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Full text of "Der Geschichtsfreund : Mitteilungen des historischen Vereins der fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug"

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Der 

Geschichtsfr 


Historischer  Verein 
der  fünf  Orte 


Luzern,  Uri, ... 


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Der 


Geschichtsfreund. 


MITTEILUNGEN 

des 

historischen  Vereins  der  V  Orte 

Luzern,  Uri,  Schwyz,  Unterwaiden 

und  Zug. 


Band  LXI. 


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Stans  1906. 


In  Kommission  bei  Hans  von  Matt  $  CS. 
Buchdruckerei  von  Ad.  und  P.  von  Matt. 


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Der 

Geschichtsfreund. 


Mitteilungen 

des 

historischen  Vereins  der  fünf  Orte 

Luzern, 
Uri,  Schwyz,  Unter walden 
und  Zug. 


Stans. 

Typ.  von  Ad.  &  Paul  von  Matt.  — In  Kommission  i.<i  Um-  vuii  \I .- 1 1 1  *.v  *  1»  > 

1906. 


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Inhalt. 

Seite 

Jalircsbcricht   V 

63.  Jahresversammlung  in  Schwyz  am  28.  September  1905  V 
Bericht  des  Vorstandes  über  das  Vereinsjahr  1905/06  .  VII 

Berichte  der  Sektionen  über  das  Vereinsjahr  1904/05  .  IX 

Berichte  der  Sektionen  über  das  Vereinsjahr  1905/06      .      .  XIII 

Nekrologe  der  verstorbenen  Mitglieder  XVII 

Tcllbibliographie,  enthaltend  die  Tcllsage  vor  und  außer 

Schiller,  sowie  Schillers  Telldichtung.     Von  Dr. 

Franz  Heinemann   1 

Zur  Schul-  u.  Teatergeschichte  von  Uri.  Von  Ed.  Wymann  189 
Die  Gotteshäuser  der  Schweiz.    Dekanat  Willisau.  Von 

Konrad  Lütolf  221 

Kitter  Melchior  Lussy.   Gedenkblatt  zum  dreihundertsten 

Todestage.  Von  fcdu'ard  Wymann  ....  269 
Litteratur  der  fünf  Orte  von  den  Jahren  1904  und  1905. 

Nekrologe  aus  den  fünf  Orten   283 

L'rkundenbuch  des  Stiftes  Bero-Münstcr.  I.  Teil.  Register. 

Bogen  24—26. 


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Jahresbericht. 

l 

Protokoll  der  63.  Jahresversammlung  des  Histor. 
Vereins  der  5  Orte  in  Schwyz  am  28.  Sept  1905. 

Es  war  ein  herrlicher  Herbsttag  des  sonst  so  wenig 
wonnigen  September  1905,  als  die  Ftinförtigen  am  Fuß  des 
Mythen  im  alten  schönen  8chwyz  zusammenkamen. 

1.  Mit  militärischer  Pünktlichkeit  ward  um  10  Uhr  vor- 
mittags  in  der  Ratsstube  zu  Schwyz  durch  den  Herrn  Fest- 
präsidenten Landammann  Oberst  Rudolf  von  Reding-Biberegg 
die  Versammlung  eröffnet.  Derselbe  begrüßte  die  anwesenden 
Ehrenmitglieder  (Hr.  Professor  Dr.  Gerold  Meyer  von  Knonau 
von  Zürich  und  Hochw.  Kanonikus  Mayer  von  Ghur)  die  Mit- 
glieder und  Gäste  des  öörtigen  Vereins  namens  des  Volkes 
und  der  Behörden  sowie  des  histor.  Vereins  des  Kantons  Schwyz. 
Daran  knüpfte  er  übungsgemäß  einen  kurzen  Lebensabbriß 
der  seit  der  letzten  Jahresversammlung  verstorbenen  Vereins- 
mitglieder.   Es  sind  deren  folgende: 

Hochw.  Joh.  Fischer,  Pfarrer  in  Großdietwiel, 

Hochw.  Heinrich  Baumgartner,  Seminardirektor  in  Zug, 

Felix  Jos.  Stockmann,  Landessäckelmeister  in  Samen, 

Hochw.  F.  X.  Uttinger,  Pfarrer  in  Zug, 

Joseph  Gut,  Gerichtsschreiber  in  Sursee, 

Alois  Räber,  Kriminalgerichtsprasidcnt  in  Luzern, 

Michael  Truttroann,  Hötelier  in  Seelisberg, 

Gottlieb  Bucher,  Landschreiber  in  Sarnen, 

Hochw.  Ant.  Portmann,  Prof.  u.  Chorherr-Kustos  in  Luzern. 

Hochw.  Columban  Brugger,  Abt  in  Einsiedeln. 

Hochw.  Ant.  Küchler,  Kaplan  in  Kerns  und 

Hochw.  Jos.  Hogger,  Kaplan  in  Mariazell. 


VI 

2.  Das  Protokoll  der  letzten  Jahresversammlung  in  Alt- 
dorf wurde  verlesen  und  genehmigt. 

3.  Als  Stimmenzähler  wurden  gewählt  Landesarchivar 
Dr.  Rob.  Durrer  und  Kantonsarchivar  I.  K.  Benziger. 

4.  Der  Aktuar  Dr.  Hürbin  verlas  den  Bericht  des  Vor- 
standes über  das  Vereinsjahr  1904/1905,  während  nach  seinem 
Antrag  die  Sektionsberichte  nicht  zur  Verlesung  gelangten. 

5.  Herr  Rechnungsrevisor  Wyß  von  Zug  erstattete  Be- 
richt über  die  Rechnung  1904/1905  und  beantragte  Genehmigung 
der  Rechnuug  sowie  Verdankung  an  den  Rechnungssteller  und 
Kassier,  Banquier  R.  Tobler  in  Luzern. 

Die  Versammlung  stimmte  diesem  Vorschlag  zu. 

6.  Als  neue  ordentliche  Mitglieder  wurden  in  den  Verein 
aufgenommen : 

1.  Herr  Joseph  Karl  Benziger,  Kantonsarchivar  in  Schwyz, 

2.  „    Alois  ßossard,  Jurist  in  Cham, 

3.  Hochw.  Herr  Theodor  Bucher,  Pfarrhelfer  in  Wohlen, 

4.  Herr  Melchior  Jos.  Buler,  Tierarzt  in  Küssnach  (Schwyz), 

5.  Hochw.  Herr  Viktor  von  Hettlingen,  Pfarrer  in  Illgau, 

6.  ,,  „    Pius  Kistler,  Professor  am  Lehrerseminar  in 

Rickenbach, 

7.  ,,  Jakob  Otzenberger,  Kaplan  in  Hellbühl, 

8.  Herr  Josef  Reichlin.  Bankkassier  in  Schwyz, 

9.  „    Franz  Xaver  Renner,  Postbeamter  in  Luzern, 

10.  „    Dr.  Franz  Xaver  Rickenbacher  in  Arth, 

11.  „    Dr.  Schnüringer  in  Schwyz. 

12.  Hochw.  Herr  Dr.  Dominik  ab  Ury,  Professor  in  Schwyz. 

7.  An  Stelle  des  demissionierenden  Vorstandsmitgliedes 
HHchw.  Pfarrer  Loretz  in  Bürglen  wurde  Nationalrat  Gustav 
Muheim  in  Altdorf  gewählt. 

8.  Als  nächster  Festort  wurde  Samen,  als  Festpräsident 
Dr.  med.  Eduard  Ettlin,  alt  Regierungsrat,  in  Sarnen  erkoren. 

9.  Den  Schluß  der  Verhandlungen  bildeten  die  beiden 
Vorträge : 

I.  „Die  schwyzerischen  Hexenprozesse"  von  Herrn 

Lehrer  AI.  Dettling  in  Schwyz-Seewen  und 
H.  „Das  schwyzerische  Archiv"  von  Herrn  Kantons- 
archivar /.  K  Benziger  in  Schwyz. 


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Der  erste  der  beiden  Vorträge  bot  auf  Grundlage  eines 
reichen  Materials  ein  Bild  dieser  grausigen  Prozesse,  die  in 
Schwyz  mit  1571  anheben.  Nicht  nur  wurden  Einzel  Vorgänge, 
wie  der  Prozeß  der  Küssnacher  „Seelen mutter"  klar  darge- 
stellt, sondern  es  verdient  besondere  Erwähnung,  daß  auch 
das  rechtshistorische  Moment  auf  seine  Rechnung  kam,  indem 
zuers  tdas  kaiserliche  Strafgesetz  Karls  V.  die  „Carolina"  (von 
1529)  dann  das  schwyzerische  Landrecht  mit  eigenen  Bestim- 
mungen zur  Anwendung  gelangte. 

Der  zweite  Vortrag  über  das  schwyzerische  Archiv  bot 
auch  in  gekürzter  Form  einen  lichtvollen  Ueberblick  von  den 
Anfängen  dieses  Instituts,  in  welchem  Schwyz  das  Kleinod 
der  Bundesurkunde  von  1291  bewahrte,  von  seiner  Kirchlade, 
dann  dem  (Meyer-)  Turm  mit  all  seinen  Umwandlungen  und 
seinen  Archivaren. 

So  war  es  Mittag  geworden.  Der  leibliche  Mensch  ver- 
langte nach  seinem  Recht,  und  es  ward  ihm.  Im  „Hotel 
Hedinger"  streckte  Alles  die  Hände  aus  nach  dem  „lecker 
bereiteten  Mahle".  Ein  guter  Tropfen  löste  die  Zunge.  Den 
Redestrom  eröffnete  der  Festpräsident,  in  feiner  Gauserie  die 
Historiker  als  Pioniere  der  Kultur  und  Vaterlandsliebe  feiernd. 
Viele  andere  Redner  folgten.  Nach  dem  Mahle  sahen  sich 
einige  das  Ital  Reding  Haus,  andere  das  „Kerchel"  oder  Archiv 
an.  Eine  kleinere  Schaar  aber  saß  noch  fest,  nicht  nur  des 
alten  „fryen"  Herkommens  der  Schwyzer  gedenkend,  sondern 
sondern  auch  der  Löschung  altgermanischen  Durstes.  Aber  auch 
ihnen  schlug  die  Stunde  des  Aufbruchs.  Voll  Dank  verließen 
alle  die  gastliche  Stätte.  Es  war  eine  schöne  Tagung  in  Schwyz. 

II. 

Bericht  des  Vorstandes  über  das  Vereinsjahr  1 905|06. 

Der  Vorstand  hielt  im  Laufe  dieses  Vereinsjahres  eine 
Sitzung  ab.  Dieselbe  fand  am  26.  März  190b'  in  Luzern 
statt.  Der  Präsident  erstattete  in  gewohnter  Weise  Be- 
richt  über  den  Inhalt   des   nächsten    (LXI)    Bandes  des 


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VIII 

„Geschichtsfreund*'  Demselben  soll  eine  Abbildung  des  Ritters 
Melchior  Lussi  von  Stans  beigegeben  werden,  zur  Erinnerung 
an  den  300.  Gedenktag  seines  Todes. 

Genehm  gehalten  werden  die  Tauschverbindungen  mit 
den  „Forschungen  und  Mitteilungen  zur  Geschichte  Tirols  und 
Voralbergs"  sowie  mit  den  „Mühlhäuser  Geschichtsblattern 
in  Thüringen. 

Herr  Festpräsident  Dr.  med.  Ed.  Ettlin  schlägt  als  Tag 
der  Festversammlung  den  17.  September  (1906)  vor. 

Die  laufenden  Geschäfte :  Korrespondenz,  Verwaltung, 
Abhaltung  der  luzern.  Sektionsversammlungen  besorgte  in  ge- 
wohnt umsichtiger  Weise  der  Vereinspräsident. 

Während  des  Vereinsjahres  sind  folgende  Mitglieder  ge- 
storben : 

Nazar  Reichlin,  Notar  in  Schwyz, 

Ludwig  von  Pfyffer-Heidegn  auf  Schloss  Heidegg, 

Ludwig  Falck.  Banquier  in  Luzern, 

Dagobert  Kciser,  Architekt  in  Zug. 

Jakob  Schmid,  Oberrichter  in  Luzern, 

Gottfried  Bluntachli,  Pfarrer  in  Sarmenstorf, 

Albert  Achermann,  Seminarlelirer  in  Hilzkirch, 

Johann  Meyenberg.  Kantonsrat  in  Zug, 

Franz  BriUchgi,  Kantonsrat  in  Sachsein, 

Josef  Seiler,  alt-Hegierungsrat  in  Samen, 

Xaver  von  Weber,  Kanzleidirektor  in  Schwyz, 

Kaspar  Moritz  Widmer,  Pfarrer  in  Baar, 

Josef  M.  Camenzind.  Landschreiber  in  Gersau. 

Ausgetreten  entweder  durch  statutengemäße  Austrittserkläi- 
ung  auf  Neujahr  oder  durch  statutenwidrige  Refüsierung  des  Ge- 
schichtsfreundes die  Herren:  Josef  Aschwanden  von  Altdorf, 
Mart.  Fellmann  in  Hohenrain,  Alois  Flueler  in  Stans.  Karl  Gisler 
in  Spiringen,  Johann  Kälin  in  Solothum,  Melchior  Lussi  in  Stans, 
Josef  Meier  in  Zürich,  Josef  Neil  in  Altdorf,  Wilhelm  Roos  in 
Münster,  Josef  M.  Walter  in  Spiringen,  Josef  Waser  in  Altdorf 
und  Johann  Zgraggen  in  Schattdorf. 

Für  die  Vereinsbibliothek  wurden  folgende  Geschenke 
gemacht : 

Merz,  Walter.    Die  Lenzburg. 

Weber,  Maurus.    Erinnerungen  eines  alten  Sentenbauern. 


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XI 


Araet  Thaddäus.  Die  Schlacht  am  Morgarten.  Volksschauspiel. 
Künzle  Magnus.     Fest  predigt  zum  Jubilaeum  vom  50  jährigen 

Bestände  des  Kollegiums  M.  Hilf  in  Schwyz. 
Herzog,  H.    Die  Schlacht  am  Morgarten. 
Gisler,  Karl.    Festschrift  zum  ersten  Schweiz.  Centralschweiz- 

erischen  Sängerfest  in  Altdorf. 
Kopp  Karl  AI.    Die  Stiftsbibliothek  in  Bero-Münster. 
Vom  eidg.  Statistischen  Bureau: 

Schweizerisches  Ortschafts  Verzeichnis  1906. 

Statistisches  Jahrbuch  1900—1905. 
Vom  Bundesarchiv: 

Rott  Eduard.    Histoire  de  la  Representation  diplomatique 

de  la  France  aupres  des  cantons  suisses  etc. 
Festgabe  auf  die  Eröffnung  des  Histor.  Museums  in  Altdorf. 

Funde:  Beim  Fischen  zog  Herr  Trutmann  zum  Seehof 
in  Küssnach  einen  wohl  aus  der  ältesten  Fischerzeit  stammen- 
den Anker  aus  dem  See.  Derselbe  war,  soweit  zu  erkennen, 
aus  den  Dolden  einer  Rottanne  gezimmert  und  ist  dem  heute 
gebräuchlichen  Anker  ähnlich,  Um  den  Anker  rascher  sinken 
zu  lassen,  sind  am  unteren  Ende  Oeffnungen  angebracht,  die 
vermutlich  zum  Befestigen  von  Gewichten  dienten. 

III. 

Berichte  der  Sektionen  über  das  Vereinsjahr  1 904|05. 

Luzern.  Die  Sektion  Luzern  versammelte  sich  im  Winter- 
semester 4904/05  an  fünf  Abenden  im  Hdtel  Union.  Gegen- 
stand der  Versammlung  bildete  jeweilen  ein  Vortrag  mit  darauf- 
folgender Diskussion,  sowie  die  Einsichtnahme  in  die  aufliegenden 
Tauschschriften. 

Am  9.  November  1904  sprach  Regierungsrat  Josef  Düring 
über  den  „Glasgemäldecyklus  im  Kloster  St  .Anna  zu 
Luzern".  Besagtes  Frauenkloster  St.  Anna  im  Bruch  (1904  nach 
Gerlisberg  bei  Luzern  verlegt)  wurde  in  den  Jahren  1610— 1620er- 
baut.  DieNonnen  suchten  mit  Hilfe  der  Väter  Kapuziner  ihr  Heim  zu 
schmücken.  So  entstanden  durch  Schenkungen  von  Luzern  und  aus- 
wärts 29  Glasgemälde  im  Kreuzgang  (in  den  Bogenlichtern  24).  Von 


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denselben  haben  im  Jahre  1904  auf  Gerlisberg  24  im  Kreuz- 
gang, andere  im  Refektorium  Aufstellung  gefunden  Ihrem 
Hauptinhalte  nach  stellen  sie  die  Passion  (Scheibe  5 — 24)  des 
Herrn  dar.  Wenngleich  die  Technik  der  Glasmalerei  damals 
ihre  Höhe  überschritten  hatte,  so  ist  das  Ganze  doch  eine 
erfreuliche  Leistung,  einzelne  Fenster  sogar  an  Fallenter  ge- 
mahnend. Der  ganze  Cyklus  stammt  aus  dem  Atelier  des 
Glasmalers  Jakob  Wegm an»,  Sohn  desZürchers  Hans  Heinrich 
Wegmann  .  1605 — 1656) ;  doch  sind  von  ihm  selbst  nur  sieben 
mit  J.  VV.  bezeichnete  Scheiben  verfertigt.  Der  sehr  instruk- 
tive Vortrag  wurde  durch  Vorweisung  von  Photographien  der 
betreffenden  Glasgemälde  belebt. 

In  der  zweiten  Sitzung,  am  14.  Dezember  1904  gab 
Erziehungsrat  Professor  Dr.  J.  L.  Brand  stetter  eine  Deu- 
tung der  Ausdrücke:  „Westerlege"  u.  „Schlotterten".  Nach 
seinerAuslegungbedeutetder  erstereAusdruck  den  weilienSonntag, 
wo  die  depositio  albarum  (Westerlege)  stattfand,  in  sekundärer 
Bedeutung  „Taufschmaus"  (Taufeinbund).  —  „Schlotterten" 
kommt  nach  dein  Lexikon  von  Stalder  von  „Schlotterhosen", 
nach  Grimm  vom  Schlottern  d.  h.  Mitbummeln  des  Götti", 
was  beides  als  unrichtig  dargestellt  wurde. 

Hieran  reihte  sich  ein  Vortrag  von  Professor  W  ilhe  Im 
Schny  der  über  die  „Photographie  im  Dienzte  der  Archäo- 
logie u.  Geschichte44.  Den  Inhalt  bildete  im  wesentlichen  die  Be- 
antwortung der  beiden  Fragen:  „Wo  (d.  h.  in  welchem  Falle) 
und  wie  soll  photographiert  werden?  Die  erstere  wird  dahin 
beantwortet,  in  allen  Fällen,  wo  die  Weiterexistenz  eines 
Objektes  (sei  es  Gebäude,  Statue,  Gemälde.  Urkunde^  in  Frage 
gestellt  ist,  dann  bei  Ausgrabungen,  um  sofort  die  Lage  der 
einzelnen  Gegenstände  festzuhalten.  Auf  das  „Wie  man  pho- 
to^raphieren  soll"  erfolgte  die  Erwiderung,  wenn  möglich  immer 
bei  Tageslicht  und  auf  gutes  Papier,  damit  das  Bild  möglichst 
treu  die  Sache  wiedergibt  und  sich  auf  die  Dauer  aufbe- 
wahren läßt. 

Am  Abend  des  11.  Januar  sprach  Rektor  Dr.  Joseph 
HürbinüberdasTheina:  „Aus  der  schweizerischen  Kultur- 


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XI 


geschiente  des  16.  Jahrhunderts."  Derselbe  behandelte  ein 
unediertes  Kapitel  aus  dem  II.  Bande  seines  „Handbuches  der 
Schweizergeschichte",  nämlich  die  deutschschweizerische  Litte- 
ratur  im  16'.  Jahrhundert,  wie  sie  sich  im  Drama,  dem  histo- 
rischen Volkslied,  im  Kirchenlied  und  in  der  Geschichtsschreibung 
unserer  grossen  Chronisten,  wie  Tschudi  u.  a.  darstellt,  schließend 
mit  den  Autobiographien  der  beiden  Platter  in  Basel. 

Professor  Dr.  Renwart  Brandstetter  hielt  in 
der  vierten  Sitzung  am  7.  Februar  1905  einen  Vortrag  über 
„Das  schweizerdeutsche  Lehngut  im  Rätoroma- 
nischen." Ausgehend  von  der  Zweiteilung  des  Romontschen 
am  Inn  und  Rhein  beschäftigte  sich  der  Vortragende  nur  mit 
letzterm  und  seiner  Litteratur.  Für  das  vorliegende  Thema 
wurden  die  Fragen  beantwortet:  Wie  nimmt  das  Rätoroma- 
nische das  Schweizerdeutsche  auf?  Wann  fand  diese  Aufnahme 
statt?  Woher,  d.  h.  aus  welchen  Mundarten ?  Welche  Kate- 
gorien aus  dem  Schweizerdeutschen  sind  hYs  Rätoromanische 
gekommen?  Dann  wie  macht  das  Schweizerdeutsche  das 
Rätoromanische  Grammatikleben  in  Geschlecht.  Lautstand  und 
Flexion  mit,  und  wie  viel  Schweizerdeutsch  findet  sich  schließlich 
im  Rätoromanischen?  Die  Allgemeinverständlichkeit,  womit 
das  Thema  einer  rein  sprachlichen  Untersuchung  vorgetragen 
wurde,  war  für  jeden  Zuhörer  ein  hoher  Genuss.  Wer  sich 
näher  dafür  interessiert,  dem  sei  der  wesentlich  erweiterte 
Vortrag,  der  als  erstes  Heft  der  „Rätoromanischen  Forschungen" 
von  Professur  Dr.  R.  Brandstetter  diesen  Sommer  (1905)  bei 
J.  Eisen  ring  in  Luzern  erschienen  ist,  bestens  empfohlen. 

Den  letzten  Vortrag  des  Wintersemesters  hielt  H.  H. 
Bernhard  Fl e ischlin  am  15.  März  1905  und  zwar  über 
„Luzerner  Reformatoren  in  den  Jahren  1519  — 
1524."  WTesentlich  wurde  das  Leben  und  Wirken  des  Oswald 
Geishüsler,  Mykoniusgen.  in  Luzern,  Zürich  und  Basel  vom 
Vortragenden  einer  näheren  Betrachtung  unterzogen. 

Bero-Münster.  Die  Sektion  Münster  versammelte  sich 
im  Vereinsjahr  1904/5  einmal  am  15.  September.  Herr 
Chorherr  Karl  Alois  Kopp  hielt  einen  Vortrag  über  das 


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XII 

vor  einiger  Zeit  in  Neuveville  von  Archivar  Türler  in  Bern 
aufgefundene  Psalterium  oder  Vesperale  Beronense,  das  der 
Vortragende  zum  Studium  in  verdankenswerter  durch  die 
Vermittlung  Türlers  erhalten  hatte  und  an  der  Sitzung  vor- 
legen konnte.  Das  Psalterium,  von  dem  noch  ein  Exemplar 
in  Paris  sich  befindet,  ist  nicht  das  Psalmenbuch  der  Bibel, 
sondern  ein  Bestandteil  des  römischen  Breviers  und  enthält 
ausser  den  Psalmen  der  Vesper  auch  die  Litanei  oranium 
sanctorum  mit  den  Schweizerheiligen.  Dieses  Vesperale  ist 
jünger  als  der  Mamotrectus,  gedruckt  mit  den  gleichen  Lettern, 
aber  mit  wenigen  Abkürzungen. 

Der  Präsident,  Probst  Melchior  Est  er  mann,  wies 
eine  von  Herrn  Katechet  Räber  in  Luzern  erstellte  Photographie 
des  dem  Stifte  Münster  defraudierten  Direktoriums  chori  vor. 
Dieses  hatte  zwei  Elfenbeindecken  in  Diptychenform  mit  vier 
Bildern  aus  der  Passion  -  Geiselung,  Kreuzigung,  Grablegung 
und  Auferstehung  und  enthielt  die  Namen  der  Lenzburger 
Stifterfamilie  sowie  die  Namen  der  16  ältesten  Pröpste.  Dieses 
Direktorium  gehört  nach  Dr.  R.  Rann  dem  14.  Jahrhundert 
an  Vom  Präsidenten  erschien  sodann  eine  Arbeit  über  die 
Chorstühle  der  Stiftskirche  Münster  und  im  Jahresbericht  der 
Mittelschule:  r  Die  Gründungssage  des  Stiftes  Bero-Münster  in 
Wort  und  Bild." 

Nidwaiden«  Die  Sektion  Nidwaiden  versammelte  sich 
einmal.  Herr  Dr.  Durrer  hielt  einen  Vortrag  über  Kunst- 
denkmäler in  Ennetmoos,  Ranft  und  Kerns.  In  der  Kapelle 
Ennetmoos  wurden  unter  dem  Mörtel  Wandmalereien  aus  dem 
14.  Jahrhundert  bloßgelegt.  Man  vergleiche  die  Statistik  der 
Kunstdenkmäler  von  Nidwaiden. 

Das  Museum  erhielt  eine  wertvolle  Bereicherung  durch 
Deposition,  Schenkungen  und  Ankäufe,  wie  das  Portrait  der 
Frau  Barbara  Wyrsch-Kayser,  gemalt  von  deren  Gemahl,  1775, 
das  Miniaturportrait  von  Kaplan  Franz  Xaver  Wyrsch  |  1810 
und  dasAquarellportrait  von  Kaplan  Melchior  von  Deschwanden, 
f  1824,  gemalt  von  Paul  von  Deschwanden,  und  das  Portrait 
von  Kaplan  Josef  Maria  Achermann  von  Buochs,  gemalt  durch 


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XIII 


von  Euw,  die  Portraits  von  Barbier  Josef  Maria  Spichtig  und 
meiner  Frau  A.  Maria  Kaiser  und  seines  Bruders  Josef  Spichtig, 
Pfarrer  in  Göslikon,  sodann  ein  Gemälde  „Die  Kindstaufeu 
von  Theodor  von  Deschwanden.  Erworben  wurden  ferner 
ein  eiserner  Thürknopf  von  der  Ruine  Rotzberg,  ein  Messer 
aus  dem  16.  Jahrhundert,  gefunden  in  Grünewald,  die  Ueber- 
fallsdenkmünzen  von  1798  des  Hans  Frei  und  Eduard  Zimmer- 
mann, der  Festtaler  des  eidg.  Schützenfestes  in  Nidwaiden  1861, 
Prägestöcke  für  den  Schützenfesttaler  von  Ennetmoos  etc. 

Uri.  Der  Sekretär  des  Vereins  für  Geschichte  und  Alter- 
tum von  Uri  berichtete  über  die  Tätigkeit  des  Vereins  für 
Geschichte  und  Altertümer  von  Uri.  Der  Vorstand  hielt  eilf 
Sitzungen,  deren  Hauptractandum  der  Museumsbau  in  Altdorf 
war.  An  der  Generalversammlung  in  Bürgeln  hielt  Herr 
Pfarrer  G.  Furrer  in  Er  st  f  e  ld  einen  fesselndeu  Vortrag 
über  die  Prozession  in  der  Jag  matt.  Die  historische 
Sammlung  wurde  vermehrt  durch  Ankäufe,  Schenkungen  und 
Depositionen. 

Berichte  der  Sektionen  über  das  Vereinsjahr  1905106. 

Luzem.  Die  Sektion  Luzern  versammelte  sich  fünf- 
mal, wobei  jedesmal  ein  Vortrag  gehalten  wurde. 

In  der  ersten  Versammlung  am  8.  November  1905  sprach 
der  Präsident  des  Vereins,  Herr  Erziehungsrat  Professor  Dr. 
J.  L.  Brandstetter  über  „Vierlinden  auf  Menzberg*'. 
Ausgehend  von  der  Gründung  der  Kuratkaplanei  u.  Pfarrei  Menz- 
berg  1809  und  dem  Bau  der  dortigen  Kirche  beim  Siberhaus 
wandte  er  sich  besonders  den  Flurnamen  jener  Gegend  zu. 
Anläßlich  der  Erklärung  des  Wortes  „Sperbelegg"  gab  der 
Vortragende  eine  kulturgeschichtlich  sehr  interessante  Darstei- 
der mittelalterlichen  Falkenjagd.  Dieselbe  wird  im  „Geschichts- 
freund" erscheinen, 

In  der  zweiten  Versammlung  am  13.  Dezember  1905 
hielt  Herr  Professor  Dr.  Joseph  Hü  r  bin  einen  Vortrag 


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XIV 


über  den  „Zweiten  Vilm  erger  krieg"  auf  Grund  der 
hier  erstmals  vollständig  verwendeten  Quelle  der  Aufzeichnungen 
des  Oberquartiermeisters  Franz  Josef  Meyer  von  Schauensee. 
Dieser  Vortrag  erschien  im  II.  Band  des  „Handbuch  der 
Schweizergeschichte"  S.  405-423  (hrsg.  von  Jos.  Hürbin). 

In  der  dritten  Sitzung  am  10.  Januar  1906  behandelte 
Hochw.  Herr  Bernhard  Fleischlin  das  Thema:  „Kirche 
und  Stift  St.  Leodegar  vor  dem  Brande  am  25.  März 
1633".  Der  Hauptteil  dieser  Abhandlung  ist  in  den  Nr.  208, 
210,  211,  212,  213  des  „Vaterland"  1906  als  Feuilleton  unter 
dem  Titel:  „Die  Stifts-  und  Pfarrkirche  zu  St.  Leodegar  und 
Mauritius  in  Luzern"  erschienen.  Da  in  diesem  Vortrag  die 
Forschungen  von  J.  L.  Brandstetter,  Rohrer  u.  Joseph  Hürbin 
(im  Anschluß  an  die  Kaiserurkunde  vom  26.  Juli  840)  teil- 
weise, in  der  Diskussion  gänzlich  und  absichtlich  ignoriert 
wurden,  so  kann  hier  weiter  nicht  auf  diese  Sache  einge- 
treten werden. 

Am  7.  März  1906  sprach  in  der  vierten  Versammlung 
Herr  Franz  Haas  über  „Die  Zünfte  der  Stadt  Luzern". 
Nach  einer  allgemeinen  Einleitung,  besser  gesagt,  nach  einer 
Orientierung  über  das  Zunftwesen  in  frühester  Zeit,  dann  im 
Gebiet  der  schweizerischen  Eidgenossenschaft  werden  das  „älteste 
Stadtbuch  von  Luzern"  (nach  Eutych  Kopp  in  den  Jahren 
1300—1315  geschrieben)  und  die  „Allgemeine  Handwerks- 
ordnung von  1471"  znr  Grundlage  der  interessanten  Darstellung 
gemacht.  Den  Schluß  derselben  bildete  die  Erwähnung  der 
gesellschaftlichen  Vergnügen  der  Zünfte,  speziell  auf  der  „Fritschi- 
stube".  Voraussichtlich  wird  der  ansprechende  Vortrag  im 
„Geschichtsfreund"  erscheinen. 

Zu  einer  fünften  Versammlung  berief  uns  der  unermüd- 
liche Präsident  Dr.  J.  L.  Brandstetter  auf  den  2.  Mai  1906. 
„Z'Möüster  vor  sibetzg  Jore"  lautete  das  Thema.  Vom 
ene  Mönsterer.  Dieser  letzterer  war  kein  anderer  als  der 
Herr  Präsident  selbst.  Es  waren  Jugenderinnerungen  in  der 
traulichen  Mundart  seiner  Heimat  erzählt:  ein  Bild  der  guten 
alten  Zeit,  in  welcher  nicht  nur  Gebäude  und  Personen  ihre 


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XV 


Darstellung  fanden,  sondern  fast  mehr  noch  Beschäftigung,  Sitten 
und  Gebräuche.  Welch'  anheimelndes  Bild  bot  doch  die  Art 
und  Weise  der  Hanfbereitnng. 

Es  ist  in  der  That  an  der  Zeit,  diese  Bilder  in  unserm 
eisenbahndurchsausten  20.  Jahrhundert  zu  sammeln  und  auf- 
zubewahren, ehe  sie  dem  Gedenken  der  lebenden  Geschlechter 
entschwinden,  nachdem  ja  auch  die  Heimat  des  Vortragenden : 
Beromünster  am  1.  Oktober  1906  den  Anschluß  an  eine 
Eisenbahn  gefunden  hat 

Bero-Münster.  Die  Sektion  Münster  hielt  im  Vereinsjahr 
2  Sitzungen  ab  am  11.  Mai  u.  14.  September.  In  der  ersten 
sprach  Hochw.  Herr  P.  Norbert  Flüeler  über  den  aus 
Münster  stammenden  PaterMarianusHerzog,  Pfarrer  am 
Stifte  Einsiedeln.  Der  Vortrag  war  eine  Ehrenrettung  des  in 
der  Geschichte  verunglimpften  Paters.  Als  Truppenführer  nnd 
Verteidiger  am  Etzel  hat  er  seine  Pflicht  gewissenhaft  erfüllt. 
Die  Schuld  des  Mißerfolges  lag  auf  ganz  anderer  Seite. 

In  der  zweiten  Sitzung  wurden  zwei  Vortrage  gehalten. 
Der  Präsident  Hochw.  Herr  Melchior  Estermann,  Propst« 
sprach  über  die  alte  Kapitelstube  und  den  Stiftskeller, 
cellarium  dominorum.  Der  Bau  der  Kapitelstube  fällt  in  das 
Ende  des  13.  Jahrhunderts.  Vorher  wurden  die  Urkunden 
in  der  Stiftskirche,  nachher  in  der  Kapitelstnbe  aufiwvw*hrt. 
Das  altersgraue  Gebäude  des  Stiftskellers,  im  Volksmunde  alte 
Metzg  geheißen,  war  nie  eine  Metzg,  sondern  das  Parterre 
war  bis  1848  der  Weinkeller  des  Stiftes,  und  die  Vorhalle, 
deren  Bögen  jetzt  zugemauert  sind,  war  seit  dem  Altertum 
eine  offene  Markt-  oder  Verkaufshalle,  „Schol".  Noch  jetzt  heißt 
die  daneben  befindliche  lange  steinerne  Stiege  „D'Scholstegen" 
nicht  „Zollstegen". 

Hochw.  Herr  Ghorregeut  Nik.  Estermann  brachte 
im  Anschluß  an  zwei  „Exlibris"  interessante  Aufschlüsse  über 
den  Luzerner  Chorherrn  Josef  Leofnz  Meier  von  Schauensee, 
dessen  Wirksamkeit  als  großer  Musiker  in  die  zweite  Hälfte 
des  18.  Jahrhunderts  fällt. 


XVI 

Am  Schlüsse  der  Sitzung  erklärten  sich  Präsident  und 
Sekretär  ihres  Amtes  müde,  nachdem  der  erste  25,  der  andere 
31  Jahre  ihr  Amt  gewissenhaft  erfüllt  hatten  und  von  deren 
Tätigkeit  die  jeweilen  im  Geschichtsfreunde  mitgeteilten  Sektions- 
berichte ein  schönes  Zeugnis  ablegen.  Ihre  Tätigkeit  wurde 
von  Herrn  Chorherrn  Ig.  Vital  Herzog  bestens  verdankt.  An 
ihre  Stelle  wurden  gewählt  als  Präsident :  Herr  Ghorrherr 
Karl  Alois  Kopp,  und  als  Sekretär:  Herr  Chorregent 
Nikolaus  Estermann.    Ad  multos  annos. 

Der  Präsident  des  Gesamtvereins  fügt  diesem  Berichte 
den  Wunsch  bei,  dass  die  Mitglieder  der  Sektion  Münster 
nicht  vergessen  mögen,  daß  die  Spalten  des  „Geschichtsfreundes" 
für  ihre  Arbeitslust  genügenden  Raum  bieten. 

Nidwalden.  Der  historische  Verein  von  Nidwaiden  hielt 
eine  Sitzung  ab.  Die  Hauptverhandlung  bildete  die  Gedächt- 
nisfeier des  300.  Todestages  des  berühmten  Nidwaldners,  Ritter 
Melchior  Lussi  und  ein  Vortrag  von  Dr.  Robert  Duner.  Be- 
züglich des  ersten  wurde  beschlossen,  Herrn  Dr.  Richard  Feller 
zu  ersuchen,  über  Leben  und  Wirken  des  Ritters  einen  öffent- 
lichen Vortrag  zu  halten. 

Herr  Dr.  Durrer  behandelte  in  seiner  gewohnten  geist- 
reichen Weise  das  Unterwaldnerhaus.  Er  bezeichnete  diesen 
Typ  als  für  alle  Urkantone  gemein,  das  niedrige  Schindeldach, 
die  Vorlauben,  die  Einteilung,  die  späteren  Vordächer,  er  be- 
dauert den  allmäligen  Untergang  im  19.  Jahrhundert.  In  der 
Diskussion  wurde  der  Wunsch  geäußert,  man  solle  ein  Unter- 
waldnerhaus schaffen,  welches  das  Heimelige,  Poetische  und 
Solide  des  früheren  Hauses  mit  den  Anforderungen  der  Neu- 
zeit vereinigen  würde. 

Dem  Museum  wurden  wieder  eine  Anzahl  Geschenke 
und  Depositen  zugewendet,  Ansichten,  Kostüme,  Bilder,  Portraits, 
Ofenkacheln  mit  Bildern,  Untcrwaldner  Litteratur  etc.  Da 
die  Herren  Kaplan  Kaiser  und  Dr.  Gabriel  sich  nicht  mehr 
bewegen  ließen,  ferner  im  Vorstande  zu  bleiben,  wurden  ge- 
wählt die  Herren  Kaplan  Frank  u.  Landschreiher  F.  Odennatt. 


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XVII 


Uri.  Der  Verein  für  Geschichte  und  Altertümer  in 
Uri  hat  ein  Jahr  reger  Tätigkeit  hinter  sich.  Der  Vorstand 
hat  18  Sitzungen  gehalten  und  zweimal  trat  die  Generalver- 
sammlung zusammen  —  einmal  war's  im  freundlichen  Schloß- 
chen  a  Pro,  das  anderemal  tagte  sie  bei  den  ehrwürdigen 
Burg-Ruinen  der  Edlen  von  Attinghausen. 

Das  wichtigste  Ereignis,  welches  dieses  Jahr  brachte,  ist 
die  am  V2.  Juli  190U  erfolgte  Eröffnung  des  neuen  historischen 
Museums.  Der  sehr  ansprechende  Bau,  ausgeführt  durch  Hrn. 
Architekt  Hanauer,  bietet  nun  den  Sammlungen,  des  Vereins 
eine  zweckentsprechende  Heimstätte.  —  Von  den  literarischen 
Publikationen  sind  zu  nennen  das  Neujahrsblatt  und  die  an- 
läßlich der  Eröffnungsfeier  des  Museums  veranstaltete  Heraus- 
gabe einer  Festschrift. 

Die  historischen  Sammlungen  wurden  durch  Ankauf  von 
Altertümern,  durch  verdankenswerte  Zuwendung  von  Ge- 
schenken  und  Abgabe  von  Depositen  beträchtlich  vermehrt. 
Die  Vereinsbibliothek  und  das  Archiv  erhielten  einen  wert- 
vollen Zuwachs,  indem  jener  Teil  der  Bibliothek  u.  der  hand- 
schriftliche Nachlaß  des  Herrn  Hauptmann  Karl  Leonhard 
Müller  sei.,  welcher  speziell  die  Geschichte  Uris  beschlägt,  dem 
Vereine  in  verdankenswerter  Weise  geschenkt  wurde.  — 

Bei  Anlaß  der  Generalversamudung  in  Attinghausen  hielt 
Herr  Typograph  B.  Imhof  einen  Vortrag:  „Die  Geschichte 
einer  Totengräberbruderschaft  in  Altdorf".  Die  Versammlung 
folgte  den  interessanten  und  gediegenen  Ausführungen  mit  ge- 
spannter Aufmerksammkeit. 

V. 

Nekrologe  der  verstorbenen  Mitglieder. 

Naza'r  H  c  i  c h  1  i  n,  Notar  von  S  ch  w  y  z  wurde 
geboren  am  12.  Oktober  1844  als  Sohn  des  Herrn  Bezirks- 
anitmanns  Anton  Reichlin  und  der  Magdalena  v.  Heitlingen. 
Nach  Absolvierung  der  Primarschule  besuchte  er  die  Real- 
klassen in  Schwyz  und   nachher  die  Handelsschule  in  Melle 

tioschidilsfrd.    IM.  LXI.  11 


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XVIII 


(Belgien).  Nach  einigen  Jahren  praktischer  Tätigkeit  im 
Handelsfache,  besonders  in  Straßburg,  wurde  er  Mitglied  der 
Kapitalbereinigungskommi&sion  des  Bezirkes  Schwyz  und  1883 
nach  dem  Tode  des  Herrn  Hediger  sei.  wurde  er  als  Notar 
des  Kreises  Schwyz  gewählt. 

Durch  peinlichen  Ordnungssinn  und  Gewissenhaftigkeit 
in  Führung  der  Grundbücher  und  Protokolle,  die  er  während 
seiner  22jährigen  Amtstätigkeit  geschaffen  hat,  und  durch  die 
strengste  Verschwiegenheit  in  Amtsgeschäften  erwarb  er  sich 
allseitiges  Zutrauen. 

Herr  Notar  Reichlin  verheiratete  sich  1872  mit  Elisa- 
betha  Imfeid,  die  ihm  fünf  Kinder  schenkte,  aber  schon  im 
Jahre  1882  starb.  1883  schloß  er  einen  zweiten  Ehebund 
mit  Frl.  Karolina  Kothing,  aber  ebenfalls  zehn  Jahre  später 
zerriß  der  Tod  das  glückliche  Familienband.  Zwei  Töchter 
der  ersten  und  ein  Sohn  zweiter  Ehe  trauerten  am  Grabe  des 

■ 

geliebten  Vaters. 

Herr  Reichlin  war  ein  jovialer  Gesellschafter,  ein  liebe- 
voller, besorgter  Familienvater,  ein  Mann  von  offenem  Charakter. 
Stets  war  seine  Hand  hilfsbereit,  soweit  es  ihm  möglich  war, 
überall  da,  wo  es  not  tat.  —  Er  erlag  wohl  vorbereitet  am 
3.  Oktober  1905  einer  heftigen  typhoiden  Krankheit.  Dem 
historischen  Vereine  war  er  im  Jahre  1885  an  der  Versamm- 
lung in  Schwyz  beigetreten.  (Bote  der  Ursehwciz  Nr.  70.) 

Auf  Schloß  Heidegg  starb  am  18.  Oktober  1905  Herr 
Ludwig  von  P  f  y  f  f  c  r  H  e  i  d  e  g  g.  Am  9.  Oktober  hatte 
der  unerwartet  Geschiedene  einen  apo  piek  tischen  Anfall  er- 
litten, der  eine  Körperhälfte  vollständig  lähmte  und  schon  nach 
neun  Tagen  starb  er  trotz  der  sorgfältigen  Pflege,  getröstet 
mit  den  hl.  Sakramenten.  Ludwig  Pfyffer  war  geboren  den 
30.  September  1838  als  Sohn  des  Franz  Xaver  von  Pfyffer, 
Major-(  ;rot>ritter  im  1.  Schweizerregimeut  in  napolitänischen 
Diensten,  und  der  Louise  von  Traxler  von  Staus.  Im  Jahre 
1854  trat  der  Verstorbene,  vorzüglich  erzogen  und  gebildet, 
;ils  Offizier  in  das  1.  Schweizerregimeut  in  Neapel,  quittierte 
aber  den  Dienst  wegen  einer  dauernden  Fui.Werletzung.  Nach 


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XIX 


Aufhebung  der  Militarkapitulation  kehrte  er  in  die  Heimat 
zurück  und  wurde  von  Herrn  Ingenieur  Nager,  Bahningenieur 
der  schweizerichen  Zentralbahn  auf  sein  Bureau  berufen,  wo 
er  sich  während  einer  Reihe  von  Jahren  durch  seine  tüchtigen 
Leistungen  die  volle  Zufriedenheit  seines  Chefs  erwarb. 

Im  August  1872  verheiratete  er  sich  in  Boulogne  sur 
Seine  mit  Fräulein  Karoline  Slidell  aus  New-Orleans,  Tochter 
des  Mr.  John  Slidell,  Senator  von  Louisiana  und  bevollmäch- 
tigter Minister  des  südameiikanischen  Staatenbundes  in  Paris 
unter  Napoleon  III.  Er  kaufte  sodann  das  Schlott  Heidegg, 
das  in  früheren  Jahrhunderten  im  Besitze  dieses  Zweiges  der 
Familie  Pfyffer  gestanden  war,  zurück  und  erhob  dasselbe 
nach  langjähriger  Verwahrlosung  durch  wohldurchdachte  Bauten 
und  stilvolle  Verbesserungen  nach  Innen  und  Außen  zu  einer 
Zierde  des  oberen  Seetales.  Mit  der  Bevölkerung  Oellingens, 
zu  welcher  Gemeinde  das  Schlott  Heidegg  gehört,  stand  der 
freundliche,  leutselige  Schlottherr  im  angenehmsten  Verkehre. 
Als  Präsident  der  Schulptlege  Geltingens  erwies  er  sich  als 
Freund  der  Schule,  und  immer  war  er  dabei,  wo  es  galt, 
Arme  zu  unterstützen  und  Kindern  eine  Freude  zu  bereiten. 
—  Dem  historischen  Vereine  war  er  1867  beigetreten. 

(Vaterland  Nr.  2iü.) 

Ludwig  Falck,  Banquier,  wurde  in  St.  Gallen  am  30. 
Oktober  1838  geboren,  als  der  Sohn  des  Dr.  Med.  Franz.  Lud- 
wig Falck  und  der  Joseline  Gurti  in  Rapperswil.  In  Sl.  Gallen 
besuchte  er  die  Stadtschulen  sowie  die  katholische  Kantons- 
schule,  und  bezog  dann  die  Universität  München,  wo  jedoch 
von  den  Fächern,  aus  denen  er  Vorlesungen  hörte,  keines 
seinen  Ansprüchen  für  unabhängige  Karriere  entsprach.  Des- 
halb trat  er  in  ein  St.  Galler  Handelshaus  und  nach  kurzer 
Lehrzeit  fand  er  Anstellung  in  einem  Manufakturengeschäft  in 
Triest.  Kurze  Zeit  wirkte  er  auch  in  Paris  und  liett  sich 
1863  in  St.  Gallen  als  Vertreter  eines  dortigen  Broderiehauses 
nieder  und  war  auch  für  das  Haus  J.  J.  Mayer,  das  nebenbei 
auch  Bankgeschäfte  besorgte,  tätig.  1866  lernte  er  bei  einem 
Besuche  die  Familie  Friedrich  Sebastian  Grivellis  kennen,  dessen 


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XX 


Tochter  Karoline  ihm  als  Gattin  nach  St.  Gallen  folgte.  Eine 
schwere  Krankheit  des  Herrn  F.  S.  Crivelli  veranlagte  diesen, 
seinen  Schwiegersohn  zum  Eintritt  in  sein  Bank-  und  Spedi- 
tionsgeschäft aufzufordern  und  so  siedelte  Herr  Falck  nach 
Luzern  über,  wo  er  mit  dem  besten  Erfolge  für  das  Gedeihen 
des  angesehenen  Hauses  wirkte.  Nach  dem  Tode  seines 
Schwiegervaters  gründete  er  1874  ein  eigenes  Bankgeschäft 
am  Schwanenplatze,  und  fand  in  Herrn  Jakob  Schmid-Ronca 
einen  fähigen  und  tätigen  Mitarbeiter.  In  kurzer  Zeit  brachte 
er  durch  seine  unermüdliche  Energie,  seinen  klaren  Blick, 
geniale  Kombinationsgabe  und  seinen  unverbrüchlichen  Recht- 
lichkeitssinn sein  Haus  zu  hoher  Blüte. 

Ebenso  stand  er  durch  Rat  und  Tat  bei  der  Gründung 
von  Unternehmungen,  die  für  die  Entwicklung  des  Verkehre 
der  Gentraischweiz  von  Bedeutung  waren,  zur  Seite.  Er  nahm 
Anteil  an  der  Verwaltung  der  Dampfschiff sgesellschaft  auf  dem 
Vierwaldstättersee  und  der  Rigibahn.  Die  Finanzierung  der 
Pilatusbahn  und  der  elektrischen  Bahn  Stansstad-Engelberg 
sind  sein  Verdienst.  Ihm  gelang  es,  die  Kreditanstalt  in 
Luzern  zu  consolidieren.  Sein  Ruf  als  Finanzmann  war  wohl 
auch  die  Ursache,  daß  er  zum  Königlich  Großbritannischen 
Konsul  ernannt  wurde. 

Für  öffentliche  wohltätige  Unternehmungen  hatte  er  eine 
weitgeöffnete  Hand,  das  beweisen  seine  großherzigen  Schen- 
kungen an  das  Kantonsspital,  die  Anstalt  für  schwachsinnige 
Kinder  und  die  Anstalt  Rathausen. 

Beamtungen  im  politischen  Leben  suchte  und  wollte  er 
nicht.  Doch  hatte  er  stets  ein  reges  Interesse  für  das  Gemein- 
wohl, wie  für  die  konservative  Sache.  Wie  er  gelebt,  so  starb 
Falck  als  ein  ächter  Katholik  am  28.  Oktober  1905.  Dem 
historischen  Vereine  gehörte  er  seit  dem  Jahre  1880  an. 

(Nach  Vuterbm<l  Nr.  2Ki.) 

Jakob  Snhmid,  alt  Oberrichter,  geboren  1822  zu  Schüpf- 
heim,  stammte  aus  einer  angesehenen  Familie  in  Schüpfheim. 
Seine  Schulbildung  war  eine  dürftige,  aber  eine  außerordent- 
liche Veranlagung  und  ein  rastloses  Streben,  sich  die  nötigen 


1 

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XXI 

Kenntnisse  zu  erwerben,  befähigten  ihn  zu  den  Stellungen,  die 
er  später  einnahm.  In  den  Vierziger  Jahren  war  er  Zollein- 
nehmer in  Weißenbach  an  der  Berner  Grenze.  Schmid,  ein 
strammer  hochgewachsener  Mann  war  Feldwebel  im  Entle- 
bucher  Bataillon  und  säuberte  am  Morgen  des  1.  April  1845 
<1cn  Gütsch  von  den  Freischaaren,  und  beteiligte  sich  im 
Sonderbundskriege  an  den  Gefechten  gegen  die  Division  Ochsen- 
bein. Nach  1847  erwarb  er  das  Gasthaus  zum  Kreuz  in 
Wohlhusen  und  betrieb  einen  ausgedehnten  Holzhandel.  Er 
wurde  ins  Bezirksgericht  Ruswil  gewählt,  wo  er  sich  als 
außergewöhnlicher  tüchtiger  Richter  bewies.  So  wurde  er 
1871  ins  Obergericht  berufen,  was  im  Anfange  einiges  Auf- 
sehen machte,  aber  der  einstige  Wirt  und  Holzhändler  bewies 
den  Spöttern,  daß  er  der  hohen  Stellung  in  hohem  Maße  ge- 
wachsen war.  Bei  den  Neuwahlen  im  Jahre  1905  lehnte  er 
eine  Wiederwahl  ab.  Doch  nicht  lange  sollte  dem  braven 
Manne,  der  viel  gearbeitet  hatte,  das  otium  cum  dignitate 
vergönnt  sein.  84  Jahre  alt,  legte  er  das  müde  Haupt  am 
<).  Januar  1906  zur  Buhe  nieder.  Dem  historischen  Vereine 
war  er  in  Kerns  im  Jahre  18<(>  beigetreten. 

Gottfried  Blunschi,  von  Nieder-Rohrdorf,  Pfarrer,  ge- 
boren 20.  Februar  18f>42,  entstammte  einer  wackeren,  kinder- 
reichen Bauernfainilie  in  Langenmoos,  einem  Berggehöfte  der 
Gemeinde  Rudolfstetten,  Pfarrei  Berikon.  Der  geweckte  Knabe 
kam  zur  Weiterbildung  an  die  Bezirksschulo  Bremgarten  und, 
da  er  Lust  zum  Studieren  zeigte,  brachten  seine  Ellern  ihn 
nach  Einsiedeln,  wo  er  das  Gymnasium  absolvierte.  In  Luzern 
machte  er  beide  Lyzealkurse  und  bestand  dann  in  Aarau  die 
Maturitätsprüfung.  Zum  Studium  der  Theologie  bezog  Blunschi 
die  Universitäten  Tübingen  und  Würzburg.  Nach  Abschluß 
seiner  Studien  machte  er  noch  den  Semiuarkurs  in  Freiburg 
(Schweiz)  unter  Regens  Cosandey  und  erhielt  die  heiligen 
Weihen  von  Bischof  Lachat. 

DerjungeGeistliche  wirkte  eineZeitlangalsHilfspriester,  dann 
mehrereJahre  als  Katechet  in  Bremgarten,  bis  1881  die  große  Pfarr- 
gemeinde Sarmenstorf  ihn  zu  ihrem  Seelsorger  berief.  Während 


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XXII 


eines  Viertel jahrhunderts  widmete  er  seine  ganze  Manneskraft 
dahingehendsten,  opferfreudigen  Pastoration.  In  allen  Zweigen 
seiner  Amtsführung  war  Pfarrer  Blunsebi  ein  eigentliches  Muster 
von  Pflichteifer  und  Amtstreue  in  der  Jugenderziehung,  auf 
der  Kanzel,  am  Krankenbett,  in  der  Armenfürsorge.  Ebenso 
widmete  er  seine  Kraft  dem  Erziehungs  verein  für  arme  Kinder 
des  Bezirks  Bremgarten  und  dem  Verein  für  Unterstützung 
armer  Irren,  für  welche  Vereine  er  ein  unermüdlicher  Sammler 
war.  Für  das  politische  Leben  hatte  er  ein  wachsames  Auge, 
weshalb  ihn  seine  Pfarrei  als  ihren  Vertreter  in  den  Verfas- 
sungsrat sandte. 

Sein  letztes  Werk  war  die  Renovation  der  Pfarrkirche 
Sarmenstorf.  Der  weite  lichte  Renaissance-Bau  ist  ein  herr- 
liches Denkmal  an  den  allzufrüh  verstorbenen  Pfarrer.  Schon 
seit  längerer  Zeit  hatte  Pfarrer  Blunschi  mit  einem  Nerven- 
leiden zu  kämpfen,  das  immer  bedrohlicher  wurde  und  ihn 
schließlich  zur  Resignation  nötigte.  Bei  seinen  Verwandten  in 
Rudolfstetten  fand  er  liebevolle  Aufnahme.  Doch  seine  Tage 
waren  gezählt.  Sein  Leiden  verschlimmerte  sich  und  nahm 
ein  unerwartet  schnelles  Ende  am  28.  März  1906.  Sein  sterb- 
liche Hülle  ruht  vor  der  prächtig  renovierten  Kirche  von  Beri- 
kon,  wo  der  Verstorbene  das  heilige  Sakrament  der  Taufe  und 
die  erste  heil.  Kommunion  empfangen  hatte.    (Vaterland  78.) 

Dagobert  Kaiser,  Architekt  in  Zug.  Geboren  am 
22.  März  1847,  f  9.  Februar  1906.  Mit  ihm  schied  eine 
charakteristische  Erscheinung,  die  in  ihrer  fast  typisch  zu 
nennenden  Eigenart  aufgefaßt  sein  will,  um  sie  richtig  wür- 
digen zu  können,  aus  dem  Leben:  ein  zu  Stadt  und  Land 
über  die  Gemarken  des  kleinen  Kantons  Zug  hinaus  wohl  und 
gut  bekannter  Bauleiter  und  Baumeister.  Dagobert  Keiser  ge- 
noß verdientes  Ansehen  in  den  Kreisen  derer,  so  da  berufen 
sind,  mit  Winkelmaß  und  Zirkel,  Stift  und  Feder  zu  hantieren 
und  —  ausgerüstet  mit  kunstverständlichem  Blicke,  äthetischem 
Empfinden,  pietätsvollem  Verständnisse  für  Bauformen  früherer 
Zeiten  und  tüchtigem  technischen  Wissen  nnd  Können  —  bei 
der  Hand  zu  sein,  wenn  es  gilt,  ein  neues  Bauwerk  zu 


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XXIII 

erstellen  oder  ein  bestehendes  nicht  blos  zweckmäßig,  sondern 
auch  so  umzubauen,  daß  die  alten  Baufonnen  korrekt  neuer- 
dings zur  Geltung  kommen,  so  zwar,  daß  alte  und  neue  Bau- 
teile harmonisch  zusammen  wirkten. 

Entsprossen  einem  der  ältesten  Zuger  Geschlechte,  auf- 
gewachsen in  den  konservativen  Traditionen  der  Familie,  wie 
sie  vom  Vater  (Stadtarzt  Dr.  Kaiser-Muos)  hochgehalten  waren 
und  auch  in  seinen  Kindern  fortlebten,  besuchte  Dagob.  Keiser 
die  Schulen  seiner  Vaterstadt  und  trat  dann,  nach  Absolvierung 
des  Gymnasiums,  als  erster  Zuger  Schüler  an  das  Polytech- 
nikum in  Zürich,  um  sich  als  Architekt  auszubilden.  Nach 
den  Lehrjahren  folgten  Wanderjahre.  Der  junge  diplomierte 
Zuger  arbeitete  zunächst  mehrere  Jahre  auf  verschiedenen  Bau- 
bureaus in  der  Schweiz,  um  sich  dann  1875  dauernd  zur  Be- 
rufsausübung in  Zug  niederzulassen. 

Aus  der  Zeit,  da  Dagob.  Keiser  als  Bauschüler  in  Zürich 
studierte,  datiert  ein  von  ihm  erbrachter  Nachweis  über  seine 
Kenntnisse  des  gotischen  Baustyles  und  der  Vertrautheit  mit 
dessen  charakterischer  Eigenart.  Damals  (1866)  handelte  es 
sich  bekanntlich  um  die  Restauration  der  Kirche  St.  Oswald 
in  Zug;  ein  tätiger  Förderer,  so  recht  eigentlich  eine  Trieb- 
feder des  Ganzen,  war  Professor  Albert  Keiser  (f  1885.) 
Er  veranlaßte  seinen  jüngeren  Bruder  Dagobert  zur  Ausarbei- 
tung von  Plänen  über  eine  würdige,  stylgerechte  Renovation 
des  Gotteshauses  im  Innern.  Diese  nach  den  Ideen  von 
Professor  Albert  Keiser  ausgeführten  Zeichnungen  bildeten  die 
Grundlage,  auf  welcher  weiter  verhandelt  un<l  endlich  der 
Plan  ausgeführt  wurde. 

Wo  es  auch  seither  galt,  ein  Stück  des  vom  Zahne  der 
Zeit  benagten  alten  Zug  zu  erhalten,  architektonisch  wie  orno- 
raental  ungefähr  so  wieder  herzustellen,  wie  das  Bauwerk 
ursprünglich  aussah,  da  war  Dagobert  Keiser  dabei  und  zwar 
mit  wohltuender  Wärme  und  Hingabe,  entweder  blos  pietät- 
voll, verständig  belehrend,  oder  ratend,  oder  aber  selbst  aus- 
führend. Manch  ein  altehrwürdiges  Bauobjekt  in  Zug  würde 
nicht  so  korrekt  restauriert  aus  moderner  Umgebung  sich 


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XXIV 


herausheben  und  von  Kennern  so  gebührend  anerkannt  werden 
können,  wie  es  geschieht  und  auch  zumeist  geschehen  kann, 
wenn  nicht  Architekt  Keiser  im  richtigen  Augenblicke,  sein  ge- 
wichtiges, sachlich  wohl  begründetes  Wort  dafür  eingelegt  hätte. 

Er  war  nicht  blos  ein  gründlich  gebildeter  Architekt, 
zuverlässig  in  Devisierung  und  Ausführung,  der  das  Zutrauen 
der  Hauenden  durchweg  redlich  verdiente,  sondern  auch  ein 
feinfühlender  Kenner  der  verschiedenen  Bauarten,  wie  sie 
unter  den  Namen  Gothik,  Renaissanse.  etc.  bekannt  sind. 
Viele,  wohl  der  größere  Teil  der  in  den  letzten  :>0  Jahren  in 
Zug  und  Umgebung  entstandenen  öffentlichen,  wie  privaten 
Profanbauten  hat  Architekt  Dagobert  Keiser  als  Bauleiter  er- 
stellt, teilweise  auch  als  Baumeister  selbst  aufgeführt,  wobei 
ihn  in  den  letzten  Jahren  zwei,  technisch  gut  gebildete  Söhne 
wirksam  unterstützten,  so  namentlich  auch  bei  der  letzten 
bedeutenderen  architektonischen  Leistung,  die  zugleich  beredtes 
Zeugnis  dafür  gibt,  wie  trefflich  ihm  Wiederherstellung  aller 
Baudcnkmale  eigen  war,  bei  der  Restauration  des  Schlosses 
St.  Andreas  bei  Cham. 

Im  öffentlichen  Leben  —  als  Architekt  stand  er  so  wie 
so  immer  mitten  drin,  denn  wer  am  Wege  baut,  hat  viele 
Meister,  bezw.  Kritiker  —  trat  Dagobert  Keiser  sonst  weniger 
hervor,  auch  politisch  nicht.  Von  Hause  aus  konservativ  ge- 
richtet, später  freisinnigen  Anschauungen  zugetan,  ist  es  eben 
nicht  leicht,  ihn  politisch  richtig  einzuschätzen;  denn  seine  charak- 
teristische Eigenart  gestattet  nicht,  ihn  als  ausschließlich  der  libe- 
ralen Parteieinrichtung  durch  Dick  und  Dünn  folgend  zu 
bezeichnen.  Seine  freie  Meinung,  gerne  mit  sarkastischen 
Bemerkungen  versehen,  verstund  er  allezeit  zu  wahren. 

Ungemein  regsam  erwies  Dagobert  Keiser  sich  auf  ver- 
kehrspolitischem Gebiete,  sooft  als  es  galt,  für  Zug  bessere 
Bahnverbindung  zu  bekommen  und  die  Dampfschiffahrt  auf 
dem  Zugersee  zu  erhalten.  Als  Vizepräsident  letzterer  Gesell- 
schaft lag  auf  ihm  so  ziemlich  die  Hauptlast  des  Unternehmens. 
Ebenfalls  zu  Danke  verpflichtet  ist  ihm  die  Stadtgemeinde 
Zug  dafür,  daß  er  Jahrzehnte  lang  sich  bereit  linden  ließ,  als 


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XXV 

Mitglied  der  städt.  Baukommission  seine  reichen  Kenntnisse  in 
den  Dienst  der  Allgemeinheit  zu  stellen;  auch  als  mehrjähriges 
Mitglied  der  Stadtschulkommission  war  er  tätig;  diese  Charge 
wird  ihm  bedeutend  weniger  als  erstere  behagt  haben. 

Daß  Architekt  Dagobert  Keiser,  der  mit  Vorliebe  auf 
historisch  archäologischem  Gebiete  sich  bewegte,  gleich  bei 
Beginn  seiner  beruflichen  Tätigkeit  in  Zug  (1875)  dem  histo- 
rischen Vereine  beitrat,  auch  nie  fehlte,  wenn  er  in  Zug  tagte, 
ist  eine  fast  selbstverständliche  Tatsache.  Zum  bezügl.  Ent- 
schlüsse bedurfte  es  nicht  einmal  des  Beispiels  seines  Vaters, 
der  sich  eifrig  und  auch  aktiv  durch  eine  Arbeit  im  Geschichts- 
freunde (Bd.  29)  auf  historischem  Gebiete  betätigte.  Auch 
vier  —  seiner  ihm  im  Tode  vorangegangenen  —  Brüder: 
Kantonsarzt  Dr.  August,  Professor  Albert  Keiser  (der  im  Bd. 
^4r  eine  Arbeit  veröffentlichte),  Major  Karl  und  Stadl-Rat 
Theodor  Keiser  waren  Angehörige  unseres  Vereines.  (A.  W.) 

Seminarlehrer  Albert  Achermann  von  Richental 
wurde  geboren  in  der  Gemeinde  Ettiswil  am  25.  August  1873. 
Die  Primarschulen  besuchte  er  in  Sursee  und  Luzern  und 
trat  im  Herbste  1888  ins  Lehrerseminar  zu  Hitzkirch,  mußte 
aber  schon  im  Januar  1802  als  Stellvertreter  eine  Schule  in 
Reußbühl  übernehmen.  Im  Spätsommsr  1892  bestand  er  die 
Kom}ietenzprüfung  in  allen  Fächern  mit  erster  Note.  Im 
Herbste  1894  verließ  Achermann  für  kurze  Zeit  den  Lehrer- 
stand um  an  der  Universität  Freiburg  (Schweiz)  Philologie 
und  Geschichte,  seine  Lieblingsfächer,  zu  studieren,  und  er- 
warb sich  im  Jahre  1897  das  Lizenziat  der  Philologie  zur 
Doktorwürde.  Für  die  Doktordissertation  hatte  er  sich  als 
Thema  ausersehen  die  Geschichte  der  Volksschule  im  Kanton 
Luzern,  und  durchwanderte  nun  den  Kanton  Luzern,  um  in 
Pfarr-  und  Gemeindearchiven  das  Material  für  seine  Lebens- 
arbeit zu  sammeln.  Im  Herbste  1897  wählte  ihn  der  h.  Re- 
gierungsrat  /um  Lehrer  für  französische  und  deutsche  Sprache 
und  Geschichte  am  Lehrerseminar  in  Hitzkirch.  Zugleich 
wurde  ihm  die  Konviktsverwaltung  des  Seminars  über- 
tragen.   Am  25.  August  1902  vermählte  er  zieh  mit  Fräulein 


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XXVI 


Marie  Lang,  einer  Tochter  des  Dr.  Med.  Lang  sei.,  welche 
ihm  zwei  Knaben  schenkte.  Er  hatte  in  ihr  eine  treue  und 
besorgte  Lebensgefährtin  gefunden,  die  besonders  in  kranken 
Tagen  mit  staunenswerter  Aufopferung  an  seiner  Seite  stand. 
Seit  Januar  1906  klagte  der  Verewigte  über  eine  gewisse 
Müdigkeit,  die  er  aber  mit  eiserner  Energie  überwand.  Da 
warf  am  '60.  März  ein  heftiger  Lungenkatarrh  ihn  aufs  Kranken- 
lager. Dazu  gesellte  sich  ein  Rheumatismus  acutus,  begleitet 
von  einer  Herzentzündung  und  am  9.  April  erlag  der  schein- 
bar so  rüstige  Mann  in  der  Blüte  der  Jahre  seinen  Leiden. 

Was  Achermann  für  die  Schule  getan,  läßt  sich  nicht 
mit  kurzen  Worten  sagen.  Er  war  eben  ein  ebenso  pflicht- 
eifriger als  tüchtiger  Lehrer.  Selber  für  seinen  Beruf  begeistert, 
wußte  er  auch  die  Zöglinge  für  ihren  schönen  Beruf  zu  be- 
geistern, er  war  ein  idealer  Lehrer.  Mit  Tränen  in  den  Augen 
sagte  Herr  Seminardirektor  Kunz,  der  am  Tage  von  Acher- 
manns  Beerdigung  selber  krank  im  Bette  lag,  zu  einem  be- 
suchenden Mitgliede  des  Erziehungsrates:  „Das  Seminar  hat 
viel,  sehr  viel  verloren." 

Aber  auch  sonst  hat  er  für  die  Lehrerbildung  u.  Schule 
viel  geleistet.  Er  war  ein  tätiges  und  tüchtiges  Vorstands- 
mitglied des  katholischen  Lehrer-  und  Schulmännervereins  u. 
Mitglied  der  Redaktionskommission  der  Pädagogischen  Blätter. 
Er  war  ein  eifriges  Mitglied  der  kantonalan  Lehrerkonferenz. 
Achermann  hat  für  das  Lehrerseminar  nicht  nur  als  Lehrer 
große  Verdienste,  sondern  auch  in  anderer  Beziehung.  Wenn 
in  den  letzten  Jahren  die  als  Seminar  dienende  Kommende 
im  besten  Sinne  sich  modernisierte,  wenn  ein  prächtiger  Stu- 
diensaal, neue  Lehrzimmer  für  Physik  u.  Chemie,  ein  Zeichen- 
saal, Uebungszimmer  für  Musik,  wenn  eine  flotte  electrische 
Beleuchtung  aller  Räume  zu  Stande  kam,  so  gebührt  sicher 
auch  ein  schöner  Teil  des  Verdienstes  Herrn  Achermann. 

Mit  ihm  ist  ein  treuer  Sohn  der  katholischon  Kirche,  ein 
besorgter  Gatte  und  Vater,  ein  ausgezeichneter  Lehrer,  ein 
aufrichtiger  Arbeiter  um  das  öffentliche  Wohl,  ein  aufrichtiger 
Freund  ins  Grab  gestiegen. 


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I 


XXVII 


Achermann  ist  im  Jahre  1896  in  den  historischen  Verein 
eingetreten.  Leider  konnte  er  das  schöne  Werk  einer  Schul- 
geschichte  des  Kantons  Luzern,  die  nach  seiner  Intention  im 
Geschichtsfreund  hätte  erscheinen  sollen,  nicht  vollenden.  Möge 
bald  sich  eine  berufene  Hand  linden,  welche  das  bedeutende, 
auf  der  Kanzlei  des  Erziehungsrates  aufbewahrte  Material 
sichtet,  ordnet  u.  ergänzt  u.  Achermanns  Arbeit  zu  Ende  führt. 

(Nach  Vaterland  NTi\  83.  86.  87.) 

Am  hohen  Donnerstag  abend,  i'2.  April  1906,  starb  in 
Baar  Herr  alt-Kantonsrat  Johann  Philipp  Keyen- 
berg-Wi  dm  er,  Besitzer  der  dortigen  Kartonfabrik  und  der 
Villa  Keyenberg  in  Sachsein.  Geboren  den  15.  März  1825 
trat  er  schon  frühzeitig  in  das  Geschäft  seines  Vaters.  Er 
übernahm  später  dasselbe  auf  eigene  Rechnung  und  erhob  es 
unter  treuer  Mitwirkung  seiner  intelligenten  Gattin  durch  seltene 
Geschäftstüchtigkeit  und  Arbeitsamkeit  zu  hoher  Blüte.  Nach- 
dem er  zu  größerem  Vermögen  gekommen  war.  vergaß  er 
auch  die  notleidenden  und  dürftigen  Mitmenschen  nicht.  Seine 
Wohltätigkeit,  wie  seine  Gastfreundschaft  war  auch  in  weiteren 
Kreisen  bekannt. 

In  politischer  Hinsicht  huldigte  Keyenberg  früher  libe- 
ralen Anschauungen;  allein  die  Verhältnisse  brachten  es  mit 
sich,  daß  er  sich  immer  mehr  der  conservativen  Richtung 
anschloß  und  in  den  lebhaften  Tagen  der  Siebenziger  u.  Acht- 
ziger Jahre  auch  an  der  Parteiführung  lebhaften  Anteil  nahm. 
Das  Volk  liebte  und  achtete  den  feurigen  u.  geweckten  Hau- 
degen und  wählte  ihn  zum  Gemeindesäckelmeiste- ,  damals 
eines  der  ehren  vollsten  Ämter.  Er  gehörte  ferner  dem  Großen 
Rate  und  während  mehreren  Amtsdauern  auch  dem  Kantons- 
rate an.  Ohne  einen  engbegrenzten  Standpunkt  einzunehmen, 
wünschte  er  einen  umsichtigen  und  sparsamen  Staatshaushalt. 
Johann  Keyenberg  hinterließ  bei  allen,  welche  mit  ihm  ver- 
kehrten, ein  liebevolles  Andenken.  Dem  historischen  Vereine 
war  Keyenberg  im  Jahre  1887  beigetreten.     (Zuger  Xacur.) 

Franz  Britschgi,  alt-Regierungs rat ,  war  der 
Sohn  des  Landammanns  Ignaz  Britschgi  in  Kerns,  der  im 


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XX  VIII 


Jahre  1840  als  allgemein  geachteter  Volksmann  im  besten 
Mannesalter  starb,  Nur  kurze  Zeit  war  es  dem  Sohne 
Franz  vergönnt,  den  Studien  obzuliegen.  Ende  der  Fünf- 
ziger Jahre  heiratete  Britschgi  eine  Tochter  von  Regierungs- 
rat Götschi  in  Sachsein,  wohin  er  nun  übersiedelte  und 
an  der  Seite  seiner  treubesorgten  Gattin  47  glückliche  Jahre 
verlebte.  Der  alte  Huf  des  Gasthauses  wurde  dank  der 
Tüchtigkeit  und  der  unermüdlichen  Arbeitskraft  des  neuen 
Besitzers  nicht  nur  erhalten,  sondern  auch  durch  Unterstützung 
herangewachsener  Söhne  und  Töchter  in  weiteste  Kreise  ge- 
tragen. 

1870  wählte  die  Gemeinde  Sachsein  ihn  in  den  Gemeinde- 
rat,  dem  er  bis  zu  seinem  Tode  als  eines  der  tätigsten  und 
verdientesten  Mitglieder  angehörte.  Im  Kantonrate  saL>  der 
Verblichene  31  Jahre  lang  und  wurde  1890  mit  der  Würde 
des  Präsidiums  beehrt.  Auch  in  den  untern  kantonalen  Ge- 
richten und  später  im  Obergerichte  wirkte  er  als  einsichtsvoller 
gewissenhafter  Berater,  bis  er  188'2  in  die  Regierung  eintrat, 
wo  er  mit  Sachkenntnis  und  Hingebung  das  Departement  der 
Staats  wir  tschaft  verwaltete.  Selbst  als  praktischer  Landwirt 
tätig  suchte  er  die  Interessen  des  Bauernstandes  zu  fördern. 
Nach  zwei  Jahren  trat  Britschgi  freiwillig  aus  der  Regierung 
zurück,  um  sich  im  vorgerückten  Alter  ganz  der  Familie  und 
dem  Geschäfte  zu  widmen. 

Überall  in  den  Beamtungen,  wie  im  Militär,  wo  er  zum 
Major  avanciert  war,  zeichnete  Britschgi  sich  aus  durch  uner- 
müdliche Schaffenskraft  und  Energie,  durch  Gewissenhaftigkeit 
und  Pünktlichkeit.  Hast  und  Ruhe  kannte  er  nicht.  Das 
mochte  aber  auch  Schuld  sein,  dal.i  sich  während  des  abge- 
laufenen Winters  Spuren  geistiger  und  körperlicher  Überan- 
strengung zeigten.  Schließlich  versank  der  sonst  so  Freund- 
liche in  tiefe  Melancholie,  die  ihm  auch  ein  tragisches  Ende 
bereitete. 

In  den  fünförtigen  Verein  war  Britschgi  im  Jahre  1896' 
eingetreten.  (Vaterland  Nr  i>i. 


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I 


IXXX 

Josef  Seiler,  ait-Regierungsrat,  geboren  1832  in 
Sarnen  war  der  Sohn  des  Landesvenner  Alois  Seiler  und  der 
Therese  Imfeid.  Seine  Bildung  verdankte  er  der  Klosterschule 
in  Engelberg.  Im  Übrigen  war  er  Autodidakt.  Mit  seiner 
geistigen  Beschäftigung  und  seiner  Willensenergie  fand  er  sich 
schnell  in  allen  Lagen  des  Lebens  zurecht.  Er  zeigte  einen 
reichen  Sinn  für  die  Kunst,  war  ein  tüchtiger  Zeichner  und 
handhabte  mit  Geschick  den  Malerpinsel. 

Noch  in  jungen  Jahren  trat  Seiler  in  .öffentliche  Stel- 
lungen ein,  und  wurde  schon  im  zwanzigsten  Jahre  zum  Ge- 
meindeschreiber gewählt,  welche  Stelle  er  etwa  vierzig  Jahre 
lang  versah.  1858  wurde  er  in  den  Land-  und  Gemeinderat 
gewählt  und  trat  1867  in  den  Kantonsrat  ein,  den  er  in  den 
Jahren  1883  und  1901  präsidierte.  1873  erfolgte  seine  Wahl 
als  Staatsanwalt,  welches  Amt  er  29  Jahre  lang  bekleidete. 
1888—1890  war  er  Regierungsrat  und  versah  während  dieser 
Zeit  die  Stelle  eines  Polizeidirektors,  und  erwarb  sich  in  dieser 
Stellung  große  Verdienste,  indem  er  mit  rücksichtsloser  Strenge 
gegen  das  in  Obwalden  blühende  Bettler-  und  Stromertum 
vorging  und  das  Land  glücklich  von  dieser  Plage  befreite. 
Eine  Reihe  von  Jahren  war  er  Präsident  u.  Rechnungsführer 
der  Freiteiler-Korporation  in  Sarnen  und  saß  vom  Jahre  1858 
bis  zu  seinem  Tode,  also  volle  48  Jahre,  im  Einwohner-  und 
Burgergemeinderat  von  Samen. 

Als  tüchtiger  Zeichner  und  gewandter  Architekt  zeichnete 
er  in  der  Stellung  als  Regierungsrat  eine  Reihe  von  Plänen 
und  führte  sie  auch  teilweise  aus.  Etwa  zehn  Jahre  lang 
erteilte  er  den  Zeichenunterricht  an  der  Kantonsschule  in 
Sarnen.  Er  betrieb  ein  Gasthaus  und  erweiterte  dasselbe  zu 
einer  in  weiten  Kreisen  bestbekannten  Fremdenpension.  An- 
fangs der  Sechziger  Jahre  begann  er  den  Beruf  eines  Rechts- 
anwaltes auszuüben  u.  obwohl  nicht  studierter  Jurist  arbeitete 
er  sich  mit  seiner  angebornen  Energie  rasch  in  das  juristische 
Feld  hinein  nnd  ward  ein  tüchtiger  und  zugleich  ein  durch 
seine  glänzenden  Plaidoier  gefürchtetcr  Advokat.  Seiler  war 
auch  ein  großer  Freund  des  Schieß-  u.  Militärwesens,  war  bei  der 


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XXX 


Grenzbesetzung  im  Winter  1856/57  ein  strammer  Schützen- 
offizier, avancierte  zum  Hauptmann  im  Auszug,  n.  zum  Major 
in  der  Landwehr  u.  bekleidete  von  1850  an  mehrere  Jahre  die  Stelle 
einesMilitärdirektors  u.  später  eines  kantonalen  Kriegskommissärs. 

Seiler  hatte  sich  im  Jahre  1858  mit  Fräulein  Theresia 
Spichtig  von  Sachsein  verehelicht.  Aus  dieser  Ehe  gingen 
drei  Söhne,  die  sämtlich  in  öffentlichen  Stellungen  tätig  sind, 
und  zwei  Töchter  hervor. 

Ein  leutseliges,  menschenfreundliches  Wesen  war  Herrn 
Seiler  in  hohem  Grade  eigen.  Haß  und  Feindschaft  kannte 
er  nicht.  Er  war  auch  kein  leidenschaftlicher  Politiker,  stand 
aber  treu  zu  seinen  katholisch-konservativen  Grundsätzen  und 
noch  am  Katholikentage  in  Luzern  nahm  er  mit  Aufbietung 
aller  Energie  Teil,  obschon  seine  körperliche  Kraft  gebrochen 
war.  Denn  schon  im  Jahre  1JS95  hatte  ihn  ein  schweres 
Leiden  befallen,  von  dem  er  sich  zwar  einigermaßen  erholte, 
das  aber  nie  ganz  wich,  und  seine  letzten  Lebensjahre  schwer 
trübte.  De»!  langen  und  schweren  Leiden  erlag  der  Verewigte 
am  23.  April  li)0b.  Dem  historischen  Verrin  war  er  im  Jahre 
1S%  an  der  Versammlung  in  Sachsein  beigetreten. 

Xaver  von  Weber.  Kanzleisekretär,  wurde  ge- 
boren den  21.  Januar  1844  zu  Schwyz  als  der  Sohn  des  Hrn. 
Hauptmanns  Franz  Xaver  von  Weber  und  der  Xanette  von 
Zay.  und  folgte  auf  den  Mutterarmen  seinem  Vater,  dem 
neapolitanischen  Offizier,  ins  fröhliche  u.  ernste  Trappenleben. 
Seine  Studien  machte  er  im  Kollegium  zu  Schwyz.  in  Feld- 
kirch und  in  Melle,  und  bildete  sich  praktisch  im  kaufmän- 
nischen Fache  aus  bei  der  Hank  de  Commerce  in  Genf.  Im 
Jahre  1^5  wählte  der  Kant«>nsrat  ihn  zum  Kanzleisekretär 
des  Kantons  Schwyz  und  seit  ISSb  versah  er  zugleich  das 
Amt  eines  Fiuanzsekretärs.  Treu  und  zuverlässig  waltete  er 
stets  seines  Amtes.  Neben  den  Berufsarbeiten  war  die  Ge- 
schichte seine  liebste  Unterhaltung,  namentlich  war  er  ein 
eitriger  Sammler  von  militärischen  Schritten.  Akten  und  alten 
Erinnerungen.  Dem  historischen  Verein  war  er  1875  an  der 
Versai unilung  in  Schwyz  beigetreten.     Das  ist  der  einfache 


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XXXI 

Lebensgang  eines  stillen  und  bescheidenen,  nur  der  Arbeit 
lebenden  Mannes.  Kein  Schatten  irgendwelcher  Art  weder  im: 
Familien-,  Beamten-,  noch  im  gesellschaftlichen  Leben  ist  je 
auf  ihn  gefallen.  Er  hatte  keinen  Feind;  wer  ihn  kannte, 
liebte  ihn.  Hie  und  da  nur  in  geselligem  Freundeskreise 
sprudelte  sein  unverwüstlicher,  aber  immer  in  streng-schlichten 
Grenzen  bleibender  Humor. 

Xaver  von  Weber  starb  nach  langer,  schwerer  Krank- 
heit, wohl  versehen  mit  den  Tröstungen  der  Religion  am  30. 
Mai  190b*.  (Bote  der  Ursehwciz  Nr.  43.) 

Dr.  Kaspar  Mauritz  Widmer,  Pfarrer  in  Baar, 
geboren  zu  Baar,  den  15.  März  1835,  erhielt  im  Eltemhause 
eine  solide  und  strenge  Erziehung.  Die  Primarschule  ab- 
solvierte er  in  Baar,  erhielt  dann  Lateinunterricht  durch  die 
Kapläne  Zumbühl  und  Reidhaar,  vollendete  seine  Gymnasial- 
und  Lyzealstudien  in  Einsiedeln,  bezog  im  Oktober  1855  das 
Kollegium  Germanicum  in  Rom,  wo  er  er  sich  eine  tüchtige 
philosophische  u.  theologische  Bildung  holte,  brachte  am  1.8.  Juni 
-J859  am  Grabe  des  Apostelfürsten  das  erste  heilige  Meßopfer 
dar.  und  wurde  am  31.  Juli  1860  zum  Doctor  theologia?  pro- 
moviert. 

Widmer  übernahm  zuerst  eine  Professur  am  Kollegium 
St.  Michael  in  PYeiburg  u.  wirkte  hier  sechs  Jahre  lang  geachtet 
u.  geliebt  von  Kollegen  u.  Schülern.  Am  6.  Mai  1866  wurde 
er  zum  Pfarrer  in  Baar  erwählt  und  nun  war  die  Gemeinde 
Baar  40  Jahre  lang  Zeuge  seines  Lebens  und  seines  Wirkens. 
Im  Jahre  1867  führte  er  die  Maiandacht,  1872  das  Gebetsapo- 
stolat  ein,  bezog  1873  den  neuen  Pfarrhof,  ließ  1872  die  St. 
Annakapelle,  1871  die  Kapelle  in  Inwil  geschmackvoll  restau- 
rieren, war  1875  Mitbegründer  der  Privatwaisenanstalt  in 
Rosental,  gründete  1888  den  Jünglingsverein,  den:  er  ein 
eigenes  Heini,  das  Konkordiaheini  schuf.  1885  beging  die 
Pfarrgemeinde  die  Millenariumsfeier  der  Pfarrkirche,  welche 
durch  ihn  als  Leiter  eine  dem  Stile  entsprechende  Restau- 
ration erhielt. 


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XXXII 

Kammerer  Wid mer  war  eine  scharf  ausgeprägte  Persönlich- 
keit, die  in  unentwegter  Arbeit  u.  treuer  Pflichterfüllung  ihr  Leben 
hinopferte.  Vorliebe  zum  Alten  war  ein  hervorstechender  Zug  in 
seinem  Leben,  nicht  daß  er  die  Neuzeit  tadelte  des  Fortschrittes 
u.  ihrer  Errungenschaften  wegen,  aber  ihm  behagte  das  Hastige, 
Unsolide  unserer  Zeit  nicht  u.  veranlaßte  ihn  oft  zu  herbem  Tadel. 
Der  wachsenden  Genulisucht  entgegen  zeichnete  er  sich  aus  durch 
Einfachheit  und  unermüdliche  Arbeitsamkeit,  aber  so  mußte  es 
hommen,  daß  er  in  seiner  Pfarrgemeinde,  einem  hervorragenden 
Fabrikorte,  auch  oft  angefeindet  wurde.  Pfarrer  Widmer.  den 
seine  Kapitelsbrüder  1867  zum  Sextar  u.  1896  zum  Kämmerer 
des  Kapitels  Zug  ernannt  hatten,  starb  am  29.  Juli  1906 

Einer  historischen  Arbeit  sei  hier  noch  gedacht.  Pfarrer 
Widmer  verfaßte  in  zwanzigjähriger  Arbeit  den  Stammbaum  der 
Geschlechter  von  Paar.  Dem  histor.  Verein  gehörte  er  seit  dem 
Jahre  1888  an.  (Zuger  Nachrichten  Nr.  löd-  MVj 

Josef  M.  Gamenzind  wurde  geboren  im  Jahre  1828 
als  Sohn  einer  schlichten  Bauernfamilie,  besuchte  die  Schulen 
in  Gersau  und  zog  18-10  an  das  Lehrerseminar  in  St.  Urban, 
inusste  jedoch  infolge  Aufhebung  des  Klosters  die  Ausbildung 
zum  Lehrerberufc  unterbrechen.  Im  Jahre  1848  wurde  er 
von  seiner  Heimatgemeinde  zum  Lehrer  und  Organisten  ge- 
wählt bei  einem  Gehalte  von  2341/«.  Fr.  Gamenzind  war  ein 
vorzüglicher  Lehrer,  der  seine  Schüler  nicht  nur  in  den  ge- 
wöhnlichsten Schulfächern  mächtig  förderte,  sondern  auch  mit 
Liebe  den  Religionsunterricht  erteilte  und  jeweilen  am  Sams- 
tag Nachmittag  ihnen  das  Evangelium  des  folgenden  Sonntages 
erläuterte.  1861  berief  ihn  das  Volk  an  die  Stelle  des  Land- 
schreibers und  er  leistete  in  dieser  Stellung  dem  Bezirke  Gersau 
die  besten  Dienste,  und  füllte  23  Jahre  lang  sein  arbeitsreiches 
Amt  in  gewisserhafter  Weise  aus.  Am  Schlüsse  dieser  Amts- 
dauer bot  er  eine  Broschüre:  „Rückblick  über  das  Bezirks- 
und Gemeindewesen  von  Gersau",  eine  historisch  und  statis- 
tisch sehr  gehaltvolle  Schrift.  1872  vertrat  er  Gersau  im 
Kantonsrate  und  wirkte  als  Verfassungsrat  bei  den  Revisionen 
in  den  Jahren  1876  bis  1898.    Im  letzten  Jahre  schied  er  aus 


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XXXIII 


dem  Kantonsrate  und  legte  zugleich  das  Amt  eines  Kantons- 
richters, das  er  6  Jahre  lang  bekleidete.  Herr  Landschreiber 
Camenzind  war  im  ganzen  Kanton  als  kernkonservativer  Mann 
bekannt,  dessen  politische  Überzeugung  auf  religiös-kirchlicher 
Gesinnung  beruhte.  Wegen  seines  geraden  Charakters  und 
seiner  persönlichen  Eigenschaften  war  er  auch  bei  politischen 
Gegnern  in  hoher  Achtung.  Camenzind  erlitt  einen  Schlaganfall 
und  seither  bot  ihm  das  Leben  wenig  Freude  mehr  und  mit 
Sehnsucht  erwartete  er  den  Erlöser  von  langen  Leiden.  Er 
starb  am  28.  August  1906.  Dem  historischen  Vereine  war  er 
1900  beigetreten. 


Teil-Bibliographie 


umfassend 

I.  die  Teilsage  vor  und  außer  Schiller 

(15.— 20.  Jahrhundert) 

sowie 

IL  Schillers  Teil-Dichtung 

(1804—1906) 


Von 

Dr.  Franz  Heinemann 


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Inhalt. 

Seite 

Einleitung.    Bibliographische  Übersicht  3 — 6 

Erster  Teil:  Tellsage  vor  und  ausser  Schiller: 

I.  Mythologische  Deutungen  der  Teilsagen  7 — 9 

II.  Der  internationale  Teil  10—14 

III.  Der  interkantonale  Teil  14 

IV.  Der  Urner  Teil:  15—95  resp.  188 

A.  Geschichtliche  Abteilung: 

a.  Entstehung  und  Ausbildung  dieser  Sage.  — 

Ihre  Quellen  (chronologische  Folge).  15 — 25 
(Ergänzungen  S.  102—103.) 

b.  Teilfrage.  Geschiente  der  Teil-Kritik  und  die 

Literatur  d.  Tellstreiles  von  1500— 1906.  26—54  resp.  62 
I  Ergänzungen  S.  02.) 

c.  Das  Hülli.    Die  3  Quellen  54—55 

d.  Die  3  Teilen  55-56 

e.  Teils  Tod  57 

f.  Teil-Patriotismus.  Teils  patriot.  Nachleben  im  Volke  57—59 

g.  Die  Tells-Kapellen,  Telldenkmäler  u.  Gedenkstätten  59—62 

B.  Poetisch-literarische  Abteilung: 

a.  Epische  und  lyrische  Poesie.   Die  Tellenlieder  63—72 

b.  Dramatische  Poesie  (Tellcnspiele,  Volkstheater)  73-83 

c.  Novellistische  Bearbeitungen  und  Prosa-Erzählungen 

der  Tellgeschichte.  (Ergänzungen  S.  142)  84—93 

d.  W.  Teil  und  die  Musik  93-94 

e.  W.  Teil  und  die  bildende  Kunst  94—95 

Zweiter  Teil:  Schillers  Wilhelm  Teil:  97—187 

I.  Inspiration,  Thema  und  Ausführung:  97 — 116 

1.  Erste  Anregung,  Quellen  und  Entstehung 

a.  Anregung  durch  Goethes  Plan  eines  Teil- 
Epos  und  durch  Andere  97—100 

b.  Schillers  Quellen,  benützte  Vorlagen  und  Hülfs- 

mittel  100—106 

a  a.  Dramatische  Quellen  100—102 

b  b.  Geschichtsquellen  102—103 

c.  Ergebnisse  der  literar- kritischen  Forschung 

über  Schillers  Quellen  103—106 

2.  Der  Dichter  an  der  Arbeit.  Fortgang  u.  Abschluss  105—111 

3.  Die  Originalhandschrift  und  die  Textkritik  111-115 

II.  Schillers  Teil  in  der  Druckgeschichte  und 
Weltliteratur.    Übersetzung  e  n.  (Ergänzungen 

S.  167-168)  116-133 
1.  Früheste  Drucklegung  (1804)  u.  deutsehe  Druck- 
ausgaben bis  1900  116—124 


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Seite: 

a.  Cotta-Ausgaben  (Ergänzungen  S.  147—153)  116—120 

b.  Früheste  Nachdrucke.     Weitere  Ausgaben 
deutscher   Verlagsfirmen   (von  1805—1905) 
[Ergänzungen  S.  147-1531  120-134 

2.  Übersetzungen  1805—1905:  Französisch,  Häto- 
Komanisch,  Italienisch.  Englisch,  Armenisch, 
Dänisch,  Neugriechisch.  Hebräisch,  Holländisch, 
Illyrisch,  Russisch,  Schwedisch,  Slovenisch, 
Spanisch,  Türkisch,  Ungarisch-kroatisch.  —  Steno- 
graphisch 124—132 

III.  Die  literarische  Beurteilung  133—142 

1.  Die  ersten  Rccensionen  (1804—15)  133 

2.  Literar-kritisehe  Kommentare  und  stoffgeschicht- 
liche Untersuchungen  134—142 
(Ergänzungen  S.  153 — 156) 

IV.  Travestien,  Nachdichtungen  nnd  poetische 
Bearbeitungen  142 — 147 
(Ergänzungen  S.  84—93) 

V.  Schillers  Teil  und  die  Schule  147-156 

1.  Deutsche  Schulausgaben  147 — 151 

2.  Ausgaben  als  Mittel  für  den  fremden  Sprach- 
unterricht (Ergänzungen  S.  124—132)  152 — 153 

3.  Mcthodiscne  Schulschriften  und  Hilfsmittel  153—157 

a.  Kommentare  und  Textinterpretationen  153—156 
(Ergänzungen  S.  13'i— 142) 

b.  Kartograph.  Hilfsmittel  156 

VI.  Schillers  Teil  u.  das  Theater  (und  die  Gensur)  157-168 

1.  Besprechungen  von  ersten  Aufführungen 

a.  in  Deutschland  und  Oesterreich  (Kunstbühne)  157—159 

b.  in  der  Schweiz  (Volkstheater)  159 — 164 

2.  Bühnenbearbeitungen.   Hegie  und  Figurinen  164—167 

3.  Censur  167—168 

VII.  Schillers  Teil  in  der  Musikgeschichte  168 

a.  Kompositionen  zu  Schillers  Teil  168—172 

b.  Kompositionen  ausser  Schillers  Teil  z.  Teil  aber 

durch  ihn  beeinflußt  172—176 
aa.  Opern  (Hossini)  172—177 
bb.  Chorgesänge,  Kantaten,  Orchester-  und  Kam- 
mer Musik  175—176 

VIII.  Schillers  Teil  und  die  bildende  Kunst  176-180 
IX.  Bedeutung  von  Schillers  Teil  für  dasNatur- 

gefühl,  den  Alpinismus  und  die  Touristik  180—181 
X.  Schillers  Teil  und  der  Dank  der  Schweiz 

(Schiller- Teil-Feiern,  Jubiläums-Ausstellungen  etc.)  181—188 


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Nachträge  zum  I.  Teil: 

Hey  wood,  James.  Ancient  legend  of  an  early  skilful  archer;  with  an 
account  of  the  origin  of  the  independence  of  tue  forest  cantons  of 
Svitzcrland.  Norwick  1868  (Stadbibl.  Zürich).  (Ergänz,  zu  S.  12  u. 41) 

Stern  AJfred:  Ueber  den  Namen  Teil.  „Neue  Zürcher  Zeitung"  1906, 
Nr.  255  vom  14.  Sept.  (Feuilleton)  [Neuester  frappanter  Nachweis 
über  die  sprachliche  Uebereinstimmung  von  Teil  („Tall")  mit  Tokko 
in  der  Bedeutung  „albern"  u.  somit  sprachliche  Ueberbrückung  der 
nordischen  Tokko-(Tell-)Sage  mit  der  schweizerischen  des  „Wei- 
ßen Buches.")  Erweiterte  Fassung  dieser  Studie  im  „Anzeiger  für 
Schweizer  Geschichte"  Jahrg.  1906  Nr.  4.  (Ergänz,  z.  S.  13, 14  u.54.) 

Dora  d'Istri  a :  Die  deutsche  Schweiz  und  die  Besteigung  des  Mönchs. 
II.  Bd.  Zürich  1858,  S.  171—200:  Teils  Kapelle  u.die  Befreier.  [Zum 
Teil  neue  Gesichtspunkte  in  der  Geschichte.  Darstellung  und  Auf- 
fassung des  Teilstreites.]   (Ergänzung  zu  unserer  S.  37.) 

Muralt,  de,  E.  Nouvelles  «Hudes  sur  l'histoirc  de  Guillaumc  Teil.  Frag- 
ment d'une  Conference  publique.  „La  familie.  Journal pour  tous". 
Lausanne,  annee  12ieme  1871.  S.  97-102.  (Bürgerbibl.Luz.)  (E.z.S.42.) 

Vetter,  Ferd.  Die  Tellengeschichte  u.  der  Schweizerpatrotismus.  „Cen- 
tralblatt  des  Neu-Zotinger-Vereins.tt  Zofingen  1879,  Jahrg.  19  S.  285 
— 304.  [Kritische  Untersuchung  über  die  Teilfrage  und  ihre  Ge- 
schichte.] (Ergänzung  zu  unserer  S.  45.) 

Schollenberger  J.  Geschichte  der  Schweiz.  Politik.  Frauenfeld  1906. 
I.  Bd.  S.  85—97:  „Das  Rüth  u.  der  Teil."  LThese:  „Das  Rüth  u.  der 
Teil  sind  geschichtlich" .]  [  Versuch  der  Beweisführung.  Schlußfolge: 
„Wiederaufnahme  in  die  Geschichtsbücher!"]  (Ergänz,  zu  S.  53.) 

Nachträge  zum  IL  Teil: 

„Geschichtslügen",  Eine  Wiederlegung  landläuf.  Entstellungen  auf 
dem  Gebiete  der  Geschichte.  Aufs  Neue  bearb.  von  drei  Freunden 
der  Wahrheit.  3.  Aufl.  Paderborn  1885.  Darin :  Geschichtslügen  in 
Schillers  Dramen :  Der  WilhelmTcll.  S.393-396.(Erg.z.S.47,105u.l37.) 

Schmieden  Alfred.  Die  bühnengerechten  Einrichtungen  der  Schiller- 
schenDramen  für  das  königliche  National-Theater  zu  Berlin.  I.Teil: 
Wilh.Tcll.  Berlin,  Egon  Fleischel  u. Co.  1906. 121  S.8.  (E.z.S.167.) 

Corrigenda: 


S.  23  lies :  Thevct  Andre. 

S.  36    „    law  (statt  Caw) 

S.  27    „    Moreri  Louis:  Legrand 

dictionnaire  hist.  Edition  1759. 
S.  36  lies:  recherches. 
S.  43   „    Vigute  Ariste. 


S.  46  lies:  (Dändlicker)  1.  Aullage. 

I.  Bd.  346-369. 
S.48    ,    Wlislocki  H.  v. 
S.  81    „    2.  Heft. 
S.  91    „    overo  il. 


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Einleitung. 


i)as  Bestreben,  meiner  im  Jahre  1902  erschienenen  und 
von  der  Kritik  überaus  freundlich  aufgenommenen  „Tcll- 
Iconographie"  eine  Teil-Bibliographie  zur  Seile  zu  stellen,  hat 
durch  das  Jubiläumsjahr  I9(U  ö  der  Schiller-Teil- Jahrhundert- 
feiereine erhöhte  Berechtigung  und  eine  ganz  besondere  Be- 
deutung erhalten. 

Vorerst  sei  hervorgehoben,  daß  mit  dem  Abschluß  des 
Jahrhunderts  der  richtige  Augenblick  für  die  uns  immer 
noch  fehlende  „Tell-Bil)liographieu  gekommen  schien,  indem 
auch  die  wissenschaftliche  Teil  frage  das  Stadium  der  (Jährling 
und  Unentschiedenheit  nunmehr  zurückgelegt  haben  dürfte.  Wie 
schon  die  /lell-Iconographie  \  will  auch  diese  „Bibliographie" 
in  den  Tellstreit  keine  neue  Lanze  bringen;  es  galt  lediglich 
das  Pro  und  Contra  in  diesem  geschichtlichen  Ringen  aufzu- 
zeichnen, wie  etwa  ein  Kampfrichter  die  Punkte  der  Gegner 
markiert.  Gleichwohl  dürfte  auch  hier,  wie  vorher  durch  die 
..lconographie-%  die  Tellfrage  eine  gewisse  Forderung  erfahren, 
wie  denn  eine  solche  objektive  Zusainmentragung  von  Be- 
kanntem und  Unbekanntem  und  von  Vergessenem  stets  neue 
Lichter  aufsetzt  und  interessante  Gesichtspunkte  erschließt. 

Nachgerade  klangvoll  und  beredt  aber  wird  diese  scheinbar 
dürre  und  trockene  und  fast  endlose  Reihe  von  Büchertiteln 
für  jeden,  der  zwischen  diesen /eilen  zu  lesen  versteht.  Ganz 
besonders  dürfte  dies  vom  nicht  weniger  aktuellen  2.  Teile 

(..Mliicl.l^r.l.  Bd.  LXI.  1 


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4 


gelten,  der  es  unternimmt,  das  erste  Jahrhundert  von 
Schillers  Wilhelm-Teil  im  Lichte  der  Bibliographie 
zu  schildern. 

Nachdem  die  Schiller-  und-  Schiller-Tell-Feiern  und  Jahr- 
hundertfeste verrauscht,  will  uns  diese  Bibliographie,  anmuten 
wie  ein  Echo,  das  aus  dem  deutschen  und  internationalen 
Blätterwalde  der  Literatur  und  ihrer  Wissenschaft  von  einem 
Jahrhundert  zum, andern  herüberhalH.  Das  ist  des  Dichters 
schönster  Lorberkranz,  den  Schiller  sich  träumen  konnte :  eine 
solche  Sammellese  und  wissenschaftliche  Ernte  seiner  dichterischen 
Saat  und  ihrer  Blüte  und  hundertfältigen  Frucht.  Hier  wäre 
einmal  das  Motto :  „Habent  sua  fata  libelli"  in  seinem  freund- 
lichen Sinne  am  Platze!  Hat  doch  Schillers  Wilhelm-Teil  im 
Jahre  1804  als  ein  vereinzelter  Buchtitel  den  Anstoß  gegeben 
zu  einer  riesenhaften  Entwicklung  und  Ansammlung  seiner 
literarischen  Behandlung,  die  uns  an  den  Vergleich  zwischen 
dem  rollenden  Steine  und  der  sich  anschließenden  Lawine 
erinnert. 

So  dürfte  denn  diese  „blätterreiche'4  Bibliographie  nicht 
der  geringste  der  Lorbeerkränze  sein,  die  dem  Dichter  zur 
Jahrhundertfeier  gewunden  worden.  Daß  sein  „Immergrün*4 
am  Ufer  des  von  ihm  verherrlichten  Sees  und  so  nahe  am 
Schillerstein  geflochten  worden,  ist  kein  bloßer  Zufall.  Diesen 
bewußten  Dank  aus  dem  Herzen  der  Schweiz  wollte  schon 
mein  verehrter  Amts  Vorgänger,  Herr  Bibliothekar  Franz  Josef 
Schiffmann,  abstatten  in  seinem  Bestreben,  die  Literatur  von 
Schillers  Wilhelm-Teil  wenigstens  bibliographisch  zu  vereinigen; 
ein  Wunsch,  den  dann  der  neidische  Tod  (im  September  l&u) 
durchkreuzt  hat.  Unter  meine  seitherige  Sammelarbeit  hat  nun- 
mehr das  Ausklingen  des  Jahrhundert-Jubeljahres  1905  selbst 
den  Schlußstrich  gezogen,  als  die  natürlich  gegebene  Grenze 
für  diesen  ersten  größeren  Versuch  einer  möglichst  vollständigen 
und  erschöpfenden  „Teil-  und  Schiller-Tell-Bibliographie.44 

Luzern,  Sylvester  1(J05.  F.  H. 


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Bibliographische  Uebersicht. 

Die  von  Hugo  Barl) eck  besorgte  und  mit  Anhängen 
vennehrte  Neuausgabe  von  Joachim  Meyer:  „Schillers 
Wilhelm  Teil  auf  seine  Duellen  zurückgeführt  und  sachlich 
und  sprachlich  erläutert."  Nürnberg  (Barbeck)  18 76,  48  SS. 
in  4'1  bringt  auf  p.  46 — 47  als  „Literatur  der  Teil-Sage'* 
Ol  Titel-Beiträge  und  auf  p.  48  als  „Literatur  des  Schillerschen 
Wilhelm  Teil"  34  solcher;  und  auf  dem  Rückblatt  des  Um- 
schlages („Nachträge")  12  weitere  Titel  zu  Schillers  Teil.  Im 
Ganzen  also  sechsundvierzig  bibliographische  Tilel  als:  „Literatur 
des  Schillerschen  Wilhelm  Teil."  Diesen  ältesten  Versuch 
einer  Tell-Lileratur-Samlung  und  -Bibliographie  begleitet  der 
Herausgeber  (p.  46)  mit  folgender  berechtigter  Selbst-Kritik: 
..Weit  davon  entfernt,  an  die  Vollständigkeit  der  Arbeit  zu 
glauben,  hielt  er  (der  Herausgeber)  den  Weg  der  Veröffent- 
lichung für  geeignet,  zur  Vervollständigung  derselben  beizu- 
tragen." 

Bedeutend  reichhaltiger  —  wenn  auch  noch  sehr  fragmen- 
tarisch —  ist  die  Literatur  über  , Wilhelm-Teil'  vor  und  seit 
Schiller  in  Goedekes  „Grundriß  zur  Geschichte  der 
deutschen  Dichtung"  zusammengetragen,  zumal  in  der 
zweiten  Autlage  fortgeführt  von  Eduard  Götze.  Vergl.  Bd.  IV 
{ Dresden  1891)  p.  sV27:  über  „Goethes  Plan  z.  e.  Tell-Kpos."  Bd.  V. 
(18tJ3)  p.  88 — MO:  „über  die  Entwicklungsgeschichte  des  Schil- 
ler 'sehen  Wilhelm-Teil"  und  p.  230:  „Bibliographisches  über 
Schillers  Wilhelm-Teil",  p.  231  "2 :  „Aus  der  Uebersetzungs- 
Literatur,  Abhandlungen  und  Kritik  über  Schillers  Teildichtung 
und  Tellauffühmngen";  p.  232/3:  „Teilsage  und  Dichtung"; 
p.  233:  „Teildichtungen  vor  und  nach  Schiller." 

Neues  bibliographisches  Material  steuerte  dann  meine 
„Tell-Iconographie*4  (Luzern  und  Leipzig  [1902])  — 
zumal  in  ihrer  eingehenden  Berücksichtigung  Schillers  —  herbei. 

Dasselbe  gilt  besonders  auch  vom  „Katalog  der  Tell- 
Ausstellung  zur  Jahrhundertfeier  von  Schillers 


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Wilhelm  Teil"  8.-21».  Mai  UHU.  Zürich  (11)04)  VI  und 
100  SS.  in  8°. 

Hin  ganz  besonderes  Augenmerk  verdient  dessen  historische 
Abteilung:  „Die  Tellsage"  mit  ihren  fachmännisch-kritischen 
Hegleitnotizen  von  bleibendem  wissenschaftlichem  Werte.  Aus 
diesem  Grunde  glaubten  wir  eine  Anzahl  derselben  zuhanden 
eines  weiteren  Leserkreises  in  unsere  Sammlung  aufnehmen 
zu  dürfen  und  aufnehmen  zu  müssen,  welches  Anleihen  jeweilen 
durch  den  abgekürzten  Verweis:  ,.Kat.  der  Tell-A.1*  (Katalog 
der  Tellausstcllung)  dokumentiert  worden.  — 


Allfällige  Krgänzungen  oder  berichtigende  Zusätze  zur 
nachfolgenden  Sammlung  werden  in  meiner  demnächst  er- 
scheinenden Bibliographie  der  Schweizerischen  Folklore,  Band : 
(„Sagen"  Abtg.  V,  5  der  „Bibliographie  der  Schweizerischen 
Landeskunde*')  Aufnahme  linden  und  nimmt  der  Verfasser 
jeden  bezüglichen  Hinweis  zum  Voraus  dankbarst  entgegen.  — 


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Erster  Teil. 


Vor  und  außer  Schiller. 


1.  Mythologische  Deutungen  der  Teil- 
sagen. 

(Siehe  auch  unten:  „Der  internationale  Teil*4,  sowie  „Literatur 

des  Tellstreites".) 

<  i  r  i  m  m  J  a  k  o  b.  Gedanken  über  Mythos,  Epos  und  Geschichte. 
Mit  altdeutschen  Beispielen.  In  Schlegels  „Deutsch. 
Museum."    Bd.  III.    S.  D3/T5.    Wien  1814. 

Hinweis  auf  die  Verwandtschaft  der  Teilsage  mit  mythischen 
Zü^en  und  andern  Apfelschutifabeln. 

—  —  Deutsche  Mythologie.  2.  Ausgabe.  Göttingen  1844. 
(LTeber  den  Teilmythus.) 

Lütolf  Alois.  Heimdali  und  Wilhelm  Teil.  S.  208—216. 
„Germania"  hsg.  v.  F.  Pfeiffer.  Wien,  Jahrg.  VII. 
1863. 

Hin  mythologischer  Vergleich  und  Versuch  zu  Ungunsten 
der  Tcll-hlxHtcnz. 

Knitter  Franz.  L'eber  Lütolfs:  Heimdali  und  Teil.  „Die 
Schweiz/4    Bern.    Jahrg.  VI.  (18U3).    S.  329. 


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Lütolf  Alois.  Ist  der  Versuch  einer  mythologischen  Er- 
klärung der  Teil-Sage  unstatthaft?  „Germania",  Viertel- 
jahresschrift für  deutsche  Altertumskunde,  herausg.  v. 
Franz  Pfeiffer.    Jahrg.  IX.   18b'4.    S.  217— 224.  8°. 

—  —  Eine  religiöse  Erklärung  der  Teilsage.  „Allgemeine 

Zeitung".  1864,  Nr.  174.  (Augsburg).   (Aus  „Sir  .lohn 

Naleolms  Life  imd  Correspondence,  vol.  II,  S.  400. 

Erblickt  in  der  Sage  einen  allgemeinen  mythologischen  Ge- 
danken und  weist  dabei  auf  den  arabischen  Brauch  hin,  zur 
Zeit  der  Dattelernte  jährlich  einen  5—6  Jahre  alten  Knaben 
unter  eine  Scheibe  zu  stellen  und  dann  nach  der  Scheibe  zu 
schießen. 

Pf annenschmid  H.    Der  gegenwärtige  Stand  der  Tellsage. 
„Allgemeine  Zeitung''  1864,  Beilage  140, 141.  Augsburg. 
Der  Verfasser  hält  an  der  mythologischen  Grundinge  fest . 

 Neuestes  zur  Teilsage.    „Magazin  für  die  Literatur  des 

Auslandes."    1865,  Nr.  40. 
Vergl.  auch  daselbst  Xr.  43. 

—  —  Der  mythologische  Gehalt  der  Teilsage.  Allgemeine 

Zeitung  1865,  Nr.  140,  Beilage. 

 Der  mythische  Gehalt  der  Tellsage.    Ein  Beitrag  zur 

deutschen  Mythologie.  S.  1 — 41.  „Germania'-  hsg. 
v.  F.  Pfeiffer,    Jahrg.  X.  (1865). 

Rochholz  E.  L.  Teil  als  Zauberschütze.  S.  30— 58.  „Ger- 
mania" hsg.  v.  F.  Pfeiffer.    N.  F.  I  Bd.  (13.)  1868. 

Vergl.  unten:  „Der  internal.  Teil"  („Malleus  malcfiearum" 
v.  J.  1520). 

Meyer  Karl.   Die  Tellsage.   S.  150— 170.  8°.  Germanische 
Studien.    Supplement  zur  Germania,  herausg.  v.  Karl 
Bartsch.    Jahrg.  187*2. 
(Mythologische  gemeingermanische  Tellsage.) 
O.  Henne- Am  llhyn.    Die  Wahrheit  über  Teil.  „Gegen- 
wart" 187a/  Xr.  10.    S.  '20. 

Mythologisch-symbolische  Deutung  der  Erklärung  der  Tell- 
sage und  ihrer  einzelnen  Momente  (Teil  —  Sonnengott ;  Pfeil  = 
Sonnenstrahl;  Sohn  =  Knie). 


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Busch  M.  Die  Mythe  von  Wilhelm  TelL  Bd.  I.  II.  Die 
Grenzboten  1876.    Nr.  42,  43. 

Hochholz  E.  L.  Teil  und  Geßler  in  Sage  und  Geschichte. 
Heilbronn  1877.  8°. 

Deutung  der  Teil  und  Geßlcrfrage  als  Naturmythus. 

Rudolf  Adalbert.  Neues  zur  Teilsage.  Horrigs  „Archiv 
f.  d.  Stud.  der  neuern  Sprachen."  .Jahrg.  63.  (1880). 
S.  13—28. 

Teil  wird  mythologisch  als  „Dellingr"  (Tagbringer)  erklärt. 
Berghans.    Die  Teilsage,  eine  arische  und  heidnische  Er- 
innerung.   S.  426.    „Deutscher  Hausschatz4'.  .Jahrg. 
1881. 

Neumann  Friedrich.  Tell-Dellingr-Heimdall.  „Germania. u 
Vierteljahrsschrift  für  deutsche  Altertumskunde.  Be- 
gründet von  Franz  Pfeiffer.  Wien.    Jahrg.  26.  1881. 
343—348.  8°. 
Antwort  auf  Kudolfs  Hypothese. 

Sack  H.  J.  Der  mythische  Inhalt  der  Teilsage.  „Am  Urdhs- 
Brunnen."    2.  Heft.    Jahrg.  1883.    S.  22—26. 

Sepp  Prof.  Dr.  (München).  „Die  Teile  oder  Dolmen  und 
die  Teilsage."  (Vortrag  gehalten  in  der  anthopolo- 
gischc  Gesellschaft  in  München.)  Referat  erschienen  im 
„Bund".  Bern.  Jahrg.  1884.  Nr.  87  vom  28.  März. 

Krgeht  sich  über  den  symbolisch-religiösen  Charakter  der 
Teilsage  als  Steinkultus  u.  über  die  universelle,  internationale 
Bedeutung  des  Tellniythus.  (Urreligion  und  Urraythe.  Opfer- 
kult).  Die  sprachlichen  Deutungen  Sepp's  sind  mit  Zurück- 
haltung autzunehmen,  zumal  nach  ihm  „der  Schweizer  Teil 
nicht  blos  eine  mythische,  sondern  als  Held  bei  Sempach  (!) 
eine  wirkliche,  geschichtliche  Person  ist,  mit  der  mythische 
Züge  verbunden  wurden."  — 

.1  h  k  o  b  i  M.  Die  Teilsage  in  den  Mythen  der  Vorzeit.  „  Völker- 
schau."  Herausgegeben  von  Dr.  Clara-Renz.  Heft  8. 
Jahrg.  II.  (1902). 


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10 

IL  Der  internationale  Teil. 

(Vergl.  auch  unten:  Literatur  des  „Tellstreites".) 

Sa xo  Grammaticus.  Danonun  Regum  hcroumque  historiae. 
Paris  1514.    (1.  Ausgabe.)  Fol. 

Darin  fol.  OT»  die  seit  1204  handsehriftl.  überlieferte  Toko- 
sage  als  älteste  Buchdruck-Fixierung  der  Apfelschuüsage. 

Mal  Uns  malef  icarum ,  malchcas  et  earum  haiTcsim  ut 
phramea  potentissima  eonterens.  Colonke  if>20.  (Darin: 
Geschichte  des  rheinischen  Schützen  Punker  in  Hor- 
bach.) 

Vergl.  liiezu  Pfeiffers  „Germania",  Bd.  13  (18<kS) :  Hoch  holz: 

Teil  als  Zauberschütze. 
Krantz  Albert.    Dennmärckische  Chronick.  nemlich  durch 

Henrich  von  Eppendorf  verteutschet.    Strasburg  1Ö45. 

Klein  fol.    (Darin  im  Buch  IV.  c.  21  fol.  GCIII  die 

Geschichte  von  dem  Apfelschuß  Tokos) 
.1  s e  1  i n   .loh.  Rud.    Histor.  geograph.  Lexikon.    Hasel  17*2 7 . 

Fol. 

Enthält  Bd.  IV,  S.  574  und  040.  Hinweis  auf  die  dänische  Tcll- 
Parallelsnge  und  brachte  dadurch  die  Tellstreit frage  in  Fluß. 

Beliques  of  Ancient  English  poelry,  vol.  I.  London  17(35. 
(Vergl.  S.  143 — 172  die  Ballade  von  dem  Apfelschul* 
des  William  of  Cloudesly.) 

Langebek.  Scriptores  rcrum  Danicarum  medii  m\u  tom  IL 
Haftii»  1773.  (Darin  :  Thonue  Gheysmeri  Compendium 
Historie  Danke  ab  initio  ad  Waldemarum  IV.  cons- 
criptum  anno  1431.)  Fol. 

Darin  S.  3'il  die  Toko.suge  in  dem  1431  aus  Saxo  Gram- 
maticus durch  den  deutschen  Mönch  Ghcvsmer  besorgten 
Auszug,  der  schon  1480  als  Wiegendruck  literarische  Ver- 
breitungfand und  so  vielleicht  die  schweizerischen  Chronisten 
zur  Verquickung  heimatlicher  und  fremder  ApfelschuU-Klemente 
verlockt  hat. 

Homer  und  Ossi  an,  Tocco  und  Wilhelm  Teil,  Till 
Kulenspiegel  und  Donquizote  (!)  8°.  ,.Isis.*'  Zürich 
lJSOf).    Bd.  III.    S.  2:>S— 2b7. 


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11 

l>r  Findender  bekämpft         Schweizcr-TelUige  als  eine 

Wiedergabe   unil  Umwandlung  der  Sage  Tokos  die  Saxo 

«  iramioaticus  uin  1-204  erzählte. 
,,nilllll  .lakoh.    Gedanken  über  Mythos,  Kpos  und  Geschichte 

,  über  Teil  und  Toko).    „Deutsches  Museum",  herausg. 

v  Friedr.  Schlegel.  Wien  1*18.  Bd.  III.    S.       «-  ff- 
Müll  r  y   Peter  Erasmus.  „Sagabibliothek."  Bd.  III.  Kiöbenhavn 

Lx->0.    Darin  S.  ZW  (.Heinings  Thatfr die  Sage 

von  dem  Schützen  Heining. 
Schiern.    Der  Streit  über  die  Echtheit  der  Tellsage.  Die 

scandinavischenOuellenderTcllsage.  „Berliner  Magazin 

des  Auslandes."    .lahrg.  1840. 
>:„,,,.    Märchen  und  Lieder  der  Herzogtümer  Schleswig- 
Holstein  und  Lauenburg,  herausg.  von  Karl  MüUenhoft. 

Kiel  184f>.    8".    (Darin:  S.  57  f.    Die  Sage  von  dem 

ApfelschuL)  des  Hennig  Wulf.) 
Willi. 'Im  von  Cloudesly.    Die  engtische  Variation  vom 

TellenschuK.    „Wochenblatt  für  Freunde  der  schönen 

Literatur  und  vaterländischen  Geschichte".  Solothurn. 

.lahrg.  II.    1840.    S.  73-74.    (4  Spalten)  4<\ 
S,.iid!   Heinrich.    Der  Teil  des  Nordens.  „Novellenblatt." 

Bern.    .lahrg.  I.    (ISÖOI    S.  77-80,  814,  8,/8. 
Vll.MMiieine  Zeitung.    Augsburg.    .lahrg.  18f>0,  28.  April. 

Beilage  S.  l,ss'2a-18S:,a.  „Leber  bayerische  Sagen." 
Ableitung  von  der  dänischen  Toko-Sagc.    Bestreitung  der 

Teil-  und  (ielUer-  Existenz. 
Her  I  eil  bei  Kslhen.  Finnen  und  Lappen.    „Inland",  Nr. 

Hifra. 

Abgedruckt  in  „Hamburger  litcrar.-  und  kritische  Blätter 
vom  11.  Okt.  l«öt».u 

l>  u  „  ^ H.   Die  Sagen  vom  glücklichen  Schul.».   Die  „Schweiz-. 

Herausg.  v.  L.  Eckardt  und  Paul  Volmar.  Frick.  Bern, 
Schaft'hausen.    Jahrg.  2.    1859.     S.  80—87. 

Im  fernen  Westen.  (Canada).  I.  Ein  Tellschuß  (Mit 
Abbild.)  Illustrierter  „Volks-Novellist".  Basel,  .lahr- 
gang 1.    (1801).    S.  5—8.  Fol. 


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12 


Eütolf  Alois.  Heimdall  und  Wilhelm  Teil.  „Germania.4* 
Vierteljahrsschrift  für  deutsche  Altertumskunde,  heraus- 
gegeben von  Franz  Pfeiffer.  Wien.  Jahrg.  VIII.  18U3. 
S.  208—21(5.  8°. 

„Tellschuß"  in  Mokka  (Arabien)  „Augsburger  Allgemeine 
Zeitung."    Beilage  zu  Xr.  174.    Jahrg.  18l>4. 

Pfannenschmid  H.  Die  Tellsage  bei  den  Persern.  ..Ger- 
mania". Vicrteljahrsschrift  für  deutsche  Altertums- 
kunde, herausg.  von  Franz  Pfeiffer.  Jahrg.  IX.  Wien, 
18Ü4.    S.  224—22«.  8°. 

Hoch  holz  K.  \j.  Teil  als  Zauberschütze.  Germania  Jahrg. 
XIII,  18(J8.  S.  39—58. 

Ein  Beitrag  zur  Teilsage  (der  englische  Teil  des  10.  Jahrh. 
aus  Elizabeth  Taylor:  The  Braeiner  Highlands:  their 
Tales,  Tradition  and  History.)    „Alpenpost".  Glarus 
Jahrg.  III.    (1812).    S.  282—3.  4°. 
(Abdruck  aus  „Alpenrosen"). 

Zinzow  Ad.  Vineta  und  Palnatoke.  Der  nordische  Teil. 
„Pädagogisches  Archiv."    12.  Jahrg.    8  Heft.  1810. 

V  i g u  ie  Ar  is t e.  La  legende  de  Guillaume  Teil.  Ximes.  1812. 
8°.   :-$o  SS. 

Kxlrait  des  „Memoire»  de  l'acadömie  d"  «Jenöve*   1*1  [. 
Darin  u.  a.  Vergleich  mit  der  inlernationalen  Pfeilsa-r. 

Jessen,  E.  Glaubwürdigkeit  der  Egils-Saga  und  anderer 
Jsländer  Sagaus.  „Histor'sche  Zeitschrift",  o.  Heft. 
Jahrg.  1872.    S.  til  — 100. 

Bergbaus.  Die  Teilsage,  eine  arische  und  heidnische 
Erinnerung.  „Deutscher  Hausschatz."  Jahrgang  VII. 
(1881).  S.  4*215. 

Zeitschrift  für  deutsche  Philologie,  herausg.  v.  Gering.  Bd.  22. 
Halle  181)0.  Lex.  8°.  Darin:  Wlislocki,  H.  von:  Zum 
TellenschulJ. 

Verwandle  SchuLisagen  der  Rumänen,  Bulgaren.  1'ngarn. 
Bukowinaer  Armenier,  Zigeuner. 


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13 


v.  Wlislocki,  H.    Märchen  und  Sagen  der  bukowinaer  und 

siebenbürger  Armenier.    Hamburg  1892.    8°.  VIII 

und  188  SS. 
Veröl,  p.  108  den  Bezug  auf  dia  Tellsage. 

H  a  r  z  e  n  -  M  ü  1 1  e  r ,  A.N.  Die  Sagen  vom  Apfelschuß.  Wis- 
senschaftliche Beilage  der  Leipziger-Zeitung."  Jahrg. 
1893.    Nr.  149.    S.  593/5. 

Klockhoff,  O.  De  nordiska  framställningarna  af  Teilsaga n. 
„Arkiv  für  nordisk  ülologi"  12.  (N.  F.  8.)  Jahrg.  1895. 
S.  171—200. 

—  —  Konung  Harald  och  Heming  in  „Upsala  studier  tillegnade 

Sophus  Rugepä  hans  60  ara  födelsedag."  Upsala,  1893. 
S.  114—39. 

(Untersuchung  der  norwegischen  Teilsage  vom  König  Harald 
und  dem  Schützen  Heming,  wovon  3  gangbare  Versionen.) 

Winkel,  Fr.  Jomsvikingerne,  Skildringer  af  Nordens  Sagntid. 

Kjobenhavn  1895. 

(Jugend-Bilderbuch  mit  der  bildl.  Darstellung  der  alban- 
ischen Apfelschuttsage. 

Kogel  R.   „Germanische  Etymologien  1.  Heimdalls"  in  „Indo- 
german.  Forschungen  hg.  v.  K.  Brugmann  und  W. 
Streitberg.    Bd.  IV  (1898).    S.  312—14.  320. 
Darin  p.  312  die  Etymologie  des  Namens  „Teil". 

W  ad  stein,  Elis.  (Göteborg).    The  Clermont  Runic  Uasket. 

With   live  plates.    Upsala  1900   -   Leipzig.  8°. 

Erschien  zuerst  in  den  „Skriften  utgifna  af  K.  Huma- 

nistiska  Vetenskaps.    Samfundet  i  Upsala  VI.  7. 

(Beschreibung  und  Abbildung  des  angelsächs.  Runcnküsl- 
chens  des  8.  Jahrhunderts  mit  der  nordischen  Pfeil-  (Apfel- 
schuti)  Sage.  Vergl.  meine  ,,Tell-Ieonographie.tt  Abb.  "y> 
und  Text). 

—  —  Ett  engelskt  fornminne  fraon  700  —  talet  och  cnglands 

daotida  kultur.  Göteborg  1901.  8°.  (Särtryck  ur 
nordisk  Universitet  stidskrift). 

Heinemann  Franz.  Die  nordische  Pfeilschuß-Sage  Tokos, 
Egils  und  Wyllyams  in  der  bildenden  Kunst.  Anhang 


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14 


(S.  fiii'i  der  Tell-Iconographie.  Wilhelm-Teil  und  sein 
Apfclschul.*  im  Uchte  der  bildenden  Kunst  eines  halben 
Jahrtausends  15.— l2<).  Jahrh.    Luz.  u.  Leipz.  (11MV>). 

Darin  S.  '?.'>—:.'/  über  <lio  i  v<*nl:in<lisrlie  Autfassunu  dei 

Tcllsaj»<\ 

III.  Der  interkantonale  Teil. 

(Außer  Uri). 

Ada  mo  von  Ciimojjask,  oder:  der  Teil  ( iraubündens. 
,.Der  helvetische  Volksfreund".    Chur.    Jahrg.  Iii)«. 

S.  :><)— :J4. 

 (Der  Teil  Rhätiens).  (Gedieht)  ..Helvetischer  Volks- 
freund."   Chur.    Jahrg.  17!>7.   S.  W2~Wt\. 

W  a  c  h  s  m  a  n  n  G.  I >er  Teil  Graubündens.  (  Erzählung).  ..Neues 
Schweizerisches  Untcrhaltungsblatt,  für  gebildete  Leser 
aus  allen  Ständen."    Hern.    Jahrg.  1.  (  LS4.'>.)  S.  NL— 
1)0.  4°. 

Tobler  Gustav.  Ein  Cnterwaldner  Wilhelm-Teil.  Zugleich 
ein  Heilrag  zum  sog.  Tschudi-Krieg,  löbl  S  Ml 
Anzeiger  f.  Schweizerische  Geschichte.  Jahrg.  ö.  (iSSSi. 

Der  Hemer  Teil,  oder  die  beulen  Schmiede.  (Mit  Abbild.) 
S.  44.  „Der  Republikaner  Kalender'*.  Winterthur. 
Jahrg.  ls:V7. 

—  —  Der  Arinbrustschiitze  auf  dem  Aarbergergalobrnnnen. 
Hern.   IS4S.    sf\    12s  SS. 

Mügge  Th:  Romane.  Herlin,  IS") I.  S°.  Darin:  Hd.  .">. 
S.  1  —  i:-S*>.    Der  Teil  v«m  1/uterwalden. 


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IV.  Der  Urner  Teil. 


A.   Geschichtliche  Abteilung. 

—  

a.  Entstehung  und  Ausbildung  dieserSage.  —  Ihre 
Quellen  in  chronologischer  Abfolge. 

(Siehe  auch  unten:  „Tcllenspieleu,  „Tellenlieder".) 

Pergament-Originalurkunde  vom  '24.  Juni  „Kaiser 
Ludwig  (der  Baier)  verbietet  den  Reichs vögten  in  den 
drei  Waldstätten  Schwvz,  t  ri  und  Unterwaiden,  die 
Leute  in  den  Waldstätten  an  Leib  und  Gut  zu  be- 
drücken, und  beliehlt.  sie  bei  allen  ihren  hergebrachten 
Rechten,  Gewohnheiten  und  Freiheiten  unangefochten 
zu  lassen."  (Kantonsarchiv  Uri).  Quer  4°.  Druck :  Ge- 
schieh tsf  rem  id  der  V  Orte.    Bd.  V.    S.  252. 

„Möglicherweise  hat  diese  Urkunde  den  Anlali  zu  den  in 
den  Waldstätten  umgehenden  Sagen  von  den  Bedrückungen 
der  Vögte  gegeben."    (Katalog  der  Teilausstellung.  Nr.  31ü). 

„S  u  c  h  e  n  w  i  r  t  h."  (Auf  Teil  bezügliche  Angaben  sollen  sich  in 
einem  angeblichen  Ms.  des  Dichters  Suchenwirth  aus 
dem  14.  Jahrhundert  betinden,  dessen  Standort  bis 
anhin  nicht  ermittelt  wurde.  Vergl.  darüber  weiteres 
inGisler  Anton:  Die  Tellfrage,  Bern  18!).r>.    S.  XIV). 

Konrad  Justingers  Berner  Chronik.    Aelteste  Handschrift, 

15.  Jahrh.  (Stadtbild.  Winterthur).  4*.  Vergl.  Bl.  L. 

„Die  in  der  um  14^0  verfaßten  Berner  Chronik  des  Konrad 
Justinger,  gewesenen  Stadtschreibers  von  Bern.  Bl.  40.  ent- 
haltene Erzählung  von  der  Befreiung  der  Waldstätte  entspricht 
in  den  Hauptzügen  noch  der  wirklichen  Geschichte:  ander- 
seits lindet  sich  in  ihr  schon  der  Beginn  der  Sage,  indem 
Justinger  die  Erhebung  der  Waldstätte  auf  Erpressungen  und 
Bedrückungen  der  habsburgisrhen  Vögte  und  Amtsleute  m- 


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rückführt,  ohne  diese  indes  irgend  naher  zu  schildern :  auch 
versetzt  er  die  Erhebung  in  die  Zeiten  vor  der  Gründung 
Berns,  also  ins  12.  Jahrhundert."  (Kat.  der  Tellausstellung 
Nr.  317. 

„Zur  Sage  von  der  Befreiung  der  Waldstätte",  a.  Aus 
Justingers  Chronik  1420.  b.  Felix  Hemmerlin:  de 
nobilitate  et  rusticitate  Dialogus.  (1450  c.)  Die  Sage 
von  dem  Schützen  Toko  um  1200  und  das  alte  Tellen- 
lied  um  1774.  4.  c.  Aus  dem  weißen  Buche  von 
Samen.  In :  Oechsli  W.  Quellenbuch  zur  Schweizerge- 
schichte.   Zürich  1886.    S.  60—70. 

P'elicis  malleoli  vulgo  hemmerlein  Decretorum  doctoris 

iureconsultissimi  De  Nobilitate  et  Rusticitate  Dialogus  etc. 

(Inkunabeldruck  des  15.  Jahrh.  in  4°.    Fol.  318). 

(Stadtbibl.  Zürich). 

„Die  bekannte  Streitschrift  des  gelehrten  Zürcher  Chorherrn 
Felix  Hemmerli.  die  er  in  den  letzten  Jahren  des  Alten  Zürich- 
krieges gegen  die  Eidgenossen  verfaßte,  enthält  in  ihrem 
letzten,  um  1450  geschriebenen  Kapitel  eine  bereits  völlig 
sagenhafte  Darstellung  der  Entstehung  der  Eidgenossenschaft. 
Hemmerli  erzählt  (Bl.  130  b)  die  Tötung  eines  ungenannten 
habsburgischen  Vogtes  auf  dem  Schloß  im  Lowcrzersec  durch 
verschworene  Schwyzcr  und  die  Vertreibung  Landenbergs 
auf  Schloß  Sarncn  durch  die  Untcrwaldncr;  dagegen  weiß 
er  von  Teil  und  überhaupt  von  einem  Anteil  Ulis  an  dein 
Aufstand  gegen  die  Vogte  noch  nichts."  (Kat.  d.  Tell-Ausst. 
Nr.  318.) 

Hemmerlin  Felix.  Dialogus  de  nobilitate  et  rusticitate 
(c.  1450)  mit  dem  Bericht  von  der  Tötung  des  habsburg. 
Kastellans,  der  sich  mit  einem  schwyzerischen  Mädchen 
„in  verdächtiger  Weise  eingelassen  hatte."  Abgedr. 
in  „Thesaurus  Historiae-Helveticae"  (Tiguri  17H4) 
Jahrg.  3.    S.  2. 

Vergl.  hiezu  Dierauer,  Geschichte  der  Schweiz.  Eidg.  I. 
135.    138 — 10. 

Die  Stretlinger  Chronik,  ein  Beitrag  zur  Sagen-  und 
Legendengeschichte  der  Schweiz  aus  dem  XV.  Jahrh. 
Mit  einem  Anhang:  Vom  Herkommen  der  Schwyzer 


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17 


und  Oberhasler.  Hcrausg.  von  Jakob  Bächtold.  Frau- 
enfeld 1877. 

„Die  von  dein  Berner  Pfarrer  Eulogius  Kyburgcr  um  1400 
verfaßte  Schrift  vom  Herkommen  der  Schwyzer  und  Ober- 
hasler ist  die  Duelle  der  Fabeleien  über  die  Abstammung  der 
Schwyzer  aus  Schweden  und  der  Hasler  aus  Oslfriesland." 
(Kat.  "der  Tell-Ausst.  Nr.  310).  Für  die  Sage  „vom  Her- 
kommen der  Schwyzer"  siehe  meine  Bibliographie  der  Schweiz. 
Folklore.  (..Bibl.  der  Schweiz.  Landeskunde  V,  ü")  Bd. 
..Sagen". 

Fascieulus  teinporum  des  Werner  Rolevinck.    Ausgabe  des 

Heinrieb  Wirzburg  von  Vach,  Mönch  im  Kloster  Houge- 

niont  in  der  Grafschaft  Greyerz.    Inkunabeldruck  von 

1481  in  4°.    (Stadtbibl.  Hern). 

.,1474  veröffentlichte  der  Kölner  Karthäuscr  Werner  Hole- 
vinck  eine  Weltchronik,  die  eine  Menge  von  Autlagen  erlebte 
und  durch  die  verschiedenen  Herausgeber  mancherlei  Zusätze 
erhielt.  So  enthalt  die  Ausgabe,  welche  der  Cluniaecnscr 
Heinrich  Wirzburg  von  Vach  im  Kloster  Kougcinont.  Graf- 
schaft  Greyerz.  1481  veranstaltete,  ein  Einschiebsel,  das  die 
Vertreibung  tyrannischer  Vogte  der  Kdcln.  welche  die  Schwei- 
zer mit  unrechtmäßigen  Lasten  drückten,  als  den  Ursprung 
des  eidgenossischen  Bundes  hinstellt,  aber  ohne  Wilhelm  Teil 
zu  erwähnen."    (Kat.  d.  Tell-Ausst.  Nr.  320.) 

Das   Weiße  Buch  von  Samen.     Originalhandschrift  des 
15.  Jahrh.  (in  fol.,  vergl.  Hl.  CCXI).    (Archiv  Obw.) 

,.Der  warscheinlich  von  dem  Landschreiber  Hans  Schriber 
zur  Zeit  der  Burgunderkriege  angelegte  Band,  wegen  seines 
Einbände*  das  .,\veiL»e  Buch'*  genannt,  enthält  auLier  einer 
Urkundensammlung  eine  kurze  Chronik,  die  als  Datum  ihrer 
Abfassunjzszcit  selber  die  Regierung  des  Herzogs  Galazzo 
Maria  Sforza  von  Mailand  (1407—1474)  angibt.  Diese  Chronik 
bringt  (auf  Bl.  211  ff.)  zum  ersten  Mal  die  Sage  vom  Rütli- 
bund  und  dem  Tellenschut»,  im  wesentlichen  schon  in  der 
Form,  wie  sie  später  durch  Tschudi  Gemeingut  geworden 
ist.  —  Herausg.  von  Meyer  von  Knonau  im  Geschichlsfreund 
der  V  Orte  Bd.  13,  von  G.  v.  Wyü  (Zürich  185i>)  und  von 
Ferd.  Vetter  in  der  Schweiz.  Hundschau  1801. "  (Kat.  Tell-A 
Nr.  321). 

Vergl.  „die  Chronik  des  weißen  Buches  im  Archiv  Os- 
walden.«   (Mit  Vorbericht  von  G.  v.  Wyü)  Zürich  im  Mai  IM. 


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18 

Das  eidgcnössiche  Lied  erblich  Werner  Steiners. 
Autograph  des  tn\  .Tahrh.  Papierhandschr.  in  kl.  fol. 
(Bürgerbibl.  Luzern).    Vergl.  S.  42  4;). 

„Xcben  dein  Weißen  Buch  von  Samen  bildet  das  1477 
entstandene  Lied  „vom  Ursprung  der  Eidgenossenschaft-, 
das  die  Burgunderkriege  besingt,  die  älteste  tjuelle  der  Tell- 
sage.  indem  die  neun  ersten  Strophen,  die  ursprünglich  wohl 
als  ein  eigenes  Lied  für  sieb  gedichtet  worden  sind,  l'ri  als 
das  Ursprungsland  der  Fidgenossenschafl  und  Wilhelm  Teil 
als  den  ersten  Kidgenossen  hinstellen.  Hemerkenswert  ist, 
daß  das  Lied  von  den  Schicksalen  Wilhelm  Teils  weiter 
nichts  als  den  ApfelsehulA  erzählt.  Der  älteste  Text  liegt  vor 
in  eine»'  Hantischritt  von  Ludwig  Slerner  (im  Besitz  des 
Grafen  von  Diesbach  in  Freiburg):  eine  etwas  jüngere  Re- 
daktion enthält  das  [~hY2  —  od  angefertigte  Liederbuch  Wern- 
her  Steiners  von  Zug,  das  im  Original  auf  der  Stadtbibliothek 
in  Luzern,  in  einer  gelreuen  Abschrift  von  der  Hand  des 
Chronisten  Stumpf  auf  der  Stadtbibliothek  Zürich  liegt." 
(Kat.  d.  Tell-Ausst.  Nr.  Hil  l 

Dasselbe.  Kopie  von  der  Hand  Stumpfs.  H>.  .lahrh.  in 
8°.    Stadtbild.  Zürich.    Vergl.  Bl.  24.) 

Die  Luzerner  Chronik  des  Melchior  RuU.  Original- 
Handschrift  des  LT),  .lahrh.  Vergl.  S.  18  l!>.  Bürger- 
bibliothek  Luzern. 

„Der  Luzerner  Melchior  KuÜ  der  Jüngere  begann  1180  eine 
Chronik  seiner  Vaterstadt,  in  der  er  großenteils  Justingers 
Berner  Chronik  ausschrieb.  Bei  der  Krzählung  von  der  Be- 
freiung der  Waldstätte  erwähnt  er  Teils  Apfel  «•  hu  Li  und  ver- 
weist auf  das  Lied,  das  er  darüber  bringen  werde.  Statt 
des  versprochenen  Liedes  aber  schiebt  BuÜ  am  SchluU  des 
Kapitelseine  Krzählung  ein  „Wye  es  Wilhelm  Teilen  ergieng 
utf  dem  sew-,  wonach  der  (ungenannte)  Landvogt  die  Ab- 
sicht hatte,  ihn  nach  dem  Schlot*  im  Lowerzersee  zu  führen, 
aber  von  Teil  nach  dem  Sprung  von  der  „ Tellenplatte"  aus 
erschossen  wurde."    (Kat.    d.  Tell-Ausst.  Nr. 

Melchior  Russen.  Hitlers  von  Lucern,  Eidgenössische 
Chronik,  herausg.  von  J.  Schneller.  Hern  ls:>4.  Vergl. 
S.  f>S  (k). 

Petermann  Etterlins  „Kronica  von  der  löblichen  Eydt- 
gnoschafl  ir  harkommen  und  sust  seltzam  stritten  und 


* 


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19 


geschichten.    Basel,  Michael  Furtter.    1507.    (Kl.  fol. 

vergl.  Bl.  XV.) 

„Die  1507  gedruckte  Chronik  des  Luzerners  Etlerlin  hat 
die  Tellsuge  in  der  Gestalt,  die  sie  im  Weißen  Buche  zeigt, 
zuerst  einem  weitern  Leserkreis  bekannt  gemacht.  Etterlin 
hat  seine  Erzählung  von  der  Befreiung  der  Waldstätte  aus 
dein  Weilien  Buch  geschöpft,  aber  dessen  naive  Schilderung 
weiter  ausgeführt  und  um  verschiedene  Zusätze  bereichert. 
Den  „Geßler"  des  Weißen  Buches  nennt  er  „Grißler",  und 
diesem  Druck-  oder  Lesefehler  Etterlins  ist  es  zu  danken, 
daß  der  Landvogt  Grißler  bis  tief  ins  18.  Jahrhundert  hinein 
dem  Geßler  die  Ehre  streitig  macht.  Etterlin  ist  eine  der  von 
Schiller  direkt  benutzten  Quellen."  (Kat.  d.  Tell-Ausst.  Nr.  326). 

Diebold  Schillings  des  Luzerners  Schweizer-Chronik.  Ab- 
gedruckt nach  der  Originalhandschrift  auf  der  Bürger- 
bibliothek der  Stadt  Luzern.    Luzern  1862,  s.  p.  5, 13. 

„Die  Darstellung  der  Teilsage  in  der  1507—1513  geschrie- 
benen Chronik  des  Luzernes  Diebold  Schilling  ist  dadurch 
aufilallend,  daß  nach  ihr  nicht  Geßler,  sondern  ein  „Graf 
von  Seedorf"  den  Wilhelm  Teil  zum  Schusse  zwang,  sowie 
durch  das  Datum,  13.  Juli  1334,  das  sie  für  die  Tat  ansetzt." 
(Kat.  d.  Tell-Ausst.  Nr.  339). 

[Die  Fortbildung  der  Teilsage  wurde  sehr  beeinflußt  durch 
das  1511  entstandene  älteste  Teilendrama,  wie  auch 
durch  die  T  e  1 1  e  n  1  i  e  d  e  r.  Siehe  näheres  unten  unter : 
r.Tellenspiel,"  „Telllied."] 

Glarcanus  Henricus.  Descriptio  de  situ  Helvetiae  et 
vicinis  gentibus.  Basiter,  Jo.  Frobenius  1519.  In 
8°;  vgl.  p.  A.  4.  (Bogennunierierung). 

Frank  Sebastian.  Germania.  Von  des  gantzen  Teutsch- 
lands aller  Teutschen  Völker  herkommen  etc.  (ohne 
Druckort  und  Jahrzahl).  (In  fol.;  vergl.  p.  CCXXUI). 

„Der  Schwabe  Sebastian  Frank  halt  sich  in  seinem  lältf 
zum  ersten  Mal  erschienenen  Werke  bei  dem,  was  er  über  den 
Ursprung  der  Eidgenossenschaft  erzählt,  an  Etterlin  und  setzt 
die  Stiftung  des  Bundes  in  das  Jahr  (Kat.  d.  Tell-A 

Nr.  33.) 


Geschichtsfrd.  Bd.  LXi. 


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20 


Mutius  H.  De  Germanorum  prima  origine,  moribus,  institutis, 

legibus  et  memorabilibus  pace  et  bello  gestis  etc. 

Basiliae  apud  Henricum  Petrum.    1539.    Lex.  8°.; 

(vergl.  lib.  XXI,  p.  232  u.  ff.) 

„Der  Thurgauer  Gelehrte  Ulrich  Hugwald,  genannt  Mutius. 
gibt  in  seiner  1539  zu  Basel  veröffentlichten  Chronik  eine 
Schilderung  von  der  Tyrannei  und  Vertreibung  der  Vögte, 
welche  merkwürdigerweise  die  Tcllengeschichte  völlig  über- 
geht, statt  ihrer  als  Hauptveranlassung  zum  Aufstand  die» 
Erzählung  Hcmmerlis  wiederholt,  aber,  abweichend  von  • 
diesem,  ihren  Schauplatz  von  Schwyz  nach  Uri  verlegt  und 
die  Erhebung  ums  Jahr  1300  unter  König  Albrecht  statt- 
finden läßt.  Mutius  liefert  den  Beweis,  daß  um  1539  die 
Teilsage  trotz  Tellenlied  und  Etterlin  noch  nicht  allgemein 
verbreitet  war."   (Kat.  d.  Tell-Ausst.,  Nr.  332.) 

Stumpf  Johannes,  Entwurf  zu  seiner  Chronik.  Autograph. 

Darin  eingeklebt;  Teilgeschichten  (ältestes  Bild  der 

Tellkapelle),  Holzschnitt  sig.  M.  S.,  koloriert.  (Fol. 

p.  137:  das  ander  buoch.)    Stadtbibl.  Zürich. 

Vergl.  darüber  Heinemann,  Tell-Iconographie ,  p.  9  mit 
Reprod.  d.  Holzschnittes.) 

 Gemeiner  loblicher  Eydgnoschafft  Stetten,  Landen  und 

Völkern  Chronickwirdiger  thaaten  beschreybung  etc. 
1548.  Zürich.  Christoffel  Froschauer.  In  fol.;  vergl. 
p.  329. 

„Der  bekannte  Zürcher  Historiker  Johannes  Stumpf  lehnt 
sich  in  seiner  Darstellung  der  Befreiungssage  an  Etterlin  und 
das  Umerspiel  an.  Bemerkenswerte  Eigentümlichkeiten 
Stumpfs  sind,  das  er  als  die  ersten  Eidgenossen  Wilhelm  Teil, 
Stauffacher  und  den  „Bauer"  von  Nid  waiden,  der  zu  Abseilen 
den  Landenberg  im  Bad  erschlägt,  bezeichnet  und  die  Ver- 
treibung der  Vögte  in  die  Zeit  der  Gcgenkönigo  Ludwig  des 
Baiers  und  Friedrichs  des  Schönen,  1314  15,  unmittelbar  vor 
die  Schlacht  am  Morgarten  verlegt.  Während  ferner  das 
Weiße  Buch,  Etterlin,  das  Urnerspiel  das  Kütli  nicht  als 
Schauplatz  eines  Schwures,  sondern  nur  als  den  heimlichen 
Beratungsplatz  der  Verschworenen  kennen,  läßt  Stumpf  den 
Bund  gegen  die  Tyrannei  auf  dem  Rüth  selber  aufgerichtet 
werden."  (Kat.  d.  Tell-Ausst.,  Nr.  334.)  (Reprod.  d.  Holz- 
schnittes in  m.  „Telliconographie",  p.  10.) 


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21 


Tschudi  Aegidius.    Erster  Entwurf  zur  Schweizerchronik. 
Bd.  II.    Autograph.    In  fol.    (Stadtbibl.  Zürich.) 

„Durch  Aegidius  Tschudi,  der  bis  zu  seinem  1572  erfolgten 
Tode  an  seiner  großen  Schweizergeschichte  arbeitete,  hat  die 
Sage  von  der  Befreiung  der  Waldstätte  diejenige  Gestalt  gewon- 
nen, wie  sie  dann  durch  Johannes  v.  Müller  und  Schiller  Ge- 
meingut geworden  ist.  Durch  seine  geschickten  Kombinationen 
und  Erfindungen  erhielt  sie  eine  Präzision  und  Vollständigkeit, 
die  den  Schein  des  genausten  Wissens  erregte  und  deshalb 
alle  andern  Darstellungen  verdrängte.  Tschudi  ist  es,  der 
die  vielfach  schwankende  Sage  chronologisch  festgelegt  hat, 
unmittelbar  in  die  Zeit  vor  der  Ermordung  Albrechts;  auf 
ihn  gehen  die  genauen  Daten  zurück.  Er  führt  den  Wolfen- 
schiessen als  Untervogt  Landenbergs  in  die  Sage  ein,  sowie 
den  Freiherrn  von  Attinghausen,  den  Edelknecht  Rudenz. 
Aus  dem  Schatze  seiner  Urkundenkenntnis  gibt  er  dem 
Stauffacher  den  Vornamen  Wernher,  dem  Fürst  den  Vornamen 
Walther  und  verdrängt  den  Teil  durch  letztern  aus  der  Rolle 
des  Vertreters  von  Uri  im  Rütlibunde.  —  Interessant  ist  es, 
den  handschriftlichen  ersten  Entwurf  Tschudis  mit  der  in 
der  gedruckten  Chronik  vorliegenden  endgültigen  Redaktion 
zu  vergleichen,  indem  daraus  erhellt,  wie  Tschudi  erst  nach 
vielfachem  Schwanken  zu  seiner  Fassung  gekommen  ist.  So 
nennt  er  ursprünglich  nach  Etterlin  den  Landvogt  Grißler, 
statt  Gessler,  Stauffauchcr  heißt  „Hans",  den  Namen  Heinrich 
von  Melchthal  hat  er  ursprünglich  dem  Sohne  gegeben  und 
erst  später  auf  den  Vater  übertragen.  In  Altzellen  läßt  er 
anfänglich  mit  Etterlin  und  andern  den  Landenberg  erschlagen 
werden ;  den  Kamen  Conrad  Baumgarten  —  der  Geschlechts- 
name  ist  Tschudis  Erfindung  —  hat  er  erst  nachträglich  am 
Rande  beigefügt.  Auch  die  Chronologie  ist  eine  andere;  das 
Landvoglregiment  läßt  er  statt  1304  ursprünglich  schon  1301 
beginnen;  den  Rütlischwur  setzt  er  anfanglich  auf  den  17., 
den  Teilenschuß  auf  den  20.  Oktober  1307;  dann  rückt  er 
alles,  weil  es  ihm  zu  ferne  vom  Neujahrstag  lag,  umd  drei 
Wochen  herab  etc."   (K.  d.  Tell-A.  Nr.  335). 

Tschudi  Aegidius.    Chronicon  Helveticum,  heraus,  v.  Joh. 


22 


Montan us  Fabricius  (+  1566).  Poemata  sylvarum  Über 
nnus  ....  de  Vuilhelmo  Tellio  Elegia.  Tignri  (v.  J.) 
8°.    S.  76.    (S.  72—76.    Gedicht  von  Teil). 

Vergl.  Hailer  V,  65  und  unten  im  Abschnitt:  Telllieder 
die  Ausgabe  des  Liedes  von  Montanus  durch  L.  Sieber. 
(Basel,  1886). 

—  —  ad  D.  Conradum  Pellicanuni  de  Wilhelmo  Thellio, 
Elegia;  Festgruß  der  Universitätsbibliothek  zur  Jubel- 
feier der  Historischen  und  Antiquarischen  Gesellschaft 
von  Basel  am  16.  September  1886.  (Herausg.  v.  L. 
Sieber.)    Basel,  Schweighauser  1886.    8,};  S.  14. 

Silberysen  Christoph  (Abt  zu  Wettingen),  Eidgenössische 
Chronik.  Autograph  von  1576.  (Kantonsbibl.  Aargau). 

Das  besonders  als  Bilderchronik  wertvolle  Manuscr.  bringt 
2  Tell-Miniat Urbilder:  p.  ^74  den  Apfelschuß;  p.  275  den 
Teilsprung,  je  in  quer  8°. 

(Bullinger  Hch.)  Was  H.  B.  von  den  Vögten  und  Wilhelm 

Teilen  schreibt  („wörtlich  aus  e.  treuen  Copie  seiner 

....  Zürcherkronik  abgedruckt.")    S.  0.  (Zürich) 

u.  J.  (ca.  1576).  8°. 
Manuscr.  der  Stadtbibl.  Zürich  in  8^. 

Simler  Josias.  De  Republica  Helvetiorumlibri  duo.  Tiguru 
1576.    8°.;  vergl.  p.  14  u.  ff. 

Murer  Christoph  (1558 — 1614).  „Vom  Ursprung  der  Eid- 
genossenschaft."   Mit  Holzschnitt.    (In  fol.  und  Reiin- 

text).    Zürich,  1580. 
(Vergl.  darüber  m.  .,Tell-Iconographie"  p.  12  und  5'i. 

 „Wahrhaftiger  Bericht  von  der  Hochlöbl.  Eidgenossen- 
schaft.14   (In  Reimversen).  1581. 
(In  der  Stadtbibl.  Bern.) 

fiuillimann  Frau  eise  us.     De  rebus  Helvetioinm  sive 

antiquitatum  libri  V.    Friburgi  Aventicorum,  1598. 

4°;  vergl.  p.  302  u.  ff. 

„Der  Freiburger  Guilliniann  ist  der  erste  Schriftsteller,,  der 
Bürgten  als  den  Geburtsort  Wilhelm  Teils  erwähnt "  (K.  d. 
Tell-A.  Nr.  341);  über  Guillimann  s.  Kälins  Monographie. 
Freiburg,  iflOi. 


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Annales  oder  Historische  Chronik  der  Fürsten  zu  Oesterreich, 
Habsburg-Stammes.    Augsburg,  1621.    Klein  fol. 
Darin  die  Tellgeschiehte  (mit  Kupferbild). 

Chronik  des  Wolfgang  Stockmann,  Rittersund  Land- 
ammanns von  Obwalden.  1633.  Vermutlich  Auto- 
graph.  (Im  Besitze  des  Hrn.  Landammann  A.  Wir/ 
Sarnen.) 

„Abweichend  von  Tschudi  setzt  diese  Chronik  des  17.  Jahr- 
hunderts den  Tellenschuß  und  die  Vertreibung  der  Vögte  ins 
Jahr  1314  und  erwähnt  eine  erste  Vertreibung  des  Adels  zum 
Jahr  1360."    (K.  d.  Tell-A.,  Nr.  1085). 

Gottfridus  .To.  Ludovicus.  Historische  Chronica  oder 
Beschreibung  der  fürnemsten  Geschichten,  so  sich  von 
Anfang  der  Welt  bis  auff  unsere  Zeiten  zugetragen. 
Frankfurt  a./M.  M.  Merian  1642  und  Augsburg  1674. 
Fol.  * 

Mit  Text  und  lllust.-Kupfer  betr.  \V.  Teil. 
Geilfus  G.    Eine  anekdotische  Abwandlung  der  Teil  und 

w 

der  Stauffachergeschichte  von  1666.  „Anzeiger  für 
Schweizerische  Geschichte."  Jahrg.  II.  (1877).  S.  294. 

Sigmund  von  Birken.  Spiegel  der  Ehren  des  .  .  .  Erz- 
hauses  Oesterreich  .  .  .  Nürnberg,  1668.  Fol.  Darin : 
9.  Cap.  p.  235 — 243:  „Anfang  der  Eidgenoßschaft. 
(Gäßlers  Hochmut  .  .  .  Gäßlers  Frevel  gegen  Wilh. 
Teilen-.  .  .) 

The  v et  (Andr?)  Vies  des  Horn mes  illustres.  Histoires  des 
plus  illustres  et  savans  hommes  de  leurs  siecles.) 
Paris  1671.    Darin:  vol.  VII,  41—50:  Gesch.  Teils. 

Tevet:  (ca.  1680).    Eloges  des  hommes  illustres. 

Knthält  vol.  VI,  '296  und  ff.  eine  Abhandlung  über  Teil  von 
Wilhelm  Tugginer. 

Heß  Rudolf  (Landschreiber).    Discours  von  dem  Wilhelm 
Teilen;  gehalten  im  Coliegio  Insulano  zu  Zürich,  den 
7ten  Decembris  1680.  (1780  ?)  Handschrift  der  Stadtbibl. 
Bern  (H.  VII.  68  Nr.  14.    2  Bll.  4°.) 
Vergl.  Haller,  V,  68. 


Drgitiz 


24 


Wilhelm  Thell:  Das  ist  History  und  Ursprung  der  Eyd- 
genoßschaft.    Getrukt  im  Jahr  1685.  (Stadtbl.  Zürich). 

Wagner  .loh.  Jacob,  Mercurius  Helveticus,  fürstellend  die 
Denk-  und  Schauwürdigsten  Anmerkungen  und  Selt- 
samkeiten der  Eydgnoßschaft  Zürich  1688.  8°;  vergl. 
S.  83. 

„In  Wagners  Mercurius  Helveticus  findet  sich  (S.  83)  zum 
ersten  Mal  der  Geschlechtsname  ^von  der  Halden**  für  den 
Erni  oder  Arnold  aus  dem  Melchthal.  Die  Absicht  dessen, 
der  den  Namen  „von  der  Halden"  oder  „an  der  Halden" 
autgebracht  hat,  war  wohl,  den  Helden  des  Kütlischwurs  dem 
noch  im  18.  Jahrhundert  blühenden,  angesehenen  Geschlechte 
dieses  Namens  zuzuweisen/'   (K.  d.  Tell-A.  Nr.  343.) 

„ KlingenbergerM-Ghronik  siehe  unten:  Streitschriften, 
p.  29.    „Balthasar",  Anmerk.    Jahr  1760. 

Lang  Caspar.  Historisch-theologischer  Grundriß  der  alt- 
und  jeweiligen  Christlichen  Welt.  Teil  I.  Einsiedeln 
1692. 

„Von  Lang  (I,  p.  808)  rührt  die  Angabe  her,  daß  die  Gattin 
Wcrnher  Stauffachcr's  Margaritha  Herlobig  geheißen  habe. 
Ebenso  berichtet  er,  daß  die  Prozession  zu  Ehren  der  hl. 
Kümmernis,  die  alljährlich  zwischen  Bürglen  und  Steinen 
stattfand,  ihre  Entstehung  dem  Wernher  Stauffacher  ver- 
danken solle."  K.  d.  Tell-A.  Nr.  344.  (zur  St.  Kümmernis 
Legende  vergl.  meinen  Fasz.  „Legenden"  der  Bibliographie 
der  Schweiz.  Folklore  und  Landeskunde,  V,  5). 

Die  holt  Caspar,  Historische  Welt  oder  Außführliche  Be- 
schreibung der  vornehmsten  und  denkwirdigsten  Ge- 
schichten so  sich  in  allen  IV  Welt-Theilen  ...  bis 
auf  gegenwärtige  Zeit  begeben.    Zürich  1715. 

Zedier  Joh.  Heinr.  Großes  Universal-Lexikon  aller  Wissen- 
schaften .  .  .  Halle  und  Leipzig  1732 — 50.  (Darin  in 
Band  XLD,  672/3  „Teil".)  Fol. 

Faß  mann  David.  Gespräche  in  dem  Reiche  der  Todten 
Hundert  sechs  und  sechzigste  Kntrevue  zwischen  dem 
berühmten  Schweitzer  Wilhelm  Teil,  der  sehr  viel 
zur  Freyheit  seines  Vaterlandes  contribuiret,  Und  dem 
neapolitanischen  Fischer  Masaniello,  so  anno  1647 


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2b 


die  Rebellen  zu  Neapolis  commandiert  hat.  Leipzig, 
Deer  1732.   (70  Seiten  in  4°.) 
Von  Haller  (V,  70)  als  „elendes  Geschmier"  bezeichnet. 

Leu  Hans  Jakob.     Helvetisches  Lexikon.     Th.  XVIII. 

Zürich  1763.  4°. 

„Das  Helvetische'  Lexikon  von  Leu  bringt  die  erste  Nach- 
richt über  Teil'«  Tod,  indem  es  sagt,  es  werde  „vermutet, 
daß  er  auch  in  der  Mitten  des  XIV.  Seculi  geschehenen 
Überschwemmung  des  Dorfes  Bürglen  durch  das  Wasser 
aus  dem  Schächen-Thal  möchte  um  das  Leben  kommen 
seyn."   (K.  d.  Tell-A.  Nr.  346.) 

Müller  Johannes  von.    Der  Geschichten  schweizerischer 

Eidgenossenschaft  Erstes  Buch.    Leipzig  1786.  8°; 

vergl.  p.  610  u.  ff. 

„Der  berühmte  Geschichtschreiber  der  schweizerischen  Eid- 
genossenschaft, der  neben  Tachudi  Schiller  als  Hauptquelle 
gedient  hat,  hat  die  Sage  noch  um  verschiedene  Züge  be- 
reichert. Durch  ihn  ist  der  Grütlischwur  zu  der  pompösen 
Scene  geworben,  durch  ihn  Geßler  zu  einem  „Hermunn 
Geßler  von  Bruneck",  indem  er  den  Vornamen  nach  dem 
Vorgang  eines  1779  erschienen  Schauspiels  „der  Schweizer- 
bund" dem  in  Urkunden  des  beginnenden  15.  Jahrhunderts 
oft  genannten  Hennann  Geßler  entlieh  und  die  Erwerbung 
der  Burg  Bruneck  durch  die  Geßler,  die  Ende  des  14.  Jahrh. 
statt  hatte,  in  ältere  Zeit  zurücklegte.*1  (K.  d.  Tell-A.  Nr.  347.) 


26 


b.  Teilfrage.   Geschichte  der  Teil-Kritik 
und  Literatur  des  Teilstreites  von  1550—1906. 

Siehe  auch  obige  Abschnitte  I— III  p.  7—14.  sowie  unter  c:  Novellistische 

Erzählungen. 

Joachim  v.  Watt  (Vadian).  (1484 — 1551).  Erscheint  als 
erster  kritischer  Zweifler  an  der  Echtheit  der  Teilsage 
und  an  der  Urfreiheit  der  Waldstätte  in  seiner: 
„Chronik  der  Aebte  des  Klosters  St.  Gallen.  Orig.  in 
der  Vadiansch.    Bibl.  St.  Gallen. 

Vcrgl.  Original  I,  408.    (Ausgabe  der  Chronik  von  K. 
Götzinger,  St.  Gallen  1875.   Näheres  darüber  in  den  ,.Mitt. 
des  hist.  Vereins  von  St.  Gallen",  1.  Jahrg.,  p.  73.) 
Guilliinann.    Epislohv  ad  Goldastum.    I.  Ep.  143. 

„Oer  gleiche  Guilliinann,  der  1598  Bürglen  als  Geburtsort 
Wilhelm  Teils  bezeichnete,  schrieb  1007  in  einem  Brief  an 
Goldast,  er  halte  die  Geschichte  Teils  für  eine  reine  Fabel, 
weil  diesen  keine  ältere  Quelle  erwähne  und  die  Urner  über 
seinen  Wohnort  selbst  nicht  einig  seien,  noch  über  seine 
Familie  Aufschluß  zu  geben  vermöchten."  (Kat.  d.  Tell-A. 
Nr.  3G0).  (Vergl.  oben.  p. 22.  unter:  ..Quellen":  Guillimann.) 

Iselin  Jakob  Christian.  Histor.  und  geogr.  allgem.  Lexikon . 
Hasel  1727.  Fol.  (Darin:  Bd.  IV,  574  und  b40. 
Art.  Teil  und  Tocho.  Frühester  (?)  Hinweis  auf  die 
dänische  Priorität  der  Teilsage,  auf  welcher  Grund- 
lage der  nachfolgende  Tellstreit  sich  abstellte.) 

(Phili  ps  J.  J.)  Accaunt  of  William  Toll  forced  by  the  austrian 
governor  to  shoot  an   apple   from  his  own  Childs 
head.    In:  J.  J.  Philips  collection  of  the  fundamental 
Caw  and  constitutions  of  several  states  1752. 
(  Haller  V,  74). 

Freudenbcrgcr  U r i e  1.  Gründe  über  die  G eschichte  d es 
Wilhelm  Teilen,  zu  beweisen,  daß  selbe  nur  eine 


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27 


Fabel  sey.  September  1752.    Qriginalhandschrift  der 

Stadtbibl.  Hern  in  klein  fol.) 

„Pfarrer  Uriel  Frcuenberger  zu  Ligerz  schrieb  1752  einen 
Aufsatz,  der  den  ersten  systematischen  Angriff  gegen  die 
Echtheit  der  Tellhistorie  bildet.  Die  ungedrucktc  Schrift 
gelangte  durch  Mittelsmanner  an  den  Vikar  Johannes  Imhoof 
in  Schattdorf.  Kt.  Uri,  der  1759  seinem  Korrespondenten  eine 
Reihe  von  angeblichen  Beweisstücken  für  die  Existenz  Teils 
übersandte,  die  sich  freilich  bei  näherer  Prüfung  als  wertlos 
oder  als  Fälschungen  erwiesen.  Die  Schwäche  der  von  Im- 
hoof ins  Feld  geführten  Beweise  bewog  Freudenberger,  1760 
seine  Untersuchung  in  französischer  und  deutscher  Sprache 
zu  veröffentlichen,  womit  er  einen  Sturm  der  Entrüstung  erregte. 
Uri  lieti  die  Schrift  durch  Henkershand  verbrennen.-  (K.  d. 
Tell-A.  Nr.  3G4 ). 

Guillaume-Tell,  trait  historique  a  Mr.  le  President  L.  F. 
.  .  ,  Comte  de  P  .  .  .  Censeur  Roial  (!)  par  .1.  F. 
„Journal  Hei  vetique",  Neuchätel.  1752,  Mai.P.  477—83 

Duport  du  Testre  (Dutertre).  Histoire  des  conjurations, 
conspirations  et  revolutions  celebres.  Paris  1754. 
Tom  I,  p.  368—411  (betr.  Teil.)  12°. 

1  sei  in  Isaak.  Observationes  Historie«  Miscellaneae.  Basilea? 
1754.    (Bezweifelt  auf  p.  14  die  Tellgeschichte.) 

Volt  ai  re.  Annales  de  PEmpire  depuis  Gharlemagne.  Baslel753. 

Vergl.  Bd.  I,  S.  326  (zu  1307)  mit  Voltaires  Zweifel  an 
der  Tellgeschichte. 

 Epitre  sur  son  arrivee  pres  du  Lac  de  Geneve.  1755. 

(Vergl.  Haller  V,  Xr.  87.) 

—  —  Nouvel  essay  sur  les  grands  evenements  par  des  petites 
cause«.    1759.  12°. 
(Vergl.  Haller  V.  87). 

Moreri.    Dictionaire.    Tom  X,  P.  I,  p.  68.  1759. 

lmhof  Josef;  Pfarrer  zu  Schattdorf.  1.  Daß  die  Existenz 
und  Historie  deß  Wilh.  Teilen  keine  Fabel  —  be- 
scheinen  folgende  Dokumente  . .  (Zusammenstellung  aus 
dem  18.  Jahrb.)  2.  Gopie  des  Urkunds  wegen  Teilen 
Kapel  (!)  auf  der  Platten  und  andere  bez.  Urkunden. 


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28 


15  Stück,  copiert  1759  von  Joseph  Imhof,  Pfarrer 
zu  Schadorf,  unterzeichnet.  Fol.  (Nr.  1.)  1  Bl. 
(Nr.  2.)    6  Bl. 

Handschr.  der  Stadtbibl.  Bern  VI,  35    Miscellanea  Hel- 
vetica Polilica,  generalia  et  specialia  Nro.  1  u.  2. 

Freuden  berger  U.  contra  Imhoff.  Gründe  über  die  Ge- 
schichte des  Wilhelm  Teilen  zu  beweisen,  daß  selbe 
nur  eine  Fabel  sey,  September  1752,  nebst  2  Zusätzen 
vom  Dezember  1758  und  Februar  1759. 

Herrn  Im  Hoffs  (Pfarrer  zu  Schattdorf)  Gründe 
für  die  Wahrheit  mit  den  dazu  gehörenden  Doku- 
menten. Briefe  an  Hrn.  Haller  den  Sohn  über  Hrn. 
Im  Hoffs  Gründe.    Copien  von  der  nämlichen  Hand, 

in  1  Heft.    Fol.    26  Bl. 

Handschr.  der  Sladtbibl.  Bern  VI,  03.  Miscellanea  Hel- 
vetica varia  Xr.  18. 

Der  einschlägige  Miscellaneenband,  a.  d.  18.  Jahrh. 
sign.  XIII,  154  in  8°  der  Stadtbibliothek  Bern  umfaßt 
folgende  Stücke: 

1.  (Freudenberger  Uriel.)  Guillaume  Teil,  fable  Da- 
noise  1760. 

2.  Lettre  de  M.  .1.  ä  M.  K.  sur  une  petite  brochure 
intitulee,  fable  Danoise.  „Journal  Helvetique",  Mars 
1760. 

3.  Schreiben  lobl.  Standes  Uri  an  hohen  Stand  Bern 
sub  4ten  Juni  1760  wegen  der  fable  Danoise. 
(Kopie). 

4.  Antwort  des  hohen  Standes  Bern  auf  obiges  Schreiben 
von  Uri  vom  20.  Juni  1760.  (Kopie). 

5.  Extrakt  aus  dem  Raths-Manual  der  Stadt  Bern  20. 
Juny  1760. 

6.  Nachricht  von  dem,  so  sich  in  hiesigem  (zu  Bern) 
äußerem  Stand  zugetragen  aus  Anlaß  der  Schrift: 
Guillaume  Teil,  fable  Danoise. 

Freudenberger- Ha  Her.  Guillaume  Teil,  Fable  Danoise 
o.  O.  1760.    Kl.  8°.    30.  SS. 


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29 


Vom  Stande  Uri  confiscicrt  und  verbrannt  und  durch  Protest- 
schreiben an  die  übrigen  Kantone  censuriert  (4.  Juni  1760.) 
Auch  Zürich  veibot  den  Druck  und  die  Verbreitung.  Ver- 
fasser ist  Uriel  Freudenbergpr,  resp.  sein  Hintermann  G.  E. 
von  Haller,  der  sich  in  seiner  Bibliothek  der  Schweizer  Ge- 
schichte V,  75  selbst  als  Veranstalter  des  französischen  Druckes 
bekennt,  die  Autorschaft  aber  in  Abrede  zu  stellen  sich 
bemüht.  — 


Freudenberger  Uriel:  „Der  Wilhelm  Teil."  Ein  dänisches 
Mährgen  (!) ;  aus  dem  Französischen  übersetzt,    o.  O. 


Vergl.  darüber  Gisler  A :  Die  Tellfrage,  Bern  1895,  S.  3-10. 


Lettre  du  M.  J.  ä  M.  K.  sur  une  petite  brochure  intitule: 

Guillaume  Teil,  fabl.  Danoise.    Journal  Helvßtique. 

(Dirigee  contre  la  pubb'cation  de  Freudenberger).  Jahrg. 

1760,  Mars,  271—83. 

Deutsche  Übersetzung  (von  Heinrich  Waser)  erschienen 
17G0,  in  8°.,  10  Seiten  unter  folgendein  Titel : 

(Waser  Heinrich  (?))  Schreiben  von  M.  J.  an  M.  K.  be- 
treffend eine  kleine  Schrift,  unter  dem  Titel :  Wilhelm 
Teil,  ein  Dänisches  Mährchen;  aus  dem  Journal 
Helvetique,  Mars  1760  übersetzt.    1760.    8°.    16  SS. 

Schreiben  von  Uri  an  Bern  betreffend  Teil  und  die  „fable 
danoise"  1760,  mit  Antwort.    Copie.  Fol. 

Handschr.  der  Stadtbibl.  Bern  III,  77,  v.  Stürler,  Akten 
und  Auszüge  Nr.  34. 

Nachricht  von  dem,  so  sich  in  hiesigem  Äußeren  Stand 
zugetragen  aus  Anlaß  der  Schrift:  Fable  danoise, 
Ostermontag  1760,  8°. 

Handschr.  der  Stadtbibl.  Bern  XIII,  154.  Guillaume  Teil 
Nr.  7. 

(Balthasar  Felix)  (v.  Luzern.)  (Verteidigung,) Schutzschrift 
für  Wilhelm  Teil.  Laut  der  Vorrede  eines  Ungenannten 
(Salomon  Wolf  in  Zürich).    Zürich  1760.    8°.    32  SS. 

Vergl.  Gisler,  Tellfrage  p.  13  und  Haller,  V,  76.  Dazu 
bemerkt  d.  K.  d.  Tell-A.  (Nr.  368) :  „Baltasar  führt  in  dieser 
Schrift  pag.  9  ein  lateinisches  Zitat  an,  das  der  Landamm:tnn 
Joseph  Anton  Püntiner  in  einer  alten  Chronik  von  Klinker 


1760. 


30 


berg  gefunden  habe.  Diese  angebliche  Chronikstelle  macht 
Wilhelm  Teil  zum  Meier  der  Äbtissin  von  Zürich  zu  BQrglen, 
zum  Schwiegersohn  des  Walter  Fürst  von  Attinghusen  und 
gibt  ihm  zwei  Knaben,  einen  ältern,  Wilhelm,  und  einen 
jungem,  Walter;  sie  ist  aber  zweifellos  erst  ein  Machwerk 
des  17.  und  18.  Jahrhunders,  da  einerseits  die  angebliche 
Klingenberger  Chronik  gar  nie  existiert  hat,  anderseits  schon 
die  Sprache  den  späten  Ursprung  verrät." 

(Balthasar  Felix)  (v.  Lnzern.)  Defense  de Guillaume  Teil. 

0.  O.  (Zürich  oder  Luzern)  MDCCLX.  Kl.  8°.  30  SS. 
Erschien    anonym   gegen  Freudenberger-Hallers  „Fable 

Danoise. 

—  —  Defense  de  Guillaume  Teil.    Auf  Deutsch  von  Jon. 

Rudolph  Füßlin.    Luzern  1760.    8°.    S.  23. 

(Voltaire,)    Essai  sur  l'bistoirc  generale  et  sur  les  moeurs 

des  nations.    Paris  1761—  3.    8  vol.  in  8°. 

Nie  l'existencc  de  Guillaume  Teil.    Vergl.  Hisely:  Rc- 
cherches  eritiques  p.  430. 

Leu  H.  J.  Schweizerisches  Lexikon,  (unter  „Teil"  Bd.  XVIII.) 
45—47.    Zürich  1763.  4°. 

(Zurlauben  M.,  le  Baron  de).  Guillaume  Teil.  Paris  1767. 
12°.    75  SS. 

—  —  Lettre  a  M.  le  P(resident)  H(enault)  sur  la  vie  de 

Guillaume  Teil.    Paris  1767.    71  SS. 

Sammelband  der  Universitätsbibl.  Basel,    (ca.  1770). 

1.  Dialog  entre  Jules  Cesar  et  Guillaume  Teil. 

2.  Guillaume  Teil.    Trait  historique  ä  Mr.  le  President 
L.  F.  Comte  de  P.  Censeur  Royal. 

Müller  Gottlieb  Franz.    Rede  von  den  ersten  Stiftern 
des  eydgenössischen  Bunds,  gehalten  anno  1771  vor 
dem  löblichen  äußern  Stande  zu  Bern.    Mss.  4°. 
34  enggeschriebene  Seiten. 
Vergl.  Haller,  V.  (X). 

Haller  Gottlieb  Emanuel  v.:  Wilhelm  Teil.  Eine  Vor- 
lesung gehalten  im  hochlöblicheu  äußern  Stande  zu 
Bern  den  21.  März  1772,    Bern  1772.    8°.    29  SS. 


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31 


Hallcr  neigt  hier  mehr  aus  Politik,  als  aus  wissenschaft- 
licher Überzeugung,  der  Verteidigung  Teils  zu. 

Über  das  Interessanteste  in  der  Schweiz.  Aus  dem 
Französsischen.  Leipzig  1778 — 80.  4  Bde,  (Mit  der 
Darstellung  der  Teilsage). 

Meer  man  .1.  de.  Discours  —  sur  la  question  —  comparer 
ensemble  la  ligne  des  Achcens,  celle  des  Suisses  — 
—  et  la  ligne  de  provinces  unies  —  developper 
les  causes,  l'origine,  la  nature  et  Tobjet  de  ces 
associations  politiques.  La  Haye  1784.  Gr.  4°.  54  SS. 
HaUer  V,  «33.    Preisgekrönte  Schrift. 

Neueste  Probe  wie  man  heut  zu  Tage  im  Auslande  Schwei- 
zergeschichte und  Staatistik  (!)  zu  schreiben  pflegte. 
„Schweitzerisches  Museum44.    Zürich.    4°.    (1788)  7. 
Heft.    S.  553—556. 
Über  Teil,  Landesgemeinden. 

Schmid  Franz  Vinzenz.  Allgemeine  Geschichte  des  Frei- 
staats Ury.  Zug  1788.  8°.  Darin  1.  Teil:  Der  Teil 
und  glücklichste  Neujahrstag.  S.  126 — 131.  Die  un- 
seligen Zeiten  vögtischer  Bedrängnissen;  die  ersten 

Eidgenossen  und  ihr  heiliger  Bund.    S.  131 — 138. 

„1788  verötfentlichtc  Vinzenz  Schmid  in  seiner  Geschichte 
des  Freistaates  Uri  ein  angebliches  Landsgemeindeerkenntnis 
vom  7.  Mai  1387,  das  sich  auf  die  Gründung  der  Kreuzfahrt 
von  Steinen  nach  Bürglen  bezieht,  „an  dem  Orte,  wo  unser 
Liebes  Landmunns  Erste  Wiederbringers  der  Freyheit  Wilhehn- 
Tellen  Haus  ist".  Diese  oft  zum  Beweis  der  Existenz  Teils 
angerufene  „Urkunde-4,  «leren  Original  niemals  zum  Vorschein 
gekommen  ist,  kennzeichnet  sich  durch  die  Fehler  in  der 
Datierung,  den  unrichtigen  Namen  des  Landammanncs  wie 
die  altertümlich  sein  sollende  Sprache  als  eine  plumpe 
Fälschung  das  18.  Jahrhunderts."   (K.  d.  Tell-A.  Nr.  311.) 

M  um  elter:  Ueber  die  Verdienste  österreichischer  Regenten 
um  das  deutsche  Reich.    Wien  1790.    Gr.  8°. 
Bezweifelt  den  Hütlischw  ur  und  die  Tellexistenz. 

Schmid  C.  (Landschreiber  von  Uri)  ca.  1800.  Manuskript, 
enthaltend  eine  Zusammenstellung  der  angeblichen 


r 


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32 


Beweise  für  die  Existenz  Wilhelm  Teils,  nach  einer 
später  hinzugefügten  Notiz,  herrührend  von  der  Hand 
des  Sohnes  von  Vinzenz  Schnüd,  des  Landschreibers 
C.  Schmid.  Kl.  fol.  (Im  Besitze  von  Hrn.  J.  W.  Lusser. 
Alldorf). 

Wilhelm  Teil  —  nach  Johannes  Müller.  Gr.  8°.  „Nordische 
Miscellen."  Hamburg.  Bd.  II.  .lahrg.  1804,  Juli- 
Dezember.    Gr.  8°. 

Antiquarische  Notizen  über  die  Familie  Buonaparte  und 
über  Wilhelm  Teil.  4°.  „Gemeinnützige  schweizerische 
Nachrichten.  Bern.  Jahrg.  1804.  Nr.  185  und  186. 
S.  739—740.  743—744. 

A  n f  r age  über  den  wahren  Namen  Wilhelm  Teils.  „Schweizer- 
boteu.    Aarau.    Jahrg.  V.  (1808),  Nr.  34.    S.  267. 

Schuler  Joh.  Melch.  Die  Taten  und  Sitten  der  alten  Eid- 
genossen. O.  O.  (Kerenzen)  1809.  8°.  Darin  p.  41—46: 

Wilhelm  Teil.  Jahr  1307.  Nach  Tschudi,  Brennwald, 
Bullinger,  Rann,  Müller. 

Deutsches  Museum,  herausg.  von  Friedrich  Schlegel.  Bd. 
III.  Wien  1813.  Darin:  p.  53 — 75.  Jakob  Grimm, 
Gedanken  über  Mythos,  Epos  und  Geschichte  (über 
Teil  und  Toko). 

D  i  c  t  i  o  n  n  a  i  r e  d'anecdotes  suisses,  on  recueil  de  traits  curieux 
sur  les  Suisses  et  sur  leur  pays,  leurs  usages,  leurs 
moeurs,  leur  caractere  .  .  .  Paris,  1823.  8°. 
Darin:  p.  192— UV*,  Murgueritc  Herlobig. 

Hisely  J.  J.  Dissertatio  historica  inauguralis  de  Gulielmo 
Tellio,  libertatis  helveticae  vindice.  Groningae  1824. 
Gr.  8°.    VIII  und  75  (69?)  SS. 

Balthasar  Jos.  Ant.  Felix  u.  Haller.  Verteidigung  des 
Wilhelm  Teil.  Neue  unveränderte  Auflage.  Flüelen 
Kanton  Uri.  1824.    8°.    S.  84. 

Darin  S.  37— 08:  Wilhelm  Teil,  eine  Vorlesung,  gehalten 
zu  Bern  1772  von  (iottl.  Knian.  Haller  S.  lÄ>--84:  Teil  der 
Urner  von  Konst.  Sieg  wart. 


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33 


Siegwart-  (Müller)  Konstantin:  Teil  der  Urner  (in  der 
Schrift :  Balthasar  Verteidigung  des  Wilh.  Teil.)  Neue 
veränderte  Autlage.    Flüelen,  1824   8°.    S.  69—84. 

 Teil  der  Urner.    Flüelen,  1826.    12°.    16  SS. 

Begeistertor  Verfechter  der  Tellsache.  Erste  Ausgabe  1824. 
siehe  oben  unter  „Balthasar",  Ausg.  1824. 

Hisely  J.  J.  Guillaume  Teil  et  la  revolution  de  1307,  ou 
histoire  des  trois  premiers  cantons,  jusqu'au  traite  de 
Brunnen,  1310.  (et  refutation  de  la  fameuse  brochure : 
fable  Danoise.)    Delft.  1826.  8°. 

Mever  von  K n o n a u ,  M.  I ...  Handbuch  der  Geschichte  der 
schweizerischen  Eidgenossenschaft.    Zürich  1826. 

Folgt  der  Ueberlieferung,  läßt  aber  den  Apfelschuß  als  un- 
geschichtlich fallen. 

„Göttinger,  Gelehrte  Anzeigen".  1828.  Bd.  I,  S.  934. 
(Aufsatz  von  Heeren.) 

Zuppinger  J.  H.  Bilder  der  Vorzeit  oder  Wahrheit  ohne 
Schminke.  Wädenschweil,  1834.  (Tellgeschichte.) 
S.  377—390. 

Kopp  J.  Eutych.    Urkunden  zur  Geschichte  der  eidgenös- 
sischen Bünde.    I.  Bd.  Luzern  1835;  II.  Bd.  1851. 
(Erster  streng  wissenschaftlich  gestützter  Vorstoß  gegen  Teil.) 

Ideler  Julius  Ludwig.  Die  Sage  von  dem  Schuß  des 
Teil.  Eine  historisch-kritische  Abhandlung.  Berlin 
1836.  8°. 

Erklärt  die  Tellsage  aus  einer  volkstümlichen  Redensart, 
bringt  gleichartige  Erzählungen  von  andern  Teilschützen, 
verhalt  sich  im  Uebrigen  gegenüber  der  Teil-Existenz  neutral. 

Heidelberger  Jahrbücher  der  Literatur  f.  1836,  September- 
heft.   (Abh.  v.  Aschbach). 

Schumacher  A.  Schillers  Teil  in  Beziehung  auf  seine 
historische  Begründung.  „Oesterreich.  Zeitschrift  für 
Geschichts-  und  Staatskunde"  1836.    Nr.  58. 

Heusler  A.  (Basel).  Die  Anfänge  der  Freiheit  von  Uri  bis 
auf  Rudolf  von  Habsburg,  urkundlich  nachgewiesen. 


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34 

„Schweizerisches  Museum  für  historische  Wissen- 
schaften." Herausg.  von  F.  D.  Gerlach,  J.  J.  Hottinger 
und  W.  Wackernagel.  Frauenfeld  1837.  Jahrg.  I* 
S.  181—217. 

Der  erste  Einspruch  gegen  .1.  K.  Kopps  umgestaltende 
Forschungen. 

Meyer  J.  H.  Erzählungen  aus  der  Schweizer-Geschichte 
und  Züge  aus  dem  Leben  merkwürdiger  Eidgenossen. 
St.  Gallen,  1838.  „Wilhelm  Teil.  (1307)."  S.  42—45. 

Geizer  Heinrich.  „Die  drei  letzten  Jahrhunderte  der 
Schweizergeschichte.  Aarau  und  Thun.  Bd.  I.  (1838). 
(„Ein  Blick  auf  die  Untersuchungen  über  Wilh.  Teil 
und  die  ersten  Bünde.") 

Hisely  J.  J.  Essai  sur  rorigine  et  le  developpement  des 
libertes  des  Waldstetten  .  .  .  „Memoires  et  documents 
publies  par  la  societe  d'histoire  de  la  Suisse  roniande." 
Lausanne  1839.    Jahrg.  2.    XXXIII  und  239  pp. 

Hisely  J.  J.  Examen  du  memoire  du  Dr.  A.  Heusler): 
intitule:  Die  Anfänge  der  Freiheit  von  Uri  .  .  .  , 
„Memoires  et  documents  publies  par  la  societe  d'histoire 
de  la  Suisse  romande."  Lausanne  1839.  Jahrg.  2. 
S.  241-53. 

H ausser  Ludwig.  Die  Sage  vom  Teil  aufs  neue  kritisch 
untersucht.  Eine  von  der  philosophischen  Fakultät 
der  Universität  Heidelberg  gekrönte  Preisschrift.  Heidel- 
berg, 1840.  8°. 

Geizer  H.  Die  zwei  ersten  Jahrhunderte  der  Schweizerge- 
schichte. Vorlesungen.  Basel,  1840.  „Die  Sage  vom 
Teil".    8°.    S.  1—19. 

Schiern.  Der  Streit  über  die  Echtheit  der  Tellsage.  —  Die 
scandina vischen  Quellen  der  Tellsage.  „Berliner  Ma- 
gazin des  Auslandes."    Jahrg.  1840. 

M  ö  n  u  i  c  h  W.  B.  Ueber  das  Geschichtliche  und  Glaubwürdige 
in  der  Sage  vom  Teil.  4°.  Jahresbericht  der  Handels- 
Gewerbschule  in  Nürnberg  1840/41.  Nürnberg. 


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35 

Vergleich  der  schweizerischen  mit  der  skandinavischen 
Teilsage  zur  Befestigung  der  Teilexistenz. 

Geßler  und  Teil.  Cooper-Bärmann ;  Streifereien  durch  die 
Schweiz. '  Berlin  1836.   I.  Bd.    S.  229—31. 

Schiern  Fr.    Et  nordisk  Sagns  Vandringer,  fornemmelig 

med  Hensyn  til  Sagnet  im  Wilhelm  Teil.   [Les  mig- 

rations  d'une  legende  du  Nord,  surtout  en  conside- 

ration  de  la  legende  sur  GuilL  Teil.]    Historisk  Tids- 

krift.    Kiöbenhavn  1840.    Bd.  I.    p.  45—111. 

Wiederabgedruckt  in  Schiern  Fr.:  Historiske  Studier. 
Kjöbenhavn  1856.  I.  p.  40—109.  Vergl.  auch  vorige  Seite: 
„Schiern". 

Heidelberger  Jahrbücher  der  Literatur.  35.  Jahrgang, 
Heidelberg  1842.  Darin :  Häusser  Ludwig,  Ueber  das 
Geschichtliche  und  Glaubwürdige  in  der  Sage  vom 
Teil  von  Dr.  W.  B.  Mönnich. 

Hisely  J.  J.  Les  Waldstaetten  Uri,  Schwyz  et  Unterwaiden, 
considerees  dans  leurs  relations  avec  Tempire  ger- 
manique  et  la  maison  de  Habsbourg.  Memoires  et 
documents  publies  par  la  societö  d'histoire  de  la  Suisse 
Romande.  Lausanne  1841.    annee  2.    S.  257 — 419. 

MarezollL.  Geschichte  der  Schweizer-Revolution  (Wilh.  Teil) 
und  der  Schweiz.  Eidgenossenschaft.  Hamburg,  1842. 
90  pp.  in  12°. 

Hisely  J.  J.  Recherches  critiques  sur  Thistoire  de  Guillaume 
Teil.  Memoires  et  documents  de  la  societe  d'histoire  de 
la  Suisse  Romande.  Lausanne.  2.  annee  1843. 
S.  425—673.    Und  separat: 

 Recherches  critiques  sur  Thistoire  de  Guillaume  Teil. 

Lausanne  1843.    8°.    III  und  246  S. 
Darlegung  des  Teilstreites. 

Vuillemin  L.  Guillaume  Teil,  mythe  et  histoire,  ä  propos 
des  recherches  critiques  sur  Thistoire  de  Guillaume 
Teil  par  Mr.  J.  J.  Hisely.  (Bibliotheque  universelle 
de  Geneve.    Mai  1843.    p.  15—30). 

Gcschichtsfrd.  Bd.  LXI.  3 


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36 


Reimpression  de  Hisely  J.  J.:  Recherche*  critiques.  Laus. 
ms.    Voir  „L'artiste"  Tom  IV.   3.  Ii vr.  Paris  1844. 

„Wilhelm  Teil".  Der  Republikaner-Kalender.  Winterthur. 

Jahrg.  1844.    S.  35 — 38. 

Verteidigung  der  Teil-Existenz. 

Meyer  Hein.  Die  Waldslättc  vor  dem  Bunde  von  1291 
und  ihr  Verhältnis  zum  Hause  Habsburg.  Bericht 
über  das  humauist.  Gymnasium  in  Basel.  Jahrg.  1844. 

Olivier  J.  De  l'histoire  de  la  Suisse  et  des  nouvelles  Se- 
cherches  sur  Guillaume  Teil.  „Revue  des  deux 
Mondes."    Paris.    8°.    annee  1844,  1.  mai. 

Bluntschli.  Geschichte  des  Schweizerischen  Bundesrechtes 
von  den  ersten  ewigen  Bünden  bis  auf  die  Gegenwart. 
Zürich,  1849.  8°.  Darin:  Bd.  I.  S.  7  u.  ff.  über 
die  Tellfrage;  auch  8.  218—32  (Über  die  Vögte). 

■ 

Blumer  .1.  J.  Staats-  und  Rechtsgeschichte  der  schweizerischen 
Democratien.  St.  Gallen  1850.  I.  Teil.  p.  109—145 
(Über  die  Vögte). 

Amiet  .1.  J.  Notiz  über  Teil.  „Neue  illust.  Zeitschrift  für  die 
Schweiz."  St.  Gallen.  Jahrgang  IV  (1852).  S.  331  '2, 
339/40. 

Behandelt  den  damaligen  Stand  der  „Tellfrage44 . 
Guillaume  Teil  ou  les  Suisses  deUvres.    Paris,  1853. 

(Kopp  Eutych):  Zur  Tellsage  (1307 — 1314),  dazu  als  Bei- 
lage: Die  Geßler.  Geschichtsblätter  a.  d.  Schweiz, 
herausg.  v.  J.  E.  Kopp.  I.  Bd.  Luzern.  1854.  8°. 
Jahrgang  1854.    S.  234/45,  314  20. 

Enthält:  „Das  Beste,  was  Kopp  oder  irgend  einer  vor 
ihm  über  Teil  geschrieben". . .  (A.  Gislcr.  Die  Teilfrage  .  .  . 
S.  32). 

Anzeiger  f.  schweizer.  Gesch.  und  Altertumskunde.  Zürich 
1855-60.  I.  Bd.  8  °.  König  Albrechts  Tod.  S.  4— 6. 

Zur  Tellsage.    Kühne's  „Europa".    Jahrg  1856.    S.  47. 
Die  Chronik  des  Weißen  Buches  im  Archiv  Obwalden. 
(Mit  Vorbericht  v.  G.  v.  W[yti].  Zürich  im  Mai  1856). 


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37 


Meyer  v  o  ri  K  n  o  n  a  u :  Zur  Teilsgeschichte.    Blätter  f.  Kunst 
und.  Literatur.     4°.     Beilage  zur   „ Neuen  Zürcher 
Zeitung."    Zürich.    Jahrgang  1856  Nr.  21.    S.  81 
bis  82. 
(Uener  das  „ Weiße  Buch\) 

l> i e  Chronik  im  weißen  Buche  zu  Samen.  .  .  .  veröffent- 
licht  durch  Staatsarchivar  Meyer  von  Knonau.  „Der 
Geschichtsfreund."  Mitteilungen  des  histor.  Vereins 
der  5  Orte.  8".  Einsiedeln.  Bd.  13.  Jahrg.  1857. 
S.  66-86 

..Professor  Hagen  über  den  Ursprung  der  schweizerischen 
Kidgenossenschaft".  Feuilleton  ( — Separat-Ausg.)  der 
Neuen  Zürcher-Zeitung  vom  21.  November.  Zürich. 
Jahrg.  1857.    4°    S.  189—190. 

Wilhelm  Teil.  Mit  Holzschnitt  von  Gilbert.  „Die  Illustrierte 
Welt".    Stuttgart.    Jahrg.  V.    (1857.)    S..  361—62. 
Erwähnt  Stimmen  für  und  gegen  Teil. 

Güttin gische  gelehrte  Anzeigen.  Jahrg.  1857.  Bd.  II 
Güttingen.  Darin:  G.  Waitz,  Anzeige  von  Kopps 
„Geschichte  der  eidgen.  Bünde"  und  „Geschichts- 
blätter aus  der  Schweiz." 

Neujahrsblätter  aus  der  Urschweiz  1857  (und  1858): 

a.  Liebenau  H.  von,  Die  geschichtlichen  Ursachen  der 
Entstehung  einer  schweizerischen  Eidgenossenschaft. 
Luzern  1857.    42  S.  in  4°. 

b.  Liebenau  H.  von.  Fürderung  der  Eidgenossenschaft 
durch  des  Hauses  Habsburg  innere  Verhältnisse.  - 
Luzern  1857.    56  S.  in  4°. 

Wyi)  Georg  von.  Ueber  die  Geschichte  der  drei  Länder 
Uri,  Schwyz  und  Unterwaiden  in  den  Jahren  1212— 
1315.  Vortrag  ...  in  Zürich  am  18.  Febr.  1858 
gehalten.  „Monatsschrift  des  wissenschaftlichen  Vereins 
in  Zürich."  Zürich.  Jahrg.  (III).  1858.  8°.  S.  217 
bis  238.    Und  separat. 


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:*8 


Zur  Geschichte  der  drei  Länder.  (Von  G.  v.  W(yß).  An- 
zeiger für  Schweizerische  Geschichte  und  Altertums- 
kunde.   Jahrg.  1858.    S.  2. 

Illustriertes  Familienbuch.  Jahrg.  X.  (1860).  S.  344. 
(Über  Wilh.  Teil). 

Ba randun  Joh.  Fablas,  siemis  a  Wilhelm  Teil.  Cuera 
1860.  8°. 

Hidber  B.  Schweizergeschichtliche  Forschungen  über  W. 
Teil.  „Allgemeine  Augsburger-Zeitung."  Bd.  III. 
Jahrg.  1860.    18.  und  19.  Juli. 

Vergl.  Beilage  zu  Nr.  300  und  201.  Nachweis  de9  Vor- 
kommens des  Namen  Teil. 

Genast  Wilhelm:  Wilhelm  Teil.  Sage  oder  Geschichte. 
„Deutsches  Museum."  Herausg.  von  Robert  Prutz. 
Leipzig.  Jahrg.  1861.  Nr.  11  und  12.  I:  353-363. 
II. :  401  bis  413. 

Geschichtlicher  Überblick  über  die  Zeugnisse  für  und  gegen 
die  Tellexisteiiz  mit  Schluttfolgung  im  erstem  Sinne. 

Tagesbote  aus  Böhmen.  Jahrg.  1861.  Nr.  311.  (Ueber 
Teil.) 

Huber  A.  Die  Waldstätte  bis  zur  festen  Begründung  ihrer 
Eidgenossenschaft.  Mit  einem  Anhang  über  die  ge- 
schichtliche Bedeutung  des  Wilh.  Teil.  Innsbruck  1861. 

Enthält  Beiträge  zur  Darstellung  des  Tellstreites.  Nachweis 
des  gemein  deutschen  Charakters  der  Teilsage.  Ablehnung 
entschieden,   (vergl.  p.  16,  80—128.) 

Siegwart-Müller  G.  Die  Edlen  von  Attinghausen.  Der 
Geschichtsfreund.  Mitteillungen  des  histor.  Vereins 
der  fünf  Orte.  Einsiedeln.  Bd.  18.  Jahrg.  1862. 
8°.    S.  36—69. 

Unterhaltungen  am  häuslichen  Herd.  Jahrg.  1862.  Nr. 26. 
(Teil.) 

Krutter  Fr.  Heimdali  und  Wilhelm  Teil,  von  Alois  Lütolf. 
[Referat].   „Die  Schweiz."  Illustrierte  Zeitschrift  für 


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39 


Literatur  und  Kunst.  Bern.  Jahrg.  VI.  1863.  4°. 
329.  Seite. 

Hidber  B.  Schweizergeschichtiiche  Forschungen  über  Wilh. 
Teil.  Archiv  des  historischen  Vereins  des  Kantons 
Bern.   Bern.   Bd.  5.   Jahrg.  1863.   16  &  8°. 

v.  Liebenau  Hermann.  Die  Tell-Sage  zu  d.  J.  1230 
histor.  nach  neuesten  Quellen  beleuchtet.  Aarau,  Sau- 
erländer, 1864,  8.   XI  und  171  S.  8°. 

Versetzt  die  TeUexistenz  ins  Jahr  1230,  ohne  dieselbe  direkt 
zu  bestreiten. 

(Augsburg er)  Allgemeine  Zeitung.  1864.  Beil,  Nr.  174. 
„Eine  religiöse  Erklärung  der  Teilsage."  (Unter  dem 
Zeichen  G.)  Aus  Sir  John  Malcolms  Life  and  Corres- 
pondence  V.    II.    p.  400. 

Knüpft  an  einen  arabischen  Brauch,  wonach  zur  Zeit  der 
Dattelernte  jährlich  ein  fünf-  bis  sechsjähriger  Knabe  unter 
eine  Scheibe  gestellt  und  nach  der  Scheibe  geschossen  wird, 
und  sucht  in  der  Sage  einen  allgemeinen  mythischen  Gedanken. 

Heus ler  A.  Ein  historischer  Gesichtspunkt  bei  der  Tellsage. 
Allgemeine  Zeitung.  Augsburg.  Jahrg.  1864,  Beilage 
Nr.  206.    p.  3349/50. 

—  —  Ein   historischer  Gesichtspunkt   bei  der  Tell-Sage. 
Schweizerische  Lehrer  -  Zeitung.    Jahrg.  9.  (1864). 
Nr.  39.    Fol.    S.  153/55. 
Abdruck  aus  der  „Allgem.-Zcitung".   1864.   Nr.  206. 

Pfannenschmid  H.  Der  gegenwärtige  Stand  der  Teilsage. 
„Allgemeine  Zeitung"  Augsburg.  Beilage  140,  141. 
Jahrgang  1864. 

Der  Verfasser  hält  die  mythische  Grundlage  fest. 

 Der  mythische  Gehalt  der  Tellsage.   Ein  Beitrag  zur 

deutschen  Mythologie.  S.  A.  a.  Pfeiffers  Germania. 
Jahrg.  X.    Wien,  1865.    8°.    S.  1—45. 

 Zur  Tellsage.    Magazin  für  die  Literatur  des  Auslandes. 

Jahrg.  1865.    Nr.  43. 


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40 


Pf  annenschmid  H.  Neuestes  zur  Teilsage.  Magazin  für 
die  Literatur  des  Auslandes.    Nr.  49.    Jahrg.  1865. 

(Europa,  18(35.  Nr.  12 — 14.  Die  Sage  von  den  ;\  Schwestern.) 

Hektor  E.  Zur  Teilsage.  Korrespondent  von  und  für  Deutsch- 
.    land  1865.    Nr.  (500.  602,  615,  617,  619.  634,  635. 

Pfannenschmid.  H.    Neuestes  über  die  Tellsage.  Magazin 
für  die  Literatur  des  Auslandes."    Jahrg.  1866. 
Mit  einer  Uebersicht  über  die  zeitgenöss.  Streitliteratur. 

(Grangier  M.  L.  prof.)  Histoire  Suisse,  Uri,  Guillauine 
Teil.  „ Nou volles  Etrennes  Fribourgeoises."  Fribourg. 
Jahrg.  II  (.1866).    S.  31—35. 

Pallmann  Reinhold.  Die  Tellsage  und  die  Befreiung  der 
Schweiz  im  Jahre  1307.  Jahrbücher  für  Gesellschaf  ts- 
und  Staatswissenschaften  von'Glaser.  Bd.  5.  5.  Heft- 
Jahrg.  18(56. 

Gould  S.  B.  Curious  mythes  of  the  middle  ages.  (Enthält 
die  Sage  vom  ewigen  Juden,  von  der  Wünschelrute. 
Wilhelm  Teil  u.  s.  w.    London.)    1866.    8°.    242  S, 

Vi  scher  W.  Melchi  und  Melchthal.  „Anzeiger  für  Schweize- 
rische Geschichte  und  Altertumskunde."  Jahrg.  1867. 
Seite  76. 

Vischel-  (-Heusier)  Wilhelm.  Die  Sage  von  der  Be- 
freiung der  Waldsbilte  nach  ihrer  allmählichen  Aus- 
bildung untersucht.  Nebst  einer  Beilage:  Das  älteste 
Tellenschauspiel.    Leipzig.    1867.    8°.    20  t  S. 

Krhlit-kt  im  Teil  den  Kern  einer  ursprünglichen  populären 
Dichtung. 

Schweizerische  Lehrer-Zeitung.     „Der  Teil  und  die 

Volksschule."    Nr.  25  und  26.    Jahrg.   XII  (1867). 

S.  195—197,  202-6. 

(L'liersicht  über  die  Gesch.  der  Tellfmge.  Stellungnahme 
für  die  Tell-Kxistenz.)  > 

Schweizerische  Lehrer-Zeitung.  ..Der  Rütlibund." 
(Erzählt  für  die  Volksschule.)   [In  AnpalJung  an  die 


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41 


neuere  Forschung  betr.  die  Tellsage]  (von  H.)  .Jahr- 
gang XII  (1867)  p.  259—62. 

.Die  Biene".  1867.  Nr.  20.  8.  159.  (Ueber  Schillers? 
Teil). 

Frey  Jakob.  Gertrud  von  Wart.  (Darin:  „Parricida- 
Sagen").  Illustrirter  Volks-Novellist.  Familien-Blätter. 
Basel.    Jahrg.  1867/8.    Bd.  VIII.    S.  54-66. 

Hohl  Albert.  Zur  geschichtlichen  Würdigung  der  Teil- 
Erzählung.    Amrisweil,  1868.  8°. 

Rilliet  Albert.  Les  origines  de  la  Confedcration  suisse, 
histoire  et  legende.  Geneve  et  Bäle  1868.  8°.  VIU 
und  438  8.    Avec  une  carte. 

2"  H,l.  revue  1H«50  in  8°  de  XI  u.  VIS  p. 

Vau  eher  Pierre.    Les  traditions  relatives  aux  origines  de 

la  confedcration.    Rapport  .  .  .  Geneve  1868.    28  8. 

Sq.aratausgabc  der  im  „Anzeiger  fftr  Schweizergeschichte'' 
erscliienen  Abhandlungen. 

Revue  des  deux  mondes.  Paris.  Jahrg.  1868.  Tome  76 
v.  15.  Aug.  p.  791. 

Bordier  Henry  Leonard.    Le  Grutli  et  Guillautne  Teils 

ou  defense  de  la  tradition  vulgaire  sur  les  origines 

de  la  confedcration  suisse.    Bäle  1868.    (Geneve  et 

Bäle  1869.)    8°.    92  8. 

Wendet  sich  gegen  Killiel  mit  der  unhaltbaren  Hypothese: 
Teil  sei  das  historische  Urbild  der  dänischen  Tokosage. 

—  —  La  querelle  sur  les  traditions  concernant  l'origine  de 
la  Confedcration  suisse.  „Journal  de  Geneve",  Feuilleton 
du  20  et  du  21  juillet  1869.  (Tinge  a  part  7,  Geneve 
et  Bale,  Geneve  Imp.  Ramboz  et  Schuchardt  1869, 
8°,  M  p.,  avec  une  bil Biographie  de  la  question). 
Auch  separat;  Geneve  et  Bale  1869. 

Rilliet  Albert.  Lettre  a  M.  H.  Bordier  a  propos  de 
sa  defence  de  la  tradition  vulgaire  sur  les  Origines  de 
la  Confedcration  suisse.  Geneve  et  Bale,  1869.  Gr. 
in  8°. 


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42 


Hefuse  la  hypothese  de  Bordier.   Deutsche  Ausgabe  Ober», 
von  G.  Brunner.   Aarau  1873.   Siehe  folgende  Seite. 
Frey  Jakob.    Die  Sage  vom  Teil  und  die  urkundliche  Ge- 
schichte. Hlustr.  Volks-Novellist.  Basel.  Jahrg.  (IX) 
1869.   p.  154—63. 

Hungerbühler  Hugo.    Etüde  critique  sur  les  traditions 

relatives  aux  origines  de  la  Confederation  suisse. 

Geneve  et  Bäle,  1869.    8°.    124  S. 

Beschäftigt  sich  vorwiegend  mit  der  Sage  über  Wüh.  Teil, 
dessen  Existenz  abweisend  unter  eingehender  Berücksichtigung 
der  nordischen  Pfeilsage. 

Monnier  Marc.    Guillaume  Teil  et  les  trois  Suisses,  la  legende 

et  rhistoire.    Revue  des  deux  mondes   Paris  1870. 

Janvier   p.  214.  ff. 

Zinzow  Ad.    Vineta  et  Palnatoke.    Der  nordische  Teil. 

Pädagogisches  Archiv.    Jahrg.  12  (1870).    8.  Heft. 
OsenbrüggenEd.    Die  Urschweiz.    Klassischer  Boden  der 

Teilsage,  verherrlicht  durch  Schillers  Freiheitsgesang. 

Mit  historisch  topographischem  Text.     Basel  1870. 

Gr.  4°.     Vm  und  344  S. 
MeyerKarl.    Die  Tellsage.    In  Bartsch  Karl :  Germanistische 

Studien.  Wien.  Bd.  I.    1871/72.  159.— 170.  S. 
Mural t  E.  de.    Les  origines  de  la  liberte  de  la  Suisse  et 

les  sources  de  Thistoire  de  Guillaume  Teil.  „Le 

Dimanche."    Lausannne.    annee  1871.    p.  61.  Und 

separat: 

 Les  origines  de  la  liberte  en  Suisse  et  les  sources  de 

rhistoire  de  Guillaume  Teil.  Lausanne,  1871.  8°.  30  S. 
Sonnenschein  G.  P.    La  tradition  de  Teil,  d'apres  les 

recherches  critiques   des    historiens  contemporains. 

Dresden  1871.   8°.    43  S. 
Geilfus  Georg.    Zur  Entstehungsgeschichte  des  Eidgenöss. 

Bundes.    Winterthur  1872. 
Liebenau  H.,  v.    Der  Rütlischwur  und  die  Teilsage.  „Die 

illustrierte  Schweiz."    Mit  Illustration.    Band  1872. 

Bern,  Doppel-Jahrg.  II.    (1872).    Fol.    S.  342—45. 


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43 


Viguie  [Viguie  Aristo ?]  La  Legende  de  Gufflaume  Teil. 
Nimes  1872  (oder  1873/4?).   8°.    39  S. 

Rilliet  Albert:  Der  Ursprung  der  Schweiz.  Eidgenossen- 
schaft. Geschichte  und  Sage.  Zweite  durchgesehene 
und  verbesserte  Auflage.  Aus  dem  Französischen  ins 
Deutsche  übertragen  von  Carl  Brunner.   Aarau  1873 

8°.    VHI  und  407  S. 
(Extrem  negierend). 
U  bland  L.  (Teilsage)  in  „Schriften  zur  Geschichte  d.  Dichtung 
und  Sage.u  Stuttgart,  Cotta,  (1865—73)  Bd.  8.  (1873). 
S.  604—610. 

Meyer  von  Knonau.  Die  Sage  von  der  Befreiung  der 
Waldstätte.  Die  Ausgangsstelle,  das  Erwachsen  und 
der  Ausbau  desselben.  „Oeffentliche  Vorträge,  ge- 
halten in  der  Schweiz."  Basel  1873.  Bd.  II,  Heft  VEU. 

52  S. 

Henne-Am  Rhyn,  Otto.  Die  Wahrheit  über  Teil.  „Die 
Gegenwart."    Jahrg.  1873,  Nr.  19  und  20. 

Der  Schütze  Teil  ist  nach  Vorliegendem  bloss  als  Variation 
des  Sonnengottes  anzusehen,  dessen  Sonnenstrahl  die  Erd- 
frucht (den  Apfel)  trifft,  den  Nebel  (Vogt)  verscheucht  etc. 

Leo  F.  A.  Zum  Abschluß  der  Frage  von  Wilhelm  Teil. 
„Magazin  für  die  Literatur  des  Auslandes".  Jahrg.  1873. 
Nr.  11. 

Vischer  Wilhelm.  Guillaume  Teil.  „Galerie  suisse."  Bio- 
graphies  nationales  publikes  .  .  .  par  Eugene  Secr&an. 
Lausanne.    8°.    Vol.  (I)  1873. 

V  a  u  c  h  e  r  P.  Problemes  d'  histoire  littcraire.  2.  Les  Recits 

du  Livre  blanc  et  la  Legende  de  Teil.  Anzeiger 

für  schweizer.  Geschichte.    Neue  Folge.    2.  Band. 

Solothurn.    Jahrg.  1874—77.    8°.    S.  346-349. 
(Darin  auch  über  das  Teilenlied.) 

Müller  Jon.,  von.    Geschichte  der  schweizerischen  Eid- 
genossenschaft.  Lichtensteig  1875/8.  8B. 
Quelle  zu  Schillers  Teil. 

H  e  n  n  e.  0.  Die  deutsche  Volkssage.  Leipzig  1874.  S.  308  u.  ff . 


An  der  egg  .1.  Über  die  Sage  von  der  Entstehung  der  Eid- 
genossenschaft. „Centraiblatt  des  Neu  -  Zotinger- 
vereins.u  Zotingen.  Jahrgang  1875.  n.  334 — 43; 
385— !)8. 

Busch  M.  Die  Mythe  von  Wilhelm  Teil  I.  II.  Die  Grenz- 
boten   Jahrg.  18IÜ.    Nr.  42  u.  43. 

Meyer  von  Knonau,  Gerol d.  Ans  mittleren  und  neueren 
Jahrhunderten.  Histor.  Vorträge  und  Aufsätze.  Zürich. 
1876.    8°.  Darin:  S.  33  bis  58:    „Die  Stauffaeheiv1 

—  —   Meierhut   und  Teilhut.     Anzeiger  für  Schweiz.  Ge- 

schichte. Bd.  II.  Jahrg.  187«.  S.  230/7. 
(Vergl.  Literar.  Centralhlatt  1S77.  Xr.  3-3.) 
Bibliothek  älterer  Schriftwerke  der  deutschen  Schweiz  und 
ihres  Grenzgebietes,  hrsg.  von  I.  Bächtold  und  F. 
Vetter:  Vorn  Herkommen  der  Sehwvzer  und  Ober- 
hasler  [und  das  Verhältnis  zum  Wylien  Buch.  (Teil- 
sage)]. Bd.  I.  Fraucnfeld.  Jahrgang  1X71.  S.  IAIII 
bis  LXXXV. 

Fenn  er  Hans.  Die  Befreiung  der  Waldstätte.  Programm 
der  Städtischen  Schulen.  Aarau.  8°.  Jahrg.  1877.  20  S. 

Bochholz  E.  L.  Die  Aargauer  Gelilcr  in  Urkunden  von 
1250—1513.    Heilbronn  1877.  8\   XIV  und  211  S. 

—  -   —  Teil  und  GeLiler  in  Sage  und  Geschichte.    Nach  ur- 

kundlichen Quollen.  Heilbronn  187  7.  Gr.  8°.  VI 
und  4*14  S. 

Grundlegendes  Werk  für  die  Kenntnis  der  Tellira^e  und 
ihrer  Literatur  ums  Jahr  1877. 

Hotz- Osterwald  J.  H.  Zur  Geschichte  W.  Stauffachers 
und  der  Waldstätte.  Beilage  zur  Allgemeinen  Zeitung, 
Augsburg  1817.  Nr.  109  (S.  3000—3003)  Nr.  200 
(S.  3018—U».  Nr.  201  (S.  3034  5).  Nr.  203 
(S.  30li5—  iu).    Nr.  204  (S.  3075—  Hi),  und  separat: 

—  —  Zur  Geschichte  W.  Stauffachers  und  der  Waldstätte 

.  .  .  Stuttgart  und  Augsburg  187  7.  4P. 


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45 


RochholtzE.  L.  Erwiderung  an  Herrn  Dr.  Hotz  in  Zürich. 

(Betreffend  die  Stauffacher-  und  Teilsage.)  Beilage 
zur  Allgemeinen  Zeitung.  Augsburg  187  T.  Nr.  219 
■(S.  3209—3301).    Nr.  220  (8.  3315—3317). 

M  ü  1 1  e  r  K  a  r  1  L  e  o  n  h  a  r  d.  Der  Landsgemeindebeschluß  vom 
Jahre  1387.  Eine  Urkunde  für  Wilhelm  Tcll's  Existenz. 
Historisch  und  kritisch  beleuchtet.  Altdorf  1878.  8°. 
X  und  95  S. 

Lütolf  kennzeichnet  in  einer  handschriftlichen  Notiz  seines 
literarischen  Nachlasses  ( Bürgerbihliothek  Luzern,  Mss.  Mappe 
250  in  4°)  diese»  Publikation  als  eine  „Schmähschrift  gegen 
Kopp*,  welche  die  Kegierung  von  Luzern  dein  Vei  fasser 
zurückgeschickt  habe.  Erschien  als  Anhang  zu  desselben 
Verfassers  Schrift:  Krvafs  [i.  e.  Favre]  Kampf  mit  dem 
Riesen  St.  Gotthard.  Nebst  Anhang  einer  Urkunde.  8°.  31»  S. 

Hotz-0  sterwald  J.  H.  Zur  Teilenfrage.  Sonntagsblatt 
des  „Bund*.  Bern  1878.  8.  313/4,  321/2,3  2!)  30, 
33  ( 1 338. 

Zieht  kritische  Vergleiche  zwischen  den  Schriften  von  K. 
L.  Müller  und  Kochholz  als  zwei  Extremen  und  referiert 
über  das  pro  und  contra  auf  Basis  der  ums  Jahr  1878  festliegen- 
den wissenschaftlichen  Resultate  der  Teilforschung. 

Galiffe.  Teil*  et  Gessler  selon  la  tradition  et  selon 
rhistoire.  Bibliotheque  universelle.  X.  P.  Bd.  LXII. 
Genevc  1878.    8°.    S.  384-125. 

Fenn  er  Hans.  Befreiung  der  Waldstatie.  Programm  der 
Thurgauischen  Kantonsschule  in  Frauenfeld.  Aarau 
1877/78.    21  S. 

Hesse  Werner.  Die  Tellsage.  Allgemeine  Zeitung.  Augs- 
burg-München 187M,  Beilage  220. 

i  i 

Rudolf  A(d albert).  Neues  zur  Tellsage.  Herrigs  ..Archiv 
für  das  Studium  der  neueren  Sprachen".  ;V>.  Jahr- 
gang 1880.    Heft  1.    S.  13—29. 

Bitter.  H.  GcLiler,  Landvogt  in  Muri  und  von  Tri.  Luzern. 
„Vaterland"  Nr.  IUI.    Jahrg.  1880. 

*  i  - 


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4ti 


Muralt  Ed.  v.  Die  historische  Wahrscheinlichkeit  des 
Grütlibundes.  Centraiblatt  des  Neu-Zofingervereins. 
Zürich  1881  (21). 

Müller  Karl  Leo  nhard.  Der  Landsgemeindebeschluss  vom 
Jahre  1387.  Eine  Urkunde  für  Wilhelm  Teils 
Existenz.   Milwaukee  1882. 

Stühling  C.  Guillaume  Teil  et  les  fondateurs  de  rinde"- 
pendence  suisse,    Paris  1882. 

Neumann  Friedrich.  Teil,  Dellingr,  Heimdall.  In  „Ger- 
mania" von  Bartsch.  3.  Heft.  Jahrg.  (26.)  1881/2. 
(Siehe  oben  unter  Abt.  1.  p.  9.) 

Keller  0.  Die  Entstehung  der  Teilsage.  „Allgem.  Zeitung." 

(München).  Beilage  Nr.  140  (20.  Mai).   Jahrg.  1882. 
(Teil  als  Kaiser  Domitian!) 

Depping  G.  Die  Körperkraft  nnd  Geschicklichkeit  des 
Menschen.  Historische  Darstellung  der  Leibesübungen 
bei  den  alten  und  neueren  Völkern.  Aus  dem  Fran- 
zösischen von  R.  Springer.     Mit  60  Illustrationen. 

Minden  1882.    2.  Aufl. 

Darin  u.  a.:   Wilhelm  Teil  und  die  Sage  vom  Apfel- 
schwingen in  der  Schweiz. 

Dändliker  K.  Geschichte  der  Schweiz.  [Wilhelm  Tell- 
Sage:]  („Erste  Erhebung  der  Waldstätte").  „Die 
Sagen  von  der  Entstehung  der  Eidgenossenschaft." 
Zürich  1884,  1.  Auflage  I.  Bd.  3.  Aufl.  (1893)  p. 
315—343  und  p.  400—428. 

Huber  Alfons.  Die  Tellsage.  In:  Zeitschrift  für  allgemeine 
Geschichte.    Jahrgang  1884.    VII.  Heft. 

Einsiedler  Kalender.  Geßler  und  Teil.  Ein  Gegenbild 
zu  Geßler  und  Teil  etc.  etc.  Einsiedeln.  Jahrg.  1884 
(44.  Jahrg.) 

Schweizer  Paul.  Die  Freiheit  der  Schwyzer.  Jahrbuch 
für  Schweizergeschichte.    Bd.  10.  (1885). 

Vau  eher  Pierre.  Les  traditions  nationales  de  la  Suisse. 
Etudes  anciennes  et  nouvelles.    Erschienen  in  den 


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47 

„Meraoiresde  Flnstitut  national  Genevois"  16.  Vol.  1885, 
P.  1 — 50.  Darin:  S.  34:  Les  recits  du  Livre  blanc 
et  la  legende  de  l'archer.  S.  43—50:  La  legende  de 
Tokko. 

(Zum  Teil  Abdruck  der  von  1874—1884  im  „Anzeiger 
für  Schweizergc8chichleM  erschienenen  Artikel  von  Vaucher. 

Huber  Alfons.  Die  Teilsage.  Zeitschrift  für  allgemeine 
Geschichte.    Jahrg.  II.    1885.   S.  502—515. 

Schröder  Otto.  Das  Märchenhafte  in  Schillers  W.  Teil 
in  Zeitschrift  f.  d.  Gymnasialwesen  1886.  Bd.  40 
p.  398. 

(Gilt  auch  für  die  Urner  Teilsage  überhaupt.) 

Zur  Tellgeschichte.  (Über  eine  Glasscheibe  vom  Jahre 
1578  im  Besitze  des  Herrn  Dr.  med.  Etlin,  Samen, 
mit  der  bildlichen  Darstellung  der  „Teilgeschichte", 
wobei  an  Hand  der  Beschreibung  des  Gemäldes  die 
Übereinstimmung  der  Tradition  zugunsten  der  Teil- 
existenz hervorgehoben  wird.)  Luzern.  „Vaterland". 
1886.  Nr.  43.  Vergl.  hiezu  m.  Tell-Iconographie  p.  20. 

Dierauer  Johannes.  Gechichte  der  Schweiz.  Eidgenossen- 
schaft. Die  Befreiungssage  (W.  Teil).  Gotha  1887. 
Bd.  I.    S.  133—151. 

v.  Liebenau  Theodor.  Alte  Briefe  über  Wilhelm  Teil. 
Katholische  Schweizerblätter.  Bd.  HI.  Luzern  1887. 
8°.    S.  20—37,  79-  92. 

Wertvoller  Beitrag  zur  Geschichte  des  TeUstreite9. 

Coolidge,  W.  A.  B.  History  of  the  Swiss  Gonfederation 
(with  appendices  on  Teil  and  Winkelried.)  „Encyclo- 
pajdia  Britannica"  (1887). 

—  —  History  of  the  Swiss  confederation  with  appendices 
on  Teil  and  Winkelried  „A  sketsch".  Abdruck  aus 
der  „Encyclopaalia  Britannica"  o.  O.  1887.  8°.  84  S. 
Darin  S.  67-76 :  William  Teil. 

Nover  J.  Wilhelm  Teil  in  Poesie  und  Wirklichkeit.  Eine 
poetische  Wanderung  durch  Teils-Erinnerungen.  Ham- 


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48 


bürg  1887.  8°.  34  S.,  erschienen  als  Heft  1  in  der 
X.  F.  2.  Serie  der  -„Sammlung  gemein  wissenschaft- 
licher Vorträge,"  hsg.  .von  Virchow  und  von  Holtzendorf. 

Faßt  in  geschickter  Dialogform  die  neuen  Kcsultate  «1er 
nivellierenden  Tellkritik  und  Tellseepsis  zusammen. 

Stern  A.  Eimge  Bemerkungen  über  die  sog.  Brennwald 'sehe 
Chronik  und  ihre  I  Erstellung  der  Sage  vom  Her- 
kommen der  Schwyzer,  sowie  der  Entstehung  der 
Eidgenossenschaft,  „.lahrbuch  für  schweizerische  Ge- 
schichte," herausgegeben  auf  Veranstaltung  der  allgem. 
geschichtsforsch.  Gesellschaft  der  Schweiz.  Zürich. 
Bd.  X1L    8°.    Jahrgang  1887. 

Mülinen  Helene  von,  Frl.  Zur  Frage  nach  dem  Teil. 
(Von  Eleutheros).  (Aus  „Alpenrosen",  Beilage  zum 
Intelligenzblatt  der  Stadt  Bern.  Nr.  48.  2f>.  Nov.  1889.) 

Mäh  Ii  J.  Der  Ursprung  der  Teilsage.  PreulS.  Jahrbücher. 
Bd.  u'2.    3.  Heft.    Jahrg.  1888.    S.  280—294. 

Wlislockin,  H.,  v.  Zum  Tclleuschulo.  Zachers  Zeitschrift 
für  Deutsche  Philologie.  Bd.  22,  I.Heft.  Jahrg.  1881), 
S.  99—114. 

O  e  c  h  s  1  i  W  i  1  h.  Die  historischen  Stifter  der  Eidgenossen- 
schaft. Zürich  1880.  Programm  der  höh.  Töchter- 
schule und  des  Lehrerseminars  in  Zürich. 

—  —  Bausteine  zur  Schweizergeschichte.  Zürich,  1890. 
8°.  Darin  p.  1 — 43:  Die  historischen  Gründer  der 
Eidgenossenschaft. 

M[ uralt]  E.,  v.  Der  Teilfrage  jüngste  Gestaltung.  „Schwyzer 
Zeitung".    Jahrg.  1890.    Nr.  G3  u.  folg. 

Muralt  E.,  v.  Der  Teilfrage  jüngste  Gestaltung.  .„Berner 
Tilgblatt".    Jahrgang  1890.  Nr.  Ib6. 

Seeliger  Gerhard.  Die  Fabeln  von  der  Begründung  der 
Schweiz.  Eidgenossenschaft.  (Beilage  zur  ..Allgemeinen 
Zeitung"  Nr.  187/88.)  München  1890. 

Sidler  Wilhelm.  Die  Anfänge  der  Schweiz.  Eidgenossen* 
schaft.  Eine  histor.  Studie  in  ,,Alte  und  Neue  Welt*. 
Einsiedeln.    Jahrg.  1891,  p.  532  u.  ff. 


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49 


Piaget  J.  Das  Grab  der  letzten  „Stauffacherirt".  „Alpen- 
rosen". Ein  Schweiz.  Sonntagsblatt.  Beilage  zum 
Intelligenzblatt.    Hern.    4°.    Jahrg.  (XXI)  1891. 

r  Alp  enrosen ein  Schweiz.  Sonntagsblatt,  (Beilage  zum 
Intelligenzblatt).  Die  Familie  Stauffacher.  Bern. 
4°.    Jahrg.  (XXI)  1891. 

Küchler  A.  Nachkommen  des  Arnold  von  Melchthal.  An- 
zeiger für  Schweiz.  Geschichte.  X.  F.  Bern.  Jahr- 
gang (XII)  1891.    Bd.  6.    8°.  " 

Staehling  Charles.  Guillaume  Teil  et  les  hommes  du 
'Rüth.  Drama  historique  ou  simple  legende.  Stras- 
burg 1891. 

Droz-Xuma  J.  Les  origines  de  la  confederatiou  suisse. 
Bibliotheque  universelle  et  Revue  suisse.  an  nee 
1891.    Nr.  156. 

< 

Chronik  die,  des  Weißen  Buches  von  Samen.  (Ältester 
Bericht  über  das  Werden  und  Wachsen  der  Eid- 
genossenschaft). Auf  die  Bundesfeier  1891  r.ach  der 
Handschrift  neu  herausgegeben  von  F  e  r  d.  Vetter. 
Schweiz.  Rundschau.  3.  Halbband.  Jahrgang  1891. 
aft.    S.  225—249. 

Bernoulli  August.  Die  Entstehung  des  ewigen  Bundes 
der  Eidgenossen.    Basler  Neujahrsblatt.    Basel  1891. 

—  —  Die  Sagen  der  Waldstätte  im  Weissen  Buch  von 

Samen.  Anzeiger  für  Schweiz.  Geschichte.  Herausg. 
v.  d.  AUg.  geschichtsforsch.  Gesellschaft  der  Schweiz. 
Bern.    Neue  Folge.    Jahrgang  22  (1891). 

—  —  Zum  Hut  in  der  Tellensage.    Anzeiger  für  Schweiz. 

Geschichte.  Bern.  Neue  Folge.  Jahrg.  22  (1891) 
p.  295/6. 

Oechsli  W.  Die  Anfänge  der  Schweiz.  Eidgenossenschaft. 
Zur  VI.  Säkularfeier  des  ersten  ewigen  Bundes  im 
Auftrag  des  schweizerischen  Bundesrates  verfaßt. 
Zürich  1891.    8°.    357  S.  Text  u.  319  Beil. 

Behandlung  der  Frage  auf  Grundlage  der  fortgeschrittenen 
kritischen  Geschichtsforschung. 


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50 

Liebenau  Theodor,  v.  Die  Pensionierung  der  Erben 
des  Landvogts  Geßler  durch  die  Eidgenossen.  An- 
zeiger f.  Schweiz.  Geschichte.  Jahrg.  1891.  p.  176—77. 

Baldamur  E.  Der  geschichtliche  Ursprung  der  Schweiz. 
Eidgenossenschaft.  Velhagen  und  Klasing's  Monats- 
hefte.   Jahrg.  1891.  August 

Des  Volksboten  Schweizer  Kalender :  „Der  Schweizerbund 
von  1291."    Basel  1892.    S.  29—40. 

Gretsch  J.  Ueber  die  Teilsage  Programm  des  Gymn. 
Weinkirchen.  1892. 

Staehling  Gh.  Guill.  Teil  et  les  hommes  du  Rutli.  Nouv. 
Revue  71,  379—90.    Straßburg  1892. 

Wyß  G.,  v.    Das  Reichsland  Uri  in  den  Jahren  1218  bis 

1309  im  „Neujahrsblatt  der  Zürcher  Stadtbibliothek  u 

1892.   4°.    15  S. 

Darin :  Ruine  von  Attinghausen  (Bild). 

Müller  Harzen.     Die  Sagen  vom  Apfelschuß.  Wissen- 
schaftliche  Beilage   der   Leipziger  Zeitung.  1893 
Nr.  149.    S.  593/5. 

Meyer  von  Knonau  G.  Die  historische  Kritik  und  die  ge- 
schichtlichen Gedächtnistage  der  schweizerischen  Eid- 
genossenschaft vom  Jahre  1891.  In  Sybels  „Hist.  Zeit- 
schrift."   Neue  Folge.    Bd.  34.    Jahrg.  1893. 

Oechsli  Wilhelm.  Familie  Stauffacher.  Allgemeine 
deutsche  Biographie.  Leipzig  35.  Bd.  (1893)  S.  523—27. 

[Zell er  1  W.]     Heimatliche  Guriositäten  der  Gegenwart. 

Grenchen  1894.    8°.    53  S. 

Darin  p.  15—17:  Wilhelm  Teil  [bejaht  die  Existenzfrage.] 
H  i  d  b  e  r  B.    Beitr.  zu  den  Forschungen  über  Wilhelm  Teil. 

„Bund".    Bern  1894.  Nr.  258. 
Neue  Zürcher-Zeitung.    Zürich  1894  Nr.  288.  Fol: 

Der  neueste  Beitrag  zur  Tellfrage.    Von  T— r. 
Gisler  Anton.    Die  Tellfrage.    Versuch  ihrer  Geschichte 

und  Lösung.    Zur  Enthüllung  des  Telldenkmals  in 

Altdorf  am  28.  August  1895.    Bern  1895.    8°.  XIV 

und  237  S. 


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St.  Galler  Blätter.  Beilsige  zum  St.  Galler  Tagblatt. 
Jahrg.  189 ö  Xr.  SM)  u.  s.  f.  [Recensionsstreil  zwischen 
Dr.  (iisler  (Chur)  und  Dr.  Haginann  (St.  (fallen)  betr. 
Gislcrs  Versuch:  „Die  Tellfrage"  v.  .1.  1895.] 

Vergl.  hiezu  die  Reccnsioncn  von  R  (B.)  F(urrer)  im  2.  Hist. 
„Neujahrshlatt"  von  Uri  181X5.  S.  37—11.  Besprechung 
durcli  Alb.  Büchi  in  „Schweiz.  Literarische  Monatsdlnnd- 
schau.*    1.  .lahrgang  181X>.  p.  •*>. 

Liebenau  Th.,  v.  Historische  Keminiscenzen  zur  Tellen- 
geschichtc.  Vaterland.  Jahrg.  180;").  Luzern.  Xr.  L ! >T>. 
August  (/iL) 

Nover  .1.  Deutsche  Sagen  in  ihrer  Kntstehung,  Fortbildung 
und  poetischen  Gestaltung,  Giessen  u.  Würzburg  18!)5. 
1.  Bd.  8°. 

Berücksichtigt  auch  die  T  c  I  1  s  a  g  c. 

Ü  e  r  n  o  u  11  i  A.  Das  älteste  Bündnis  der  Waldstätte  und  die 
Uetreiungssagen.    Anzeiger  für  Schweiz,  Geschichte. 
•  Jahrg.  181)5.    S.  >>V>. 

s  .»  n  n  l  ag  s  b  1  a  1 1 ,  Beilage  zum  „Obwaldner  Volksfreund" 
Xr.  <).    Wilhelm  Teil.    Jahrg.  tsl»5. 

Frey  K.    Uber  Wilhelm  Teil.    Sonntagsbeilage  zur  Allgem. 

Schweizerzeitung.  Basel  181H.i.  Vgl.  „Urner  Wochen- 
blatt" tS9b.    Xr.  51. 

Lieb  e  n  a  u  Dr.  Th.  v.  Kulturgeschichtliches  vom  Jahre  1581. 
Teil  oder  Xiklaus  von  der  Flüe.  Ivath.  Schweizer 
Blätter  l8ih>.    p.  4Hi— 8. 

L.  (L  DieTellsage.  „Wiener  Zeitung"  Xr.  !)!>,  UM).  Jahrg.  ls'Mi. 

F|urrer]  B.  Die  Teilfrage  (Reeens.  v.  Gislers  Buch.)  Xeu- 
jahrsblatt  der  Gesellschaft  für  Geschichte  und  Alter- 
tümer des  Kts.  t  ri  a.  d.  Jahr  181M>.  Altdorf  I8f)ü. 
p.  •>< — 41. 

Hohl  K.  Beitrag  zur  Teil-Forschung.  „Jung-Schweizerland." 
Jahrgang  189«.    (•>().  Dez.)    S.  203-  4. 

styger  M.  Die  Stauftacher  im  Lande  Schwyz  und  ihre 
Stellung  in  Sago  und  Geschichte  von  der  Befreiung 

«;« -schien t sin I.  IM.  LX1  4 


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der  Waldstätte.  In:  Mitteil.  d.  hist.  Vereins  d.  Kantons  * 
Schwyz  Heft  10.    Schwyz  1S97.    p.  105 — 140. 
Kuphorion.     Zeitschrift    für   Literaturgeschichte:  Wien. 
.Jahrg.  IV  (1S(J7).    Zur  Geschichte  der  Teilsage  (von 
H.  H.  Chemnitz). 

Walter  E.    Gründung  und  Gründer  der  Eidgenossenschaft 
in  Geschichte  und  Sage.    „Landbote4*.  Sonntagspost 
Nr.  :S  ff.  Winterthur  1S97.    Lex.  8°.    S.  ob. 
Auch  separat  erschienen  hei  Hoster.  Winterthur. 

Histoire  de  Guillaume  Teil  d'apres  les  chroniqueurs 
et  les  poetes.    Lausanne  1S9S.  S°. 

Liebenau  T  h.  v.  Das  Geleit  am  Gotthard.  Ein  Beitrat 
zur  Eiklänmg  der  Teilsage.  Bollettino  storico  della 
Svizzera  italiania.  Red. :  Emilio  Motta.  Beilinzona.  Jahr- 
gang xxi.   istm.  s.  lbo— tr,;>. 

—  —   Das  Geleit  am  Gotthard.  Beitr.  z»r  Erklärung  der  Tell- 

sage.  Kathol.  Schweizerblatter.  Luzern  1SW.  S.  ^71  SO. 
Glaser  E.    (Die  Teilsage  und  Schillers  Wilhelm  Teil) 

Der  l'rsprung  der  Tellsage.  „Der  praktische  Schul- 
mann.** Herausgegeben  von  Friedr.  Sachse.  Leipzig. 
Jahrgang  4S  (ISm    S.       — f>»4- 

Yersucht  eine  Krklärung  der  S:igc  auf  «lein  Wege  der 
Teil-Mythen- Yergleiehung  und  speziell  auf  der  A bleitun«*  der 
Sehwyzer  aus  altseh wedischem  Stamme,  von  wo  die  nordische 
Sage  im  7.-9.  Jahrhundert  mit  jenen  in  die  Schweiz  ver- 
pflanzt worden  wäre.  Der  andere  Teil:  Schillers  \V.  Teil 
ist  nicht  fortgesetzt. 

B  e  r  n  o  u  1 1  i  A  u  g  u  s  t.  I  )ie  Sagen  von  Teil  und  Stauffacher. 
Eine  kritische  Untersuchung.  Basel  lsl*l>.  S\  V  u.  f)4S. 

Modüiciert  die  Teilsage  in  «lern  Sinne,  daß  deren  Züge 
historischen  Untergrundes.  al>cr  mit  einem  mythischen  Schützen 
Teil  identiliziert  seien. 

—  —   Zur  Sage  von  den  drei  Eidgenossen.    Anzeiger  für 

Schweiz.  Geschichte.  Neue  Folge.  Bern  1900.   Nr.  3. 
Hürbin  Josef.    Handbuch  der  Schweizer  Geschichte.  Staus 
1{>00.    s".    I.  Bd.    S.  14;»—  U>4:    Die  Anfange  der 
Eidgenossenschaft. 


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53 

Grackan  W.  D.  Mc.  The  rise  of  thc  Swiss  ltepublic.  A 
history.  !2d  edition  enlarged.  New- York  1901.  8n. 
Conlains:  p.  92—105:  Tbe  Legend  of  William  Teil, 
105 — 110:  Other  Legends  (Grütli,  Landenberger  etc.) 
110— 1  lß:  The  origin  of  the  Swiss  Gonfederation 
and  of  the  Uniled-States  compared.  116—123:  The 
omfederates  against  Habsburg- Austria.  (1.  edit.  1892.) 

Tr ii  tm an  u  Alois.  Wilhelm  Teil  und  die  Gotthardstrasse. 
P.idagog.  Dlätter.  Einsiedeln  1900.  7.  Bd.  22.  Heft. 
S.  9.  8°. 

l'.rock  K.    Zur  „Sage  von  Teil  und  Stauffacher".  Rhein. 

Westfal  Zeitung.    .lahrg.  im  HJ.  Nr.  373  (Feuilleton). 
„Oslsrhweizu.  St.  Gallen  1901.  Nr.  62  und  63.  Teil  und 

die  Gotlhardstrasse.  Besprechung  von  „AI.  Trutmann  : 

Teil   und  die  Gotthardstrasse".     (Widerlegung  und 

Kritik  durch  .1.  K.) 
Schiff  Otto.    Die  Befreiung  der  Waldstätte  in  Geschichte 

und  Sage.     Vclhagen  und  Klasings  „Monatshefte". 

Will.  Jahrg.  Nov.  1902.    S.  341—447. 

Orientiert  über  den  Stand  der  Krage  ums  Jahr  1902. 
Marku.se,  Dr.  J.  Die  Teilsage  und  ihre  Stätten.  „Sonntags- 
Zeitung  für  Deutschlands  Frauen"    Jahrgang  1901. 

Nr.  37.  Illustriert, 
o  [echsli]  \V[ilhelm].    Zur  Tellsage.    Neue  Zürcher  Ztg. 

(Feuilleton).    1904  Nr.  144—147. 
Oerlei  Richard.    Teil  und  der  Apfelschuß.  Wissensch. 

Beil.  der  Leipziger  Zeitung.    Leipzig.    Jahrg.  1904. 

Nr.  35  S.  137/140,  Nr.  36  S.  141,143.     KT.  Fol. 

Will  „Teils  Apfelschuß  nicht  unbedingt  in  die  Sagen- 
well verweisen  lassen.** 

Gogarten  Arete:  „Teil  in  Sage,  Geschichte  u.  Dichtung." 

Petersburger  Zeitung.  Petersburg.  Jahrg.  1905  Nr.  113. 

Sc hollen berger  J.  Geschichte  der  Schweizerischen  Politik. 
Frauenfeld  1905.  8°. 

Darin  S.  tfü— :  „Das  Hütli  und  der  Teil."  —  Kin  Nach- 
hall zur  Hottung  derTellexistenz.  Abweisung  dieses  Versuches 
in  folgenden  beiden  kritischen  Kückäußerungen  : 


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54 


Flach  Hein  r.  Besprechung  von :  Schollenberger  .1.  Geschichte 
der  Schweiz.  Politik  (Teilsage  betreffend).  Neue 
Zürcher  Zeitung.    Fol.    Zürich  1905.    Xr.  202  und: 

„Kino  Geschichte  der  schweizerischen  Politik.» 
Tagblatt  d.  Stadt  St.  Gallen  11)05  v.  18.  Sept.  Nr.  219. 

c.  Das  Rütli.  -  Die  drei  Quellen. 

i Siehe  auch  unten:  f.  „Teil-Patriotismus"  und  2.  Teil:  Absehn  : 
..Schiller  und  der  l>auk  der  Schweiz'4.) 

Schwei  z.  M tiseu  m  1  7S:i.  Sept.  S.  2<>7—  275.  Monat- 
liche Nachr.  1783.  S.  185 — 188:  Nachricht  wegen 
Havnals  Moiuunenl  auf  dem  Grütli. 

(Stil er).  Die  Wallfarth  (!)  zum  Grütli,  den  14.  Oktbr.  171IS 
Der  schweizerische  Republikaner.  Luzern  171)8. 
S.  81(5—19. 

K  rauer  .1.  G.  „Von  ferne  sei  herzlich  gegrüi.>eP\  Das 
Rütlilied  (1820).  Die  Originalniederschrift  des  Dichters 
J.  G.  Krauer.    (Bürgerbibl  Luzern). 

Abdruck  in  den  meisten  Schweiz.  Volks<j^sanjjs- Lieder- 
büchern mit  der  Komposition  von  Greith. 

(Herder  .!.  .1.)  Der  Eidschwur  im  Rütli  oder  wie  es  einst 
war  im  Schweizerlande.  Poetisch  geschildert  von  einem 
Freunde  des  Vaterlandes.  Schaffhausen  1845.  8'1.  III  S. 

Volksbücher:  Nr.  ;.L  W.  Teil  und  die  Eidesgenossen  auf 
dem  Rütli.  Augsburg,  Jaquet,  1850.  12 >  t»0  S. 
(mit  eingedr.  Holzschnitten.) 

Troxler,  Prof.  Rütli.  seine  Entfremdung  und  Neuerringun#. 
„Die  Schweiz",  herausgegeben  von  L.  Eckard t  und 
Paul  Volmar.  Frick.  Hern,  Schaffhausen.  Jahrg.  2 
185!).    4°.    p.  145—47. 

Romang  J.  .1.  Alpenqueile  und  Rütli.  Schweizerischer. 
Volks-Kalender.    Bern  1*114.    S.  o8--H9. 

Rordier  Henri  Leon:  Le  Grulli  et  Guill.  Teil,  Genese 
et  Haie  l*bU  8°. 

Här  .1.  .1.  Das  Rütlilied.  Festschrift  zur  Einweihung  des 
Krauer-Greith-Denkmals.    Luzern  1884.  8°. 


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55 


Alte  und  Neue  Welt.  Einsiedeln  (XXI)  1887:  S.  184 
bis  <8;"):  Die  Hetzen  im  Bregenzerwalde,  ein  öster- 
reichisches Fiütli.  Kulturgeschichtliche  Skizze  von  S.  I\ 

Wid  mann  M.  Prolog  zum  Hü  Iiifest  in  Berlin  i8i)0.  „Hclvetia", 
Monatsschrift  der  Studentenverbindung  ..Helvelia". 
18111,  Januarheft. 

Ha  y  11  al- Denkmal  am  Hülli,  18.  .lahrhund..   vergl.  r Vater- 
land", Luzern,  vom  9.  Nov.  1894,   Nr.  254:  „Das 
erste  Schweizermonument  am  Vierwaldstättersce." 
Vergl.  daselbst  auch  Nr.  Sitf,  S.  3. 

Heuard  Louis.    Le  Rütli.    Poeme.    Lausanne  1898.  8°. 

Zur  Geschichte  des  Hütli.  Von:  H.H.  Neue  Zürcherztg. 
Zürich  1U02.    Nr.  297. 

d.  Die  drei  Teilen. 

Helvet.  Kalender.    Zürich  1797.  32°.    S.  87:  Siige  von 

den  in  einer  Höhle  schlummernden  3  Teilen. 
.Inn  mal  des  Luxus  und  der  Moden.     .lahrg.  1805. 

Januar.    S.  37 /38:  Legende  von  den  drei  Teilen. 
Hoheneck   F.  L.  F.:     Des  deutschen  Mittelalters  Volks- 
glauben und  Heroönsagen.    Herlin  1815.    2  Teile. 
II.  Teil,  S.  1W/151  :  I  ber  Teil  und  die  drei  Teilen. 
Schweiz.  Merkur.  Burgdorf-Leipzig  1835.  2.  Bd.  S.  1268: 

.Die  Teilen"  [Gedicht]. 
..Die  Teilen"  in  „Schweizer  Bilder".    Hsg.  von  mehreren 

Schweiz.  Schriftstellern.  Burgdorf  1837.  2.  Band.  S.  126,  « . 
Poetische  Ausmünzung  der  Sage,  daß  W.  Teil,  Walther 

Fürst  und  Acmi  Anderhalden  im  Berge  schlafen.  Dialog 

mit  dein  Hirtenknaben. 
Volks- Bibliothek.    Biel.    Jahrg.  II  (1837).    S.  33—35: 

Die  Männer  des  Hütli.    Wilhelm  Teil. 
Der  Hepublikancr-Kalender.    Winterthur  1844.  Seite 

bLb'2:    Die  drei  Teilen  und  der  Mönch.    | Abt  von 

Murij.    (Sage  in  Gedichtform). 
A  (mi et?)  .).    Die  Sage   von  den  Teilen.    Wochenblatt  für 

Freunde  der  Literatur  .  .  .  Solothurn.    Jahrgang  I 

(1845).    4".    S.  158. 


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Schinne  r  A  d  o  1  f.  Die  drei  Teilen.  Wochenblatt  für 
Freunde  der  schönen  Literatur  und  vaterländischen 
Geschichte  Solothurn.  Jahrgang  II,   184t>.  4°.  S.  112. 

Schweizer  Kalender.    Solothurn.    .Jahrgang  L84o\  4°. 

S.  34—  M:  Illustr.  Sage  von- den  Teilen.  Der  Graf 
von  Frohburg.  (Ged.  von  Reithard  1) 

Dislelis  Illustrierter  Schweizer-Kalender.  Solo- 
thurn I.,  184«.  S.  35:  Die  Sage  von  den  Teilen. 
(Mit  Bild). 

Der  Wanderer  durch  die  Welt  von  .1.  Pfyffer  zu  Xeu- 
eck  Luzern.  Jahrg.  II.  1850.  S.  152—1;*);')  :  Die 
Krscheiuung  im  Grütli.    (3  Teilen). 

Sagenbuch  schweizerisches,  hrsg.  von  C.  Kohlrusch.  Hasel 
1854.    8°.    S.  11)5-202:    Die  drei  Teilen. 

(Ver«l.   „Das   Kloster-,  von  Seheible,  Stuttgart   B<1.  <> 
S.  ll/.i 

„Kuropa",  hsg.  von  Kühne.  .Jahrgang  18U5  Xr.  12—14: 
Die  Sage  von  den  3  Schwestern. 

L  ü  t  o  1  f  Alois.  Sagen,  Bräuche  und  Legenden  aus  den 
5  Orten  Lucern,  Tri,  Schwyz,  Vnterwalden  und  Zug. 
Lucern  I8b5.  Darin:  Die  drei  schlafenden  Teilen: 
p.  17,  50,  91.  Die  schwörenden  Teilen :  p.  415,  423. 
(Daselbst  weitere  IJ  terato  ran  gaben.) 

M  arc-Mon  nie  r.  Guillaume  Teil  et  les  trois  Suisses,  la 
legende  et  Thistoire.  Hcvue  des  deux  niondes.  Paris. 
Annee  1870  .Janvier.    p.  214  ff. 

„Die  drei  Teilen  am  Hütli  und  die  drei  Zauberschläfer  im 
Axenberge"  in  Rochholz  K.  L. :  Teil  und  Gessler  in 
Sage  und  Gedichten.   Heilbronn  187  7.   S.  125— 143. 

Stöckle  .1.  Die  drei  Teilen.  Göthe.  Schiller,  Inland  und 
die  Tellsage.  Schweizer  Blätter,  katholische,  für 
Wissensehaft,  Kunst  und  Leben.  Luzern.  X.  F.  .Jahr- 
gang IV.   (1888).    8°.    p.  302—320. 

Bernoulli  A.  Zur  Sage  von  den  drei  Kidgenossen.  An- 
zeiger für  Schweizerische  Geschichte.  Bern.  Neue 
Folge.    Jahrg.  XXXI.   (10t  M>).    Xr.  3. 


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57 


e.  Teils  Tod. 

Der  treue  und   wahrhafte  Schwei  zcrfreund  oder 
m    neue  Volks-Kalender.    Basel  18211.     5  S.:  Wilhelm 

Teil.    (Mit  Abbild.    Des  Teilen  Tod") 
Des  Volks-Bo  ten  Schweizer  Kalender.  Basel  1844.  4°. 

S.  26:    Lied  von  TelTs  Tod.  [Gedicht.]    „Ich  hörte 

einstens  singen  .  .  .") 

Unland  Ludwig.    Schriften  zur  Geschichte  der  Dichtung 

und  Sage.    Bd.  VIII.    Stuttgart,  Cotta.  1873:  Teils 

Tod  (Gedicht). 

Abgedruckt  in  fast  sämtlichen  deutschen  Lesebüchern  und 
Sammlungen  poetischer  Lesestücke,  historischer  Volks- 
lieder u.  s.  f.  ...  Über  Uhlands  Gedicht:  Teils  Tod  nml 
die  Schule  siehe  Kellner  L.  Vorbereitungen  auf  c.  formal  bil- 
denden Unterricht  in  der  deutschen  Sprache.  .  .  .  2.  Aufl. 
Krfurt  1*7/  S.  140  und  hiezu  die  Ree.  von  FotS  in  Herrigs 
Archiv  iößi  Bd.  X>  S.  140  uff.  S.  litt  (üedekind).  Ferner: 
H.  Düntzer:  Uhlands  Balladen,  Leipzig  1870. 

Teils  Tod  von  Unland.,  Lehrübung  von  Lehrer  M.  in  Buttis- 
holz.  Pädagogische  Blätter.  Einsiedeln.  Jahrg.  IV 
(181)7).    S.  oßl/f),  5U  7/601. 

Klein  Emil.  Teils  Tod.  Eßlingen  1903.  (Vgl.  „Gotthardpost" 
Nr.  51,  1903) 

f.  Teil-Patriotismus.   Teils  patriotisches  Nach- 
leben im  Volke. 

s.  auch  ,,Tellenliedcr",  „Teilenspiele**,  und  den  folgenden  Abschnitt : 
..Tellskapellen**  sowie:  2.  Teil:  „Schiller  und  der  Dunk  der  Schweiz". 

• 

her  alte  Eydtgnoss  oder  Widerlebende  Wilhelm  Thell: 

Wider  den  Graewel  der  Verwüstung  Hochloeblicher 

Eydtgenosschafft,  oder  Schweytzerlands.  Wolmeinend 

publiciert  vnd  Gedruckt  Zu  Vranien-Burg,  Im  Jahr 

1650.    12  Seiten  in  4°. 

(Teil,  der  siel»  hier  als  der  Dritte  im  Hütli-Bundcsschwur 
hezeichnet,  tritt  mahnend  vor.  weil  er  die  Wohlfahrt  des 


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ÖS 

Landes   durch    |M>litische   und  relig.  Zwistigkeit  gefährdet 
glaubt.)   Hürgeihihliothek  Luzern. 
Wilhelm  Teil,  (im  Basier  Festlehen)  Basel.  1751)— iS4ti. 

Handsehr.  des  Staatsarchivs  Basel:  Archiv  der  (iesell 
s,-haft  zum  Hupt  :  21  3. 

Hove  dun  habitant  d'Altdorf.    o  O.  u.  ,J.  (ca.  18LU 

'IVIIs  Wiedel  erseheincn  uh>  kutonischcr  Kritiker  d.  neuen  Zeit 

Beim  Tel lsbe eher  der  helvetischen  Gesellschaft  18,'U.  o. 
O.  u.  .1.    \it>'M]    8°  (Broschüre.  Stadtbild.  Zotingen.) 

Der  wiedererschienene  Teil  oder:  Gespräch  zwischen 
Teil  und  dem  Bathe  von  rnterwalden.  Von  .1.  H.  H. 
St.  Gallen  18o4.    Su    18  S. 

(Teils  Geist  protestiert  in  einein  mit  dem  Kate  geptlo- 
genen  Dialog  u'cgen  den  „Missbraueh"  des  llegimentc*  in 
Händen  der  Aristokratie.) 

Wilhelm  Teil,  ein  Vorbild  der  gymnastischen  Uebungen 
der  Vorzeit.  S.  -U—'M  in  „Weisser  Ad.  Zur 
Gesch.  d.  gymnast.  Spiele"  Zürich  1857. 

Wilhelm  Teil  (Heber  das  Besultat  einer  Preisaufgabe 
betr.  die  Bedeutung  des  Tellglaubens)  „Bildungs- 
Quellen  für  .hing  und  Alt."  Kreuzlingcn  III.  .lahrg. 
(18»V>)  8°  S.  ST  ss. 

Die  Kreuzfahrt  zur  Tellenplatten-Kapelle  im  Lande  Uri. 
Kidgenossischer  Xational-Kalender.  Aarau  27.  .1.  1SI>4 
S.  -Jö/41. 

Die  Kreuzfahrt  zu  der  Teilenplattenkapelle  im  Lande  Uri. 

Zuger  Kalender.    Zug  iSlifi.    4  Seiten. 
Das  Volksfest  an  der  Teilenplatte,  aus  der  Heisebeschrei- 
bung eines  Deutschen.     (Mit  Bild.)  Kinsiedler-Ka- 

lender.    Umsiedeln  1SHS.    1  Seite. 
„Noii!"    Lettre  de  Teil  aux  peuples  de  la  (lonfederation 

Suisse  a  propos  de  la  revision.    [  Bundesrevision  IS 7*2] 

Fribourg  s.  d.  (1872). 

Bürgerbibliothek  Luzern.  Fhighhittssuiinduny. 
Vetter   Ford.     Die   Tellengeschichte    und   der  Schweizer 

Patriotismus.     Centralblatt   des  Neu-Zoüngervereins 

Zoiingen  XIX.  Is7!)  S.  285—  :-H>4. 


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f>!) 


Die  Kreuzfahrt  zur  Tellenkapelle  im  Lande  Tri.  Vicr- 

vvaldstätter  Volkskalender.   Luzern  1881.   S.  20—21. 
Vgl.  L.  Vogels  Bild  der  Telle-nfahrt  im  „Xeujahrsbhitt 

der  Künstlergesellseh.  Zürich".  1882. 
Die  Teil- Wallfahrten  [ins  Zürcher  Stadt-Theater]  (von) 

hin.  Neue  Zürcher  Zeitung.  Nr.  53.  2.  v.  22.  Febr.  1894. 
Steg e in a n n  He r m a n n.     Eine  Osterfahrt  zum  Wilhelm 

Teil.    [Nach  Cham,  Kt.  Zug  zur  Volksaulführung  von 

Schillers  Teil  im  März  1804.]    Neue  Zürcher  Zeitung. 

Nr.  87  u.  88  vom  29.  u.  30.  März.  1894. 
hie  Tolle*nfahrt.    (Vogels  Gemälde  vom  .1.  1848.)  Die 

.Schweiz."    Zürich  IV.  (1900). 

Mit  Heproduktion  als  Kunstblatt  in  toi.   Text  S.  136. 

g.  Die  Tells-Kapellen,  Teildenkmäler  und 

Gedenkstätten. 

iS.  auch  oben:  c.   .Das  Hütli";  und  im  ^.  Teil  „Schiller  und  die 
bildende  Kunnt",  sowie  „Schillirr  und  der  Dank  der  Schweiz." 

Lettre  sur  les  deux  chapelles  de  Guillaumc  Teil.    (Von)  P. 

B.    Melanges  helvetiques  des  annees  1787,  1788. 

1789.  1790.    Basle.    1741.    8°    S.  ,174—379. 
Lettre  sur  deux  chapelles  de  Guillaume  Teil.    (Von)  P.  B. 

Le  conservateur  suisse  ou  recueil  complet  des  etren- 

nes  helvetiennes.     Lausanne.    Tome  I.    1813.  8°. 

S.  288—292. 

Inschriften  an  dem  Tellenhaus  in  Arth  in  L.  Tobler, 
Schweizerische  Volkslieder,  2.  Band.    S.  2. 

Abgedruckt  in  „des  Knaben  Wundcrhom."    2.  Auflage. 

1  >  a  s  ( i  r  ü  1 1  i  und  die  Tellskapelle  am  Vienvaldstätter-See 
„Der  Wegweiser  in  der  Eidgenossenschaft."  Sl.  Gallen 
1819.  Seite  301—302. 

I )  i  c  t  i  o  n  n  a  i  r  e  d'anecdotes  suisses,  ou  recueil  de  traits 
curieux  sur  les  Suisses  et  sur  leur  pays;  leurs  usages, 

leurs  moeurs,  leur  caraetcre  Paris,  1823.  8°. 

Chapelles  de  Uuillaunie  Teil.    p.  4<>— 48. 


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I 


(iO 

[Kscher   Hch.)     [Erzherzog   Albr.   und   die  Tellskapelle. 

Neujahrsblatt  d.  Stadt-Bibüothek  Zürich.    1826.  4°. 
Tellskapelle,  die,  zu  Bürglen.    „Die  Schweiz."  Neuchatel 

183(>.    1.  Jahrgang.    S.  119—120. 
Tel  Ts  Platte.    Volksbibliothek.    Biel,  Jahrg.  Iii.  1838.  4° 

S.  17:5-  175. 

IScalini  (Francesco.)]  II  Teil  di  Vincenzo  Vela.  Scritto 
dall'  ing.  F.  S.    Lugano,  Fioratti,  1850.  8°. 

Frey  J.  Die  Teils-Kapelle  am  Axenberg.  Gedicht.  „Illu- 
strierter Volks- Novellist."  Familien  Blätter.  Basel, 
Jahrg.  II.  (1862)    145.  S. 

Bericht  der  Jury  über  die  Konkurrenzeingaben  zur  künst- 
lerischen Ausschmückung  der  Tellskapelle.  Sonntags- 
blatt des  „Bund".    Bern.   1877.    S.  227  229.  237. 

Kin  Wort  zur  Erhaltung  der  Fresken  der  alten  Tellskapelle. 
Von  R.  R[ahn)  „Sonntagsblatt  des  Bund."  Bern, 
1878.    S.  251/252. 

I.'eber  die  alten  Tellsfrcskcn  und  deren  charakteristische 
Darstellung  der  Tellsage. 

Bahn.  J.  Bud.  Die  Tellskapelle  am  Vierwaldstättersee  und 
ihre  Wandgemälde  (vor  Stückelberg).  Geschichts- 
freund.   Einsiedeln.    35.  Jahrg.    (1880)  1-19. 

Bächtold  Jac.  Von  der  Tellsplatte.  Neue  Zürcher  Zei- 
tung vom  17.  August  1881  und  vom  28.  Juni  1883. 

Bericht  über  die  Thätigkeit  des  Schweiz.  Kunst  Vereines 
1881/83  und  die  Festfeier  an  der  Tellskapelle  bei 
Uebergabe  der  neuen  Freskogemälde  v.  E.  Stückel- 
berg an  Behörden  und  Volk  des  Kantons  Tri.  Solo- 
thurn  1883. 

Henne- am  Rhyn,  O.  Einweihung  der  neuen  Tellskappclle. 
In  „Gartenlaube."  Leipzig.  Jahrg.  1883  Xi.  33. 
4  Spalten. 

—  —  Die  neue  Tellskapelle  am  Vierwaldstättersee.  In 
„Leber  Land  und  Meer".    Nr.  42.  1883. 

Vetter  Fer d.,  Aus  Tell's  Kapelle.  Sonntagsblatt  des  „Bund" 
Bern.    1883.    S.  213/14;  220  22;  229/30;  235/8. 


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Iii 

Gelegentliche  Besprechung  der  Teilgeschichte  anhand  der 
Kritik  über  die  Stückelbeiy- Fresken. 

Feierabend  August.     Die  Einweihung  der  restaurierten 

Teilskapelle    am   Vierwaldstättersee.     (mit  Illustr.) 

„lllustr.   Zeitung. u    Leipzig.     Bd.  81.    Jahrg.  188:5. 

?2  und  U.    Folio.    1  Vf  S. 
W  yrsch  A  r  n  o  1  d.     La   chapelle   de  Teil   ä  KüLinacht. 

Centraiblatt  des  Xeu-Zofinger Vereins.    Zotingen.  1884. 

p.  31  1—324. 

Dio  Kapelle  an  der  Tellsplatte  einst  und  jetzt.  Wilhelm 

Teil,    „l'rner  Volkskalender/'    Altdorf,  Jahrg.  1884, 
Kritische  Geschichte  dei  Tellskapelle ;  ob  histor.  Zeugnis  ? 

I"  eberga  bsfeie r  der  Stückelbergischen  Teilen-Fresken  von 

Seiten  des  schweizerischen  Kunstvereiiis  an  das  Land 

Uri,  den  24.  Juni  1883.    Eidgen.  National  Kalender. 

Aarau.    Jahrg.  47.    1884.    S.  öl. 

Gran  gier,  Prof.  La  Chapelle  de  Guillaume-Tell  sur  le  lac 
des  Quatre-Cantons.  Xouvelles  Etrennes  Fribour- 
geoises.  Fribourg.   Hd.  XX.    annee  188b*.  S.  92 — 93. 

Kust,  Maler.  Die  Fresken  der  Teilskapelle.  Basler  Nach- 
richten Nr.  2H5,  2Hb'.    Basel.  1889. 

Von  Wilh.  Teil  und  den  schweizer.  Schützenkönigen  in 
Paris  und  in  Rom.  Schweizerischer  Volkskalender. 
Schaffhausen.    Jahrg.  (29.)  1891.    4°.    4  Spalten. 

Gegen  und  über  die  geplante  Errichtung  eines  neuen 
Tell-Denkmals  in  Altdorf. 

Müller,  C.  Das  künftige  Altdorf.  Tell-Monument.  Alte  und 
Neue  Welt.    Einsiedeln.    Jahrg.  27.  ( L893.) 

Ott.  A.    Fest-Akt  zur  Enthüllung  d.  Tell-Denkmals  in  Altdorf. 

Altdorf  1895.  8. 
Das  Festspiel  zur  Enthüllung  des  Tell-Denkmals  in  Altdorf. 

Basler  Nachrichten.    Basel.    Jahrg.  1895.  is.  April. 
Mondada  (G.  B.)    Le  feste  di  Teil,  27.-28.  agosto  1895. 

in   „Strenna  popolare"   per  l'anno   I89b\  Locamo. 

1895.    8°.    pp.  87,  ill. 


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Wfidmann]  .][os.)  V[irtor.|    Die  Tellmonument-Einweihung 

Altdorf.  |Von]  .1.  V.W.  „Bund."  Bern.  SO.  Aug.  1895. 
Tellendenkmal-Feier  1895.   „Vaterland"  iLuzern).  Nr. 

195-  199.     Neue   Zürcher  Zeitung   Xr.  238— 2;J9. 

„Luzerner  Tagblatt"  108  und  201— 20;$.    je  1895. 
Teilfeier  (1895)  in  Altdorf.    <>l>\v.  Vnlksfreund  Nr.  :>5. 

Nidw.  Volksblatt  Nr.  :->5.    Sch\v\ zerzeitung  Nr.  70. 

lllust.  Welt  Nr.  150.    Je  1895. 
Hirt  OfskarJ.    Die  Knthüilung  des  neuen  Telldcnknials  in 

Altdorf.  ,.  Alte  und  Neue  Welt".  Einsiedeln.  Okt.  1895. 
Teil- Denkmal,  das.    Bericht  und  Rechnung  der  Umer- 

schen  Initialiv-Kommission  für  Krrichtung  desselben, 

umfassend  den  Zeitraum  von  1888—1895,  Altdorf, 

189G.  8°. 

Bai  in  er,  J.  Die  Teilskapelle  in  der  hohlen  Gasse  bei  Kül/>- 
nacht.  Vaterland  Nr.  209,  211.  212.  Luzern.  1899. 
Feuilleton. 

Heine  mann  Franz:  (Die  ältesten  Fresken  der  beiden  Tells- 
kapellen,  mit  Abbild.)  in  der  „Tell-Iconographieu 
[1902]    p.  27—29,  ;MJ,  59. 

Zwei  neue  Tellenbild er  [von H. Bachmann  f.  d.  Külinacher 
Kapelle]  besprochen  im  „Vaterland"  (Luzern)  1905 
Nr.  v.  22.  Jan.  „Nationalzeitung"  (Basel)  1905  Nr.  18 
v.  21.  Jan. 


Nachtrag  zu  A.  b.:  Tellfrage  S.  41  : 

Lütolf  Alois.  Sagen,  Bräuche  und  Legenden  aus  den 
5  Orten  Lucern,  Tri.  Schwyz,  Uuterwalden.  Zug. 
Lucern  1805.  8°.  „Wilhelm  Teil  nach  den  ältesten 
Berichten."    p.  416-22,  422,  578. 

V  auch  er  Pierre.  Rapport  sur  le  concours  ouvert  en  18Ü< 
.  .  .  sur  les  traditions  relatives  aux  origines  de  la  eon- 
federation  Suisse  [ et  sur  G.  Teil).  ..Bulletin  de  rinstitul 
national  Genevois".  Geneve  J8(>9.  tmue  XV.  8'. 
p.  192-- 217. 


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63 


B.   Poetisch -literarische  Abteilung 

(Mit  Einschluß  der  novellistischen  Prosa). 

 4M»wt.  

a.  Epische  und  lyrische  Poesie.   Die  Tellenlieder 

(Siehe  auch  oben  c:  „Kütli".  <1.  n3  Teilen",  e.  „Teils  Tod"  und  unten 

„Tellenspiele"). 

15. — 17.  Jahrhundert: 

D  a  s  ;i  1 1  e  Teilen  lied.  „Vom  Ursprung  der  Kidgenoschaft.*' 

Gedichtet  vor  1474.  Vom  10. — 19.  Jahrhundert  wieder- 
holt aufgelegt,  mit  und  ohne  Datierung.  Vergl.  Bächtold 
f.iteraturgesch.S.  11)8.  2-2->.3^>.ri8).  Neu  abgedruckt  in  Tobler 
Volkslieder  I,  X Vi.  .Text  3-4 ;v.  Liliencron  H.ltO-13;  Oechsli 
Quellenbueh  S.  63/4  u.  a.  O.  m.  Vergl.  auch  die  Aufzählung 
der  Tellenlieder-Ausgaben  in  Wellers  Annalen  Bd.  I  Xr.  188 
und  II,  p.  504. 

|  Peter  Müller  (?)  ].  Kin  hüpsch  lied  vo'  Ursprung  der  Kyd- 
gnoschaft  un'  de'  ersten  P^ydgenossen  Wilhelm  Thell 
genannt,  ouch  von  dem  bundt  mit  sampt  einer  Kyd- 
gnoschafft  wid'  Hertzog  Karle  von  Burgund,  un'  wie 
er  erschlagen  ist  worden.  Getruckt  zu  Zürich  hy 
Augustin  Fries,  o.  J.  (ca  1545).  4  Bl.  S°  m.  Titelholz- 
schnitt. —  In  München.  1.  Strophe:  „Von  der  Kyd- 
gnoschaft  will  ichs  heben  an  ..." 
s.:  Weller.  Annalen  I.  Bd.    18» W.    S.  42. 

—  —  Kin  hüpsch  lied  vo'  Ursprung  der  Kydgnoschafft,  un 
dem  ersten  Kvdgnossen  Wilhelm  Teil  genannt,  ouch 
von  de  bundt  mit  sampt  einer  lobliche  Kydgnoschafft. 
wider  Hertzog  Carle  von  Burgund l,  und  wie  er  ist 
erschlagen  worden.  Gedruckt  zu  Bernn.  By  Vincent/, 
im  Hof.  o.  .1.  (c.  1.51)0).  4  Bl  s.  m.  Titelholzsch. 
—  In  Lausanne. 

h.  :  Weller.  Annalen  I.  Bd.  IST,-».    Sode  Mi. 


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[Peter  Müller  (?)  ].  Ein  schön  Lied  von  Ursprang  der 
Eydgnoschafft  und  von  dem  ersten  Eydgnossen,  Wilhelm 
Thell  genannt,  auch  von  dem  Bund  mit  sampt  einer 
Loblichen  Eydgnoschaft  wider  Hertzog  Carle  von 
Burgund,  und  wie  er  ist  erschlagen  worden  etc.  Ge- 
truckt  bey  Johann  Schröter  [Basel]  Kill).  4  Bl.  8°  in 

Titelholzschnitt.    35  Str.  —  In  Berlin. 

1.  Strophe:  „Von  der  Eydgnossenschafft  will  ulis  heU*n 
an.  etc. 

—  —  Ein  schön  Lied  von  Ursprung  der  Eydgnoschafft  und 

dem  ersten  Eydgnossen,  Wilhelm  Teil  genandt,  auch 
von  dem  Bund!  mit  sampt  einer  loblichen  Eyd- 
gnoschafft wider  Hertzog  Carle  von  Burgund,  und 
wie  er  ist  erschlagen  worden,  etc.  Getruckt  zu  Basel, 
bey  Johann  Schröter,  1623.  7  Bl.  8n  m.  Titelholz- 
schnitt.   ;Jö  Str.    In  Aarau. 

S.  Weiler,  Annalen  I.  Bd.  1862.   Seite  43. 

—  —  History  und  Ursprung  von  der  Eydgnosschafft,  der 

alte  Wilhelm  Thell  genannt.  Item  die  Schlacht  wider 
den  Hertzog  Carlen  von  Burgund.  In  seiner  eygenen 
Melodey  zu  singen.  Basel,  bey  Johann  Jakob  Decker, 
o.  J.  (c.  lu'40).  4  Bl.  8°  m.  Titelholzsch.  35  Str 
Früher  im  Besitz  des  Bibliothekars  Schiffmann,  heutiger 
Besitz  unbekannt. 

1.  Wilhelm  bin  ich  der  Thelle,  .  .  . 
Von  Heldes  Muht  und  Blut, 

2.  Von  der  Eydgnoschafft  will  ich»  heben  an, 
desgleichen  ghört  noch  nie  kein  Mann.  etc. 

Siehe  Weiler,  Annalen  I.  Bd.  18G£  Seite  43. 
Sammlung  alter  Schweizerlieder.  2  Bde.  Universitäts- 
bibliothek Basel.  Darin  :  1.  Ein  schön  Lied  vom  Ur- 
sprung und  Herkommen  der  alten  Schweitzeren.  Ge- 
druckt zu  Basel  bey  Johann  Jakob  Decker.  2.  Ein 
hübsch  Spil  gehalten  zu  Uri,  in  der  Eydgnoschaft,  von 
Wilhelm  Teilen,  ihrem  Landtmann  und  ersten  Eydt- 
gnossen. 

Motto :  „Tyrannen  und  ein  Hund  der  tobt, 
Wer  die  erschlagt,  der  wird  gelobt." 


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Ganz  neue  H  i  s  t  o  r  y  und  Ursprung  von  der  Eid- 
gnoschaft.  genennt  Wilhelm  bin  ich  der  Thelle,  elc 
In  seiner  eigenen  Melodey  zu  singen.  Getruektin  diesem 
.l.ihr.  o.  O.  u.  J.  (ca.  1000).  4  Bl.  S'1  m.  Titelholzsch. 
28  Str.  In  Luzern  (Bürgerbibl.)  Anfang:  r Wilhelm 
bin  ich  der  Thelle"  etc. 

S  Wolter.  Annahm  I.  Bd.  1M>.    Sein*  Mi. 
Gedruckt  im  .Jahr  lb'48. 

|Müllerf]  Kin  new  Lied  von  Wilhelm  Teil,  von  der  Historie 
und  dem  Ursprung  der  Eydgnoschafft.  durch  Hier. 
Muheini  b  gebessert  und  gemehrt.  ImThone,  Wilhehnus 
von  Xassawe  100:5.  o.  O.  4  Bl.  8.  Wilhelm  bin 
ich  der  Teile  etc.  Neue  Ausgaben:  o.  O.  lt>7,l 
s  Bl.  8.    o.  O.  11)74.    8  Bl.  8. 

Vergl.   Kochliolz  S.   S,!.      Wolff  S.  7lf»  und  Weiler 
Annalen.  I.  Bd.  1ÖC2.    Seite  43. 

Iber  Muh  ei  ms  Lied  siehe  folgende  Seite. 

W  i  1  h  e  1  m  Teil,  das  ist  History  und  Ursprung  der  Eyd- 
gnoLischaft.  Samt  zweien  schönen  neuen  Liederen. 
Getruckt  i.  J.  luSf>.  (Sammelband  der  Stadtbibl.  Zürich.) 

Zwey  schöne  Lieder.  Das  erste:  Vom  Wilhelm  Teil,  wie 
eine  lobliche  Eydgnoüschaft  entsprungen  ist.  Ge- 
druckt in  diesem  Jahr.  Sammelband :  Volkslieder 
der  Univers.-Bibl.  Basel. 

D  r  e  y  sch  ö  n  e  Schwei  tzerischc  Lieder:  Das 
Erste;  Von  der  Iiistori  und  Ursprung  der  Eydgnol.'>- 
schaft :  Wilhelm  bin  ich  der  Thelle.  von  Heldes  Mut. 
Das  Ander:  Die  Schlacht,  wieder  Herlzog  Uarlen  von 
Burgund:  Von  der  EidgnolAschaft  will  ichs  heben 
an,  etc.  Das  Dritte:  O  Schweitzer  gut,  wo  etc.  Ge- 
lruckt im  .Jahre  lti98.  o.  O.  8  Bl.  8°.  28.  m  und 
12  Str.    In  Bern  und  Weimar. 

s.  Weiler.  Anmden  I.  Bd.    18112.    S.  44. 

Wilhelm  Thell.  Das  ist:  History  von  Ursprung  Der 
Eydgnoschaft  und  Wilhelm  Thellen,  Wie  auch  von 


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m 

dem  ersten  Srhweitzerbundt.  Der  Fydonosischcn 
Jugend  zu  Lieh,  widerumh  auffs  newe  getrurkt.  Im 
Schweitzer-Land,  o.  ( >.  u  .1.  4  Hl.  8°.  in.  Titelholz- 
schnilt.  Mit  2  Str.  vennehrt,  M)  Str.  —  (Früher  im 
Rositz  der  Ribl.  Schiffmann).  Anfang:  „Wilhelm  bin 

ich  der  Thelleu.  etc. 

S. :  Weiler.    Annalen  I.  IM.  S.  Vi 

Hin  hüpsch  Lied  vom  rrspnuitf  <ler  Lyd^noscliafft  und 
dem  ersten  Fydgnossen  Wilhelm  Thell  genannt.  Hasel, 
o.  .1.  4  Hl.  S. 

S.:  Weller.  Annalen  I.  \U\.  1.*m;>.  Seite 
History,  neue,  und  li-sprun^  von  der  KydgnnlJschafft.  g«'- 
nennl  Wiliielm  hin  ich  der  Thelle  «de.    In  seiner 
eigener  f!]  Mclodey  zu  sinken,    o.  <).  u.  .1.  *'\ 
Biuyerhibl.  Luzern. 
Jeitteles  Adalh.  Lied  vom  Li-sprung  der  Fidgeno|.'>enschaft. 
Germania.    Vierleljahrsschrit't  für  deutsche  Altertums- 
kunde.   Hegnmd'd  von  Franz  Pfeiffer.   Wien.  Jahr- 
gang i:;o)  ins;).   sr>.   s.  ;;.>:;— :m. 

Muhe  im*  s  Teilen  Med.    „Wilhelm  hin  ich  der  Teile". 

Aus  ,lem   U>.  Jahrhundert  stammend.     Wiederholt  mit 
und  ohne  Datierung,  Druckorl  u.  s.  f.  aufgelegt.  Älteste  he- 
kannte  Aussähe  vom  .1.  IUI.*;.    Vergl.  u.  a. :   Tohler.  Volks- 
lieder   I.  XVI:    Haeehtold.    Literatur-« iesehichte.  p. 
:W.  (18). 

Teile  nli  cd.    Siehe  K.  Weller:    Annalen   der  Poetischen 

Xational-Literatur  der  Deutschen  im  XVI.  und  XVII. 

Jahrhundert.     Kreihurg   i.    H.    LS(>4.     S '.     I  Hd. 

S.  4:2 '44.  UY>. 
Teilen  lied,  ältestes.    Siehe  [)  Liliencron  Hd.  II.   1 10  usf. 

*2)  Tohler,  Volkslieder  Hd.  I,  :\  n.  ff.      Vischer  \V. 

Die  Sage  von   der  Hefreiung  der  Waldstatte.  IMu. 
Z  w  e  i  s  c  ii  o  n  e  (;  e  s  a  n  g  von  Wilhelm  Teilen  und  wie  die 

Kidgcnossehafft  entsprungen,    o.  <  >.   n.  J.    4  Hl.  S°. 

mit  den  Wappen  der  (lautone. 

S.:  Weller.  Annalen  I.  IM  [HC>.    Seite  i'i. 


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Kin  schön  new  Lied  von  Wilhelm  Teilen.    Getrnckl  in 

diesem  Jahr.    o.  O.  u.  J.    4  Bl.  8°. 
S. :  Weiler,  Annalen  i.  Bd.  180:4,   Seite  44. 
Das  lied  von  Wilhelm  Teil,  und  dem  vogt  Geyhler  ( ! ) 

genant,  („Sings  jm  thon  wie  das  lied  von  Pafy.")  o.  .1. 

Hasel  (t<>.  .Jahrh.)    4  Hl.  8°  in  Titelholzsch.  „Ach 

künig  vnd  fürst  über  alle  rieh." 

S.:  Weller.  Annalen  I.  Bd.  (1802)  Seite  102. 
Kyn  Schön  new  es  Liedt  von  dem  stiffter  Eid tgno bischer 

Kreyheit  Wilhelmen  Teilen,  in  dem  thon,  wie  Wilhelm 

von  Nassaw.  Getnickt  zu  Freyburg  in  Vchtlandt  101:;. 

Am    Ende:    gestellt    durch    Hieronymum  Muheim 

rraniensem.    7  Hl.  8°  m.  Titelholzsch.    In  Berlin. 

1.  Strophe:  „Wilhelm  bin  ich  der  Thelie.u 
S. :  Weiler,  Annalen  II.    Seite  504. 
{Muheini  H.)    Ein  neu  Lied  von  Wilhelm  Thell  (!),  durch 

Hieronymum  Muheim  (!)   von   neven  gebessert  und 

geinehret:  im  Thone:  Wilhelmus  von  Nassawe.  bin 

ich  von  etc."    16:53.    8°.    8  S. 

Weitere  Ausgabe  1073.    (vcrgl.  Haller  V,  öl ). 

Ein  schön  new  Lied:  Von  Wilhelm  Teilen  Durch  Hel- 
vetium  Wahrsagern,  von  neuwem  gebessert,  und  nach 
der  Zeit  gericht.  Im  Thon :  Wie  man  den  allen 
Teilen  singt.  Getruckt  unter  der  Prc(.>,  im  .lahr,  da 
nicht  viel  Gelt  war.  o.  O.  u.  .1.  (1009).  8  Bl.  8°  in. 
Titelholzschnitt,    m  Str.    In  Zürich. 

S. :  Weller.  Annalen  I.  Bd.  1802.   Seite  185. 

Lieder,  drey  schöne  schweitzerische,  von  Wilhelm  Teil, 
der  Schlacht  wider  Hertzog  Carl  von  Burgund  und 
O  Schweitzer  Gut  wo  etc.    8°.  10US. 
Auch  in  der  Ausgabe  17(15. 

Muheims  Song  of  Teil,  1307.  in  „Cid  Stories  of  Switzer- 
land."  Bern,  Haller  o.  .1.  (Schweiz.  Landesbibl.  Bern.) 

* 

*  * 


üwchichlsfrd.  Bd.  LXI 


5 


68 


(Sicher  Lud w.)  Johannis  Fabricü  Montani  [+  1566]  ad  I). 
Conrad  um  Pellicanum  de  Wilhelmo  Thellio  Elegia. 
Festgruß  der  Universiläts  -  Bibliothek  Basel  am 
16.  September  1886.    Basel  1886.    8°.    14  Seiten. 

Gabriel  Steph.  Historia  grischuna  rujarra  cun  ils  Tiroles 
(1499),  Wilhelm  Teil  (nach  der  Melodie:  „Wilhelm 
heiß'  ich,  der  Teile"),  il  chiet,  il  saltar  dils  morts. 
Canzuns  o.  0.  n.  J.    (17.  Jahrh ) 

Barzaeus  Johannes.  Heroum  Helvetiorum  epistolae. 
Friburgi  Helvetiorum  1657.  8°. 

Darin:  Lib.  I  Kpist.  VI.  S.  42-55:  Guill.  Tellj  Historia." 
In  der  Ausgabe  vom  Jahre  1657,  Luzern.  S.  52 — 67.  Uber- 
schwangliche  Verherrlichung  Teils  in  lat.  Hexametern. 

18.  Jahrhundert: 

Innhalt  summarischer,  der  Alten  Schweitzer  Schlachten 
u.  Geschichten.  Aufs  neue  gedr.  i.  J.  Chr.  1723. 8°.  (Ohne 
Ort).  [Darin  Nr.  3] :  Kin  schön  new  Bild,  von  Wilhelm 
Teilen,  wie  eine  Löbliche  Eygnoßschaft  ist  entsprungen. 

In  s.  bekannten  Melodie  zu  singen.   [1723.]  8°. 
Mit  Titel  Vignette,   20  Strophen. 
Lava! er  J.  G.  Schweizerlieder  von  einem  Mitglied  der  hel- 
vetischen Gesellschaft  zu  Schinznach.    Bern.  Wait- 
hard 1767. 

Mit  dem  bekannten  Lied  „Wilhelm  Teil*  und  „Schweizer- 
bund". 

Meister  L.:  Wilhelm  Teil.  Ballade  1777.  („Wie* 
Fehlts  an  [!]  Kopfe  dem  Tirann?")  BürkUs  Schweiz. 
Blumenlese.  Zürich  und  Winterthur  1780.  S.  92—96. 

Lavater  Johann  Caspar.  ,.Die  durch  Blut  erworbene 
Schweizer-Freyheit.  Schweiz.  Blumenlese  hsg.  von 
J.  Bürkli.    Zürich.    1778.    Bd  III,  306  u.  ff.u 

Meister  L.  Teils  Junge.  1779.  („Ich  bin  des  wakeren  (!) 
Teilen  Knab!"  r, Schweizerische  Blumenlese"  von 
J.  Bürkli.    Zürich  1781.    II.  Teil.    S.  103. 

Lavater  Joh.  Gasp.  ,Der  Schweizerbund'  1780.  Schweiz. 
Blumenlese,  hsg.  von  J.  Bürkli.  Bd.  11,(1781)  208  u.  ff. 


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La  vater  J.  G.  Wilhelm  Teil.  „Weg  von  des  Knaben 
Schädel,  schick  den  Apfel,  der  Tyrann  ..."  Eine 
Schweizer-Scene  1779.  Recitativ.  In:  Schweizerische 
Blumenlese  von  J.  Bürkli.    Zürich   1783.    Bd.  III. 

S.  294—295. 

(Lyrische  Kantate  ohne  dramatischen  Gehalt.) 
(Bürkli  Jons.)   Gedichte  über  die  Schweiz  und  über  die 

Schweizer.    I.  Teil.  Bern,  Haller  1793.  (Schweiz. 

Landesbibl.  Bern). 

Darin:  „Teils  Junge"  (1777),  v.  L.  Meister.  „ Wolfensch iesstk 

(178(5),  v.  Gh.  Graf  v.  Stolbcrg,  „Wilhelm  Teil,  Ballade" 

(1777).  von  L.  Meister. 
(Chappuis,  A.  M.)    Narration  en  vers  de  18  prineipaux 

traits  de  Thistoire  de  Suisse,  contenant  „Guillaume 

Teil,  1308  de  J.  C."  Lausanne,  Hignau  1796.  (Schweiz. 

Landesbibl.,  Bern), 
Teils  Bogen.   Gedicht  von  J.  G.  von  Salis-Sewis  erschien 

u.  a.  in  Bürkli  J. :    Neue  Schweiz.  Blumenlese  L 

St.  Gallen  1798.    8°.    S.  338. 
Götzinger  Ernst.  Über  die  Telliade  des  Barden  von  Hiva 

(Bernold  von  Walenstadt)  [1765—1841].  Mitteilungen 

zur  vaterländischen  Geschichte.   Hsg.  v.  Hist.  Verein 

St.  Gallen.    St,  Gallen  1891.    Bd.  XXIV.   3.  Folge. 

II.  Hälfte. 

Eine  Epopöe  angefangen  1782,  vollendet  1798 ;  a.  a.  Ö.  p. 
386-302  Inhalt  und  Abdruck;  p.  303/8  Beurteilung  durch 
Götzinger. 


il> unker,  Kunstmaler,  Bern.]  An  Wilhelm  Teil.  Helvetische 
Monatsschrift  [hsg.  von  Albr.  Höpfner].  Bern  und 
Winterthur  1800.  Bd.  I.  3.  Stück  [Jahrg.  1799]. 
8°.    S.  167—168. 

„ Teils  Bildsäule  auf  dem  Lindenhof  in  Zürich,  umgeworfen 
in  der  Nacht  zum  30.  November  1800  von  einem 
oder  mehreren  noch  unentdeckten  Frevlern."  Ge- 
dicht, ersch.  in:  „Zeit-Gedichte  v.  Jak.  Schweizer.'4 


19.  Jahrhundert: 


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70 

Zur  Revolutionszeit  geschrieben.  XVI  u.  292  S. 
Zürich  1802.  S.  77/80. 
T  e  1 1  e  n  1  i  e d  e  r.  1.  „Zli  L'ri  bei  den  Linden  —  1  )er  Vogt  steck! 
auf  den  Huth  .  .  2.  „Wilhelm  bin  ich  der  Teile 
Von  Heldcnmuth  und  Blut  .  .  in  Brentano:  „Des 
Knaben  Wunderhorn"  (1800). 

(Münch  E.)  Eidgenöss.  Lieder.  Basel,  Schweighauser  IN*22. 

Darin:  „Bei  \V  Teilen  Geburtsstiilte  von  F.  L.  Stolbeiy. 
„Tellcnkapell*'  von  A.  W.  Schlegel. 

La vater  J.  C. :    Eidgenöss.  Lieder.    Schweiz.  Heldenlied. 

I.  u.  IL  Abt.  Basel  1825  Darin:  Bei  W.  'I eilen 
Geburtsstätte  von  F.  L.  Stolberg.  S.  75/fi.  I.  Abi. 
Teilenkapell  von  A.  W.  Schlegel.  S.  77—7!).  La 
Ghapelle  de  Teil  (Air:  Von  ferne  sei  herzlich  ge- 
grüßt! S.  h'2  (IL  Abt.)  Tellenlied  (von  Minnich> 
S.  75/7.  , 

Wilhelm  Toll  [Umbildung  des  La vater-Liedes].  (Mel.:  In  des- 
Waldes düstern  Gründen.)  Schweizerische  Monaths- 
(ihronik  Nr.  4.    Bd.  12.    Zürich  1827.    S.      —  LOO 

Wilhelm  Teil.    In  der  hohlen  GaLJe.    Gedicht  von  Heiur. 

Göll  im  „Der  Wanderer  in  der  Schweiz.'4  Basel  1837- 

Jahrg.  III.    S.  Hj. 

Daselbst  S.  30:  „Aufschrift  an  Wilh.  Teils  Wohnung." 
An  Teil.     Von  Sch.  (Ihr.     Schweizerisches  Unterhaltungs- 

blatt  für  alle  Stände.  St.  Gallen.  Jahrgang  II.  1844 

S.  88. 

„Teile  und  Winkelriede"  in  „Aus  den  Liedern  eines. 
Schweizers".    Zürich  1844.    S.  4Ü/7.  8n. 

Sinn  er  Dr.,  L.,  v.  Eine  Frage,  betreffend  das  in  Schwy/, 
neulich  aufgefundene  lateinische  Gedicht  über  Wilhelm 
Teil.  Wochenblatt  für  Freunde  der  Literatur  und 
Vaterland.  Geschichte.  Sololhurn  1845.  4n.  S.  1118— 1!)<L 

Keller  Gottfried.  Die  Tellenschüsse  (1845).  Die  eigen- 
händige Niederschrift  des  Dichters  im  Manuskriptband 
von  1844/45.    (Stadtbild.  Zürich.) 


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71 


Heithard  J.  J.  „Schweiz.  Familienbuch",  herausgegeben 
von  J.  J.  Heilhard.  Mit  Abbild,  von  Volmar.  Zürich 
Jahrg.  II  (1847).  8°.  S.  '201  -203:  Die  Eroberung 
von  Kotzberg  Die  Burgfrau.  2.  Conrad  von  Baum- 
garten.    3  Teil  der  Erretter.    4.  Das  Ende. 

Lieehti  S.  Die  Schweizergeschichte  im  Spiegel  der  neuesten 

Dichtung.    8°.    Bern  1857. 

Darin  S.  42—50:  Dichtungen  zurTclIsugc  von  verschiede- 
nen Autoren. 

Schuck ing  L. :  Helvetia.  Natur,  Geschichte,  Sage  im 
Spiegel  deutscher  Dichtung.  Frankfurt  1857.  8°. 

Darin:  „Teils  Kapelle  bei  Küßnacht"  von  A.  W.  v.  Sehlegel. 
„Wilhelm  Teil"  von  Chr.  v.  Zedlitz.  „Die  drei  Teile14  von 
H.  F.  S.  Wetzel.  „Teils  Platte"  von  Ludw.  Thland,  „Wilhelm 
Teil"  von  Lavater.  „Die  zwei  Tcllonschüssc"  von  Gottfried 
Keller.  „Teils  Tod"  von  Adrian  v.  Arx.  „Teils  Tod"  von 
t'hland.  „Teil"  von  Ida  Grätin  Hahn-Hahn.  „Der  Teil" 
von  Jakob  Kühler. 

Wilhelm  Teil.  Gedicht  von  A.  Bitter.  Schweizerische 
Illustrierte  Zeitung.  Basel.  Jahrg.  III  18(51.  113  S. 
Mit  Abb.    S.  115. 

Bons  Ch.  L..  de.  Guillaume  Teil.  Hecit  pour  les  ecoles. 
[Poesie.]  Bulletin  de  lTnstitnt  national  genevois. 
Geneve.  Volume:  XIV.  8°.  Annee:  186(>.  p. 
1!»8  -2o(>. 

Bitter  A.  Wilhelm  Teil.  Gedicht  („Es  gab  vor  alten 
Zeilen  wohl  einen  Jäger  gut  .  .  Illustrierter 
Volks-Xovellist.  Familien  -  Blätter.  Basel.  Jahrg.  I 
181)1.    Fol.    S.  23f>. 

Kubier  Jakob.  Der  Teil.  Gedicht  in  Weber  Rob. :  Die 
Schweiz,  ihre  Natur,  ihre  Geschichte  und  ihr  Volks- 
leben im  Spiegel  der  Dichtung.  Basel-Leipzig  1880. 
S.  31/32. 

„\V;i  Ither  Teil-.  (Gedicht)  in  Augustin  Keller:  Gedichte. 

Frauenfeld  18$!).    8°.    S.  228/9. 
Tcllenlied,  neues,  nach  einem  Gedicht  von  Bartholomaeus 

Furi  er  für  vierstimmigen  Männerchor  componiert  von 


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72 

Gustav  Arnold  [1892],  Altdorf  (Verl.  G[isler).  8°J- 
4  Seiten. 

Lithogr.  Druck. 

Kberli  Henry.    Switzerland  Poetical  and  Pictorial.  A  Col- 
lection  of  Poems  by  English  and  American  Poets 
With  87  Illustrations.    Zürich,  Orell  Füssli  1893. 

Darin  in  Bezug  auf  Teil:  The  Field  of  Urütli,  the  Land 
of  Liberty,  Geßler's  Gap  and  Teil,  by  J.  Sh.  Knowles;  The 
Cavern  of  the  Three  Teils,  by  F.  Hemans;  William  Teil, 
by  W.  G.  Byranti  Etfusion  in  the  Prescnce  of  the  Painled 
Tower  of  Teil,  at  Altorf,  by  Wordsworth;  Teils  Chapel,  by 
Nichol  etc. 

Aebcrly  Rudolf.  Wilhelm  TeU.  (Dichter-Saal).  „Das  Alp- 
horn."   St.  Gallen  1894.    S.  32. 

Platt ii er  Placidus.  Das  Lied  von  den  ersten  Eidgenossen. 
Ghur  1896.    8°.    103  S. 

Aeberly  Rudolf.  Wilhelm  Teil  (Gedicht).  „Rütli-,  Untcr- 
haltungsblatt  zum  „Luzerner  Tagesanzeiger. u  Jahr- 
gang 1899.    S.  151. 

Wald  mann,  Fr.  Historische  Volkslieder  und  Gedichte  zur 
Schweizergeschichte.    Basel,  Birkhäuser  1900. 

Die  Sammlung  enthält  zum  Teil:  Das  alte  Tellenlicd  vom 
„Ursprung  der  Eidgenoßenschaft* ;  Muhcims  Teilenlied;  Aus 
züge  aus  Schillers  Teil;  Teils  Tod  von  Uhland;  Die  Tellen- 
schüsse  von  Gottfried  Keller;  Der  Mönch  zu  Pisa  (Parricidn> 
von  N.  Vogl. 

Steinberg  Augusta.  „Tell-Lieder"  (des  17.  u.  18.  Jahrh. 
p.  295—97  der  „Schweiz"  Zürich  VIR.  Jahrgang 
(1904)  4°. 


Zur  Stunde  werden  über  die  alten  Tell-Lieder  zwei 
für  den  Druck  bestimmte  Untersuchungen  und  Arbeiten  vor- 
bereitet: die  eine  durch  Herrn  Dr.  Rudolf  Hunziker 
Winterthur  (Kanton  Zürich),  die  andere  durch  Herrn  Dr. 
Lear n cd,  Prof.  an  der  Universität  Philadelphia  (Amerika). 


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73 


b.  Dramatisehe  Poesie. 

Alte  Teilenspiele.  Dramatische  Bearbeitungen  (Aufführungen, 
Figurinen  etc.)  vor  und  außer  Schiller. 

(Siehe  auch:  „W.  Teil  und  die  Musik"  und  2.  Teil:  (Schüler): 
I.  1.  „Quellen,  dramat."   VI.  „Theater".   VII.  „Musik.") 

a.  a.  Allgemeines  über  die  Tellenspiele. 

Kahle rt  A.  Die  Vorläufer  von  Schillers  Teil.  Prutz, 
Deutsches  Museum.    Bd.  12,  Jahrg.  1862.    S.  101. 

Hoquette  0.  Das  schweizerische  Volkstheater  und  die 
Teilsage.  Preußische  Jahrbücher.  Jahrg.  XIII  (1864). 
S.  525—533. 

Hochholz  K.  L.  Die  Tellenschauspiele  in  der  Schweiz  vor 
Schiller.  Die  Grenzboten  Bd.  III.  Jahrgang  1864. 
8°.  Nr.  30—33.  S.  121—34,  179—97,  220—33, 
251—71. 

Kelterborn,  R.  Ältere  Tellenspiele.  Feuilleton  der  „N. 
Z.  Ztg."    Zürich  1888.    Nr.  216—220. 

Büch  toi d  Jak.  über  alte  Schweiz.  Teilenspiele,  vergl.  dessen 
„Gesch.  d.  deutsch.  Lit.  in  der  Schweiz."  Frauen- 
feld 1892  (1889).    S.  326  u.  Anm.  S.  84. 

Goedeke.  Grundriß  z.  Gesch.  d.  deutschen  Literatur.  2.  Aufi. 
7.  Bd.  §  146,  56.  57,7. 

K  b  e  r  1  i  Henry.  Forerunners  and  Imitators  of  Schillers 
William  Teil  („Zur  Erinnerung  an  Göthes  3.  Schweizer- 
reise geschrieben."  (Manuskript  in  4°  im  Besitze  von 
Herrn  Prof.  Henry  Eberli,  Zürich.  1897.  (Erschien 
—  deutsch  —  in  der  „Schweiz".  Zürich.  8.  Jahr- 
gang 1904;  vergl.  folgende  Seite.) 

C  a  m  e  1 1  i  Alb.  II  „Guglielmo  Teil"  e  le  sue  rappresentazioni 
in  Italia.    Cronaca  Musicale  Nr.  1.    Pesaro.  ann. 
IV.    1899.    (Gemeint  ist  „Rossinis  Teil".) 
—  II  „Guglielmo  Teil",  e  le  sue  prime  rappresentazion. 
in  Italia.  „Rivista  musicale  Italiana."  Ann.  VI.  1899. 


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74 


Vögtlin   Adolph.     Das  Tellsehauspiel   in   der  Schweiz. 

„Hühne  und  Welt".  Berlin.  Lex.  8°.  Jahrg.  I  (185IH). 

p.  1000-1018. 

Teildramen  vor  Schiller.    Dessen  Drama  als  Schweiz. 
Xalionalschauspiel  des  10.  Jahrhunderts 

Eberl  i  H.  Wilhelm  Teil  vor  und  nach  Schiller.  vDie 
Schweiz.1'  Illustrierte  Zeitschrift.  8°.  Zürich  15104/5. 
Hand  YI11.    p.       — t>7H.  2*JK— :m  etc. 

Vorschillersehe  Teildramatik  «lesLemicrrc.  Florian.  Scdaim*. 

P  1  atzhof  f-Lejeu  ne,  Ed.    Die  Tellsage  in  der  franzos. 

[poetisch-draniat.]  Litteratur  (  vor  und  seit  Schiller). 

„Hasler  Nachrichten".  Jahrg.  11)05  Nr.  12o(2.Heil.).  f>f>. 

Über  Tcllopern,   Telldrumcn  etc.    Zum  Teil  nach  <lor 
eben  genannten  Arbeit  «los  Prof.  Henry  Eberli. 

Gogarten  Arete.  Die  Tellenspieie  in  der  Schweiz  vor 
Schiller.  Tägliche  Hundschau.  l<)0f>.    l'.-H  Nr.  10  *\ 

b.  b.  Altes  Urnerspiel  und  Kuefs  Teilen  spiel. 

Spie  1.    Ein  hüpsch  — ,  gehalten  zu  ITry  in  der  Eydgnol.»- 

schaft,  von  Wilhelm  Thcllen.   ihrem  Eandmann  und 

ersten  Eydgenoloen.    Zürich,  Augustin  Fries.    48  S. 

8°.    (Mit  Holzschnitten.) 

Ältester  bekannter  Druck  des  151  i  entstandenen  I  rnci- 
spicl*. 

Huef  Jakob.  (Gonnedia  de  Wilh.  Tellio).  Ein  hübsch  und 
lustig  Spyl.  vorzylä  gehalten  zu  Oy  in  dem  loblichen 
Ort  der  Eydgnosschaft,  von  dem  frommen  vnd  ersten 
Eydgnol.>en  Wilhelm  Teilen  yrem  Landtmann.  Jetz 
nüwlich  gebessert,  corrigiert,  gemacht  vnd  gesj)ielt 
am  nüwen  Jarstag  ...  zu  Zürich  im  Jar .  .  .  MDXLV. 
Zürich  154;*). 

[Hu  off  Jacob.  (?)]  ..Etter  Heini  aus  dein  Schweizerland. u 

(Siehe  unten  die  Ausgabe  von  Kottinger). 

Verarbeitung  der  Tellsaye  nls  politische  Komödie  mit  zum 
Teil  allegorischen  Personen. 


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Hin  hübsch  spyl,  gehalten  zu  LJry  in  der  Eydgnoßschaft, 

von   dem   Wilhelm  Teilen,   ihrem  Landsmann  und 

ersten  Eydtgnol.>en.  lf>63. 
Stadtbild.  Zürich. 

Ein  hübsch  Spyl  gehalten  zu  Uri,  in  der  Eydgnoschaft. 
von  Wilhelm  Tollen,  ihrem  Landtmann  und  eisten 
Evdtgnotien.    Gedruckt  im  Jahr  lb'4S. 
IJniv.-Bibl.  Basel. 

Spiel,  ein  schönes,  gehalten  zu  Ury,  von  Wilhelm  Tollen, 
ihrem  Landmanu  und  Ersten  Eydgnol.>en.  Samt  dem 
Tellen-Lied.  Mit  Holzsch.  Gedruckt  im  .lahr  Christi 
L898.  8°. 

Bür^erbibl.  Luzern.  Univcrsitütsbibl.  Basel.  Auch  Weimar. 
Spiel,  ein  schönes,  gehalten  zu  Ury,  von  Wilhelm  Thellen. 
samt  dem  Thellen-Lied.    1705.  8°. 

Bürgerbibl.  Luzoru. 

Aurora.  [Excerpte  des  alten  Urner  Teil-Spiels. |  Jahrg.  1804 

Nr.  1  i:i — 115  vom  19.— 24.  September, 
|  Anonymer  Verlader.] 

Das  Tollen  spiel.  Ein  schönes  Spiel,  Gehalten  zu  Ury  in 
der  Eydgnoüschaft  von  Wilhelm  Thellen,  ihrem  Land- 
mann, und  Ersten  Eydgnol.»en.  Samt  dem  Tcllenlied 
Gedruckt  im  Jahr  Christi  Geburt  17tif>.  Neuer  Ab- 
dnick  im  „Der  Morgenstern".  Eine  Zeitschrift  für 
Literatur  und  Kritik,  redig.  von  Alfred  Hartmann. 
Bd.  I  (einziger  Jahrgang).  Solothurn.  Jahrg.  1836. 
S.  374  71). 

Naeli  Haller's  Bibliothek  der  Schweizergeschichte  gibt  es 
hievon  2 — 3  Ausgaben,  die  älteste  aus  dem  Jahre  10'i8. 

Huef  Jaco  hu s  (Zürich).  Ein  hüpsch  vnd  lustig  Spyl  vorzyte 
gehalten  zuo  Ury  ....  von  dem  fromen  vnd  ersten 
EydgnoHen  Wilhelm  Thellen  .  .  .  yetz  nüwiich  ge- 
bessert, corrigiert,  gemacht  vnn  gespilt  .  .  .  MDXLV. 
Herausgegeben  und  mit  einer  Vorrede  und  emom 
Wörterbuche  verschen  von  Friedrich  Mayer.  Pforz- 
heim.   1843.  8°. 


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76 


Vergl.  Kritisches  darüber  bei  Bächtold  Litteraturgesdi. 
p.  338-29.  (84). 

(RuofJ.  (?)]  Ettcr  Heini  ute  dem  Schwitzerland  samt  einem 
Vorspiel.  Erläutert  und  herausg.  von  H.  M.  K  o  1 1  i  n  g  e  r. 
Ouedlinburg  und  Leipzig.  XXX VIII  u.  251  S.  1847. 
14.  Bd.  der  „Bibliothek  der  ges.  deutsch.  National- 
Literatur."  (Vergl.  Bächtold,  a.  a.  0.  S.  319  u.  Anm. 
S.  83. 

Hoffmann  August  Heinrich.  Abdruck  aus  dem  Weimarer 
Exemplar  des  Urner-Tellspiel-Drucks  vom  Jahre  1698, 
(welch'  letzterer  Schiller  wahrscheinlich  vorlag)  im 
„Weimarer  Jahrbuch  für  deutsche  Sprache".  Weimai 
1856/57.    Jahrg.  V,  52,  (vergl.  auch  IV,  202). 

Vischer,  W.  Sage  von  der  Befreiung  der  Waldstädte 
nach  ihrer  allmähl.  Ausbildung.  Beilage;  Das  älteste 
Tellenschauspiel.    Leipzig  1867. 

—  —  Das  Urner  Spiel  von  W.  Teil.  Nach  der  Original- 
ausgabe neu  hrsg.  v.  W.  Vischer.  Ein  hüpsch  spyl 
geh.  zu  Ury  in  d.  Eydgnoßsch.  von  dem  frommen  und 
ersten  Eydgnossen  Zürich.  Basel  1874.  8°.  XI  und 
33  S. 

Publikation  der  histor.  und  antiqunr.  Gesellschaft  in 
Basel. 

Bodmer  Hans.  Das  Urner  Spiel  von  Wilhelm  Teil. 
„Schweizerische  Schauspiele  des  16.  Jahrhunderts.  Be- 
arbeitet durch  das  deutsche  Seminar  der  Züricher 
Hochschule  unter  Leitung  von  Jakob  Bächtold."  Bd.  III. 
Zürich  1893.    S.  1—48. 

(Kuef  Jakob).  Das  neue  Teilenspiel  von  Jakob  Ruef,  be- 
arbeitet von  Jakob  Bächtold.  „Schweiz.  Schauspiele 
des  16.  Jahrhunderts."  Bd.  III.  Zürich  1893.  S.  49 
—136. 

c.  c.  Theater-Bearbeitungen  (Teildramen)  und  Tellen- 

spiele  von  1600  bis  1  804. 

Stet  Her  Michael.  „Trage  Comedy  In  deren  vermeldet 
Aus  was  Anlaß  vnd  Ursachen  eine  Lobliche  Eyd- 


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77 


gnoschafft  entsprungen  ..."  Original-Mss.  (ungedruckt 
umfaßend  33  (!)  Akte),  in  der  Stadtbibliothek  Bern. 
Bern  1605. 

Nur  handschriftlich  erhalten.  Vergleiche  die  Analyse  in 
Bachtolds  Gesch.  der  deutschen  LH.  S.  394  Anm.  116 1. 
SchiUer  nicht  bekannt. 

Weissenbach  Jon.  Caspar.  („Dämon").  Eydgnössisches 
Gontrafeth  Auff-  und  Abnehmender  Jungfrauen  Hel- 
vetiae  Von  denen  edlen,  ehrenvesten,  vornehmen,  vor- 
sichtigen und  Wohlweisen  Herren,  Herren  gesambter 
Burgerschafft  Löbl.  Stadt  Zug  durch  öffentliche  Ex- 
hibition  den  14.  und  15.  Herbst  Anno  1672  vorge- 
stellt.   Zug  1673.    2.  Aufl.  Zug,  Schall  1701. 

Dramatische  Sceneni'olgc  im  Stil  der  Weltchronik. 
—  —  „Auffnemniende  Helvetia,  das  ist:  Kurtzer  Entwurf, 
welcher  Gestalten  ein  Hochlobliche  EydgnoKschaft 
an  Freyheit,  Macht  .  .  .  zugenommen  vnd  ...  in 
einen  gantz  sovrainen  Stand  und  freye  Republik  er- 
hebt worden."  8°. 

Ausgaben  Zug  1672,  1705.   Schiller  nicht  bekannt. 
Henzi  Samuel.  Grisler  ou  l'Helvetie  delivree,  1748. 

Nicht  voüendet,  vergl.  Bäbler:  Henzis  Leben  und  Schriften 
Seite  78. 

Grisler  ou  Tambition  punie.  Tragedie  (!)  in  cinq  actes. 
MDCGLXII.  o.  0.  (1762).  77  S.  [Umgestaltung  des 
nicht  zur  Vollendung  gelangten  Teildramas,  einer 
Alexandriner  Tragödie  des  Samuel  Henzi]. 

Gfr.  Bäbler.  Henzis  Leben  u.  Schriften  78  f.  u.  Hallers 
Bibliothek  V,  78. 

Sedaine  (1750).  „Teil"  (Melodrama-Text  in  3  Akten,  Vers 
und  Prosa,  zu  Gretrys  Musik). 

Vergl.  die  Inhaltsangabe  von  Eberli  in  der  „Schweiz* 
(Zürich)  1904,  p.  351/3.  Näheres  im  2.  Teil:  Schillers  Teil 
und  die  Musik  (Opern). 
[Bodmer  J.  J.  (?)  ]  Der  HaU  der  Tyranney  und  nicht  der  Per- 
son, oder  Same  (!)  durch  Licht  eingenommen.  Zürich 
o.  O.  1775.  24  S.  8°. 
Haller  V,  8'i. 


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[Bodmer  ,1.  .1.  (?)  |  Geiolcrs  Tod  oder  das  erlegte  Raubtier. 
Schauspiel,    o.  O.    [Zürich].  1775.    14  S.  8°. 

—  —  Melchthal  Heinr.  von,  der  alte  oder  die  ausgetretenen 

Augen,  (ein  Trauerspiel),  o.  ().  | Zürich]  17  7;"). 
18  S.  8°. 

-  —  Schweizerische  Schauspiele:  Wilhelm  Teil  oder  der 
gefährliche  SchulJ.  Geßlers  Tod  oder  das  erlegte 
Haubtier.  Heinrich  von  Melchthal.  o.  O.  Zürich 
1775.    8°.    15  S. 

—  —  Die  gerechte  Zusaminenschwörung,  in  fünf  Aufzügen. 

Mss.    4°.    m  S. 

Haller  V,  Ol.  Teil  ward  als  einfältiger  Mensch  dargestellt. 

—  —  Von  den  drey  Dramen:  Wilhelm  Teil.  Geßler.  Hein- 

rich von  Melchthal.    (o.  (_).  u.  .1.)  8°. 
Stadt-B.  Zürich. 

Le  Mierre,  A.  M.    Guillaume  Teil.    Tragödie.  Vverdon 
T7bU    8°.    8(1  S. 

Erschien  auch  im  „Theatrc  francais**  Genevc  1767,  Tome  I. 

Le  Mierre  Antonie  Marie:  Guillaume  Teil.  Tragödie  en 

einq  actes  representee  pour  la  premiere  fois  (!)  par  les 

eomediens  ordinairos  du  roi  le  17  decembre  17<>(>. 

[Paris]  gedruckt  Xeuchatel  17b7.    7.'5  S.  Neudrucke: 

Xeuchatel  177H  und  118!).    (Auch  in  der  Ausgabe: 

Ueno  Perin:  Oeuvres  de  A.  M.  Le  Mierre,  Tom  11, 

Paris  1810. 

Alexandriner-Tragödie. 

Le  Mierre.    Guillaume  Teil.    Tragedie.    Kepresentee  par 

los  Comediens  Francais  ordinaires  du  Roi,  pour  la 

premiere  fois.  le  17  novembre  17b(>.    A  Amsterdam 

el  a  la  Haye  chez  Constabel  et  Le  Feburc  1 7G7. 

—  —  Guillaume  Teil.    Tragedie.    Hejuvseulee  pour  la  pre- 

miere fois.  par  les  Comediens  Ordinaires  du  Hoi.  le 
Hub'  ;i  Paris,  chez  la  Ycuve  Duchesne,  Hue  St. 
.laques  au  Temple  du  Goül  MDCCLXX. 


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79 


Le  Mi  er  res   Teil  übersetzt  von  8.  Geilfus  im  „Neujahrs- 

blatt*  der  Stadtbibliothek  in  Winterthnr.   1878  ;J8  S. 

In  der  histor.  Einleitung  S.  6  ist  das  Verhältnis  Voltaires 
und  Diderots  zum  Apfclschuße  Teils  und  spez.  zu  Lc 
Mierrc'9  Teilt ragoed je  gezeichnet. 

Leinierre  Antonie  Marie.  Wilhelm  Teil.  Ans  dem  Fran- 
zösischen übersetzt  von  Dr.  G.  Geilfus.  Aaran  1880/81. 

76  S.    t2.  verh.  Aufl. 

Nr.  2f>  der  „Bibliothek  vaterländ.  Schauspiele." 

*  * 

* 

Zimmermann  Joseph  Ignaz.  Wilhelm  Teil.  Ein  Trauer- 
spiel in  5  Aufzügen.  Basel,  Jon.  Schweighauser  1777. 
92  S.,  Verbesserte  Auflage  1779,  Basel,  96  8.  in  8°. 

(Ein  bombastisches  Patrioten-Drama,  beeinflußt  durch 
J.  J.  Bödmen»  Tell-Schauspiele. ) 

[Zimmermann].  Teil  Wilhelm.  Ein  Trauerspiel  in  5  Auf- 
zügen, vorgestellt  von  den  Schulen  zu  Luzern.  Luzern 
1777.  8°. 

Ott  E.  C.  di  Zurigo.  Gugliclmo  Tello  overo  TElvezia  liberata, 
drama  par  musica  composta  di  — ,  tradotto  del  tedesco 
dell  ill.  Professore  Zimmermann  di  Lucerna.  4°. 
„Dedicato  all  ill.  Generale  barone  di  Zurlauben  a 
.  Gestellenburg,  per  il  carnavale  1780".  (Angeführt  im 
„Katalog  einer  prachtvollen  Sammlung  von  Mss.  die 
Schweiz  betreffend    .    .  (m.  Eggimann,  Genf 

1902.    p.  59.) 

[Am  Bühl  Joh.  Ludw.)  „Der  Schweizerbund".  Zürich 
1779.  8°. 

Durch  Rochholz,  (Grenzboten  1804),  Gregor  Grob  („Am- 
biihls  Gedichte14  1803,  S.  55),  Hertmann  (a.  a.  O.  S.  i>8)  .1. 
Bürckli  (Schweiz.  Blumenlese,  II,  1781)  dem  Obgenannten 
zugeteilt.  Beeinflußt  durch  Bödmet'. 
—  —  Wilhelm  Teilen,  schweizerisches  Nationalschauspiel. 
Eine  Preisschrift.  Zur  Aufführung  durch  die  zürche- 
rische Jugend  am  Berchtoldstag  bestimmt.  Zürich. 
Grell,  Gelmer,  Fülili  1792.  8°. 


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80 


Am  Bühl  Luclw.  Jak.  „Der  Neujahrstag  oder  die  Erobe- 
rung von  Samen"  [ca.  1790].  8°. 

[Fe tri  Joh.  Balth.1    Der  Drey-Bund.    Ein  vaterländisches 

Original-Schauspiel  in  vier  Aufzügen.    [Basel]  1791. 

8°.    Vergl.  Goedecke  II1  1076. 

Ein  „dialogisierter  Halb-Roman",  dem  Hocthe  einen  Ein- 
lluß  auf  Schillers  Teil  abspricht.  S.  2.  Teil:  Quellen  zu 
Schillers  Teil. 

Köhl  Joh.  Jak.     Prolog,  gesprochen  im  Schweizerischen 
Nationalschauspiel  des  Wilhelm  Teil   von  Ambühl. 
Chur  1795.  4°. 
Stadtbild.  Zürich. 

(Altorfer  Joh.  Jak.  ?)    Der  Schweizer-Bund.  Schauspiel. 

Zürich  1779.    8°.    127  S. 

Siehe  Haller  V.  64.  Nach  ihm  vermutlich  von  J.  J. 
Altorfer  verfaßt. 

Teil  Wilhelm,  eine  ganz  neue  Opera  Pantomime  in  drei 

Aufzügen.    (1779).  8°. 
[Meissner  A.  G.]    Johann  von  Schwaben.  Ein  Schauspiel. 

Leipzig,  Joh.  Gottlob.  Imman.  Breitkopf,  1780. 
Anonym  erschienen. 
Crauer  Franz  Regis  (Luzern).  Kaiser  Albrechts  Tod.  Ein 

Trauerspiel.    Basel,  Emanuel  Thurneysen  1780.  8,}. 
Le  Conservateur  Suisse  en  Becueil  des  etrennes  Hel- 

vetiennes:    Spectacle  National  d'Art  en  1784  (von 

L.  B.)    [Tellspiel  in  Arth].    Bd.  I.    Lausanne  18 LH. 

8°.    S.  276—87. 
Abdruck  aus: 

Etrennes  h  e  1  v  e  t  i  e  n  n  es  et  patriotiques.  Spectacle 
nationnal  [!]  [representant  G.  Teil  ä  Arth.]  Lausanne 
1785.    12°.    12  S. 

Z  a  y  Karl:  Patriotische  Maskerade  (Umzug  nach  unserer  Re- 
densart) und  Fastnachtspiel  zu  Art  im  Kt.  Schweitz,  (!) 
„Schweiz.  Museum".  III.  Zürich.  1787.  S.  103b '43. 

Melanges  helvetiques:  Spectacle  national  d'Arth  [en 
1784]  (Von  L.  B.)  Lausanne  1787.  8°.  p.  189—202. 
lieber  ein  altes  Teil- Volksspiel. 


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81 


Dictionnaire  d'anecdotes  suisses,  ou  recueil  de  traits 

curieux  sur  les  Suisses  et  sur  leur  pays,  leurs  usages, 

leurs  moeurs,  leur  caractere  Paris,  1823.  8° 

XXXIX,  1—425. 

Darin  p.  3t>4— 369:  Spectacle  national  ä  Arth  1784. 

(Teloki,  Ladislaus,  Graf:  dramatisierte  im  Jahre  1782, 

22  Jahre  vor  Schiller,  die  Tellsage  und  die  Schweiz. 

Freiheitsbewegung.) 

Noch  als  Manuskrpt.  aufbewahrt  im  Manuskr.-Schatze  der 
ungarischen  „Akademie  der  Wissenschaften". 
Näheres  darüber  in  „Lite rarhistorische  Berichte" 
der  ungarischen  Akademie  der  Wissenschaften.  Jahrg.  1808. 
2  Heft. 

Hichard  Hugo.  Der  Bundesschwur.  Lustspiel  mit  Be- 
nutzung der  histor.  Ereignisse  in  der  schweizerischen 
Eidgenossenschaft  v.  J.  1798.  Zürich,  o.  J.  8°  102  S. 

Cr  u  g  1  i  e  1  m  o  Teil,  tragedia ;  rappresentata  nel  teatro  di 
Lugano  dalla  compagnia  de'Signori  Dilettanti  il  Garno- 
vale  deir  anno  1798.    Lugano,  Veladini  e  Comp. 
1806.    (Wiederholt  im  Garneval  1815.) 
Bearbeitung  des  Teil  von  Le  Mierre. 

rirob,  Adrian.  Herzog  Johann  und  die  Schweizer. 
Heroisches  Nationalschauspiel  mit  Chören,  in  8  Akten 
Frei  nach  der  Geschichte  dramatisiert  (Zürich)  o.  J. 

Weber,  Veit  (Wächter  G.  Ph.  L.  C.)  Wilhelm  Teil.  Ein 

Schauspiel.    Berlin,  Maurer,  1804.  8°.    256  S. 

Mit  bildl.  Teil- Darstellungen  v.  Fr.  Bott  1804  und  einer 
Kartenskizze  der  Waldstatte.    Vergl.  folg.: 

Wächter  G.  Ch.  L.  G.  (pseud.  Veit 'Weber):  Wilhelm  Teil. 
Ein  Schauspiel. 

Dasselbe  Werk  erschien  —  wie  soeben  gezeigt  —  unter 
dem  Namen  Weber  i.  J.  1804  bei  Maurer  in  Berlin,  mit 
Kupfern  und  sprachlichen  Erläuteruugcn  und  ist  unaln 
hängig  von  Schillers  Wilh.  Teil  verfaßt. 

Das  Vereinigungsfest  in  Obwalden.  „Schweizer-Bote" 
Stans,  den  20.  Hönning  1805.  Aarau.  1805.  Nr. 
10.  77/80. 


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82 


Mit  der  Anuly.se  eines  gleichzeitig  aufgeführten  Tellspiels 
bei  welchem  u.  u.  der  Kampf  der  Pflugknechte  mit  Lauden- 
bergs Söldnern,  ferner  die  Blendung  des  Vaters  Heinrich 
Melchlhul  zur  Aufführung  gelangte,  also  noch  nach  der 
Schablone  Bodmcrs  und  der  alten  Teilspiele  vor  Schiller. 


d.  d.  seit  1804  (aber  unabhängig  von  Schiller). 

(S.  auch  im  2.  Teil  Abt.  IV:  „Nachdichtungen-  und  „Bearbeitungen 
seit  1804-  unter  dem  Kintlusse  Schillers),  sowie  Abi.  VII:  „Die  Musik- 

(Kossini-Opern). 

(Hoc he,  Eugcnius.)  William  Toll.  A  Tragedy  in  live  acts. 
London,  Hughes  1808.    (Stadtbild.  Zürich.) 

Historischer  Kalender  oder  der  Hinkende  Hott.  Hern 
1820.  V/2  Spalten:  Oster-l  hnzug  der  Jünglinge  von 
Holligen.  (Aufführung  des  Wilhelm  Teil  in  Knittel- 
versen.   Mit  Hild.) 

K  n  o  w  1  e  s,  James  Sheridan.  William  Teil :  A  Play  in  live 
acts.  P'irst  performed  at  the  theatre  Royal,  Drung- 
hand,  May  11,  1825.  London,  Cumberland.  Jahr- 
gang 182b\ 

—  —  William  Teil.  A  play  in  live  acts.  Campes  Edition. 
Nürnberg  und  New-York  12°. 

—  William  Teil.    A  Drama  in  three  Acts.  Rostock, 
Werther  1881. 

Ii.  Schirm  er  (Leipzig):  Ueber  James  Sheridan  Knowles' 
William  Teil.  „Angli,au  Zeitschr.  f.  englische  Philologie. 
HaUe  a.  S.  Jahrg.  XII.  (1889).   8°  1—12. 
1'eber  die  Quellen  von  Knowles'  „Teil-. 

K berli  Henry,  „Wilhelm  Teil"  vor  und  nach  Schiller.  Die 
„Schweiz/1.    Zürich.  (8)  11)04.    Jahrgang  VIII.  fol. 
25)8—302.    351— 3f>2.    :H)B— 3({8.    237— 27f>. 
(Rossini-Knowles  u.  a.  m.) 


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De  P  r  a  (1  e  1,  Eugene.    La  niort  de  Gessler.    Tragödie  en 

trois  actes.    Hecueil  poetique  des  tragedies,  poemcs 

etc.  improvises  en  Suisse.  Xcuchatel,  Gerster  182!*. 
Pelissier:  Giüllaume  Teil,  draine  lvrique.  Paris.  1830. 
Dcakin  H.  (1    The  deliverance  of  Switzerland  (a  dramatic 

poem)  (2.  edition.)    London  iSo*!.    8°    210  S. 
T  e  1 1  f  i  g  u  r  i  n  e  n  für  Puppentheater,  Bilderbogen  von  .los. 

Scholz.    Mainz  (is:-l.) 
W.  T  e  1 1-( Theater-Figuren,  auf  Karton  aufgezogen,  mit  Hoiz- 

klötzchen  und  l)raht  ca.  12  cm.  grolj.) 

No.  l-WC»  v.  F.  C  Webers  Spiehvarcnkatalog  Zürich.  S.  Iis. 
Theater-Textbücher  für  Kindertheater  mit  vollständigem 

Text  und  dazu  passenden  Figuren  von  Papier  (zum 

Aufziehen  auf  Karton). 

Darin  Xr.  18:  Wilhelm  Teil. 
Siewert  Ernst:  Willi.  Teil.    Schauspiel  in  f>  Akten  (nebst 

Figurenbügen).     Für  Kindertheater   neu  bearbeitet. 

Esslingen  o.  .1.  ilU  .  .)  4". 

Heft  lö  von  Schreibers  Kindertheater, 
s  c  h  r  e  i  b e  r s c  h  e  T  h  e  a  t  e  r  -  D  e  k  o  r a  t  i  o  n  e  n  zum  „Wilhelm 

Teil".    Groües  Format  4*>xö4  cm.,  kleines  Format 

oK\4iJ  cm.    Halingen  <  TJ  .  .1 
Wilhelm  Teil  U3  Figuren,  1  Pferd,  1  Stange  mit  Hut. 

1.  Ausgabe:  von  Papier  unaufgezogeu. 

2.  Fein  gekleidet,  mit  Draht  und  Textbuch. 
Nr.  tio»  A  und  Nr.         des  Spielwaren-Kataloge*  F.  <:. 

Weber,  Zürich  1004.  S.  140. 

Muess  Willi.  Die  Schlacht  am  Morgarten,  Trauerspiel  in 
ö  Aufzügen.    Weinfelden  1*40. 

Bassi  C.  Guglielmo  Teil.  Melodr.  Tragoed ie.  Torino  18öS.  s°. 
Siehe  ^,  Teil:  „Mu*ik* :  <>i>ern.  Ko«»im.) 

W  c  r  n  e  r  S  t  a u  f  f  a  c  h  e  r .  ein  vaterländisches  Schauspiel.  Auf- 
geführt an  der  Fastnacht  in  Steinen.  rDer  Erzähler". 
Schwyz  ibbl.    S.  30  u.  ff. 

Lieschichtsfrd.  Bd.  LX1.  *'> 


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*4 


c.  Novellistische  Bearbeitungen  und  Prosa- 
Erzählungen  der  Teilsgeschichte. 

(Siehe  unlon  2.  Teil :  Nacherzählungen  von  Schillers  Toll.) 

Histoire  des  jacobins  de  Herne,  avec  la  Delation  de  la 
meine  ville  et  l'hisloirc  de  Guillaunie  Teil  ou  la  deli- 
vrance  de  la  Suisse.    Lausanne  H>S0.  i'2l\ 

Ocffentl.  Bibliothek  Genf.  Andere  Aull.  HJtH).    Siehe  fol- 
genden Titel : 

He  heule  ts.  Voyages  .  .  .  IGSfi.  (S.  Ii:» — :  „Histoire 
de  Guillaunie  Teil  ou  la  delivrance  de  la  Suisse". 

Wörtlich  aufgenommen  in:  Histoire  des  Jacohin*  de  Herne. 
Lausanne  H»!H)  in  15°  S.  00-70.  (Haller  V  iüi.i 

Gespräche  in  dein  Heiehe  der  Todten.  Hundert  sechs  und 
sechtzigste  Fntrevue  zwischen  dem  berühmten  Seh  weil/er 
Wilhelm  Teil,  der  sehr  viel  zur  Freyheit  seines  Vater- 
landes contribuiret.  Lud  dem  neapolitanischen  Fischer 
Masaniello,  so  anno  HUT  die  Hebellen  zu  Neapolis 
commandieret  hat.  Leipzig.  DeerlTii^.  4n.  (Stadthih!. 
Zürich.) 

Journal  II  e  1  v  v  t  i  q  u  e :    I  >ialogue  enlre  Jules  Cesar  et 

(iuillaunic  Teil.    1744.    Avril.    p.  •{»»;— :>nu. 
1  bdier  V.  7o. 

*  * 

Soave  P  Francesco  tu.  a  Lugano  174.»)  Novelle  morali. 
la.  parte  (La  novella  XIV  e  consecrata  a  Guglielmo 
Teil.) 

Im  itf.  Jahrhundert  wiederholt  gedruckt.  Aelte*te  bekannte 
Publikation  über  Teils  Tat  in  Haben.  Sprache. 

 Guillaunie  Teil :  suivi  de  la  veuve  malade.  F.  Lanucci. 

le  tableau.  Dämon  et  Pythias  etc.  traduits  de  Titalien 
d'apres  F.  Soave.  Tours,  ISlo.  18°.  HKS  pp.  0t  grav. 

l'eber  die  verschiedenen  Ausgaben  der  Novellen  von  So- 
a\v  siehe  „Sa^io  di   una  bibliographia  di  l\  Soave"  von 


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85 


K.  Motta  im  „Bolletino  slorio  della  Svizzcra  italiana"  Issi. 
S.  UÜ3. 

* 

*  * 

Hir/.el  S  a  1.  Die  Gründer  des  Schweizerbundes.  M.  Titel- 
Kupfer.   In:  ..Xeujahrsstücke  der  Stadtbild.  Zürich/' 

i  ;«>*).  4°  ti  s. 

Krzahlung  der  Teilsage  in  „reber  das  Interessanteste  in 
dei    Schweiz".     Aus  dem   Französischen.  Leipzig 
1778—80.    1.  Bd.    S.  168—182. 
Vgl.  Wurzbach  Nr.  1330. 

Historischer  Calender  oder  der  Hinkende  Bott :  Wil- 
helm Teil.  (Erzählung  der  Sage  mit  Lavaters  Tell- 
«'edieht.)    Bern  1.784.    2  Seilen. 

her  Wilhelm  Teil  an  seine  wiedergeborenen  Sohne. 
Donnerstag  den  15.  Februar  17U8.  (t'niversitätsbibl. 
Basel:    Sanmielband  neu-helvelischer  Schriften.) 

„Kastor  Teil  einer  GesprachsMge  „zwischen  Wilhelm 
Teil,  der  aus  dem  Keiehe  der  Toten  kommt,  und  dem  Magi- 
strat von  Bern."  Im  Vorliegenden  tut  der  Teil  dem  Magi- 
strat dar,  daU  der  Aufruhr  mit  Hecht  nach  französischer 
Hilfe  rufe,  da  jener  die  ursprungliehe  reine  und  allgemeine 
Freiheit  in  aristokratischem  Sinne  verdreht  habe.4*  K.  T.  A. 
s  4  Nr. 

Der  w  i  e  d  e  r  a  u  f  e  r  s  t  a  n  d  e  n  e  T  e  1 1.    Donnerstag  den 
15.  Febr.  i;H8.    (Universitätsbl.  Basel  Sammelbandi 
„Krstes  Gespräch  zwischen  Wilhelm  Teil,  der  aus  dm. 
Iteiche  der  Toten  kömmt  und  dem  Magistrate  von  Bern.* 
•  K.  T.  A.  Nr.  Iäj.) 

doli  berat  cur  helvetique.    Xeufchatel  IT!)?. 

<inill;i  ii  me  Teil  ou  La  Suisse  dclivree  du  joug  des 

(•Irangers.    Par  un  Suisse.  1708. 

„Im  Anschluß  an  die  wieder  zu  Khrcn  gezogene  Trag- ><lie 
de*  Le  Micrre  versucht  das  Schriltchen  durch  eine  begeisterte 
Verherrlichung  Teil«  die  schweizerische  Vaterlund.slie.be  neu 
anzufachen."    (K.  T.  A.  Nr.  i  >  .) 

* 

*  * 


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So 

Florian,  Guillaume  Teil  ou  la  Suisse  liberee,  ouvrage  post- 
hume.     (Mit  dem  Porträt  des  VerfaOrs  und  vier 
Stichen).    Paris,  librairic  Ecouoiniime,  An.  IX. 
Spätere  Pariser  Ausgaben  1810  und  1813. 

Florian,  de  [J.  P.|  Guillaiune  Teil,  ou  la  Suisse  libre,  et 
Pierre.  Xouvelle  alleinande  avec  la  vie  de  lautem- 
par  L.  F.  .lauf  fr  et.  Traduit  par  Xavier  Wcinzierl. 
Munic  1804.  8°. 

—  Wilhelm  Teil,  oder  die  freie  Schweiz,  und  Peter, 
eine  deutsche  Novelle.  Mit  dem  Leben  Florians  von 
.lauffret.  München  1804.  (Französisch  und  deutsch. 
Mit  Titelbild.) 

—  —  Guillaume  Toll  ou  la  Suisse  libre.  Mit  grammatischen 

Erläuterungen  und  einem  Wortregister  zum  Helmte 
des  Unterrichts.  Zweyte  Auflage.  Leipzig  1811).  s". 
IV  und  107  S. 

—  --  Wilhelm  Teil,  od.  die  freye  Sehwcitz,  ein  geschichtl. 

Hornau,  leutsch  bearb.  von  K.Back.  Kisenberg  1*21. 
8°.    120  S. 

Guillaume  Teil,  ou  la  Suisse  libre.  Mit  grammatischen 
Erläuterungen  und  einem  Wortregister  zum  Behufe 
des  Unterrichts.    Leipzig  ]82(i.    8°.    IV.  10?  S. 

—  -  Guillaiune  Teil.    18: W.  8'. 

i 

—  (Iuillaume  Teil  ou  la  Suisse  libre.  Mit  einem  voll- 
ständigen Wörterbuche  vonJ.  G.  F.  Henner.  Ouedlin- 
burg  und  Leipzig  1842.    8°.    lo;j  S. 

—  —  Guillaume  Teil  ou  la  Suisse  libre.  Erhard  1844. 

Guillaiune  Teil  ou  la  Suisse  libre  .  .  .  Mit  den  not- 
wendigsten historischen  und  geographischen  Erläute- 
rungen .  .  .  und  einem  vollständigen  Wörterbuche, 
neu  hrsg.  von  C.  Schnabel.  Berlin  [1844]  (auch 
1884).  8°. 

-  Guillaume  Teil.   In  der  ..Sammlung  franzosischer  und 


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87 


englischer  Textausgaben  zum  Schulgebrauchu.  Bd.  IV. 
Leipzig,  Itenger,  1800. 
Florian,  de  [J.  P.J    Guillaume  Teil.   Hsg.  v.  Schnabel. 
Leipzig  1884. 

* 

—  —  Wilhelm  Teil  oder  die  freie  Schweiz.    Deutsch  von 

H. Meerholz.  Reclams  Universalbibliothek  Nr.  2129. 
Leipzig  (o.  J.)    8°.    7ii  S. 

—  —  Wilhelm  Teil  oder  die  Befreiung  der  Schweiz.  Ham- 

burg. 8°. 

—  —  Wilhelm  Teil  oder  die  Befreiung  der  Schweiz.  Aus 

dem  Französischen  übersetzt  von  Dr.  A.  E.  Woll- 
heim. Miniaturbibliothek  der  ausländischen  Glassiker. 
Nr.  G.    Hamburg  und  Leipzig.    12°.    112  S. 
Back  Karl.    Wilhelm  Teil  oder  die  freye  Schweiz,  ein  ge- 
schichtlicher Roman. 
(Siehe  oben:  Florian.) 

* 

*  * 

Historischer  Kalender  oder  Der  Hinkende  Holt:  Arnolds 
von  Winkelried  Schreiben  an  Wilhelm  Teil.  Bern 
1801.    17,  Spalten. 

Morgenroth.    Zwey-  und  fünfzig  interessante  Erzählungen. 

Leipzig  1802.  8.° 

Darin  auch:  ,.Der  Teil",  dcßeii  Sprung  aber  der  Autor 
aus  Versehen  auf  den  Gcnfcrsce  (!)  versetzt. 

\V.  Teil,  der  Tausendkünstler  ä  la  Blumauer.  Altenburg, 

Dethersen  1805.  8°. 
Mit  illum.  Kupfer. 
Wilhelm  Teil  und  Arnold  Winkelried  (nebst  Illustrationen 

zur  Geschichte  der  beiden).  Im  „Historisch  genealog. 

Kalender  auf  das  Jahr  180(»u  [hsg.  von  Jon.  Unger) 

Berlin,  Joh.  Fried r.  Unger.  16°. 
Wilhelm  Teil  der  Schütze,  Geschichte  der  Schweiz  vom 

Jahre  1307,  ein  Geschenk  f.  d.  gebildete  Jugend  etc. 

Bamberg  [Lachmüller]-Leipzig-lHiurichs]  1810.  12°. 
Mit      illum.  Kupfern. 


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SS 

Businger  .los.  Die  ältere  Geschichte  des  Volkes  von  Xid- 
walden.  Bd.  I.  Die  Geschichte  des  Volkes  von 
Unterwaiden  ob  und  nid  dem  Wald.  Luzern  lS'20. 
p.  >>te— 39:    |W.  Teil-Geschichte.) 

Henning  Ad.  Uhrist.  Krust.  Wilhelm  Teil.  Nürnberg 
I80U  8°. 

Hu  sing  er  Jos.  Schweizersche  Hilder-Gallcrie  oder  Erklärung 
der  vaterländischen  Geschichten,  in  den  Gemälden 
auf  der  Kapell-Brücke  zu  Luzern.  Bd.  I.  Luxem 
1S>0.  8°. 

Darin:  S.  1«3— 18i>.  27.  Tafel:  Der  Reichsvogt  Hermann 
(ieüler  und  Werner  Stauffacher  von  Schwyz. 

S.  200— 20G.  32.  Tafel:    Der  Rundesschwur  im  Grütli. 

8.  192—199.  30.  und  31.  Tafel:  Die  Geschichte  Wilhelm 
Teils  von  Rürglen,  und  der  aufgepllanzte  Freyheilshut. 

Dictionaire  d  anedotes  suisses,  ou  recueil  de  traits  curieux 

sur  les  Suisses  et  sur  leur  pays.  leurs  usages,  leurs 

moeurs,  leur  carneterc  Paris  8°. 

Darin  p.       — U9 :  (iuillaume  Teil. 

Teil,  der  wiedererschienene,  oder  Gespräch  zwischen  Teil 
und   dem   Rate   von   Unterwaiden   von   .1.   H.  H 
St.  Gallen.  1S:U.  8". 

Schönhuth  O.  F.  H.    Wilhelm  Teil.    Eine  Geschichte  der 
Vorzeit,  neu  erzählt.    Reutlingen  1834.  8°. 
Wieder  aufgelegt  Reutlingen  183U  u.  s.  f. 

Teil  in  „Schweiz",  Jahrg.  I,  Neuchätel  1831 J.  Fol.   S.  (i. 

Teil  Wilhelm,  oder  die  Befreiung  der  Schweiz.  Reut- 
lingen 18:W.  8°. 

Volks-Biblinthok.  Biel,  .lahrg.  III  IS-58.  S.  12— tö: 
Wilhelm  Teil  [mit  dem  Bilde:  „Baumgartens  Rettung" 
von  Lugardon".] 

ELUinger.  Historische  Bildergallerie.  Mit  erläuterndem  Text 
von  Joh.  Rud.  Liggens  torf  er.  Zürich  1838,  Grell 
FüCli.  8°. 

Darin:  2.  Lieferung.  Teilensprung. 


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3 


81) 

Colau  *Piere.    Le  Irioinphe  de  Guillauine  Teil  ou  le  tyran 
puni,   tableau   historimie    de    la    revolution  suisse. 
Paris  1840.    12°.    10b  S. 
Erste  Drucklegung  ltftt. 

Schunhuth,  0.  F.  H  Wilhelm  Teil.  Eine  Geschichte  der 
Vorzeit,  neu  erzählt,    Reutlingen,  1841.    S'1  131). 

Teil  Wilhelm.  Die  Eidgenossen  a.  d.  Rütli,  oder  die  Be- 
freiung der  Schweiz.  Eine  Gesch.  a.  d.  Mittelalter. 
Reutlingen.  8". 

i  >  e  s  Volks  Boten  Schweizer  K  a  1  e  n  d  e  r.   Basel  1844. 

4".  I  Spalten:    Von  der  Vögte  Tyrannei  und  dem 

Bund  auf  dem  Rütli.    (Mit  Bild.) 
A  1 1»  ii  in  de  1  a  Suisse  r  o  m  a  n  d  e.    Geneve  1844.   2.  vol 

l*J4— 1*27:  Histoire  et  chant  de  Guillauine  Teil  par 

le  baron  de  B  .  .  .  n. 

Wiederabdruck  aus  dein  „r/artistc*    .1  livr.  toin.  IV. 
Paris  <lu  10  Juillet 

.1.  A[miet?|    Die  Sage  von  den  Teilen.    (Mit  einem  Bilde 

von  Disleli.  l    Wochenblatt  für  Freunde  der  Literatur 

und  vaterländ.  Geschichte.   Solothurn  1845.    S.  HiS 

[irrtüml.  gedruckt  158!]  4°.  Zwei  Seiten. 

* 

*  * 

Gottheit'  .1.  (Bitzius  Alb.)  Knabe  des  Teil.  Eine  Geschichte 
für  die  Jugend.    Berlin.  lS4b\  8'  23t>  S. 

Eine  La  nd  e n  bergssage  im  Holsteinischen.  Wochenblatt 
für  Freunde  der  vaterländischen  Geschichte,  Solo- 
thurn.   Jahrg.  (II)  184G.    4°.    S.  58—51). 

Volksbücher,  \r.  3 :  Wilhelm  Teil  und  die  Eidgenossen 

auf  dem  Rütli.    Augsburg  1850.  i'2'\  <><>  S. 
Mit  eingedruckten  Holzschnitten. 
Der  (i  uck  kästen  mann.    Neueste  Volksbücher  mit  lilho- 
graph.  Illustrationen.    Lübau.  1851,  Breyer. 

Heft  I:  Wilhelm  Teil  öfter  die  Befreiung  der  Schweiz 
öl?  Seiten  und  'i  Steinschnitte. 
David  Philipp  aus  Basel.    Die  Geschichte  vom  Wilhelm 
Teil.      Von   einem   Landschullehrer  seinen  Jungen 


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■ 


erzählt,  ursprünglich  seinen  Freunden  gewidmet.  „Der 
Freischütz."    Zeitschrift  von  J.  .1.  Leuthy.  Zürich 
(II)  1854.  8°.   S.  50— 5o\ 
Severus  [Wilhelm  Ruess.J     Der  Eidgenossen  Heldentage. 
Epische  Bilder.    St.  Gallen  und  Hern,  Huber  1804. 


Ho  ff  mann  Franz.  Die  Geschichte  von  Teil.  Eine  Erzäh- 
lung für  die  Jugend.  Stuttgart,  1850.  5.  Aullage. 
12°.    64  S. 

Wilhelm  Teil.    Stockholm,  P.  G.  Berg,  1856.   IG".  16  p. 

Schwedisch  geschriebene  Erzählung  der  Tellsuge.  In  der 
Sammlung  ..Kolks  kriftes.  Allamanna  historier,  Nr.  10. 
(2.  Aull.  MJi). 

Ii  sing  von  Ölten.  Wilhelm  Teils  Abscheid.  Oltner  Kalender. 
Ölten  (II.)  1859.  4°  2  Spalten. 

Bio n  W.  F.  Darstellungen  ans  der  Geschichte  des  Schwei- 
zervolkes. Dramatisch  bearbeitet  für  die  vaterländ. 
•lugend.    Kreuzlingen  1861.    12".  IV  u.  167  S. 


E  n  g  e  1  h  o  r  n  s  .1.  illustrierte  Volksbücher.  1.  Bändchen : 
Wilhelm  Teil  und  die  Anfänge  der  schweizerischen 
Eidgenossenschaft.  Stuttgart  1866  (Engelhorn)  8' 
64  S.  mit  eingedruckten  Holzschnitten. 

Memoires  et  documents  publies  par  la  societe  d'histoire  de 
la  Suisse  romandc.  Lausanne  1866.  XXI.  (Appen- 
dice).  8°.  p.  i)07— 501):  L'histoire  de  Guyaume-Te. 
Coumeint  djan-danie  la  contave.  (Patois  des  environs 
de  Lausanne.) 

G  o  u  1  d  S.  B.  Gurions  niythes  of  the  middle  ages.  London 

1866.    8"  242  p. 

[iM\l  erschien  die  2.  Serie  3"t0  S.  und  im  gleichen  Jahre 
die  Xeuausgabe  der  1.  Serie  mit  28P>  S.  Enthäll  u.  a.  die 
Teilsage. 

O  c  1 1)  e  r  in  a  n  n  Hugo.  Die  Legende  des  Teil.  Eine  zeit- 
genössische Studie  auf  dem  Festplatz  des  eidgen. 
Schützenfestes.  „ Alpenpost. u  Kepertorium  der  gesam- 


Darin:  „Der  Teil-.  S.  18,  22. 


I 

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91 


ten  Alpenkunde,  gegr.  und  herausg.  v.  Walter  Senn. 

Glarus.  1872.    Jahrg.  III.    fol.    41—42  p. 
A'ita  di  Gugl.  Teil,  narrala  ai  fanciulli.    Libro  di  lettura 

e  di  preinio  .  .  .    Milano,  1872.  16°. 
Jagd zcitung  1872,  Xr.  23:  Eine  neue  Sage  vom  Schützen 

Teil. 

V  i  g  u  i  e  A  r  i  s  t  e  :  La  Legende  du  Guillaume  Teil.  Xinies, 

t873'4.  8°.  39  p.  (Kxtrait  des  Memoires  de'  FAcademie 

du  Gard,  1871.) 
Hen  n  e  am  H  h  y  n  O. :  Die  deutsche  Volkssage.  Leipzig  1874. 

Du riii  8.  .'JOS  u.  ff.:  Tcllsagc. 
Frey  Jacob.    Es  lebe  der  Teil.    Erzählung.  Sonnlagsblatt 

des  Bund.    Bern.  1874.   7/8.  15/10.  23  24.  38  40. 
Barandun  Joh.,  Fablas  e  sieniis  a  Wilhelm  Teil.  Cuera, 

1878. 

Einer  Kalender.    Altdorf  1880.    2  Seiten.    Teil  in  Alt- 
dorf.   (Mit  Abbild.) 
Formari,  P.  Guglielmo  Teil,  ovvero  o  il  risorgimento  della 

libertä  svizzera  (raeconto).    Milano  1882.  8°  115  p. 
David  Philipp.    IVGschicht  vom  Wilhelm  Teil.  (Von 

einem  Schulmeister  seiner  Jugend  erzählt.)  Sammlung 

deutsch-schweiz.  Mundart-Literatur.    Aus  dem  Kant. 

Basel.  III.  Heft.    Gesammelt  und  herausg.  v.  Prof. 

O.  Sutermeister.    Zürich  1882.    8°.    S.  48—51. 
Guglielmo  Teil,  eroe  liberatore  della  Suizzera.  Ilacconto 

storico.    Godrogno  1883. 
F  a  v  r  a  t  L.    Histoire  de  Guillaume  Teil  en  patois  vaudois. 

In:    Xouvelles  Etrcnnes  Fribourgeoisies.  Fribourg, 

(XVII.)    1883.    p.  77—79. 
Lamartine  A.  de  Guillaume  Teil  — Bernard  de  Palissy  — 

Xouvclle  edition.    Paris,  1883.    8°.    254  S. 
Vierwald  stätter  Volkskalender.    Luzern,   1884.  S. 

2U— 30:    Die  wohre  Gschicht   vom  Wilhelm  Täll. 

(Im  Basler  Ditsch.) 
Einsiedler  Kalender.  Einsiedeln  1884.  3  Seiten:  Geliier 

und  Teil. 


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S)2 

Uines  Alberola.  Guillermo  Teil  6  la  fundaeiöu  de  la 
repüblica  helvetica.  (Xovela  historica)   Madrid  188 

8  .     .)•»..)  S. 

Schmidt  F.  Wilhelm  Teil.  8.  Aull.  Leipzig  1888  (Voigll.) 
V>'\    94  S. 

Storia  di  Gugliehno  Teil  narrata  ai  giovinetti.  Con  tavole 
eroinolitograliche.    Milano  1891.    8 80  p. 

(Garbald-Gredig,  Johanna).  Wilhelm  Teil.  (Siehe 
folg.  Titel): 

Andrea  Silvia  [Garbald-Gredig,  Johanna].  Wilhelm  Teil: 
histor.  Krzählung,  dem  Schweizervolk  zur  Bundes- 
feier  gewidmet.    l-raucnfeld  1891.    8°.    löT  S. 

Das  Alphorn.  St.  Gallen.  Jahrg.  LH  (1891).  S.  : 
Der  Schütze  Teil  und  das  Bütli. 

La  uriosita  deir  erndizioni  di  Milano,  no  4.  ann.  IL 
1892.    S.  4G — 47  :  Gugliehno  Teil. 

Nouvelles  Etrennes  Frihonrgeoises.  Vol.  XXVII. 
Fribourg  189:1  L'histoire  de  Gnillanme  Teil,  rao>nU'>e 
par  im  anglais. 

Alt,  D.     Lin   amerikanischer  Wilhelm   Teil.  Humoreske. 

Bern,  Selbstverlag  des  Verfasseis.  181)4,  (Schweiz. 

Landesbibl.,  Hern.) 
Willem  Teil,   de  /witschersche  Vrijheidsheld.     Door  1*. 

Lonwerse.    Met  vier  Plaaljes.    /ntphen,  Schillemans 

and  van  Hei k um.    o.  .1.  8°. 
(Titelbild:  Baumfällens  Bettung.) 
Mellano  (L.)    La  storia  di  Gugliehno  Teil,   raecontata  ai 

fanciulli  italiani,  2  a  edizione,  ill.  Torino  1894.  10°.  HS  p. 
Teil.    Histoire  de  Guillaume  Teil.    Xouvelle  edition  pour 

la  jeunesse.  Lausanne,  Pavot  1898.    Li»".    54  p. 
Gotthelf  Jeremias.  Der  Knabe  des  Teil.  Line  Geschichte 

für  die  Jugend.  (Verein  f.  Verbreitung  guter  Schriften.  > 

8°.    Basel  1902. 
Theen  Hubert.     Wilhelm  Teil  im  Hamburger  Klysium- 

Theater.    Scherzspiel  .  .  .  Hamburg  1904.  8°.  :t2  S. 


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93 


[teichner  Klara.  Die  Geschichte  von  Wilhelm  Teil.  Er- 
zählt von  .  .  Mit  b'  Farbendruckbildern  von  G.  Franz. 
Stuttgart.  G.  Weise  (o.  .1.)  [ca.  1887].    4°.    12  S. 

Baue rin an  n  C.  Knallbonbons.  Humorist.  Naschwerk  für 
Lektüre  und  zum  Vortrag  in  geselligen  Kreisen. 
Stuttgart  [o.  J.]  8°. 

Dahn  als  Travestied  Meldung:  „Wilhelm  Dell"  (Sächsisch). 

Wilhelm  Teil.  Flugblatt  als  ßcgleit-Text  zu  einer1  Bilder- 
serie der  Teilgeschichte  in  Farbendruck,  erschienen 
im  Verlag  Ed.  Büttner,  Berlin,    o.  J.  in  12°. 

David  Philipp.  I)'  Gschicht  von  Wilhelm  Teil.  David 
und  Goliath.  Humoristische  Gedichte  in  Basier  Mund- 
art. Ouodlibet  Nr.  7.  Basel  o.  .!.  [190  .  ].    7  S.  [12]. 

V  r  sc  h  \v e  i  z ,  d  i  e.  Classischer  Boden  der  Teilsage,  verherr- 
licht durch  Schillers  Freiheitssang,  u'4  Stahlstiche  von 
K.  Huber  und  anderen  Künstlern.  Mit  historisch 
topographischem  Text  von  Prof.  Ed .  O  s  e  n  b  r  ü g g e  n. 
4.  Aufl.    Basel,  o.  .1.  Fol. 

Schmidt  Ferd.  Wilhelm  Teil.  Ein  geschichtliches  Ge 
mälde.  Mit  3  Abbildungen.  Neue  Hechtschreibung. 
Zwölfte  Auflage.  (Deutsche  .Jugendbibliothek,  hsg. 
von  Julius  Lohmeyer  und  Ferdinand  Schmidt,  Bd.  17.) 
Berlin  (o.  J.).  8°. 

d)  W.  Teil  und  die  Musik. 

i Siehe  oben  B.  a.:  „Teilenlieder-  S.  tö.  fber  Ho*sini  siehe  im  ^  Teil: 
„Schillers  Teil  und  die  Musik-  (Opern). 

N'eujahrsgeschenk  ab  dem  Musiksaal  Zürich  aufs  .lahr 

11711.  Schweizerszenen,  2.  St.  Wilhelm  Teil,  (quer  4".) 

Neu jahrsge schenk  ab  dem  Musiksaal  .  .  .  Zürich  aufs 

Jahr  1760:    Der  Schweizerbund,    quer  4°.) 

Heide  Kompositionen  sind  Kainmerkantaten  mit  Ceinbalo- 
begleitung. 

Teil.  Eine  ganz  neue  mit  schönen  Dekorationen  und  Ver- 
wandlungen nebst  einer  guten  Musik  versehene  und 


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94 


aus  einem  lettischen  Original  gezogene  OPKRA  PAN- 
TOMIME .  .  .  Zum  ersten  mal  von  den  Pernerischen 

Kindern  aufgeführt1*,  o.  O.  und  o.  .1.  [IS.  .lahrh.]  8°. 

Bürgerbibliolhek  Luzern.  Daselbst  177!»  aufgeführt,  „unter 
der  Leitung  des  Felix  Berner".    Audi  unter  dein  Titel: 

Teil  Wilh.,  eine  ganz  neue  Opera  Pantomime  in  3  Auf- 
zügen. 8  Seiten.  8". 

Dunlop  und  Garr:  The  archers.  tue  mountaineers  of  Switzer- 
land.    IT  TO. 

Gretry.    Guillaume  Teil:  draine  en  trois  actes  .  .  .  (Oper-) 

Partitur.     (Colleclion    compl.    des  ouivrcs  de  Gr. 

Livraison  24).    Leipzig,  Breitkopf      Härtel.  Fol. 

Vor  Schillers  Teil  und  zwar  im  März  I7'»l  in  Paris  auf- 
geführt. Die  Oper-Bearbeitung  stammt  ,von  Alfred  Wotquenne. 
(Kgl.  Bibl.  Berlin.)  Der  Text  von  Sedaine  (siehe  oben: 
„Dramatik"  S.  77.) 

Piccini.    Teil  (französ.  Ballet)  ca.  1805. 

e.  W.  Teil  und  die  bildende  Kunst. 

(Siehe  auch  oben  S.  59— (tt  und  2.  Teil:  VIII.  ..Schillers  Teil  und  die 

bildende  Kunst".) 

Herzog  Hans.    Ein  altes  Tellen-Bild.    ,.Anz.  für  Schweiz. 

Altertumskunde."    Zürich  (V)  1886.    S.  :Vs2. 
(v.  Liebenau  The  od.)    Teil  oder  Xiklaus  von  der  Flüef 

„Katholische  Schweizerblätter."     Luzern  1899.  8°. 

S.  4Tb  T. 

Behandelt  die  Wahl  eines  Vorwurfes  für  eine  Sehul- 
medaille. 

Heinemann  Franz.  Teils  Apfelschuss  im  Lichte  der  bil- 
denden Kunst  und  der  Poesie  eines  halben  Jahr- 
tausends. Iconographisch-litterarische  Studie.  Offizielle 
Fest-Zeitung  für  das  eidgen.  Schützenfest  in  Luzern. 
Journal  officiel  du  tir  fedcral  ä  Lucerne.  Luzern  1901 

9—17.  t?7 — iU.  4b— :>X  (;  ■>— (19.  T8-8.Y •.>:;()-• 2'Sd.  4° 
Die  Arbeit  erschien  auch  in  erweiterter  Fassung  sepaml 
unter  dem  Titel: 


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95 


Heine  mann  Franz.  Tell-lc  m<)n'raphie.  Wilhelm  Teil  und 
sein  Apfelschuss  im  Lichte  der  bildenden  Kunst  eines 
halben  Jahrtausends.  (lf>. — 20.  Jahrhundert.)  Mit 
Berücksichtigung  der  Wechselwirkim»  der  Teil-Poesie. 
Mit  4  Kunst-Beilagen  und  54  Original-Reproduktionen. 
Lu/.eru  und  Leipzig,  [1902J.    T.\  Seiten  in  4". 

^Buchhandel-Ausgabe  von  500  nummeriertcn  Exemplaren. 
Für  -den  Druck  im  „Anzeiger  f.  Schweiz.  Altertumskunde" 
bestimmte  Mss.  Nachtrage  hiezu  im  Besitze  des  Verfassers.) 

Zur  Teil- Iconograp  hie.  Von  O.  W(aser)  „Schweiz.  Die. 
Schweizerische  illustr.  Zeitschrift".  Zürich  11)02. 
Band  <i.    S.  520. 

Tell-lcouographie:  Bilder  :  p  50 — 64 ;  kunstgewerbliche 
Gegenstände  p.  »>4— ßs;  Medaillen  p.  i:>S--(>9  ;  Tell- 
tupographie  (in  Bildern)  p.  U9  —  7S  ;  Gemälde  p.  79 
—81;  Skulpturen  p.  SL— 82:  Stiche  p.  83  und 
Nachträge  p.  9U — IO0  im  ..Katalog  der  Teil-Aus- 
stellung vom  8.— 29  Mai  1904.    Zürich  1904. 


Zweiter  Teil. 

■ 

Schillers  W.  Teil. 


L  Inspiration,  Thema  und  Ausführung. 

1.  Erste  Anregung,  Quellen  und  Entstehung. 

a.  Anregung  durch  Goethes  Plan  eines  Teil-Epos 

und  durch  Andere. 

i siehe  auch  unten:  b.  „Ouellen  Schillers".) 

<B  ief Wechsel  zwischen  Goethe  u.  Schiller,  betreffend  (Ins 
Tell-Kpos:  vergl.  nachfolgende  Stellen  von  Originalien. 
ausgestellt  in  der  Teil-Ausstellung  Zürich  DKM-  und 
abgedruckt  aus  deren  Katalog  S.  i  u.  ff.) 

i-J  rief  Goethes  an  Schiller.  Stäfa  14.  Oktober  17M7  mit 
Os.  erster  Erwähnung  des  später  wieder  fallen  ge- 
lassenen Kpos-Planes).  Photographie  nach  dem  Original 
im  Goethe-Schiller-Archiv  in  Weimar.  -  Druck: 
(ioethes  Briefe,  Weimar  lSIKJ.  Bd.  V>.  S.  ff. 

„Was  werden  Sie  nun  alier  sagen,  wenn  ich  Ihnen  ver- 
traue, dass  zwischen  allen  diesen  prosaischen  Stoffen,  sich 
auch  ein  poetischer  hervorgetan  hat,  der  mir  viel  Zutrauen 
einllöUt.  Ich  hin  fast  überzeugt,  dass  die  Fabel  vom  Teil 
sich  werde  episch  behandeln  lassen,  und  es  würde  dabey, 
wenn  es  mir,  wie  ich  vorhabe,  gelingt,  der  sonderbare  Fall 
eintreten,  dass  das  Märchen  durch  die  Poesie  erst  zu  seiner 
vollkommenen  Wahrheit  gelangte,  anstatt  dass  man  sonst 
um  etwas  zu  leisten,  die  (.ieschiehlc  zur  Fabel  machen  muss. 
Doch  darüber  künftig  mehr.  Das  beschränkte,  höchst  be- 
deutende Local.  worauf  die  Begebenheit  spielt,  habe  ich  mir 


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wieder  recht  vergegenwärtigt,  so  wie  ich  die  Charaktere, 
Sitten  und  Gebräuche  der  Menschen  in  diesen  Gegen-len. 
so  gut  als  in  der  kurzen  Zeit  möglich,  beobachtet  habe,  und 
es  kommt  nun  auf  gut  Glück  an.  ob  aus  diesem  Unter- 
nehmen etwas  werden  kann  .  .  * 

Dazu  bemerkt  der  Katalog  der  T.  A.:  „Dies  ist  im 
Briefwechsel  zwischen  Goethe  und  Schiller  die  erste  Erwäh- 
nung des  Teil-Motivs,  das  Goethe  episch  zu  behandeln  ge- 
dachte, jedoch  über  anderen  Pläne  wieder  liegen  liess.  Die 
erste  Anregung  zur  dichterischen  Bearbeitung  der  Tell-Sage 
ist  also  von  zürcherischem  Boden  ausgegangen. 

Brief  Schillers  an  Goethe,    .lena  den  ,'JÖ.  Oktober  1707. 

Photographie  nach  dem  Original  im  Goethe-Schiller- 
Archiv  'in  Weimar.  " —  Druck:  .lonas.  Schillers 
Briefe,  Band  f>. 

„Gottlob,  dass  ich  wieder  Nachricht  von  Ihnen  habe,  diese 
a  Wochen,  da  Sic  in  den  Gebirgen,  abgeschnitten  von  uns.  um- 
herzogen, sind  mir  lang  geworden.    Desto  mehr  erfreute 
mich  Ihr  lieber  Brief  und  alles,  was  er  enthielt.  —  Die  Idee 
von  dem  Wilh.  Teil  ist  sehr  glücklich,  und  genau  ül>erlegt. 
konnten  Sie,  nach  dem  Meister  und  nach  dem  Hermann, 
nur  einen  solchen,  völlig  localcharaktcristischen  Stoff,  mit 
der  gehörigen  Originalität  Ihres  Geistes  und  der  Frischheit 
der  Stimmung  behandeln.    Das  Interesse,  welches  aus  einer 
streng  umschriebenen  charakteristischen  Localität  und  einer 
gewissen  historischen  Gebundenheit  entspringt,  ist  vielleicht 
das  Einzige,  was  Sic  sich  durch  jene  beiden  vorhergegangenen 
Werke  nicht  weggenommen  haben.    Diese  2  Werke  sind 
auch  dem  Stotr  nach  ästhetisch  frei,  und  so  gebunden  auch 
in  beiden  das  Local  aussieht  und  ist.  so  ist  es  doch  ein  rein 
poetischer  Boden  und  repräsentiert  eine  ganze  Welt  Bei  dem 
Teil  wird  ein  ganz  anderer  Fall  seyn.  ans  der  bedeutenden 
Enge  des  gegebenen»  StotTcs  wird  da  alles  geistreiche  Leben 
hervorgehen.    Es  wird  darin  liegen,  dass  man    durch  die 
Macht  des  Poeten  recht  sehr  beschränkt  und  in  dieser  Be- 
schränkung innig  und  intensiv  gerührt  und  beschäftigt  wird. 
Zugleich  öffnet  sich  aus  diesem  schönen  Stoffe  wieder  ein 
Blick  in  eine  gewisse  Weite  des  Menschengeschlechts,  wie 
zwischen  hohen  Bergen  eine  Durchsicht  in  freie  Fernen  sich 
a  Ultimi." 

( i  o  e  t  h  c s  T  e  1 1  e  p  n s.  Siehe  Goethe:  Tag.  u.  .lahreshef te  1804. 


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99 


(Auszug  daraus  in  „Mitteilungen  z.  vaterländ.  Geschichte". 

Hsg.  v.  Hist.  Vorein  St.  Gallen  Bd.  XXIV.  :i.  Folge  IV., 

II.  Hallte,  S.  3UC.) 
feiger  Lu d  w.     ..Briefwechsel   zwischen  HMnrieh  Meyer 

(Zürich)  und  K.  A.  Böt  liger."  im  Goethe  «Jahrbuch. 

Jahrg.  XXIH  (190-2).  S  7*2  u.  £f. 
Über  Goethes  Verhältnis  zu  dem  Zürcher  Maler  Heinr. 

Meyer,  der  das  Teilepos  anregte,  siehe  Karl  Äugest 

Böttiger,  „Literar.  Zustände  und  Zeitgenossen,  hrsg. 

von  K.  W.  Hottiger.  Leipzig  L*o\S.  IL  Bd.  S.  29b'  u.  ff. 
Vergl.  auch  Hei /.leider:  Gothe  in  d.  Schwei/.  Leipzig  ltSi>  1 . 
Dii utzer  Heinrich.    Über  Goethes  Wilhelm  Teil.  Album 

des  litterarischen  Vereins  in  Bern.    Bern  iSöS.  S". 

S.  9-22. 

-   Goethes  Wilhelm  Teil  in  „Neue  Goethestudien"  S. 

'297— Nürnberg  18ol. 
—  Schillers  Wilhelm  Teil.    5.  Aull.    [Bd.  24  u.   2f>  d. 
o.  Abt.  der  „Krläuterungen  zu  d.  deutschen  Klassikern." 
Leipzig  LS92     ;Wf>  S.    8 '. 

Darin  S.  7<)-Si:  Der  Gothe'srhe  Teil. 
•  Über  Gothe  und  das  Teil -Drama  siehe! :  Goedeke: 
Grundriß '2.  Aull,  von  E.  Götze.  Dresden  1891.  IV.  Bd. 
S.  ös< — T)92.  Verhältnis  Goethes  und  Schillers  im 
Allgemeinen  und  Besonderen  und  Bibliographisches 
p.  b92. 

Graf  Hans  Gerhard.  Goethe  über  seine  Dichtungen.  Ver- 
such einer  Sammlung  aller  Äußerungen  des  Dichters 
über  seine  poetischen  Werke,     t.  Bd.     L.  Teil:  Die 
epischen  Dichtungen.    Frankfurt  a.  M.  1901. 
Darin  S.  ^!>7— :J1Ö  :  Teil.  G-lpos-Plan.  > 

Heine  man  n  Franz:  Gothe  und  sein  Tell-Kpns.  (Abge- 
schlossenes Mss.  v.  J.  19(>4  in  m.  Besitze') 

Toblcr  Ernst  Viktor.    Schiller  u.  Goethe  über  den  „Wilhelm 
Tellu.    In:  Friedrich  Schiller.  Gedenkblall  zur  Jahr- 
hundertfeier seines  Todestages.    9.  Mai   l''0.">.  Bei- 
Geschichtslrd.  IM.  LXI  1 


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KR) 

läge  zum  St.  Galler  Tageblatt.  St.  Gallen  1!>n;>. 
3  Seiten. 

Charlotte  von  Schiller  in  der  Schweiz.  Von  G.  P.  Basler 
Nachrichten  l!)0f>  Xr.  o'40.  (Im  Anschluß  an  Mosapps 
Buch:  Charlotte  v.  Schiller). 

Schillers  Gattin  gab  dem  Dichter  manche  Anregung,  da 
sie  in  ihrer  Jugend  die  Schweiz  gesehen. 

b.  Schillers  Quellen,  benützte  Vorlagen  und  Hülf- 
mittel. 

a.  a.  Dramatische  Quellen. 

A  m  1)  ü  h  1  .1  o  h.  L  u  d  w.]    Der  Schweizerhund.  Zürich,  ( h  ell. 

Gelöner,  Füßü  u.  Co.  11711. 

Unruhiges  Sturm-  und  Drangdranni.  von  Schiller  hemit/.t. 
Von  Gustav  Hoethe  mit  Bcstimmtlieit  Joh.  Budw.  Ambühl 
zugeteilt:  vergl.  auch  Bürkli  .1.  „Schwei/..  Blumenlese"  B  1.  1 
1781  und  Goc.ieke.  Grundriü  l  Aufl.  II.  1142. 

[-  -  ]  Hans  von  Schwaben  oder  Kaiser  Albrechts  Tod.  Vom 

VerfaUer  des  Schweizerblindes.   Sl.  Gallen.  BeUlinor, 

1784. 

(Anonym  erschienen  :  Schlagende  Berührung  mit  Schillers 
Teil  V.  Akt,  nachgewiesen  von  Bralnn  (cfr.  Zeitschrift  für 
deutsches  Altertum.    Bd.  27.    p.  2M)  u.  ff.) 

Ambühl.   (Am  Bühl)   Joh.    Ludwig.      Wilhelm   Teil,  ein 

Schweiz.   Xationalschauspiel.     Eine  Preisschrift  von 

Herrn  am  Bülil.  Zürich.  Grell,  Gegner.  Fiilili  ti.  Co. 

171)2. 

Aus  dieser  Preissoll  rill  sind  eine  Reihe  von  Zügen  und 
Einzelheiten  auf  Schillers  Teil  übergegangen. 

Vergl.  Gregor  Grohs  Biographie  über  Ambühl  („Ambühls 
Gedichte-,  St.  Gallen  u.  Leipzig  1803. 

Jecklin,  F.    Prolog  z.  Aufführung  des  Wilhelm  Teil  von 

Ambühl.  1711;*)  in  Chur.  „Freier  Hhätier"  Chur  1<s*)f>. 

Das  Teilen  spiel  [  von  T'ri,  Druck  von  1 7G.">.  ]    „Der  Mor- 


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101 


gcnstern.**  Eine  Zeitschrift  für  Litteratur  und  Kritik. 
Solothurn  lb'Ml    Jahrg.  I  (1830).    S.  ;*74— ;I79. 

Besprechung  und  anschließend  eine  Kritik  des  Schülerseben 
VV.  Teil. 

Huef.  Teilspiel  von  Zürich,  in  Auszügen  von  Hoff  mann 
von  Fallersleben  mitgeteilt  im  „Weimarer  Jahr- 
buch" („Kin  schön  spiel  von  W.  Teilen*').  Jahrg. 

V  (1856).    S.  52/67. 

Unvollständiger  Abdruck  nach  dem  —  Schiller  vermutlich 
bekannten  —  Weimarer  Bibliothek-Exemplar  von  1698. 

—   —  Teilspiel.     Aurora.   Jahrgang   1804,   Nr.  113 — 115, 
19.—  24.  Sept. 

1.  Exzerpte  aus  dem  —  1843  neu  veröffentlichten  — 
Münchner  Exemplar. 

|  Meißner  A.  G.]  „Johann  von  Schwaben.  Ein  Schauspiel.-* 
Leipzig.  Joh.  Gottl.  Imman.  Breitkopf  1T80.  8°. 

Umr  die  Berührung   mit    Schillers  Teil  siehe  Brahm 
(Zcitschr.  f.  d.  Altertum  27.  Bd.  S.  $M  uff.) 

Kahlert  August.  Die  Voiläufer  von  Schillers  Teil.  „Deutsches 
Museum. u  Herausgegeb.  von  H.  Prutz.  Leipzig  18G2 
I.  Sem.    S.  101—111. 

Keller  J.  Literarische  Parallelen  [aus  L.  Meisters  Ballade 
W.  Teil  177  7.  J.  B.  Petri:  Der  Drey  Bund  1791] 
zu  Schillers  Wilhelm  Teil.  Aarau  188(>.  Hi5  S.  in 
8°.  Auch  erschienen  in  Kehrs  „Pädagogische  Blätter". 
Jahrg.  15  (188«)  149  uff. 

(Darin  auch  über  Am  Bühls  Telldramen  (1792>  als  Quelle 
für  Schiller.) 

Kelterborn,  R.  Ältere  Teilenspiele.  Feuilleton  der  „Neuen 
Zürcherzeitung".  Jahrg.  1898  Xr.  21b,  217.  219,  220. 

Ho  et  he  Gustav.  Die  dramatischen  Ouellen  des  Schillerschen 

„Teil**   erschienen  in:    „Forschungen  zur  deutschen 

Philologie.     Festgabe  für   Rudolf    Hildebrand  zum 

13.  März  1894."    Leipzig.   Veit  u.  Co.  1894  in  s". 

S.  224 -2  7«. 

i Grundlegende  Forschung,  daselbst  Ermittelung  weiterer 
Quellen.) 


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102 


b.  b.  Geschichtsqueilen. 

(Zugleich  Nachtrag  zu  den  Ouellen  der  Tcllsage  im  1.  Teil  p.  lö.) 

Petermann  Kt torlins  „Kronica  von  der  loblichen  Kydt- 
gnoschaft  ir  harkommen  und  sust  seltzam  stritten  und 
beschichten.  Basel,  Michael  Furtter.  löOT.  (Kl.  fol. 
vergl.  Bl.  XV.) 

Stumpf  Johannes.  Gemeiner  loblicher  Eydgnosrhafft  Stetten. 

Landen  und  Völkern  Chronickwirdiger  Miauten  be- 

schreybung  etc.  1  T>4iS-  Zürich.  Ghristoffel  Froschauer. 

In  fol.  (  vergl.  p.  :t'2U  :  Tellgeschichte.) 
Tschudi  Ägidius.  Chronicon  Helveticuui,  herausg.  v.  .loh. 

Und.  Isolin     Basel  17;U-:K>.   2  Tie.   In  fol.:  vergl. 

p.  o2N. 

Scheuchzer,  .1.  .1.     Xaturgeschichtc  des  Sehweizerlandos, 

samt  seinen  Reisen  über  das  schweizerische  Gebirge: 

hg.   von  .1.  G.  Sulzor     l.  u.  2.  Teil.    Zürich.  l>av. 

Gegner  174(1. 

„Das  Kupfer  mit  dem  Mondregenbogen,  der  sich  über  dem 
Vierwaldstättersee  wölbt  (S.  m2V2\  hat  Schiller  zu  der  bekannten 
Stelle  in  der  Kütliszene  angeregt."    (K.  T.  A.  p.  S.  i 

—  —  Natur-Historie  des  Schweizerlandes,  ;\  Bde.  Zürich  i;f>2. 

Fasi  .loh.  Conr.  (ienaue  u.  vollsländ.  Staats-  u.  Krdbe- 
schreibung  der  ganzen  Helvet.  Eidgenoiösehaft.  Bd.  I 
und  II.  2.  verb.  Auflage.  Zürich,  Grell.  Gessn»T 
u.  Gomp.  17Ü8. 

Füesslin,  .loh  Gonr.  Staats-  und  Erdbeschreibung  der 
schweizerischen  Kidgcno  ^schafft.  Schaffhausen.  Mut  ier 

1770    ;2.    4  Bande. 

Der  erste  —  Iiier  maßgebliche    -  Band  enthüll  .  .  .  ver- 
schiedene Karten  der  WaNUUitte. 
(Bonsletten,   K.  V.  v.)    Briefe  über  ein  schweizerisches 

Hirtenland.    Basel,  G.  A.  Serini  1.7*2. 
Müller  Johannes  von:   Der  Geschichten  schweizerischer 
Kidgenossenschaft.    Erstes  Buch.    Leipzig  llSli.    s '. 
Vergl.  p.  t»U>  u.  IV.    Siehe  Teil-Bibliographie  1.  Teil  p.  vJÖ. 


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loa 


Meiners  Briefe  über  die  Schweiz.    1791.    Bd.  II  u.  III. 

(Heinz  m  a  n  n,  J  o  h.  G.)  Ein  neues  feines  Schweizer-Kroniklein 
voll  auserlesener  und  schöner  Geschichten,  die  sich 
in  uns.  liehen  Eidgenolfehaft  zugetragen  haben.  Zu 
Nutzen  und  Frommen  der  lieben  Bauernsame  aus 
vielerley  Schriften  zusammengelesen  von  einem  Freund 
des  Landmanns.    Mit  Figuren.    Bern  l?(Jö.  ■ 

„Zweite,  von  Schiller  benutzte  Ausgabe.  1803.  Darin  be- 
finden sich  mehrere  auf  die  Geschichte  von  Teil  bezügliche 
Darstellungen,  auch  eine  von  „Stauffachcrs  Frau."  (K.  T. 
A.  p.  O.  i 

Ebel.    Schilderung  der  Gebirgsvölker  der  Schweiz.  Cotta 

1I9Ü  u.  1802. 

„Die  folgenden  Werke  hat  Schiller  während  der  Arbeit 
am  Teil  teils  aus  der  Weimarischen  Bibliothek  teils  —  wie 
aus  dem  Briefwechsel  hervorgeht  —  von  Cotta  bezogen.', 
I  K.  T.  A.  p.  8.) 

Zschokke.  Heinrich.  Geschichte  vom  Kampf  und  Unter- 
gang der  Schweiz.  Berg-  und  Waldkantone,  besond. 
des  allen  eidsgenößischen  Kantons  Schwyz.  In  4 
Büchern.    Bern  u.  Zürich.  H.  Geßner  1801. 

c.  Ergebnisse  der  literar.-kritischen  Forschung 

über  Schillers  Quellen. 

<  Vergl.  zur  Kigänzung  S.  Iii  und  unten:  III.  ,,Die  litterarische  Be- 
urteilung.4*) 

Meyer  Joachim.  Schillers  Wilhelm  Teil,  auf  seine  Quellen 
zurückgeführt  und  sachlich  und  sprachlich  erläutert. 

Nürnberg  1840.  4n. 

Neue  Ausgabe  siehe  auf  S.  lOi. 
1  *  e  p  p  m  ü  1 1  e  r  R  u  d  o  1  f.    Zu  den  Quellen  des  Schillerschen 
Wilhelm  Teil.    „Archiv  f.  Litteraturgeschichte".  Hsg. 
von  Richard  Gosche.    Leipzig.    Jahrg.  I.  18T0.  8. 
4fil-48f). 

Juaclrim  Meym  Austührung  ergänzend,  weist  P.  den 
grotfen  KintluL»  von  Seheuehzers  „Naturgeschichten  der 
Schweiz4-  auf  Schillers  W.  Teil  nach. 


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104 


Peppmüller  Kudolf.  Homerisches  in  Schillers  TelL 
„Archiv  f.  Litteraturgeschichte*4.  hsg.  von  Richard 
Gosche.  Leipzig.  Jahrg.  Ii  (187*2).    8°.    S.  f>44 54fi. 

Meyer  von  Knonan.  (i.  Der  Hiatus  zwischen  der  Sage 
vom  Geheimbund  und  der  Sage  im  Schiller\schen 
Wilhelm  Teil.  „Archiv  f.  Litteraturgeschichte  "  Hsg. 
v.  Richard  Gosche.  Leipzig.  Jahrg.  IL  1872.  8". 
S.  589—543. 

Düntzer  H.     Zu   Schillers  Teil.     Ein   Wort  in  eigener 

Sache.    „Archiv  für  Literaturgeschichte".     Hsg  v. 

Franz  Schnorr.    Leipzig.    Jahrg.  III.    1874.  8'. 

148—151. 

Polemik  mit  Peppmüller  über  die  Quellen. 

Schneeherger  Hieronymus.  Antike  Charakterbilder  m 
Schillers  Teil.  Programm  zum  Schlüsse  des  Schul- 
jahres 1874  75  an  d.  Kgl.  Bayer.  Studienanstalt  zu 
Münnerstadt.  Würzburg,  Heinersche  Druckerei.  4°. 
1875.    1!)  S. 

Mcvcr  Joachim.  Schillers  Wilhelm  Teil  auf  seine  Ouellen 
zurückgeführt  und  sachlich  und  sprachlich  erläutert. 
Nach  des  Verfassers  Tode  neu  herausgegeben  von 
Hugo  Barbeck.  I.  Anhang:  Literatur  der  Tellsage. 
II.  Literatur  des  Schillerschen  Teil.  Nürnberg  1S7<>.  4'*. 

Wae  kerneil  J.  K.  Zu  den  Quellen  von  Schillers  Teil: 
Zeitschrift  f.  deutsche  Philologie.  1878.  Jahrg.  iL 
S.  14!)— 155. 

Binder  J.  .1.     Die  Ouellen   zu   Schillers  „Wilhelm  Teil". 

„Xeue  Alpenpost*  Zürich.    Jahrg.  VIII.   ISIS.  Fol. 

S.  146.  149.  155. 

Über  »lie  Benützung  von  Tsehudis  Chronik  u.  Sehcuehzers 
Naturgeschichten  *ds  Ouellen  der  Nnhirschildcrung  durch 
Schiller  in  seinem  W.  Teil  (nac|i  Und.  Peppnmllers  Forsch- 
ungen.) 

S  c  h  n  e  c  b  e  r  g  e  r  H  i  e  r  o  n.  Wechselbeziehung  zwischen 
Schillers  Teil  und  Shakespeares  Julius  Caesar.  Fest- 
schrift des  Gymnasiums  Münnerstadt  1882.  8n.  ;>1  S. 


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105 

Zeitschrift  für  deutsches  Altertum.     Berlin,   27.  Jahrg. 

Neue  Folge.    15.  Bd.  (187:1).    8.  290  uff. 

Bi-ahms  Nachweis  einer  schlafenden  Üliercinstiimnunu 

Meißner«  (1780)  mit  Schillers  Teil. 
Presch  F.  (Wien).    Zu  Schillers  Wilhelm  Teil.  Zeitschrift 

für  die  österreichischen  Gymnasien.  Wien  Jahrg.  36 

1885.  8°.  S.  250—52. 

.    Lber  Hallcrs  „Alpen-  :ils  Quelle. 
Jonas  S.  Parallelstellen  zu  Seh.  sehen  Worten  (in  d.  Gedichten, 

d.  Räubern  (etc.),  Teil)  im:  „Archiv  f.  Literaturgeseh.*4 

hsg.  von  Schnorr,  Leipzig.  Jahrg.  14,  (188(3)  8.  211. 
Meuwes.    Nahe  Verwandtschaft  einer  Stelle  aus  Schillers 

Teil  (III.  3,  223)  und  Shakespeares  Konig  Johann. 

Lyons    Zeitschrift    für    den    Deutschen  Unterricht. 

Leipzig.    Jahrgang  5.  (1801).  S.  55. 
Düutzer  Heinrich.  (Schiller).  W.  Teil.  53.  54.  Bändchen 

der  ..Erläuterungen    zu   den   deutschen  Klassikern.-4 

Leipzig  1892.    5.  Aull.  334  S.  in  8°. 

Darin:  l— V2:  Entstehung  (p.  80  u.  ff:  Quellen.) 
Itoelhe  Gustav  (Güttingen*).  Die  dramatischen  Quellen, 
des  Schillerschen  ,Tell'.  Forschungen  der  deutschen 
Philologie.  Festgabe  für  Kudolf  Hildebrand  zum 
31.  März  1804.  Leipzig  1804.  Veit  u.  Comp.  8°. 
S.  224- 21 1>. 

I  Misch  inskv  Wilhelm.  Shakespeare'scher  Finflul.»  auf 
Schillers  Wilhelm  Teil.  ..Zeitschrift  f.  d.  Österreich. 
Gymnasien.'4    Wien  1800.    S.  481—01. 

Litzinann  Berthold.  Zur  Jahrhundertfeier  von  Schillers 
Wilhelm  Teil.  (Vortrag,  gehalten  in  der  Gesellschaft 
f.  Theatergeschichte  1904)  erschienen  in  Deutsch- 
land", (Berlin)  Monatsschrift,  hsg.  von  Graf  v.  Hoens- 

broech.    Jahrg.  II  (1004)  8.  Heft.    S.  304—18. 

(KnMehun^sgeschichte,  Schicksale   vor  der   1.  Berliner 
Aufführung.  Inlands  Bedenken.) 
Wittin  nun  H.    Das  Tell-Jubiläum.     „Neue  Freie  Presse". 

Wien  1003  Nr.  1.4011. 

(l'ber  die  Entstehung  des  I  Mamas.) 


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106 


Sallwürk  von,  Kd.  Quellonsammlung  zu  Schillers  Wilhelm 
Teil.    Karlsruhe  1!»04.    8°.    f>4  S. 

Widniiinn  Willy.  Schillers  .Wilhelm  Teil4  (Zum  hundert- 
jährigen .Jubiläum).  „Blätter  für  Handel.  Gewerbe 
und  sociales  Leben".  Nr.  Ii  und  12  vom  14.  und 
21.  März.  Magdeburg.  Jahrg.  115(14.  4°.  S.  85—87. 
(Quellen.  Kntslehuug.) 

Michaelis.  Anna.  Zum  100.  Geburtstag  von  Schillers  Teil. 
17.  März  UHU.  Hern,  Wyli  1904. 

l'ber  Entstehung  u.  Quellen,  u.  a.  Abdruck  aus  Aej4i.li' 
Tschudii  Chronieon  Helvetieuin.    S.  17—50. 

2.  Der  Dichter  über  den  Fortgang  seiner  Arbeit. 

Ihr  Abschluß. 

Schillers  Briefe  (an  seuie  Freunde  mit  Berichten  über 
den  Fortgang  und  Stand  seiner  Telldichtung)  siebe 
Katalog  der  Teil- Ausstellung  z.  Jahrhundertfeier  .  .  . 
1904.  Zürich,    n.  1—5,  Xr.  1 — Iii. 

(Die  Briefe  und  Briefstellen,  die  in  <ler  Ausstellung  teils 
in  Originalen,  teils  in  Wiedergaben  gezeigt  worden,  sind  im 
Katalog  a.  a.  C).  wörtlich  abgedruckt:  es  kommen  namentlich 
in  Betracht : 

Schreiben  Schillers  an  Friedrich  Cotta.  Datiert: 
Weimar,  lh*.  März  1802.  Abgedruckt  bei  Jonas. 
Schillers  Briefe  Ii,  S.  ;>(i5.  Original:  Cottasche  Buch- 
handlung Nachfolger  in  Stuttgart. 

..  .  .  Können  Sie  eine  genaue  Speeial-Charte  von  dem 
Waldstättensee  und  den  umliegenden  Cantons  mir  verschaffen, 
so  haben  Sie  die  Güte,  sie  mitzubringen.  Ich  habe  so  oft 
das  falsche  Gerücht  hören  müLien.  als  ob  ich  einen  Wilhelm 
Teil  bearbeitete,  dati  ich  endlich  auf  diesen  Gegenstand  auf- 
merksam worden  bin.  und  das  Ghronieon  Helvetieuin  von 
Tschudi  studierte:  dies  hat  mich  so  sehr  angezogen,  daß  ich 
nun  in  allein  Krnst  einen  Wilhelm  Teil  zu  bearbeiten  ge- 
denke, und  das  soll  ein  Schauspiel  werden,  womit  wir  Ehre 
einlegen  wollen.    Sagen  Sie  aber  Niemand  kein   Wort  da- 


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107 


von.  denn  ich  verliere  die  Lust  an  nieinen  Arbeiten,  wenn 
ich  zuviel  davon  reden  höre.  Ist  das  Ghronicon  von  Tschudi 
um  etliche  Gulden  zu  bekommen,  so  bringen  Sie  mirs  auch 
mit:  denn  ich  möchte  es  wohl  eigen  besitzen  .  . 
%J.  Schreiben  an  Cotta,   datiert  Weimar,  9   Aug.  1803. 

Original:  Cotta 'sehe  Buchhandlung  Stuttgart.  Abge- 
druckt bei  Jonas  7.  S.  GL. 

Sch.  an  den  in  die  Schweiz  reisenden  Gottn  :  ..Mich 
würde  es  bei  meinem  jetzigen  Geschäft  sehr  fördern,  wenn 
ich  auch  die  Alpen  und  Alpenhirten  in  der  Nah«'  gesehen 
hätte! 

Wenn  Ihnen  einige  Prospekte  von  Schweizerischen  Ge- 
genden, besonders  aber  von  dein  Schweitzerufer  des  Wald- 
stättensees, dem  Hütli  gegenüber,  in  die  Hände  fallen  sollten, 
so  senden  Sie  mir  sie  doch.  Auch  wünschte  ich  Füs<li> 
Krdbesehrcibung,  Tschockcs  (!)  Werk  von  der  Schwei/  und  die 
Briefe  über  ein  schweitzerisches  Hirtenland,  so  wie  auch 
von  Ebels  Schrift  über  die  Gebirgsvölker  die  Fortsetzung 
zu  besitzen  .  .  ." 

Schiller  an  Goethe,  Brief  datiert  Weimar  IM.  Januar 
1S04.  Original  im  Goethe-Schiller- Archiv  in  Weimar. 
Abgedruckt  bei  Jonas  7,  8.  111. 

Scli.  stellt  bereits  die  Zusendung  vom  1.  Akt  in  An- 
sicht, „welchen  ich  an  ItTland  abzusenden  gedrungen  werde, 
urtd  nicht  gern  ohne  Ihr  Urtheil  aus  den  Händen  gehen 
möchte.  Unter  allen  den  widerstreitenden  Zuständen,  die 
sich  in  diesem  Monat  häufen,  geht  doch  die  Arbeit  leidlich 
vorwäits  und  ich  habe  Hoffnung,  mit  Ende  des  kommenden 
Monats  ganz  fertig  zu  seyn 

Antwort  Goethes  an  Schiller,  datiert:  Weimar  IM.  Januar 
1804.   Original  im  Goethe-Schiller- Archiv  in  Weimar. 

Abgedr.:  Goethes  Briefe,  Weimar  189;$.    Bd.  Ii 

.Das  ist  denn  freilich  kein  erster  Akt,  sondern  ein  ganzes 
Stück  und  zwar  ein  fürtrelTliches,  wozu  ich  von  Herzen 
Glück  wünsche  und  bald  mehr  zu  sehen  hoffe.  Meinem 
ersten  Anblick  nach  ist  alles  so  recht,  und  darauf  kommt  e^ 
denn  wohl  bei  Arbeiten,  die  auf  gewisse  Effekte  berechnet 
sind,  hauptsächlich  an.  Zwei  Stellen  nur  habe  ieh  einge- 
bogen. Bei  dem  einen  wünschte  ich,  wo  mein  Strich  läuft, 
noch  einen  Vers,  weil  die  Wendung  gar  zu  schnei!  ist  Rej 
dem  andern  bemerke  ich  so  viel;  der  Schweizer  fühlt  ni 


1 1 K 

das  Heimweh,  weil  er  an  einem  andern  Orte  den  Kuhreigen 
hört,  denn  der  wird,  soviel  irh  weiss,  sonst  nirgend*  geblasen; 
sondern  eben  weil  er  ihn  nicht  hört,  weil  seinem  Ohr  ein 
Jugendbedürfnis  mangelt.  Doch  will  ich  die*  nicht  für  ganz 
gewiss  geben.  Leben  Sie  wohl  und  fuhren  Sie  fort,  im* 
durch  Ihre  schöne  Thiitigkcit  wieder  ein  neues  Lebensinter- 
esse zu  verschaffen :  halten  Sie  sich  auch  wacker  im  Hades 
der  Soeietat,  und  Hechten  Sie  Schilf  und  Kohr  nur  fein  zum 
derben  Stricke,  damit  es  auch  etwas  zu  kauen  gebe.  Gruli 
und  Heil  .  .  r 

Schiller  an  Goethe.  Brief  dat.  14.  Januar  1804.  Ori- 
ginal im  Goethe-Schiller-Archiv  in  Weimar.  —  Ab- 
gedruckt bei  Jonas  T,  S.  112. 

..Das*  Sie  mit  meinem  Kingang  in  den  Teil  zufrieden 
sind,  gereicht  mir  zu  einem  grossen  Trost,  dessen  ich  unter 
der  gegenwärtigen  Stickluft  besonders  bedürftig  war.  Auf 
den  Montag  will  ich  Ihnen  das  Itiitli  senden,  welches  jetzt 
in*  reine  geschrieben  wird,  e*  lattt  sich  als  ein  Oanzes  für 
siel)  lesen  .  . 

Schiller  an  Goethe.  Datiert:  Weimar  19.  Februar  1804. 
Original  im  Goethc-Schiller-Archiv  in  Weimar.  Ab- 
gedr. :  Jonas  7,  S.  1*25. 

..Hier  übersende  mein  Werk,  für  das  ich  unter  gegen- 
wärtigen Umstanden  nichts  weiter  zu  thun  weiss.  Wenn 
Sie  es  durchgelesen,  bitte  ich  es  zurückzusenden,  weil  der 
Kollenschreiber  darauf  wartet. 

Soll  es  gegen  Ostern  gegeben  werden,  so  müssen  wir  suchen, 
es  H  Tage  v  o  r  h  e  r  zu  Stande  zu  bringen,  um  noch  von 
Zimmermanns  (iegenwart,  und  in  Kücksicht  auf  die  Kasse, 
von  dem  aktuellen  Zustand  in  Jena  zu  profitieren,  der  sich 
nach  Ostern  ven'indern  kann.  Dann  müssle  aber  wegen  der 
anzuschaffenden  Kleider  und  der  erforderlichen  Dekorationen 
schleunige  Resolution  gefasst  werden,  auch  müsste  man  den 
Macbeth  verschieben.  Das  Einstudieren  der  Rollen  macht 
keine  Schwierigkeit,  da  die  grösste  von  keinem  betrachtlichen 
l'mfang  ist. 

Meine  Idee  wegen  der  Rollenbesetzung  lege  ich  bei.  Sic 
ersehen  daraus,  wie  schwer  es  sein  würde.  Zimmermanns 
Rolle  zu  liesetzen.  Muss  man  sich  nach  Ostern  auch  ohne 
ihn  helfen,  so  geht  es  dann  eher  an,  als  wenn  gleich  der 
erste  Kindruck  trüb  ist.  .  .  .*• 


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iO}> 


Schillers  Brief  an  Goethe   vom   24.   Februar  1804. 

Original  im  Goethe- Schiller- Archiv  in  Weimar.  — 

Abgedruckt  bei  Jonas  7,  S.  128. 

.,Anl>ci  übersende  die  Hollen  von  Teil,  mit  meiner  Be- 
setzung, und  bitte  Sie.  mm  das  weitere  dnriibcr  zu  verfügen. 

Ich  habe  drei  neue  Weiber  darin  ereil  t,  um  die  drei  noch 
übrigen  Schauspielerinnen  mit  Anthcil  in  das  Stück  hinein 
zu  ziehen,  weil  sie  nicht  gerne  Statisten  machen.  Die  Müller 
bleibt  ganz  weg  .  .  ." 
Schillers  Brief  an  Ch.  G.  K 6 r n e  r.  Weimar  1'2.  März 
18()4.  Abgedruckt  bei  Jonas  7,  S.  1/29.  Original  im 
Körner-Museum  der  Stadt  Dresden. 

..Hier  übersende  den  Teil,  bitte  Dich  aber  höchlich,  ihn 
mir  mit  erster  Post  wieder  zu  winden,  weil  ein  Theater  auf 
dieses  Kxemplar  wartet.  Auch  bitte  ich  Dich,  ihn  nicht  aus 
dem  Zimmer  zu  geben  auch  nicht  dem  besten  Freund  .  * 
Schiller  an  Cotta.  Weimar  2!).  März  1804.  Original 
bei  Cotta.    Abgedruckt  Jonas  7,  S.  135. 

 Wilhelm  Teil  ist  seit  10  'lagen  dreimal  hier  ge- 
spielt worden  und  mit  dem  grössten  Erfolg.  Vielleicht  kann 
ich  Sic  bei  Ihrer  Rückkunft  von  Leipzig  mit  dieser  Vor- 
stellung unterhalten.  —  Ich  bleibe  der  Idee,  den  Teil  in 
Almanachsform  Ernte  dieses  Jahres  herauszugeben.  Zur  Ver- 
zierung könnten  vielleicht  Schweizerische  ( legenden  gewählt 
weilten  .  . 

Schiller  an  Cotta.  Datiert:  Weimar  22.  Mai  1804.  (Ori- 
ginal: Buchhandlung  Cotta  Nachfolgerl.  Abgedruckt 
bei  Jonas  7,  S.  143. 

„  .  .  .  Die  ersten  Acte  des  Teil  sollen  binnen  8  Tagen 
folgen,  und  das  ganze  in  3  Wochen  in  ihren  Händen  seyn. 
Hier  sende  ich  Ihnen  das  Bcrglied,  das  Sie  kennen.  .  .  Die 
\2  Costümes,  die  wir  aus  meinen  Schauspielen  für  den  Teil 
geben  wollen,  will  ich  hier  besorgen.  Nun  wünschte  ich. 
dass  etwa  noch  einige  hübsch  radierte  Schweizerlandschaften, 
gleichfalls  illuminiert,  in  Aberlis  Geschmack,  zugleich  mit- 
gegeben würden,  und  an  der  Spitze  des  Ganzen  eine  Scene 
aus  dem  Teil  Dazu  würde  ich  die  wählen,  wenn  Teil  ge- 
schossen hat  und  der  Knabe  mit  dem  Apfel,  darin  der  Pfeil 
steckt,  in  seine  Arme  gesprungen  kommt.  Freilich  inüsste 
sie  von  einem  guten  Meister  erfunden  und  ausgeführt  wer- 
den.   Heisch  dächte  ich,  wäre  der  Mann  dazu  .  . 


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110 


(Wie  bekannt,  ward  «Ii«'  Druckausgabe  dann  nur  mit  einem 
Kupfer  (bez.  H)  geziert.  Siehe  Näheres  unter  II.) 
Schiller  an   Cotta.     Datiert   Weimar  2^.   Juni  1804. 

(als  Antwort  Cottas  an  Schiller  auf  den  Brief  vom 
22.  Mai.)  Original:  Verlag  Cotta.  Xachf.  Angedruckt: 
Jonas  7,  S.  IUI. 

..Ks  freut  micli.  mein  wertliesler  Freund,  dass  Ihnen  «1er 
Tel)  Vergnügen  macht«.*.  Ich  hab  ihn  mit  Lieh»  gearbeitet 
und  was  aus  dem  Herzen  kommt,  geht  zu  Herzen.  I>ie 
Schwierigkeit  nur.  war  ein  Volk  un«l  Land  zu  schildern 
w«j  ich  nie  gewesen,  und  wo  doch  das  Localc  un«l  Indi- 
viduelle so  sehr  mit  in  Anschlag  kommt.  Ich  hin  daher  sehr 
zufrieden,  wenn  Sehweizerund  an«lerc.  «lie  «lir  Schweiz  besucht 

haben,  «las  Land  und  Volk  in  meiner  Schilderung  er- 
kennen .  .  ." 

Seh.  schlagt  vor.  «ler  Ausgabe  nur  M  Ki  |>fer  beizufügen 
und  «lie  übrigen  schon  gezeichneten  Kosliimligurcn  in  einem 
Tlieateralmanach  herauszugeben. 

 heu   Kalender  riet  Ii  ich  ganz  und  «gar  weg  zu 

lassen,  und  bloss  zu  setzen :  Wilhelm  Teil  etc.  zum  Neu- 
jahrsgeschenk auf  1800  (für  «lie  Schweiz  oder  überhaupt 
könnte  vielleicht  gleich  gesetzt  werden:  zum  fünften  Jub«d- 
jahr  der  schweizerischen  Freiheit  r 

C  o  1 1  a  s  A  n  t  w  o  r  t  an  Schiller,  (auf  dessen  Brief  vom  21  Juni ) 
datiert:  Tübingen  fi.  Juli  LSoL  Original  im  Besitze 
des  Verlags  Cotta.  Stultgarl. 

Schillers  Schreiben  an  J.  J.  <;  raff.  Hofschauspieler  in 
Weimar,  C  spielte  bei  der  Crautführung  des  Teil 
am  17.  März  1S(>4  den  Attinghausen.  Datiert  Jena, 
o.  Febr.  l'TWi.    Original:  Schillerhaus  in  Weimar. 

Schillers  Kalender  vom  IS.   VII.  ITiij    und  22.  XI 
liSOf).  Hg.  v.  Ktnilie  v.  <  ileichen-Bul.»wurm.  Stuttg.  18(55. 

Darin  auf  S.  lös  am  v?ö.  August  I80o  «lie  Notiz:  „Diesen 
Abend  an  den  Teil  gegangen"  und  am  IS.  Februar  180'i: 
„Den  Teil  geendigt." 

* 

S  löekle  Joseph.  Die  drei  Teilen.  Coethe.  Schiller,  l/h- 
land  und  die  Teilsage.  „Katholische  Sehwcizerblälter*. 
Luzern.    Jahrg.  IV  t  lsssi.  Neue  Folge.  S.  M)2— '.\2<K 


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III 

E  in  c  h  A.  Schillers  Wilhelm  Teil.  „Der  Sonntags-Gastu 
S.ilothurn.  Jahrg.  .1  lfS!)(>.  \r.  17,  18,  19.  S. 
134—  Ito.  140  -14:),  147— 150. 

Über  Entstehung.   Einfluß  und   Idee  «los  Schillcr'schen 
Teil    Annlyse  des  Drama*. 

Goedekes  Grundril.»  z.  Geschichte  d.  deutschen  Eitteratur. 

2.  Aull,  von  E.  Götze.  Dresden  iS9o\  Bd.  V.  2.  Abt. 

1>.  88 — 1)0  Entstehung  des  Teil-Dramas. 

Daselbst  |>.  XiO-XW:  Bibliogr.  Hillsmittel  z.  Teil. 
-N'eues    zur   Entstehungsgeschichte    von  Schillers 

Teil".  Sonntag-blatt  des  „Hund".  Hern.  Jahrg.  18911. 

S.  4Ü-47. 

Kcferat  i  von  K.  M.  v.  L.)  über  Prof.  Adolph  Freys  An- 
trittvorlesungslem;i :  „Zur  Entstehungsgeschichte  von  Schillers 
Teil-. 

Die  Entstehung  von  Schillers  Teil.  (Von  E.  K.)  Hasler 
Nachrichten  Xr.  45.    Hasel.   Jahrg.  1897. 

Die  Entstehung  von  Schillers  „Teil".  Wöchentliche  Unter- 
haltungen.   Beilage  zum  Luzerner  Tagblatt.  Einern. 
Jahrg.  43.    1897.    4°.    1897.    S.  215-211). 
Abdruck  ;»us  den  „Basler  Nachrichten.44 


3.  Die  Originalhandschrift  und  die  Textkritik. 

l.  „Studien  zu  Wilhelm  Teil  von  Friedr.  Schiller.)'4  (ca.  1803). 

Mss.  Schillers  früher  in  ler  Fürstlich-Fürstenbergisehen 
Hofbibliolhek  Donuiicsehingen.  jetzt  im  Schillerliaus  zu  Stutt- 
gart.   (Ycigl.  Baracks  Katalog.   Nr.  I.Vi.  t 

von   Keller.   A  d  a  1  b  e  r  t      Nachlese  zur  Schiller-Eittcratur 

als  FestgruU  der  Stiftung  der  Stiftung  der  l'niversität 

Basel.      Tübingen    zum    Jahrestag    der  Universität 

Hasel.    Tübingen  ISuO.  4".    2«  S. 

Darin:  8.       Nr.         ,W.  Teil«.  Abdruck  eines  auf  den 

■ 

Kudenz-Charakter  bezüglichen  TciMüeks.  des  Coneeptori^inals 
aus  dem  Weimarer  Dichterzirniner.  (  De^ei»  „Beitrage  zur 
Srliillerlitteratm-  .  .  .  Tübingen  1S.V.».  enthalten,  indessen 
nichts  auf  „Teil"  Bezügliche«*,  i 


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i  12 


M  eyer  .1  o a  ch i  m :  Neue  Beiträge  zur  Feststellung,  Verbesse- 
rung und  Vennehrung  des  Schiller  sehen  Textes. 
Nürnberg  [lStiO).    S '. 

Darin  S.  i»7 — 100.   Zum  Teil. 

Werner  H.  M. :  Aus  dem  Originalmanuscripte  des  Wilhelm 
Teil.  Archiv  f.  Litteraturgeschichtc.  Ilsg.  von  Franz 
Schnorr  von  Carolsfeld.    Leipzig.  Jahrg.  XIV  (18S<i). 

s°.  s.  :v>;  m. 

Aus  dem  Schil  1  er- Archiv,     rngedrucktes  und  Unbe- 
kanntes zu  Schillers  Leben  und  Schriften.    Hsg.  von 
.1.  Minor.    Weimar  1«!)0.    S '.    Xll  und  Uli  S. 
Darin  im  II.  Teile  t  „Zu  Schillers  Werken") :  Wilhelm  Teil. 

Kleine  Heiträge  zur  Schillerlitleratur.  Mitgeteilt  von  I\ 
Schwenke.  Festgrul.>  Herrn  Geh.  Staatsrats  Dr.  .!ul. 
Schomburg  in  Weimar  zur  Feier  seines  öOjährigen 
I  mktorjnbiläums  am  20.  .luni  181>0  dargebracht  von 
den  Familien  Schomburg  und  Schwenke,  o.  I>.  u.  .1. 
[Weimar,  181M)|.    2[>  Seiten  in  S'\ 

Darin  1.  Zu  Wilhelm  Teil.  Vier  Blätter  Vorarbeiten 
Schillers.  Privater  Druck.  ( Bürgerbibl.  Luzern).  Vergl. 
S.  1 12—113. 

Müller  Ernst.  Fragment  zu  Schiller's  Teil.  Seufferts 
,.  Vierteljahrsschrift  f.  Litteraturgeschichte."  .lahrg.  V 
April  1S!>2.    j).  145. 

Müller,  F.  Vorarbeiten  zu  Schillers  Teil.  Seufferls  Viertel- 
jahrschrift für  Litteraturgeschichte".  Jahrg  VI  rl8J»M). 

r  H  a  n  d  schri  f  t  cnu  als:  Vorarbeiten,  Knt  würfe  und  Lonccpte 
zu   Schillers   W.   Teil)   siehe  „Ausstellungs-Kataiog 

Zürich  1U04,  p.  5/8,  Xr.  tT — 

Die  dort  in  den  Origi  nahen  ausgestellten  Stücke  folgen 
hier  im  Abdruck  der  Katalog-Titel : 

Vier  Blätter  Vorarbeiten  Schillers  z.  Wilh.  Teil.  [Xr. 
17 — 20  des  Katalogs].  —  Original.  -  Druck:  Fest- 
gruss  .  .  .  Julius  Schomburg  dargebracht  .... 
20.  .luni  1S!»0. 

Blatt  I.  Auszug  aus  der  Chronik  von  Etteiiin,  s.  Xr. 
;>2H  [des  Katalogs]. 

„Die  Haben  des  heiligen  Meinrnd  pag.  ^.  Ankunft  der 


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113 


Schweitzer  in  ihrem  Land.  10.  Teils  Geschichte.  XV.  Baum- 
gartens Gesch.    XIII.  Arnold  Melchthals  XII." 

Blatt  II.  Gedanken  über  d.  Gang  der  Handlung  und 
Notizen  für  die  lokale  Färbung  des  Dramas.  Letztere 
zum  Teil  aus  Joh.  Jak.  Scheuchzers  r Naturgeschichte 
des  Schweizerlandes". 

„Das  Kühne  ist  gesehehn  \k  p.  Heroische  Gesinnung  der 
Schweizer.  Teils  Schiesszeug  wird  bemerklich  mitgenom- 
nien.  l'nwille  einiger,  dass  der  Teil  eine  Prise  üher  sich 
gegeben.  Gcßlem  verdriesst's,  dass  er  von  Teil  groß 
reden  hört.  Pfennigslicht  an  der  Sonne  anzünden.  Wildnis. 
Geßler  und  der  Landmann.  Teil  und  Knabe.  Kr  pllanzt 
Tugend  in  sein  Herz.  Christnacht  angesungen.  Freude  üher 
Gcßlers  Ermordung.  Geßler  amlet.  Der  Bluthann.  Leih- 
eigne, Buben  necken  einen  ehrlichen  Schweizer.  Was  wird 
aus  uns  werden,  wenn  der  Vater  des  Landes  dahin  ist. 
Blauer  Bergstern.  Aster.  Birger  oder  Bergjäger.  Kaiser- 
licher Vogt  zu  Steiermark  umgebracht.  Garsthörner.  Ge- 
spenst auf  den  Surcnen.  Hirten  st.  Hcerdenhüten.  Etwas 
Kostbares  fallt  den  Schweizern  bei  Eroberung  der  Vestcn  in 
die  Hände.  Der  alte  Melchtal  bleibt  doch  geblendet.  Ein 
zweites  Hütli,  wo  man  auch  im  Glück  die  Mässigung  be- 
obachtet.   Ankündigung  der  ganzen  Kidgenossschuft. " 

Blatt  III.  Später  wieder  aufgegeb.  Plan,  Gesslcr  schon 
vor  der  Apfelschuss-Szene  auftreten  zu  lassen.  (  Klein  fol. ) 

.Einführung  des  Landvogts.  Er  könnte  auf  dem  Thron 
sitzen,  um  die  Lehen  zu  erleilen.  Itudcnz  will  ihm  sein 
Land  zu  Lehen  geben.  Bertha  hindert  diesen  Actus  duivh 
List,  sie  handelt  als  ein  guter  Genius.  Vorher  warnt  sie 
den  Itudcnz  durch  einen  verborgenen  Wink.  Wie  dies  nichts 
fruchtet,  unterbricht  sie  die  schon  angefangene  Feierlichkeit 
und  macht,  dass  sie  verschoben  wird. 

Der  Landvogt  hat  diesen  Akt  ötfentli  *h  vornehmen  wollen, 
tun  sich  ein  Ansehen  zu  geben,  um  über  das  Volk  dadurch 
zu  triumphiren. 

Ein  Thronsessel  i«t  für  ihn  auf  dem  ölTcnllicheii  Platz 
errichtet." 

Blatt  IV.    Entwurf  von  Aufzug  V,  Szene  1. 

„Die  S/.ene  ist  bei  Altdorf,  der  Prospekt  (Zwing-Uri)  geht 
auf  den  See  und  die  Berge.  Ist  es  Tag  oder  Nacht  oder 
Morgen  1 


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Die  Nachricht  ist  da  von  des  (Kesslers  Tod  und  Teils 
That. 

Die  Signale  auf  den  Bergen  durch  Feuer  oder  Hauch ; 
sie  verkünden,  dass  in  Unterwaiden  und  Schwyz  die  Burgen 
über  sind.  (Am  Rande:)  Glocken.  Rauchsäulen.  Oommuni- 
eation  auf  dein  Wasser. 

Waller  Fürst  muss  dem  Volke  Erlaubnis  geben.  Zwing- 
Uri  zu  brechen. 

Die  allgemein  fortreissende  Bewegung.  (Am  Rande:) 
Der  Hut  wird  von  der  Stange  gerissen. 

Flauen,  Mädchen,  Kinder.  Der  Stier  von  Uri.  Die 
Landleute.  Soll  diese  Veslc  allein  stehen  bleiben  —  kommt, 
teisst  sie  nieder.  Sollen  wir  die  letzten  sein,  die  sich  Ire) 
machen?  Wir  wissen  ja  nicht,  was  in  Schwzz  und  Ury 
-chehen  ist.    Lasst  uns  Boten  erwarten! 

Melchthal.  Baumgarten,  Rudenz,  Bertha,  Stautfacherin, 
Ruodi  der  Fischer,  Werni  der  Jäger,  Kuoni  der  Hirt,  Rü**cl- 
mann.    Sigrist.    Stier  von  Uri." 

Nr.  21.  J|Blatt  Notizen  z.  Teil  v.  Schillers  Hand.  Ori- 
ginal. Dazu  Abdruck  und  Erläuterung  in  de/'  Viertel- 
jahrschrift für  Eil. -Gesch.  ISiKi,  4(>t  ff.  von  Ernst 
Müller,  Tübingen.  Besitzer:  Sehillermuseum  Marbach. 

„Milch  der  Gletscher.  Rodannbrunu.  Runs,  Spalt  wo 
was  rinnt.  Der  Gletscher  schmilzt  ewig  und  zerschmilzt 
nie.  Weisse  Bcrglilien  und  purpurfarbene  Alpenrosen. 
Alpen  und  Schneeberge  verglichen  mit  einer  diamantenen 
Krone  —  Glas  —  grünblau  schimmernd.  Gletscher  haben 
parallele  Strata  wie  die  Jahre  der  Baume." 

Nr.  22.  Exzerpte  aus  Fäsis  Staats-  u.  Erdbeschreibg. 
der  liehet.  Eidgenossenschaft.  —  Original  im  Goethe- 
Schiller-Archiv  in  Weimar.  —  Druck:  Goedeke, 
hist.  krit.  Ausgabe  Bd.  14,  X. 

Nr.  2i>.  Exzerpte  aus  Scheuchzers  Naturgesch.  des 
Schweizerlandes.  —  Original  im  Goethe-Schiller-Archiv 
in  Weimar.  —  Druck:  Goedeke  1.4,  XII. 

Nr.  '24.  Entwürfe  z.  I.  Szene  il.  V.  Aktes,  2  Blätter. 
-  Original   im  Goolhe  Schiller-Archiv  in  Weimar. 

Nr.  2f>.  4  Zeilen  aus  der  I.  Szene  des  II.  Aktes.  — 
Original  im  Goethe-Schiller-Archiv  in  Weimar. 


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115 


„Atting  hausen:  Bist  du  so  weise 

Willst  heller  sehn  als  deine  edeln  Väter, 
Die  um  der  Freiheit  kostbarn  Edelstein 
Mit  Gut  und  Blut  und  Hcldenkrafl  gestritten?" 
Nr.  2t>.   2  Zeilen  aus  der  1.  Szene  des  II.  Aktes. 
—  Original  im  Goelhc-Schiller-Archiv  in  Weimar. 
..Dort  in  der  fremden  Welt  stehst  du  allein 
Kin  «chwankes  Hohr,  d;is  jeder  Sturm  zerknickt.** 

Nr.  27.     Ausschnitt  aus   Schillers  eigenhändiger 
Niederschrift  des  Teil,  I.  Akt,  4.  Szene.  —  Faksimile- 
Druck  in  Kocnneckes  Bilderatlas. 
„Stauffachcr:  Herr  Walter  Fürst,  ich  will  Euch  nicht  verhalten. 

Nicht  eine  müss'gc  Neugier  führt  mich  her. 

Mich  drucken  schwere  Sorgen,  Drangsal  hab'  ich 

Zu  Haus  verlassen.  Drangsal  lind  ich  hier." 

„Diesen  Zettel  schnitt  Karolinc  von  Wolzogen  aus  dem 
Manuskripte  des  „Teil1'  und  schenkte  ihn  der  Frau  des 
Professors  Voigt  in  Jena,  um  ihr  ein  Autograph  ihres 
Schwagers  zu  verehren.41    (K.  T.  A.) 

Nr.  28    Aus  dem  Soufflierlmch  zur  1.  Aufführung 
des  Teil  mit  eigenhändigen  Kintragungen  Schillers: 
„Mit  dem  Pfeil,  dem  Dogen  .  .   k*  —  Original  im 
Grossherzoglich-  Sächsischen  Hausarchiv  in  Weimar. 

Nr.  2(J.  Personen  Verzeichnis  zu  Schillers  W.  Teil, 
von  der  Hand  des  Dichters  geschrieben  für  die  Urauf- 
führung am  17.  März  1804.  Original  im  Schiller- 
haus in  Weimar.    In  klein  fol. 

Nr.  30.  Jägerliedchen.  ..Mit  dem  Pfeil  dem  Bogen  .  .*• 
aus  der  Originalhan« Ischrift  des  Wilhelm  Teil.  Fak- 
simile in  Königs  Uilteraturgcsch.  (Leipzig).    Kl.  fol. 

Nr.  31.  Jägerliedchen  aus  Schillers  Wilhelm  Teil 
aus  dem  Soufflierbuche  von  1804.  Faksimile  in 
Kocnneckes  Bilderallas. 

Nr.  32.  „Berglied"  von  Schiller.  Druck  nach  Schillers 
eigenhändiger  Niederschrift  vom  .lau.  1804.  Faksimile 
in  Kocnneckes  Bilderatlas  zur  Geschichte  der  deut- 
schen Nationallitteratur. 


fieschi.-htsfrd.  Bd.  LXI. 


II.  Schillers  Teil  in  der  Druck' 
geschichte  und  Weltliteratur.  Uber* 

Setzungen. 

Siehe  unten  III:  „Die  literarische  Beurteilung,  1.  Kecensionen  u 


1.  Früheste  Drucklegung  (1804)  und  deutsche 
Druckausgaben  bis  1906. 

(Die  Schul-  u.  Bühnenausgaben  siehe  in  den  Abschnitten  V:  „Schule" 

VI.  „Theater41 

a.  Cotta-Ausgaben 

in  der  l'hersicht  ihrer  Drucke  und  Auflagen.  (Bis  1880  zumeist  nach 
den  Angaben  von  (roedeke:  <irundril.>  V?.  Aull,  und  Hcinsius: 
Allg.  Deutsch.  Bücher-Lexikon  oder  vollst,  alphab.  Verzeichnis  .  .  .) 

a.  a:  In  Einzelausgaben: 

Schiller.  Wilhelm  Teil.  Schauspiel  von  Schiller.  Zum 
Xeujahrsgeschenk  auf  1.80f>.  Tübingen,  in  der  .1.  (i. 
Cotta'sehen  Buchhandlung  1804.    ^41  S.  in  12". 

Die  7000  Kxemplare  starke  Autlage  umfasse  ;-{  Aus- 
gaben: a.  mit  drei  illuminierten  Kupfern:  Teil  mit  dem 
Pfeil  als  Titelbild,  gezeichnet  von  Kraus  (darstellend  den 
.Teil4  des  Haide  bei  der  Weimarer  Uraufführung:  vergl.  hie- 
zu  „Minerva,41  Jahrg.  I8lf>  p.  LII/III).  Vor  dem  Text  die  drei 
Kidgenossen  beim  Schwüre  und  zu  S.  [:V1  Kessler,  b:  ohne 
Kupfer,    c:  mit  einem  Kupfer. 

Wilhelm  Teil.  Schauspiel.  Zweite  Aullage.  Tüb'ngen. 

Cntta  1*04.    IfiO  S.  in  8°. 

In  >  Ausgaben  gedruckt,  deren  erste  :>000  K\«*mplare  stark. 

Schiller.  Fr.:   W.  Teil.  Schauspiel:  :\.  Aull   Stuttgart  und 

Tübingen,  Cotta,  -f «1.7-    <ir.  8°. 


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ii; 


Schiller  Fr.    Wilhelm  Teil.     .Schauspiel.    Neue  Auflage. 

Stuttgart  u.  Tübingen,  Cotta.  1823.    8°.    KU  S. 

Dasselbe  1831  München.  Stuttgart  «ml  Tübingen  (Cotta  1. 
Paris  (  Handiy)  in  12'\ 

—  W.  Teil.  (Weitere  Druckauflagen  von  Einzel-Ausgaben : 
Stuttgart-Tübingen.  Cotta:  1841.  16°.  —  1843.  8°. 
—  Paris,  Baudry  1844.  12'.  —  Stuttgart  u.  Tübingen. 
Cotta.  1845.  Iii0.'  —  184«.  I03/4  Bogen.  8°. --184;. 
8".  —  1848.  168  S.  8°.  1850.  1Ü8  S.  8  . 
1851.  1Ü8  S.  8°.  —  1853.  1158  S.  8.  —  1854 
8°.  —  1855.   8,!.   Neue  Ausgabe:  185«.  8". 

LI.  n.  in. 

—  W.  Teil.  Zur  Erinnerung  an  Schillers  100jährigen  Ge- 
burtstag, 1.0.  November  18511.  von  den  vereinigten 
Sehillcrfesl-Koinitecs  in  Zürich  und  Winterthur  für 
die  ziirch.  .lugend  herausgegeben.   Stuttg..  Cotta  18«0. 

Wilhelm  Teil.  Kin  Schauspiel  von  Friedrich  von  Schiller. 

Pracht-Ausgabe,  ausschließlich  zu  Gewinnslen  für  die 
deutsche  Nationallotterie  bestimmt.  Stuttgart.  Cotta. 
18«0.    Groli  8°.    152  S. 

Illustr.  mit  Compositionen  von  W.  KauÜ  ach  u.  \.  Wagner. 

Schiller  Fr.    Wilh.  Teil.  Schulaus«?,  m.  Anm.  v.  Denzel. 

1S«5.  VI  u.  154  S.:  auch  1SS5,  18!»2.  (Siehe  auch 
S.  131  die  Schulausgabe  in.  schwed.  Anm. .  sowie 
unten  den  Abschnitt    V:  1). 

—  W.  Teil.  Mit  englischen  erklärenden  Noten  versehen 
von  Emil  Otto.  --  186b.  X  u.  185  S.  in  s". 

—    —   W.  T.  18«;,   mit  Einleitg.    von  K.  Goedeke  VI  u. 

14«  S.  in  16°.  Stuttg.  (Reisebibliulheki.  —  JS«;. 
128  s.  in  8°.)  -  ls«.s.  1«m  s.  ,V\  -  1*«*  16". 

Schillers  W  Teil.  Stuttg.  (Cotta)  J.s;;;  m.  |s;i.;.i  (Keisebibl.  i 
IV  u.  14«  S.  12'.  —  Minialur-Ausg.  1*14  mit  1  Stahl- 
stich. —  Wohlfeile  Ausg.  1  s ;i)  mit  L  Stahlstich  1*2  s. 


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118 

—  Mit  einer  Einleitg.  u.  mit  krit.  Noten  hsg.  von  W. 
Vollmer.    Stutig.  1879.  XXIV  u.  174  S.  8°. 

L\  a.  in. 

b.  b.  In  Gesamtausgaben  von  Schillers  Werken: 

Schillers  Theater.  5  Bde.  Wilh.  Teil.  Phädra.  Der  Neffe  als 
Onkel.  Der  Menschenfeind.  Semele.  Tübingen,  Cotta. 

1807.8°.  5.  Bd.:  420  S.  Darin:  „W.Teil*  S.  1—188. 
Mit  einem  Hegleitwort  des  Verlegers.  Mit  Kupfer, 
v.  Schiller  Fried  r.  Sä  mtl.  Werke  [Hsg.  von  Chn.  G. 
Korner].  Stuttgart  u.  Tübingen,  in  der  J.  G.  Cotta  - 
sehen  Buchhdlg.  1812—181;).  12  Bde.  8°.  In  drei 
Drucken.  Bd.  XI:  1810.  Wilh.  Teil.  -  2.  Aufl. 
1818—1819.  —  1835— 3(i.  Mit  Stahlstichen.  —  1838. 

—  1839.  —  1847  .  . 

Schillers  sämtl.  Werke.    |Kinbänd.  Ouartausg.)  München, 
Stuttgart  und  Tübingen,  J.  G.  Cotta,   1829—30.  — 

—  Neue  Aufl.  Stuttgart  1833—34.  —  183!)— 40.  — 
Prachtausgabe  mit  13  Stahlstichen  nach  Zeichnungen 
von  W.  von  Kau  Ibach.  Stuttg.  Cotta  1840.  — 
Vollst.  Ausgabe,  Stuttg.  Cotta,  1858.  —  18(>S.  IV. 
1127  S.  —  1874. 

—  —  sämtl.  Werke.    [Ouartausg.  in  2  Bdn.]  Stuttgart  und 

Tübingen,  in  der  .1.  G.  Cottaschcn  Buchhdlg.  1858. 

—  18(37.  —  18(>9.  -  1874. 

sämtl.  Werke:  Stuttg.  u.  Tübingen,  .1.  G.  Cotta.  1831). 
XII  Bde.  in  KV'.  —  1838.  -  1839.  —  1847.  — 

—  1853.  —  1855.  —  1858.  --  181*0.  —  180  L.  — 
tSb'2.  —  18U7.  —  Miniaturausg.  1874. 

sämtl.  Werke,  [herausg.  von  C.  G.  KörnerJ  Stutt- 
gart und  Tübingen.  ,1.  G.  Cotta  1818—1819.  XVIII 
Bde.  H>°.  Mit  den  18  Kainberg'schcn  Kupfern.  — 
1*27— 2!».    18  Bde.  Ki". 

—  —  sämtl.   Bände.     Originalausg.   Wien-Stuttgart.   .1.  G. 

Cotta  1818—19.    XVIII  Bde.    12°.  -  IM!)— 20. 
—  sämtl.  Werke.  Stuttg.  u.  Tübingen,  Cotta  1844.  XBde.8°. 


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119 


Schillers  sämtl.  Werke.  Stuttg.  u.  Cotta.  1860.  XII  Bde.  8°. 
1861—62. 

-  —  ausgewählte  Werke.   Stuttg.    Cotta,  186ö.    VI  Bde. 

8°.  —  1869.  —  (Ausg.  in  16°)  1867;  (in  8" 
12  Bde.)  1867. 

Schillers  sämtl.  Werke.  Mit  Einleitg.  von  Karl  (ioedeke. 

Stuttg.  .1.  G.  Cotta.  1860—67.  XII  Bde.  8°.  — 
1867.  XII  Bde.  16°.  —1874.  XII  Bde.  16".  —  Taschen- 
ausgabe 1881.    XII  Bde.  12°. 

sämtl.  Werke.  Vollständ.  Ausgabe.  Mit  Kinleit.  von 
Karl  Goedeke.  Stuttg,  J.  G.  Cotta,  1872.  VI  Bde. 
8".  —  1877.  8°. 

—  —  (dasselbe)  1871.  IV  Bde.  16°.  —  1874.  IV  Bde.  16ü. 

1877.  IV  Bde.  12°.  —  1879.  IV  Bde.  in  8°. 
—  (dasselbe)    12  Bde.   in  8°.    1881,  Stuttg.,  Cotta  "sehe 
Buchh.  —  1885.  4  Bde.  in  8°.  Stuttg.,  Cotta  Nachf. 
(und  andere  Aufl.  mehr.) 

Schiller-Theater  in  8  Bdn.  16°.  Stuttgart,  Cotta  1871.  Im 
6.  Bd.  Schillers  W.  Teil. 

Schillers  sämtliche  Schriften.  Historisch-kritische  Ausgabe 
von  Karl  (Joedeke.  Vierzehnter  Teil.  Die  Braut 
von  Messina.  Der  Neffe  als  Onkel.  Der  Parasit. 
Wilhelm  Teil,  Hsg.  v.  Hermann  Oesterley.  Stutt- 
gart. Verlag  der  J.  G.  Cotta'schen  Buchhandlung  1872. 
Wilhelm  Teil  S.  207-4-^.    Mit  Lesarten. 

Bibliothek.  Cotta  sehe,  der  Weltliteratur.  1.  Serie.  1.  bis 
ü;>.  Bd.  Darin:  Schillers  sämtl.  Werke.  Mit  Einl. 
von  Karl  Goedeke.  lö  Bde.  8".  Stuttgart,  1880—84, 
Cotta'sche  Buchh. 

* 

Schillers  sämtliche  Werke.  Säkular-Ausgabe  in  16  Bänden. 

Hsg.  von  Kd.  v.  der  Hellen.    Stuttgart.  .1.  G.  Cotta 

Nachf.    1904/;").  8". 

Hand  7:  S.  IJI -M.  Wilhelm  Teil.  Sri,:«;  spiel.  Bemer- 
kungen dazu  in  der  Einleitung  XXI— XXXIX.  verniLit  von 
Osk  u*  Walzcl,  dem  Herausgeber. 


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b.  Früheste  Nachdrucke.   Weitere  Ausgaben  deut- 
scher Verlagsfirmen  (von  1805-1905.) 

Die  Nachdrucke  u.  übrigen  Drucke  der  1  i«'^amtaiisj^;il ich  von  Schillers 
Werken  siehe  bei  Goedeke.  <  irundriss.  i.  Aull.  Bd.  V  S.  1W  n.  S.  HH. 

Schiller  F.    W.  Teil.    Schauspiel.  Kreuznach,  bcy  Ludwig 
(Christian  Kehr.    o.  .J.  (ca.  BSlf>>. 
rnberechli^ler  Nachdruck  S. 

Willi.  Teil.    Kin  Schauspiel   von  Schiller.    Cöln  isi(>.  bei 
W.  Spitz,  Buchhändler  und  Buchdrucker.  Lf>0  S.  in 
(ileichlälls  in  Nachdruck.    Ohne  Beigaben. 

Schiller  Fr.  W.  Teil.  Kin  vaterländisches  Schauspiel,  dem 
liehen  Schweizervolke  zum  Nutzen  herausgesehen,  mit 
einer  geschiehtl.  Kinleitung  aus  .loh.  Müller.  Happers- 
wyl,  gedruckt  und  im  Verlag  hei  .1.  (1.  (lurti  lSo.*>». 

S.  in  Sn. 

„Vignette:  Apfelschuss :  im  Hintergründe  der  Hut  und  im 
Vordergrund  die  S/.ene  »Irr  Armgard.  Mutin  auf  der  Kuek- 
seile  des  Titelblattes.  Vorwort  von  Professor  Fuchs,  datiert 
aus  llapperswil,  den  U.  Christmoriat  tNii.  Auszöge  aus 
Johannes  Muller.  Auf  den  Text  des  Dramas  folgt  ein  Aul- 
ruf .an  Freuinie  des  Volks*  zur  Beförderung  des  dramatischen 
Lehens  in  der  Schweiz  -    |  K.  T.  A.  S.  10.  i 

* 

Schiller  Fried.  Wilhelm  Teil.  Mit  einer  geschichtlichen 
Kinleitung  und  erklärenden  Anmerkungen  heraus- 
gegeben von  Ch.  11.  Hu  gen  du  hei.  Hern,  Isilb.  S". 

Weber.  W.  K.  Schillers  Wilhelm  Teil,  /tun  Schul-  und 
Privalgcbrauch  erläutert,  /weite  mit  Zusätzen  ver- 
mehrte Ausgabe.  Bremen,  Heyse  !*;>'.>.  (Schweiz. 
Kandesbibl..  Bcrn.l 

Schiller  F.:  W.  T.  in  ;j  Aufz    I0f>  S.  [  uivcrsal-Bibl.  Leipzig. 

Heclam  l^il.     Hi'\  (Bd.   12. i  —  Das.  Neue  Aull,  in 

neuer  Hechtsehreibg.  IST*.  U)\  S.  gr.  Hl0.       In  neuer 

Bechtsehreibung.  issi.  KM  S.    gr.  it>'\ 

Seit  1881  wiederholt  aufgelegt  und  bis  \M  in  ca.  oOU,(H»  1 
K\emplaren  abgesetzt.") 


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12 1 


Schiller  Fr.  Wilh.  Teil.  Ein  Schauspiel  in  £>  Akten.  „Theater- 
bibliothek, klassische,  aller  Nationen."  (I')ie  Sammlung 
ist  auch  unter  dem  Titel:  „klassische  Weltbibliothek" 
erschienen.  Ohne  Jahr).  Hand  IG.  Stuttgart  Expcd. 
der  Freya,  1868.    XII.  74  S. 

Schillers  Wilhelm  Teil  .  .  .  in  ä  Aufzügen.  Erschienen  in: 
..Deutschlands  Stolz.  Die  Meisterwerke  der  deutschen 
Literatur  Nr.  1."  Leipzig,  M.  Schafer,  18GS.  Fol. 
l>  Seiten. 

Mit  Illustr.  v.  A.  v.  Werner,  in  Holz  geschn.  v.  H. 
Hrend'amour  u.  A.  Clolo,  u.  e.  Einleitg.  v.  G.  Wen  dt 
XX.  14-s  S.  mit  eingedr.  Holzschn.  u.  7  Holzschntaf. 
(Hausbibl.  tleutscher  Classiker.  Illustr.  Ausg.  ihrer 
Meisterwerke.  8.  Bd.)  Berlin.  Grote.  1870.  —  '.JA. 
i  as.  Mit  Einleitg.  v.  G.  Wendt.  —  Das.  187  L  XX, 
148  S.  8ft.  Mit  Zeichnungen  v.  A.  v.  Werner,  in 
Holz  geschn.  v.  Günther.  —  o.  A.  Ebendas.  187.'».  8°. 
-  fi.  iSep.-).  A.  Das.  1SSÖ-S.  XX,  148  S. 
Hg.  v.  Wendel  in  v.  Maitzahn.  Hempels  Klassiker- 
Ausgaben,    Leipzig,  Josef  Hetcrsniann,  o.  ,1. 

In  der  Vorbemerkung  verkleinerter  Abdruck  des  Theater- 
/ettcls  der  Uruuffül irung  zu  Weimar. 

Schauspiel.  Mit  Einleitung,  dem  allen  Volksschau- 
spiel von  Uli  und  Erläuterungen  herausg.  v.  Moriz 
C  a  r  r  i  e  r  e.  Leipzig,  Brockhaus  1871.  (Hand 
.54  der  ßibl.  der  deutschen  Xationalliteratur). 

Wilhelm  Teil.  Ein  Schauspiel  von  Schiller.  Mit  einer 
Einleitung  und  mit  kritischen  Noten  [hg.  von  W. 
Vollmer].    Stuttgart  iSi!).    XXIV  u.  174  S.  8°. 

Schiller  Fr.  W.  Teil.  Nach  den  vorzüglichst.  (Juellen.  Hev. 

Ausg..    hrsg.    v.  Wend.    von  Maitzahn.  Herlin 
Hernpel  ls7!i.    li'2  S.    Gr.  HJ. 
—   W.  Teil,   in  f>  Aufz.    Li!)  S.   la.  u.   d.  Tit.:  Derlen, 
deutschen  Dichterw.)    Leipzig,  Mattlies.  (1880).  12°. 
Hdch.  2  der  Minialurbibl.  Class.  1  Viehterwerke. 
—  W.  Teil  in  f»  Aufz.  !«;  S.  „Lektüre,  gewählte,  f.  Schule 


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122 

und  Haus.    Hrsg.   v.  A.  Hentschel  u.  K.  Linke 
Lp/.  Peter.  1881.  r>°  X.  2.)    Neue  A.  1887  1) 
Schiller  F.   Braut  von  Messina.  Lud  W.  Teil.  Kin  Schauspiel. 
f>  Aufz.  LVI  u.  Ml  S.  (Stecher  Ohr.,  Deutsche  Dichtung 
f.  d.  christl.  Familie  u.  Schule.    Heft  34  36.  Graz. 
..Styria"  1883.  8°. 
Schiller  F.    Wilh.  Teil.    Wien  1883  (Holder).   8°.  10<i  S. 
Wilhelm  Teil.  Schauspiel  Hsg.  von  Kai  Isen.  Gotha 
L884.    (F.  A.  Perthes).  8°. 
Sehillei  Fried r.    Wilhelm  Teil.    Schauspiel.    Mit  Illustr. 

von  A.  v.  Werner  und  einer  Einleitung 

v.  ß.  Wendt.  ).  Aull.  Herlin,  18SÜ.  8°.  XX,  148  S. 
-   —   W.  T.  in  5  Aufz.  103  S.  (  Meyers  Volksbücher.  Nr.  4f>). 
Lpz.  Bibliogr.  Institut.  (iSSfi).  U)\ 
Schillers  Wilhelm  Teil.    Halle  1880.    (Hendel.)  8°. 

(Xr.  5  d.  wBiM.  <1.  < iesamt-Litteratur  dos  In-  u.  AuMamleo ) 
Schiller  Friedr.    Wilhelm  Teil.    Leipzig,  [ca.  188.]  Bibl. 
Institut.    1G°.    103  S. 
[ Meyer  s  Volksbücher.] 
K  neuen  K.    Schillers  Wilhelm  Teil.    3.  Aullage.  Leipzig 

1889.  12".  IIB  S. 
Schiller  Fr.,  v.  Wilhelm  Teil.  Schauspiel,  (Fmsehlag- 
Titel:  Zur  Kidgen.  Bmidesfeier  18H1).  Heft  Xr.  10 
des  „Vereins  f.  Verbreitung  guter  Schriften  Basel". 
Basel  1801.  114  S. 
Schillers  W.  Teil.  Hsg.  von  Stoffel.  Langensalza  1892. 
8".    «f>  S. 

—  —  In  den  ..Illustrierten  Volksausgaben  klassischer  Meister- 
werke".   Berlin  1894. 

Schiller  Fr.  Wilhelm  Teil.  Schauspiel  in  fünf  Aufzügen. 
1  Meyers  Volksbücher.)  Leipzig,  (o  J.)  1Ü°.  103  S. 
Wilhelm  Teil.  Schauspiel.  Mit  dem  Bilde  Schülers 
und  einer  Übersichtskarte  zur  Telldichtung.  Bibliothek 
der  Gesamtliteratnr  des  In-  und  Auslandes.  Halle 
a.  d.  S.  (o.  J.)  8'. 


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Museum.  Sammlung  litlerar.  Meisterwerke  in  neuer  Recht- 
schreibung, 34.  Heft:  Schiller  Fr.  von:  Wilh.  Teil. 
Elberfeld.  8°. 

Schillers  Werke.  f>.  Hand.  Hg.  v.  Ludwig  Bellermann 
Leipzig  und  Wien.    Bibliographisches  Institut. 

Wilhelm  Teil.    Schauspiel.    Mit  Einleitung  des  Heraus- 
«rebers.    S.  270  bis  m. 

Schiller.  Wilhelm  Teil.  Kin  Schauspiel.  Illustriert  von 
Friedr.  Schwörer.  10  photograph.  Lichtdrucke  von 
.1.  B.  Obernetler  und  Holzschnitte  . .  .  Zürich,  Schultheis 
München,  Stroefer.    (o.  J.)   kl.  fol. 

Erläutern  ngen  zu  den  Meisterwerken  der  deutschen  Litte- 
ratur.  Vierter  Band:  Schillers  Wilhelm  Teil,  er- 
läutert von  Albert  Zipper.    Leipzig,  o.  .1.  8°. 

Schiller  Fr.    W.  Teil.    Halle,  Hendel  |o.  J.)  8'\ 

* 

*  * 

Seh i Hers  Wilhelm  Teil.    Ein  Schauspiel  in  5  Aufzügen. 
Hsg.  von  v.  Maitzahn  Wendeliii.   Leipzig  1902. 
—  Hg.  v.  Heil  mann.  Weises  Deutsche  Bücherei  Nr.  3. 
Berlin  11)03. 

Mit  Illustrationen  von  A.  v.  Werner,  in  Holz  ge- 
schnitten von  A.  Brend'amour  und  A.  Clos,  und  einer 
Kinleitung  von  G.  Wen  dt.  Berlin,  G.  Grote  1903, 
Schauspiel.  Hg.  v.  Writkowski,  Leipzig,  Max  Hesse 
19U4. 

Wilh.  Teil  mit  biogr.  Anleitung  v.  Otto  Wed  dingen  u. 

Erläuterungen  von  Karl  Fisch  er- G  raudenz.  Mit 

13    Illustrationen   u.   1  Übersichtskarte.    Berlin,  H. 

Hillger,  1905.    128  S. 
—    -   Wilhelm  Teil.  Schauspiel  in  5  Aufzügen.  Mit  59  Abbild. 

nach  Gemälden  und  Studien  von  Ernst  Slückelberg. 

Bielefeld.  Leipz.  u.  Berlin,  Velhagen  u.  Kinsing  1905.  4°. 
Volksbücher   der   Deutschen   Dichter-Gedächtnis-Sliftung : 

2.   Heft:   Schiller,   W.   Teil.  Hamburg-Grol.iborstel 

(Deutsche  Gedächtnis-Stiftg.)    1905.    190  S. 
Auslese  aus  Schiller  für  Schule  u.  Haus,  hrsg.   von  Duis- 


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m 

burger  Lehrern.      Duisburg,   Dietrich  u.  Hermann, 

■iflOi").    m  S. 

Durin  auch  :  \V.  Teil. 
Schiller  Fricdr. :   Wilhelm  Teil,  Volksausgabe.    Hsg.  ak 
Schillergabe  f.  <1.  sachsischen  Volksschulen  von  den 
siebenhürgisch-säehsisehen  Hochschülern  (zum  lOUjähr. 
Todestage  Schillers).  Hermannsladt,  \V.  Knifft  .11  MV). 
14'/ s. 

Schillers  Werke,  lllustr.  Volksausgabe  mit  Biographie  von 
Prof.  Dr.  IL  Kraeger.  Stuttgart  und  Leipzig, 
Deutsche  Verlagsanstalt  [PH);")].  Lex.  8°.  ll'ndatierte 
Jubiläums-Ausgabe)  o\  Hd.  p.  l--(j:V.  W.  Teil  (Titel- 
zeichnung von  H.  Götz.  Zeichnungen  von  A.  Baur, 
W.  Volz.    Holzschnitte  v.  Ii.  Brendamour. 

2.  Übersetzungen  1805—1905. 

F  ra  nzösisch. 

Schiller  F.:     Guillaume  Teil,    poeme   dramat.,    trad.  de 
Tallemand  par  .1.   H.  Merlc  d'Aubigne.  Geneve 
et  Paiis,  .!.  .1.  Paschoud  ISIS.  S". 
Nachdruckt  Hamburg  181!>.  8" 

S  c  h  i  1  le  r.  Guillaume  Teil,  (en  allemand  >dont  les  deux  premiers 
actes  sont  aecomp.  de  notes  explicat.  p.  faciliter  Tetude 
de  la  langue  Allem  ,  et  de  tableaux.  cont.  les  Clements 
de  la  grammaire;  a  lusage  des  Colleges  et  des  pen- 
sionnats;  par  Kd.  Dürre.  Strasb  et  Paris.  Levrault 
is:j4.   —    (Mit  "2  Tabell.)  gr.   1  :>. 

Schiller.    —    —    —    —  —    —   —   —   —   —   —  — 

—   —  de  Texplicat  etym.  des  mots  dn  texte,  et  de  tableaux  cont. 

les  rudimentsdela  grammaire:  ä  l'usage  des  Colleges,  des 
pensionats  et  des  personnes  <pü  veulent  apprendre 
rallem.  saus  inaitre.  Xouv.  cd  (M.  .'»  Tab.)  Kbend. 
gr.  12°.  X  Hl.  PUS.  1  Hl.  (Krrata  et  omissions).  — 
iJme  <''d.  gr.  V>°.  —  (Mit  :>  Tab.)  labend.  IST,?.  (Ders. 
Titel  jedoch  m.  Auslassg.  d.  Worte:  des  pensiounats. \ 


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i2f> 

Kindes  Alle  111  an  des.  Guillaume  Teil,  Drame  de  Schiller, 
p.  .1.  Mulhauser  (de  Geneve).  Paris,  Mausen 
139  p.  Iii0. 

Die  Kataloge  von  Genf  und  Frciburg  verzeichnen  eine 
Ausgabe  v.  J.  1838.  —  ^e  edit.  soigneuscnicnt  revue.  Geneve 
l&W.  8°. 

Schiller  Fr.  (fuill.  Teil,  drame  en  5  actes  accomp.  de 
notes  hist.  et  geogr.  el  de  la  Solution  de  niots  et  de 
tournures  lcs  plus  difficiles  par  F.  Favre.  Geneve. 
1848.    8".    IV  u.  184  S. 

Br;aiii  Theodore.  Uno  seene  de  Guillaiune  Teil.  Traduction 
de  Schiller.  „Revue  suisse  el  chronique  litteraire  " 
Xeuchätel.  Lausanne.  Hd.  XI.  .Jahrg.  (XI)  184-8. 
S.  410-485. 

Schiller.  Guillaiune  Teil.  Une  scene,  traduile  par  H.  de 
La t oucho  (5.  Aufzug,  2.  Szene).  (Ausschnitt  185 2) 
in  8°.  (In  der  Sammlung  des  Freien  deutscheu  Hochstifts 
Frankfurt). 

Schiller  Fr.:  Guillaiune  Teil,  drame  ed.  par  .1.  M  uhl  hauser 
Geneve  1852.  12°. 

•ir  ,.,lit. 

Schiller.  Wilhelm  Teil.  „Die  Schweiz."  Herausgegel),  von 
Kckardt  u.    P.  Volmar.    Frick,   Hern.  Schaffhausen. 

Jahrg.  II.  1851).    S.  248. 

Betreff  einer  französischen  metrischen,  von  .].  Mülhausei- 
in  Lausanne  besonnten  Pbcrsetzung  von  Seliillers   \V.  Teil. 
Wilhelm  Teil.    Poeme  dramat.   traduit  dans  le  metre  de 
Original  par  Franc.    Sahatier-rngher.  Königs- 
berg, Borns  Verlag  185!>.    8".    XXVIII,  15.J  S. 

Heutiger  Verlag:  I.ucerne,  Prell  <">.  »I)  XXVIII.  b>>  s. 
und  1  Blalt  Krrata.    Gr.  8°. 

Schiller  F.  G.Teil,  tragedie  eu  5  actes  trad.  nouv.  par  Ad. 

Meliot.  (Bibliotheque  nationale.  Gollection  des  meill. 

auteurs  anciens   et    modernes.)     2e   edition.  Paris 

18« 7.    1<>\    21)2  S. 
—    -    Guillaiune  Teil.     Tradition   franraise  avec   le  texle 

alleinand  en  regard,  notes  explicatives  et  apeivu  des 


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recherehes  critiques  sur  la  tradition  de  Teil.  Dresden 
1871.  Schöpft    Gr.  8°.    IV,  271  S 
Schiller  F.   Guillainne  Teil,  dranie  en  cinq  acte.  Traduction 
du  nouvellc  par  Mine.  Isaure  S  .  .  .  Ribliothequc 
nationale.  Paris  1886.    1«  \    1!)2  S. 

Romanisch: 

Schiller  Fr.  (lUglielm  Teil,  drama  en  b  acts  da  Frideric 
Schiller,  vertius  e  publicaus  en  I  Aingatg  Rhäto-romonsch 
da  .1.  A.  Hü  hier.    Cuera  IKfuY    8°.    VFII,  174  S. 

Loinbardin  L.  .lustinian.  Wilhelm  Teil  |von  Schiller.] 
Verti  a  sentimaint  in  ladin  da  müstair.  Annalas  ilella 
Societad  Rhaeto-Uomanscha.  Cuera.  IM.  III.  Jahr- 
gang III.  1888.    S.  95— 22f). 

[  —  —  J  Prova  del  dialect  da  Müstair.  <  >r  da  Wilhelm  Teil, 
viout   a   sentimaint   in    Ladin    da   Müstair    da  P. 

Justinian   Lombard  in.      „Annalas  della  Societad 

Rhaeto-Romanscha."    Cuera.  Rd.  II.  .lahrgang  1887. 

S.  255— Stil. 

[Schiller  Fiedr.  v.  |  Prova  del  dialect  da  St.  Maria. 
Monolog  da  Teil  nella  giassa  streit a.  (Schiller  W. 
T.,  4  Act,  3.  scena)  da  Emil  Roussette.  „Annalas 
della  Societad  Rhaelo-Romanscha.  Cuera.  Rd.  VI. 
Jahrg.  VI,  1891.    8".    S.  281-283. 

Italienisch: 

Teatro  scelto,   recato  per  la  prima  volta  dal  tedesco  in 
italiano    da    Pompeo   Ferrario.    Milano  (Vienna, 
Volke)  181;")— 1819. 
Darin :  Guglieluio  Teil. 

Schiller  Fr.  Guglielmo  Teil,  azione  drammatica  di  Federico 
Schiller,  recata  per  la  prima  volta  dal  tedesco  in 
italiano  da  Pompeo  Ferrario.   Milano,  1819.  8°.  *>01  S. 

Seena  ehe  da  prineipio  alla  t raget lia  (lugliehno  Teil  |a 
Schiller]  in:  Amalia.  Saggio  di  letteratura  alemanna. 
Versioni  di  A.  Rellati.    Milano  \S;Y>. 


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121 


Guglielino  Teil.  Tragedia  di  F.  Schiller.  Trad.  del  Cav. 
A.  M  äff  ei.    Milano  1834.  8°. 

Auch  I8'i4,  mit  Kupfern. 
(Schiller  F.    Der  Alpenjäger):   II  cacciatore  delle  Alpi: 
L'infanticida,  gennne  raecolte  dal  Cav.  A.  Maffei. 
Firenze,  Le  Monnicr  18H0. 

Wiederholt  abgedruckt  und  übersetzt,  wie  auch  das  „Berg- 
lied-: Canto  alpestre.  Yergl  C.  Fasola.  Schillers  Werke  in 
italienischer  Übersetzung. 

Näheres  darüber  im  „liuphorion".  8.  Bd.  1901.  S.  HO 
und  S.  ISj. 

Schiller  Friedr.  Guglielino  Teil  di  F.  Schiller,  preceduto, 
da  uno  studio  sulla  vita  e  sulle  opcre  dell'aulore  come 
pure  corredato  di  Note  dichiarative  e  di  un  conipleto 
Vocabolario  speciale  dal  F>rof.  Giacoino  Schwarz. 
Genova,  1889.    (Auch  189  J)   8°.  XLVI  und  173  S. 

Dal  Guglielino  Teil  di  Schiller:  II  pescatore,  il  pastore 
il  cacciatore.  Fortunio,  Cronaca  illustr.  della  Doinenica. 
Napoli  18*9.  anno  II,  num.  9. 

Schiller  F.  G.  Teil.  Tragedia  tradotta  in  versi  italiani  dal 
dolt.    Angelo  Nota.    San  Remo  181)0.    8°.    Iö8  S. 

—  —  Guglielino  Teil.     Traduzione  die   Andrea  Maffei. 

Kdizionc  pubblicata  in  occasione  del  VI.  cenlenario 
della  fed-  razione  svizzera,  con  due  fac-simili  e  il  testo 
letterale  dei  primi  due  documenti  storici  ad  essa 
riferentisi.    Milano,  1891  (Ulrico  Höpli).    210  S. 

—  —  Zur  italienischen  Übersetzung  des  Andrea  Maffei  von 

Schillers  Wilhelm  Teil.    [Von  .1.  V(etter)]  Schweiz. 
Hundschau.    Bern.    III.  Halbband.    Jahrg.  I,  1891. 
8".    S.  376-380. 
Schiller  (Fed.)     Guglielino   Teil;    tragedia   tradotta  da 
Alinerico  Ribera.    Milano,  1905.    16°.    94  p. 

Englisch  : 

—  —   William  Teil,  an  (  !  )  historical  play,  froin  the  german 

of  Schiller.    Rv  William  Peter.  Heidelberg,  Winter 


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i^s 

18:51):  London.  Hlack  sind  Armstrong  ltfli».  8\  With 
notes  und  Illnstrations.    VIII.  *>IMI  S. 

Als  blosse  Titelaus^nbe:  Luzern,  Kaiser.  VIII.  vMO 
Seiten  8°.  Als  >.  ed.:  Luzern,  Gebhardt,  1**57;  VIII.  :>0:.)  S. 
Als  3.  ed.:  Luzern,  Gebhard,  VIII,  200  S.  8". 
Schiller  Fried.  William  Teil,  a  historical  play  from  the 
German  of  Schiller  wilh  notes  hy  William  Peler 
 second  edition.    Lucerne.  18I>7.   S\    2(K>  S. 

Schiller  Fried.  William  Teil,  a  historical  play  from  the 
Geniinn  of  Schiller  wilh  notes  nnd  illnstrations  by 
William  Peter.  iL  edition.  Luzern  187:1.  S'\  200  S. 

M  ü  1 1  er-S  trü  b  ing  IL  and  R.  IL  Ouick.  Loinpanion  to 
Schiller's  Wilhelm  Teil:  being  a  completc  vocabularv 

 2.  edition.    London.  Harrow.  1874.  8°. 

XVIII.  1.10  S. 

Schiller  F.,  W.  T.  wilh  englisch  notes  by  C.  A.  Hnch- 
heim  (German  classics).  London.  Frowde.  1884.  V2. 
(Athenaemn  Nr.  s.  2V2.)  —  W.  T.  with  argnm.  n 
coininentary  by  C.  A.  Huchheim.  7.  ed.  Oxford, 
Warehonse  1888.  —  W.  T.  by  C.  A.  Hnchheim. 
School   ed.  Oxf.  Warehonse.  1888. 

Die  erste  Ausg.  v.  ßuehheiins  f  hers.  niuss  liS7 1  in  the 
Clarendon  Press  series  erschienen  sein.  Preface  v.  Müller- 
St nibin.*.  1.  Aull.  Juli  l'ith.  1*71 

—  Wilhelm  T.  Transl.  inlo  Kubisch  by  Kdr.  Stanhope 
Pearson.  IV.  i'ili  S.  {2.  ed.  IV.  127  S.)  German 
classical-Plays.  X.  1.  l>resd.  Pierson.  I88ö.  1(J°. 
W.  T.  ediled  by  J.  L.  by  J.  L.  He  vir.  London,  liivin^- 
tons.  INSU.  188  S.  \  2°.  (Athenaemn  X.  'Mm  s  204.  — 
Saturday  review  i>2. 
—  W.  T  with  hislor.  intmduction  a.  indes  by  (L  L, 
Fasnacht.  Koreynschool  classics.  Lond.  and  X-Vork. 
Macmillan.  188L 

W.  T.  with  gramm.  a.  explanatory  notes  by  K.  L. 

Xaftel.  Lond.  Hachellc  v.  c.  lssL 

Wallcnstcin  a.  W.  Toll.    Lond.  Hell.  188!).  P>°. 


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129 


Schillers  Wilhelm  Teil.  Edited  by  Karl  Breul.  Cambridge, 

University  Press  1800. 
Schillers  William  Teil.    Translated   with  an  lntroduction 

and  Notes  byPalrick  Maxwell.  London,  Scott,  o.  .1., 

(lS!j;j)  (XXVI,  214  S.    Kl.  8.)    (Auch  190  .  .) 
—    —   William  Teil.  Irans,  into  Gaelic  by  H.  W.  G.  gr.  8°. 

„Northern  Chronielc"  Office  (InvcrneÜ)  Claliilied  List 

of  iicw  Publieations  1893.  Mai. 
The  Teniple  C.lassics:  Schillers  Wilhelm  Teil  translated 

by  Alberl  (1.  Latham.  London.  MI X.CCLIV  (1904). 

.1.  M.  beut.  s°.  (12V>  :5ö;j  s. 

Mit  einem  Kuplcrporlrut  Schiller?*  und  einem  Kärtchen 
<les  VierwuUlstättcrsce's.  (S.  liR)). 

* 

Schillers  Wilhelm  Teil.  With  introduction  and  notes  by 
W.  H.  Carruth.  New-York,  Macmillan  1898. 

A  rm  en  isch. 

Schiller.  Wilhelm  Teil.  Ins  Armenische  übersetzt  von 
(ü'orj;  Barehudarjanz  1873.  8". 

Dänisch: 

Wilhelm  Teil.    Skuespil   af   Schiller.     Oversal  af  K.  L. 

R.'ihhek.    Professor.    Kiöhenhavn,  lsnf).    Trykl  o«; 

tV»iiaj(t   1k»s  Andreas  Seidelin,   i  störe  Kaiinikestrode 

Nr.  4f).  in  8°.  2  ff.    |    p.  U)  214. 
Friedrich    v.  Sc hiller's    Fdval^le   Skrifler  (s.  Oeuvres 

ehoisies).     Oversatte   ved   Frederik  Sc  h  a  1  d  ein  ose. 

Fredic  Bind,  Kjobenhavn.    Trykl   og  forla^l   af  H. 

<L  Brill.  18.>4.  p.l!>7— :4S4:  Willielm  Teil.  Kl  Skuespil 

;;s4. 

Wilhelm  Teil.  Skuespil  of  Schiller.  Oservat  af  Julius 
Lehmann.  Kjöbenhavn.  Foliant  af  P.  Haubcitf 
u.  Comp.  <>«  .lul.  «ijellerup.  J I  offen  sber«;  u.  Trap  s 
Ktahl.  in  8".  204  pp.  (La  couverture  du  livre  porte  ce 


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lliO 


litrc:  „Dansk  Kolkebibliothek  Nr.  (U— f>2.  Schiller: 
Wilhelm  Teil,    il  888.) 

Neu -Griechisch: 

Ibersetzungen  existieren  zwei:  Die  eine  besorgt  von 
Rhaxgabe  (im  8.  Bde.  seiner  Werke).  Die  andere 
besorgt  von  (JniversitäLsprofessor  A  p  hen  d  oul  is  (ca 
l88i>)-  (Nach  Mitteilungen  von  Herrn  Buchhändler 
Spirgatis,  Leipzig  an  die  Bürgerbibl.  LuzernJ. 

Hel)räisch  : 
Schiller.-    Wilhelm  Teil.    Wilna  1882.  8°. 

Holländisch: 

Willem  Teil.  ToonelsspeL  im  vijf  bedrijven.  l'it  het 
Hoogduitsch  in  de  voctmaat  van  het  oorsprongelijke 
overgebnigt,  door  A.  Dover  Fz.  M.  een  gegrav. 
Tijlel.  Haarlem,  by  de  Krv.  Fr   Buhn.  gr.  8".  [ISvM  |. 

Willem   Teil  Schillers.     Toonelspel  in  vijf  bedrijven. 
Metrisch  overgezet  door  .1.  Hoek.  Kampen,  Laurens 
und  Hülst,  (o.  .1.)  8°. 
(Könijjl.  Bibl.  Berlin.) 

Illyrisch: 

Schillers  Wilhelm  Teil.  Obersetzt  ins  Illyrische.  London 
18;  8.  8°. 

Russisch: 

Wilhelm  Teil.  Dnima  c  f>  dijach  z  nimeckago  pereklaw 
M.  K  in i  c  i  k  e  w  i  t  s  c  h  (Klein  -  ruL>isch)  Lemberg. 
1888.  1Ü. 

—  —  po  Schiller  razskaz  perew.  A.  N.  Zncgeljgard  (ruUisch) 
St.  Petersburg.  Bitepage.  1888.  8°. 

S  c  h  w  e  d  i  s  c  h : 

Bibliothek  der  deutschen  Classiker.  II.  Friedrich  von 
Schillers   sämtliche   Werke.    Fünfter   Band.  Maria 


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131 


Stuart.    Die  Jungfrau  von  Orleans.    Wilhelm  Teil. 
Upsala,  bei  Em.  Bruzelius.  1813. 
Wilhelm  Teil.    En  skaodespil  af  Fredrik   von  Schiller. 
Öfwersättning  af  O.  B[ergius].  Strengnäs,  hos  Carl 
Erik  Ekmarck,  1823.    176  S.    (6-- 173).  8°. 

—  —  Ein  schwedisches  Fragment)    (Act  3,   Sc.   2)  in: 

Linnaea,  utg.  af  Charles  Backman,  Göteborg  1833 
s.  384—3D1. 

Schiller:  W.  Teil.  Ein  Schauspiel.  Für  den  studerande 
ungdomens  tjenst  utgifen  med  en  historisk  inledning  .  . 
Upvala,  Palmblad  u.  C.  1834.    8°.    4  u.  148  S. 

Andra  upplagan:  Upsala,  Leffler  □.  Sebell  1836.  VI  u.  1G8 
Seiten.   8».  -  3.  uppl.  18«.  -  4.    18C0.    VIII  u.  1*4  S. 

Schillers  Wilhelm  Teil.  [Övress.  af  Anna  Maria  Lidforss 
f.  Svartling].  Nowköping.  Füreningens  boktryckeri. 
ISbi.    (10—180  s.)  8'. 

Schiller:  W.  Teil.  Ein  Schauspiel.  Schulausgabe  mit 
schwedischen  Anmerkungen.  Stuttgart.  J.  (i.  Cotta'- 
sche  Buchhandlung.  Stockholm.  Fritze'sche  Hof- 
buchhandhmg.  ISbVS.  154  (4—164  s.)  8". 

A  rnesen,  Martin.    Oplysninger  til  Schillers  Wilhelm  Teil. 
Kristiania.  Cappelen  1871.    (Königl.  Bild.,  Berlin). 
Schwedischer  Kommentar  zu  Schiller  Wilhelm  Teil. 

Schi  Her  F.  W.  T.  Ein  Schauspiel.  Fürd.studierando  ungdomens 
tjenst  utgifoen  mid  en  historisk  inledning  samt  ord- 
forklaringar  och  upplysningar.  Xy  upplaga.  Stock- 
holm F.  u.  (i.  Beyers  förlag  (tr.  1.  Haeggströn)  1874. 
X  u.  1ÖÜ  (<»-ir>G  s.  S".) 

—  -     Wilhelm  Teil  .  .  .  Stockholm,  F.  u.  G.  Beyers  för- 

lag (tr.  A.  Dr.  Norman)  1879.    100  (4— 1Ü0)  s.  8". 

—  —   Wilhelm  Teil  .  .  .  Stockholm,  F.  u.  G.  Beyers  Fri- 

tag  (Dr.  J.  Haeggströn)  1885.  HiO  (4-lb0)  s.  8". 
Niederländische  Schiller-Bibliographie  in:  Nijhof. 

Martinus:  Schillerfeier  te  s'Gravenhage.  s'Gravenhage 
180:").  [Vergl.   daselbst  Hie  Ergänzungen  obiger 

Titel  seit  1SS.:>|. 

Öcschir.ht«frd.  IM.  IAI.  8 


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132 


Slovenisch: 

Viljem  Teil.  Poslovenit  France  Cegnar.  Klagenflirt  (Leon) 
1862.    16°.    208  S. 

Spanisch: 

Schiller.  Guillermo  Teil.  Barcelona,  Honda  de  la  Universi- 
dad  1890.  16°  („Biblioteca  del  Siglo  XIX.  Tesoro 
di  autores  illustres  de  todas  las  epocas  y  naciones.") 

Türkisch: 

Schiller.  Wilhelm  Teil.  Aus  dem  Französischen  ins  Tür- 
kische übertragen  von  Dr.  Abdullah  Djewded. 
Kairo  1891.  8'\ 

Über  das  tragische  Schicksal  des  Übersetzers  (Verfolgung 
durch  die  türkische  Zensur)  siehe  „Aug  fremden  Zungen". 
Stuttgart.  9.  Jahrg.  1809.  S.  190—91:  Egmont  AI  ad  in: 
Schillers  „W.  Teil"  ins  Türkische  übertragen  und  die  Schick- 
sale des  Übersetzers. 

Unga  lisch- Kroatisch: 
Schiller  Fried r.  von.  Teil  Vilmos,  szininü  ot  felvonasban. 
[Irta].      Seh'    Frigyes.   Forditotta   Palnier  Kaiman. 
147  S.    8°.    Budapest,  Franklin-Tarsulat  1901. 

Olcso  könyvtar     Szcrkc^zti  Gyulai  Pal.  1215—1217.  sz.) 
VilimTell,  igrokaz  u  pet  cinah  od  Friderika  Sillera.  Preveo 
iz  niemackoga  Spiro  Dimitrovic  Kotaranin.  V 
Zagrebu,  X.  L.  Hartmana.    18b0.   156  S.  8. 
(Bürgcrhihl.  Luzern.) 

*  * 

Stenographis  ch. 

Faul  mann,  Karl.  (Schillers)  Wilhelm  Teil  in  Stenographie. 
Beilage  der  Österreich.  Blatter  für  Stenographie.  Wien 
ISbS.  Selbstverlag  d. Stenographen-Zentralvereins.  lb". 
Älteste  stenographierte  Ausgabe. 

Schiller  Fried  r.  v.  Wilh.  Teil.  In  stenographische  Schrift 
übertragen  von  .1.  Lautenhammcr ,  in  Stein  gravirt 
von  Adolf  Haas.  München.  Lindauersche  Buchh.  1877. 
100  S.  in  8°. 


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III.  Die  literarische  Beurteilung. 


1.  Die  ersten  Recensionen  (1804—15). 

i Siehe  auch  unter  VI:  „Theater".    1.  Dramaturgische  Hccensionen). 

(1.  Rezension  der  Buchausgabe  von  Schillers  „W.  Teil". 

„Göttingische  gelehrte  Anzeigen"  Güttingen,  Jahr- 
gang 1804.    188.  Stück  v.  24.  November  1804. 

Ho  de  August.  Wilhelm  Teil  von  Schiller.  Hüpftiers  „Ge- 
meinnützige   Schweiz.    Nachrichten."     Bern  1804, 

Nr,  80,  81,  82. 

Abdruck  aus  der  „Zeitung  f.  d.  elegante  Welt"  Leipzig 
vom  19.  und  20.  April  1804. 

W.fyß  J.  R.)  „Noch  ein  Wort  über  Schillers  Wilhelm  Teil; 

von  einem  Schweizer,  der  Augenzeuge  bei  der  Auf- 
führung desselben  auf  dem  Weimar'schen  Hoftheater 
war."  „Gemeinnützige  Schweiz.  Nachrichten",  hsg. 
von  J.  G.  Albrecht  Höpfner.  Bern  1804,  Nr.  129. 
21.  Aug.  u.  Nr.  130  v.  22.  Aug. 

Der  Artikel  ist  eingeleitet  durch  ein  Vorwort  von  J.  G. 
A.  Höpfner  (Bern.) 

Wilhelm  Teil  von  Schiller.  Beurteilt  von  einem  Schweizer.) 
(In  2  Briefen  an  einen  Freund  im  nördlichen  Deutsch- 
land.   „Isis."    Zürich  1805.    I.  Jahrg.  S.  211-228. 

Der  Kritiker  nennt  Schiller'«  Leistung  eine  „mittelrnässige", 
die  allzuflüchtig  gearbeitet  und  der  er  eine  Keihe  „to|>ogniphi- 
schcr  und  realer  Unrichtigkeiten"  vorhält. 

„Aurora-.  Kine  Zeitschrift  aus  dem  südlichen  Deutschland. 
.Jahrg.  1804.    S.  451  u.  ff. 

(Böttiger].  rGallerie  zu  Schillers  Gedichten.  7.  Schau- 
stellung: Szenen  aus  W.  Teil-.  Mit  10  Kupfern. 
.Minerva*4.  Taschenbuch  für  1815.  Leipzig,  7.  Jahr- 
gang,   p.  IV-LXXI. 

Geschichtliche«  üher  die  Tellfra^.  Dann  einjHi'n'h: 
kritis.he  Besprechung  d"«  Drarn;i«.    «'hur^rhihl.  Luzcrn  , 


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m 

2.  Literar-kritische  Kommentare  und  stoffgeschicht- 
liche Untersuchungen 

(Siehe  zur  Ergänzung  auch  oben  2.  Teil  S.  102—  3:  I.  2  b  u.  c  „Quellen" 
zum  2.  Teil:  Schillers  Teil  und  „Ergebnisse  der  literar.  kritischen 
Forschung-  und  S.  120.  II.  2:  Deutsche  Ausgaben  und  V.  3  a,  S.  153 

„Schule"  (Kommentare). 

Schin k  .1.  F.,  Schillert  Don  Carlos,  Wallenstein,  Maria 
Stuart,  die  Jungfrau  v\  Orleans,  die  Braut  von  Messina 
und  W.  Teil,  ästhat. -kritisch,  u.  psychol.  entwickelt. 
Dresden.  Arnold  1827.    gr.  8°. 

Börne  Ludw.  Über  den  Charakter  des  Wilhelm  Teil  in 
Schillers  Drama:  in  „Gesammelte  Schriften''.  Aus- 
gabe 1829,  2.  Bd.,  S.  54—03.  Ferner  „Dramat. 
Blätter,  Wien  1808.    Bd.  -4,  S.  10(3. 

Die  edle  Schweizerin  Stauffacher  von  Steinen  (Mit 
Abb.)  Luzerner  Volkskalender  1835  [sog.  „roter  Ka- 
lender"].   Luzern  1835.    gr.  4°.    6%  Spalten. 

Henning  A.  C.  E.    Wilhelm  Teil.    Nürnberg  1830.  S'\ 

Weber  W.  E.  Goethes  Iphigenia  und  Schillers  Wilhelm 
Teil  erläutert.  Bremen  1839.  Erschienen  in:  ..Klassi- 
sche Dichtungen  der  Deutschen  zum  Schul-  und 
Privatgebrauch  erläutert."  Bd.  I.  8°.  S.  238  —  478.  — 
(Vergl.  Blätter  f.  lit.  Untern.  1840.  Nr.  253.1 
2.  Aufl.  1&V2. 

Hinrichs  H.  F.  W.    Schillers  Dichtungen  nach  ihren  hist. 

Beziehungen  und  nach  ihrem  inneren  Zusammenhange. 

2.  dramat.  Teil  2.  Abt.  S.  278/314:  Wilhelm  Teil. 

Leipzig  1839.  8°. 
Kürnberger,  Ferdinand.     Die  politischen  Parteien  im 

„Wilhelm  Teil".    „Europa".    Chronik  der  gebildeten 

Welt.     Herausg.  F.  Gustav  Kühne.  Leipzig.  Jahrg. 

1853  Nr.  35.    4°.    S.  272—278. 
Die  politischen  Partheien  in  Schillers  „Wilhelm  Teil". 

„Die  neue  illustrierte  Zeitschrift*4.  Stuttgart.  Jahrg. 

IX  (1853).    S.  282—4.  293-4. 


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1H5 


Hönne fahrt  J.  G.  Goethes  Faust  und  Schillers  Wilhelm 
Teil  nach  ihrer  weltgeschichtl.  Bedeutung  und  wechsel- 
seitigen Ergänzung.    Leipzig  1855.  8°.  IV  u.  195  S. 

Howald  (Pfarrer  in  Sigriswil):  Über  Schillers  Wilhelm  Teil 
und  die  Stelle :  „Die  edle  Bern  erhebt  ihr  herrschend 
Haupt."  Festrede  bei  der  Schillerfeier  in  Bern.  „Die 
Schweiz".  Monatsschrift,  hsg.  v.  Eckardt  und  Vol- 
mar.    Frick.    Bern.    Jahrg.  II  (1859).  S.  265/270. 

Scherr,  Johannes:  Schiller  und  seine  Znit.  In  drei 
Büchern.    Leipzig,  O.  Wigand  1859.  8". 

Darin  7.  Kap.,  p.  300-^16:  Wilhelm  Teil.  —  Dom.  III. 
Volksausg.  (a.  J.) 

Wilhelm  Teil.  (Mit  Abbildung.)  „Schweiz.  Illustrierte 
Zeitung."    Basel.    Jahrg.  II  (1860). 


Der  Wildheuer  |zu  Schillers  Teil].  „Illustrierter  Volks- 
Novellist4*,  Familien-Blätter.  Basel.  Jahrg.  III  (1863). 
S.  381-333. 

A  u  e  r  buch,  Bert  hold.  (Tellabhandlung)  „Deutsche  Blätter." 
Jahrg.  1863. 


schriftlich  niedergelegten  Teilstudien  der  „Dramatischen  Ein- 
drücke vergl.  die  Abhandlung  von  Anton  Bettel  heim  im 
„Marbachcr  Schillerbuch-  1905,  2.  Aufl.  S.  100—125.  (Siehe 
auch  unser  bezügl.  Gitat  unten.  Jahr  1905  dieses  Abschnittes.) 

Obiges  und  das  von  Auerbach  seit  1863  gesammelte 
M ss. -Material  zu  seiner  „Teil-Abhandlung"  ist  im  Marbacher 
Si  hillermuseum  aufbewahrt. 


Lucae  K.  Über  Schillers  Wilh.  Teil.  Ein  Vortrag,  gehalten 
zum  Besten  d.  Hallischen  Frauenvereins  zur  Armen- 
und  Krankenpflege  am  2.  März  186;).  Halle,  18Gf>. 
8".    (Erschien  auch  in: 


„Gesammelte  Vorträge",  Marburg  i.  II.  18S9  S.  161-180/. 


Jaen icke.  Oscar.  Zu  Schülers  Teil.  Zachers  Zeitschrift  f. 
deutsche  Philologie".    Halle.    I.  Jahrg.  1869  p.  3f>3. 

Lüben  A.  —  Nacke,  K:  Einführung  in  die  deutsche  Lite- 
ratur.   1869.    Bd.  IL  694-742:  Schillers  W.  Teil. 


(Über  Schillers  VV.  Teil.) 


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136 


Schiller-Lexikon  von  L.  Rudolph.  Berlin  (Nicolai)  1809- 

Darin  S.  551—586:  „W.  Teil". 
Mass oii,  H.  N.    Appendix  zu  Schillers  Wilhelm  Teil  oder 

Notwendiger  Heisebegleiter  in  die  Schweiz.    Mit  f> 

feinen  Stahlstichen,    Frankfurt  a.  M.,  G.  Hess  1870. 
Düntzer  Heinr.    Schillers  Wilhelm  Teil,  erläutert.  Leipzig 

1872.    244  Seiten.    „Erläuterungen  Heft  24  u.  25. 

Zweite,  neu  durchgesehene  Aufl.  1878.  284  S.  — 

Dritte  Aufl.  1882.   —  Vierte  Aufl.  1887.   292  S. 

Fünfte,  neu  durchgesehene  Aufl.  1892.  335  Seiten 

in  16°. 

S chneeberger,  Hieronymus.  Antike  Charakterbilder  in 
Schillers  Teil.  Programm  der  königl.  bayerischen 
Studienanstalt  zu  Münnerstadt.  Würzburg  1875. 
19  S.  in  4°. 

Meyer.  Joachim.  Schillers  Wilhelm  auf  seine  Quellen  zu- 
rückgeführt und  sachlich  und  sprachlich  erläutert. 
Nürnberg  1876,  Heerdegens  Antiquariat.  [Bürgerbibl. 
Luzern  J 

Über  diese  grundlegende  Schrift  der  Quellenforschung  siehe 
auch  oben  „Quellen-  p.  104. 

Gavanda.  Die  Idee  des  Schillerschcn  Dramas  Wilhelm 
Teil.    Drokobyez  1882.    24  Seiten. 

B  r  a  h  m  0.  Parricida  in  Schillers  Teil.  „Zeitschrift  für 
deutsches  Alterlhum."    Jahrgang  (27  ),  1883  S.  299. 

Mühlen bach  M.  Über  die  dramatische  Idee  in  Schillers 
Wilhelm  Teil.  „Programm-Beilage  1883  zum  Gym- 
nasium Ratibor."  Ratibor,  Riedinger,  1883.  4°. 
26  S. 

(Vergl.  Ree.  von  Hölscher  im  Archiv  f.  d.  Sind.  d.  neuen 
Sprachen.  71,  :&J0). 

Nor  mann,  H.  Perlen  d.  Weltliteratur.  Aesthet.  krit.  Er- 
läuterung klass.  Dichterwerke  aller  Nationen.  Stutt- 
gart 1883/85.  12  Bde.  (Schiller,  Teil.) 

Prosch  F.  Zu  Schillers  Wilhelm  Teil.  Zeitschrift  f.  die 
österr.  Gymnasien.    Wien  1885:  Jahrg.  36,  S.  250. 


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137 

Schröder  Otto  (Berlin).  Das  „Märchenhafte"  in  Schillers 
Wilhelm  Teil.  Zeilschrift  f.  d.  Gymnasialwesen.  Hsg. 
von  H.  Kern  u.  H.  J.  Müller.  Berlin.  Jahrg.  40 
(1886).    S.  398—403. 

Keller  .1.  Litterarische  Parallelen  [ans  L.  Meisters  Ballade 
W.  Teil  1777,  J.  B.  Petri:  „Der  Drey  Bund,  1791] 
zu  Schillers  Wilhelm  Teil,  Aarau  1880,  165  S.  in 
8'.  (Auch  erschienen  in  Kehrs  Pädagogischen  Blättern. 
15.)    149  uff.  (1886). 

Darin  auch  über  Am  Bühls  TelMramen  (1702)  als  Quelle 
für  Schiller. 

Prieur,  Prosper.  Le  „Guillaume  Teil"  de  Schiller.  J/obser- 
vation  sociale  dans  Part.  1887.  „La  Science  sociale*', 
annee  IV  (1887).  8n. 

Anmerkung,  sprachl.  zu  dem  3.  (letzt.)  Auftritt  d.  4.  Auf- 
zuges v.  Schillers  W.  Teil.  Zeitschrift  f.  deutsche 
Sprache.  1887.    1.  Heft.    S.  10—12. 

Paulus  W.  Ein  sprachl.  Mißverständnis  in  Schillers  W.  T. 
(IV  1)  „Bes.  Beil.  d.  Staatsanzeig.  f.  Württemb."  1887. 
Nr.  5  S.  SO). 

.Zum  Wilhelm  Teil"  in  „ Schorn burg'scher Festgruß"  1890, 
S.  3  -9.    (vergl.  oben  S.  112). 

Grosch,  Gustav.  Worte  bei  der  Gedächtnisfeier  für  Wilh. 
Teil.  Programm  des  Kgl.  Heal-Gymnasiums  Nord- 
hausen 1S90.    4".   (S.  39  —  42  der  Schulnachrichten.) 

Hildebrand  H.  Zu  Schillers  Teil  V,  2251.  Zeitschrift  für 
deutsche  Piniol.  2.  Jahrg.  S.  188  u.  auch  in  „Ges.- 
Aufs.  u.  Vorträge".    Leipzig  1<S90.    113.  S. 

Stiefel  J.    Zu  Schillere  Wilhelm  Teil.    (Nach  e.  Vortrage). 

„Schweiz.  Pädagogische  Zeitschrift."  1892.  1.  und 
2.  Heft.  8°.    1—11.  84—95. 

Böhme  W.  Schillers  Wilhelm  Teil.  Erläuterungen.  Berlin 
1891.    [Weidmann.]    8°.    55  S. 

Birlinger  A.  Zu  Schillers  Teil  [Harras,  v.  .loh.  Müller  ent- 
stellt aus  Hürus,  das  ein  Constanzer  Geschlecht  ist 
und  zugleich  einen  jungen  Krieger  bezeichnet,  der 


138 


heuer  das  erste  Mal  auszieht.]   [Ferner  Nachweis  des 

anderweitigen  Vorkommens  des  Gemsjägers,  der  sich 

angeblich  mit  dem  Blute  anleimt].  „Alemannia". 

Zeitschrift  hsg.  von  Anton  Birlinger.    Bonn.  Jahrg. 

(19).    1881.    1.  Heft. 
Birlinger  A(nton).    Zu  Schillers  Wallenstein  und  Teil. 

„Alemannia".    Bonn  1891.    19.  Jahrg.    67—73  S. 
Bcllermann,  L.    Schillers  Dramen.     Beiträge  zu  ihrem 

Verständnis.    Berlin,  Weidmann  1891.  8.  2.  Tl.  W. 

Teil.    p.  421—500. 
Zu  Teil  III,  3.  1890.  (Hoffmann  H.)  (Sprenger  R.)  Lyons 

..Zeitschrift  für  den  deutschen  Unterricht."  Leipzig. 

Jahrg.  VI  (1891/2)  p.  302.  653. 
Zu  I,  1.  97.    Und  mit  der  Axt  nah  ich  ihms  Bad  gesegnet: 

(Reichel  Rudolf);   (Israel),    (Sprenger  H.\ 

(Hildebrand  Rud.).   Lyons  „Zeitschrift  für  den 

deutschen  Unterricht,"   Leipzig.  Jahrg.  VI.  (1891/2). 

p.  134.  360.    657.  729. 
Brandt,  Paul,    Zu  Schillers  „Wilhelm  Teil"  IV,  1.  8.  In: 

Festschrift  zur  Einweihung  des  neuen  Schulgebäudes 

Gymnasium  Gladbach  1892.    Gladbach  1892.    S.  78 

-81. 

Düntzer  Heinrich.  (Schillers)  W.  Teil.  „Erläuterungen 
zu  den  deutschen  Klassikern".  Bdchn.  53  u.  54. 
5.  Aufl.    Leipzig  1892.  8°. 

Darin  S.  43— Stoff.   S.  85— 33'i:  Krlantcrung. 

König,  Wilhelm.  Erläuterungen  zu  Schillers  Wilhelm  Teil. 
Leipzig  o.  J.,  G.  Uhl. 

Stecher,  M.  R.  Erläuterungen  zu  Schillers  Wilhelm  Teil. 
Leipzig,  Beyer,  o.  .1. 

Deuerling  A.  Zu  Schillers  Teil  IV,  1.  Nochmals  Schillers 
Teil  IV,  1,  27—29.  „Blätter  f.  d.  Gymnasial-Schul- 
wesen,  hsg.  vom  bayrischen  Gynmasial-Lehrer- Verein 
München.    Jahrg.  (32)  1896.    219-21.    561—63  S. 

Bocksch  R.  Zur  Teilkritik.  „Zeitschrift  f.  d.  deutschen 
Unterricht".    Leipzig  1896.   S.  185—198. 


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139 


Höger  Chr.  Zu  Schillers  Teil  IV,  1.  27—29.  „Blätter  für 
ftyrnnasialschulwesen"  hsg.  vom  bayrischen  Gym- 
nasiallehrerverein.   München  1896.    397  S. 

—  —  Nochmals  Schillers  Teil  IV,  1.  27—29.  „Blätter  f.  d. 
Gymnasialschulwesen"  hsg.  vom  bayer.  Gymnasial- 
lehrerverein.   München  1897.  S.  64. 

Erläuterungen  zu  Meisterwerken  der  deutschen  Litteratur. 
Vierter  Band :  Schillers  Wilhelm  Teil.  Erläutert  von 
Dr.  Albert  Zippe  r.  Leipzig  (o.  J.)  [1898].  8°.  54  S. 
Keclam's  Universal-Bibliothek  Nr.  3788. 

Weiss  Karl.  Schillers  Wilhelm  Teil  und  die  Welt  der 
Frauen.  Den  Frauen  gewidmet  von  Karl  Weiss. 
Leipzig  u.  Zürich,  Theod.  Schröter  1899.  8°.  132  S. 

Glaser  E.  Die  Tellsage  und  Schillers  Teil.  Der  Ursprung 
der  Tellsage.  „Der  praktische  Schulmann."  Redaktion: 
Fr.  Sachse.    Leipzig.  .Jahrg.  1899.  2.  Sem.  569 — 85. 

Jjiser  Teil     „Der  Ambrone".  8°.   Solothurn.  Jahrgang 

I  (1900).    S.  41/43. 

Über  die  „Mordszene"  in  Schillers  Teil. 

Grün  wald  E.  (Berlin).    Zur  Rudenzbehandlung  in  Schillers 

W.  Teil.    „Zeitschrift  f.  d.   deutschen  Unterricht." 

Leipzig.  Jahrg.  (15.)  1901.    S.  228—32. 
Herend t,  Martin.    Schiller  —  Wagner.    Ein  Jahrhundert 

der  Entwicklungsgeschichte  des  Deutschen  Dramas. 

IV  u.  192  S.  8f\  Berlin,  Alexander  Duncker,  1901. 

Darin:  Die  Vorzüge  und  die  tiefere  Bedeutung  der 

Schillerschen  Dramen.    S.  64  f.  des  Teil. 
Da  m  kühl  er  S.     Schillers   ..Wilhelm   Teil".  „Illustrierte 

Zeitung".    Leipzig  1902  Nr.  3102. 
Gemeinverständliche  Abhandlung, 
de  Morsier.  Ed.  Guillaume  Teil  dans  le  draina  de  Schiller. 

Bibliotheque  universelle  et  Revue  suisse,  107i<*nie 

annee  (1902).    Lausanne  1902.    p.  563—582. 
(Jugements  de  Börne,  de  Bismarck  elc.) 
Darnköhler  Ed.    (Blankenburg).     Zu  Schillers  „Wilhelm 

Teil*.   (III,  3,  405)  Zeitschrift  f.  d.  deutschen  L'nter- 


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140 


rieht.  Hsg.  von  Prof.  Dr.  Otto.  Lyon,  Leipzig.  Jahr- 
gang 16  (1902).   S.  678—96. 

Bulthaupt  Heinrich.  Dramaturgie  des  Schauspiels.  8.  Aufl. 
Oldenburg-Leipzig  1902.  8n.  1.  Bd.  p.  433—465 :  Teil. 

Kuencn,  Ed.  Schillers  Wilhelm  Teil,  erläutert  und  ge- 
würdigt.   6.  A.  Leipzig,  Bredt  1902. 

Tachau.  Schillers  Teil  I,  2  u  I.  3.  Lehrproben  und  Lehr- 
gänge aus  d.  Praxis  der  Gymnasien  und  Realschulen. 
Hrsg.   von  W.  Fries  und   R.  Menge.    Halle  a.  S. 

1902.    8°.    Jahrg.  1902.    71.  Heft.  21.— 29  Seite. 
(Bürgerbibl.  Luzcrn.) 

Bothe  (Frankfurt  a.  M.)  Zu  Schillers  „Teil".  „Zeitschrift 
für  den  deutschen  Unterricht/'  Hsg.  v.  Prof  Dr. 
Otto  Lyon.    Leipzig.  Jahrg.  17  (1903),  S.  340—346. 

v.  Berg  er  A.  Freiherr.  Zur  Zentenarfeier  von  Schillers  „Wil- 
helm  Teil".     Feuilleton.    Neue  freie  Presse  vom 

17.  März.  Wien  1904,  Nr.  14210. 

Nachweis,  wie  wenig  „Teil"  in  diesen  hundert  Jahren  ge- 
altert", und  wie  er  eigentlich  sozial  modern  ist. 

Bochumer  Anzeiger  1904  Nr.  29fr.    Heferat  betr.  den 

Vortrag   von    Prof.    Karl   Drescher  (Bonn)  über 

Schillers  W.  Teil. 
Gaudig.     Wegweiser  durch  die  klassischen  Schuldramen. 

Abteilung  III.    Darin:  Schillers  Teil.    3.  A.  Leipzig 

und  Berlin,  Hof  mann  1904. 
Jung.  Heinrich.     Der  Freiheitsgedanke  in  Wilhelm  Teil. 

„Alldeutsches  Tagblatt."    1904  Nr.  214-16. 
Küchler   Kurt    (Göttingen).     Schillers   „Wilhelm  Teil4. 

1804—1904.  2  Spalten  in  „I.  Beilage  zu  Nr.  64  des 

General-Anzeiger  für  Elberfeld."    Barmen  1904  vom 

16.  März. 

Kntstehung,  1.  Aufführung  und  Bedeutung. 
Legband  Paul.  Zum  Bühnenjubiläum  des  „Wilhelm  Teil". 
„Berliner  Tageblatt"    vom   16.  März.    Jahrg.  1904 
Nr.  139.  Feuilleton. 

Über  die  Uraufführung  v.  17.  März  1804. 


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141 


Litzmann,  Berthold.  Zur  Jahrhundertfeier  von  Schillers 
„Wilhelm  Teil*'.  „Deutschland."  Monatsschrift  für  die 
gesamte  Kultur  hsg.  von  Graf  von  Hoensbroech. 
Berlin.    Jahrg.  1904  Heft  9,  Nr.  21.    S.  304—318. 

(Vortrag,  gehalten  in  der  .  .  Gesellschaft  für  Thealer- 
^chichte,  Berlin.) 

Michaelis,  Anna.  17.  März  1904.  Zum  hundertsten  Ge- 
burtstag von  Schillers  Wilhelm  Teil.  Bern,  K.  I. 
WyLi  U)04.    IV  u.  50  8. 

Bull  mann,  Wilhelm  Schillers  Teil  als  Volksstück  (Zur 
FMnnerung  an  die  Vollendung  des  W.  Teil  (18.  Febr. 
1804.)  „Tagespost".  Graz.  Jahrg.  1904  Nr.  49  v. 
18.  Febr.  Feuilleton. 

Widmann,  Willy.  Schillers  „Wilhelm  Teil"  (zum  hundert- 
jährigen Jubiläum).  Blätter  für  Handel,  Gewerbe  und 
soziales  Leben"  (Beiblatt  zur  Magdeburgschen  Zeitimg) 
Magdeburg.  Jahrg.  1904,  Nr.  11  vom  14.  März.  Nr. 
12  vom  21.  März.    S.  85  87.    93  94. 


Witkowski,  Georg.  Zur  Jahrhundertfeier  von  Schillers 
„Wilhelm  Teil"  (18.  Februar  1904.)  „Frankfurter 
Zeitung"  vom  18.  Febr.  1904.  Feuilleton  in  Nr.  49 
1.  M.  Bl. 


Rödder,  Edwin:  „Kritische  Nachlese  zu  Schillers  W.Tell." 

Zeitschrift  f.  den  deutschen  Unterricht.  Leipzig.  Jahrg. 

XIX  (1905)  Heft  7  9. 
Curti  Theod.    Schillers  Freiheitsdichtung  Wilh.  Teil.  Fest- 

Vortrag.    Frankfurt  a.  M.  1905.    (Neuer  Frankfurter 

Verlag).    8°.    20  S. 
Steghers.  Oktaaf  [Eklooj.  „Schillers  Wilhelm  Teil.*4  [flämisch] 

rGermamV.    Tyd-chrift  voor  Vlaamische  beweging- 

Letterkunde,  Knust  etc.    Brüssel.    Jahrg.  19<i5.  Juli, 

Heft.    p.  ;j50--:;54. 
Marbacher  Schi  Her  bu  oh.    Zur  hundertsten  Wiederkehr 

von  Schillers  T/<ie~u/.  Veröffentlichungen  des  schwa'bi- 


Quellen,  Enstcliung  etc. 


Schildert  das  Werk  als  „erstes  soziale«  Drama". 


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142 


sehen  Schillervereins.    (Im  Auftrage  des  Vorstandes, 
hsg.  von  Otto  Güntter.)  Stuttgart  u.  Berlin,  J.  G.  Gotta- 
sche Buchhandlung  Nachfolger  1905.  *>.  Aufl.  VIII  und 
380  S.  lex.  8°.  Darin:  die  Abschnitte:  a)  S.  103—109: 
Frey  Adolf:  Schillerstudien.    II.  Zu  „Wilhelm  Teil". 
(Zumeist  über  die  dramat.  Technik  im  Teil  i. 
b)  S.  110—25: 

Bettelheim,  Anton:  Teil-Studien  von  Berthold  Auerbach. 

(Siehe  hierüber  unsere  Bemerkung  oben  S.  135:  „Auer- 
bach- 18G3. 

Tiemann,  Albrecht.  Welches  sittliche  Recht  verleiht  Schiller 
seinem  Teil  zu  der  blutigen  Tat  an  Gessler.  Leipzig, 
G.  Fock,  1906.    8a.    17  S. 


IV.  Travestien,  Nachdichtungen  und 
poetische  Bearbeitungen. 

Nacherzählungen  von  Schillers  Teil  seit  1804. 
Poetische  Anregungen  durch  Schillers  Teil. 

Siehe  zur  Ergänzung  aucn  oben  1.  Teil  p.  82.  Thealerbearbeitungon 
des  Tellstoffes.    d.  <f:  seit  1804,  sowie  S.  87  -!U 

„Niemann  A.  C."  Wilhelm  Teil  der  Tausendkünstler  oder 
der  travestirte  Teil.  Ein  heroisch  —  komisch  — 
historisch  —  lyrisch  —  poetisches  Schauspiel  mit  Ge- 
sang, Tanz  und  Spektakel  in  drey  Akten.  Mit  einem 
illuminierten  Kupfer.  Uri  [Hamburg],  1805  in  der 
ganzen  jetzigen  Schweiz  und  in  Deutschlands  vorzüg- 
lichster, Buchhandlungen.    8°.    IT  2  S. 

Traverstie  auf  Schillers  W.  Teil,  die  in  Howalds  Fest- 
rede zur  Hemer  Schillorfeier  vorn  Jahre  1850  eine  scharfe  Ver- 
urteilung als  ein  „erbärmliches  Machwerk"  des  Undankes 
der  Umcr  erfuhr.    (Vergl.  oben  III.  2   S.  135  den  Titel: 


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143 


„Howald*.  In  Wirklichkeit  erschien  diese  Parodie  auf 
Schillere  Teil  in  Hamburg  und  verfasst  von  einem  Deutschen, 
der  pseudonym  blieb.   (Veiyl.  auch  folg.  Titel :) 

Franke  Otto.  Travestie  auf  Schillers  „W.  Teil"  (von  A. 
G.  Xiemann,  1805)  „Bühne  u.  Welt".  VI.  Jahrg. 
(1904).    13.  Heft  p.  551—54.    Lex.  8°. 

Mikado.  Wilhelm  Teil  in  der  sächsischen  Schweiz.  Frei 
nach  Schiller  in  sächsischer  Mundart.  Dresden  und 
Leipzig,  G.  Pierson  1897.  8°.  (Mit  Garricatur-Holz- 
schnitten.) 

*  * 

Klingemann  Aug.  Heinrich  v.  Wolfenschiessen.  Trauer- 
spiel in  5  Akten.  Historisches  Seitenstück  zu  Schillers 
W.  Teil.    Leipzig  1806.    8°.    160  Seiten. 

Pixerecourt  Henry.  (Guilbertf,  1772—1830).  Guillaume 
Teil. 

(Fuüt  auf  Schiller  und  Lcmiere.  Inhaltsangabe  von  Platz- 

hnff-Lcjeune  in  den  „Basler  Nachrichten"  Jahrg.  1905  Nr.  125. 

Vcrgl.  auch  unter  S.  145  den  Titel  „Sehe ler",  sowie  unten 

den  Abschnitt  VII  b :  a  a :   Pixerecourt,  de  Guilbcrt. 
Schillers  Feier.  Seinen  Manen  und  seinem  Geiste.  Gotha, 

Becker.  1806. 

Darin  auch  „Teil-,  auf  den   Huf  des  Genius  mit  dem 

Monolog  hervortretend.  p 
Kopp  Karl.    König  Albrecht  der  Erste.  Trauerspiel  in  fünf 

Aufzügen.    Bern,  Jenni  18*24.  (Schweiz.  Landesbibl., 

Bern.) 

Im  Personcnvcrzeichnis :  Willi.  Teil  von  Bürgeln  aus  Ury. 
Megia  Felix.    Guillermo  Teil  6  la  Suiza  libre.  Tragedia 
en  5  actos.    Filadeltia,  1826.    8°.    83  S. 

(Bürgerbibl.  Luzern.i 
Niccolini  (G.  B.)    Giovanni  da  Procida.    Gapolago,  1831. 

12°.    103  pp. 

l'ber  die  Anlehnung  an  Schillers  Teil  siehe  hier  unterm 
Jahr  1«03  S.  140  den  Titrl:  „Zardo*. 
Bei a ni  H.  E.  H.    Wilhelm  Teil.  Historisch-romantisches 
Gemälde.  (  Schillers  Dramen  in  erzählender  Form  bearb. 
v.  Mehreren).  8°.  Leipzig  1842.  8°.  VIII  und  230  8. 


144 

Versuch  einer  Umgießung  der  dramatischen  Form  des 
Schiller'schen  Teil  in  die  Prosa  des  historischen  Romans. 
Gotthelf  Jeremias   Der  Knabe  des  Teil.  Eine  Geschichte 
für  die  Jugend.  Berlin,  Springer  J846.  8°.  (Schweiz. 
Landesbibl.,  Bern.) 

Krstc  Ausgabe;  zweite  Ausgabe  1852. 

—  —  Der  Knabe  des  Teil.  Für  die  Jugend  und  das  Volk  be- 

arbeitet von  Gotthold  Klee.  Stuttgart,  Steinkopf  1894. 

—  —  Der  Knabe  des  Teil.    Ausgabe  des  Vereins  für  Ver- 

breitung guter  Schriften.  Mit  farbigem  Titelbild. 
Basel  1902. 

*  * 

Gallatin.  J.  H.  Erzählungen  aus  dem  helvetischen  Familien- 
leben, für  Kinder  von  sechs  bis  acht  Jahren.  Zürich 

Meyer  &  Zeller  1845.    (Schweiz.  Landesbibl.,  Bern). 

Darin  p.  28—32:   „Ein  blutiger  Frevel  am  Vaterherzen. 
Wilhelm  Teil." 

Hoff  mann,  Franz.  Die  Geschichte  vom  Teil;  eine  Er- 
zählung für  die  Jugend.  8.  Autl.  Stuttgart.  Schmidt 
&  Spring.  (18b.). 

Mann.  Friedrich.  Teils  Knabe.  Dramatische  Sccne.  „Bil- 
dungsquellen  für  Jung  und  Alt.*'  Kreuzlingcn.  Jahr- 
gang     18b'2.    S.  19—20. 

Dramatische  Schilderung  des  Tellschusses,  wobei  die  An- 
lehnung an  Schiller  unverkennbar. 

Die  G Schicht  vorn  Wilhälm  TäU,  wie  se  ne  Bärner  Schul- 
meischter  sine  Buebe  erzellt  het.  3.  Aull.  Bern, 
Jenni  1863. 

Bitter  A.  Wilhelm  Teil.  Ein  Gedicht-Cyclus.  I.  Stauffachers 
Frau.  II.  Der  Schwur  im  Rütli.  III.  Des  Teilen 
Schuß.  IV.  In  der  hohlen  Gasse.  V.  Joh.  Parricida 
VI.  Friedrich  Schiller.  Mit  e.  Originalholzschnitt  der 
Tellengeschichle  von  A.  Vollmar.  Illustrierter  Volks- 
Novellist.  Familienblätter.  Basel.  Jahrg.  IX  (18b9). 
S  91—94. 

Dorico,  Enea.  Guglielmo  Teil  il  libratorc  della  Svizzera. 
Drama  storia  in  nove  atti.  Milano  1871.    8°.    88  S. 


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145 


Geerling,  K.  F.  A.  W.  Teil.  Nach  Schillers  Schauspiel  be- 
arbeitet. Mit  49  Denksprüchen.  68  S.  (dess.  „Erzäh- 
lungen aus  klass.  Dichtern  f.  Alt  u.  Jung."  Köln. 
1884.  Bdchn.  I.  8".) 

Wilhelm  Teil  und  die  Anfänge  der  Eidgenossenschaft 
Stuttgart,  Engelhorns  Volksbücher-Verlag.  (187.).  8°. 

Pita wall,  Ernst.  Wilhelm  Teil,  der  Refreier  der  Schweiz; 
historisch-romantische  Geschichte.  2  Bde.  Berlin, 
Grosse  (187.). 

Dorico  Enea.  Guglielmo  Teil,  il  liberatore  della  Svizzera : 
dramma  storico  in  nove  atti,  ridotto  daila  tragedia  di 
Francesco  Sciller  (sie.)  „Biblioteca  ebdomadaria 
teatrale"  no.  659.    Milano  1889.    16°.    95  pag. 

Zardo  (A.)  Giovanni  da  Procida  [del  Niccolini]  e  Guil.  Teil: 

[dello  Schiller].    Nuova  Antologia  15  giugno  1893. 

Vol.  45,  p.  633  54. 

Behandelt  die  stoffliche  Übereinstimmung  der  Dichtung 
des  (i.  Niccolini  mit  derjenigen  Schillers. 

Harzen -Müll  er.    Die  Sagen  vom  ApfelschuU.  „Leipziger 

Zeitung".  Wissensch.  Beilage  Nr.  149.    Jahrg.  1893. 

S.  593—5. 

Über  die  poet.  dramat.  Verwendung  durch  Schiller  und 
andere. 

Spie ss,  Wilhelm.  Wilhelm  Teil.  Der  Jugend  nach 
Schiller  in  Vorsen  erzählt.  „Aus  Berg  und  Thal", 
1895,  Nr.  34. 

Wörndl.  Friedr.  Wilhelm  Teil.  Nach  Sage  und  Richtung 
für  die  Jugend  bearbeitet.  Mit  fünf  Bildern  in  Farben- 
druck nach  Aquarellen  von  G.  Franz.  Stuttgart  1895. 
(Schweiz.  Landesbibl..  Bern.) 

Scheler,  Alphonse.  Guillaume  Teil,  drame  ä  grand 
spectacle  en  cinq  actes  et  sept  tableaux  d 'apres 
Schiller  et  Pixerecourt,  musique  de  sceno  de  Edouard 
Combe.  (Synthese)  von  Pixerecourt  u.  Schiller  Paris 
(Ollendorf)  1899. 

1'4  mal  in  Lausanne  im  J.  1899  durch  Scheler  aufgeführt. 


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146 

Barack  M.  Wilhelm  Teil.  Mit  Zugrundelegung  von  Schillers 
Schauspiel  (für  die  reifere  Jugend  erzählt.  Stuttgart 

Hoffmann  1887).    158  S.  8°. 
Mit  4  Furbendruckbildcm. 

—  —  Wilhelm  Teil.  Mit  Zugrundelegung  von  Schillers 
Schauspiel  erzählt.  Mit  4  Farbenbildern  nach  Aquarellen 
von  E.  Henseler.    Stuttgart  (1900.)    3.  Auti.  158  S. 

Schmidt,  Ferdinand.    Wilhelm  Teil.  Ein  geschichtliches 
Gemälde.  Mit  3  Abbildungen.  Neue  Rechtschreibung. 
12.  Autl.    Berlin,  Neufeld  u.  Henius  (o.  .1.)  (17.  Bd. 
der   „Neue  Jugendbibliothek"  hsg.  von  Julius  Loh- 
meyer und  Ferdinand  Schmidt.    8  (12'.)    9f>  S. 

Abbild.:  „Geßlers  Tod-,  „Baumgarten".  Teils  Heinikehr 
von  der  Jagdu  von  G.  Bartsch  u.  C.  Tctzcl.  [Nacherzählung 
nach  Schiller]. 

Benziger.  Augustin.    Johannes  Parricida.  Drama  in  drei 

Akten.    Einsiedeln  1903.  8°. 
Holzgraefe  Wilh.  Schiller'sche  Einflüsse  bei  Heinr.  Kleist : 

Wissenschaft! .   Beil.  z.  Bericht  der  Höheren  Staats- 

schiüe.    Cuxhaven  1902.    32  S. 

Darin  über  den  Einlluli  des  Teil  auf  Kleist  s  .Hermann- 

sehlaeht*. 

Klein,  Emil.  Teils  Tod.  Drama  in  einem  Akt  .  .  .  8°. 
Ettlingen,  W.  Langguth  [1903]  (Ausgabe  A:  IV  und 
Hi  S.  —  Ausg.  B:  .  .  .  mit  Prolog  zu  lebenden  Bil- 
dern aus  „Wilhelm  Teil"  von  E.  Klein.)  II  u.  X 
und  i()  S. 

Eberli,  Henry.  , Wilhelm  Teil  vor  und  nach  Schiller'  [in 
der  dramat.  Poesie|.  „Schweiz".  Zürich,  .lahrgang 
VIII  (1904)  p.  273— Tt».  298-302.  32b  -28. 
36G-Ü8. 

Sahr,  Julius.  Schiller  u.  (1  F.  Meyer  ,Euphorion\  Leipzig 
u.  WTien.    Jahrg.  XII  (190ö).  Nr.  3. 

Über  die  AbhängigKcit  von  Meyers  ,Jürg  Jc-mitsclr  vom 
,Tcll*  Schillers. 


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V.  Schillers  Teil  und  die  Schule. 


(Siehe  auch  oben  S.  HC:  II.  „Weltliteratur4*  ^ Übersetzungen). 

1.  Deutsche  Schulausgaben. 

Schillers  „Wilhelm  Teil".  Mit  einer  geschichtlichen  Ein- 
leitung und  erklärenden  Anmerkungen  herausgegeben 
von  Ch.  H.  Hilgen  d übe  1.  Hern,  Chur  und  Leipzig 
ISob.  8".  (12  V)    VI,  207  S. 

Weber,  W.  E.  Klassische  Dichtungen  d.  Deutschen  z.  Schul- 
u.  Privatgebrauch  erläutert.  Bdch.  I.  (Auch  u.  d.  Tit.: 
Goethe's  Iphigenie  u.  Schillers  Teil  erläutert.)  Bremen, 
Heyse.  ISM.  gr.  12.  S.  238—47».  —  Ders.  Schillers 
W.  T.  Zum  Schul-  u.  Privalgebr.  erläul.  2.  m.  Zu- 
satz, venu.  Ausgabe.  Bremen.  Heyse.  IfSiVi.  12r\  XEII, 
2o's  S. 

Vergl  :  Blatter  f.  litt.  Unterhalt«.  18'*0  Nr. 
Her  mit,  W.   Schillers  W.  T.    Für  die  Sehlde  erläutert  und 
erklärt.  ..Die  höhere  Bürgerschule."  Hrsg.  v.  K.Vogel. 
F.Körner.  K.  Klaunig.  Jahrg.  7  (iSüSi.  S.  289—303. 

;>>;— :u:;.i 

Schiller  Fr.  W.  Teil  Ein  Schauspiel.  Schulausgabe  mit 
v.  Denzel.  Stullgart,  Cotta  l»C>j.  8".  VI  und 
154  s. 

Xeue  Annage  18tv~>.  -  Du**.  Cotta  Xachf.  löi»2. 
Kueneii  E.  Schillers  Wilhelm  Teil,  erläutert  und  gewürdigt 
für  die  Schule.    Mühlheim  a.  B.  Iö74.    4"'.    2«  S. 
Dritte  verb.  Aull.  Lei j »zig  i&sU. 
Schiller  Fried r.  W.  Teil.  ..(Meisterwerke  unserer  Dichter/') 
In  neuer  Auswahl  für  Volk  u  Schule,  hrsg.  u.  mit 
kurzen  Erläuterungen,  begleitet  von  Frz.  Hülskamp. 
Münster.  Asehendorff  sehe  B.  1&70.  Bdch.  I.  120  S.  lr>'\ 
\  A.  Da«.  ltfSÖ.    IJO  S.  t<;<>. 
Schiller  Fr.  W.  Teil.  Schauspiel  in     Aufz.  Elberfeld,  Lolls 
Xachf.   il»80i.    97  S.  Auf  d.  finschl.:  Schul- 

(ieM-hichtsfrd.  IM.  LXI.  iü 

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148 


ausg.  In  neuer  Rechtschreibung.  (Xr.  34.)  —  Er- 
schien auch  mit  dem  Umschlagtitel:  Museum.  Samm- 
lung liteiar.  Meisterwerke.    Xr.  34. 

Schillers  „Teil**  Mit  ausfuhr].  Erläuterungen  in  kaleehet. 
Form  f.  d.  Schulgebrauch  u.  das  Privatstudium  von  C.  A. 
Funke.  Paderb.  Schöningh.  1880.  if>4  S.  8°.  — 
Dass.  2.  verb.  Aull.  1882.  102  S.  Mit  ausfuhr!.  Er- 
läuterung für  d.  Schulgebr.  u.  das  Priv.  Sind.  3.  Auti. 
Mit  1  Kärtch.  —  Das.  188Ü.  V,  110  S.  8".  —  4.  verb. 
Aufl.  m.  1  Kärtch.  —  Dass.  1888.  118  S.  —  Dass. 
.■>.  verb.  Aufl.    18U1.  17ü  S.  M.  Karte.  8°. 

Schiller  Fr.    Wilh.  Teil.  Mit  Anmerkungen  von  Prosen. 

1.  Aufl.  Wien  1882  (Graeser)  8".  1).')  S. 

[Bd.  XII  von  Graesers  Schulausgaben  classjselier  Werke. J 

2.  Aufl.    Daselbst  1887. 

—  —  Braut  von  Messina  .  .  .  Und  Wilhelm  Teil.  Ein  Schau- 

spiel in  f>  Aufzügen:  Siecher  Chr.:  Deutsehe 
Dichtung  für  die  christliche  Familie  und  Schule. •* 
Heft  34/36.    Graz  „Styria".    1883.    EVI.  2(i7  S. 

—  —  W.  Teil.  Ein  Schauspiel.  Mit  c.  (lith.)  Karte.  „Glassiker 

deutsche,  für  den  Sehulgebrauch."  Hdch.  2.  <<  u  lhogr. 
u.  Druck  nach  den  f.  die  österr.  Schulen,  gelt.  Vor- 
schriften.) Hrsg.  v.  .1.  Polzl.  Wien.  Holder.  1SN3. 
IV,  und  106  S.  gr.  8°.  —  Das.  2.  Aufl.  IV.  10«  S. 
M.  1  K.  (Hölders  Classiker-Ausgaben  f.  d.  Schule. 
Bdch.  2.    1888.    gr.  81. 

/eitseiir.  f.  öslerr.  (iyinn.  oli.  11:2.  |  Piv»*eli.) 

—  —   W.  Teil.    Ein  Schauspiel.    Mit  Einleitung  und  An- 

merkungen von  Franz  Prosen.  XVI  u.  108  S.  8". 
Mit  2  Kärtchen.  („Graesers  Schulausgaben  classischer 
Werke.'*  Unter  Mitw.  mehrere!'  Fachui.  herausg.  von 

.1.  Neubauer.    Wien.  Graeser.  1884.  gr.  8°.  Xr.  12.) 

\'nl  Bhitt.  f.  d.  bayr.  iJynm.  Jl.  ,'.'>!  (M.  Km-lu  Dass. 
2.  durchges.  Aufl.  XVI,  95  S.  (Graeser's  Schulausg. 
class.  Werke.  Enter  Mitw.  mehrerer  Fachmänner, 
hsg.  von  .J.  Neubauer.  Heft  12.)  —  Das.  1887  gr.  8'. 


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14U 


Sc  hiller  Fr.  Wilhelm  Teil.  Mit  Kommentar  von  Nau- 
mann. '2.  Aufl.  8°.  Leipzig  1884  (Sigismund) 
8".    140  S. 

Dicht  u  ii  gen,  Klassische,  deutsche,  mit  kurzen  Erklärungen 
für  Schule  und  Haus.  Herausgegeben  von  Karl  Heinr. 
Keck.  2.  Teil:  Schillers  Wilh.  Teil.  Von  O.  Kallsen 
Gotha.  F.  A.  Perthes  1884.   8°.    141  S. 

Schiller  Fr.  Wilh.  Teil.  Ein  Schauspiel.  Schulausgabe 
mit  Anmerkungen  von  Prof.  Denzel.  Stuttgart. 
Cotta  lSSf>.    iL  Ausgabe.    8°.     t.")4  S. 

Schiller  Fried r.  'Wilhelm  Teil.  Schauspiel  in  fünf  Auf- 
zügen. Mit  vielen  Fragen  und  Aufgaben  behufs  An- 
leitung zum  Selbstdenken  und  Selbst  linden,  sowie  zur 
Anregung  tiefen  Eindringens  in  das  Verständnis  des 
Inhalts  versehen  von  Heinrich  Leineweber.  Trier 
I88f>  [Stephanus)    8'».    V2'2  S. 


Mit  1.  Kärtchen  (IM.  II  der  „Schulausgaben  deutscher 
Klassiker  "  ( 


Schiller  Fried  r.    Wilhelm  Teil.    Mit  Erläuterungen  von 
A.  Funke.    :-J.  Aull.  Paderborn  LSSti.  F.  Schöningh. 


—   Wilhelm  Teil.    Schauspiel  in  T>  Aufzügen,  bearbeitet 

von  L.  Sewin.   Mit  einer  kolor.  Karte.  (Erschienen 

in:  ...Meisterwerke  der  deutschen  Litteratur.*'  in  neuer 

Auswahl  und  Bearbeitung  für  höhere  Lehranstalten. 

hsg.   von  K.  Holdermaim   und   L.  Sewin.     Bdeh.  >. 

Berlin.  Keuther.  l88«L) 

li.ix:  >.  verb.  .Miliare  1~>SV».  11!>S.    Mit  einer  Karte,  s'. 
Aull.    l'KKJ.  h'\ 

Wilhelm  Teil.    Ein   Schauspiel.    Herausgegeben   von  A. 


Thorbecke.  Mit  einer  Karte.  Erschienen  in:  Vel- 
hagen  u.Klasings  ..Sammlung  deutsrherSchulausgaben."* 
Hsg.  von  .1.  Wvehgrain.  Lfg.  \>\.  Bielefeld  Ins«». 
VIII.  lrio  Seiten. 

:J.  Abdruek:  1  l*1.  VIII.  H:n  s,  ;tm.  Mit  «-iner  !:u  bi-n 
Karte. 


IUI  S. 


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150 

Schiller  Fried r.  Wilhelm  Teil.  Mit  Erlüuterungen  von 
A  Funke,  o.  Aufl.  Paderborn   1891.  8'.  17ß  S.  m. 

1  Karte.    ( Schoningh). 

—  —  Im  einzelnen  erklärt  und  gewürdigt.  (Von  .1  Stoffel.) 
Langensalza.  Beyer  1892. 

Schiller  Friedrich.  Wilhelm  Teil.  Schauspiel  in  5  Auf- 
zügen. Bearbeitet  von  Bau  mann.  Leipzig  1892. 
Teubner.    12°    114  S. 

Teubners  „Sammlung  deutscher  !  Hehler  und  Schrift  werke 
für  höhere  Töchterschulen  .  .  .  .u    Hainichen  l'i. 

Gaudig  H.  Fr.  Schillers  Dramen.  „Aus  deutschen  Lese- 
büchern. "  1893. 

Schiller  Fried.  Wilhelm  Teil.  Schauspiel.  Für  den  Schul- 
gebrauch herausgegeben  von  Paul  Strzemcha.  Mit 

2  Abbildungen  und  einem  Kartchen.  (Freylags  „Schul- 
ausg.  klassischer  Werke  für  d.  deutschen  Unterricht.") 
Leipzig  ±mi    141  S. 

Hölders  „Ciassikcr- Ausgaben  f. ir  den  Schulgebrauch."  Heft  2: 

Wilhelm  Teil.    Ein  Schauspiel  von  Schiller.  Heraus- 

gcg.    von  Prof.   J.  Pöl/.l.     3.  Aufl.    Wien  l*0r>. 

(A.   Holder)    (Mit  e.   Karte:    „Der  Schauplatz  der 

Teilsage.")    8°.    106  S. 
Gaudig  H.    Wegweiser  durch  die  klassischen  Schuldramen. 

:i   Abteilung.    Friedrich  Schillers   Dramen  II    .  .  . 

Wilhelm  Teil  .  .  .  2.  venu.  Auflage  ISJJS.  Gera  und 

Leipzig.    8°.    520  S. 
Schillers  Wr  Teil.    Hsg.  v.  J.  Heuwes.  Mit  einer  Karte 

und  <>  Bildern  im  Text.    Münster  i.  W.  IDOL 
Kuenen  Er.    Schillers  Wilhelm  Teil.  15.  Aufl.  Leipzig  1902. 

Umschlag itel:  1.  Hdchn.  (der  Serie]:  „Die  deutschen 
Klassiker  erläutert  und  gewürdigt  für  höhere  LehramU- 
anstalten.  sowie  zum  Selbststudium  von  K.  Kuenen  u.  M. 
Kwrs. 

Schiller  [Friedr.  von.]  Wilhelm  Teil.  Ein  Schauspiel  von 
Schiller.  Herausgegeben  von  Prof.  Dr.  A.  Thorbecke 
[Umschlagdeckc:  Vellingen  u.   Kinsings  .»Sammlung 


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lf)l 


deutscher  Schulausgaben.* *]  %2i,  Lieferung.  Bielefeld  und 
Leipzig,  190*2.    8°.    Mit  einer  Übersichtskarte. 

Schillers  Wilhelm  Teil.  Hg.  von  H.  Gaudig.  Leipzig  u. 
Berlin,  Teubner.  HKKl 

Schiller  Friedr.  von.  Wilhelm  Teil.  Schauspiel  in  fünf 
Aufzügen.  Mit  ausführlichen  Erläuterungen  für  den 
Schulgebrauch  und  das  Privatstudium  von  Schulrat 
Dr.  A.  Funke.  12.  verbess.  Aufl.  46  bis  53.  Tausend. 
Paderborn.  F.  Schöningh  1904.  8°.  Mit  :\  Bildern 
[nach  Stückelbergs  Tell-Gessler-Skizzen]  und  einer 
Karte 

Bd.  i  der  „Schoningh-Ausgaben  deutscher  Klassiker  mit 
Koiiiinentar  für  den  Schulgebrauch  und  das  Privatstudium41. 

Schiller  Fried  r.  von.  Wilhelm  Teil.  Ein  Schauspiel.  Fin- 
den Schulgebrauch  hrg.  von  Dr.  Anton  Saltler  .  .  . 
Mit  einer  Karte  und  fünf  Vollbildern.  X\IV  und 
1;V2  S  8°.  Graz.  „Styria"  l!)o:>.  (..S|\ ria-Ausgaben 
deutscher  Klassiker.") 


Schillers  ..Wilhelm  Teil1*.  Schauspiel  in  fünf  Aufzügen. 
Mit  Kommentar  für  d.  Schulgebrauch  u.  das  Privat- 
studium von  Dr.  Julius  Naumann.  3.  durchgesehene 
Auflage.  Leipzig,  (o.  J.)  Siegismund  u.  Volkening.  8*. 

..Schulausgaben  ausgewählter  klassischer  Werke  mit  voll- 
ständigen Kommentaren.'*  1.  Heihe.  Die  Meislerwerke  der 
kindischen  Periode.  'S.  Bdchn.  „Mit  e.  „Karte  zu  Schillers 
Teil-. 

Schiller  Fr.    Wilhelm  Teil.    Schauspiel  in  fünf  Aufzügen, 


bearbeitet  von  Dr.  Bau  mann.  2.  Auflage.  Leipzig. 
B.  G.  Teubner  (o.  J.)    a°.    XXVI  u.  114  S. 


14.  Bdchn.  von  Tcubneis  rSanunlung  deutscher  Dicht- 
und  Schriftwerke  für  höhere  Töchterschulen  .  .  .  hsg.  von 
<i  Bornhak. 


von  Schiller  Friedr.  Wilhelm  Teil.  Schauspiel.  Halle 
a.  d.  S.  (o.  J.)  (Mit  e.  Bilde  Schillers  und  e.  Über- 
sichtskarte zur  Teildichtung).    8°.    124  S. 

(Bibliothek  der  Gesamtlitei atur  des  In-  und  Auslandes 
Nr.  ö.) 


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152 


2.  Ausgaben  als  Mittel  für  den  fremden  Sprach- 
unterricht. 

(Siehe  auch  oben  S.  l-l't.  121.  129.  131.:  Übersetzungen :  franzosische, 
englische,  dänische  und  schwedische.) 

Schiller  Fr.  W.Teil,  deutsch,  mit  schwedisch  geschriebener 
Einleitung  und  Anmerkungen  für  die.  die  deutsche 
Sprache  erlernende  Jugend,    l'psala.  1834. 

Sich"  oben  S.  130- 131  in  der  Abt.  II:  Weltliteratur 
(Ubersetzungen)  die  weitern  schwedischen  Ausgaben. 

Gui  11  au  ine  Teil  de  Schiller,  a  Uusage  des  Colleges  des 
Pensionats  et  des  personnes  qui  veulent  apprendre 
rallemand  dont  les  deux  premiers  actes  sont  aecom- 
pagnes  de  Texplication  eUymologique  des  inols  du 
texte,  et  de  tableaux  contenant  les  rudiineuts  de  la 
grammaire  par  M.  Edouard  Dürre.  Nouvelle 
edition.    Paris,  Strasbourg,  1839.    8°.    X  u.  1U4  S. 

Schiller,  Guillaume  Teil.  Nouvelle  edition  aecompagnee 
de  notes  historiques  et  geographiques  etc.  de  Le  Bas 
et  Hegniet.    Paris.  Hingray  1841. 

Wilhelm  Teil,  Schauspiel  von  Schiller.  Texte  allemand 
public  avec  une  noüce  ütteraire  et  des  notes  gramma- 
ticales,  historiques  et  geographiques  par  Th.  Fix. 
Paris,  Hachette  1850. 

Schiller:  Fried.  W.  Teil.  Ein  Schauspiel.  Schulausgabe 
mit  schwedischen  Anmerkungen.  Stuttgart,  .1.  G. 
Cotta'sche  Buchhandlung  —  Stockholm,  Fritzsche 
Hofbuchhandlung  18Ü8.  lf>4  (4  und  l.">4)  S.  Su. 

Schiller,  Guillaume  Teil.  Traduction  franeuise  avec  le 
texte  allemand  par  C.  F.  Sonnenschein,  Dresde, 
Sehoepff  1871. 

—  —  W.  T.  Zum  Übersetzen  aus  dem  Deutschen  in  das  Eng- 
lische  bearbeitet  von  Daniel  Break  eil.  Dresden, 
Ehlermami  187'i. 

Mülle  r-S  trübing  and  Qu  ick,  R.  H.  Companion  to 
Schillers  Wilhelm  Teil.   Eondon,  Samuel  Elarke  18 < 4. 


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153 


Schiller.    Wilhelm  Teil.    With  an  historical  introduction 

and  notes  by  G.  E.  F  a  s  n  a  c  h  t.     London,  Mac 

Millan  1881 . 

Mit  Übersetzung  der  Szenarien.    Mit  einer  Karte. 

Schiller.     Guillaume   Teil.     Edition    classique   du  Texte 

alleinand.    Precedee  d'une  notice  litteraire  et  accom- 

pagnee  de  notes  en  francais  par  Ch.  K  ochersp erger. 

Paris,  Bclin  1891. 

—  —   Wilhelm  Teil.    Zum  Uebersetzen  aus  dem  Deutschen 

ins  Französische  bearbeitet  v.  A.  Peter.  2.  A. 
Dresden,  Ehlermann;  Paris.  Boyveau  (189.). 
—  W.  T.  in  f)  Aufz.  Zum  übersetzen  v.  d.  Deutschen  in 
d.  Engl,  neu  bearb.  von  Ph.  Hangen.  3.  Aufl.  III, 
185  S.  (Übungs-Bibliothek,  englische,  z.  Benützg.  an 
höheren  Lehranstalten,  sowie  z.  Privatstudium  hersg. 
von  Ph.  Hangen  Dresd.  Ehlermann  1892.  X.  1.)  12°. 
Schiller  (Friedr.  v.)  Guillaume  Teil.  Avec  des  notices,  des 
notes  et  une  carte  par  l'able  J.  X.  Wagner.  3.  ed. 
Paris.  Ch.  Poussiclgue,  1901.  8°.  IV  i   X  —  186  p. 

3.  Methodische  Schulschriften  und  Hilfsmittel. 

i siehe  auch  oben  S.  U"i -UM :  Übersetzungen.  („Schulausgaben)  und 
S.  I.i'i  :  III,  2:    „Literarkririselic  Kommentare." 

a.  Kommentare  und  Textinterpretationen. 

Günther,  F.  .1.,  Handbuch  f.  d  deutschen  Unterricht  auf 
Gymnasien.  Halle  1845.  8°.  (Tclls-Monolog  [er- 
klärt] s.  :;n—  ;J82.). 

Hecker  .!.  Schillers  Wilhelm  Teil.  Versuch  einer  metho- 
dischen Erklärung  dieses  Dramas  in  der  Secunda 
des  Gymnasiums.  Erschienen  im  Programm  Zülli- 
chau  1868.    4°.    V?ti  Seiten. 

—  —   Versuch   T.e.   methodischen   Erklänmg  von  Schillers 


> 

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154 


Wilhelm  Teil",  in  der  Secunda  des  Gymnasiums. 
„Pädagog.  Archiv,"  hsg.  v.  Langbein.  Jahrg.  10. 
(1868)  Nr.  9.  S.  641—677. 
Bliedner,  A.  Schiller-Lesebuch.  Sammlung  poetischer  und 
prosaischer  Lesestücke.  Für  höhere  Lehranstalten. 
Dresden,  1S8;>.  Heyl  und  Kaenuucrcr,  XVI  u.  2!;")  8. 
in  gr.  8°. 

Darin  auch  die  methodische  Behandlung  der  Teil-Lektüre. 

Wiget,  Gustav.  Über  die  methodische  Behandlung  von 
Schillers  Wilhelm  Teil  im  deutschen  rnterricht  auf 
der  Realschulstufc.  „Bündner  Seminar-Blätter.-  Davos 
(Chur).  Jahrg.  18So/4,  S.  M— 46.  64—66.  8°. 

Unbescheid.  Hermann.  Beilrag  zur  Behandlung  der 
dramatischen  Lektüre.  Programm  d.  Annenschule 
(Realgymn.)   Dresden-Altstadt.    1886.    4"  II.  (44  S.  I. 

Neu  her,  Heinrich.  Zur  Schillerlektüre.  Lin  Beitrag  zur 
Behandlung  des  Dichters  auf  der  höheren  Schule. 
Programm  des  kgl.  Gymnasium.  Wetzlar  188!). 
4°.    35  S. 

Böhme,  Walter.  Erläuterungen  zu  den  Meisterwerken 
der  deutschen  Dichtung  für  die  häusliche  Vorberei- 
tung der  Schüler.  Bdeh:  IV.  Schillers  Wilhelm  Teil. 
Berlin,  Weidmann  1891.  8". 

Flor  in,  Andreas.  Teil-Lesebuch  f.  höhere  Lehranstalten. 
Davos,  Richter.  185)  I.  '2.  Aufl.  1900.  IV.  u.  194  S. 
m.  1  Karte.  8. 

—  Die  unterrichtliche  Behandlung  v.  Schillers  W.  Teil. 
Kin  Beitrag  z.  Methodik  d.  dramat.  Lektüre.  Davos, 
Richter.    1891.    VI.  lf>6  S.    gr.  8". 

—  —   Dass.  Zweite,  vermehrte  u.  verbesserte  Autlage.  Chur, 

Schuler  1904. 

Schillers  W.  T.  in  5  Aufz.,  bearbeitet  v.  Dr.  Baumann. 

VHI  und  114  S.  (Teubner's  Sammlg.  deutsch.  Dicht- 
u.  Schriftwerke  f.  höhere  Töchlcrsch.  unter  Mitw. 
von  Oberlehrer  Dr.  Staedler,   Prof.,   Dr.  Hamann, 


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Wetzel  Hofmeister  ti.  Lehrer  Dr.  Baumann  hrsg.  v. 
Professor  Dr.  G.  Hornhak.  Leipzig,  T.  1892.  Bänd- 
chen 14.)  12°. 

Heinze  ( H. )  Aufgaben  aus  „Wilhelm  Teil".  Leipzig  1M94. 
[W.  Engelmann].  8°. 

K<»nig,  Wilhelm.  Erläuterungen  zu  Schillers  W.  Teil  für 
den  Schulgebranch.    Leipzig  (1894).  16°. 

Kiy.  Victor.  Themata  und  Dispositionen  zu  deutschen  Auf- 
sätzen und  Vorträgen  im  Anschluss  an  die  deutsche 
Schullektüre  für  die  obern  Klassen  höherer  Lehran- 
stalten.   189b,  Berlin,  Weidmann. 
II.  Teil:  Darin  auch  Schillert  ,W.  Teil-. 

Konig,  W.  Erläuterungen  zu  Schillers  Wilhelm  Teil  für 
den  Schulgehrauch.    Leipzig  lis!>7.    (J4  8.  12°. 

(Lehmann  H. )  Schiller  in  der  heuligen  Schule.  „Aren.  f. 
das  Studium  der  neueren  Sprachen  und  Literaturen." 
Braunschweig  1898.    101.  Bd.    S.  273—82. 

Schill  er\s  Wilhelm  Teil,  im  einzelnen  erklärt  und  ge- 
würdigt von  .1.  Stoffel.  2.  Aull.  Langensalza.  1900. 
(„Deutsche  Dramen  und  Kpische  Dichtungen,  für  den 
Schulgehrauch  erläutert.")  8°. 

Grün  wald  E. :  Zur  Uudenzhehandlung  in  Schillers  Wil- 
helm Teil.  Lyons  „Zeitschrift  für  den  deutschen 
Unterricht".    Leipzig  1901.    S.  228—32. 

Tachau:  Schillers  Teil  I.  2  und  I,  3.  In:  „Lehrprohen  und 
Lehrgänge  aus  der  Praxis  der  Gymnasien  und  Real- 
schulen. "  Redaktion:  W.  PYies  n.  Menge.  Halle  a.  S. 
Buchhandlung  des  Waisenhauses).  11)02,  71.  Heft. 
S.  21—29. 

Heinze  (Ii]  Aufgaben  aus  „Wilhelm  Teil*'  Vierte,  neu  be- 
arbeitete Autlage.    Leipzig,  1903.    8°.    154  S. 

ruischlagtitel :  IM.  1  der  «Aufgaben  aus  klassischen 
Dramen.  Epen  und  Romanen,  zusammengestellt  von  Dr. 
II.  Heinze  und  Dr.  W.  Schröder.    Verlag  YV.  Kngelmann. 


ir>6 


Schiller  Friedr.  (  '1751.1  —  1805 ).    Wilh.  Teil.  Schauspiel. 

Zum  hundertsten  Jahrestage  von  Schillers  Tod  9.  Mai 
11*05  mit  Unterstützung  von  Hund  und  Kantonen  für 
die  Schweiz,  .lugend  hrsg.  vom  Verein  f.  Verbreitung 

guter  Schriften.    Basel-Bern-Zürich  11)05.   1/22  S.  8'1. 
(Offizielle  Teil-Schenkung  an  die  Schweiz.  Schuljugend). 
[Widniann  J.  V.|    Die  „Teil"  Schenkung  an  die  Schulen. 
I  Feuilleton).    ,Bundk,   Bern,    .lahrg.  1Ü04  Nr.  Ü03. 
2.  Blatt. 

—  —  Schillergedächtnis  in  schweizerischen  Schulen  (Feuil- 
leton).   „Bund"    Bern.    Jahrg.  H)04,  Xr.  olO  2.  Bl. 

Die  Teil- Ausstellung  und  die  Schule.  (Feuilleton). 
„Neue  Zürcher  Zeitung"  Jahrg.  1!H)4.  Nr.  Iii!'» 
Murgenblatt. 

b.  Kartograph.  Hülfsmittel. 

Schul  Wandkarte  zu  Schillers  Wilhelm  Teil.  Verlag 
Fleming.  ftlogau.  (o  J.) 

Kump  J.  Karte  z.  Lektüre  v.  Schillers  W.  Teil.  Stnttg. 
(o.  J.l    quer  fol. 

Vogt  E:  Schul  Wandkarte  zu  Schillers  Wilhelm  Teil.  2  Blätter. 

ä  S2X50.5  cm.  (Farbdruck)    2.  Aufl.    Breslau  1S!>7. 

Maßstab  —  1  :  40.000.  Auch  in  einer  Ausgabe  auf  Lein- 
wand mit  Stab  erhältlich.  —  o\  verbess.  Aufluve.  Breslau. 
Morgenstern  IU)3.  Bearh.  im  Kartour.  Institut  von  Carl 
Flenniiinjj,  (.ilo^au. 

Hein.  B:  Karte  zu  Schillers  W.  Teil.  Gotha.  F.  A.  Perthes. 

IS}) 7.  (Mit  4  S.  Text,  betitelt:  „AnsehauungstafeL'  in 
4"  und  1  Karte.  boXilo  cm.  (Druck  in  S  Farben) 
Malislab  l  :  5U.00U. 


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VI.  Schillers  Teil  und  das  Theater 
(und  die  Censur). 

Siehe  auch  oben  S  $2.  Ltä:  Telldichtungcn.  dramat.,  epische,  seit 
Schiller,  und  unten  VII  a.  a:  Musik  (Opern:  Hossini  etc) 

1.  Besprechungen  von  ersten  Aufführungen. 

s.  auch  p.  i;fJ:  Literat'.  Beurteilung.    1.  Rezensionen. 

a.  in  Deutschland  und  Oesterreich.  (Kunstbühne). 

Über  die  Aufführ u  ng  in  Weimar:  vgl.  „Oer  Freimüthige 
oder  Berliner  InterhaUimgsbl.itt".  Hg.  von  Kotzebue 
und  Kuhn  vom  29.  März.    Jahrg.  1804. 

(Bode,  August):  Wilhelm  Teil  von  Schiller.    ..Zeitung  für 

die  elegante  Well".  Jahrg.  1804  Nr.  47  v.  10.  April 

1804  und  Xr.  48  v.  21.  April. 

Besprechung  der  1.  Aufführung  von  Schillers  Wilhelm 
Teil  (Weimar  März  180'i).  Ganz  abgedruckt  in  Hopfners 
Gemeinnützige  Schweiz.  Nachrichten  (siehe  folg.  Titel):  teil- 
weise in  J.   W.  Braun:  Schiller  und  Gothe.    I.  Abt.  :J.:-J78. 

Wilhelm  Teil  von  Schiller.  J  iemeinnützige  Schweize- 
rische Nachrichten."  hsg.  von  J.  Cr.  Albrecht  Höpfner 
Bern.  Jahrg.  1804,  Nr.  80,  S.  ;M1;1S;  Nr.  81, 
S.  321/2;  Nr.  82,  S.  ;V2f>  Ij. 

Wörtlicher  Abilruck  von  Bodes  Besprechung  der  1.  Tell- 
autführung  in  Weimar  (180'»)  aus  der  „Zeitung  für  die 
elegante  Welt":  eingeleitet  mit  einem  Vorwort  von  .1.  G. 
AI  brecht  Hopfner. 

W[yß|  J.  B.  Noch  ein  Wort  über  Schillers  Wilhelm  Teil; 
von  einem  Schweizer  [J.  B.  Wyß),  der  Augenzeuge 
bey  der  Aufführung  desselben  auf  dem  Wehnar'schen 
Hof-Theater  war.  Gemeinnützige  Schweiz.  Nach- 
richten. Bern,  1804  v.  21/22  Augstm.  Nr.  12!)  u.  CM). 


158 


Wilhelm  Teil  von  Schiller.  Beurteilt  von  einem 
Schweizer  in  zwei  Briefen  an  einen  Freund  im 
nördlichen  Deutschland.  „Isis",  Zürich  1805.  Bd.  I. 
Jahrg.  I.    S.  211—228. 

* 

Ueber  die  Aufführung  in  Berlin  [1804]:  „Der  Frei- 
müthige  oder  Berliner  Unterhaltungsbl."  Hsg.  von 
Kotzehue  u.  Kuhn,  vom  7.  und  10.  Juli  1804. 

Yergl.  auch  Spencers  „Hcrlinersehe  Nachrichten  von  Staats- 
und •  »■elehrten  Sachen",  Juli  1804. 

—  —  in  Hamburg  [1804].  „Der  Freimüthige"  (Berlin) 
vom  4.  Oklober.    Jahrg.  1804. 

Die  erste  Aufführung  von  Schillers  Teil  in  Frankfurt 
a.  M:  [1804| :  Frankfurter  Zeitung.  Jahrg.  188:*>.  Nr.  2. 

Grüner  Fr.  Angedrungene  Gedanken  über  eine  sogenannte 
Kritik,  die  Darstellung  des  Teil  betreffend  auf  dem 
Hofoperntheater  in  1)  a  r  m  s  t  a  d  t.  Darmsladt  1822.  8°. 

Benedix,  Büderich.  Bilder  aus  dem  Sehauspielleben 
[eine  Aufführung  von  Schillers  Wilhelm  Teil  durch 
eine  wandernde  Spielgesellschaft  betreffend.]  Wochen- 
blatt für  Freunde  der  schönen  Literatur  und  Vater- 
land.   Geschichte.     Solothurn.     Jahrg     III.  1S47 

Xr.  23— 2f>.    S.  94—11«. 

* 

*  * 

Zur  Erstaufführung  von  Schillers  „W.  Teil"  (17.  März 
1804.)  Von  B.  Kr.  „Schwäbische  Kronik,  des 
Schwäbischen  Merkurs  zweite  Abteilung."  Stuttgart 
Jahrg.  1004,  Nr.  120  vom  12.  März  (Sonntagsbeilage) 
1  2/,  Spalten. 

Ouellenmässi^es,  neues  Material  über  die  Stuttgarter 
Krslaulluhrung  lrtOT».  18.  Okt. 

T[rog]  [Hans].  Zum  hundertjährigen  Jubiläum  der  ersten 
Wilhelm  Teil-Aufführung  in  Weimar."  Neue  Zürcher 
Zeitung.  Jahrgang  Ui04,  Nr.  7  7  (Morgenbl.)  Xr.  78 
( Morgenblatt.') 


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159 


Aufführungen.  Die  ersten  von  Schillers  „Teil".  Von  K. 

Neue  Zürcher  Zeitung.  Jahrgang  1904,  Beilage  zu 
Nr.  180  (Feuilleton). 

* 

Honbcn.  Heim*;  Hubert.  Emil  Devrient.  Sein  Leben,  sein 
Wirken,  sein  Nachlaß.  Frankfurt  a.  M.  Rütten  u. 
Loening  IDOÜ.  8°.  XII  u.  493  S. 

Darin:  S.  131  t'J<>.  i:>>  f.  .i8<j  f.  auf  Schillers  Teil  be- 
züglich. 

(i  e  n  a  s  t.  Kduard.  Aus  Weimars  klassischer  und  nachklas- 
sischer Zeit.  Erinnerungen  eines  alten  Schauspielers. 
Neu  hrsg.  von  Rob.  Kohlrausch.  3.  Autl.  Stuttgart» 
H.  Lutz,  [19041.  374  S.  8".  (Bd.  5  der  Memoiren- 
bibliothek.   Neue  Serie.) 

Darin  S.  91-».   16'».         f.  Schillers  W.  Teil  betreffend. 

* 

Burckhard  M. :  Schilleraulführungen  im  Burgtheatcr  (Wien): 
„Zeit"  (Wien)  1898  Nr.  217. 

Bornemann  Karl:  Schillers  nationale  Bedeutung  f.  das 
deutsche  Volk,  nachgewiesen  an  einer  denkwürdigen 
Aufführung  d.  „Wilhelm  Teil"  :  „Zeitgemässe  Flug- 
schriften" Nr.  5.  Znaim  1905.  Fournier  und  Haberler. 
30  Seiten  in  8°. 

b.  in  der  Schweiz.  (Volketheater.) 

„Isis.  Eine  Monatsschrift  von  deutschen  und  schweizerischen 
Gelehrten."  Zürich  1805.  Bd.  I,  S.  211—229;  Wil- 
helm Teil  v.  Schiller;  beurteilt  von  einem  Schweizer. 
Darin  Bd.  II,  8.  928— 93b:  Schauspielwcsen  in  der 
Schweiz. 

Die  älteste  Krwahnung  einer  schweizerischen  Aufführung 
von  Schillers  Teil:  —  „In  einer  schweizerischen  Hauptstadt 
führte  eine  dieser  irrsamen  Ciesellsehaflen,  deren  Personal 
sehr  unbedeutend  war,  sogar  Schillers  Wilhelm  Teil  auf. 


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160 

strich  aber  weit  über  die  Hälfte  der  Personen  und  Szenen 
des  Stückes  hinweg,  und  war  noch  eine  Zeil  lang  uneinig, 
ob  sieh  das  Ganze  nicht  ohne  Wilhelm  Teil  spielen  lasse, 
da  der  Schauspieler,  dem  die  Holle  gegeben  war.  abging !"  — 
bezieht  sich  ohne  Zweifel  auf  Luzern.  wo  die  Novität  -- 
als  Schweiz.  Premiere  acht  Monate  nach  der  Weimarcr- 
1'rautTührung  -  am  \.  Nov.  1804  in  Scene  ging,  aufgeführt 
von  der  reich*doulsehen  WeiLüschen  Wander-Spiel-Gesellschaft. 
Vergl.  die  Theaterankündigung  im  Luzerner  Kaulonsblatl 
lfSOi  vom  l.  Nov.,  su\vie  das  Feuilleton  von  Anton  Schi  nid: 
^Schillers  W.  Teil  m  Lirern"  t  Luzern.  Tagbl.u  ii.K>4  Nr.  ftj»: 

[Schm  id.  Anton).  ..Schillers  \V.  Toll  in  Luzern.  Zum 
100jährigen  Gedenktag  der  ersten  Aufführung  vom 
IL  März  1804"  Luzerner-Tagblatt  (Feuilleton). 
Jahrg.  11104  Nr.  o':>  vom  II.  Marz. 

I  ber  die  obige  schweiz.  Premiere  des  .Teil*  in  Luzern 
vom  \.  Nov.  hso'i  und  die  weitem  Luzerner  Aufführungen. 
—  Vergl.  den  hier  unten  folg.  Titel  :  Mende^ohn-Hai  tholdyj. 

Luzern  (1814):  Theaterzettel  einer  Aufführung  des  Wilhelm 
Toll  von  Schiller  durch  die  Theater-  und  Musik- 
Liebhaber-Gesellschaft  in  Luzern  am  18.  Herbsl- 
monat  1814.  (Hürgcrbibl.  u.  Staatsarchiv  Luzern. 

1.  bekannte  Schweiz.  Aufführung  durch  einheimische 
K  rufte. 

Friedländer.  Max:  ..Musikbriefe  an  Goethe*4.  Goethe- 
Jahrbuch.  Weimar.  Hand  XII.  Jahrgang  (18(J1) 
p.  Db -98. 

Darin  u.  a.  Abdruck  e.  Schreibons  von: 

Mcndelsohn- Hart  hohl  y,  Felix:  an  Goethe  über  eine  Auf- 
führung von  Schillers  Teil  in  Luzern  am  28.  Aug 
ISol.  (Derselbe  Hrief  ist  auch  abgedruckt  in  der 
,.Schweiz.  Musikzeitung"  1892  Nr.  b'  (eingeleitet  von 
A.  Niggli  und  ging  von  da  über  ins  „Sonntagsblatt" 
des  „Hund".  (Hern)  1892  S.  2oS.) 

( —  — ):  Heisebriefe  .  .  .  aus  den  Jahren  ISM— I8;i2.  Ilsg. 

von  Paul  Mendelsohn-Harthuldy.  ;>.  Aufl.  Leipzig 
181)2.  8°.  (Darin  S.  200,  244,  24s  auf  Schillers 
Teil  He/.ügliches.) 


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161 


Guillaume  Teil  a  Premier.  „Au  foyer  romand."  Etremies 
littöraires.    Lausanne  1890.    p.  197—200. 

11  s*a£it  d'unc  representation  drarnatique  donnee  ü  Premier 
(villa^ie  du  Gt.  de  Vaud)  le  1er  janvier  18*20. 

K üs 9n ach  (18*28).  ..Große  Vorstellung  des  Schauspiels 
Wilhelm  Teil  mit  natürlichen  Dekorationen."  Globe 

im  ..Gesellschafter"  1828,  64.  Blatt. 

I  Um-  eine  improvisierte   Teil-Aufführung  in  Küssnaeh 
im  Freien,  wobei  Landleute  als  Sloffdichtcr  und  Dar- 
steller auftraten.    Der  letzte  Akt  spidte  in  <ler  hohlen  Ga*.se. 

Plet scher  A.  Vaterländische  G'schichtsspiele  en  Erste- 
Werchtigsbruueh  in  ere  Gegend  (Schieitheim,  Schaff- 
hausen), wo  de  „Bund**  mant.  es  „schwäbeli". 
..Schweiz.  Monatsschrift  d.  Eiter.  Vereins  Bern.**  hsg. 
von  Dr.  L.  Eckardt  und  Paul  Volinar.  Schaffhausen, 
.lahrg.  I.  1858.    S.  2L2-218. 

t  her  eine  Tell-YolksautTührung  i.  J.  1834. 

Gottfried   Kellers  Beschreibung  einer  Schweizerischen 

Volksaufführung  von  Schillers  Wilh.  Teil  im  „Grünen 

Heinrich",  betitelt:  ..Das Fastnachtspiel".  Vergl.  dessen 

„Gesammelte  Werke-   Braunschweig  l.Sfi-l.    2.  Bd. 

S.  :U0  u.  ff. 

Aussähe  «erlin  Ks'.».    1   IM.  S.  .T>8  u.  ff. 

Hohert.  Ernst.     Die  Aufführung  des  .Wilhelm  Teil"  in 

Seedorf  bei  Aarbcrg  (mit   einer   Abbildung.)  ..Die 

Schweiz".  Monatsschrift  des  litterar.  Vereins  in  Bern. 

Hsg.  von   Dr.  E.  Eckardt   —   Paul  Volinar.  Schaff- 

hausen.    .lahrg.  1.  18Ö8.    S.  64  -70 

Da«*  Hauptgewicht  der  Darstellung  ruht  auf  der  komi-Hien 
Seite  der  Aufführung. 

Feierabend.  August.  Schillers  W  ilhelm  Teil  in  der 
iiinern  Schweiz  i Als  »Nachtrag  zum  schweizerisrh* -u 
Theaterwesen  ~.  Aufsatz  von  Gnbel  resp  Feierabend  i 
Schw«  iz.  Hsg.  von  Eckardt  u.  Volmar.  Bern.  Jahrg. 
18ü:-3.    117— 119  S. 

I  her  TVil-Au'Tiihruri-'-ri  in  l'u ••eii-  'Würz  in  I'.vth- 

Gi-slikon  (IU.  Febr. 


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162 


Vetter,  Ferdinand  (Hern.)  Über  eine  vor  etwa  jO  Jahren 
angesehene  Schwei/.  Teilaufführung,  mitget.  in  Wolf 
Eugen:  Schiller  im  Krteil  des  zwanzigsten  Jahrh. 
Jena.  15M>;">.  8°. 

Roq nette  O  Das  Schweiz.  Volkstheater  und  die  Teilsage. 
Preussische  Jahrbücher.    Jahrg.  13  (.1804).    S.  ;V2f> 

—  jkW:  Über  eine  Volksaufführung  in  ..Zürichs  Sihl- 
Vorstadt"  KSO'J. 

Feierabend,  M.  A.  Schillers  Wilhelm  Teil  als  Fastnachts- 
spiel. Ein  ländliches  Zeitgemälde  [aus  einem  Dorfe 
im  Toggenburg |.  ..Die  Schweiz".  Von  Dr.  K.  Kckardt 

—  Paul  Volmar.  Monatsblall  des  literar.  Vereins  in 
Bern.    Schaffhausen.    Jahrg.  I.  1X:>S.    S.  107— -r>0. 

Knisllial'lo  Darstcllun-t  einer  VolksaulTührung. 

Feierabend,  August.  Schillers  Wilh.  Toll  in  der  inneren 
Schweiz.  (Als  Nachtrag  zum  ..Schweiz  Thealerwesen"). 
,.Die  Schweiz".  Illustrierte  Zeitschrift  für  Litteratur 
und  Kunst.  Hern.  Jahrg.  VI.  KS03.  V\  S.  110— ll!J. 

—  —  Die  Aufführung  Wilhelm  Teils  von  Schiller  in  Küiö- 
nacht  am  Vierwaldslättersee.  „Über  Land  und  Meer." 
Illustrierte  Zeitung.  Stuttgart.  Hd.  i:j.  Jahrg.  VII. 
IS04.    Nr.  12  v.  Dezember.  Kol. 

Baechtold  Jac  Teil  (Theaterrecension.  1  Neue  Zürcher 
Zeitung  vom  20.  Oktober  IM!». 

[Baden  (1^S'2)|:  1  Photographien  der  Tellaufftihnmgen  durch 
die  I Jebha!u?rtheatergesellschaft  in  Baden  -iNy,*.  ausge- 
stellt L!)l>4  in  der  Teil- Ausstellung  Zürich. 

He  et  sehen  A.    Die  Volks-Auffü  'irung  von  Schillers  ..Wilh. 

Teil"  in  Altstetten.  ..Schweizerische  Rundschau."  Zürich. 
Hd.  I  (Jahrg.  0|  1S!>0.    S\    S.  iuo  4»»!» 

[Altstetten  18!)  0j.  Der  Tell-Ausslellungs-Katalog  11)04 
verzeichnet  von  den  Tellaufführungeii  zu  Altstetten 
bei  Zürich  im  Sommer  IM.')  folgend*'  Stücke:  (Nr. 
Hu>  00i:  Protokoll  und  kalligraphische  Chronik  der 
Tellauffütirungen  zu  Altstetten  bei  Zürich  liS<H)  und 
Plan  und  Ansicht  des  Bühnenhauses  von  Friedr.  Kuhn. 


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163 

Original  der  Notizen  und  Rezensionen  über  die 
Tellaufführungen  in  Altstetten  bei  Zürich  1896. 

Zeitungsberichte  über  die  Tellaufführungen  in  Alt- 
stetten bei  Zürich  1896. 

Rechnung  des  Tellspiels  in  Altstetten  bei  Zürich 
im  Sommer  1896. 

Plakat  für  die  Tellaufführungen  in  Altstetten  bei 
Zürich  1896. 

Album  für  Photographien  der  Teilaufführung  in 

Altstetten  bei  Zürich  1896. 

„Dieses  Album  enthält  eine  Kopie  des  ganzen  Sehiller- 
schcn  Teils  in  geschriebener  Druckschrift.  TrelTiiche  kalli- 
graphisch»? Arbeit  von  Hrn.  Itounibergcr-Schwarzer  in  Alf- 
sletten."    K.  T.  A. 

(Sämtliche  ausgestellt  vom  Spielkomite  Altstetten.) 

T  e  1 1  -  A  u  f  f  ü  h  r  u  n g  e  n  in  H  o c h d  o r f.  „Wöchentliche  Unter- 
haltungen." Heilage  zum  Luzerner  Tagblatt.  Luzern. 
Jahrg.  |4;>)  1899.    4°.    S.  220-222 

K  ic  hh<»rn  R.  Die  Teilaufführung  in  Roch  d  o  r  f.  „Die  Schweiz1'. 
Zürich.  Jahrg.  3  (1899)    Heil.  39—4(1  m.  13  Illustr. 

(iisler  C.  Zur  Teil-Aufführung  in  Altdorf.  (Alldorfer  Tell- 
spielei.  „Die  Schweiz-.  Zürich.  Jahrg.  3  (1899) 
(in  4  Abbild.)    S.  167 —  HO. 

V  <>  g  1 1  i  n.  A  d  o  lf.     1  )as    Teil-Schauspiel    in   der  Schweiz. 

..Huhne  u.  Well".  [.  Jahrg.  (1899)  Nr.  22.  S.  1009-  18. 

Iher  Schillers  Toll  als  Schweiz.  Xationalschaiispicl  des 
ausblenden  Jahrhunderts. 

Xeuj  ahrsbl  att  von  Brugg  1900  mit  einem  Aufsatz  „Schillers 
Wilhelm  Teil  als  Volksschauspiel  in  Brugg,  vom 
Mai  bis  Juli  1899". 

Programm,  offizielles  d.  Tellaufführungen  in  Altdorf  Zürich. 
1899/1900.    8".    30  S. 

Mit  einer  Ueihe  von  Abbildungen  (Portrate  der  Darsteller 

ii.  s.  r.) 

von  der  Brüggen  K.    Schweizer-Dilettantismus.  „Baltische 
Monalschrift".  Hsg.  von  A.  v.  Tideböhl.   R'ga.  Jahr- 
gang 41  (189!)).  10.  Heft.    S.  210 — 18. 
(Jcschichtsfrd.  m.  LXI.  11 


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164 


Darin  über  die  Tell-Aufführungcn  in  Altdorf.  (Bürgerbibl. 
Luzern.) 

Turidda.  Le  rappresentazioni  di  G.  Teil  nella  patria  dello 
stesso.    Con  III.  „Secolo  Illustrato"  no.  499  Milano. 

ann.  (XI)  1899. 

Über  die  Telia  ufführungen  von  AUdorf  vom  6.  Aug.  1öO*.>. 
Die  Teil  auf führungen  in  Altdorf,  1899  u.  1900,  Neuer 

Appenzeller  Kalender.     Herausg.   von    H.  Weber, 

Heiden.  Jahrg.  1900.  9  Spalten  (2  gr.  u.  1  kl.  Bild. 
Teil-Festspiele  in  Altdorf.  „Illustrierte  Zeitung"'  Leipzig 

Jahrg.  1901  Nr.  3034  (illustriert). 
Erinnerung  an  die  Teilspiele  in  Altdorf  1901.    Zürich  [o. 

J.]    quer  4°. 

Die  Tellenschauspiele  [im  19.  Jahrh.]  GurtiTheod.:  Ge- 
schichte der  Schweiz  im  XIX.  Jahrhundert.  Neuen- 
burg [1902].    4°.    S.  19—23. 

Wohlen  (1904).  Isabelle  Kaiser.  Prolog  der  Festaufführung 
von  Schillers  Wilhelm  Teil  durch  den  Dramat.  Klub 
in  Wohlen  (1.  Mai  1904). 

Altdorf  (1904).  Zur  Jubiläumsfeier  der  Vollendung  von 
Schillers  Wilhelm  Teil.  Programm  der  Teil-Auf- 
führungen in  Altdorf  (1904). 

T[rog]  [Hans.]  Schillers  Wilhelm  Teil  in  Altdorf.  „Neue 
Zürcher  Zeitung."   1904  Nr.  193. 

Schnyder  Michael.  Die  Juhiläums-Tell- Aufführung  in  Alt- 
dorf. „Vaterland."  Luzern.  Jahrg.  1904  v.  7.  Juli. 
Beil.  zu  Nr.  154. 

„Neue  Freie  Presse."  Wien.  Jahrg.  1904  Nr.  14392: 
Im  Tellspiclhause  [Altdorf]. 

2.  Bühnenbearbeitungen.  Regie  und  Figurinen  zu 

Schillers  Teil. 

Siehe  auch  oben  1.  Teil  S.  82  u.  ff.  und  unlen  '2.  Teil :  VIII  .Bildende 

Kunst-. 

Schillers  Brief  an  Körner  10.  Dez.  1804  über  seine  eigene 
Bearbeitung  für  das  Weimarer  Theater.    [l)er  fünfte 


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165 


Akt  war  weggelassen,  viele  Personen  in  weniger  ver- 
wandelt, viele  schwierige  oder  bedenkliche  Stellen 
ausgeschieden.] 

Schillers  Regiebuch  zum  Teil.  „Tägl.  Rundschau"  1882 
Xr  2,  Seite  E. 

..Costü me  des  kgl.  Nationai-Theaters  zu  Berlin.  [Im  b\  7. 
und  9.  Heft  Darstellungen  zu  Schillers  Teil]  Rerlin 
1789—1810.  gr.  8°.  (Reproduktion  Ifflands  als  Teil 
in  „Bühne  u.  Welt."   1903/04.  II.  Halbjahr  S.  927.) 

von  Weilen  A. :  (Mitteilungen  über  Schreyvogel,  Bühnen- 
Bearbeitung  des  Schillerschen  W.  Teil. )  [1708-1832, 
Wien]  „Euphorion."  Leipzig  u.  Wien.  Jahrg.  XII. 
(1905)    Nr.  3. 

Vcrgl.  auch  unter  3.  „Censur4*,  Jahr  1905  dieses  Abschnittes. 

Wilhelm    Teil.     Großes    pantom.    Ballet    in   4  Akten. 

Wien,  (Wallishauser)  1810.  8". 
Taschenkalender  für  1832  mit . Thea  ter-Costü  tue  (!)  aus 

Wilhelm  Teil.    Augsburg,  (1832).  32" 
(Bürgel bibl.  Luxem  ) 
JC o  n  s  t  a  n  t  i  n].  Wilhelm  Teil.  Schauspiel  in  vier  Akten  nach 

Schiller  frei  bearbeitet  zur  Aufführung  für  Kinder 

und   auf  Puppentheatern.    Hamburg  (o.  .1.)  [1844] 

16°.    40  Seiten. 
Kinder- Theater.    Heft  1:  Wilhelm  Teil.    Schauspiel  in 

4   Akten    nach  Schiller.     Hamburg.    Heller.  1>549. 

40  Seiten. 

Tieck  Ludwig].  (1773—1*53  Berlin)  Wilhelm  Teil  von 
Schillers:  Kritische  Schriften.  (Dramaturgische  Blatter. 
Zum  crstenmale  gesammelt.  )  Leipzig  1*52  Bd.  4.  p.  207. 

Bühnenbearb*itun;L  die  dann  durch  H<*inr.  Luube  fWiern 
weiler  behandelt  v  urde 

Wilhelm  Teil.    Schauspiel  in  4  Aufzügen.    Nach  Schiller 
frei  bearbeitet  zur  Aufführung  von  Kindern  und  auf 
Puppentheatern.    Hamburg,  Richter  18">(i.  «Schweiz 
l^andesbibl..  B»-rij.  i 

Moebius,  Ed.  Schillers  Te*i  i  >r  das  Puppentheater  bear- 


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166 


beitet.  18;")!).  (Manuskript  der  königlichen  Bibliothek 
Berlin.) 

K  i  nder- Theater.  Nr.  10:  Wilhelm  Teil.  Schauspiel  in 
5  Aufzügen  nach  Fr.  von  Schiller.  Zur  Aufführung 
von  Kindern-  und  auf  Puppentheatern.  Bearbeitet 
von  Mathilde  Schul tze.  Berlin  1862,  Winkelniatm 
und  Söhne.  16°. 

Schiller  Fried.  Wilhelm  Teil.  Dramaturg.  Tafel  bearb, 
v.  F.  E.  Häusser.  Mannheim  u.  Strasburg,  1878.  fol. 

Frerking,  Wilhelm.  Wie  unsere  Jungen  Schillers  ..Tellu 
spielen.  Zur  Aufführung  bei  Schulfesten.  Muhl- 
hausen  i.  ThM  Danner  (18!).). 

Schiller  Fr.  v.:  W.  Teil.    Schauspiel  in  fünf  Aufzügen. 

Für  die  gesellige  Vereinsbühne   bearbeitet  von  A. 
Dinspel.  Trier,  Paulinusdruckeroi.  18!»^.   s '.   7t>  S. 
uThoutrrhihliotl.ok".  Händchen  ld.  i 

Friedrich  Mitt  er  wurzer  als  ..Wilhelm  Teil"  im  Zürcher 
Stadttheater  |von)  A.  B.  „Schweizerische  Rundschau." 
Zürich.   {Jahrg.  6.1   18M6.   8".  Bd.  I.   S.  ;Y>b— :>27. 

Scheler,  Alphonse.  (iuillaume  Teil.  Drame  ;t  grand 
speclacle  en  5  actes  et  7  tableaux  d 'apres  Schiller 
et  Pixerecourt,  musique  de  scene  de  Edouard 
Combe.  Represente  pour  la  premiere  f<>is  sur  le 
Theatre  de  Lausanne  12  mars  18Ü6.  Paris,  Ollen- 
dorff 18(J8.  ö'. 

(In  Lausanne  mit  gro!>m  Krf.iiir  spielt. i 

Schiller.  Fried  von.  Wilhelm  Teil.  Schauspiel,  offi- 
zielle Ausgabe  nach  dem  Scenarium  des  Herzogl. 
Sachseii-Meiuingen'schen  Hoftheaters  bearbeitet.  8  And. 
Leipzig  (o.  .1.)  Friedr.  Conrad  8'.  (12),  (J.">  S. 

Auf  dem  Umsehhigtitel :    Hepcrtoin;  des  Hcr/.ogl.  MHn- 
ing«'it'schcn  Hof-Theater.    IX.  Heft.    !»  Aull. 

Janisch,  Heinrich.  Bühnen-Bearbeitung  v.  Wilhelm  Teil. 

Schauspiel  in  fünf  Aufzügen  v.  Friedr.  v.  «Schiller. 
Mit  vollständigem  Scenarium   unter  Zugrundelegung 


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167 

des  neuen  Systems  einer  Regie-Partitur.  Halle  a.  d.  S,. 
Co.  .!.,  189*).    8°.    XX  u    m  S. 

Bibliothek  der  <icsaintlilU'i\:tur  des  In-  und  Auslandes. 
Xr.  1120-1  TÄ. 

„Bühnen-Teil**,  der  und  die  bildende  Kunst  des  19.  Jahrh. 
in  ihrer  Wechselbeziehung.  Vergl. :  Heinemann  Franz: 
Tell-Iconographie.    Luzeru-Leipzig  [1902]  p.  68. 

Büiger,  Max:  Über  eine  neue  Auffassung  des  Geßler. 
„Dramaturgische  Heil,  zur  deutschen  Bühneiigenossen- 
schaft."    Jahrg.  1900.  Xr.  8. 

(.Bürger  schlagt  vor.  den  Landvogt  jugendlich  und  ange- 
trunken zu  spielen.) 

Theen,  Robert.  Wilhelm  Teil  im  Hamburger  Elysium- 
Theater.  Scherzspiel.  Hamburg,  Otto  Kaveri,  1904. 
8°.    32  S. 

Petersen,  Julius:  Schiller  und  die  Bühne.    Bd.  32  der 
..Palaestra.**     rntersnehungen   und   Texte  aus  der 
deutschen  und  englischen  Philologie.    Hsg.  von  Alois 
Brandt,  Gustav  Koethe  und  Erich  Schund.  Berlin  1904. 
Darin  Berücksichtigung  von  Schillers  W.  Teil. 

* 

S  c  h  i  1 1  e  r  -  G  a  1  e  r  i  e  deutscher  Bühnen.    Illustrationen  sämtl. 

Original-Dramen  Schillers  nach  Orig.  Bühnenauf- 
nahmen. Unter  Mitwirkung  der  ersten  Hof-  und 
Stadttheater,  ihrer  Intendanten,  Direktoren  und  Re- 
gisseure. In  11  Lieferungen.  Berlin-Steglitz.  Neue 
photog.  Gesellschaft  1905. 
Darin  :  auch  Wilhelm  Teil. 

3.  Censur. 

Schiller,  d  e  r  g e  m  a  ß  r  e g e  1  tc.  (Aenderungen  d.  Wiener  Cen- 
sur am  W.  T.  für  die  Aufführung  im  D.  Volkstheater 
zu  Wien  1899).  Abdr.  aus  d.  „Klein.  Journal*4  in 
„Münchner  Neueste  Nachr."  1899.    Xr.  4HT. 

Djewded,  Abdullah.  Schillers  W.  Teil.  Aus  dem  Fran- 
zösischen  ins   Türkische    übertragen.     Kairo  1891. 


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im 

8°.  (Über  die  Massregelung  des  Übersetzers  durch 
die  Censur  vergl.  den  Artikel  von  Egmond  AI  ad  in: 
In:  „Aus fremden  Zungen."  Jahrg.  IX.  1899.  S.  190  u.  ff. 

Mähli  J.  Zur  Geschichte  des  Censurwesens.  „Nord  und 
Süd."  Breslau.  Bd.  91.  Jahrg.  (23.)  1899.  Heft  2r>, 
vgl.  S.  2W  betr.  Schillers  W.  Tel). 

Glossy  Karl:  Über  Schiller  und  die  Wiener  Theater-Gensur. 
„Oesterreichische  Rundschau**.  Wien,  Jahrgang  II» 
1905,  26  S. 

Darin  über  den  ,Tcll%  der  von  1809  an  erst  wieder  1827 
in  Schrey  vogels  Zustutzung  die  Bühne  Wiens  passieren  durfte. 


VII.  Schillers  Teil  in  der  Musik- 
geschichte (incl.  Rossini-Opern). 

s.  oben  1.  Teil  S:  93:  „Teil  und  die  Musik." 
s.  unten  2.  Teil:  Abschnitt  X.  „Schiller  und  der  Dank  der  Schweiz-. 

a.  Kompositionen  zu  Schillers  Teil. 

Verzeichnis  von  Kompositionen  zu  Dichtungen  Friedrichs. 

von  Schiller.  Leipzig,  Verlag  Breitkopf  und  Härtel  190f>. 
Vgl.  darin  die  Tell-Musikliteratur. 

Destouches,  Franz.  „Vollständige  Partitur  von  der 
Musik  zu  dem  Schauspiel  Wilhelm  Teil."  Original- 
Mss.  von  1801;  nur  als  Klavierauszug  1806  in  Augs- 
burg gedruckt.  (GroÜherzogl.  Hoftheater  zu  Weimar.) 

„Kranz  Destouches  (1772-184*)  war  17!  Kl  bis  184  L  GroU- 
herzoglicher  Hofkapellmeister  in  Weimar  und  komponierte 
die  erste  Musik  zum  Wilhelm  Teil,  die  bei  der  Uraufführung 
am  17.  Marz  1804  gespielt  wurde.  Auel)  bei  der  Jubilaums- 
aulführung  dieses  Jahres  [gemeint  11h)'* J  wurde  sie  gegeben." 
K.  T.  A.    Nr.  177. 

Vergl.  über  I).  folgenden  Titel: 

v.  Destouches  Km  st:  Franz  Destouches.  Ein  Weimarer 
Kapellmeister  aus  München  zur  Goethe-  und  Schiller- 


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169 


Zeit.    „Beilage  zur  Allgemeinen  Zeitung."  München. 

Jahrg.  1904,  Nr.  64,  vom  17.  März,  S.  508/11  und 

Nr.  .  65,  v.  18.  März  S.  515/518.  4°. 

Über  die  Komposition  Destouches'  für  die  Weimarer  Ur- 
aufführung des  \V.  Teil. 

Weber,  Bernh.  Ans.    Ouvertüre  und  Gesänge  zu  „Teil". 

Part.  Mskr.  (Kopie)  (ca.  1805.)  quer-folio.  (Im  Besitz 

der  Kgl.  Bibl.,  Berlin.) 

„Des  Berliner  Hofkapellmeisters  Weber  Musik,  die  zweit- 
ersehienene  zu  Schillers  „Teil",  wur  sehr  populär;  deshalb 
auch  ist  sie  bis  auf  unsere  Zeit  aufgeführt  worden.  Allbe- 
kannt ist  die  Melodie  des  Liedehcns  von  Walthcr  Teil." 
K.  T.  A.  Nr.  178. 

Webers  Composition  wurde  durch  die  Theatcrintendanz 
Inland  auf  die  Berliner  Premiere  v.  J.  1804  bestellt. 

—  —  Gesänge    aus  Wilhelm  Teil,    für  Pianoforte  oder 

Guitarc.    Leipzig,  A.  Kühncl.    quer  kl.  fol. 

—  I —  Ouvertüre  apart.    Part.  Mskr.  mit  des  Komponisten 

eigenhändigem  Namenszug.    gr.  4ft.    (Im  Besitze  der 

Kgl.  Bibl.,  Berlin.) 
Haßloch.    (Seine  Teil-Komposition   ist  im  Klavierauszug 
gedruckt.) 

Vergl.  hiezu  „Minerva-.  Taschenbuch  für  1815.  S.  XXXIX 
Anmerkung. 

Gvrowetz.  Ouvertüre  u.  Lieder  zu  Wilh.  Teil  im  Kl.-A. 
quer  kl.  fol.    [Gesellsch.  der  Musikfreunde,  Wien]. 

Dazu  bemerkt  der  Katalog  der  T.  A. :  „Die  Mcl.  von 
„Es  lächelt  der  See"  ist  diejenige  eines  Kuhreihens  mit  dem 
noch  jetzt  gesungenen  Text  „Der  Ustig  wott  cho!tt 

Gvrowetz.  mit  Riehl  zu  spre-hen.  einer  der  „göttlichen 
Philister-,  erhielt  1808  durch  den  Direktor  des  Wiener  Hof- 
theaters den  Auftrag,  eine  Bühnenmusik  zum  Schiller  sehen 
Teil  zu  schreiben.  Hiebei  stand  Beethoven  al*  Konkurrent 
zurück,  wie  auch  aus  Czerny'«  Erinnerungen  und  Gyrowetz's 
Selbstbiographie  hervorgeht  (vgl.  Thayer  Iii  91),  Im  blieb 
„nur44  Goethes  „Kgmont"  zur  Vertonung!"    K.  T.  A. 

—  —   Selbstbiographie.    (K.  K  Hof-  und  Staatsbibl.,  Wien.) 

(G.  componierte  ein  Ballet:  „W.  Teil44  welches  großen 
Beifall  erntete,    vergl.  folg.  Titel): 


Weigl  und  Gyrowet/..  Wilh.  Teil,  Hallet  im  Klavier- 
Auszug.    |  Gesellseh.  der  Musikfreunde.  Wien). 

Zopff,  Herin.    Wilhelm  Teil:  deutsche  Oper  in  drei  Akten, 
gelreu    nach   Schillers   Worten    Im  arb.    und  komp 
Herlin  F.  W.  Baade  {{Hb.).  S(;. 

Mit  Textbuch.  Z.  ( lö^i  -18fvi>  wirkte  in  Leipzig 
namentlich  als  Theoretiker  und  Kiilikcr.  Aber  laut  (irove, 
Dietionary  IV  war  auch  ,,as  rej/arüs  pupnlarity  his  sy in- 
phonic  i>oetn  .Teil*  .  .  ..  most  forlunutc."  i :  Leider  verdrillen.  > 
K.  T.  A 

Der  Titel  enthält  den  Znsatz: 

„Infolge  der  gerechten  Klagen  aller  hessern  Bühnen  «d  er 
empfindlichen  Mangel  an  Vaterland.  Opern  begeisterte  sich 
der  Verfasser  für  den  Gedanken,  eine  acht  deutsche  Oper 
m  schaffen." 

Monolog    ,|os    Wilhelm    Teil    als   Konzerlarie  für 
Haryion  bearb.  op.  4L  Leipzig.  Hofmeister,  fol. 
Heinecke.  Carl.  ((leb.  Musik  zu  Schillers  „Wilhelm 

Teil".     Op.   [iY>.    Partitur:  Kla\ ieraus/.ug.  Leipzig, 

Hrcitkopf  &  Härtel,  fol. 

»  Vergl.  v.  Wasielewski :  K.  B..  ein  Künstlerbild.  Leipz.  I^.H'.) 
Breitenbach,  .1.  II.  Ouvertüre  zu  Schillers  Teil  für  das 

Schüler-Orchester  im  Lehrerseminar  Wettingen.  Hand- 

sclnifl.    in  fol. 

(Im  Besitze  des  Seminars  Wettin^en.  Kl.  Aargau.  j    {\  >cr 

Komponist  lebt  z.  Z.  in  Lu/.ern.) 
Kempter,  Lothar,  Musik  zum  Schauspiel  „Wilhelm  Teil". 

a.  Gesänge  des  Fischerknaben,  des  Hirten  und  des 

Alpenjägers,     b.   SchlulVunusik   nach  der  Kütliszene. 

c.  Gesang  der  Mouche.    Mss.  des  Hrn.  Kaj)ellineister 

Lothar  Kempter,  Zürich.    Quer  klein  fol.) 
Steiner,    Bernhard.     Gesänge    und   Musik    zu  Schillers 

„Teil".    (Manuskript  im  Besitze  von  Hr.  Dr.  Kranz 

Muheini,  Altdorf.) 

* 

Beethoven  L.  v.  Gesang  der  Mouche.  Autograph  (mit 
Porträt  Webers)  (im  Besitze  der  Kgl.  Bibl.,  Berlin 
„aus  der  Sammlung  der  Autograph.  des  Fuchs". ) 


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in 

Beethoven.  L.  v.  Gesang  der  Mönche.  Originalausgabe 
Als  Beilage  zur  neuen  Zeitschrift  für  Musik.  (Leipzig, 

Friese  i8:$<U 

„Komponiert  wurde  der  dreistimmige  Männerchor  schon 
1*17.  Damals  schrieb  ihn  Beethoven  nach  dem  Tode  eines 
gemeinsamen  Freundes  in  das  Stammbuch  von  Alois 
Fuchs."    K.  T.  A 

(jemeint  ist  im  Obigen  der  Hinscheid  von  Krmnpholz. 
vef-jl. :  Beethovens  Widmung  auf  S.  .1 

Ciirschiiiann.  F.    l)er  Fischerknabe,  Op.  2  (in:  h  Gedichte 

von  Gothe.  Schiller.  Tieck  u.  A.)  Berlin,  bei  Gosmar 

&  Krause. 

Fi  k.  Ldw.  Schiller-Fieder:  darin  B.  A.  Webers  ..Schützcn- 
liedchen'*  und  „Alpenjäger"  mchrslimuiig  arrangiert. 
Berlin.  Ad.  Fnslin  S". 

Gotzloff.  Fr.  Deutsche  Lieder  mit  Begl.  des  Pianoforte. 
Auf  S.  2G  ff.  ?,Idyll.  Einleitung  aus  Wilhelm  Teil/1 
Leipzig.  Breitkopf  &  Härtel,    quer  fol. 

Lis/.t,  Franz.  Lieder  hg.  v.  W.  Höhne.  Nu.  MDer 
Fischerknabe".  ..Der  Alpenjäger*.  Leipzig,  L.  F. 
Kahnt 

Darin  u.  a.  Xr.  2:  Der  Hu  t.  klein  toi.  -  -  (  Yergl.  auch 
den  Titel  „Li-zt"  unter  b.  b.  diesen  Abschnitte*.; 

Kaff.  .loa chi m.  Zehn  Gesänge  für  Männerchor.  Darin 
No.  1—  '.>:  Fischerlied.  Hirtenlied.  Alpenjäger  Med 
Partitur  und  Stimmen.   Leipzig.  L.  F  Kahnt.  Lex  rf*. 

Rudersdorf.  Der  Alpenjäger  ( Schäublinlieder  für  düng 
und  Alt  l*y.h.  2". 

Sehn  rn  a  n  n.  Ho  b.  I )es  Sennen  A b^chied  <  Nr.  22  } :  ^ Ihr 
Matten,  lebt  wohl"  und  -Mit  dem  Pfeil,  dem  P>og<  n" 
i  N<>.  2*2  und  2ö  d'-s  deuUchen  Li'derverJag-; ). 
Leipzig.  Breitkopf  &  Hertel     kl.  f>,\. 

S  und  b  erg.  Georj/.  «aus  Kopenhagen.,  jjrei  Lh  ,re  aus 
Wilhelm  Teil  v  ,n  Fr.  v.  Sch.üer.  f^erii  G'-ang- 
verein  Harm  >:..e  ::.  A!-J-«rf:  Mvr.  iter  H^rruonie 
Alfdorf.    >:Ie:n  f  ,i. 

Taubert.  W.    D- r  F.v    -r-  .  ;.v- 


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1?2 

Taubert,  W.    Der  Alpenjäger.    Op.  143  \ 
—  —  Mit  dem  Pfeil,  dem  Bogen.    Op.  1713 
(Alle  in  klein  fol.) 

* 

*  * 

Wolfensperger,  Jon.  Gesang  der  barmherzigen  Brüder. 
(Mss.).  (Besitzer  Hr.  Dr.  Franz  Muheim,  Altdorf.) 

„Ist    bei    den    TellaufTührungen    in   Altdorf  gesungen 
worden."    K.  T.  A. 

b.  Kompositionen  ausser  Schillers  Teil,  aber  durch 

ihn  teilweise  beeinflusst. 

■ 

Vergl.  zur  Ergänzung  oben  1.  Teil  S.  93:  Teil  und  die  Musik  (vor 

oder  ausser  Schiller.) 

a.  a.  Opern. 

W  i  1  h  e  1  m  T  e  1 1,  Oper  von  Henry  Rowley  B  i  s  h  o  p. 
London  182f>. 

Dupeuty,  Xavier  et  de  Villenene.  Guillaume  Teil,  drame- 
vaudeville  en  3  actes;  musiqne  de  M.Adam.  Paris, 
Imprimerie  Herhan.  1828. 

Planche  u.  Rowley   Bishop:   Hofer  the  Teil  of  Tyrol. 

London  1830. 
Pugni  u.  Lajetti:  Teil.    (Ballet).    Mailand  1833. 
Pixerecourt  d e ,  G u i  1  b e r t :  Wilhelm  Teil,  eller  Helvetiens 

befrielse.   Pantomime,  i  tva  acter  och  fyra  tablnes; 

af  Guilhert  de  Pixerecourt.   Arrangerad  für  Ginjue 

Tourniaire  af  Regissor  Langlois.    Stockholm,  Kongl. 

Ordens-Boktryckerict,  183*1.    8n.    8  S. 

Rossini: 

Rossini,   Guillaume  Teil;   opera  en  4  actes.    Part.  Paris, 

Troupenas.  Fol. 
G  u  i  1 1  a  u  tu  e  Teil.  Herpisch»romantische  Oper  in  vier  Aktent 

Text  von  Etienne.Touv  u.  Hippolyte  Bis,  Musik  von 

Rossini.    Paris  18^). 


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173 


Rossini.    Guillaurae  Teil,  opera  en  4  actes,  represente  pour 
la  premierc  fois  ä  Paris,  sur  le  theätre  de  l'academie 
royale  de  musique,  le  lundi  3  aoüt  1829.    2.  ed. 
Paris,  Roullet  1829. 
(Bürgcsbibl.  Luzern.) 

Teil.  Heroisch-romantische  Oper  in  4  Akten  nach  Jouy  und 
Bis  frei  bearaeitet  von  f  Th.  Hell.  Musik  von 
Hossini.    Maim  1830,  Schotts  Söhne,    gr.  8°. 

Rossini  [Gl.  Guglielmo  Teil;  melodramma  tragico  in  4  atti 
Tradotto  dal  Francese  da  Calisto  B a ss i.  Milano,  Ricordi. 

—  —  Guglielmo  Teil,  melodramma  tragico  da  rappresentarsi 

neirimp.  e  r.  teatro  in  via  della  Pergola  .  .  .  1831 

.  .  .  Lucca,  Benedini  e  Hocchi  (1831).  8n. 
Bassi  C.    Guglielmo  Teil.    Melodr.  trag.    Torino  1858.  8°. 
Rossini  G.    Guglielmo  Teil.    Grand'opera  in  quattro  attL 

(Partitura  completa  a  piena  orchestra)  Firenze  (s.  d.) 

4  vol.  8\ 

—  Teil;  Oper  in  zwei  Abteilungen.  Abteilung  I  in  zwei 
Aufzügen  für  das  kgl.  Sachs.  Theater.  Italienisch 
und  deutsch.    Dresden  1831. 

—  —  Oper  in  vier  Abteilungen  (Akten) ;  für  das  kgl.  Sachs. 

Theater.  Italienisch  und  deutsch.  (Dresden  183.)  8\ 
RossinG.  Teil;  heroisch.-romant.  Oper  in  drei  Akten,  nach 
Jouy  &  Bis  frei  bearb.  von  Theod.  v.  Haupt:  für  das 
k.  k.  Hoftheater  n.  d.  Kärthnerthore.  Wien,  Wallis- 
hauser  1837.    2.  Ausg.  für  das  Königstadt.  Theater, 

Berlin  1838. 

(Bürgcrbibl.  Luzern.) 

—  —  ...  frei  bearbeitet  .  .  .  von  Th.  v.  H[aupt].  Karls- 

ruhe, G.  Maklot  1841. 
— ;  —  frei  bearb.  von  Thfeodor]  v.  H[aupt].    Zürich,  Orell, 
Füssli  (185.). 

Stadt hibl.  Zürich. 

—  —  William  Teil;  a  serio-historical  opera,  with  an  cnglish 

version   .  .  .   London,  Middleton  (18  .  .). 
I  Bürgerbibl.  Luzern.) 


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174 

Rossini.   Ord  tu  Chörerna  ur  Wilh.  Teil  af  Rossini  och 

Antigene  af  Felix  Mendelsohn-Bartholdy  rippförde  ao 

conrerten  Pingstdagen  d.  30.  Maj  I8f)2.  Lpsala,  Lefflcr, 

1S;">2.    8°.    10  *\ 

(Schwedisch,  nebst  beiden  folg.  Ausgaben): 

Rossini  (G.)  Wilhelm  Teil.  Opera  i  4-  akter  af.Iouy  [X.  J. 
Etienne]  och  Hippolyte  Bis.  Musiken  af  G.  Rossini. 
Opersatening  fraon  Franskan  af  Talis  Qualis  [C.  W. 
A.  Strandberg].  Stockholm  J.,  u.  A.  Riis,  1S;>6\ 
(Opera-repertoire  \r.  10.)    04  (4—04)  S.  in  S'\ 

Mein:  „andra  upplagan"  (2.  Aufl.)  Stockholm  18(33.  0|>era 
reperloirc?  Nr.  11.  Mein:  „Tredje  uppl."  (3.  Aull )  Stock- 
holm. Alb.  IJonnier  l»70. 

—  —  Wilhelm  Teil.  Opera  i  4  akter;  musiken  af  Rossini. 
(Sammandrag  af  ...  [.I.  Philipson].  GoMeborg, 
Handelstidningens  tr..  ISO.*.    lt>5  S.  8°. 

Gzerny,  Gh.    Rondeau  de  chasse  sur  le  chocur  favori  .  .  . 

de  l'opera  Guillaume  Teil  de  Rossini  .  .  .  pour  le 
Pianof.  Paris.  Troupenas.  Anvers  et  Mayence,  B. 
Schott,    quer  fol. 

i  l  'niversiliitsbibl.  Hasel.  > 

Blaze  de  Bury,  Henri.    Guillaume  Teil.    Pages  (Thistoire 
musicale.  „Revue  des  deux  Mondes."  tome  72.  Paris 

180  ;. 

I  her  Rossinis  Tell-Partitur. 
Van  der  Straelen.      Le  Melodie  populäre  daus  Fopera 
Guillaume  Teil  de  Rossini.     „Bulletin   de  l'Institut 
Genevois."  vol.  XXIII.  Geneve  ISSO.    S.  12:5 — 16:5. 

Iber  das  Verhältnis  zum  .Hanz  des  Varhes'.  Mit  Musik- 
noten. 

Rossini  G.  A.    Teil.    (Oper).  Dichtung  von  Etienne  .louy 
und  Bis.    Leipzig  1892  (Reelaml.    10\    100  S. 
Dasselbe  45  Seiten  in  12°.    Klberleld  1H*»Ü  (Lucas). 

Lozzi.  II  „Guglielmo  Teil"  di  Rossini  trasfonnato  in  „Ro- 
dolfo  di  Sterling."  „La  Cronaca  Musicale".  .Jahrg. 
J811S.  no  12.  Pesaro. 

Gametti  (Alb.)    11  „Guglielmo  Teil,"  e  le  sue  rappresen- 


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1 —  - 
Kl 

tazioni  in  Italia.    „Eronaca  Musicale".  Pesaro.  Jahrg. 
(IV.)    1899.    no  1. 
(liossini's  Teil.) 

b.  b.  Chorgesänge,  Kantaten,  Orchester*  und 

Kammermusik  etc. 

Arnold,  Gustav.  Der  Rütlischwur;  dramat.  S/ene  für 
Männerchor,  Soli  und  Orchester  zur  Aufführung  an 
der  Hundesfeier  auf  dem  Rütli  1891  koinp.  —  op.  13. 
Original -Partitur.  Fol.  (Im  Besitze  von  Hr.  Dr. 
Fr.  Schinid. Arnold.  L-.;zern.) 

—  —  Dassell >e.    Klavierauszug.   Zürich  und  Leipzig,  Gebr. 

Hug.    (Bürgerbibl.  Luxem.) 

—  —  Festakt  zur  Enthüllung  des  Telldenkmals  in  Altdorf 

1895.  Original-Partitur  in  quer  fol.,  Mss.  im  Besitze  des 
Hrn.  Dr.  Fr.  Schmid-Arnold,  Luzern. 

—  —  Dasselbe.   (Dichtung  von  Arnold  Ott.)  Klavierauszug 

und  Chorheft.  Zürich  und  Leipzig,  Gebr.  Hug.  kl.  4°. 

—  —  Fest-Akt  zur  Enthüllung  des  Telldenkmals  in  Altdorf. 

Dichtung  von  Arnold  Ott.  Musik  von  Gustav  Arnold. 
Altdorf  (1895).     Bürgerbibl  Luzern.) 

Arnold,  Gustav.  Fest-Akt  zur  Enthüllung  des  Tell-Denk- 
mals  in  Altdorf  1895.  Für  Männerchor.  Knaben- 
stimmen, Tenor.  Solo  und  Orchester.  Mit  Einlage: 
Neues  Tellenlied  für  zwei  Singstinimen.  Altorf.  J8!)5. 

Arnold,  Gustav.  Neues  Tellenlied  nach  einem  Gedicht 
von  Barlhol.  Furrer  für  42  Singst.  Altdorf,  Gisler.  8°. 

—  —  Tellkantate.  Bec.  von  P[ortmannj.  „Vaterland."  Luzern. 

Mahrg.  1895.    17.  August.    (Vergl.  Nr.  187.» 

Huber,  Hans.  Eine  Tellsymphonie  für  gioües  Orch.  op. 
bi*.  —  Original- Partitur.  Leipzig  u.  Winterthur, 
.1  Rieter-Biedermann  1881. 

Liszts  „Tellskapelleu,  von  G.  Bundi.  „Schweizerische  Musik- 
zeitung und  Sängerblall".    Zürich   I90b\    4b.  .Jahrg. 

Nr  19.    S.  180  81. 

Bespricht  die  vom  Bundi  solion  früher  angeregte.   «Im rh 


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176 


Friedrich  Klose  nunmehr  verwiiklichtc  Orchestrierung  der 
Liszt'schen  Klavicrkomposition  .  . 

Müller  Oskar.  Johann  Parricida.  Historisch-romantische 
Oper  in  4  Akten.  Musik  v.  O.  Oskar  Müller.  Text 
von  P.  Augustin  Benziger.  Einsiedeln  1905.  8U. 
Munzinger  Ed.  Der  Schwur  im  Hütli.  Kantate  von  Ludw. 
Tobler,  komponiert  von  Ed.  Munzinger  (1864  am 
eidg.  Schützenfest,  Bern,  aufgeführt.) 
Sehn  yd  er,  Christoph.  Schützenlied  (im  „Liederbuch  für 
Männerchöre".    2.  Heft). 

(Der  Komponist  lebt  z.  Z.  in  Luzern). 
S trau ss,  Jon.,  d.  A.    Wettrennen-  u.  Wilhelm-Tell-Galopp 
für  das  Pianoforte.  Wien,  Haslinger,  (o.  J.  quer  fol.) 
(Universitütsbibl.  Basel.) 

* 

*  * 

Heinemann  Franz.  Schillers  Wilhelm  Teil  in  der  Musik- 
geschichte des  Ii).  Jahrhunderls. 

(Druekl'ertiges  Mss.  im  Besitze  des  Autors.) 


VIII.  Schillers  Teil  und  die  bildende 

Kunst. 

(Siehe  oben  1.  Teil  S.  59:  „Teil-Kapellen"  u.  S.  Oi :  ..Die  Tcllsage  in 

der  bildenden  Kunst4*. 

(Xcher).    Schiller  Zimmer.  (Darin  5  Darstellungen  z.  Tell- 

geschichte  auf  1  Blatt  in  quer  fol.    R  Neher  dis.) 

Stuttgart.  Spemann  (o.  J.)    quer  4°. 
(  Hamberg -Cy clus)  vergl.  , .Minerva".    Taschenbuch  f.  d. 

J.  1815.    VII.  Jahrg.  Leipzig  (1814).  Fleischer  d.  J. 

8".   S.  XVII— XLII:  Gallerte  zu  Schillers  Gedichten. 

7.  Schaustellung.    Scenen  aus  W.  Teil. 
0  Kupfer. 

Foltz  Philipp.    Wilhelm  Teil.   Zeichnungen  nach  Schillers 
Schauspiel,  18'25.    quer  klein  fol. 


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1<  i 

Umrisse  zu  Schülers  Wilhelm  Teil  erfunden  und  auf  Stein 
gedruckt  von  C.  Österleyn.  Göttingen,  1831.  gr.  fol. 

Richter,  Ludwig.  (1803—1884.)  Illustrationen  (Holz- 
schnitte)  zu  G.  O.  Marbachs  Volksbüchern.  Leipzig, 
1835.  8°. 

Die  vorzügl.  Bilder  sind  neu  uusgcboten  in  der  3.  Aull, 
des  Glich6-Katalogu  von  Ferd.  Riehrn,  Basel  unter  Nr.  54. 
55.  183.  185.  186.  2fv3. 
Schiller -Gallerie.  Illustrationen  zu  Schillers  dramatischen 

♦ 

Meisterwerken,  von  Julius  Nisle.  4  Abt.  in  lex  8". 

(72  lith.  Umrisse).    Darin  Abt.  2:    Wilhelm  Teil. 

18  lithogr.  Blätter  und  3  Blätter  Text.  1840. 
Illustrationen  zu  Schillere  sämtlichen  Werken.    8  Hefte 

und  40  Holzschnitte,    lb  '.    Stuttgart  1840.  Scheible. 
Illustrationen,  travestierte,  zu  Schillers  Monolog  in  Wilh. 

Teil.     Leipzig  1848.     (Freies  deutsches  Hochstift, 

Frankfurt.) 

Bringt  zu  jedem  Vera  des  Monologs  in  der  hohlen  (j:t*«c 
eine  Holzschnitt-Karrikatur  in  4". 

Pecht,  F.,  u.  A.  v.  Ramberg.  Schiller-Gallerie.  Charaktere 

aus  Schillers  Werken.  Leipzig,  Brokhaus  1859.  kl.  fol. 
Darin  u.  a.:  Melchthal. 
Wilhelm  Teil.  Kin  Schauspiel  von  Friedrich  von  Schiller. 

Illustriert   von  Friedrich  Schwörer.     Zürich,  Fr. 

Schultheis;  München,  Th.  Stroefer  (o.  J.)  [180.].  fol. 

101  S. 

Enthält  10  photo;:raphi«clie  Lichtdrucke  von  J.  B.  Obcr- 
netter  und  eine  Reihe  von  Hol/.sehnitteu,  ausgeführt  in  W. 
Hechts  xylogiaphischcr  Anstalt. 

Schiller-Gallerie  nach  Original-Cartons  von  W.  v.  Kaul- 
bach, C.  Jaeger  u.  A.  Mit  Text  v.  K  Förster.  Neue 
Aufl.  München  1        Yerlags-Anst.  f.  Kunst  n.  W.j  4  '. 

21  Photograv.  in.  \  >  S.  Text.    Neu  aufgelegt  \ri'Xt  ; 

Schiller-Gallerie.  Kaiions  von  W.  v.  Kaulbach,  C.  Jäger, 
A.  Müller,  Th.  Prixis.  B.  Beyschlag.  W.  IJndfri- 
schmidt.  Mit  Text  von  Forster.  München  lrffi  (V. 
Bruckmanu.  \.  S 


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178 

Mit  -ii  Heliogravüren.    Darin  .\V.  Toll*. 
Münchner  Bilder bogen,  hsg.  Brann  u.  Schneider.    Nr.  3: 
Die  Geschichte  von  \V.  Teil.    Holzschn.  nach  Zeich- 
nungen von  Muttenthaler. 

Heine  mann.  Franz.  Tell-Iconographie.  Wilhelm  Teil  und 
sein  Apfelschuss  im  Lichte  der  bildenden  Kunst  eines 
halben  Jahrtausends.  (15. — 20.  Jahrh.)  Mit  Berück- 
sichtigung der  Wechselwirkung  der  Teil-Poesie.  Mit 
4  Kunstbeilagen  und  f>4  Original- Reproduktionen. 
Luzern  u.  Leipzig  (li)02>.  Kl.  fol.  Vgl.  p.  41 -ö2: 
1°.  Jahrh.  betr.  Rückwirkung  von  Schillers  Teil  auf 
oie  bildende  Kunst.  —  74  S.     Kl.  fol. 

(Von  der  Kritik  als  .grundle-vno!es  Werk'  bezeichnet. 
Keeensionenverzeichnis  im  „Gesehichtsl'reund"  Bd.  LIX,  Jahrg. 

nun.  s.  r.»'.n 

—  —  (Nachträge  zur  Tell-Iconographie"  v.  J.  1902.  Mss. 
im  Besitze  des  Autors.) 

Yer^l.  aueh  „Die  Schwei/."  Jahiy.  Vi  i  I00i)  p.  Ö20 
.Buhne  uu  l  Well"  VI.  .Jahr-  Berlin  P.Ui.  p.  !L"»—'iO:  Re- 
produktion der  .J  Kupfer  der  Sehillei -Tell-Nn<riiialausgtl>e> 
iSO'i.  (Teil,  (iessler.  liutlisehwur.  IlTland  als  W.  Teil 
1801:  Ho.  11er  ..Teil  nach  dein  SdiuU"  ca.  UXK).  Srenenauf- 
uahmen  der  lY'll-Juhil.-AutVuhrmi^  Ziirieli  P»0'».i 

Zu  unserer  Tellnummer.  Von  O. \V.jaser|.  ..Die  Schweiz." 

lllustr.  Zeitschrift.  Zürich  Bd.  VIII.  Jahrg  l!M>4.  S.  304. 

Berner  Teil  von  C.  Link.    Der  Teil  Rödlers.  Kis^lin^s 

(Umschla^zeiehnung  Teil  von  K.  Wurtenberger.  i 

* 

Bericht  des  Preisgerichts  über  die  | bei  der  Bewerbung  v.  J. 

187b]  eingegangenen   Konkurrenzarbeiten  zur  Teils- 

kapeile.    Winterthur  1877,  8°. 
Leemann    R.     Stüekclbergs  Fresken   in    der  Tellskapelle. 

Alte  und  Neue  Welt.    Einsiedeln.  Jahrg.  (21)  1887. 

S.  170. 

Keller  Gottfr.    Nachgelassene  Schriften  und  Dichtungen. 

Berlin  1893.  S.  218  -232:  Ein  bescheidenes  Kunst- 
reis'chen  in  Stückelberg's  Atelier  am  Vierwaldstättersee 


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179 

Muheim  Gust.    Das  Wilhelm-Tell-Denkmal.  Bericht  und 

Rechnung  der  Urnerschen  Initiativ-Kommission  für 

Errichtung  desselben.    Altdorf  1896. 
Balm  er,  .1.    Die  Teilskapelle  in  der  hohlen  Gasse  zu 

Küssnacht.  „Vaterland"  Luzern  1899.  Nr.  209  u.  211. 
Heinemann  Franz.    (Die  Tellskapellen-Restauration  von 

von   1895;   mit  Abb.)  in  der  „Tell-Iconographieü 

[1902]  p.  50—52.  64. 
Katalog  der  Jubiläums- Ausstellung  von  Werken  des  Herrn 

Dr.  Ernst  Stückelberg  1901  in  der  Kunsthalle  zu 

Basel,  13.  April  bis  ca.  Mitte  Mai.  (Mit  Selbstporträt 

des  Malers.)    Basel  1901.    8°.    35  S. 
St ückelberg- Album.    Bern,  A.  Benteli.  o.  J.  [1904].  fol. 

In  Liefg.  I:  Teil  mit  seinem  Knaben. 
[St ückelberg- Heft]  der  „Schweiz",  Zürich,  Jahrg.  1904. 

12.  Heft  S.  265 — 88  mit  Reproduktionen  seiner  Tell- 

scizzen  und  Teilcompositionen.    (Vergl.  auch  daselbst 

das  „Tellheft"  1904,  S.  289—312,  sowie  Jahrg.  1901, 

S.  177.    Auch  seperat  u.  d.  Titel:) 
(Gessler,  Albert.)  Erinnerungen  an  Ernst  Stückelberg  von 

Basel  1831—1903.  [Mit  Illustrationen  und  20  Tafeln. 

4".    II,  17  S. 

(Tcll-Cyclus].  Zu  den  Bildern  von  Ernst  Stückelberg.  Von 
O.  W[aser].  „Die  Schweiz.'1  Schweizerische  illustrierte 
Zeitschrift.  Zürich.  Bd.  VIII.  Jahrgang  (8)  1904, 
S.  281—82. 

Schiller  Fried r.  von.  Wilh.  Teil.  Schauspiel  in  5  Auf- 
zügen. Mit  59  Abbildungen  [Tafeln]  nach  Gemälden 
und  Studien  von  Ernst  Stückelberg.  (Vorwort  von 
Prof.  Dr.  Edfuard]  Heyk).  Bielefeld,  Leipzig  und 
Berlin,  Velhagen  und  Klasing  1905.  4°.  XII.  und 
114  S. 

Bethlehem  bei  den  Festen  der  [Küssnacher]  Tellskapelle. 

,. Bethlehem"   Illustr.  Kathol.  Zeitschrift.  Immensee. 

Jahrg.  (10)  1905.    103—107  S. 

(Feier  der  Enthüllung  der  neuen  Tcll-BiWIer  mit  Abbild.) 
Geschichtefrd.  Bd.  I.X1.  12 


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180 

Teilen  Ml  der ,  Zwei  neue  [gemalt  von  H.  Bachmann]  in 
der  Küssnacher  Tellskapelle  1904.  VergL  darüber: 
„Vaterland",  Luzern  1905  Nr.  vom  22.  Januar.  — 
„Nationalzeituug",  Basel  1905  Nr.  18. 


IX.  Bedeutung  von  Schillers  Teil  für 
das  Naturgefühl,  den  Alpinismus  und 

die  Touristik. 

Masson,  H.  N.  Appendix  zu  Schillert  Wilhelm  Teil  oder 
notwendiger  Reisebegleiter  in  die  Schweiz,  wenn  man 
die  durch  Schiller  verherrlichten  und  zu  klassischen 
Punkten  geschaffenen  Örtlichkeiten  u.  Gegenden  mit 
höherem  Genuss  und  besserem  Verständnis  betreten 
und  beschauen  will.  Frankfurt  a.  M.  Hess,  1870. 
VIII,  52  S.  m.  5  feinen  Stahlst,  gr.  lb'. 

„Schiller  über  die  Schweiz".    Alpenpost.  Hiesbach- 

Zürich.  Bd.  VII.  Jahrg.  1874.  fol.  S.  252/3.  2b2/:i 
Darin:  Über  die  Bedeutung  des  Sehiller'schen  Teil  für 
die  Wertschätzung  der  Srhweizer-Alpcnlandsehaft. 

Hersche,  Fried r.  Schiller,  die  Alpen  und  der  Teil"  [Freie 
Bearbeitung  nach:  „Les  Alpes  suisses  par  Eugene 
Hainbert.  IV.  Serie.  Bale,  1871]  im  „Unterhaltungs- 
blatt" (Beilage  z.  Tagblatt  d.  Stadt  Biel].  1875,  Nr.  11, 
S.  81-86.  89—93.  8°. 

Rambert,  Eugene.  Schiller,  Goethe  et  les  Alpes  Suisses: 
Lausanne  .1889  tome  6;  voir:  „Teil"  p.  18—45;  p. 
<J1_100.    p.  8—46:  Les  Alpes  revees  par  Schiller. 

Ccrinenati  (Mario).  Schiller  e  le  Alpi.  Bollettino  del  C. 
Alpino  Italiano.    Vol.  XXXIII  (1900).    no  66. 

v.  Wol  zogen  H.  „Heimatkunst"  in  der  Höhenkunst  [Lokal- 
geographische  Kuriosität  in  Schillere  „Wilhelm  Teil"]. 
„Deutsche  Heimat".  Neue  Folge  des  Boten  f.  deutsche 
Litteratur.    Berlin,  ;">.  Jahrg.  1901.  12.  Heft. 


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Cermenati  (Mario.)    Cose  di  alpinismo.    „Biblioteca  dell' 
Alpinista"  Roma  1901.  2°. 
Darin:  Schiller  e  le  Alpi. 
Witt  mann,  H.  Schillers  Schweizerreise.  „Neue  Freie  Presse" 

Wien.    Jahrg.  1902.    Nr.  13657. 

Über  die  geistige  Vision  Schillers  inbctreff  der  Schweizer 
Naturschönheil. 


X.  Friedr.  Schiller  und  der  Dank  der 

Schweiz. 

SchillepTell-Feiern.  —  JubiläumS'Ausstellung  etc. 

Siehe  auch  oben:  p.  168  „Musik",  spez.  S.  175  b.  b. 

Meyer  C.  F.    Schutzgeister.    (Gedicht  von  6  Strophen.) 

Huldigung  an  Goethe,  der  zum  Teil  die  Idee  gab,  und 

an  Schiller,  der  sie  ausgeführt. 

Abgedruckt  in  der  Gedichtausgabe  Meyers.  17.  Aufl.  Leipzig, 

1900.   S.  89  u.  im  8.  Bde.  des  Goethe-Jahrbuches..  1887. 
Eckardt  Ludwig.    Über  die  Bedeutung  der  Schillerfeier  [in 

der  Schweiz].    „Die  Schweiz"  .  .  .  hsg.  v.  Eckardt 

und  Paul  Volniar.  Frick,  Bern,  Schaffhausen.  Jahrg.  2 

(1859).  S.  259—264.  (Darunter  die  Ehrung  Schillers 

als  Dichter  des  „Teil".) 
Schillerfeier  im  Rüth*  (1859).     Einladungsschreiben  des 

Initiativkomitees  von  Schwyz  an  die  Eidgenossen  in 

Uri.  Originalmanuskript. 
Archiv  des  Kantons  Uri. 
Rütli-  und  Schillerfeier,  schweizerische,  am  19.  Novbr.  1859. 

Fest-Album  u.  patriot.  Neujahrsblatt  (hrsg.  v.  J.  V. 

Troxler.)    Aarau,  1880,  4°. 
Album  der  Schiller-Feier  hn  Rütli  und  am  Mythenstein  1859 

und  1860.    Schwyz  1860. 
Teil  im  Schillerhause  zu  Marbach  am  9.  Mai  1860.  (Eine 


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- 


182 

Phantasie,  gedichtet  in  Biel,  6.  Nov.  1859)  „Die 
„Schweiz".  Monatsschrift  des  Bernischen  literarischen 
Vereins  hsg.  v.  Eckardt  u.  Volmar.    Frick,  Bern. 

Schaffh.,  Jahrg.  II,  1859.  S.  291/4. 
Mit  Holzschnitt. 

Marggraff,  Hermann,  Prolog  zu  „Wilhelm  Teil."  „Die 
Schweiz",  herausgegeben  von  Dr.  Eckardt,  Paul  Vol- 
mar. Frick,  Bern,  Schaffhausen.  Jahrg.  II  (1859). 
S.  288. 

Gesprochen  am  10.  Nov.  1850  im  Theater  zu  Leipzig. 

* 

Schillerfeier  Aarau:  Album  mit  Manuskripten:  „Zum 
Schillerjubiläum  vom  Jahr  1859  im  Kt.  Aargau." 
1.  Begleitschreiben  des  Erziehungsdirektors  Augustin 
Keller  zu  den  Gedenkblättern  des  Schiller- Jubiläum, 
1859  im  Aargau  an  Schillers  Tochter  Freifrau  Emilie 
von  Gleichen-Kusswunn.  2.  Antwort  der  Freifrau 
von  Gleichen-Russwurm.  3.  Original-Brief  Schillers 
aus  Volkstädt  1788  an  die  Schwestern  Lcngefeld, 
dem  Kt.  Aargau  gestiftet  von  der  Freifrau  Emilie 
v.  Gleichen-Russwurm.  Handschriften  der  Kantons- 
bibl.  Aarau. 

Dorer -Eglof f ,  Edward  (Baden).  Aus  der  Schweiz.  Zur 
Schillerfeier  auf  den  10.  November  1859.  [Baden 
1859].  8°. 

Lenz  bürg:  Schillerfeier  in  Lenzburg,  den  10.  November 
1859.  Zur  Erinnerung  an  den  hundertjährigen  Ge- 
burtstag Friedrichs  von  Schiller.  1.  Festrede.  2.  Szenen 
aus  Schillers  ..Wilhelm  Teil".  3.  Das  Lied  von  der 
Glocke.  (Bürgerbibl.  Luzern.) 

Bern:  Gottfried  Keller,  Prolog  zur  Schillerfeier  im  Berner 
Stadttheater  (10.  Nov.  1859,)  „Bund"  1859.  Nr.  .'U2 
und  separat. 

(Eckardt  Ludw.)  Volmar  Paul.  Die  Schillerfeier  «1er 
literarischen  Vereins  von  Bern  und  ihre  Bedeutung 
für  die  Schweiz.    Mit  den  Trinksprüchen  des  Herrn 


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183 

Redakter  König,  Institutsvorsteher  Allemann  i.  Bümplitz, 
Fürsprech  Raaflaub,  Redaktor  Stocker.)  „Die  Schweiz", 
herausgegeben  von  L.  Eckardt  und  Paul  Volmar 
Frick,  Bern,  Schaffh,  Jahrg.  2  (1859.)  S.  249—256 
Eckardt  L.  Teil  oder  Friedrich  Schiller  (Drama  bei  An- 
lass  der  Schillerfeier  Bern  1859  aufgeführt.)  Jena 
1859.  8°. 

Vgl.  „Die  Schweiz".  Illustr.  Monatschrift  des  lilerar. 
Vereins  in  Bern,  hsg.  von  Eckardt  u.  Volmar  II.  Jahrg. 
(1859).  S.  249  u.  s.  f. :  .Die  Schillerfeier  des  literar.  Vereins 
von  Bern  von  Paul  Volmar.4* 

F  6 1  e ,  La,  de  Schiller  (a  GenSve).  „Journal  de  Geneve."  Geneve 

Bd.  30.    Jahrg.  1859.  Nr.  267. 
Luzern:    Grossbach,  E.  Erinnerung  an  die  Schillerfeier  zu 

Luzera.   Festrede  von  E.  G.  Luzern  1859.  (Bürger- 

bibl.  Luzern.) 

Zürich:  Herwegh,  Georg.  Die  Schillerfeier  in  Zürich.  Prolog 
für  die  Festvorstellung  im  Theater  am  10.  November 
1859.   gr.  8°. 

—  —  Vischer,  Friedr.  Rede  zur  hundertjährigen  Feier  der 
Geburt  Schillers  am  10.  Nov.  1859  in  der  Peters- 
kirche in  Zürich.  Zürich  1859. 

Epilog  zu  Schillers  Teil.  (Gesprochen  bei  der  Aufführung 
des  Teil  in  Zürich,  am  Schillerfeste  1859,  verfasst 
von  Robert  Weber. 

Abgedruckt  in:  R.  Weber:  Neue  Gedichte  2.  Aufl.  Frick- 
Zürich-Leipzig  1861.   8°    S.  183/4. 

Weber  Robert.  Epilog  zu  Schillers  W.  Teil.  Abgedr.  in 
„Schillerdenkmal"  [v.  d.  Schillerfeiern  1859].  Volks- 
ausgabe Berlin  1860.    I.  Bd.  p.  790. 

Keller  Gottfried.  Gesammelte  Gedichte.  II.  Bd.  13.  Aufl. 
Berlin  1900.  8°. 

Darin  S.  153—157:  Das  grosse  Schillcrfest  1859. 

„Schiller- Denkmal".  Volksausgabe.  2  Bde.  Berlin  1860. 
gr.  16°. 

Vollständige  Sammlung  aller  bei  Anlass  der  Schillerfeier 
1859  in  allen  Ländern  erschienenen  oder  gehaltenen  Fest- 


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184 

dichtungen,  Prologe,  Reden,  nach  Städten  geordnet.  Ver^U 
darin  den  Anteil  der  Schweiz;  u.  a.  Bd.  I,  790:  Epilog  zu 
Schillers  W.  Teil,  gesprochen  von  Hob.  Weber. 

Keller  Gottfried.  Am  Mythenstein.  „Morgenblatt  für  ge- 
bildete Leser."  1861  2.  April  Nr.  14  Originaldruck.  4°. 

Schilderung  der  Einweihung  des  Schillerdenkmals  (Schillcr- 
stein)  im  Vierwaldstättcrsee. 
Ferner  erschienen  in: 
Keller  Gottfried.     Nachgelassene  Schriften    und  Dich- 
tungen. Dritte  Aufl.  Berlin,  1893.  8°,  V  u.  365  S. 
Darin :  Am  Mythenstein.   1860.   S.  34—69. 
Die  Enthüllungsfeier  des  Schillerdenk mals  am  Mythen- 
stein.   „Der  Eidgenoß".    Luzern,  Jahrg.  1860.  Nr. 
86,  87.  88. 

Schillerfeier.  Die,  am  Mythenstein.  „Bund."  Bern.  Folio. 
Bd.  XXX.  Jahrg.  1860.  Nr.  295.  296.  (Feuilleton.) 

Schillerfeier,  Die,  am  Mythenstein.  „Illustr.  Zeitung." 
Leipzig.    Bd.  35.  Jahrg.  1860.  S.  361—362.  Folio. 

Schillerfest.  Noch  ein  Schillerfest  (Brunnen)  „Der  Schwei- 
zerbote." 4°.    Aarau.    Jahrg.  1860.   S.  1021—1022. 

Album  der  Schiller-Feier  im  Rütli  und  am  Mythenstein 
1859  und  1860.  Mit  zwei  Abbildungen.  Beilage : 
Festreden  bei  der  Enthüllungsfeier  des  Schillerdenk- 
mals am  Mythenstein  beim  Rütli,  den  21.  Okt.  1860. 
Schwyz,  Eberle,  1860.    8°.    lex  8°. 

Schillerfeier.  Die,  am  Mythenstein  (mit  Abbildung.) 
„Schweiz.  Illustrierte  Zeitung."  Basel.  Jahrgang  II. 
1860.    S.  459—462. 

—  -  am  Mythenstein  [Oktober  1860].  (Mit  einem  Bilde 
des  Schillersteines).  „Illustrierter  Volks-Novellist." 
Familien-Blätter.  Basel.  Jahrgang  1.  (1861).  fol. 
S.  129—132. 

(Baechtold  Jacob.)    Schiller  und  die  Schweiz.  Feuilleton. 
„Neue  Zürcher  Zeitung"  v.  25.  Oktober.  Jahrg.  1880. 
Kommentar  über  die  erste  Aufnahme  von  SchHler's  Tell- 


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185 


drama,  anhand  eines  hier  wiedergedruckten  einschlägigen 
im  Oktoberhefl  1880  der  „deutschen  Revue"  von  Ludwig 
Geiger  veröffentlichten  Schillerbriefes. 

Schillerfelsen,  Der,  am  Vierwaldstättersee.  (Mit  Abbil- 
dung Seite  324.)  „Sterne  und  Blumen/'  Unterhaltungs- 
beilage zum  Luzerner  „Vaterland".  Luzern.  Jahr- 
gang 1890.    S.  324-36. 

von  Ah,  Ignaz  (Pseud.  „Hartmann  von  Baldegg):  Mythen- 
stein oder  Friedrich  Schillers  Wilh.  Teil".  Vater- 
ländisches Volksschauspiel  in  drei  Akten  mit  einem 
Vorspiel  und  Schlussbild.  (Originalhandschrift  in  4° 
von  27  Seiten  im  Nachlasse  des  i.  J.  1896  gestorbenen 
Dichters;  das  unvollendete  Mss.  lässt  im  Vorspiel 
Schiller  inmitten  der  Natur-Staffage  des  Teilstückes 
agieren.  —  (Original  im  Besitze  von  Pfarrer  von  Ah 
in  Kerns). 

Festakt  zur  Enthüllung  des  Telldenkmals  in  Altdorf. 
Dichtung  von  Arnold  Ott,  Musik  von  Gustav  Arnold. 
Altdorf,  1895.  8°. 

(Siehe  weitere  Literatur  oben:  S.  175  unter  „Musik"  bb.) 

W.fidmann  J.  V.]  Das  Teil-Jubiläum.  „Neue  Freie  Presse.4 
Morgenblatt   vom  30.  Aug.     Wien.    Jahrg.  1903. 
Nr.  14011.  (Feuilleton), 

Kaiser,  Isabelle.  Schiller.  Zur  Jahrhundertfeier  der  Teil- 
Dichtung.  [Prolog.]  „Die  Schweiz."  Schweizerische 
illustrierte  Zeitschrift.  Bd.  Vltf.  Jahrg.  (8.)  1904. 
fol.   Zürich.    Seite  289. 

Jubiläumsfeier,  Zur  100jährigen,  der  Vollendung  (von 
Friedr.  [von])  „Schillers  Wilh.  Teil".  Programm  der 
Teilaufführungen  in  Altdorf.  [Illustriert]  IV  u.  60  S. 
8°.   Altdorf,  Jakob  Vonmatt,  (1904). 

S.  5-35:  Wilhelm  Teil  in  Geschichte  und  Drama,  (Von 
F[ranz  Joseph]  Küng-Dormann.) 

Sudrow,  E.  Schiller.  Festspiel  mit  lebenden  Bildern.  Bern 
(o.  J.  [1904])   8°.    16  S. 
Darin  auch  der  „Teil". 

* 

*  * 


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IS« 


Katalog  der  Teil- Ausstellung  zur  Jahrhundertfeier  von 
Schillers  Wilhelm  Teil.  8.-22.  Mai  1904,  im 
Kunstgewerbemuseum  Zürich.    Zeh.  1904. 

Darin  p.  33.-35  und  94—95:  Documente  von  Erinne- 
rungsfeiern und  Erinnerungsstätten  Schillers  und  von  Schillers 
Teil. 

Teil-Ausstellung.  Katalog  der  Teil- Ausstellung  zur  Jahr- 
hundertfeier von  Schillers  Wilhelm  Teil.  8.  Mai— 
19.  Juni  1904  im  Kunstgewerbemuseum.  [Zürich, 
1904.]  8°.  Zürich.  2.  revid.  u.  mit  einem  Nach- 
trag verseh.  Auflage. 

Zur  Teil-Ausstellung.    „Neue  Zürcher  Zeitung.4'  Jahr- 
gang 1904  v.  6.  Mai,  Nr.  126.  (Feuilleton). 
Siehe  auch  oben  p.  17G  unter  „Bild.  Kunst" 

Vater  Teil  in  Zürich.  „Urner  Wochenblatt",  Altdorf.  Jahr- 
gang 1904.    Nr.  22.  23. 

Die  „Tell"-Jubiläums-Ausstellung.(Zürich).  „Luzerner 
Tagblatt.44    1904  v.  8.  Mai  Nr.  107.  (Feuilleton). 

Die  Teil- Ausstellung  in  Zürich.  Von  W.  B.  „Vos- 
sische Zeitung44  1904,  Nr.  239.  —  Frankel  Jonas: 
Teil-Ausstellung  in  Zürich  „Neue  Fr.  Presse44,  Wien 
1904  Nr.  14330. 

Blü inner,  Hugo.  Telljubiläum  und  Tellausstellung  in 
Zürich.  „Bühne  und  Welt.44  Berlin.  Jahrgang  VI. 
(1904)  Heft  22.    S.  921—33. 

Histor.  Einleitung  1804.  Aesthetische  Würdigung  der 
Zürcher-Jubiläums-Aufführungen  1904.  Ein  Gang  durch 
die  Schiller-Tell-Jubiläums-Ausstellung.  Mit  Abbild,  zu 
allen  drei  Themen. 

* 

*  * 

Die  Teilen  fahrt  des  Lesezirkels  Hottingen  (1904).  Mit 
vier  Abbildungen.  Von  O.  W[aser].  „Die  Schweiz.44 
Schweizerische  illustr.  Zeitschrift.  Zürich.  Bd.  VHL 
Jahrg.  (8.)    1904.  S.  358—360. 

Tfrog]  [Hans].  Die  Tellenfahrt  des  Lesezirkels  Hottingen. 
„Neue  Zürcher  Zeitung"  1904  Nr.  192.  193. 

Sch[nyder]  M[ichael]    Die  Schillerfeier  am  Mythenstein 


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187 


am  10.  Juli  1904.     „Vaterland."     Luzern.  Jahr- 
gang 1904  v.  12.  Juli.  Beilage  Nr.  158. 
Schillers  W.  Teil.    Prolog  von  Martin  Klotz.  „Schweiz. 
Familienwochenblatt.    Zürich.  1904/5.    24.  Jahrgang 
2.  Halb-Band.    S.  141. 

Zur  Jahrhundertfeier  des  „Wilhelm  Teil".  (Thüring- 
scher)  Haus-Kalender.    4°.    Luzern.    Jahrg.  (259.) 
1905.    S.  29—30. 
(Mit  Abb.) 

Schiller-Huldigung  und  Fritschizug.  (Luzern).  1)  Lu- 
zerner .Jagblatt."  Jahrg.  1905,  die  Nr.  12,  14,  48, 
51,  53.  (Feuilletons.)  2)  Luzerner  „Vaterland"  1905. 
Nr.  54.    2.  Blatt. 

Forrer,  Bundesrat.  Schillerrede.  Gehalten  an  der  Schiller- 
feier im  grossen  Tonhallesaal  in  Zürich  vom  9.  Mai 
1905.  (Abgedruckt  in:)  „Helvetia",  Illustr.  Monats- 
schrift, gegründet  von  R.  Weber.  Basel  1905.  Jahrg. 
28,  S.  423—28. 

Darin  insbesondere  über  Schillers  Teil  und  die  Huldigung 
der  dankbaren  Schweiz  für  diese  Schöpfung. 

Widmann   J.  V.     Schiller  in  der  Schweiz.  „Vossische 

Zeitung".    Jahrg.  1905.    Nr.  211. 

U.  a.  über  die  Schillerfeiern  1905  in  der  Schweiz,  auf 
deren  summarischen  Hinweis  wir  uns  {hier  beschranken 
müssen.  —  Vergl.  hiezu  auch  die  Zusammenstellung  der 
Schillerfeiern  1905  im  „Litterar.  Echo"  Berlin,  Jahrg.  1905 
Nr.  17  Sp.  1297—1304. 

Frey,  Adolf.     Zur   Hundertjahrfeier    von  Schillers  Teil 

[Dramat.  Szene  vor  der  Tellskapelle  am  Vierwald- 

stattersee].  —  „Süddeutsche  Monatshefte."  Hsg.  von  P. 

N.  Gossmann.  München  u.  Leipzig.  Jahrg.  II  (1905). 
Maiheft.    S.  361-373. 

Heinemann,  Franz:  Das  erste  Jahrhundert  von  Schillers 
„Wilhelm  Teil".  1804—1905. 


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Auf  das  hundertjährige  Literatur-,  Bühnen-  und 
Kulturleben  von  Schillers  ,Tell'  bezügl.  Stoffsammlung 
und  zu  Vorlesungen  am  Eidgenössischen  Polytechnikum 
(Zürich)  ausgearbeitetes  Original  -  Manuskript  im  Be- 
sitze des  Verfassers.  (Siehe  die  Vorlesungen-Programme 
der  Eidg.  Polyt. -Schule ,  Zürich,  Sommer-Semester 
1904,  p.  19  und  Sommer-Semester  1906  p.  19.) 


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Zur 

Schul-  und  Theater-Geschichte 

von  Uri. 


Von 

Eduard  Wymann. 


Dig 


Zur  Schul-  und  Theatergeschichte  von  Uri. 

Über  das  urnerische  Schulwesen  suchen  uns  zwei  größere 
darstellende  Arbeiten  zu  orientieren.  Franz  Joseph  Schiff- 
mann  behandelte  1878  im  Geschichtsfreund  „Die  Anfänge 
des  Schulwesens  im  Lande  Uri".  Gottfried  Ab  egg  ergänzte  1895 
diese  Studie  in  mehreren  Punkten  und  verfolgte  in  seinen  „Bei- 
trägen zur  Geschichte  des  urnerischen  Schulwesens"  die  Schicksale 
der  dortigen  Latein-  und  Volksschule  bis  in  unsere  Zeit  herab.  *) 

Spärlich  sind  die  Nachrichten  über  Johannes  Bürgler, 
den  ersten  bekannten  Schulmeister  des  Landes.  Darum  sei 
hier  gleich  beigefügt,  daL»  sich  derselbe  auf  dem  Umschlag 
des  Schattdorfer  Zinsrodels  von  1469  durch  einen  mit  seinem 
Namen  unterzeichneten  Nachtrag  verewigt  hat. 

Valentin  Compar,  der  Landschreiber  und  Schul- 
meister, ist  eine  nicht  weniger  interessante  Figur  als  Bürgler. 
Der  federgewandte  Gegner  Zwingiis  wird  nicht  nur  in  der 
Schulgeschichte,  von  Uri,  sondern  auch  in  der  schweizerischen 
Kirchengeschichte  allezeit  einen  ehrenvollen  Platz  behalten. 
Ahegg  hat  als  Ergänzung  zur  bezüglichen  Biographie  im  ersten 
historischen  Neujahrsblatt  von  Uri,  in  einer  Anmerkung  (S.  72) 
bereits  die  Verdienste  angedeutet,  welche  sich  Compar  um 
die  abgelegene  Pfarrei  Isental  erworben,  indem  er  dieser  bis- 
herigen Filiale  von  Seedorf  1518  das  Hecht  erwirkte,  einen 
eigenen  Taufstein  zu  errichten  und  daselbst  auch  die  hl.  Öle 
für  das  fünfte  Sakrament  aufzubehalten. 2)  Die  entsprechende 

»)  Die  Arbeit  erschien  in  den  „Pädagogischen  Blättern"  und 
separat  bei  J.  M.  Blunschi  in  Zug.  Der  Einfachheit  halber  zitieren 
wir  stets  den  Sonderabdruck. 

*)  Anno  Domini  millesimo  quingentesimo  deeimo  octavo  Reve- 
rendissimus  in  Christo  Dominus  Hugo  de  Landenberg,  Episcopus  Con- 
stantiensis,  nostris  conparochianis  in  Isental  concessit  et  indulsit,  quod 


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192 


Aufzeichnung  steht  auf  dem  Deckel  des  Jahrzeitbuches  von 
Seedorf,  das  mit  Hilfe  des  Pfarrers  Leonhard  Fründ  in  Alt- 
dorf 1615  erneuert  wurde. 

Neulich  gelaugten  zwei  Schulkomödien,  oder  wenigstens 
deren  gedruckte  Theaterzettel,  durch  Kauf  in  den  Besitz 
des  Herrn  Pfarrer  Loretz  von  Bürglen.  Beide  finden  sich  in 
den  obenerwähnten  Arbeiten  Schiffmanns  und  Aheggs  nicht 
verzeichnet,  wie  denn  überhaupt  das  Theater,  entsprechend 
den  ihnen  vorliegenden  Materialien,  bei  genannten  Autoren 
nur  wenig  Raum  beansprucht.  P.  Gall  Morel,  der  gründliche 
Kenner  ui*schweizerischer  Litteratur,  übergeht  diese  Stücke  in 
seinen  einschlägigen  Arbeiten  ebenfalls  mit  Schweigen.  *)  Sie 
scheinen  ihm  also  nicht  bekannt  gewesen  zu  sein.  Außer  dem 
Teilspiel,  mit  dem  sich  auch  Bächtold  eingehender  be- 
faßt, 2)  führt  Morel  nur  das  in  Zug  gedruckte  Stück  „M  a  r  - 
tinus  Bischoff"  von  1723  an,  welches  in  „deß  Original- 
Eydgnölöischen  Standts  Ury  Haupt-Fleken  Altorff  auf  öffent- 
lichem Theatro  von  der  studierenden  Jugend  vorgestellt"  wor- 
den. Außerdem  erwähnt  er  „Das  florierende  Uri;  eine 
zu  Ury  gespielte  Comedie",  die  von  Haller  (IV,  710)  als 
„Manuskript  1745.  In  den  Tschudischen  Sammlungen"  re- 
gistriert ist.  Das  Drama  „Magdalena",  welches  ca.  1088 
mit  Musikbegleitung  wahrscheinlich  in  Uri  aufgeführt  worden, 
ruht  als  Handschrift  3H4  in  der  Stiftsbibliothek  Engelberg.  3) 


possint  et  valeant  in  corum  ecclesia  liliali  propria  baptismatis  et  extre- 
mac  unetionis  sacramenta  habere,  subjectione  tarnen  et  aliis  juribus 
paroehialibus  Kcclesiae  nostrae  in  Seedorff  et  illius  plebano  nihilominus 
salvis  et  sine  aliqua  derogat ionc  perpetuis  teinporibus  duraturis:  Valen- 
tino  Gompar  tunc  temporis  Prothoscriba  et  scolarum  moderatore  exi- 
stente, patrocinante. 

V)  Das  geistliche  Drama,  vom  12.  bis  19.  Jahrhundert,  in  den 
fünf  Orten  und  besonders  in  Einsicdeln.  Geschichtsfreund  18GI.  S.  120. 
Zusätze  und  Nachträge  Gschfrd.  XXIII,  229. 

2)  Geschichte  der  deutschen  Litteratur  in  der  Schweiz.  Frauen- 
feld.  1892.  S.  326  und  Anmerkung  S.  84. 

3)  Gschfrd.  XVII.  80.  129  und  Gottwald,  Catalogus  codicum  manu 
scriptorum  1891  S.  246. 


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193 


Abegg  weiß  diesen  Aufzählungen  nur  das  litterarische  Produkt 
cles  Kaplans  Franz  Renner  anzufügen,  das  1751  unter  dem 
Titel  „Hermenegild"  zu  Andermatt  in  Szene  gesetzt  worden.  ') 
Mit  den  theateralischen  Aufftihrungen  von  Schwyz  und  Unter- 
waiden verglichen  —  von  Luzern  schon  gar  nicht  zu  reden  — 
muß  diese  Liste  als  äusserst  dürftig  bezeichnet  werden.  Es 
berührt  daher  angenehm,  wenn  die  allzuweit  geöffneten  Lücken 
etwas  ausgefüllt  werden  können  und  die  sonst  leicht  sich  auf- 
drängende Meinung,  als  hätten  sich  die  alten  Urner  gegen  die 
holden  Musen  Melpomene  und  Euterpe  allzu  spröde  benommen, 
immer  mehr  ihren  Halt  verliert. 

Den  14.  und  17.  September  1742  wurde  zu  Altdorf  die 
Komödie  „M  i  r  a  n  d  e  r  maritus,  miles  et  monachus"  aufgeführt.  *) 
Die  beiden  neu  aufgefundenen,  gedruckten  Theaterzettel 
verraten  ferner,  dali  im  Hauptflecken  Altdorf  1747  das  Trauer- 
spiel Formerius  und  1761  der  „Zwey-Kampf  zwüschen 
Himmel  und  der  H611  um  doli  Joannis  Guarini  Seel"  die 
schaulustige  Menge  gerührt  und  unterhalten  habe.   Wie  schon 
1723,  so  liessen  auch  in  den  genannten  Jahren  nicht  blos  die 
allezeit  für  Komödien  jeder  Art  leicht  zu  begeisternden  Studen- 
ten, sondern  auch  würdige,  gesetzte  Herren  geistlichen  und 
weltlichen  Standes  von  den  leichtfüßigen  Musen  sich  bestricken, 
ebenfalls  auf  die  Bretter  zu  steigen  und  der  Jugend  womög- 
lich die  schönsten  der  geworfenen  Kränze  mit  einem  graziösen 
Bückling  vorwegzunehmen.  Um  Originaldichtungen  wird  es  sich 
wohl  schwerlich  handeln.  St.  Martin  von  Tours  mußte  schon 
1608  zu  Luzern  und  1648  wieder  in  Pruntrut  eine  ßehand- 
lung  auf  der  Bühne  sich  gefallen  lassen  und  1727  nannte 
sich  ein  Schuldrama  in  Zug  „Exhibito  tragico-comica  de 
Joanne  Guarino."    Den  5.  und  12.  Januar  1738  sah  Malters 
ein  „Kleines  Gespihl  von  einem  heiligen  Hirtenknab  aus 
Hispanien  mit  Namen  Formerius"  und  Konstanz  Ende  1707 

V)  Abegg  a.  a.  O.  S.  37.  Die  Autorschaft  Renners  scheint  übrigens 
nicht  sicher  nachweisbar  zu  sein. 

*)  Mitteilung  von  Spitalpfarrer  Müller  aus  dem  litterarischen 
Nachlaß  des  Karl  Leonhard  Müller. 


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194 


das  Stück  S.  Hermenegildus. 1)  Dagegen  werden  die  Stoffe 
den  lokalen  Kräften  und  Bedürfnissen  angepaßt  und  umge- 
arbeitet worden  sein.  Die  musikalischen  Kompositionen  zu 
„Martinus"  sind  das  Werk  des  geistlichen  Volksschullehrers 
Sebastian  Anton  Ringold  von  Altdorf.2)  Er  versah  das 
Amt  eines  Schulmeisters  vom  Dez.  1721  bis  1730,  besorgte 
hierauf  die  Orgel,  wurde  1735  Pfarrhelfer  und  1755  Pfarrer  von 
Altdorff  und  bischöflicher  Kommissar.  Erst  im  Alter  von  80  Jah- 
ren verließ  er  den  11.  Aug.  1778  den  Schauplatz  dieser  Welt.  3) 
Ob  auch  das  nächstfolgende  Stück  von  1747  mit  Musik- 
einlagen durchsetzt  gewesen,  ist  aus  dem  bezüglichen  Programm 
nicht  ersichtlich.  Als  Provisor  tritt  uns  dabei  Vikt.  Jos.  Reinigi 
Stulz  aus  Nidwaiden  entgegen,  der  den  10.  April  1751  Früh- 
messer in  Stans  und  1756  Chorherr  von  Bischofszell  gewor- 
den und  1800  das  Zeitliche  segnete.  Er  ist  demnach  in  der 
Liste  der  Provisoren  weiter  hinaufzurücken  und  unmittelbar 
nach  Jos.  Leonz  Imhof  einzuschalten.  (Vergl.  Ahegg  S.  17.)  Neben 
Stulz  wird  als  Schulmeister  unter  den  Spielenden  aufgezählt 
Justus  Florian  R i rigol d,  ein  Laie  und  Bruder  des  vor- 
genannten Pfarrers  und  Kommissars  Ringold.  Der  Schule 
widmete  er  sich  seit  174*2  bis  zu  seinem  Tode  den  8.  Mai  1765. 
Beim  „Zwey-Kampfu  von  17 bl  gab  er  die  Rolle  eines  fürst- 
lichen Jägers,  Herr  Vilgschrey,  und  trat  überdies  auch  singend 
als  Nathan  auf.  Sein  Amtsnachfolger  war  ein  Kleriker,  mit 
Namen  Karl  Jos.  Kluser,  der  im  Spiel  von  I7b'l  ausdrück- 
lich Scolasticus  Altorffi  genannt  wird.  Er  hat  also  nicht  erst 
des  seit  1705  dies  Amt  bekleidet,  sondern  ist  schon  zu  Lebzeiten 
Justus  Florian  Ringold  in  den  Schuldienst  getreten.  (Vgl.  Ahegg 
S.  17.)  Ein  anderer  „Komödiant'',  Pfarrhelfer  lmhof  in 
Schattdorf,  wird  unter  den  Actores  von  17B1  sogar  als  Theo- 
logiae  Professor  tituliert.    Er  soll  dieses  Amt  6  Jahre  lang 

«)  Gfr.  XXIII,  178.  Bächtold  a.  a.  O.  Anmerkung  S.  151.  Gröber, 
Geschichte  des  Jesuitenkollcgs  in  Konstanz  S.  3lo. 

a)  Ahegg  macht  ihn,  gestützt  auf  den  lateinischen  Ausdruck 
„modulos  composuit"  irrtümlich  zum  Verfasser  des  ganzen  Stückes. 

8)  Das  Pfarrerverzeichnis  im  Gesrhichtsfreund  XXXIII.  300 
lasst  ihn  irrig  erst  den  '28.  Oktober  verscheiden. 


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versehen  haben.  Es  geschah  dies  in  Schattdorf,  wo  sein  Prin- 
zipal ein  kleines  Konvikt  unterhielt.  Den  21.  Sept.  1765 
wurde  er  zum  Pfarrer  von  Sisikon  gewählt.  Der  Organist 
von  Altdorf,  Stephan  Christian  Hartmann,  durfte  natür- 
lich nicht  fehlen.  Er  spielte  sogar  drei  Rollen,  indem  er  je 
nach  Bedürfnis  bald  als  Kardinal,  bald  als  Exorzist  oder 
auch  als  Tod  auftrat. 

Die  musikalischen  Partien  des  Stückes  hatte  man  dies- 
mal aus  Unterwaiden  bezogen,  wo  Jos.  Anton  Omlin,  der 
Sohn  des  Schulmeisters  von  Stans,  schon  ein  Jahr  zuvor  als 
Student  der  Philosophie  bei  einer  Aufführung  in  Stans  durch 
das  musikalische  Vorspiel  zu  „Griseldis"  bereits  die  Aufmerk- 
samkeit weiterer  Kreise  auf  sich  gelenkt  hatte  und  daher 
auch  jetzt  um  seine  Kunst  angesprochen  wurde.  Wir  ver- 
muten indessen  wohl  nicht  mit  Unrecht,  daß  auch  das  schul- 
meisterliche Standesbewußtsein  nicht  unwesentlich  dazu  bei- 
getragen, die  musikalischen  Fäden  zwischen  den  benachbarten 
Landesresidenzen  zu  knüpfen.  Die  übrigen  Kompositionen 
Omlins  sind  von  A.  Küchler  in  den  Ob  waldner  Geschichts- 
blättern 1904  zusammengestellt  Der  Komponist  war  Bürger 
von  Sarnen  und  starb  1801  als  Domkaplan  und  Kapellmeister 
in  Konstanz.  1) 

Weil  es  sich  um  Darstellungen  aus  der  Heiligenlegende 
handelte,  glaubte  die  Geistlichkeit  das  Recht  oder  sogar  die 
Pflicht  zu  haben,  nach  dem  Geschmack  der  Zeit  bei  den 
Theateraufführungen  mitzuwirken.  Daher  sah  das  Publikum 
1723  elf,  1747  fünf  und  1761  sechs  Kleriker  auf  der  Bühne. 
Besonders  theaterfreundlich  scheint  der  Pfarrer  von  Bürglen, 
Jon.  Ant.  Seb.  Wipflin,  gewesen  zu  sein.  1747  spielte  er  die 
Titelrolle  Formerius  und  die  allegorische  Figur  Spes.  Auch 
1761  ließ  er  sich  wieder  bereden,  eine  Hauptrolle  als  Fürst 


»)  Wymann,  Jos.  Ant.  Omlin.  ein  Komponist  aus  Unterwaiden. 
Obwaldner  Volksfreund  Nr.  74,  1905.  Küchler,  Chronik  von  Sarnen, 
1805.  S.  162  und  164.  Beiträge  zur  Geschichte  Nidwaldens.  3.  Heft 
1886.   S.  24  -26. 

Geschichtsfrd.  Bd.  LXI.  13 


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196 


Wuifredus  und  als  Papst  zu  übernehmen.  Nicht  genug  da- 
mit, er  sollte  auch  noch  durch  seine  schöne  Stimme  als  per- 
sonifizierte Einsamkeit  die  Zuschauer  entzücken.  Frauen  waren 
von  der  Mitwirkung  ausgeschlossen.  Nur  deshalb  konnte 
einem  Mitglied  des  Klerus,  dem  Joh.  Seb.  Gerig,  die  Rolle 
der  fürstlichen  Prinzessin  Riquilda  zufallen. 

Der  Geistliche  Joh.  Jos.  Ant.  Imhof,  welcher  1761 
als  fürstlicher  Verwalter  und  Jäger  am  „Zwey-Kampf  um  deli 
Joannis  Guarini  Seel"  sich  beteiligte,  trat  bald  nachher  als 
Lehrer  der  Rudimenta  und  Grammatik  in  den  Dienst  der 
Pädagogik  und  verharrte  darin  nicht  bloß  bis  ca.  1776,  son- 
dern ist  bis  1799  auf  diesem  Posten  zu  linden.  *) 

Imhof  empfing  die  Taufe  zu  Altdorf  am  19.  Januar  173). 
Sein  Vater  nannte  sich  Johann  Kaspar,  hieß  aber  im  Volks- 
mund „Fadenthaler".  Die  Mutter  war  eine  Kathaiina  Nagel. 
Imhof  trat  den  14.  Mai  1761,  also  bald  nach  der  Primiz,  ins 
Priesterkapitel  und  wurde  den  13.  Januar  1783  durch  Wahl 
auf  die  Leonhardspfründe  zu  Altdorf  berufen.  *)  1799  floh  er 
vor  den  Franzosen  nach  Glarus,  wurde  aber  auf  der  Rück- 
reise den  19.  August  1799  samt  seinen  Begleitern  in  der 
Alp  Klus  von  den  Franken  ermordet  und  an  Ort  und  Stell*? 
begraben. 3) 

Den  14.  Mai  1656  erhält  der  Altdorf  er  Seelmesser  Peter 
Für r er  von  Gurin  im  Maiental  einhellig  das  Landrecht  von 
Uri  „in  ,  Ansehung  seiner  dem  Landt  in  Unterweysung  der 
Jugent  als  Schuolmeister  und  auch  umb  deß  erweisten  Flyses 
mit  Uszug  des  Landtsfendlis."  Furrer  stirbt  den  7.  Novbr. 
J  697  im  77.  Jahre  seines  Lebens,  wovon  er  48  als  Seelmesser 
verbrachte.  *) 


«)  Urncr  Neujahrsblatt  1900  S  5.   Ahegg  a.  a.  O.  S.  44. 

2)  Der  zürcherische  Sammler  monatlicher  schweizerischer  Neuig- 
keiten 1783  S.  12. 

3)  Histor.  Neujahrsbl.  von  Uri  1800.  Verzeichnis  der  Gefallenen  S.  4 
«)  Neujahrsblatt  von  Uri  190(5.  S.  65.  Abegg  nennt  S.  17  einen 

Franz  Furrer,  der  bis  zu  seinem  Tode  (30.  Aug.  1097)  Volksschul- 
lchrer  in  Altdorf  gewesen.    Die  Beiden  sind  nicht  identisch. 


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197 


Seit  ungefähr  1767  wirkte  der  Kleriker  Jos.  Anton 
Burchet  (Burcard)  als  Lehrer  der  Rhetorik.  Abegg  fügt 
ganz  richtig  bei,  ,.wenn  auch  bisher  kein  anderer  Professor 
dieser  Klasse  erwähnt  ist,  so  darf  man  dennoch  nicht  an- 
nehmen, es  sei  Rhetorik  früher  nicht  gelehrt  worden. 1)  Be- 
reits 1761  werden  unter  den  Actores  5  Rhetoriker  aufgezählt. 
Dagegen  muß  1747  diese  Klasse  gefehlt  haben. ?)  Burchet 
oder  Burcard  ist  1711  in  Altdorf  geboren.  1734  meldet  er 
sich  um  den  Schuldienst  in  Sursee  und  weist  „schöne 
Testimonia"  vor.  3)  In  den  sechziger  Jahren  taucht  er  dann,  wie 
schon  gemeldet,  in  Altdorf  als  Lateinlehrer  auf  und  stirbt  auf 
der  heimatlichen  Scholle  den  9.  August  1794. 

Bevor  Kaplan  Joh.  Peter  Tanner  von  Altdorf  174*2 
zum  Pfarrer  von  Erstfeld  gewählt  worden,  hatte  er  sich  als 
Professor  der  Rhetorik  in  Altdorf  betätigt. 4)  In  der  Reihe 
der  humanistischen  Jugendbildner  vermissen  wir  ebenfalls 
gänzlich  den  früheren  Pfarrer  von  Spiringen,  Sselmesser  Karl 
Martin  Arnold,  der  im  wilden  Kriegsjahr  1799  und  vielleicht 
schon  früher  den  Studenten  Humanität  und  Rhetorik  bei- 
zubringen suchte.  Arnold  erblickte  das  Licht  der  Welt  als 
Sohn  des  Landschreibers  Franz  Anton  und  der  Maria  Anna 
Katharina  Tanner  den  31.  August  1731.  Nachdem  er  die 
Studien  in  Mailand  absolviert,  hatte  ihn  seine  Vatergemeinde 
Spiringen  den  16.  Februar  1755  als  Helfer  berufen  und  den 
11.  Nov.  1766  zu  ihrem  Pfarrer  gemacht.  Wie  das  Alter 
seine  Tätigkeit  zu  lähmen  begann,  resignierte  er  1794  auf  seine 
Stelle,  und  den  3.  November  gleichen  Jahres  gaben  ihm  seine 


')  Abegg  a.  a.  O.  S.  44. 

»)  Joh.  Melchior  Gisler  (Abegg  S.  45)  wird  1707-  35  noch  nicht 
Rhetorik  doziert  haben. 

*)  Beck,  das  Schulwesen  der  Stadt  Sursee.  Zürich  1903.  S.  38. 

«)  Urner  Neujahrsblatt  1906.  S.  58.  Tanner  ist  geboren  zu  Alt- 
dorf  den  30.  August  1713  als  Sohn  des  Jost  Anton  Tanncr  und  der 
M.  Magdalena  Megnet.  1788  resigniert  er  in  Erstfeld  und  stirbt  1793 
zu  Altdorf  mit  dem  Titel  eines  apost.  Protonotars  und  Sextars  des 
Vierwaldstättcrkapitels. 


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198 

Pfarrkinder  einen  Nachfolger.  Der  alte  Pfarrer  aber  zog  nun  als 
Seelmesser  wieder  nach  der  urnerischen  Residenz,  in  welcher 
er  einst  seine  jungen  Tage  verlebt.  ')  Wohl  infolge  der  Kriegs- 
läufe und  des  Brandes  von  Altdorf  wohnte  er  zeitweise  in 
Attinghausen.  Zwei  Briefe  vom  24.  Juni  und  13.  August  1799 
tragen  die  Adresse:  Seiner  Hochwürden  dem  Hochgelehrten 
Herrn,  Herrn  Carl  Martin  Arnold,  Kaplan  und  Professor, 
Meinem  hochgeehrtisten  Herrn  Patron,  Uri,  Ättinghausen. 
Das  zweite  Mal  wird  Arnold  ausdrücklich  Professor  der 
„Rhetorik  tituliert. 

Diese  Briefe  stammen  von  seinem  Bruder  Joseph, 
welcher  damals  die  Würde  eines  Dekans  von  Pfävers  trug 
und  von  1805—1819  diesem  Benediktinerstifte  als  Abt  vor- 
stand. 2)  Von  seiner  Hand  sind  im  Koinmissiariatsarchiv  zu 
Bürglen  noch  jetzt  92  meist  lateinische  Briefe  erhalten,  die 
zwischen  dem  Juni  1799  und  dem  Dezember  1811  an  seinen 
Bruder  Kaplan  Karl  Martin  Arnold  in  Altdorf  gerichtet  sind. 
Ein  dritter  Bruder,  Joseph  Leonz  Arnold,  starb  den  5.  Juli  1797 
als  Pfarrer  von  Unterschächen.  3)  Obwohl  Kaplan  Arnold  nie 
Pfarrer  von  Altdorf  geworden,  erhielt  er  doch  im  Februar 
1802  von  der  bischöflichen  Kurie  in  Konstanz  das  Amt  eines 
Kommissars  übertragen,  dessen  Geschäfte  er  übrigens  aushilfe- 
weise schon  während  sieben  vollen  Jahren  besorgt  hatte.  Sein 
Verwandter,  der  Pfarrer  von  Attinghausen,  wußte  sich  dieser 
Würde  zu  entziehen.  Der  Titel  eines  Professors  verschwindet 
mit  April  1800  auf  den  Adressen  des  Kaplans  Arnold  4)  und 
mit  Übernahme  des  Kommissariats  hatte  wohl  auch  die  schul- 
meisterliche Laufbahn  ein  Ende.  Seinen  ehemaligen  Schülern 


»)  Neujahrsblatt  von  Uri  1901  S.  51.  Da  seine  zwei  Kollegen 
kränklich  waren,  lasteten  auf  ihm  vielfach  auch  die  Geschäfte  der 
Helferei. 

2)  Geboren  zu  Altdorf  den  10.  Febr.  1738,  Profeß  38.  Okt.  1755, 
zum  Abte  erwählt  den  10.  Dez.  1805,  gestorben  den  13.  Mai  1819. 
8)  Urner  Ncujahrsblatt  1897  S.  16. 

<)  Dafür  wird  er  vom  18.  April  1800  bis  28.  Mai  1805  Präses 
der  marianischen  Kongregation  zu  Altdorf  genannt. 


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war  der  alte  Professor  sehr  zugetan.  Als  einer  derselben 
(Gisler)  später  Offizier  geworden  und  sich  in  der  Nähe  von 
Pfävers  aufhielt,  empfahl  er  diesen  mit  väterlichem  Wohl- 
wollen seinem  Bruder,  dem  Abte  des  gleichnamigen  Stiftes, 
mittelst  Brief  vom  11.  Sept.  1809.  *)  Den  31.  Januar  1812 
schied  Arnold  im  Frieden  von  hinnen.  Das  Altdorf  er  Toten- 
buch schildert  ihn  als  einen  Mann  von  großen  Talenten  und  Ver- 
diensten. Bis  zum  letzten  Tage  hatte  er  die  Frische  des 
Geistes,  ein  erstaunliches  Gedächtnis,  eine  bewunderungs- 
würdige Arbeitskraft  und  Kenntnis  geistlicher  und  weltlicher 
Dinge  bewahrt  und  seine  Kenntnisse  durch  fortwährendes 
Studium  bereichert. 

Ein  anderer  ehemaliger  Professor  der  Rhetorik,  Franz 
Bernhard  Schmid,  hatte  1767—74  als  Pfarrhelfer  in 
Spiringen  gewirkt  und  starb  1803  als  Klosterkaplan  in  Altdorf.2) 

Nach  dem  Brande  des  Hauptfleckens  wurde  die  Volks- 
schule ins  Frauenkloster  verlegt,  wo  ein  Schulmeister  und 
eine  Klosterfrau  „in  der  oberen  Redstuben"  sich,  so  gut  es 
die  Verhältnisse  erlaubten,  mit  Erziehung  der  Jugend  be- 
schäftigten. 3)  Der  Name  dieses  geplagten  Mannes  fehle  hier 
nicht.  Es  ist  Jost  Anton  Muheim  von  Altdorf.  Seit  1792 
in  Meien  als  Kaplan  angestellt,  übernahm  er  den  29.  Sept.  1797 
als  Schulmeister  die  Ausbildung  von  20  Kindern  Altdorfs.  Er  gab 
auch  die  Anfangsgründe  in  Latein  und  hatte  in  der  Kirche 
den  Choral  vorzusingen.4) 

1773  erscheint  ein  Provisor  Johann  Maria  Mattli  und 
Abegg  hält  es  nicht  für  ausgeschlossen,  daß  1805  ein  anderer 
Namensvetter  diesen  Posten  bekleidet  habe.  5)  Es  handelt  sich 

')  In  Ihrer  Nähe  befinden  sich  drei  Offiziere  et  quidem  omnes 
(res  de  parentela  Gisler,  quorum  unus  filius  est  Domini  extabellarii 
Gisler  et  quondam  discipulus  meus,  quem  pro  reliquis  tibi  commen- 
datum  volo  utpote  juvene  optimis  moribus  praeditum. 

a)  Histor.  Neujahrsblatt  von  Uri  1901  S.  62  und  Abegg  S.  44. 

»)  Histor.  Neujahrsbl.  von  Uri  1899  S.  24. 

«)  Histor.  Neujahrsbl.  von  Uri  1897  S.  20,  33  und  96. 

*)  Abegg  S.  17  und  18. 


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jedoch  hier  um  die  nämliche  Persönlichkeit.  Denn  Kommissar 
Arnold  entwortete  seinem  Bruder  in  Pfävers  auf  einen  Brief 
vom  29.  Dezember  1807,  die  Stelle  eines  Provisors  in  Alt- 
dorf, welche  Mattli,  der  im  November  gestorben,  über  40  Jahre 
innegehabt,  sei  noch  unbesetzt.  Die  Einkünfte  seien  gering 
und  die  Kassen  Altdorfs  leer  und  außer  Stande,  den  Gehalt 
zu  erhöhen. ') 

In  diese  Zeit  fallen  die  Anfänge  einer  geregelten  Schule 
in  Amsteg.  Die  Einwohner  dieser  Filiale  von  Silenen  wutften 
in  Verbindung  mit  der  Bevölkerung  von  Ried  und  Intschi, 
trotz  der  vielen  Schwierigkeiten,  welche  ihnen  der  Pfarrer 
und  sein  Anhang  bereitete,  vom  Bischof  von  Konstanz  die 
Verlegung  der  Silener  Kaplaneipfründe  nach  Amsteg  zu  er- 
wirken, wo  der  Benefiziat  künftig  im  Winter  Schule  halten 
sollte.  Sofort  wurde  von  den  Bewohnern  Stegs  und  der 
Nachbarschaft  auf  eigene  Kosten  ein  Pfrundhaus  mit  einem 
heizbaren  Schulzimmer  erbaut.  2) 

Die  Kaplanei  zu  Meien  scheint  an  der  Wende  des 
18.  und  zu  Beginn  des  19.  Jahrhunderts  so  eine  Art  Warte- 
posten für  eine  Altdorf  er  Professur  gewesen  zu  sein.  Zwei 
jüngere  Herren,  Joseph  Propst  und  Sebastian  Schranken- 
müller,  beide  von  Augsburg,  hatten  bisher  in  Wallis 
Humaniora  doziert  und  gelangten  nun  an  den  Abt  von  Pfävers 
mit  der  Bitte,  ihnen  eine  Stelle  zu  verschaffen.    Abt  Arnold 

')  Munus  Provisoris  Altorffij  nemini  adhuc  collatum  fuit,  quod 
Provisor  Mattli  mense  Novembri  defunctus  ultra  40  annos  optime 
obtinuerat.  Tenues  sunt  redditus  et  Culsia  (?)  Alt.  tot  aumptibus 
exhausta  et  debitis  onerata  haud  valet  augere  Stipendium. 

2)  Aus  der  Antwort  des  Kommissars  Arnold  an  seinen  Bruder 
in  Pfävers  auf  den  Brief  vom  29.  Dez.  1807:  Incolae  in  Steeg  cum 
vicinis  in  Ried  et  Intschi  a  Curia  Constantiensi  post  plunmus  con- 
tentiones  a  Domino  Parocho  illiusquc  fautoribus  ipsis  motas,  ob- 
tinuerunt,  ut  vacans  bcneficium  Capcllaniac  ad  saccllam  Sanctae  Crucis 
in  Steeg  transferatur,  ut  . . .  ibique  hicmali  tempore  schola  a  Capellano 
teneatur.  Domus  nova  unacum  hypocausto  scholae  accommodato  surap- 
tibus  horura  incolarum  pro  primissario  hoc  acdificabitur.  Vgl.  dazu 
Ahegg  S.  49. 


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wandte  sich  an  seinen  Bruder,  den  Kommissar  in  Altdorf, 
und  dieser  konnte  den  Professor  Propst  in  Göschenen  und 
seinen  Kollegen  Schrankenmüller  in  Meien  unterbringen,  wo 
am  Gallustag  1808  die  Wahl  stattfand.  Mit  Vergnügen  lauschten 
die  Talbewohner  den  Worten  des  ausgezeichneteu  Kanzel- 
redners, der  zum  Bedauern  der  Gemeinde  schon  nach  einem 
Jahr  sich  verabschiedete  und  als  Professor  der  Syntax  und 
Poesie  nach  Altdorf  zog.  Kommissar  Arnold  war  darob  etwas 
ungehalten  und  bemerkte  in  einem  Briefe,  wenn  er  dies  ge- 
wußt, hätte  er  und  der  Pfarrer  von  Wassen  sich  nicht  sö 
viel  Mühe  gegeben,  Schranken müller  zu  versorgen  und  ihm 
die  Behausung  so  wohnlich  einzurichten.  x) 

Über  die  erzieherische  Tätigkeit  urnerischer  Frauen- 
klöster verlautet  im  18.  Jahrhundert  noch  höchst  wenig.  Doch 
scheinen  sie  schon  damals  bessere  Töchter  zur  Ausbildung 
übernommen  zu  haben.  Graf  Franz  Sebastian  von  Crivelli, 
päpstlicher  Gardehauptmann  in  Bologna,  verordnete  in  seinem 
Testament  von  1776,  daß  seine  Mädchen,  wenn  ihm  solche  noch 
geboren  würden,  einem  Frauenkloster  Uris  zur  Erziehung  an- 
zuvertrauen seien  und  den  30.  März  1797  finden  wir  im  Tage- 
buch des  Klosters  Seedorf  bei  Anlaß  eines  Begräbnis  der 
Äbtissin  Kosttöchter  erwähnt.  2) 

Wenig  bekannt  dürfte  auch  sein,  daß  die  Kloster- 
schule von  Pfävers  auch  aus  Uri  Zuzug  erhalten.  Der  Abt 
des  genannten  Stiftes  eröffnet  dem  Kommissar  von  Uri  in 
einem  Briefe  vom  11.  Oktober  1808,  wenn  seine  Schwester 
ihm  etwa  ein  Paar  Strümpfe  stricken  wolle,  so  möge  sie 
dasselbe  dem  Sohn  des  Fähnrich  Joseph  Anton  Arnold  über- 
geben, der  dies  Jahr  die  Klosterschule  besuche.3)  Der  Vater 

•)  Historisches  Neujahrsbl.  von  Uri  1808  S.  21  und  Antwort 
Arnolds  auf  einen  Brief  vom  11.  September  1809.  Meycnsis  (Saeel- 
lanus)  Altorffium  sc  conferet,  ibidem  professor  Syntaxeos  et  poesis 
electus. 

*)  Histor  Neujahrsbl.  von  Uri  1899.  Tagbuch  des  Klosters  Seedorf. 

8)  per  filium  D.  Vcxilleriferi  Arnold,  qui  scholam  nostram  hoc 
anno  frequcntabit,  miserit.  Wahrscheinlich  der  Vater  des  Komponisten 
Gustav  Arnold. 


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202 


begleitete  den  Sohn  persönlich  an  den  Studienort.  Der 
Junge  war  nicht  für  den  geistlichen  Stand  bestimmt,  machte 
aber  dennoch  bei  den  Benediktinern  recht  gute  Fortschritte* 
Der  schwarze  Kaffee  scheint  damals  schon  in  Uri  populär 
gewesen  zu  sein,  indem  der  Abt  in  einem  Briefe  vom 
11.  Sept.  1809  verrät,  daß  der  Student  nicht  aus  Mangel  an 
Lust  und  Liebe,  sondern  durch  Schuld  des  Instruktors  im 
„Cheli"  wenig  Fortschritte  gemacht.  1) 

Für  die  Berechnung  des  Besuches  der  höheren  Lehr- 
anstalt Altdorf  sind  die  Theaterzettel  von  doppeltem  Wert. 
Während  sonst  alle  Nachweise  über  die  Frequenz  der  Alt- 
doifer  Lateinschule  fehlen,  liefern  diese  Programme  uns  nicht 
bloß  über  Namen  und  Zahl  der  Schüler,  sondern  auch  über 
Namen  und  Zahl  der  Klassen  zuverlässige  Berichte.  Die 
Schülerlisten  dürfen  ohne  Bedenken  als  vollständig  betrachtet 
werden,  denn  ehe  man  die  gewöhnlichen  Scholares,  die  Primar- 
schüler,  zu  Ehren  zog,  wurde  jedenfalls  der  letzte  Latein- 
schüler für  den  Beutezug  Thalias  mobil  gemacht.  Freudig 
werden  die  Lokalforscher  in  diesen  Namenlisten  ihre  späteren 
geistlichen  und  weltlichen  Gemeindehäupter  wiedererkennen. 

Auch  im  hochgelegenen  Ursern  waren  Theater- Auf- 
führungen während  der  ersten  Hälfte  des  XVIII.  Jahrhunderts 
keine  Seltenheit.  Der  Rat  spendete  den  Komödianten  je- 
weilen  bis  10  Taler  und  sie  konnten  überdies  von  sechzehn 
Pferden  das  Weidgeld  beziehen. 2)  Leider  vernehmen  wir 
die  Namen  der  Stücke  nicht,  die  sich  dieser  hohen  obrig- 
keitlichen Gunst  erfreuten.    Bis  jetzt  ist  nur  „Hernie ne- 


»)  Redit  in  patriam  filius  D.  Arnold  locumtenenlis,  qui  hoc 
litterario  anno  apud  nos  raultum  profecit,  quam  vis  haereditario  praeuiio 
solum  donatus.  Mores  exhibuit  optimos  et  pro  aetatc  sua  juvenil! 
caeteros  prudentia  vicit.  Ob  defcctum  instructoris,  non  diligentiae  in 
Ghelj  parum  profecit.  Ad  nos,  si  ne  denuo  redeat,  providebo  melius. 
Brief  an  Kommissar  Arnold.  —  Dr.  L.  Brandstetter  hält  Ghelj  für  ein 
Lehrfach. 

2)  Ahegg  S.  52. 


- 

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gild"  in  die  Öffentlichkeit  gedrungen  unter  dem  Titel:  Das 
^wegen  dem  Catholisch  Enthaupten  Printzen  Catholisch  ge- 
machte König-Reich  Hispania.  Vorgestellt  in  dem  standhaft 
und  glorreichen  Martyrhelden  oder  Spanischen  Gron  Erben 
Hermenegilde.  Exhibiert  vonn  der  Studierenden  Jugend-  und 
Einwohneren  in  dem  Haupt-Dorff  zu  Ursern,  An  der  Matt. 
Anno  1751  den  ...  Herbstmonat.  Gedr.  in  dem  hoch-Fürstl. 
Gotteshaus  Disentis  Durch  Joh.  Bapt.  (?)  Groß. 1) 

Wir  können  dieser  Aufführung  gleich  noch  ein  anderes 
Schauspiel  anreihen,  dessen  drei  Akte  mit  ebensovielen  Ge- 
sangeinlagen ausgestattet  waren,  nämlich:  Brevis  exhibitio 
duninte  processione  in  translatione  solemni  S.  Julij 
Martyri8  nomine  proprio,  die  10.  Augusti  1757.  Es  handelt 
sich  also  um  eine  Translationsfeierlichkeit,  wie  sie  im  XVH. 
und  XVIII.  Jahrhundert  häufig  vorkamen.  Auch  die  Talschaft 
Ursern  war  nicht  wenig  stolz  darauf,  durch  Vermittelung  des 
Zuger  Kapuziners  P.  Michael  Wickart  aus  Rom  den  hl.  Leib 
des  Märtyrers  Julius  erhalten  zu  haben,  und  sie  freuten  sich 
mächtig,  ihn  mit  Aufwand  aller  Kräfte  feierlich  empfangen  zu 
dürfen. 2)  Die  Prozessionsordnung  kennt  nicht  weniger  als 
48  Gruppen,  Die  33.  Abteilung  bildete  „ds  ferculum,  auf 
welchem  der  hl.  Julius  vorgestelt.  Diser  wäre  Franc.  Jos. 
Renner." 

Unmittelbar  vor  und  nach  ihm  schritten  je  vier  Engel 
mit  Kerzenstöcken.  Der  hl.  Leib  selbst  ruhte  auf  den  Schultern 
von  vier  Priestern.  Die  ganze  Prozession  war  begleitet  von 
„beständiger  Music  vnd  Trompetenschall,  den  man  hat  die  Statt- 
Trompeter  von  Lucern  kommen  laßen."  Die  zehnte  und  letzte 
Geschützsalve  wurde  abgefeuert,  „da  die  Priesterschaft  auß 
der  Kirchen  gezogen."  Falls  nicht  Kaplan  Franz  Renner  in 
Zumdorf  nochmals  den  Pegasus  bestiegen,  dürfte  der  Ver- 

')  Schiffmann,  die  Buchdruckerei  im  Lande  Uri  von  ihren  An- 
langen bis  in  die  Gegenwart.   Umer  Neujahrsblatt  1896.   S.  26. 

*)  Julius  ist  kein  sogenannter  getaufter  Heiliger.  Die  bezügliche 
Authentik  ist  datiert:  Rom,  10.  Febr.  1752.  Stückelberg,  Geschichte 
der  Reliquien  in  der  Schweiz.   Zürich  1902,  Bd.  I  Nr.  1900. 


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204 


fasser  des  Stückes  unter  den  in  Andermatt  wirkenden  Kapuzinern 
zu  suchen  sein,  denn  das  Manuskript  im  Pfarrarchiv  schlieft 
mit  den  Worten:  „Laus  Deo,  Mariae,  Francisco,  et  S.  Julio 
Martyri  glorioso."  Da  jedoch  das  Manuskript  außer  dem 
eigentlichen  Festspiel  auch  noch  die  Prozessionsordnung  und 
eine  sonstige  Schilderung  der  anschliessenden  Feierlichkeiten 
enthält,  so  kann  diese  charakteristische  Schlußformel  auch 
vom  bloßen  Kopisten  herrühren  und  ist  deshalb  ein  sicherer 
Schluß  nicht  gestattet. 

Wir  geben  nun  eine  nähere  Beschreibung  jener  Stücke, 
deren  wir  habhaft  werden  konnten.    Der  Theaterzettel  zu 
„Martinus"  gedruckt  1723,  den  P.  Gall  Morel  seinerzeit  in  der 
Stiftsbibliothek  Einsiedeln  vorfand,  ist  dort  gegenwärtig  leider 
nicht  aufzufinden.    Einigen  Ersatz  hiefür  dürfte  die  älteste 
Stipendienstiftung  Uris  bieten,  die  weder  von  Schiff- 
mann noch  von  Abegg  erwähnt  wird.    Oberst  Sebastian  von 
Beroldingen,  von  Natur  ein  Kriegsmann,  aber  auch  den  Musen 
nicht  ganz  abhold,  verordnete  1603  in  seinem  Testamente,  es 
solle  aus  seinen  hinterlassenen  Gütern  ein  Kapital  mit  einem 
Jahreszins  von  25  fl.  ausgeschieden  werden  zu  Gunsten  eines 
Studenten,  der  Priester  werden  möchte.    Die  Erben  kamen 
aus  unbekannten  Gründen  erst  1611  dazu,  den  Willen  des 
Testators  zu  vollziehen.    Sie  fühlten  sich  wohl  mit  der  Ver- 
zögerung nicht  ganz  im  Rechte  und   verdoppelten  nun  das 
Stiftungskapital,  indem  sie  gleichzeitig  über  Verwaltung  und 
Benützung  dieses  ersten  bekannten  einheimischen  Stipendiums 
eine  Verordnung  aufstellten,  die  uns  gerade  jetzt,  wo  Uri  sein 
höheres  Unterrichtswesen  reorganisiert  und  unter  dem  Schutze 
des  alten  Landesfreundes  Karl  Borromeo  ein  neues  Kolleg 
eröffnet  hat,  doppelt  interessieren  sollte.    Wie  muß  sich  der 
edle  Geist  dieses  verdienten,  weitblickenden  Staatsmannes  und 
Haudegens  darob  freuen,  die  von  ihm  als  bescheidenes  Saat- 
korn in  die  heimatliche  Erde  gelegte  Stiftung  heute  so  reich- 
lich geäuffnet  und  die  von  ihm  für  kaum  ausführbar  gehaltenen 
Pläne  nunmehr  in  lebenskräftiger,  viel  verheißender  Fonn  und 
Gestalt  verwirklicht  zu  sehen.    Gewiß  werden  die  Herreu 


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205 

Vorstände  des  fünförtigen  historischen  Vereins  dem  Schreiber 
dieser  Zeilen  ihre  Zustimmung  nicht  versagen,  weun  er  die- 
selben bezeichnet  als  ein  Zeichen  freundnachbarlicher  Sym- 
pathie, welche  die  übrigen  vier  Orte  den  führenden  Männern 
Uris  entgegenbringen  für  die  Weisheit  und  Tatkraft,  mit 
welcher  diese  rastlos  an  der  Hebung  der  Volksschule  und  des 
höheren  Bildungswesens  arbeiten.  Der  neuen  urschweizerischen 
Bildungsstätte  und  dem  Lande  Uri  gebührt  dies  Jahr  ein  fest- 
licher Gruß  und  herzlicher  Glückwunsch. 

L 

St.  Maria  Magdalena.  Handschrift  Nr.  364  der 
Stiftsbibliothek  Engelberg  von  ca.  1688.  4°.  60  Blätter. 
Drama  in  deutschen  Versen  mit  Musik.  Titel  fehlt.  Das 
Stück  besteht  aus  einem  Prolog,  drei  Akten  und  einem  Epilog. 
Der  erste  und  zweite  Akt  hat  je  acht,  der  dritte  elf  Scenen. 
Alle  drei  Akte  schließen  mit  einem  Chorlied.  Die  Aufführung 
geschah  nur  durch  Schüler,  wie  aus  dem  Spielerverzeichnis 
hervorgeht,  das  der  Handschrift  angefügt  ist.  Einige  der  auf- 
tretenden Personen  sind  nebenbei  auch  noch  als  Prämierte 
(Praemifer)  besonders  hervorgehoben.  Die  Familiennamen 
klingen  so  vorherrschend  altdorferisch  und  so  ausschließlich 
urneriscb,  daß  wir  die  Aufführung  wohl  mit  mehr  Grund, 
der  Lateinschule  von  Altdorf  als  der  Klosterschule  von  Engel- 
berg zuteilen.  Auch  die  Zahl  und  die  Benennung  der  Klassen, 
sowie  die  Verteilung  von  Prämien  entspricht  den  damaligen 
Verhältnissen  von  Altdorf.1)  Sollte  aber  „Magdalena"  in  Engel- 


!)  Abegg  S.  39  und  42.  Gegen  Engelberg  spricht  auch  das  gänz- 
liche Fehlen  von  Schülern  aus  Engelberg  selbst  und  dem  benachbarten 
Unterwaiden.  Übrigens  sei  nicht  verschwiegen,  daß  1686 — 93  ein 
Urner,  Ignatius  II  Bumott  von  Altdorf,  in  Engelberg  die  Abtwürde 
innehatte.  Im  März  1799  zählte  die  Klostcrschule  Engelberg  nur  noch 
einen  einzigen  Urner,  der  also  beschrieben  wird:  „Jost  Müller  von 
Altdorf  lernt  lesen  und  schreiben,  hat  Fähigkeiten,  höflich,  gesittet, 
klein.44 


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206 


berg  über  die  Bretter  gegangen  sein,  so  bleibt  diese  Vorstellung 
mit  Rücksicht  auf  die  Spielenden  dennoch  eine  echt  urnerische. 
Der  Handschriftenkatalog  des  Stiftes  Engelberg  verweist  das 
Stück  ohne  nähere  Angabe  ins  XVII  Jahrhundert.  Gestützt 
auf  die  Lebensdaten  der  Spieler,  die  wir  aus  den  Taufbüchern 
Altdorfs  jeweilen  beifügen,  glauben  wir  die  Aufführung  unge* 
fähr  ins  Jahr  1688  verlegen  zu  sollen. 

G ATALOG US  ACTORUM. 
SYNTAXISTAE  MINORES. 

Amasius  Franciscus  Henricus  Besler.1) 
Marsüia  Julius  Ausonius  Grivell.2) 

G  RAMMATI  STAE. 

Procopius  dt  Venator  Carolus  Balthasarus  Lusser. 

Rusticus  Franciscus  Josephus  Büntiner. 

Martha  Franciscus  Andreas  Grivell.  3) 

Angelus  Custos  Franciscus  Lucas  Strauraeyer.  4) 

Liberia  Henricus  Antonius  ä  Roll.  Praemifer. 

Venator  Jacobus  Florianus  Megnet.    Praemifer.  5) 

Famulus  Amasii  Joannes  Franciscus  Regli.  Praemifer.5* 

')  Des  Johann  Franz  und  der  Maria  Elisabeth  Leuw,  Altdorf. 
6.  Oktober  1672,  legt  als  P.  Plazidus  8.  Dez.  1692  in  Rheinau  Profe* 
ab  und  stirbt  als  Pfarrer  von  Rheinau  1726.  Vgl.  Urner  Neujahrsbl 
1905  S.  96. 

2)  Des  Julius  Heinrich,  Landvogt  zu  Bellinzona  und  der  Viktoria 
von  Roll,  Altdorf,  10.  Nov.  1673,  heiratete,  wurde  nach  dem  Tode 
seiner  Gattin  Priester  und  Kaplan  der  Grivellischen  Pfründe  und  starb 
den  8.  April  1745. 

»)  Des  Sebastian  Balthasar  und  der  Barbara  Schmid,  AUdorf. 
30.  November  1674. 

4)  Des  Johann  Melchior  und  der  Maria  Anna  Margarete  Murer. 
Altdorf,  20.  Okt.  1674,  Priester  1699,  Kaplan  in  Flüelen  1700,  Pfarrer 
in  Seedorf  28.  März  1701,  gestorben  April  1741. 

*)  Des  Karl  Roman  und  der  Anna  Barbara  Schmidt,  Altdorf. 
2.  August  1675. 

6)  Des  Jakob  und  der  A.  Barbara  Schriber,  Alldorf,  19.  Januar 
1673,  ist  1705  Kaplan  in  Altdorf,  wird  1710  Seelmesser,  über  30  Jahre 
Professor  der  beiden  Syntax,  gest.  21.  November  1738. 


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207 


Magdalena  Joannes  Carolus  Romanus.    Praemifer. ') 
Diabohs  Sebastianus  Rochus  Lusser. 2) 

RUDIMENTISTAE. 

Diana  Carolus  Franciscus  Schmidt.  3) 
Christus  Franciscus  Antonius  Beßler4). 
Daemunculus  Franciscus  Wilhelm us  Peter.5) 
Famulus  Magdalenae  Jacobus  Josephus  Wolleb.  6) 
Rusticus  Jacobus  Gualterus  Scolar.7) 
Lazarus  Joannes  Balthasarus  Stricker.  8) 
Mereurius  Joannes  Franciscus  Arnold.  Praemifer. 
Providentia  divina  Jodocus  Antonius  Tschudi.  Praemifer. 
Daemunculus  Stephanus  Florianus  Wolleb.  9) 


')  Des  Johann  Martin  und  der  A.  Maria  Buhofer,  Alldorf, 
5.  Okt.  1674,  legt  als  P.  Innocenz  1692  den  29.  Sept.  in  Kngclbcrg 
Profeß  ab,  wird  den  20.  Dezember  1698  ordiniert  und  stirbt  den 
15.  August  1702. 

*)  Des  Hauptmann  Joh.  Karl  und  der  A.  Katharina  Bettler 
Altdorf,  10.  Januar  1676,  gest.  1726  als  Konventual  von  Muri. 

3)  Des  Landschreibers  Joh.  Franz  und  der  M.  Elisabeth  Bettler, 
Altdorf,  18.  Juli  1677,  wild  1716  Statthalter,  1717  und  1718.  dito  1727 
und  1728  Landamroann,  gest.  27.  Juli  1730.  Vater  Johann  Franz  war 
1691  und  1692  Landammann,  gest.  23.  Nov.  1693. 

«)  Des  Ratsherrn  Joh.  Karl  und  der  Maria  Anna  von  Bcroldingen, 
Altdort  27.  November  1676,  wurde  Pfarrer  in  Lommi»  und  starb  den 
4.  Juni  1726  im  Kloster  Fischingen. 

>)  Altdorf,  25.  März  1675. 

«)  Altdorf,  21.  August  1673. 

7)  Des  Hauptmanns  Joh.  Franz,  Landvogt  zu  Bollenz.  und  der 
Anna  Katharina  Arnold  von  Spiringen,  Altdorf,  2.  Oktoljer  1670.  wurde 
1693  zum  Chorherrn  in  Zurzach  gewählt,  starb  aber  schon  im  Oktbr. 
gleichen  Jahres.  War  ein  Neffe  des  Joh  Jakob  Scolar,  Pfarrer  und 
Sextar  in  Bürglen  (gest.  1707)  und  des  Organisten  und  Kaplan»  Walter 
Scolar.  gest.  1709. 

9)  Des  Joh.  Joseph  und  der  M.  Ursula  Schund  von  BelJikon, 
Altdort  24.  Okt.  1676. 

9)  Des  Johann  Ulrich  und  der  A.  Kathanna  Büntiner,  Altdort, 
i.  Juli  1074- 


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208 


PRINGIPISTAE. 

Angelus  primus  Joannes  Balthasarus  Schmidt. 
Angelus  secundus  Franciscus  Basilius  Christen.  *) 
Angelus  tertius  Emanuel  Stanislaus  Büntiner.  *) 
MarceUa  Franciscus  Henricus  ä  Rechberg. 3) 
Simon  Joannes  Lang.    Praemifer. 4) 
Daemunculus  Josephus  Antonius  Arnold. 
Saltatar  primus  Marcus  Jgnatius  Beßler. 
SaUator  secundus  Franciscus  Baptista  Wiplli.  Praemifer.5) 
Sattator  tertius  Melchior  Wipfli.  Praemifer.6) 
Saltator  qmrtus  Antonius  Henricus  Büntiner.  7) 
Daemunculus  Henricus  Antonius  Büntiner  major.  Prae- 
mifer. *) 

Nenvsis  divina  Jacobus  Antonius  Gardi. 9) 

II. 

Constantia  Coronata,  Das  ist:  Der  in  seinem  Leben  Ver- 
wunderliche, In  seiner  Anfrag  und  Marter  unüberwindliche 
Und  in  seinem  Tod  Helden-mässige  Hirten-Knab  FORME  RIUS. 
In  einem  Traur-Spiel  Auf  öffentlichem  Theatro  vorgestellt 

i)  Des  Johann  Christoph  und  der  M.  Anna  Rothuot,  AUdorf. 
22.  Juli  1G77. 

*J  Wird  1720  Statthalter,  1721  und  1722  Landammann,  verehelicht 
mit  Maria  Katharina  Lusser. 

*)  Des  Franz  Wilhelm  und  der  M.  Ursula  Rothuot,  Altdorf, 
18.  Juli  1G77. 

«)  Des  Müllermeisters  Karl  und  der  A.  Katharina  Lauener,  Alt- 
dorf, 22.  Marz  1678. 

»)  De»  Dr.  med.  Johann  und  der  Anna  Barbara  Muheini.  Alt- 
dorf, 23.  Febr.  1678. 

e)  Bruder  des  Franz  Baptist,  Altdorf,  2.  Sept.  1675. 

7)  Des  Joachim  u.  der  A.  Katharina  Lusser,  Altdorf,  12.  Dez.  1677. 

8)  Des  Joh.  Jakob  u.  der  A.  Regina  Beßler,  Altdorf,  4.  Sept.  1676. 

9)  Des  Weibcls  Joh.  Franz  und  der  A.  Margarete  Stadler,  Alt- 
dorf, 12.  August  1676. 

Die  Kopie  des  Katalogs  verdanke  ich  der  Freundlichkeit  des 
Herrn  Stiflsbibliothekars  P.  Gregor  Jakober  und  die  Lebensdaten  zu- 
meist der  Findigkeit  von  Herrn  Spitalpfarrer  J.  Müller  in  AUdorf. 


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209 


in  des  Hochlöblichen  Stands  Ury  Haubt- Flecken  Altorff 
so  wohl  von  Geistlich-  als  Weltlichen  Herren,  wie  auch  der 
studierenden  Jugend  den  10-  und  14  Herbstmonat  1747.,  so 
fern  das  Wetter  günstig,  sonsten  die  nächste  Tag  darauf. 

Gedruckt  zu  ZUG,  Bey-  und  durch  Heinrich  Antoni 
SchaU.    4°.    8  Seiten. 

S.  2:  Argumentum.  [Quelle:  Mart.  Hisp.  Thomasij.]  S.  3: 
PROLOG  US  etc.    S.  7: 

AG  TO  RES. 

Plurimüm  R.  D.  Joannes  Antonius  Sebastianus  Wipflin 
Parochus  in  Bürglen,  Formerius,  Sj)es. 

Adm.  R.  D.  Josephus  Antonius  Lusser  Sacellanus  apud 
Moniales,  Alexander. 

Adm.  R.  D.  Franciscus  Josephus  Jauch,  Amorindus. 

Adm.  R.  D.  Victor  Josephus  Remigius  Stulz  Provisor  Al- 
torfij,  Charitas,  Ecclesia  Caikolka. 

Adm.  R.  D.  Gonradus  Bonifacius  Rupp,  Fides. 

Herr  Schulmeister  Justus  Florianus  Ringold,  Providentia 
Divina,  Scencpretti,  Triphon. 

EX  HUMAN  IT  ATE. 

Martinus  Arnold,  Taljto. 
Josephus  Ignatius  Isenmann,  Cordolius. 
Franciscus  Arnold,  Clemeniinus. 
Jacobus  Josephus  Schmid,  BeUonius. 
Franciscus  Antonius  Zgraggen,  Claudi. 

EX  SYXTAXI  MAJORE. 

Felix  Hieronymus  Nagel,  Titus. 

Franciscus  Jacobus  Lu Liniann,  Cordatus,  Nicasius. 

EX  SYXTAXI  MINORK. 

Franciscus  Xaverius  Steffen,  Faeri. 
Josephus  Antonius  Gisler,  Kusli. 


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210 


EX  GRAMATICA. 

Carolus  Alphonsus  Besler,  Justus. 
Carolus  Josephus  Gluser1),  Oyrindus. 
Franciscus  Sebastianus  Sator,  Sidonius. 
Franciscus  Schmid,  Cuhicularius. 
Joannes  Rochus  Renner,  Beüinus. 
Josephus  Antonius  Petrina 2),  Severus. 

EX  RUDIMENTIS. 

Carolus  Franciscus  Schmid,  Severinus. 
Franciscus  Fidelis  a  Roll,  Timorculus. 
Josephus  Antonius  Curti,  Secundus. 
Joannes  Andreas  Lusser,  Angelus. 
Josephus  Maria  Gisler,  Angelus. 

EX  PRINCIPIIS. 

Carolus  Antonius  Schmid,  Page. 
Prosper  Joseph  Von  Mentlen,  Pacificus. 
Joannes  Antonius  Florianus  Mutter,  Petrus. 

SC  HOL  AR  ES. 

Joannes  Florianus  Bartholomaeus  Arnold,  Angelus. 

Joannes  GaudentiusXaverius  Schmid  De  Bellicon,  Joannes. 

Carolus  Ringold,  Angelus. 

Josephus  Antonius  ä  Beroldingen,  Leo. 

Joannes  Josephus  Alberting,  Leo. 

Jacobus  Antonius  Fidelis  Straumeyer,  Leo. 

Josephus  GnoLJ,  Leo. 

Josephus  Brüker,  Ursus 

Joseph  Leonardus  Cluser,  ürsus. 


')  Wahrscheinlich  der  spätere  Schulmeister  und  Priester,  geh 
1730,  f  1797. 

2)  Wahrscheinlich  der  spätere  Pfarrhelfer  von  Altdorf,  geb.  1730. 
der  nach  eigener  Angabe  die  Humaniora  zu  AUdorf  studierte. 

3)  Gestorben  1819  als  Abt  zu  Pliivers,  mit  dem  Kosternamen  Joseph. 


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211 


EXTRA  SCHOLAS. 


Carolus  Franciscus  Müller,  Fage. 
Henricus  Tanner,  Angelus. 
Josephus  Antonius  Müller,  Angelus. 


GIVES. 


Herr  Philipp  Imhoff/Göri. 

Carl  Joseph  Zweyer/Urando,  Theodor. 

Gotthard  Roman  Kempff/Calmustro,  Amanda. 

Frantz  Joseph  Küöliger/Smatzgardo,  Didacus. 

Joseph  Antöui  S&nn/Grobandrix. 

Caspar  Florian  Wolleb/Robausia,  Carnifex. 


Zwey-Kampff  Zwüschen  Himmel  und  der  HÖH  Um  detö 
Joannis  Guarini  See!,  Welcher  Als  eine  Von  der  Gnad 
erhobene,  Von  der  Höll  bestürmte  Und  von  der  Büß  neu- 
en tzündte  Tugends-Fackel,  Jn  dem  Original  Canton  Eydgnößi- 
scher  Freyheit  Von  Geist-  und  Weltlichen  Herrn,  Studieren- 
der Jugend  und  Burgerschafft  des  Haupt-Fleckens  Altorff  vor- 
gestellt wird:  den  14-  und  17ten  Herbstmonat  1761. 

So  aber  damahl  das  Wetter  nicht  günstig,  an  denen 
nächst  darauf  folgenden  Tägcn:  es  wird  auch  praecise  um 
12  Uhr1)  den  Anfang  nemmen. 

Gedruckt  zu  Zug,  bey  Johann  Michael  Blunschi.  4°. 
16  Seiten.  S.  2:  Argumentum.  [Quelle:  Pedro  Serra  y 
Postino  academico  de  la  academia  de  Barcellona.  Item  aus 
Gabriele  Bucellini  Ord.  S.  Bened.  Weingarten.]  S.  3 :  Vorspiel. 
S.  4:  PROLOGUS  etc.  S.  13:  EPILOGO.  S.  14:  Musicam 
Composuit  Ornatissimus  ac  Doctissimus  Dominus  Dns.  Josephus 
Antonius  Ommlin,  Absolutus  Philosophiae  Studiosus,  SUB- 
SILVANUS. 


■)  Von  Hand  durchgestrichen  und  mit  Tinte  darüber  geschrieben: 
11  Uhr. 


III. 


Geschichtefrd.  Bd.  LXI 


14 


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212 


AG  TORES. 

Plurm.  R.  D.  Joannes  Sebastianus  Antonius  Wipflin, 
ex  Praeses  Secret.  Vener.  Gapit.  Uraniensis  et  Parochus  in 
Bürglen,  Fürst  WUIFREDUS,  Papst. 

R.  D.  Josephus  Alphonsus  Vincentius  Imhoff,  de  Blumen- 
feldenn,  Theologiae  Professor,  Coadjutor  in  Schaddorff. 
GUARINUS. 

R.  D.  Garolus  Josephus  Cluser,  Scolasticus  Altorf ti. 
Adelphus  Fürstlicher  Hoffmeister. 

R.  D.  Joannes  Sebastianus  Gerig,  die  Fürstliche  Prin- 
ccssin  RIQUILDA. 

R.  D.  Josephus  Maria  Tanner,  Mengoldus  der  Fürstliche 
Ober-Jägermeister. 

R.  D.  Josephus  Antonius  Imhoff,  Fürstl.  Verwalter  u.  Jäger. 

Herr  Lands- Vorsprech,  Frantz  Antoni  Muheini,  llui*ertus 
Fürstlicher  Hoff-Herr,  Lebens-Täntzer. 

HeiT  Lands- Vorsprech,  Heinrich  Antoni  Straumeyer, 
Justintu  Fürstlicher  Hoff-Herr,  Todten-Täntzer. 

Herr  Lands-Schützen-Meistcr,  Jost  Joseph  Antoni  Muheim, 
Beliul  Schwipphan,  Todten-Täntzer. 

Herr  Schull-Meister,  Just  Florian  Ringold,  Fürstlicher 
Jäger,  Herr  Villgschrey. 

Herr  Stephan  Christian  Hartniann,  Organist  in  Altorff, 
Cardinal,  Exwcista,  Mors. 

Herr  Johann  Antoni  Wolläb,  Sathan,  Deceptor. 

Herr  Joseph  Antoni  Curti,  Astorath,  Esurius,  Lebens- 
Täntzer. 

HeiT  Frantz  Antoni  Roman,  Apel.  Herr  Pedro  Kam- 
mer-Diener vom  Printz  aus  dem  Mon. 

Herr  Joseph  Maria  GiUler,  Angelus,  Custos,  Caccus. 
Herr  Caspar  Walthert  Arnold,  Svspicax. 
Frantz  Joseph  Ziegler,  Maria. 


')  Machte  1755  als  Feldpricstcr  den  Livincnzug  mit  und  beschrieb 
.denselben.    Gel».  1725,  studierte  zu  Strasburg  und  wurde  Lic.  theol. 


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213 


KX  RHETH0R1CA. 


Antonius  Maria  Schmid,  Christus,  Printz  aus  dem  Mon. 

Carolus  Hieronymus  Schmid,  Schalter. 

Josephus  Antonius  de  Menden,  Cardinalis,  Mistrandus, 
Harnisch-Mann. 

Carolus  Antonius  Troger,  Fürstlicher  Hoff-Rath. 

Josephus  Maria  Mattlin,  Papstliche  Wacht,  Harnisch- 
Mann,  Mdedin. 


Joannes  Josephus  Troger,  Fürstlicher  Hoff-Rath. 
Josephus  Antonius  Gerig,  Fürstlicher  Hoff-Rath. 
Carolus  Josephus  Scolar,  Paulinus  Fürstlicher  Hoff-Herr. 


Carolus  Franciscus  Schmid,  Fürstlicher  Hoff-Rath. 
Josephus  Emanuel  Schmid  de  Bellicon,  Hoffmeister  vom 
Printz  aus  dem  Mon. 


Franciscus  Martinus  Schmid,  Schaffen 
Franciscus  Heinricus  Muheim,  Zosimus,  Felix,  L&uffer. 
Jodocus  Antonius  Stepfer,  Hoff-Herr  vom  Printz  aus 
dem  Mon. 

Balthasarus  Antonius  Besler,  Fanderich  vom  Printz  aus 
dem  Mon. 

Franciscus  Sebastianus  Megnet,  Crispin,  Leib -Wacht  vom 
Printz  aus  dem  Mon. 


Josephus  Leon tius  Megnet,  Sebaldus,  Joderl. 
Josephus  Martinus  Brücker,  Jörgerl. 
Jodocus  Antonius  Müller,  Schaffer,  Argäia.    Herr  Viel 
gschreys  Tochter. 


EX  HUMAN I TÄTE. 


EX  MAJORE  SYNTAXI. 


EX  MINORE  SYNTAXI. 


EX  GRAM  AT  IC  A. 


214 

Martinu8  Hieronymus  Schmie!,   Hoff-Herr  vom  Printz 
aus  dem  Mon. 

Franciscus  Maria  Gerig,  Oupido. 

Casparus  Antonius  Müller,  Schäffer,  Amandus. 

Josephus  Maria  Lusser,  Sigmundus. 

EX  RUDIMENTIS. 

Josephus  Maria  Curti,  Lauffer.  Hanert. 

Franciscus  Martinus  Gisler,  Zuserl. 

Josephus  Maria  Jauch,  Angelus. 

Josephus  Maria  Imhoff,  Angelus,  Eusebius,  Annerl. 

Franciscus  Josephus  Roman,  Jörgel. 

Franciscus  Josephus  Burcard,  Placidus. 

EX  PHINGIPIIS.  ! 

Josephus  Maria  Megnet,  Donatus. 
Josephus  Antonius  Imhoff,  Angelas. 
Joannes  Josephus  Hartmann,  Angelus. 

SGOLARES. 

Franciscus  Josephus  Muheim,  Angelus. 

Josephus  Leontius  Bär,  Hoff-Herr  vom  Printz  aus  dem  Mon. 

Franciscus  Josephus  Epp,  Ephebus. 

Franciscus  Antonius  Megnet,  Ephebus. 

Florianus  Gerig,  Ephebus. 

Heinricus  Gerig,  Ephebus. 

Josephus  Maria  Schmid  de  Bellicon,  Ephebus. 

Garolus  Josephus  Epp,  Printz  Miron,  Seel  GUARINI. 

Florianus  Hartmann,  Ephebus. 

Joseph  Maria  Muheim,  Angelus. 

CIVES. 

Meister  Joseph  Florian  Megnet,  Orman,  Baibier  er,  Figer. 
Meister  Johann  WAlti,  Mütrada,  Fürstliche  Amme,  LiseL 
Meister  Garli  Domini  Lusser,  Päpstliche  Wacht,  Urse. 


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215 


Meister  Frantz  Joseph  Würsch,  Porrigorus. 
Meister  Frantz  Wollah,  Heini  Herold  vom  Printz  aus 
dem  Mon. 

Meister  Jacob  Joseph  B&ntziger,  Herold  vom  Priiitz  aus 
dem  Mon  und  Provos. 

Mauritius  Wolläb,  Dorthei,  GaUopin,  Sitius. 

Joseph  Schilliger,  Raymond,  Leib-Wacht  vom  Printz 
aus  dem  Mon. 


P.  R.  D.  Joannes  Sebastianus  Antonius  Wipflin,  ex  Praeses, 
Secret.  Vener.  Capit.  Uraniensis  et  Parochus  in  Bürglen. 
Einsamkeit. 

R.  D.  Josephus  Maria  Tann  er,  David. 

Herr  Schullineister ,  Just  Florian  Ringold,  Nathan, 
Nuntius  ä  Joabt. 

Herr  Joseph  Victor  Pedrina,  Eitelkeit,  Fortuna. 

Franciscus  Xaverius  Jauch,  ex  Princ.  Genius  Mariae  et 
Genius  Poenikntiae. 


Eine  Handschrift  (gr.  4°,  334  Seiten)  im  Staatsarchiv 
Uri  „Verlauff  doli  Toggenburger  Krieg",  enthält  eine  „Be- 
schreibung Der  Villmerger  Schlacht  Vom  25.  Julij  1712  durch 
Leontium  Pöntener  von  Vry"  und  überdies  ein  Theaterstück 
betitelt:'  Die  Kriegende  Bald  aber  wieder  Befriedigte  Eyd- 
gnosschaft  in  einem  kurzen  Schauspiel  entworfen  und  vorge- 
stelt  im  Jahr  da  Krieg  und  Frid  gemacht  war.  —  Spielende 
Persohnen :  Helvetia.  Friedenhold,  die  Lobl.  uninteressierten 
Orth  representierend.  Zürich.  Bern.  Lucern.  Vry.  Schweytz. 
Vnderwalden.  Zug.  Leodegarius  Abt  von  St.  Gallen.  Toggen- 
burg.  Baden.  1  und  2  Postillon.  Galli  der  Meßpriester. 
Fritz  und  Frantz  zwey  Liinderbauren. 


PERSON/E  MUSIC^. 


IV. 


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V. 


Die  älteste  Stipendienstiftung  Uri's. 

In  Namen  der  allerheiligisten  Dreyfaltigkeit,  Gott  des 
Vatterß,  Sohnß  vnd  Heiligen  Geistß,  Amen. 

Kund  vnd  zu  wüßen  sige  aller  männigklichen.  die  es 
betreffen  mag,  mit  disem  Brief:  aisdan  der  edel  vnd  gestreng, 
vest,  weise  Herr  Oberester  Sebastian  von  Beroldinrjen  sälig, 
Ritter  vnd  alt  Landammann  zu  Vry,  durch  seiner  vnd  der 
Seinen  Seelen  Heyl  willen,  auch  auß  sonderer  barmherziger 
Neigung,  so  er  jederzeit  zu  den  Armen  tragen,  vnder  anderen 
gestiften  Almuosen  auch  verordnet  hat,  daß  man  aus  seiner 
Verlassenschaft  fünfhundert  Guldi  Vrner  Währung  nemmen 
solte  vnd  sie  an  ein  Zins  anlegen,  vß  selbigem  jährlichen 
einem  armen,  ehrlichen  Kind,  so  ehelichen  geboren,  vnd  studieren 
wölte,  mit  Vorhaben  Priester  zu  werden,  Guldi  fünfmdzwanzuj 
obgemelter  Währung  an  sin  Erhaltung  gestüwrt  vnd  geben 
sollent  werden,  welches  G 'macht  vnd  Legatum  pium  Anno 
1603  beschechen.    Wann  nun  davon  etwaß  Zinsen  aufgeloffen 
vnd  also  fürgeschlagen  worden,  auch  gedachtes  Herren  Obersten 
von  Beroldingen  seligen    rechte  eheliche  Erben,    als  Herr 
Hans  Görg  von  Beroldingen,  Ritter,  gesagtes  Herr  Obersten 
seligen  ehelicher  Sohn,  Herr  Haubtman  Andres  Zweytr.  bischof- 
licher Constanzansischer  (!)  Vogt  zu  Keyserstuol,  Hr.  Hieronimus 
Arnold,  Herr  Haubtman  Hans  Jakob  7 anner,  Hr.  Josue  Zum 
Brunnen,  der  Jünger,  all  gesagten  Herrn  Ol  »ersten  Sebastian 
von  Beroldingen  seligen  Dochtermänner,  vß  guotem,  freyen 
Willen  vnd  vß  mitleydenlichen  Eyfer  gegen  den  Armen  be- 
wegt, noch  so  vil  darzu  [getan]  habent,  daß  es  Gulden  cin- 
tausent  Hauptguot  bracht  hat,  darumb  sy  ein  Gült  vf  Wilhelm 
Zumbachß  Gücteren  zu  Vndereycn  erkauft  vnd  disem  Stift 
inverlibt  habent.    Damit  aber  dis  guele  Werk  ordentlichen 
fürgesezt  werde,  so  habent  sy  etwas  Ordnungen  gesezt.  selbigen 
in  künftigem  fleyßig  obgehalten  vnd  nachkommen  solle  werden. 


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217 


Namblichen  vnd  des  ersten,  das  über  dis  Stift  ein  Vogt 
verordnet  solle  werden  vs  der  Stifteren  obgedachten  Geschlächter, 
dergestalt,  daß  ietzunder  Hr.  Haubtman  Zweyer,  als  der  eltest 
<U8e  Vogtey  antreten  soll  vnd  solang  versechen,  als  lang  ein 
Knab,  wie  obstat,  so  man  annemen  wirt,  im  selbigen  Stift 
erhalten  wirt,  vnd  so  man  ein  anderen  Knaben  annimmpt,  soll 
alsdan  Hr.  Arnold  Vogt  seyn,  volgents  Hr.  Tanner,  letstlichen 
Hr.  Zumbrtmnen  vnd  also  in  solchem  Vmbgang  continuieren, 
alldieweil  derselbigen  ehelicher  Mannstammen  rechten  ab- 
stygenter  Linien  wehrt,  dan  solche  Verwaltung  nit  auf  die 
Wyber  fallen,  die  sich  des  Stifts  weder  sie  noch  ihre  Erben 
nützit  zu  beladen  haben  sollent,  dan  sy  also  einhellig  mit  ein- 
anderen verkommen  seindt.  Es  soll  auch  gemelter  Vogt  schuldig 
seyn,  allwegen  zu  dreyen  Jahren  vmb,  fleißige  Rechnung  ze 
geben  sines  Einnemmens  vnd  Vsgebens,  vor  den  Verordneten 
vß  gemelten  vier  Geschlechteren  Mannsstamm ens  vnd  soll  solche 
Rechnung  speciticiert  in  eins  darzuo  verordnetes  Buoch  inge- 
schriben  werden  vnd  was  er  fürgeschlagen,  angentz  angelegt 
werden  solle,  damit  es  Zins  trage.  Selbige  Verordnete  habent 
auch  vollkommen  G'walt,  den  Knaben  anzunemmen  oder  zu 
vrlauben,  Satzungen  zu  machen  old  dergleichen,  doch  allwegen 
disem  Stift  zu  Guotem  vnd  Mehrung,  nit  zue  Minderung.  Vnd 
daß  vß  jedem  gesagten  vier  Geschlechten  Mannsstammens 
ehelicher  abstigender  Linien  einer  darzu  geordnet  vnd  Stimb 
haben  mag,  doch  daß  er  vfs  wenigist  das  sechszechniste  Jahr 
sines  Alters  wohl  erreicht  habe,  vnd  wo  dan  zu  Zeiten  nit  vß 
jedem  Geschlecht  des  Alters  vorhanden  wären t.  sollent  die 
übrigen  Geschlechter  fürfahren  vnd  genuegsamen  Gwalt  haben. 
Was  auch  also  von  mehreren  Teil  gesagten  Verordneten  er- 
kent  wirt,  das  soll  Kraft  haben  vnd  der  minder  Teil  sich 
dessen  beniegen  vnd  volgen. 

Zum  anderen  sollent  gesagte  verordnete  Stifter  oder  ihre 
Nachkommen,  wie  obstat,  fürderlichen  ein  ehrlichen  Knaben, 
so  zytlichen  Guets  halber  sich  in  Studijs  zu  erhalten  vnvermög- 
lich,  gueten  Lebens  vnd  ehelich  erboren,  ernambsen,  densel- 
bigen  laßen  studieren  bis  er  Geistlich  wirt  oder  in  ein  Col- 


i 
i 


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218 

legium  kombt,  vnd  ihine  jährlichen  ein  guete  ansechenliche 
Steüwr  oder  Stipendium  geben,  bis  vf  fünfzig  Guldi,  mehr 
oder  minder,  je  nach  Gestalt  der  Sachen  vnd  Qualitet  selbiger 
Person,  auch  nach  Gfallen  vnd  Guetbedunken  gesagter  Herren 
Verordneten. 

Es  ist  auch  geordnet,  im  Fall  dergleichen  tugentliche 
Knaben  vß  den  gesagten  vier  Geschlechteren  wärent,  die  sich 
Armuet  halber  nit  wohl  ausbringen  möchtent,  da  sollen  selbige 
vorab  ernambset  vnd  zugelaßen  werden.  Vnd  wo  man  Land- 
kinder hat,  soll  man  selbige  annemmen,  wo  nit,  andere 
ehrliche  Beysäßenkinder,  doch  söllent  die  Verordneten  in  An- 
nemmung  des  Studenten  allwegen  den  notwendigesten  vnd 
tugentlichisten  vorrß  zu  erwöllen  schuldig  seyn,  ohn  An- 
sechung  Glinsts  old  Vngunsts  noch  einicher  anderer  Vrsachen. 

Die  Guldi  25  jährlichen  Zinses  aber,  so  Hr.  Oberster 
Sebastian  von  Beroldingen  selig  gestiftet  hat,  sollend  allein 
Landkündergefolgen  vnd  jährlichen  fleisig  vsgeben  vnd  davon  nüt 
vacieren,  fürgschlagen  noch  an  Haubtguet  gewendt  werden. 

Zum  Tritten  soll  der  Knab,  so  also  angenommen  wird, 
sich  züchtig,  gottsförtig  (!),  gflißen  vnd  ohne  Klag  verhalten, 
dan  sonsten  die  Herren  Verordneten  Gwalt  habent,  ihme  das 
Stipendium  vnd  Steüwr  vfzukünden  vnd  abzuschlagen.  Er 
soll  auch  schuldig  seyn  zu  versprechen,  sich  in  geistlichen 
Stand  zu  begeben,  wan  er  das  Alter  darzu  erreicht,  wofern 
er  aber  ohne  genuogsame  Vrsach  vnd  ohne  Verwiligung  der 
Verordneten  nit  geistlich  wurde  vnd  sich  verheüratete  old 
sonsten  weltlich  verblibe,  in  solchem  Fal  soll  er  schuldig  seyn. 
alle  ingenomne  Steüren  disem  Stift  wjderumb  zu  ersetzen,  vnd 
soll  deßen  ein  Revers  von  sich  geben. 

Solcher  Student,  so  das  Stipendium  nutzet,  soll  ver- 
mahnt werden,  täglichen  in  seinem  Gebet  der  Stiftern  einge- 
denk seyn  mit  etlichen  Vater  unsern  oder  einem  Miserere.  Vnd  soll 
der  Vogt  fleißig  Vfsechen  haben  vnd  nachfragen,  das  solcher  Stu- 
dent sich  gottsförchtig,  geflißen  vnd  der  Gebühr  nach  verhalte. 

Zum  vierten  ist  geordnet,  wan  kein  Landkind  vmb  dise 
Steür  bete  oder  verhanden  were,  das  sie  solche  Steür  wohl 


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219 


mögen  anstehn  laßen  bis  ein  Landkind  käme,  darumb  zu  bitten, 
so  tugcntlich  darzu  were,  laut  obgesagter  Ordnung,  vnd  was 
also  anstuende  zum  Haubtguet  schlagen  vnd  an  Züns  legen. 

Zum  Fünften  stat  es  zue  der  Verordneten  freyen  Ge- 
fallen, einen  Studenten,  so  also  angenommen  wird,  die  Gl.  25 
jährlichen  allein  zu  geben  oder  mehr,  je  nach  ihrem  Guetbe- 
dunken  vnd  Gefallen  vnd  die  Qualiteten  des  Studenten,  es 
sige  Gl.  30,  40,  50,  mehr  oder  minder,  wie  ihnen  gelieben 
wirt,  dan  sie  vßert  den  ersten  Gl.  25  Zins  im  übrigen  zu 
keiner  gewissen  Zahl  nit  verbunden  sind.  Doch  was  für- 
gschlagen  wurde,  soll  wie  obstat,  allwegen  zue  Haubtguet  ge- 
schlagen werden. 

Es  mögent  auch  die  Verordneten,  wan  sy  wollent,  vßert 
den  ersten  GL  25  wohl  ein  Steür  einem  armen  Beysäßen- 
k nahen,  so  studierte,  geben,  wie  vil  ihnen  gliebt  vnd  den- 
selbigen  also  erhalten  bis  er  Priester  wirt  oder  in  ein  Gol- 
legium  kombt,  oder  allein  so  lang  bis  ein  Landkünd,  so  tugentlich 
were,  darumb  bete,  je  nach  Guetbedunken  vnd  Gefallen  der 
Herren  Verordneten. 

Zum  Sechsten  behalten  ihnen  die  Herren  Verordneten 
luter  bevor,  dise  Satzungen  zu  minderen,  mehren,  enderen  vnd 
verbeßeren  nach  ihrem  Guetbedunken  vnd  Gefallen,  doch  all- 
wegen dem  Stift  zu  Nutz  vnd  Guetem  vnd  nit  zu  Nachteil. 

Vnd  zu  mehrer  Bekreftigung  vnd  Bestand  dis  Stifts,  so 
habent  ermelte  Herren  erbeten  den  strengen,  edlen,  vesten 
wysen  Herren  Obersten  Johann  Conrad  von  Beroldingen,  Ritteren, 
der  Zeit  Landamman  zu  Vry,  das  ei  syn  Insigill  für  sy  vnd 
ibre  Nachkommen  an  disen  Brief  gehenkt  hat,  doch  ihme 
Herren  Landaman  in  allwegen  ohne  Nachteil. 

Geben  den  20ten  Mertzen  nach  Christi  Geburt  gezehlt 
tusent,  sechshundert  vnd  elften  Jahr. 

Daß  vorstehende  Copia  von  dem  pergamentenen  Brief 
in  Trüwen  vnd  gleichlautend  hierin  verfaßt  worden  zeuge 
den  30ten  9bris  1722. 

Landschreiber  Odoardt  Tanner. 


220 


Weilen  Herr  Jost  Schntü  selig  auch  Herrn  Oberst  Sebastian 
von  Beroldingen  seligen  Frauw  Dochter  .  .  .  erster  Eheman 
gewesen,  von  deren  er  ein  Sohn  hinderlaßen  vnd  aber  in  dem 
Stiftbrief  deßen  nit  gedenkt,  sonder  allein  ermelter  Frau 
Dochter  selig  andere  Eheman  Hr.  Josue  Zumbruvnen  selig  ge- 
meldet wirt,  als  haben  die  andern  Herren  Collatores  billich  er- 
achtet, das  laut  Stiftbrief  ermelten  Herrn  Jost  Schmit  selig 
hinderlassne,  eheliche  Mannsstammen  mit  vnd  nebent  den 
Zumbrunnischen  hätte  sollen  genambset  werden,  hiermit  laut 
Stiftbrief  also  auch  Mitcollatores  dises  Stifts  seyn  sollen. 

Vrkundlichen 


Jos.  Alph.  Imhof  von  Blumenfelden  stammt  nach  eigener 
Angabe  aus  dem  großen  steinernen  Hause  beim  Teilenbrun  neu 
in  Altdorf,  ist  geboren  den  5.  April  1725,  wurde  ordiniert 
1748,  Kaplan  in  Silenen  1749,  Pfarrhelfer  in  Schattdorf  1755, 
Pfarrer  in  Sisikon  21.  Sept.  1765,  und  starb  daselbst  den 
25.  Aug.  1798.  Das  Staatsarchiv  üri  bewahrt  zwei  Bände 
Manuskript 

1.  Liber  genealogiarum  nobilium  Vraniae,  f actus  ab 
Authore  nie  Josepho  Alphonso  Irnhoof  de  Blumenfelden  a"  1762. 

2.  Defensio  Summi  Pontificatus,  et  Ecclesiae  Catholicae, 
contra  haereticos,  Schismaticos,  et  Saeculi  moderni  Politicos. 
Sacrae  Scripturac,  traditioni,  conciliis,  et  rationi  conformis  in 
tribus  tornis,  me  Authore  D.  Josepho  Alphonso  Imhoof  de 
Blumenfeld,  Patritio  Vraniensi  .  .  .  a"  Domini  1766. 


Odoardt  Tanner 
zue  Vry  Landschreiber  vnd  Mitcolator. 


Nachtrag. 


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Die 

Gotteshäuser  der  Schweiz. 


Historisch-antiquarische  Forschungen 

von 

f  Arnold  Nüscheler,  Dr.  phil. 


Dekanat  Willisau. 


Fortgesetzt  von 

Konrad  Lütolf,  Kaplan. 


:>:-.* 


Digitiz 


Dekanat  Willisau.  Allgemeines. 


Dieses  Kapitel  verdient  das  Lob  besonderer  Regsamkeit, 
die  allerdings  durch  einen  geringen  Umfang  und  die  Bestän- 
digkeit seiner  historischen  Entwicklung  mächtig  gefördert  wird. 

Die  älteste  Kapitelsjahrzcit  wurde  1070  von  Seliger, 
Freiherr  von  Wolhusen,  in  Ettiswil  gestiftet:  zur  Zeit  also,  wo 
die  Dekanate  anfingen,  sich  genau  von  einander  abzugrenzen 
und  zu  konsolidieren. ')  In  Willisau  machte  man  nach  diesem 
Beispiel  bis  1555  69  kleinere  und  größere  Vergabungen  an 
die  Kapitelsjahrzeit,  In  Großdietwil  folgte  1330  Pfarrer  Lü- 
told  mit  seiner  Jahrzeit,  die  aber  erst  seit  1528  dem  Dekanat 
Willisau  zu  gute  kam.  In  Reiden  schloß  sich  1460  B.  von 
Büttikon  mit  einer  Stiftung  an.2) 

Zum  Kapitel  Willisau  gehörten  zuerst:  Altishofen,  Brittnau, 
Ettiswil,  Lutern,  Menznau  (mit  Hasle  —  1465),  Pfaffnau,  Reiden, 
Richental,  Schötz,  Uffikon,  Ufhusen,  Willisau,  Zell  und  Zofingen. 
Großdietwil  gehörte  zum  Dekanate  Lützelfluh-Burgdorf- Winau, 
doch  nur  bis  1528.  Brittnau  und  Zofingen  fielen  in  der  Reforma- 
tionszett  ab.  1670  wurden  dem  Kapitel  Willisau  vom  Bischof 
die  Solothurner  Pfarreien  Kriegstetten,  Biberist,  Deitingen, 
Zuchwil,  Starrkirch,  Gretzenbach,  Aeschi,  Luterbach  zuge- 
wiesen. Im  19.  Jahrhundert  kamen  dazu  Menzberg,  Dagmer- 
sellen  und  S.  Urban  als  Pfarreien  und  die  Missionsstation  (resp. 
jetzt  Pfarrei)  Zofingen.    Weg  fielen  1808  die  Solothurner. 3) 

')  v.  Liebenau,  11.  Gfd.  49,  89.  Statuta  Gap.  Willisau,  p.  64. 
Vgl.  Dekanat  Sursee.  *)  Gfd.  29,  839.  49,  105  f.  N.  Anniv.  Reiden. 
Statuta  Gap.  64  f.  »)  F.  D.  A.  I  238  sq.  Statuta  Gap.  66,  71,  81. 
Vergl.  „Hasle",  Kapitel  Sursee.  Betr.  Pfaffnau  u.  S.  Urban  vergl. 
Statuta  Gap.  78  f.  u.  „Altishofen",  das  ebenfalls  einige  Zeit  von  Urdens- 
priestern  verwaltet  war.  vergl.  N. 


224 

1274,  26.  April  erscheint  erstmals  urkundlich  „B.  Decaiius 
in  Tvetwil".  An  der  Urkunde  hängt  das  Siegel  des  Decans. 
klein-oval,  in  grünem  Wachs,  und  führt  das  Osterlamm.  f  S. 
B.  Decani.  In.  Tvotwil."  1438  wurden  die  ersten  Kapitelsstatuten 
bischöflich  genehmigt1)  und  darin  die  Aufnahme  von  Laien 
in  die  Kapitelsbruderschaft  bewilligt.  1489,  23.  Juli,  wurde 
das  Seligersche  Jahrzeitmal  dahin  geregelt,  daß  Einsied  eins 
Ammann  bezahle,  was  von  den  Kapitularen  und  etwaigen 
Gästen  (Beamten)  aus  Luzern  und  Willisau  „frombklich  und 
verlieh  verzeert."  1624  wurden  die  Statuten  des  Dekanats 
erneuert,  1684  verweigerte  Reiden  dem  Kapitel  die  Jahrzeit- 
zehnten, weil  seil  1624  nur  mehr  Juratenkonferenzen  in  Reiden 
(auch  Großdietwil)  und  Kapitel  nur  in  Ettiswil  und  Willisau 
gehalten  wurden;  der  Landvogt  von  Willisau  und  der  Hai 
von  Luzern  schützten  das  Kapitel  Willisau  bei  seinem  Rechte: 
die  Konferenzen  in  Großdietwil  hörten  auf.2)  1831,  1833, 
1835,  1841,  1845  und  1865  machte  das  Kapitel  Willisau  in 
wichtigen  Öffentlichen  Fragen  Eingaben  an  den  Großen  Rat  und 
an  die  Regierung  von  Luzern,  sowie  an  den  Bischof  von  Basel: 
über  Fastenunterricht,  Fröbel-Institut,  Pfarrhandel  in  Uflikon. 
Feiertage.3)  Endlich  „Statuta  venerablis  Capituli  Willisowiensis 
revisa  ac  redintegrata  anno  salutis  1865.  Cum  approbationc 
rev.  ac  cels.  Ep.  Basil.  d.  d.  8.  Juni  1867." 

I.  Mutterkirchen. 

Altishofen.  Alteloshovin  11804)  Kirchenpatron  S.  Martin 
von  Tours.  Die  Pfarrei  bildete  sich  auf  den  freiheniieh  Balm- 
sehen  Besitzungen  im  Umkreis  der  Burgen  Ebersecken  und 
Altishofen,  sichtlich  wie  andere  umliegende  Pfarreien  um  900  K 
Das  war  überhaupt  für  das  Hinterland  die  Zeit  der  ersten 
kirchlichen  Organisation,  welche  der  regelrechten  ßesiedelung 

»)  Gfd.  27,  205  f.  Statut.  Cap.  66  f.  2)  Gfd.  26,  337  ff.  Statuta  Cap.. 
67  ff.,  72  ff.  8)  Schweiz.  Kirchenzeitung  II  401,  450.  III! 433.  IV  189.  X 
420.  XIV  21.  XXXIII  246.  Unter  Pfarrer  Brandstettcr  in  Ettiswil  ging 
die  Seligersche  Kapiteljahrzeit  fast  ohne  Sang  und  Klang  direkt  an  da« 
Stift  Einsiedeln  über,  nachdem  sie  über  700  Jahre  bestanden.  Statuta 
Cap.,  81  fr.  —  Neuzeitlicher  Geist!  (L.  c.  p.  84).  «)  Gfd.  17,  24?  f.  X. 
Brandstetter  9.  *)  S.  N.  Meyer,  4  Vgl.  „Willisau",  „Ettiswil*. 


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225 


folgte:  beide  so  spät,  weil  hier  weder  der  König  noch  eines 
der  ältesten  Klöster  Land  hatte.    Die  erste  Pfarrkirche  war 
die  Burgkapelle  Altishofen.    Um  die  Mitte  des  12.  Jahrhunderts 
bauten  sich  die  Herren  v.  Balm  das  heute  bestehende  Schloß  und 
verwandelten  die  alte  Veste  in  eine  Kirche,  deren  Turm  noch 
die  alte  Form  zeigt.    Die  Kirche  wurde  1771/2  neu  gebaut,1) 
lb7ö  und  1901  2  renoviert.2)    Das  [Patronat  ging  1308  infolge 
des  Königsmordes  in  Windisch  dem  Hause  Balm  verloren  und 
wurde  von  Oesterreich  an  den  Freien  Heinrich  von  Griessen- 
berg  und  Ritter  Ulrich  den  Lieblosen  vou  Büttikon  geliehen, 
von  König  Heinrich  aber  als  Reichslehen  an  Graf  Otto  von 
Strußberg  übertragen,  der  es  1312t  B.  Aug,  an  den  Deutsch- 
orden  verkaufte.    Am  15.  Dezember  1312  und  am  22.  ver- 
zichteten Frau  Klara  von  Balm  und  ihr  Bruder  gegen  280  Mark, 
die  an  die  erstere  zu  zahlen  waren,  auf  das  Leibgeding,  das  ihr 
1306,  21.  August  verschrieben  worden  war.3)    1385,  den  6.  Mai 
verkaufte  Kirchherr  Hugo  ebenfalls  an  den  Dentschorden  gegen 
jährliche  40  Mark  Silber  seine  kirchlichen  Einkünfte :  was  die 
volle  Uebernahme  der  Seelsorge  durch  Ordenspriester  einleitete, 
und  was  der  Bischof  1316,  2.  Januar  bestätigte.   Am  2.  März 
und  19.  Juni  1316  gaben  noch  Oesterreich,  H.  von  Grissen- 
berg  und  U.  von  Büttikon  ihre  Lehenansprüche  auf  Altishofen 
an  den  Orden  auf.4)  Von  diesem  gingen  die  Kirchenrechte  durch 
Kauf  1571,   14.  Nov.  an  Schultheiß  Pfvffer  in  Luzern  über.5) 
1858,  16.  März,  11.  Juni,  übernahm  sie  der  Staat  Luzern.6) 
Der  1.  urkundliche  Pfarrer  begegnet  uns  1201  in  Konrad. 
der  erste  urkundliche  Helfer  1306,  21.  August  in  Luetholt, 
gleichzeitig  „Her  Guonrat  der  phruonder  uon  altlishouen."  „Her 
Cuonrat  der  Chramer  ein  priester"  kann  nicht  hieher  gerechnet 
werden.7)    1618  weist  nur  Pfarrer  und  Helfer,  1753  vier 

Meyer,  4.  GM.  13,  201  ff.  VergL  Kahn  124.  VergL  N.  2)  Gut. 
Mitteil.  v.  Hoehw.  Herrn  Pfarrer  Galliker  i.  A.  s)  Segesser  I  678. 
N.  Gfd.  27,  305  f.  13,  216  ff.  49,  87.  Vergl. Meyer,  Off.  <)  N.  Gfd.  13, 
234  f.  49,  87.  4,  287  f.  27,  300.  Öst.  Urb.  I  186  n.  6.  *)  N.  Gfd.  13, 
226  ff.  49,  87.  Vergl.  Meyer,  14.  •)  N.  Segesser  I  679.  Z.  Meyer,  15. 
")  N.  F.  r.  B.  I  498.  K.  K.  C.  1169.    Gfd.  13,  216.  Vgl.  Meyer,  7. 


22* 


Priester,  1783  Pfarrer,  Schloßkaplan,  Kaplan  im  Dorf  oder  Helfer 
und  Schulherrn  auf.1)  1275  beschwor  der  Dekan  in  Altishofen 
als  Einkommensteuer  von  seiner  Kirche  20  Pfd.  Basiermünz.2) 
1282,  20.  September  verglich  er  sich  mit  Stift  Münster  wegen 
Zinsen  ab  Gütern  von  Nebikon.3)  Bereinigungen  der  Pfarr- 
pfründe fanden  statt  1812,  30.  Dez.  und  1865,  9.  Sept.,  der 
Pfarrhelferei  1832,  30.  Mai,  1841,  5.  Mai,  1878,  17.  Okt. 
Unter  Pfarrer  Ph.  J.  Meyer  bestand  ein  Vikariat.  4) 

Von  Altishofen  als  alte  Pfarrei  ist  auch  die  bischöfliche 
Quart  nachweisbar;    „hec  quarta  fuit  vendita  anno  domini 
M.GGG.XIII.  pro  XXXVIII  lib.  XIII  sol.  novorum.w5)  Bischof, 
Klerus,  Kirche  und  Arme  hatten  je  1/4  der  Einkünfte  zu  be- 
anspruchen.   Aber  auch  z.  B.  die  Legate  der  Verstorbenen 
wurden  vierteilt.    So  schrieb  Bischof  Gerhard  von  Konstanz 
1317,  31.  Mai  an  den  Leutpriester  von  Altishofen,  Propst  und 
Kapitel  Zofingen  hätten  sich  beklagt,  daß  sie  den  ihnen  wahr- 
scheinlich von  Balm  vergabten  Viertel  der  Legate  nicht  er- 
hielten.6) 1422,  7.  März,  kam  die  bischöfliche  Quart  von  Altis- 
hofen aus  der  Pfand herrschaft  des  Ulrich  Aeschli  an  Anna 
Ruber,  Hans  Aeschli,  Peter  Ottimann  (1435,  15.  Nov.).  1481, 
9.  Juni  durch  Kauf  an  Hans  Rud.  von  Luternau,  ebenso  1488, 
8.  Jan.  an  S.  Mauriz  in  Zolingen,  bald  darauf  an  Luzern,  wo- 
hin der  Deutschorden  selber  noch  eine  Zehntquart  1503, 
11.  April  verkaufte.7)    1319,  23.  März  stellte  Papst  Johannes 
XXII.  zu  Gunsten  des  deutschen  Ordens  einen  Gebotbrief  aus, 
mittelst  welchem  Geistliche  und  Weltliche,  die  von  Altishofen 
Lehengüter  besäßen   und  ihren  Pflichten  nicht  nachkämen, 
durch  den  Propst  des  Klosters  Allerheiligen  in  Freiburg  dazu 
angehalten  werden  sollten.8)   Zehntenstreitigkeiten  gab  es  des 
Sigristenamtes  wegen  zwischen  dem  Deutschhaus  und  der  Kirchge- 
nossenschaft  Altishofen  1418  und  1441,9)und  zwischen  Pfyffer  und 

i)  Z.  Gfd.  28,  99.  Luz.  Staatskai.  1789  Gfd.  21.  79.  F.  D. 
A.  I  238.  N.  Vcrgl.  F.  L>.  A.  V,  83.  3)  N.  Gfd.  59.  U.  B.  225.  *)  Z. 
»)  F.  D.  A.  IV  38  f.  6)  Hegesten  von  Zoflngen,  Nr.  39.  ?)  L.  c.  Nr. 
295  und  330.  Gfd.  13,  199  n.  4.  8)  Gfd.  13.  225  f.  9)  N.  Gfd.  19, 
282  ff. 


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227 

der  Korporationsgemeinde  Luzern  1841). ')  —  Wegen  Leib- 
eigenen2) hatle  das  Dentschhaus  1512  Streit  mit  Willisau. 

EtÜSWil.  Kttiswile  lOTti.3)  Kirchenpatrozinium  Mariae 
Himmelfahrt.*)  Im  AuschlulA  an  Willisau,  Altishofen,  Sursee. 
entstand  um  9<X)  auf  Wolhusens  Besitz  auch  die  Kirche  Kttis- 
wil.0)  1070  schenkte  Seliger  von  Wolhusen  dieselbe  an  Ein- 
siedeln.6) Das  Bistum  besaLi  hier  keine  Zinslehen;  „Hettis- 
wileu  ist  nicht  mit  Ettiswil  zu  verwechseln.7)  1350.  3.  Dez. 
wurde  Ettiswil  von  Bischof  Ulrich  von  Konstanz  mit  Zu- 
stimmung seines  Kapitels  an  Einsiedeln  inkorporiert/) 

Erster  urkundlicher  Pfarrer  ist  nicht  Heinrich  Ronman 
(1052)  ;  sondern  1275  „Plebanus  in  Ettiswile  iuiauit  de  eadem 
L  lib.  Basil.  et  comm.  den.  Soluit  Y  lib.  coram.  den.  pro 
toto.u'*)  1360;  70  wurden  die  Einkünfte  der  Kirche  Ettiswil 
auf  40  Mark  berechnet. 10)  1454,  1.  Juli,  verglich  sich  Pfarrei- 
Pantaleon  Rösch  mit  dem  Ptleger  der  Kapelle  Ettiswil  betreffend 
deren  Stock  und  Opfer  vor  den  dazu  verordneten  Schieds- 
richtern von  Luzern.  1464.  9.  Jan.  wurde  vom  Einsiedler 
Gotteshausgerichte  zu  Dagmarsellen  derselbe  Pfarrer  angewiesen : 
die  Gotteshausgüter,  die  seiner  Pfründe  zinsten,  zu  verlehnen 
und  mit  Ehrschatz  zu  belegen,  stehe  nicht  ihm  zu,  sondern 
einzig  dem  Stifte.  1483,  2.  Mai,  verordneten  Schultheiß  und 
Kat  zu  Luzern,  was  dem  Leutpriester  und  dem  Helfer  aus 
dem  Stock  und  dem  Opfer  der  Kapelle  zu  Ettiswil  zukommen 
solle.  Vom  1.  Sept  1524  datiert  ein  Vorkommnis  des  Pfarrers 
Joh.  Girier  mit  dem  Abte  Konrad  von  Rechberg,  wonach  des 
erstem  einstige  Hinterlassenschaft   der  Abtei  anheimfallen  11) 

')  Segesser  I  680.  2)  X.  Aintskanzlei  Willisall.  Glocken 
Ix-tr.  vergl.  X.  Gld.  13.  200  f.  (15U  u.  f.Ho)  u.  30.  i:>5.  -  In  GM.  38, 
Ol  f.  berichtet  die  hischöll.  Visitation  ltK i! >  von  einer  abergläubischen 
Frauensperson.  3)  X.  GM.  1.  115,  133.  3M,  31)8.  Brandstctter  10.  F. 
r.  B.  I  335.  «)  S.  X.  Ä)  Vergl.  GM.  40,  89  u.  oben  n.  3.  Segcsser  I 
»>V».  fi)  Mohr.  Hegesten  I  (Finsiedeln)  Xr.  31,  oben  n.  3  u.  n.  .">.  ")  Vergl. 
lt.  K.  G.  I  8j  Mohr.  1.  c.  Xr.  3'i7.   Gfd.  3.  255  ff.  N.    9)  F.  D. 

A.  I  338.  Vgl.  GM.  '»3.  Iii,  m.  W,  157  n.  104,  177  n.  147,  181» 
Vergl.  X.  »«»)  F.  Ii.  A.  V  83.  »')  X.  Molir,  Xr.  8CG,  012,  017,  1023 
u.  1303. 

Geschichtsfrd.,  Bd.  LXI.  15 


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228 


solle.  1840,  12.  Juni  wurde  die  Pfründe  durch  die  Regierung 
von  Luzern  bereinigt,  ebenso  1867,  13.  März.  *)  Die  Helferei 
oder  Kaplanei  zum  hl.  Sakramente  entstand  1451  unter  dem 
Patronat  Ulrich  Wilhelms,  der  dasselbe  1453,  24.  Sept.  dem 
Rat  von  Luzern  übertrug.2)  Dieser  wies  die  Kollatur  1803. 
21.  Sept.  der  Kirchgemeinde  zu  und  bereinigte  die  Pfründe 
im  Okt.  1843. 3)  Daneben  hielten  sich  die  Pfarrer  zeitweilig 
Vikare,  so  1776,  1785/89,  1799,  1803,  1838,  1880  und  1882.4) 

Die  bischöfliche  Quart  brachte  1363,  24.  Okt.  ebenfalls 
das  Kloster  Einsiedeln  an  sich  gegen  eine  jährliche  Steuer  von 
24  Gulden.5)  1365,  15.  Juli,  versetzte  Bischof  Heinrich  von 
Konstanz  dem  Friedrich  Büttiner,  seinem  Küchenmeister,  um 
240  Gl.  jene  jährlichen  24  Gl.6)  1376,  4.  Juni,  verkaufte 
dieser  Friedrich  Büttiner  die  Steuer  um  240  Gl.  an  Peter  Käl 
von  Schwiz  und  dessen  Ehefrau  Ita.7)  1464  waltete  zwischen  der 
Kommende  Altishofen  und  Einsiedeln-Ettiswil  ein  Zehntstreit.8) 

Die  heutige  Kirche  wurde  eingeweiht  1773,  24.  Aug.9) 
und  zwar  durch  den  päpstlichen  Nuntius.  Pfairer  Boos  end- 
lich hat  um  1881  dieselbe  renoviert.  Glocken  sind  vier  mit 
Bildern  der  Kirchen-  und  Kapellpatrone  (auch  von  Schötz)  ab 
1771  und  1812. 10) 

GrOSSdietwil.  Tuotewilare  1178/97.11)  Kirchenpatron: 
S.  Johann  Bapt.12)  Als  Stiftung  des  gräflichen  Hauses  von 
Lenzburg  erstand  die  Kirche  GroLidietwil  um  900  zugleich  mit 
dem  angrenzenden  Altishofen ;  der  christliche  Heilige  der  Som- 
nierwende,  S.  Joh.  Baptist,  wurde  ihr  Führer  gegen  die  alten 
Heidenbräuche.13)  Dazu  stimmt  die  Datierung  der  Grabinschrift 
Albkers  aus  dem  10.  Jahrhundert  und  vielleicht  auch  der  Name 

»)  Z.  —  1507  wurden  die  Kenntnisse  des  Pfarrers  mangelhaft 
befunden.  Gfd.  28,  134.  »)  N.  Mohr,  Xr.  ml,  861.  865.  -  Kaplan 
Kaspar  Koch  liel  zur  Zeit  der  Helvetik  ab.  Gfd.  15,  141.  Betr.  Hin- 
kommen vergl.  GM.  28,  146.  3)  Z.  «)  Gfd.  21.  177.  22,  61».  Staatskai. 
1780.  Z.  *)  X.  Gfd.  4.  -296  f.  Mohr,  Xr.  396.  6)  X.  GM.  4.  207  IT. 
Mohr.  Xr.  404.  <)  X.  Mohr.  Xr.  445.  *)  Mohr,  Xr.  025.  »)  X  GM. 
Mitteil.  v.  Hilm.  Pf.  Habennacher,  damal.  Kaplan  v.  E.  u.  Pf.  Kauf- 
mann i.  K.  »)  ßrandstettcr  10  GM.  17,  248.  '*)  S.  X.  «)  Vergl.  „Ain- 
hofen", „Ettiswil*,  Wetzer  u.  Welte,  Kirchenlexikon  VP  Kol.  15o5  f. 


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229 


des  ältesten  bekannten  Pfarrers  Namwing. ')  Von  Oesterreich, 
Erben  Lenzburgs,  ging  das  Patronat  von  Großdietwil  an  die 
Wolhusen  und  Andern  zu  Lehen.  1398,  30.  Juli,  kam  es  als 
Mannlehen  mit  dem  Laienzehnten  von  Großdietwil  und  Um- 
gebung  von  Diethelm  von  Wolhusen  an  Hans  von  Lütishofen.2) 
1478,  19.  März,  vergabte  die  Familie  Lütishofen  die  Kirche 
Großdietwil  an's  Stift  Münster,  wohin  sie  der  Papst  Sixtus  IV. 
am  13.  Jan.  1480  inkorporierte.3)  Der  Rat  von  Luzern,  bereits 
seit  1394  Oberlehensherrschaft,  vindizierte  sich  1492  auch  das 
Nominationsrecht  und  überließ  den  Chorherren  von  Münster 
mir  die  Kollatur  der  Pfarr-Pfründe  und  dazu  Nomination  und 
Kollatur  der  Kaplaneien.4) 

Der  Pfarrer  Lütold  von  Luzern  stellte  1305,  26.  Febr., 
seine  Zehntenrechte  auf  Neubruch  und  1306,  20.  Febr.,  die 
Pfarrrechte,  besonders  bezüglich  Kanzelgericht  fest.5)  Zehnt* 
und  Pfarrrechte  wurden  erneut,  erklärt,  verhandelt  und  ange- 
wendet 1432,  3.  Febr.,  17.  Aug.,  1433,  28.  Aprü\  1434,  7.  Jan.. 
1459,  1488,  1500,  1502,  1513,  1514,  1571,  1576,  1598.6)  Ver- 
träge betreffen  „Primi  fructus"  von  Großdietwil  zwischen  dem 
Konstanzer  Bischof  und  dem  Luzerner  Rat  datieren  vom  6.  Juli 
1447,  1483  und  1484. 7)  Die  Inkorporation  der  Pfarrpfründe 
ward  praktisch  erst  durch  die  Verhandlungen  von  1641/43.8)  Neue 
Pfarrverträge  wurden  1827,  1856,  1865  verhandelt.9)  Be* 
merkenswert  sind  noch  die  „absentie"  und  „inducie  ad  annum" 
für  Pfarrer  Rudolf  von  Lütishofen  und  seine  Stellvertreter 
1472,  1481,  1482.10)  1788  erscheint  wieder  ein  Vikar.*1)  1710 
berichteten  die  bischöflichen  Visita toren  an  den  Rat  von  Luzern, 
„der  Pfarrer  von  Großdietwil  glaube  in  seinem  Eifer,  es  sollten 
die  beiden  Schulen  in  Dietwyl  und  in  Altbüron,  zu  besserem 


')  Gfd.  49,  70,  „Kathol.  Schweiz.  Bl.«  1894,  S.  283.  Kraus,  die 
christlichen  Inschriften  der  Rheinlande,  II.  Xr.  56.  *)  Gfd.  49,  91,  98, 
181.  208.  Vergl.  N.  Segesser  I  618.  *)  N.  Gfd.  18,  262  ff.  «)  N.  Gfd. 
49.  125  f.  Segesser  I  806  n.  3.  4)  N.  Gfd.  49,  101  ff.,  198  f.  v.  Liebenau, 
30.  «)  Gfd.  49,  114  ff.  209  ff.,  120  f.  Gfd.  49,  172  ff.  183  ff.  225  ff. 
Vergl.  N.  7)  Gfd.  49,  120.  121.  *)  Gfd.  49.  173  ff.  *)  Z.  »°)  Nüscheler. 
Gfd.  49,  121.   »)  Staatskalender  1789. 


i 


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'230 


Seelenheil  und  Instruction  der  jugend'  zusammengezogen 
werden."1) 

Die  Kaplanei  zu  8.  Pantaleon  gründete  133t),  5.  Febr. 
der  Pfarrer  Lütold,-)  die  zu  8.  Katharina  kurz  vor  1437  der 
Pfarrer  Ludwig  von  Lütishofeu.  dessen  Bruder  Burkard,  Pfarrer 
von  Wangen,  sie  144»  noch  besser  dotierte.3)  Beide  Kaplaneien 
unterstanden  dem  Patronat  der  Pfarrkirche;  die  zu  8.  Pantaleon 
wurde  1818  Pfarrhelferei,  1888  bereinigt,  die  andere  18 US 
und  1859  bereinigt.4) 

Die  Kirche  wurde  aus  Stein  gebaut  und  mit  einer 
Krypta  versehen  im  11.  Jahrhundert.  1315  entstand  der 
Turm.  1322  wurde  das  Frontispiz  erneuert.  1342  erhielt  die 
1334  verbrannte  Kirche  Ablässe  zum  Neubau.  Damals  ward 
auch  das  Geläute  erneut,  von  dem  noch  eine  Glocke  erhalten  ist. 
1422  ließ  Pfarrer  Ludwig  v.  Lütishofeu  den  Chor  mit  den  Bildern 
der  12  Apostel  ausmalen.  Unter  Hud.  v.  Lütishofeu  (14;M)  -82) 
wurde  der  Altar  zu  8.S.  Wendel  und  l'i*s  errichtet  und  mit 
Jahrzeiten  begabt,  kaum  aber  mit  einer  gesonderten  eigentlichen 
Kaplanei,  die  wenigstens  sicher  nicht  lebensfähig  war.  if)07, 
4.  Sept.,  weihte  der  Weihbischof  von  Konstanz  die  Kirche, 
z.  8.8.  Jon.  Bapt.  u.  Dionys,  den  linken  Seitenaltar  z.  8.8. 
Maria,  Eustasius,  Katharina.  Umbauten  und  Renovationen 
datieren  von  1650/01  (Geläute),  1070/76,  neue  Glocken  von 
1798/9,  Neubau5)  von  1880/1. 

Lutem.  Lutrun  1263. 6)  Kirchenpatron:  8.  Ulrich.7)  Mit 
Schongau  Lenzburgerstiftung,  erstand  die  Kirche  Lutern  im 
engeren  Anschluß  an  Willisau  um  101)0. 8)  Später  besaßen 
sie  die  Freien  von  Affoltern,  bis  sie  durch  Agnes,  die  Tochter 
des  Werner,  an  ihren  Gemahl.  Bitter  Peter  von  Grünenberg, 
überging;  100  Jahre  nachher,  am  28.  Dezbr.  1413,  schenkte 

«)  Gfd.  83.  ')  N.  Gfd.  4!),  10Ö  ff.  -  Der  bei  F.  D.  A.  1 
IUI  (f.  1275)  erwähnte  „Prebendarius  in  Tütwil"  ist  anderswohin  zu 
versetzen ;  liier  lindet  er  keinen  Platz,  weil  keine  Stiftung.  3)  Gfd. 
41),  117  f.  Vergl.  N.  Z.  <)  Z.  *)  Gfd.  49,  78,  103  f.,  107  f..  113,  119, 
1^1  ff.,  144  ff.  Vergl.  X.  «)  Zeerleder  I  568.  X.  Brandstet ter.  10.  " )  8. 
X.  8)  Gfd.  .77,  10*).  „Willisau".  „Menzberg",  „Hergiawü  * 


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231 

Götz  von  Hünenberg  den  Hof  Schwarzenbach  zu  Lutern,  wo- 
zu der  Kirchensatz  daselbst  gehörte,  an  das  durch  Brandunglück 
heimgesuchte  Kloster  Trub,  was  der  Generalvikar  von  Konstanz 
1414,  16.  Juni,  bestätigte.1)  Durch  die  Reformation  fiel  1529 
Lutern  mit  Trub  an  Bern,  wurde  aber  1577/79  von  diese! 
Stadt  mit  Knutwil  gegen  Wynau,  Nieder-Bipp  und  Madiswil 
au  S.  Urban  unter  Burgrecht  Luzerns  ausgetauscht,  was  wieder 
der  Bischof  von  Konstanz  genehmigte  1579,  20.  Dez.2).  Luzern 
nahm  1848  das  Patronat  zuhanden.3) 

1275  „Plebanus  in  Vfhusen  iurauit  de  eadem  ecclesia 
XXX.  Iii).  Briscaug.  (et)  Basil.  Item  de  Lutum  XX  üb.  Basil. 
Soluit  III  lib.  Item  secundo  termino  soluit  II  lib."  13ü0  70 
_Liitrun  Vffhusen  habet  XII  marc. 4)  Die  Kirche  Lutern  ge- 
hörte also  damals  nicht  gerade  zu  den  reichern.  Immerhin 
war  sie  angesehen:  an  S.  Ulrichstag  sah  sie  den  Kreuzgang 
von  Willisau.5)  Ca.  1785  wurde  der  jetzige  Pfarrhof  ge- 
baut.5!)). Am  30.  Dez.  1812  wurde  die  Pfarrpfründe  Lutern 
verpflichtet,  an  die  geistl.  Kasse  des  Kantons  beizutragen,  1835, 
14.  Januar,  bereinigt  und  weiter  verpflichtet,  einen  Vikar 
zu  halten,  6)  1905 ,  25.  Januar  neu  bereinigt.  7)  —  In 
der  Kirche  stiftete  1497,  22.  Juli,  Leutpriester  Richard  Ruß 
den  Muttergottesaltar.8)  1421, 1495.  1581  sind  Glocken  datiert.9) 
1500,  22.  Juni,  erfolgte  eine  Jahrzeitstiftung  für  Gefallene  aus 
den  burgundischen  u.  schwäbischen  Kriegen.10)  1731  schrieben 
die  bischöfl.  Visitatoren  vor,  „in  Luthern  sollte  man  die  Kirche 
nicht  vergrößern,  sondern  eine  neue  bauen,  indem  ein  be- 
deutendes Kirchengut  und  fünf  wohlhabliche  Bruderschaften 
vorhanden  seien."11)  1752.  11.  Sept.,  weihte  Philipp  Acciajuoli, 
päpstl.  Nuntius  in  der  Schweiz,  die  neue  Kirche  in  der  Ehre 
des  hl.  Ulrich  mit  4  Altären:  Hochaltar  z.  SS.  Maria  und 
Aiigustin,  r.  Seitenaltar  zu  SS.  Ulrich  u.  Philipp  Neri,  1.  z. 

n  x.  Segesser,  I  649  f.  Gfd.  10,  37  ff.  *)  Gfd.  IG,  G  n.  1.  Attcn- 
hofer  II  150.  3)  Attenhofer  II  130.  „Knutwil".  <)  F.  D.  A.  I  238 
V  83.  Vcrgl.  N.  »)  Gfd.  28,  134.  29,  215.  »b)  Zist.  Chr.  1898.  1G5, 
307.   «)  Z.  Gfd.  21,  102.   ')  „Valeriana-,  27.  Jan.  1905.   »)  N.  Anniv 


232 


SS.  Josef  und  Beat,  Kreuzaltar  z.  SS.  Valentin,  Gall  und 
Benedikt.1)  Das  a.  Twingrecht  (1586  u.  1656),  Art.  45, 2) 
sagt:  „So  ist  jeder  Pfahrherr  .  .  schuldig  ze  erhalten  den 
wuohrstier  und  den  eber.  Darumb  soll  man  dem  Herrn 
4  Schwyn  vergebeus  hüeten." 

PfaflFhau.  Fafanhaa  873,  7.  Mai.3)  Kirchenpatron  S. 
Vincenz.*)  Ähnlich  wie  Pfeffikon  rührt  Pfaffnau  von  der 
Niederlassung  eines  christlichen  Priesters  im  7./8.  Jahrhundert 
her.5)  Nach  einer  Urkunde  von  1272  gehörten  Twing  \v:d 
Bann  den  Herren  v.  Pfaffnau,  Ministerialen  von  Lenzburg, 
von  denen  diese  Rechte  en  das  Kloster  S.  Urban  kamen,  das 
dort  begütert  war.6)  Ebenso  waren  gewiss  auch  die  Kirchen- 
rechte auf  jenes  Priesters  Landesherrschaft,  die  Lenzburger- 
grafen, übergegangen.  Sie  erhielt  S.  Urban  am  1.  Febr.  142& 
von  Rudolf  von  Erlach,  Bürger  zu  Bern  und  seiner  Frau 
Elisabeth  v.  Heidegg,7)  nachdem  schon  1331,  Juni  22.,  ein 
anderer  Kollator,  der  Edle  Joh.  v.  Büttikon,  Lehenträger  des 
Freien  von  Bechburg  (1373  und  1375,  18.  Mai),  und  1416, 
15.  Okt.  Graf  Hans  Friedrich  von  Falkenstein  Patronatsherr 
gewesen.8)  1848,  15.  Sept.,  setzte  sich  die  Regierung  des 
Kantons  Luzern  zum  Erben  der  S.  Urbaner  Verlassenschaft  ein.9) 

1275  beschwor  der  Pfarrer  5^4/?  Breisgauermünz 
als  päpstliche  Einkommensteuer.10)  1360/70  wurden  die  Ein- 
künfte der  Kirche  auf  16  Mark  beziffert.'1)  Zum  Kirchengute 
gehörte  ursprünglich  offenbar  auch  der  1375  und  1416  aus- 
drücklich zum  Kirchensatze  gerechnete  Laienzehnten  von  Baltzen- 
wil.  1850,  6.  Juni  wurde  die  Pfarrpfründe  revidiert  und  ver- 
pflichtet, einen  Vikar  zu  halten,  ebenso  1869,  30.  Dez.  Seit 

♦ 

')  N.  Pfarrarch.  L.  Kenovation  unter  Pfarrer  Hochstraßer.  2)  Z. 
8.  R.  II*  353  f.  &  rj.  B.  I  71.  «)  S.  N.  »)  Gfd.  57,  10G.  Brand- 
stetter  11.  «)  Scgesser  I  <38ti.  Habsburg.  Urb.  I  182  n.  2.  Gfd.  .">.  22». 
7)  Scgesser  I  G87  n.  2.  N.  Gfd.  5,  287  f.,  294  f.  Attenhofer  II  140  tf. 
Bisch.  Bestät.  1450,  6.  Dez.  N.  Archiv  S.  Urban.  Soloth.  Wochenbl. 
1823,  S.  392  f.  Cisterz.  Chronik  18W,  S.  13't.  Hegesten  v.  Zofingen, 
Nr.  265.  Vergl.  Gfd.  5,  244.  9)  N.  Vergl.  Attenhofer  II  138  f.  »»)  F. 
D.  A.  I  338.  N.  ")  F.  D.  A.  V  Stf. 


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233 


l.  Juli  1884  erfolgte  Extra-Entschädigung  für  den  Vikar  aus 
der  geistl.  Kasse.1) 

1331,  22.  Juni  verleiht  Peter,  Kirchherr  in  Pfaffnau  mit 
Zustimmung  des  Jons,  von  Büttikon  als  Kollators  und  der 
Kirchgenossen  sein  Gut  ze  Mettwil  als  Erblehen  um  9  ß  Zins 
zur  Bezündung  der  Kirche.2)   1723  bezeichnete  der  Pfarrer  S. 
Lucia  als  2.  Schutzpatronin  der  Kirche.  3)    Die  alte  K.  wurde 
1807,  23.  Juli,  vom  Blitze  eingeäschert,  die  neue  1822,  27.  Mai 
geweiht.    Der  1865  vom  Blitze  wieder  teilweise  zerstörte 
Turm  wurde  1881  renoviert;  die  drei  Glocken  kamen  von 
S.  Urban.4)    Betr.  Glocken  vergl.  „S.  Urban."    1625  entstand 
die  Bruderschaft  z.  S.  Vincenz,  nachdem  eine  Reliquie  des- 
selben vom  Kloster  Beinwil  hergebracht  worden  war.6)  Den 
Pfarrhof  baute  Abt  Aug.  Müller  v.  S.  Urban  (1751— 68).  °) 

Reiden.  Reiden,  1173,  4.  März. 7)  Kirchenpatron :  S. 
Bartholomäus  zuerst,  später  S.  Johann  Bapt.  8)  Gleichzeitig 
mit  der  Bartholomäuskirche  Knutwil  wurde  um  1000  auch 
die  von  Reiden  durch  die  Familie  Iffental,  seßhaft  zu  Reiden, 
freilich  nur  in  Holz  gebaut.  °)  Im  11.  Jahrhunderte  noch 
griff  die  Pfarrei  immer  weiter  in  der  Talsohle  um  sich  in  das 
bisher  nach  Richental  gehörige  Langnau  hinaus.  i0)  „Das 
Ritterhaus  von  Reiden  bezog  vom  Zehnt  in  Langnau  den 
Drittel", 11 )  offenbar  für  die  Seelsorge  in  Langnau.  Diese 
Johanniterkommende  entstand  um  1239  am  soeben  eröffneten 
Gotthardweg  durch  Stiftung  der  Herren  von  Iffental  und  von 
Büttikon. ir)  1275  schuldete  der  Propst  von  Zofmgen  als 
persönlicher  Inhaber  der  Pfarrei  Reiden  —  er  war  ein  Iffen- 

')  Z.  ,  a)  N.  Aich.  S.  Urban.  *)  Gfd.  32,  238  (Feste).  «)  Güt. 
Mitteilung  von  Hochw.  Herrn  Pfarrer  P.  Achermann.  5)  Cisterziens. 
Chronik  1808,  S.  164.  «)  L.  c.  p.  165.  ")  Brandstet  ter.  11.  Gfd.  58. 
II.  B.  76.  *)  s.  N.  9)  Vergl.  Gfd.  17,  2  8.  Wetzer  u.  Welte.  I»  Kol. 
2053.  „Knutwil.*  N.  „Richental.ki  »)  Vergl.  Gfd.  58.  U.  B.  67  (1030: 
Hichental  m.  Langnau),  70  (1045 :  Richental  und  Langnau  je  für  sich),  70 
(1173:  Beiden,  Hichental  und  Langnau  je  für  sich:  1.  ganz  neu  unter 
den  Besitzungen  Münsters),  Hiedweg,  85  (1255 :  Richental  und  Reiden 
einfach),  Gfd.  7.  175  fT.  »)  Riedweg,  203.  ")  Vergl.  N.  „Kommende 
Heiden". 


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234 


tal  —  dem  Papste  „XXVI  lib.  comm.  den."  ')  1360/71.) 
„Heiden  habet  IX.  marc."  2)  Daraus  sieht  man,  daß  schon 
1275.  vielmehr  seit  1239  die  Kommende  als  Patronat  sich 
die  Pfründe  angegliedert,  aber  einem  selbständigen  Leutpriester 
überlassen  hatte.8)  1321,  15.  Juni,  wurde  ein  Zehntstreit 
zwischen  Heiden  und  Richental  beigelegt.  4)  1390,  30.  Aug., 
ist  eine  .lahrzeit  für  die  obere  Kirche  verzeichnet. 5)  I)al.> 
diese  einige  Zeit  vorher  zu  Ehren  S.  Jon.  Bapt.  errichtet  und 
der  Kommende  voll  inkorporiert  war.  erhellt  noch  mehr  aus 
dem  Vergleich  vom  8.  Juni  1391,  wonach  die  Johanniter  für 
ihre  eigene  (obere)  Kirche  selber  zu  sorgen  hatten,  bei  der 
untern  indes  die  ganze  Pflege  der  Pfarrei  überließen  und  nur 
für  Neubau  in  Stein  versprachen,  den  Chor  zu  decken.  *) 
1317,  31.  Mai,  schrieb  Bischof  Gerhard  von  Konstanz  an  den 
Leutpriester  v.  Heiden,  Propst  und  Kapitel  v.  Zotingen  hätten  sich 
beklagt  wegen  des  ihnen  gehörenden  (vergabten)  und  nicht 
immer  geleisteten  4.  Teiles  der  Legate.  7)  144U  gab  wieder 
das  Verhältnis  zu  Hichental  Anlaß  zu  Verhandlungen  mit 
Münster.8)  1492  hob  die  Bruderschaft  z.  S.  Bartholomäus 
an.  1520  die  zu  8.  Sebastian.9)  Ein  Altar  zu  U.  L.  F.  be- 
stand in  der  untern  Kirche  schon  ca.  1450.  wo  er  durch 
Hans  Thüring  von  Büttikon  eine  Meßstiftung  erhielt.10)  1595 
wurden  die  Zinsen  der  Liebfrauenpfründe,  (unter  dem  Staat) 
die  1592  mit  Melchior  Schmid  besetzt  war,  zusammengestellt.11) 
Vom  8.  August  1580  datiert  ein  Vidimus  der  Urkunde  vom 
8.  Juni  1391.  Um  1800  ist  die  Hede  von  einein  neuen  Altar 
U.  L.  F.,  1645,  7.  August,  von  der  Vollendung  des  Helm- 
baues und  H>49,  20.  Juli,  von  der  Weihe  dreier  Glocken  in 
der  untern  Kirche. 12)  Offenbar  muß  um  1600  der  Neubau 
der  untern  Kirche  in  Stein  stattgefunden  haben.    1594  wird 

M  X.  F.  \).  A.  I  238.  GUI  4,  10t.  *)  F.  1).  A.  V  83.  Fried- 
hof 1293  erw.  Kopp  III  133,  n.  7.  a)  Vergl.  GUI  5.  2U.  «j  X.  GUI 
7.  17Ö  ff.  X.  Anniv.  Heiden.  «)  X.  Üfd.  17,  207  ff.  ')  X.  Hegesten 
v.  Zolingen.  Nr.  31).  „Altishofcn."  »)  Hiedweg,  480.  9)  X.  Pfairarch. 
Heiden.  •«)  X.  Anniv.  H.  «>)  X.  Pfarrarch.  H.  Gkl  22.  220.  Vergl.  Z. 
'*)  X.  Pfarrarch.  H. 


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235 

eine  Hexe  Anna  Tschup  von  Heiden  genannt. 1)  1662  wurde 
„ein  schönes  spill  oder  Commedy  von  den  Siben  Todtsünden;< 
aufgeführt. 2)  1677,  12.  September,  untergingen  Luzern  und 
Bern  die  Zehntengrenzen  zwischen  Reiden  und  Zofingen.  3) 

171)1  wurden  gerichtlich  die  Johanniter  zum  Neubau 
der  Kirche  Reiden  verpflichtet. 4)  1793,  19.  April  ward  deren 
Grundstein  gelegt.  1793,  28.  Juli,  wurde  der  Turm  von  1645 
mit  Mauerbrechern  zerstört,  weil  die  Kirche  der  neuen  Straße 
halber  mehr  nach  Osten  rücken  mußte.  1796,  6.  September, 
weihte  der  Konstanzer  Weihbischof  Wilhelm  Jos.  Leopold 
die  Kirche  dem  hl.  Joh.  Bapt.,  den  mittlem  Altar  dem  heil. 
Kreuze,  den  Altar  der  Ev.-Seite  der  Muttergottes,  den  der 
Ep.-Seite  den  hl.  Bartholomäus  und  Peter  und  Paul.  1802, 
22.  April,  wurden  die  Glocken  aufgehängt;  aus  der  obem 
nun  eingegangenen  Kirche  stammen  2  Glocken  von  1649  und 
1KS4,  die  übrigen  von  1480,  1649,  1642  und  1692  aus  der 
ehemaligen  untern  Kirche. A)  1803/07  kam  das  Patronat  an 
die  Regierung  von  Luzern,  die  1818/35  ein  Vikariat  unter- 
stützte, 1836,  8.  Januar  und  1865,  8.  Juni  die  Pfarrpfrund, 
1825,  18.  Mai,  1832  und  1886,  22.  Februar  die  Kaplanei 
bereinigte.  6) 

Richental.  Richentale  1036,  9.  Februar.7)  Kirchen- 
patronin: S.  Cacilia.8)  Um  900  von  den  Grafen  von  Lenz- 
burg  gegründet,  findet  man  in  Richental  unter  den  ersten 
Vergabungen  an  Stift  Münster:  „Ecclesiam  in  Richentale  et 
curtem  in  Langenowa  cum  omnibus  appendiciis."  °)  Als  im 
11.  Jahrhdt.  die  Pfarrkirche  zu  Reiden  erstarkte,  schloß  sich 
Langnau  kirchlich  teilweise  an  sie  an.10)  Inkorporiert  wurde 
Kichental  an  Münster  1346,  1.  Oktober, 11)  nachdem  noch 
1321,  13.  Juni,  ein  Zehntstreit  zwischen  Richental  und  Reiden 

<)  GUI  23.  350. •  »)  GM.  23,  371.  »)  Hegesten  v.  Zof.  Nr.  081. 
♦)  N.  Kirehbauprozeß-Aktcn  v.  Großwangen  i.  Luzern.  *)  N.  Pfarrarch. 
H.  6)  Z.  Gfd.  21,  82.  102.  57,  120.  Attenhofer  II,  139.  ?)  Brandsletter 
Ii.  Gfd.  08.  U.  B.  (17.  8)  S.  N.  »)  Wetzer  u.  Welte.  IP  Kol.  1047. 
Gfd.  08.  lj.  B.  (ö  II  1,  129.  Scgessc-  I  057.  Vergl.  N.  10)  Vcrgl. 
„Reiden-.    »)  N.  Kiedweg.  127. 


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236 

beglichen  worden.  *)  1275  „Plebanus  in  Hichental  (lebet 
pape  IUI  üb.  comm.  den."  1360/70  „Richental  hab.  XVI. 
marc"  2)  1703,  20.  Okt.  ist  die  Pfarrpfründe  auf  600  Gl. 
geschätzt.3)  Von  1422,  8.  Oktober  und  1484^  7.  Februar, 
datieren  Verträge  Münsters  mit  dem  Bischöfe  betr.  die  ersten 
Früchte.4)  1753/55  erstand  ein  neuer  Pfarrhof,  nachdem 
schon  seit  1650  der  Pfarrer  ans  Stift  Münster  Hauszins 
zahlte.  5)  Die  Pfründe  wurde  1809,  16,  21,  42,  70  und  72 
bereinigt.6)  Ab  und  zu  ward  ein  Vikar  gehalten  seit  1756,") 
bis  18U4  Kirchmeier  Jos.  Achermann  die  Kaplanei  unter 
Kollatur  des  Bischofs  stiftete.  Die  Kirche  ward  1803/7  gebaut, 
1879  renoviert,  1888  bezügl.  Altäre  nochmals.  Die  2  größern 
Glocken  und  die  kleinste  wurden  1846  in  Aarau,  die  dritte 
1888  in  Zürich  gegossen. 8) 

Uftikon.  Ufnnchowa  893,  7.  Mai. 9)  Kirchenpatron : 
S.  Jakob,  der  ältere. 10)  Die  Kirche  wurde  wohl  ebenfalls 
um  900  vom  Züricher  Frauenstift  aus  durch  dessen  Vogt,  in 
ihrem  Talkessel,  dem  Hofe  der  Äbtissin,  wenn  auch  klein 
und  von  geringem  Ansehen,  doch  unabhängig,  gegründet ;  erst 
1809  kam  Buchs  von  Altishofen  her  dazu.11)  So  treffen  wir 
1173,  4.  März,  drei  Teile  der  Kirche  aus  den  Händen  der 
Lenzburger  ans  Stift  Münster  übergegangen, if)  das  ganze 
Patronat  am  Anfange  des  14.  Jahrhunderts  im  Besitze  der 
Freien  von  Grünenberg  und  von  Walter  am  5.  Februar  1337 
samt  Hof,  Twing  und  Vogtei  um  600  rhein.  Gulden  an  Ul- 
rich von  Büttikon,  von  dessen  späterm  Rechtsnachfolger,  H. 
von  Grünenberg,  den  25.  Mai  1416  an  Peter  Otteman,  endlich 
1450.  2.  März,  von  Hans  Ulrich  Otteman  an  Luzern  ver- 


V)  Vergl.  X.  Gfd.  7,  175  ff.  „Reiden".  Kiedweg,  48(5  (1440). 
2)  F.  D.  A.  I  238.  V  83  (82:  Custos  ecclesie  Beron.  expcdict  XX  inarc. 
de  ecclesia  Hichental,  offenbar  Langnau  irrig  ganz  mitgerechnet.) 

Gfd.  28,  148.  «)  X.  Arch.  Münster  u.  Luz.  5)  Ried  weg,  339.  300, 
430.  •)  Z.  f)  Vergl.  Gfd.  18,  104.  Riedweg,  453.  Z.  »)  Güt.  Mitteil, 
v.  Hochw.  Hrn.  Pfr.  Haas.  9)  Z.  ü.  B.  I  72.  X.  Brandstetter  IL  ,u)  S. 
X.  ")  Vergl.  Gfd.  5*3,  12  f,  28,  338.  13.  199,  n.  5.  Z.  U.  B.  I  72.  Gfd. 
58.  U.  B.  76.  N.  Gfd.  28.  340. 


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237 


kauft.  M  1875,  9./15.  Oktober,  trat  der  Staat  die  Kollatur 
an  die  Kirchgemeinde  ab.  2) 

1275  „Plebanus  in  Uflichon  iurauit  de  eadem  XL  lib. 
Zovingen.  Soluit  XX  sol.  Item  secundo  termino  XX  sol. 
thur."  1360/70  „Vffikon  hab.  XII  marc."  »)  1646,  19.  Okt., 
ist  die  Pfarrpfründc  Uftikon  auf  700  Gld.  geschätzt.*)  1465, 
15.  Juni,  wurde  gerichtlich  zwischen  dem  Kirchensatz  Uftikon 
und  dem  Pfarrer  wegen  4  Malter  Dinkelgeld  von  Widem- 
gütern  entschieden.  1476,  1.  Februar  schloß  der  Pfarrer 
„mit  den  Kirchgenossen  über  gegenseitige  Rechte  und  Pflichten 
einen  Vertrag."  „1490  wurde  das  Urbarbuch  und  der  Zins- 
rodel des  Pfarrers  bereinigt."  Wieder  „1680  wurde  der 
Pfrundrodel  bereinigt."  Auch  das  Twingrecht  von  Uftikon 
(1586/1656)  enthielt  Art.  45  eine  Bestimmung,  die  hieh«T 
gehört :  „So  ist  jeder  Pfahrhcrr  zu  Uftikon  schuldig  ze  er- 
halten den  wuohrstier  und  den  eber.  Darumb  soll  man  dem 
Herrn  4  Schwyn  vergebens  hüeten  und  dem  Hirten  kein  lohn 
schuldig  sein."  Noch  wurde  die  Pfründe  am  1.  Febr.  1808, 
1811,  9.  Mai  1834,  1875  neu  bereinigt.5)  Pfarrhausbauten 
fanden  statt  um  1630,  1808,  1875.  *)  Vikare  waren  da 
1836/38  und  1872/76. 7)  Die  Kirche  wurde  in  ihrer  heutigen 
Gestalt  vollendet  1873,  nachdem  sich  schon  Pfarrer  J.  B. 
Hochstraßer  (1851—63)  um  den  Neubau  bemüht  hatte.8)  Über 
Pfarrer  A.  Huber  und  seine  Maßregelung  durch  die  Regierung 
von  Luzern  vergl.  „Schweizer.  Kirchenzeitung"  III  29,  42, 
58,  83,  135,  147,  152,  241,  249,  268,  269,  292,  304,  309, 
521,  785.  IV  81,  117.  X  491  und  Leo  J.  Weltert,  „Die 
Absetzung  von  Pfarrer  Anton  Huber  in  Uftikon  1834"  in 
„Kathol.  Schweizer-Blätter"  1904,  131  ff. 

üfhusen.  Ufhusen  1106  32.  »)  Kirchenpatron  :  S.  Jo- 
hann Bapt.,  s.  1780  S.  Katharina.10)    Kurz  nach  1000  wurde 

')  Scgesser  I  67'i,  671.  N.  Plüü,  101.  Gfd.  28,  341.  «)  z.  a)  N. 
F.  D.  A.  I  238.  V  83.  Vergl.  Gfd.  28.  340.  «)  Gfd.  28,  147.  *)  Gfd. 
28,  342  ff.  N.  Z.  Z.  S.  R.  II*  353  f.  «)  Gfd.  36,  105.  Z.  Gfd.  21, 
80.  Z.  8)  Gfd.  28,  346.  48,  XX.  —  Eine  Glocke  datiert  von  1505. 
Gfd.  30,  12f>.  —  Partikulm  feste  s.  Gfd.  32,  230.  »)  Q  III  (Muri;  85. 
Brandstetter  11.    »°)  S.  N. 


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2iJ8 


im  Anschluß  an  Lutcrn  dem  hl.  Patron  von  Großtlietwil  und 
Mcnznau  vom  Inhaber  der  Burg  und  Vogtei  Ufhusen  unter 
Oberhoheit  der  Lenzburg  eine  kleine  Kirche  gebaut. f)  Betr. 
1275  und  1360/70  vergl.  „Lutern."  Um  12*0  linden  wir 
Ufhusen  im  Besitze  der  Edlen  von  Büttikon.  -)  Am  6.  Dez. 
1338  teilten  die  Brüder  Hartmann  und  Mathias  von  Büttikon 
die  Habe.  1409,  11.  November,  verkauften  Margrit  v,  Otter, 
Mathias'  Wittwe,  und  ihre  Söhne  Hans  Ulrich  und  Hans 
Hartmann  ihre  Hälfte  von  Burg.  Vogtei,  Kirchensatz  und 
Twing  Ufhusens  an  Junker  Hans  v.  B.,  Sohn  Walters. 3) 
21.  Mai  1448  verkaufte  Bernhard  v.  B.  Ufhusen  seinem  Bruder 
Hans  Thüring  um  250  Cild.  Die  Kollatur  kam  an  Luzern 
als  Oberhoheit.  4)  1646,  19.  Oktober,  wurde  die  Pfründe  auf 
400  Gld.  geschätzt.5)  1723,  23.  Juni,  reklamierten  die  bi- 
schöflichen Visitatoren:  „Der  Lehenmann  des  Pfarrgütlis  in 
Ufhusen  sei  ein  gefährlicher  Wiedertäufer/46)  Pfarrer  Johann 
Theoring  Keller  (1<78 — 1784)  baute  ein  neues  Pfarrhaus  und 
eine  neue  Kirche,  die  1863/4  Renovation  und  vier  neue 
Glocken  erhielt.  1812,  30.  Dezember  vnrde  die  Pfründe 
bereinigt,  ebenso  9.  Mai  1834  und  1881,  23.  März  (XachlalA 
der  Beitragspflicht  an  die  geistliche  Kasse.)  1838/42  und 
1869  71  waren  Vikare  da.  8) 

Willisau.  Willisowe  llf)5. 9)  Kirchenpatrone:  S.S. 
Peter  und  Paul.  10)  Um  900  wurde  die  Kirche  vom  Besitzer 
der  Kehrpfennihgshube  errichtet.  Das  Patronat  ging  dann  an 
die  Freien  von  Hasenburg  über,  welche  Familie  gegen  Ende 
des  11.  Jahrhunderts  die  Kirche  erweiterte,  mit  den  Altären 
S.S.  Gangolf  und  Nikolaus  bereicherte  und  zu  ihrem  Begräbnis 
wählte.  Noch  zeugt  davon  der  romanische  Kirchturm.11)  Der 
Helfer  zu  S.  Gangolf,  vom  Leutpriester  gewählt,  besorgte  bis 

')  Vergl.  „Lutcrn-,  „Zell".  „iJrolidictwil",  „Mcnznau".  »)  Vergl. 
X.  Kopp  ü  A.  439.  Gfd.  Ti,  297  f.  10,  2Ü4.  40,  80.  s,  \.  Segessor 
I  löl.  «)  Vergl.  X.  Staatsarch.  Luz.  a)  Gfd.  28,  147.  «)  Gfd.  28,  87. 
•)  Gfd.  30.  215,  159.  8)  Z.  9)  Brandstctler.  12.  N.  Segesser  I  317. 
»)  S.  X.  >')  Vergl.  v.  L.,  Willisau.  I  Ii  II  127,  131,  137.  Gfil.  21». 
KW.  241.  .30,  203  ff.  ÖT..  32.    Oben  „Mcnznau.- 


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239 


1200  Menznau,  dann  auch  den  neuen  Altar  U.  L.  Frau:  1275 
wird  er  nicht  genannt,  eben  weil  vom  Leutpriester  besoldet.1) 
1232  erscheint  urkundlich  erstmals  ein  „Ulricus,  plebanus  de 
Wilisow.ui)  Das  Einkommen  war  entsprechend  groß  (250  ff 
oder  100  Mark),3)  so  daß  die  Helferei  und  ab  und  zu  ein  Hilfs- 
priester zu  S.  Nikolaus  mit  unterhalten  werden  konnten.  Die 
eigentliche  Kaplanei  zu  S.  Nikolaus  unter  dem  Patronat  der 
Pfarrkirche  entstand  1377. 4)  Das  Patronat  war  unterdessen 
t2S5,  18.  Juli  vertraglich  an  die  ältere  der  beiden  Linien  der 
Hasenburg  und  um  1377  erbsweise  an  die  Arberg  übergegan- 
gen. 1383,  30.  Januar,  verpfändete  Gräfin  Maha  von  Neuen- 
bürg den  Kirchensatz  dem  Edelknechte  Kunz  von  Mülheim  und 
1404,  14.  Aug.  an  Hemman  von  Büttikon. Ä)  1302,  15.  Mai, 
wies  der  Bischof  von  Konstanz  u.  a.  den  Leutpriester  von 
Willisau  an,  die  Predigermönche  von  Zotingen  als  exkom- 
muniziert zu  verkünden.  ü) 

1407,  15  Januar,  verkaufte  Maha  von  Arberg-Neuen- 
burg d;is  Patronat  an  Luzern,  dessen  Hat  das  Erkaufte  1417, 
11.  Juli  mit  bischöliicher  Genehmigung  (17.  J.)  an  den  Spital 
vergabte. 7)  1407  auch  entstand  das  Jahrzeitbuch  der  Früh- 
messerei, die  offenbar  aus  solchen  Stiftungen  (seit  1339) 
erwuchs,  wohl  ähnlich  der  Nikolauspfründe  schon  hin  und 
wieder  besetzt  war,  aber  erst  1432,  28.  August  und  1481, 
3.  September,  unter  dem  Kate  von  Willisau  fest  mit  dem 
neuen  Heilig- Kreuz- Altar  und  der  Heilig-Blut-Kapelle  verknüpft 
und  dotiert  wurde.  *)  Die  Helferei  ward  1430,  11./15.  Sept 
und  1431,  27.  Februar  autgebessert  und  am  13.  Juli  1407 
bereinigt. y)    1467  wurde  auch  die  Pfarrpfründe  bereinigt. 


i)  Vergl.  „Menznau-.  Gfd.  1.  29  ff.  F.  D.  A.  i  238.  Gfd,  29, 
2'i<3  n.  41.  »)  (lfd.  24,  152.  59.  173.  N.  »)  F.  D.  A.  I  238  u.  V  «3. 
N.  «)  Vergl.  Gfd.  29,  24<5  n.  41.  59,  131.  s)  Seges«cr  I  G20,  <xtt,  63ß 
f.  Vergl.  Pluii,  107  f.  u.  X.  u.  Kopp  II  A.  553.  6)  Uegesten  von  Zo- 
tigen, Nr.  32.  Vergl.  Gfd.  59.  132.  X  Gfd.  7,  89  f.  30,  303  ir..  59, 
127  f.  Fleischlin  II  323  f.  Segewer  I  042  f.  »)  Gfd.  59,  14G,  147.  29, 
246  n.  41.  N.  9)  X.  Gfd.  7,  95  f.  59,  131.  29,  2il  f.,  n.  8  b.  Staats- 
arch.  Luz. 


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240 


ebenso  schon  1423,  1579,  1078.  ')  Neue  Altäre  entstanden 
zu  S.S.  Wolfgang.  Jost,  Anna  und  Nikolaus.  -)  1512, 
26.  April,  errichtete  der  Rat  von  Willisau  die  Kaplanei 
S.  Nikolaus  auf  dem  Berg.  *)  1508  legte  man  einen  neuen 
Friedhof  an,  wieder  1598. 4)  Bruderschaften  waren  teils  die 
Zünfte,  teils  bildeten  sie  sich  selbständig:  zum  hl.  Blute  1485, 
zum  Rosenkranz  1510,  neu  1623,  zu  S.  Magnus  1515.  zu 
S.  Anna  1529,  z.  Stationen  und  Skapulier  1756.  ebenso  zu 
den  hl.  5  Wunden;  nur  kurz  bestanden  die  zu  S.  S.  Katha- 
rina und  Jakob.  Die  Grenadiergesellschaft5)  zur  Begleitung 
des  Hochwürdigsten  Gutes  in  Prozession  entstand  im  18.  Jahr- 
hunderte. 1563  linden  wir  den  Schullehrer  vom  Kirchengule 
besoldet,  war  er  ja  auch  hie  und  da  Kleriker.  6)  1582  ver- 
einigte sich  die  neue  Beinhauskaplanei  mit  der  zum  Heilig- 
Kreuz  (Helferei)  *)  157  T  wurde  Kammerer  Joh.  Gutentag 
wegen  Konkubinat  abgesetzt,  dagegen  wird  1710  gerühmt,  „der 
Decan  in  Willisau  sei  ein  Mann  von  Geist,  Eifer  und  grotler 
Doctrin,  so  daß  er  seinen  Kollegen  als  Beispiel  vorleuchte. u8) 
1618  und  1671  wurden  2  große  Glocken  gegossen.  y)  1646. 
19.  Oktober,  schätzte  man  die  Pfarrpfründe  zu  800,  die  Nik- 
lausenkaplanei  zu  200  Gulden.  1662,  10.  September,  ward 
der  Pfarrer  mit  der  jährlichen  Abgabe  eines  Malters  Getreide 
zu  Gunsten  des  bischöflichen  Kommissars  belastet. 10 1  1648 
wurde  der  Turm  erhöht,  1649  52  die  Kirche  umgebaut. 
1689  94  ganz  erneut.  n)  1657  werden  die  Kapläne  gemahnt, 
sie  sollen  mehr  in  Willisau  als  anderswo  Gottesdienst  halten  : 
eine  Erinnerung  an  die  Gaukirche  Willisau.12)  1701  berich- 
teten die  bischöflichen  Visitatoren,  „in  der  Nähe  von  Willisau 


')  Gfd.  7.  105.  129  f.  20,  253,  n.  110.  59,  134  f.  Kath.  Schweiß- 
blätter 1892,  S.  192.  »)  GM.  59,  138,  136.  8)  Gfd.  09,  131,  li5.  1501. 
29.  2'iG,  n.  41.  Vergl.  X.  «)  Gfd.  59,  138,  132.  28,  133.  29,  231.  >)  Gfd. 
59.  !*;  ff.,  133,  135.  137  „Kath  Schweiz-Blatter«  1892,  S.  186.  •)  Gfd. 
46,  Ii  ff.  7)  Gfd.  59,  131.  8)  Muyer  II  13.  Gfd.  28,  83,  132  f.  •)  Gfd. 
59.  139.  30,  156.  w)  Gfd.  28,  147,  173  n.  1.  ")  Gfd.  59,  130  ff.  28. 
72.  20,  253.  «2)  Gfd.  50.  131.  Vergl.  Gfd.  20,  178,  1?J,  197,  212,  213, 
215,  220,  233,  241.    „Menznau,,,  „Ha*le'\  „Menzbeitf",  „Heixiswil". 


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24J 


halte  ein  Mann  bald  da,  bald  dort  rrconventicidau"  und  in 
ihnen  Predigten;  das  „„schmecke  gefährlich  nach  anabapti- 
stischein  Gift.MU  *)  17*23,  4.  September,  konstatiert  Willisau 
als  außerordentliche  Feste  :  Agatha,  Charfreitag,  10,000  Ritter, 
Magnus,  Hl.  Kreuz  Krhöhung,  Sebastian  und  Markus  bis  zum 
SchluL»  der  Prozessionen. 2)  1792  waren  in  Willisau  der 
Leutpriester,  der  Helfer,  der  Kaplan  zu  S.  Xiklaus,  der  zum 
hl.  Blut,  ein  geistlicher  Schulherr,  ein  Frühmesser  und  ein 
Vikar.  3) 

Seit  1800  gab  es  wichtige  Aenderungen.  1804/2-1  wurde 
die  neue  Pfarrkirche  gebaut.4)  1806  48  währte  der  Kollatur- 
streit  zwischen  Regierung  und  Stadt  Luzern ;  jede  dieser 
Parteien  wollte  der  rechte  Besitzer  des  Patronates  Willisau 
sein.  Die  Regierung  aber  ist  der  Rechtsnachfolger  des  alten 
Rates  von  Luzern.  des  Lehnherrn  über  den  Spital.  1876. 
11.  September,  kaufte  sich  die  Stadt  Luzern  als  neue  Be- 
sitzerin des  Spitals  von  allen  Verpflichtungen  desselben  gegen 
die  Pfarrei  los.  1895.  21.  Juni,  ging  die  Kollatur  von  der 
Regierung  von  Luzern  an  die  Kirchgemeinde  Willisau  über. 
Die  Ifarrpfründe-Bereinigung  ward  1847/64  verhandelt.  1812 
w  ard  die  Heiligblut-Kapelle  neuerdings  dem  Frühmesser  über- 
geben. Dessen  Pfründe  wurde  1847  und  1878  eingestellt, 
resp.  vom  Vikar  besorgt.  1822  ward  eine  zweite  Pfarr- 
helferei  dotiert,  aber  nie  besetzt.  Lue  rdos"  zu  S.  Nikolaus 
kam  1833  von  der  Kirche  Willisau  nach  Hergiswil  an  den 
Pfarrer.  Die  Kaplanei  zu  S.  Xiklaus  a.  d.  Berg,  182!» 
eingestellt,  wurde  dann  mit  einer  Professur  und  Vikariat 
verbunden  und  20.  Oktober  1877  bereiniget.5) 

Zell.  Celle  127;"). 6)  Kirchenpatron:  S.  Martin  von 
Tours.7)  Wie  in  rfhusen  gründete  ein  Vogt  der  Lenzburg 
auf  Rodungsgebiet  mit  dem  neuen  Hofe  kurz  nach  1000  auch 
ein  kleines  Bethaus,  die  Zelle  des  hl.  Martin, 8)  der  ja  ein 

•j  Gfd.  28,  76.  »)  Gfd.33,  50,  148.  3>  Z.  <)  Gf<L  138, 
1U  ff.  *)  Vcrgl.  Z.  Attcnhofer  II  HO  ff.  Gfd.  7».  128  f..  131.  132. 
«)  fcran.lstetter,  12.  F.  L>.  A.  I  £&  X.  *  i  S.  X.  *J  Von  einein  Klöster- 
lein  weiß  weder  Sage  noch  Geschichte.    Vergl.  noch  „rfhusen*. 


242 


ein  Mönch  war.  1275  „Plebanus  in  Celle  iurauit  de  eadem 
ecclesia  XXX  Hb.  Basil."  1360/70  „Ceila  habet  XII  marc." ') 
Cm  1300  besagen  die  Büttikon  Kirchensatz,  Widern,  Yogtei 
und  Twing  Zells.2)  Dann  kamen  Kirchensatz  und  Hof  Zell 
an  das  Habsburgerstift  Königsfelden,  welches  am  13.  Oktober 
1333  beides  um  andere  Güter  an  Ägid.  von  Rubiswil  aus- 
tauschte. 8)  Wohl  von  Lehen  wegen  war  Zell  um  140t) 
wieder  ganz  derer  von  Büttikon,  deren  letzte  Tochter  Agnes 
es  als  Heiratsgut  an  Werner  von  Griesheim  brachte,  nachdem 
noch  1413,  10.  Dezember  ein  Vertrag  zwischen  Rudolf  von 
Büttikon  und  dem  Pfarrer  Heinrich  Isenlin  über  den  Besitz  der 
Kirche  und  des  Kirchensatzes  entstanden  war.  Den  27.  Aug. 
1421.  verkaufte  W.  v.  G.  im  Namen  seiner  Frau  A.  v.  B. 
an  Schultheiß  und  Rat  von  Luzern  jenes  Heiratsgut,  *)  wobei 
der  Rat  von  Luzern  gegenüber  dem  Pfarrer  von  Zell  auf  das 
jus  spolii  verzichtete  (Attenhofer  II  222). 

1577  wurde  wegen  Konkubinat,  so  erzählt  Mayer,  „Das 
Konzil  von  Trient  und  die  Gegenreformation  in  der  Schweiz", 
II  13.  Dekan  Brunner  in  Zell  seiner  Pfründe  verlustig  erklärt. 
L5D7  klagte  der  Pfarrer  von  Zell  den  bischöflichen  Visitatoren 
über  fremde  Eingriffe  in  seine  Kirche  und  Pfründe.  „Der 
kilch  Turm  allda  manglet  Buwens."  1784—1813  war  Pfarrer 
.loh.  Theoring  Keller,  der  hier  wie  in  l'fhusen  eine  neue 
Kirche  baute.  1040,  19.  Oktober  schätzte  man  die  Pfründe 
auf  500  Gld. 5)  Dieselbe  wurde  bereinigt  1824/25,  8.  März 
US40*  1.  .Juni  1870.  Hie  und  da  hielt  man  auch  einen  Vikar, 
wie  gegenwärtig. ü)  1903,  5.  Dezember,  erhielt  die  Kirch- 
gemeinde Zell  vom  luzern.  Groden  Rat  Anrecht  auf  Aushän- 
digung des  Chorbaufonds.  7) 


')  F.  ü.  A.  I  m  V  83.  »)  Gld.  5,  2'i3  f.  N.  3)  Gfd.  27,  313 
\l  X.  *)  X.  Staatsareli.  Luz.  Verg.  Segesser  I  <V>3.  *)  Gfd.  28,  LTi. 
30,  215.  28,  147.  «)  Z.  Staatskalentier  1781).  *)  „Vaterland*.  UH)2, 
2(>.  Nov.  und  11)03,  5.  Dezember. 


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243 


2.  Filialpfarreien. 


Von  Altishofen. 


Dagmerselleil.  Tagrnarsellen  1076. *)  Kirchenpatron: 
S.  Laurenz. 2)  Besitz  der  Wolhusen,  wurde  Dagmersellen 
1076  Gedinghof  Einsiedeins,  war  schon  1346  mit  einer  Me:i- 
kapelle  unter  Lehenschaft  des  Abtes  von  Einsiedeln  versehen;3) 
eine  Glocke,  die  jetzige  dritte,  und  Renovation  erhielt  die  Ka- 
pelle 1687,  unter  Kollatur  Altishofen.  *)  Immerhin  hatten 
auch  Andere  Anteil  an  Dagmersellen.  So  kam  es  126ö. 
16.  Juli,  wegen  Leibeigenen  zu  einem  gütlichen  Vergleich 
zwischen  Einsiedeln  und  Münster,  die  beide  je  die  Hälfte  von 
deren  Nachkommenschaft  bekommen  sollten. 5)  Als  die  bi- 
schöfliche Quart  der  Kirche  Altishofen,  wohin  Dagmersellen 
von  Anfang  zehntete  und  zur  Seelsorge  ging,  vom  Mauritzen- 
stift  in  Zotingen  an  Luzern  kam,  wurde  das  Betreffnis  von 
Dagmersellen  1497,  5.  November,  gesondert  verkauft.6)  1703, 
3.  September,  verlangten  die  bischöflichen  Visitatoren :  „In 
Dagmersellen,  wo  1000  Seelen  seien,  und  von  wo  Altishofen 
eine  halbe  Stunde  entfernt  sei,  sollte  einer  der  vier  Priester 
von  Altishofen  mit  Vorbehalt  des  Patrons,  Decimators  und 
Pfarrers,  auch  quoad  oblationes  et  jura  stolae,  wohnhaft  sein,7) 
1766,  23.  April,  spielte  Dagmersellen  selbständig  das  geistl. 
Trauerspiel  „St.  Blasi."  1771,  als  Altishofens  Pfarrkirche 
neu  erstehen  sollte,  erstand  auch  neu  der  Wunsch  Dagmer- 
sellens,  selbständig  zu  werden,  aber  vergebens.  1810,  31.  Aug. 
endlich  erlaubte  die  Regierung  von  Luzern  eine  eigene  Pfarrei 
Dagmersellen  auf  deren  Kosten.  1813,  16.  Dezember,  erfolgte 
die  bischöfliche  Bestätigung.  Jon.  Petermann  wurde  der  erste 
Pfarrer  und  veranlagte  die  Regierung,  für  Mehrung  des  Ein- 
kommensfondes,  Renovation  des  Pfarrhofes  und  Neubau  der 
Kirche  zu  sorgen.    Die  geistl.  Kasse  besserte  den  Pfarrgehalt 

')  F.  r.  B.  I  33ü.  N.  Bmndstctler,  9.  GM.  1,  134,  394.  2)  S.  X 
3)  N.  Gfd.  49,  89.  Segesscr  1  M7.  Mohr,  Nr.  Ml.  «)  Gfd.  30,  1ü7.' 
Vergl.  „Scholz."  5j  Gfd.  42,  100.  134.  •)  GM  'tO,  143.  Gfd.  28,  fiO. 
«)  GM.  23,  225. 

Geschichtsfrd.  Bd.  LXI  Ui 


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244 


auf  1818,  1U.  Juni.  1840,  4.  Dezember,  wurde  die  Pfründe 
bereinigt.  1868  unterhandelte  Dagmersellen  mit  der  Regierung 
vergebens  über  Abtretung  der  Kollatur  an  die  Gemeinde. 
1819/28,  1861,  1868  88  wirkten  Vikare  neben  dem  Pfarrer. 
1888,  19.  Januar,  wurde  die  Pfarrhelferei  unter  Kollatur  von 
Dagmersellen  errichtet.  Die  drei  neuen  Glocken  datieren  von 
1842.  ') 

Von  Altisbofen. 

Egoizwil.  Egolswile  1217/44. 2)  Das  „EgoltzwiP  in 
Gfd.  1,  396,  394,  134.  49,  89  ist  Egliswil  (Seengen.)  Pa- 
trozinium:  Herz-Jesu-Fest.  Pfarrgemeinde  wurde  Egoizwil 
erst  durch  die  Unterhandlungen  mit  der  Regierung  von  Luzern 
und  dem  Bischöfe  von  1879—1883.  Der  erste  Pfarrer  war 
Thaddäus  Arnet,  jetzt  Kustos  in  Münster, :<)  gewählt  von  der 
Kirchgemeinde.  Er  brachte  große  persönliche  Opfer;  auch 
die  geistliche  Kasse  des  Kantons  half.  Aber  erst  der  jetzige 
Pfarrer  Jakob  Vogel,  seit  1893,  Herbst,  konnte  dem  Herz- Jesu 
die  nötige  neue  Pfarrkirche  1895 /6  bauen.4)  Das  erste  Pfarr- 
haus brannte  1892  ab  und  wurde  sofort  wieder  hergestellt 

Von  Willi  sau. 

Hergiswil.  Hergiswile  1217/44.  f0  Kirchenpatmn  : 
S.  Johann  Bapt.0)  Die  älteste  Kapelle  bestand  offenbar  1577, 
woher  die  kleinste  Glocke7)  datiert,  längst.  Denn  1593, 
20.  Oktober,  weihte  der  Weihbischof  von  Konstanz  eine  neue 
Kirche  zu  S.  Ludwig.  1603,  2.  September,  weihte  Bischof 
Job.  Georg  von  Hallwil  selber  die  abermals  erneuerte  Kirche 

■)  Z.  Vergl.  Altenhofer  II  170  IT.  X.  Gfd.  30,  158.  5»>.  l^i. 
2j  Brandstetter  0.  GM.  1!.».  108.  Vergl.  Gfd.  'iü,  150,  0  n.  1.  51.  &>. 
'•>)  .Monat-Hosen4*  des  Schweiz.  Studenten-Vereins,  181«,  S.  29.  «)  Bis- 
lang hatte  die  erweiterte  Kapelle  v.  E.  als  Pfarrkirche  gedient.  Von 
ihr  unten.  »)  Brandstetter.  10.  Gfd.  19,  108.  40,  0  n.  1.  «)  S.  X.  — 
Die  Xotiz  hei  liolsterli.  „Die  Einführung  des  Christentums,"  S.  W  betr. 
Patrozinium  U.  L.  F.  Himmelfahrt  ist  offenbar  Versehen.  •)  Pf.  Trox- 
ler  an  X. 


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24f> 


nunmehr  als  selbständige  Pfarrkirche  zum  hl.  Jon.  Bapt.,  1840 
neugebaut,  nachdem  schon  1596  die  erste  Stiftung  zu  einer 
neuen  Pfarrei  gemacht  worden ;  1605,  15.  Juni,  erlaubte  der 
Pfarrer  die  Abtrennung  Hergiswils  von  Willisau  und  den  b\ 
August  darauf  bestätigte  sie  der  Rat  von  Luzern  als  Oberlehens- 
herrschaft des  Patronates  von  Willisau  (Luzerner  Spital),1) 
21.  Juli  hatte  der  Bischof  ebenso  getan.2)    Von  1603  datieren 
<lie  2.  und  3„  von  1646  die  4.  Glocke.3)    Die  Pfarrpfründe 
wurde  1646,  19.  Okt.  auf  250  Gl.  geschätzt.     17ö3  klagen 
die  bischöfl.  Visitatoren  über  Pf  Fr.  L.  Krauer.    1753  erscheint 
ein  Vikar  (Ign.  Hygin  Schwendiiuann)  auch  seit  1809. 4)  Noch 
im  19.  Jahrhundert  spielte  man  inHergiswil  „DergitzigPeter4'.5) 
1807  ward  die  Pfarrei  zugerundet.6)    1804/76  walteten  betr. 
Patronat  Anstände  zwischen  Regierung  u.  Ortsbürgerrat  Luzern. 
Beide  verzichteten  zu  gunsten  Hergiswils.   Pf  rund  berein  igungen 
datieren  von  1809,  1833/34,  18S2.7)    1903  sah  eine  Kirchen- 
renovation. 8) 

Von  Menznau. 

Menzberg  (1808). 9)  Kirchenpatron:  S.  Theodul  1807, 
25.  Februar  Beschluss  der  Regierung  von  Luzern  betr.  Errich- 
tungeiner Kuratkaplanei.  1807,  7.  November  Zuteilung  von  Heim- 
wesen  der  Pfarreien  Menznau.  Willisau.  Hergiswil  u.  Romoos 
auf  den  Menznauerberg.  1809,  2.  Juli,  Einsegnung  des  Grund- 
steines der  Pfarrkirche.  18  LO,  21.  September,  Erhebung  der 
Kuratkaplanei  zur  Pfarrei  und  Anweisung  des  Pfarreinkommens 
durch  die  Regierung  von  Luzern.  1810,  7.  Novbr.  bischöf- 
liche Genehmigung.  1810,  10.  Dez.,  Antritt  des  ersten  Pfarrers 
Franz  Jos.  Buholzer.  1823,  23/24.  November,  Zerstörung  der 
Kirche  und  des  Pfrundhausdaches  durch  eine  Feuersbninst. 
1825  Neubau  der  Kirche,  des  Pfarr-  u.  Schulhauses.  1831.  22. 


')  Gfd.  29.  243  n.  12,  220  (Ii.  Aug.),  Hl  ff-  243  n.  13.  Z. Gcogr.  Lex.  II 
:>'i7  X.  Attenhofer  II  200.  *)  Gfd.  7,  00  n.  I.  Stadtareii.  Lu/..  X.  3)  PI. 
Tioxler  an  X.  *)  Gfd.  28,  14G.  99.  21,  82.  Z.  *)  Gfd.  23,  213.  «)  Gfd. 
29.  U57.  '<)  y4m  Atlenhüfcr  II.  195  II  .Willisau-.  »)  .Vaterland-  190i. 
2G.  Juni.    a)  Brandstetter,  10. 


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246 


August,  Einweihung  der  Kirche  durch  den  Bischof  von  Basel. ') 
1833  erhielt  die  Pfarrei  Unterstützung  für  einen  Vikar  durch 
die  geistliche  Kasse.  1835,  14.  Januar,  wurde  die  Pfarrpfründe 
bereinigt.  1845  kaufte  S.  Urban  die  1809  von  Oberkirch  an 
Menzberg  übergegangenen  Kollaturgüter  für  Oberkirch  zurück. 
1847/51  und  1854/58  erhielt  der  Pfarrer  Untertützung  für 
Zehntausfall  durch  die  geistl.  Kasse.  1859,  10.  Juni,  erfolgte 
eine  Pfrundrevision,  ebenso  1893. 2) 

Von  Willisa u. 

Menznau.  Menzenowa  1185,  2.  Okt.*)  Kirchenpatron : 
S  Johann  Bapt.4)  Diese  Kirche  als  Tochter  Willisau 's  vom 
Hause  Hasenburg  zum  Beispiele  für  die  spätere  Abtei  S.  Johann 
in  Erlach  und  auf  deren  spätem  Hofe  (Geschenk  der  Hasen- 
burg) etwa  um  1000  gestiftet,  wurde  um  1200  frei  von  Willisau, 
selbständige  Pfarrei,  da  Hasle  als  Filiale  Menznau's  eine  Kapelle 
erhielt.5)  1245  vergabte  Walter  von  Hasenburg  sein  Eigen 
in  Buwil  mit  4  Ertragenheit  an  die  Kirche  Menznau,  damit 
der  Pfarrer  jeden  Montag  eine  Annenseelenmesse  lese;  dieses 
„freie  Eigen"  dürfe  aber  weder  ein  Vogt  noch  irgend  ein 
Beamter  der  hl.  Kirche  antasten  oder  verwalten,  außer  den 
Priestern  von  Menznau.6)  Richtig  wird  v.  Liebenau  vermutet, 
das  Patronat  von  Menznau  sei  beim  Eintritte  Theobalds  von 
Hasenburg  in  das  Deutschordenshaus  Hitzkirch  mitgegeben 
worden  (gegen  Ende  des  13.  Jahrhunderts).7)  Letztlich  nahm 
die  Regierung  von  Luzern  die  Kirchenrechte  1803  nach  Auf- 
hebung der  Kommende  Hitzkirch  an  sich.") 

Ein  Pfarrer  von  Menznau  wird  erstmals  1245  urkundlich 
erwähnt.9)    1275  zahlte  er  als  Türkensteuer  fi  /olinger  ".10) 

')  X.Kiedweg,Pred.a.d.Festdeshl.Theodulu.  hist. Notizen  überdie 
Pfarrei  Menzberg.  Luzern  (Küber)  1800.  Vcrgl.  Gfd.  30,  108.  *)  Z.  Gfd. 
22,  70,  70.  *)  F.  r.  Ii.  1  478.  Brandstctter  10.  <)  S.  X.  »)  Vergl.  X. 
„Grossdietwil-.  „Dekanat.-  „Willisau-.  „Hasle.-  Kleischlin  II  351.  Gfd. 
58,  14.  Bölsterli  07.  01.  F.  r.  B.  wissen  nichts  von  einer  Zugehörigkeit  d. 
Kirche  M.  ans  Still  Krlach.  S.  folg.  Note.  8)  N.  Gfd.  1,  20,  ff.  Vom 
Stift  KrlHch  ist  wieder  keine  Rede.  ')  Gfd.  58, 14.  11,  77.  20, 174, 244  n.  20. 
»)  Attenhoterll  130.  X.  Gtd.  57.  100.  »)  Gfd.  1,30.  N.      F.  1>.  A.  I.  230.  N. 


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247 


1502  verständigten  sich  am  Dreifaltigkeitssonntag  die  Pfarrer 
von  Geiß  und  Menznau  miteinander  über  das  Kanzelgericht  in 
GeiK.1)    1360/70  wurden  die  Einkünfte  der  Kirche  Menznau 
auf  26  Mark  geschätzt.2)    1525  sah  einen  Zehntstreit  zwischen 
den  Pfarrern  von  Geiß  und  Menznau  (resp.  Komtur  von  Hitz- 
kirch.J)    Die  Pfarrpfründe  wurde  1837,  17.  Juni,  bereinigt, 
1892,  23.  Mai,  der  Pfarrwaldfond  angelegt.4)    Ein  Helfer  er- 
scheint 1302  mit  Namen  Burkard.5)    Durch  Jahrzeitsstiftungen 
von  1574  und  1652  wurde  die  Kuratkaplanei  U.  L.  F.  unter 
Kollatur  der  Kirchgemeinde  begründet;  dieselbe  ward  revidiert 
1864,  30.  Dez.  und  1887,  16.  Juli.    Ein  Vikariat  bestand 
1810,  1818,  1824  und  1837/85.  —  Auch  eine  alte  Bruderschaft 
war  da.6)    Als  Partikularfeste  nennt  Menznau  1723,  2.  Sept. 
noch  Kreuzerhöhung,  Jost  und  Rochus 7)    1807  wurde  Menznau 
zugerundet.8)    Die  Kirche  ward  neu  gebaut  1628  35  mit  vier 
Altären  (S.  Joh.  Bapt.  und  EvM  Muttergottes,  Theodu),  H.  Kreuz)  # 
abermals  neu  1891,  1904  5  renovirt.     Die  Glocken  datieren : 
die  1.  und  2.  von  1639,  die  3  von  1579,  die  4.  von  1586, 
die  5.  von  1636.9)  1721  sah  ein  Osterspiel.  Luzerner  Zeitung 
1872,  Nr.  12. 

Von  Altishofen  u.  Ettiswil. 

Scholz.  Scotisl  178/97. ,0)  Kirchenpatron:  S.  Mauriz.1 ')  Von 
einem  Thebäergrab  in  Schötz  ist  schlechthin  abzusehen.'2)  Die 
Kirchen  Altishofen  und  Ettiswil  hatten  je  ihren  Anteil  an  der 
Seelsorge  in  Schötz  ,3)  Die  Gründung  (1200)  des  Maurizenstiftes 


i)  N.Gfd.22,221.  „Geiß-.  Das  Twingrccht  von  Menznau,  neu  1G28. 
war  gleich  «lern  von  Buttisholz  und  Tannenfels.  Zinsrodel  ca.  1300,  St.  A 
Luz.  7)  F.  I).  A.  V.  83.  *)  v.  Liebenau.  Reformation  u.  Gegenrcforiu. 
i  Hitzk.,  S.  11.  «)  Z.  1348,  Freitag  nach  Auffahrt,  erklart  Willi., 
Pf.  in  M.,  dass  seine  vom  Kloster  S.  Johann  am  Biclersce  zu  beziehende 
Pension  v.  2'  a  Mltr.  Dinkel  u.  2  Mtr.  Hafer  nach  seinem  Tode  dem  Kl.  wieder 
anheimfalle.  St.  A.  Bern,  Amt  Krlach.  N.  Dies  bezieht  sich  offenbar  auf 
ein  aussserordentl.  Vorkommnis.  5)  Gfd.  32.  211.  N.  «)  Z.  Vergl.  N. 
Gfd.  21,  83.  101.  1)  Gfd.  32,  238.  8)  (Jfci.  5251.  107.  »)  N.  Gfd.  28.  145. 
40.  318  r,  30;  147;  Luz.  Yulksbl.  1905,  24.  Jan.  ">)  Gfd.  17.  247.  Brand- 
stettcr  11.  ")  S.  N.  A.  LütoK,  „Die  Glaubensboten  der  Schweiz 
vor  S.  Gallus-.  S.  208  ff.  214  tl.  ,3.)  Meyer,  7,  Gfd.  5,  251. 


248 


in  Zotingen,  sowie  Münster  regten  die  Herren  von  Büttikon 
und  Iffental  an,  um  1250  die  beiden  Meßkapellen  zu  S.  Mauriz 
und  Stephan  und  zu  S.  Johann  Ev.  in  Ober-  und  Niederschötz. 
zu  errichten,  die  zusammen  ein  Leutpriester  versah.1)  1275 
„Plebanus  in  Srhoeze  iurauit  de  eadem  ecclesia  V  lib.  Basil- 
Soluit  V  sol.  Item  in  secundo  termino  soluit  V  sj1.u  1300  70 
„Söcz  superior  hab.  IHIor  marc.  S6cz  inferior  .  .  u  Offen- 
bar ist  die  letztere  Stelle  verschrieben ;  beidemal  werden  Ober- 
und  Niederschötz  zusammen  ungefähr  gleich  geschätzt.  Laut 
einer  Bulle  Papsts  Nikolaus  V.  vom  25.  Februar  1450  betrug 
das  jährliche  Einkommen  je  eines  Kaplans  dieser  beiden 
Kirchen  3  Mark  Silbers  oder  240  Pfenning.3)  1357,  23.  März 
erhielt  die  Maurizenkapelle  zur  Aufrechterhaltung  der  Wallfahrt 
durch  12  Bischöfe  von  Avignon  aus  40  Tage  Ablaß  auf  ver- 
schiedene Feste,  auch  auf  S.  Jon.  Ev»,  das  Patrozinium  der 
andern  Kapelle,  was  1366,  19.  Okt.  .bestätigt  ward*):  offen- 
sichtlich waren  beides  Devotionskirchlein,  das  zu  S.  Mauriz 
erlangte  aber  nach  und  nach  den  Vorzug:  auch  Beerdigungen 
fanden  bald  vielmehr  bei  S.  Mauriz  als  bei  S.  Johann  statt."  I 
bis  Altishofen  u.  Ettiswil  reklamierten.  1427,  5.  Februar,  ver- 
gabte  H.  von  Wilberg  die  Kapelle  z.  S.  Johann  an  S.  Urban, 
ebenso  1440,  11.  Nov.,  H.  von  Bubenberg  S.  Mauriz.  Ettiswil 
und  Altishofen  reklamierten  bei  diesem  Wechsel  natürlich 
wieder  ihre  Pfarrechte  und  S.  Urhan  beanspruchte,  wie  von 
altem  her,  Devotionsbeerdigungen  für  sich.  Nachdem  so  schon 
seit  der  Mutterkirchen  erster  Reklamation  um  1350  diese  Beerdig- 
ungen in  Schütz  aufgehört  hatten,  wußte  man  1489  nichts  mehr 
davon;  nur  die  Wallfahrt  z.  S.  Mauriz  blühte  weiter;  S.  Johann 
zerliel.6)    1436.  15.  Februar,  wurde  diese  Kapelle  zwar  nicht 


0  GM.  0,  2'i3  f.  24,  122.  5.  141).  IG.  40-40.  Hiedweg,  214.  f. 
D.  A.  I  238.  V  83.  Vergl.  N.  3)  GM.  10.  13,  n.  1.  N.  Vergl.  GM.  0. 
201.  «)  X.  A.  Lütoir.  214  f.  GM.  10.  13,  n.  1.  *)  A.  Lütolf.  208.  210. 
Die  1480  aufgefundenen  Skelette  dürfen  wohl  als  christliche  aufgefasst 
werden,  da  nichts  Stringentes  entgegen  steht,  ihre  L;ige  gerade  dafür 
spricht.  Vergl.  Lütolf.  171.  6)  Gfd.  10  40—40,  23.  24.  Vergl.  N.  A. 
Lütolf,  208,  n.  0,  2U9,  210,  210. 


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genügend  dotiert  gefunden,  1438,  14.  Juli  dann  einem  Mönch 
von  S.  Urban,  Jon  Walk,  übergeben.    Für  S.  Mauriz  wurden 
die  ersten  Früchte  1481  auf  8  Gld.  bestimmt,  aber  4  nachge- 
lassen.1)   1503  und  1519  wurden  die  3  Kapellen  zu  Burgraim 
Ober-  und  Niederschötz  nur  einem  Priester  (Mönch)  übergeben.2 ) 
16  yO  entstand  über  die  Pflicht  eines  Neubaues  zu  S.  Mauriz, 
Streit  zwisehen  den  Pfyffer  von  Altishofen,  den  Stiften  Einsie- 
deln und  S,  Urban  und  der  Regierung  von  Luzern  als  Zehnt- 
herren.3)   1662,  30.  September,  wurde  (He  neue  Kirche  vom 
Konstanzer  Weihbischof  Georg  Sigismund  konsekriert.4)  Schon 
Mitte  Herbstmonat  1595  war  übrigens  der  Turm  „von  nüwen 
ufgericht  worden."5)    1756  wurde  eine  neue  größere  Glocke 
angeschafft.6)    1801  und  wieder  1834  ersuchte  Schötz  die 
Regierung  von  Luzern  um  Errichtung  einer  Pfarrei,  was  1839, 
26.  April  bewilligt  ward.    7.  Mai  1862  und  10.  April  1863 
rundete  man  die  Pfarrei  ab  und  bereitete  die  Pfründe  vor, 
welche  am  4.  Juni  1866  klassiliziert  und  bereinigt  wurde. 
Die  Kollatur  kam  1867,  28.  Januar,  an  Schötz  selber.  Der 
erste  Pfarrer  war  Josef  Glanzmann.    1868  ward  ein  Vikariat 
bewilligt.7)    Die  neue  Pfarrkirche  wurde  1840  1879  erstellt, 
1.  Mai  1879  geweiht.8) 

Vom  Kloster  S.  Urban. 

S-  Urban.  Die  Pfarrei  wurde  nach  Aufhebung  des 
Klosters  am  27.  September  1848  durch  die  Regierung  von 
Luzern  errichtet,  was  der  Bischof  unterm  23.  Dezember  be- 
stätigte. 1849,  13.  Januar,  wurde  die  Pfründe  unter  Kollatur 
des  Staates  bereinigt,  ebenso  1*74,  4.  Dezember,  nachdem  der 
Pfarrer  noch  (22.  April)  eiu  Manualbeneücium  als  Geistlicher 
der  dortigen  kantonalen  Irrenanstalt  empfangen  hatte.")  Ver- 
gleiche ,.S.  Urban-Kloster-.  Kirchenpatrozinium  ist  Maria 
Himmelfahrt.10) 

»)  Vcrgl.  Niischclcr.  GM.  10.  Vi,  n  1,  14.  n.  2.  2)  N  <»fd.  H». 
K\  n.  I.  3>  Z.  Kinsiedeln  wurde  mehr  helltet,  die  Pfründen  i.  Seh. 
waren  eingegangen.  Vergl.  „i.Jagmei  seilen".  * d'larrarchiv  Schütz. A. 
Lütolf.  JUt»,  n.  3.  Staatsarehiv  Luzern.  c;  (  ild.  30,  l">7.  7 1  Z.  &i  Geil. 
Mitteil.  v.  Hochw.  lirn.  Subre^em  \V.  Meyer.   9)  Z.  Vergl  X.    l"j  S. 


250 


3.  Kapellen. 

S.  Katharina,  unweit  der  ehemal.  Klosterkirche  1070 
gebaut.1) 

Altishofen.  Ebersecken.  Eberseche  1274,  12.  Sept.5) 
Damals  wurde  die  Kapelle  Ebersecken  dem  neuen  Frauen- 
kloster vom  Bischof  übergeben.  1275,  23.  Juli  und  1283, 
April,  tat  ebenso  der  bisherige  Eigentümer  der  Kapelle  und 
nunmehrige  Stifter  des  Klosters,  Rudolf  von  Balm.3)  1353» 
25.  April,  erhielt  die  sichtlich  schon  seit  1000  stehende  Kapelle 
(S.  Ulrich)  für  den  Neubau  Weihe  und  Ablaß.4)  1731  und 
17« 6  80  wurde  sie  unter  Gr.  Dietwil  wieder  neu  gebaut,  1876 
von  Altishofen  aus  renoviert  und  neu  beschenkt.5) 

X e b i  ko n.  Nevinhova  893,  7.  Mai6)  Kapellchen  S.  Antons 
des  Eremiten,  1727  erbaut.7) 

Egolzwil.    Galgenkäppeli,  zwischen  Egolzwil  und 

Nebikon.    (Mitteil,  von  H.  Hr.  W.  Meyer). 

Kapelle  zu  S.  Anton  von  Padua  „mit  gotischen 
Fensterverzierungen,"8)  also  ungefähr  aus  dem  16.  Jahrhundert.9) 
Sie  ward  also  die  erste  Pfarrkirche  von  Egolzwil  um  1883 
erweitert.    Vergl.  Pfarrkirche  „Egolzwil"  oben. 

Wauwil.    Wowile  1076. 10)  Kapelle  zu  S.Wendel,  woh 
wie  die  zu  Sursee  und  Lieli  aus  dem  16.  .Jahrhundert.  Ver- 
gleiche N.  Gfd.  57,  120.  60,  226. 

Dagmersellen.  Kreuzhügel:  stark  besuchte  Wall- 
fahrtskapelle.11)   Mater  Dolorosa. 

Ettiswil.  Beinhauskapelle  zur  schmerzhaften  Mutter 
Gottes,  eingeweiht  den  18.  Juli  1742.12) 


')  Lütolf,  Sagen,  145.  Geogr.  Lexikon,  I.  8.  666.  Gfd.  49,  84. 
Statuta  Cup.  Willisau  54.  Hahn  101.  *)  Brandstetter  9.  Gfd.1,33.  X.  3)  Gfd. 
4,  110  f.  101  ff.  H.  K.  O.  I.  2305.  X.  *)  Gfd.  20,  329.  *)  Vergl.  Me\cr, 
4.  Gfd.  49,  144  und  Kahn  16t.  Gfd.  28.  89  u.  105.  «)  Z.  tJ.  B.  172. 
7)  Hahn,  222.  8)  Kahn,  163.  Vergl.  X.  9)  Vergl.  Ant.-Kap.  i.  Luzern  : 
Gfd.  44,  70.  ,0)  Brandstetter  11  f.  F.  r.  B.  I.  335.  Gfd.  1.  154,394.  X. 
>»)  Geogr.  Lexikon,  I.  S.  585.  Gfd.  56.  10.    •»)  X.  Anniv  Kttiswil. 


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251 

Hexen-  oder  Sakraments-Kapelle.  Sie  ward  aus 
Anlaß  des  von  Anna  Vögtlin  bekannten  Verbrechens  am  hl. 
Sakramente  vom  24.  Mai  1447  nach  der  Inschrift  über  der 
Westtüre  1450  gebaut  und  erhielt  1451  und  1479  päpstlichen 
AblaÜ,  1452,  6  August  mit  3  Altären  die  Weihe.  Betreffend 
Kaplanei  vergleiche  „Ettiswil."  1457,  22.  Januar,  schlössen 
I^uzem  und  Stift  Einsiedel])  einen  schiedsgerichtlichen  Vertrag 
über  Kollatur  und  Bau  der  Kapelle.  -1860,  20.  August,  wurde 
deren  Fond  zur  Steuer  an  die  geistliche  Kasse  des  Kantons 
vorpflichtet.    1879  wurde  die  Kapelle  restauriert.') 

Burgrain.  „Gotzhus  ze  Burgrein"  (1303/9)  bedeutet, 
da  Li  damals  das  Kloster  Disentis  die  Kapelle  S.  Blasius  zu 
Burgrain  besaß,  ein  Devotionskirchlein  der  Wolhusen,  dieser 
Freunde  S.  Blasiens  im  Schwarzwalde,  (ca.  1200)  mit  eignem 
Hegräbnisrcchte  und  Kaplanei  bis  zur  Reformation.  1333, 
13.  Oktober,  verkauften  Äbtissin  und  Konvent  zu  Königsfelden 
den  inzwischen  ebenfalls  durch  Kauf  an  sie  gelangten  Kirchen- 
satz Burgrain  an  Aegid  von  Rubis wil.  Die  Vogtei  und  Ober- 
lehenherrschaft aber  vererbte  sich  von  den  Wolhusen  auf  die 
Grünenberg,  die  kraft  dessen  auch  das  Patronat  in  Burgrain 
wieder  an  sich  brachten  und  teilten.  1340,  23.  September, 
traten  .loh.  von  Gr.  und  sein  Sohn  Bertold  an  ihre  Vettern, 
Peterman  und  Heinzman  von  Gr.  V*  von  Widern  nnd  Kirchen- 
satz Burgrain  ab.  Sodann  1357,  28.  September,  1358,  3.  April, 
und  1359,  12.  Januar,  brachte  P.  von  Gr.  noch  2/%  durch 
Kauf  an  sich.  1384.  21.  Januar,  schenkte  Hemmann  von  Gr. 
das  Ganze  S.  Urban  u.  Legat  Guillermus  inkorporirte  B.  dem 
Kloster.  1492,  19.  Jan.  entstand  ein  Vergleich  mit  dem  In- 
haber des  Widems  betr.  Sigrist-Dienst.  1684,  14.  Mai,2)  wurde 
die  Kapelle  neugeweiht. 

•)  X.  Kahn,  162.  Zeinp,  60.  Z.  Mohr  I  ( Umsiedeln)  Nr.  812,  837, 
852,  861,  865,  866,  876,  882,  883.  899,  977,  1022,  1040,  1064.  Gfd.3.  212 
f.  23,  362,  367  ff.  28,  134.  20,  197,  213,  222.  a)  Habshurg.  Urb.  I  188 
Aren.  S.  Urban.  Gfd.  27,  315.  29,  212.  Plüss,  104.  150.  189,  n.  1,  210.  N. 
Vergl.  „Kntlebuch*.  Geogr  Lexikon.  I.  s.  396.  „Schätz*,  (ifd.  16,  16 
n.  2.  25  f.,  36  f. 


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Gettnau.   Kepinhova  839,  7.  Mai.1)  Kapelle  z.  S.  Anna 
1453,  von  wo  die  grössere  ältere  Glocke  datiert,  erbaut.  Sie 
erhielt  am  1.  September  1512  einen  Ablass  von  Kardinal 
Schinner  und  1520  den  linken  Seitenaltar,  der  den  21.  August 
vom  Konstanzer  Weihbischof  den  hl.  Nikolaus,  Jakobus  (Aelt. », 
Wendel,  Mauriz  und  Anna  geweiht  wurde.    1758  stiftete  man 
die  S.  Anna-Bruderschaft.     1632  ward  eine  2.  Glocke  ange- 
schafft, 1836  durch  eine  neue  ersetzt.    1660  wurde  der  rechte 
Seitenaltar  erstellt,  steht  nicht  mehr.    1830  musste  der  linke 
Nebenaltar  einer  Sakristei  weichen.     Seit  1750  wird  hier 
Sonnlagschristenlehre  gehalten.2)    Choraltar  zu  S.  Anna.3) 

Wismatt.  Wismat:  1448,  28.  Dezember,  wurde4)  der 
Altar  SS.  Johann  B.,  Anna,  Maria,  Petrus  u.  Paulus,  Jakobus 
Maj.,  Pantaleon  und  Barbara  geweiht. 

W  y  h  e  r.  WygerhuL»  15  <  25).  151)2  lautet  die  Jahreszahl 
am  Westtürsturz  der  Kapelle.  Sie  ward  am  20.  Oktober  1593 
vom  Konstanzer  Weihbischof  dem  hl.  Ludwig  geweiht.  Jetzt 
ist  S.  josef  Patron/') 

GroSSdietWÜ.  S.  Pantaleon -Kapelle,  um  1330  vom 
Pfarrer  Lütold  gegründet,  wurde  1507,  weil  baufällig,  ab- 
getragen.7) 

Beinhauskapelle  zu  S.  Anna,  1501  an  Stelle  der  vor- 
genannten gebaut  und  am  4.  September  vom  Konstanzer  Weih- 
bischof dem  hl.  Krzengel  Michael  geweiht,  ebenso  der  Altar, 
welcher  noch  SS.  Sebastian,  Anna.  Ottilia,  Magdalena  als 
Nebenpatrone  erhielt.    Sie  wurde  1880  niedergerissen.*) 

A 1 1 b ü  ro  n.  Aldpurron  1 130,  22.  Januar,  Altbürron  1099.") 
Kapelle  zu  S.  Anton  v.  Padua  mit  3  Altären:  die  Seitenaltäre 
zu  Maria  und  S.  Sebastian.     Die  beiden  Glöcklein  datieren 

von  n;s4.,,,;> 

')  Z  I'  B.  I  7-i  liiaiidstHler.  10.  :>  \.  Kulm  UW.  Willisauer 
Anzeiger.  1897,  Nr.  51.  S.  „Wismatt-.  U  Statuta  (Jap.  Willisau.  p.  55. 
*)  Mohr  I  i  Kinsu:d<dnj  Nr.  $•»;>.  X.  ( ifd.  :i\  *S9.  «)  Kahn.  :J10.  Yergl- 
Vaterland.  1904.  \r.  98.  X.  Se«iessi«r,  Ludwig  Pfvffer.  IV.  ;302,  n.  1- 
")  (ii"d.  49,  10.">.  i;-MJ  f.,  147,  l.jt).  S.  „(irossdietwil*.  Yer«d.  X.  «)  Gfd.  49. 
147,  l.M.  Wr-d.  X.  9)  Z.  l.\  K.  1  U\ö  KrandsUMter.  9.  Kont.  rer.  Bern- 
I  ;iM.    »°)  (ild.  V.».  i.Vj.    Vernl.  X. 


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253 

Fischbach.  Vischbach  1224.1)  Spätgotische  Kapelle  z. 
S.  Aper  mit  2  Glöcklein  von  1541  und  1640  und  einem  Vor- 
zeichen von  1609.2) 

Hergiswil.    Tannenkapell  e.3) 

Heiligenbäuschen,  Vordermühlirain,  mit  Licht'1)  für 
die  armen  Seelen. 

Nolle  ntal  bei  Hergiswil.  Nollendal  ca.  1H50.5)  Zwei 
Helgenstöckli,  nach  der  Sage  wegen  Gespenstern  errichtet.' ) 

Llltern.    Totenkapelle,  vor  17527) 
Grundkapelle,  der  Muttergoltes  gewidmet,  ohne  MeU- 
altar,  lb257) 

H ei mberg kapeile,  schon  vor  lf>02  Ziel  eines  Kreuz- 
ganges, 1603  neugebaut,  den  14  Nothelfern  gewidmet.7) 

Hofstatt-Kapellchen.  Gütige  Mitteilung  von  Hochw. 
Herrn  Pfarrer  Augner. 

Luternbad.  Eine  Gebetserhörung  vom  Jahre  lös!  in 
dorten  öffnete  das  „Baad",  dessen  Heilwirkung  1583,  23  Mai 
eidlich  bezeugt  und  beurkundet  wurde,  sogleich  zum  Bau  einer 
Kapelle  U.  L.  Frau  durch  den  Hat  von  Luzern  und  Ii  »00  zur 
Gründung  der  „Badbruderschaft  zum  End1'  führte.  Von  15.S4 
datiert  flas  Glöcklein.  1752,  12.  Septbr.,  wurde  der  X<  ubau 
geweiht/)  1800,  20.  August,  wurde,  zwar  erfolglos,  die  Kapelle 
zum  Beitrag  an  die  geistliche  Kasse  verpflichtet  erklärt.  Seit 
1854  wallet  ab  und  zu  auch  ein  Geisticher  an  dem  Wall- 
fahrtsorte.1') 

L  u  t  e  r  n  b  a  d,  2.  Kapelle.10)     Vergleiche  ttrnderhaiis 
L  Kloster"). 

K  ü  e  d  i  sw  i  1.    Küdii\>wil  147 7. 11    Kapellchen.  n) 

')  (ifd.  51,  21  f.  n.  1.  Bramlsletter,  10.  a)  Hahn.  KW.  GU\.  '*!>. 
lö'i  f.  S.  X.  3|  vergl.  GW.  ij«>,  13 i.  UC.  *)  Lütolf,  Sagen,  :Jß0.  *)  GM. 
>\,  1H»,  m.   «)  Lütolf.  Sauen.  ")  N.  Pfarrarcliiv  Lutern.  Anniv. 

N  Geonr.  Lexikon,  III  ^17.  „Kathol.  Volksbote",  l8!>fj,  Nr.  i\  I.  N. 
Pfanarcl..  Lulern.  *)  /.  «M  Geo^-r.  Lex.  1.  c.  »)  Gfd.  170.  17<;, 
178.  180,  l!»'i.  11/7  Vorgl.  GM.  7.  108,  Nr.  llä.  «j  Gut.  Mitteil.  von 
II   Hrn.  Pfarrer  Au^ner. 


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254 


Menzberg.  S.  Jod  er1)  (Theodul),  vielleicht  1628  zu- 
gleich mit  dem  3.  Altar  in  Menznau  gebaut.2) 

Auf  dem  Hof  Buchen  beim  Wald  an  der  Straße  nach 
Menzberg  stand  schon  um  1750  eine  kleine  Kapelle.  Die 
jetzige  wurde  1894—1895  gebaut  und  zur  Meßkapelle  einge- 
weiht im  Mai  1895  zur  Ehre  der  hl.  Familie  und  der  Bauern- 
heiligen Antonius,  Einsiedler,  und  Wendelin. ') 

Auf  dem  Hofe  Gerislehn  an  der  Straße  von  Menz- 
berg nach  Gerislehn  bestand  schon  vor  1780  eine  dem  heilig. 
Wendelin  geweihte  Kapelle,  die  aber  offenbar  viel  älter  ist.3) 

Menznau.  Muttergotteskapellchen  in  dem  oberen 
Studenweid  zur  Reformationszeit  gebaut  und  mit  einem  Mutter- 
gottesbilde aus  Brittnau  vom  Jahre  1497  geschmückt,  1893 
neu  gebaut.4) 

PfafThau.  Beinhauskapeile  z.  S.  Änton  v.  Padua, 
1687  errichtet,  1885  renoviert.*') 

Hoggliswil.  Bogliswile  1274,  26.  April,  S.  Wendeis 
Kapelle  wurde  1555  gebaut,  1692  renoviert.  1892  wurde  zum 
ersten  Male  die  hl.  Messe  darin  gefeiert.  Sie  ist  sehr  klein  und 
baufällig.7)  1902,  3.  März,  wurde  Hoggliswil  selbständige 
Kapellgemeinde  mit  der  Intention,  später  eine  Kaplanei  zu 
gründen.8) 

Reiden.  Beinhauskapeile  zu  S.  Anna.  1661,  8. 
Juli,  wurde  der  Bau  eingeleitet  durch  einen  päpstlichen  Ablass- 
brief. 1662,  3.  Nov.,  erfolgte  die  Einweihung  von  Altar  und 
Kapelle  zu  SS.  Anna,  Mauritz  u.  Gef.,  1793  Abbruch.9) 

Feldkapelle  im  Moos.10) 

Langnau.  Langunouva  893,  7.  Mai.11)  Kapelle  zur 
Muttergottes,  1599  mit  Bewilligung  des  Rates  von  Luzern  ge- 

»)  Statuta  Gap.  Willis.,  p.  56.  *)  Verf?l.  „Menznau".  »)  G.  Mitteil, 
von  H.  H.  Pf.  Franz  Bucher.  «)  Luz.  Volksblatt,  1&<*3,  1.  Aug.  *)  Güt. 
Mitteil,  von  Hochw.  Herrn  Pfarrer  Achermann  i.  Pf.  «)  Gfd.  27,  2flö. 
Brandstetter,  11.  ?)  Güt.  Mitteil.  v.  H.  H.  Pf.  Achermann.  8)  Vater- 
land. HX)2,  8.  März.  9)  N.  Pfarrarchiv  Heiden  u.  Staatsarch.  Luzem. 
•0)  X.  Pfarrarch.  Heiden.    '»)  Z.  U.  B.  1  72.   Brandstetter,  10. 


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255 


baut,  ward  am  4.  Juli  geweiht.  Die  Baukosten  wurden  teils 
aus  einer  freiwilligen  Sammlung,  teils  aus  dem  Gute  der 
Kapelle  bezahlt:  mit  Bewilligung  von  der  Regierung  nnd  den 
Zehntenherren,  Stiften  S.  Urban,  Münster  u.  Komturei  Reidcn. 
1669  wurde  die  Kapelle  renoviert  und  am  22.  Mai  zu  Ehren 
der  Muttergottes  und  aller  Heiligen  der  Altar  vor  der  Kanzel 
geweiht;  am  1.  Juli  ordnete  der  Rat  von  Luzern  die  Ver- 
waltung des  Stockgeldes.  *) 

Wikon.  Witckon  1275,  23.  Juli.*)  Schlotfkapelle  zur 
Schmerzensmutter,  im  14.  Jahrhunderte  wohl  zu  S.  Georg 
gebaut,  ward  am  5.  Mai  1488  nach  einer  Renovation  durch 
den  Rat  von  Luzern  vom  Konstanzer  Weihbischof  der  Schmerzens- 
mutter, der  Altar  darin  zugleich  SS.  Ghristophor,  Sebastian, 
10000  Rittern,  Georg,  Ursula  u.  Genossinnen,  Leonhard  geweiht. 
Zur  Reformationszeit  kam  ein  Muttergottesbild  von  Brittnau 
nach  Wikon.  1635,  29.  Mai,  wird  die  erneute  Kapelle  samt 
Altar  wieder  der  Schmerzensmutter  und  S.  Georg  geweiht. 
Ferner  wurde  sie  renoviert  in  den  50er  Jahren  des  vorigen 
Jahrhunderts  und  1904/5  bedeutend  vergrößert.8)  Der  Luz. 
Staatskai.  v.  1789  erwähnt  einen  Schloßkaplan. 

Richental.    S.  Bernhardskapelle.4) 

Schötz.    S.  Mauriz-Kapelle  besteht  fort.    S.  „Schütz". 

Feldkapelle,  1611  zur  Zeit  der  Pest  gebaut,  war  der 
Todesangst  Jesu  geweiht.5) 

Hostris.  Hogestres  1456. 6)  Uraltes  dem  hl.  Eulogius, 
Patron  der  Schmiede,  geweihtes  Kapellchen,  vom  Schmied  in 
Schötz  zu  besorgen,7) 


M  X.  Pfarrarch.  Rciden  u.  Staasarch.  Luzern.  Vergl.  „Rei.len", 
*Riehcntal\  GM.  28,  (>2.  32,  23T>.  *)  Rrandstctter.  12.  Gfd.  4,  10U. 
*)  X.  Pfarrarch.  ReiuVn,  Staat  sarch.  Luzern  und  Gfd.  28.  l.V>.  Luzern. 
Volksblatt.  18M,  Xr.  12TV1W:  „Marienburtf.  Das  alte  Schlott  Wykon-. 
Gut.  Mitteil.  v.  H.  H.  Direktor  .1.  Leupi.  Statuta  Gap.  Willisau.  p. 
*)  Lütolf,  Sagen,  508.  *)  Lutoll,  Ghiubensboten.  201».  »)  Gfd.  20.  277. 
7)  Lütolf,  Sagen,  'iG8. 


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52« 


U  n  t  e  r  d  o  r  f .    Dreifaltigkeitsk  äppeli. l) 

Wellberg.  Zahnwehkäppeli.  Wallfahrtsort 1)  für  Zahn- 
leidende. 

Niederwil.  Kapelle  z.  Maria;  Opferung  u,  Philomena 
von  Br.  Joh.  Hegi  u.  Wohltätern  1841/42  erbaut,  1892  2)  renoviert. 

Uffikon  Buchs  1025. 3)  1360.70  „Altishouen  cum  tiüa 
Buchs  hab.  LXXX  marc."4)  1809  wurde  B.  (S.Andreas)  zu 
Uffikon  geschlagen.  1851  betrug  das  Vermögen  der  Kapelle 
Frk.  4279.  1-1  Cts.  *) 

Willisau.  Obere  Beinhaus kapelle  zu  8.  Michael, 
ca.  1400—1805. 

Die  untere  Totenhauskapelle  feierte  die  Kirchweihe  am 
Sonntage  nach  Allerheiligen.5) 

S.  E  u  t  y  ch  i  u  s  k  a  p  e  1 1  e,  an  die  Pfarrkirche  1055 
angebaut. ü) 

Heiligblutkapelle.  Um  1450  wurde  nach  dem  Bei- 
spiele der  Sakramentskapelle  Kttiswils  zur  Sühne  für  die  Mein- 
tat trunkener  Spieler  (1392)  eine  hölzerne  Kapelle  zum  Blute  des 
Erlösers,  der  1492  eine  steinerne  mit  3  Altaren  folgte:  der 
Haupt-Altar  dem  hl.  Kreuze,  der  rechts  S.  Sebastian,  der  links 
Maria  u.  s.  w.  geweiht.  Seit  1569  ward  am  Vorabend  des 
Festes  des  hl.  Blutes  die  Monstranz  mit  den  legendären  Bluts- 
tropfen in  Prozession  aus  der  Pfarrkirche  in  die  Kapelle  übertragen. 
Man  sieht:  die  Anbetung  gilt  dem  wirklichen  heil.  Erlöserblute. 
1493,  17.  April,  wurde  über  das  Opfer  der  Kapelle  nach  Hecht 
verfügt.  Von  1452  und  1517  datieren  Ablaßbriefe.  lt)74'7l> 
wurde  die  Kapelle  größer  neu  gebaut.7) 


•»  Gut.  Mitteil  v.  H.  H.  Subregens  W.  Meyer.  2)  Gut.  Mitteil, 
aus  Pfarrarclii  v  Schütz.  12^<>  ist  nicht  X.  bei  Schötz,  sondern  Wil  oder  Vor- 
stadtmülile  bei  Sursee  genannt.  PlüL>  i)2,  n.  2.  3)  Gfd.  1.  124,  304. 
Brandateüer,  0.  «)  Gfd.  28,  344,  345.  Vcrgl.  X.  >)  Gfd.  59.  148. 
«)  Gfd.  50,  140.  ')  Yergl.  X.  Gfd.  50.  132,  151  ff.  7,  112.  28,  132  i- 
20,  220,  218.  „Kathol.  Sehwoizerbl.",  1802,  S.  183  ff.  „Willisau".  Günter. 
Legendenstudien,  Köln  (lOCHJj  8.  174  ff. 


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2:u 


S.  Xiklaus  auf  dem  Berge  wurde  teilweise  in  dtvi 
Ruinen  der  1386  zerstörten  Burg  Weniswil  aufgebaut.  Sie 
ist  SS.  Katharina.  Barbara,  Anton,  Ulrich,  10000  Rittern, 
Nikiaus,  Mauriz  und  Erasmus  geweiht.1) 

Bösegg  kapeile.4)     1477  „die  bös  egg".3) 
(xerichts-Kapellchen  bei  der  Buche,  Buchbrücke,  138^.*) 

C  y  r  i  1 1  e  n  k  a  p  e  1 1  e.  löol  von  Schultheis  Heinserlin 
erbaut."') 

Ky holzer käppel  i,  Wallfahrtsort  an  der  Straße  nach 
Menznau.  1807  von  der  Polizei  weggeschafft.6) 

Kapelle  zum  elenden  Kreuze.  1056  gebaut,  1848 
abgetragen.7) 

Oberfeld  kapeile,  von  der  Stadt  wegen  der  Straße 
nach  Huttwil  schon  vor  erstellt.8) 

Spitalkapelle.  (Spital  erwähnt  um  1384.  1418,  1100 
neu  gebaut.9) 

Zeil,  1597  bei  der  bischöflichen  Visitation  „klagt  sich 
der  kilchherr  das  die  puren  .Inne  (wie  synen  vorfaren  ouch 
beschechen)  nöttigen  wollen  mitt  dem  H.  H.  Sacrament  vßhin 
ze  gan  zu  den  Cleinen  Feld  Capellen  vnd  daselbs  Meß  ze 
lesen,  daß  aber  sich  nit  gebüre  vnd  darzu  ein  große  bschwärd 
sye,  vermeinend  die  Herren  Visitatores,  von  nötten  sye  yn- 
schens  schaffen'4.'0) 

Heiltumsstöckli  an  dpr  Poststraße  nach  Lutern  aus 
dem  17.  Jahrhundert,11)  Stoßkäppcü  genannt,  wohl  eines  der 
obengenannten  Feld  kapellchen.  Dazu: 

Hüswil.    Hüßwil  um  1407. 12 )    Kapellchen  im  Dorf. 

Hankihof,  Bodenberg,  S.  Martins  Kapellchen.13) 


')  Veiyl.  X.  Kessler  z.  <il<l.  41—00.  S.  XI  l  Gfd.  01»,  l.'U,  100  t. 
„Willis;.!!1*.    '•*)  GIV1.  Ol».  100.    '*)  GM.  #».  löl».  H»7.    «)  Gl«l.  Ol»,  I  »; 
\\  GM.  0!»,  14!»  f.    «i  GM.  Ol».  100  1.    ")  GM.  Ol».  141*.    »)  GM.  :»1».  100. 
*)  Veik'l.  GM.       Sli.  Ol».  :J0,  l'if»,  n.  1.    '«>)  GM.  'M.  1.14.   "i  H:tlm.  .{in. 
'-jG!<l.  £»  i'JT.       <  iüt.  Mitteil.  v.  Hochw.  Hrn.  Kämmerer  Zimmermann. 


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258 


4.  Klöster. 

Altishofen.  Deutschordensritterhaus  (1312—1571).  Vergl. 
oben  „Altishofen",  Pfarrei.*) 

Dagmersellen.    Kloster  s.  Lütolf,  Sagen,  505. 

Ebersecken.    Frauenkloster  des  Cistenzienser-Ordens. 
Desselben  Stiftung  wurde  1274,  12.  Sept.  von  Bischof  Rudolf 
von  Konstanz  genehmigt  und  1275,  23.  Juli,  von  Freiherrn 
Rudolf  von  Balm  und  Jakob  von  Fischbach  vollzogen.  Am 
gleichen  Tage  wurde  das  neue  Kloster  durch  die  Aebte  von 
Frienisberg  und  Tennenbach  dem  Orden  von  Cisterz  einvcr« 
leibt  und  unter  der  Pflege  S.  Urbans  mit  Schwestern  aus 
Rathausen  besetzt.     Die  erste  Äbtissin  hieß  Mechtild  von 
Blumen.    1276,  30.  September  und  4.  Oktober,  sicherte  Papst 
Johannes  XXI.  Gnaden  und  Schutz  Roms  Ebersecken  zu  und 
gestattete  den  5.  Oktober  irdischen  Besitz.    127<,  26.  Xovbr. 
weihte  der  Konstanzer  Weihbishof  die  Kirche  mit  Hochaltar 
der  Mutter  Gottes,  den  2.  Altar  dem  hl.  Kreuz  und  S.  Ulrich, 
auch  den  Friedhof.     Schon  127U  mulote  er  die  Gläubigen  zu 
milder  Beisteuer  für  Wiederaufbau  des  abgebrannten  Gottes- 
hauses einladen.    1282,  5.  April,  verlieh  Weihbischof  Jobann 
von  Konstanz  Ablaß  an  Ebersecken.     1286  und  1289  sind 
Konversbrüder  erwähnt.2)     1343,  5.  Juli,  schloß  Ebersecken 
mit  Johann  von  Arwangen  zum  Danke  für  seine  Stiftungen 
einen  Gebetsbund. A)    1360  70*)  „Abbatissa  et  conventus  mo- 
nasterii  in  Ebersegg  ordinis  Cisterc.  habet  III  marc."  1442, 
13,  Januar,  beauftragte  das  Konzil  von  Basel  den  Propst  zu 
S.  Ursus  in  Solothurn,  Ebersecken  zu  seinem  verkümmerten 


')  Vergl.  auch  v.  Mirbach-Harflf,  Graf  Ernst.  Beitrage  z.  Personen  - 
geschiente  des  deutschen  Ordens.  Bailei  Elsass-ßui"gund.  .Jahrbuch  der 
Heraldischen  Gesellschaft  „Adler"  in  Wien,  II.  a)  Gfd.  1,  33  f.  4.  101  ff., 
27G,  104—109.  Vergl.  N.  Helvetia  sacra  II  00.  Meyer,  8.  Gfd.  30,  200. 
Habsburg.  Urbar  II,  1,  3'i5  f.  R.  E.  C.  I,  Nr.  23fi5,  '2445,  2482.  F.  D. 
A.  VII  211.  Kopp  II  A  302f.  Lütolf.  Sagen,  l'iö.  *)  Gfd.  12,  164 
*)  F.  D.  A.  V  83. 


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259 

Rechte  zu  helfen.  •)    1468.  3.  Oktober,  bittet  Abt  Nikolaus 

von  S.  Urban  um  Almosen  an  die  Cisterzienseriunen  von  E., 
denen  alles  verbrannt  war.2)    1491/')  vob  fr.  Johannes  gürtlcr 

prepositus  in  Ebersegg".    1594,  ö.  Mai,  wurden  Ebersecken 

und  Neuenkirch  mit  Fiathausen  vereinigt.4)    1(508,  24.  Mai 

und  22.  Juli,  wurde  noch  der  Sigristendienst  in  der  Kirche 

geordnet.5)  1618,  28.  März,  gestattete  das  Ordinariat  Konstanz. 

die  alte  Klosterkirche  in  Ebersecken  niederzureißen,  die  dort 

Pflichtigen  hl.  Messen  und  das  ewige  Licht  in  die  Kapelle  zu 

S.  Ulrich  zu  versetzen  und  ein  Kreuz  au  Stelle  der  abgetragenen 

Kirche  zu  errichten.6)    Ein  Siegel  der  Äbtissin  v.  E.  war  oval 

und  trug  das  Bild  einer  Nonne  mit  Stab  und  Buch  und  die 

Majuskel- Umschrift:  f  S.  Abbatisse  Pvre  Vallis.     Der  Name 

der  Äbtissin  erscheint  darauf  erst  seit  1342,  bezw.  1334,  seit 

der  Konvent,  wie  alle  Cisterzer  Konvente,  ein  eigenes  Siegel 

führte,  das  rund  war  und  die  sitzende  Madonna  mtt  dein 

Kinde  und  einer  Lilie  zeigte,  sowie  die  Umschrift  in  Majuskeln : 

i  S.  Uonuetus.  Dom.  Pvre.  Uallis.7)    Vergl.  Staats-Arch.  Lz. 

Lliternbad.  Nach  gütigen  Mitteilungen  von  Hochw.  Hrn. 
Pfarrer  Augner  und  aus  Luternbad  entstand  schon  um  die 
Mitte  des  18.  Jahrhunderts  in  L.  eine  Waldbruderklause  wohl 
bei  der  zweiten  Kapelle,  wurde  bezw.  der  letztern  Ursache. 
1845/46  wurde  das  jetzige  Mutlerhaus  der  Waldbrüder  und 
1852  das  Noviciat  errichtet.  Seit  1815  besteht  von  Papst  Pius 
VII.  und  dem  apostol.  Vik.  Göldlin  geregelt,  die  Kongregation, 
vom  Bischof,  einem  Pfarrer  der  Umgebung  als  Direktor  und 
dem  Altvater  regiert. 

Niederwil.  Bruderhaus,  1841  auf  Ersuchen  des  Pfarrers 
Ed.  Ernst  (Ettiswil)  vom  spätem  Altvater  von  Luterbad,  Job. 
Hegi.  gegründet,  war  bis  ca.  18«3  mit  einem  Bruder  besetzt.8) 

«)  GM.  34, 337.  GM.  0.230.  >)  GM.  16, 10.  *)  GM.  2. 24,  n.  2.  *)GM. 
Vi,  273.  277.  •)  GM.  4.  116,  n.  1.  *)  CUl.  4,  103,  n.  1  u.  Tab.  II,  3  u.  4 
2,  21.  n.  3.  Vergl.  noch  Balthasar.  Collectanea  hiator.  von  den  Frauen  - 
klütern  Rathausen,  Kaschenbach.  Neuenkirch,  Kbcrsecken,  S.  Anna  in 
in  Bruch  und  der  Ursulin.  Mskr.  Stadtbibl.  Luzern.  9)  Gilt.  Mittcil. 
v.  HHm.  Pfarrer  Dr.  Sager,  Pfarrarchiv  Scholz. 

17 


260 


Reiden.  .lohanniterritterhaus  um  1239  am  soeben  eröff- 
neten Gotthardweg  durch  die  Herren  von  Illental  und  von 
Büttikon 1 )  gestiftet.  1421,  5.  Januar,  und  1472,  3.  Juni 
wurde  die  Gerichtsbarkeit  der  Kommende  R.  mit  Hilfe  des 
Rats  von  Luzern  bereinigt.2)  1472  auch  wurde  das  Ordens- 
haus Reiden  mit  Hohenrain  vereinigt.3)  wie  anfänglich  noch 
1304  mit  Thunstetten.1) 

Richental.  Wo  die  S.  Bernhards-Kapelle  steht,  war 
früher  ein  Nonnenkloster.') 

S.  Urban.  Gisterzienserkloster.  Um  1148  wurde  das 
Augustiner-Chorherrenstift  zu  Rot  (Kleinrot)  von  den  Freien 
von  Langenstein  gestiftet.  1191  war  dasselbe  nur  noch  mit 
2  Kanonikern  aus  der  Stifterfamilie  besetzt.  Beide  (Werner 
und  Lütold)  traten  1194  in  den  Cisterzer  Orden  über  und  am 
30.  März  schenkte  der  Bischof  von  Konstanz  das  Gotteshaus 
Rot  demselben  zur  Einrichtung  eines  neuen  Klosters.  Der 
Abt  von  Lützel  nahm  sich  auf  Bitten  der  Langeiistein  um  die 
Gründung  an  und  sandte  mit  den  12  Mönchen  seinen  Neffen. 
Konrad  von  Biedertan,  als  ersten  Abt  Der  Platz  war  aber 
nicht  günstig.  Da  schenkte  Arnold  von  Kapfenberg  dem 
Kloster  Tnndewil  und  die  Kapelle  S.  Urban  (wohl  Andenken 
an  Papst  Urban  IL,  Kreuzzugsprediger,  f  1099)  zur  Besiedelung 
1201  wurden  die  Klostergüter  in  ein  abgerundetes  und  zusam- 
menhangendes Gebiet  vereinigt.  1206  befreite  Graf  Herniau 
von  Froburg  S  Urban  von  seinen  Wegzöllen  und  (ieleite- 
Al »gaben  und  erlaubte  freie  Weide  in  seinen  Wäldern.  1 1 Bfl 
Kloster  leistete  von  Anfang  an  grolie  Kultur-Arbeit.  Betref- 
fend Seelen-Kultur  war  wichtig  die  für  die  Wohltater  sofort 

'i  Ycrgl.  Pfarrei  „Heiden",  N.,  Anniv.  R.  R.  Reinhard,  Topo- 
graphische hislorische  Studien  über  die  Pässe  und  Straßen  in  den 
Walliscr-,  Tessincr  u.  Ründner  Alpen.  Programm  der  Kantons-Schule 
Luzern  (Schill)  1901,  S.  36  f.,  42,  29.  Gfd.  41,  117.  49,  101,  n.  3.  öl. 
m  (Hohenrain-).  »)  Gfd.  20.  326,  881  Segesser  I  6dl.  *)  Gfd.  57. 
120.  Vcrgl.  Rnlthasar,  Collcclanca  histor.  von  den  Maltheser  Kommen* 
thuren  Hohenrain  .u.  Heiden  u.  der  Dcutschordcnskommenthur  Hitzkirch 
nchsl  Dokumenten.  Mskr.  Staillliibliothek  Luzern.  4)  Lütolf,  Sa^en,  008. 


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261 

eingerichtete  Gebetsgemeinschaft  oder  Bruderschaft  und  das 
F*fnindner-  u.  Beerdigungswesen,  das  sich  daran  schlol.».  Ca. 
1207  begann  das  Stift  seinen  prachtigen  Klosterbau.  1209 
nahm  es  Papst  Innocenz  III.  unter  seinen  Schutz  und  verbot 
■±'210  den  Erzdiözesen  Besancon  und  Mainz  dessen  Bezehnlung. 
Andere  Päpste  und  deutsche  Könige  und  Bischöfe  von  Konstanz 
folgten  nach.    Dagegen  verfolgten  die  Herren  v.  Luternau  das 
Kloster  1226/1255  zweimal  mit  offener  Gewalt,  sodati  fs  1255  51) 
erneuert  werden  inulöte.    Die  vielen  Schenkungen  und  daherigen 
Bositzverändcrungen  trugen  S.  Urban  sonst  noch  hie  und  da 
Orenzstreitigkeiten  ein.    1221)  M  trat  das  Stift  durch  könig- 
lichen Willen  unter  den  Schutz  des  Schultheißen  der  Reichsstadt 
Solothurn  und  1252  ins  Burgrecht  mit  dieser  Stadt,  1256  mit 
Sursee,  12ö3  mit  Zotingen,  1288  mit  Liestal.    1267,  6.  Januar 
verzichtete  der  Leutpriester  von  Wangen,  W.  von  Wolhusen, 
für  7  Mark  Silber  auf  alle  Ansprachen  an  das  Kloster  wegen 
BegräbniUes  der  Hilter  von  Balm,  Grünenberg,  Affoltern  und 
anderer  Pfarrkinder.    1274  wird  Bruder  Werner  magister 
conversorum  genannt.    Seit  1274  erwarb  S.  Urban  auch  viele 
Kirchen-Patronate,  deren  mehrere  unter  den  Kirchen  des  Kan- 
tons Luzem  bisher  angeführt  worden  sind.    1375  verwüsteten 
die  Engländer  das  Stift.    Nur  die  Grünenberg  wehrten  sich 
für  dasselbe. ') 

Abt  Seemanns  Chronik  bezeichnet  diese  als  die  Nach- 
folger der  Langenstein  in  der  Kastvogtci  des  Gotteshauses. 
Schwer  nur  erholte  sich  dasselbe  u.  a.  mit  Hilfe  Lützels  von 

')  Kathol.  Schweizerin.,  1892,  S.  481  ff.  (mit  vielen  Quollen-  u. 
Literaturangaben);  1880,  S.  ff.  u.  «<2ff.:  „Feste  in  Bern  zu  Khren 
Abt  Augustinus  von  Urban";  1888.  S.  4~0  ff.:  „Kine  Huldigungsrcisc 
des  Abtes  von  St.  Urbar»-;  1808,  S.  IK  ff  u.  10'»  ff:  „Beitrage  zur  Ge- 
schichte der  Slifts*chule  von  S.  Urban-.  GM.  49,  81  f.  ^8.  13'»  (z.  151*7). 
Segp**er  I  G8'2  ff.  Helvetia  sacra  I  195  ff.  Balthasar,  Collectanea  bist, 
zur  Geschichte  des  < ^islcrzerklosters  S.Urban  nebst  Dokumenten.  Ms., 
Statlthihliotek  Luzern.  Dokumentierte  Darstellung  der  jüngsten  Vorfälle 
im  Gotteshaus«  S.  Urban  in  Beziehung  auf  die  von  demselben  dureli 
seine  Akten  geforderte  Bechnungsablage,  mit  einem  Rückblick  auf  die 
ehemaligen  Verhältnisse  in  Verwaltungssachen  dieses  Gotteshauses  zu 


2B2 


den  Schlägen  des  Gugler-  und  Sempacherkrieges.  Es  wandte 
sich  nunmehr  den  Eidgenossen  zu  und  ward  1415  in  Rern» 
1416  in  Luzern  Burger.  1420,  24  August,  wurde  schiedsge- 
richtlich der  Hotbach  als  Grenze  zwischen  Luzern  und  Bern 
und  S.  Urban  endgültig  als  zum  ersten  Kanton  gehörig  er- 
klärt. 1432  wurde  der  Abt  vom  Ordensgeneral  aufgefordert, 
eine  eigentliche  Schule  einzurichten.  1513  brannte  das  Kloster 
ab.  1515  entstand  die  S.  Anna-Bruderschaft,  1624  die  zum 
hl.  Hosenkranz.  Trotzdem  ca.  1520—1530  mehrere  Zwingli 
freundliche  Lehrer  (nicht  Mönche  )  an  S.  Urbans  Schule  wirkten, 
blieb  das  Stift  kirchentreu  und  Abt  Seemann  ^1534—1551) 
sorgte  in  der  ganzen  Kloster-Leitung  und  so  weit  S.  Urbans 
Einfluß  reichte  (Luzern  und  Solothurn)  für  Hebung  katholischer 
Gesinnung.  Auch  des  Gotteshauses  Rechte  in  Verwaltungs- 
sachen wahrte  er  1544  gegen  die  Ansprüche  des  Rates  von 
Luzern  betr.  detaillierte  Rechnungsablage.  1584  88  wurde 
S.  Urban  durch  Lützel  und  Luzern  reformiert,  so  daß  die 
bischöflichen  Visitatoren  1597  entgegen  einem  päpstlichen 
Berichte  von  1596  nur  zu  rühmen  wußten.  In  der  ersten 
Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  1598/1627  wurde  das  Kloster  neu 
gebaut,  auch  mit  einem  Museum  bereichert,  das  Leben  darin 
gehoben.  In  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  kaufte 
S.  Urban  zur  Sicherung  der  katholischen  Religion  im  Thurgau 
Liebenfels,  Tettikofen  und  Barbenstein-Herdern.  1795  ließ  es 
seine  dortigen  Leibeigenen  frei.  Von  1779—1848  entfaltete 
das  Stift  noch  eine  großartige   Tätigkeit  zu  Gunsten  des 

der  Landeshoheit  des  Kantons  Luzern.  2  Teile  Luzern  (Anich)  1800. 
Beleuchtung  der  groUrätlieheu  Dekrete  vom  13.  u.  14.  April  I8'i8  über 
Tilgung  der  Sonderbundsschuld  u.  Aufhebung  der  Klöster  S.  Urban  u. 
Unhausen,  Luzern.  1848.  Dr.  Steiger:  Msg.  J.  F.  O.  Luquet,  Bischof  von 
Hcsebon,  außerordentl.  Gesandter  des  hl.  Stuhles  u.  apostol  Legat  bei 
der  Schweiz.  Eidgenossenschaft  u.  dessen  Unterredung  mit  J.  K.Slcigor 
bezüglich  der  Aufhebung  des  Klosters  S.  Urban.  Kine  histor.  Krlüulcrutig. 
Luzern  (Bcrtschinger)  1861.  Peter:  Aufruf  u  Statuten  zur  Gründung 
des  Vereins  vom  guten  Hirten  u.  zum  Ankauf  des  Klosters  S.  Urban, 
Schweiz  1807.  Cisterzienser-Chronik,  1897  (v.  Liebenau:  die  S.  Urbaner 
Chronik  Sebasian  Seemanns),  1898  (P.Pius  Meyer:  S.  Urban).  Schweiz. 


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263 


Volksschul-,  Armen  u.  Staatswesens  (für's  letztere  in  Steuern), 
so  daü  es  mehrere  regierungsrätliche  Belobungsschreiben  erhielt, 
ward  aber  doch  am  18.  Juni  1848  endgültig  ausgehoben. 
Oben  n.  1. 

Die  erste  eigentliche  Ordenskirche  (ibi)  erstand  um  1231. 
1231,  22.  Oktober,  weihte  der  Konstanzer  Weihbischof  die 
2  Altäre  der  hl.  Apostel  und  Märtyrer,  1232,  10.  Jauuar,  die 
zwei  der  hl.  Jungfrauen  und  des  hl.  Nikolaus  samt  allen 
hl.  Bischöfen,  11.  Januar,  den  des  hl.  Benedikt  samt  allen 
hl.  Rekennern.  1259,  23.  März,  wurden  von  Eberhard  IL, 
Bischof  van  Konstanz,  das  Kloster  und  der  Hochaltar  der 
Muttergottes  geweiht,  am  24.  drei  Altäre  zum  heil.  Kreuz, 
S.  Urban  und  S.  Johann  Bapt.,  am  25.  die  Kranken  kapeile 
mit  Altar  S.  Thoraas  und  die  Liebfrauenkapelle,  wobei  er  noch 
einen  Ablaß  erteilte,  der  1281,  9.  Oktober,  erweitert  ward. 
1514  wurden  wieder  zwei  Altäre  und  zwei  Glocken  für  die 
nach  dem  Brande  wieder  hergestellte  Kirche  geweiht.  1662/72 
Neubau.  1717,  16.  Dezember,  wurde  die  jetzige  Kirche  mit 
ihrem  Hochaltar  geweiht,  die  10  Altäre  den  13.  Mai  1718; 
die  Hauptorgel  wurde  1721  erstellt.  Schon  1246/49  entstand 
der  Kreuzgang,  noch  vor  1287  die  Grabkapelle  der  Balm, 
1345  die  des  Abtes  Herman  von  Froburg,  1412  die  der 
Büttikon  und  Iffental  zu  S.  Paul,  1330  die  der  Arwangeu, 
1:345  die  Dreifaltigkeitskapelle  im  Kreuzgange.  1639/40  wurden 
0  Glocken  gegossen,  deren  3  anno  1881  nach  Pfaffnauüb  erführt 
wurden ;  die  2  großem  sind  mit  Muttergottes-  u.  Kruzifixbildern 

Kirchonzeitung  XVII  u.  XVIII  (Aufhebung).  F.  D.  A.  XV  228  (1191) 
Gfd.  28.  191  ff.  (Briqucs).  Plüß,  (59  (1307),  201  f.  (1375).  F.  D  A.  VII. 
209.  220  (Weihen).  Kopp  II  A  #97,  509  ff.  K.  E.  C.  I,  Nr.  1989  ( 1259) 
u.  25.12  (1281)).  Hahn,  1885,  S.  221  ff.  u.  1886,  247.  Gfd.  30.  154  und 
gut.  Mitteil.  v.  H.  Hrn.  Pf.  Achennann.  Pfaffnau  (Glocken).  Anzeiger 
f.  Schweiz.  Altertumskd.  IV.  396.  437.  VI,  325  über  Baulen.  Fleischlm. 
II  302  ff.  Dr.  J.  Stammler.  Die  Pllcge  der  Kunst  im  Kant.  Aargau  mit 
bes.  Berücksichtigung  der  älteren  Zeit,  Argovia  XXX  (S.  Urbans  Glas- 
gemäide).  Schmidlin,  Solothurns  Glaubenskumpf  u.  Beform  . .  .  Solo- 
thurn  (Ltithy)  1904,  S.  386.  164.  Gfd.  59,  120.  N.  Stantsarch.  Luzern. 
Gfd.  3,  175  ff.  (Brand:  1513).   40,  98  (Siegel). 


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264 


und  dem  Abtwappen  geschmückt,  alle  3  mit  Majuskelin- 
schriflen:  Hegern  coeli  adorn  reginam  et  coelicolas  col«». 
ad  hoc  pios  invito  aereos  Spiritus  pello,  quod  sim  cum  sociLs 
beato  abbati  gratias  rependo  ab  anno  MDGXXXIX  .Tean  Girard 
Martin  Rolin  m'on  fait.  Tuis  Tuique  Bemardi  Filiis  pulsor. 
o  virgo  mater  Tuos  fove  Tuos  defendc.  MDCXXXIX.  Dura 
sonainus  Christo  campanae,  ora  pro  Christi  vinea  S.  t/rnane. 
Anno  MDCXXXIX  Jean  Gerard,  Martin  Rolin  nos  on  fet. 

Betr.  Abtei-Siegel  s.  Gfd.  16,  2.  40,  98.  Helv.  sacra  l  i%. 
Frauenkloster  O.  Cist.  in  Kleinrot,  1239— 1374  ' » 

Wikon.  Marien  bürg,  als  ßenediklinerinnen-Institut 
von  der  Kongregation  der  Oblaten  S.  Benedicti  ward  ls 
gegründet  1)  als  eine  Stätte  wahrer  Gottesverehrung  in  Gebet 
und  Arbeit.  Selbstverleugnung  und  Buße,  2)  als  ein  Asil  für 
Jungfrauen,  die  ihren  Beruf  für  die  Missionen  Amerikas  prüfen 
lassen  und  sich  dazu  vorbereiten  wollen,  3)  als  Pensionat  für 
Fortbildung  junger  Töchter.8) 

Willisau.   Klösterli-Sch w estern ,  1690  besteuert/» 

Eremitage  zu  S.  Nikolaus  auf  dem  Geiliberg3).  16./17. 
Jahrhundert. 


«)  Knthol.  SchweizerbL  189^,  S.  '»87.   2)  liüt.  Mitleil.  v.  H.  Hrn 
I  »irektor  J.  Leupi  in  Marienburg.  3)  Gfd.  59,  •-.*.».  100. 


d  by  Goosl 


Quellen  und  Abkürzungen. 

X.  =  Xüscheler,  Hinterlass.  Mskrpt.  Xüscheler  —  Saimn- 
lungen  aus  Diözesanarch.  Freiburg. 

S.  =  Schneller,  Verzeichnis  der  Kirchen,  Kapellen,  Klöster 
der  V  Orte.  Mskrpt. 

Gfd.  =  Geschichtsfreund  der  V  Orte;  U.B.  =  Urkunden- 
buch  von  Beromünster. 

Segesser  =  Hechtsgeschichte  dos  Kts  Luzem. 

Z.  —  Zeiger,  Rechtsverhältnisse  an  der  geistl.  Kasse. 
Mskrpt. 

Z.  U.  B.  =  Zürcher  Urkundenbuch. 

Riedweg,  Gesch.  d.  Stiftes  Münster. 

F.  I).  A.  =  Freihurger  Diözesan- Archiv. 

Hahn  =  Kunststatistik,  Anzeiger  für  Schweiz.  Altertums- 
kd.  lS-Sö  u.  s.  f. 

Mohr  =  Hegesten  der  Archiv  i.  d.  Schweiz.  Eidgenossen- 
schaft. 

Brandstetter  =  Die  Gemeindenarnen  der  Cenlralschweiz 
in  Wort  und  Schrift  «Zeitschrift  für  schweizer.  Statistik.  '.Y.K 
Jahrgang.  V.mi 

H.  E.  U.  —  Und  ewig.  Regest  a  Episcop.  Constanzen.  I. 

Font.  rer.  B.  =  F.  r.  B.  =  Fontes  rerurn  Bernen.sium. 

PlüLi  =  Herren  v.  Grünenberg.  Archiv  des  hist.  Verein.-, 
d.  Kts.  Bern.    1»;.  Bd. 

Habsburg,  l.'rbar  =  «juHien  zur  Schweizergeschi<-hte. 


Kopp  =  Ge?><:hi<-hte  der  eidg.  Bünde. 

ij.  =  Quellen  zur  Schweizer^e-.chichte. 

Atteuhofer  =  fne  rechliche  ^n'-llung  der  k  ith  .l.  Kirche 
gegenüber  der  Sta.if.^-v.  :i.U  in  d<-r  \  B^el.  Luzern 

Fleisehiin  —  Studi-n  n.  f >-:tr  :/e  zur  -veizer.  K'.rrhe.u- 
geschichF.e  Euzern. 

Ge...'/r;if.r;;.^-ri'.-t  E^..-  'j         !►  r  -eb'A-.z. 

Z.  S.  R.   —  '/j-:-<-:.\-*\  f..!'       v/ev.  R'.-enr.  2  F-.!/*. 

fV-!.-.;rri:        E.,.f  .:."\  .'.Vu.-.  Eu/er.'j.  1"'/. 


15.  Bd. 


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2öH 


v.  Liebenau  =  Freiherren  v  Rotenburg,  „Adler"  13. 
Wien  1903. 

Statuta  Gap.  —  Statuta  Capituli  Willisowiensis. 

Meyer  —  Die  Freiherren  und  Kitter  von  der  Balm,  die 
ersten  Kollatoren  von  Altishofen,  „Kathol.  Volksbote  1900. 
Nr.  48  50. 

Regesten  von  Zolingen,  Archiv  Aarau. 

Zeerleder  —  Urkunden  für  die  Geschichte  der  Stadt  Bern. 

Anniv.  L.  =  Anniversarium  Lutern. 

Zist.  Chr.  =  „Cisterzienser  Chronik". 

Berichtigungen  und  Zusätze  zu  „Dekanat  Sur$eew. 

Bitte  die  vielen  Druckfehler  mit  der  Schnelligkeit,  womit 
damals  der  Druck  von  sich  ging,  entschuldigen  zu  wollen. 

Gfd.  60:  S.  173  Zeile  10:  1562  kleine  Glocke.  Zeile  11: 
1583/4  neue  Kirche  (Rath.  Volksbote  1896,  Nr.  20). 

S.  176,  Zeile  1  von  unten  lies  1525  statt  1522. 

S.  177  n.  1  lies  Gfd.  32  statt  23. 

S.  183  soll  1.  alinea  beginnen  :  Die  Kirche  hatte  wohl  von 
Anfang  an  2  Seitenaltäre,  einen  zu  Heil.  Kreuz  und  10  000 
Rittern,  einen  andern  zu  Maria.  4)  n.  4  lies  nur  Gfd.  49,  95 
n.  1  u.  124. 

S.  185  n.  4  sind  Gfd.  11  u.  30  zitirt. 

S.  189  n.  7  Gfd.  49  u.  31  u.  54;  die  2.  n.  8  soll  n.  9 
heilen. 

S.  190  sind  in  n.  2  Gfd.  17  u.  26  zitiert. 
S.  207,  Zeile  2  von  unten  lies:  ,.Patron  U.  L.  Frau". 
(Die  übrigen  Worte  streiche.) 

S.  209,  Zeile  9  von  unten  lies  1317,  16.  April  .  .  .  ; 
n.  7  ist  Gfd.  40  zweimal  zitirt. 

S.  215 :  S.  O  1 1  i  1  i  e  n.  Nach  Mskrpt.  bei  Herrn  Leo 
Felber  erhielt  das  älteste  Kapellchen  1563  eine  Glocke;  1581 


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267 


baute  Konrad  Imbach  eine  neue  Kapelle  zu  Maria,  Ottilia, 
Beat,  Erhard  u.  Sebald,  die  Sebald  Imbach  1598  erweiterte: 
offenbar  mit  Hilfe  der  Feer.  Der  Bau  von  1669  bekam  eine 
zweite  Glocke  1844:  er  hat  3  Altäre  zu  S.  Ottilia,  Josef  und 
Beat.    Ueber  Ottilienverehrung  in  Buttisholz  s.  Ofd.  60,  171. 

Nach  gut.  Mitteil,  des  Hrn.  Felber  besteht  in  Buttisholz 
auch  die  Maria-Hilf-Kapelle  seit  1678.  1854/58  wurde  sie 
neu  gebaut  und  mit  dem  Glöcklein  von  1635  aus  der  S.  Joder- 
Kapelle,  Menzberg,  versehen,  1873  von  Großrat  Egli  an  die 
Rosenkranzbruderschaft  der  Pfarrei  geschenkt. 

S.  217;  Grosswangen.  S.  Joder-Käppeli  an  der  Rot. 

S.  219,  Zeile  10  von  nnten  lies  „von"  statt  „um". 

S.  221,  Zeile  11  von  unten  lies  „u.  Bischof  Martin,  eben- 
falls in  RüediswU." 

S.  225,  Zeile  4  lies  „a  fundamentis  decenter"  statt  „fun- 
damentis  decentes". 

S.  227,  ZeUe  12  streiche  „hat  jetzt  3  Altäre". 

Klöster.  Großwangen.  Waldbruderhäuschen  bei 
rMaria-Hilf"  circa  1853,  das  die  Kirchgemeinde  1891  kaufte. 
Kathol.  Volksbote  1900,  Nr.  34. 

S.  228  lies  Zeile  2  von  unten  „mit"  statt  „in";  n.  6 
sind  Gfd.  21,  S.  32  u.  34  zitirt. 


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Ritter  Melchior  Lussy. 

Gedenkblatt  zum  dreihundertsten  Todestag. 


Von 

Eduard  Wymann. 


Ritter  Melchior  Lussy. 

Initiuni  sapientise  timor  Domini. 
Omnia  desuper. 

WahUprüekt  Imsums. 

Am  14.  November  1906  erfüllte  sich  das  dritte  Jahr- 
hundert, seitdem  der  unerbittliche  Tod  sich  zu  Stans  einen 
der  ersten  und  edelsten  Eidgenossen  zur  Beute  ausersehen. 
Das  alte  Winkelriedhaus  im  Oberdorf,  dieser  ehrwürdige  Sitz 
eines  berühmten  Kriegergeschlechtes,  barg  infolge  dessen  die 
Leiche  eines  Mannes,  der  zwar  nicht  als  Sohn  des  Mars,  sondern 
auf  dem  eisglatten  Felde  der  Politik  sich  einen  europäischen 
Namen  gemacht  und  sich  der  Hochschätzung  aller  Fürstenhöfe 
erfreute. 

„Ritter  Melchior  Lussy  ist  gestorben!"  So  tönte  es  am 
14.  November  1606  und  in  den  folgenden  Tagen  durch  die 
Lande.  Manch  tapferes  Soldatenherz  füllte  sich  bei  dieser 
Kunde  mit  Trauer,  aus  dem  Auge  manch  eines  Staatsmannes 
blickte  die  Wehmut  und  schluchzend  beklagten  die  Armen  den 
Hinscheid  ihres  großen  Wohltäters.  Schwer  war  vor  allein 
der  Verlust  für  die  katholischen  Orte,  die  Lussy  auf  dem 
Konzil  von  Trient  ruhmwürdig  vertrat  und  deren  Geschäfte 
er  namentlich  an  der  römischen  Kurie  und  beim  Erzbischof 
von  Mailand  jederzeit  aufe  kräftigste  förderte.  Es  ist  hier 
nicht  der  Ort,  die  Lebensdaten  des  großen  Staatsmannes  zu 
wiederholen  und  die  Geschichte  seiner  Sendungen  nach  Paris, 
Madrid,  Turin,  Mailand,  Venedig  und  Rom  von  neuem  zu 
schreiben.  Dr.  Feller  hat  dies  in  seiner  Biographie  teils  schon 
getan  und  er  wird  uns  die  Fortsetzung  nicht  schuldig  bleiben. 
Was  wir  hier  bieten  wollen,  das  sind  eigentlich  nur  einige 
Zeilen  der  Erinnerung  und  des  dankschuldigen  Gedenkens,  die 
das  Bild  des  hochverdienten  Landammanns  von  Nidwaiden 
begleiten  sollen.  Denn  wir  erachten  es  als  eine  Pflicht  der 
Pietät,  daß  unser  historischen  Verein,  dieser  einzige  Reprä- 
sentant des  ehemaligen  engern  Verbandes  der  fünf  katholischen 


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272 


Orte,  und  dieser  berufenste  Träger  und  Hüter  ihrer  Geschichte, 
den  dreihundertsten  Todestag  1  titter  Lussys,  der  einst  die 
Politik  der  katholischen  Eidgenossenschaft  während  .Jahrzehnten 
sozusagen  in  sich  verkörperte,  nicht  unbeachtet  vorübergehen  lasse. 

Auf  unsere  Anregung  hin  führt  der  GeschichLsfreund 
seinen  Lessm  dies  Jahr  das  Porträt  Lussys  vor  Augen, 
das  hiemit  zum  erstenmal  seinen  Gang  in  die  Oeffentlichkeit 
antritt.  Der  Nidwaldner-Kalcnder  für  lDOfi  brachte  ein  Bild 
nach  der  Kopie  im  Refektorium  des  Kapuzinerklosters  Stau* 
Unsere  Reproduktion  bietet  jedoch  die  Wiedergabe  des  aller- 
dings etwas  defekten  Originals  im  historischen  Mnseum  von 
Nidwaiden.  Hin  weiteres  Oelporträt  hängt  in  der  Sammlung 
nidwaldnerischer  Landammänner  auf  dem  Rathaus  zu  Staus 
und  eine  andere  Phantasie-Schöpfung,  jetzt  im  Besitze  des 
historischen  Vereins  der  fünf  Orte,  stellt  Lussy  als  Jerusalem- 
pilger  dar.  Von  Ah  hat  dieselbe  dem  Buche  über  Karl 
Borromeo  beigegeben.  Auch  ein  Fresko  auf  der  östlichen 
Wand  seines  Wohnhauses  zeigt  uns  Lussy  im  Ritterkostüin. 

Unserem  Porträt  reihen  wir,  den  herbstlichen  Blumeu 
vergleichbar,  die  man  auf  ein  liebes  Grab  zu  streuen  ptlegt. 
einige  wenige  Aktenstücke  an.  die  zwar  nach  keiner  Seite 
erschöpfend,  aber  doch  recht  charakteristisch  für  Lussys  Denken 
und  Wirken  sind.  In  ihnen  spiegelt  sich  trefflich  seine  Freige- 
bigkeit für  kirchliche  Bauten  und  sein  Eifer  für  die  Aeuffnung 
religiöser  Stiftungen  und  die  Verschönerung  des  Gottesdienstes. 
An  erster  Stelle  übergeben  wir  dem  Drucke  jene  AblaLibulle 
vom  1.  Juni  1573,  welche  Lussy  für  die  ihm  so  teure  Mutter- 
gotteskapelle der  Pfarrkirche  zu  Stans,  offenbar  persönlich 
bei  Anla(.>  der  Obedienzgesandtschaft  vom  neugewählten  Papst 
Gregor  XIII.  auswirkte.  Die  handbreite  über  den  ganzen 
Kopf  sich  hinziehende  kalligraphische  Federzeichnung  macht 
dies  Pergament  zu  einem  Prachtstück. 

Große  Anhänglichkeit  an  seinen  ersten  Studienort  und 
das  benachbarte  Benediktinerstift  Engelberg  spricht  aus  dem 
Brief  au  Abt  Gabriel  Blattmann  (Xr.  2).  Schon  im  Juni 
1579  hat  dessen  Vorgänger  Abt  Jakob  Suter  und  sein  Konvent 


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27  a 


in  Rom  um  das  Privileg  der  Pontifikalien  nachgesucht.  Die 
Erledigung  dieser  Sache  verzog  sich,  so  daß  Lussy  in  der 
nämlichen  Angelegenheit  sich  wiederholt  an  den  süddeutschen 
Nuntius  della  Scala  und  den  schweizerischen  Nuntius  Bonho- 
mini  sowie  an  Kardinal  Korromeo  zu  wenden  für  gut  fand. 
Ohne  einen  neuen  Auftrag  hiefür  erhalten  zu  haben,  nahm  er 
sioh  dieses  Geschäftes  bei  der  Rückkehr  von  Jerusalem  sowohl 
in  Rom  als  in  Mailand  kräftig  an  und  war  gewillt,  auch  beim 
Weihbischof  von  Konstanz  seinen  Einfluß  geltend  zu  machen. 
Auch  sonst  bietet  er  dem  Stifte  seine  Dienste  an,  ladet  den 
Abt  Gabriel  ein.  an  seinem  Hause  niemals  ohne  Einkehr 
vorbeizureisen  und  „die  schlechte  Tractation  und  Lussicrung 
für  gut  zu  haben."  Bei  der  Weihe  der  neuen  Kapuzinerkirche 
sollte  der  benachbarte  Prälat  natürlich  erst  recht  nicht  fehlen. 
Kr  bat  ihn  überdies  als  Inhaber  der  Jagdherrlichkeit,  ihm  auf 
dieses  Fest  nebst  einigen  ,.Gitzininu  auch  ein  ..junges  Gämbsch- 
tierlin"  her lus/Aischicken  „dan  die  großen  jetzunder  mit  sönd 
vnd  schad  wer,  das  man  sy  schusse." 

Seit  der  Heimkehr  von  Jerusalem,  wo  er  die  Ritterwürde 
erlangte,  trug  Lussy  eine  große  Verehrung  zum  hl.  Grabe, 
welches  er  in  der  eigens  hiezu  neben  dem  Kapuzinerkloster 
erbauten  Franziskuskapelle  nachbilden  ließ.  Schon  mit  Borromeo 
hatte  der  Erbauer  Unterhandlungen  gepflogen,  um  dieser  Kapelle 
außerordentliche  Ablässe  zu  sichern.  Der  Tod  des  Kirchen- 
fürsten verhinderte  offenbar  die  Erfüllung  dieses  Wunsches. 
Aber  Lussy  verlor  deshalb  sein  Ziel  nicht  aus  dem  Auge. 
Den  14.  März  1597  verlieh  ihm  Clemens  VIII.  die  Gunst,  daß 
durch  jede  hl.  Meße,  welche  auf  jenem  Franziskusaltar  gelesen 
werde,  je  eine  Seele  aus  dem  Fegfeuer  erlöst  werden  könne. 
(Nr.  3).  Wir  schreiben  wohl  nicht  ohne  Grund  dieses  Privileg 
der  Verwendung  des  päpstlichen  Nuntius  Grafen  Torriani  zu, 
der  im  Sommer  lf>96  längere  Zeit  in  Stans  residiert  und  bei 
Lussy  geweilt  hatte.  Das  Original  des  Breve  scheint  indessen 
verloren  gegangen  zu  sein.  Wir  benutzten  für  den  deutschen 
Text  eine  ältere  l'ebersetzung  im  Klosterarchiv  Stans  u.  für  den 
lateinischen  Wortlaut  eine  neuere  Abschrift  auf  dem  Wesomlin. 


274 


Nachdem  Karl  Borromeo  auf  den  Plan,  die  Klosterkirche* 
von  Stans  und  Altdorf  persönlich  einzuweihen,  hatte  verzichten 
müssen,  erteilte  der  Weihbischof  Balthasar  Wurer  von  Konsum 
den  28.  April  1584  der  Stanser  Klosterkirche  die  K 
kration.  1599  wurde  deren  Hochaltar  aus  unb.'kannU'i:  1 
den  neugeweiht  und  dabei  wieder  die  frühem  Reliquien  mit 
einigen  neuen  im  Altar  verschlossen.    (Nr.  4). 

Lussys  sterbliche  Hülle  wurde  nach  dem  Tn<ie  im 
der  alten  Pfarrkirche  beigesetzt.    Nach  Vollendung 
baues  verschloß  Landammann  Kaspar  Leu  das  Haupt  an  der 
äußern  Kircheumauer  neben  der  kleinen  Türe  gegenüber  den 
Beinhaus  in  einer  kleinen  Nische  hinter  einem  EÜisengittK 
Ks  wird  die  nämliche  Stelle  sein,  die  jetzt  eine  gegossene  En- 
tafel  deckt,  deren  Inschrift  zwar  schon  in  Halthasars  llelvetii 
(Bd.  VIIt  356)  abgedruckt  ist,  aber  so  viele  Fehler  und  I. 
aufweist,  daß  eine  Wiederholung  angezeigt  erscheint.  (Nr. 

Möchten  diese  paar  Zeilen  das  ihrige  beitragen,  hei  der 
jetzigen  Generation  das  Andenken  an  einen  Mann  aufzufi  ;>«  i 
und  wach  zu  erhalten,  der  wie  wenig  Kidgenossen  sich  un 
die  katholische  Kirche  und  unser  schweizerisches  Gesa 
Vaterland  verdient  gemacht.  Ihm  widmet  daher  zum  dm- 
huudertsten  Todestag  die  dankerfüllte  Nachwelt  jene  Worte 
der  Schrift:  „Tu  gloria  Jerusalem,  tu  laetitia  Israel,  tu  li-mori- 
licentia  populi  nostri  —  Du  bist  der  Ruhm  Jerusalems,  du 
die  Freude  Israels,  du  die  Ehre  unseres  Volkes!" 

I.  Ablaßbulle  für  die  von  Lussy  in  der  Marienkapelle 
gestifteten  Messen  und  Antiphonen. 

Rom.  1.  Juni  1573. 

GREG  OKI  US  Eps.    öervus  Servorum  Dei  Ad  Perpetnam 

Hei  Memoriam. 

His,  tpie  pro  omnipotentis  Dei  et  intemerate  eins  Gtaae 
tricis  Virginia  Marie  laude  et  gloria  ac  pro  animannn  Mut» 
meritorijfque  operibus  exercendis  pia  et  provida  fulel 
ordinavit  devotio,   vt  tirma  perpetuo   et  illibata  conllftant. 


27  ;> 


libenter,  cum  a  nobis  petitur,  apoftolici  muniminis  adijcimus 
firniilalcni,  illa  etiam  favorabililer  concedentes,  per  que  laus, 
j^loria  et  animarum  Talus  huiurmodi  aniplius  poffit  procurari. 
Saue  pro  parte  dilecti  filij  M  c  I  c  h  i  o  r  i  s  L  u  f  f  i  j ,  militLs. 
equitis  nuneupati  aurato  militie  et  pro  tlilectis  lilijs  Quiuque 
liegionum,  Cantonorum  nuneupatormu,  Elvetioruni  catholieoruiu 
Populis  apud  nos  im  per  Oratoris  deftinati   petitio  continebat. 
quod  alias  ipfe  attendens,  quamplures  chrirtilideles  ad  capellam 
ciuTdem  beule  Marie  in  diftrictu  parrochialis  ecolefie  iplltis 
l»oate  Marie  ac  l'anctorum  Petri  et  Pauli  pagi  de  Stantz,  Con- 
rtantienfis  dioeells.  Provincic  Maguntinenfis,  unius,  Subfilvanie 
iiuncupato,  ex  quinque  Regiouibus  predielis.  pridein  fimdatam. 
liuiximum  gcrere  devotiouis  affeotum,  ac  ideo  cupiens,  caudein 
devotionem  adaugere,  iieenon  terrena  in  celeflia,  ac  traniitoria 
in  eterna  feliei  coinmcrtio  eonuuulare  ad  Dei  et  beute  Marie 
landein  et  gloriam  huiurmodi  ac  divini   cultus  augnientuui, 
quod  extunc  doineeps  perpetuis  futuris  temporibus  in  dicta  ca- 
pella  omnibus  et   fingulis  ciiiuflibot   hebdomade  Sabbatorum 
neenon  etiam  quarumeunquo  einfdem  beate  Mario  feftivitatum 
diebus  u  m  a  i]»fius  beute  Mari«?  Miffa  el  a  Vefperis  Sabba- 
torum corundem  neenon  Vigiliaruin  diclarum  feftivitatum  die- 
ruin  huiufmodi  catholiea  illa  antipliotia,  que  incipil  Salve 
Hegina  mifericordie.  per  dicti  pagi  laeei dolos  et  reliqui  illius 
Cleri  perfonas  folenniler  decantentur,  inftituit  et  dolem  ad  hoc 
coinpetentem,  fub  certis  modo  et  forma  tmic  expreffis,  inter 
Sacerdotes  et  perfonas  Cleri  buiufmodi  Miffam  et  Antiphonam 
eai'dem  decantautes  vel  alias  pro  illanun  decanlalioue  mini- 
rtenum  preftautes  dividendam  affignavit,  prout  in  inftrumentis 
deluper  eonfertis  plonius  dicitur  eoutineri:   quare   pro  [.arte 
oiuldem  Melchinris  nobis  fuit  humiliter  mpplicutuni,   vt  infti- 
tutioni  et  affignationi  predictis  pro  illanun  fubfiltcntia  firmiert 
^     robnr  apoftolice  conlinnationis  adijeere  aliafque  in  premims 
opportun»  providere  de  henignitate  apoftolica  diguaremur.  Xus 
igitur,  ipii  divine  maieltatis  et  eclorum  Hegine  honorem  ac 
animarum  falutem,  vtque  pia  opera  in  dies  ferventiori  devo- 
li onis  fludio  exerceantur,  libenter  procuramus,  pium  et  lauda- 
bile  dicti  Melchioris  iiifliluüiin  huiurmodi  plurimum  in  Domino 

(  <jt»j*chic  htstrd.  Bd.  IAI.  1« 


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coramendantes  ac  ipfum  Melchiorem  a  quibufvis  excommunica- 
tionis,  fufpenfionis  et  interdicti  alijfque  ecclefiaflicis  fententijs. 
cenfuris  et  penis  a  iure  vel  ab  homine  quavis  occafione  vel  caufa 
latis,  fi  quibus  quomodolibet  innodatus  exiftit,  ad  effectuui 
prefentium  duntaxat  confequendum,  harum  ferie  abfolventes  et 
abfolutura  fore  cenfentes,  huiufmodi  fupplicationibus  inclinati. 
imtitutionen  et  affignationen  predictas  apoftolica  auctoritate 
tenore  prefentium  perpetuo  approbainus  et  conürmamus  acillis  jk>i  - 
petue  et  inviolabilis  lirmitatis  robur  adijcimus,  uecnon  omneset  fin- 
^ulos  tani  iurisquam  facti  defectOS,  Ö  qui  intcrve-nennt  bueildeill  fuj  - 
plemus,  et  infuper,  vtChristilideles  ipfi  eolibentius  ad  ipfam  capel- 
lam  eadem  devotionis  caufa  coulluant,  quo  exhidemaioribusd<»iii> 
fpiritualibus,  fe  refectos  fore,  confpexerint,  de  omnipotentis  Dei 
niifericordia  ac  beatoruin  Petri  et  Pauli  Apoftoloruin  eins  auc- 
toritate contifi,  omnibus  et  fingulis  vtriufque  fexusChriftitidelibus 
ac  etiam  facerdotibus  et  alijs  pcrfonis  Gleri  huiufmodi  nunc  et 
pro  tempore  exiftentibus.  qui  ex  nunc  deinceps  perpeluis  futu- 
ris  temporibus  facerdotes  videlicet  Miffam  ipfam  celebraverint 
et  dictam  Antiphonam  decantaverint,  reliqui  vero  [lideles]  ce- 
celebrationi  et  decantationi  eifdem  intervenerint,  devote  quo 
die  id  fecerint,  centum  dies  de  iniunctis  eis  vel  alias  quo- 
modolibet dobilis  penitentijs  mifericorditer  in  domino  r»'l.ixanni>. 
non  obftantibus  conflitutionibus  et  ordinationibus  apoflolicis  ce- 
lerif([ue  contrarijs  quibufcunque.  Nulli  ergo  omnino  hominum 
liceat.  haue  pagin  am  noftre  abrolulionis,  approbalionis,  contir- 
mationis,  adiectionis,  fiippletionls  et  relaxaliouis  infringere  vel 
ei  aufu  temerario  contraire.  Si  quis  autem  hoc  attentare  pre- 
fumpferit.  Indignationem  omnipoteutis  l>ci  ac  hi'atonim  Potri  rt 
Pauli  Ap>ftolorum  eins,  fe  noverit  ineurfurum. 

Datum  Korne  apud  Sanctum  Petrum  Anno  Incarnatiouis 
domioice  Millefimo  cpüngeulefhno  feptuagefimo  tertio,  Kl.  .lunij 
Pontilicatus  noftri  Anno  Secundo. 

.  .  .  Cnrd.  de  Medicis,  Summator.  Ca?:  Glorierius. 

Auf  dem  einwärts  gefalzten  Rand :  A.  de  Alexijs. 

Rückwärts  auf  der  Rulle:  K|:|  apud  Cefarem  Secretariuni. 

Original  im  Lamlesarchiv  Ni<l\v:tlden.  Pergament  von  LaX'  • ' . 1 
cm.  Grölic  mit  <lcni  gewohnten  papstlichenBleisiegel  an  rotgelber  Schnur. 
Die  erste  Zeile  ist  in  Zierschrift  von  8.5  cm.  Höhe  ausgeführt. 


1 


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277 


II.  Brief  an  Abt  Gabriel  Blattmann  in  Engelberg. 

Stans.  12.  April  lötö. 
.1  H  S 

Hochwirdiger  gnediger  Her! 
Min  demuetiger  Gruß  vnd  willige  Dienst  sigen  Cwern 
Ouaden  von  mir  bereit.    Gnediger  Heer,  Üwer  Geschryben 
sainpt  Bäpstlicher  Heyligkeit  Privilegium,  so  ich  durch  Hegären 
mines  gnädigen  Herren  [Jakob  Suter]  säligen  so  kümmerlich 
zu  Rom  vLibracht,  hab  ich  abcrmalen  gsächen,  (vnd  ist  nit 
minder,  als  das  Hrev  ist  kommen,  hat  mich  verwunderet  das 
[es]  nit  hey lerer  zu  Rom  gstelt  worden)  vnd  dasselbig  minem 
gnädigen  Herren  [Jakob  SuterJ  säligen  zugeschickt,  welcher  als 
wol  als  ich  nit  content  gewäsen  vnd  beyd  vermeint,  durch  For- 
schriften des  hochwirdigesten  Cardinais  [Karl]  Borromeys  sälig 
das  Hrev  j  widerum  gan  Rom  zu  schicken,  damit  es  bas  vnd  heyterer 
vnd  mit  vütrucklichcn  Worten  dielnfelen  darin  gemeldet  wurde. 

Indem  bin  ich  zu  dem  Heyligen  Grab  [gepilgert'  vnd  am 
Widerreysen  durch  die  Fortuna  inKppulia,  Nappolis  vnd  vf  Rom 
7\\  gniüeljcn.  vnd  als  ich  von  mines  gnädigen  Herren  [Jakob 
SuterJ  säligen  Todt  noch  nit  gwüUt,  hab  ich  Häpstlicher  Hey- 
ligkeyt  mundllichen  vnd  gschriftlichen  vmb  gesagte  Infeien  bj  mi- 
nem gnädigen  Herren  vnd  sinen  Nachkonienden  angehalten.  1  >aruf 
Ihrlleiligkeil  hochermeltem  Cardinal  Rorromeo  säligeri  als  einem 
Legaten  in  vnser  Landen,  [die  Sach  an]  heinigesetzt,  mit 
weichein  ich  am  VLihinriten  zu  Mevland  ouch  han  darumb  Redt 
-ehalten  vnd  welcher  guts  Willens  was,  wan  er  in  vnsere 
Land  käme,  der  Glägenheit  deli  Gottshul.'»  Kngelbärgs  vnd  dei.1 
niiw  erweiten  Prelalens  Qualitet  (da  ich  zu  Venedig  mines  gnädigen 
Herren  [Jakob SuterJ  säligen  Tod  vernommen.)  sich  zu  erkunden. 

Indem  hat  Gott,  der  allmechtig.  den  frommen  säligen 
[Karl]  Borromeum  säligen  zu  sinen  göttlichen  Gnaden  bcriiefl. 
I)erhalben  pitt  ich  ü.  G.  vf  Ouasimodo  bj  minem  gnädigen 
Herren,  dem  Wychbyschof.  zu  erschinen  vnd  sunst  die  Kilch- 
wychung  [der  KapuzinerkircheJ  loblich  helfen  began  vnd  das 
Brevj  mit  Ihren  nemen,  so  wellen  wir  säehen.  wie  es  min 
gnädiger  Her,  der  Wychbyschof  [von  Konstanz,]  verstau  welle, 


TM 


vnd  in  dem  vnd  in  anderem  | will  ich]  ü.  G.  vnd  der  Con- 
vont  vnd  Gotzhus  zu  dienen  mich  guttwillig  anorholen  haben, 
vnd  wiewol  ich  Ü.  G.  am  Hiedurchpassieren  fasl  gern 
bit  in  Ihrem,  minem  Uns,  als  ich  Sy  tun  in  künftigem  pitten. 
an  schlechter  Tractation  vnd  litissierung  für  gut  zu  haben. 
Sonst  hab  ich  gantz  kein  Vnwillcn  gäg  Ihren  nit  gfal.U. 

Vnd  üb  0.  G.  biß  vf  Ouasimodo  mir  etwan  ein  bar 
guter  Gitzinin  sampl  einem  jungen  Gambsehtierlin  (dan  die 
großen  jet/.umler  mit  sond  vnd  schad  wer.  das  man  sy  schlisse; 
ja  vmbs  Gelt  verhelfen!,  wurd  ich  zu  sonderem  Dank  anuemen. 

Congratulieren  mich  ouch  mit  Ihren,  das  L'wcr  Gnaden 
Sachen  zu  Coslanlz  wol  abgangen,  Gott  vnd  sin  reyne  Müller 
pittende,  Sy  vfjd  Ihren  Consent  vnd  Gotl/.hus  samet  vns  all 
in  Gnaden  zu  erhallen. 

Datum  Oberdorff,  den  12.  Aprilis  Anno  1585. 
II,  G.  demüetiger  Diener 
Melchior  Lussy,  Hierosoloniittanischer  Ritter. 

Adreße: 

Dem  Hochwirdigen,  minem  Gnädigen  Herren  Herren  GabrHleu, 
Apte  dei.)  Hochloblichen  Gottshus  Engel  barg, 

Kngelbärg. 

Original  im  Stiftsaichiv  Kngelbci^. 

III.  Ablalibreve  für  Lussy's  Heiliggrabkapells. 

Horn.  14.  Marz  IÖ97. 


Clemens  Papa  VIII. 

Ad  perpetuam  rei  memoriam. 
Omniinn  saluti  paterna  chantate 
inlenti.  sacra  intt.M'dum  l«>ra  spiri- 
tnalibns  indnlgentiarum  muneri- 
hus  libenter  decoramus,  ut  i 1 1 •  !•* 
tidelium  del'unclorum  animae,  Do- 
mini  \<^tri  Jesu  cjus.jne  Sane- 
torum  snÜVagia  meritorum  conse- 
< fiii.  et  illis  adiulac  ox  purgatorii 
pnonis  libemri.  ac  ad  aeternam 
salutem  per  hei  niiserieordiam 
valeant  pervenire.  Supplicationi- 
bus  itaque  dileeti  lilii  Col^nelli 


Ihr  Bäbschlich  Heillipjtcitt 
Clemens  VIII. 
Zuo  ewiger  <  Jodüchtnuß.  Wei- 
len wir  ans  göttlicher  Lieb"  aller 
Menschen  Seiligkeil  abwarlten.  so 
thumi  wir  die  Heilige  Ohrt  bis- 
weilen mit  geistlichen  Oaabeu  der 
Ablal.»  gern  ziehren.  damit  die  ar- 
me abgestorbne  Seelen  unser* 
Herren  Jesu  Ohristi  tindl  «einer 
Heiligen  Verdiensten  genieUen  undt 
uuti  den  Peinen  des  Fegl'eürs  cr- 
lediget  untlt  glückselig  durch  die 
Hannherl  zigkeit  <  iottel.»  in  die  ewige 
Seeligkeil  cingelaüen  weiden. 


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2  TU 


Auimani    Melchioris  Lussi. 
O.tu<(untionsis  Dkpcesis,  qui  pro 
eius  crga  -auetissimum  sepulchrum 
Domini    Xostri  Jesu   Christi  ter- 
rae sanctae,   quod  ipse  persona- 
liter  visitavit,  devot  ione  sepuleh- 
nun  ad  illius  similitudinem  iuxta 
altare  Saneti  Franeisci  in  ecelesia 
monasicrii  Fratrum  Capucinorum 
lo«  i  Stantzii,  Constantiensis  1 1  >i< 
cesis|  alias  ab  po  fundata  Pt  dotata. 
smiiptuose  exstrui  feeit.  nomine 
Nobis  humilite»-  porreetis  inclinati. 
ecelesiam  praedietam.  simili  huc- 
us([ue  Privilegio  niinime  decora- 
tam.  et   indielum    altare  Saneti 
Francisn  hoc  spcciali  dono  illnst- 
rare  vulentps,  Dei  miserieordia  ae 
BB.  Pctri  et  Pauli  Apostolorum 
eius  auetoritate  eonhsi,  ut  quando- 
cunque  saeerdos  aliquis  dictae  ecc- 
lesiac  duntaxat  missam  defuneto- 
rum  pro  anima  cujuseunqiie  (idelis, 
quae  Deo  in  eharitate  conjuneta 
ab  hae  luce  migraveril,  ad  prae- 
fatum  altare  S.  Franeisci  celebra- 
verit.  anima  ipsa  de  thesauro  Kcc- 
lesiae  indulgentiam  consequatur, 
ita  ut  Domini  Nostri  Jesu  Christi 
ae  Bcatissimae    Mariac  Virginis 
merilis  sibi  sutfragantihus  a  pur- 
gatoiii  poenis  liberetur,  auetori- 
tate apostolica  tenore  praesentium 
coneedimus  et  indulgemus.  in  cont- 
rarium  faeientibus  non  obstantibus 
quibnscunque. 

Datum  Homac  apud  S.  Pe- 
trum.  sub  annulo  Piseatoris  die 
14.  Marth  MDXCV11,  pontiheatus 
nostri  anno  sexto. 

Kopie  im  Klosterarchiv  Wes- 
etnlin. 


Dero  wegen  auU  ernstlichem  An- 
halten unser«  geliebten  Solms  <  )h- 
risten   undt  Landtammans  Mel- 
chioris L  u  s  s  i ,  der  auß  Andacht 
zuo  demm  allerheiligistenGrab  un- 
seres Herren  Jesu  (Christi  undt 
des  hl.  Landtz,  so  pr  persönlich 
heimbgesucht.  ein  Grab  zuo  deß- 
selhigen  wahren  Abriß  undt  Ab- 
eontrafactur  nebendt   dem  Altar 
de.s  Hl.  Yatters  Franeisci  in  der 
Kirchen  des  Closters  der  V.  V. 
Kapucineren  zuo  Stantz  im  l'ndcr- 
walden.  Constantzer  Bistumb.  von 
Ihme  auß  seinen  eignen  Mittlen 
oder  Gosten  wolle  prbauwpn  laßen, 
demüetig  undt  hertzlichUns  ersucht, 
Wir  aber  zuo  seinem  liegehren  ge- 
neigt, vorgemelter  Kirchen,  mit  sol- 
chem  bishero  Pri  vi legio nie  begäbet, 
in  derselben  Kirchen  vorgemelten 
Allars  des  hl.  V.  Franeisci  mit  diser 
sonderbahrlielieuGaab  wollen  undt 
begehren  zuo  erhöhren,  vertrau- 
wendt  auf  die  Barmhertzigkeit  des 
allmächtigen  Gottes,  Gewalt  undt 
Authoritet  seiner  seeligen  Apostleu 
Petri  undt  Pauli,  daß  zuo  welcher 
Zeit  ein  Priester  in  selbiger  Kirchen 
allein  ein  Hl.  Meß  für  die  Abge- 
;  storbnen  für  ein  ieglich  gläubige 
Seel.  die  darinnen  der  Liebe  Gottes 
vereinbahret  auß  disem  Leben  ver- 
schollen, auf  vorgemeltem  Altar 
des  heiligen  Vatters  Franeisci  cele- 
brieren  wirdt.  dieselbe  Seel  aus 
dem  Schatz  der  Hl.  Kirchen  Ablaß 
verhilllich  aus  der  Pein  des  Feg- 
feürß  erlediget  werde,  auß  aposto- 
lischem Gewalt  kraft  gegenwerti- 
gen Briefs  gnädigklichen  bewilli- 
gen undt  millheilen.  So  disem  et  war 
zuowider  handien  wurde  etc. 

Apud  S.PelrnmsubannuloPisca- 
torisdieXHlIMartijAn.MDXGYIL 
Pontiticatus  nostri  anno  sexto. 

M.  Vostrius  Barbianus. 
Deutsche  lieber  Setzung  aus  <Lm 
1?  .Jahrhundert  i.  Ktosterarch.Stans. 


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280 


IV.  Weihebrief  für  den  Hochaltar  der  Kapuziner- 

kirche  Stans. 

Stans,  96.  Oktober  1599. 

Anno  1599  die  2b'  mensis  Octobris  Nos  Joannes  .lacobus 

Mirgel,  Episcopus  Sebastiensis,  R.»ni  et  OLml  Doniini  Andreae 

Cardinalis  ab  Austria  Episcopi  Constantiensis  in  Pontilicalibus 

et  Spiritnalibuß  Vicarius  Generalis,  consecravimus  Altare  hoc 

ad  landein  et  gloriam  Dei  omnipotentis  et  ad  nomen  et  me- 

inoriam  gloriosa?  Assuinptionis  Beatae  Mariie  Virginis,  Petri 

et  Pauli  Apostolorum,  et  reliquias  ab  Episcopo  Ascaloniensi 

ante  impositas,  rnrsus  cum  reliquüs  S.  Ursi,  S.  Catharinau  et 

Societatis  S.  Ursulas  in  eo  inclusinms,  singnlis  Christ itidelibus 

devote  illud  visitantibus  hodie  unum  annuin  et  in  die  anni- 

versario  consecrationis  eiusmodi  40  dies  de  vera  indulgentia 

in  forma  Kccleshu  consueta?  concedentes. 

Fergamentblatt  mit  Spuren  eines  Siegels  auf  der  Rückseite.  Die 
Urkunde,  einst  zusammengefaltet  im  Sepulchrum  verschlossen,  liegt  nun 
im  Klosterarchiv  Stans. 

V.  Epitaphium  an  der  Kirchenmauer  zu  Stans. 

Wappen  Lussy.  Wappen  Weingartner. 

DEO  OPT.  MAX. 

ILLVSTRI  DOMINO  MELCHIORI  LVSSIO,  SACR.E  ECO 
LESLE  HIEROSOLYMORVMQVE  EQVITI  NOBILISSIMO,  OR- 
THODOXE FIDE!  PROPVGNATORI  ET  DEFENSORJ  STRE- 
NVISSIMO,  SVBSYLVANIENSIVM  CONSVLI  XI  SIVE  AMANO 
VIGILANTISSIMO,  ET  CAPITANEO  GENERALI  INTREPFDIS- 
SIMO,  BELLIZONENSIVM  LVGANENSIVMQVE  PR.ETORI  KT 
COMMISSARIO  DIGNIS8IMO,  PAVU  IV.  PONTIFICIS  TV.M 
ETIAM  VENETORVM  QVADRAGENARIO  GONDVCTOR1  KT 
COLLONELLO  INVIGTISSIMO,  NEGNONCEG  TRIDENT.  CONC 
PRO  CATHOLICI9  VII  HELVET.  PAGORVM  ET  VLTRA  AI» 
V  PONTIFICES,  FRANC.  ET  HISP.  REGES,  ALLOBROGVM. 
SFQVANORVM,  HETRVRIARVM  PLVR1MOSQVE  EVROP.E 
PRINGIPES  S.EP1VS  ET  DIVERSIS  TEMPORIBVS  IN  MAXI- 
Mls  NEGOTÜ8  LEGATO  ET  ORATORI    BRAVISSIMO,  MONA 


281 

STERU  CAPPVZINORVM  IN  ST  ANS  SVIS  SVMPTIBVS  FVNDA 
TORIPIENTISSIMO,  NEC  NON  PLVHIMORVM  SAGROKVM  LOCO- 
RVM  R EST A V KATOKI,  IN  EGENOS  ET  LOGA  PIA  ELEMOSYNA- 
RIO  LIBERALISSIMO,  LITTERAR VM  ET  STVDIOSOKVM  AMA- 
TORI  ET  FAVTORI  MAXIMO,  OMNIBVS  DEMVM  VIRTVTIBVS 
GÖNS  VMM  ATISSIMO  S.  P.  Q.  SVBSYLVANVS  PATRI  PATRICE 
MERITISSIMO  HOC  PONT  CVRAVERVNT,  QVI  VITA  REIJ- 
CITER  FVNGTVS  DIE  MARTIS  [14]  NOVEMBRIS,  SEPTVA- 
GENARIVS  ET  VLTRA  SEFfENVS,  ANNO  REPARAT.TC  SA- 
LVTIS   Bf  DG  VI,    VALE  VIATOR  ET  ORA. 


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Literatur 

der  V  Orte 
n  den  Jahren  1904  $  1905. 


Zusammengestellt  von 

Dr.  |osef  Leopold  Brandstetter 


Vorbericht. 


Wie  früher,  wird  auch  hier  den  Lesern  des  Geschichtsfreundes 
ein  Verzeichnis  der  Literatur  geboten,  wobei  aber  jede  Verantwort- 
lichkeit auf  Vollständigkeit  abgelehnt  wird.  Wollen  die  Herren  Ver- 
fasser und  auch  die  Herren  Verleger  ihre  Arbeiten  und  Editionen  hier 
aufgeführt  wissen,  so  müssen  wir  sie  dringend  ersuchen,  die  Titel  der- 
selben, oder  noch  besser  Abzüge  der  gedruckten  Arbeiten  einzusenden. 
Mit  anerkennungswerter  Bereitwilligkeit  werden  mir  Zeitungen  von 
den  bezüglichen  Expeditionen  gratis  zur  Verfügung  gestellt,  nämlich : 
Vaterland,  Luzerner  Volksblatt  u.  Luzerncr  Tagblatt,  Kathol.  Volks- 
l>ote.  Landwirt,  Wächter  am  Napf,  Urner  Wochenblatt,  Gotthardpost« 
Schwyzerzeitung,  Bote  der  Urschweiz,  EinsiedlerAnzeiger,  Volksblatt 
des  Bezirkes  Höfe.  Freier  Schweizer,  Nidwaldner  Volksblatt,  Obwaldner 
Volksfreund,  Zuger  Nachrichten. 

Ihnen  allen  sei  der  beste  Dank  erstattet.  Leider  fehlen  noch 
i Himer  die  Blätter  aus  einzelnen  Landesteilen.  Mögen  sie  dem  Bei- 
spiele der  andern  folgen. 

Am  2.  September  1905  verschied  in  Kerns  Hochw.  Herr 
Anton  Küchler,  der  unermüdliche  Forscher  und  Sammler  im  Ge- 
biete der  Obwaldner  Heimatskunde.  Jahrelang  hat  er  mich  als  einziger 
Mitarbeiter  in  der  Zusammenstellung  des  Literaturberichtes  unterstützt, 
(iott  lohne  es  ihm. 

Dr.  Jos.  L.  Brandstetter. 


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1904. 


Altdorf.  Versammlung  des  dortigen  Vereins.  Urner 
Wochenblatt  Nr.  39.    Vaterland  218. 

Amberg,  Bernhard.  Optische  und  thermische  Unter- 
suchungen des  Vierwaldstättersees.  Mitteil,  der  naturf .  Gesch. 
in  Luzern.    4  Heft. 

A mman n  M.  Dominica.  Schwester  Euphemia  Dorer, 
Ursulinerin.  f  1675.  Freiburg  i./B.  (Betrifft  das  Ursuliner- 
kloster m  Luzern.) 

Arn  et,  Th.  Die  Schlacht  am  Morgarten.  Schauspiel 
in  5  Aufzügen.    Aarau.  Sauerländer. 

Ar  r  egg  er  Josef.  Beitrag  zur  Kenntnis  der  zentralen 
Luxation  des  Oberschenkels  im  Hüftgelenk.  Leipzig. 

Bachmann  Dr.  Hans.  Botanische  Excursionen  im 
Golfe  von  Neapel.  Im  Jahresbericht  der  höhern  Lehranstalt 
Luzern.  Besprechungen :  Luzerner  Tagblatt  Nr.  202.  (  Zimmer- 
mann).   Vaterland  216.  (Brandstetter). 

 Alpine  Gärten  der  Sch Weizern" ora  auf  Rigi-Scheid- 

egg  und  Pilatus. 

 Die  Ansiedlung  der  Nachtigall  in  Luzern.  Vater- 
land 88.    Tagbl.  91. 

 Apotheker  Otto  Suidter-Langenstein.    Mitteil,  der 

naturf.  Gesellschaft  in  Luzern.    4.  Heft. 

Balmer  Josef.  Ein  Künstlerleben.  Moritz  Schwind. 
Vaterland  22.  Die  Restauration  der  uralten  Pfarrkirche  in 
Kirchbühl.  201.  Die  Kirche  von  St.  Wou*gang  bei  Hünenberg 
als  kunsthistorisches  Baudenkmal  und  ihre  Schiksale.  1473 — 
1904.  Nr.  207—268.  Dies  und  und  das  aus  älterer  Zeit. 
299—303.    Schweizerische  Kunst.  280. 


Auf  B  a  n  n  a  1  p.  Erinnerung  an  frohe  Sommertage.  Nid w. 
Volksblatt.  34.  35.  87. 


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2Sö 


Banz  Romuald.  O.  S.  H.  Die  Würdigung  Cicero 's  in 
Sallusts  Geschichte  der  catilinarischen  Verschwörung.  Jahres- 
bericht Einsiedeln. 

Baum.  Dr  H.  Telephonie.  —  Mechanismus  und  Vita- 
lismus.  —  Kleine  Grüsen.  —  Die  Heimat  des  Kamels  —  Hin 
neu  aufgefundenes  Tier.  —  Sind  die  chemischen  Grundstoffe 
unveränderlich  i  Die  Schneegrenze  in  der  Schweiz.  Schweiz. 
Rundschau.    4.  Jahrg. 

- —  —  Entwicklung  oder  Konstanz  der  Arten.  —  Draht- 
lose oder  Funkentelegraphie.  —  Schweiz.-Rundschau.    3.  Jahrg. 

B  a  u  mberger,  G  e  o  r g.  Rote  Rosen  —  wei ße  Lilien 
—  Grol'isladtbilder.    In  der  Schweiz.-Rundschau.    o.  Jahrg. 

Baumgartner,  Remigius.  Zweierlei  Justiz.  Ein 
sensationelles  Gegenstück  zum  Mordprozef.»  der  Frieda  Keller 
in  St.  Gallen.    Luzern.  Hartmann. 

Benziger  P.  August  in.  Des  Kindes  Engel.  Obw. 
Volksfreund.  Nr.  15.  17  Fata  Morgana.  2(>.  Gewitter  im 
Krieg.  ;{2.    Herbstfäden.    Vaterland.  240. 

—  —  Johannes  Parricida.  Musik  zu  den  Choren,  [Je- 
dem um]  Melodramen  von  Oskar  Müller,  Kaplan  in  Luzern. 
Ensiedeln.    Benziger  u.  Co. 

-  —  König  Saul.  Dramatisches  Singspiel.  Einsiedeln. 
Benziger  u.  Co. 

Berlinger  G.  Jakob  Lorenz  Rüdisühli,  ein  Schweiz. 
Landschafter.    Geb.  1N:V>.    Vaterland.  287. 

Blagden  C.  0.    Siehe  Brandstettcr.  R. 

Blätter,  Schweizerische,  für  Exlibris-Sammler.  Darin 
L.  Gerster:  Franz,  Josef  Leonz  Meier  von  Schauensee.  — 
Beding  von  Biberegg.  —  Maria  Einsiedeln  und  einige  seiner 
Exlibris.  —  Unbekanntes  Blatt  aus  Tri. 

Blümner,  H u go.  Telljubiläum  und  Tellausstellung  in 
Zürich.    Bühne  und  Welt,  Augustheft. 

Böllen  rücher,  Josef.  Gebete  und  Hymnen  an  Nergal. 
Jnaugural-Disertation.  Leipzig. 

Honda  11  az,  J.  Der  Sonderbund  et  la  „Suisse  univer- 
sitaire".    Monatrosen.    48.  Jahrg. 


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287 


Krack  mann,  A.  und  Kehr,  P.  Papstlirkunden  der 
Schweiz.  Gottinger  Nachrichten  1904.  Darin:  Einsiedeln 
\k  427.  Luzern  428.  Engelberg  428.  468.  (Urkunde  (Kalixtus  II. 
eine  Fälschung.)  Muri.  435.  477.  017.  Fälschungen  in  Acta 
Murensia. 

Brand stettcr  .los.  Leop.  Naturhistorische  Litteratur 
u.  Naturchronik  der  5  Orte  für  1900  u.  L90i.  Mitteil  naturf. 
Ges.  in  Luzern.   4.  Heft. 

 Der  Ortsnamen  Tschuggen.    Geschichtf  rd.  Bd.  59. 

Siehe  Düby. 

 Litteratur  der  fünf  Orte  von  den  Jahren  1902  u. 

1903.    Geschichtsfrd.  Bd.  59. 

—  -  Die  llekrutenprüfungen  im  Kt.  Luzern  im  Jahre 
1903.  Luzern.  Schill. 

 Der  Namen  Spl>ügen.  Pädagog.  Blätter.  Siehe  Düby. 

 Königin  Bertha  von  Burgund.  Schweiz.  Bund- 
schau.    4.  Jahrg. 

 Die  Jahrzahl  1904.    Vaterland  \r.  9. 

—  —  Die  Namen  der  Bäume  und  Sträucher  in  Orts- 
namen der  deutschen  Schweiz.  Bespr.  von  Fried.  Pfaft"  in 
Alemannia  v.  p.  151. 

Brandstetter  Dr.  Ben  ward.  Die  altschweizerische 
Dramatik  als  Quelle  f.  volkskundliche  Forschungen.  Schweiz. 
Archiv  f.  Volkskunde.    8.  Jahrg. 

—  —  Besprechung  von  ..Gustave  Julien,  Precis  histo- 
rique  et  pratique  de  la  langue  Malgache  etc.  Paris  1904"  im 
„Literarischen  Zentralblatt-'  p.  959. 

 Der  Genetiv  der  Luzerner  Mundart  in  Gegenwart 

u.  Vergangheit.    In:  Abhandlungen  d.  Gesellschaft  f.  deutsche 

Sprache  in  Zürich  11)04.    Besprochen  v  E.  Schwyzcr  in  Archiv 

für  die  Studium  der  neuen  Sprachen  und  Literaturen  und  Neue 
Zürcherzeitung  Nr.  ls7.Lit.  Zentralblatt  S.  891.  (Bremen). 

Dr.  B  randstet  ters  Malayo-polynesian  Besearches:  An 
Appreciatiou.  By  G.  1).  Blagden.  Journal  Straits  Brauch 
Koyal  Asiatic  Society  Nr.  42,  1905. 


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288 

Brehm,  Karl.  Zur  Geschichte  d.  Konstanzer  Diöcesan- 
synoden  während  d.  Mittelalters.  Diöcesanarcb.  v.  Schwaben. 
1904  u.  1905. 

Brügger  Fried.  Fremde  Kriegsdienste.  Schweiz.- 
Rundschau.    4.  Jahrg. 

Buch  er  Alois.  Rigiblick.  Vaterland  169.  Von  froher 
Lehrerfahrt.    Nr.  267.  258.  2b0. 

r.  ucher-Heller.  Dichtung  zu:  Der  Sieg  im  Schwa- 
derloo.    Neue  lebende  Bilder.  Luzern. 

Büchi,  Dr.  Alb.  Die  ältesten  Beschreibungen  der 
Schweiz.    Schweiz.-Rundschau.    4.  Jahrg. 

—  —  Die  deutsche  Sprache  in  der  Westschweiz.  In: 
Schweiz.-Rundschau.    3.  Jahrg. 

 Zur  Geschichte  des  Stiftes  Einsiedeln.    Der  Mar- 

chenstreit.  Abt  Konrad  von  Hohenrechberg.  Schweiz.  Rund- 
schau.   4.  Jahrg.    S.  474.  478.  480. 

Buch  er,  Dr.  J.  Die  Rigi  vor  100  Jahren.  Basler 
Nachrichten,  29.  August. 

—  —  Professor  Sutermcister.  Biographisches  Jahrbuch 
von  Reimer  in  Berlin. 

Burch,  Oberrichter.  Eröffnungsrede  des  Kantons- 
rates.  Obw.  Volksfreund.  2H. 

Düttling  A.  Geschichtliches  über  das  schweizerische 
Jagdwesen.    In:  Mitteil,  des  bist.  V.  des  Kantons  Schwyz. 

Dill  Emil.  Über  die  Entwicklung  der  bildenden  Künste, 
insbesondere  derjenigen  in  der  Gegenwart.  Jahresbericht  der 
kantonalen  Industrieschule  in  Zug  etc. 

Documcnti  per  gli  anni  1798—1801,  idovuti:  al  Eand- 
scriba.    Beroldingen.    Bolletino  storico. 

Düby,  Hans.  Besprechungen:  Der  Name  Splügen  und 
der  Ortsname  Tschnggen  von  Dr.  Jos.  L.  Brandstetter.  in 
Jahrbuch  des  Schweiz.  Alpenklub.    40.  Jahrg. 

Düggeli  Max.  Die  Bakterienttora  gesunder  Samen 
und  daraus  gezogener  Keimptlänzchen.  In:  Gentraiblatt  für 
Bakteriologie.    12.  und        Band.  Jena. 


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289 


DüretJos.,  Propst.  Nochmals  der  Tetrarch  Philippus. 
Kath.  Schweizerblätter. 

Düring  Josef.  Die  Glasmalereien  im  Kloster  St.  Anna 
im  Bruch.    Vaterland  262. 

Durrer  Dr.  Rod.  Die  Hundesbriefe  der  alten  Eidge- 
nossen 1201 — 1513.  Nach  den  Originalen  bearbeitet  u.  mit 
Erläuterungen  versehen  v.  Dr.  B.  D.  u.  herausgegeben  von 
J.  Ehrbar.    Zürich  1904. 

—  —  Alois  Beding  als  fahrender  Musikant.  Schweiz. 
Hundschau.    4.  Jahrg.  S.  69  70  u.  „Zukunft"  VI.  Heft. 

 Der  Aebtissinnenk atalog  des  Frauenklosters  St.  Joh. 

Baptista  im  bündnerischen  Münstertale.    Anz.  f.  schw.  Gesch. 

D.  B.  Das  verlorene  Paradies,  (v.  Chorhen  Jos.  Ineichen) 
Tagblatt  242. 

Egger  P.  Joh.  Bapt.  Das  Problem  des  Hypnotismus 
nach  dem  gegenwärtigen  Stande  der  Forschung.  Bundschau 
Seite  if). 

(Einsiedeln).  Eine  Beise  nach  Einsiedeln.  1755.  Cister- 
zienser  Chronik.  1904. 

Elmiger  B.  Die  Kapelle  St.  Philipp  Neri  im  KeuU- 
bühl,  abgebrochen  im  März  1904.  Anz.  f.  schw.  Altertums- 
kunde V.  Bd.    Nr.  4. 

Erinnerungen  an  die  alten  Emmenbrücken  bei  Luzern. 
Kathol.  Volksbote  190U.  Nr.  2. 

v.  Ernst  Franz.  Alois  Bahner  u.  die  neuen  Chorge- 
inälde  d.  Dreifaltigkcitskirche  i.  Hern.  Vaterland  2.U.  2;Hi.  2:59. 

Est  er  mann  Nik.  Ein  Unbekannter.  Propst  Mauritius 
an  der  Ahnend  v.  Bern-Münster  und  seine  Exlibris.  Ludwig 
Heliulin.  Custos  in  Bero-Münster  und  seine  Exlibris.  Schweiz. 
Blätter  für  Exlibris-Sammler  Zürich.    2.  Jahrg.  1903. 

Felder  Hilarin  O.  C.  Das  Studienprogramm  der 
Franziskanerschulen  im  El  Jahrh.    Freibnrg  i./B. 

 Die  Krisis  des  religiösen  Judentums  zur  Zeit  Christi. 

Schweiz.  Bundschau  ;}.  Jahrg. 

Fluri  P.  Berchtold.  Das  Marienkind.  Statuten  und 
GeMbuch desMarien-Vereins  im  Kloster  Melchtal.  Altdorf,  (iisler. 


290 


Foss.  Peter  Spichtigs  Dreikönigspiel  von  Limgern  vom 
Jahre  lb\S0.  Zeitschrift  für  den  deutschen  Unterricht.  17. 
Jahrg.    2.  Heft.  1903. 

F.  I).  in  K.  Die  Kuinen  der  „Geßlerburg"  in  Küßnach. 
Bote  der  Erschweiz.  9f>. 

G  an  der  P.  Martin.  1.  Die  Krde.  2.  Der  erste  Or- 
ganismus. ;i.  Die  Abstammungslehre.  In  Benzigers  natur- 
wissenschaftlicher Bibliothek.    Einsiedeln.  Benziger. 

Gatt  mann  AI.  Weggis  im  Volksliede.  Vaterland  280. 
281.  292. 

Die  Geschäfts  wehr.    Luzern.     Erste  Nr.  10.  März 

1(304. 

Ge liier  Dr.  Albert.  Ernst  Stückelberg.  In:  Alte 
und  Neue  Welt. 

Giardino  dei  Ghiacciai.  Lucerna,  Guida  illustrata.  Lu- 
cerna. Bucher. 

G  isler  A.  Das  Wunder.  —  Der  Zweck  heiligt  die  Mittel. 
—  Streitlichter  auf  die  religiöse  Reform  in  der  reformirten 
Kirche.    Schweiz.  Rundschau.    4.  Jahrgang. 

Glacier  Garden  Lucerne.  llluslr.  Guide.  Eueerne, 
Bücher. 

Glelsehergarten  Luzern.  Illustrierter  Führer.  Lu- 
zern, Bücher. 

Graf,  Dr.  Ed.    Die  Eiszeil  im  Seetal.  Seengen. 

Grillo  G.  Monete  di  tri,  Schwitz  ed  Unterwalden. 
Bolletino  di  numismatica.    Nr.  0.  19o:>. 

Grüniger  Jakob.  Das  Hatnletproblem.  Schweiz. 
Rundschau. 

—  —  Krieg.  Alte  und  neue  Welt.  Heft  Ii.  Ein  un- 
heimlicher Fahrgenosse.  Vaterland  Nr.  10.  Romeo  und  Julia. 
24.  20.    Auferstehen.  70. 

Gyr  Josef.  Das  jüngste  Deutschland.  In:  Schweiz. 
Rundschau.    .'_>.  Jahrg. 


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291 


Hagen  .1.  E.  Maria  Melchtal  im  Kt.  Unterwaiden.  Ma- 
riengrüße. 2.  Heft.  Ein  Besuch  des  hl.  Karl  Borromams  in 
Einsiedeln.    Ebenda  3.  Heft. 

Hartman  n  R.  Julius.  Die  Basler  Professur  des 
Theophrastus  von  Hohenheim.    Stuttgart  1904. 

Heier  Ii  Jakob.  Die  Phahlbauten  des  Zugersees.  Prä- 
historische Blätter.  1903.  p.  81-90. 

Heim  Albert.  Über  den  Gletschergarten  in  Luzern. 
Mit  zahlreichen  Illustrationen.  Luzern.  Selbstverlag  der  Eigen- 
tümerin. 1902. 

Heinemann  Dr.  Franz.  Die  Toten  von  Lustenau. 
Drama-Uraufführung  im  Stadttheater  Luzern  vom  6.  Jan.  1904. 
Heferate : 

Das  litterarische  Echo  Berlin  1.  Februar  1904  Heft  9.  —  Basler 
Nachrichten,  11.  Januar.  Vaterland  Nr.  5.  7.  (W.  Schnyder).  —  Luz. 
Tagblatt  Nr.  5.  —  Luzern.  Tagesanzeiger  Nr.  5.  Eidgenosse  Nr.  1.  — 
Dresdener  Kunst-  u.  Thcatcrzeitung  Xr.  4.  —  Bühne  u.  Welt  Nr.  11 

Helbling,  P.  Magnus.  Ehemalige  Heiligtümer  im 
nördlichen  Glockenturm  in  Einsiedeln.    Mariengrüße.    T.  Heft. 

Helbling,  Meinrad.  Eine  Heise  nach  Einsiedeln  im 
Jahre  1755.    Cisterzienser  Chronik.    16.  Jahrg. 

Herzog  Ed.  Stiftspropst  Jos.  Burkard  Lei  und  das 
Dogma  von  1854.  Ein  Beitrag  zur  Vorgeschichte  des  vatika- 
nischen Konzils,  Bern.  WylS. 

Hei.»  I*.  Jgnaz.  Schild-  und  Fensterschenkungen  in 
Engelberg.    Obw.  Geschichtsblätter.    2  Heft. 

—  —  Goldschmidarheiteii  für  das  Kloster  Engelberg  im 
17. — 1$.  Jahrh.    Anz.  f.  schw.  Altertumskunde,     p.  34 — 50. 

 Geschichte  der  Klosterschule  Engelberg.    Ref.  in 

Revue  d'histoire  eec'esiastique.  IV.  Nr.  940. 

—  Neues  Kloster  am  Rhein.    Vaterland.  234. 

Hiltensp erger  J.  J.  Die  Sempachcr  Schlacht  im 
Luzeruergehiet.  Holzschnitt.  17  72  und  1780.  Mit  erläu- 
terndem Text  von  Th,  v.  Liebenau.    Neue  Ausgabe. 

Hin  der  N.  Bergfahrten  in  der  Zentralschweiz.  Jahr- 
buch der  S.  A.  C.    39.  Bd. 

Geschichtsfnl.     Bd.  LXI.  19 


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292 


Hintermann  Rod.  Der  Kampf  der  Nidwaldner  am 
9.  Sept.  1798.  Schweiz.  Monatsschrift  für  Offiziere  aller  Waffen. 
Nr.  5.  und  separat  bei  Huber,  Frauenfeld. 

Hirsch.  H.  Die  Acta  Murensia  und  die  ältesten  Ur- 
kunden des  Klosters  Muri.  Mitteil,  für  österreichische  Ge- 
schichtsforschung. 25.  Bd.  (Ref.  Neues  Archiv  der  Ges.  für 
ältere  deutsche  Geschichtskunde.    Bd.  3b.    S.  207. 

Holder  R.  Neuere  Litteratur  zur  schweizerischen 
Kirchengeschichte:  Büchi,  die  kathol.  Kirche  in  der  Schweiz. 
B.  Fleischli,  Studien  und  Beiträge  zur  Schweiz.  Kirchenge- 
schichte. Stückelberg,  Geschichte  der  Reliquien  der  Schweiz. 
Die  Schweiz.  Heiligen  des  Mittelalters.  In :  Theologische  Revue. 
Münster  i./W.    3.  Jahrg.    Nr.  19. 

 Zur  Geschichte  der  Basler  Synodal-  und  Diözesan- 

statuten  bis  zur  Reformation.    In:  Kathol.  Schweizerblätter. 

Höveler  H.  H.  Diesseits  u.  jenseits  der  Alpen.  Köln.  1904. 

—  —  Ein  liebliches  Dorf  (Sachsein)  im  lieblichen  Ob- 
walden.    Rheinisches  Sonntagsblatt  und  Unterwaldner.  50.  51 

Huber  J.    Landwirtschaftliches  im  Vaterland  1904. 

Des  Landmanns  Winterabend.  2.  Landw.  Kurs  der  Urschweis 
5.  Zur  Vichfütterung  7.  Wie  komme  ich  zu  Vermögen  u.  Kredit  1  11*. 
Jungviehaufzucht.  25.  Der  Gemeinsinn.  30.  Die  Kalidüngung  36. 
Aus  der  „unsichtbaren"  Welt  42.  48.  Der  wissenschaftliche  Werl  von 
Turfttrcue  u.  Mull  54.  Erühlingsar)»e.ilen  00.  Wiesenptlege  70.  Land- 
wirtschaft und  gute  Untei  nehmungen  76.  Apfelbaumkrebs  81.  Ver- 
nachlässigtes Land  87.  Kartoffelbau  im  Graslandgcbiet  03.  Landwirtseh. 
April-Kückschau  99  Die  elektrische  Beleuchtung  auf  dem  Lande  105. 
Der  Elektromotor  für  Landwillschaft  110.  Landwirtsch.  Dienstboten- 
wesen 116.  Die  Sense  137.  Der  Kalkgehalt  unserer  Kulturböden  133. 
Heulransport  139.  Sommerarbeiten  140.  Landwirtsch.  Juni-Kückschau 
150.  Zwei-  oder  dreimalige  Viehfültcrung  151.  Der  Laufgailen  für 
Jungvieh  157.  Erntegedanken  163.  Obslbauliches  169.  Moslereibauten 
1 7.i.  Landwirtsch.  Juli- Rückschau  179.  Zur  gegenwärtigen  landwirtsch 
Lage  181.  Trockenheitsmaßregeln  187.  Wassermangel  192.  Falibe- 
handlung  198.  Mostobslernte  210.  Die  Bereitung  des  Frühmostes  216- 
Des  Mosters  Klage  221.  Obst  Verwertung  für  das  Haus  222.  Kartoffel- 
ernte 231.  Zur  Herbslfütterung  340.  Herbstdüngung  246.  Die  land- 
wirtseh. Jahresproduktion  254.  Ländliche  Gesundheitspflege  257.  Stein- 
bruchindustrie 26'i.  Mehr  Energie  269.  Die  Viehwage  275.  Zur  Most- 
behandlung 281.    Von  unserm  Haushalt  286.    Zur  Viehmust  2!»2. 


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293 


Hürbin  Dr.  Jos.  Im  römischen  Trier.  —  Edmund 
Hardy.    In:  Kath.  Schweizerblätter, 

—  —  Franz  Xaver  Kraus  und  die  Schweiz.  Hochland 
1.  Jahrg.  650 

Husistein  Schw.  Angelika.  Reise  von  Monzingen 
nach  Rio  Bueno.    Kath.  Volksbote  46—50. 

Jardin  de  Glaciers.  Lucerne.  Guide  illustre.  Luzern. 
Bucher. 

Imhof  P.  Adrian.  Biographische  Notitizen  sämtlicher 
V.  V.  Kapuziner  aus  dem  Kt.  Schwyz.  Separat  aus  der 
Schwyzerzeitung.    Schwyz.  Steiner. 

 Kreolisch.    Schweiz.  Rundschau.  —  Ein  Tag  in 

Djibuti.  (Afrika).  Vaterland  17.  —  Die  Seyschellen  Inseln. 
Aus  fernen  Landen.  122—124. 

In  der  Franzosenzeit  an  der  Bernergrenze.  (1798)  Volksbl. 
Höfe  Nr.  60. 

Kalender  für  das  Jahr  1905. 

Zuger  Kalender.  f>0.  Jahrg.  Zug  Hess.  Darin:  Zum 
60.  Jahrg.  des  Zugerkalenders.  Wasserheilanstalt  Schönbrunn. 
Von  A.  Weber.  — 

Der  neue  christliche  Hauskalender.  Luzern  Räber:  Das 
große  Jubiläum  der  päpstlichen  Schweizergarde.  1505  — 1905- 
Ein  Stück  Schweiz.  Kirchengeschichte  aus  dem  16.  Jahrh.  — 
Institut  Baldegg.  —  Die  Glocken  von  St.  Leodegar.  Von 
A.  v.  Liebenau.  —  Bernhard  Räber  Rotschy. 

Thüringscher  Hauskalender.  Luzern,  Räber.  Landestracht. 
Sagen  aus  dem  Luzernerbiet.  —  Museum  im  Rathause  in 
Luzern.  — 

Luzerncr  Hauskalender.  Luzern  Keller:  Dr.  Ernst  Pflüger. 
Minister  Roth.  Schuldirektor  J.  Nick.  Grossrat  frranz  Ester- 
mann. Joh.  Spillmann.  Jos.  Döpfer.  Oberst  Walter  am  Rhyn. 
Direktor  Xav.  Widmer.  Gemeindeammann  AI.  Kunz.  Ferd. 
Lötscher.  —  Ein  altes  Luzerner  Wirtshaus.  Der  Wellenberg 
ob  Groüwangen. 

Nidwaldner  Kalender.  Stans  von  Matt :  Pfarrhelfer  Franz 
Jos.  Rohrer.  —  P.  Johannes  v.  Ulm.  —  Der  Gesang  auf  dem 


294 

Hahnen  oder  Engelberg.  —  Der  Schuldschein.  EineErzähhmg 
aus  dem  Volksleben. 

K  äl  i  n  J  o  h .  Franz  Guillimann,  ein  Freiburger  Historiker 
von  der  Wende  des  16.  Jahrh,    Freiburg.  Dissertation. 

K  ä  1  i  n  J  o  h.  Ra p  t.  Aus  dem  Jahrzeitbuch  von  Küßnach. 
Von  alten  Schützenfesten.  Heunot  im  Lande  Schwyz,  1548. 
Der  Neubau  der  Pfarrkirche  von  Lachen.  Mitteil,  des  histor. 
Vereins  des  KL  Schwyz.  1568/1072.  Aus  dem  Jahrzeitbuch 
von  Küßnach. 

Kaufmann  Dr.  N.  Element  Aristoteliciens  dans  la 
cosmologie  et  la  psychologie  de  S.  Augustin.  Extrait  de  la 
„Revue  Neo-Scolastique  de  mai  1904.  Louvain. 

K eiser  Hein.  AI.  Zur  Erinnerung  an  Sr.  Hochw. 
F.  X.  Uttinger  sei.,  Stadtpfarrer  in  Zug. 

Kerns  und  Umgebung.  Herausg.  vom  Verschünerungs- 
verein,  Stans.  Engelberger. 

Keßler  Gottfried.  Feuilleton  des  Vaterland:  Der 
Hut  im  schweizer,  deutschen  Sprichwort.  12.  Der  Aga  Umlag 
in  den  schweizer.  Volksbräuchen.  28.  Was  man  von  der 
Nase  spricht.  33.  St.  Josefstag.  65.  Die  Palme  von  Symoblik 
und  Poesie.  TO.  Was  der  Kukuk  prophezeit.  113.  Was  die 
Schwalbe  singt.  154  Wachtelschlag.  176.  Die  Rlume  in  der 
Heraldik.  201.  Apfel  u.  Birne  im  schweizerdeutschen  Sprich- 
wort. 230.  Das  Allerseelenbrot.  251.  Advendsbräuehe  27;). 
Wie  man  in  der  Schweiz  das  Neujahr  anwünscht.  303.  Fisch 
und  Frosch  im  schweizerdeutschen  Sprichwort.  52. 

Kienle  P.  Ambrosius.  Engel  weihe  bei  unserer  Ib. 
Frau  in  Einsiedeln.    Benediktstimmen.  12.  Heft. 

Korner  Oscar.  Zur  Geschichte  der  Grundhörigkcil  in 
der alamannischen  Schweiz.  Inauguraldissertation.  Luzern.  Schill. 

Kopp  Karl  Alois.  Die  Stiftsbibliothek  in  Bero-Münsler, 
historisch-bibliographische  Skizze.  Beilage  zum  Jahresbericht  der 
Mittelschule  Münster  und  separat.  Luzern.  2  Teile.  Luzern. 
1004.  Besprechungen:  Neue  Zürcherzeitung  Nr.  257.  258. 
(  J.  Kreyenbühl).    Vaterland.  263.    (J.  L.  Brandstelle!'). 


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295 


Kraft  A.  Le  Lac  d'Aegeri  et  Morgarten.  Le  Globe, 
Geneve.  Tome  43.    Bull.  Nr.  i  p.  23—40.  1903. 

Kronenberg  Ig.  Neue  humoristische  Männerchöre, 
Selbstverlag. 

 Der  Schützenkönig  an  der  Himmelstür.  8chweiz. 

Rundschau. 

Küchler  Anton.  Die  Druckerzeugnisse  der  Obwaldner 
bis  zum  Jahre  1880.    Obw.  Geschichtsblätter.    2.  Heft. 

 Goldenes  Buch  oder  die  Vergabungen  in  Obwalden 

von  1.  Jan.  1901  bis  1.  Jan.  1903.  Ebenda. 

 Aus  dem  Notizbüchlein  von  Alois  Michel  hinter 

der  Kirche.  Obw.  Volksfreund.  31.  Einige  Kilcherfamilicn 
von  Kerns.  35.  Einige  Jubiläen.  35.  Brandbeschädigungen  in 
Kerns,  am  9.  Sept.  1798.  36.  Ausgaben  von  Landesseckel- 
meister Franz  J.  Stockmann  beim  Abholen  der  Pension  in 
Solothurn,  am  11.  Nov.  1769.  37.  —  Die  drei  ältesten  Gottes- 
häuser in  Unterwaiden.  38.  —  Obwaldner  Geschieh tsbl.  41. 
Baukosten  der  1744  vergrößerten  Kapelle  in  Siebeneich.  42.  — 
Zunahme  der  Gmd.  Lungern.  49.  —  Einige  alte  Katsbeschlüsse. 
5  i.  —  Areal  Verhältnisse  von  Obw.  nach  X.  Imfeid.  1877.  55.  — 
Giswilcr  Geistlichkeit  61.    Der  59.  Bd.  des  Gfd.  93. 

 Aus  der  Chronik  von  Begierungsrat  Wolfgang 

Windlin.    Obw.  Vfd.  58  bis  Jahrg.  1905. 

 Lavater  für  die  französischen  Emigranten.  Kath. 

Schweizerblätter. 

 Mitnehmen  junger  Leute  beim  Märchen.  Schw. 

Archiv  für  Volksb.    8.  Jahrg. 

Küchler  Josef.     Generalülianz  des  Kapuzinerordens. 

Obw.  Geschichtsblätter.    2.  Heft. 

Lambelct  G.  Neues  Orts-  und  Bevölkerungslexikon 
der  Schweiz.    Zürich,  SchultheC,  u.  Co. 

Laudiert,  Dr.  Friedrich.  P.  Auselm  Villiger,  Abt 
in  Engelberg.    Biographisches  Jahrbuch.  VI.  Berlin. 

Lehmann,  Dr.  Hans.  Bilder  aus  dem  Leben  unserer 
Vorväter.  Neuchälel,  Zahn.  Druck  von  H.  Keller  in  Lu/.em. 
Besprechung  von  Th.  v.  Liebenau.    Vaterland.  234. 


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29  b 


v.  Liebenau  Anna.  Auf  der  Höhe  des  Lebens.  Ein 
Blick  auf  die  Größe,  Wirksamkeit  und  die  Verdienste  der 
christlichen  Frauenwelt.    Donauwörth.  Auer. 

—  —  Alles  für  Jesus  oder  die  leichten  Wege  zur  Liebe 
Gottes.  Nach  William  Faber's  englischem  Original  vollständig 
neu  bearbeitet.    Donauwörth,  Auer. 

v.  Liebenau  Dr.  Th.  Ein  Brief  J.  Schöpflins  an 
Felix  von  Balthasar.  —  Ein  Reisebericht  des  Historienmalers 
Ludwig  Vogel.  —  Drei  weitere  Berichte  über  die  Schlacht 
von  Sempach.  —  War  Papst  Urban  VII.  ein  Schweizer?  — 
Gerichtlicher  Zweikampf  zwischen  Mann  und  Frau.  —  Der 
Bauernführer  Christian  Schybi  von  Escholzmatt.  —  Aus  einem 
historischen  Notizbuch  der  Reformationszeit.  —  Über  das  Schlacht- 
feld von  Morgarten.  —  Bündnerische  Kirchengesetze.  -  Die  Ge- 
sellschaft Schweiz.  Teufelsbanner  und  Wundertäter.  In :  kath. 
Schweizerblätter. 

 Geschichte  der  Stadt  Willisau.  2.  Teil.  Gfd.  59.  Bd. 

 Anton  von  Turn,  Herr  zu  Iiiens,  als  Bürge  für 

den  Grafen  von  Savoien  in  Basel  und  Freiburg.  Zur  Geschichte 
des  projektierten  Überfalls  von  Rheinfelden  vom  15.  Dez.t 
1464.  —  Anzeiger  für  schw.  Geschichte. 

—  —  Ein  Werk  des  Malers  Beat  Jakob  Bachmann 
im  Kapuzinerkloster  Sursee.  —  Kulturhistorisches  aus  Rech- 
nungsbüchern von  St.  Urban.  —  Französischer  Münzkurs  vom 
Jahre  1627.    Anzeiger  für  Schweix.  Altertumskunde.    V.  Nr.  4. 

 Das  Treffen  zu  Garate.    Bolletino  storico  p.  92. 

Gamillo  Borgo  al  soldo  die  Ferrara  e  di  Francia  p.  65. 

 Per  la  storia  delle  cittadelle  di  Torino  e  di  Vercelli. 

Bolletino  storico.  156. 

Lienert  Meinrad.  Müetterlismachen.  Vaterland. 
262—267. 

(Luzern.)  Alpwirtschaftliches  aus  dem  Kanton  Luzern. 
Alpwirtsch.    Monatsblatt.  146.  200.  238. 

Luzern.  Ein  Luzerner  Glasmaler,  Christoph  Hürlimann> 
im  Auslande.    Anz.  f.  sch.  Altertumskunde.    V.  Bd.  Nr.  4. 

 Funde  bei  Kleinwangen.  Ebenda, 


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297 


(Luzern.)  Einstige  Klöster  im  Kt.Luzern.  Luz.Volksblatt.161. 

Luzern.  Sammlung  der  auf  das  Schulwesen  (des  Kts. 
Luzern)  bezüglichen  Gesetze,  Verordnungen,  Reglemente,  Schul- 
pläne etc.    I.  Bd.  1891—1904. 

Luzern,  Kanton.  I.  Jahresbericht  der  kantonalen  Kran- 
kenanstalt, Luzern.    Luzern,  Räber. 

(Luzern.)  Restauration  des  Luzerner  Rathauses.  (Von  St.) 
Vaterland  266. 

Luzern.  Der  große  Heiland  in  Luzern.    Vaterland.  175. 

Lucerne.  (Ganton  et  ville).  Article  extrait  du  „Diction- 
naire  geographique  de  la  Suisse.  Neuchätel. 

Luzern.  ,Von  Luzern  an  die  Oberitalienischen  Seen  und 
Mailand.  Praktischer  Reiseführer  etc.  Darmstadt  und  Leipzig 
K.  G.  Gluter. 

Von  Matt  Hans.  Der  erste  schweizerische  Katholikentag. 
Schweiz.  Rundschau. 

Mayer  Jon.  Georg.  Das  Konzil  von  Trient  und  die 
Gegenreformation  in  der  Schweiz.  2.  Bd.  Stans,  von  Matt 
1903.  Besprechung  von  Wilh.  Schnyder  im  Vaterland.  169.  1904. 

—  —  Die  Patronatsverhältnisse  in  der  Schweiz.  Archiv 
für  katholisches  Kirchenrecht.    84.  Jahrg.    S.  481—494. 

 Domdekan  Bartholomäus  von  Gastelmur,  ein  Gegen- 
reformator des  16.  Jahrhunderts.    In :  kathol.  Schweizerblätter. 
 Die  Anfänge  der  kathol.  Pfarrei  Zürich.  Schweiz. 

■ 

Rundschau.    3.  Jahrg. 

Meyenberg  A.  Eine  Weile  des  Nachdenkens  über  die 
Seele.    Luzern,  Räber. 

 Sicherheit  und  Weitherzigkeit  katholischer  Gottes- 

und  Weltanschauung.  Ravensburg. 

Meier  P.  Gabriel.  Papst  Gregor  der  Große.  JUte 
u.  Neue  Welt.    22.  Heft. 

—  —  Schweizerische  Jubiläumspilger  in  früheren  Jahr- 
hunderten    Einsiedler  Anzeizer.  1903.  Nr.  74. 

 Sebastian  von  Beroldingens  Bibliothek,  nebst  einem 

Anhang  über  die  Büchercensur  im  Lande  Uri.  Urnei  Neu- 
jahrsblatt. 


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298 


Meier  P.  Gabriel.  Die  schweizerischen  Neujahrsblätter 
f.  1904.    Schweiz  Rundschau. 

 Referat  über  H.  Bullingers  Diarium.  (Annales 

vitaj )  der  Jahre  1504— 1574.  Hist.  Jahrbuch  der  Görresgesellsch. 

 Referat  über  W.  Oechslis  Geschichte  der  Schweiz 

im  19.  Jahrh.  Ebenda. 

—  —  Über  E.  A.  Stückelberg:  Aus  der  christlichen 
Altertumskunde.  Ebenda. 

—  —  Schweizerische  Jerusalempilger  in  früheren  Jahr- 
hunderten.   Einsiedler  Anzeiger.  1903.    Nr.  71 — 76. 

Meyer  PI.  v.  Schauensee.  Zur  Frage  der  Einführung 
von  Handelsgerichten  im  Kt.  Luzern.  Separat  aus  Zeitschrift 
des  bernischen  Juristenvereins. 

 Aus  der  Rechtssprechung  des  luzern.  Obergerichts. 

Meier  P.  Sigisbert.  Arnold  Anderhalden  von  Bertha 
Rothlin.  Obw.  Gfd.  Nr.  2.  Die  Wandgemälde  im  Vorzeichen 
der  Kirche  zu  Sachsein.    Ebenda  76.  78—82.  84  und  separat. 

 Referat  über  Baumbergers  Juhu.    Vaterland.  170. 

171.  173. 

Merz  Walter.  Die  Lenzburg.  Mit  42  Tafeln,  27  Ab- 
bildungen im  Text  und  3  Stammtafeln.  Aarau.  Sauerländer.  1904* 

—  —  Freie  von  Rüssegg.    Archives  hcraldiques. 
 Schenkenberg  im  Aargau.    Basler  Zeitschrift  für 

Geschichte  und  Altertumkunde.    3.  Bd.    p.  242. 

Ming,  Dr.  Peter  Ant.  Rede  zur  Eröffnung  der  Kan- 
tonsratssitzung von  4.  Juni  1904. 

—  —  Die  Glocken  des  1.  Augstmonats.  Obw.  Vfd.  59. 
Morgarten.    Wo  fand  die  Schlacht  am  Morgarten  statt? 

(A.  Keller).  Bund  330.  Vaterland  283.  Sehwyzerzeilung.  98. 1.  Blatt 
 Das  Schlachtfeld  am  Morgarten.     Bote  der  Ur- 
sen weiz.  95.  Vergl.  dazu  Schwyzerzeitung.  96  u.  95.  —  Liebenau. 

—  Wo  ist  Schoffstetten.  das  Schlachtfeld  am  Morgarten  ? 
Schwyzerzeitung  Nr.  98.    2.  Blatt. 

—  DerLetziturmanderSchornen,  Boted.  Urschweiz  Nr.  99. 
Die  Morgartenfrage.    Zuger  Nachrichten.  151. 

Das  Morgartendenkmal.    Weltchronik.    Bern,  11.  Jahrg. 


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21)9 


Motta  Emilio.  Documenti  per  gli  anni  1798 — 1801 
dovuti  al  landscriba  Beroldingen.    Bolletino  storico  149. 

Müller  P.  Gregor.  Der  Konvent  Wettingen  vom 
13.  Jan  1841  bis  zum  18.  Okt.  1845.  Clsterzienser  Chronik. 
16.  .lahrg. 

Müller  Karl.  Aus  der  Kirchengeschichte  der  Schweiz 
an  der  Wende  des  18.  und  19.  Jahrh.  —  Die  kath.  Kirche 
in  der  Schweiz  unter  dem  Protektorate  Frankreichs.  —  Das 
Bistum  Konstanz  und  die  Reformen  Wessenbergs.  —  Reorgani- 
sation des  Bistums  Basel.  —  Gedanken  über  Bildimgswert  und 
Didaktik  der  Kirchengeschichte.    Schw.  Kirchenzeitung. 

Müller  Kaspar.  Glaubensfreiheit  und  Glaubenstreue. 
Vortrag.    Vaterland.  224.  226. 

Nager  Felix.  Beitrag  zur  Kenntnis  seltener  Abdom- 
naltumoren.    Inaugural-Dissertation.  Jena. 

Nager  Franz.  Wie  könnte  man  die  Statistik  noch 
mehr  popularisieren?    Bern,  Stämpfli. 

X  i d  w  a  1  d  e n.  Vermögen,  Steueransatz  und  Steuerbeträge 
der  nidw.  Schulgemeinden  im  Jahre  1903.    Xidw.  Volksbl.  51. 

X  i  e  d  e r  b  e  r g  e  r  L  e  o  n  z.  Wie  man  ins  Unglück  geriet. 
Rosenkranz  1.  2.  Zur  Seligsprechung  der  Jungfrau  von  Orleans. 
2.  Weiße  Sonntag.  Geschichte  aus  den  Bergen.  4.  Die 
hl.  Katharina  von  Siena.  10.  Das  50jährige  Jubiläum  der 
Cisterzienser-Abtei  Wettingen-Mehrerau.  11. 

O  b  w  ald  e n.  Der  Kanton  Obwalden  als  Fremdenkurort 
Basler  Nachrichten  144.    Obw.  Vfd.  43. 

Ochsner  J.  Volkstümliches  aus  Einsiedeln  und  Um- 
gebung.    Schw.  Arch.  f.  Volksb.  8.  Jahrg. 

Ochsner  Martin.  Ordnung  über  hypothekarische  Fer- 
tigung in  Einsiedeln.  —  Urkunden.  In:  Mitteil,  des  hist. 
Vereins  des  K.  Schwvz. 

Odermatt,  Dr.  Esther.  Die  Deminution  in  der  Nid- 
waldner  Mundart.  Zürich.  Zürcher  und  Furrer.  Besp.  in 
Neue  Zürcherzeitung  Nr.  187.    Von  E.  Schwyzer. 

Oder  matt  Franz.  Der  Wildbach.  Erzählung  aus 
Unterwaiden.    Neue  Zürcherzeitung.  Dezember. 


300 


Oechsli  Wilh.  Zur  Teilsage.  Neue  Zürcherzeitnng. 
Nr.  144 — 147. 

Oml in  L.  Bruder  Klausen- Büchlein  oder  des  seligen 
Nikolaus  von  Flüe  lehrreiches  und  wunderbares  Leben.  Ein- 
siedeln. Benziger. 

Ott  Arnold.    St.  Helena.    Ein  Schauspiel.  Zürich. 

P.  G.  Engelberger  Jahrzeiten.  Eine  zwanglose  Plauderei. 
Vaterland  225.  u.  folg. 

Pfeiffer,  Dr.  Bertold.  Die  Vorarlberger  Bauschule. 
Württembergische  Vierteljahrshefte.  13.  Jahrg.  Darin:  Ein- 
siedeln p.  13.  44.  45.  46.  50  51,  61.  Rheinau  33.  52.  58. 
Münsterlingen  33,  St.  Katharinental,  St.  Urban  34.  Bern  35. 
Kalchrain  45.    Engelberg  50,    St.  Gallen  55.  58. 

Plülj  A.  Freie  von  Grünenberg  und  Langenstein.  Ar- 
chives  herald iques. 

Redlich,  Oswald.  Rudolf  v.  Habsburg.  Das  deutsche 
Reich  nach  dem  Untergang  des  alten  Kaisertums.  Innsbruck 
Wagner.  1903. 

Regesta  Habsburgica.  Regesten  der  Grafen  von 
Habsburg  und  der  Herzoge  von  Oesterreich  aus  dem  Hause 
Habsburg.  I.  Die  Regesten  der  Grafen  von  Habsburg  bis 
1218.    Bearbeitet  von  H.  Steinacker.    Wien.  Gumplowicz. 

Ricken bac her,  S.  Das  Strafrecht  des  alten  Landes 
Schwyz.    Eine  rechtshistorische  Studie.   Diss.   Leipzig.  1902. 

R  i  c  k  1  i ,  Rudolf.  Erinnerungen  aus  dem  Freischaaren- 
zug  gegen  Luzem  etc.  Oberaargauer  1904.  Nr.  155 — 157 
u.  1905.  Nr.  1—5. 

Rieser  J.  Pannerherr  Kolin  oder  die  Schlacht  bei 
Arbedo.    Drama.    Einsiedeln,  Eberle  und  Rickenbach. 

Ryffel,  Dr.  Heinr.  Die  schweizerischen  Landesge- 
meinden.   Zürich.  Schultheß. 

Ringholz,  P.  Odilo.  Geschichte  des  fürstliche  Bene- 
diktinerstiftes U.  L.  F.  von  Einsiedeln.  1.  Bd.  Einsiedeln, 
Benziger  u.  Co. 


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301 


Ringholz,  P.  Odilo.  Storchschnabel  oder  Tanne.  (Der 
Ortsname  Groti.)  Einsiedler  Anzeiger  Nr.  24.  28.  Dazu  Entgeg- 
nungen von  Lehrer  Meinrad  Kälin  in  Nr.  26,  30. 

 Die  Ausgaben  des  Abtes  Ludwig  II.  von  Einsiedeln 

in  den  Jahren  1527  u.  1533.  —  Der  Freiherrenberg,  bei  Ein- 
siedeln und  Hans  Jakob,  Freiherr  zu  Mörsberg  und  Beffprt, 
—  Abt  Gerold  von  Einsiedeln  u.  Papst  Pius  II.  In:  Mittei- 
lungen des  hist.  Vereins  des  Kt.  Schwyz. 

Rohrer  Jos.  Gebete  für  katholische  Schulkinder. 
Samen.  J.  F.  von  Ah 

Röthelin,  Jgnaz.  Die  heiligen  Berge.  Gedicht.  In: 
Kathol.  Schweizerblätter. 

Rüttimann,  U  Die  zugerischen  Almendkorporationen. 
Inaugural-Dissertation.    Bern,  Stämpfli. 

Sarasin  Eduard.  Beobachtungen  über  die  „ Seiches u 
des  Vierwaldstätteisees.  Mitteil,  der  naturf.  Ges.  in  Luzern. 
4.  Heft. 

S c h ä  1  i  Jos.  Die  Achse  (Br.  Klaus)  des  ob waldnerischen 
Volkslebens.    Kathol.  Volksbote.  32—34. 

 Breitenfeld  Obw.  Vfd.  68.    Wetzeis  Grab  87.  — 

Wildhaus  im  Toggenburg  89.  St.  Idaburg  91.  Hinter  dem 
Kapuzinerkloster.  95. 

S c h e i  w i  1 1  e r  Dr.  Ein  Küchenzeddel  aus  dem  Kloster 
St.  Gallen.    In:  Schweiz.  Rundschau,    III.  Jahrg. 

Scherer  P.  Emmanuel.  Studien  über  Gefälibündel- 
typen  u.  Gefäßformen.  Botanisches  Gentralblatt,  Bd.  XV.  p. 
67—110  und  Beilage  zum  Jahresbericht  über  die  kant.  Lehr- 
anstalt Sarnen. 

Schmid  Ant.  Schillers  „Wilhelm  Teil"  in  Luzern. 
Zum  hundertjährigen  Gedenktag  der  ersten  Aufführung  am 
17.  März  1804.    Tagbl.  63. 

Schmidlin  L.  K.  Wer  war  Jakob  Münster?  Kath. 
Schweizerblätter. 

Schmidlin  P.  Polikarp.  Nikolaus  Wolf  v.  Rippert- 
schwand, ein  Laienapostel  im  Bauernkittel.  St.  Benediktsstinunen. 
4.-6.  Heft. 


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302 


Sehn  yd  er  J.  Geschichte  des  Krienbaches.  Wächter 
am  Pilatus.  1904/1905. 

Sehn  yd  er  Mich.  Fremd  auf  der  Welt.  Schweiz. 
Rundschau. 

 Spaziergänge  im  Süden.  Reiseskizzen  über  Stu- 
dentenfahrten.   Vaterland  Nr.  142—145  und  separat. 

 Aus  Ferientagen.    Vaterland.  193. 

Sehn  yd  er  W.  Die  Denkmäler  der  römischen  Zeit  zu 
St.  Maurice.  —  Die  ältesten  Denkmäler  aus  christlicher  Zeit 
zu  St.  Maurice.    Schweiz.  Rundschau.    4.  Jahrg. 

Schulbuch,  Erstes,  für  die  Primarschulen  des  Kantons 
Luzern.    Einsiedeln,  Benziger  u.  Co. 

—  Zweites,  für  die  Primarschulen  des  Kantons  Luzern. 
Einsiedeln,  Renziger. 

Schwyz  vor  100  Jahren.  Genaues  Verzeichnis  aller 
Häuser,  Haushaltungen  und  Personen  in  der  ganzen  Harrei 
Schwyz  aufgenommen,  anno  1804  im  März  durch  Otto  Faßbind, 
der  Zeit  Pfarrer  (u.  ergänzt  durch  Pfarrer  Maurus  Waser.) 
(Beilage  zur  Schwyzerzeitung).   Schwyz,  Steiner.    1904  u.  folg. 

v.  Segesser,  Dr.  Hans  A.n.  Durrer  Dr.  Robert 
Das  Familienbuch  des  Gardehauptmanns  Ritter  Jost  Segesser. 
In  Schweizer  Archiv  f.  Heraldik. 

S  i  d  1  e  r  Franz.  Untersuchungen  über  d ie  gebräuchlich- 
sten in  der  Schweiz  fabrikmässig  hergestellten  Milchpräparate. 
Inauguraldiss.    Zürich,  1903. 

Sir  räch.    The  Lyon  of  Gersau.  London. 

Spill  mann,  Jos.  In  der  neuen  Welt.  Ein  Buch  mit 
vielen  Bildern  f.  die  Jugend.    Freiburg.  Herder. 

Sport.  Blatt  für  alle  Sporte  Beilage  z.  Luzernischen 
Fremdeuhlalte.    Nr.  1  im  Mai  1904.    Luzern.  Bucher. 

Stadel  m  a  n  n ,  D  r.  Je  a  n.  Franzosisch-deutsches  Wör- 
terbuch, nach  Wortfamilien  zusammengestellt.    Freiburg  1904. 

Stahl  er  Joh..  St.  PhilippXeri  im  Rcutihühl  bei  Luzern. 
Vaterland  fr).  70. 

Stammler,  Dr.  J.  Burgundische  Pracht  im  1.5.  Jahr- 
hundert.   Kathol.  Schweizerblätter. 


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303 


Staub,  Joseph.  Liederborn.  Eine  Sammlung  alter 
u.  neuer  Männerchöre.    Hug  u.  Co. 

Steinacker  Harold.  Zur  Herkunft  u.  ältesten  Ge- 
schichte des  Hauses  Habsburg.  Zeitschrift  f.  Geschichte  des 
Oberrheins.    19.  Bd.    S.  181—254.  359—433. 

 Siehe  Regesta, 

Stocker  Siegfried.  Ueber  Erysipel.  Nach  Beobacht- 
ungen der  medizinischen  Klinik  in  Zürich.    Luzern.  Dissert. 

Sturm  nacht,  die,  am  Cadagno-See.  Urner  Wochen- 
blatt, 39,  40. 

Stn.  EinVorschlagz.  Befestigung  Luzerns.  Luz.TagblattX.25. 

Sursee.  Schlußbericht  (XIX)  der  landwirtschaftlichen 
Winterschule  in  Sursee.    1903/04.    Luzern.  Schill. 

S  u  te  r  D  r.  Ludwig.  Arnold  Ott  als  Lyriker.  Schweiz. 
Rundschau.    13.  Jahrgang. 

 Arnold  Ott's  Dramen.  Schw.  Rundschau,  4.  Jahrg. 

Das  Taufglücklein  von  Rüeggeringen.    Vaterland,  250. 

(Teil.)  Die  ersten  Aufführungen  von  Schillers  ,.Tellu. 
Von  K.    N.  Zürcherzeitung  Nr.  180. 

Vater  Teil  in  Zürich.    Urner  Wochenblelt.  22.  23. 

Translation  des  hl.  Vitalis  nach  Arlesheim.  Archiv  für 
Reformationsgeschichte. 

Tremp  A.  Der  Kult  der  hl.  Jungfrau  im  Kloster 
St.  Gallen.    In:  Kathol.  Schweizerblätter. 

Trog  Hans.  Die  Tellenfahrt  des  Lesezirkels  Hottingen 
Neue  Zücherzeitung.  192.  193. 

Über  die  Gegenreformation  im  Tcssin  und  Thurgau. 
In:  Archiv  für  Reformationsgeschichte. 

Uttinger  Franz  Xav.  Die  Pfarrei  Zug  und  ihre 
Stifter  und  Wohltäter.  Historische  Skizze,  Gedenkblatt  zur 
Erinnerung  an  die  am  5.  Oktober  1902  abgehaltene  Einweih- 
ung der  Neuen  Pfarrkirche  St.  Michael.  Zug,  Blunschi  1902. 
In  wenig  Exemplaren  als  Manuscript  gedruckt. 

„Vaterland."  Aus  dem  Luzerner  Staatskalender  v.  1798. 
Nr.  2.  Ein  Septemberbummel  im  Wallis.  29.  30.  Eine  Nar- 
renstiftung in  Köln,  30.    Vom  Gotthardpostillon.  Erinnerungen 


:u>4 


Michael  Daniots.  67.  Engelberg.  Eine  Reminiszenz.  19S. 
Engelbergs  Jahrzeiten.  225.  Glasmalereien  im  Kloster  St.  Anna 
(Jos.  Düring).  262.  Grümpelschiesset  zu  Gumpuf.  160 — L63. 
Zur  Geschichte  der  Reformation  in  der  Schweiz.  292. 

Villiger,  Pfarrer.  Der  Kibitz  Vaterland  13.  Der 
Klapperstorch.  53.  55.    Der  Edelfasan.  210.  212. 

Wagner  P.  Emmanue  1.  Hoffart.  —  Franz  Jos.  Rohrer. 
P.  Johannes  von  Ulm.  —  Der  Schuldschein  —  Starke  Leute. 
Nidw.  Kalender.  1905. 

Wagner  Dr  Peter.  Die  Entstehungsgeschichte  des 
Choralbuches.    Schweiz.  Rundschau.    3.  Jahrg. 

Weber  Anton.  Oberägeris  vierter  Kirchenbau.  Zuger 
Nachrichten,  Nr.  87.  Zugergeschichtliche  Gedenktage.  Ebenda 
.Tuni  1903 — Mai  1904.  Zugerische  Glasmalereien.  Ebenda  50. 
61.  Zugersche  Goldschmiedearbeiten  des  17.  Jahrh.  Ebenda 
113,  114. 

 Regelung  des  Lehrlingwesen  Zürch.  Nachr.  Nr.  4.  .">. 

 Schloß  Schwandegg  bei  Monzingen  —    Was  eine 

alte  Bauernmühle,  nämlich  die  Aamühle  zu  erzählen  weiti.  — 
Ein  Denkmal  am  Morgarten.  —  Eines  Nachtwächters  Ruf  u. 
Widerruf  im  Jahre  1798.    Zuger  Kalender. 

Welter t,  Leo  J.  Die  Absetzung  von  Pfarrer  Anton 
Huber  in  Uflikon  1834.    Kathol.  Schweizerblätter. 

Wind  A.  Unsere  Alpenpässe  im  Mittelalter.  Vaterland, 49. 

W  i  n  i  g  e  r  J,  Die  Verwaltung  der  Schweiz.  Bundesbahnen. 
Schweiz.  Rundschau.    5.  Heft. 

Wipfli  Josef.  Kreuzblumen.  Gedichte.  St.  Fidni. 
Zehnder. 

Wirz  P.  Adalbert.  Recension  des  Stückes:  Arnold 
Anderhalden.  Obw.  Vfd.  8.  —  Das  Bruderklausenfest.  22. 
I  >ic  Glarner  Landgemeinde.  35.  36.  —  Chorfrau  Andrea  Heer. 
Künstlerin.  47. 

 Nach  dem  sonnigen  Süden.  (Romreise).  Obw. 

Vfd.  83—94. 

W ymann  E d u a r d.  Strano  archivo  (Fund  in  AlpnachV 
Pompeo  campagnano  di  Musso  creato  cittadino  friborghese.  — 


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Ticinesi  nella  scuola  del  convento  di  Engelberg.  In:  Bolle- 
tino storico  1903. 

 11  pittore  Franceseo  Antonio  Giorgioli  di  Meride 

Bolletino  storico.  1904, 

 Das  Geschlecht  der  Schönenbüel  in  Alpnach.  — 

Exorcismen  gegen  die  Engerlinge.  Obw.  Geschichtsblätter. 
Besprechungen:  Obw.  Volksfreund.  25.  Mai.  Schweiz.  Archiv 
für  Heraldik.    Schweiz.  Rundschau.    Urner  Wochenblatt.  13. 

—  —  Erinnerungen  an  den  Bockenkrieg  von  1804.  Va- 
terland. 71.  72  und  Anzeiger  für  schw.  Geschichtsfd. 

—  —  Die  Haltung  Nidwaldens  gegen  Banditen  und 
Bettler  1560— 1570    Anz.  f.  schw  Gesch. 

 Zwei  kanonistische  Gntachten  aus  dem  Entlebuch. 

Geschichtsfreund.    59.  Bd. 

Der  Streit  um  die  Reliquien  von  Felix  und  Regula. 
Vaterland.  81.  84. 

 Teil  in  Zürich.    Urner  Wochenblatt  Nr.  22  —24. 

—  —  Würgen  und  Würgeten  am  Namenstage.  —  Feuer- 
büchsen und  Pluderhosen  im  Tessin  1564.  Schw.  Archiv  f. 
Volksk.    8.  Jahrg. 

—  —  Carlo  Borromeo  beim  Antritt  Pius  IV.  Schweiz. 
Rundschau.    3.  Jahrg. 

Zahn,  Ernst.    Selbstbiographie.    Vaterland  255—257. 

—  —  Albin  Indergand.  Ins  Französische  übersetzt. 
Paris.    Plön,  Nourrit  et  Cie. 

Zimmer  Ii,  Dr.  Jakob.  Deutsche  u.  Romanen  im 
Schweiz.  Mittellande.    „Deutsche  Erde".    V.  Heft. 

Zug.  Die  Pfarrherren  von  Zug.  Zuger  Nachrichten. 
Nr.  60.  Beilage. 

—  —  Versteigerung  gemalter  Fensterscheiben.  Zuger 
Nachrichten  56. 

 Am  Grabe  eines  zugerischen  Staatsmannes  in  der 

Fremde.  (Landammann  Fz.  Jos.  Blattmann  1722—1792.  Zuger 
Nachrichten  148. 

Fischerei  im  Zugersee.    Zuger  Nachr.  1 — 14. 


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Zug.    Streit  um  den  Aegeri-See.    Zuger  Nachr.  86. 

 Wasserheilanstalt  Bad  Schönbrunn.  Luz.  Haber  1902. 

 Die  Pfarrkirche  in  Walchwil.    Zuger  Nachr.  87. 

Zusammenstellung  der  vom  Kanton  Luzern  ausbe- 
zahlten Armenarztkosten  f.  d.  Jahre  1802— 1902.  Luzern. 
Hartmann. 



Anhang. 

Nekrologe  aus  den  V  Orten  vom  Jahre  1904. 

Walther  Amrhyn  von  Luzern,  Oberst.  1832—1901.  Tag- 
blatt Nr.  9.    Vaterland  12.    Gcschichtsfrd.,  Bd.  59. 

Xaver  auf  der  Maur  von  Brunnen,  Landammann.  1822 — 
1904.  Vaterland.  42.  Freier  Schweizer.  15.  Schwvzerzeitung 
14.    Bote  der  Ursen weiz.  15.    Volksblatt  Höfe.  Iii. 

Heinrich  Baumgartner  von  Chain,  Seminardirektor  in  Zug. 
1840—1904.  Zuger  Nachrichten.  Li  9.  120.  Vaterland.  243 
—245.  Obw.  Volksfrcund.  82.  Kath.  Volksbote.  43.  44.  Freie 
Schweizer.  83.  Schwvzerzeitung.  83.  lirner  Wochenblatt.  43. 
Gfd.  60.  Bd.    Neuer  Einsiedler  Kalender. 

1\  Edmund  Bilgerig  von  Baar.  O.  C.  in  Zug  1838—1904. 
Obw.  Volksfrd.  47.    (Ad.  Wirz.) 

Alois  Birchler  von  Einsiedeln,  Spiritual  in  Ingenbohl  1843 
— 1904.    Schweiz.  Kirchenzeitung.    Schwvzerzeitung.  20. 

.losef  Bircher  von  Staus,  Alt  Regierungsrat.  1830—1904 
Nidwaldner  Volksblall.  14. 

Adolf  Blaser  v.  Flüelen  gest.  in  New  York.    Vaterlaud  176. 

P.  Lukas  (Johann)  Blaltmann  von  Oberägcri.  Conv.  in 
Einsiedeln.  1854  —  1904.    Einsiedler  Anzeiger.    Nr.  Tl. 

Josef  Breitschmid,  Bahnhofvorstand  in  Luzern.  1827 — 
1904.    Tagblatt.  135. 

Melchior  Britschgy.  Regierungsrat,  von  Alpnach-Stad.  1830 
—1904.    Vaterland.  141.    Obw.  Vfd.  49.    Tugbküt.  145. 


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307 


Josef  Döpfner  von  Ladenburg,  Hotelier  in  Lnzern.  1838 
—1904.    Vaterland.  82.    Tagblatt.  86. 

Balthasar  Durrer,  Gemeinderat.    Obw.  Vfd.  30. 

Michael  Kslermann  von  Kagiswil,  Sonnenwirt  iu  Münster, 
Gerichtspräsident.    1841—1904.    Vaterland.  27.    Tagblatt.  27. 

Augustin  FalAbind  v.  Arth,  Kaplan  in  Seewen.  1833—1904. 
Bote  der  Urschweiz,  50.    Schwyzerzeitung  52. 

Roman  Fischer  von  Luzern,  Augenarzt  1827—1904. 
Vaterland  210.  Tagblatt  212.  Luz.  Volksbl.  143.  Kathol. 
Vulksbote  38.    (A.  v.  Liebenau.) 

Xaver  Fischer  von  Triengen,  alt  Sekundarlehrer  in  Meggen. 
1  843—  1904.    Tagblatt  279. 

Johann  Baptist  Fischer,  Pfarrer  in  Grolidietwil  1851 — 
1904.  Luz.  Volkbl.  148,  149.  Vaterbind  222.  Geschichts- 
frd.  Bd.  (>0. 

(Christian  Frener,  Schreiblehrer  an  den  Stadtschulen  in 
Luzern.    1830-1904.    Tagbl.  253. 

Melchior  Jos.  Fries  von  Steinen,  alt  Präsid.  1822 — 1904. 
Schwyzerzeitung  3L. 

Martin  Gasser,  alt  Präsident,  v.  Rotenturm.  1827 — 1904, 
(Genealogisches  über  d.  Farn.  Gasser).    Schwyzerzeit.  6. 

Michael  Gisler  v  Sphingen,  Pfarrer  v.  Seelisberg.  1825 

—  L90H.    Vaterland  242.    Urner  Volksbl.  41.   (Kd.  Wymann). 

Remigius  Gut,  Frühmesser  in  Staus.  J 828— 1904.  Obw. 
Volksfrd.  78,  (Ant.  Küchler).  Vaterland  232.  Urner  Wochen- 
blatt 41,  (Kd.  Wymann). 

Robert  Hartmann  v.  Luzern,  Major.  1854—1904.  Vater- 
land ;<J.    Tagblatt  82. 

Alois  Herger  von  Bürgeln.  Pfarrer  in  Dübendorf.  ISOS— 
1904.  Vaterland  185.  i  Kd.  Wymann).  Zuger  Nachrichten 
41.    Urner  Wochenbl,  33.    Geschichtsfrd.  59.  Bd. 

Alfi'ed  Heß  von  Zug,  Kantons-  u.  Bürgerrat.  1868 
11M4.    Zuger  Nachrichten,  4L    Geschichtsfrd.  59.  Bd. 

Fridolin  Holdener.  alt  Nationalrat,  von  Schwyz.  1829 

—  1904.  Vaterland  ISO.  Bote  der  Ursen weiz  Gl.  Schwyzer- 
zeitung 02.    Volksblatt  M<>te  (>3. 

t.iosi-lurlilstVd.    Bd.  LX1.  *0 


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308 


Jakob  Huber,  von  Meierskappel.  Großrat.  1845—1864. 
Vaterland  188. 

Franz  Hubli  von  Ober-Iberg,  Kantonsrat.  1836 — 1904. 
Schwyzerzeitung  Nr.  4. 

Josef  Jauch,  als  Landesstatthalter  von  Altdorf  1834 — 1904. 
Urner  Wochenblatt.  2.  3.    Geschichtsfreund.  59.  Bd. 

Josef  Joachim  von  Kestenholz  1834—1904.  Vaterland.  176. 

Alois  Isenegger  von  Günikon,  Sekundarlehrer  in  Seinpach. 
185  7- -1904.    Luz.  Schulblatt.    Jahrg.  20. 

Josef  Iten-Benziger,  Arzt  in  Unterägeri.  1820 — 1904. 
Zuger  Nachrichten  Nr.  36. 

Josef  Kälin  von  Egg-Einsiedeln,  Kantonsrat.  1823 — 1904. 
Bote  der  Urschweiz  Nr.  18. 

Moriz  KaJin  von  Einsiedeln,  Läufer.  1820—1904.  Ein- 
siedler Anz.  1904. 

Stanislaus  Krupski,  Bahnarzt  in  Altdorf,  1839—1904. 
Tagblatt,  73.    Gotthardpost,  14. 

Alois  Kunz  von  Hergiswil,  Großrat  und  Gemeindeam- 
mann.   Vaterland.  132. 

Xaver  Lang  von  Ilohenrain,  Major,  Kirchenrat  in  Luz. 
1828  -1904.  Vaterland.  237.  Tagblatt,  239.  Luz.  Haus- 
kalender, .  1 905. 

Josef  Leupi  von  Uffikon,  Lehrer  in  Zell.  1838—1904. 
Luz.  Schulblatt,  Jahrg.  20. 

Franz  Limacher  von  Entlehnen,  Pfarrer  in  Hergiswil. 
1845—1904.    Vaterland.  145.    Luz.  Volksblatt.  100,  101. 

Josef  Limacher  v.  Entlebuch,  Kaplan  in  Entlehnen.  1872 
—  11)04.    Vaterland,  155. 

Eduard  Litschi  von  Stalden-Feusisberg,  Bezirksammann. 
1852—  1 904.  Volksbl.  d.  Bez.  Höfe,  42.  Bote  der  Urschweiz.  44. 

P.  Hieronimus  Mayer  v.  Schramberg.  Prof.  in  Eugelberg. 
1863—1904.    Obw.  Voiksfrd.  41. 

C.  Matlmann-Peyer  v.  Kriens,  Bezirksrichter.  1830—1904. 
Tagblatt,  262. 

Maria  Muheiiu  von  Flüelcn,  Batsherr  in  Attingliusen, 
1857—1904.    Urncr  Wochenblatt,  46. 


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309 

Josef  Müller  v.  Hospental,  Subregens,  Professor  u.  Dom- 
herr in  Ghnr,  1837—1904.  Vaterland  247.  Gotthardpost  44. 
Urner  Wochenblatt  44,  45.  Obw.  Volksfrd.  85.  (.1.  J.  Röthlin). 

Frau  Maria  Franziska  Müller-Heimer  von  Urseren.  1829 
—1904.    Urner  Wochenblatt  2. 

Josef  Netzer  v.  Luzern,  Tapezierer.  1836—1904.  Tag- 
blatt 2so. 

Josef  Nick  v.  Büron,  Sehuldirektor  in  Luzern  1832 — 1904. 
Luz.  Schulblatt  20.  Jahrg.  Tagblatt  170.  Vaterland  1H8. 
Gfd.  59.  Bd.  Jahresbericht  der  Unterrichtsanstalten.  Luz. 
1904  1905. 

Jesef  Nietlisbach  v.  Beinwil,  Domherr  u.  Dekan.  1833 
—1904.    Vaterland  278,  279. 

Alois  Odermatt  von  Buochs,  Oberrichter.  1825 — 1904. 
Gotthardpost  20. 

Josef  Pfenniger  v.  Heiden,  Schützenkönig.  1827—1904. 
Tagbl.  108. 

Jakob  Portmann  v.  Escholzmatt  in  Wolhusen,  GroUrat 
u.  Gemeinderatspräsident  in  Wertenstein.  1843 — 1904.  Va- 
terland 137,  138,  139.    Tagblatt  139.    Luz.  Volksblatt  93. 

Franz  Josef  Hohrer  v.  Wolfenschie(.ien,  Pfarrhelfer  in 
Buochs.  Vaterland  174,  175.  Urner  Wochenblatt  Nr.  31. 
(K.  Wymann.)    Nidw.  Volksblatt  32.  33. 

Bernard  Häber-Hotschy  von  Luzern,  Buchhändler.  1831 
—  1904.    Vaterland  139.    Gfd.  59.  Bd. 

Johann  Höllin,  Kantonsrat  vom  Hasental,  Kt.  Zug.  1802 
— 1904.    Zuger  Nachrichten  32. 

Ferdinand  Schell  von  Freiburg  i./B.  Musikdirektor  in 
Altdorf.    Unier  Wochenblatt  43. 

Jakob  Scherer- Wapf,  Hauptmann  in  Hitzkirch.  1820— 
1904.    Vaterland  182. 

P.  Wolfgang  Scblumpf  v.  Steinhausen,  O.  B.  1831- 
1904.    Umsiedler  Anzeiger  02.    Zuger  Nachrichten  91.  Land- 
wirt 34. 

Alois  Schmidli  von  Husvvil,  Verwalter.  1829—1904. 
Tagblatt  129     Vaterland  120. 


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310 


Peter  Schnieper  von  Emmen,  Obellieutenant.  1874—  1904. 
Vaterland.  141. 

Xaver  Schnüriger,  Kantonsrat  in  Sattel.  1833—1904. 
Schwyzerzeitung  87. 

.lakob  Lconz  Schüwig  von  Sulz.  Rektor  in  Sins.  1828  — 
1904.    Luz.  Schulblatt  20. 

Johann  Spillmann,  Hotelier  in  Luzern.  Tagblatt  11,  14. 
Vaterland  Nr.*  12. 

Josef  Stäger  von  Mitlödi,  Kustos  an  der  Pfarrkirche  in 
Altdorf.    18b4— 11104.    l-rner  Wochenblatt  8. 

Martin  Steiner  von  Dagmersellen,  Adjunkt  des  Statt- 
halteramtes Luzern.    1854 — 1904.    Vaterland  208. 

Felix  Jos.  Stockmann,  Obergerichtspräsident  in  Obwalden. 
1828—1904.    Luz.  Tagblatt  274.    Xidw.  Volksblatt  48. 

Vinzenz  Studer  v.  Pfaffnau,  Bezirksrichter.  1872-1904. 
Tagblatt  280. 

*  Anton  Vogel-Herzog,  Geschäftsagent  in  Kscholzmatt.  1828 
—1904.    Vaterland  170.    Luz.  Volksblatt  IIb". 

Alfons  Eduard  Tuor,  romanischer  Dichter.  187  !  1904. 
Vaterland  t>9. 

Paul  Troxler,  Posthalter  in  Münster.  1841—1904.  Tag- 
blatt 73,  7b. 

Ulrich  Gottfried  von  Schwyz,  Statthalter.  1843—1904. 
Bote  der  Lrschweiz  79. 

Frz.  Xaver  rttinger,  Pfarrer  in  Zug.  Zuger  Xachrichten 
149,  150.    Vaterland  297,  298.    Geschichtsfrd.  f)0. 

Dr.  Martin  Wanner  v.  Schieitheim,  Archivar  der  Gott- 
hardbahn  1829—1844.    Luz.  Tagblatt  :>5.    Valerland  ;*>5. 

Josef  Weber,  Architekt  in  Luzern.  1840 — 190f>.  Vater- 
land 277. 

Xaver  Widmer  von  Emmen,  Direktor  in  der  Eintnen- 
weid.    18;>S— 1904.    Luz.  Tagblatt  134.    Vaterland  133. 

Max  Winkler,  praktischer  Arzt  in  Hitzkirch.  1836 — 1904. 
Vaterland  33.    Luz.  Tagblatt  33. 


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1905. 

A.  B.  Der  Samichlaus  u.  noch  anderes  mehr.  Obw. 
Volksfrd.  27. 

A.  E.    Goethe  im  Gotthardhospiz.    Vaterland  63. 

Alp-  u.  Weidewirtschaft  im  Kt.  Luzern.  Schweiz.  Alp- 
statistik. Solothurn. 

Am  lehn,  Frz.  Sales.  Des  Teilen  Apfelschuß.  Luz. 
Volksblatt  90. 

And  er  matt,  .1.  Chronik  des  Kts.  Zug  für  das  Jahr. 
1903.    Zuger  Xeujahrsblatt. 

Anzeiger  f.  Ruswil  u.  Umgebung.  Buchdruckerei  von 
A.  Meier-HäHiger  in  Ruswil.    1.  Nr.  2.  Nov. 

Arbenz  Paul.  Geologische  Untersuchung  des  Fronalp- 
stockgcbietes.    Bern,  Stämpfii  u.  Co. 

Arn  et  R.  Gepflückt  am  Lebenswege.  Ein  Blütenstrautf 
v.  Gedichten  aus  Natur  u.  Leben.    Luzern,  Räber. 

•  Arnet  Th.  Die  Schlacht  am  Morgarten.  Volksschau- 
spiel mit  Gesang  in  5  Aufzügen.    Aarau,  Sauerländer 

„Aufwärts"  Illustr.  Monatsschrift  zur  Wcekung  und 
Förderung  der  Ideale  der  kathol.  studierenden  Jugend.  Re- 
digiert von  Dr.  Baum.    Schwyz.  Verlagshandl.  Büeler. 

Aus  den  Erinnerungen  Mnes  alten  Sentenbauern.  (Vieh- 
handel nach  Italien).    Bote  der  Ursen weiz.    Nr.  38—46. 

B.  V.  Die  Katholiken  in  der  Diaspora.  Vaterand  45.  47. 
Bachmann,  Dr.  Hans.    Seeblüte  auf  dem  Zugersee. 

Tagblatt  Nr.  3. 

 Wenn  der  Ginster  blüht.    (Botanisches  bei  Ponte 

Brolla.    Tagblatt  128. 

Bai  in  er  J.    Dies  u.  das  aus  älterer  Zeit.   Vaterland  2,  3. 

Benz,  P.  A  d  a  1  g  o  1 1 .  Ein  Opfer  der  aargauischen  Klo- 
sterstürmer  von  1841.    Vaterland  Nr  83.  Ü9. 


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312 


Bericht  (I— IV)  über  die  gewerbliche  Fortbildungsschule 
Sursee  1901/2—1904/5. 

—  (I)  über  die  Gewerbliche,  Landwirtschaftliche  und 
Töchter-Fortbildungsschule  Kriens.  Wintersemester  1904/1905. 

Buchd.  Kriens. 

Bitschnau  Otto.  Katholische  Witwe,  Weine  nicht l 
Ein  Trost-  u.  Gebetbüchlein.    Einsiedeln,  Benziger. 

Blum  A.  Die  Pfarrkirchenuhr  in  Arth  (von  1781) 
Freie  Schweizer  35. 

Boos  er  Ad.  Etwas  über  Glasmalerei.  Zuger  Xeu- 
jahrsblatt. 

Brandstetter  Jos.  L.  Die  Rekrutenprüfungen  im 
Kt.  Luzern  im  Jahre  1904.    Luzern,  Schill. 

 Westerlegi  und  Schlotterten.    Gfd.  Bd.  60. 

—  —  Zur  Heimatkunde  der  Innerschweiz.  (Morgarten.) 
Vaterland  296. 

 Alte  Fasnacht.    Vaterland  59. 

  Die  Gemeindenamen  der  Zentralschweiz  in  Wort 

und  Schrift.  Besprechung  von  Düby  im  Jahrbuch  des  S.  A.  C. 
p.  389.    39.  Jahrg. 

Brandstetter  Ben  ward.  Das  Schweiz.  Lehngut  im 
Bomontschen.  Luz.  Eisenring.  Besprechungen :  Neue  Zürcher- 
zeitung  Nr.  134.  (E.  Schwytzer).  Litteraturblatt  für  german. 
und  roman.  Philologie  durch  Th.  Gärtner. 

Ein  Brief  von  Schongau  aus  dem  Jahre  1798.  Vater- 
land 282. 

Brunner  Rudolf.  Prinz  und  Bettler.  Frei  nach  dem 
Amerikanischen  v.  Mark  Twain.  Leipzig. 

Bucher,  Dr.  J.  Der  Familienname  Meier.  Basler  Nach- 
richten Nr.  95.  Der  Familienname  Müller.  Ebenda,  2  Okt. 
Der  Familienname  Huber. 

 Aiigustin  Keller.  Gedenkblatt  zum  hundertjährigen 

Geburtstag.    Tagblatt  256  u.  folgende. 

Bühler  Friedrich.  Der  Aussatz  in  der  Schweiz. 
Medicinisch-historische  Studien.  3.  Abteil.  1902—1905.  Zürich. 


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313 


Vom  Bürgen  stock.    Vaterland  169. 
Bürgen  stock.    Der  Kurort  B.  am  Vierwaldstättersee. 
Luz.  Bucher 

Correll  Ferdinand.  Schweizerbrunnen.  Frankfurt 
a./M.    Darin:  Brunnen  aus  Zug,  Luzern,  Altdorf. 

D.  d.  Die  päpstliche  Schweizergarde.  Vaterland  267,  269. 

David  Philipp.    D'Gschicht  v.  Wilhelm  Teil.  Basel. 

Dettling  A.  Die schwyzerischen  Hexenprozesse.  Miteil. 
des  bist.  Vereins  des  Kts.  Schwyz. 

Di  er  au  er  .loh.  St.  Gallische  Aualekten:  Aus  der  Son- 
derbundszeit.   Nr.  1— 5.    St.  Gallen. 

Dill  E  Über  die  Entwicklung  der  bildenden  Künste, 
insbesondere  derjenigen  der  Gegenwart.    Jahresbericht,  Zug, 

Dixieme  Congres  d'Ophtalmologie  ä  Lucerne.  13. — 18. 
Sept.  1904.    Lausanne  1905. 

Do  hl  hoff  J.  Europäisches  Verkehrsleben  vom  Altertum 
bis  zum  weslphälischcm  Frieden.  (Alpcnpälie,  Gotthard  etc.) 
Mitteil,  der  k.  k.  gesg.  Ges.  in  Wien,  1905.     10  -12.  Heft. 

Dübi  Heinrich.  Die  Befreiung  der  Waldstätte  im 
Lichte  einer  theologischen  Mahnschrift  der  Reformationszeit 
Basler  Zeitschrift  für  Geschichte  uud  Altertumskunde  und 
separat. 

Durrer  Dr.  Rob.  Verwendung  eroberter  Fahnen  zu 
Kirchengerät.    Anz.  f.  schw.  Alt.    VI.  Bd.  p.  35. 

—  —  Das  Wappen  von  Unterwaiden.  Schweiz.  Archiv 
für  Heraldik.    19.  Jahrg.  u.  Separat.  Zürich. 

Eberli  H.  Wilhelm  Teil  vor  und  nach  Schiller.  In: 
Die  Schweiz.    Illustrierte  Zeitschrift.    VIII.  Jahrg.  Zürich. 

Effinger  P.  Konrad.  R.  P.  Pius  Kopp  (v.  Münster) 
Prior  in  St.  Urban,  in  seinen  letzten  Lebensstunden.  Cister- 
zienserchronik.    17.  Jahrg.    Seite  353—359. 

Egli  Karl.  Die  Schweiz.  Fortbildungsschule.  Sep.  aus 
„Padag.  Blätter". 

Eichhorn  Karl.     Rigi,  Königin  der  Berge.  Luzern. 


314 

Eichhorn,  Karl.  Führer  durch  Engelberg.  Heß  in 
Engelberg.    3.  Auflage  in  3  Sprachen. 

(Einsiedeln).   Zollerfürst  u.  Zollerstift.    Einsied.  Anz.  öT. 

E  m  m  e  n  b  r  ü  c  k  e.  Bild  des  Brückenkopfes.  13.  Jahres- 
bericht v.  Schweiz.  Landesmuseum. 

Ester  mann  Melch.  Die  Gründungslegende  des  Stiftes 
Beromünster  in  Wort  u.  Bild.  Jahresbericht  der  Mittelschule 
Münster. 

Exlibris.  Besprechung  von  „Emanuel  Stückelberger, 
Das  Exlibris  in  der  Schweiz  u.  in  Deutschland/.4  (Exlibris 
v.  Luzernern  u.  Luzemerkünstler  in  Exlibris.)    Tagblatt  52. 

Felder,  P.  Hilarin,  O.  C.  Das  Studienprogramm  d. 
Franziskanerschulen  im  13.  Jahrh.    Freiburg.  Dissertation. 

Festschrift  zur  Jubiläumsfeier  des  üOjährigeu  Bestehens 
der  naturf.  Gesellschaft  iu  Luzern.    Luz.  Schill. 

Finkendorfer  E.  Eine  Alpmesse  in  Unterwaiden. 
Obw.  Volksfrd.  65  u.  f. 

Flach,  Hein.  Teilsage  betreffend.  Siehe  Schollenberg. 

Fridöri,  H.  Auf  den  Pfaden  Suwarows.  In:  Schweiz. 
Illustr.  Zeitschrift,  VII.  Jahrg.  Zürich. 

Führer  durch  die  Urneraipen.  Herausg.  v.  Schweiz. 
Alpenklub.    Zürich.  Tschopp. 

—  durch  den  Kanton  Zug  u.  seine  Umgebung.  Herausg. 
vom  Verkehrsverein.    Mit  Daten  aus  der  Zugergeschichte. 

G  a  n  d  e  r  P.  Marti  n.  Die  Tierseele.  Frankfurter  zeit- 
gemäße Broschüren. 

 Die  Bakterien.    Einsiedeln,  Benziger. 

 Die  Pflanze  in  ihrem  äußern  Bau.  1U05.  Einsiedeln, 

Benziger.  12. 

Gaß  mann  Alois.  Volkslied  und  Schule.  Vaterland 
28.  Das  Keifrocklied  im  Luzernischen  Wiggertal  110.  Dorn- 
röschen „Volkslied"  schläft,  182,  183.  Die  Kenaissance  des 
Volksliedes.  257,  2f)8. 

Ger  st  er  L.  Franz  Josef  Leonz  Meyer  v.  Schauensee.  — 
Beding  von  Biberegg.  —  Maria  Einsiedeln  und  einige  seiner 


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315 


Exlibris.  —  Unbekanntes  Blatt  aus  Uri.  —  In :  Schweiz.-Blätter 
für  Exlibris-Sammler. 

Gletschergarten.  Der,  in  Luzern.  Denkschrift  heraus 
gegeb.  von  W.  Amrein.  Luzern. 

Gmür  Emil.  Rechtsgeschichte  der  Landschaft  Gaster. 
Bern,  Stamptti. 

Goldau,  Bergsturz.  Siehe:  Luzerner  Hauskalender.  Der 
neue  christliche  Hauskalender.  Einsiedler  Kalender.  Neuer 
Einsiedler  Kalender. 

Grüninger  Jakob.    Unter  den  Mythen.  Vaterland 

35.  m. 

Grüter,  Dr.  Sebastian.  Das  Kollegium  zu  Luzern 
unter  dem  ersten  Rektor  P.  Martin  Leubenstein.  Jahresbericht 
der  höhern  Lehranstalt  Luzern.  Besprechung:  Vaterland  208. 
Tagblatt. 

—  —  Der  heil.  Januarius  an  der  Schwelle  des  20.  Jahrh. 
Vaterland  231. 

Gut  J.  Mostbüchlein.  Ausführliche  und  gründliche  An- 
leitung zur  Mostbereitung.  7.  Auflage,  neu  bearbeitet  von  G. 
Stalder.    Bern.  Wyß. 

H;enni,  Dr.  Rupert.  O.  S.  B.  [Die  litterarische  Kritik 
in  Gicero's  Brutus.    Jahresbericht,  Sarnen. 

Häfliger.  P.  Johannes.  Uebcrfall  der  Station  Kingo- 
sera  durch  die  aufständischen  Wangoni.   Vaterland  294—296. 

Hartmann,  R.  J.  Theophrast  v.  Hohenheim,  genannt 
Paracelsus.    Stuttgart  u.  Berlin,  Cotta. 

Heer,  J.  C.    Aus  Unterwaiden.    Vaterland  67,  68. 
 Schweizer  Pali  Wanderungen. 

Heilgers  Jos.  Geistliche  Blumenlese  aus  den  Schriften 
des  hl.  Alfons  Maria  von  Liguori  etc.    Einsiedeln,  Benziger. 

Heineman n,  Fr a n z.  Krieg  u.  Frieden.  Melodrainat. 
Oratorium.  Litterarische  Festgabe  zum  XIV.  internationalen 
Friedenskongreß  in  Luzern.    Sept.  1905. 

—  —  Friedensringen.    Prolog  etc.  1905. 

 Wie  Friedrich  Schiller  starb.    Vaterland  106. 


316 


Helbling,  Magnus,  Reise  des  P.  Josephs  von  Ein- 
siedeln auf  den  Frankfurter  Büchermarkt.  16.  März  bis  22. 
April  1683.  Mitteilungea  des  histor.  Vereins  des  Kantons 
Schwvz. 

Henggeier,  AI.,  abbe.  Das  bischöfliche  Kommissariat 
Luzero.    1605 — 1800.    Inaugural-Diss.  Bonn. 

He  Ii,  Adolf.  Stetige  Abbildung  einer  Linie  auf  ein 
Quadrat.    Ilster.  Dissertation. 

Hesse,  Hermann.  Am  Gotthard.  Vaterland  37. 
Abendfarben.    Auf  dem  Vierwaldstältersee. 

Hinder  N.  Engelberg  u.  seine  ßerge.  Jahrbuch  des 
S.  A.  C.    40.  Jahrg. 

Hintermann  J.  Die  Schlacht  am  Morgarten.  Ein 
Mahnruf  an  das  heutige  Geschlecht.  Sep.  aus  „Monatsschrift 
für  Ofhziere  aller  Waffen. 

 Am  Morgarten.    Luz.  Tagblalt  Nr.  6. 

Hochsommer  im  Melchtal.    Vaterland  152. 

Hoppeler  Rudolf.  Besprechung  von  Ringholz  Ge- 
schichte von  Einsiedeln.    Neue  Zürcherzeitung  228. 

Hub  er  J.    Landwirtschaftliches  im    Vaterland"  ; 

Wcrtvermehrnng  und  -Verminderung  1.  Agrikulturtechnische 
Untersuchungsergebnissc  5.  Filtrieren  der  Moste  u.  Weine  12.  Wiescn- 
dungun^  IS  i).  Im.  hie  Waschmaschine  24.  <  ii  iin. Ii-  der  landwirt- 
schaftlichen Verschuldung  32.  Nachteile  der  Verschuldung  35.  Die 
Verminderung  der  landwirtschaftlichen  Verschuldung  41.  Moderner 
Anbau  feinster  Tafeläpfel  53,  Aus  der  Wirtschaft  des  Sehweizerbuuers 
00.  Frühlingsarbeiten  auf  den  Wiesen  75.  Die  Trunksucht  unter 
Frauen  80.  Sonunerweide  93.  Der  Hausgarten  00.  Landwirtschaft- 
liche April-Rückschau  100.  Das  Rindvichgespann  111.  III.  Deutsch- 
schweizerischer  Mnstmarkt  in  Hern  117.  Das  Rind  als  Zugtier  123. 
Landwirtschaftlicher  Mai-Rückblick  128,  Viehaufzucht  141,  145.  L6& 
Landwirtschaftliche  Juni-Rückschau  151.  Landwirtsch.  Ausstellung  in 
München  152—157.  Die  eidgenössische  Betriebszahl  ung  109.  Die  Ge- 
treideernte 175.  Landw.  Juli-Rückschau  177.  Wtchtelwfowo  IM. 
Sind  die  Streumatten  berechtigt  1H7.  Landw.  August-Rückschau  203. 
Die  Behandlung  des  Tafelobstes  2*  '4.  Die  Organisation  der  Milchpro- 
duzenten SIL    Das  Saatgul  .'.'•>.     I*andw.  September-Rückschau  225. 


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317 


Milehwirtsehaftliches  238.  Rationelle  Obstptlanzungen  243.  Landw. 
Jahresproduktion  im  Jahre  t!*05  257.  LandwirUchbftiiches  251.  Die 
Milchverteuerung  278.  Viehptlege  270.  Landw.  Arbeiterfragen  282. 
Heiraten  auf  dem  Lande  2S7.  293.  2W.  Die  notwendigste  Buchfüh- 
rung -m. 

Hug  .1.  Kleine  französische  Laut-  und  Leseschule  mit 
phonetischen  Erläuterungen.  Zürich. 

H  ü  r  b  i  n ,  D  r.  .1  o  s.  Im  Baselbiet.   Vaterland  '224 — 22b* . 

H  ü  r  1  i  m  a  n  n ,  I)  r.  J.  Das  projektierte  Morgartendenkmal. 
Zuger  Xeujahrsblatt. 

 Wo  liegt  Morgarten?    Zuger  Neujahrsblatt. 

 Morgarten  oder  Sattel?    Vaterland  Nr.  9. 

Jahresbericht  der  ornithologischen  Gesellschaft  in  Luzern. 
Jahrg.  180L— 180Ö.    Luzem  1802-1806 

Ibach  Johannes.  Ist  Jesus  Christus  Gottes  Sohn? 
Einsiedeln,  Benziger. 

Imhof,  P.  Adrian.  Biographische  Skizzen  sämtlicher 
P.  P.  Kapuziner  aus  dem  Kt.  Schwyz.  Mit  12  Tafeln.  Schwyz. 
Steiner. 

—  —  Das  Hospiz  auf  der  Hegina  montium.  Schwyzer- 
zeitung  Nr.  68.  1908. 

 Klostergründung  in  Arth.  Schwyzerzeitung  6-1- 66. 

Gotthardpost  32. 

 Aus  den  lichten  Höhen  der  Seychellen  im  indischen 

Ozean.    Vaterland  200. 

Ithen  Anna.  Über  Tänze  im  Kt.  Zug.  Schweizer. 
Archiv  für  Volkskunde.    9.  Jahrg. 

Kalender  auf  das  Jahr  1906: 

Einsiedler  Kalender.  Darin  :  Der  Bergsturz  von  Gohlau. 
Abt  Kolumban  Brugger  von  Einsiedeln.  —  Abt  Thomas  II.  Bossard. 

Neuer  Einsiedler  Kalender.  Darin:  Nekrologe.  (Siehe 
Anhang)  Dr.  Thomas  Bossart.  neugewählter  Abt.  —  Der  Berg- 
sturz von  Gohlau. 

Zuger  Kalender :  Pilger-  und  Wallfahrten  der  Zuger  na- 
mentlich  nach  Einsiedeln.  Bade-  und  Kurorte  im  Zugerlaude. 
Von  Anton  Weber.  —  Die  Mutter,  Novellette  v.  Isabella  Kaiser. 


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318 


Nid  waldner-Kalender  :  Zwei  Äbte  des  Klosters  Einsiedels 
Ritter  Melchior  Lussv.  —  Der  Tyfel  im  Urnerland.  Aus  Re- 
migis  Jugendjahren. 

Luzerner  Hauskalender:  Darin  Nekrologe.  Goldan,  zur 
Erinnerung  an  den  2.  Sept.  1906.  —  Der  Murihot  Der 
St.  Urbanhof  in  Sursee.    Wasserhose  auf  dem  Zuger-See. 

Der  neue  christliche  Hauskalender:  Darin  historische 
Erinnerungen  an  den  großen  Bergsturz  von  Goldau,  von  Abu 
von  Liebenau.  —  Dr.  Thomas  Bossart,  Abt  in  Einsiedeln.  - 
Der  heil.  Bonifazius. 

Kalender,  historischer  oder  hinkender  Bote,  Bern: 
Darin  Peter  Vogel  und  seine  Tochter  von  Entlebuch.  Josef 
Gisler  und  seine  Frau  von  Seelisberg. 

Kälin  J.  B.  Einladung  zum  Hochzeitsmal.  Mitteil,  des 
hist.  Vereins  des  Kt.  Schwyz. 

Kaufmann,  Dr.  Niki.  Hochw.  Hr.  Chorrherr-Kustos 
Anton  Portmann,  Professor  der  Theologie.  Jahresbericht  der 
höhern  Lehranstalt  Luzern. 

Kamer,  Sebast.  Ant.  Bericht  über  die  Jahre  181t> 
auf  1819.    Freie  Schweizer  Nr.  96.    Volksblatt  Höfe  Nr.  100. 

Kaiser,  H.  AI.  Schulgeschichtliches  aus  Zug.  Zuger 
Neujahrsblatt. 

Keiser,  Isabella.  Aelplers  Kirchweihe.  Skizze  aus 
Nidwaiden.    Vaterland  26J,  262. 

 Signorina,  un  soldo.    Vaterland  263. 

—  Holiho  diahu.  Episode  aus  dem  Ueberfall  der 
Franzosen  in  Nidwaiden.    Zuger  Neujahrsblatt. 

Keßler,  Gottfried.  Der  St.  Agathatag  in  den  schwei- 
zerischen Volksbräuchen.  Vaterland  28.  —  St.  Fridolin  und 
seine  Fest.  Nr.  54.  —  St.  Josephtag  bo.  —  Adventblätter 
275.  —  Der  Hui  im  schweizerdcutsrhen  Sprichwort  52.  Wie 
man  in  der  Schweiz  das  Neujahr  anwünscht  303.  —  Apfel 
und  Birne  im  schweizerdeutschen  Sprichwort  230.  —  Die  Hose 
im  schweizerdeutschen  Sprachgebrauch  40.  —  Der  erste  Schul- 


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319 


tag  III.  —  Die  Kuh  im  schweizerdeutschen  Sprichwort  136. 
—  Die  Seerose  in  Sage  und  Poesie  151. 

Kindlcr,  Fintan.  Die  Uhren.  Ein  Abriß  der  Ge- 
schichte der  Zeitmessung.    Hinsiedeln,  Benziger. 

K i a ss e  r  t ,  Adam.  Entehrung  Maria  durch  die  .luden. 
Eine  antisemitische  Dichtung  Thomas  Murners.  Mit  Holz- 
schnitten des  Straßburger  Hupfuff'schen  Druckes  herausgegeben. 
Jahrbuch  des  Vogesenclubs  21.  u.  22.  Jahrg. 

Der  Kompaß.  Zeitschrift  fürs  Volk.  Redaktion  Für- 
sprech Georg  Beck.  1.  Jahrg.  1.  Xr.  15.  Juli  1905.  Buch- 
druckerei Keller,  Luzern. 

Kopp  K.  M.  Die  physische  Erziehung  bei  den  Päda- 
gogen der  Renaissance.    Pädagogische  Blätter  u.  Separat. 

Koppe  Dr.  C.  Das  Gotthardgebiet  als  Sommeraufent- 
halt.   „Himmel  und  Erde".    IG.  Jahrg. 

Kraft  A.  Le  Lac  d'Ägeri  et  Morgarten.  Le  (Hobe 
Geneve.    T.  VLI11.    Büll,  Nr.  1. 

Kreschner  C.  R.  Die  Pilatussage.  Hamburger  Nach- 
richten.   23.  April. 

Kronenberg  Ignaz.  Drei  Luzerner  Lieder.  Selbstverlag. 

Küchler  A.  Giswiler  Geistliche.  Obwaldner  Volksfrd. 
Nr  61. 

Kuhn  Albert.  Der  katholische  Mann.  Religiöse  Er- 
wägungen und  Übung  für  gebildete  Laien.  Einsiedeln.  Ben- 
ziger u.  Co. 

Ledergerber,  Dr.  Ildephons,  O.  S.  B.  Lukian 
und  die  altattische  Komödie.  Jahresbericht.  Einsiedeln,  Ben- 
ziger u.  Co. 

Leupi  Jos.  Historische  Notizen  über  das  Schloß  Wikon. 
Katholischer  Volksbote  Nr.  3b  u.  folg. 

v.  Liebenau  An n a.  Historische  Erinnerungen  an  den 
großen  Bergsturz  zu  Gohlau.    Neuer  christlicher  Hauskalender. 

—  —  Ans  Frauenherz.  Worte  der  Liebe  und  Freund- 
schaft für  die  katholische  Frau.    III.  Aull.    Dülmen,  Leumann. 


320 

v.  Liebenau  Th.  Aus  dem  Briefwechsel  des  Antiquars 
Karl  Ludwig  von  Haller  von  Königsfelden  und  P.  Urban  von 
Winistörfer  in  St.  Urban.  Anz.  f.  schw.  Alt.  VI.  p.  35  — 
Kulturhistorisches  aus  der  Zeit  der  Gegenreformation  p.  3b'  — 
Rollenbatzen  p.  37.  —  Kulturgeschichtliches  aus  Nidwaiden, 
p.  162.  —  St.  Sulpicius  in  Ober-Balm  p.  256. 

—  —  Abergläubisches  aus  dem  Tessin  Anzeiger  für 
Schweiz.  Geschichte.    36.  Jahrg. 

 Das  Treffen  zu  Carote.  —  Per  la  storia  delle 

Gitadelle  di  Torino  et  di  Vercelli.  Bolletino  storico  della 
Svizzera  italiana. 

 II  landvogt  Gabriele  di  Dierbach  im  Vallemaggia. 

Bolletino  storico.    p.  128. 

—  —  St.  Sulpitius  in  Oberbalm.  Blätter  für  bemiscne 
Geschichte  etc.    1.  Jahrg. 

—  —  Das  Hängeseil  am  untern  Hauenstein.  Basler 
Zeitschrift  f.  Geschichte  u.  Altertumskunde.    5.  Bd. 

 Morgarten  oder  Sattel.    Vaterland  Nr.  5. 

—  —  Bruder  Fritschi  nach  Legende  und  Geschichte. 
Vaterland  Nr.  41. 

Lot  sc  her,  Dr.  P.  Kon  r  ad.  0.  S.  B.  Ueber  den  Bau 
und  die  Funktion  der  Andipoden  in  der  Angiospermen-Samen- 
anlage. Dissertation.  Separat  aus  der  Allgemeinen  botanischen 
Zeitung. 

Lüthi,  E.  Die  bernischen  Chuzen  oder  Hoch  wachton 
im  17.  Jahrhundert.    Pionier  1905. 

Lütolf,  Konrad.    Siehe  Nüscheler. 
(Luzern.)    Der  Gletschergarten  in  Luzern.    Luz.  1005. 
Die  Glocken  von  St.  Leodegar.    Vaterland  19  7 — HKS. 
—  M.  IL     Die  Kntwicklung  Luzerns  als  Fremden- 
stadt.   Vaterland  Nr.  146. 

Maria  vom  guten  Hat.  Kin  Andachlshuch  für  alle  Verehrer 
Mariens.  0.  Aufl.  von  P.  Goluniban  Artho.  Einsiedeln,  Benziger. 

Meyenberg  Alphons.  Das  Geheimnis  und  die  Me- 
li oden  der  Liebe.    Luzern,  Häher. 


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321 


Merenberg  Alphons.  Leichenrede  auf  hochw.  Herrn 
I*farrer  Uttinger  sei.    Zug,  Hlunschi. 

Meier  Alois.  Dr.  med.  Verborgene  Wirbelleiden. 
Dissertation 

Meyer  Ferdinand  v.  Münster.  Ein  Fall  von  ange- 
borneni  großem  Hlasendiverlikel.    Dissertation,  Leipzig. 

Meier  Franz.  Gedanken  über  Kapitalismus,  Arbeits- 
lohn und  Arbeiterwohl.    Luzern,  Schill. 

M  e  i  e  r  P.  8  ig  i  s  b  e  r  t.  Die  Wandgemälde  im  Vorzeichen 
der  Pfarrkirche  in  Sachsein.  Samen. 

Merz  Walter.  Die  mittelalterlichen  Burganlagen  und 
Wehrbauten  des  Kantons  Argau.  Arau,  Sauerländer.  Darin 
die  Stammbäume  der  Grafen  und  Herren  von  Heidegg,  Arburg, 
Geldler  v.  Brunegg  und  Meienberg,  Segenser  im  Argau,  Büttikon, 
Tottikon,  Galmton,  Habsburg,  Schenken  und  Trucbseasen  von 
Habsburg,  Halwil,  zur  Gilgen,  Zwier  von  Evibach,  Homberg. 

M o  h  r  Rudolf.  Euser's  Nänni.  Selbstverlag  der  Safran- 
zunft, Luzern. 

M orgarten.  Hauptmann  Bürkli  am  Morgarten.  Golt- 
hardpost  44,  45. 

—  Wo  liegt  Morgarten:  (Ginsendung  ans  Zug.)  Luz. 
Tagblatt  18,  20. 

Siehe  Liebenau.   Hinterman,  Hürlimann,  Schindler« 
Weber.  Styger. 

Muff  C  öl  est  in.  Zu  Gott,  mein  Kind!  2  Bändchen. 
Einsiedeln.  Benziger. 

—  —  Der  Mann  im  Leben.  Ein  religiöses  Handbüchlein 
für  katholische  Männer.    Kinsiedeln,  Benziger. 

Müller-Dolder  Edmund.  Beiträge  zur  Kenntnis  der 
Verletzungen  der  unterm  Extremitäten  hinsichtlich  ihrer  Folgen 
für  die  Erwerbsfähigkeit.    Dissertation,  Luz.  Schill. 

Müller  J.  J.  Sempacher  Beigen  für  Fc-tdarstellungeu 
von  Turnvereinen  und  höhere  Schulklassen.  Zürich. 

Müller  Karl.  Drei  Aktenstücke  zur  Kirchengeschichte 
im  U>.  .lahrhundert.    Zug,  Neujahrsblatl. 


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322 


Der  Nidwaldner  Bote.  Erscheint  wöchentlich  1  Mal. 
Erste  Nr.  am  23.  Dez  190f>.  Stans. 

Nufer,  Walter.  Die  Fische  des  Yierwaldstältersees 
u.  ihre  Parasiten.  Dissertation.  Basel-Luzern.  Erschien  auch 
in  der  Festschrift  d.  naturf.  Gescllschaf  in  Luzern. 

Nüscheler,  Arnold,  f  Die  Gotteshäuser  d.  Schweiz. 
Dekanat  Sursee.  Fortgesetzt  von  Konrad  Lütolf.  Geschichts- 
freund Bd.  bO. 

Ochsn  er.  Martin.  Huldigungen  beim  Regierungsan- 
tritt des  Fürstabtes  Placidus  Reymann  von  Eiusiedeln.  (10*29 
— lb*  70).    Einsiedler  Anzeiger  52 — ;>4. 

 Urkunden.    Altendorf  betreffend.    Mitteil.  d.  hist. 

Vereins  des  Kts.  Schwyz. 

Odermatt,  Franz.  Der  Wildbach,  eine  Geschichte 
aus  rnterwalden.    Zürich.  Künzli. 

Oechsli.  Wilhelm.  Zur  Tcllsagc.  Neue  Zürcher- 
zeitung  Nr.  144 — 147. 

Omlin,  L.  Bruderklausen-Büchlein  oder  des  seligen 
Nikiaus  von  der  Flüe  lehrrreiehes  uud  wunderbares  Leben. 
Einsiedeln,  Benziger. 

Ott.  G.  Gohlau  und  der  Bergsturz  vom  Kolmberg  am 
2.  Sept.  ISO«.    Luzern,  Schill. 

P.  A.  B.    l'eber  den  .Juchlipa!.'>.    Obwald.  Volksfrd  6«. 

Pannebeck,  .1.  .1.  (geologische  Aufnahme  d  Umgebung 
von  Seelisberg  am  Yierwaldstättersee.  Beitrag  zur  geologischen 
Karte  der  Schweiz.    Lieferung  17.    Bern.  Slämplli. 

Portmann.  Dr.  Hans.  L'eber  Meningitis  tuberculosa 
nach  Beobachtung  d.  medizinischen  Klinik  i.  Zürich.  Luz.  Schill. 

Hinghol/.  Od  ilo.  Meinrads-Büchlein.  Das  Leben  u. 
die  Verehrung  des  Märtyrers  von  Eiusiedeln  samt  den  ge- 
wöhnlichen Andachten  und  Gebelen.    Einsiedeln  190"). 

—  —  Die  allen  Pilgerzeichen  v.  Einsiedeln.  Alte  und 
Neue  Welt.    39.  .Jahrg.  p.  227. 

—  —  Die  St.  Meinrads-Brudersehaft  in  Einsiedeln.  Ein- 
siedler Anzeiger  28 — 30. 

-  —  Der  Märtyrertitel  des  seligen  Meinrad.  Schweiz. 
Kirchenzeitung  23. 


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323 


Kingholz  Odilo.  Die  Insel  Ufnau.  Eine  geschichtliche 
Skizze.    Einsiedler  Anzeiger  66,  67. 

 Die  Insel  Ufnau.  Eine  geschichtliche  Skizze.  Frem- 

denblatt  für  den  oberen  Zürichsee.  Nr.  4.  Einsiedler  Anz.  66  67. 

Ritter  Jost  Segesser.    Vaterland  Nr.  265,  266,  282. 

Rothe  Ii  n  Eduard.  Erinnerungen  eines  Lehrerveter- 
anen.    Tagblatt  172. 

Hütlimann  Karl.  Die Zugerschen Almend korporationen- 
Inaugural-Dissertation.    Bern,  Stänipfli. 

Dr.  S.  Aus  Unteriberg.  (Wassermühlkessel)  Vaterland. 210. 

S  a  k  o  1  o  w  s  k  i  Paul.  Richard  Wagner  in  der  Schweiz. 
In:  Die  Schweiz,  Illustrierte  Zeitschrift.    VIII.  Jahrg.  Zürich. 

S  ä  n  g  e  r  b  1  a  1 1  des  Man  nerchors  Luzern.  Monatlich  1  mal. 
1.  Nr.  am  9.  Dez.  1905. 

Schindler  A.  Dr.  Hürlimanns  Morgarten.  Freie 
Schweizer  Nr.  13. 

 Hünenbergs  Pfeil.    Echo  vom  Rigi.    Nr.  43. 

Schmid,  Dr.  Fr.  X.  Die  Einwirkung  wirtschaftlicher  u. 
confessioneller  Zustände  auf  Eheschließung  und  Ehescheidung. 
Ein  Beitrag  zur  schweizerischen  Moralstatistik.  Inauguraldis- 
sertation.   Luzern.    Selbstverlag  des  Verfassers. 

Schnyder  Michael.  Hochalpine  GrülJe  vom  ürner- 
boden.    Altdorf,  Gisler. 

— , —  Beim  jungen  Blut.  (Ferienreise  über  die  Frutt.) 
Vaterland  157. 

Schollenberger  J.  Geschichte  der  Schweiz.  Politik. 
1.  Lieferung.  Huber,  Frauenfeld.  —  Dazu  Besprechung  von 
Hein.  Flach.  Neue  Zürcherzeit.  Nr.  202.  (Tellsage  betreffend) 
Tagblatt  der  Stadt  St.  Gallen.  219. 

S  c  h  ö  t  z .  Ausgrabungen  von  Pfahlbauten.  Anz.  f.  schw. 
Alt.  p.  178. 

Schulbuch.    Drittes,  für  Schweiz.  Primarschulen  (für 
die  Primarschulen  des  Kt.  Luzern).    Einsiedeln  Benziger. 
Gcschichtsfrd.    Bd.  LXI.  21 


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324 


Schulgesetz  des  Kt.  Unterwaiden  nid  dem  Wald. 
Sinns,  von  Matt. 

Schütz  A.  in  Ruswil.  Ist  der  Kathetcrismus  bei  der 
acuten  Otitis  media  purulensta  wegen  einer  komplicierenden 
Mastoiditis  indicirt  oder  konraindicirt?  Luzern.  Dissertation. 

Die  Schweiz.    13.  Heft.  Teilnummer. 

Schweizer  Eduard.  Das  Gemeindepatronatsrecht  in 
den  Lirkantonen.  Diss.  Separat  aus  Zeitschrift  für  Schweiz. 
Recht.  Basel. 

Schwei  zerKunstkalender.  Herausgegeben  von  Dr. 
C.  H.  Bar,  Zürich.    Kommissionsverlag.    Ed.  Raschers  Erben. 

1.  .lahg.  1905.  Darin:  Das  Beck-Leu'sche  Haus  in  Sursee. 
Das  Sakramenthäuschen  zu  St.  Oswald  in  Zug.  Der  Rosen- 
kranzaltar in  der  Kirche  zu  Stans.  Der  Turm  der  Pfarrkirche 
in  Stans. 

2.  Jahrg.  1006.  Darin:  LInterwaldner  Bauernhaus.  Das 
Schlößchen  Apro  in  Seedorf.  Die  gotische  Monstranz  in  der 
Pfarrkirche  zu  Altdorf.  Der  Brunnen  an  der  Hirschmattstraße 
zu  Luzern.  Innenansicht  der  Klosterkirche  in  Seedorf.  Bas- 
relief von  der  Decke  des  Hauses  Orelli-Corraggioni  in  Luzern. 

Schweizergarde  die  päpstliche,  Vaterland  2(>7 — 200. 

Das  Schwyzerpanner  und  sein  Eckquartier.  Schwyzer- 
zeitung  49. 

Se e  b ö c  k  P h  i  l ib e  r  t .  Tuet  dieses  zu  meinem  Andenken. 
Ein  Belrachtungsbuch  über  das  hl.  Meßopfer.  Einsiedeln,  Ben/.iger. 

v.  Segesser  H.  A.  und  Durrer  R.  Das  Familienbuch 
des  Gardehauptmanns  Jost  Segesser.    In:  Archives  heraldiques 

SLÜSSOS. 

Stadel  mann  Dr.  J.  Berner  Ortsnamen  helvetisch- 
römischen  Ursprungs.   Berner  Taschenbuch. 

St.  B.  Vom  Samiklausjagen,  2«Sf>. 

Steiner  Timotheus.  Das  Kapuziner-Kloster  Schüpf- 
heim.  Geschichtliche  Notizen  zu  seinem  50jährigen  Bestand. 
Eiusiedelu. 


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325 

Strübi  A.  Die  Alpwirtschaft  im  Kt.  Luzern.  Schweiz. 
Alpstatistik  15.  Jahrg. 

Stirnimann  Dr.  Fritz.  Tuberkulose  im  ersten  Le* 
bensjahre.    Inauguraldissertation.  Berlin. 

Stocker,  Dr.  Friedrich.  Die  Schularztfrage  auf 
Grund  bisheriger  Erfahrungen.  Jahrbuch  der  Schweiz.  Gesellsch. 
für  Schulgesundheitspflege  und  separat.  Zürich. 

St  oessei,  Erich.  Die  Schlacht  bei  Sempach.  Inau- 
guraldissertation.   Berlin  1905. 

Strunz  F.  Theophrastus  Paracelsus.  Ein  Beitrag  zur 
Geschichte  der  christlichen  Humanität.  Monatshefte  der  Co- 
meniusgesellschaft.    Nov.— Dez.  1903. 

Styger  Martin.  Die  Schlacht  am  Morgarten  1315. 
Eine  (Jucllenstudie  über  die  Lage  des  Schlachtfeldes  und  den 
Hergang  der  Schlacht.  Schwyz,  Triner.  Erschien  auch  in 
Nr.  43,  47,  49,  51  des  Boten  der  [Jrschweiz.  Besprechung 
in:  Gotthard  Post  36.  Zuger- Nachrichten  104,  105.  Urner 
Wochenblatt. 

--  —  Die  Schlacht  am  Morgarten.  Bote  der  Ursehweiz« 
Nr.  74—77.    Entgegnung  auf  Zuger-Nachrichten  Nr.  104. 

—  —  Zur  Heimatkunde  der  Innerschweiz.  (Morgarten 
Schlacht).    Vaterland  299. 

 Ein  Ehekontrakt  aus  dem  16.  Jahrhundert.  Mitteil. 

des  bist.  Vereins  des  Kts.  Schwyz. 

Th.  M.  Hestauriertes  Gemälde  von  Calva  in  der  Kapu- 
zinerkirche in  Zug  210. 

Tobler  Ernst  Viktor.  •  Luzern  zur  Fastnachtzeit. 
Wöchentliche  Unterhaltungen.    Enz.  Nr.  13. 

Tobler  Gustav.  Die  Genesis  der  Winkelriedfrage.  — 
Die  Bärenholdlieder  und  ihr  Verfasser.    Bern,  G.  Grünau. 

Troxler  J.    Die  Fünförtigen  in  Schwyz.  Vaterland  227. 

Tri.  Zur  Geschichte  des  Männerchores  Alldorf.  Gott- 
hardpost 38-39. 


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326 


Uri.  Inventarhim  des  Zeüghaußes  zu  Ury  etc.  XI.  Neu- 
jahrsblatt von  Uri. 

Villiger  Burchard.   Rabenvolk.   Vaterland  18.  Der 

Vogel  mit  dem  langen  Gesicht.  Schnepfenstrich  65.  Beim 
Holunderstranch,   145.    Unter  der  blühenden   Linde,  176. 

Unsere  Feldhühner  239. 

Vor  35  Jahren.  Erinnerung  an  die  Grenzbesetzung  vom 
Jahre  1870.  Von  einem  Unteroffizier  der  Scharf  schützen- 
kompegnie  43.    Tngblatt  Nr.  185.  — 

W.  Exlibris.    Luzerner  Tagblatt,  Nr.  52. 

Weber  Anton.  Stadtpfarrer  F.  X.  Uttinger  in  Zug, 
besonders  seine  litterarische  und  historische  Betätigung.  Zuger 
Nachrichten.  Nr.  6.  Kunstgewerbliches  (Glasmalerei  u.  Kera- 
mik) aus  Zürich-Zug.  Nr.  48.  Bessere  Benützung  der  zuger- 
ischen  Bodenallmenden.  Nr.  27.  Kirchen-  und  Schulgeschicht- 
liches aus  Zug.  Nr.  15,  16,  18,  19,  20,  22,  39—45.  Uber 
Spielen,  Tanzen  und  Rauchen.  Geschichtliche  Notizen  über 
bezügliche  frühere  Anordnungen  und  Verbote  zugerischer  Be- 
hörden. 27.  Baugeschichtliches  über  Oberägeris  vierten  Kir- 
chenbau. 47—49.  Dr.  S tadlins  Geschichte  von  Zug.  51.  52. 
Pilger-  und  Wallfahrten  der  Zuger,  vorab  nach  Einsiedeln  65. 
Fronleichnamsprozessionen  und  wie  sie  früher  in  Zug  gehalten 
71.  Orgeln  und  Glocken  der  Pfarrkirche  in  Monzingen  85,  149. 
Sonnenünsternis  von  1706  nach  einem  Berichte  des  zugerischen 
Stadtratsprotokoll  105. 

—  —  Karl  v.  Gonzenbach  auf  SchloU  Buonas.  Vaterl.  276. 

—  —  Zum  50.  Jahrg.  des  Zugerkalenders.  —  Bade- 
und  Kurorte  im  Zugerlande.   Schönbrunn.  Morgartendenkmal. 

Zugerkalcnder. 

Wind  Alois.  Pater  Dominicus  von  Kaiserstuhl.  Ein 
Lebensbild  aus  dem  17.  Jahrh.    Vaterland  69 — 71. 

Wollerau.  Ein  Blatt  aus  der  Geschichte  des  hintern 
Hofes  Wollerau.    Bote  der  Urschweiz  18. 

Wymann  Eduard.  Uri-Bhcinau.  Ein  Beitrag  zur 
Geschichte  der  Felix  und  Regula- Verehrung.  Urner  Neu- 
jahrsblatt. 1905  S.  37—100.    Besprechungen  :  Neue  Zürcher 


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327 


Nachrichten  Nr.  12.  (Dr.  Büchi).  Urner  Wochenblatt  Nr.  2. 
(Dr.  Gisler).  Kirchenzeitung  Nr.  8.  (Prof.  Mayer).  Schweiz. 
Rundschau  IV.  Heft.  (Gabriel  Meier).  Analecta  Bollandiana 
Bd.  24.  Seite  399.  (A.  Poucelet.)    Sonntagsblatt  des  Bund. 

 Zur  Zugerschen  Reliquienkunde.  Zuger  Neujahrs- 
blatt 1905. 

—  —  Zur  Sittengeschichte  des  XV.  Jahrh.,  in  der 
Diözese  Basel.    Anz.  f.  schw.  Gesch.  Nr.  4. 

—  —  Die  Fronleichnamsprozession  im  alten  Rheinau. 
Schweiz.  Rundschau.    IV.  Heft. 

 Liturgische  Taufsitten  in  der  Diözese  Konstanz. 

Geschichtsfreund  b'O. 

—  —  Lob  der  Wachholderbeere  und  der  Esche.  Urner 
Wochenblatt  Nr.  1.  —  Ein  kostbarer  Schatz  in  Uri.  Nr.  15.  — 
Aus  einem  alten  Reisehandbuch.    Xr.  31. 

—  —  Historische  Kritik  und  Brevier.  Neue  Zürcher 
Nachrichten  Nr.  20.  Alte  Zürcher  Inserate  84.  Palmsonntags- 
bilder aus  Unterwaiden  10Ü.  Aus  dem  alten  Ziiiich  111. 
Eine  Alpmesse  in  Unterwaiden  Nr.  179,  181,  183  und  Obw. 
Volksfreund.  August. 

—  —  Ein  Urner  Künstler  (Lukas  Wiestner)  im  Dienste 
des  zürcherischen  Stiftes  325. 

 Alter  Denkspruch  für  Alkoholiker.    Volkswohl  1. 

—  -  Ein  Organ  für  Schweiz.  Kirchengeschichte.  Va- 
terland 27.  —  Pergamentbilder.  155. 

Abergläubische  Kirchweihsitte  im  Kloster  Rheinau.  Schw. 
Arch.  f.  Volkskunde.    9.  Jahrg. 

—  —  Josef  Anton  Omlin,  ein  Komponist  aus  Unter- 
waiden.   Obw.  Volksfrd.  74. 

 Zwingliana.  —  D;is  Waldstätterkapitel.  Schweiz. 

Rundschau,  p.  481. 

Zach  aus.  Etwas  über  Kartenspiel  und  insbesondere 
über  den  Jaß.    Einsiedler  Arzeiger  32. 


Zb.  (Th.  Bucher.)  Vom  Luzerner-  zum  Gardasee.  Vater- 
land 191,  192,  196. 


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328 


Zahn  Ernst.  Clari-Marie.  Ein  Kornau.  Stuttgart  und 
Leipzig  und  Alte  und  Neue  Welt. 

 Fastnacht-  und  Kirchweihfahrten  von  und  nach 

Uri  im  15.  und  lb\  Jahrhundert.    XI.  Neujahrsblatt  von  Uri. 

B.  V.  Zehn  Jahre  Ferien.  Basel,  Mariastein  etc.  Va- 
terland, 214,  223. 

Zeiger  P.  Gabriel.  Von  Zug  nach  den  oslafrikani- 
schen  Inseln.   Zuger  Nachrichten  Nr.  138.   Freier  Schweizer  05. 

Zernp  Jos.  Terrakotta-Relief  von  1513  mit  Wappen 
des  Jakob  Techtermann  und  Regula  Ammann.  An/,  f.  schw. 
All.    VI.  Bd.  24.  138. 

U.  R.  Im  Hochtal  von  Ägeri  und  Morgarten.  Neue 
Zürcher/eitung  Nr.  16b. 

Zug.  Ein  Gemälde,  „Grablegung  von  Calva"  in  der 
Kapuzinerkirche  zu  Zug.    Vaterland  210. 

—  Die  Einsiedelei  St.  Verena  bei  Zug.  Zuger  Nach- 
richten.   Nr.  44. 

—  Das  Schloß  Sargans  und  seine  Beziehungen  zu  Zug. 
Zuger  Nachrichten.  60. 

—  Das  Kapuzinerkloster  in  Zug.  Zuger  Nachlichten. 
95,  9b. 

-  Das  Fischereirecht  am  Ägerisce.  Zuger  Nachrichten.  149. 
Zur  100jährigen  Jubelfeier  der  Vollendung  von  Schillers 
Wilhelm   Teil.     Programm   der  Teilaulführung  in  Altdorf. 
AUdorf,  von  Matt. 


Anhang. 

Nekrologe  aus  den  V  Orten  vom  Jahre  1905. 

Johann  Arnold,  Großrat  in  Wikon  1838-1905.  Tag- 
blatt. 14,  16. 

Karl  Aschwanden  von  Seelisberg,  Pfarrhelfer  in  Mor- 
schach. 1841 — 1905.  Schwyzerzeitung  25.  Urner  Wochen- 
blatt. 11. 


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329 


P.  Otto  Bitschnau  von  Tschagguns,  Conventual  in  Ein- 
siedeln    1825— 1005.    Volksblatt  Höfe  61. 

Jakob  Bossart  von  Schötz,  Gemeindeammann.  Vaterland.  46. 

P.  Columban  (Johann  Baptist)  Brugger  von  Basel,  Abt 
in  Einsiedeln.  1855—1905.  Vaterland  119,  121.  Einsiedler 
Anz.  40.  41.  Volksblatt  Höfe  41,  42.  Schwyzerztg.  41.  Bote 
der  Urschweiz,  40,  41.  Zuger  Nachrichten  60.  Ob  waldner 
Volksfreund  42.  Neuer  Einsiedler  Kalender.  Einsiedler  Kalender. 

Friedrich  Bucher  von  Altbüron,  Gerichtschreiber  in  Reiden. 
1875—1905.    Vaterland  201. 

Friedrich  Bucher,  Dr.  med.  in  Luzern.  1871 — 1905. 
Luz.  Tagblatt  89. 

Gottlieb  Bucher,  Landschreiber  in  Samen.  1866-—1905. 
Obwaldner  Volksfreund  20.  Vaterland  58.  Tagblatt  57.  Bote 
der  Urschweiz  20. 

Josef  Leonz  Bucher  von  Grotidietwil.  Buchdrucker  in 
Luzern.    1831—1905.    Tagblatt  193. 

Jean  Burri  von  Malters,  alt  GrolArat.  1843 — 1905.  Tag- 
blatt 126.    Luz.  Hauskalender. 

P.  Casimir  Christen  von  Andermatt,  Exprovinzial,  O.  C. 
1846—1905.  Neuer  Einsiedler  Kalender.  Urner  Wochenblatt  16. 

Leonhard  Christen  von  Andermatt,  alt  Ratsherr  in  Alldorf. 
1831— 1905.    Urner  Wochenblatt  20. 

Leodegar  Corragioni-Orelli,  alt  Bankdirektor  in  Luzern 
1825— 1900.    Anz.  für  Schweiz.  Geschichte  1905. 

Rafael  de  Courten  von  Siders,  General.  1809—1904. 
Neuer  Einsiedler  Kalender. 

Arnold  Deschwanden,  Regierungsrat  in  Stans.  1847 — 
1905.  Vaterland  114.  Tagblatt  115.  Gotthardpost  20.  Nidw. 
Volksblatt  20.    Luz.  Hauskalender  1906. 

Josef  Durrer,  Adjunkt  des  eidg.  statist.  Bureaus.  1848 
—  1900.    Anz.  für  Schweiz.  Geschichte  1905. 

Josef  Eberle  von  Rorschach,  Prälat,  Pfarr-Rektor  in 
St.  Gallen.    1840—1905.    Neuer  Einsiedler  Kalender. 

Ludwig  Falck  von  Luzern,  Banquier.  1838—  1905.  Va- 
terland 263.  Luzerner  Volksblatt  136. 


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330 


P.  Alberik  Fischer  von  Rohrdorf,  Beichtiger  in  Eschen- 
bach.   Vaterland  18. 

Xav.  Fischer  von  Triengen,  Sekundarlehrer  in  Meggen. 
1843—1904.    Luzern  Schulblatt  21.  Jahrg. 

Melchior  Frei  von  Sempach,  Kaplan  in  Sempach.  1826 
—1905.    Vaterland  38.    Luz.  Volksbl.  2  t. 

Nikolaus  Frei  von  Ettiswil,  Gemeindeammann  in  Ettis- 
wil.    1838—1905.    Landwirt  Nr.  49. 

Christian  Frener,  Schreiblehrer  in  Luzern.  1830—1904. 
Luz.  Schulblatt  21.  Jahrg. 

Franz  Fulger.  Kaplan  in  Bürgien.  f  1905.  Urner  Wo- 
chenblatt 3. 

Josef  Gisler,  Pfarrer  in  Bürgeln.  1859 — 1899.  Anz. 
ür  Schweiz.  Geschichte  1905. 

Josef  Glanzmann,  Gemeinderatspräsident  in  Escholzmatt. 
1851  —  1905.    Vaterland  Nr.  204.    Tagblalt  Nr.  1,  1906. 

Karl  von  Gonzenbach  auf  Schloß  Buonas.  1841  —  1905. 
Vaterland  276. 

Eduard  Graf,  Dr.  phil ,  von  Schütz  1858—1905.  Vater- 
land 221. 

Richard  Grießer  von  Baistal,  Prof.  am  Kollegium  in 
Schwyz.  1869—1905. 

Johann  Grüter  von  Ruswil,  Großrat  und  Gemeindeprä- 
sident, 1851—1905.    Vaterland  93.    Entlebucher  Anz.  32. 

Josef  Gut,  Kriminalrichter  uud  Gerichtsschreiber  in  Sursee. 
1846—1905.    Vaterland  3.    Luz.  Volksblatt  3. 

Peter  Gwerder  von  Brunnen,  alt  Bezirksrichter  1834— 
1905.    Bote  der  Urschweiz  6. 

Albert  Henggeier,  Regierungsrat  in  Zug.  1826 — 1905. 
Zuger  Nachrichten  126. 

Josef,  Xaver  Hornstein  von  Villars-sur-Fontenais,  Erz- 
bischof  von  Bukarest.    1840—1905.    Vaterland  129. 

Jakob,  Anton  Hürlimann  v.  Walch wil,  Gemeindeschreiber. 
1845—1905.    Zuger  Nachrichten  95. 

Karl  Jauslin  von  Muttenz,  Kunstmaler.    1842 — 1904. 
Neuer  Einsiedlerkalender. 


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331 


P.  Alois  Ibele  von  Feldkirch,  Gonventual  in  Eiusiedeln. 
1825—1005.    Volksblatt  Höfe  61. 

AI.  Indcrbitzi  von  Ingenbohl,  alt  Lehrer  und  Gemeinde- 
schreiber in  Ingenbohl.  1840—1905.  Bote  der  UrschwMz  82. 

Andreas  Iten,  Sekundarlehrer  in  Unterägeri.  1839—1005. 
Zuger  Nachrichten  129.  130. 

Meinrad  Kälin  von  Einsiedlen,  Maler  1837—1905.  Ein- 
siedler Anz.  32. 

Klemens  Kaufmann-Vock  von  Horw,  alt  Lehrer  in  Luz. 
1833—1905.    Vaterland  134.    Luz.  Schulblatt.    21.  Jahrg. 

Leonz  Kaufmann  von  Horw.  Großrat.  1849 — 1905. 
Luzerner  Volksblatt  102.    Vaterland  123. 

Julius  Knüsel  von  Udligenswil,  Lehrer  in  Weggis.  1861 
—1904.    Luz.  Schulblatt.    21.  Jahrg. 

Andreas  Koller  von  Nebikon,  alt  Lehrer  und  Gemeinde- 
ammann. 1810—1905.  Vaterland  35.  Luz.  Schulblatt.  21.  Jahrg. 

Johann  Kronenberg  von  Willisau,  Großrat.  1831—1905. 
Tagblatt  62. 

Anton  Küchler  von  Alpnach.  Pfarrhelfer  in  Kerns.  1839 
—1905.  Vaterland  206.  Obwaldner  Volksfreund  71.  Archiv 
für  Volkskunde.    9.  Jahrg. 

P.  Luzius  Lang  von  Retschwil,  O.  G.  in  Sursee.  1839 
—1905.    Luzerner  Volksblatt  33.    Schwyzerzeitung  25. 

P.  Bernhard  M.  Lierheimer  von  Eichstädt,  O.  S.  B.  in 
Muri-Gries.    1826—1900.    Anz.  für  Schweiz.  Geschichte  1905. 

P.  Benedikt  Litschi  von  Feusisberg,  Conventual  in  Ein- 
sicdeln.    1849— 1905.    Einsiedler  Anz  98. 

Johann  Luternauer  von  Pfaffnau.  alt  Lehrer  in  Luzern. 
1826    1905.    Luz.  Schulblatt.    21.  Jahrg.    Tagblatt  176. 

Andreas  Meier  von  Butüsholz.  Sekundarlehrer  in  Hochdorf. 
1817-19()5.  Luz.  Schulblatt  21.  Jahrg.    Luz.  Volksbl.  50. 

Johann  Jakob  Meier,  Sprachlehrer  in  Luzern.  1838— 
1905.    Tagblatt  74. 

Nina  Meier,  alt  Lehrerin  in  Luzern.  1829—1905.  Luz. 
Schulblatt,  21.  Jahrg. 

P.  Pius  Moicr,  Konventual  von  St.  Urban  1823—1905. 
Vaterland  263. 


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332 

P.  Vinzenz  Motschi  von  Ober-Buchsiten.  Abt  in  Maria- 
stein-Dürrenberg.  1839 — 1905.  Vaterland  118.  Neuer  Ein- 
siedlerkalender. 

P.  Alban  Murer  von  Beggenried,  O.  Cap.  Senior  in  Schwyz. 
1834—1005.  Schwyzerzeitung  53.  Urner  Wochenblatt  27. 
Nidw.  Volksblatt  27. 

Augustin  Müller,  Tierarzt  in  Ruswil.  1844 — 1905.  Tag- 
blatt 108. 

Johann  Müller  von  Zug,  Kantonsingenieur  in  Altdorf. 
1846—1905.    Gotthardpost  8. 

Karl  Rudolf  Müllcr-Muheim  von  Altdorf,  alt  Regierungs- 
rat.   Vaterland  223. 

Josef  Nietlisbach,  Dekan  in  Wohlen.  1833—1904.  Neuer 
Einsiedler  Kalender. 

Max  Peier  von  Willisan,  Ingenieur.  1874—1905.  Tagbl.239. 

Ludwig  von  Pfyffer-Heydegg.  1838 — 1905.  Vaterland 
245.    Luzerner  Volksblatt  129. 

Anton  Portmann  von  Schüpfheim,  geb.  in  Ruswil.  1847 
— 1905.  Prof.  der  Theologie,  Chorherr  Gustos  in  Luzern. 
Vaterland  108.  Luz.  Volksblatt  57.  Entlebucher  Anz.  38. 
Jahresbericht  der  höh.  Lehranstalt  Luzern.  Neuer  Einsiedler 
Kalender. 

Alois  Räber  von  Ebikon,  Großrat  und  Präsident  des 
Kriminalgerichtes.  1834 — 1905.  Vaterland  35.  Tagblatt  35. 
Entlebucher  Anz.  13.    Luz.  Hauskalender. 

Nazar  von  Reding-Biberegg  von  Schwyz,  Mayor.  1862 
—1905.    Bote  der  Urschweiz  Nr.  3. 

Nazar  Reichlin  von  Schwyz,  Notar  1844 — 1905.  Bote 
der  Urschweiz  79.    Schwyzerzeitung  80. 

Josef  Rogger  von  Eich,  Kaplan  zu  Maria  Zell  bei  Sursee. 
1855—1905.    Luzerner  Volksblatt  100.    Vaterland  123. 

Heinrich  Scherer-Haas  von  Meggen,  Präsident  f  1905. 
Tagblatt  230. 

Josef  Schill  von  Inwil.  Buchdrucker  und  Redaktor  in 
Luzern.  1850—1905.  Vaterland  Nr.  72.  Tagblatt  Nr.  72. 
Kathol.  Volksbote  13. 


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333 


Athanasius  Schmid  von  Heiden,  alt  Großrat.  1828— 
1906.    Tagblatt  84,  85.    Luz.  Hauskalender. 

Franz  Schmid  von  Menznau,  O.  C.  in  Arth.  1839—1905. 
Vaterland  282. 

Jos.  Schnyder,  Oberzugführer  1846 — 1905.    Luz.  Hausk. 

Dominik  Schwerzrnann  von  Zug,  Ratsherr.  Zuger  Nachr.  32. 

Alois  Sigrist-Schmid  von  Meggen  Präsident  des  luzer. 
Bauernvereins.  1834—1905.  Vaterland  95,  96.  Tagblatt  95. 
99.    Landwirt  17.    Luz.  Hauskalender. 

Ulrich  von  Sonnenberg  von  Luzern,  Oberst.  1851 — 1905. 
Vaterland  82.    Luz.  Hauskalender. 

P.  Josef  Spillmann  von  Zug  S.  J.  1842—1905.  Nr.  25- 27. 
Neuer  Einsiedler  Kalender. 

Engelberta  Stähelin  v.  Nieder-Helfenschwil,  Vorsteherin  der 
Erziebungs-Anstalt  Altdorf.   1829—1905.  Urner  Wochenbl.  16. 

Josef  Vogel-Thalmann  vom  Kellerhof  in  Malters.  1833 
—1905.    Tagblatt  126. 

Jos.  Theiler  von  Wertenstein,  Lehrer  in  Zug.    1861 — 

1904.  Zuger  Nachrichten  53. 

Michael  Trutmann,  Hotelier  in  Seeiisberg,  alt  Hegierungs- 
rat.  1833—1905.    Urner  Wochenblatt  10. 

Franz  Xaver  Uttinger,  Pfarrer  in  Zug.  1845—1904. 
Neuer  Einsiedlerkalender. 

P.  Nikolaus  Vogt  von  Allschwil,  Prof.  in  Samen.  1854 
—1905.    Obwaldner  Volksfrcund  93. 

Hans  von  Matt,  Buchhändler  in  Stans.  t842— 1900. 
Anz.  für  Schweiz.  Geschichte  1905. 

Josef  Leonz  Weibel,  Großrat  in  Luzern.  1847 — 1899. 
Anz.  für  Schweiz.  Geschichte  1905. 

Anton  Winet,  alt  Landamann,  von  Altendorf.  1827— 

1905.  Volksblatt  Höfe  Nr.  81.  82.  Vaterland  Nr.  238. 
Schwyzerzeitung  82.    Einsiedler  Anzeiger. 

Athansia  Wymann  von  Sachsein,  Direktorin  des  Lehrer- 
innen-Seminars in  Menzingen.    1839 — 1905.    Vaterland  147. 


Josef  Maria  Wyrsch  von  Buochs,  alt  Regierun ngsrat. 
1851—1905.    Nidw.  Volksblatt  27. 


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Der 


Geschichtsfreund. 


MITTEILUNGEN 

des 

historischen  Vereins  derVOrte 

Luzern,  Uri,  Schwyz,  Unterwaiden 
und.  Zug. 


(? 


Band  LXII. 


oooaooo  ST  ANS  1907.  o  o  o  o  o  o  o 
In  Kommission  bei  Hans  von  Matt  h,  C?. 
Buchdruckerei  von  Ad.  $  P.  von  Matt. 


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Der 


Geschichtsfreund. 

Mitteilungen 

des 

historischen  Vereins  der  fünf  Orte 

Luzern. 
Uri,  Schwyz,  Unterwaiden 
und  Zug. 


Stans. 

Typ.  von  Ad.  &  Paul  von  Matt.  —  In  Kommission  bei  Hans  von  MutUv.  Co. 

1907. 


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Inhalt. 


Seite 

Jahresbericht                ...    V 

Gi.  Jahresversammlung  in  Samen  am  17.  September  UKJo  V 

Beriehl  des  Vorstandes  über  »las  Vereinsjahr  HKX>  07  VIII 

Bericht  der  Sektionen  über  das  Vercinsjahr  l!KX./07  \ 

Nekrolog  der  verstorbenen  Mitglieder   XIII 

Verzeichnis  der  Mitglieder,  sowie  »1er  Vereine  und  Institute, 
Publikationen  deren  durch  Tausch  oder  Kauf  erworben 

werden   XXV 

Die  Kigenleute  des  Gottc'diaus^erichtes  am  Menzm^er-Beiv-e 

un<l  im  Ae^eritale.    V*.n  a.  Landammann  An!.  Weber  . 
Die  WuotansM^e  im  alten   lauern.     Von   Dr.  Üenward 

Brandsletter   101 

Ortsnamens!  udien  auf  Men/,benn(.    Von  Dr.  Josef  Leopold 

Brandstetter  Uli 

Der  iiiteste  Steuerrodel  Luzerns  (d-Joi).    Von   F.  Xaver 

Weber.  Archivar  1&3 

Urkuudcnbiich  des  Stiftes  Bero-Mwnster.   II.  Bd.  Bog.  1— i 


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Jahresbericht. 


L 

Protokoll  der  64.  Jahresversammlung  des  Histor» 
Vereins  der  V  Orte  in  Samen  am  1 7.  Sept.  1 906. 

Am  Montag  nach  dem  eidgenössischen  Bettag  1906,  als 
nach  heißem  Sommer  und  warmem  Herbstanfang  die  Berge 
des  heimelig-schönen  Obwaldnerlandes  im  ersten  Schnee  er- 
glänzten, versammelten  sich  die  Fünförtigen  zur  Tagung  in 
S  a  r  n  e  n. 

1.  Um  10  Uhr  des  genannten  Tages  entbot  Herr  Fest- 
präsident Dr.  med.  E.  Ettlin  im  Rathaus  zu  Samen  allen  an- 
wesenden Vereinsmitgliedern  herzlichen  Willkoni  in.  Daran 
.  knüpfte  er  übungsgemäß  einen  kurzen  Lebensabriß  der  seit 
der  letzten  Jahresversammlung  verstorbenen  Mitglieder  des 
Vereins.    Es  sind  deren  folgende: 

Nazar  Keichlin,  Notar  in  Schwyz, 
Ludwig  von  Pfyffer-Heidegg  in  Heidegg, 
Jos.  Zünd,  Fürsprech  in  Luzcrn, 
Ludwig  Falck,  Banquier  in  Luzern, 
Josef  Schmid,  alt  Oberlichter  in  Schüpfheim, 
Goltfncd  Blunschi,  Pfarrer  in  Sarmenstorf. 
Dagobert  Keiser,  Architekt  in  Zug, 
Albert  Achermann,  Seminarlehrer  in  Hitzkirch, 
Johann  Philipp  Meienbcrg.  alt  Kantonsrat  in  Baar, 
Franz  Britschgi,  alt  Kcgicrungsrat  in  Sächseln, 
Josef  Seiler,  alt  Regierungsrat  in  Samen, 
Xaver  von  Weber,  Kanzleidirektor  in  Schwyz, 
Dr.  Kaspar  Moritz  Widmer.  Pfarrer  in  Baar, 
Josef  M.  Gamenzind,  Landschreiber  in  Gersaii, 
Lusser  Alois,  Verwalter  in  Altdorf. 


VI 


2.  Das  Protokoll  der  letzten  Jahresversammlung  in  Schwyz 
wurde  verlesen  und  genehmigt. 

iL  Als  Slimmenzähler  wurden  gewählt  Georg  Mayr  von 
Raldcgg  und  Franz  Fischer  von  Luzern. 

4.  Der  Aktuar  Dr.  Josef  Ilürbin  verlas  den  Bericht  des 
Vorstandes  über  das  Vereinsjahr  RH)ö  1 IMMi. 

f>.  Herr  Rechnungsrevisor  \Vyl.>  von  /ug  erstattete  Be- 
richt über  die  Rechnung  vom  1.  Aug.  ÜN)ö  bis  1.  Aug.  190(> 
und  beantragte  Genehmigung  der  Rechnung  sowie  Verdankung 
an  den  Rechnungssteiler  und  Kassenwart.  Bankier  Rudolf  Tobler 
in  Luzern.    Die  Versammlung  stimmte  diesem  Vorschlag  zu. 

u\  Als  neue  ordentliche  Mitglieder  wurden  folgende  14 
Herren  aufgenommen : 

Rritseh^j  Knm/..  i.  Kren/  in  Sächseln. 

Lorra^ioni  d'Orelli.  Dr.  jur.,  Le^alionssekretür,  Paris, 

Kliniker  Xaver,  < ieriehtsprasiurnl.  lloclidoif. 

Mt Hill  .Josef,  cand  jnr..  Kern-. 

J)illier  Josef,  Kaplan  in  Sarnen. 

Dnrrer  Anlon,  l'oslhaller,  Alpnarhslad. 

Lalek  Louis,  Im   jnr..  en<d.  Konsul,  Bankier.  Lu/.ern, 

Hcdi^r-Trub.  Kaul'niann.  Basel. 

Kathnitcr  Leo,  eand.  jur..  Sarnen. 

Odennaü  Fraiu.  Lamlsrhiriher.  Staus. 

Otlerniatt  .1.,  Kaplan.  A Ipnachdorf. 

Kotlinn  J^'..  Kaplan.  Schwende,  <  Mnvaldcn. 

Seiler  .los.,  (ieineimleral.  Sarnen, 

Yonllüh  .los.,  Gemeindepräsident.  Sachsein. 

Zum  Ehrenmitglied  wurde  ernannt  Dr.  Jakob  Stammler, 
erwählter  Rischof  von  Basel  und  Lugano. 

7.  Als  nächstjähriger  Festort  ward  Zug  und  als  Fest- 
präsident HR.  Professor  Müller  gewählt. 

5.  Der  Vorstand  des  Vereins  wurde  insgesammt  neu 
bestätigt. 

!).  Zu  Rechnungsrevisoren  wurden  erkoren:  Herr  Gustav 
Wyß  von  Zug  bishei  und  neu  Herr  Kriminalgerichtsschreiber 
Josef  Widmer  in  Luzern.  Letzterer  trat  au  die  Stelle  von 
Herrn  Oberrichler  Kopp  in  Luzern,  der  dieses  Amtes  jahre- 
lang mit  Auszeichnung  gewaltet  hatte. 


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VII 


10.  Den  Schluß  der  Verhandlungen  bildeten  zwei  Vor- 
träge. Der  erste  derselben  war:  „Ein  obwaldnerisches  Kultur- 
bJId  aus  der  Zeit  der  Gegenreformation,  der  Fall  des  Land- 
amnianns  Heintzli  von  Landesarchivar  Dr.  Robert  Durrer*1 

Obwohl  Ob-  und  Nidwaiden  nicht  unmittelbar  vor  der 
Heforinalion  berührt  wurden,  spiegelt  es  doch  die  heftige  Er- 
regung der  Gemüter  wieder,  welche  sich  in  der  Eidgenossen- 
schaft nach  dem  „Glarnerhandel14  von  1554  kundgab.  Balth. 
Heintzli  war  um  die  Milte  des  IG.  .Jahrhunderts  Landvogt  von 
Baden  und  stieg  zur  Würde  des  Landammanus  empor.  Da 
brachle  ihn  ein  unbedachter  Ausdruck  unter  die  Anklage  der 
Ketzerei.  Richlerin  war  die  Landsgenieindo.  ..Kaum  ein  an- 
derer Fall  wirft  auf  die  Psychologie  der  Volksregierung  so  scharfe 
Streiflichter  wie  dieser."  Heintzli  starb  als  Opfer  des  Partei- 
fanatismus  hYsj  in  Luzern,  der  Vaterstadt  seiner  Gattin  Dulliker. 

Oer  ganze  Vortrag  ist  gedruckt  im  „.lahrbuch  für  Schweiz. 
Geschichte"  XXXII.  Hand,  Zürich  1007. 

Ein  viel  freundlicheres  Bild  entrollte  in  dem  zweiten 
Vortrag  P.  Jgnatz  Hess,  Stiflsarchivar  von  Engelberg.  in  der 
Biographie :  Pater  Magnus  Waser,  Conventual  des  Stixes 
Engelberg,  gest.  1792.  Derselbe  wurde  im  Januar  Ii "23  in 
Engelberg  geboren,  legte  1744  seine  ProfeLi  ab,  feierte  im 
darauffolgenden  Jahr  1 745  seine  Priniiz  und  wurde  Konven- 
tual  des  Klosters  Ergelberg.  Vom  Prior  abwärts  hat  er  alle 
Klosterämter  bekleidet.  So  sehr  er  sich  in  der  Pastoration 
der  Pfarreien  Engclbcrg  und  Sins  auszeichnete,  liegt  doch 
seine  Hauptläligkeit  in  dem  Wirken  eines  Kanzleidirektors 
des  Klosters  Engelberg,  welches  Amt  er  in  den  Jahren  17bX  — 
17!)i  bekleidete.  Durch  die  Gültenbereinigung  und  die  He- 
vition  des  Engelberger  Talbuches  schuf  er  sich  bleibende  Ver- 
dienste, zumal  auch  um  die  Ilerhlsgeschiehte  des  Landes. 

11.  Es  wird  Mitteilung  von  dem  neu  erschienenen  Werke 
gemacht :  Nuntiaturberichte  aus  der  Schweiz  seit  dem  Concil 
von  Trient  I.  Abtlg.  Die  Nuntiatur  von  Giov.  Francesco 
Bonhomini  1570—1581 .  Bearbeitet  von  Franz  Steffens  und 
Heinrich  Reinhardt.    Solothurn  PJOb'. 


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vra 

So  war  es  1  Uhr  geworden.  Der  leibliche  Mensch  ver- 
langte nach  seinem  Rechte.  Es  ward  ihm.  Ein  fröhliches 
Mittagsmahl  in  der  Pension  Seiler  in  Kirchhofen  (Sarnen) 
schloß  die  Tagung,  um  die  sich  der  Herr  Festpräsident  be- 
sonders verdient  gemacht  hat 

Die  Rechnung  von  1905/6  ergab  folgende  Resultate: 
Guthaben  auf  den  1.  August  1905  Frs.  8377.71. 
Guthaben  auf  den  1.  August  1906  Frs.  9034.96. 

II. 

Bericht  des  Vorstandes  über  das  Vereinsjahr  1 906/07. 

Der  Vorstand  hielt  im  Laufe  dieses  Vereinsjahres  eine 
Sitzung  ab  und  zwar  im  Frühjahr  in  Zug.  Der  Präsident 
referierte  in  gewohnter  Weise  über  den  Inhalt  des  nächsten 
Bandes  (LXII)  des  „Geschichtsfreundes,"  sowie  über  die  Tausch- 
verbindungen. Hinsichtlich  des  Geschichtsfreundes  macht  der 
Präsident  aufmerksam,  daß  es  nur  von  Gutem  sein  könnte, 
wenn  die  Zahl  der  Mitarbeiter  für  gute  und  lesbare  historische 
Darstellungen  sich  mehren  würde. 

Herr  Festprasident  HH.  Professor  Karl  Müller  nimmt 
als  Tag  ddv  Jahresversammlung  1907  in  Zug  den  16.  Herbst- 
monat in  Aussicht. 

Die  laufenden  Geschäfte  des  Vereinsjahres,  besonders 
Korrespondenz  und  Bibliothek,  die  ihr  neues  Heim  im  Parterre 
der  Kantonsbibliothek  gefunden  hat,  besorgte  in  verdaukens- 
wertester  Weise  der  Vereinspräsident. 

Während  des  Vereinsjahres  sind  folgende  Mitglieder 
gestorben : 

Jakob  Bühlcr,  Pfarrer  in  Liüau.    12.  Sept. 

Karl  Attenhofer,  Bundesrichter  in  Lausanne.    10.  Okt. 

Wilhelm  Boos,  Chorherr  in  Münster.  30.  Nov. 

Heinrich  Reinhardt,  Professor  in  Freiburg.   b\  Dez. 

Placidus  Wissmann,  O.  S.  B.  in  Engelberg.   7.  Jan. 

Josef  Krni,  alt  Nationalrat  in  Altishofen.   13.  Jan. 

Jgnaz  Köthelin,  Pfarrer  in  Meggen.   6.  Febr. 

Franz  Wyß,  Numismatiker  in  Zug.   12.  Febr. 


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IX 


Karl  Prevost,  Rektor  in  Samen.   22.  Febr. 

Josef  Meier,  Professor  in  Luzern.   23.  März. 

Jost  Josef  Suter,  Dekan  in  Eschenbach.   22.  Juni. 

Nikolaus  Estermann,  Chorregent  in  Münster.    18.  Aug. 

Die  Annahme  des  Geschichtsfreundes  haben  verweigert 
und  sind  mithin  als  ausgetreten  zu  betrachten  die  Herren  : 
Dr.  Amgwerd  in  Schwyz,  Franz  Arnold  in  Altdorf,  Alois 
Aschwanden  in  Attinghausen,  Alois  Bossard  in  Cham,  Josef 
Brun  in  Hitzkirch,  Josef  Bürli  in  Montbovon,  Martin  Gisler 
in  Altdorf,  Josef  Gut  in  Surse«,  Adolf  Jann  in  Buochs,  Franz 
Müesli  in  Altdorf,  Karl  Theiler  in  Pfäfiikon,  Jakob  Wyrsch 
in  Beggenried  und  Xaver  Zgraggen  in  Göschenen. 

Für  die  Vereinsbibliothek  wurden  folgende  Geschenke 
gemacht : 

1.  Von  den  Herren  Verfassern: 

Steffens,  Franz  und  Reinhardt  Heinrich.  Die  Nuntiatur  von 
Giovanni  Francesco  Bonhomini.    I.  Bd. 

Styger.  Martin.    Das  Schützen wesen  im  Kt.  Schwyz. 

Henggeier  Alois.    Das  bischöfliche  Kommissariat  in  Luzern. 

Estermann,  Melchior.    Typographie  des  Stiftes  Bero-Münster. 

Zeiger  Franz.    Kriminalgesetz  des  Kt.  Luzern. 

Schnyder,  M.  Verschiedene  Sonderabdrücke  aus  dem  Feuille- 
ton des  Vaterland. 

Schönbächler  J.  GedenkbLätter  des  50jährigen  Jubilaeums  des 
schwyzer.  Lehrerseminare 

Meier  P.  Gabriel.    Der  hl.  Benedikt  und  sein  Orden. 

Lussy,  Mathis.    De  la  culture  du  sentiment  musicale. 

Bernouilli  August.    Basel  in  den  Dreissiger  Wirren. 

2.  Von  Andern: 

Schweizer.  Departement  des  Innern:  Journal  de  Francois. 
Josef  Guelat.  1791—1802. 

Ludwig  Schnyder  von  Wartensee:  von  Liebenau.  Die  Fami- 
lie Schnyder  von  Wartensee. 

Ed.  Schmid.  Dampfschiffverwalter:  Schweiz.  Dampfschiffahrt. 

Verkehrsverein  von  Uri:  Durch  das  Urnerland. 

Martin  Hunkeler,  Pfarrer.  Historisch-geographisches  Lexikon 
von  Beck  und  Buxtorf.  3  Auflage. 


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X 


Funde:  Hehn  .Abbruch  der  Mauerresle  der  Bruchkloster- 
Kirche  wurden  zwei  Hleiplatteu  gefunden,  die  eine  gedrängte 
Geschichte  der  Gründung  der  Kirche  enthalten.  Der  Hau  er- 
folgte unter  Papst  Clemens  VJII..  Kaiser  Rudolf  und  Schult- 
heiß Ludwig  Schiirpf,  im  Jahr  KJ04. 

Hei  Schenken  wurde  im  September  ein  Hockergrab  auf- 
gedeckt, in  dem  sich  Reste  eines  Skelettes,  zwei  verzierte 
bronzene  Armspangen.  die  Reste  eines  Bronzebeehers  und  ein 
gleichmäßig  durchlochtos  Hlech  befanden.  Der  Fundort  findet 
sich  auf  der  Karte  RSo  des  Typographischen  Atlasses  nahe 
der  Gemeindegrenze  Schenkon-Kieh  auf  dem  Kamme  eines 
bewaldeten  Höhenzuges  etwas  südostlich  vom  Ruchslaben  \V 
des  Namens  Weierholz. 

III. 

Berichte  der  Sektionen  über  das  Vereinsjahr  190607 

Luzem.  l>ie  Sektion  Luzern  hielt  im  Jahr  i(M)\>  07 
vier  Sitzungen  ab.  Pen  Reigen  der  Vorträge  eröffnete  am 
7.  Nov.  Mi  der  Vereinspräsident  Herr  Krziehungsrat  Pro- 
fessor Dr.  h.  c.  Jos.  Loop.  Brandstetter  mit  dem  Thema: 
„Ein  Zollkrieg  auf  dem  Vierwaldstättersee  im  11.  Jahr- 
hundert." Kinloitend  erklärt  der  Vortragende  den  alten 
Verkehrsweg  des  St.  i  iotlhaivi,  durch  die  Schöllcnen,  der  Reut.) 
entlang  üiier  den  See.  Neben  den  ursprünglichen  Reichszoll- 
stätten  wie  Klüclen,  erhoben  sich  bald  andere.  Xu  den 
interessantesten  gehol  te  die  von  Luzern  errichtete  bei  „Zinnen" 
und  „Postuiicir*  (bei  Renward  Gysat  „Basluueir.  violleicht 
von  basbme Prügelwog),  gegenüber  dem  alten  1  .andungplalz 
Altstadt  (Gemeinde  .Meggen).  Obwohl  diese  Zollstätte  schon 
Ii)!  10  errichtet  ward,  berichtet  doch  erst  ein  Aktenstück  KviS 
über  dieselbe.  Vn.i  <la  an  aber  hören  die  Klagen,  Drohungen 
der  drei  Orte  Tri.  Sehwyz  und  Pnterwalden  sowie  von  Zug 
nicht  mehr  auf.  Sogar  nach  dem  eidgenössischen  Recht  wird 
gerufen.  Dabei  wird  der  Zoll  bei  ..Zinnen"  nach  Möglichkeit 
„abgefahren".  Noch  im  Oktober  U\\v>  wird  ein  solcher  Bericht 
im  Rat  zu  Luzern  abgegeben. 


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XI 


In  <!er  zweiten  Sitzung  am  2.  Januar  11)07  sprach 
Professor  Dr.  Hürbin  über  ßarock  und  Rokoko  in  der  Sei Vr.  ei/.'. 
Der  Vortrug  bildet  einen  Bestandteil  seines  „Handbuches  der 
Schweizergesehichte"  Hd.  U. 

In  der  dritten  Sitzung  vom  •  K>.  Hönning  LIM  »7  hielt 
Herr  Professor  Dr.  Ren  ward  iJrandsteder  einen  Vortrag  über 
„Gott  Wuotan  im  alten  tuzern".  Derselbe  bildet  eine  Zierde 
des  diesjährigen  ( I VH>7  >  JesehichlsfreuiHp.  Die  Lektüre 
dieses  Themas  wird  den  Lesern  den  gleich  erhebenden  Kin- 
druck hervorrufen,  wie  es  bei -den  Zuhörern  der  Kall  war. 

In  der  vierten  Sitzung  vom  h\  Mäiz  10(17  schildert  uns 
Herr  Krziehungsrat  Professor  Dr.  h.  c.  Jos.  Leup.  iSrandsietter 
sozusagen  die  ganze  'naturhistorische  und  geschichtliche  Ent- 
wicklung von  Prsern  in  dem  Vortrag:  „Ltwas  aus  der  Ge- 
sc/u'c/ne  \on  Ursern".  Die  schönen  Ausführungen  wurden 
einem  weitern  Kreise  erschlossen  durch  eine  Keuilletonserie 
im  ..Vaterland"  11MI7  Nr.  21.— 2o.  Marz.  Dr.  .1  11. 

Bero-MüriSter  1907.  Die  Sektion  P>eromünsler  ver- 
sammelte sich  im  letzten  Vereinsjahre  am  2~>.  .luli.  wobei 
zwei  Vorträge  gehalten  wurden. 

llchw.  Sliflspropsl  M.  Lstermann  hatte  sich  eine  Studie 
idter  Propst  Ludwig  Pircher  (  I Ii  1 1  —  lb' 40)  zur  Aufgabe  ge- 
stellt und  trug  als  ersten  Teil  derselben  eine  Skizze  der  zahl- 
reichen von  «liesein  hervorragenden  Stiflsvorstand  verfallen 
Schlitten  vor. 

Kin  weiteres  Heferai  hielt  Hchw.  Kanonikus  A'.  A.  Kopp 
Ober  die  Heimat  l'lrich  (ierings.  des  ersten  Pariser  Typo- 
graphen,  womit  eine  alte  Streitfrage  zur  endgüldigen  Losung 
gekommen  ist.  Die  nöligeu  Aufschlüsse  wird  der  nächste  Land 
des  ,.<ieschichtsfreund"  geben. 

Leberdies  erschien  während  des  Herichtsjahres  eine 
wertvolle  lokalgesehichlliehe  Studie  aus  der  Keder  des  HHrn. 
Stiftspropstes  M.  listermann,  betitelt:  ,. Typographie  des  Stiftes 
Heromünster"  iLuzern,  Schills  Krben  1!»0<).  Dieselbe  gibt 
interessante  Aufschlüsse  über  die  Bau-<  ieschichte  der  hiesigen 


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XII 


Chorhöfe  und  Pfrundhäuser,  des  Kapitelshauses,  Amtshauses. 
Stiftskellers  und  anderer  bemerkenswerter  Gebäulichkeiten  iin 
Stift  und  dessen  Umgebung.  K.  A.  K. 

Nidwaiden.  Der  historische  Verein  von  Nidwaiden 
hielt  das  ganze  lange  Jahr  1906/07  eine  einzige  Sitzung  ab 
und  zwar  an  einem  schönen  Sommernachmittag,  an  dem  sich 
die  freien  Landleute  von  Unterwaiden  nicht  in  eine  Wirts- 
stube einsperren  lassen.  Der  Besuch  war  daher  nach  Erwarten 
nicht  zahlreich.  Der  Vorstand  wurde  alter  Tradition  gemäß 
einhellig  bestätiget,  die  Rechnung  mit  bittersüßer  Miene  ge- 
nehmigt, weil  die  Schuldenlast  auch  dieses  Mal  noch  keine 
Amortisation  erfahren,  und  mit  gleichem  Gesichtsausdruck  dem 
Komitee  Vollmacht  erteilt,  etliches  altes  Zeug  für  das  Museum 
käuflich,  d.  h.  um  bares  Geld  zu  erwerben. 

Das  einzige  interessante  Traktandum  dieser  sogenannten 
Generalversammlung  bildete  der  Vortrag  von  Herrn  Kantons- 
richter, Staatsarchivar  Dr.  phil.  Robert  Durrer.  Derselbe 
hatte  sich  zum  Thema  gewählt :  Eine  Quartiermeisterrechnung 
aus  dem  Pavierzug  von  1512.  Er  unterhielt  die  Zuhörer  mit 
der  allgemeinen  Darstellung  der  schweizerisch-italienischen 
Feldzüge  aus  den  Jahren  1508 — 1512.  Besonders  interessant 
waren  seine  Detailschilderungen  vom  Juliuspanner,  dem 
Juliusschwert  und  der  Komptabilität  des  Lieferherrn,  (soviel  wie 
Quartiermeister),  der  den  Zug  des  Basler  Kontingents  durch 
Rätien  und  Tirol  bis  ins  Venetianische  und  durch  die 
Lombardei  begleitete.  Wer  da  glaubt,  daß  man  in  alter  Zeit 
nicht  auch  schon  zu  schreiben  und  rechnen  verstanden  habe,  der 
wurde  aus  den  im  Original  vorliegenden  Bericht  und  der 
Rechnungsablage  des  wackeren  Basler  Quartierraeisters  eines 
besseren  belehrt.  Wir  bedauern  nur,  sagt  der  „Nidwaldner 
Bote",  daß  der  Vortragende  nicht  genügend  Zeit  gefunden 
hatte,  seine  hochinteressanten  Mitteilung  in  eine  detaillierte  und 
gleichzeitig  abgerundetere  Form  zu  kleiden. 

Seit  Wochen  ist  auch  ein  neues  Heft  der  „Beiträge  zur 
Geschichte"  gedruckt,  aber  von  der  Druckerei  aufs  Postbureau 
zur  Weiterbeförderung  kam  es  noch  nicht.         Dr.  J.  W. 


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XIII 

Uri.    Aufgabe  des  Vereins  für  Geschichte  und  Alter- 
tümer von  Uri  war  im  Berichtsjahre  vorab  die  Ausstattung 
des  historischen  Museums,  welches  am  12.  Juli  dea  abgelaufenen 
Jahres  eröffnet  worden  ist    Die  Sammlungen  weisen  denn 
auch  besonders  in  einzelnen  Teilen  eine  nahmhafte  Bereicherung 
auf.     Nebst  ziemlich  ausgiebigen  Ankäufen  und  Depositen, 
verdanken  wir  diese  Mehrung  auch  zum  Teil  namhaften  und 
wertvollen  Schenkungen.  —  Der  bisherigen  Gepflogenheit  getreu 
gab  der  Verein  das  13.  historische  Neujahrsblatt  heraus.  — 
Mit  einer  Anzahl  historischer  Vereine  standen  wir  wieder  in 
Tausch  verkehr.  —  In  verschiedenen  Fällen  nahm  der  Verein 
die  Gelegenheit  wahr,  für  die  Erhaltung  historischer  Baudenk- 
mäler, in  Natura  oder  im  BMy  Schritte  zu  tun.        G.  M. 

IV. 

Nekrologe  der  verstorbenen  Mitglieder. 

Jakob  Buhler,  Parrer  und  Sextar  in  Littau  von  Büron 
stammte  aus  einer  kinderreichen  Familie,  die  früher  in  Geuen- 
see,  dann  in  Niederwil  bei  Rickenbach  wohnte.    Jakob,  das 
drittälteste  Kind  unter  zwölf  Geschwistern,  wurde  geboren 
den  3.  Februar  1836.  Er  besuchte  die  Primarschule  in  Ricken- 
bach und  daun  zwei  Jahre  lang  die  Lateinschule  am  Stifte 
Münster,  und  dann  die  höhere  Lehranstalt  ir  Luzem.  Das 
Berufsstudium  absolvierte  er  an  der  theologischen  Anstalt  in 
Luzern  und  im  Priesterseminar  in  Solothurn  und  feierte  die 
erste  heilige  Messe  am  14.  August  1864  in  Büron.  Seine 
priesterliche  Amtstätigkeit  begann  er  in  Malters  bei  Pfarrer 
Jakob  Roman  Esteraiann,  und  wurde  er  als  Kaplan  in  Malters 
installiert.    Am  30.  August  1868  feierte  er  den  Auf  ritt  auf 
die  Kuratkaplanei  Littau,  und  war,  da  diese  Kaplanei  1871 
zu  einer  selbständigen   Pfarrei  erhoben  wurde,   der  erste 
Pfarrer  in  Littau.    Infoige  starker  Zunahme  der  Bevölkerung 
in  Reußbühl  kam  es  dann  zur  Trennung  der  Pfarrei  und  zur 
Errichtung  der  Pfarrei  Reußbühl,  aber  auch  nachher  war  für 
den  Pfarrer  und  einen  Vikar  ein  großes  Arbeitsfeld.  Volle 


XIY 


38  Jahre  wirkte  der  Herr  Bühler  in  Littau  als  Prediger  des 
Gotteswortes,  als  Tröster  am  Krankenbette,  als  Unterstützer 
der  Armen,  als  Freund  der  Schule  und  erwarb  sich  die  Liebe 
und  Hochachtung  seiner  Pfarrkinder.  Schon  am  23.  Februar 
1873  hatte  die  Ortsbürgergemeinde  ihm  das  Ehrenbürgerrecht 
erteilt.  Pfarrer  Bühlcr  starb  am  12.  Sept.  lU0b\  betrauert 
von  seiner  Schwester  Josefa  Zumbühl,  Wirtin  zum  Ochsen  in 
Littau.  Dem  historischen  Verein  war  er  im  Jahre  18t>;s  bei- 
getreten.   (Tagbialt  21.6» 

•  » 

/fr/7  Auerhof  er,  Bimdesrichter,  wurde  in  seiner  Vater- 
stadt Sui-see  geboren  den  28.  Februar  1831).  Sein  Großvater 
bekleidete  daselbst  die  Stelle  eines  Amstatthalters.  Sein  Vater 
wirkte  in  Sursee  als  vielbeschäftigter  Arzt,  ein  Onkel  war 
Oberrichter.  Die  erste  Schulbildung  genoß  er  in  Sursee.  die 
Gymnasialsludien  absolvierte  er  in  Kinsiedeln  und  Luzern. 
das  Berufsstudium  in  München  und  Heidelberg.  Hier  erwarb 
er  sich  nach  glänzend  bestandener  Prüfung  die  Doktorwürde, 
und  ließ  sich  1.8b3  als  praktizierender  Anwalt  in  Luzern 
nieder.  1871  wurde  Dr.  Karl  Attenhofer  ins  kantonale  Ober- 
gericht gewählt,  1883  wurde  er  mit  dem  Präsidium  desselben 
betraut  und  1JS73  wählte  die  Bundesversammlung  ihn  in  das 
Schweizerische  Bundesgericht.  In  seiner  Stellung  als  Richter 
zeichnete  er  sich  aus  durch  ein  bis  an  Scrupolositäl  grenzen- 
des Pflichtbewußtsein  namentlich  im  Sinne  der  Unparteilich- 
keit Schon  früh  begann  seine  litterarische  Tätigkeit.  li>b'7 
erschien  von  ihm  das  Buch  über  die  rechtliche  Stellung  der 
katholichen  Kirche  gegenüber  der  Staatsgewalt  in  der  Diözese 
Basel,  sowie  eine  Publikation  über  das  Staatskirchentum  im 
Kanton  Luzern.  In  der  Zeitschrift  für  schweizerisches  Recht 
publiziert  er  Aufsätze  über  die  Rechtsmaterie  der  Session, 
Im  Drucke  erschien  ferner  ein  Gutachten  im  Prozesse  der 
Favreschen  Turmelunternehmung  gegen  die  Gotthardbahn- 
gesellschaft. 

Als  Mensch  war  Attenhofer  die  Bravheit  selbst,  ein  olfener. 
gerader,  goldlauterer  Charakter,  ein  guter  Bürger  seines  Heimat* 


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XV 


ortes  and  ein  treuer  Sohn  seiner  Kirche.  Auch  mit  Anders- 
denkenden wußte  er  sich  gut  zu  vertragen,  wetthatb  er  auch 
beim  Gegner  in  hoher  Achtung  stand. 

Attenhofer  fand  1877  in  Fräulein  Marie  Walter  eine 
treffliche,  feingebildete  Gattin,  die  nun  neben  dem  einzigen 
Sohne  am  Grabe  des  geliebten  Gatten  trauert.  Nach  längeren 
Leiden  starb  er  gottergeben,  Mittwoch  den  10.  Oktober  19(  Mi. 

Dem  historischen  Vereine,  dessen  Jahresversammlungen 
er  bis  zu  seiner  Uebcrsiedlung  nach  Lausanne  oft  beiwohnte, 
gehörte  er  seit  dem  Jahre  18G3  an.  (Vaterland  235.  Tag- 
blatt 23Ü.) 

Wilhelm  Roos,  Chorherr  in  Münster  wurde  geboren  zu 
Sehüpfheim  im  Jahre  1825.    Die  Gymnasialstudien  absolvierte 
er  in  Münster  und  Luzern  und  trat  1849  ins  Lyceum  in 
I.uzern.     1851  und  1852  linden  wir  ihn  in  der  Theologie, 
ebenfalls  in  Luzern.    Im  April  1854  wurde  er  durch  Bischof 
Arnold  zum  Priester  geweiht,  und  funktionierte  dann  bis  Ende 
des  Jahres  als  Vikar  in  Flühli.    Am  20.  Januar  185t)  erfolgte 
seine  Ernennung  zum   Kaplan   in  Kscholzmatt,  am  27.  Febr. 
181)1  wurde  er  zum  Pfarrer  in  Schwarzenberg  und  am  18.  Mai 
18ÜJ)  zum  Pfarrer  in  Kttiswil  gewählt.    An  beideu  Orten  zeich- 
nete er  sich  aus  durch  gewissenhafte  Erfüllung  seiner  pasto- 
reilen Obliegenheiten,  als  Freund  der  Schule  und  Wohltäter 
der  Armen.    In  Ettiswil  betiel  ihn  eine  schmerzhafte  Gicht- 
kraukheit,  die  er  den  feuchten  Gängen  des  Pfarrhauses  zuschrieb. 
Im  Jahre  18%  kam  er  als  Chorherr  in  Münster,  wo  trotz 
seiner  Leiden  er  nie  seinen  köstlichen  Humor  verlor  und  am 
30.  Nov.  11HM)  begrüßte  er  den  Tod  als  Erlöser  von  seinen 
Leiden.    Chorherr  Boos  war  besonders  auch  ein  Wohltäter 
der  Taubstummen  in  Hohenrain,  für  die  er  jährlieh  bedeudende 
Summen  verwendete.    Dem  historischen  Vereine  war  er  18U8 
beigetreten. 

Professor  Heinrich  Reinhardt  wurde  am  10.  Christ- 
monat 1855  zu  Ölten  goboren.  Das  Elternhaus  bot  ihm  eine 
treffliche  Erziehung.     Nach  Absolvierung  der  Bezirksschule 


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XVI 


seiner  Vaterstadt  trat  er  Im  Herbst  1871  in  die  vierte  Klasse 
des  Gymnasiums  in  Schwyz.  Daselbst  nahm  er  bald  einen 
hervorragenden  Platz  ein.  Besonders  tief  war  der  Eindruck, 
den  er  im  Unterricht  seines  Geschichtslehrers  Bommer  empfing. 
Die  Maturitätsprüfung  bestand  er  zu  Solothurn  im  Herbst 
1875.  Zunächst  wandte  er  sich  der  Universität  München  zu, 
um  sich  philologischen  und  historischen  Studien  zu  widmen. 
Noch  entscheidendere  Bedeutung  für  ihn  lag  in  den  beiden 
StraLJburger  Semestern  1876—1877,  wo  namentlich  die  Art 
der  Geschichtsauffassung  und  Geschichtsbehandliing  eines 
Scheffer-Boichhorst  dauernde  Einwirkung  auf  R.  ausübte.  Da 
er  die  Veltlinerfrage  im  17.  Jahrhundert  zum  Gegenstand 
seiner  Dissertation  machte,  ging  er  im  Spätjahr  1877  nach 
Wien  und  zwei  weitere  Semester  nach  Innsbmck. 

Ehe  er  seine  Studie  über  die  Veltlinerfragen  beenden 
konnte,  wurde  er  als  Nachfolger  Franz  Rohrers  als  Geschichts- 
lehrer 1879  an  die  höhere  Lehranstalt  Luzern  berufen.  Da- 
selbst trat  er  in  den  histor.  Verein  der  V  Orte  und  wurde 
1883  Mitglied  des  Vorstandes.  Seinen  Schülern  war  R. 
ein  ungemein  anregender  Lehrer;  allen  blieb  er  in  bestem 
Andenken.  Einen  Hauptanteil  nahm  er  während  des  Luzerner 
Aufenthaltes  an  der  Gründung  der  „Schweizerischen  Gesell- 
schaft für  Wissenschaft  und  Kunst".  Ihrem  Orkan  „Katholische 
Schweizerblätter"  stellte  er  seine  Dienste  in  der  Redaktion 
zur  Verfügung,  wie  auch  dem  „Vaterland"  für  das  Feuilleton 
und  der  seit  1907  erscheinende  „Zeitschrift  für  Schweizerische 
Kirchengeschichte. " 

Als  im  Herbst  1889  die  Universität  Freiburg  i.  Ue. 
gegründet  ward,  wurde  R.  als  einer  der  ersten  Professoi-en 
an  dieselbe  berufen.  Er  machte  diesem  Ruf  Ehre  als  Lehrer 
und  Gelehrter,  als  Rektor  der  Hochschule  wie  als  Dekan 
seiner  Fakultät.  Denn  er  war  zum  Hochschullehrer  durch 
seine  tiefe  Gelehrsamkeit,  klare  Darstellung  und  eine  seltene 
Gabe  des  Umgangs  mit  Kollegen  und  Studierenden  gleich 
befähigt.  Aufrichtige  Trauer  gab  sich  ob  seines  unerwarteten 
Hinscheids  am  6.  Dez.  1901)  in  allen  Gemütern  kund.   In  den 


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XVII 


Hallen  der  Hofkirche  von  Luzern,  der  Vaterstadt  se  ner  Ge- 
mahlin Maria  geb.  Bell,  ward  ihm  nach  seinem  Wunsch  die 
letzte  Ruhestätte. 

Es  würde  ein  wesentliches  aus  diesem  Gelehrtenleben 
fehlen,  wollte  man  nicht  der  historischen  Werke  R.  gedenken, 
denn  er  war  nicht  nur  ein  tiefer  Forseber,  sondern  zugleich 
auch  ein  Meister  der  Darstellung.     Es  sind  deren  folgende: 

1.  Geschichte  der  Bund  ner  Wirren  1618— 1620.  Beilage  zum 
Jahresbericht  der  höhern  Lehranstalt  Luzern  1881. 

2.  Der  Veltliner  Mord  (1620)  in  seinen  unmittelbaren  Folgen 
für  die  Eidgenossenschaft.  Geschieh tsfrd.  Bd.  40.  Ein- 
siedeln 1885. 

3.  Die  Korrespondenz  von  Alfonso  und  Girolamo  Gasati, 
spanischen  Gesandten  in  der  Schweizerischen  Eidgenossen- 
schaft, mit  Erzherzog  Leopold  V.  Oesterreich  1620  162o\ 
Gollectanea  Friburg.  181)4. 

4.  Schweizergeschichtliche  Forschungen  in  spanischen  Archiven 
und  Bibliotheken.    Bern  1900. 

Xunliaturberichte  aus  der  Schweiz.  Bd.  I:  Die  Nuntia- 
tur von  Giovanni  Francesco  Bonhomini  1779—  1781.  Solo- 
thurn  1906.  (gemeinsam  mit  Prof.  Steffens,  während  die 
Einleitung  hiezu  [wohl  1908  als  besonderer  Band  er- 
scheinend) von  H.  B.  allein  herrührt) 

P.  Placidus  Wissmann,  O.  S.  ß.  in  Engelberg  wurde 
den  22.  Mai  lHl\b  in  Tznach  geboren  und  auf  den  Namen 
Albert  getauft.  Seine  Ellern  waren  wohlhabende  Bürgersleute; 
sein  Vater,  ein  tüchtiger  beliebter  Oberlehrer  und  dann  Gast- 
wirt. Schon  frühe  zeigte  der  kleine  Albert  bedeutendes 
Musiktalent,  und  spielte  den  frohen  Gästen  ein  Liedcheu 
oder  Tänzchen  auf  dem  Klavier  vor.  Nach  Vollendung  der 
Primarschulen  trat  er  in  das  Gymnasium  in  Engelberg,  wo 
er  ein  musterhafter  Klassenschüler  war,  und  daneben  sich  als 
tüchtiger  Klavier-  und  Geigenspieler  auszeichnete.  Mit  Freu- 
den wurde  er  ins  Noviziat  aufgenommen  und  machte  die 
philosophischen  und  theologischen  Studien  in  Einsiedeln.  Schon 
als  Krater  dozierte  er  dann  in  Engelberg  Mathematik  und 
Gcschichstfrd.  LXII.  II 


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xviii 

griechisch  und  besorgte  nach  der  Primiz  auch  die  Stelle  eines 
Kapellmeisters  und  L'nterpfarrers.  Später  ernannten  die 
Klosteroberen  ihn  zum  Vorsteher  der  Klosterschule,  dann  zum 
Prior  und  Novizenmeister.  Da  wurde  er  von  einem  heftigen 
Augenleiden  heimgesucht,  das  ihn  zwang,  die  Wälde  des 
Priorates  in  die  Hände  des  Abtes  niederzulegen  Noch  ver- 
sah er  eine  Zeit  lang  die  Stelle  eines  Beichtigers  in  Wonnen- 
stein, dann  in  Samen.  Aber  das  Augenleiden  nahm  zu.  und 
eine  allgemeine  körperliche  Schwäche  gesellte  sich  dazu  und 
so  ward  ihm  die  wohlverdiente  Ruhe  im  Kloster  zu  Teil. 
P.  Placidus  war  ein  ausgezeichneter  Ordensmann,  gewissenhaft 
im  Dienste  Gottes,  ein  lieiligmäi.iigcr  Priester  Gottergeben 
starb  er  am  7.  Januar  1907.  Dem  historischen  Vereine  ge- 
hörte er  seit  dem  Jahre  189b'  an.    (  Yakilan.l  10.  i 

Josef  Em/,  alt-Nationalrat  und  Gerichtsschreiber,  ent- 
stammte einer  währschaften  Hauernfamilie  in  Kgolzwil.  Kr 
wurde  geboren  am  17  November  1827  und  erhielt  die  erste 
Schulbildung  in  Kgolzwil- Wauwil.  Seinen  Vater  verlor  er 
fr.«  i.  Am  gleichen  Tage,  wo  er  die  erste  heilige  Kommunion 
ein  Ȋug.  wurde  der  Vater  beerdigt.  Das  Gymnasium  besuchte 
er  in  Kngclberg  und  Schwyz.  In  Insbruck  und  Sirassburg 
hei  le  er  hauptsächlich  philosophische  Fächer.  Krankheit  hin- 
derte ihn  an»  weiteren  Studium  und  so  widmete  er  sich  der 
L  i  u\ Wirtschaft  und  betrieb  in  Kgolzwil  eine  Kramerei  und 
Hi  kerei.  Aber  das  Latein  vergab  er  nie.  Noch  in  spateren 
Jahren  empfing  er  den  Hochw.  Bischof  Lachat  in  Ainhofen 
inil  einer  längeren  lateinschen  Anrede.  Krni  war  zweimal 
verheiratet,  mit  Anna  Lütolf.  die  er  schon  bei  der  Geburt  des 
/.weilen  Kindes  verlor  und  zum  zweiten  Male  mit  Klisabeth 
Zimnierli.  die  ihm  eine  Ireubesorgte  Galliu  war.  Das  Domi- 
zil verlegte  er  nach  Altishofen  und  bewirtschaftete  sein  schönes 
G;:t  in  Kichbühl 

Im  efleiilliehen  Lebt  n  nahm  Krni  eine  hervorragende 
St-llung  ein.  Kude  der  Sechziger  Jahre  wurde  er  ins  Bezirks- 
gericht  gewählt,    dem   er   bald   als  Vizepräsident  vorstand. 


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XIX 


liadd  nachher  wählte  das  Gericht  ihn  zum  Gerichlsschreiber 
und  erwarb  er  sich  1871  das  Gerichtschreiberpatent,    Am  poli- 
tischen Umschwung   1871  hatte  Erni  hervorragenden  Anteil. 
t>er  große  Rat  wählte  ihn  1871  als  Mitglied  des  Erziehungs- 
rates und  als  Ersatzmann  ins  Obergericht.    Im  Jahre  1878 
wurde  er  zum  Mitgliede  des  Natinalrates  gewählt,  welcher 
Behörde  er  bis  1U02  angehörte.    Im  Jahre  1883  wählte  der 
Wahlkreis  Scholz  ihn  als  Mitglied  des  Groden  Rates,  in  wel- 
cher Behörde  er  bis  1891  verblieb.    Ende  der  Siebenziger- 
jahre  sUnd  er  auch  dem  Kriminalgericht  als  Präsident  vor, 
trat  aber  dann  zurück,  da  er  sich  nicht  entschließen  konnte, 
nach  Lu/ern  überzusiedeln,  und  im  Jahre  11)05  verzichtete  er 
auch  auf  die  Wiederwahl  als  Gerichtsschreiber.    Der  Ver- 
blichene machte  auch  Karriere  als  Oftizier  und  avancierte  bis 
ÄUin  Major.    Alle  seine  Beamtungen  hat  er  vorzüglich  bekleidet. 

Erni  war  ein  überzeugter  Katholik,  sein  Lebenswandel 
war  in  jeder  Beziehung  mustergültig.     Unter  den  konser- 


\ativen  Männern  des  Kantons,  ja  der  Schweiz  zählteer  seine 
besten  Freuode.  Viele  derselben  sind  ihm  vorausgegangen. 
Auch  ihm,  der  bis  ins  höchste  Alter  Gesundheit  und  Arbeits- 
lust bewahrte,  sollte  das  letzte  Stündlein  schlagen.  80  Jahre 
alt  erlag  er  einer  chronischen  Gehirnkrankheit.  Er  starb  am 
13.  Januar  1 907.  Dem  historischen  Verein  war  er  1887  bei- 
getreten. 

Ignaz  Röthelin  von  Münster,  Pfarrer  und  Sextar  in 
Meggen  wurde  geboren  am  28  Oktober  1820.  Er  entstammte 
einer  einfachen,  zahlreichen  Töpferfamilie.  Seine  Studien  ab- 
solvierte er  in  Luzern,  wohin  sein  Vater  sein  Domizil  verlegt 
hatte.  Seine  erste  heilige  Messe  feierte  er  am  18.  August 
184G  in  Büron,  wo  er  drei  Jahre  lang  als  sehr  beliebter 
Vikar  verblieb.  1JS50  kam  er  als  Direktor  und  Religions- 
lehrer  an  die  Stadtschulen.  Im  Jahre  18öö  starb  der  Pfarrer 
in  Meggen,  Laurenz  Fischer,  und  an  dessen  Stelle  wurde  durch 

,r  die  Regierung  Röthelin  gewählt  Der  feierliche  Aufritl  fand 
am  10.  August  statt  und  mehr  als  öl  Jahre  lang  wirkte  er 

,Vlt       nun  als  Seeleuhirte  der  ihm  anvertrauten  Pfarrgenieinde.  Was 


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XX 


der  Pfarrer  der  Gemeinde  war,  ist  schon  1  >ei  seinem  silbernen 
und  wieder  bei  seinem  goldenen  Jubiläum  zum  Ausdruck  ge- 
kommen. Er  war  der  liebevolle  Vater  seiner  Gemeinde, 
besondere  der  Vater  der  Kinder  und  der  Armen.  Er  war 
nie  verzagt,  gerne  fröhlich.  Diese  Fröhlichkeit  kam  zum  Aus- 
druck in  Gesellschaft  mit  Freunden,  bei  festlichen  Anbissen, 
wie  daheim  in  der  Studierstube.  Er  hatte  eine  poetische 
Ader.  Gern  hielt  er  einen  Trinkspruch  in  Verse  gekleidet, 
aber  immer  in  der  gemütlichen  Form  des  Dialektes.  Eine 
Sammlung  seiner  Gedichte  erschien  1882  und  1894  unter  dem 
Titel  „Schweizer  Berg  und  Tai*',  1880  auch  die  Geschichte 
lsiaels,  unsere  Lebensgeschichte.  Viele  seiner  Gedichte  sind 
ungedruckt,  oder  in  Zeitschriften  vergraben.  Pfarrer  Ignaz 
RÖthelin  starb  am  H.  Februar  1907,  nachmittags  2  I  hr  als 
Sextar  und  Senior  der  luzemischen  Geistlichkeit.  Mitglied  des 
historischen  Vereins  war  er  seit  1865.  « Vaterland u. Ta^hhtit ->ji 
Franz  Anton  Wyss,  geboren  den  2h.  Januar  1824,  ent- 
stammte einem  der  ältesten  Bürgergeschlechter  der  Stadt  Zug, 
als  der  Sohn  des  J.  Bernard  Wyss,  der  1850  das  schön  ge- 
legene Landgut  an  der  Aa  gekauft  hatte.  Als  dieser  1*66 
'  starb,  hinterließ  er  seinem  Sohne  Franz  auch  eine  Anzahl 
seltener  Zugermünzen.  darunter  einen  viereckigen  Zugerlhaler 
vom  Jahre  1(517.  Obwohl  Franz  nur  eine  notdürftige  Schul- 
bildung genossen  hatte,  verschaffte  er  sich  durch  das  Lesen 
geschichtlicher,  besonders  münzgeschiehtlicher  Schriften  und 
durch  regen  Verkehr  mit  schweizerischen  und  ausländischen 
Numismatikern  die  nötigen  Kenntnisse  in  der  Münzkunde. 
Wyss  liei.i  es  sich  angelegen  sein,  von  allen  schweizerischen 
Münzslädlen  Münzen  zu  erwerben,  und  zwar  mit  solchem  Er- 
folge, daß  nur  wenige  Sammlungen  in  der  Schweiz  reicher 
ausgestattet  sind.  Durch  letztwillige  Verfügung  verordnete  er, 
daß  seine  Sammlung  weder  verkauft  noch  verteilt  werden 
dürfte,  sondern  als  unteilbares  Familiengut  und  damit  auch 
der  Vaterstadt  erhalten  bleibe.  Wyss  starb  am  Aschermitt- 
woch (Li  Fei).)  1907.  Dein  historischen  Verein  war  er  im 
Jahre  18*0  in  Schwyz  beigetreten.  (Zuger  Nachrichten  ±>.  A.\\\> 


XXI 


■ 

P.  Karl  Prevost,  Rektor  der  kantonalen  Lehranstalt  in 
Samen  wurde  geboren  am  2.  August  1840  in  Münster,  Kt 
Graubünden.    Er  absolvierte  seine  Gymnasialstudien  in  Bozen, 
wo  er  mit  dem  nahegelegenen  Kloster  Gries,  das  den  aus 
Muri  vertriebenen  Mönchen  zur  zweiten  Heimat  geworden 
"war,  bekannt  wurde.    Er  trat  in  das  Kloster  ein,  legte  am 
7.   Dezember  1863  die  Ordensgelübde  ab  und  wurde  1865  zum 
F>riester  geweiht    An  diesem  Stifte  wirkte  er  zuerst  als  Pro- 
fessor, kam  dann  1869  ins  Kollegium  in  Samen,  war  hier 
Unterpräfekt  und  1882—1887  Präfekt  der  Internates.  Hier 
wusste  er  Emst  mit  Milde  zu  paaren,  wie  denn  Herzensgüte 
und  Wohlwollen  den  Grundton  seines  Wesens  und  seines 
Wirkens  bildeten,  und  so  gewann  er  die  Zuneigung  und  das 
Zutrauen  der  Studierenden.    Im  Jahre  1887  wurde  P.  Karl 
Prevost  Rektor  der  Lehranstalt  in  Samen,  die  durch  Abt 
Augustin  Grüninger  um  zwei  philosophische  Kurse  erweitert, 
und  zu  hoher  Blüte  gebracht  wurde.      Seine  Verdienste  fan- 
den auch  die  volle  Anerkennung  beim  ubwaldner  Volke,  das 
ihm  an  der  Landgemeinde  mit  jubelnder  Begeisterung  das 
Bürgerrecht  von  Obwalden  erteilte. 

Nach  Ostern  1906  warf  eine  Krankheit  ihn  auf  das 
Schmcrzenslager,  von  der  er  sich  nicht  wieder  erholen  sollte. 
P.  Karl  Prevost  erlag  seinen  Leiden  am  22.  Februar  1907. 
Vereinsmitglied  war  er  seit  187i*. 

Josef  Meyer,  Professor,  wurde  geboren  in  Büron  am 
28.  April  1860.  Früh  verlor  er  seine  Eltern.  Vater  Meyer, 
ein  Seiler,  hinterliess  keine  Glücksgüter.  Für  den  jungen 
Josef  sorgte  sein  um  17  Jahre  älterer  Bruder.  Nach  dem 
Besuche  der  Bezirksschule  in  Sursee,  trat  Josef  Meyer  bei 
einem  Dekorationsmaler  in  die  Lehre.  1877  besuchte  er  die 
neugegründete  Kunstgewerbeschule  in  Luxem.  1880  d  e  Kunst- 
gewerbeschule in  München  und  1886—1888  die  Akademie  in 
Florenz,  welche  Zeit  er  zu  Originalaufnahmen  von  dekorativen 
Partien  von  Boccetti  und  Giulio  Romano  in  Mantua  und  Florenz 
benutzte.  Zu  gleichem  Zwecke  unternahm  er  1891  eine 
Ferienreise  nach  Verona  und  1894  eine  solche  nach  Born  und 
Neapel.    Im  Jahre  lb<)9  wurde  Meyer  als  Zeichnungslehrcr 


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XXII 


an  der  Kunstgewerbeschule  und  als  die  Zetchnimgssehnle 
von  derselben  abgetrennt  wurde,  1800  als  Innrer  des 
Zeichnens  an  der  höheren  Lehranstalt  angestellt.  Wöchent- 
lich ein  Mal  besuchte  er  die  Abtelung  für  Oelmaleeri 
an  der  Kunstgewerbeschule  in  Zürich,  und  wurde  ein  tüchtiger 
Portraitmaler.  Das  eigenste  Feld  aber  blieb  ihm  die  Schule. 
Theorie  und  Praxis  wurden  miteinander  verbunden  und  er 
hatte  solchen  Erfolg,  dass  seine  Schüler  zu  den  best  vorbereiteten, 
die  ans  Polytechnikum  übertraten,  zählten.  Meyer  verehelichte 
sich  am  9.  September  1905  mit  Fräulein  Anna  Karolina 
Kaufmann  von  Nuolen.  Aber  schon  am  '23.  März  1907  enl- 
riss  ein  akutes  Gehirnleiden  ihn  einem  glücklichen  Familien- 
leben.   Dem  historischen  Vereine   war.  er  1887  beigetreten. 

(Jahresbericht  der  höheren  LchmnMalt  Luzimtm 

Dekan  Jost  Josef  Suter  von  Münster  wurde  geboren  in 
Rickenbach  im  Jahre  1839.  Die  Gemeindeschulen  und  die 
beiden  ersten  Klassen  des  Gymnasiums,  letztere  in  den  Jahren 
1855  und  1856,  absolvierte  er  in  Münster,  die  vier  übrigen 
Klassen  des  Gymnasiums  und  das  Lyceum  in  Luzern.  Da- 
neben beschäftigte  er  sich  gerne  mit  Musik  und  Gesang,  war 
ein  tüchtiger  Turner  und  ein  gerne  gesehener  Gesellschafter. 
In  den  Jahren  1863—1865  studierte  er  ebenfalls  in  Luzern 
die  Theologie,  trat  im  Herbste  1865  ins  Priestersemimir  in 
Solothurn,  wurde  dann  am  15.  Juli  1866  durch  den  Hochw. 
Bischof  Eugeniiis  zum  Priester  geweiht  und  feierte  die  erste 
heilige  Messe  Sonntag  den  29.  Juli.  Seine  priesterliche  Tätig- 
keit begann  er  zu  Willisau,  zuerst  als  Vikar,  dann  als  Pfarr- 
helfer. Hier  eröffnete  sich  dem  schaffensfreudigen  Neupriester 
ein  reiches  Arbeitsfeld  auf  dem  Gebiete  des  Jugendunterrichtes, 
der  Krankenseelsorge  und  im  Beichtstühle.  Im  Winter  1870  71 
musste  er  als  Feldpater  an  die  Grenze  ziehen.  Hier  wurde 
er  durch  die  Kunde  überrascht,  dass  die  Regierung  von  Luzern 
ihn  im  Einverständnis  mit  Aebtissin  und  Konvent  des  Klosters 
in  Eschenbach  zum  Pfarrer  in  Eschenbach  gewählt  habe. 

Sonnlag  den  23.  April  wurde  der  neugewählte  Pfarrer 
feierlich  in  die  Gemeinde  Eschenhach  eingeführt,  in  welcher 


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xxnr 


er  nun  36  Jahre  lang  als  Seelenhirte  segensreich  zu  wirken; 
berufen  war.    Sein  Hauptaugenmerk  richtete  er  auf  gründ- 
lichen Religionsunterricht  der  Jugend  in  der  Christenlehre  und 
des  Volkes  durch   wohlvorbereilete  kernige  Predigten.  Für 
die  Bedürfnisse  der  Gemeinde  hatte  er  ein  offenes  Auge.  Für 
Arme  und  Verlassene  sorgte  er,  soviel  in  seinen  Kräften  lag. 
Er  war  ein  grosser  Freund  der  Schule  und  der  Schuljuge  nd. 
Er   war  Mitglied   der  Schulkonimission  und  dann  wTährend 
einer  Reihe  von  Jahren  Bezirksinspektor,  in  welcher  Eigen- 
schaft er  vortrefflich  zum  Gedeihen  der  Schule  wirkte.  In 
politischer  Hinsicht  stand  er  über  den  Parteien,  ernst  und 
c  hne  Scheu  erhob  er  aber  seine  Stimme,   wo  es  galt,  die 
Rechte  der  Kirche  zu  schützen,  wo  der  ihm  anvertrauten 
Herde  Gefahr  drohte.    Im  Jahre  1896  feierte  er  sein  25 jähr- 
iges Pfarrjubiläum,    wo  so    recht   die   Anhänglichkeit  der 
Gemeinde  an  ihren  Seelenhirten  zum  Ausdrucke  kam.  Im 
Jahre  1899  wurde  er  mit  der  Würde  des  Dekanates  betraut. 
Aber  schon  nagle  ein  schwerer  Krankheitskeim  an  dem  sonst 
so  kerngesunden  Manne,  und  am  22.  Juni  abends  10  Chr  er- 
lag er  einem  unheilbaren  Magenleiden.    Dekan  Su  er  gehörte 
dem  historischen  Verereine  seit  dem  Jahre  1877  an.  (YaterM) 
Nikolaus  Estermann,  Chorregent  in  Bero-Münster,  wurde 
geboren  im  Jahre  1852  im  sogenannten  Schloss  zu  Münster. 
Von  seinem  Vater,  der  neben  dem  Metzgerhandwerk  das  Amt 
eines  Provisors  an  der  Pfarrkirche  verwaltete,  erbte  er  die 
musikalische  Begabung.    Im  Herbst  1869  trat  er  in  die  erste 
Lateinklasse  der  Stiftsschule  in  Münster,  bezog  1 87  o"  die  Stifts- 
s«  hule  des  Klosters  Einsiedeln,  wo  er  besonders  in  Mathema- 
tik und  Phvsik  sich  auszeichnete,  bestand  Knde  Juli  1877  in 
Luzert)  die  Moturitätsprüfung,  absolvierte  dann  das  Studium 
der  Theologie  in  Luzern,  empfing  1881  die  hl.  Priesterweihe  und 
feierte  «las  erste  hl.  Messopfer  in  der  Wallfahrtskapelle  im 
Gormund  am  24  Juli  1881.    Als  erstes  Arbeitsfeld  wiesen 
ihm  die  geistlichen  Obern  das  Vikariat  in  Bicheiital  an,  wo 
er  zwei  Jahre  verblieb.    Darauf  übersiedelte  er  nach  Cham. 
Während  sieben   Jahren  bekleidete  er  hier  das  Amt  eines 


XXIV 


Organisten  und  Lehrers  der  Naturfächer  an  der  Sekundär- 
schule. Im  August  1890  übertrug  das  Sift  Münster  ihm  die 
Stelle  eines  Chorregenten  und  Organisten.  Nur  ungern  schieb 
er  von  den  ihm  liebgewordenen  Chamern,  bei  denen  er  ein 
ehrenvolles  Andenken  hinterliess.  Am  -Stifte  Münster  nun, 
wo  er  schon  einst  als  Choralknabe  seine  musikalische  rk- 
gabung  in  den  Dienst  des  Allerhöchsten  gestellt  hatte,  wirkt* 
er  nun  17  Jahre  lang  als  Chordirektor  und  ChoralinstrukUr. 
sowie  auch  als  Aufseher  über  das  Forstwesen  des  Stifte 
Seine  Kenntnisse  in  der  Orgel technik  wurden  von  Fach- 
männern hoch  geschätzt.  Auf  dem  theoretischen  und  prak- 
tischen Gebiete  des  Choralgesanges  war  der  Münsterer  Chor- 
regent zu  Hause,  Durch  Herausgabe  der  kirchlichen  Oftizkn 
des  sei.  Nikolaus  von  Flüe  und  der  heil.  Urs  und  Viktor  ui  J 
Drucklegung  anderer  Cboralstücke  erwarb  er  sich  auch  iL 
weiteren  Kreisen  ein  bleibendes  Verdienst.  Neben  seine: 
offiziellen  Amtsverrichtungen  erteilte  Ghorregent  Estermann  aud 
mit  Erfolg  den  Gesangsunterricht  an  der  Mittelschule  M (irisier. 

An  dem  Dahingeschiedenen  war  jeder  Zoll  ein  Praktik« 
Davon  zeugen  seine  früheren  sinnreichen  elektrischen  Vor- 
richtungen in  seinem  Amtshause  zu  Cham.     In  naturwissen- 
schaftlichen, in  geschichtlichen  Fragen,  in  der  Landesgeschichie 
besonders  in  der  Lokalgeschichte  seiner  engeren  Heimat 
er  zu  Hause.    Zeugnis  für  sein  geschichtliches  Streben  le». 
ab  seine  Vorträge  in  der  historischen  Sektion  Münster.  sow:r 
kleinere  Mitteilungen  in  Tagesblättern  und  in  historischen  Or- 
ganen.   Seine  sehr  wertvolle  Sammlung  von  alten  Luzeni J 
Münzen,  besonders  von  Michelspfennigen,  sowie  seine  Exlttr>  • 
ammlung  geht  durch  seine  hochherzige  Vergabung  an  das  StA 
Noch  in  den  letzten  Monaten  freute  er  sich  darauf,  wim 
einmal  dem  fünfortigen  Vereine,  dem  er  seit  1883  angehe 
in  Münster  beiwohnen,  und  den  Anwesenden  seine  schmal 
Sammlungen  vorweisen  zu  können.    Möchte  auch  sein  andnW 
Wunsch,  dass  das  Schloss  in  den  Besitz  des  Stiftes  oder  tei 
Gemeinde  Münster  übergehe,  in  Erfüllung  gehen,  Esteniw'J 
schied  Sonntagabends  11  Uhr  aus  diesem  Leben.  (Vaterland^) 


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Verzeichnis 

der  Mitglieder  des  historischen  Vereins  der  V  Orte. 

PS  1907.  RS 

i 

1.  Ordentliche  Mitglieder.1) 

HH.  Ab  Yberg  Theodor,  Menton,  Alpes  maritimes.  1890. 

„  Abt  Roman,  Ingenieur,  in  Luzern.  1808- 

„  Achermann  Xaver,  Pfarrer  in  Wolfenschießen.  1001. 

„  Ackermann  Felix,  Pfarrer  in  Küsnach,  Kt.  Zürich.  1891. 

„  von  Ah  Albert,  Pfarrer  in  Kerns.  1896. 

„  Amberg  Bernhard,  Stadtrat  in  Luzern.  1873. 

„  Amberg  Johann,  Stadtpfarrer  in  Luzern.  1873. 

„  Amgwerd  Carl,  Kantonsförster  in  Schwyz.  1902. 

„  Amrhyn  Albert,  Sekretär  der  Korporationsgüter- Verwaltung 
Luzern.  1903. 

„  Anderhalden  P.  Karl,  Beichtiger  auf  Gubel,  Kt.  Zug  1886. 

„  Anderhalden  Meinrad,  Kaplan  in  Sacheln.  1896. 

„  Andermatt  Josef,  Polizeidirektor  in  Baar.  1892. 

„  Arnet  Johann,  Kaplan  in  Ruswil.  1883. 

„  Arnet  Thaddäus,  Gustos  in  Münster.  1882. 

„  Arnold  Josef,  Pfarrer  in  Spiringen.  1889. 

„  Arnold  Marlin  in  Bürgeln.  1904. 

„  Arnold  Josef,  Kaplan  in  Baldegg.  1893. 

„  Aschwanden  Leo,  Ilypothekarsecretär  in  Zug.  1907. 

„  Attenhofer  Heinrich,  Dr.  med.  in  Luzern.  1883. 


')  hie  beigefügte  Zahl  ist  das  Jahr  des  Kinlritts  oder  der  Auf- 
nahme. 


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XXVI 


HH.  Aufdermaur-Benziger  Gustav,  Hauptmann  in  Sehwyz.  1900. 

„  Augner  Heinrich,  Pfarrer  in  Luthern.  1893. 

„  Bachmann  Johann,  Dr.,  Professor  in  Luzern.  1883. 

„  Bächler  Alois,  Chorherr  in  Münster.  1872. 

„  Bächtiger  Konrad,  Chorherr  in  Münsler.  1878. 

„  Balmer  Josef,  Kunstmaler  in  Luzern.  1883. 

„  Balmer  Josef.  Großrat  in  Schüpfheim.  1903. 

„  Balthasar  Alois  Robert  in  Lu  ern.  1854. 

„  Bättig  Johann.  Bibliothekar  in  Luzern.  1898. 

„  Bättig  Stephan,  Kaplan  in  Huswil.  1874. 

„  Baumann  Anton,  Pfarrer  in  Hospental.    190  . 

„  Beck  Georg,  Fürsprech  in  Luzern.  1893. 

„  Beck  Josef,  Dr..  Professor  in  Freiburg.  1893. 

„  Beck  Julius,  Grol^rat  in  Sursee.  1883. 

„  Beck  Seraphin,  Vierherr  in  Sursee.  1878 

n  Beeler  Melchior  Josef,  Tierarzt  in  Külinach.  1905. 

Benziger  Karl  Josef  an  d.  Universitätsbiblioth.,  Bern.  iCOo. 

Benziger-Schnüringer  Karl  in  Einsiedeln.  1880. 

Benziger  Nikolaus,  Nal -Hat  in  Einsiedeln.  1865. 

r  Berlinger  Alois,  bischörl.  Kommissar  in  Staus.  1871. 

„  Bedinget*  Heinrich,  Professor  in  Luzern.  1881. 

„  Bieri  Nikolaus,  Pfarrer  in  Lflikon.  1883. 

„  Bissig  Johann  Josef,  Pfarrer  in  ünterschächen.  1894. 

„  Bissig  Vinzenz,  Pfarrer  in  Wassen.  1894. 

„  Blaser  Franz,  Kantonsrat  in  Steinen.  1900. 

„  Blätller  Franz,  Pfarrer  in  Hergiswil,  Nidw.  1871. 

„  Blum  Franz,  Pfarrer  iu  Hitzkirch,  1903. 

„  Bölsterli  Jos.,  Pfarr.-Kesignat,  Villa  Felsheim,  Luzern.  1869. 

„  Bonimer  Ant.,  Dom.,  Professor  in  Sehwyz  1801. 

„  Bösch-Inauen,  Eugen,  Privatier  in  Luzern.  1902 

„  Booser  Adolf,  Glasmaler  in  Zug.  1907. 

„  Bossard-Schwerzmann  Alois,  Direktor  in  Cham.  1901. 

„  Bossard  Georg,  Abbe  in  Zug.  1877. 

„  Bossard-Waller  Gustav,  Direktor  in  Luzern.  1867. 

„  Bossard  Karl,  Goldschmied  in  Luzctn.  1867. 

„  Bossard  Louis,  Kaufmann  in  Zug.  1902. 


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xxvn 


.  Brandstettcr,  Dr.  Josef  Leop.,  Professor  in  Luzern.  1860. 
BrandsteUer,  Dr.  Ren  ward,  Professor  in  Luzern.  1883. 
Brandstetter  Renward  Josef,  Pfarrhelfer  in  Münster.  1903. 
Britschgi  Franz,  zum  Kreuz  in  Sachsein.  1906. 
Britschgi  Melchior,  Pfarrer  in  Samen.  188b'. 
Brügger  Anton,  Pfarrer  in  Großwangen.  1903. 
Brun  Franz  Xaver,  Chorherr  in  Münster.  1881. 
Bründler  Alois,  Leutpriestcr  in  Münster.  1903. 
Brunner,  Dr.  Alfons.  Arzt  in  Luzern.  1884. 
Bucher  Johann,  Erziehungsrat  in  Luzern.  1871. 
Bucher  Theodor,  Pfa  rhelfer  in  Wohlen.  1905. 
Bühlmann  Franz,  Pfarrer  in  Römerswii.  1878. 
Bühlmann  Thomas,  Großrat  in  Hochdorf.  1903. 
Bühler  Otto,  Oberförster  in  Luzern.  1886. 
Bürgi  Anton,  Bezirksammann  in  Wil,  St.  Gallen.  1884. 
Bürli  Johann,  Professor  in  Luzern.  1880. 
Businger  Ferdinand,  Landammann  in  Stans.  1871. 
Businger  Josef,  Kantonsrat  in  Samen.  1896. 
Bütler  Karl.  Rektor  in  Zug.  1902. 
Camenzind  Damian,  alt  Landa'mniann  in  Gersau.  1858. 
Catlani  Eduard,  Kantonsrat  in  Engelberg.  1896. 
Cattani  Emil,  Dr.  med.  in  Luzern.  1901. 
Catlani  Eugen,  Kantonsrat  in  Engelberg.  1896. 
Cattani  Wilhelm.  Pfarrer  in  Küßnach.  1885. 
Corragioni  d'Orelli  Charles.  Legalion  de  Siam  a  Paris.  1906. 
Corragioni  d'Orelli  Emmanuel,  Privat  in  Luzern.  1874. 
Crivelli  Karl,  Dr.  jur.  Luzern.  1900. 
Dahinden  Isidor,  Arzt  in  Willisau.  1883. 
Degen  Josef,  Professor  in  Luzern.  1893. 
Deschwanden  Gallus,  Dr.,  Kantonsrat  in  Kerns.  1896. 
Dettling  Alois,  Archivar  in  Schwyz.  1895. 
Dettling  Anton,  Frühmesser  in  Schwyz.  1900. 
Dettling  Martin,  Geineindeschreiber  in  Schwyz.  1885. 
Diebolder  Paul  Professor  in  Zug.  1902. 
Dillier  Josef,  Kaplan  in  Samen.  1906. 
Dittli  Anton,  Pfarrer  in  Flüelen.  1879. 


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'III 


.  Dittli  Josef,  Pfarrer  in  Buochs.  1901. 
Döbeli  Arnold,  Pfarrer  in  Basel.  1880. 
Dolder  Johann,  Chorhe.r  in  Münster.  1878. 
Dolder  Josef,  Arzt  in  Luzern.  1878. 
Dormann  Anton,  Pfarrer  in  Münster.  1893. 
Ducloux  Ernst,  Stadtrat  in  Luzern.  1903. 
Düret  Josef,  Propst  in  Luzern.  1873. 
Düring  Josef,  Regierungsrat  in  Luzern.  1881. 
Durrer  Adolf,  Regierungsrat  in  Stansstad  1901. 
Durrer  Anton,  Posthalter  in  Alpnachstad.  1870. 
Durrer  Robert,  Dr.  phil.,  Landesarchivar  in  Stans.  1886. 
Eiholzer  Josef,  Kaplan  in  Cham.  1902. 
Elmiger  Robert,  Professor  in  Luzern.  1903. 
Elmiger  Xaver,  Gerichtspräsident  in  Hochdorf.  1906. 
Elsener-Bossard  Johann,  Kantonsrichter  in  Zug.  1Q02 
Elsener  Josef,  Kaplan  in  Cham.  1902. 
Erb  August,  Dr.,  Journalist  in  Bern.  1895. 
Erni  Anton,  Erziehungsrat  in  Altishofen.  1887. 
Estermann  Cöle?tin,  Direktor  in  Hohenrain.  1891 
Estermann  Jakob,  Kaplan  in  Eschenbach.  1878. 
Estermann  Melchior,  Propst  in  Münster.  1864. 
Ettlin  Eduard.  Dr.  med.,  alt  Regierungsrat  in  Samen.  1886. 
Ettlin  Johann,  Professor  in  Luzern.  1903. 
Ettlin  Josef,  cand.-jur,  in  Kerns  1906. 
Ettlin  Meinrad,  Kaplan  in  Kägiswil.  1896. 
Faßbind  J.,  Regierungsrat  in  Aith.  1902. 
Faßbind  Gottfried.  Kantousrat  in  Ober-Arth.  1881. 
Falck  Dr.  Louis,  Banquier  in  Luzern.  1906. 
Felber  Leo,  Landwirt  in  Buttisholz.  1888. 
Fellmann  Dominik,  Nationalrat  in  Sursee.  1893. 
Fellmann  Franz  Xav.,  Pfarrer  in  Oberkirch.  1892. 
Fellmann  Josef,  Rigibahndirektor  in  Vitznau.  1883. 
Fischer  Franz,  Oberschreibei  in  Luzern.  1884. 
Fischer  Vinzenz  Dr.-jur.,  Fürsprech  in  Luzern.  1897. 
Fleischli  Bernhard,  Priester  in  Luzern.  1878. 
Flüeler  Friedrich,  Bankdirektor  in  Schwyz.  1890. 


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XXIX 


.  Flüeler  P.  Norbert,  0.  S.  B.  in  Einsiedeln.  1898. 
Flüeler  Wilhelm,  Pfarrhelfer  in  Stans.  1873. 
Frank  Franz,  Kaplan  in  Stans.  1901. 
Furier  Jost  Alois,  Pfarrer  in  Horw.  1883. 
Fiirm-  J.,  Ständerat  in  Silenen.  189-4. 
Furrrr  Peter,  kathol.  Pfarrer  in  Zürich.  1889. 
Furrcr  Peter,  Religionslehrer  in  Luzern.  1880. 
Furr.  r  Tobias,  Regierungsrat  in  Hospenthal.  1904. 
Gabriel  Franz,  Pfarrer  in  Emraetten.  1901. 
Galliker  Franz  Xav.,  Pfarrer  in  Altishofeu.  1903. 
Gaßmann  Anton,  Pfarrer  in  Rickenbaeh.  1878. 
Gehrig  Jost,  alt  Regiernngsrat  in  Wassen.  1884. 
Gemsen  Josef,  Gemeinderat  in  Schwyz.  1900, 
zur  Gilgen  Josef  Aurelian,  Privat  in  Luzern.  1853. 
zur  Gilgen  Ludwig  in  Luzern.  1896. 
Gisler  Anton,  Dr.,  Professor  in  Chur.  1889. 
Gisler  Dominik,  Professor  in  Altdorf.  1904. 
Gisler  Friedrich,  Sekretär  in  Altdorf.  1904. 
Gisler  Josef,  Landschreiber  in  Altdorf.  1904. 
Gisler  Johann  Anton,  bischöfi.  Kommissar  in  Altdorf.  1884. 
Gisler  Karl,  Dr.  med.  in  Altdorf.  1884. 
Good  Franz,  Stadtpfarrer  in  Zug.  1907. 
Gottwald  P.  Henedikt,  O.  S.  B.,  Beichtiger  in  Wil,  St. 

Gallen.  1880. 
Graf  Kaspar,  Pfarrer  in  Weggis.  1883. 
Grüter  Josef,  Pfarrer  in  Ballwil.  1883. 
Grüter  Josef.  Dr.,  Zahnarzt  in  Luzern.  1888. 
Grüter  Jost,  Dr.  jur.  in  L  izern.  189b. 
Grüter  Sebastian,  Dr.,  Professor  in  Luzern.  1896. 
Haas  Franz,  Bäckermeister  in  Luzern.  1899. 
1  billiger  Jon.  Baptist.  Amtsgehilfe  in  Sursse.  1903. 
Hätliger  Josef,  Obergerichlspräsidcnt  in  Luzern.  1872. 
Halter-Kreis  Heinrich,  Handelsmann  in  Luzern.  1898. 
Halter  Peter,  Ausschreibet-  in  Hochdorf.  1.SS1. 
Halter  Vinzenz,  Spitalpfarrer  in  Luzern.  1884. 
Hammer  Josef,  Lehrer  in  Maliers.  1873. 


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XXX 


HH.  Hanauer  Wilhelm,  Architekt  in  Luzern.  1888 
„    Hausherr  Moritz,  Pfarrer  in  Menzingen.  1902. 
„    Hediger  Hermann,  cand.  jur.  in  Immenfeld,  Schwyz.  1900. 
„     Hediger-Trueb,  Handelsmann  in  Basel.  1905. 
„    Hegglin  Karl,  Dr.  med.  in  Schönbrunn,  Menzingen.  1902. 
,.     Hegner  Benedikt,  Assessor  in  Schwyz  1S90. 
„    Heinemann  Franz,  Dr..  Bibliothekar  in  Luzern.  1896. 
„     Heller  Friedrich,  Professor  in  Hitzkirch.  1881. 
„    Henggeier  Alois,  Katechet  in  Menzingen  1887. 
„     Henggeier  Anton,  Fabrikdirektor  in  Unterägeri.  1902. 
„    Henggeier  Kajetan,    alt  Gemeindeschreiber  in  Unter- 
ägeri. 1902. 

Hermann  Alois,  Dr.  med.,  Reg.-Rat  in  Baar.  1882. 
„     Herzog  Adolf,  Oberstlieutenant  in  Aesch.  1903. 

Herzog  Ignaz,  Chorherr  in  Münster.  1864. 
„     Herzog  Xaver,  Professor  in  Luzern.  1893. 
„     HeU  P.  Ignaz,  Archivar  in  Engelberg.  1900. 
„     v.  Heitlingen  Ant.,  Kantonsgerichtspräsid.  in  Schwyz.  1885. 
„     von  Heitlingen  Konstantin,  Kantonsrat  in  Schwyz.  1890. 
„     von  Heitlingen  Viktor,  Pfarrer  in  Illgau.  1905. 
„     Hildebrand  Josef,  Ständerat  in  Zug.  1892. 
„     HochslraUer  Josef,  Pfarrer  in  Buchrain.  1881. 
„     Hofsletler  Anton,  Kaplan  in  Hömerswil.  1899. 
„     Horat  Anton  zum  „Schwyzerstübli"  in  Schwyz.  190-4. 
„     von  Hospital  Josef,  Fürsprech  in  Luzern.  1892. 

Hotz  Adolf  in  Baar,  Übennühle.  1903. 

Iluber  Franz,  Apotheker  in  Altdorf.  1884. 

Iiubli  J.,  Verwalter  der  Ersparniskassa  Lri  in  Altdorf.  1904. 

Hügi  Mauriz,  Strafhausdirektor  in  Luzern.  1894. 

Hunkeler  Haus,  Redaktor  in  Luzern.  1899. 

H unkeler  Laurenz,  Pfarrer  in  Wertenstein.  1883. 

Hunkeler  Martin,  Pfarrer  in  Menznau.  1885. 
„     Hürbin  Josef,  Dr.  phil.,  Professor  in  Luzern.  1890. 
„     llürlimann  Anton,  Fürsprech  in  Cham.  1897. 
„     Hürlimarm  Aug.,  eidg.  Inspektionstierarzt  in  Magadino, 
Tessin.  1882. 


■ 


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XXXI 


HH.  Hürlimann  Josef,  Dr.,  Erziehungsrat,  Arzt  in  UnterägerL 
1891. 

Hürliinann  Klemens,  Pfarrer  in  Oberägeri.  1907. 
„     Jakober  Fridolin,  Kaplan  in  Luzern.  1878. 
„    .Jauch  Karl,  Oberförster  in  Altdorf.  1866. 

Imfeid  Balthasar,  Pfarrhelfer  in  Sarnen.  1866. 
„     Inderbitzin  Emil,  Dr.  med.  in  Brunnen.  1900. 

Iiieichen  Fridolin,  Oberschreiber  in  Luzern.  1898. 

Ineichen  Josef,  Lehrer  in  Luzern.  1902. 
„    J  »st  Dominik,  Fürsprech  in  Luzern.  189>\ 

Hon  Josef,  Dr.  med  in  Unterägeri.  1892. 

Ilen  Josef,  Professor  in  Zug.  1895. 

Hi  n  Klemenz,  Dr.  jur.,  Nationalrat  in  Zug.  189*2. 

Kich  Johann.  Vielherr  in  Sursee.  1892. 

Kaiser  Ferdinand,  Kaplan  in  Stans.  1901. 
,.     Kalin-Birchlcr  Anton,  alt  Statthalter  in  Einsiedeln.  1895. 

Kaiin  Jon.  Baptist,  Fürsprech  in  Schwyz.  1870. 

Kilin-Benziger  Mathias,  Dr.  med.  in  Zürich.  1894. 

Külin  Mathias,  Verwalter  der  Spar-  und  Leihkasse  in 
Einsieden.  1895. 

Kälin  Mathias,  Oberlieutenant  in  Einsiedeln.  1900. 

Kälin  Werner,  alt  Statthalter  in  Einsiedeln.  1895. 

Kaslin  Josef,  Fürsprech  in  Stans.  1889. 

Käslin  Josef  Maria,  Pfarrer  in  Ennetbürgen.  1901 
„     Kathriner  Leo,  cand.  jur.  in  Samen.  1906. 
„     Kathriner  Nikodem,  Oberförster  in  Sarnen.  1896. 
„     Kaufmann  Franz  Josef,  Professor  in  Sursee.  1883. 
„     Kaufmann  Nikolaus,  Dr.  phil.,  Prof.,  Chorherr  in  Luzern. 
1879. 

Kaufmann  Siegfried,  Pfarrer  in  Eltiswil.  1882. 
„     Keiser  Georg,  alt  Stäuderat  in  Zug.  1888. 
„     Keiser  Heinrich   Alois,  päpstl.  Ehrenkännnerer,  Hektor 

in  Zug.    18b 7. 
„     Kcsselbach  Rudolf,  Kaufmann  in  Alldorf.  1904. 
M     Kistler  Josef,  Prof.  in  Rickenbach  bei  Schwyz.  1905. 
„     Knüsel  Johann,  Pfarrhelfer  in  rnterägeri.  1902. 


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XXXII 


HH.  Koller  Fidel,  Pfarrer  in  Hohenrain.  1903. 

■ 

„    Kopp  Albert,  Dr.,  Oberrichter  in  Luxem.  1891. 
„     Kopp  Karl  Alois,  Chorherr  in  Münster.  1871. 
„    Kopp  Karl  Martin,  Chorherr  in  Münster.  1869. 
„     Kopp  Kaspar,  Oberrichter  in  Ebikon.  1888. 
„     Kopp  Vital.  Rektor  in  Luzern.  1881. 
„     Korner  Longin,  Oberrichter  in  Luzern.  1883. 
„     Kreienbühl  Vinzenz,  Chorherr  in  Luzern.  1865. 
„     Kronenberg  Ignaz,  Pfarrer  in  Meierskappel.  1893. 

Küchler  Alois,  Hegierungsrat  in  Samen.  1866. 

Kültel  Kaspar,  Privat  in  Vitznau.  1872. 
,,     Kunz  Frz.  Xaver,  Chorherr  in  Münster.    187  7. 
„     Landis  Albert,  Buchbindermeister  in  Zug.  1907. 

Landtwing  Arnold,  Bürgerrat,  Neu  St.  Andreas.  Zug.  1907. 
„     Lang  Josef.  Pfarrer  in  Nottwil.  1898. 

Leu  Jakob,  Domherr  in  Buttisholz.  1885. 

Leu  Josef.  Großrat  in  Hohenrain.  1876. 
„     Limacher  Fmnz,  Dr.  med.  in  Luzern.  1904. 
„     Lisibach  Jost,  Dr.  med  ,  Direktor  in  St.  Urban.  1903. 

Loretz  Julius,  Pfarrer  in  Bürgeln.  1884. 
„     Lölscher  Josef.  Rektor  in  Sursee.  1893. 
„     Lusser  Anton,  Lic,  jur.,  Landesfürsprecher  in  Altdorf.  1904. 
„    Lusser  Florian,  Landammann  in  Alttlorf.  1884 
.,     Lusser  Franz,  Oberingenieur,  Zug.  1907. 

Lusser  Franz.  Dr.  med.  in  Krstfeld.  1904. 
.,     Lusser  Josef  Werner,  Landschreiber  in  Altdorf.  1884. 

Lusser  Karl,  Staatskassirr  in  Altdorf.  1904. 

Lusser  Richard,  Laridschreiber  in  Altdorf.  1904. 

Lußmann  Fidel,  Seelmesser  in  Altdorf.  1904. 
„     Luthiger  Viktor,  Handelsmann  in  Zug.  188*2. 

Lüthv  Joliann,  Lehrer  in  Richenthal.  1903. 

Lülolf  Kon: ad,  Kaplan  in  Meierskappel.  1886. 

von  Matt  Adolf.  Buchdrucker  in  Staus.  1903. 

von  Matt  Alois,  Buchhändler  in  Sursce.  1895. 

von  Matt  Raus.  Buchhändler,  Raisherr  in  Staus.  1889. 

Ma\r  von  Baldegg  (ieorg  in  Luzern.  1S75. 


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xxxin 


HH.  Merz  Karl,  Dr.  med.  in  Haar.  1902 
„     Merz  Walter,  Dr.  jur.,  Oberrichter  in  Aarau.  1892. 
„     Merenberg  Albert,  Professor,  Chorherr  in  Luzern.  1887. 
„     Meyer  Franz,  Pfarrer  in  Emmen.  1893. 
„     Meyer  P.  Gabriel,  Bibliothekar  in  Kinsiedeln.  1879. 
„     Meyei  Georg,  Stadtarchivar  in  Luzern.  1899. 
,,     Meyer  Johann,  Pfarrei*  in  Buttisholz.  1883 
„     Meyer  Josef,  Fürsprecher  in  Wohlen.  1888. 
„     Meyer  Isidor,  Landratspräsident  in  Andermalt.  1904. 
„     Meyer-Ehrler  Karl  in  Beggenried.  1903. 
„     Meyer  Leo.  Dr.  jur.,  Vizestaatsanwalt,  Andermatt.  1904. 
„     Meyer  Leonz,  Vizepräsident  in  Steinhausen.  1902. 
„     Meyer  Philipp.  Landamniann  in  Steinhausen.  1857. 

Meyer  von  Schauensee  Plazid,   Oberrichter,  Dr.  jur.  in 
Luzern.  iS,s;j. 

Meyer  Boberl.  Landwirt  in  Gro(.>wangen.  1883. 

Meyer  Robert  Anbin.  Kuratkaplan.  Erziehungsrat  in  Lu- 
zern. 189.>. 

Meyer  Wilhelm,  Subregens  in  Luzern.  1903. 
„     Me  er  Wilhelm,  stud.  Bist.,  Brüggli  in  Zug.  1907. 
„     Ming  Peter.  Dr.,  Nationalrat  in  Samen.  1879. 

Mohr  Rudolf,  Ingenieur  in  Luzern.  1856. 

von  Moos  Franz.  Oberst  in  Luzern.  1898. 

von  Moos  Karl,  Kreisförster  in  Luzern.  1898. 

von  Moos  Paul.  Landammann  in  Sachsein.  1896. 
„     Moser  Robert,  Professor  in  Luzern.  1900. 
„     Mugglin  Eugen,  Professor  in  Luzern.  1900. 
„     Muheini  Franz,  Dr.  iur.,  Staatsanwalt  in  Altdorf.  1889. 

Muheim  Gustav.  Landammann  in  Altdorf.  1874 

Müller  Alban,  Dr.  jur..  Landrat  in  Alldorf.  I8JS9. 

Müller  Alexander.  O   C,  Guardian  in  Näfels.  1899. 
,.     Müller  Alois.  Pfarrer  in  Baar.    1  !#07 

Müller  Anton.  Kaplan  in  Beiden.  1907. 
,,     Müller  Kdmund.  Dr.  med.  in  Münster.  1904. 

Müller  Eduard,  alt  Oberpostsekrelär  in  llospenthal.  1888. 

Müller  Kranz,  Major  in  Bern  18*9 

1    I.XII.  II! 


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XXXIV 


HH.  Müller  Hans,  Kantonsbaumeister  in  Luzern.  190ö\ 
„     Müller  Jakob,  Pfarrer  in  Meggen.  1878. 
„     Müller  Josef,  Kaplan  in  Altdorf  1894. 
„     Müller  Karl,  Professor  in  Zug.  1887. 
„     Müller  Kaspar,  Obberrichter  in  Luzern.  181)7. 
„     Muther  Anton,  Pfarrer  in  Doppleschwand.  1883. 
„     Nager  Gustav.  Dr.  med.  in  Luzern.  1897. 
„     Neidhart  Joh.  B.,  Dr.  med.,  Arzt  in  Baar.  i907. 
„     Nietlispach  Burkhard,  Dr.  med.  in  Muri.  1885. 

Nußbaumer  Georg,  alt  Regierungsrat  in  Zug.  1877. 
„     Nußbaumer  Johann,  Lehrer  in  Luterägeri.  1902. 

Nußbaumer  Pius,  Gemeindeschreiber  in  Oberägeri.  1897. 
r     Ochsner  Martin,  alt  Kanzleidirektor  in  Linsicdeln.  L890. 
„     Odermatt  Alois,  Arzt  in  Beggenried.  1901. 
„     Odermatt  Franz,  Landschreiber  in  Stans.  1906. 
„     Odermatt  Joseph.  Pfarrhelfer  in  Alpnach.  I90b\ 
„     Odermatt  Karl.  Dr.  med.  in  Stans.  1885. 
v     Odermatt  Konst..  Obergerichtspräsident  in  Stans.  1877. 
„     Oechslin  Meinrad,  Lehrer  in  Bennau.  1895. 
„     Omlin  Ludwig,  Planer  und  bischöflicher  Kommissar  in 

Sachsein.  18HH. 
„     Otzenberger  Jakob.  Kaplan  in  Littau.  19o5. 
„     Peter  Christian.  Pfarrer  in  Triengen.    189:  i. 
„     Pfyffer  Walter.  Kantonsingcnieur  in  Luzern.  1900. 
„     Plattner  Plazidus,  alt  Hegierungsrat  in  Ghur.  I8b"2. 
„     Porlmaun  Franz  Josef,  Oberrichler  in  Kseholzmatt.  1898. 
„     Portmann  Leo.  Stiftskassier  in  Münster.  l!)0.'>. 
„     Räber  Alois.  Katechet  in  Luzern.  1890. 
„     Rabcr-Schriber  Heinrich.  Buchdrucker  in  Luzern.  1890. 

Real  Karl.  Dr.  med.  in  Schwyz.  1884. 
„     von  Beding  Hans  Werner  in  Schwyz.  VJOd. 

von  Beding  Jos.  11  .  Präsident  in  Schwyz.  1900. 
,.      von  Beding  Rud  .  Dr.  jur..  Laudammann  in  Schwyz.  1884. 

Beichlin  Alois.  Pfarrhelfer  in  Gersau.     J8!>  i. 

Reichliu  Karl,  all  Landaininann  in  Schw  /.  1885. 
,.      Reinhard  Albert.  Kautunsrat  in  Kerns.  |.8:»f>. 


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XXXV 


HH.  Reinhard  Josef,  Pfarrer  in  Entlebuch.  1885. 

„  Reinhard  Raphael,  Professer  in  Luzern.  1881. 

„  Renggli  Josef,  Dekan  in  Dagmersellen.  1873. 

„  Renner  P.  Ambrosius,  O.  G.  in  Altdorf.  18<4. 

„  Renner  Franz  Xaver,  Postbeamter  in  Luzern.  1905. 

„  Ribari  Dr.  Ulrich,  Arzt  in  Weltingen.  1903. 

„  Reichlin  Josef,  Rankdirektor  in  Schwyz.  1905. 

Ribeaud  Emil,  Professor  in  Luzern.  1882. 

„  Rickenbach  P.  Heinrich  in  Einsiedeln.  1875. 

n  Rickenbacher  Franz.  Dr.  in  Arth.  1905. 

„  Ringholz  P.  Odilo,  Stiftsarchivar  in  Einsiedeln.  1886. 

„  Rohrer  Josef,  Pfarrhelfer  in  Sachsein.  1896. 

„  Rullin  Johann,  Pfarrhelfer  in  Neaheim,  190,?. 

„  Roos  Franz  Josef,   Lehrer  an  der  Taubstummenanstalt 

Hohenrain.  1903. 

„  Röthlin  Ignaz,  Kap  an  in  Schwende,  Obw.  190b. 

Ruosch  Joh.  Peter,  Gemeindepräsident,  Tellsplatte.  1904. 

„  Sager,  Dr.  Johann  Jakob,  Pfarrer  in  Schötz.  1903. 

„  Sautier-Dolder  Karl,  Bankier  in  Luzern.  1873. 

„  Sautier-Schlapfer  Josef,  Handelsmann  in  Luzern.  1875. 

„  Scherer  Franz,  Pfarrer  in  Inwil.  1890. 

w  Scherer  Jakob,  Pfarrer  in  Ruswil.  1893. 

„  Scherer  Josef,  Kaplan  in  Hergiswald  bei  Kriens.  1898. 

„  Scherer  Xaver,  Slaatskassier  in  Luzern.  1903. 

„  Scherer  Martin,  Pfarrer  in  Escholzmatt.  1881. 

„  Schiffmann  P.  Heinrich.  Kaplan  in  Melchtal.  1808. 

„  Schiffmann  Fr.  Xaver,  Fürsprech  in  Haar.  1808. 

„  Schillig  Emmanuel,  (iemeinderat.  in  Altdorf.  1899. 

„  Schilter  Jost,  Lehrer  in  Brunau,  Mallers  1884. 

„  Schindler  Alfred,  Kirschwasserdeslilateur.  Seewen.  1904. 

„  Schlafli  Rudolf.  Direktor  in  Sursee.  1903. 

„  Schmie]  Anton,  Dr.  theol  ,  Pfarrer  in  Muotathal.  1879. 

Schund  Eduard,  Dampfschiff  Verwalter  in  Luzern.  1881. 

„  Scbinid  Franz.  Dr.  jur.,  Rundesrichter  in  Lausanne.  1879. 

„  Sclunid  Franz,  Dr.  med..  Spital-Direktor  in  Luzern  1881. 

„  Schmid-Ronca  Jakob,  alt  Standerat  in  Luzern.  1880. 


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XXXVI 

♦ 

HH.  Schmid  Josef,  Regierungsrat  in  Luzern.  1891. 
„     Schmid-Nietlispach  Josef,  Arzt  in  Baar.  1903. 
„     Schmid  Jos.  Leonz,  Dr.  jur.,  Landammann  in  Baar.  1882. 
„     Schmid  Moritz,  Oberschreiber  in  Luzern.  1870. 
„     Schmid  Theodor,  Hegierungsrat  in  Schupf  heim.  1903. 
„     Schmid  Xaver,  Oberschreiber  in  Luzern.  1870. 


Schnarwiler  Bernhard.  Pfarrhelfer  in  Willisau.  1903. 


„     Schnarwiler  Dr.  Bernhard,  Rektor  in  Münster.  1903. 

Schnieper  Franz  Xaver,  Oberschreiber  in  Luzern.  1899. 
„     Schnüriger  Dr  Xaver  in  Schwyz  1905. 

Schnyder  Josef,  Postverwalter  in  Kriens  1898. 
Sehn}  der  Julius,  all  Reg.-Rat.  in  Sursee  1854 
Schnyder  Ludwig.  Professor  in  Luzein.  1!H)3. 
Schny der-Zardetti  Ludwig,  Bankdiivktor  in  Luzern.  1898. 
Schnyder  Michael,  Redaktor  in  Luzern.  1898. 
Schnyder  Wilhelm,  Seminardirektor  in  Hitzkiroh  1901. 
Schobinger  Franz,  Dr.  jur.  in  Luzern.  1900. 
Schobinger  Josef,  Regierungsrai  in  Luzern     18 < 3 
Sehönbachler  J.,  Lehrer  in  Schwyz  1900. 
Schönenberger  Johann,  Sekundarlehrer  in  Zug  190*2. 
Schöpfer  Fridolin,  Pfarrer  in  Schwarzenberg  1903. 
von  Schumacher  Edmund.  Dr.,  Regierungsrat  in  Luzern 

iss<;. 

Schumacher  Heinrich  Walter,  Archilekt  in  Luzern.  1899. 
Schürmann  Anton,  Stadtschreiber  in  Luzern.  18Ü3. 
Schürmann  Xaver,  Pfarrhelfer  in  Münster.  1893. 
Schwarzenberger  Josef,  Chorherr  in  Münster  1S7S. 
Sehwerzmann  Alois,  Kantonsgerichtspräsident  in  Zug  1882 
Schwytzer  Franz,  Förster  in  Luzern.  1899 
Segesser  Franz,  I.)r  j.  c  ,  Chorherr  in  Luzern.  1882. 
de  Segesse  r-Bn  in  egg   Hans  Albrecht,    Seerelaire  de  la 

Legation  de  Suisse  ä  Buenos- Ay res.  1901. 
Segesser  Jost,  Oberschreiber  in  Luzern  1S8Ü. 
Segesser-Schwytzer  Karl,  Kapitän  in  Luzern  1890. 
Seiler  Josef,  (iemeiuderat  in  Samen,  19015. 
Sidler  Franz,  Apotheker  in  Luzern.    18 15 


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XXXVII 


Sidler  P.  Wilhelm,  0.  S  B.  in  Menzingen.  1897. 

Siegwart  Josef  Ernst,  Ingenieur,  Altdorf.  1904. 

Sigrist  Jakob,  Dr.  jur.,  Amlstatthalter  in  Hochdorf.  1896, 

Sigrist  Josef,  Pfarrer  in  Schüpfheim.  1898. 

Speck  Alois,  Pfarrer  in  Walchwil.  1888. 

Speck  Josef  Anton,  Schulinspektor,  Pfarrer  in  Stein- 
hausen. 1872. 

Spichtig  Xaver,  Regierungsrat  in  Sachsein.  1896. 

Spieler  Heinrich.  Seminarlehrer  in  Hitzkirch.  1876; 

Sladelmann  Dr.  Johann,  Professor  in  Freiburg  (Schweiz) 
1903. 

Stadlin  Franz  Michael,  Dekan  und  Pfarrer  in  Cham.  1872. 
Stadlia-Graf  Hennann,  Dr.,  Regierungsrat  in  Zug.  1897. 
Stadlin-Imbäch  Louis  in  Luzern.  1882. 
Staffelbach  Alois,  Pfarrer  in  Neuenkirch.  1866. 
Stalder  Hermann,  Zahntechniker  in  Altdorf.  1904. 
Stampfli  Albert,  Katechet  in  Solothurn.  1882. 
Staub  P.  Augustin,  O.  S.  B.,  Professorin  Samen.  1897 
Staub  P.  Josef,  O.  S.  B.,  Professor  in  Einsiedeln,  1897. 
Steiner  Plazid,  Kantonskassier  in  Baar,  1877. 
Steiner  Klemens,  Architekt  in  Schwyz.  1879. 
Stettier  P.  Richard,  O.  C,  Lektor  in  Solothurn.  1901. 
Stirn imann  Vinzenz,  Stadtrat  in  Luzern.  1888. 
Stocker  Heinrich,  Domkaplan  in  Solothurn.  1901. 
Stocker  Stefan,  Domdekan  in  Solothurn.  1884. 
Stöckli  Stefan,  Pfarrer  in  Aarau.  1885. 
Stockmann  Karl,  Apotheker  in  Sarnen.  1896. 
Stockmann  Melch.,  Dr.  med.,  Kantonsrat  in  Sarnen.  1866. 
StöÜel  J.,  Dr.,  Spiritual  in  Ingenbohl.  1894. 
Sträuchen  Benedikt,  Pfarrer  in  Kleinlützel.  Kt.  Solothurn, 
1902. 

Stüdely  Stefan,  Kaplan  in  Oberwil,  Zug. 
Studer  Xaver.  Pfarrer  in  Schwarzenbach.  1903. 
Stutz  Josef,  Schulinspektor  in  Luzern.  1808. 
Styger  Martin,  Kantonsschreiber  in  Schwyz.  1885. 
Suter  Ludwig,  Dr.  phil.,  Professor  in  Luzern.  1893. 


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XXXVIII 


HH.  Theiler  Josef.  Kirchenrat  in  Rosenberg,  Zug.  1907- 

w  Theiler-Helbling,  M.,  Redaktor  in  WoJlerau.  1899. 

„  Thüring  Gustav,  Pfarrer  in  Reiden.  1883. 

„  Thüring  Heinrich,  Prof.,  Chorherr  in  Luzern.  1878. 

„  Tobler  Rudolf.  Bankier  in  Luzern.  1886. 

„  Trinkler  Bernhard,  Fürsprech  in  Einsiedeln.  1896. 

„  Troxler  Jost,  Professor  in  Luzern.  1903. 

„  Trullmann  Alois,  alt  Bezirksammann  in  Samen  1890. 

„  Truttmann  Alois,  Landschreiber  in  Különach.  1884. 

„  Truttmann  Johann.  Kaplan  in  Steinerberg.  1884. 

„  Truttmann  Joh.  Bapt.,  Pfarrer  in  Allschwil.  1872. 

„  Tschümperlin  Joh.,  Pfarrer  in  Gersau.  1899. 

„  Ulrich  J.  M.,  Droguist  in  Schwyz.  1900. 

„  Unternährer  Franz  Jos.,  Dr.,  Oberrichter  in  Luzern  1894. 

,.  ab  Ury,  Dr.  Dominik,  Prof.  in  Schwyz.  1905 

„  Uttinger  Albert,  Major  in  Zug.  1888. 

n  Vetter  Josef,  Professor  in  Luzern.  1903. 

„  Villiger  Burkhard,  Pfarrer  in  Sarmcnstorf.  1891. 

„  Einiger  Karl.  Pfarrer  in  Pfefiikon  (Luzern).  1898. 

„  von  Flüe  Josef,  Gemeindepräsident  in  Sachsein.  190t>. 

„  von  Vives  Georg,  Major  in  Andermatt.  1886. 

„  Vogel  Andreas,  Dr.  phil.,  Pfarrei  in  Malters.  1901. 

„  Vogel-von  Meili  C,  Kantonsrat  in  Cham.  1897. 

„  Vogel  Jakob,  Pfarrer  in  Egolzwil.  1893. 

„  Vogel  Sebastian,  Arzt,  alt  Reg.-Rat  in  Luzern.  1883. 

„  Walker  Josef  Maria,  Landweibel  in  AUdorf.  1904. 

„  Walker-Lussi  Josef,  Geschäftsagent  in  Altdorf.  1904. 

„  Walker  P.  Robert,  O.  C  in  Staus,    189  *«. 

„  Walther  Heinrich,  Regierungsrat  in  Luzern.  1897. 

„  Waser  Maurus,  Pfarrer  in  Schwyz.  1875. 

„  Waßnier  Jakob,  Professor  in  Luzern  1898. 

„  Weber  Anton.  alt-Landammann  in  Zug.  1861. 

„  Weber  Jakob,  Chorherr  in  Münster  1879, 

„  Weber  Xaver,  Archivgehilfe  in  Luzern  1903. 

„  Wechsler  Ferdinand,  Professor  in  Willisau.  1878. 

„  Weiti  Rudolf,  Professor  in  Zug.  1902. 


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XXXIX 


HH.  Weltert  Johann,  Pfarrer  in  Knutwil.  1876 

h  Werder  Rudolf,  Katechet  in  Luzern.  18*5. 

„  Wicki  Anton,  Lehrmittel  Verwalter  in  Luzem  1893. 

r  Widmer  Gustav.  Kaplan  in  Walchwil.  1897. 

„  Widmer  David,  Strafhausdirektor  in  Basel.  1898. 

„  Widmer  Josef,  Oberschreiber  in  Luzern.  1893. 

„  Wikart  Anton,  Hypathekarschreibor  in  Zug.  1865. 

„  Wikart  Franz,  Kaufmann  in  Zug.  1902. 

„  Wikart  Karl,  Fabrikdirektor  in  Zug.  1902. 

„  Wind  Alois.  Pfarrer  in  Jonen  (Aargau).  1887. 

r  Winiger  Eduard,  Professor  in  Münster.  1903. 

Winiger  Josef,  Ständerat  in  Luzern.  1882. 

„  Winiger  Kandid,  Dr.  med.,  Sanitätsrat  in  Luzern.  1882. 

„  Wipfli  J.,  Verhörrichter  in  Erstfelden.  1894. 

„  Wirz  Adalbert,  Landammann  in  Samen.  1885. 

„  Wüest  Jakob,  Kaplan  in  Luzern.  1883. 

,.  Wymann  Eduard,  Archivar  in  Altdorf.  1894. 

r  Wyrsch  Jakob.  Dr.  med.,  Landammann  in  Buochs.  1866. 

„  Wyrsch  Jakob,  Dr.  med.,  in  Stans.  1896. 

„  Wyß  Anton,  Domherr  in  Solothurn.  1870. 

„  Wylö  Franz,  Numismatiker,  Grafenau,  Zug. 

„  Wyß  Gustav,  Inkassogeschäft  in  Zug.  1882. 

„  Wyß  Robert,  Professor  in  Luzern.  1900. 

„  Zeiger  Franz,  Dr.  jur.,  Kriminalrichter  in  Luzern.  1885. 

„  Zemp  Josef,  Dr.,  Bundesrat  in  Bern.  1864. 

n  Zemp  Josef,  Dr.  phil.,  Vizedirektor  am  Landesmuseum 

in  Zürich.  1890. 

„  Ziegler  Josef  Maria,  alt  Regierungsrat  in  Seelisberg.  1904. 

„  Ziegler  Michael,  Pfarrer  in  Silenen.  1904. 

„  Zimmerli  J.,  Dr.,  Stadtrat  in  Luzern.  1898. 

„  Zimmermann  Kleinenz,  Pfarrer  in  Zell.  18*9. 

„  Zimmermann  Nikolaus,  Pfarrer  in  Wohlhusen.  1883. 

„  Zingg  Alois,  alt  Regierungsrat  in  Meggen  1883. 

„  Zumbühl  Robert,  Hypothekai-schreibcr  in  Luzern.  1882. 

„  Zünd  Robert.  Landschaftsmaler  in  Luzern.  1846. 

„  Zürcher  P.  Ambrosius,  Pfarrer  in  Freienbach.  1897. 


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XL 

HH.  Zürcher  Johann,  Oberrichter  in  Zug.  1902. 

„  Zürcher  Joh.  Bapt.,  Privatier  in  Zug.  1872. 

„  Zürcher  Josef,  Sohn,  zum  Schlüssel  in  Menzingen.  1902. 

„  Zurfluh  Josef,  Pfarrhelfer  in  AUdorf.  1899, 

„  Zwimpfer  Eduard,  Professor  in  Willisau.  1893. 


Vorstand  des  Vereins: 

HH.  Professor  Dr.   Josef  Leopold  Brandstetter  in  Luzern, 
Präsident. 

„  Oberschreiber  Franz  Fischer  in  Luzern. 

„  Rektor  Dr.  Jos.  Hürbin  in  Luzern,  Aktuar. 

r  Landammann  Gustav  Muheim  in  Altdorf. 

„  P.  Gabriel  Meyer  in  Einsiedeln. 

„  Landammann  Dr.  Jakob  Wyrsch  in  Buochs. 

„  Heinrich  Alois  Keiser,  Rektor  in  Zug. 


Engerer  Vorstand  des  Vereins: 

HH.  Professor  Jos.  Leopold  Brandstetter,  Präsident. 
„     Oberschreiber  Franz  Fischer. 
„     Rektor  Jos.  Hürbin,  Aktuar. 

Bibliothekar : 

HH.  Professor  Jos.  Leopold  Brandstetter. 

Kassier : 

HH.    Schnyder  Ludwig,  Bankier  in  Luzern. 

Rechn  u  ngsre visoren  : 

HH.  Oberschreiber  Josef  Widmer  in  Luzern. 
„     Gustav  Wyß.  Anwalt  in  Zug. 


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XL1 


Konservator  der  Sammlung  im  Museum; 
HH.  Franz  Fischer,  Oberschreiber. 


2.  Ehrenmitglieder: 

Titl.  Regierungen  der  h.  Städte  Luzern,  Uri,  Schwyz,  Obwal- 
den,  Nidwaiden  und  Zug.  1843. 
„     Prälat  des  löbl.  Stifts  Einsiedels  1843. 
„     Kollegiatsstift  Luzern  und  Heromünster.  1843. 
„     Korporationsgüterverwaltung  der  Stadt  Luzern.  1846, 
r     h.  Bundesrat  in  Bern.  18b'0. 

HH.  Kaiser  Jakob.  Dr.,  Bundesarchivar  in  Bern.  1873. 
„     Meyer  von  Knonau  Gerold,  Dr.,  Professor  in  Riesbach, 
Zürich.  1880. 

r     Mayer  Georg,  Professor  der  Theologie  in  Ghur.  1h77. 
„     Rann  Rudolf.  Dr.,  Professor  in  Zürich.  1878 
„     Bernoulli-Burkhardt  August,  Dr.  phil.  in  Basel.  1880. 
„     Lussy  Mathys,  Professor  in  Montreux.  1881. 

Oechsli  Wilhelm,  Dr.,  Professor  in  Zürich.  1897. 
„     Tobler  Gustav,  Dr.,  Professor  in  Bern.  18^7, 
„     Angst  Heinrich,   Dr.,  Direktor  des  Landesmuseums  in 
Zürich.  1898. 

Sr.  Gnaden  HH.  .lakobus  Stammler.  Bischof  von  Solothurn 
und  Lugano.  190b\ 


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XLII 


B. 

Vereine  und  Institute,  deren  Publikationen  wir 
durch  Tausch  oder  Kauf  beziehen. 

J.  Inländische. 

Aar  au.    Historischer  Verein  des  Kantons  Aargau.  1860. 
Altdorf.    Historisch-antiquarischer  Verein.    190 1. 
Basel.    Historische  und  antiquarische  Gesellschaft. 
Basel.  Schweizerische  Gesellschaft  für  Volkskunde.  Iö96. 
Bellinzona.    Radaktion  des  Bolletino  storico.  1879. 
Bern.    Historischer  Verein  des  Kantons  Bern.  Stadtbibliothek 
Bern.    1 846. 

Bern.  Allgemeine  geschichtsforschende  Gesellschaft  der 
Schweiz.  1846. 

Ghur.    Altertumssammlung  des  Rätischen  Museums.  1849. 

F  r  a  u  e  n  f  e  1  d.  Historischer  Verein  des  Kantons  Thurgau.  186 1. 

F  r  e  i  b  u  r  g.  (Schweiz).  Deutscher  geschichtsforschender  Ver- 
ein des  Kantons  Freiburg.  (Dr.  Albert  Büchi,  Professor 
Alpenstrasse  15.)  1894. 

Fribourg.    Societe  d'Histoire  du  Canton  de  Fribourg.  1845. 

Fribourg.    Universite.  1890. 

St.  Gallen.    Historische  Gesellschaft.    1 86 1 . 

Genf.  Societe  d'Histoire  et  d'Archeologie  I.  Rue  de  l'Eveche 
ä  Geneve.  1849. 

Genf.    Institut  national  Genevois.  1861. 

Glarus.    Historischer  Verein  des  Kantons  Glarus.  1865. 

Lausanne.    Societe  historique  de  la  Suisse  Romande.  1845. 


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XLIH 


Lausanne.  Societe  vaudoise  d'Histoire  et  cT Archäologie 
(Marc  Henrioud.    Rue  de  Bourg  28)  1903. 

Naters.  Historischer  Verein  des  Kantons  Wallis.  (Pfarrer 
Dionys  Imesch).  1893. 

Neuchätel.  Societe  historique  du  Ganton  de  Neuchatell 
1872 

Neuchätel.    Societe  neuchäteloise  de  Geographie.  1878. 
Porrentury.    Societe  Jurassienne  d'Emulation.  1872. 
Samen.    Historischer  Verein  von  Obwalden.  1901. 
Schaffhausen.    Historisch-antiquarischer  Verein  des  Kantons 

Schaffhausen.  1863. 
Schwyz.    Historischer  Verein.  1883. 
St  ans.    Historischer  Verein  von  Nidwaiden.  1884. 
Wi  n  t  e  r  t  h  u  r.    Stad  tbibliothek.  1903. 

Zürich.    Antiquarische  Gesellschaft.    Stadtbibliothek.  1845* 

Z  ü  rieh.    Stadtbibliothek.  1886. 

Zürich.    Schweizerisches  Landesmuseum.  1899. 

Zug.    Gemeinnützige  Gesellschaft.  1907. 

2.  Ausländische. 
Aachen.    Museumsverein.  1907. 

Aachen.  Aachener  Geschichtsverein.  Cremersche  Buch- 
handlung, Klein-Marschierstrasse  Nr.  3.  J883. 

Ansbach.    Historischer  Verein  für  Mittelfranken.  1884. 

Augsburg.  Historischer  Verein  für  Schwaben  und  Neu- 
burg. 1843. 

Bamberg.    Historischer  Verein.  1844. 

Bamberg.  Schriftleitung  der  „ Hera Misch-Get eralogischen 
Blätter".  1904. 

Berlin.    Historische  Gesellschaft.  1879. 

Berlin.   Verein  für  Heraldik,  Sphragistik  und  Genealogie.  1880 

Berlin.  Verein  für  die  Geschichte  Berlins.  Landgerichtsrat 
Dr.  Beringuier,  Nettelbeckstrasse  W  62.  18^8. 

Berlin.  Historischer  Verein  für  Geschichte  der  Mark  Bran- 
denburg. Prof.  Hintze,  Nachodstrasse  12.  W.  50: 
1868. 


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XI.IV 


Berlin.  Gesamtverein  der  deutschen  Geschichts-  und  Alter- 
tumsvereine. 1871). 

Bonn.    Verein  von  Altertumsfreunden  im  Rheinlande.  1856. 

Bregenz.    Historischer  Verein  für  Vorarlberg.  187-4. 

Breslau.  Verein  für  Geschichte  und  Altertum  Schlesiens. 
Stadtbibliothek.  1861. 

Breslau.  Scblesische  Gesellschaft  für  vaterländische  Kultur. 
WeidenstraÜe  25.  1906. 

Bruxelles.  Societe  des  Bollandistes.  174.  Boulevard  mili- 
taire.  1897. 

Chemnitz.    Verein  für  Chemnitzer  Geschichte.  1876. 

Christiania.    Royal  University  of  Norway.  1879 

Com  o.    Societä  storica  Comense.  1879. 

Dan  zig.    Westpreußischer  Geschichtsverein.  1887. 

Darmstadt.  Histor.  Verein  für  das  GroUherzogtum  Hessen. 
(Direktion  d.  GroWierzoglichen  Hofbibliothek).  1849. 

D  i  1 1  i  n  ge  n  a.  D.    Historischer  Verein.  1896. 

Don  a  u  w  ö  r  t  h.  Historischer  Verein.  (  Herr  J.  Traber,  Biblio- 
thekar am  Cassianeum).  1904, 

Dorpat.    Gelehrte  Kstnisclie  Gesellschaft.  1867. 

Dresden.  Königl.  Sächsischer  Altertums- Verein.  (Begierungs- 
rat  Dr.  Lipperl.  Kgl.  Sachs.  Hauptstaatsarchiv).  1861. 

Eisleben.  Verein  für  Geschichte  und  Altertümer  der  Graf- 
schaft Mansfeld.  1N8N. 

Frankfurt  a.  M.  Verein  für  Geschichte  und  Altertums- 
kunde. 1*67. 

Krauen  bürg.    Historischer  Verein  in  Ermeland.  1878. 
F  reib  erg.    Altertnmsverein  zu  Freiberg  in  Sachsen.  1862. 
Freiburg.    Kirchengeschichtlicher  Verein  des  Erzbistums 

Freiburg  i.  Br.    Dr.  Julius  Mayer,  LudwigstraLie  35. 

18(57. 

F  r  e  i  b  u  r g  i.  Br.  Gesellschaft  zur  Beförderung  der  <  ieschichts- 
kunde  186S. 

Frei  bürg  i.  Br.  Breisgau-Verein  Schauinsland.  Verwalter 
B.  Lembke.  iss;). 


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XLV 


Frei  sing.    Historischer  Verein.     Dr    Jos.  Schlecht.  Lycal- 

Professor.  1U07. 
Friedrichshafen.    Verein  für  Geschichte  des  Bodensees. 

und  Umgebung.  I<s70. 
Gi essen.     Oberhessischer  Geschichtsverein.  1888. 
Görlitz.    Oberlausitzische  Gesellschaft  der  Wissenschaften 

Göttingen.    K  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  1891. 
Graz.    Historischer  Verein  für  Steiermark.  1852. 
G  r  e  i  f  s  w  a  1  d .    Bügisch-Pommerscher  Geschichtsverein.  1867. 
Halle.    Thüring-Sächsischer  Geschichts-  und  Altertumsverein. 
1807. 

Hamburg.    Verein  für  Hamburgischc  Geschichte.  18ö8. 
Hannover.     Historiscner  Verein  für  Niedersachsen.  Am 

Archiv  1.  Königl.  Staatsarchiv  1851. 
Heidelberg.    Grol.>h.  Badische  Universitätsbibliothek.  1800. 
llermannstadt.    Verein  für  Siebenbürgische  Landeskunde. 

1887. 

Hohenleuben.    Vogtländischer  Altertumsforschender  Verein. 
1870. 

Jen  a.    Verein  für  Thüringische  Geschichte  und  Altertums- 
kunde.   (Universitätsbibliothek).  18f>3. 
innsbruc  k.    Kais.  Ferdinandeum  für  Tirol  und  Vorarlberg. 

i8f)t. 

Karlsruhe.    Badische  historische  Kommission.  (Großherzogl. 

Generallandesarchiv).    1 873. 
Kassel.    Verein  für  hessische  Geschichte  und  Landeskunde. 

1887. 

Kern  pl  r  n  a.  I.    Altertumsverein  Bayern.  1888. 

Kiel.    Gesellschaft   für   Schleswig-llolsteinische  Geschichte. 

L;mdesdirektorat  in  Kiel.  1847. 
Klagenfurt.    Geschichtsverein  für  Kärnten.  1887. 
K ni nu  (Oesterreich).    Societas  archeologica  Croaticae  Thini- 

ensis.  ISlMi. 

Köln.    Historischer  Verein  für  den  Niederrhein.  Stadtbiblio- 
thek Gereonsklosrte.  I8f>7. 


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XLVI 


■ 


Königsberg  i./Pr.  Altertumsverein  Prussia.    (Professor  Dr. 

A.  Eezzenberger).  1896. 
Landshut.    Historischer  Verein  für  Niederbayern.  1852. 
Leiden.    Maatschapij  der  Nederlandsche  Letterkunde.  1852. 
Leipzig.    Verein  für  die  Geschichte  Leipzigs.  1879. 
Linz.    Musealverein  des  Franzisco-Carolinums  in  Linz.  1869. 
Lübeck.    Verein  für  Hansische  Geschichte.  1872. 
Lüneburg.    Museumsverein  für  das  Fürstentum  Lüneburg. 

1880. 

Luxem bourg.    Section  historique  de  Tlnstitut  Royal  Grand- 

Ducal  de  Luxembourg.  1857. 
Lyon.    Hedaction  du  Bulletin  historique  du  Diocese  de  Lyon. 

Place  de  Fourviere.  1903. 

Magdeburg.    Magdeburger  Geschi'chts verein.  SternestraÜe  5. 
1887. 

Mainz.    Verein  zur  I'Morschung  der  Rheinischen  Geschichte 
und  Altertümer.  1845 

Direction  de  la  Revue  Benedictine.    Ab     ve  de  Maredsous^ 

Provin     de  Namur.    Belgique.  L901. 
Stift  Mehrer  au  bei  Bregenz.  1901. 

Meissen.    Historischer  Verein  der  Stadt  Meissen.  1882. 
Metz     Gesellschaft  für  Lothringische  Geschichte  und  Alter- 
tumskunde. 1897. 
Milano.    Societa  storica  Lombarda.  Gastello  Sforzesco.  1889. 

Mi  tau,  Kurland.    Kurländische  Gesellschaft  für  Literatur  u. 

Kunst.    Freiherr  Alexander  von  Rohden-Maihof.  1902. 
Mühlhausen  in   Thüringen.    Mühlbäuser  Altertuinsve:ein. 

Dr.  Kunz  von  Kauffungen.    Archivar.  1906. 
Mulhouse.    Musee  historique.  1886. 

M  ü  n  c  h  e  n.    König].  Ra yerische  Akademie  der  Wissenschaften 

(Historische  Klasse).  1843. 
M  ii  nch  e  n.   Altertums  verein.  Wilhelminisches  Gebäude.  (Max- 

burgslratie  1S86. 
München.    Historischer  Verein  von  Oberbayern.  R.  M.  Kup- 

pelmayer,  Historienmaler.    Schellingstraßc  1).  1843. 


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xLvn 


Münster.  Verein  für  Geschichte  und  Altertumskunde  West- 
falens. 1883. 

N  ü  r  n  b  e  i  g.    Germanisches  Museum.  1853. 

X  l\  mbe  i  g.   Veiein  für  Geschichte  der  Stadt  Nürnberg.  1879. 

Paris.    Societe  nationale  de  Antiquaiies  de  France.  1856. 

Petersburg.    Societe  imperiale  d'aicheologie.  1893. 

Posen.    Historische  Gesellschaft  für  bie  Provinz  Posen.  1885. 

Prag.    Verein  für  Geschichte  der  Deutschen  in  Böhmen.  1887. 

Steigern  bei  Brünn.  Administration  der  „Studien  und 
Mitteilungen  aus  dem  Benediktiner-  und  Cistercienser- 
Oiden".  1887. 

Pi  a  v  e  n  s  b  u  r g.  Redaktion  des  Diözesanarchives  von  Schwa- 
ben.   (Amtsrichter  a.  I).  D  .  Beck).  1895. 

Hegensburg.  Historischer  Verein  der  Obeipfafz  und 
Regensbiug.  1843 

Heina.    Bibliotheca  Apostolica  Vaticana.  1893. 

Salzburg.    Gesellschaft  für  Salzbuiger  Landeskunde.  1887. 

Schwäbisch -Hall.  Historischer  Verein,  für  das  Württem- 
be  gische  F»anken.    Professor  Gaup.  1850. 

Schwerin.  Verein  für  Meklenburgische  Geschichte  und 
Altei  Uunskunde.  1800. 

Sigmaringen.  Verein  fü-  Geschichte  und  Altertumskunde 
in  Hohenzollein.  1*74. 

Speier.    Histoiischer  Veiein  der  Pfalz.  1875. 

Stockholm,  Suede.  Bibliotheque  de  i'Academie  des  Belles- 
Lett  es,  d'Histoüe  et  des  Antiquites.  18S3. 

S  l  ockhol  lu.  Xorditk  Museet.  Direktor  Ai thur  Hacelius.  1900. 

Stralibuig.  Societe  ponr  la  Gonservation  des  Monuments 
histoiiques  d'Alsace.  1858. 

Sl  .  aUburg.    Kaiserl.  Universitäts-  n.  Landesbibliothek.  1884 

Stuttgart.    Kgl.  Öffentliche  Bibliothek.  1883. 

St  litt  gait.  Kgl  Würlteinbergisches  Statistisches  Landesamt. 
1SS3. 

T  ier.    Hedaktion  der  Westdeutschen  Zeitschi ift  f.  Geschichte 

und  Kunst  1^*0. 
Tübingen.     Lnivcrsilats-Iiibliothek.  I«s91. 


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XLVIII 


Ulm.  Verein  für  Kunst  und  Altertum  in  Ulm  und  Ober- 
schwaben.   Präeeptor  Müller.  1849. 

Vaduz.  Histor.  Verein  für  das  Fürstentum  Lichtenstein.  1902. 

Washington.    Smithsonian  Institution.  187U. 

Wernigerode.  Hai /verein  für  Geschichte  und  Altertums- 
kunde. lfSb'S. 

Wien.  Kaisei.  Osten  eichische  Akademie  der  Wissenschaften 
(Philosophisch-histo tische  Klasse).  1849. 

Wien.  K.  K.  Gentraikommission  zur  Erforschung  und  Er- 
haltung der  Baukunst-  und  historischen  Denkmale 
Österreichs.  1S57. 

Wien.    Ve?ein  für  Landeskunde  von  Niede» -Österreich.  l£bö. 

Wien.    Heraldische  Gesellschaft   „Adler4*.    I.  Hosengasse  4. 

Wiesbaden.  Ve  ein  fir  Nassauische  Altertumskunde  und 
Geschichtsfoi  schung.  l.S,Y>. 

Wolfen  b  Uttel,  Geschichtsve-ein  für  das  Herzogtum  Braun- 
schweig.   (1)'.  Paul  /immermann). 

Würzburg.  Historischer  Verein  für  Untei franken  und 
A  schaffen  bu  ig.  ISöO. 

Zwickau.    Altertumsverein  für  Zwickau  u.  Umgegend,  iss<). 


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Die  Eigenleute  (&  ßt>  <&> 
des  Gotteshausgerichtes 


am  Menzingerberge  8j  im  Aegeritale 

in  ihren  Verhältnissen  $  Beziehungen 
einerseits  zum  Stifte  Einsiedeln  8j 
andererseits  zu  Stadt  8j  Amt  Zug.  ^ 

Von 

a.  Landammann  A.  Weber. 


An  der  am  10.  Sept.  1802  in  Zug  abgehaltenen  Jahres- 
>>;tmmhmg  des  histor.  Vereins  der  V  Orte  hatten  die  Anwe- 
isenden Gelegenheit,  über  den  im  Titel  umschriebenen  Gegen- 
stand einen  Vortrag  anzuhören.  Die  Veröffentlichung  unter- 
blieb indes  bis  heute.  Das  Erscheinen  des  1.  Bandes  der 
Geschichte  des  Benediktinerstiftes  Maria  Einsiedeln  im  Jahre  1004 
durch  Pater  Odilo  Ringholz,  Stiftsarchivar,  bot  Veran- 
lassung, die  Arbeit  neuerdings  vorzunehmen  und  sie  einer 
durchgehenden  Revision  und  nach  gewissen  Gesichtspunkten 
auch  einer  Umarbeitung  zu  unterwerfen.  Zunächst  war  vor- 
rangig die  Frage  zu  entscheiden:  ob  vorliegende  Arbeit,  wie 
es  ursprunglich  in  Aussicht  genommen  war,  auch  nach  Erscheinen 
<les  Werkes  des  Geschichtsschreibers  des  Stiftes  Einsiedeln 
im  Vereinsorgane  Statt  und  Platz  haben  und  auch  beanspruchen 
dürfe?  Letzteres  sollte,  wie  mich  bedünken  will,  die  folgende 
Darstellung  genüglich  darzutim  vermögen. 

Wenn  die  einschlägigen,  der  Geschichte  angehören «'en 
Hegebenheiten,  die  hier  zur  Sprache  kommen  sollen,  aus  dem 
Rahmen  der  allgemeinen  Geschichte  des  Stiftes  herausgehoben 
und  gesondert  in  eigener  Bearbeitung  behandelt  werden,  so 
würde  dies  an  und  für  sich  schon  am  Platze,  weiterhin  dann 
namentlich  jenen  Kreisen  erwünscht  sein,  die  aus  irgend  welchen 
I  rsachen  von  den  Beziehungen,  die  früher  zwischen  Einsiedeln 
und  seinen  Gotteshausleuten  im  Zugerlande  einer-,  sowie  dessen 
Behörden  anderseits,  bestunden,  etwas  wissen  möchten,  ohne 
gerade  in  der  Enge  zu  sein,  das  mit  großer  Gründlichkeit, 
vorzüglicher  Beherrschung  des  Materials  und  sehr  anzuer- 
kennender Objektivität  geschriebene,  glänzend  ausgestattete, 
etwas  teure  Geschichtswerk  eingehend  zu  studieren. 


4 


Dazu  kommt  noch  ein  besonderer  Grund.  Die  politische 
Entwicklung  des  Kantons  Zug  ist  eine  ganz  eigenartige,  um 
nicht  zu  sagen  einzigartige.  Es  findet  dabei  ein  Hinübergreifen 
aus  dem  einen  auf  und  in  das  (territorial  in  einander  flic- 
kende) Gebiet  einer  andern  staatlichen,  politisch-kirchlichen 
Organisation  derart  statt,  daß  es  nicht  bloß  dem  Ferner- 
stehenden, sondern  selbst  dem  Zuger  nicht  leicht  wird,  sich 
zurechtzufinden.  Insbesonders  gilt  das  von  den  Beziehungen 
des  Stiftes  Einsiedeln,  als  Guts-  und  Lehensherrn,  wie  als  In- 
haber einer  begrenzten  lud ikatur  über  zugerische  Angehörige,  zu 
den  gemeindlichen  und  kantonalen  Institutionen  im  Zugerlande. 
Für  den  Historiker  des  Stiftes  Einsiedeln,  lag  es  begreiflich 
au  tierhalb  der  gestellten  Aufgabe,  hierauf  mehr  Rücksicht  zu 
nehmen  als  unumgänglich  nötig  war.  Anderseits  ist  aber  zu 
betonen,  daß  die  Geschichte  des  Kantons  Zug  hinsichtlich  der 
politischen  Oiganisation.  wie  Rechtsprechung  und  Hypothekar- 
wesen zum  guten  Teile  nicht  genugsam  verständlich  wird, 
wenn  die  diesfälligen  Vorkommnisse,  die,  wie  Pater  Odilo 
Ringholz  einleitend  ganz  richtig  bemerkt,  eben  „in  der  Regel: 
nur  als  Ausfluß  vorgekommener  Störungen  des  gewöhnlichen 
Zustandes"  zu  betrachten  sind,  nicht  auch  in  diesem  Zusammen- 
hange näher  gewürdigt  werden.  Diese  Rücksichtsnahme  hier  in 
gebührender  Weise  eintreten  zu  lassen,  erscheint  nicht  bloß 
gegeben,  sondern  geboten,  bietet  aber  auch  ihre  nicht  zu  unter- 
schätzende Schwierigkeit,  zumal  es  nicht  eben  leicht  sein  wird, 
die  Sachen  in  der  Darstellung  so  auseinander  zu  halten,  wie 
dies  zum  bessern  Verständnis  erforderlich  ist. 


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1.  Erwerbung  der  Rechte  an  Eigentum  und  Eigen- 
leuten im  Zugerlande  durch  das  Stift  Einsiedeln. 
Größe  und  Ertrag  des  Besitzes. 

Die  Völkerwanderung  gab  dem  Abendlande  eine  neue 
Gestalt.  Neben  den  Römern,  den  romanischen  Völkern  traten 
die  Deutschen  oder  Germanen  hervor,  die  einen  großen  Teil 
der  heutigen  Schweiz  besetzten  und  teilten.  Unter  den  germa- 
nischen Stämmen,  die  daselbst  eine  neue  Heimat  fanden,  waren 
die  Alamannen  der  erste  und  zugleich  der  mächtigste. 
Wo  sie  sich  niederließen,  wurde  römische  Kultur  vernichtet. 
Die  über  den  Rhein  bis  in  die  Alpen  und  an  den  Jura  vor- 
*  gedrungenen  Alainannen  brachten  für  öffentliches,  wie  privates 
Recht  diejenigen  Satzungen  und  Bräuche  mit,  nach  denen  sie 
in  ihrer  Heimat  gelebt,  die  nun  auch  für  unsere  Gegenden  zur 
Anwendung  kamen,  neue  Verhältnisse  schufen,  welche,  aller- 
dings in  modilizierter  Form,  ihre  Nachwirkung  noch  lange  ver- 
spürbar  machten,  nachdem  die  Alamannen  als  herrschende  Na- 
tion schon  lange  andern  Volksstämmen  hatten  weichen  müssen. 

Für  unsern  Zweck  sei  aus  den  alamannischen  Rechtsge- 
wohnheiten nur  darauf  hingewiesen,  daß  sie  vorhandene  Städte 
nicht  niederlegten,  sie  aber  auch  nicht  begünstigten,  noch 
weniger  selbst  solche  gründeten,  auch  Dörfer  nur  selten.  Ihre 
Wohnungen  lagen  zerstreut  auf  ihren  Gütern  oder  Höfen. 
Der  Grundbesitz  wurde  ausgeschieden  und  verteilt  entweder 
in  S  on  der  eigen  tum  oder  in  den  Besitz  der  gemeinen 
Mark.  Das  urbare  Land  wurde  verteilt  an  die  Freien,  die 
es  zu  Eigentum  erhielten,  die  Güter  selbst  bebauten  oder  durch 
zinspflichtige  Leute  (unfreie  Hörige,  Leibeigene,  Eigcnleute) 
bestellen  konnten.    Das  war  das  Sondereigentum.    An  der 


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gemeinen  Mark  —  der  Allmeinde,  Allmend,  der  Genossenschaft 
gemeinsamen  Besitz  in  Holz  und  Feld,  der  jetzigen  Korpura- 
tionsgcineinde  —  halten  Anteil  und  Nutzung,  die  in  der  be- 
treffenden Mark  wohnenden,  angesessenen  Leute  der  gleichen 
Sippe. 

*  * 

Schon  seit  den  ältesten  Zeiten  besaß  das  Stift  E  i  n  s  i  e  d  e  1  n 
viele  Besitzungen  und  Hechtsamen  im  Gebiete  des  Kantons 
Zug,  namentlich  in  den  Berggemeinden  Monzingen  und 
Neu  hei  m,  sowie  im  Tale  Aegeri,  am  letztem  Orte  auch 
den  Kirchensatz,  das  Kollatur-  und  Wahlrecht  des  Pfarrers 
an  der  Kirche  Oberägeri.  Einsiedeln  besaß  auch  Güter  in  andern 
zugerischen  Gemeinden,  so  in  Haar,  Cham  und  (vorüber- 
gehend) auch  in  Zug.  hange  bevor  die  einzelnen  zuger.  Ge- 
meinden als  selbständige  politische  Gemeinwesen  erkennbar  aus 
dem  Dunkel  der  ältesten  Geschichte  sich  abheben  und  auch  noch 
lange,  ehe  man  von  einem  „Orte"  oder  Kanton  Zug  reden  konnte, 
was  bekanntlich  seit  möglich  war,  nannte  Eiusiedeln 

viele  Güter  im  Zugcrlande  sein  eigen,  ja  sogar  die  Bebauer 
der  betreffenden  Grundslücke  ,, Gotteshausleute"  genannt, 
insoferno  sie  zu  einem  der  verschiedenen  Dinghöfe  des  Stiftes 
gehörten.  Diese  standen  in  organischer  Verbindung  zu  Eiu- 
siedeln, besaßen  ein  eigenes  Gericht,  das  alljährlich  innert  den 
Marken  des  Hofes,  je  im  Frühling  und  Herbst,  tagte  und  vor 
welchem  Tribunal  jeder  Gotleshausmann  bei  Buße  zu  er* 
scheinen  hatte. 

Die  Eigcnleute  des  Stiftes,  oder,  wie  sie  stets  genannt 
werden,  die  ( Jotteshausleute,  gehörten  nicht  dein  Stande  der  Leib- 
eigenen, wie  ihn  das  frühe  Mittelalter  kannte,  sondern  jenein 
Stande  an,  den  man  gemeinhin  unter  der  Bezeichnung  unfreie 
Hörige  versieht,  Leute,  die  zu  Eigen  und  Erbe,  wie 
man  es  nannte,  Güter  des  Stiftes  Einsiedeln  bebauten. 

Als  älteste,  urkundlich  nachweisbare  Besitzeserwerbung 
erscheinen  diesfalls  Vergabungen')  von  Gütern  im  Tale  Aegeri 

')  (ieschirl.Ulnl.  J,  110. 


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7 


durch  die  Edlen  von  Lc-nzhurg :  Graf  Konrad,  seine  Gemahlin 
Luitgard is  und  Amazo,  deren  Sohn  Konrad  (f  760)  vergabten 
eine  sehr  gute  Fischerei,  die  Gemahlin  eine  Matte  und  der  im 
Hönning  062  im  longobardischcn  Feldzuge  ums  Leben  ge- 
kommene Amazo  den  Rest  der  Güter  des  grätlichen  Hauses 
im  Aegeritale  an  Einsiedeln. 

Fast  hundert  Jahre  später,  erfährt  man  von  weiterem 
Besitz  des  Stiftes  Einsiedeln  —  auch  hier  sind  es  Erwerbun- 
gen, die  durch  Schenkung  erfolgten  —  in  der  zugerischen 
Berggegend.  Immo  von  Huoda  vergabt  10;Y2  ihm  bisher  ge- 
hörende Güter  in  Finstersee  (bei  Monzingen),  gleichzeitig 
schenkte  Johann  von  Adelenswile  dem  Stifte  einen  Bauingarten 
in  Baar  und  ein  Landgut  zu  Bussinkon,  worunter  das  in 
der  gleichen  Gemeinde  gelegene  heutige  Büossikon  zu  verstehen 
sein  wird. 

Das  hier  erstmals  genannte  Finstersee  ersehend  in  der 
Folge  noch  sehr  oft,  wenn  von  Besitzungen  und  Gotteshaus- 
leuten des  Stiftes  Einsiedeln  die  Rede  ist;  daselbst  besät.)  es 
nicht  bloß  schon  in  früher  Zeit  verschiedene  Güter,  zu  denen  mit 
der  Zeit  neu  erworbene  kamen,  sondern  der  Ort  selbst  steht  in 
zweifacher  Hinsicht  noch  mit  der  Geschichte  des  Klosters  selbst 
indirekter  Beziehung,  ebenso  wie  mit  derjenigen  der  Gotteshaus- 
leute  „am  Berg",  wie  Monzingen  früher  hieß,  im  besondern. 

Am  2f>.  Jan.  12iJ9,  tauschte  Anselm  v.  Schwanden.  Abt 
von  Einsiedeln,  mit  Einwilligung  seines  Konventes  den  Hof  und 
die  Mühle  zu  Baar  gegen  Güter,  welche  das  Kloster  Kappel 
in  Finstersee  bcsaU  ')  In  den  Jahren  l.'iOtf— 11.  damals,  als 
das  Kloster  Einsiedel?!  mit  Schwyz  wegen  den  beidseitigen 
Grenzmarchen  in  schwerem  Hader  und  Streit  lag,2)  wurde 
Finstersee,  wie  noch  andere  Ortschaften  der  Gemeinden  Mon- 
zingen, z.  B.  Bumbach  und  Feurschwand,  viermal  von  den 
Leuten  aus  Schwyz  und  Steinen  brandschatzend  überfallen,  ein 
Holzach  von  Finstersee  gefangen  weggeführt,  ihm  f>  Bosse  weg- 


'  >  l.'rkundc*  im  SlasitHurchiv  Zürich. 

'-!  Xaht'i'ps  bei  Hirnholz,  Einsiedel!!.    I  loH  tf. 


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nahmen  und  da^u  noch  14  S»  an  Geld  abpressten,  was  mit 
Hecht  schlietien  läßt,  daß  Holzach  ein  wohlhabender  Bauers- 
mann war.  Drei  Gotteshausleute  von  Menzin#en  wurden  bei 
jenen  Ucberfällen  sogar  getödet. 

Aus  Finstersee  stammten  und  hatten  dort  ihren  Wohnsitz 
eine  grolAc  Zahl  der  G  o  1 1  e s  h  a  u  s -  A  m  m  ä  n  n  e  r  ').  So  heilAen 
die  vom  Stifte  ernannten  Beamtem  denen  die  Pflicht  oblag,  die 
Hechte  des  Stiftes  gegenüber  Gotteshausleuten,  wie  gegenüber 
Dritten  wahrzunehmen,  die  Gefälle  und  Abgaben  zu  beziehen, 
das  Stift  zu  vertreten  bei  den  Verhandlungen  an  den  jährlichen 
Dinglagen  und  diese  zu  leiten,  wenn  der  Abt  oder  ein  von  ihm 
hiezu  abgeordneter  Konventuale  nicht  selbst  präsidierte. 

Das  älteste,  lateinisch  abgefaßte  Urbar  oder  das  Ver- 
zeichnis der  Zinse  und  Gefälle  des  Stiftes  Kinsiedeln  stammt 
spätestens  aus  der  ersten  Hälfte  des  13.  Jahrhunderts*)  Darin 
linden  sich  etwa  20  verschiedene,  nach  Einsiedeln  zinspflichtige 
Erblehcn  Güter  namentlich  verzeichnet,  die  im  Gebiet  des  heu- 
tigen Kanton  Zug  liegen.  Die  Namen  dieser  Güter  sind  meistens 
heute  noch  erhalten,  oder  doch  unschwer  an  den  richtigen 
Ort  zu  plazieren.    Ist  auch  die  Schreibart   der  Ortsnamen3) 


>)  In  den  Urkunden  vom  ^ö.  und  31.  VII.  l&Hl.  welche  wegen 
Verkauf  der  an  der  Alp  bei  Kinsiedeln  gelegenen  Mühle  an  den  Abi 
und  wegen  «leren  erblehcnsweiscr  Ucbergabe  an  die  Waldleule  er- 
lassen winden,  wird  als  Mitkontrahent  erwähnt  Heinrich  Holzach  von 
Finsterste.  Von  1400— 140!»  ist  ein  Kudolf  Holzach  in  Finstersee 
«Jotleshaus-Anunann  „am  Bergu.  Fr  siegelt  in  dieser  Eigenschaft  mehrere 
(iülten  und  andere  Aktenstücke. 

Ob  der  von  den  Sehwyzern  gebrandschatzte  Kudolf  Holzach 
ebenfalls  <  iotteslmus-Ammann  war.  läUt  sich  nicht  feststellen.  Urkund- 
lich ist  als  ein  solcher  erst  einer  von  nämlich  Kudolf  Brunner 
bekannt,  gleichwohl  ist  nicht  bloü  möglich,  sondern  wahrscheinlich  — 
schon  hinsichtlich  der  harten  Behandlung  seitens  Oer  Schwyzcr 
daLi  Kudolf  Ilozach  einsiedlischer  Anmiann  war. 

2)  Vide  Näheres  darüber  in  (ifd.  XIX.  itt—  YVi  und  XLIII. 
1— '200.  auch  Kingholz.  Kinsiedeln  I,  li>7  u.  IV. 

3)  l>er  dem  ganzen  Tale  Aegeri  zukommende  Name,  den  man 
auch  vom  lateinischen  aquas  regia s  ableiten  mochte,  ob  mit  Kecht. 
bleibe  dahin  gestellt,  findet  sich  erstmals  in  diesem  Einsiedler  Urbar 


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seither  —  allerdings  nicht  durchweg,  doch  nieist  —  eine  andere 
geworden,  so  erzeigt  der  Urbar  doch  im  Ganzen,  wie  unver- 
wüstlich sich  oft  die  Benennung  auch  kleiner  Höfe  durch  so 
viele  Jahrhunderte  erhalten  hat.  Die  im  Urbar  aufgeführten 
Ortschaften  verteilen  sich  auf  Güter,  die  in  den  Gemeinden 
Aegeri.  Monzingen,  Baar  und  auch  Cham  liegen. 

Hinsichtlich  der  letztern  muß  hier  bemerkt  werden.  daß 
die  Hebauer  der  betreffenden  Grundstücke  anscheinend,  wenig- 
stens nach  den  verfügbaren  Akten,  nicht  als  Eigenleute  zum 
einsiedlischen  Dinghof  „am  Berg"  gehörten,  sondern  direkt 
von  Einsiedeln  aus  belehnt  und  verwaltet  wurden.  Die  Ab- 
lösung der  Einsiedeln  in  Cham  zustehenden  Rechte,  Zinse  und 
Gefälle  erfolgte  Verkauf  in  unbekannter  Zeit.  Im  weitem  Ver- 
lauf unserer  inonographistischen  Darstellung  wird  deshalb  auf 
die  Besitzungen  in  Cham  nicht  weiter  eingegangen.  Dagegen 
ist  einer  Begebenheit  hier  deshalb  zu  gedenken,  weil  sie  ge- 
eignet ist,  auf  die  Politik,  welche  Schwyz  dem  Kanton  Zug 
gegenüber  konsequent  verfolgte,  ein  Streiflicht,  nämlich  darauf 
zu  werfen,  daß  die  Schwyzer  von  jeher  dahin  trachteten,  auf 
die  zugerische  Landbevölkerung  einen  gewissen  Einfluß  zu 
üben.  Schwyz  nahm  jeden  dienlichen  Anlaß  wahr,  um  als 
Vorkämpfer  der  Länderkantone  dahin  zu  wirken,  daß  die 
Einwirkungen  Seitens  der  Städtekantone  Zürich  und  Luzcrn 
im  Zugerlande  tunlichst  abgeschwächt  wurden. 

Zu  Anfang  des  15.  Jahrhunderts  waren  einzelne  Bürger 
von  C  h a m  und  H ü  n e n  be rg  bestrebt,  sich  der  stadtzugerischen 
Oberherrschaft  (Vogtei)  zu  entziehen,  um  selbständig  ihre  An- 
gelegenheiten zu  ordnen.  Die  wohlhabenden  Führer  dieser 
demokratischen  Bewegung  wandten  sich  anscheinend  um  Hilfe 
und  Schutz  nach  Schwyz.  Tatsache  ist,  daß  Schwyz  —  getreu 
seinem  Bestreben  auf  möglichste  Ausbreitung  demokratischen 
Lebens  in  den  Landgemeinden  —  die  Leute  von  Cham  ins 
La  ndrecht   aufnahm,    sonach    als    Angehörige  betrachtet 


deutlich  mit  Aga  rein  bezeichnet ;  daran*  wird  dann  das  heulige  Ae#«ri 
sich  üchildel  hüben. 


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10 

wissen  wollte,  die  unter  seinem  Schutze  stehen.  Zweck  war 
die  (Ummer  von  der  Vogtei  der  Stadt  Zug  zu  befreien. 

Durch  die  von  Luxem,  an  welches  sich  die  letztere 
wandten,  am  7.  Marz  14 JO  ergangene  ernstliche  Mahnung 
wurde  Schwvx  dann  genötigt,  die  Ghamer  aus  dem  schwyz. 
La  ndrecht  zu  entlassen.1) 

Das  2  Urbar  U  i  n  s  i  e  d  e  1  n  s  datiert  von  1:131.  Ks  ist 
deutsch  geschrieben,  ein  Dokument,  das  für  die  Stiftsgeschichte 
von  wesentlicher,  für  unsern  Zweck  ganz  besonders  grund- 
legender Uedcutung  ist.  Im  Vergleich  zum  ersten  Verzeichnis 
ist  daselbe  nicht  blolJ  viel  umfangreicher  hinsichtlich  der  Zahl 
der  Umsiedeln  gehörenden  Güter,  sondern  es  werden  letztere 
auch  vielfach  so  be-  und  umschrieben,  auch  die  Namen  der 
Pflichtigen  öfters  beigefügt,  daß  ein  ungefähres  Bild  von  Lage 
und  (iröloc  des  einzelnen  Gutes  gewonnen  werden  kann. 

Wils  aber  dein  Urbar  besondern  Werl  gibt,  das  sind  die 
demselben  beigegebenen  verschiedenen  „Hofrödel",  aus  denen 
die  Hechte  und  Pflichten  der  <  iolleshausleute  ersichtlich  sind. 
Das  Urbar  von  lool  führt  die  zugerischen.  dem  Stifte  zu 
eigen  gehörenden,  zinspüichtigen  Güter  unter  den  Namen  der 
I  Hnghöfe  H  i  n  d  c  r  b  u  r g ,  I  >  r  e  1 1  i  u  g  e  n ,  N  e  u  h  e  i  m ,  ( >  e  1  e  g  g . 
Holzachs  Gut  (Kinstersec)  und  Aegeri  auf.  Die  Güter  in 
Cham  linden  sich  nicht  mehr. 

Da  sehr  viele  der  aufgeführten  Ortsnamen  heute  noch 
den  betreffenden  Grundstücken  geblieben  sind  oder  da  die 
Uexeichnuugen,  wenigstens  für  Ortskundige,  annähernd  lokaliter 
sich  bestimmen  lassen,  wenn  der  Name  selbst  auch  verschollen 
ist,  s;>  wird  dadurch  möglich,  sieh  über  Umfang  und  Lage  die- 
ser Besitzungen  eine  ungefähre  Vorstellung  machen  und  dabei 
konstatieren  zu  können,  dal.»  ein  großer  Teil  des  heutigen 
Gebietes  der  Gemeinden  Menzingen,  Neuhehn  und  beider 
Aegeri  dem  Stift  Umsiedeln,  samt  den  Bewohnern,  zu  eigen 
geborte. 

M  Anzeiger  Inf  Schwei/..  Geschichte.  1^78.  S.  Im  »10".  Vergleiche 
auch  Sladlin.  Geschichte  von  Zug.  II.  101/lOiund  IHurner.  Ilechlsge- 
schichle  I.  SM 


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11 


Das  Urbar  von  1381  weist  an  02  verschiedene  Güter 
als  nach  Kinsiedeln  zinspfiiehtig  auf.  Hinein  einzelnen  Lehen- 
träger gehörten  nicht  selten  mehrere,  speziell  namhaft  gemachte 
Aeeker  oder  Wiesen,  die  nicht  immer  arrondiert,  sondern  etwa 
auch  vom  Hauplgut  entfernt  lagen,  mit  deren  Verzinsung  be- 
lastet, zu  deren  erbsfallswciser  Uebertragung  die  direkten  Nach- 
kommen ptlichtig  und  berechtigt  waren.  Zu  den  einsiedlischen 
Dinghöfen,  die  unter  sich  ihren  Mittelpunkt  im  Gotteshaus« 
ge rieht  Monzingen  hatten,  gehörten,  wie  bereits  bemerkt, 
auch  Güter,  welche  an.Menzingen-Neuheim  grenzten,  so  Ruossen, 
Walterswil.  Büssikon. 

Wie  die  Güter  in  Cham,  so  fällt  der  vorübergehende  -- 
in  Folge  Falliment  eingetretene  —  Besitz  der  Aa-Mühle  1  »ei 
Zug  von  UY2br>i)  hier  nicht  weiter  in  Betracht. 

Beim  Fehlen  bestimmter  Angaben  kann  die  GröLie  der 
einzelnen,  nach  Kinsiedeln  lehen-  und  zinsptlichtigen  Licgen- 
schaften  nicht  notiert  werden.  Die  jährlichen  Zinsleislungen 
bilden  den  einzigen  Anhaltspunkt  hiefür,  sowie  es  die  ältere  Zeit 
betrifft;  aus  den  spätem  Perioden  könnte  aus  den  Gülten,  welche 
jeweileu  auf  Gotteshausgütern  errichtet  wurden,  der  Umfang 
des  belasteten  Gutes  ersehen  werden,  immerhin  nur  annähernd, 
indem  aus  den  Gültbriefen  neben  der  Bezeichnung  der  Guts- 
grenzen  lAnslösse),  auch  der  Betrag  an  ..Kuhesset",  ebenso 
hinsichtlich  Streue  und  Fairen,  sofern  diese  auf  «lein  lleini- 
wesen  eines  Dritten  gewonnen  werden  mul.Ue.  ersichtlich  wäre. 

Dagegen  fehlen  in  den  zugerseits  in  dieser  Zeit  gefertig- 
ten Gülten,  auch  in  jenen,  welchen  der  Vertreter  des  Stiftes 
—  der  Gotteshaus-Ammann  —  durch  Aufdrückung  eines  Sigillcs 
die  Rechtskräftigkeit  bezeugte,  Angaben  über  die  Grolle  des 
zum  betreffenden  Gute  gehörenden  Waldbesitzes,  der  nur  be- 
treffend Begrenzung  und  Lage  Erwähnung  findet;  später  wird 
allerdings  mittelst  Okularschatzurig  die  Grolle  per  .luchart 
angegeben. 

Aus  der  Zeit,  in  der  dies  der  Fall  war,  würde  es  mög- 
lich werden,  annähernd  richtig  die  Grolle  der  Kinsiedeln  ge- 


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12 


hörenden  Liegenschaften  angeben  zu  können.  Beim  relativ 
geringen  Nutzen  indeß,  zu  dem  die  Unsumme  von  Mühe  und 
Arbeit  absolut  in  keinem  richtigen  Verhältnisse  stünde,  mag 
dies  unterbleiben.  Für  die  früheste  und  ältere  Zeit  könnten 
derartige  Angaben  überhaupt  nicht  beschafft  werden,  indem, 
wie  bekannt,  damals  Ausfertigung  von  Gülten  entweder  noch 
gar  nicht,  oder  nur  spärlich  vorkam. 

Erst  von  der  Mitte  des  1(>.  Jahrhunderts  an  treten  hypo- 
thekarische Heiastungen  in  schriftlicher  Form,  wie  sie  durch  die 
Gült  auf  uns  gekommen,  zahlreicher  auf.  um  nach  und  nach 
Regel  und  Gesetz  zu  werden. 

Auffallen  könnte,  dato  bei  den  einsiedlischen  Urbaren, 
betreffe  es  Dinghof  oder  andere  Güter  im  Zugcrlande,  nirgends 
von  Wald  besitz  besonders  die  Hede  ist.  trotzdem  derselbe 
zweifellos  in  reichem  Matte  sich  vorfand.  Das  älteste  Urbar 
nennt  nur  den  Namen  des  Bauernhofes,  oder  etwa  auch  den- 
jenigen des  Bebauers.  dann  den  Betrag  des  Zinses,  wobei  die 
Naturalgabe  vorherrscht  und  Geldwerte  noch  wenig  vorkommen. 
Das  Zweitälteste  ist.  wie  bereits  betont,  viel  einlässlicher,  indem 
auch  der  Name  des  leben-  oder  zinspttichtigen  Hauers,  fast 
ausnainslos,  angegeben  und  dabei  noch  vielfach  die  Beschaf- 
fenheit des  betreffenden  Gnies  —  ob  es  ein  Baumgarten,  Acker- 
Wies-  oder  Krautgarten-Land  sei  —  vorgemerkt  sich  findet; 
vereinzelt  folgen  auch  Größenangaben  nach  Huben  oder  Schup- 
possen,  wie  damals  Bodenllächcn  von  bestimmtem  Maße  hießen: 
später  treten  die  Juchailcn  an  ihre  Stelle  und  behaupten  das 
Maß-Feld  bis  sie  in  nnsern  Tagen  durch  die  Hektare  abgelöst 
wurde,  gesetzlich  nämlich,  während  erstere  bei  der  Bauersame 
auch  heute  noch  das  besser  bekannte,  geläuligcie  Flächenmaß 
bildet. 

Nirgends  aber  finden  sich  in  vorliegenden  Verzeichnissen 
Angaben,  welche  den  zum  Hofe  gehörenden  Waldbesland1) 

1 )  Ks  kam  diesfalls  mich  auf  das  Holrecht  von  Aegeri,  das  in 
der  '1.  Hälfte  des  l't.  .lahrhnntlers.  nach  Vl~>2  und  etwa  vor  ViS~i  ent- 
standen ist.  verwiesen  werden.    Dort  wird  des  Wahles  nur  an  zwei 


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besonders  erwähnen.  Das  geschah  offenbar  deswegen  nicht, 
weil  man  gar  nicht  für  nötig  fand,  dies  zu  tun,  in  der 
Meinung,  der  Wald  gehöre  ohne  weiters  und  selbst  versländlich 
als  notwendiger  Bestandteil  zur  Liegenschaft. 

Diese  Auffassung  tindet  indirekt  ihre  Bestätigung  in  fol- 
gendem Umstände :  im  ganzen,  volle  13S  Druckseiten  füllenden 
Urbar  von  1331  wird  nirgends,  wo  er  die  in  verschiedenen 
Schweizerkantonen  gelegenen  Bauerngüter  und  auf  ihnen  haften- 
den Lasten  aufführt,  eines  Waldes  erwähnt;  einzig  da,  wo  das 
Hofrecht  von  „Nüheim",  worunter  jenes  des  ganzen  zugerischen 
Dinghofes  zu  verstehen  ist,  angeführt  sich  findet,  wird  an  einer 
Stelle  vom  Wald  geredet,  in  dem  Passus  nämlich,  ohne  eines 
Abtes  „hand  und  willen"  dürfe  kein  Gotteshausmann  einen 
„Ruhen  wald"  besitzen. 

Unter  „ruhen"  hat  man  unzweifelhaft  rauhen  Wald  oder 
wie  man  jetzt  sagen  würde  „ruuehen"  Waid  zu  verstehen. 
Unter  dem  „ruhen"  Wald  des  Urbars  von  1331  ist  daher 
ein  Urwald,  eine  Wildnis  gemeint1),  im  vorliegenden  Zusam- 
menhange wird  die  Stelle  also  zu  deuten  sein:  ohne  Wissen 
und  Willen  des  Abtes  dürfen  Eigenleutc  des  Stiftes  keinen 


Stellen  erwähnt:  da,  wo  von  dem  gemeinsamen  Holze  der  Allmend 
und  dann  noch  an  der  Stelle,  wo  vom  Hochwald  und  davon  die 
Kedc  ist,  daß  in  letzterem  das  Jagdrecht  einzig  der  Obrigkeit,  also 
früher  den  Herzogen  von  Oesterreich,  dann  dem  Kanton  Zug  zustehe. 
Wo  in  den  Urkunden  des  Ii.  und  15.  Jahrhunderts  von  Hochwald. 
Wald  oder  Forst  die  Hede  ist,  stets  ist  darunter  —  zum  Unterschiede 
vom  Privatwaldbesitze  —  Wald  verstanden,  der  entweder  dem  Lan- 
desherren gehört,  oder  der  Gesamtheit  der  betreffenden  Mark-Genos- 
senschaft, die  in  den  späteren  Allmend-Kori>oration  fortlebt. 

Ferners  kann  auf  einen  andern  Umstand  mit  Fug  und  Hecht 
verwiesen  werden.  Der  mittelalterlichen,  wirtschaftlichen  Hechts- 
ordnung lag  die  Voraussetzung  zu  Grunde,  daß  zu  größern  Gütern, 
damals  Huben  geheissen,  ohne  weiteres  auch  Wald  und  Weideland, 
als  zum  Betriebe  unbedingt  nötige  Zubehörden,  gehören. 

>)  Mitteilung  von  der  Hedaktion  des  Schweiz.  Idiotikon  (Prof.  Dr.  A. 
Bachmann),  die  auch  noch  auf  Bd.  VI.  177178  des  Werkes  seihst 
hinweist. 


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14 

Wald  sich  uneignen,  der  dein  betreffenden  Eehensgutc  nicht 
förmlich  zugeteilt  worden  sei. 

Das  Stift  Einsiedeln  wußte  indes  den  Wert  des  Waldes 
allzeit  richtig  zu  schätzen  und  die  Achte  verstanden  es  gar 
wohl,  fürzusorgen,  daß  das  Waldareal  der  Zinspllichtigen  er- 
hallen Miel».  Ks  mag  das  anläßlich  an  einem  Beispiele,  das 
für  den  Zuger  ein  besonderes  Interesse  hat,  gezeigt  und  damit 
dargetan  werden,  dal.)  Einsiedeln  seine  Ansprüche,  die  es  als 
Eigentümer  oder  bloßer  Kapilalgläubiger  der  im  Golteshaus- 
gerieht  Menzingcn  liegenden  Güter  besaß,  auch  gehörig  zu 
wahren  verstand,  mit  a.  W..  daß  es  für  seine  auf  Grund  und 
Boden  haftenden  Anforderungen  entsprechende  Deckung  und 
Sicherung  zu  linden  wußte, 

Die  Bauern  von  Neu  heim  hatten  sich  nämlich  beigehen 
lassen,  aus  ihren  Waldungen  mehr  Holz  einem  Hudiger  Oel- 
hafen  nach  Zürich  zu  verkaufen,  als  nach  Ansicht  des  Stiftes 
Einsiodcln  —  wie  auch  des  Klosters  Kappel,  das  in  jener 
Gemeinde  damals  ebenfalls  Güter  besaß,  ab  welchen  auch 
übermäßig  Holz  verkauft  worden  war  —  zuläßig  war.  Die 
„Gebursame  von  Xüheim"  versprach  nun  in  der  Urkunde  vom 
iS.  Nov.  i;U>:>V)  künftig  weder  Holz  zu  verkaufen  noch  den 
Waldbestand    „zu  verändern''  ohne  Wissen  und  Gutheißen 

der  Aebte  von  Einsiedeln  und  Kappel.-) 

* 

Ehe  von  den  Zillsleistungen,  welche  die  Gotteshauslcule 
jahrlich  nach  Einsiedeln  zu  entrichten  hatten,  etwas  gesagt 
wird,  erscheint  angezeigt,  einige  orientierende  allgemeine  Be- 

V»  Urkunde  in  dem  Kiichenarehiv  Xeuheim. 
->  l)ie  mit  dein  Nigill  Peter  Brunners  von  Hinterburg  (des  ersten 
der  die  Erklärung  abgehenden  Bauern  I  versehene  Erkunde  ist  bedcut- 
•  sunt  im  sich,  dann  besonders  auch  hinsichtlich  der  Wahrung  gnmd- 
hcrrlirh*.'!-  und  hypothekarischer  Beeide  auf  den  Wald  als  M'andobjekt. 
l»if  nähere  Würdigung  dieses  ältesten  Dokumente«,  das  über  Er- 
haltung <les  Waldbeslandes  in  Zuger  Landen  zuverlässigen  Autschlul.; 
gibt.  kann,  da  die  Sache  mit  unserem  Gegenstände  nicht  direkt  in 
Beziehung  steht,  hier  nicht  erfolgen:  vielleicht  geschieht  es  später  und 
in  aiidetm  Zusammenhange. 


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merkungen  vorausgehen  zu  lassen.  Fs  sind  weniger  letztere 
als  vielmehr  Hinweise  auf  Verhältnisse,  wie  sie  im  Vcrkehrs- 
leben  <lcr  Zeit,  die  hier  in  Betracht  kömmt.  Hegel  waren: 
die  Hegriffe  des  Maßes,  des  Gewichtes  und  des  Geldes 
Da  wären  nun  namentlich  zwei  Begriffe  in  der  Gestalt,  welche 
sie  in  einem  gegebenen  Zeitabschnitte  haben,  festzustellen :  den 
relativen  Wert  des  fiel  des,  als  des  allg.  Wertmessers 
und  Tausehmillels  und  dann  das  Mal.)  der  körperlichen  Hinge, 
die  nach  ihrer  räumlichen  Ausdehnung  als  Gegenwart  des 
Geldes  vorkommen.  In  dieser  Beziehung  heißt  es  vor  allem 
sich  auf  den  Standpunkt  des  in  Betracht  kommenden  Zeil- 
alters zu  stellen.  Ks  würden  sich  recht  sonderbare  Besultate 
ergeben,  wollte  man  die  heutigen  Wertbegriffe  auf  den  Ver- 
kehr, wie  er  sich  seit  dem  14.  Jahrhundert  entwickelte,  an- 
wenden, wenn  man  Abgaben  und  Leistungen  nach  dem 
Wert  bemessen  wollte,  den  heutzutage  gleiche  Quantitäten 
gemünzten  Goldes  oder  Silbers  darstellen,  wie  sie  in  den 
Urkunden  jener  Zeiten  sich  aufgezeichnet  linden. 

Auf  münzgeschichtliehem  Gebiete  sich  zureehlzulinden. 
ist  nicht  leicht  und  noch  weniger,  auf  demselben  ohne  einge- 
hende Spezialkenntnisse  mit  einiger  Sicherheit  sich  zu  bewegen. 
Wer  sich  diesfalls  in  Hr.  Ph.  A.  Segessers  Staats-  und  Beehts- 
geschichle  näher  umsieht,  wird  ein  sachbezüglich  reichliches 
Material  finden.1»  Für  vorliegenden  Zweck  muß  ich  mich 
bescheiden,  hierauf  hinzuweisen  und  dann  dazu  noch  Folgendes 
anzubringen. 

Im  frühen  Mittelaller  war  bekanntlich  das  Geld  in  deut- 
schen Händen  äußerst  seilen  und  halle  es  auch  viel  hohem 
Wert  als  jetzt.  Die  Leistungen  an  Zinsen  und  Gefällen  er- 
folgten deshalb  durchweg  in  den  Krzeugnissen  von  Grund  und 
Boden.  Sie  waren  auch  Tauschobjekte:  erst  später  wird  in 
barem  Gelde  bezahlt:  übergangsweise  stand  dein  Schuldner 
meist  frei.  Xaturalgaben  oder  den  dafür  festgesetzten  Geldwert 

')  Süsser.  llrHiK'r^liirhic.  IM.  M.  I  in  Ii  ',.  IM.  III.  IUi.  h  l:;. 
Wi  gleiche  mich  «Jfnl.  IM.  VIII. 


a 


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ltj 


zu  entrichten.  Letzterer  war  —  und  das  bildete  Gegenstand 
vielfachster  Auseinandersetzungen  und  Zwisten  zwischen  Gläu- 
biger und  den  zinspflichtigen  Bauern  —  fast  fortgesetzten 
Veränderungen  unterworfen.  Die  häuJigen  Verhandlungen  auf 
eidg.  T;igen  über  Wertung  der  kursierenden  Münzen  geben 
hiefür  ungezählte  Beweise. 

Im  7.  —9.  Jahrhundert  konnte  man  um  1  Schilling,  deren 
12  damals  einen  Gulden  ausmachten,  eine  Kuh  oder  ein  Bind 
kaufen,  für  2  Schillinge  einen  schweren  Ochsen  und  für 
4  Pfenninge  —  auch  Denar  geheißen  —  (240  derselben  wurden 
damals  aus  einem  Pfund  Silber  gemünzt)  eine  Ziege.  Durch 
stärkere  Ausbeutung  der  Silberminen  änderten  sich  dann  die 
Verhältnisse  und  kamen  auch  Kleinere  Münzen  in  den  Ver- 
kehr. Gewichtseinheit  war  die  Mark,  die  allmählig  in  Münz- 
pfunde von  je  240  Pfenning  oder  20  Schilling  geteilt  wurde, 
l'm  l.iOO  war  eine  Mark  etwa  2  Vi  Münzpfunde,  also  50  Schil- 
linge oder  (300  Pfennige  wert.  Heute  hat  ein  wirkliches 
halbes  Kilo  Silber  einen  Werl  von  etwa  100  Fr.  Demnach 
hatte  im  14.  Jahrhundert  ein  Schilling  ungefähr  das  Gewicht 
eines  Frankens.  Da  man  damals  eine  Kuh  um  12—20  Schil- 
linge, ein  Bind  zu  12  Schilling  schätzte,  inulJ  man  jeden 
Geldbetrag  damaliger  Zeit  wenigstens  d  reilAigf  ach  nehmen, 
um  den  heutigen  Wert  zu  erhalten.  Ein  Pfund  Pfenning  ist  also 
auf  mindestens  b'OO,  1  Mark  Silber  auf  1500  Fr.  anzuschlagen.1) 

Um  im  Münzwesen  etwas  Ordnung  und  Gleichmäßigkeit 
zu  schaffen,  soweit  es  sich  um  Wertung  der  kursiernden 
Geldsorten  handelte,  schlössen  die  Kantone  jeweilen  Münzkon- 
kordale  ab.  Es  kommen  für  vorliegende  Arbeit  namentlich 
die  rebereinkoinmen  in  Betracht,  die  von  den  sieben  Orten 
Zürich.  Luzern.  I Tri,  Sehwvz,  rnterwalden,  Zug  und  Glarus 
abgoschloüen  wurden:  1425,  am  22.  Februar,  1487,  am  31.  März 
und  1504,  am  24.  Sept.  Aber  auch  sonst  sind  —  abgesehen 
von  diesen  Verträgen  —  die  Fitigen.  Abschiede  sehr  reich  an 

M  Dr.  J.  Siriekler.  Handbuch  f.  S^hwoizer-l  Jesehiehte.    S.  Vi. 
\Vr«il.  auch  Dr.  .1  Hinbin.  Handbuch  der  Schweiz,  (ieseh.  I.  IGT*.  464 


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Ii 


Verhandlungen  der  Tagsatzung  über  das  Münzwesen  und  den 
darin  herrschenden  Wirrwar. 

Hinsichtlich  Konstatierung  der  allinähligen  E  n  t  w  e  r  t  u  n  g 
des  Geldes,  auch  hinsichtlich  der  jenigon  des  Getreides,  des- 
jenigen unserer  Landesprodukle,  das  hei  allen  sonstigen  Schwank- 
ungen im  Laufe  der  Zeit  durchgängig  —  Mißjahre  ausgenommen 
—  am  gleichmäßigsten  seinen  Wert  beibehielt,  gebührt  dem  Zür- 
cher Yolkswirtschafter  .1.  H.  Was  er,  dessen  unglückliches,  un- 
verdientes Kmle  lebhaftem  Bedauern  ruft,  ein  unbestreitbares  Ver* 
diensl.  Auf  Grund  sorgfältigster,  sachkundiger  Nachforschungen 
und  unter  Zugrundelegung  der  zürcherischen  Münzvaluta,  wie  sie 
von  1  Tr>0 — 1851  Geltung  hatte,  wies  er  die  allmählige  Kntwert- 
ung  des  Geldes  statistisch  in  der  1780  erschienenen  Abhandlung 
über  das  Geld  nach.  Diese  Arbeit  hat  bleibenden,  geschicht- 
lichen Wert.  Krwägt  man,  dal.»  die  zürchersche  Münzwährung 
auch  im  benachbarten  Schwyz  wie  Zug,  —  wohl  nur  mit 
geringen  Abweichungen  Geltung  hatte,  darf  auf  die  Waser- 
schc  Arbeit  gebührend  hier  Bezug  genommen  werden,  in<lem 
sie  zur  richtigem  Beurteilung  der  Werl  Verhältnisse,  von  denen 
hier  die  Bede  ist,  beiträgt.') 

'  i  W:imt  ^ibt  lul^riidc  Vi  rli;ilt!iis/;ili|i'ii: 
1  <  i ti  1  toi i  vom  Jaliiv  ll.il)  r  t>'i  <i|.  in  «Irr  Zürcliorwälinuig  von  l^«;o. 

t     „  ur»    Ks  „      „  ,  „  r,«;o. 

t     „      ,     fl    i  ;oo  .    7  „   „  ,  ,  „  m). 

1  i^"»!  H     „        .,       H  „  *r  G1»0. 

t     „      „         ms     <j  „   „  „  .  „  g<*<<>. 

1  »  l '» 1  >*  *       •">„„„  „  n  IKK). 

I       ,        .       -      IWi      \.>[      „    n  „  „  17UÜ. 

i     „      „     „    ns",     j.i;:>    ,  „  ,  „  n  o. 

t  iv;<;  .  „  .  m  im. 

t  i.y,7  -  -.'.li    ,  ,  „  „  noo. 

I  I.V.h;      lr.'j    „    B  „  „  r,<;o. 

i  tu-ju  i .öd  „  „  „  „  i7«;o. 

i  mv»  ,  «  .  „  nun. 

i  i'-s"  t.'ss  ,  „  w  „  n»;o. 

t  ,      .     .    l/i'i  i/>n  „  ,  „  „  n<;o. 

t  nr,  i.o-.r>  „  „  „  i7i 

l  rr.A)  i.u'iii  .,  „  „  „  nuo. 

Kino  Itm  vilmuti;.:  auf  dir  houti^e  Fiaiikcnwähiim^.  <lrn  Xnirhcr 
*  iul.lcn  zu  i  l'Y.       an^fiiouiuicM.  i<l  kuYht  zu  bewerkstelligt»!!. 

<.<•*<•!. icl.MY.l.  IM    IAI  :> 


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18 


Nach  dem  mehrerwähnten  Urbar  von  1331  hatten  die  Be- 
bauer  der  92  namhaft  gemachten  Uotteshausgüter  nach  Ein- 
siedeln insgesamt  zu  entrichten: 
an  Kernen  28  Mütt,  3V2  Viertel,  5  Becher,  2  Immi. 

„       „      32  „Stück"  zu  Neuheim. 

„  Haber  2  Malter,  7  Viertel. 

„  Faßmuß  5  Malter,  3  Mütt,  l1/,  Viertel  (weniger  2  Viertel.  ) 
„  Geld  19  Pfund,  8  Pfennig,  1  Denar. 

Im  Jahre  1417  sind  in  Aegeri  allein  68  Liegenschaften1) 
zinspflichtig  nach  Einsiedeln;  meistens  sind  Natural-Leistungen 
verzeichnet  und  größtenteils  Fische.  Neben  den  Röteln 
sind  auch  Baichen  aufgeführt;  es  kann  hieraus  geschlossen 
werden,  daß  ehemals  im  Aegerisee  auch  letztere  Fischart  ge- 
fangen wurde.  Denn  regelmäßig  erscheinen  als  Natural-Leist- 
ungen nur  solche  Produkte,  welche  der  Pflichtige  auf  seinem 
Erblehen  oder  dann,  wie  im  vorliegenden  Fall,  da  gewonnen 
werden  konnten,  wo  gemeinsamer  Nutzungsbesitz  war,  was 
beim  Aegerisee  zutraf. 

Ein  Urbar  aus  dem  Jahre  1563  führt  für  Neuheim  58. 
für  Menzingen  79  Zinsposten  auf  Gotteshausgütern  auf.2) 

Der  Besitzesstand  des  Stiftes  Einsiedeln  im  Gebiete  des 
Gotteshausgerichtes  Menzingen  war  fortgesetzter  Veränderung 
unterworfen.    Durch  Teilung  von  Liegenschaften,  durch  neue 


!)  100  Jahre  später  ist  die  Zahl  derselben  nahezu  dieselbe  ge- 
blieben, 1520  beträgt  sie  nämlich  70. 

a)  Im  Jahre  1788  bestanden  in  Menzingen  und  Neuheim  (letzteres 
bildet  seit  1848  eine  eigene  politische  Gemeinde)  238  Liegenschaften, 
die  Großzahl  davon  waren  Heimwesen  oder  wenigstens  mit  einem  Land- 
besitz, der  mindestens  ein  Kuhescst  groß  war.  Bis  auf  recht  wenige  waren 
diese  238  Objekte  en  tweder  Häuser  mit  einem  Hofe,  oder  Häuser  mit  bloßem 
Umgelände  (Garten)  mit  Kapital-Haftungen  beladen.  Zieht  man  von  dieser 
Zahl  ab  die  86  Häuser,  die  keinen  nennenswerten  Grundbesitz  besassen, 
der  das  Halten  einer  Kuh  gestattet  hätte,  so  bleiben  152  Liegenschaften 
oder  eigentliche  Bauerngehöfte.  Vergleicht  man  damit  den  Etat,  wie 
ihn  das  Urbar  von  1563  aufweist,  so  gewinnt  man  einen  bestimmten 
Anhaltspunkt  zur  Erhärtung  der  Annahme:  der  größte  Teil  der  Ge- 
meinden Menzingen  und  Aegeri  habe  dem  Stifte  Einsiedeln  gehört. 


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19 


Erwerbungen  solcher  durch  das  Kloster  mehrte  sich  die  Zahl 
der  Gotteshausleute.  Hinwiederum  erfuhr  letztere  eine  Ver- 
minderung einerseits  durch  Ablösung  der  auf  dem  Gute  haf- 
tenden Lasten  oder  auch  durch  Uebergang  des  Gutes  und  der 
auf  ihm  gesessenen  Eigenleute  an  einen  andern  Grundherrn. 
Ersteres  wie  letzteres  mag  vorgekommen  sein»  jedenfalls  aber 
nach  den  Urbaren  nicht  in  erheblichem,  den  Besitzstand  wesent- 
lich reduzierendem  Maße.  Anderseits  nahm  die  Zahl  der 
Pflichtigen  Lehensleute  zu,  ohne  daß  eine  wirkliche  Vermehrung 
der  Güter  eintrat,  nämlich  durch  Teilung  der  einzelnen 
Liegenschaften. 

Zum  Zwecke,  den  Tatbestand  hinsichtlich  der  Einsiedeln 
schuldenden  Zinse  aus  zwei  —  56  Jahre  auseinanderliegenden 
—  Perioden  kennen  zu  lernen,  sind  die  Urbare  von  1507,  von 
1517  und  1563  vergleichend  heranzuziehen. 

Einsiedeln  bezog  im  erstgenannten  Jahre: 

an  Kernen    36  Mütt,     4  Viertel,  1  Becher. 
v   Haber       2  Malter,  4  Mütt. 
„  Faßmus  20  Mütt,  10  Viertel,  3  Becher. 
v  Anken     13  Stein,  1  Vierling,  oder  dafür  per  Stein  an 

Geld  1  ß.  3  Piapart. 
„  Ziger  dürrem  4  Stück,  oder  15  ß.  per  Stück. 
„  Rötel  120  Stück. 

„  Baichen  40  Stück  (oder  6  Haller  für  1  Stück.) 
„  andern  Fischen  34  Stück  (oder  4  Haller  für  1  Stück.) 
Für  „verlorne"  Rötel  und  andere  Naturalzinse  48  Pfund 

4  ß.  an  Geld. 

Im  Urbar  von  1563  werden  die  Erträgnisse  also  summiert: 
Der  „Hof  Menzingen"  hatte  zu  leisten: 
an  Kerken  44  Mütt  2  Viertel  1  Vierling  und  etliche  Becher. 

„  Haber  2  Malter,  2  Mütt,  1  Viertel. 

„  Faßmus  20  Mütt,  2  Viertel,  21/,  Vierling,  2  Becher. 

„   Geld  42  Pfund  9  ß.  41/,  a. 

„   Roßeisen  10  Stück. 

„  Fischen  16  72  Stück. 


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20 


an  Hühnern  2  Stück. 
„    Eiern  obS  Stück. 

Der  „Hof  Acj^eri"  hatte  zu  verabgaben  : 
an  (Jehl  f>4  Pfund  21/.,  K. 
.,   Anken  12'',,  Stein  i  Vierling. 
.,   Ziger  grünem  4l>1/2  Stein,  an  dürrem  J  Stein. 
Hotel  147  Stück. 

Im  Verzeichnisse,  welches  die  Kinkünfte  Einsiedl  Ins  zu 
Einslersee,  in  dem  Amt  am  Berg  und  zu  Aegeri  um  ca.  I T> L T 
aufzählt,  werden  genannt : 

an  Kernen  -Hl  Müll,  2  Viertel,  1  Becher. 
„    Haber  2  Maller.  2  Mütt. 
„   Kal.imus  20  Müll,  i  Vierlei 

Geld  ;>f>  Pfund  I  (.». 
,.    Anken    14  Stein  oder  für  l  :      IM.ipart  i.  ("izn.  '2'  ;  '7.  2  ß. 

Ziger       4  Stück        ..    I  :  I.Ö  !.'>.  o 
„    Kischen  :U  Stück  ,.  L :    4  Haller,,    ..  11  t.'>.  4  Haller. 

Botein  120  Stück  „     ,.   2:    1  Piapart..    ..    .>  it.  i;>  1.;. 
..    Baichen  40  Stück  .,     ..1:    (>  Haller  „   .,     L  .. 

Einige  Bemerkungen  scheinen  hier  nicht  übermiüb.  zu  sein. 
Soweit  gleichartige  Beistunden,  wie  sie  oben  erwähnt  sind,  also 
vergleichbare  Okjekle  vorliegen,  sind  die  Beträfe  im  Ganzen 
ziemlich  stationär.  l>aneben  erscheinen  auch  Bodenzinse,  die 
früher  nicht  da  waren.  So  Bol.cisen.  Hühner,  Eier,  in  den 
spätem  Erbaren  dann  auch  Haber,  (leiste,  Xüiöe  und  Wachs. 
I>as  läl.'d  auf  eine  später  eingetretene  Aeuderung  in  der  Art 
der  Zinse,  nämlich  auf  verändert"  Betriebsweise  schliessen. 
teilweise  auch  auf  genauere  Bezeichnung  <ler  zu  liefernden 
Produkte,  so  beim  Kernenzins,  wo  Haber  und  Gerste,  jene 
Körnerfrüchte  namhaft  gemacht  werden,  die  in  der  Beilegend 
am  besten  gedeihen  konnten.  Hie  spätem  Erbare  konstatieren 
eine  Verbesserung»  der land wirtschaftlichen  lVoduklionswei.se 
dadurch.  dal.i  der  Bodenzins  auf  früher  nicht,  oder  weniger 
bekannte  Erzeugnisse,  wie  Nüsse,  Wachs,  Eier,  oder  auch 
solche  des  ilrwcrbHleiiöes  Ub^ei^n)  verlebt  wird. 


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•>1 


1'nler  Kal.unus,  (Yasmus)  ist  quantitativ  namentlich  der 
Hirse  als  Zins  aufgeführt.  Diese  Körnerfrucht  winde  früher 
allgemein  angebaut.  Der  Hirsebrei  —  er  hat  bekanntlich 
durch  die  Hirsbreifahrt  der  Zürcher  nach  Strasburg  historische 
Bedeutung  erlangt  und  ist  durch  den  Hirsmontag  des  Kalenders 
in  Krhmerung  geblieben  —  bildete  früher  ein  hauptsächliches 
Nahrungsmittel;  heute  wird  Hirse,  der  vom  Speisezettel  fast 
ganz  verschwunden  ist.  nur  noch  wenig  augehaut.  Zu  Fal.mius 
werden  auch  Krbsen.  Dohnen  und  derlei  Hülsenfrüchte  gerechnet. 

Heim  Anken  (Hutter)  bildet  der  Stein  die  Gewichts- 
einheit, (ö  'T  •>"<>  Kilo).  Hetreff  eines  andern  Milchpro- 
duktes -  des  Zigers  —  ist  darauf  hinweisen.  dal»  darunter 
nicht  dasjenige  Krzeugnis  zu  verstehen  ist.  das  heute  unter 
diesem  Namen  vom  Senn  beim  Käsen  gewonnen  und  in  den 
bauerlichen  Kreisen  der  zugerischen  Berggegend  auch  jetzt  noch 
gerne  zur  Sommerszeit  genossen  wird.1)  In  unserer  (legend 
verstand  man  unter  Ziger  früher  —  teilweise  sogar  bis  zu 
Anfang  des  DI.  Jahrhunderls  ungefähr  das,  was  wir  jetzt 
Fettkäs  nennen.  Käse  war  damals  nur  ein  minderwertiges 
Nebenprodukt  der  Zigerbereitung.  ein  Krzeugnis,  welches  heute 
<lem  Magerkäs  entspricht.-) 

Was  unter  dem  Geldzins  für  „verlorne  Botel"  ver- 
standen werden  mutö,  wird  ersichtlich  aus  der  l  ikunde  vom 
März  14)U:).  Durch  dieselbe  treffen  die  Talleute  von  Aegeri 

1 1  Die  Hausmutter  stellt  als  Aoendbrol  eine  groLie  Schüssel  voll 
in  kleine.  Stücke  geschnittenen  Zigers  auf  den  Tische:  in  der  Mitte  der 
gehäuften  Schüssel  steht  ein  Geschirr  mit  „Hang".  einem  aus  Kir- 
schen. Hirnen  oder  Aepfcl  hergestellten  Gelee.  Mit  gutem  Appetit  und 
Behagen  steckt  jeder  Tischgeiiossc  mit  der  Gabel  ein  Stück  Ziger  an  und 
taucht  c*  in  das  Hungschüsscli,  um  den  leckern  Jiissen  dann  zu  ver- 
speisen. Auf  dein  Weg  von  der  Schüssel  /um  Munde  lieiüt  es  aut 
pa<-en  und  lein  säuberlich  zu  Werke  gehen,  damit  keine  Honigspuren 
sich  zeigen.  Geschieht  das  von  wenig  achtsamen  Tischgenossen,  gleich 
ist  das  bekannte,  derbe  Spruchlein  da:  das  isch  der  Weg  zu  Sant 
Lappi.  der  Ort  heilit  Mulall*. 

'G  Veigl.  Kingholz.  Kinsiedeln  I.  !.K)  und  Dr.  Zay.  Gohlau  und 
seine  Gegend,  1**Ü/,  S. 

a)  Gemeindearchiv  Oberägeri. 


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22 


—  unter  dem  Sigillc  ihres  Landsmannes,  des  Ammanns 
Heinrich  Mühleschwand  —  betreff  der  Fischerei  auf  dem 
Aegerisee  ein  Uebereinkommen.  Anläßlich  wird  nun  auch  er- 
klärt, daß  sie  von  Gemeinde  wegen  die  jährliche  Entrichtung 
von  ;\Q  Röteln  dem  Gotteshause  Einsiede  In  leisten  werden, 
„die  man  vorzeydten  uff  den  Gütern  nit  linden  mocht*4. 
Damit  soll  nun  offenbar  nichts  anderes  gesagt  werden,  als 
daß  die  Entrichtung  von  Röteln  als  Zinsleistung  von  gewissen 
Seeanstössern,  deren  Namen  nicht  eingetragen  waren,  ver- 
weigert wurde  und  daß  deren  Besitzer  aus  unbekannten  Grün- 
den der  Zinspflicht  sich  zu  entziehen  wußten,  so  daß  die 
ganze  Talschaft  für  die  rechtskräftig  gebliebene  Schuld  vor- 
pflichtung  einzustehen  hatte. 

Die  in  den  Verzeichnissen  vorkommenden  Frucht-Maße 
bedürfen  einer  nähern  Erläuterung,  namentlich  hinsichtlich  des 
darin  erwähnten  Ausdruckes  „Stück".  Darunter  ist  (nach  ver- 
dankenswerter Mitteilung  von  Dr.  J.  E.  Brandstetter )  zu  verstehen : 
ein  Quantum  beliebiger  Einkünfte  an  Naturalien  oder  an  Geld, 
aber  stets  so  viel,  daß  es  wenigstens  5  ß.  oder  1  Mütt  Kernen 
ausmacht.  Da  der  Gulden  50  ß.  ist,  2  Gulden  KM)  ß.  machen, 
so  ist  Stück  auch  gleichbedeutend  mit  i)"/0.s) 

Was  die  Fruchtmaße  weiter  angeht,  mag  es  am  Hinweise, 
genügen  daß  ein  Malter  4  Mütt  hielt,  von  denen  jedes  4  Viertel 
faßte;  von  letzterm  zerliel  jedes  in  4  Vierling  und  von  diesen 
wieder  jeder  in  4  Mäßli  (Becher?) 

Die  vorkommenden  Feldmaße  sind  längst  nicht  mehr 
üblich.  Die  Hube  i  auch  mansus  geheißen)  umfaßte  48 
Jucharten;  so  viel  Land  wurde  in  der  frühesten  Zeit  einem 
einzelneu  Bauern  zugewiesen  und  nannte  man  den  letztem  von 
seinem  Gute  (biloba)  einfach  Huber.  Die  Hube  wurde  in 
4  Schupossen  geteilt;  eine  war  in  der  Hegel  12  Jucharten 
groß.  Im  Zugerlaude  galt  früher  die  große  ( 4\OOU  □  )  und 
die  kleine  toi.  125  _JV)  hallende  .luchart:  in  Praxi  galt  eine 
Fläche,  welche  KK)  Schritt  lang  und  .">()  Schritt  breit  war,  als 
.luchart. 

M  ViT^Iciclic  OiU'llcn  ziii"  SehwiMz^rgi.'Si'liirhlc  1.  IM.  II. 


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23 


Im  gewöhnlichen  Verkehr  machte  ein  Zuger  Pfund 
15  Zugerschillinge,  als  Kapitalgeld  wurde  das  Zugerpfund  höher 
gewertet.  Amtlich  wurde  L852,  das  gewöhnliche  Pfund  auf 
b'9  Rp.,  das  Kapitalpfund  auf  13  Fr.  87  Rp.  angenommen. 
Diese  letztere  Bewertung  will  besagen:  wer  ab  seinem  Gute 
einen  Jahreszins  von  1  Pfund  Geld  schuldete,  der  hatte  von 
einem  Kapital  diese  Leistung  zu  tun,  das  13  Fr.  87  Rp.  be* 
trug  :  eine  Zinslast  von  10  Gld.  altem  Zins  entsprach  einem  Kapital 
von  Fr.  370.  Da,  wo  in  zug.  Gülten  das  Kapital  selbst  in 
einer  Pfundsumme  ausgesetzt  war  —  eine  Gepflogenheit,  welche 
man  in  den  ältesten  Verschreibimgen  noch,  nicht,  oder  bloß 
vereinzelt  lindet  —  entspricht  1  Pfund  Kapital  einem  Werte  von 
i>9  Rp.  und  10  Pfunde  einem  solchen  von  b'  Fr.  94  Rp. 

Behufs  richtiger  Würdigung  des  Betrages  der  nach  Ein- 
siedeln zu  verabfolgenden  Leistungen  ist  noch  darauf  hinzuf  weisen, 
daL)  die  Gotteshausleute  daneben  keine  weitern  Lasten  zu 
tragen  halten.  Während  anderswo  der  Grundherr  vom  Lehen- 
träger oder  Eigentümer  den  Zehnten  forderte  und  hierüber 
vielfach,  recht  oft  unangenehme  Auseinandersetzungen  zwischen 
Gläubiger  und  Schuldner  stattfanden,  kömmt  diese  Art  der 
Zinsleistung  hier  nicht  vor.  Dagegen  hatte  Einsiedeln  Fall 
und  Ehrschatz  zu  beziehen,  worüber  unten  etwas  zu  sagen 
sein  wird. 

Bei  Eigen-  und  auch  bei  Gotteshaus-Leuten  galt  als  Regel, 
dal.)  sie  alljährlich  dem  Grundherrn,  bzw.  dem  Ahle  das  sogen. 
Falonachthuhn  zu  geben  hatten.  Damit  wurde  die  rechls- 
förmliche  Anerkennung  jedes  Gotteshausmaunes,  der  zu  den 
Mai-  und  Herbstgerichten  geht,  beurkundet,  da!/>  er  dem  Got- 
teshaus Einsiedeln  zu  eigen,  ein  Gotteshausmanu  sei,  von 
dessen  llinteiiassenen  man  dereinst  den  Fall  beziehen  könne. 
Das  Falonachthuhn  war  ein  Zeichen  der  Leibeigenschaft.1) 

In  den  zwei  ältesten  Einsiedler-Lrbaren  —  jenen  die 
Je  aus  der  ersten  Hälfte  des  13.  und  14.  .Jahrhunderts 
stammen        findet   sich   nun  nirgends,  dato  die  Gottcshaus- 

'i  kin^li'i!/.  Kiii-»i<M<alii  I. 


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24 


teilte  am  Menzingerbcrg  ebenfalls  das  Fal.'.naehlhuhn  zu  geben 
hatten:  auch  das  „Hofrecht"  erwähnt  nichts  davon.  Das  ist 
um  so  bemerkenswerter,  als  die  genannten  Leute  im  rohrigen 
sonst  in  allen  andern  Dingen  <lort  so  behandelt  sich  linden, 
wie  es  Kigcnleuten  gegenüber  allgemein  üblich  war.  Immerhin 
wird  auch  in  unserin  Falle  davon  auszugehen  sein,  da'.i  die 
zug.  (iotteshausleutc  betreffend  der  Beschwerde,  die  in  der  Ab- 
gabe des  jährlichen  (gewöhnlich  zur  Fal.maeht-  oder  auch  zu 
anderer  Jahres-Zeit )  zu  gebenden  Huhnes,  lag,  gehalten  waren 
wie  andere  von  Kinsiedeln  abhängige  Hanern,  denen  das  (iui 
zu  erblichem  Besitze  zugewiesen  war.1) 

Der  spätere,  weiter  unten  auszüglich  zu  behandelnde 
..gesehworne  Kudcl '  des  Gotteshauses  Kinsiedeln  für  die  Leute 
am  Menzingerberge.  läi.'d  gar  keinen  Zweifel  diesfalls,  indem 
darin  aus<lrücklich  gesagt  ist.  von  jeder  Hofstatt  uuil.'-e  (Jährlich) 
ein  Huhn  verabgabet  werden. 

* 

\V;is  die  Fr  Werbung  der  Besitzungen  im  zug.  Berg- 
lande anbetrifft,  so  wurde  diesfalls  oben  schon  eine  Andeutung 
gemacht,  aus  der  geschlossen  werden  konnte,  daii  die  weitaus 
meisten  f'iüter  durch  Schenkungen,  andere  durch  Tausch 
in  den  Besitz  von  Kinsiedeln  übergingen.  Lud  «las  geschah 
in  recht  früher  Zeit  im  LU  und  1  L  .Jahrhundert  schon. 
Der  ( ieschichtschreiber  des  Stiftes  Kinsiedeln  bemerkt  da.  wo 
er  den  Besitzstand  des  Klosters  in  jenem  Zeitabschnitte  zusam- 

V)  Xcuheim,  «las  in  allerfriihester  Zeit  den)  <  lotteshause  St.  Bla- 
sien im  Schwarzwald  mit  Land  und  Leuten  zu  eigen  gehörte  und  in 
unbekannter  Zeit  in  gleicher  Ligen-eliaft  an  Kinsiedeln  kam.  hatte 
unter  »ler  Herrschaft  von  St.  Blasien  von  jeder  Hostatt  jährlich  ein  Hülm 
zu  geben.  ( Veigl.  Biunter  I.  Ö;J4  f.)  Ks  wird  ohne  anderes  anzunehmen 
und  danin  festzuhalten  sein.  duU  diese  Beschwerde  beim  1'ebergaiiir 
der  Herrschaft  an  Kinsiedeln  nicht  abgeloüt  wurde,  sondern  fort- 
dauerte; ebenso  naheliegend  ist  die  Annahme,  die  gleichen  Be- 
sehwerden habe  Kinsiedeln  seinen  andern  /algerischen  Besitzungen  auf- 
erlegt. Der  Umstand,  daü  das  im  Urhar  von  1->Ü  enthaltene  Hofrechl 
<lies  nicht  besonders  erwähnt,  beweist  nichts  gegenteiliges. 


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2h 


inenstellt,  es  habe  Emsiedcln  im  KL  Zug  im  «fahre  99ti  weder 
(rüter  noch  Eigenleule  besessen  und  sei  dies  auch  1040  nicht 
der  Fall  gewesen.  Das  kann  kaum  ganz  richtig  sein,  da 
Knisiedeln  in  den  «fahren  .»00/G2  durch  Vergabungen  derer 
von  Lenzburg  in  den  Besitz  von  Gütern  in  Aegeri  gelangte. 
105.2  kam  das  Stift  dann  in  den  tauschweisen  Besitz  von 
Gittern  in  Finster  sc  e  und  durch  Schenkung  von  solchen,  die 
in  Haar  lagen. 

Cm  dieselbe  Zeit  war  es,  (10(>0),  als  Graf  Ulrich  von 
Kvburg  dem  Stifte  Einsiedeln  einen  gröüern  Güterkomplex 
(eine  Hube)  in  Monzingen  vergabte. 

Einsiedeln  verwaltete  seine  im  Zugerlande  liegenden 
(rüter  nicht  immer  selbst;  es  gab  sie  zeitweise  zu  Lehen  an 
benachbarte  Adelige.  So  wird  durch  die  Urkunde  vom 
10.  .lanuar  l'ifil')  dargetan,  daß  Graf  Rudolf  von  Rapperswil 
lehensweise  einsiedlische  Güter  in  Xeuheim  und  Aegeri 
besal...  In  etwas  späterer  Zeit,  nämlich  im  .fahre  i;jfi3,  ver- 
kaufte Einsiedcln.  das  damals  ökonomisch  nicht  gut  stand,  auch 
etwas  von  seinen  Besitzungen  in  Xeuheim  und  damit  auch 
den  d<»rligen  Kirchensatz  um  :V20  Gulden  an  das  besser  situierte 
Klostor  Kappel.2) 

Sn  zahlreich  die  Güter  waren,  welche  Einsiedeln  im  /Alger- 
ischen Berglande  gehörten,  einen  derart  abgerundeten  Besitz, 
dato  die  einzelnen  Gehöfte  aneinander  grenzten,  stellten  sie 
gleichwohl  nicht  dar,  indem  da  und  dort  Höfe  eingestreut  sich 
fanden,  die  andern  Grundherren  eigen  waren:  soweit  erkennbar, 
waren  der  letztern  nicht  viele,  aber  sie  waren  da  und  zeitigten 
Uebelslände.  Ob  Emsiedcln  auf  Abrundung  seines  Besitz- 
standes bedacht  war,  würde  nicht  eben  leicht  nachzuweisen 

')  üeschichtsfnl  XLVII,  S.  00. 

*2I  Die  bezügliche  Urkunde  des  Gemeindearehives  Monzingen  M 
vom  10.  Okt.  (nicht  vom  10.  Sept.  wie  irrtümlich  in  Hinghol/.  Ge- 
schichte von  Kinsicdeln  steht)  W>3  datiert.    Am  13.  Nov.  Viß\  l>.-*tä- 
tigte  Bischof  Heinrich  von  Konstanz  die  Uebcrtrugung  des  Pat t .  mat 
rechtos  an  Kappel. 


26 


sein;  immerhin  spricht  die  Wahrscheinlichkeit  dafür.  Schon 
in  der  Größe  und  Ausdehnung  der  Besitzungen  der  „Gottes- 
hausleute" lag  —  an  und  für  sich  schon  —  der  Keim  zu  manig- 
fachen  Verwicklungen ,  zu  Differenzen  und  Reibereien  mit 
den  Organen,  welche  entweder  Namens  anderer  Klöster  oder 
weltlicher  Herrschaften  grundherrliche  oder  hoheitliche  Hechte 
im  Berglande  übten.  Letztere  waren  bekanntlich  mit  1352 
an  den  Kt.  Zug  übergegangen. 

Kin  Grund,  welcher  der  Mehrung  des  Besitzstandes  des 
Stiftes  günstig  sich  erwiesen  haben  dürfte  und  der  namentlich 
da,  wo  es  sich  um  freie  Entschließung  betreffend  des  Eintrittes 
in  die  Klasse  der  stiftischen  Eigenleute  gehandelt  haben  wird, 
in  Betracht  fiel,  wird  auch  in  der  Immunität  gelegen  sein, 
welche  die  Klöster  durch  königliche  Privilegien  besaßen.  Sie 
verschaffte  dem  Stifte  Einsiedeln  u.  A.  unter  anderem  auch  eine 
beschränkte  Gerichtsbarkeit  über  die  auf  seinen  Gütern 
sitzenden  zinsbaren  Leute,  auch  über  Freie,  wenn  letztere  nicht 
anderezins  freie  Güter  besaßen  oder  vom  Hecht  der  Ablösung 
Gebrauch  gemacht  hatten. 

Es  liegt  auf  der  Hand,  daß  dadurch  die  auf  Gotleshaus- 
gütern  Sitzenden  in  eine  vermehrte  Abhängigkeit  von  Kin- 
siedeln  gerieten,  das  natürlich  für  den  gewährten  Schutz  die 
freiheitlichen  Hechte,  die  allenfalls  unter  dem  frühern  Grund- 
herrn bestanden  haben  mochten,  seiner  Gepflogenheit  anpalite. 

Daß  Einsiedeln  in  Folge  dessen  in  der  zugerischen  Herg- 
gegend  ein  Lebergewicht  erlangte,  versteht  sich  nun  von  selbst. 
Es  konnte  auch  gar  nicht  anders  kommen,  als  daß  beide  Ge- 
walten —  die  vom  Stifte  ausgehende,  wie  jene,  welche  in 
den  älteren  Urkunden  als  „Herrschaft"  erwähnt  ist  und  dann 
an  den  „Ort"  Zug  überging  -  auf  dein  Gebiete  des  Gottes- 
hausgerichtes  viel  und  oft  ungleicher  Meinung  waren. 


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2H 


II.  Das  Hofrecht  der  Gotteshausleute. 

Der  Gotteshaus-Ammann.  —  Das  Gotteshausgericht.  —  Stellung 
und  Befugnisse  dieser  Organe  und  Beziehungen  derselben  zu 
gemeindlichen  und  kantonalen  Behörden.  —  Rechte  und  Pflichten 
der  Gotteshausleute  gegenüber  Einsiedeln  einer-  und  den  kant. 
Gewalten  anderseits.  —  Fall,  Ehrschatz,  Asylrecht. 

Die  Besitzungen  Kinsiedelns  in  den  zugerischen  Bergge- 
meinden  bildeten,  wie  mehrfach  betont,  kein  geschlossenes  Terri- 
torium. Ks  lag  das  in  den  Besitzesverhältnissen  des  Mittelalters 
überhaupt,  dann  im  Besondern  auch  noch  in  der  Art,  wie  selbe  in 
das  Kigentum  des  Klosters  übergingen.  Die  Besitzungen  bestanden 
aus  einzelnen  Gehöften,  die  zwar  häutig  aneinandergrenzten,  aber 
doch  auch  vielfach  zerstreut  dalagen.  An  Hand  der  Verzeichnisse 
der  Güter,  deren  Kinzclnamen  erhalten  odei  mindestens  noch 
erkennbar  sind,  darf  als  sicher  angenommen  werden.  daU 
zwischen  den  Kinsiedcln  zins-und  abgabepflichtigen  Gütern  auch 
solche  eingestreut  sich  fanden,  die  andern  Grundherren  gehörten, 
so  den  Klöstern  Kappel,  St.  Blasien,  Muri,  Krauental.  Fmien- 
münster;  oder  aber  weltlichen  Herren,  so  den  Grafen  von  Lenz- 
burg , Habsburg,  Kyburg,  Wolhusen,  Schnabelburg,  HüUegg  und 
Wädensweil,  von  welch  letztern  die  Killen  von  Hünenberg 
viele  im  Zugerlande  liegenden  Güter  zu  Lehen  hatten.1) 

Mit  dem  rebergang  dieser  Güter  in  das  freie,  wohl  meist 
aber  noch  zinsbelasMe  Kigentum  des  Bcbauers  und  nach  Zugs 
Kintritt  in  den  Bund  ging  allerdings  nicht  sofort  nach 
letzterm  Kreignis,  sondern  nach  Lage  der  l)inge  erst  allmählig 


')  Aargauische  liüter  und  Zins-Rodel,  von  Dr.  W.  Merz  in  der 
Rislerischcn  Zeitschrift  für  (jescliichts-  und  Altertumskunde  IM.  V. 
1W».  vevölVentlirlit. 


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2* 


—  die  politisch  administrative  Organisation  und  Verwaltung 
der  betreffenden  Gebietsteile  über:  zunächst  an  die  souveränen 
Gemeinden  des  äußern  und  innern  Amtes  (Zug.  Aegeri. 
Menzingen,  Baar. )  und  weiterhin  dann  an  den  Kanton  Zug.  I  »ie 
kantonalen  Organe  hatten  überdies  auch  die  Jurisdiktion 
über  das  gesamte  Gebiet  des  Kautones  zu  üben,  soweit  dies 
nicht  Sache  des  Stiftes  Kinsiedeln  selbst  war. 

Hinsichtlich  Darstellung  des  Rechtsverhältnisses, 
das  zwischen  dem  Stifte  Kinsiedeln,  als  Grund-  und  Lehens- 
herren, und  den  auf  seinen  Gütern  hausenden  Gotteshausleuten 
bestand,  ist  voraus  zu  schicken,  daß  unter  den  grundherrlichen 
Hechten,  wie  selbe  das  Mittelalter  kannte,  drei  Kategorien  zu 
unterscheiden  sind:  1.  solche  Hechte,  die  als  unniittclbarer 
Auslhn.i  des  ächten  Eigentums  in  der  Hand  des  Grundherrn 
liegen  und  die  von  ihm  geliehen  werden.  Darunter  sind  zu 
verstehen:  Jagd,  Fischerei,  das  jus  molendinarium  (Mühlen- Lhe- 
haftenrechO  und  die  Benützung  der  gemeinen  March  (Allmend  r. 
>.  Hechle,  die  als  direkte  Beschwerden  des  abgeleiteten  Besitz» 
der  Kigenleute  erscheinen,  und  .1  Hechle  grundherrlicher  Art 
im  weitem  oder  engern  Sinne. 

Von  diesen  Hechtsamen  werden  uns  besonders  die  unter 
42  und  :•>  genannten,  dagegen  diejenigen  unter  1  nur  anläßlich 
eines  Kompetenzkontiiktcs  zwischen  Kinsiedeln  und  dem  Stadt- 
ilm! Amtrate  Zug,  betreffend  Bau  einer  neuen  Mühle  in  Mon- 
zingen, beschäftigen. 

vGotteshausleule"  hieben  im  Mittelalter  alle  diejenigen 
welche  zu  einer  Kirche  in  irgend  einem  Hechtsverhältnis 
stunden.  Wie  überhaupt  in  den  damaligen  Standesverhält- 
nissen,  so  kommen  auch  bei  den  Gotteshausleuten  verschiedene 
Abstufungen  vor,  von  den  bloßen  Schutzplichtigen,  deren  Ab- 
hängigkeitsverhältnis im  zinspflichtigen  Besitze  von  Goltes- 
hausgut  beruht,  bis  zu  den  eigentlichen  Hörigen,  deren  Ab- 
hängigkeit in  Leibeigenschaft  begründet  war.  Eine  genauere  Aus- 
scheidung der  Gotteshausleute.  nach  den  verschiedenen  Graden 


i 

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der  Flüchtigkeit  abgestuft,  ist  aus  den  Akten  nicht  zu  ge- 
winnen. 

Zu  den  Gotteshausleuten  am  Mcnzingerberge  und  im 
Aegeritale  gehörten  diejenigen  Bauern  und  ihre  Angehörigen, 
welche  auf  Gütern  waren,  die  «las  Stift  Kinsicdeln  ihnen  zu 
,.Krb  und  Kigenu,  wie  der  das  Rechtsverhältnis  zutreffend 
bezeichnende  Ausdruck  lautet,  zur  Bewirtschaftung  gegen  Zins 
und  Abgaben  übertragen  hatte.  In  Rechten  wie  iMlichten 
unterschieden  sie  sich  in  keinen  wesentlichen  Dingen  von  andern 
Leuten,  welche  in  andern  Gegenden  auf  Gütern  Kinsiedelns 
erbgesessen  hausten.  Bei  Innchaltung  der  vorgeschriebenen 
IMlichten  und  Leistungen  war  ihren  direkten,  ehelichen  Nach- 
kommen der  gleiche  Grundbesitz,  deti  ihr  Vater  innegehabt, 
zugesichert.  Das  dickfällige  Rechtsverhältnis  wurde  durch  das 
Hof  recht,  oder  den  Hofrotel  genauer  bestimmt. 

Die  Feststellung  des  Zeilpunktes,  von  dem  an  die  Kr- 
werbungou  Kinsicdelns  in  unsern  Gegenden,  ah  um  einen 
Grundstok  herum,  sich  beträchtlich  mehrten,  ist  nicht  möglich. 
Von  mehr  Bedeutung  würde  die  Ermittlung  desjenigen  Zeit- 
punktes sein,  an  dem  die  Kinsiedlischen  Beziehungen  derart 
an  Ausdehnung  gewonnen  hatten. dal.»  das  Stift  sich  veranlagt 
sah.  in  eigenen  Satzungen  und  im  Kinvernehmen  mit  den 
Kigcnleutcn  dem  Ganzen  eine  bestimmtere  organische  (iestal- 
zu  geben. 

Das  mehrerwähnte  l'rbar  von  i',VM  bildet  die  älteste 
urkundliche  Nachricht  hierüber  und  zwar  mit  der  au  der 
Spitze  stehenden  Bemerkung,  da(.i: 

1.  Die  aufgestellten  Bestimmungen  ihre  Gültigkeit  haben 
für  die  Gotteshäusleute  von  Pfäflikon  (Schwyz),  Kinsicdeln. 
Neu  heim,  Krlenbaeh  (am  Zürichsee),  Släfa  und  Kalt- 
brunn. 

2.  die  verzeichneten  Rechte  und  Pflichten  seil  alten  Zeiten 
bestehen  und 

.'i.  die  Kigenlcute  der  genannten  ..Hofe"  dieselben  anzuer- 
kennen und  zu  befolgen  eidlich  gelobt  haben. 


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30 


Diejenigen  Rechtsnormen,  die  1331  für  die  verschiedenen 
dem  Stifte  Einsiedeln  eigenen  Hofleute  gleichlautend  nieder- 
geschrieben wurden,  bestanden  sonach  schon  seit  alten  Zeiten. 
Die  Verfassung  der  grundherrlichen  Höfe  und  des  damit  zu- 
sammenhängenden Zustandes  der  —  in  dinglicher,  meist  auch 
in  persönlicher  Hörigkeit  sich  befindlichen  —  Lehen-  und  Zins- 
bauern wurde  ursprünglich  wohl  durch  Vertrag,  später  dann 
vorzugsweise  durch  Uebung  festgesetzt  und  noch  später  in 
urkundlicher  Form  dokumentiert.  So  bildete  sich  für  den 
einzelnen  Dinghof  das  „Hofrecht"  heraus  und,  da  die  ein- 
zelnen dieser  Rechte  wortwörtlich  übereinstimmen,  wurde 
damit  allgemeines  Recht  geschaffen.  Ein  prüfender  Ver- 
gleich mit  andern,  nichteinsiedlischen  Hofrechten  erbringt  hiefür 
vollgültigen  Beweis. 

Im  Stiftsarchiv  Einsiedeln  liegt  der  „geschworne 
Rodel  des  Gotteshauses  zu  den  Einsiedeln".  Er 
beginnt  mit  den  Worten  „ünnd  sind  das  die  Recht  des  Gotzhus 
vnnser  liebenn  frowen  zu  den  Eynsiedlenn  unnd  der  Hofflüten 
die  in  den  Hoff  zu  Nühen  gehörennt."  Das  Dokument  tragt  die, 
von  einer  spätem  Hand  (anläßlich  Vormerkung  eines  Nach- 
trages) beigesetzte  Jahrzahl  1539.  Schriftcharakter  und  be- 
sonders die  Ausdrucksweise,  wie  der  Inhalt  selbst,  weisen 
darauf  bin,  daß  dieser  Rodel  lange  vor  1539  niedergeschrieben 
wurde ;  im  letztgenannten  Jahre  mag  er  ergänzt  worden  sein ; 
eine  Stelle  deutet  darauf  hin.  Vermutlich  entstand  die  Urkunde 
noch  im  15.  Jahrhundert. 

Das  Stadtarchiv  Zug  besitzt  das  „Hof recht  zu  Egre;, 
mit  dem  Jahresdatum  1407  versehen.  Vergleicht  man  beide 
Urkunden  hinsichtlich  des  Inhaltes,  so  zeigt  sich  in  vielen 
Punkten  wesentliche  Uebereinstimmung.  Das  Aegeri  Hof  recht 
regelt  hauptsächlich  das  Verhältnis  zur  österreichischen  Herr- 
schaft1); es  nimmt  auch  Bezug  auf  den  „Hof  ze  den  ein- 
sydlenn",  ferner  auf  den  Hof  zu  Art,  zu  Zug,  zu  Cham. 


')  Mit  Bezug  auf  diesen  Umstand  und  da  eine  und  derartige  Regelung 
beim  Eintritte  Zugs  in  den  Bund  (1352)  gewiß  nötiger  war,  als  erst  mehr 


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31 


Zieht  man  ferner  die  Hofrechte  der  16  Dinghöfe  des 
Klosters  Murbach-Luzcrn ;  dann  die  „Öffnungen"  von  Malters, 
Adligenswil,  Emmen,  etc.1)  zur  Vergleichung  heran,  so  er- 
gibt sich  sofort,  da&  deren  Bestimmungen,  die  sa'mmtlich  im 
13.  Jahrhundert  entstunden,  mit  dem  Hofrecht  in  der  zugerischen 
Berggegend  in  Hauptsachen  übereinstimmen:  Die  Rechtssatz- 
ungen, welche  Einsiedeln  den  Gotteshausleuten  am  Menzinger- 
berge  und  im  Aegerilale  gab,  waren  deshalb  dem  damals  in 
der  deutschen  Schweiz  allgemein  geltenden  Rechte  angepaßt. 

* 

*  * 

Heutzutage  fallen  uns  die  Erscheinungen  im  Verkehrs- 
leben des  Mittelalters  ganz  absonderlich  in  die  Augen,  weil  nur 
die  Einzelheiten,  wie  sie  in  den  Hofrechten  uns  überliefert  sind, 
in  knapper  Fassung  vor  uns  stehen,  aber  das  Verständnis 
des  socialen  Lebens  jener  Zeit  als  Ganzes  ebensowenig,  als 
dasjenige  ihres  Rechtslebens  zum  allgemeinen  Bewußtsein  ge- 
kommen ist.  —  „Die  Rechtsformen  des  öffentlichen  Rechtes 
entsprechen  den  Formen  und  dem  Leben  der  Gesellschaft*2). 
Dieses  Wort  eines  der  besten  Kenner  des  geschichtlichen 
Werdeganges  der  Zentralschweiz  trifft  hier  zu,  aber  auch  der 
erneute  Hinweis:  Grundlage  aller  mittelalterlichen  Rechtsver- 
hältnisse bildete  die  altgermanische  Markgenossenschaft,  der  auch 
die  Genossenschaft  unfreier  Hofleute  nachgebildet  wurde.  Das 
Ursprüngliche,  das  Charakteristische  der  „Höfe"  ist  eben  die 
Hofstatt  —  der  zur  Wohnung  gehörende  Grund  und  Boden 
—  und  die  Feuerstatt  —  der  Herd  einer  Familie.  Dazn 
kam  noch  die  gemeine  March,  das  Gesamteigentum  der  Mark- 
genossen in  „Feld  und  Wald".    Dementsprechend  hießen  auch 
die  auf  den  Höfen  angesessenen  Leute,   denen  auch  allein 

als  50  Jahre  später,  zumal  tatsächlich  damals  das  Verhältnis  zu  Oester- 
reich gelöst  wurde,  darf  angenommen  werden,  daß  das  Hofrecht  von 
Aegeri  schon  vor  1407  existierte.  Im  letztgenannten  Jahre  mag  ge- 
schrieben (oder  abgeschrieben)  worden  sein,  was  durch  mündliche 
Ueberheferung  und  lange  Uebung  als  Satzung  anerkannt  war. 

')  Vergleiche  Segesscr.  Rechtsgesch.  I.  24  u.  f. 

*)  Segesser,  Rechtsgesch.  II,  354. 


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das  Hecht  zustund.  »roL»es  Vieh  auf  die  Allmend  zu  l reiben. 
Hauern,  jene  Leute,  die  nur  ein  Haus  besassen.  Tauner. 
Letzern  Ausdruck  kann  man  heute  noch  da  und  dorl  hören: 
mit  der  Zeit  verstand  man  in  unsern  'ie»euden  unter  letzterer 
Hezeielmun»  Leute,  welche  keine  Hofstatt  eigentümlich  be- 
sassen und  ländliche  Ta»lohnarb»'iten  verrichten. 

In  allen  den  erwähnten  Hofrechten  wird  des  „V'^les", 
als  obersten  Hichlers.  erwähnt.  Darunter  ist  der  Vertreter 
der  obersten  landeshoheitlichen  Uewalt  in  weltlichen  1  >in»en 
zu  verstehen.  Kr  übte  administrative,  legislatorische  und 
richterliche  Funktionen  aus.  Line  Trennung  der  dickfälligen 
<k  wallen  kannte  man  damals  nicht:  bekanntlich  wind«-  dies 
erst  in  sehr  viel  späterer  Zeit  durchgeführt. 

I .'in  die  Zeit,  da  die  Hofrechte  ihre  Geltung  hatten,  war 
überall  in  deutschen  Landen  der  Vertreter  der  herzoglichen 
oder  königlichen  IIoheits»ewalt  der  faktische  Dement  der 
betreffenden  <ie»cndcn,  es  war  das  eben  der  ,,Vo»tl\  Dieser 
Ausdruck  wurde  in  den  ältesten  Urbaren  von  Linsiedeln  noch 
beibehalten,  in  den  spätem  aber  entsprechend  ersetzt  durch 
die  Worte:  „der  Aminann  von  Sladt  und  Amt  Zu»",  oder 
..zu  Zu»  vor  dem  verordneten  Hichter." 

*  * 

Die  Hofrechte,  wie  sie  aus  ältester  Zeit  überliefert  sind, 
hatten  für  diejenige  Periode  zweckentsprechende  (ieltun»  und 
Wirkung,  als  die  Kinsiedlischen  Ki»enleute  im  Lande  auf  zer- 
streuten (iehoften  hausten  und  die  Hewohner  derselben  für 
den  weitaus  »röl.iten  Teil  ihres  Lebensunterhalles  in  Nahrung 
wie  Kleidun»  innert  den  Hof»renzen  noch  selbst  sorgen 
konnten,  auch  die  meisten  der  ziemlich  einfachen  Bedürfnisse, 
für  deren  Hefriedi»un»  in  späterer  Zeit  ausschließlich  Hand- 
werk und  Gewerbe  eintraten,  von  den  Genossen  des  Hofes 
noch  selbst  beschafft  zu  werden  vermochten.  .Mit  der  fort- 
schreitenden Kullivierun»  von  Grund  und  linden,  lmt  der  Zeit, 
da  mitten  unter  den  zerstreuten  Höfen  entweder  einfache 
Dauerndurfer  ode»*  »ar  Städte  entstunden,  der  bisherigen  Hau- 
ersame, denen  spärlich  Tauner  helfend  zur  Seite  standen,  ein 


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33 


aufstrebender  —  sozial  wie  politisch  markant  auftretender  —  eine 
totale  Aenderung  der  bisherigen  Gesellschaftsordnung  bedingender 
neuer  Stand,  derjenige  der  Handwerk-  U.Gewerbetreibenden,  voll 
Lebenskraft  und  Ausdauer  auftrat :  wurden  die  alten  Satzungen 
in  manchen  Punkten  entweder  unhaltbar,  oder  ungenügend. 
Sie  bedurften  einer  den  veränderten  Verhältnissen  entpre- 
ehenden  Umgestaltung,  die  aber  nur  ganz  allmählig  bestimm- 
tere Gestalt  annahm. 

Die  Hauptsache  —  im  Hofrecht,  wie  im  Urbar  —  blieb 
freilich  aufrecht  erhalten;  aber  in  manchen  Punkten  trat  zcit- 
gemässer  Wandel  ein.  Auch  das  Stift  Einsiedeln  wußte  den 
in  deutschen  Landen  nach  und  nach  allgemein  herrschend 
werdenden  Anschauungen  auf  dem  Gebiete  landwirtschaftlicher 
Nutzung,  wie  Belastung  gebührend  Rechnung  zu  tragen. 
Die  zeitlich  weit  auseinanderliegenden  verschiedenen  Hofrechte 
und  Urbare  bekunden  das. 

Die  Besitzesverhältnisse  —  durch  Erbe,  Tausch,  Kauf, 
Ablösung  und  dergleichen  bedingt  —  änderte  sich  natürlich 
im  Laufe  der  Jahrzehnte. 

All  das  machte  von  Zeit  zu  Zeit  nötig,  Hofrecht  und 
Urbar  einer  Revision  zu  unterwerfen  und  sie  —  den  tatsäch- 
lichen Zuständen  und  dem  herrschenden  Rechte  angepaßt  — 
neu  zu  fertigen. 

Die  Neuerstellung  des  einen,  die  Feststellung  des  andern  war 
jedesmal  eine  sehr  umständliche  Arbeit.  Vielfache  Vorverhand- 
lungen, contradiktorisch  vorgenommen,  waren  mühevoll,  letzteres 
deshalb,  weil  das  Bestreben,  der  Leistungen  unter  allerlei 
Vorwänden  sich  zu  entziehen,  stetsfort  zurückzudämmen  war, 
Augenscheine,  dann  Hauptverhandlungen  auf  den  Rathäusern  in 
Aegeri  oder  Menzingen  (für  ordentliche  Gerichtstagungen 
war  das  letztere  der  ausschließliche  Versammlungsort),  denen 
öfters  noch  Besprechungen  im  Kloster  Einsiedeln  selbst  voran- 
gingen, waren  jeweilen  erforderlich,  bis  die  Rechts-  wie  Ptlicht- 
Verhältniße  wieder  festgelegt  und  neu  geschrieben  waren. 

Anläßlich  mußten  allerlei  Anstände  geordnet,  geschlichtet 
oder  sonst  entschieden  werden.    So  betreffend  die  Frage:  ob  ein 

Geschiehtsfrd.  Bd.  LXI  3 


34 

Hof  ganz,  oder  nur  zum  Teil  oder  gar  nicht  Gotteshausgut.  oder 
wie  groß  die  Zinspflicht  eines  —  inzwischen  vom  Hofe  ab- 
getrennten —  Landstückes,  ob  Fall,  Ehrschatz.  Faßnachthuhn 
zu  entrichten  sei.  Auch  darüber  wurde  bei  solchen  Anlässen 
—  immerhin  mehr  bloß  gelegentlich  und  den  an  sich  heiklen 
Gegendstand  streifend  —  verhandelt :  ob  gewisse  Streitpunkte, 
betreffend  Wasser-  oder  Wegrecht,  March  und  dergleichen  vor 
Gotteshausgericht  Monzingen  oder  vor  dem  kantonalen  Gerichte 
in  Zug  auszutragen  seien,  etc. 

Da  es  sich  bei  Bereinigung  des  Urbare  um  Grenzregu- 
lierungen in  des  Wortes  eigentlicher  Bedeutung,  um  Festsetzung 
der  Kompetenzen  des  Stiftes  Einsiedeln  und  des  Landes  Zug 
handelte,  Hofrecht  und  kantonales  Recht  vielfach  sich  berührten, 
so  ist  selbstverständlich,  daß  die  bezüglichen  Vereinbarungen 
nicht  einzig  zwischen  dem  Stifte  und  seinen  Lehensleuten  vor- 
genommen wurden,  sondern  daß  dabei  auch  Vertreter  des  Kan- 
tones  und  solcher  der  selbständigen  Gemeinden  mitwirkten. 
Es  war  das  nächstliegend,  überband  doch  das  Hofrecht  aus- 
drücklich dem  „Vogte",  bezw.  dem  später  an  seine  Stelle 
tretenden  Ammann  des  Kantones  die  Pflicht,  bei  Anständen, 
die  sich  ergeben,  dem  Stifte,  wie  seinem  Vertreter,  dem  Got- 
teshaus-Ammann  hilfreich  und  unterstützend  zur  Seite  zu  stehen. 
Die  Verhandlungen  über  Erneuerung  des  Urbare,  die  jeweilen 
auch  einer  zeitge müssen  Revision  des  verfassungsmäßigen  Zu- 
standes,  wie  er  im  Hofrecht  statuiert  war,  riefen,  dauerten 
stets  mehrere  Tage. 

Die  Abfassung  des  Urbare  lag  in  der  Hand  des  jeweiligen 
Landschreibers  von  Zug.  Ausnahmsweise  kam  es  vor,  daß 
ein  anderer  „geschworner  Schreiber"  dazu  berufen  wurde.1) 


')  Uebcr  die  einflußreiche  und  ordentlich  dotierte  Stellung  des 
Landsehreibers  zum  Gotteshausgericht  und  den  Gotteshausleuten  selbst 
wird  unten  etwas  zu  bemerken  sein. 

Im  Jahre  1616  fand  eine  Neuanfertigung  des  Urbare  statt. 
I>er  damalige  Ammann  Conrad  Zurlauben  bezog  hiefür  eine  Schreib- 
gebühr von  30  Gl.  und  dazu  noch  für  die  Besiegelung  des  Akten- 
stückes weitere  20  Gld.    Das  war  nun  den  Räten  von  Aegeri,  Monzingen 


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35 


Wie  an  den  jährlichen  ordentlichen  Gedingtagen,  die  laut 
Hofrecht  im  Mai,  dann  noch  im  Herbste  und  sonst  je  nach 
Bedürfnis  abzuhalten  waren,  so  hatten  auch  bei  Neufertig- 
ungen von  Urbar  und  Hofrecht  alle  Gotteshausleute  selbst  zu 
erscheinen  oder  wenigstens  sich  durch  Angehörige  vertreten 
zu  lassen.  Von  Standespersonen  waren  dabei:  der  Aminann 
des  Kantons  oder  sein  Stellvertreter,  der  Landschreiber,  von 
den  Ratsherren  je  einer  von  Aegeri,  Menzingen  und  Baar,  und 
zwei  von  Zug;  vom  Stifte:  der  Abt  (meist  entsandte  er  aber  den 
Statthalter),  ein  anderer  Konventuale  und  der  Kanzler.  Die 
Pflege  und  Beherbergungskosten,  worüber  der  Kanzler  genau 
spezitizierte  Rechnung  führte,  trug  das  Stift;  sie  waren  wie 
noch  zu  zeigen  sein  wird,  nicht  unbedeutend. 

Alle  Tagfahrten  zeigte  der  Abt  zum  voraus  der  Zuger- 
Regierung,  behufs  Genehmhaltung,  an.  Diese  erließ  dann  die 
Einladungen  an  die  kant.  Abgeordneten,  fernere  die  Vorlad- 
ungen der  Gotteshausleute;  das  letztere  geschah  durch  den 
üblichen  Ruf  in  den  Kirchen  zu  Aegeri,  Menzingen,  Neuheim 
und  Baar.  Durch  diesen  Akt  anerkannte  Einsiedeln  in  aller 
Form  Rechtes  die  Oberhoheit  des  Kantons  Zug  im  Gottes- 
hausgebiete. Tatsächlich  stand  die  jeweilige  Tagung  unter 
dem  Schutze  der  Regierung,  deren  Vertreter  sich  an  der 

und  Baar  doch  zu  rund.  Sie  führten  dagegen  Beschwerde.  Wenn  ich 
das  im  Stifts- Archiv  in  Einsiedeln  liegende  Schreiben  vom  15.  I.  1617 
recht  verstehe,  so  war  Zurlauben  vor  seiner  Wahl  zum  Ammann  von 
Stadt  und  Amt  Zug  Stadtschreiber  in  Zug;  als  solcher  hat  er  an  Stelle 
des  amtierenden  Landschreibers  Christian  Schön,  der  aus  unbekannter 
Ursache  nicht  mitwirkte,  als  geschworner  Schreiber  damals  das  Pro- 
tokoll geführt,  dann  das  Concept  des  von  ihm  gefertigten  Urburs  ge- 
fertigt und  selbes  von  dritter  Hand  ins  Reine  bringen  lassen.  Die  vom 
„äussern  Amteu,  bekanntlich  aus  den  genannten  drei  Gemeinden 
gebildet,  dagegen  erhobene  Einspräche  beim  Abte  in  Einsiedeln  war 
eine  recht  spitzfindige.  Sie  betonte:  die  Fertigung  des  Urbuni  steht 
nur  einem  beeidigten  Schreiber  zu ;  das  sei  aber  Zurlauben  jetzt  nicht 
mehr.  Der  von  altem  her  festsitzende  Gegensatz  zwischen  Stadt  und 
Amt  mag  hieran  um  so  stärker  bemerkbar  geworden  sein,  als  gerade 
damals  verschiedene  Punkte  zwischen  Stadt  und  Land  streitig  waren, 
auch  die  Tagsatzung  beschäftigten. 


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3« 


Erledigung  der  Geschäfte  lebhaft  betätigten  und,  wo  es  nötig 
oder  sonst  angezeigt  sein  mochte,  auch  einerseits  für  die 
Interessen  ihrer  Landeskinder  eintrat,  anderseits  letztere  zu 
Gehorsam  und  Pflichterfüllung  verhielt. 

*  * 

Das  für  die  zugerische  Berggegend  geltende  Hof  recht 
findet  sich  auf  Seite  129/133  in  Band  45  des  Geschichte- 
freundes  abgedruckt.  Die  Veröffentlichung  ist  eine  so  genaue, 
minutiös  exakte,  daß  derjenige,  der  über  hinreichendes  sprach- 
liches und  rechtsgeschichtliches  Wissen  verfügt,  hieran  nur 
seine  besondere  Freude  haben  und  zuverlässigen  Bescheid  er- 
halten kann.  Ein  nochmaliger  Abdruck  erscheint  nicht  geboten: 
ein  Hinweis  genügt;  dagegen  wird  angezeigt  sein,  das  Hofrecht, 
wie  selbes  in  einer  spätem,  zweifellos  dem  15.  Jahrhundert 
angehörenden  (1539  mit  einem  Zusatz  versehenden")  Fassung 
im  Stiftsarchiv  Einsiedcln  liegt,  seinem  wesentlichen  Inhalte 
nach,  teilweise  wörtlich,  hier  anzuführen,  einige  Anmerkungen 
mitzugeben  und  dann  einen  Vergleich  zwischen  dem  ältesten 
uud  den  spätem  Texten  anzustellen. 

Der  „geschworne  Rodel  des  Gotteshauses  zu  den  Ein- 
siedeln" *)  faßt  die  Rechte  und  Pflichten  der  zugerischen  Got- 
teshausleute in  23  Artikeln  wie  folgt  zusammen: 

1.  Unser  Herr  der  Abt  soll  abhalten  alljährlich  zwei  Gedinge 
(Rechts-  und  Gerichtstage)  das  eine  im  Mai,  das  andere  im  Herbst,*) 
und  darnach  soll  er  richten  alle  Wochen,  so  oft  das  notwendig  und 
„zeitlich-  ist.8) 


»)  St.  A.  E. 

2)  lieber  Abhaltung  des  Herbstgedinges  linden  sich  in  den  Akten 
nur  vereinzelte  Angaben;  neben  jenen  über  die  ordentlichen  Tagungen 
im  Mai  und  über  solche,  welche  außerordentlich  behufs  totaler  Berei- 
nigung von  Urbar  und  Hofrecht  nötig  waren,  ist  nur  gelegentlich  auch  vom 
Herbstgedinge  die  Hede.  Jedenfalls  kam  diesen  —  im  Vergleich  zu  den 
Maigedingeu  —  nur  untergeordnete  Bedeutung  zu. 

3)  Darunter  sind  die  periodischen  Sitzungen  des  Gotteshausge- 
richtes zu  verstehen. 


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37 


2.  Diese  Gedinge  oder  „Gericht"  soll  man  7  Nächte  vorher  ver- 
künden: zu  Neu  he  im1)  vor  der  Kirche  und  zu  Aegeri  vor 
der  Kirche.  Alle,  welche  Gotteshausgui  inne  haben  sieben  Schuhe 
lang  oder  breit,  sollen  am  Gericht  erscheinen.  Wer  es  unterläßt 
den  soll  der  „Herr  Ambtmann"  mit  3  Schilling  „bessern"  (büßen). 

3  Ein  Ammann  von  Stadt  und  Amt  Zug  soll  an  diesen  Ge- 
dingen neben  dem  von  Kinsiedeln  gesetzten  Gotteshausammann 
sitzen,  letztern  schirmen  vor  Unfug.  Dagegen  darf  der  erstcre  den 
letztem  in  seinen  Verrichtungen  nicht  „irren"  (hindern). 

4.  Der  cinsiedlische  Ammann  hat  zu  entscheiden  über  Twing 
und  Bann,  Holz  und  Feld. 

Was  Diebstahl  und  andere  Frevel  anbetriff,,  so  soll  darüber  zu 
Zug  vor  dem  verordneten  Richter  „Rechtfertigung*  (Aburteilung, 
Büßung)  erfolgen.2) 

5.  Vorerst  soll  der  Richter  entscheiden  um  den  Einsiedeln  zu 
entrichtenden  Zins,  dann  um  Eigen  und  Erbe,  hierauf  Differenzen 
in  derartigen  Sachen  unter  den  Hausgenossen  erledigen.  Unter 
letztem  werden  Haus-  oder  Mietleute  verstanden  sein,  welche 
nach  Treffnis  zins-  oder  sonst  abgabepflichtig  waren. 

Wer  einen  andern  an  die  Gedinge  vorladet,  der  soll  auch  die 
drei  Gericht  „usgänn  mit  klag-*).  Erscheint  dann  der  Geladene 
nicht,  soll  ihn  der  Ammann  von  Zug  hiezu  zwingen  und  ihn 
„bessern"  (büssen)  für  jede  vergebliche  Vorladung  mit  3  Schilling 
und  mit  6  Schilling  für  den  Ammann  von  Zug.  Dann  soll  in  der 
Sache  entschieden  werden.4)  Aber  vor  dem  Gerichte  darf  Niemand 
um  Eigen  oder  Erb  reden,  als  wer  Gotteshausmann  ist,  es  wäre 
denn,  daß  dies  der  „sächcr  beider  will."5) 

0.  Wer  gegen  einen  Gotteshausmann  klagend  auftreten  will,  der 
soll  sich  dafür  verbürgen,  daß  er  dem  Rechte  Folge  geben  und 
da«  Urteil  anerkennen  wolle. 


')  Aus  dem  Umstände,  daß  die  Kirche  Monzingen  nicht  genannt 
ist.  schließe  ich,  daß  der  Rodel  zu  einer  Zeit  gefertigt  wurde,  als  Mon- 
zingen noch  keine  eigene  Pfarrkirche  besaß,  also  vor  1477. 

2)  Schon  im  ältesten  Hofrecht  wird  grundsätzlich  eine  Gewalten- 
trennung  in  dem  Sinne  fetgesetzt :  was  zivile  Streit-  und  Rechtssachen 
angeht,  darülter  entscheiden  der  Abt,  sein  Ammann  am  Berg  und  das 
Gotteshausgericht ;  auch  jene  Sachen,  die  man  heule  unter  niedere 
Polizei  versteht,  gehörten  vor  den  Gotteshaus-Ammann,  eigentliche  Straf- 
fallc  dagegen  vor  kantonale  Organe. 

3)  An  drei  aufeinanderfolgenden  Tagen  als  Kläger  erscheinen. 

4)  Auch  wenn  der  Beklagte  zum  drittenmal  wegbleibt. 
s)  Beide  Parteien  damit  einverstanden  sind. 


7.  Wer  Gotteshausgüter  verkaufen  will,  der  soll  die  Güter  vorerst 
den  „geteilet" ')  (den  Zugsberechtigten)  anbieten  und  geben,  sofern 
diese  bieten,  was  ein  fremder  Käufer.  Ist  das  nicht  der  Fall,  so 
mag  der  Verkäufer  das  Gut  den  „Husgenosscn"  2)  um  den  gleichen 
Betrag  ablassen.  Wollen  auch  diese  nicht,  so  „mag  einer  darnach 
pietten  in  die  würeyti3)  und  wer  nun  dann  allermcyst  git,  demselben 
mag  einer  das  geben." 

8.  Niemand  soll  „Valien"  (den  Fall  entrichten)  als  wer  des  Got- 
teshauses eigen  ist.1)  Als  Fall  gibt  man  das  „best  hopt",  das  der 
Verstorbene  besaß,  hatte  er  kein  Vieh,  so  ist  zu  geben  das  ..best 
stuk  an  gewandt";  den  Harnisch  ausgenommen,  da  dieses  Wehr- 
und Kleidungsstück  vom  Abte  und  den  Schwyzem  als  Schirm- 
herren des  Klosters  gutwilliglich  von  der  Fallpllicht  ausgenommen 
war.  Leben  mehrere  Goltcshausleute  in  ungetrenntem  Haushalte, 
so  ist  der  Fall  nur  beim  Tode  des  Aeltcstcn  zu  entrichten. 

0.  Wer  auf  Gotteshausgüter  zieht  aus  der  Fremde  und  Jahr  und 
Tag  bereits  gesessen  ist,  der  soll  all  das  leiden,  was  ein  Gottes- 
hausmann leiden  muß  und  zwar  im  Verhältnis  des  Güterbesitzes, 
seien  die  Güter  eigen  oder  gemietet. 

10.  Will  ein  Gotteshausmann  wegziehen,  so  soll  man  ihn  ziehen 
lassen  und  bleibt  es  dem  Krmessen  des  Abtes  überlassen,  vom 
Wegziehenden  den-  Fall  zu  erheben  oder  nicht.5) 


V)  Geteilet,  das  sind  die  Besitzer  derjenigen  Güter,  welche  von 
«lern  zu  verkaufenden  Hofe  abgetrennt,  abgeteilt  wurden.  I  >ie  im 
Hüfrecht  bestimmte  Norm,  gibt  wieder  das  im  Zugerlande  bis  171*0  zu 
Recht  bestehende  Institut  des  Zug  rechtes.  Darnach  halten  Bürger 
einer  Gemeinde,  wenn  ein  anderer  Gemeindeangehöriger  seine  Liegen- 
schaft verkaufen  wollte,  die  Befugniß.  selbe  um  den  gleichen  Preis, 
den  ein  Fremder  darum  geben  wollte  „zu  ziehen",  d.  h.  käuflich 
zu  erwerben. 

2)  Darunter  sind  wohl  zu  verstehen:  nächste  im  gleichen  Hofe 
wohnende  Verwandte  des  Besitzers,  im  weitern  Sinne  die  II  of  genossen. 

3)  In  die  weite:  Jedermann  nach  Belieben. 

*)  Fall  ist  ein  Feberbleilisct  des  im  altgermanischen  Rechte 
wurzelnden  (wohl  kaum  je  im  buchttäblichen  Sinne  ausgeübten) 
Erbrechtes  des  Grundherren  an  der  gesainten  Fahrhabe  eines 
Hörigen. 

*)  Früher  waren  die  Kigenleule  wortwörtlich  so  zu  sagen  an 
die  Scholle  gebunden. 


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39 


11.  Auch  sind  wir  also  herkommen:  wer  Gotteshausgüter  inne 
hat  im  Hof  Nühen,  der  soll  uns  helfen  tragen  „brüch  und  stur."1) 

12.  Desgleichen  ist  unser  Herkommen,  daß  wer  Gotteshausgüter 
kauft,  der  soll  sie  vom  Abt  oder  seinem  Ambtmann  empfangen, 
daselbst  „vererschützen  bescheidsntlich14  >).  Wer  dies  Jahr  und 
Tng  unterläßt,  dessen  Gut  soll  an  den  Abt  zurückfallen  und  die 
zu  entrichtende  Loskaufsumme  dem  Ermessen  des  Abtes  anheim- 
le stellt  sein.3) 

13.  Wir  sind  auch  herkommen,  daß  wir  unser  lieben  frowen  zu 
den  Einsiedeln  eigen  sind,  dem  Abt  seinen  Zins  und  den  Fall  zu 


geben  haben  und  von  jeder  Hofstatt  (Liegenschaft)  ein  Huhn4) 
Die  Hälfte  der  Zinshühner  gehören  dem  Anunann  zu  Zug.  Weiter 
soll  man  die  Gottcshauslcute  nicht  belasten. 

14.  Zu  einem  Gotteshausammann  soll  der  Abt  einen  Gotteshaus- 
niann  ernennen,  auch  einen  Wcibel  setzen,  sei  es  derjenigen,  den 
der  Ammann  zu  Zug  ernannt  hat,  oder  einen  beliebigen  andern.5) 

15.  Die  Fassung  dieses  Artikels  wird  erst  einigermassen  im  Zu- 
sammenhalt mit  analogen  Bestimmungen  des  Hofrechtes  von  1331 
verständlich.   Dem  Sinne  nach  wird  damit  statuiert  das  Hecht 


•)  Darunter  können  nur  Abgaben  gemeint  sein,  welche  die  po- 
litischen Organe  (die  Gemeinden  und  der  Kanton  Zug)  als  solche  von 
allen  Bewohnern  zu  erheben  veranlaßt  waren. 

2J  Ehrschatz  ist  eine  Last,  die  am  abgeleiteten  Besitze  hangt, 
und  bei  jeder  Verleihung  desselben  entrichtet  werden  muß,  sei  es, 
»laß  einem  Erben  oder  daß  einem  Käufer  oder  einem  Erwerber  aus 
anderm  Titel  geliehen  wird,  oder  sei  es.  daß  eine  andere  Verleihung 
mit  ig  ist,  weil  der  Dominus  (Herr)  ein  anderer  geworden  ist.  (Scgesser, 
H.  Gesch.  I.  53). 

Der  in  Urkunden  und  Protokollen  früherer,  wie  späterer  Zeit 
oft  vorkommende  Ausdruck  „bcscheidentlieh*  will*  besagen:  wie  es 
landesüblicher  Brauch  und  Sitte  ist. 

3)  Wenn  einer  ein  Gotteshausgut  über  ein  Jahr  behaut  hatte,  ohne 
daß  selbes  in  aller  Form  und  unter  Entrichtung  der  lielrelTendeu  Ge- 
bühr vom  Abte  zugewiesen  worden  war,  stand  es  dem  letztern  frei, 
nachträglich  doch  die  Verleihung  eintreten  zu  lassen,  auch  den  Ehr- 
schatz und  die  Busse  wegen  Ungehorsam  zu  liestimmcn. 

*)  Darüber  enthielt  das  frühere  Hofrechl  keine  Bestimmung;  die 
Pllicht  lastete  aber,  wie  aus  obigem  Wortlaute  zu  ersehen,  von  jeher 
auf  Gotteshausgütern. 

Ä>  Diese  Vorschrift  fehlt  im  ältesten  Hofrecht.  Sie  wird  ohne 
Zweifel  nur  da«»  umschreiben,  was  von  jeher  Ucbung  war. 


40 


der  Freizügigkeil  der  Gotteshausleute  von  Einsiedeln,  einerseits  auf 
den  verschiedenen  Höfen  unter  sich,  als  anderseits  auch  so,  daß 
letztere,  ohne  Busse  zu  gewärtigen,  befugt  seien,  auf  Gütern  anderer 
Gotteshäuser,  nämlich  derjenigen  von  Zürich.  Säckingen,  St.  Gallen, 
Schännis  und  Pfafers,  sich  niederzulassen,  wie  auch  letztere  Leute 
auf  einsiedlischen  Dinghöfen  und  zwar  in  gleicher  Weise  wohnen 
dürfen. 

Die  Heirat  eines  Hofgenossen  mit  einer  „ungcnossin",  einer 
fremden,  nicht  aus  einem  der  Dinghöfe  Einsiedeins  stammenden 
Frauensperson  wurde  straflos  gestattet.  Immerhin  war  hiefür  des 
Abtes  Huld  zu  gewinnen1)  (seine  Zustimmung  einzuholen).  Das 
frühere  Hofrecht  enthielt  —  in  Anlehnung  an  das  alamanische 
Hecht  —  diesfalls  viel  strengere  Bestimmungen  hinsichtlich  Ehen 
zwischen  Genossen  und  Ungenossinnen ;  so  konnte  Kindern  aus 
solchen  Heiraten  jegliches  Hecht  am  elterlichen  Besitzt ume  entzogen 
weiden.  Das  älteste  Hofrecht  stellte  den  Grundsatz  auf:  nur 
zwischen  Hofgenossen  derselben  oder  einer  benachbarten  Mark 
(Gemeinde)  dürfen  Heiraten  stattfinden. 

Wie  der  Begriff  der  Genossarne  und  der  Ungenossamc  in  unsern 
Gegenden  sich  entwickelte  und  allmählig  mildere  Formen  annahm 
darüber  gibt  Segesser.  (R.  Geschichte  I.  78  und  Ißt,)  belehrenden 
Aufschluß.  Im  Zug  er  lande  hat  sich  diese  Hechtsauffassung  bis 
heute  in  der  abgeschwächten  Form  erhalten,  daß  wenn  eine  Nicht- 
bürgerin  und  Xichtgenossin  sich  mit  einem  Korporations-  d.  h. 
Allmend-Genossen  verehlicht,  s»e  durch  Erlegung  einer  be- 
stimmten Einheiratstaxc  die  Mitanteilhaberschaft  am  Kigentunie 
der  betreffenden  Korporation  sich  erkaufen  muß. 

10.  Der  Gotteshausammann  soll  alles  richten,  was  für  ihn  kömmt 
laut  den  Hödeln.  Was  aber  „unehrlich  Sachen"  anbelangt  und 
„fravenn"  (Frevel),  die  sollen  dem  Ammann  in  Zug  zugewiesen 
werden  und  *in  das  hiefür  bestellte  Gericht.  (Vergleiche  Art.  4. 
der  inhaltlich  das  gleiche  sagt.) 

17.  Keine  Buße  des  Gotteshausammanns  darf  höher  sein  als 
Schilling  dem  Kläger,  o*  Schilling  dem  Ammann  des  Abtes  und 
0  Schilling  einem  Ammann  von  Zug.  Hingegen  handelt  es  sich 
um  Scheltung  eine  Eides,  „rucken1*  (verändern)  eines  Marchsteines, 
oder  darum.  Jemanden  mit  bewaffneter  Hand  und  freventlich  in 
seinem  Hause  („unter  rußigen  Hafen41)  aufzusuchen:  dann  soll  dem 


')  Das  altgermanische  Hecht  stellte  nämlich  den  Grundsatz  auf: 
der  Angehörige  eines  Hofes  dürfe  nur  die  Tochter  oder  Witwe  eines 
andern  in  der  gleichen  Mark  wohnhaften  Genossen  heiraten. 


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41 

Kläger  „gebessert"  (zuerkannt)  werden  3  Pfund  und  dem  Ammann 
zu  Zug  C  Pfund1) 

18.  Wer  einen  Gotteshaustnann  „blut  Runß  macht*  (körperlich 
verletzt)  der  soll  eines  Ammanns  zu  Zug  Huld  gewinnen  fvor  dem 
Gericht  in  Zug  sich  verantworten),  wie  dies  derartigen  Vergehen 
gegenüber  Sitte  und  Gewohnheit  ist,  dem  Kläger  als  „Besserung" 
(hier  im  Sinne  von  Buße  zu  verstehen)  3  Schilling  verabfolgen, 
die  Arzt  kosten  vergüten  uud  hatte  der  Verletzte  noen  weitere 
Kosten  an  seinem  Leibe,  so  soll  der  Täter  sie  ebenfalls  vergüten 
und  wenn  der  Verletzte  deshalb  an  Ausübung  seiner  Beschäftigung 
gehindert  (teilweise  oder  gänzlich  arbeitsunfähig  würde.)  so  soll 
der  Täter  auch  diesfalls  an  den  Schaden  gehen.  Fordert  der  Ge- 
schädigte zu  viel,  so  darf  der  Täter  den  Gegenbeweis  durch  die 


1  >  Behufs  richtiger  Würdigung  der  strafrechtlichen  Abwandlungen, 
wie  sie  hier  notiert  sind,  erscheinen  einige  Hinweise  am  Platze.  Das 
Strafrecht  des  Mittelalters  beruhte  auf  ganz  andern  Begriffen,  als  wie 
solche  der  heutigen  Strafjustiz  zu  Grunde  liegen.  Grundprinzip  des 
vorchristlich-germanischen  Altertums  war  die  Hache,  oder  die  mensch- 
liche Vergeltung  im  Gegensatz  zur  göttlichen  Gerechtigkeit.  Gegenstand 
der  Hache  waren  Verletzungen  individueller  Hechte  auf  Leib  und 
I,ebcn,  Ehre  und  Eigentum,  insofern  diese  Verletzungen  so  waren,  daß 
sie  einen  eigentlichen  Ersatz  auf  dem  Civil  weg  nicht  zuließen.  Dieser 
heidnischen  Hache  setzte  des  christlich-germanische  Gemeinwesen  als 
Grundlage  der  sozialen  Ordnung  das  Gebot  des  Friedens  entgegen. 
Aus  diesen  Begriffen  entwickelte  sich  dann  das  Compensationsystcm  des 
alamanischen  Volksrcchtes,  dessen  Bedeutung  in  unserm  Falle  darin  liegt, 
daß  es.  wohl  um  den  tiefwurzelnden  Grundsatz  der  Privatraehe  aus- 
zulösen, alle  Verletzungen,  die  bisher  Gegenstand  der  Hache  waren, 
in  civilrcchtliche  Forderungen  umwandelte  und  die  Privatrache  so 
weit  immer  möglich  zurückdämmte. 

Noch  im  14.  Jahrhundert  hat  daher  jeder  Frevel  —  von  Schaden- 
ersatz abgesehen  —  eine  Buße  zur  Folge,  welche  dem  Verletzten  zu- 
fiel. Damit  sollte  ein  ideeller  Ersatz  geschaffen  werden  für  die  in  der 
Volkseele  fortschlummerndc  Selbsthilfe  durch  Ausübung  der  Privatrachc. 
Ferners  wurde  damals  jeder  derartige  Frevel  auch  mit  einer  Buße 
—  regelmäßig  in  höherm,  nicht  selten  dreifachem  Betrage,  als  wie  sie 
•lern  Kläger  zuerkannt  wurde  —  zu  Händen  des  Richters  belegt. 

Auf  das  Verfahren  jener  Zeit,  welche  das  Hofrecht  von  Einsicdeln 
vorsah,  selbst  schwerere  Verfehlungen  gegen  Leib  und  Gut  des  Nächsten 
nur  mit  doppelten  Gcldbussen  abzutun.  hatte  ein  Umstand  noch  wesent- 
lichen Eintluß:  die  damalige  Strafjustiz  wurde  namentlich  auch  noch 
als  fiskalische  Quelle  betrachtet.   (Segesser,  it.  Gesch.  II.  597  und  f.) 


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42 


Nachbarn  (des  Verletzten)  oder  durch  zwei  andere  ehrbare  Männer 
behufs  Festsetzung  des  Schadensbetrages  leisten.1) 

10.  Wenn  ein  Weibel  Pfänder  gibt,  die  sollen  im  Gotteshaus- 
Gerichtsbezirk  bleiben,  da  vor  Gericht  getragen  und  nach  Urteil 
verkauft,  bezw.  verwertet  werden. 

Im  ältesten  Hofrecht  hieß  es  nur:  der  Abt  solle  pfänden  um 
seinen  Zins,  wenn  er  es  gerne  tut  „ohne  Klagen".  Damit  wird 
wohl  gesagt  sein  wollen,  daß  er  die  pfandweise  Eintreibung  von 
Zins  ohne  Begrüßung  der  hiefür  eingesetzten  kantonalen  In- 
stanz durch  den  Weibel  des  Gotteshausgerichtes  vornehmen 
könne. 

20.  Einem  Gottesmann  steht  das  Hecht  zu,  seine  Güter  zu  „ver- 
schaffen" (verkaufen)  und  zu  vergeben,  wenn  er  Eigentümer  ist, 
an  einen  andern  Gotteshausmann  oder  an  einen,  der  im  Gerichts- 
bezirk seßhaft.  Die  Veräußerung  hat  vor  Gotteshausgerichl  zu 
geschehen  und  zwar  so,  wie.  Ammann  und  Hat  von  Stadt  und 
Amt  Zug  im  Jahre  1530  »lies  mit  Einwilligung  des  Abtes  von 
Einsiedeln  beschlossen  haben.2) 

21.  „Wo  man  uns  verbut  ussert  dem  Amt,  (Gotleshausleuten  das 
Wohnen  in  andern  Gegenden  verbietet),  das  nur  die.  auch  ver- 
bieten mögent  in  diesem  Gericht,  ob  wir  solches  Güeter  fundent 
(besser  fänden)  oder  wißlend.3) 

22.  Wer  auf  Gotteshausgebiet  geboren  ist,  der  soll  auch  des 
Gotteshauses  eigen  sein.4) 

23.  Was  einer  tut,  darum  mag  er  „trostung"  (Sicherung  oder 
genehme  Bürgschaft)  geben  um  seine  Schuld  und  soll  man  ihn 
deshalb  nicht  in  Thurm  legen.*) 

* 

Ein  Vorgleich  des  ältesten  Hofrechtes  mit  den  hier  we- 
sentlich mitgeteilten  Bestimmungen,  die  etwa  lf)0  Jahre  später 


»)  Diese  Bestimmungen  sind  neu,  das  älteste  Hofrecht  enthielt 
sie  nicht. 

2)  Im  ältesten  Hofrecht  steht  nichts  hievon.    Der  letzte  Satz  ist 
ein  (oben  bereits  angetönter)  Zusatz  aus  späterer  Zeit. 

3)  Der  Sinn  dieses  —  im  ältesten  Hotrecht  nicht  vorkommenden 
Artikels  ist  unschwer  dahin  festzustellen:  Gemeinden  gegenüber, 

welche  zugerischen  Gotteshausleuten  das  dortige  Wohnen  nicht  gestatten, 
soll  oder  kann  wenigstens  —  Gegenrecht  gehalten  und  ihren  Bürgern 
der  Aufenthalt  im  Gotteshausgebiet  verweigert  werden. 

4)  Wiederholung,  da  in  Art.  l-*>  bereits  enthalten. 

5)  Die  Schuidverhufl  wurde  damit  unzuläßig  erklärt. 


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43 

mögen  niedergeschrieben  worden  sein,  zeigt,  daß  manche  davon 
in  der  Neufertigung  entweder  gar  nicht  mehr,  oder  dann  nur 
in  modifizierter  Weise  aufrecht  erhalten  blieben.  Manche  Be- 
stimmungen sind  —  entsprechend  einer  inzwischen  allgemein 
anders  gewordenen  Rechtsanschauung  —  fallen  gelassen.  Auch 
an  einzelnen  Bestimmungen  fehlt  es  nicht,  die  neues  Hecht 
statuieren;  bei  näherm  / i  i  isei  len  ergibt  sich  indeß,  daß  dies 
mehr  bloß  anscheinend,  nämlich  nur  so  der  Fall  ist,  daß  bereits 
bestehende  Rechtsnormen  in  andere  zusagendere  F  o  r  m  e  n  ge- 
prägt wurden.  Daneben  kommt  eine  prägnantere  Wahrung 
der  fi skalischen  Interessen  der  betreffenden  politischen  Ge- 
meinden, mithin  auch  eine  solche  des  Standes  Zug,  als  solchen, 
zum  Ausdrucke:  Alles  das  sind  Beweise  dafür,  daß  bei  Revision 
der  grundgesetzlichen  Vorschriften  der  zugerischen  Gotteshaus- 
leute entsprechende  Rücksicht  genommen  wurde:  auf  die  ver- 
änderten Zeitverhältnissc  überhaupt  und  auf  die  wirtschaft- 
liche, wie  politische  Entwicklung  des  Kantons  Zug  im  besondern. 

Diesfalls  sind  jene  rechts-  wie  kulturgeschichtlich  bedeut- 
samen Punkte  zu  berühren,  die  in  den  spätem  Hofrechten  nicht 
mehr,  oder  anders  oder  auch  ganz  neu  erscheinen. 

So  war  im  ältesten  Hofrecht  bestimmt,  daß  wer  innert  be- 
stimmter Zeit  nicht  zinsc,  deswegen  mit  3  Schilling  gebüßt 
werde.  Diese  Bestimmung  ündet  sich  in  den  seitherigen  Hof- 
rechten nicht  mehr.  Anstatt  der  Buße  trat  Pfändung  und  wenn 
diese  keine  Deckung  für  Zinsschuld  brachte,  Heimfall  des  Gutes 
an  den  Gäubiger  ein. 

Nur  im  Hofrecht  von  1331  linden  sich  Vorschriften  betreffend 
Halten  von  W  einschenken,  richtige  Verabreichung  von  M  a  ß 
und  Ge  w  i  cht.  letzteres  wird  namentlich  hinsichtlich  des  Brotes 
nicht  bloß  dem  „Pfyster",  sondern  ebenso  eindringlich  auch 
den  Wirten,  so  den  „zapfen  zühcir'  eingeschärft.  Warum 
diese  kulturgesrhichlich  bedeutsamen  Punkte  später  nicht  mehr 
Aufnahme  fanden,  dafür  kann  man  bloß  Vermutungen  hegen. 
Vielleicht  wurde  die  lYberwachungdcr  Wirtshäuser,  der  Mühleu 
und  Bäckereien  etc..  damit  gute  Waren  und  im  richtigen  Maß 
verabfolgt  werden,  als  natürliche  Aufgaben  der  in  Händen 


u 

politischen  Gewalt  liegenden  Ortspolizei  betrachtet  und  ihr 
überlassen,  Ordnung  zu  halten. 

Die  strenge  Bestimmung:  Kinder,  die  hervorgegangen  au- 
einer  —  ohne  Zustimmung  des  Grundherrn  eingegangenen  - 
Ehe  eines  Gotteshausmannes  mit  einer  Fremden  (Ungenossim 
erben  weder,  was  die  Eltern  eigen  besitzen,  noch  haben  sie 
Anspruch  auf  das  Erblehen  des  betreffenden  Hofes,  ist  in  d«; 
seit  dem  14.  Jahrhundert  aufgestellten  Hof  recht  ausgemerzt' l 

Wenn  ich  Art.  13  des  Hofreehtes  von  1331  recht  versteh;, 
wurde  darin  die  Weiterziehung  eines  Gerich tsspruches  im  Hofr 
zu  Nühen  an  andere  Einsiedlische  Dinghöfe,  oder  auch  an  deu 
Abt  vorgesehen,  dabei  aber  bemerkt:  es  wäre  den,  daß  die 
teile  (Parteien)  eines  andern  übereinkommen.  Eine  auf  dei 
Gegenstand  Bezug  habende  Bestimmung  findet  sich  im  spätem 
Hofrecht  nicht  mehr. 

Die  Frage  der  Appellationsfähigkeit  der  Entscheid* 
des  Gotteshaus-Gerichtes  überhaupt,  sodann,  an  welche  Instanz 
sie  weiter  zu  ziehen  seien,  etc.,  bildet  einer  jener  Punkte,  über 
welche  wir  nicht  genügend  unterrichtet  sind.  Die  Recht- 
sprechung in  Civilstreitsachen  der  Gotteshausleute  unter  sich- 
mehr noch  zwischen  Parteien,  von  denen  nur  der  eine  Teil  ein 
Gotteshausmann  war,  bildet,  wie  noch  nuten  zu  zeigen  sein  wird, 
ein  heikles  Kapitel,  das  so  recht  deutlich  den  schlimmen 
Dualismus  zeigt,  der  zwischen  Gotteshaus-Gericht  und  den 
kantonalen  Organen  eine  ständige  Reibfläche  bildete. 

Wenn  einzelne  im  ältesten  Hof  recht  enthaltene  Bestim- 
mungen, z.  B.  über  Eigentum  stehe  nur  Gotteshausleuten  da* 
Entscheidungsrecht  zu,  über  Fortsetzung  der  Sitzungen  am 
folgenden  Tage,  wenn  am  ersten  nicht  alle  Geschäfte  erledigt 
werden  konnten,  in  spätem  Erlassen  fehlen,  so  ist  das  selbst- 
verständlich. 


*)  Praktisch  fanden  indeß  solche  Fälle  also  ihre.  Krlcdigun?. 
daß  die  betreffenden  Kinder  nachträglich  des  Abtes  „Huld*  dadurch 
zu  erlangen  vermochten,  daß  sie  durch  eine  gewisse  Summe  sich  lo*- 
oder  hier  richtiger  einkauften. 


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45 


Die  Bestimmung  von  1331:  ohne  des  Abtes  Vorwissen 
dürfe  Niemand  einen  „Invang"1)  oder  einen  „Ruhen  waldu 
besitzen,  findet  sich  später  nicht  mehr.  Dieses  Fehlen  kon- 
statiert, daß  inzwischen  eine  freiere  Benützung  und  Erwerbung 
von  Liegenschaften  eingetreten  war. 

Am  Schlüsse  des  Hofrechtes  von  1331  finden  sich  zwei 
Hechtsamen  verzeichnet,  die  den  damaligen  erbrechtlicben  An- 
schauungen entsprachen,  seither  aber  durch  andere  Ideen  aus- 
gelöst wurden  und  keine  Geltung  mehr  haben.  Sie  lauteten: 
Kinen  unehlichen  Hofgenossen  erbte,  wenn  dieser  ohne  Leibes- 
erben starb,  der  Abt  von  Einsiedeln,  der  auch  „vogt  und  Her 
ist  über  geistlich  lüt  und  sie  erben  soll." 

Am  deutlichsten,  aber  auch  am  ansprechendsten  markiert 
Art.  7  des  zweiten  Hofrechtes  die  im  Auslösen  alter,  starrer 
Rechtszustände  begriffene  Zeitströmung,  wie  sie  von  der  Mitte 
des  14.  Jahrhundert  anhebt.  Der  bisher  leibeigene,  ganz 
in  der  Gewalt  des  Grundherrn  stehende  Hörige  erhält  nunmehr 
die  bedingte  Befugnis  zum  Verkauf  des  Gutes,  auf  dem  er  erbge- 
sessen ist,  an  Nächstberechtigte  und  so  weiter. 

* 

Das  Gemeindearchiv  Menzingen  verwahrt  einen  „Hof- 
rodel des  Gotteshauses  Einsiedeln  sammt  dessen  Freiheiten 
und  Rechten  im  Hof  zu  Nüchen,  Menzingen  und  Aegeri."  Es 
ist  ein  Originalakt,  der  gefertigt  wurde  auf  Grundlage  des 
l~rbars  von  16 IG1)  im  Beisein  von  Abgeordneten  von  Zug, 
Aegeri,  Menzingen  und  B a a r  auf  Verlangen  von  Fürst- 
abt Plazidus  Heimann  durch  Landschreiber  Adam  Signer. 
Zur  Neufertigung  lieü  man  sich  reichlich  Zeit,  denn  Signer 
bemerkt  auf  dem  Akte,  dati  er  mit  der  Arbeit  am  12.  Nov. 
1  647  begonnen  und  sie  am  1.  Juni  1649  beendet  habe. 

Weniger  die  fast  auffallend  lange  Zeit,  die  zwischen 
Anfang  und  Ende  desselben  liegt,  als  einige  andere  Punkte 


Infang,  auch  Byfang  ist  ein  ge#en  die  Allmend  weide  einge- 
friedetes Stück  Wicsland. 


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rechtfertigen  es,  dieses  Urbar  und  Hof  recht,  welches  meines 
Wissens  auch  die  letzte  diesfällige  Uebereinkunft  war,  kurz 
zu  berühren. 

Anlage  und  Inhalt  sind  in  Hauptsachen  dieselben  ge- 
blieben: formell  sind  die  protokollarischen  Feststellungen  des 
Hofrechtes  dem  Verständnisse  ordentlich  näher  gebracht,  wenn 
auch  jetzt  noch  einzelnes  nicht  genüglich  klar  ist,  dies  besondere 
da,  wo  Stellen  des  frühern  Hofrechtes  wörtlich  beibehalten 
wurden. 

Im  Allgemeinen  gewinnt  man  den  Eindruck,  daß  der 
Hofrodel  von  1649  nicht  bloß  gute  Beziehungen  zwischen  dem 
Stift  und  seinen  zugerischen  Gotteshausleuten  forterhalten, 
sondern  es  letztern  auch  ermöglichen  helfen  will,  sich  vom 
Stande  der  Eigenleute  zu  dem  der  bloß  noch  zinspflichtigen 
Bauern  zu  erheben,  welche  nebstdem  dann  noch  bei  Ver- 
kauf des  Hofes  und  beim  Tode  des  Besitzers  dem  Stifte 
Einsiedeln  mäßige  Abgaben  zu  leisten,  auch  das  Faßnachthuhn 
zu  liefern  hatten.  Der  Uebergang  von  Eigen-  zu  zinspflichtigen 
Leuten  gewinnt  an  realer  Gestaltung:  auf  dem  Papiere  figuriert 
zwar  noch,  wie  die  Gotteshausleute  dem  Kloster  Einsicdeln  „  eigen" 
seien,  tatsächlich  liegen  die  Verhältnisse  aber  so,  daß  die  Zins- 
last des  Bauern  und  des  Tauners  gegen  Einsiedeln  auf  einem  ver- 
einbarten festen  Kapitalansatze,  der,  wie  die  Naturalleistungen 
auch  an  dem  Hypothekenbuche  in  Zug  vorgemerkt  wurde,  be- 
ruhte, daß  das  Abhängigkeitsverhältnis  der  Gotteshausleute  nur 
noch  in  erwähnter  Weise  zum  Ausdruck  kam. 

Zwei  Bestimmungen  des  letzten  Hofrechtes  sind  besonders 
zu  betonen:  einmal,  daß  in  selbem  wiederholt,  (was  frühei  nie 
vorkam,)  derer  von  Schwyz.  als  der  „Schirmherren  des  Klosters 
Einsiedeln u  gedacht  wird,  was  im  Hinblicke  auf  die  Haltung 
dieses  Kantones  gegenüber  beiden  Teilen  leicht  erklärlich  wird. 
Dann  ist  der  Schlußsatz  von  besonderer  Bedeutung;  er  lautet  : 
„vnd  das  auch  jede  Parthye  jetz  begriffnen  Artikel  zu  wider- 
ruffen,  Guott,  fug  macht  vnnd  vollkhommen  Gewallt  haben 
soll."  Damit  tritt  ein  Rechtsverhältnis  in  die  Erscheinung  — 
und  zwar  erstmals  schwarz  auf  weiß  —  das  deshalb  beachtens- 


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4< 


wert  bleibt,  weil  durch  angeführte  Stelle  dasjenige  ausdrücklich 
anerkannt  wird,  das  im  germanischen  Rechte  seine  Wurzel 
hatte:  Verhältnisse  und  Beziehungen  des  Herrn  zu  den  Leib- 
eigenen —  in  ältester  Zeit  durch  Vertrag,  später  dann  durch  fort- 
gesetzte Uebung,  noch  später  durch  statutarische  Hofrechte 
schriftlich  geordnet,  waren  —  nach  und  nach  —  entsprechend 
den  jeweilen  herrschenden  Anschauungen  auf  agrar-  und  rechts- 
historischem Gebiete  —  derart  umgebildet  worden,  wie  dies 
oben  bereits  angedeutet  ist. 

Findet  sich  auch  in  frühern  Hofrechten  ausdrücklich  das 
gegenseitige  Recht  betreffend  Aenderungen  an  den  Grundbe- 
stimmungen nicht  vertraglich  vorgesehen,  so  liegt  immerhin 
darin  —  an  sich  --  kein  zwingender  Grund,  anzunehmen,  erst 
1649  sei  den  Gotteshausleuten  dieses  Recht  zugestanden  wor- 
den. Gegenteils  sprechen  dafür,  daß  diese  Befugnis  von 
jeher,  wenn  auch  bloß  stillschweigend,  jeder  Partei  —  den 
Gotteshausleuten  wahrscheinlich  in  frühester  Zeit  kaum,  dann 
später  etwa  unter  allerlei  Erschwerungen  —  zustand.  Hiefür 
spricht  auch  das  von  jeher  übliche  V  e  r  f  a  h  r  e  n  bei  Revision  von 
Urbar  und  Hofrecht,  wozu  nicht  bolß  die  Gotteshausleute  vorge- 
laden, im  einzelnen  mit  ihnen  verhandelt  wurde,  sondern  auch 
kantonale  und  gemeindliche  Behörden  dabei  mitwirkten.  Letzeres 
erfolgte  nicht  bloß  zur  Wahrung  der  öffentlichen  Interessen, 
sondern  auch  in  jenem  der  Gotteshausleute :  mit  einem  Worte, 
die  Rechtsverhältnisse  waren  auf  Grund  kontradiktorischen 
Kinvernehmens  der  Parteien  —  Stift,  Gotteshausleute,  Kanton 
Zug  —  wohl  geordnete. 

*  * 

Betreffend  Stellung  und  Obliegenheiten,  welche  der  Vertreter 
des  Abtes  zu  den  Gotteshausleutcn,  wie  zu  den  weltlichen 
Gewalten  im  Kt.  Zug  einzunehmen  hatte,  geben  im  Allgemeinen 
die  mitgeteilten  Bestimmungen  des  Hofrechtes  Aufschluß,  auch 
darüber,  werden  Ammann  zu  ernennen  babe  und  auch  aus  welcher 
Körperschaft  er  zu  nehmen  sei.  Der  Beamte  wird  —  besonders  in 
den  urkundlichen  oder  protokollarischen,  zugerseit  igen  Fer- 
tiglingen, speziell  auch  in  den  Gülten,  die  auf  Gotteshausgütern  er- 


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48 


richtet  wurden,  G  o  t  tesh  aus-  A  in  in a  n  n ,  Ammann  am  Gottes- 
gericht am  Berg,  im  Hof  zu  Nühen'),  auch,  und  zwar  schon  in  sehr 
früher  Zeit  „Obmann"  des  Gotteshausgerichtes  genannt.  Letzere 
Benennung  tritt  seit  1079  in  den  Vonlergrund  und  zwar  des- 
halb, weil  durch  den  damaligen  Ueberguug  der  aus  Grundherr- 
schafts- und  andern  Einsiedlischen  Hoheitsrechten  herflieUen- 
den  Kompetenzen  an  die  Gemeinden  Menzingen  und  Aegeri 
die  Stellungen  des  Repräsentanten  des  Abtes  in  jenen  Gegenden 
eine  andere,  d.  h.  eine  solche  geworden  war,  die  an  Be- 
deutung wesentlich  eingebüßt  hatte. 

Die  Stelle  des  Gotteshaus-Ammanns  war  eine  wichtige 
und  einflußreiche.  Den  Arnmann  und  den  Landschreiber  von 
Stadt  und  Amt  Zug  etwa  ausgenommen,  kömmt  bis  Ende  des 
17.  Jahrhunderts  keiner  zweiten  Beamtimg  diejenige  Bedeutung 
zu,  wie  dem  Stellvertreter  des  Stiftes  Einsiedeln,  der  in  verwal- 
tender, vollziehender,  wie  richterlicher  Stellung  im  zugerischen 
Berglande  seines  Amtes  zu  walten  hatte. 

Der  am  21.  Februar  1001  —  offenbar  in  Anlehnung  an 
ältere  Dokumente  —  von  Abt  August  in  Hof  nie  ie  r  für  den 
neuerwählten  (für  seinen  Vater  eintretenden)  Gottcshaus-Aminann 
Conrad  Bach  mann  ausgefertigte  „BestaUungsbrief"  )  um- 
schreibt wohl  am  besten  die  Aufgaben,  welche  dem  Beamten 
zugewiesen  waren,    Da  dieses  Prlichtheft  für  Vorgänger  wie 


v)  Wenn  auffallen  möchte,  daß  Seitens  Einsiedeln  fast  regel- 
mäßig vorn  Hof  zu  Nühen  geredet  wird,  auch  wenn  unter  dieser  Benen- 
nung a  1 1  c  Besitzungen  in  der  zugerischen  Berggegend  verstanden  sein 
wollen,  trotzdem  der  weitaus  grüßte  Teil  derselben  sich  auf  dein  Ge- 
biete von  Menzingen  und  zum  geringem  auf  jenem  von  Aegeri  lag :  so 
darf  dagegen  erwogen  werden,  daß  um  die  Zeit,  da  dies  geschah, 
Menzingen  eben  noch  keine  eigene  Pfarrei  bildete,  wohl  aber 
Neuheim  und  zwar  schon  recht  lange,  dasselbe  daher  füglich  als 
Mittelpunkt  des  einsiedlischen  Hofes  gelten  konnte;  »laß  ferner  eine 
ziemlich  große  Zahl  von  (iotteshaus-Ammannern  in  der  Pfarrei  Neuheim, 
nämlich  in  Hinterburg,  wohnten,  die  ihrerseits  sicherlich  gegen  den 
„Hot  ze  Nühen"  keine  Einspräche  erhoben,  schon  aus  lokalpalriotisehem 
Kmpiinden  nicht. 

2)  St.  A.  K. 


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Nachfolger  in  Hauptsachen  dasselbe  gewesen  sein  wird,  ist 

eine  summarische  Wiedergabe  hier  angezeigt. 

Der  Golteshaus-Aniniann  hat  zu  allererst  mit  „ufgehebten 
Ungern  und  gelehrten  Worten  lyblich"  zu  Gott  und  den 
Heiligen  zu .  schworen,  des  Gotteshauses  Nutzen  und  Ehr 
zu  fordern,  vor  Schaden  und  Nachteil  getreulich  zu  warnen, 
besonders  Kinsiedelns  Freiheiten  und  Hechte  laut  Hofrodel 
„welichen  er  ordentlich  und  wohl  erlehrnen  soll"  tleilAig 
zu  handhaben  und  zu  beschirmen  und  ja  nichts  „Vorscheinen 
zu  lassen." 

Kr  soll  das  Gericht  nach  „alltem  Hruch  und  Herkommen", 
im  Namen  des  Abtes,  versehen  „als  wyt  dann  sin  verstand 
uswyst  und  Ihme  möglich  ist."  Wer  sich  dagegen,  wie 
gegen  das  Herkommen  Kingriffe  erlaubt,  den  soll  der  Goi- 
teshaus-Annnann  zu  offenbaren  und  anzuzeigen  ptlichtig 
sein. 

Der  Gotteshaus-Amniann  soll  die  Gefälle  alsbald  nach 
Hofrodel  einziehen,  sie  auch,  ob  wenig  oder  viel,  nicht 
„vertädingen" '),  noch  verhandeln,  sondern  so.  wie  sie  seien, 
nach  Kinsiedeln  bringen. 

Der  Golteshaus-Aminann  soll  alle  Käufe  und  Täusche 
um  Gotteshausgüter  ordentlich  aufschreiben  und  darauf 
sehen,  «laß  sie  innert  Jahresfrist  im  Sinne  dos  löf»f> 
deshalb  aufgestellten  Vertrages  geschehen  und  ,.verehr- 
schatzet"  werden.  Kehlbare  sollen  verzeigt,  alle  Khrsehalz- 
beträge  beförderlich  nach  Kinsiedeln  abgeliefert  werden  - 
überhaupt  soll  er  alle  Hinnahmen  ordentlich  verzeichnen 
und  darüber  „Hoytung",  d.  h.  „Herhnung1'  ablegen.  D;is 
Stift  könne  nicht  mehr,  wie  zuvor  geschehen,  dulden,  dal* 
der  Gotleshaus-Ammann  nur  summarisch  lioehunug  gebe, 
sondern  müsse  auf  spezifizierten  Auf  Schlüssen  über  Hinnahmen 
und  Ausgaben  bestehen. 

„Alle  Goüeshausleute.  die  sich  ans  der  „iingenossamou 
verheiraten,  oder  die  in  die  Fremde  ziehen,  -  Weib 

V)  Ilirr  im  Kimu*  von  Nkalilucs|:itl<Mi  einer  lU'.lii/.iiTiin^  <lrs  |Vsl- 
W*ul/Av\i  SfliuMlK'ti'iij^cs  zu  verstehen. 

(icschichtsHa.  IM.  LXI  4 


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und  Mann  —  hat  der  Gotteshaus-Ammann  namentlich  zi: 
vorzeichnen,  auch  wohin  sie  gehen,  damit  jeder  nach  Recht 
gestraft  und  „gefahlct"  werde. 

Auf  alle  Aendeiungen  im  Besitze,  die  auch  eine  A«v- 
derung  des  Urbars  bedingen,  oder  da,  wo  frühere  Beschnei* 
nicht  mehr  zutreffen,  habe  der  Gotteshaus-Ammami  acht  *; 
geben  und  darüber  zu  berichten,  damit  der  Zins  reebt- 
zeitig  und  von  den  wirklichen  Pflichtigen  eingezogen  werden 
könne. 

Wird  der  Gotteshaus-Ammann  nach  E  i  n  s  i  e  <1  e  1  n .  P  f  ä- 
fikon  oder  sonst  wohin  beschickt,  hat  er  dem  Befehl  nacb- 
zu kommen,  Gerichts-  wie  Ratssitzungen  zu  besuchen 
und  was  da  geheim  zu  halten  beschlossen  wird,  bei  Ki-leii 
lebenslang  niemanden  zu  offenbaren. 

Das  Stift  behält  sich  beliebige  Acnderungen  am  Restal- 
lungsbrief  vor,  auch  den  Gotteshaus-Ammann  zu  .Ur- 
lauben" und  einen  andern  an  seine  Stelle  zu  setzen 
W  olle  der  Ammann  selbst,  wozu  er  jederzeit  berechtig 
sei,  zurücktreten,  habe  er  aber,  alle  alten  „Restanten* 
zu  vergüten,  da  «leren  Einzug  nicht  Sache  des  Stiftes  wärt. 

Für  Müh  und  Arbeit  werden  dem  Gotteshaus- Ammans 
zugesichert:  20  Münzgulden  jährlich  und  damit  er  mit  den 
Rezug  der  Ehrschätze  um  so  fleißiger  sei,  aus  dem  Amt 
Pfäiikon  S  Saum  Zürcherwein,  oder,  wenn  keiner  da.  für 
jeden  Eimer  3  Kronen  an  Geld.'*) 

Aus  vorstehenden  Angaben  läßt  sich  ein  übersieht liehe* 
Bild  von  den  Aufgaben  gewinnen,  die  einem  Gotteshaus-Am  manu 
oblagen.  Xache  iner  Richtimg  nur  bedarf  der  Pflichten  kreis  einer 
Ergänzung:  Eine  dem  Gotteshaus-Ammann  zukommende  — 
zudem  recht  wichtige  —  Kompetenz  wird  aus  dem  Hestallungs- 

')  l'ntor  Ahl  Gerold  betrug  die  Belohnung:  4  Mütt  H  Olsen  fnloliW- 
(Fa«lums).  2  ( dulden  an  haar.  0>  Kimer  Wein  und  8  Pfund  an  Zinv 
lelxlcre  wurden  dem  <  ioUesbaus-Amniann  auf  Menzingergüteni  zum 
IV/tig  angewiesen. 

Von    H;:>>— 1708    bezog    der    (lOlleshaus-Ammann  sajnlluft 

70  (inltlen. 


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51 

hrief  von  tbOl  nicht  ersichtlich,  obwohl  diese,  wie  viele 
Privalurkunden  (ans  früherer  Zeil  schon,  wie  ans  späterer) 
dartnn,  herkömmlich  war  und  sie  auch  die  Aeul.>ermig  eines  vom 
Abte  übertragenen  Hoheilsrechtcs  bildet. 

Die  auf  den  einzelnen  Hofen  haftenden  Grundkosten  — 
ursprünglich  und  lange  Zeit  jährliche  Naturalleistungen 
wurden  später  in  Forin  einer  festen  ltenlc1)  normiert,  dafür 
Gültbriefe  ausgefertigt  und  diese  —  der  Keine  der  Entstehung 
der  Schuld  nach  —  in  die  von  der  kantonalen  Behörde  ge- 
führten Hvpothekarbüehcr  eingetragen,  womit  staatliche  An- 
erkennung und  Schutz  des  Schuld  Verhältnisses  verbunden  war. 
Solche  Titel  bedurften  zu  ihrer  Gültigkeit  des  Sigills  des 
regierenden  Ammanns  von  Stadt  und  Amt  Zug,  oder  des 
Ammanns,  den  Kinsiedeln  setzte,  wenn  die  Pfandobjekte  Got- 
teshausgütcr  waren,  oder  auch  beider  Anunänner,  letzteres 
dann,  wenn  die  betreffenden  Grundstücke  teils  Gotteshaus- 
teils Herrschaftsgüter  waren.  Toter  diesen  verstand  man  alle 
jene  zugerischen  Liegenschaften,  welche  nicht  Kinsiedeln  ver- 
pflichtet und  verpfändet  waren. 

Die  Ausfertigung  aller  Güllen  mutete  durch  den  Land- 
sehreiber in  Zug  geschehen.2)  Durch  Anhängung  des  mit 
Wappen  und  t  Inschrift  versehenen  Sigills  an  das  perga- 
mentene (oder  durch  Aufdrükung  desselben  auf  das  papierne) 
Aktenstück  erlangte  die  Gült,  wie  bemerkt,  erst  Gültigkeit. 
Nun  geschah  regelmäßig,  da  1.1  beide  Anunänner  im  vollsten 
Vertrauen  zur  Ehrlichkeit  und  Gewissenhaftigkeit  des  Land- 
schreibers aus  Bequemlichkeit  für  sich,  wie  für  das 
Publikum  — ihre  Privatsigillc  auf  der  Kantonskanz  ei  deponierten, 
damit  sie  der  Schreiber  gleich  bei  der  Hand  habe  und  der 
Schuldner  oder  (»laubiger  nicht  noch  genötigt  werde,  sich  um 
die  Kesieglung  noch  besonders  zu  kümmern. :M 

')  Bis  ins  erste  Drittel  des  10.  Jahrhunderts,  als  unnbloLiliclie 
ewige  Gülten  heimeiltet,  dann  aber  als  ablösbar  erklärt. 

*!  Die  bezüglichen  Srhreibgebühien  bildeten  einen  wesenl liehen 
Teil  der  Besoldung  dieses  Beamten. 

3)  Vom  Landschreiber  liefen  sich  die  Aininänner  dann  gelegentlich 
über  stattgehabte  ( oillanshändignngen  Bericht  erstatten  und  die  ganz 
erklecklichen  Siegeltaxen  —  einhändigen. 


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kr" 


1 


ff' 


ö<2 


Dieses  Verfahren  an  sieh  schon,  dann  die  durch  .Jahr- 
hunderte alte  Uebung  festehende  Befugnis  des  Einsiedlischen 
Hofannnanncs.  die  einer  Zweiteilung  der  obersten  magislralen 
Landesgcwalt,  wenn  auch  nicht  de  jure,  so  «loch  zweifellos 
de  fakto  gleichkam,  hatte  nicht  selten  Irrungen  und  Mißver- 
ständnisse im  zugerischen  Kredit-  oder  Hypothekar-Wesen 
zur  unliebsamen  Folge.  Dies  namentlich  in  jenen  Fällen,  wo 
unterlassen  oder  vergessen  worden  war,  Gülten,  die  vom  (  Jot- 
teshaus-Ammann  besiegelt  und  im  Uebrigon  nach  zugerischem 
Hechl  ausgefertigt  waren,  in  das  gemeinsame,  für  alle  zuger. 
Gemeinden  güllige  Hypothekenbuch,  dessen  Wortlaut  maß- 
gebend und  rechtsverbindlich  ist.  eintragen  zu  lassen  Ls  kamen 
derartige  Unterlassungen  vor;  sie  gaben  —  in  unsern  'lagen 
noch  —  Anlaß  zu  Prozessen.  Im  Allgemeinen  war  dieser 
Zustand,  der  die  Doppelspurigkeit  des  Regimentes  drastisch 
beleuchtet,  der  Rechtssicherheit  nicht  eben  förderlich:  immerhin 
muß  betont  werden,  daß  größere  Beschädigungen  hieraus  sich, 
so  viel  bekannt  geworden,  nicht  ergaben. 

An  dieser  Stelle  ist  eines  Vorfalles,  der  sich  im  Jahre  lüiT  ab- 
spielte, zu  gedenken,  der  in  ebenso  anschaulicher,  wie  erheiternder 
Weise  darlut.  wiediedem(Jotteshaus-Ammaim  zustehende Siegel- 
gewalt,  von  der  weder  im  t'rbar  noch  im  Beslallungsbrief  etwas 
erwähnt  ist,  tatsächlich  geübt  wurde.  Die  unten  darzulegende  Be- 
gebenheil ist  typisch,  weil  auch  die  Annnänuer  von  Stadt  und  Amt 
Zug  ihre  Befugnisse  in  gleicher  Weise  zutraucnsvoll  dem  jewei- 
ligen Landschreiber  als  Siegelbewahrer  und  Rechnungsführer  de- 
legierten.1) 

')  Der  zugerisehc  Landsehreiber  ( 1  Ii  r  i  s  t  i  a  n  Sc  Ii  o  n  gab  am 
^'1.  X  WH  seinem  „Vetter'*.  .Mi.  YV  olfgang  Müller.  Suhprior  in  Umsiedeln, 
briellich  Kenntnis  von  einer  Ditl'erenz  mit  dem  <  ioUcshaus-Amniann 
Konrad  ilachmann  hell  eilend  Verwahrung  dessen  Sigills.  welches 
den  <oillen  aufgedruckt  werden  miiLHe.  Konrad  Bachmann  halte  un- 
wahr behauptet,  er  (der  Landsehreihe!)  hal»e  ihm  das  Sigill  unter  An- 
drohung der  l{at«<Mit<etzung  abgefordert:  <lie  Sache  verhalte  sich  also: 
Seit  länger  als  Maiin<ge  lenken  sei  üblich.  dat.'>  ein  Landschreiber  das 
Sigill  des  <  ioltcslinus-Ainmann*  in  Verwahr  habe.  Als  dem  Ammann 
IJaehuiann  ICK',  in  einer  Sitzung  des  Stadt-  und  Amt-Uates  etwas  widriges 
passierte,  habe  er  das  Sigill  in  einem  „Schalk"  zurückverlangt.  Xie- 


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lieber  die  Erledigung  dieses  Falles  enthalten  unsere 
Akten  nichts.  Aber  bald  hierauf  war  der  Abt  veranlagt,  den 
Konrad  Baehmann  als  Gotteshaus-Annnann  zu  entlassen. 

mand  im  Kalo  sich  dessen  aber  sonderlich  geachtet,  zum  Teil  sei  viel- 
mehr darüber  gelacht  worden.  Baehmann  habe  aber  in  seinem  Kiter 
lort  gefahren  tunl  (Iiis  Sigill  «laiin  in  Kmpläng  genommen.  Kl  liehe 
Leute,  die  niil  dem  Sigill  hätten  bedient  werden  sollen,  haben  sieh 
beim  Landsehreiber  beklagt  und  der  Stadt-  und  Amt-Kai  daraufhin 
erkannt  :  der  Ammann  Bachmaun  müLle  sieh  verhalten  wie  frühere 
<  lotteshaus-Ainmanner  oder  draußen  vor  der  Katsstube  bleiben  (also 
die  Katsslelte  aufgeben).  Baehmann.  der  daraufhin  das  Sigill  dein  Land- 
sehreiber wieder  gebracht,  hätte  nun  kür/lieh  zu  verschiedenen  Leuten 
und  zu  verschiedenen  Malen  „bei  der  Zech"  gcäuLVrl:  der  Landsehreiber 
gebe  ihm  kein  Siegelgeld,  mül.>e  das  Sigill  ihm  zurückstellen.  Auf  dieses,  so 
Baehmann  „keibw,j  vorgebracht,  habe  der  Laiehchreiber  dann  dasSigill, 
persönlich  aufs  Kaihaus  Menzingen  gebracht  und  Ammann  Baehmann  in 
Anwesenheit  von  Ammann  Hegglin  und  Anderermit  Verdeulen  übergeben: 
er  stelle  dasSigill  freiwillig  zurück  und  werde  er  sich  um  selbes  nicht  mehr 
kümmern,  noch  abfordern,  auch  die  Leute,  welche  Gülten  zu  siegeln 
haben,  dem  <  ;<>lteshau*-Amuiaun  zuweisen.  Bei  reif  der  verlaugten 
Siegelgeldef.  so  Schon  dem  Ammann  zu  tun.  wäre  letzterer  ihm  vier  Mal 
mehr  Schreiblohn  zu  tun  schuldig.  Freilich  sei  es  den  Leuten  unge- 
legen, bei  drei  Stunden  weit  (  von  Zug  nach  Fmstersce.  wo  Bachmann 
wohnte l  zu  gehen,  komme  deshalb  eine  Kluge,  wurde  selbe  wohl  dahin 
entschieden  werden:  entweder  das  Sigill,  wie  bisher,  dem  die  Akten 
ausfertigenden  Landsehreiber  zu  überlassen,  oder  aber  vor  der  Kaisstube 
sitzen  zu  müssen.  I)as  letztere  werde  Schön  aber  nicht  veranlagen; 
er  habe  überhaupt  die-falls  nur  g<'*agt.  der  Stadt-  und  Aml-Kat  konnte 
so  entscheiden. 

Kr  (Schön)  halte  freilich  erwartet,  da  Li  mau  einem  geschwonien 
Landschreiber  glaube  und  seine  Kechte  schlitze.  Bachmann  werde  so 
bald  keinen  (iültbrief  siegeln  können,  auch  sei  fraglich,  ob  ei'  so  viel 
des  Lesens  ., blicht"  sei.  um  zu  wi-cn.  was  er  siegle.  Zum  Schlüsse 
verlangt  Landschreiber  Schon,  dem  offensichtlich  berechtigter  I  nniul 
die  spitze  Feder  führte,  da L'>  seine  Verantwortung  dem  Abte  vorgelegt 

und   auch  Ammann   Baehmann  vorgehalten  werde  und,  wenn  die-er 

  _  \ 

l)  Keibig.  chibig.  zornig,  aufgebracht.  hö*e.  Im  Zngei  lande  hat 
sich  das  Sprichwort  erhalten  :  Mach  hu  nid  chibig  und  mach  ini  nid  hon. 
was  d  iner  du  !ui  te  -l.  i-t  nid  -ehon.  Noch  IV.'.'  wird  im  Zürcher 
gebiet  von  „kejhigei,  K*,pf,Mi-  beri<  htet.  die  hartnackig  Belehrung  ab- 
lehnen.   Vergl.   I  ii  -iik'.n  III.  KW. 


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Am  2.  September  lb'20  wenden  sieh  Ainniiinn  und  Hat 
von  Monzingen  an  den  Abt  und  bringen  vor,  sie  seien 
heuchlet,  ihr  ..lieber  Cunrad  Bachmamr4  sei  heim  Ahle  ver- 
klagt und  zu  befürchten,  er  werde  der  Ammaniischaft  entsetzt. 
Es  seien  schon  oft  gegen  ihn  im  Stadt-  und  Amt-Rat  Klagen 
geführt  und  verlangt  worden,  man  solle  mit  Ammann  Baclmiann 
reden:  wann  er  Gericht  halte,  solle  er  des  Weines  sich 
„müössigen,*'  da  manchmal  Leute  von  Zug  und  andern  Orten 
gekommen,  dann  aber  un verrichteter  Dingen  heimmuLUen,  weil 
der  „Annnann  grad  vff  binde  und  den  Stab  näbent  sich 
wärffe",  was  leider  auch  die  Hichter  bezeugen  müssen.  Da 
nachmann  nun  nicht  mehr  fürs  Amt  „düöntlich  und  dugentlich* 
sei.  bitte  der  Hat,  Ammami  Bachmanns  „gewaltige  und  red- 
liche Sühn"  bei  der  Neuwahl  zu  berücksichtigen,  in  Ansehung 
ihres  alten  Geschlechtes  und  der  Dienste,  welche  ihr  Valer 
und  dessen  Voreltern  als  Ammänner  dem  Kloster  geleistet 
haben. 

Ein  gleiches  Gesuch  reichen  drei  Tage  später  (ö.  IX) 
auch  Ammann  und  Hat  der  Stadt  Zug  ein,  aber  ebenso 
vergeblich,  da  der  Heslallungshrief  für  den  —  ebenfalls  in 
Finstersee  wohnhaften  —  Adam  Sign  er  als  Gotteshaus- 
Ammann  schon  am  10.  September  11)20  ausgefertigt  wurde. 
Der  Abt  hatte  das  Bittgesuch  des  Meuzinger  Rates  umgehend, 
nämlich  am  :i.  September,  dahin  beantwortet;  er  sehe  sich 
zur  Bestellung  eines  andern  Ammanns  deshalb  bewogen,  weil 
Bachmann  das  Gericht  mit  ..unbescheidenlicher  Wyhnfüöchte 
füöre".  Seinen  Seimen  könne  das  Amt  nicht  übertragen 
werden,  da  sie  in  Ansehung  der  Pflichten  hiezu  zu  jung 
wären;  übrigens  habe  der  neuerwählte  Ammann  eingewilligt, 
wenn  Baehmanns  Sohne  ihr  gehöriges  Alter  erreicht  haben, 
selben  auf  Wunsch  des  Abtes  die  Ammannschafl  zu  überlassen.1) 


auf  seiner  (in  Kinsie-leln  vot gebrachten )  Klajje  beharre,  alsdann  aueli 
der  L.mdschreiber  vorgeladen  werden  solle:  inzwischen  aber  solle 
Baehmann  sein  „kla^maiil  zuhalten." 

>)  Das  (tat  nicht  ein.    Signer  versah  die  Stelle  in  vorzüglicher 
Weise  bis  Iboi ;  er  gebort  zu  den  wäyslcu  und  besten  Ciotleshaus- 


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55 


Die  Wahl  des  Gottcshaus-Ammanns  stand,  wie  obbemerkt, 
aus  der  Milte  der  (Jotteshauslcute  frei.  Ein  Vorfall  aus  dein 
Jahre  lb\>4  erzeigt,  dato  die  Rcrggemeinde  Monzingen,  aus 
deren  Angehörigen  bisher  stets  die  Ainmänncr  genommen 
worden  waren,  hierauf  ein,  wenn  auch  nicht  förmlich  ver- 
brieftes, so  doch  ein  durch  konstante  Hebung  erworbenes 
Recht  zu  besitzen  vermeinte. 

Vogt  Nußbäume!*  aus  Aegeri  und  andere  Abgeordnete 
erschienen  am  ;J1.  Januar  154H  vor  Stadt-  und  Anit-Kat  und 
brachten  beschwerend  vor:  Konrad  Bachmann  habe  die  Am- 
mannstelle  aufgegeben  und  der  Abt  den  Vogt  NulAbaumer  an 
seine  Stelle  gewählt.  Darob  herrsche  in  Monzingen  starker 
Unwille;  man  wolle  dort  den  Nul.ibaumer  nicht  auerkennen, 
noch  auch  die  Mcnzinger  Richter  neben  ihm  sitzen,  da  immer 
ein  Menzinger  Gotteshaus-Ammann  gewesen  und  dies  auch 
künftig  so  sein  müsse.  Das  Verlangen  «  er  Reklamanten  war: 
Ammann  Rachmann  bis  im  Mai  zum  Versehen  des  Amtes  zu 
bewegen  und  dann  die  Angelegenheit  vor  Maiengcricht  zu  be- 
handeln. Der  Abt  erklärte,  auf  der  getroffenen  Wahl  zu  be- 
harren. Umsonst  entsandte  dann  am  '20.  Februar  der  Stadt- 
und  Amt-Rat  den  amtierenden  Ainmann  Kaspar  Stoker  nach 
Monzingen,  um  die  Gotteshausleute  zum  Nachgeben  und  zur 
Anerkennung  NuLibaumers  als  Gotteshaus-Ammann  zu  bewegen. 

Der  Handel,  der  unerquicklich  zu  weiden  drohte,  nahm 
nun  diplomatische  (testalt  an.  Die  Regierungen  von  Zug  und 
Schwyz  waren  übereingekommen:  ersterer  Ort  solle  dem 
Abte  ausdrücklich  und  schriftlich  erklären,  zur  Ernennung 
Nulibaumers  habe  der  Abt  alle  Gewalt  und  Hecht  gehabt, 
indelo  möchte  er  den  Gewählten  doch  „beurlauben".  —  Alles 


Ammamiern;  den  sehriftlirhe  Spuren  seiner  bezüglichen  Wirksamkeit 
nachzugehen,  jjewährl  (jenuLi.  Signier  wurde  K'k'u  /um  Landsehreiber 
gewählt.  Die  aus  der  Zeil  seiner  Wirksanikeil  als  <  iulteshaus-Ammann, 
wie  als  Landsehreiber,  ungemein  reichhaltig  erhallen  gebliebenen  pro- 
kollicrlen,  wie  andern  Skripturen  lassen  in  ihm  einen  sein-  fähigen, 
teder^cwandlcu  und  musterhaft  exakten  Meamtcn  erkennen. 


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56 


des  Friedens  zu  lieh  und  Einsiedeins  Hechten  unschädlich. 
Die  Intervention  von  Schwyz,  durch  eine  am  21.  April  1543 
in  Zug  abgehaltene  Konferenz  in  die  Wege  geleitet,  hatte 
Erfolg.  Durch  ein  vom  gleichen  Tage  datiertes  Schreiben  gab 
Zug  gegenüber  Einsiedeln  die  Erklärung  im  vereinbarten  Sinne 
ab  und  machte  dann  der  Abt  die  Ernennung  Nußbaumers 
dadurch  rückgängig,  daß  er  ihn,  wie  der  diplomatische  Aus- 
druck lautete,  „beurlaubte". 

Das  hatte  Folge  nach  einer  andern  Seile  hin,  nämlich 
die,  dal.)  die  Aegcrer.  darob  erbost,  stößig  wurden  und 
sogar  mit  Unbotmäßigkeil  drohten.  Schwyz  aber  machte 
Ernst,  lud  Zug  ein,  die  Goltcshausleute  in  Aegeri  zum  Gehorsam 
gegen  Einsiedeln  zu  verhallen,  sie  nötigenfalls  mit  Gewalt 
dazu  zu  zwingen;  es  setzte  auch  einen  Hechts  tag,  des  Au- 
slandes wegen,  auf  tb\  Juli  1543  nach  Zug  an,  wenn  Aegeri 
die  Handlung  des  Abtes  nicht  anerkennen  wolle.  Nun  konnte 
aber  Zug  am  *2b\  Juni  nach  Schwyz  die  Erledigung  der  An- 
gelegenheit dahin  anzeigen :  Aegeri  stehe  vom  rechtlichen 
luitscheide  ab  und  erkläre,  dem  Abte  zu  huldigen  und  zu 
schwören,  wie  bisher. 

Das  war  nun  freilich  kein  Ereignis  von  größerer  Be- 
deutung; immerhin  beleuchtet  selbes  das  stark  ausgebildete 
Selbstgefühl  Menzingens,  das  faktisch  Sieger  blieb:  denn  alle 
folgenden  Gotteshaus-Anmiäuner  waren  Menzingerbürger:  es 
beleuchtet  ferner  die  Beziehungen  dieser  Gemeinde  zu  Aegeri, 
auch  die  nachgehende  Gutmütigkeit  des  alternden,  friedliebenden 
Abtes1),  aber  noch  weiter  etwas:  das  Eingreifen  von  Schwyz 
in  Gotteshausaligelegenheiten. 

An  Gotteshaus-Animänncrn  sind  urkundlich  nachweisbar 
2()  Namen  bekannt.  Zum  größten  Teil  sind  sie  den  Gülten 
entnommen,  welche  auf  Gotlcshausgülern  errichtet  und  im 
Laufe  der  Zeit  dann  getilgt  worden  waren.  Die  Zahl  der 
Gotteshaus-Ammänner,  die  unter  diesen  Namen  erscheinen,  ist 

')  Ludwig  II.,  (BlariM-  von  Wurleiisee),  am  8.  VIII.  1525  zum 
Abte  erwählt,  f  X,.  II.  1514. 


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57 


aber  größer,  sie  wird  schätzungsweise  34 — 3fi  betrafen.  In 
den  Gültinstrumenten  wird  der  siegelnde  Aininann  stets  mit 
bloßem  Vor-  und  Geschlechlsuamen  angeführt.  Ks  kömmt 
min  mehrfach  vor,  daß  ein  Gotteshaus-Ammann,  dessen  Tauf- 
wie  Geschlechtsname  ganz  gleich  lautet,  während  einer  Zeit- 
daner  als  Besiegter  von  Gülten  erscheint,  die  weit  über  mensch- 
liches Maß  hinausgeht  und  zur  Annahme  zwingt,  man  habe  es 
hier  mit  wenigstens  2,  3  oder  mehr  Funktionären  zu  tun,  die 
nacheinander  von  Vater  auf  Sohn  das  Amt  bekleideten.1) 

Als  Gotteshaus-Ammann  siegelt  z.  H.  ein  Konrad 
Bach  mann  von  lf>0!)  weg.  wo  er  an  die  Stelle  des  Hans 
Bachmann  tritt,  nachweisbar  Iiis  lb'iü  nicht  weniger  als  2(>  Mal ; 
innert  dieser  Zeit  werden  wohl  4— b'  dieses  Namens  Gottes- 
haus-Ammann gewesen  sein.  Ks  erbte  sich,  wie  das  unter 
klösterlichen  Verwaltungen  üblich  war,  das  Amt  von  Vater 
auf  Sohn  weiter,  bei  den  Bachmann  von  Maus  angefangen, 
der  von  1473  -  lfiO?  urkundet. 

Der  älteste  Gotteshaus-Ammann  ist  Rudolf  Brunner, 
der  133  t  erseheint;  dann  kömmt  13U0ein  Heinrich  Hol  zach, 
ihm  folgt  dann  Rudolf  Holzach,  der  von  14.1)0-1409 
viermal  urkundlich  nachgewiesen  ist.  Hans  Ed  Iii)  ach  ist 
Gotteshaus-Ammann  von  1414— 3b*;  zwischen  hinein  erschein!., 
laut  Urkunde  31.  Okt.  1421  Heinrich  Hafner  als  Ammann 
am  Berg,  indem  er  als  solcher  unter  diesem  Datum  in  der  zeitlich 
nicht  ganz  sicher  festzustellenden  Angelegenheil  des  Rudolf 
Holzach  vorkömmt.    Von  143b— 40  ist  l'lricli  Kd  Ubach-) 


')  Kin  ehr« »noli i^'.  Yer/.iMHini*  «Irr  von  KüiijcilHn  orwäliltru 
AminäninT,  «las  hiehiher  sidnT  I 5<*-*«'Ii<m< i  is(  mir  niehl  Ix-kannl. 

1  »er  anfängliche  l'lan.  «'in  ^»Irlic»  Wr/rjclmn  ;ils  Beilage  «Irr  ArhHl 
mitzugehen,  kann  dalier,  «Irr  I  iiziin-h  luMilicit  «les  Material«-*  halber, 
nicht  zur  Ausführung  kommen. 

'*)  Wie  ><'in  Vater  Man*.  * Jf-^'-n  NaeliM^er  er  wurde.  ln-iUt  auch 
er  Ivllihaeh.  ^«Mi.tnnt  S'-hu«  |i/«M  i  Sr|njfmi a«-licrj.  wa*  «laiaiil  <  1« *i 1 1 «*t . 
«leren  Vorfahren  hab<Ti  <l<-m  Sehuhrnarherhcruf  <»l^'<  l«  ^«  n.  |)ic  Ivlli- 
bach  Auhnten  in  Hinlerhni •«.»  i 'Ncuheuu j 


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58 


Gotleshaus-Annnann.  Heinrich  Z  u  r  k  e  r  i 1 )  (3)  1443  40. 
Hart  mann  Kopf  OY)  14Ü0  (i32) 

Nun  setzen  die  Bach  mann  ein  —  eine  lange  in  Fin- 
slersee  wohnhafte,  auch  in  Hinterburg  und  im  Dorf  Menzingen 
haushäbliche  Familie,  deren  Glieder,  miteinigen  Unterbrechungen, 
das  Amt  annähernd  150  Jahre  verwalteten.  Es  erscheinen 
Bachmann  unter  verschiedenen  Taufnamen :  Konrad  herrscht 
vor,  lange  Zeit  erscheint  der  Gotteshaus-Ammann  nur  unter 
diesem  Namen,  dann  sind  da:  Heinrich,  Jörg  und  Oswald. 
Von  147o  U>20  traf  ich  die  Bachmann  als  gültensicgelnde 
Gotteshaus-Ammänner  im  Ganzen  45  Male.  Bartliine  und 
Jakob  Meienberg  (8)  1587/lbOO. 

Adam  Sign  er,  in  Finstersee,  siegelt  (2)  1587.  1591. 
Kin  anderer  Adam  Sign  er,  wohl  der  Sohn  des  erstem,  trat 
für  den  entlassenen  Bachmann  ein,  wovon  bereits  die  Hede 
war,  w)  Ui2l,/34;  Oswald  Hegglin  (!>)  IMo/ftf;  ein  oder 
zwei  andere  Oswald  Hegglin  (Ü)  1701/55;  Karl  Hegglin  (3) 
lÜ(il/f>5;  Severin  Trinkler,  (2)  1(581  8b';  Sebastian 
Jos.  Elsener  (U)  lf>88/1731)  (wahrscheinlich  Vater  und  gleich- 
namiger Sohn) ;  I ,  e  o  n  z  A  n  t.  W  e  b e  r  (1 )  1  ?2\) ;  J  o  h.  P  e  t  e  r 
Staub  (5)  1740/44;  Ambrosius  Uhr  (9)  175<>/(>4;  Jos. 
Ant.  Staub  (14)1<<>5  78;  und  Kiemenz  Oswald  Bach- 
mann (U)  1779/1)5. 

Er  war  der  letzte  Gotteshaus-Ammann  in  Menzingen; 
1798  wurde  das  Gotteshaus-Gericht  aufgehoben  und  alle  Zivil- 
streiligkeiten, die  zwischen  oder  gegen  ehemalige  Gotteshaus- 
leute entstunden,  von  da  an  vom  Kantons-Gericht  in  Zug 
entschieden. 

Das  Slift  Einsiedeln  liel.»  seither  seine  auf  Gütern  in 
Menzingen  und  Aegeri  haftenden  Zinsforderungen,  unter  denen 

•j  Der  <  Jesehlcehlsname  wurde  in  der  Folge  in  Zürcher  um- 
geprägt. Im  Folgenden,  wird,  um  tunlieliste  Kürzung  zu  erzielen, 
in  I  )  angegeben,  wie  oll  »mm  <  iolteshaus-Anmiann  innert  i«estinunten 
/eitgren/.en  urkundlich  vorkommt. 

J)        er  im  Amte  streng  war,  verklagten  ihn  die  (iolleshaus 
leule  heim  Abte  und  verlangten  einen  andern,  der  sie  weniger  bedränge. 


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59 


immer  noch  einzelne  Naturalgabcn  vorkamen,  bis  Anfangs 
der  fünfziger  Jahre  des  19.  Jahrhunderts  durch  einen  Bürger 
erstercr  Gemeinde  —  jetzt  Amtmann  genannt  —  einziehen.  Da 
in  Folge  Heinizahlung  von  Kapitalien  nur  noch  wenige  Schuld- 
posten auf  (iütern  hafteten,  besorgte  Einsiedeln  später  dann  die 
Sache  direkt. 

* 

*  * 

Das  Gotteshausgericht  war  eine  durchaus  selbstän- 
dige Behörde.  Weder  auf  seine  Zusammensetzung,  noch  über 
seine  Entscheide  standen  den  kantonalen  Autoritäten  irgend 
welche  Hechte  zu.  bei  ersterer  mitzuwirken  oder  letztere  nach- 
prüfen, bezw.  appellando  abändern  zu  dürfen.  Das  Gotteshaus- 
Gericht  war  ein  von  staatlichen  Körperschaften  ganz  unab- 
hängiges Organ,  dessen  Befugnisse  —  von  der  höhern  Strafgerichts- 
barkeit abgesehen  --  denjenigen  der  analogen  kantonalen  Be- 
hörden gleichkamen  und  dessen  Knischeide  von  ihnen  nicht  ange- 
fochten werden  durften,  wohl  aber  --  und  das  ist  das  Auffallende 
daran  —  von  d  e  r  Stelle,  welche  die  öffentliche  Gewalt  im  Kan- 
tone repräsentierte,  auf  Verlangen  geschützt  werden  mußten. 
Beschlüsse  des  Gotteshaus-Gerichtes  waren  nur  weiterziehbar, 
wie  dies  das  Hofrecht  gestattete.  Mit  aller  Bestimmtheit  hielt 
Einsiedeln  immer  hieran  fest  und  ebenso  die  Gemeiude  Men- 
zingen,  nachdem  ersteres  seine  Hechte  ihr  abgetreten  hatte. 
Alle  Versuche,  das  Gotteshaus-Gericht  umzugestalten,  damit  es 
den  andern  kantonalen  Organen  entweder  gleich-  oder  gar 
unterstellt  werde,  glückten  nicht. 

Zugs  leicht  verständliches,  ja  gegebenes  Bestreben  war 
und  mußte  darauf  gerichtet  sein,  das  Einsiedl ische  Hofrecht  in 
einem,  einheitliche  kaut.  Verwaltung  und  Bechtsprechung  tunlichst 
entsprechenden  Sinne  zur  Anwendung  gelangen  zu  lassen. 
Einsiedeln  bestand  aber  auf  seinen  Hechten,  wie  sie  —  ge- 
schrieben und  durch  l'ebung  —  festgelegt  waren. 

Das  diesfällige  Bestreben  Zugs  nahm  zu  Anfang  des 
15.  Jahrhunderts  greifbare  Gestalt  an.  Der  Abt  glaubte  Grund 
zur  Annahme  zu  haben,  daß  Stadt  und  Amt  Zugsich  Eingriffe  in 
Hechte  und  Freiheiten  des  Stiftes  und  seiner  Gottcshausleute 


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HO 


erlaube.  Da  eine  Verständigung  nicht  erfolgte,  suchte  der  Abt 
Schutz  hei  Zürich,  wo  das  Stift  Bürgerrecht  besaß.  Mit  Kin- 
willigung  von  Stadt  und  Amt  Zug  wurden  die  Anstände 
behufs  schiedsgerichtlicher  Austragung  bei  Bürgermeister  und 
Hat  Zürich  vorgetragen  und  die  Parteien  auf  einein  Tag  zu 
Hin  sied  ein  einvernommen.  Der  Entscheid')  datiert  v.  11.  März 
1401).  Vor  den  Schiedsrichtern  erschienen:  Abt  Hugo  von 
Hosenegg,  und  Kustos  Walter  von  End:  für  das  Stift;  ferner 
Ammann  Kilch  in  alter,  Stadtschreiber  .loh.  Schreiber, 
.loh.  Oraf,  von  Zug;  .1.  Heinrich  von  Hünenberg,  in  Haar. 
Burkard  Schiffli,  von  Aegeri  und  Heinrich  Kränzli  von 
Monzingen :  Vertreter  von  Stadt  und  Amt  Zug  und  der  Talleute 
zu  Aegeri. 

Durch  den  Spruch  wurden  nicht  bloß  in  allen  streitigen 
Punkten  die  Bestimmungen  des  Urbars  von  1331  wesentlich 
und  ausdrücklich  bestätigt,  sondern  auch  teilweise  präziser 
gefaßt.  Der  Kntscheid  nimmt  Bezug  und  geht  aus  von  Heeht- 
samen,  die  bestanden  hätten,  ehe  Zug  in  den  Bund  getreten 
und  dann  im  Urbar  näher  bezeichnet  wurden.  Da  die  haupt- 
sächlichen Bestimmungen  des  Hofrechtesoben  bereits  angeführt 
sich  finden,  genügt  ein  einfacher  Hinweis  darauf.  Einige  dort 
nicht  erwähnte  Punkte,  die  neu  und  rechtsgeschichtlich  von 
Belang  sind,  mögen  hier  kurz  berührt  werden.  So  wird 
Zürcher  Währung  als  geltend  erklärt,  bis  Zug  eigene  Valuta 
habe:  ferners.  daß  beim  Pfandstellen  auf  Gütern  die  Pfände 
um  des  ..dritten  Pfennigs  besser'4  sein  müssen,  als  der  Schuld- 
betrag, mit  andern  Worten,  das  Out  mußte  nach  amtlicher 
Schatzimg  einen  Wert  haben,  welcher  V3  des  Gültbetrages 
überstieg.*)  Bestätigt  wird  auch  die  Zinsptlicht  der  Gottes- 
hausleute von  Aegeri  an  Geld.  Ziger  (Käs)  Fischen  und  Faß- 
nachtshühnern und  zwar  auf  besonderes  Andringen  des  Abtes 

'  i  <  >i  i^innlo  in  Sliflsirclnv  Kinsiedeln  und  Stadtarchiv  Zug. 

J)  Kim*  amtliche  <  iiitci Schätzung  lindet  sich  im  spätem  I lotrecht 
nicht  mehr;  sie  bestand  meines  Wissens  überhaupt  nie  zu  Hecht  im 
Xugcrlande;  die  Belastung  der  Liegenschaften  mit  Ilypoleken  war  und 
ist  an  kein  gesetzlich  erlaubtes  Mali  gebunden. 


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61 

und  auf  «Jossen  Klage  hin,  welch  letztere  auf  starke  Lässigkeit 
der  Pflichtigen  schließen  läßt. 

Besonders  erwähnenswert  am  Spruche  ist  auch  der 
('instand:  bei  ausdrücklicher  Bestätigung  der  Bestimmung,  daß 
die  eigentliche  Strafgerichtsbarkeit  nicht  dein  ( iotteshaus-Gericht, 
sondern  dem  Gerichte  in  Zug  zustehe,  werden  trotzdem  oder 
gleichwohl  mehrfache  Punkte  darüber  aufgestellt:  wie  das 
letztere  bei  Straffällen  vorzugehen  und  zu  entscheiden  habe,  falls 
ein  Angehöriger  des  Gotteshaus-Gerichtes  vor  seinen  Schranken 
zu  erscheinen  habe.  Damit  war  offenbar  bezwekt,  den  Gotlos- 
hausleuten')  einen  gewissen  Rechtsschutz  zuzusichern. 

Die  durch  diesen  Schiedspruch  neu  bekräftigten  bisherigen 
Rechtsverhältnisse  sagten  indeß  den  zugerischen  Organen  der 
öffentlichen  Gewallen  nicht  zu,  indem  dieselben  in  ihren  Bestre- 
bungen sich  dadurch  gehemmt  fanden.  Trotzdem  der  Hülscheid  auf 
unanfehtbarem  Rechtsboden  fußte,  vermochte  er  doch  nicht,  eine 
zufriedenstellende  Rechtsordnung  zu  schaffen.  Allerlei  ,,Miß- 
hcllungeir  und  dgl.  traten  ein.  Die  Situation  war  beidseits 
eine  unbefriedigende.  Den  Beschwerden  des  Abtes  über  neue 
Uebergriffc  der  zugerischen  Behörden  in  seine  und  der  Gottes- 
hausleute Befugnisse,  wollten  erstere,  an  ihrer  Auffassung  fest- 
haltend, nicht  Rechnung  tragen.  Indeß  veranlagte  die  Lage 
doch  zu  einer  Verständigung  in  dem  Sinne,  daß  die  Parteien 
übereinkamen,  durch  friedlichen  Hülscheid  eine  Norm  zu  schaffen, 
welche  die  Anstände  heben  und  ein  gedeihliches  Wirken  der 
beidseitigen  öffentlichen  Gewalten  des  Ländchens  nebeneinander 
herbeiführen  sollte. 

Die  „Stoße  und  Mißhelhingen"  kamen  nun  vor  ein  Schieds- 
gericht, dessen  Obmann  (a.  Bürgermeister  Heinrich  Meiß, 
von  Zürich)  im  Hauptpunkte  der  Stichentscheid  zufiel.  Schieds- 
richter waren :  .1  a  k  o  b  G 1  e  n  t  c  r ,  Bürgermeister  von  Zürich, 
Karl  Beding,   Ammann  von  Schwyz;  Joh.  Seiler,  und 

M  Ks  beklagten  sich  dieselben,  (auch  bei  einem  spätem  Anlasse 
noctO  lebhaft  darüber,  daL»  sie  vorn  kant.  (Jerichle  in  Zuj^  ungleich, 
nämlich  schwerer  behandelt  und  beslralt  würden,  als  die  andern  zu- 
gerischen Stralfälligen. 


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«2 

Rudolf  Schell,  beides  Batsherrn  zu  Zug.  Der  Spruch  er- 
ging am  lo\  Februar  (Donnerstag  vor  St.  Valentin)  1427.  Die 
Schiedsleute  legten  ihre  Entscheide  in  zwei  gleichdatierten  und 
fünffach  besiegelten  Urkunden1)  nieder;  sie  fanden  angezeigt, 
den  eigentlichsten  und  wesentlichsten  Ausland  (den  Kid  betr.) 
in  besonderer  Fertigung  zu  erledigen. 

Zunächst  konstatieren  die  Schiedsleute,  riatt  die  mit  ge- 
höriger Vollmacht  ausgerüsteten  zugerischen  Vertreter  den  Hof 
rodcl,  den  der  Abt  vorgelegt  und  zur  Verlesung  gebracht  hatte, 
ohne  Widerspruch  als  getreu  abgefaßt  erklären  und  dal.i  er  von 
Stadt  und  Amt  Zug  „angelobt"  (anerkannt)  werde.  Nachdem 
die  Grundlage  also  festgesetzt  war,  setzten  die  Schiedsrichter 
das  Gerichtsforum  für  persönliche  oder  Frevelsachcn  da  fest, 
wo  der  Beklagte  wohne:  also  für  ( Jotteshausleute  oder  für 
solche,  welche  innert  den  Grenzen  des  Goücshausgebieles 
wohnen,  beim  Gotteshaus-Gericht  in  Menzingen,  für  alle 
andern  im  Kt.  Zug  wohnenden  beim  Gericht  in  Zug.  Betreff 
„Atzung"  2)  soll  es  beim  alten  Verfahren  bleiben.  Hinsichtlich 
Pfandstellung  für  Geldschulden  wird  der  Forderer  an  den 
Gottcshaus-Ammann  oder  seinen  Stellvertreter  gewiesen,  mit 
Beifügen,  wenn  weder  der  eine  noch  der  andere  da  sei,  könne 
die  Pfändung  auch  ein  anderer  Gotteshausmann  mit  provi- 
sorischer Wirksamkeil  vornehmen;  definitiv  habe  der  Beamte 
das  aber  innert  J4  Stunden  zu  besorgen.  Einsprachen  gegen 
Pfändung  dürfen  nicht  beim  Gericht  in  Zug,  sondern  müssen 
vor  dem  in  Menzingen  vorgebracht  werden.  Gegen  das  Gottes- 
haus-Gericht I  ngehorsame  müsse,  auf  Verlangen  des  Abtes, 
der  Annnann  von  Stadt  und  Amt  Zug  zum  Gehorsam  zwingen. 
( iegen  den  damaligen  Inhaber  dieser  Würde  II  ein  rieh  Mii  h  lo- 
sch wand,  war  der  Abt  klagbar,  weil  er  eine  in  Aegeri 
liegende  Hofstatt,  die  Kinsicdeln  als  Golleshausgut  betrachte, 


M  Je  ein  Original  im  Stil'tsnrchiv  Kinsiedeln  und  Stadtarchiv  Zug 

••0  Aus  Alwinede.  II.  '.Vm  ist  zu  ersehen,  uns  unter  dem  Aus- 
drucke, dei  im  S|.ruehe  keinerlei  Deliniti.m  erfahrt,  verstanden  werden 
kann. 


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weiter  „beliehen"  (einem  Dritten  übersehen)  habe,  mit  der 
Weisung,  sie  unterstelle  dem  Gericht  und  Becht  in  Zug.  1  >as 
Schiedsgericht  iiberbiiud  Mühleschwand  die  Beweislast  für 
seine  Vorgabe,  ansonst  werde  das  Gut  als  Einsiedeln  gehörend 
betrachtet. 

Weit  wichtiger  —  als  alle  diese  Sachen  —  war  die  dem 
Schiedsgericht  vorgelegte  Frage:  ob  der  Kid  ,  welchen  die  Gottes- 
hausleute  dem  Abte  schwüren,  dem  Kide  vorgehe,  welchen 
die  gleichen  Leute  alle  2  Jahre* an  der  Landsgemeinde  einem 
Ammann  des  Kantons  Zug  leisten?  Hinter  dieser  Frage  steckt 
weit  mehr,  als  bei  bloß  obcrtlächliehci ,  oder  bei  einer  Be- 
trachtung sich  ergäbe,  welche  nicht  auf  Grund  der  Auffassung 
vorgenommen  würde,  welche  das  15.. Jahrhundert  vom  Kide  hatte 
Wessen  Kid  vorgeht,  dessen  Wille,  wie  er  durch  Beschlüsse 
oder  Verfügung  zum  Ausdrucke  gelangt,  ist  für  denjenigen,  der 
ihn  schwort,  verpflichtend  und  zwar  vor  allem  aus:  jeder  Kid, 
der  in  seinen  Wirkungen  als  nachgehend  bezeichnet  wird,  möge 
er  zeitlich  auch  früher  abgeleistet  worden  sein,  hat  nur  unter- 
geordnete Bedeutung.  Die  Konsequenzen  lassen  sich  vorlie- 
genden Falles  leicht  ziehen. 

Indem  die  damaligen  Zugermagistraten  die  Anschauung 
vertraten,  der  Kid,  welchen  die  Gottcshausleute,  wie  alle  andern 
Zugerbürger,  dem  Standesoberhaupte  zu  schwüren  halten,  gehe 
allen  andern  zivilen  Gelöbnissen  vor  und  keines  dieser  letztern 
vermöge  die  prinzipale  Bedeutung  des  erstem  zu  beeinträchtigen, 
verfochten  sie  konsequent  einen  staalspolitischen  Stundpunkt 
Dieser  ging  dahin,  es  liege  eben  der  Landesobrigkeit  ob,  z:i 
erklären:  wie  sie  nur  gezwungen  dulde,  dal.'»  bürgerliche  Insti- 
tutionen, welche  dem  zugerstaatlichen  Organismus  fremd  seien, 
einen  Staat  im  Staate  bilden,  innert  den  Kandesgrenzen  fort- 
bestehen :  daü  es  zudem  Institutionen  betreffe,  wobei  weder  über 
Besetzung  des  Kollegiums,  noch  über  dessen  Kntscheide  dein 
Kantone  ein  Mit.sprechungs-Becht  zukomme,  dagegen  aber 
sonderbar  genug  —  eine  Vollziehungs-Pflicht  obliege. 

Kaum  fünfzig  Jahre  später  f:ind.  wie  wir  sehen  werden, 
dieser  an  sich  gründe,  richtige  Grundsatz  seitens  der  zugerischeu 


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64 


Magistraten  bei  einem  allernächst  gelegenen  Anlasse  keine 
Verfechtung  mehr! 

Ucber  die  erwähnte  Krage  waren  die  Schiedsrichter  ge- 
teilter Meinung;  zwei  sprachen  sich  für  die  Anbringen  des 
Abtes  aus,  die  wesentlich  auf  den  Wortlaut  des  Hof  echtes 
und  auf  die  Leibeigenschaft  der  Gotteshausleule  fulUen,  ferners 
auf  bisherige,  auch  von  allen  andern  einsiedlischen  Dinghöfen 
beobachtete  Hebung  sich  stützten,  woraus  folge,  dal*  der  Kid 
der  Gotteshausleule  vorgehe.  Zwei  andere  Schiedsrichter 
votierten  für  die  Auffassung,  wie  selbe  von  den  Vertretern 
von  Stadt  und  Amt  Zug  vorgebracht  wurde.  Der  Obmann 
Mei(*  gab  den  Stichentscheid  zu  Gunsten  Einsiedeins,  mit  der 
Begründung:  Als  im  Panner-  und  Siegclhandel  1404  die  Kid- 
genossen zu  Baar  im  Felde  lagen,  haben  die  Kinsicdlischen 
Gotteshausleule  von  Monzingen,  Aegeri  und  Haar  den  Kidge- 
nossen den  Treueschwur  nur  geleistet,  nachdem  sie  den  Kid, 
den  sie  dem  Abte  von  Kinsiedeln  geschworen,  ausdrücklich 
vorbehalten  hatten.  Letzterer  gehe  also  den  Hechten  und 
Freiheiten  Zugs  unschädlich  —  vor. 

Der  Versuch,  aus  dem  Gotteshaus-Gericht  eine  Instanz 
zu  schaffen,  welche  in  den  kantonalen  Organismus  einzugliedern, 
den  von  Stadt  und  Amt  aufgestellten  Behörden  gleich-  oder 
unterzustellen  sei.  war  aberinal  erfolglos  geblieben.  Die  Selb- 
ständigkeit des  Gotteshaus-Gerichtes  blieb  aufrechterhalten. 

* 

*  * 

Was  nun  das  G  o  t  tesh  a  usge  r  i  ch  t  als  Behörde  angeht, 
so  hat  man  sich  darunter  nicht,  wie  au«  dem  Titel  geschlossen 
werden  könnte,  ein  Kollegium  zu  denken,  das  nur  Streitigkeiten 
zwischen  Gotteshausleule  zu  erledigen  hatte.  Ks  war  vielmehr 
eine  Behörde,  die  dazu  berufen  war,  all  das  zu  entscheiden, 
was  nach  Hofrecht  derselben  vorgelegt  wurde.  Diesen  Charakter 
behielt  es  bei,  bis  Einsiedeins  Grundherrschaft  und  bedingten 
Hoheitsrechte  abgelöst  und  den  Gemeinden  und  dem  Kanton 
Zug  übertragen  waren.  Von  da  an  amtierte  das  Gotteshaus- 
Gericht,  da  weder  über  Eigen  und  Erbe  im  hofrechtlichen 
Sinne,  noch  über  Fall  und  Ehrschatz  mehr  zu  entscheiden 


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65 


war,  ausschließlich  als  Instanz  über  zivile  Streitigkeiten  cler 
auf   ehemaligen  Gotteshaus-Gütern  Angesessenen  oder  auch 
über  solche  Anstände,  wo  der  Beklagte  auf  solchen  Hofen 
wohnte.    Dem  Gotteshaus-Gericht  wurden  auch  Test  a  m  e  n  t  e 
und  Vermächtnisse  zur  gerichtlichen  Anerkennung  vorgelegt. 
Ob  dies  nur  in  einzelnen  Fällen  geschah  oder  regelmäßig,  kann 
nicht  festgestellt  werden.    Vermutlich  stand  es  im  Belieben 
*ler  testierenden  Gotteshausleute,  den  Akt  durch  das  eigene 
Oericht  oder  durch  jenes  in  Zug  sanktionieren  zu  lassen.  Ks 
führte  das  natürlich  zu  Reibereien  und  Konflikten;  es  reizte 
die   Prozeßl listigen  zu  Ausflüchten  und  Intrigen  gegen  das 
Gotteshaus-Gericht  sowohl,  als  gegen  kantonale  Gerichtsin- 
stanzen, als  welche  —  Mangels  genauer  Ausscheidung  der  Be- 
fugnisse') —  vielfach  auch  der  Stadt-  und  Amt-Rat  angerufen 
wurde,  der  auch  tatsächlich,  wie  aus  sehr  zahlreich  vorhandenen 
Beschlüssen  erhellt,  privatrechtliche  Entscheidungen  traf. 

Das  Gotteshaus-Gericht  bestand  aus  vier  Richtern  (Für- 
sprecher geheißen);  einen  ernannte  die  Gemeinde  A eg er i:  ihm 
stand  auch  das  erste  Votum  zu;  3  wählte  Monzingen;  davon 
mußten  zwei  aus  den  Ratsherren,  der  dritte,  in  freier  Wahl, 
aus  dem  gemeinen  Volke  genommen  werden.  Protokollführer 
war  der  Landschreiber;  von  1721)  ab  —  nicht  ohne  Wider- 
spruch Aegeris  —  der  Gemeindeschreiber   von  Menzingen. 


')  Der  Stailt-  und  Amt-Rat  war  überhaupt  eine  Behörde,  an 
welche  man  vielfach  gelangte,  wenn  es  sich  um  Mein  und  Hein  oder 
ähnliche  Rechtssachen,  um  Verbal-  und  Realinjurien  oder  überhaupt 
um  hinge  handelte,  welche  seit  Beginn  des  1!).  Jahrhunderts  (nämlich 
durch  die  Kantons- Verfassung  von  1814)  ausschließlich  der  Kompetenz 
der  Gerichte  zugeschieden  wurden.  In  Art.  der  Organisation,  welche 
sich  der  Kanton  Zug  auf  Grund  der  Xapoteon'scbcn  Vermittlungsakte 
am  ö\  April  180,?  gab.  war  ausdrücklich  gesagt :  Der  Stadt-  und 
Amtrat  dürfe  nicht  mehr  als  A  p  pc  1 1  a  t  i  o  n  s  -Instanz  angerufen  werden, 
ausser  noch  in  Fallen,  da  es  sich  um  Revision,  also  auch  um 
Kassation  eines  Urtciles  handle.  Dagegen  bildeten  bis  18'»S  fast  die 
Hüllte  der  Mitgl.  des  181'»  an  die  Stelle  des  Stadt-  und  Amtrates  getretenen 
Kantonsrates,  nämlich  -iö  (von  ö-'i  )  das  Strafgericht,  wählend  ein  eigenes 
Kantonsgericht  die  Zivilsachen  zu  beurteilen  hatte. 

Geschichtsfid.  Bd.  LXII  5 


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Den  Vorsitz  führte  der  jeweilige  Gotteshaus-Ammann.  Von 
lbVJ  an  trat  —  sachlich  und  personell  —  eine  Aenderung 
ein.  Das  Gotteshaus-Gericht  blieb  zwar  bestehen,  jetzt  aber 
als  eine  Behörde,  welche  einzig  noch  über  zivile  Angelegen- 
heiten oder  Anstände  gerichtlich  zu  entscheiden  halte.  Der 
Gotteshaus-Ammann  war  von  da  an  nicht  mehr  von  Aintes- 
wegen  Vorsitzender,  sondern  in  Folge  der  Wahl,  welche  die  Ge- 
meinde Monzingen  (anscheinend  aus  freier  Zugabe  Aegerisi 
jeweilen  auf  4  Jahre  traf.  Der  Ansicht,  welche  mehr  als  einer 
der  von  Einsicdcln  ernannten  Gotleshaas-Annnänner.  die  hinfort 
als  solche  nur  noch  die  finanziellen  Interessen  des  Stiftes  wahr- 
zunehmen hatten,  hegte,  daß  ihnen  damit  zugleich  auch  der 
Vorsitz  im  Gerichte  gebore,  trat  Monzingen  mit  gutem  Grund 
entgegen,  sich  die  freie  Wahl  ausdrücklich  vorbehaltend.  Tat- 
sächlich bekleidete  indeß  der  von  Einsiedel!!  bezeichnete  Got- 
teshaus-Ammann  durch  förmliche  jeweilige  Ernennung  auch 
die  Stelle  des  Präsideuten  im  Gotteshaus-Gerichte;  regelmäßig 
wird  er  von  nun  an  ofliziell  als  „Obmann"  d.  h.  als  liichler 
bezeichnet,  der  die  Verhandlungen  zu  leiten,  aber  nur  Stimmrecht 
auszuüben  hatte,  wenn  dje  Hichter  keine  Mehrheit  bilden 
konnten.1) 

*  * 

Es  wurde  oben  schon  angedeutet,  daß  die  Kragen:  ob 
Entscheide  des  Gotteshaus-Gerichtes  überhaupt,  wenn  ja.  an 
welche  Instanz  und  hinsichtlich  welcher  Punkte  weiterziehbar 
seien,  zu  den  delikatem  geborten.  Nach  dem  llofrecht  laßt 
sich  eine  solche  allerdings  konstruieren,  indem  z.  B.  in  dem- 
jenigen von  E»."!l-i,  wenn  ich  die  betreffende  Stelle  richtig 
verstelle,  eine  Weiterziehung  von  Entscheiden  des  Gollcshaus- 
Gerichtes  an  die  andern  1  äusiedlischen  Diugliöfe  oder  an  den 
Abt  vorgesehen  war.  Eine  solche  au  eine  —  verwaltende, 
gesetzgebende  oder  richterliche.  —  kantonale  Amtsstelle  hätte 


!l  „Stach"  WiHi'li,  Wie  «Irr  liüi.ilaulrji'  Aii-diurk  tautet. 

i  ii  den  >|>:itei  11  1 1 . 1 1 1    I j t « iu  hii'lrl  sich  .luw,  .j.ler  eine  ähnlich 
laute.nle  I \v>{  i uium ni«  Ii!  mein  . 


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67 


VAi  jener  Zeit  gar  nicht  postuliert  werden  können,  da  derartige 
Instanzen  erst  21  Jahre  später,  nämlich  seit  Zugs  Eintritt 
in  den  Hund  überhaupt  existent  waren  und  faktisch  überdies 
der  —  neben  Landsgemeinde  und  Annnann  —  alle  öffent- 
lichen Gewalten  in  sich  vereinigende  Stadt-  und  Anil-Hat 
frühestens  gegen  die  Milte  des  15.  Jahrhunderts  als  selb- 
ständige Institution  nachweisbar  ist.  Derselbe  bildet  gleichsam 
das  Mittel-  und  Bindeglied  zwischen  dem  mit  großen  Konme- 
tenzen ausgerüsteten  Ammann  und  der  Landsgemeinde. 

Bei  der  regimentalcn  Doppelspurigkeit  im  Gotteshausgebiete 
Avird  immerhin  anzunehmen  sein,  da(.i  es  all/.eit  an  (mehr  oder 
minder  geglückten)  Versuchen,  einen  vermeintlich  unrichtigen 
Entscheid  durch  Weiterziehung  anzufechten,  nicht  gefehlt  hat. 
Anderseits  wird  —  seit  dem  17.  Jahrhundert  ist  dies  durch 
ungemein  zahlreiche  Aktenstüke  und  Protokolleinlräge  dargetan 
—  das  Bestreben  deutlich  erkennbar,  gleich  anfänglich  oder 
im  Verlaufe  einen  Slrcilanstaud  dem  Entscheide  des  Gottes- 
hausgerichtes zu  entziehen,  entweder  ganz  oder  zum  Teil, 
und  die  Sache  vor  kantonale  Instanzen  zu  bringen.  Es  hat 
den  Anschein,  die  Parteien  haben  es  förmlich  darauf  abgesehen 
gehabt,  ihre  Händel  unter  sich  und  die  Anstände  mit  dem 
Gotteshaus-Gericht  dahin  zu  ziehen,  wo  sie  eher  auf  Gutheil.iung 
glaubten  hoffen  zu  dürfen.') 

l)  1  >ie  Krben  vnn  l.andvogt  S  <•  v  e  r  i  n  T  i  in  k  le  r  waren  betreffend 
Verteilung  der  Kosten,  die  anläßlich  'Irin klers  Jiewerbung  um  die 
Landvo^leislelle  Sarnaus  aufgelaufen  waren,  uneins  und  wollten 
den  Streit  gerichtlich  entscheiden  lassen:  die  eine  Partei  wollte  damit  ans 

<  iotteshaus-<  ierirht  Menzin^en,  die  andere  an  das  ( iroL'^ei  ielit  '/a\\>. 
Mit  Schreiben  vom  Februar  1o"/i,  »las  jedem  Diplomaten  Khrc 
«lemaehl  halte,  meldete  <ler  Abt  von  Kinsiedeln  dein  Stadt-  mal  Amtrat 
Zug:  wie  er  vernehme,  laute  ein  Artikel  im  Stadt-  und  Aml-Iaieli, 
und  auch  im  Libell  von  1  * »0 *  dahin:  daU  für  Praktizier-  und  Trol- 
sehuldeij  weder  (Jericht  noch  Hecht  gehalten  werden  dürfe.  Wenn 
nun   dem   also  sei.    wäre   der  Abt   recht   gerne   dabei.  dal.l  die  beim 

<  iotleshaiis-(  lenclit  Hecht  -ia  henden  laben  ab-  und  zur  Kühe  gewiesen 
werden:  verhalte  e>  sich  aber  anders,  so  muL'.le  doch  dieses  Tribunal 
die  Sache  an  die  Hand  nehmen,   weil  der  beklagte  Teil  auf  Goltes- 


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1)8 

In  imsern  Akten  wird  der  Weiterziehbarkcit  erstmals  zu 
Ende  des  \f>.  Jahrhunderts  in  bestimmter  Form  erwähnt.  Am 
18.  April  1008  richtete  Abt  Ulrich  an  die  Gotteshausleute 
in  Menzingen  eine  Zuschrift'),  des  Inhaltes:  Jüngst  hätten 
verschiedene  Personen  gebeten,  Urteile  des  Gerichts  zu  Mcn- 
zingen  an  die  Gotteshaus-Kammer  in  Kinsiedeln  appellieren  zu 
dürfen,  wie  dies  bei  den  andern  Einsiedlischen  Gerichten  und 
Höfen  Brauch  und  Hecht  sei.    Der  Ahl  möchte  nun  weder 
dem  Stifte  noch  den  Gotteshausleuten   „ein   nüwen  vttsatz 
machen."    Habe  es  vor  Zeiten  eine   solche  Weiterziehung 
gegeben,  so  solle  es  dabei  bleiben,  wenn  nicht,  möchte  der 
Abt  auch  keine  Neuerung  einführen.    Um  sicher  zu  gehen, 
erachte  er  für  ratsam:  an  einer  Gemeinde  der  Gotteshausleute 
die  ältesten  Männer  zu  befragen:  ob  Appellation  früher  üblich 
gewesen.    Darüber  solle  ernsthaft  Nachfrage  gehalten  werden, 
damit  keinem  Teile  etwas  vorenthalten  werde,  das  billig  und 
recht,  noch  etwas  gegeben  würde,  das  ihm  nicht  gebühre. 
Obwohl  Einsiedeln  mit  der  Appellation  weder  Nutzen  noch 
Gewirin,  wohl  aber  Mühe  und  Arbeit  hätte,  wolle  dem  Abte 
doch  bedünken,  dal.>  —  von  den  „Mallenlizisch  hendcl"  abgesehen 
—  die  Appellation,  wie  bei  den  andern  Kinsiedeln  unter- 
stehenden Höfen  und  Gerichten  auch  beim  Gotteshaus-Gericht 
Monzingen  Statt  und  Platz  haben  könne.    Schließlich  ersucht 
der  Abt  um  baldige  Einberufung  der  Gemeinde  und  um  Mit- 
teilung des  Ha  Ischluges  ,.vff  üwern   Kriizzgang"  (Auffahrt), 
damit  er  sich  zu  verhalten  wisse,  ,,Hicmit  sind  Gott  bcuolcherr. 

Die  erbetene  Auskunft  muLi  im  Sinne  der  Bejahung  aus- 
gefallen sein.    Wenigstens  der  Stadtrat  von  Zug  war  am  2<>.  Mai 


hansgiitern  wohne.  Am  Iii.  Oktober  d:irauf  lief»  /ng  tlen  Abt  wissen, 
fragliche  Angelegenheit  gehöre  nicht  vor  <  iotteshans-cierirht. 

Findet  >ich  auch  die  angerufene  Stelle  wörtlich  in  keinem  der  er- 
wähnten Krlasse,  so  enthalten  selbe  beide  doch  mehrfach  Bestimmungen, 
ans  denen  mit  l*'ug  und  Itechl  geschlossen  werden  kann,  ja  n»nL>.  dal» 
fakti-  !i  derartige  S. milden  gerichtlich  nicht  gellend  gemacht  werden 
konnter. 

')  Stl'tsiuvhiv  Kie  <iedeln. 


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1 ;")!)!)  veranlagt,  gegen  die  Weiterziehung  der  Urteile  an  autier- 
hall>  des  Kantons  Zug  gelegene  Instanzen  —  immerhin  in  ganz 
hoflicher  Form  —  heim  Abte  einen  Protest  zu  ei  heben.  Es  wird 
bei  selbem  geblieben  sein,  da  von  weitern  diesfälligen  Schritten 
nichts  verlautet. 

Im  bezüglichen  allseitigen  Einvernehmen  der  kompetenten 
Organe  liegt  nun  eine  zeitgemässc  Cm-  und  Weiterbildung  des 
(oben  beim  Urbar  von  lo.'M)  erwähnten  Hechtes  der  Gottes- 
hausleute, I  Meile  oder  andere  Entscheide  des  Gotteshaus-Gerichtes 
weiterzuziehen:  früher  waren  hiefür  zwei  Instanzen  vorgesehen, 
zuerst  ein  Einsicdlischer  Dinghof  und  von  diesem  dann  noch 
jene  an  den  Abt  selbst,  bezw.  an  die  Abtei-Kammer. 

Wie  kompliziert  der  Apparat  war,  der  von  Kcchlsuchenden 
jeweilen  in  Tätigkeit  gesetzt  wurde,  ergibt  sich  aus  der  mehr- 
fach konstatierten  Talsache,  dal*  ein  Teil  eines  und  des  näm- 
lichen Streites  vor  Gotteshaus-Gericht,  und  ein  anderer  dann 
von  dem  Gerichte  in  Zug,  oder,  was  fast  noch  häutiger  vor- 
kam, vor  Stadt-  und  Amt-Kat  erledigt,  oder  auch,  was  nicht 
ganz  selten  geschah,  an  das  Gericht  in  Menningen  zur  Aus- 
tragung gewiesen  wurde.  Die  Anführung  eines  einzigen  Bei- 
spieles mag  dies  genüglich  darluu. 

Am  2.'>.  April  IfiOl  trägt  Abt  August  in  Hof  mann  der 
Regierung  in  Zug  vor:  Hauptmann  Ulrich  Trinkler  in  Monzingen 
wäre  vom  dortigen  Gotteshaus-Gericht  mit  24  Gulden  ProzeU- 
kosten  belegt  worden,  was  den  Abt  viel  dünke,  da  in  den 
andern  Kinsicdlischen  Gerichtshöfen  die  Kosten  höchstens 
einen  Taler  betragen:  er  linde  es  auch  dann  noch  viel,  wenn 
das  dreimalige  Wegbleiben  des  (in  fremden  Kriegsdiensten 
damals  abwesenden)  Trinkler  gebiUU  wurde  und  zwar  laut. 
Hotrecht  mit  drei  Schilling.  ludet!  -—  wird  diplomatisch 
geschickt  beigefügt  —  überlasse  der  allerdings  eine  Modifi- 
kation wünschende  Abt  die  definitive  Kostenfestsetznng  dem 
Stadt-  und  Amt-Kat,  weil  ohnehin  der  Hauptentscheid  in 
diesem  Streite  in  Zug  gefallen  sei. 

* 

*  * 


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70 


Galt  es  Ehre  und  Ansehen  des  Gotteshaus-Gerichtes  zu 
wahren,  so  wurden,  wie  es  im  Hofrecht  vorgesehen  und  durrh 
gar  manchfache  Verhandlungen  ausgewiesen  ist,  die  kauUnwhj 
Behörden  angerufen.    So  erschienen  am  22.  Juni  v  r 

Stadt-  und  Amt-Rat  Ratsherr  T h o m a s  Xu  Ü b  aumer, 
Aegcri,  Xames  des  Abtes,  und  German  Meienberg,  \»h 
Hinlerburg,  Namens  des  Gotteshaus-Gerichtes;  sie  verlangla 
und  erhielten  obrigkeitlichen  Schutz  übler  Nachreden  halb «t. 
die  Hans  Meier  am  Lutisbach,  Aegeri,  über  das  Gottesbaus- 
Gericht  ausgegossen  hatte.1)  Wie  Meier  deswegen  ge;ihii^ 
wurde,  ist  nicht  bekannt.  Um  Schutz  bei  der  kantonalen,  welt- 
lichen Autorität  gegen  verbale  Angriffe  auf  das  Gottesh;ii>- 
Gericht  nachzusuchen,  war  Einsiedeln  noch  öfters  vcraiilai»!. 
so  /..  B.  am  22.  Oktober  Lf>57,  als  Hauptmann  Ulrich  Sch"[i 
in  Monzingen  verletzender  Ausfälle  gegen  das  < Bericht  sich 
schuldig  gemacht  hatte.'2) 

Aus  einer  Beschwerde,  welche  Abt  Ulrich  Wi  1 1  wiler;m> 
18.  April  if)i)l)  an  Zug  richtete,  erfährt  man.  daU  die  Stadt  Zug  dar- 
auf tendiere,  die  Gotteshansleute  in  den  kantonalen  Behörden  nicht 
mehr  zu  dulden,  was  doch  wieder  alles  Herkommen  verstoße.  l> 


l)  Zunächst  winde  durch  Kundschaft  von  Uli  Hasler  und  Andern 
festgestellt,  es  )i;il»e  Meier  auf  dein  Uathause  geäußert :  *\u<  i.ivruM 
am  berg  syge  ein  rechts  venver  Glicht  und  die  so  bim  Glicht  sit/.«-:;-!. 
könen  einem  ein  nach  verwer  (verwehren),  wie  sie  wollent  und  ob  cum 
mit  einer  hraclisman  käme,  und  Sys  duchte  (d.  Ii.  es  den  Ktchtcrn  jiui- 
dunkle? )  und  einer  ein  Such  gewunnen  hätte,  so  möcht  ei*s  wohl  wider 
verlieren.  Basier  habe  noch  weiter  geredel;  daüdieh  bot z  wunden  sehet:  i 
(ein  in  damaliger  Zeit  sehr  oft  vorkommender  Ausdruck,  hier  in  arr|:,:- 
isliseh  verschrielM'iier  Bedeutung,  in  das  kailwn  «bricht  und  Henkej^n.-hf 

'*)  Schön  verliel  wie«lerholt  in  diesen  Kehler.  Als  er  über  4»- 
Gericht  und  dessen  Vorsitzenden  (Gotleshaus-Ammanu  Karl  Hegglin* 
neuerdings  ehrenrührig  besehimnft  hatte,  mußte  ersieh  vor  Stadl-  unt 
Amt-Kai  verantworten.  Kr  gab  die  vorgehaltenen  Ausdrücke  ztini 
Teil  zu,  anderer  wollte  er  sich  „großer  Weintüöchte"  halber  nicht  n^hr 
erinnern.  Am  'd.  Nov.  1< »< »~>  hatte  er  vor  dem  Rate  öffentlich  Abbitte 
zu  leisten,  vom  Ammann  einen  schalten  Verweis  entgegenzunehmen 
und  zu  erklären,  da  1.1  er  künftig  die  Gerichtspersonen  hesser  respektien-u 
wolle  und  überdies  noch  Z~i  Gld.  Kosten  zu  zahlen. 


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71 


1  »erdies  seien  die  Menzinger  und  Aegerer  stets,  wo  es  Not  getan,  da- 
gestanden, so  noch  im  letzten  Reformationskrieg.  Den  materiellen 
Untergrund  für  diese  Beschwerde  bildet  die  Tatsache,  dato 
im  Riehterkollcgium,  das  ursprünglich  Herrschafts-  später  dann 
<  Ti-oi.UCiericht  geheilten  wurde,  kein  Menzinger  Bürger  wählbar 
war.  Ks  war  das  so  stillschweigend1)  allgemein  angenommen; 
Hoim  ein  förmlicher  diesfälliger  Beschlui.>,  der  das  festgelegt  hätte» 
ist  nicht  bekannt;  entscheidend  wird  die  Krwägung  gewesen  sein : 
Monzingen  übe  im  .  Gotteshaus-Gericht  weilgehende  Gerichts- 
barkeit .ins,  deshalb  sollen  Gotteshausleule  in  Angelegenheiten, 
■  lie  am  Groligericht  vorkommen,  nicht  auch  noch  urteilen  helfen. 

Fast  100  Jahre  später,  nämlich  am  11.  Mai  ltiU'2,  be- 
schlol.;  die  Stadtgemeinde  Zug:  wenn  künftig  gerichtliche 
Sachen  an  den  Stadt-  undAmt-Rat  gelangen,  sollen  die  Rats- 
herren der  Stadt  diejenigen  von  Menzingen  nicht  helfen  urteilen 
lassen,  bis  und  so  lang  sie  sich  auch  werden  erklärt  haben, 
wohin  die  Menzinger  die  Appellation  von  Urteilen  des  Gottes- 
haus-Gerichtes wollen  kommen  lassen,  dies  um  so  mehr,  als 
Menzingen  gar  keinen  Anteil  am  Herrschaf Isgeriehte  habe. 

Vom  Zeitpunkt  an.  als  Kinsiedcln  auch  auf  seine  judi- 
ziellen  Rechte  in  der  zugerischen  Berggegend  verzichtete,  trat 
auch  das  Gotteshaus-Gericht  in  direkte  Beziehungen  zu  den 
kantonalen  Organen,  welche  in  zivilen  Streitsachen  zu  »-nt- 
scheiden  lütten.  Rasch  ging  das  freilich  nicht,  nämlich  länger 
als  10  Jahre,  bis  die  Sache  in  geordnete  Bahnen  geleitet  war. 
Von  Bedeutung  ist  diesfalls  der  Beschluß  des  Stadt-  und  Amt- 
Rates  vom  1«.  April  K)802)    Darnach  muLUen  behufs  Weiter- 


')  Der  unter  dem  Namen  „Libelh  bekannte  Schiedsspruch  aller 
katholischen  Orte,  vom  4.  I><*z.  lbO'i.  durch  den  die  gegenseitigen  poli- 
tischen Kachle  zwischen  der  Stadt  Zug  und  den  „das  fintiere  Amt" 
bildenden  Landgemeinden  Aegeri,  Menningen  und  Maar  festgesetzt  und, 
wie  man  heutr  sagen  würde.  nU  Verladung  für  den  Kanton  erklärt 
w  urden,  enthält  betreuend  die  Gerichte  nur  die  Bestimmung,  daü  es  dies- 
falls einfach  so  bleiben  solle,  wie  die  dirserhalb  ausgestellten  „Briefe'' 
lauten  und  die  .Jebung"  dartue. 

J)  Damals  wurde  auch  erkannt:  an  Stelle  der  Faknaehlhühner 
haben  <lie  Gottcshausleute  künftig  das  bare  Geld  zu  geben,  dem  re- 


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72 


Ziehung  von  Entscheiden  die  <  lotteshausleute  den  andern  Rccht- 
suchcnden  gleich  gehalten  und  durften  erstere  an  der  Appel- 
lation an  das  <  Imrht  in  Zug  nicht  gehindert  und  nullit e  auch  eine 
Ausiiiarchung  der  (iütcr.  welche  zum  < iotteshaus-Gericht  gehören, 
durchgeführt  werden,  damit  man  wisse:  wer  erstinstanzlich  au 
das  Gericht  in  Menzingen  und  wer  an  das  Wochengericht  in 
Zug  zu  weisen  sei.  Als  Appellations-Behörden  für  Entscheide 
dieser  rnterinslan/.en  wurden  das  ( iroLigericht  in  Zug  oder  der 
Stadt-  und  Amt-Rat  bezeichnet.5) 

Das  war  am  l4>.  Mai  KiSl.  indcß  die  Angelegenheit  im 
Mai  l(il)2  noch  nicht  del'm  tiv  geordnet.2)  Erst  durch  Beschlüsse 
der  (iemeinden  Zug.  Aegeri  uni  Baar,  die  dann  vom  Sladi- 
und  Ainl-Bal  Zug  am  12.  Mai  genannten  Jahres  als  allgemein 
verbindlich  in  Kraft  erklärt  wurden,  konnte  festgesetzt  werden: 
dal.,  jedem  Beehtsuchendcn  gestattet  sei,  was  vor  Gericht  gehöre, 
dahin  zu  bringen.  dal.>  es  beim  Spruche  des  <  irologcrichtes 
sein  eudschaftlichcs  Verbleiben  habe  und  daß  endlich,  wenn 
ein  Streit  vor  Stadt-  und  Amt-Rat  gezogen  werde,  dessen 
Entscheid  dann  nicht  auch  noch  ans  (iericht  gezogen  werden 
dürfe. 

* 

Die  Kntscheide.  welche  dem  Gotteshaus-«  ierichlc  zustanden. 
—  neben  den  zivilen  Streitigkeiten,  wie  selbe  überall  und 
allzeit  vorkommen  —  betrafen  wesentlich  Angelegenheiten, 
um  Fall  und  Ehrschatz:  dabei  handelte  es  sich  um  Dinge 
die  heule  unter  den  Bezeichnungen  Erbschafts-Steuer  und  Hand- 
ändenuigs-  oder  Kaufgebühren  bekannt  sind.  Beide  erheischen 
eine  gesonderte  Betrachtung. 

girrenden  Anmiiinn  als  Muhewalt  ö  (.iulden.  dorn  Statthalter  2\.2  Gld- 
jährlich. 

1 1  1 5 is  auf  vier  Yertreler  < ! '.•wlitihlcrl  einer  Partei  durften  vor 
diesen  Instanzen  in  «/b'ielier  Sache  auftreten. 

vi  Menzingen.  das  sieh  nüt  der  Appellation  von  seinein  gemeind- 
lichen Berichte  an  kantonale  Instanzen  nicht  befreunden  konnte,  wutite 
die  Vollziehung  so  lang»«  zu  verhindern. 


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73 


Fall  ist  ursprünglich  eine  Abgabe  vom, fahrenden  Gute, 
das  einein  verstorbenem  Unfreien  gehörte;  sie  war  daher  in 
früherer  Zeit  ein  sicheres  Zeichen  der  Hörigkeit,  der  Abhän- 
gigkeit vom  Grundherrn.    Die  Abgabe  war  nur  beim  Tode 
«  los  Unfreien  zu  leisten.  Später  erzeugte  der  durch  die  Leistung  ver- 
körperte Grundgedanke  viel  Unbehagen,  weil  der  mittelalterliche 
Hechtshegriff  von  andern  Anschauungen  ausgelöst  wurde.  Von 
daher  kam,  daß  der  Bezug  der  Fall;>ebühr')  Widerstand  fand, 
weil  eben  die  Leibeigenschaft  als  solche  angefochten,  inzwischen 
noch  stillschweigend  geduldet  und  nur  noch  der  Gutsbesitz  als 
Ei  blehen  anerkannt  wurde,  bis  endlich  auch  hier  der  Uebergang 
in*s  volle  Eigentum  sien  vollzog. 

In  den  Akten  begegnet  man  betreffend  Fall  jenen  Ver- 
handlungen, die  auf  Renitenz  schließen  lassen,  erst  vom 
1  7.  Jahrhundert  an  und  auch  dann  nur  vereinzelt,  was  darauf 
hindeutet,  daß  die  Gotteshausleute  vor  und  nachher  sich  ohne 
förmliche  Weigeruug  fügten.2) 

Erstmals  erfährt  man  von  einer  Bestreitung  der  Fallpflicht 
zu  Anfang  des  15.  Jahrhunderls.  Nach  dem  Tode  Ulrichs 
im  Gschwend  glaubte  Einsiedeln  von  seinem  Nachlaß 
den  Fall  beziehen  zu  dürfen.  Ilänsli  Flader  bestritt  das,  als 
Vormund  der  Kinder  Ulrich*.  Die  Parteien  kamen  überein, 
den  Entscheid  schiedsgerichtlich  Bürgermeister  und  Rat  von 
Zürich  zu  übergeben.  Abt  Hugo  von  Rosenegg  brachte  vor, 
Ulrich  im  Gschwend  sei  vor  Zeiten  zu  Bumbach,  das  zum  Gottes- 
hausgericht  gehöre,  seßhaft  gewesen.  Wie  Amlslcute.  welche  den 
Fall  einziehen  wollten,  seien  grob  abgewiesen  worden.  Vogt 

'l  I>ie  hofrechtliche  Bestimmung  vom  Besthaupt  oder  besten 
Kleidungstück  mutet  heutzutage  recht  hart  an.  Fs  ist  aber  diesfalls  zu 
bedenken.  daU  sie  aus  frühester  Zeit  stammt,  wo  das  Bargeld  sehr  selten 
war,  daß  die  Formel  in  spatem  Hofreehten  beibehalten,  be/w.  einfach 
übernommen  wurde,  auch  dann  noch,  als  Naturalleistungen  in  ent- 
sprechenden Geldbetntgen  entrihtet  werden  konnten.  Auch  beim  Fall  trat 
diese  zeitgemässe  Umwandlung  ein.  wie  verschiedene  Beispiele  zeigen. 

al  Das  Sliflsarehiv  Finsieseln  besitzt  nur  über  wenige  Falle,  die 
behördliches  Einschreiten  nötig  machten,  bezügliche  Akten;  die  zuger- 
schen  Archive  sind  diesfalls  eher  noch  dürftiger  Urteilt. 


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74 

Fiatler  stellt  die  unbescheidenen  Worte  gegen  des  Abtes  Leute 
in  Abrede  und  will  sie  auf  einen  andern  (Leute  im  Oelegg 
betreffenden)  Fall  be/.n^en  wissen.  Ulrich  im  Gschwend 
sei  nicht  des  Gotteshauses  eigen  gewesen ;  wäre  er  das,  dann 
würde  er  allerdings  nach  Hofrecht  fallen  „von  dem  Lyb  nicht 
von  dem  Gut."  Das  1/rteiI  des  Schiedsgerichtes'),  das  vom 
1.  Hörnum;  UI.'J  datiert,  lautet  zu  Gunsten  der  Vogtkinder: 
es  ordnet  ferner  an,  dalA  beide  Teile  jede  Mil-mcllung  deswegen 
aufheben  und  jede  Partei  die  Kosten  an  sich  tragen  solle. 

l)em  Weib;  1  von  Acgeri  wurde  am  Dezember  IH'J:.». 
im  Auftrage  von  Ammaiin  und  Statthalter  in  Zug.  durch 
Landsehreiber  Schön  die  gemessene  Weisung  erteilt:  wenn 
.lost  Schnüriger,  auf  Grod.  Obcrägeri,  der  wegen  Knt- 
richlung  des  Falles  anläßlich  des  Todes  seines  Vaters  das 
Stift  Kinsietleln  länger  mit  Vertröstungen  hingehalten,  «las 
Schuldige  nicht  leiste,  ihm  das  best  Haupt  wegzunehmen  und 
den  renitenten  Schnüriger,  der  auch  kostenfällig  sei.  zudem 
nach  Zug  ins  Gefängnis  zu  führen. 

Oer  folgende  Fall  entbehrt  nicht  des  Ilderesses:  einmal, 
weil  das  zur  Konstalierung  der  Fall-Pilichtigkeit  eingeschlagene 
Verfahren  ein  auffallend  breitspuriges,  mit  sehr  grol.'en  —  zur 
Sache,  um  die  es  sich  handelte,  in  keinem  Verhältnis  stehenden 
—  Kosten  verbundenes  war.  dann  auch,  weil  die  Angelegenheil 
mit  einer  nicht  unbedenklichen  Komplikation  verknüpft  war. 

Nach  dem  Tode  von  Oswald  Kränzli  auf  XuLilehen 
(Nul.di)  Menzingen,  wollte  der  Gotteshaus-Ammann  den  Fall 
beziehen.  Auf  Weigerung  der  Krben,  die  das  Gut  inzwischen, 
ohne  Yerehrschatzung,  an  einen  Andern  (  Balz  Hagnauer)  ver- 
äußert hatten,  traten  am  lf>.  April  I '^.i  der  Vertreter  Finsiedelns 
^Augustin  Heunaun)  mit  den  Halsherrn  von  Menzingen  zu  einer 
gütlichen  Verhandlung  zusammen,  bei  welcher  letztere  aner- 
kennen luuUten.  das  Nul.')li  sei  Gotteshaus-Gut.  Die  Gebühren 
tles  Falles  wurden  auf  Iii  Kronen  festgesetzt.-) 

')  l  i  Kim-ir  im  <  irniriiidc-  Ai -chiv  Mru/in-rn. 

*'i  hu-lmvh  wird  .l:t!^«M:in.  -hl.',  .lic  IimIiv,  htlirlic  Forderung 
dos  I5i<>lh;m|'l  o.lor  »tr-  luvten  Kl.,i'liii>--turkr<  damals  schon  (wahr- 


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75 


Der  Sohn  des  Verstorbenen  und  der  neue  Besitzer  des 
Gutes  zogen  den  Anstand  vor  den  Stadt- und  Amt-Hut.  Auf  Tagen 
in  Zug  und  E  insied  el n ,  in  Menzi  ngen  und  Aegeri  wurde 
untersucht  und  beraten.  Die  Angelegenheit  bewegte  die  Gemüter 
lebhaft  und  hatte  —  neben  Ilineiuziehung  sachlich  nicht  hie- 
hergehörender  Punkte  —  eine  gleichzeitige,  langwierige  Be- 
reinigung des  L'rbars  selbst  zur  Folge.')  Die  Stellungnahme 
des  Stadt-  und  Amt-Bates,  dem  der  Abt  ein  (JO  Seiten  um- 
fassendes Memorial  vorlegen  und  selbes  am  4.  Mai  LiftS  noch 
persönlich  durch  Dekan  Fridolin  Böüler  und  Kanzler 
A.  Bei  mann  weiter  begründen  üel.>,  ist  zwar,  da  die  Bais- 
protokolle erst  von  1<>;>',J  an  vorhanden  sind,  im  Wortlaute 
nicht  bekannt.  Der  von  Kinsiedeln  vertretene  Standpunkt, 
gegen  welchen  sich  Bechtsgründe  nicht  vorbringen  liefen,  wohl 
aber  gewisse  l'nterlassungen,  die  auf  übergroße  Gutmütigkeit  und 
Nachsicht  des  Abtes  und  besonders  auch  auf  überaus  saumselige 
Verwaltung  einzelner  Gotteshaus- Am männer  zurückzuführen 
sind,  mulote  schließlich  geschützt  werden,  rnter  den  von 
Kränzli,  Sohn,  und  Balz  Ilagnauer  vorgebrachten  Einwendungen 
war  es  eine  einzige,  die  ernstlich  in  Betracht  fallen  konnte: 
alle  auf  dem  Heimwesen  errichteten  Güllen  seien  vom  Ammann 
von  Stadt  und  Amt  besiegelt  und  nicht  vom  Gotteshaus-Ammann. 
Ausschlaggebend  konnte  und  durfte  das  aber  nicht  sein:  aus 
irgend  einem  Grunde  wird  der  Einsiedlische  Ammann  umgangen 
worden  sein,  während  die  Einsprechet'  zugaben,  es  müsse  vom 
Gute  nach  Einsiedeln  „Grundzins"  entrichtet  werden,  was  die 
Zugehörigkeit  zum  Gotteshaus-Gericht  genügend  belegt.  Die 


scheiiilicii  schon  lan^e  vorher)  in  der  Weise  bestimmt  wurde,  duL>  Hne 
bestimmte  Geldsumme  zu  entrichten  war.  Kine  Krone  1  Gl.  II)  i:» 
C-*  Fr.  .Ti  Hpj 

')  Der  am  Okt.  lti^i  mit  Animann  Adam  Si^ner  verrechnete 
detaillierte  .Kosten/eitel",  d«T  nieht  Id« <L>  »l/.lieJi,  sondern  auch  kul- 
turgeschichtlich beachtenswert  ist.  ver/ei^l  einen  Betraf  von  .'i'd'i  Gl. 
>J7  U  an  Ausladen  der  ver>chied"ucn  Vertreter  de«.  Stiftes,  des  Kantons 
und  der  Gemeinden  in  den  nI lerbei yet»-  für  l{<>l..  und  Mann.  etc.  lud 
es  war  der  Anstand  damals  noch  nichje  cinmichu  hellen. 


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;<; 

mehr  als  gewagte  Behauptung  der  Räte  von  Menzingen,  das 
Nulili  stehe  nicht  ausdrücklich-  im  Frbar,  widerlegte  der 
Abt  durch  den  Nachweis,  dal»  ab  Xuüli  schon  lange  alle  Zinse 
und  Gefälle  nach  Kinsiedeln  bezahlt  wurden  seien. 

Anderweitigen  grundsätzlichen  Bestreitungen  begegnet 
man  nicht,  wohl  aber  der  Kinwendung,  der  Verstorbene  habe 
keinerlei  Vermögen  hinterlassen,  folglich  könne  die  Abgabe  — 
die  Ausflucht  wurde  sowohl  bei  Fall,  als  etwa  auch  bei  Khr- 
scliatz  geltend  zu  machen  versucht  nicht  geleistet  werden. 
Sie  blieb  stets  erfolglos,  da  Kinsiedeln  hierauf  weder  eingehen 
durfte  noch  konnte,  weil  es  galt,  den  Bechtsslandpunkt  zu  wahren. 
Derselbe  fand  dann  auch,  trotz  aller  Anfechtungen,  schließlich 
Anerkennung  und  zwar  ausnamslos.  zumal  kein  Fall  bekannt 
ist.  wornach  die  Forderung  des  Stiftes  als  nicht  berechtigt 
erklärt  worden  wäre.  Manchmal  ging  ein  eingehender  Int  er- 
such voraus,  bei  welchem  regelmäßig  Abordnungen  des  Stadt- 
unil  Aml-Hates  mitwirkten. 

War  der  Hechtsstandpunkt  Einsiedeins  f  o  r  :n  e  1  1 
gehörig  sichergestellt,  so  erzeigte  sich  letzteres  hinsichtlich 
der  Vollziehung,  oder  richtiger  gesagt,  hinsichtlich  des  K  i  n  - 
zuges  der  Gefälle  sehr  milde  und  weit  entgegen- 
kommend. 

Khrschatz.  l'eber  diese  Abgabe,  welche  die  Gottes- 
hauslcule  jedesmal  zu  leisten  hatten,  wenn  ein  Besitzeswechsel 
eintrat,  der  Besitzer  des  Lehengules1)  ein  anderer  wurde,  ist 
oben  schon  etwas  gesagt,  Gegen  die  so  nahe  liegenden  Ver- 
heimlichungen vom  Kintritt  einer  Aenderung  im  Besitze  hatte 
das  Gotteshaus-Gericht  am  meisten  anzukämpfen:  es  konnte 
auch  nicht  fehlen,  dal.'>  es  da  und  dort  —  unter  besonders 
gunstigen  rmständen  auf  längere  Zeit  gelang,  der  Abgabe 
sieh  zu  (Mitziehen. 


M  I  »ut  iil kt.  <l;iLi  Khrschal/.  aueh  gehoben  werden  inuUle,  wenn 
der  (irundlierr  ein  anderer  (d.  h.  anl;il.'.licli  jeder  Abtswahl)  wurde, 
geiu'ii  die  AUten  keinen  Ant'selilul.i. 


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w 

Um  die  Mitte  des  lb.  Jahrhunderts  iimfA  die  in  Folge 
nachlässiger  Verwaltung  —  hinsichtlich  Zmsbezug,  wie  hinsichtlich 
Entrichtung  des  Ehrschatzes  —  eingerissene  Unordnung  für  die 
Kasse  des  Stiftes  einen  bedenklichen  Grad  erreicht,  haben. 
Abt  Joachim  Ei chhorn  sah  sich  daher  genötigt,  Wandel  zu 
schaffen,  damit  die  dem  Stifte  gehörenden  Einkünfte  ihm  auch 
wirklich  zukommen.  Eine  von  ihm  begonnene  Hereinigung 
des  Urbars  ergab,  daß  das  Kloster  seit  länger  nicht  zu  dem- 
jenigen komme,  was  ihm  gehöre.  Der  Untersuch  zeigte  dali 
nicht  bloß  der  Bezug  der  Ehrschätze  seit  Jahren  ein  un- 
ordentlicher, lässiger  war,  sondern  dal.)  selbst  Kapitalzinse 
teilweise  «ersessen"  waren,  weil  sie  aus  Liederlichkeit  der 
Amtsleute  nicht  eingezogen  wurden.1) 

Der  dann  dem  Gotteshaus-Ammann  in  Menzingen  erteilte 
strenge  Befehl,  fürderhin  fleißig  alle  Zinsen  und  Abgaben 
einzuziehen,  fand  bei  den  Gotleshausleutcn,  die  sich  bei  den 
bisherigen  Verhältnissen  natürlich  wohler  befanden,  entschiedenen 
Widersland,  indem  sie  meinten,  entweder  nicht  so  viel  oder  gar 
nichts  zu  schulden.  Da  Einsiedeln  ernsthaft  auf  Herbeiführung 
geordneter  Zustände  drang,  entstand  ein  langer  Hader.  Der 
Abt.  der  gütlichen  Verhandlungan  endlich  müde,  wandte  sich 
an  Schwyz,  seinen  Schirmherren  und  Kastenvogt,  mit  dem  Er- 
suchen, die  Erledigung  des  Anstandcs  durch  einen  Schiedspruch 
zu  veranlassen. 

Das  geschah.  Das  Schiedsgericht  bestand  aus:  Ritter 
Dietrich  in  der  Halten,  Georg  Beding,  beides  alt 
Ammänner  von  Schwyz,  Hauptmann  Jakob  Nußbaum  er 
von  Aegeri  und  Sebastian  Doswald,  von  Menzingen,  beides 
Ratsherren  von  Stadt  und  Amt  Zug.  Als  Vertreter  der  Par- 
teien werden  genannt:  Abt  Joachim  Eichhorn  und  der  Stifts- 
dekan; ferners  Johannes  Bolsinger,  regierender  Ammann 

')  Ktliche  der  Gnttcshausleute  zu  Aegcri  haben  den  rechten  Zins 
seit  20.  ;-»')  und  mehr  Jahren  nicht  mehr  entriehtet,  \v:is  doch  unerhört 
sei.  (Hrief  des  Ahtes  vom  12.  Dez.  lOUTj)  i  nter  den  Amtsleiilen  isl 
wohl  auch  die  reehnung<fuhrcndc.  geistliche  Stelle  am  Stifte  seihst 
tnilzu  verstehen. 


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78 


von  Stadt  und  Amt  Zug,  Jakob  Schell,  Statthalter.  H?.^ 
Müller.  Stadtschreiber.  A  p p  o  1  i  n  a  r  i  u  s  Z  ig e  r  1  i .  alt  Amnar.. 
von  Aegeri ,  .1  a  k  o  b  T  r  i  n  k  1  e  r ,  alt  Weibel ,  .1  a  k  o  b  S 1 1 1  ■ 
und  Jakob  Nußbaumer.  teils  für  sich  selbst,  teil?  ^ 
Vertreter  der  Gotteshauslcutc. 

Auf  Tagen  in  Z  u  g ,  in  M  e n  z i  n g e n  und  in  E i n > i ed  - 
(an  letzterm  Orte  am  i.  II.  und  18.  III.  15G<>),  brachten  die  V: 
treter  ihre  Klage  und  Antwort.  Hede  und   Widerrede  u : 
Beschlu Breden  weitläufig  vor;  die  vielfachen  und  enistfe 
Bemühungen  der  Schiedsrichter,  die  Parteien  verständigen  r. 
können,  blieben  ohne  Krfolg.1) 

Das  Begehren  des  Abtes:  alle  Handänderung  mn  :t~- 
haus-Güter  (Käufe  wie  Täusche)  müssen  innert  'Jahr  und  T> 
unter  Androhung  der  Ungültigkeit  dem  Abte  angezeigt  wen»?-, 
dieser  habe  sie  unter  Auferlegung  eines  Ehrscbatzes  zu;- 
nehmigen,  der  5%  des  Kaufwertes  zu  betragen  habe,  wurden 
den  Gottoshausleutcn  nicht  grundsätzlich,  wohl  aber  hinsieht:/: 
der  Hohe  der  Gebühr  beanstandet.  Seit  Menschengedenken  tob 
man  von  ihnen  nie  so  viel  gefordert.'2)  Im  Hofrodel  hei^e  es.  ..b. 
sie  zu  verchrschatzen  haben,  wie  es  „beseheidentlich"  sei! 
vom  hundert  sei  nicht  mehr  bescheidentlich.  Auch  habe  der  frü- 
here Abt  gelobt,  sie  bei  ihren  alten  Rechten  zu  schirmen.  lw' 
Abt  erwiederte  hierauf  prompt  durch  den  Hinweis,  daü  a 'i- 
nicht  Idol.i  eine  bescheidene  Autlage,  sondern  auch  allgcmct 
übliche  sei,  ja  an  andern  Orten  und  auch  bei  seinen  andd: 
<  iotteshausleutcn  sc  »gar  10  Gulden  entrichtet  werden  mii>>"'- 
J)er  bisherige  naehläTdge  Bezug  vermöge  die  Gotteshaus^- 
ihrer  Hechlspllicht  nicht  zu  entheben. 

')  „Ob  woll  diis  recht   ^ottlieh.  su  »ige  es  doch  zu  zyttm  u> 
H  und  I  ich  und  si^en  ixnh  vil  le«eher  und  gröiier  Sachen  lab  vy- 
liegender  Anstand)  imc  J{echt^].rueh    auch    verriebt   i  au^em^;' 
werden/'    (Oiitlieher  Spruch  vom  18.  Marz 

'*)  rl><?s  (iotzhus  älteste  AmMüt   haben  jnvdt.  wenn  i nun 
Khrschalz  im  sehe!  ptb-lrn  ein/ieben  wollt,  man  von  einem  pfimd  rf'  !: 
einen  halben  balzen  schuldig  wäre."    (Spruch  vom  18.  März  IV"". 


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79 


Der  „gütliche  Spruch"  erfolgte  am  18.  März  15(jb'  in 
E  i  n  s  i  e  d  e  1  n  und  zwar  einhellig  dahin :  alle  Käufe  und  Täusche 
um  Gotteshausgüter  müssen  innert  Jahr  und  Tag  dem  Abte 
angezeigt  werden,  unter  der  Androhung,  dato  sonst  das  Gut 
an  den  Abt  zuiückfalle.  Letzterer  dürfe  als  Ehrschatz  eine 
(iebühr  von  2%  von  100  Gulden  Wert  erheben.  Hei  solchen 
unter  100  Gulden  nach  Treffnis:  bei  ungleicher  Meinung, 
betreffend  den  Verkaufswert,  hat  ein  Unparteiischer  zu  ent- 
scheiden. 

Der  Entscheid,  der  die  Forderung  des  Abtes  wesentlich 
herabsetzte  und  das  „beseheidentlieh"  in  einer  billigen  Weise 
zahlenmäßig  delinierte,  daher  auf  die  Gotteshausleute  versöhnend 
einwirkte,  wurde  von  den  Parteien  sofort  nach  Eröffnung  als 
für  beide  Teile  rechtsverbindlich  anerkannt.1)  Von  lf)(>(>  an 
linden  sich  die  Verhandlungen,  betreffend  Ehrschatz,  im  Stifts- 
archiv Einsiedeln,  wenigstens  für  eine  große  Reihe  von  Jahren. 
Frühere  linden  sich  kaum  vor.  Vennullich  wurde  die  schriftliche 
Aufzeichnung,  bezw.  die  Aufbewahrung  der  Akten  erst  durch  den 
erwähnten  Anstand  nahe  gelegt  und  als  nötig  erachtet.  Es  darf 
indeL»  wohl  auch  angenommen  werden:  wäre  über  den  Ehr- 
schatz fortlaufend  Protokoll  und  Rechnung  geführt  worden,  der 
Streit  würde  gleichwohl  ausgebrochen  sein,  da  es  sich  stets  nur 
um  das  Wieviel  handelte. 

Die  vom  Abte  so  oft  und  bitter  beklagte  Liederlichkeit  der 
Amtsleute  läßt  sich  wohl  genügend  nur  unter  der  Annahme  er- 
klären, dalö  die  jeweiligen  Verhandlungen  zwischen  den  Vertretern 
des  Stiftes  und  den  Golleshausleulcn,  welche  Güter  verkauft 
oder  vertauscht  hatten,  mündlich  geführt  worden  seien,  so  du  1.1 
Manches  absichtlich  oder  unabsichtlich  —  vergessen  wurde, 
worunter  natürlich  die  Kasse  des  Stiftes  zu  leiden  hatte. 

Dazu  kommt  noch  ein  anderer  Einstand,  der  mithalf, 
dat.»  die  Gefälle  des  Stiftes  nicht  mit  Strenge  eingezogen 
wurden,  zumal  in  Zeilen,  da  die  Finanzlage  dies  nicht  dringlich 
erscheinen  ließ.    In  wohltuender  Weise  tritt  bei  allen  hezüg- 

1 1  t'i  kciidc  mit  den  Sicheln  »irr  -i  Srliicdsriclilcriin  Staatsarchiv  Zug. 


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80 


liehen  Verhandlungen  die  Milde  des  Stiftes  gegen  seine  Ange- 
hörigen hervor.  Den  Hilten  derselben,  die  durchweg  nicht 
zu  dein  hablichern  Teile  der  Bevölkerung  gehörten,  um  Nach- 
sicht, um  Schenkung  eines  großen  Teiles  des  Schuldigen,  wurde 
regelmäßig  Folge  gegeben,  allerdings  nicht  immer  im  bean- 
spruchten Umfange,  aber  doch  durchweg.  Gar  häulig  begegnet 
man  der  Bemerkung:  man  habe  aus  Gnade,  in  Berücksichtigung 
der  Armut  des  Fall-  oder  Ehrschatz-I  Wichtigen  von  selbem 
nur  einen  Teil  der  festgesetzt  gewesenen  Gebühr  —  nicht 
selten  bloß  die  Hälfte  —  zu  beziehen  angeordnet.1) 

Das  Kloster  Wctt  ingen  besaß  von  10 10— UöO  Walters- 
wil  bei  Baar,  damals  ein  Badeort,  heule  eine  Krziehungsanshdt 
für  verwahrloste  katholische  Kinder  des  Kantons  Zürich.  Zur 
Besitzung  gehörte  auch  ein  kleines,  an  der  Baarburg  gelegenes 
Heiniwesen,  das  „Stouhen  Höflr  geheisen.  Ks  war  Gottes- 
hausgut. DieKinladung  des  Gottesliaus-Ammanns,  den  Ehrschatz 
zu  entrichten,  beanwortete  Wettingen  längere  Zeit  mit  gänz- 


*)  Franz  Müller,  der  Hill  das  Heimwesen  Sparen,  bei  Finster- 
see, um  ööOOGI.  erworben,  hatte  nur  die  Haltte  Gebühr  istall  HO  nur 
is2  Gl.)  zu  zahlen,  davon  wurden  ihm  überdies  noch  10  Gl.  nachge- 
lassen, seines  Vaters  sei.  Ilienst  wegen,  so  er  dem  Gotteshaus-  an  der 
Brunst  (31  April  lüTT?)  getan. u  Kt was  streitig  war,  ob  auch  dann, 
wenn  ein  Gut  zwangsweise  d.  h.  durch  Falliment  des  Hcsitzetx  in 
andere  Hände  überging,  der  Klirschalz  enlriehlet  werden  müsse.  so  II 
als  Hill  ein  Heini  Staub  ein  derart  veraulValltes  Gut  um  tfKX)  (iL, 
ebenso  als  Statthalter  Frey  ein  solches  um  £>00  Gl.  übernehmen 
muLite.  Als  l<>lö  der  Gottschalkenberg  um  ll^öO  (il.  an  Oswald 
Kränzli  und  Weibel  Hans  Staub  überging,  erhol»  Kinsiedeln  eine 
Khrsehatzgi-bühr  von  weniger  als  des  Halltcbclreffnisses,  nämlich  nur 
In  Gl.  K;i:>  wurde  einem  Hildulf  Kray.  «1er  einen  im  Gotteshaus- 
Gericht  stehenden  Wald  erworben,  als  Khrsehatz  nur  1}  Gl.  und  gleich- 
zeitig wurde  einem  Heat  Kray  für  ein  erkauftes  Gotteshaus-Gut  ein 
solcher  von  [2  Gl.  auferlegt.  Heiden  gegenüber  wurde  nachdrücklich 
erklart,  wenn  deren  Söhne  vom  unerlaubten  .lagen  nicht  abstehen, 
müsse  der  ganz«'  Klirschalz  bezahlt  werden.  —  iGls  kauft  Iii  A  m- 
rein  das  bei  Fmstnsce  gele«  ir>  Kil  nmo..s  um  ^.i!V  d.  und  mo 
•400  Gl.  Fahrhabe  dazu.  Aus  Gnade  halte  er  nur  Ii  Cu.  Mnschatz 
zu  entrichten. 


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81 

Stillschweigen.  Erst  als  Einsiedel  n  drohte,  wenn  Wettingen  seiner 
Pflicht  nicht  nachkomme,  werde  ersteres  von  seinem  Rechte 
Gehraiich  machen  und  dann  den  doppelten  Ehrschatz  fordern, 
kam  die  Sache  in  Ordnung.  Am  20.  Herbstmonat  16 J  9  er- 
schien vor  Stalthalter  Hüssi  (Russi?)  in  Einsiedeln  als  Ver- 
treter des  Abtes  von  Wettingen,  Hauptmann  Wolf  gang 
Schmid,  von  Baar;  er  wies  sich  betreffend  Leistung  des  Ehr- 
schatzes (60  Gl.)  und  Zahlung  der  Kosten  aus1),  wodurch  der 
fragliche  Hof  als  Gotteshaus-Gut  neuerdings  anerkannt  war. 

■ 

Mittlerweile  ging  Einsiedeln  von  2%  an  und  begnügte  sich 
mit  nur  1%,  anscheinend  durchweg.  Wie  das  Stift  aber  1630 
wieder  den  festgesetzten  Ansatz  berechnete,  wandten  sich 
Ammann  und  Rat  von  Stadt  und  Amt  Zug  bittweise  für  die 
Gotteshausleute  an  den  Abt.  auch  fernerhin  Gnade  für  Recht 
walten  zu  lassen.  Veranlassung  gab  <toe  Veräußerung  des 
großen  Hofes  der  Strikler  zu  Finstersee  an  die  Gebrüder 
Peter,  Konrad  und  Georg  Räch  mann,  die  80  Kronen  Ehr- 
schatz entrichten  sollten,  die  Hälfte  gleich  am  Maiengericht  in 
Menzingen  bezahlt,  anläßlich  auch  Aussicht,  aber  keine  bestimmte 
Zusicherung  auf  Erlaß  des  Restes  erhalten  hatten,  sondern 
meinten,  daß  dem  ohne  weiters  so  sei.  Die  Rachmann  mußten 
aber  eigens  nach  Einsiedeln  gehen  und  förmlich  um  Nachlaß 
bitten.  Er  wurde  gewährt,  nachdem  ihr  Fürsprecher,  a.  Ammann 
Ulrich  Hegglin,  am  10.  Juni  UVM\  die  schriftliche  Erklärung 
abgegeben  hatte,  das  Stift  habe  nur  aus  Gnade  auf  die  zweite 
Hälfte  verzichtet. 

* 

Reim  Tode  eines  Abtes  oder  wenn  eine  Resignation 
vorlag,  hatten  die  Gotteshausleute  dem  gewählten  Abte  zu  huldigen, 
Gehorsam  zu  schwören,  worauf  der  neue  Würdenträger  ihnen 

rl  An  Landschreiher  <  llirisl ian  Schon  wurden  10  <  iulden  bezahlt, 
10  <Juldon  10  L>  warm  Wirts  „Herte".  die  Ainmann  liaehmann  bei 
Badewirt  Jakob  ntlinger.  in  Walterswil  „verzehrt"  hatte,  und  für 
i»  (Juldeu  ~)  Hatzen.  hatte  Baehmann  sich  bei  l'ttiger  für  einen  „Keliler" 
vorbürgt.  Als  den  liest  der  »i0  Gulden  üherbrachte  Hauptmann  Schmid 
Ü  Gulden  8  U  und  dazu  noch  10  Kronen  an  die  Kosten. 

Gesehiehtsfrd.  IM.  LXII  ü 


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82 


die  Gitter  fernerhin  zu  Lehen  gab.  Dieser  Akt  wurde  jeweilen 
anläßlich  des  ersten  (auf  die  Abtswahl)  folgenden  Maigerichtes 
auf  der  „Tanzlaube"  —  einem  Anbau  des  Rathauses  in  Men- 
zingen,  —  in  besonders  feierlicher  Weise  und  unter  Auf- 
wendung bedeutender  Kosten  vollzogen.1) 

Die  Ableistung  des  Eides  dem  neuen  Abte  ging  nicht 
immer  ganz  glatt  vor  sich.  Aus  unsern  Akten  wird  ersichtlich, 
daß  dieser  Akt  gern  und  willig,  dann  aber  auch,  daß  er 
ungern  und  unwillig  geleistet  worden,  letzteres  dann,  wen« 
Anstände  kurz  zuvor  obgewaltet  oder  der  verstorbene  Abt 
mit  den  Gotteshausleuten  es  etwas  strenger  nahm  und  auf 
gehöriger  Entrichtung  von  Zins  und  Abgaben  bestand.  Recht 
bezeichnend  ist  in  dieser  Beziehung  folgender  Vorgang. 

Die  Eidesabiegung  in  die  Hände  des  Abtes  Plazidus 
Rc  im  an  n,  der  am  3.  März  1629  gewählt  worden  war,  ließ  länger 
auf  sich  warten,  als  üblich  war.  Das  ordentliche  Maigericht 
von  1631,  an  welchem  dies,  nun  geschehen  sollte,  fand  erst  am 
30.  Brachmonat  jenes  Jahres  statt.  Der  Abt  wartete  deswegen 
damit  so  lange  zu,  weil  zwischen  dem  Stifte  und  den  Gottes- 
hausleuten in  Menzingen  wegen  des  obberührten  Falles  im 
Nußli#  und  anderer  Sachen  halber  immer  noch  etliche  Spannung 
bestand,  so  daß  nicht  bloß  die  Gotteshausleute,  teilweise 
wenigstens,  immer  noch  widerwillig  sich  zeigten,  sondern  daß 
dieser  Widerwille  sich  auch  bei  andern  Bergbewohnern,  die  nicht 
( iotteshausleute  waren,  bemerkbar  machte.  Der  Abt  ersuchte 
Ammann  und  Rat  zu  Zug  um  Intervention.  Die  Antwort 
aus  Zug  fiel  aber  so  „unluter"  aus,  daß  sich  das  Stift  nicht 
hieran  „heben"  konnte. 

Dagegen  erschien  am  30.  Mai  1631,  anläßlich  der  ge- 
wohnten jährlichen  Kreuzfahrt  der  Zuger,  eine  Abordnung*! 


')  An  den  bezüglichen  Mahlzeiten  nahmen  gewöhnlieh  ."iO-tf1 
Personen  teil,  dazu  kamen  noch  die  Kosten  für  Morgen  essen,  für  Be- 
herbergung der  Beamten,  ihrer  Bedienten  und  Pferde.  Alle  derarligv 
Auslagen  halle  das  Slift  auszuhalten. 

*)  Sie  bestand  aus  Hans  Heinrich  I lasier,  alt  Ammann,  Beat 
Heinrich  des  Bats,  Hauptmann  Ulrich  Hegglin,  Hauptmann  Johann. 


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83 

vor  dem  Abte  und  bat  um  Darlegung  der  Beschwerden  des 
Stiftes  gegen  die  Gotteshausleule.  damit  der  Anstand  beglichen 
werden  könne.  Der  Abt  berief  sich  auf  sein  urkundlich  ver- 
brieftes Recht,  das  im  bekannten  Spruche  von  1427  bestimme,  daß 
der  Eid  der  Gottcshausleute  allen  andern  Eiden  vorgehe;  dann  auf 
eine  Weisung,  welche  1544  Schwyz  an  die  den  Schwur  ver- 
weigernden Aegerer  ergehen  ließ,  ihrer  Pflicht  nachzukommen, 
sowie  auf  eine  gleichzeitige  Erklärung  des  Stadt-  und  Amt- 
Rates  Zug,  daß  die  in  Aegeri  wohnenden  Gottcshausleute  nicht 
länger  sich  weigern,  gehorsam  zu  sein  und  den  Eid  zu  leisten. 
Der  Stadt-  und  Amt-Rat  gab.  nachdem  ihm  die  Deputierten 
Bericht  erstattet,  dem  Abte  die  Zusicherung,  es  werde  die 
Eidlcgung  nun  anstandlos  erfolgen. 

Am  Montag,  den  30.  Brachmonat  1631,  erschien  Abt 
Plazidus  mit  zahlreichem  Begleite1);  als  Abgeordnete  der 
Regierung  erschienen;  Hauptmann  Beat  Jak.  Frey,  Statthalter, 
Seckelmeister  und  Ratsherr  Martin  Brandenberg,  nebst  dem 
Landschreiber  Christian  Schön  und  Großweibel  Jak.  Speck. 
Nach  unbeanstandeter  Ablesung  des  Hofrodels  wollte  der 
Kanzler  von  den  Gotteshausleuten  den  ihnen  vorgelesenen  Eid 
abnehmen.  Da  nicht  alle  die  Schwörtinger  erhoben,  erfolgte 
zunächst  eine  Mahnung;  entweder  sollen  alle  schwören,  oder 
anzeigen,  warum  sie  s  nicht  tun  wollen.  Es  erfolgte  die  Ein- 
rede, unter  den  Anwesenden  befänden  sich  auch  solche,  die 
nicht  Gottcshausleute.  also  auch  nicht  eidptiiehtig  wären.  Bei 
der  jetzt  erfolgenden  Kidleistung  ergab  sich,  das  etliche  Gottes- 
hausleute die  Hand  zum  Schwüre  nicht  erhoben  hatten.  Der 
Kanzler  verdeutete  ihnen,  falls  sie  Beschwerden  hätten,  müßten 
selbe  jetzt  vorgebracht,  ansonst  aber  angenommen  werden,  es 

Trinkler,  beides  alt  Annnünner  von  Stadt  und  Amt,  liehst  noch  andern 
Khrcnpersonen. 

•')  Die  Patres  Martin  Kachlcr.  Suhprior.  Severin  Schön  und  Kurl 
Zchnder:  verschiedene  einsiedlische  weltliche  Aiulsleute  und  Diener; 
KanzleiM'hreiher  Itndolf  Schön  von  Znjz  (wahrscheinlich  von  Men- 
zingen,  und  ein  Sohn  von  Landschrcihcr  Schön)  Oswald  Küchli, 
derzeitiger  Kanzler. 


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84 

haben  alle  Pflichtigen  geschworen  und  könnte  keiner  später 
mehr  mit  der  Ausrede  kommen,  er  habe  den  Eid  nicht  geleistet. 

Die  Vertreter  der  zugerischen  Regierung  erklärten  die 
Auffassung  des  Stiftes  für  richtig:  jenen  Anwesenden,  welche 
nicht  geschworen,  solle  der  Eid  gleichwohl  gelten  und  ihnen 
ebenso  verbindlich,  wie  denen  sein,  welche  die  Rechte  zum 
Schwüre  erhoben  haben.  Wenn  einer  da  sei,  der  sich  beschweren 
wolle,  solle  er  „grad  jetzt  fürenslan"  und  reden.  Es  meldete 
sich  aber  Niemand  und  war  damit  der  Huldigungsakt  in  rechts- 
genüglicher Form  vollzogen. 

Der  Ki<l  hatte  folgenden  Wortlaut :  „Ihr  Golteshausleuth  sollend 
schwören  all  gemeinlich  und  ein  Jeder  insonderheit,  dein  fürst- 
lichen Gottshaus  Finsiedeln  und  jetze  unserm  gnädigen  Fürsten 
und  Herren  Plazidus  Abbte  desselbigen  Gotlshans  Ihre  Klnv.  Nutz 
und  Frommen  zuo  fürderen,  und  Ihren  Schaden  zuo  warnen  und 
zuo  wenden,  und  dero  Fr\  heilen,  Herrlichkeiten  und  Graehtigkeiten 
helfen  behalten  und  beheben,  auch  Ihren  Grichten.  polten  und 
Ainbtlüthcn,  gehorsam  und  gewärtig  zesinde,  wie  das  von  altemhar 
gebrucht.  der  Hödel  zuogibt  und  an  Fuch  herbracht  und  kommen 
ist,  mit  guten  Trüwcn  ohn  all  bös  geverdl." 
Wortlaut  der  eigentlichen  Kidformel : 

„Was  mir  da  vorglesen  ist,  das  hab  Ich  verstanden,  das  will 
Ich  wahr  und  statt  halten  in  allen  seinen  Punkten  und  Artiklen, 
getreulich  und  ohn  alle  böse  geferdt,  so  wahr  mir  Gott  hellT  und 
und  alle  seine  Heiligen." 


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85 


III.  Die  vereitelte  Ablösung  der  Einsiedlischen 
Hoheitsrechte  von  1464;  das  definitive  bezügliche 
Uebereinkommen  von  1679  und  Uebergang  der 
bezüglichen  Rechte  an  die  Gemeinde  und 

den  Kanton  Zug. 

In  den  öffentlich-rechtlichen  und  staats-politischen  Be- 
ziehungen Einsiedeins  zu  den  zugerischen  Berggemeinden  und 
zum  Stande  Zug  sind  von  wesentlicher  und  entscheidender 
Bedeutung  namentlich  die  Vorkommnisse  und  Verhandlungen, 
welche  in  und  zwischen  den  Jahren  1463  und  1679  liegen, 
in  welch  letzterem  Jahre  die  Auslösung  definitiv  zu  Stande 
kam.  Im  Anschlüge  an  früher  Gesagtes  ist  eine  Darlegung 
der  erstem  nicht  bloß  von  Interesse,  sondern  auch  nützlich; 
dies  deshalb,  weil  dadurch  Manches,  das  unklar  oder  fraglich 
an  der  Haltung  erscheint,  welche  hüben  wie  drüben  beob- 
achtet wurde,  eher  verständlich  werden  dürfte.  Das  wird  dem 
Leser  um  so  eher  gelingen,  wenn  er  die  tieferliegenden  Gründe, 
von  denen  begreiflicherweise  die  Urkunde  nichts  erwähnt,  sich 
gegenwartig  hält,  von  welchen  unter  anderm  die  Politik  von 
Schwyz  traditionell  beeinflußt  war.  Einmal  war  es  die  Stellung, 
welche  dieser  Stand  als  Schirmherr  und  Kasten vogt  des  Stiftes 
Einsiedeln  diesem,  wie  auch  dessen  Gottcshausleuten  gegenüber 
einnahm  und  seine  Haltung  teilweise  bestimmte.  Dazu  kam  die 
Politik,  welche  Schwyz  als  führender  Länderkanton  dem  kleinen 
zwischen  jenem  und  den  Städtekantonen  Zürich  und  L  uz  er  n  ein- 
geengten Zug  befolgte.1)  Der  schwyzerischen  Staatsraison  mußte 


')  Auf  diese  territoriale  Lage  einerseits  und  dann  anderseits  auf 
den  Umstand,  daß  die  Stadt  Zug,  als  solche,  mehr  der  Politik  von 


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86 


offenbar  besser  zusagen  und  förderlicher  sein,  die  zugerischen 
Bergleute  tunlichst  lange  unter  teilweiser  Hoheit  Einsiedels  m 
behalten,  zumal  hieraus  für  den  „  Schirmherren  u  jederzeit  du 
Grund  zur  Einmischung  in  Verhältnisse  sich  ableiten  lieli. 
die  im  Grande  nur  den  Grundherrn  und  seine  Lehenspflich- 
tigen angingen. 

*  * 

Auf  einem  vor  1463  in  M  e  n z inge  n  abgehaltenen  r Hertai- 
gedinge", wurden  die  Gotteshausleute  rätig,  daß  sie  von  ihren; 
Gotteshaus- Ammann  Hartmann  Käpf  zu  Bumbach  deshalb 
nichts  mehr  wissen  wollen,  weil  er  zu  strenge  sei  und  siew 
sehr  bedränge.  Eine  Abordnung  von  Gotteshausleuteu  und 
von  Leuten  von  Zug  verfügte  sich  dann  nach  Pfäffikou 
zum  Abte  und  bat  ihn  da,  in  Anwesenheit  von  Abgeordnete 
aus  Zürich  und  S  c  h  w  y  z ,  um  Entlassung  des  mißbeliebi^:i 
Beamten  und  um  Ernennung  eines  andern  ».frommen  Gottes- 
hausmannes."  Das  wird  Einsiedeln  erwünschten  Anlai»  ge- 
boten haben,  dem  Gedanken  näher  zu  treten,  auf  gute  Ari 
der  Gotteshausleute,  wegen  deren  es  so  manchfache  Anstand«: 
aller  Art  zu  schlichten  gab,  los  zu  werden.  Noch  ein 
anderer  Umstand  ließ  dies  rätlich  erscheinen.  Die  Finanz- 
lage des  Stiftes  war  keine  günstige  und  galt  es  für  den  Al>t 
Gerold  von  Hohensax  (1452 — 69)  die  zu  einer  Romreise 
nötigen  Gelder  aufzubringen.  Bei  einer  zweiten  Konferenz,  dit 
in  Einsiedeln  selbst  stattfand,  wurde  vorgeschlagen,  div 
Rechte  des  Stiftes  durch  Kauf  zu  übernehmen,  in  der  Meinung 
daß  Stadt  und  Amt  Zug  Rechtsnachfolger  werde.  Man  schien 
allseitig  gewillt,  die  Sache  auf  dieser  Basis  zu  ordnen. 

Etwas  später  sandten  die  vier  Gemeinden  Zug,  Aegeri. 
M  e  n  z  i  n  g  e  n  und  B  a  a  r  abermal  Abordnungen  nach  Einsiedeln, 


Luzern  und  Zürich,  letzten?!*  sofern  als  es  sieh  nicht  um  konfessiond:; 
Angelegenheiten  handelte,  zuneigte,  während  umgekehrt  die  Laiio^ 
meinden  mehr  zu  Schwyz  hielten,  werden  die  gelegentlichen  Schwank- 
ungen, Unentschiederiheiten,  Heserven  oder  wie  man 's  heilten  will, 
zurückzuführen  sein,  welche  am  Stande  Zug  auf  eidgenössischen  Tageu 
b  und  zu  bemerkbar  waren. 


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sowohl  wegen  des  „Käpfu,  wie  wegen  des  Kaufes.  Bei  den 
bczügl.  Verhandlungen  beteiligten  sich  auch  Vertreter  von 
Zürich,  Luzern  und  Schwyz.  Die  freundliche  Besprechung 
führte  dahin,  dati  ein  „Anschlag"  von  3000  Gulden  für  den 
Kauf  getan  wurde.  Vierzehn  Tage  später  fand  wieder  ein 
Tag  in  Einsiedeln  statt.  Gemäl5  erhaltener  Instruktion 
erklärten  da  die  Boten  von  Zug,  Aegcri  und  Wenzingen, 
ermächtigt  zu  sein,  dem  Stifte  die  Rechte  um  3000  Gulden 
abzukaufen.  Der  Abt  hatte  einzig  den  Kirchensatz  zu  Acgeri 
sich  vorbehalten.  Die  Boten  von  Baar  erklärten:  sie  könnten 
dies  Mal  sich  nicht  für  den  Kauf  verstehen  ;1)  gleichwohl  werden 
sie  für  den  Kauf  sein. 

Alles  schien  auf  guten  Wegen  zu  einer  Verständigung 
zu  sein;  es  sollte  aber  anders  kommen. 

Wegen  des  von  Einsiedeln  getanen  Kaufs  um  Gottes- 
haussachen ladet  Schwyz  am  Samstag  vor  Oculi  14G3  (12.  III.) 
Ammann,  Rat  und  die  ganze  Gemeinde  zu  Zug,  so  sich 
wider  diesen  Kauf  „setzen",  auf  Montag  vor  Palmtag  (27.  III.) 
zu  einer  Konfeienz  nach  Einsiedeln  ein.'2)  Das  Resultat 
derselben  ist  nicht  bekannt.  Aus  der  Einladung  zu  schliessen, 
muß  in  der  Stadtgemeinde  Zug  sich  Widerspruch  gegen  den 
eingefädelten  Kauf  erhoben  und  Schwyz  den  Anlaß  benützt 
haben,  um  die  Sache  zu  hintertreiben. 

Gleichwohl  kam  aber  der  Kauf  formell  zu  Stande.  E  i  n  - 
siedeln  hatte,  um  Einsprachen  Seitens  Schwyz,  Zürich  oder 
Luzerns  rechtzeitig  zu  begegnen,  diesen  Orten  vom  Vorhaben 
freiwillig  Mitteilung  gemacht  und  ersucht,  auch  am  Tag  des 
Kaufabschlusses  durch  Ratsboten  sich  vertreten  zu  lassen. 
Unter  Mitwirkung  der  eidgenössischen  Boten  Rudolf  Cham, 
Bürgermeister  zu  Zürich,  Kaspar  von  Hertenstein,  von 
Luzern  und  Hans  Beding,  von  Schwyz  kam  der  Kauf  am 
24.  Februar  1464  wirklich  zu  Stande.3)    Durch  selben  ver- 

>)  „donn  sy  werint  jm  ze  \rjn  und  wcrint  ze  vil  hindcr  dem 
gotzhus  ze  Cappel  noch  zu  tun." 

2)  Urkunde  im  Kanton^archiv  Zug. 
8)  Urkunde  im  Stadtarchiv  Zug. 


zichtete  Abt  Gerold  von  Hohensax  und  der  Konvent  von 
Einsiedeln  auf  alle  Hechte  des  Gotteshauses  Kinsicdeln  gegen- 
über den  Talleuten  zu  Aegeri  und  den  Bergleuten  im  Zuger- 
amte  —  mit  einziger  Ausnahme  des  ..Kilchensatzes  zu  Egreu 
—  an  Leuten,  Gütern,  Zinsen,  Gerichten,  Twingen,  Hennen 
Herrlichkeiten  und  GewalLsaminen,  Fällen,  Ehrschätzen  und 
gelesseh1)  um  3000  rheinische  Gulden  zu  Gunsten  von  Ammann 
und  Hat  der  Stadt  und  des  Amtes  Zug. 

Wenige  Tage  später  ('2$.  Februar)  erklären  Ammann 
und  Hat  von  Stadt  und  Amt  Zug  urkundlich2)  die  3000  Gl. 
als  Kaufswert  um  erwähnte  Hechte  schuldig  zu  sein;  gleich- 
zeitig werden  die  Zahlungstermine  mitgeteilt,  ebenso  die  Namen 
derjenigen,  welche  für  richtige  Erfüllung  der  Leistungen  per- 
sönlich als  Bürgen  haftbar  seien  ;  es  waren  dies :  Werner  M  a  1  - 
zach,  damals  regierender  Amniann,  Jost  Spiller,  Bartlime 
Kolin,  Hans  Itcn,  Heinrich  Hasler,  Heinrich  Landis  und 
Hans  Zeh nder. 

Der  Kauf  wurde  nun  wirklich  von  Schw  yz  angefochten, 
dessen  Ungültigkeit  behauptet,  zumal  die  rebereinkunft  ohne 
seine  sehirmherrlichc  und  kästen vügtliche  Zustimmung  getroffen 
worden.  Dem  naheliegenden  Vorhalte:  Hans  Reding,  der 
Vertreter  der  schwyzerischen  Regierung,  habe  in  guten  Treuen 
mitgewirkt  und  als  Zeichen  der  Zustimmung  auch  sein  Sigill 
an  den  Kaufsakt  gehängt,  begegnete  Schwyz  durch  die  Aus- 
rede, es  sei  Hans  Reding  nicht  bevollmächtigt  gewesen,  den 
Kauf  also  gutzuheißen;  er  habe  in  Verhinderung  seines  kranken 
Vetters  (Rai  Redings  des  jüngern),  welcher  ihn  von  sich  aus 
nach  Einsiedeln  geschickt,  an  den  Verhandlungen  ohne  Voll- 
macht so,  wie  geschehen,  Teil  genommen. 


»)„Gelässe"  Einkünfte  des  Gutsherrn,  welche  mit  .lein  Grundsätze 
zusammenhingen,  daü  die  Kinder  von  Hörigen  verschiedener  Herren, 
welche  miteinander  heirateten,  dein  Herrn  der  Mutter  zulielen.  (Blumer 
I.  53).  In  unserm  Falle  wird  unter  GelaU  die  Veilassenschaft  und  das 
zu  verstehen  sein,  was  von  seiher  Kinsicdeln  zufiel. 

»)  Stadtarchiv  Zug. 


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89 


Die  Einsprache  gab  nun  Stoff  zu  mehrfachen  Verhand- 
lungen auf  eidgenössischen  Tagen1),  in  Zug  und  Ein  sied  ein, 
wo  die  Parteien  Klag  und  Antwort,  Widerred  und  Widerantwort 
vorbrachten  und  überdies  ihren  Standpunkt  noch  in  schrift- 
lichen Eingaben  weitläufig  darlegten. 

Auf  dein  Tage  vom  April  14  Wi  zu  Luxem  er- 
halten Schwyz  und  Zug  den  Auftrag,  folgende,  auf  friedliche  Ver- 
ständigung abzielenden  Vorschläge  ihren  Regierungen  heimzu- 
bringen, als:  dem  Gotteshause  sollen  die  „Gülte"  (die  Haftungen 
auf  den  Gütern),  denen  von  Zug,  die  Gerichte  überlassen  werden ; 
oder  zweitens,  daß  den  Eidgenossen  anvertraut  werde,  den 
Anstand  durch  einen  Obmann  entscheiden  zu  lassen,  oder,  daß 
drittens  der  Abt  sich  verpflichte,  keinen  Gotteshaus-Ammann 
ohne  Wissen  und  Willen  derer  von  Zug  zu  ernennen.  Dann 
sollen  Zug  und  Schwyz  auf  nächste  Auffahrt  ihre  Abordnungen 
in  Luzern2)  haben,  wo  die  Eidgenossen  versuchen  werden,  in 
Sachen  einen  Ausgleich  zu  treffen.  Auffallenderweise  fand 
keiner  dieser  Vorschläge  Billigung. 

Hieher  paßt  eine  Episode  aus  der  Zeit,  während  welcher 
die  Anerkennung  der  Licbereinkunfl  von  14Ü4  in  der  Schwebe 
sich  befand. 

Gestützt  auf  den  Kauf  wollte  die  Zuger  Regierung  die 
bisherigen  Gotteshausleute  verhalten,  von  nun  an  allen  Pflichten 
nachzukommen,  wie  dies  den  ordentlichen  Gemeindebürgern 
gezieme,  unter  anderem  auch  an  den  Gemeindevcrsamndungen 
Anteil  zu  nehmen.  Als  die  Gotteshausleutc  sich  dessen  weigerten 
und  auf  dem  Widerstände  beharrteu,  wollten  die  Zuger  Magi- 
strate zwangsweise  die  Renitenten  zur  aktiven  Ausübung  ihrer 
Bürgerpflichten  verhalten.  Sie  wurden  deshalb  mit  Bußen 
belegt  und  bei  längerer  WTdersätzlichkeit  mit  ( iefängnisstrafen 
bedroht. 

Um  diesen  l'nliebsamkeiten  zu  entgehen,  flohen  eine 
Anzahl  Gotteshausleute  zur  Zeit  der  Engelweihe  nach  Ein- 

')  Abscheide  II  .'>JM,  3.>.'{  und  .T/ö. 

%)  Die  Abscheide  enthalten  auf  diesen  Tag  (15.  V)  keine  Tag- 
saUung. 


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90 


siedeln,  wo  sie  sich  unter  den  Schirm  des  klösterlichen 
Asyles  stellten,  was  nach  damaliger  Rechtsitte  zur  Folge 
hatte,  daß  der  in  den  Frieden  des  Gotteshauses  Geflüchtete 
weder  ergriffen,  noch  daß  ihm  sonst  etwas  während  der  Zeit 
angetan  werden  durfte.  Geichzeitig  aber  wandten  sich  die 
Geflohenen  auch  an  die  eidgenössischen  Orte.  Der  anbe- 
gehrte Schutz  wurde  ihnen  gewährt.  Durch  Spruch  vom 
8.  November  1466  erklärten  Boten  von  Zürich,  Bern,  Luzem. 
Tri,  Unterwalden  und  Glarus:  es  dürfe  Zug  die  verhängten 
Bußen  weder  einziehen,  noch  dermalen  strafend  einschreiten; 
es  seien  vielmehr  die  Gotteshausleute  überhaupt  in  Ruhe  zu 
lassen  bis  „Ustrags  des  Rechtes."') 

Da  eine  gütliche  Verständigung  nicht  möglich  geworden, 
kam  die  Angelegenheit,  die  als  eine  solche  der  Stände  Zug 
und  Schwyz  (und  nicht  des  erstem  und  des  Stiftes  Einsiedeln) 
aufgefaßt  wurde,  nach  eidgenössischem  Rechte  vor  ein  Schieds- 
gericht. 

Schiedsleute  derer  von  Schwyz  waren:  Werner  Blum, 
alt  Ammann  und  Ulrich  Abyberg,  Pannerherr;  derer  von 
Zug:  Werner  Stocker  und  Heinrich  Landis,  beide  des 
Rales.  Obmann  war  Rudolf  Schiff  mann,  des  Rates  von 
Luzem. 

Dadurch,  daß  die  Stände  Schwyz  und  Zug  als  solche 
den  Streit,  als  unter  ihnen  entstanden,  zur  Erledigung  brachten, 
wird  die  Angelegenheit  dem  Entscheide  der  direkt  beteiligten 
Parteien  entrückt.  Soweit  dies  die  Gotteshauslcute  anbetrifft, 
ist  es  nicht  blol.»  verständlich  und  naheliegend,  wenn  der 
Stand  Zug  als  solcher  handelt,  da  er  es  ja  ist,  der  den  Kauf 
9 abschloß,  er  also  ohne  weiters  als  Rechtspartei  legitimiert  ist. 
Weniger  begreiflich  ist  allerdings,  wie  Schwyz  das  Stift  Ein- 


,N  Dieses  unberechtigte  und  zudem  sehr  unkluge  Vorgehen  der 
Zuger  Magistraten  muüte  die  Gölte  4iau-deute  unwillig  und  abgeneigt 
machen.  Dies  zeigte  sich  deutlich,  als  der  Kaut  vor  den  Schiedsrichtern 
plädiert  wurde,  indem  als  eines  der  von  Schwyz  vorgebrachten  Argu- 
mente auch  das  war,  es  seien  viele  Gotteshauslcute  schon  anfänglich 
gegen  den  Kauf  gewesen,  jetzt  noch  viel  mehr. 


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91 


siedelnin  ein  Sachen  fach  bei  Seite  schieben  und  so  auftreten 
konnte,  als  ob  es  nicht  bloßer  Schinnherr  und  Kasten  vogt, 
sondern  ohnehin  berechtigt  sei,  die  Interessen  des  Klosters 
nach  eigenem  Gutlinden  zu  wahren.  Das  souverain  und  selbst- 
bewußt auftretende  Schwvz  faßte  zweifelsohne  seine  schirm- 
herrlichen  Rechte  in  weitgehendem  Sinne  auf.  wie  anderseits 
Einsiedeln  von  jeher  sorgfältigst  bemüht  war,  seine  ökono- 
mischen und  finanzpolitischen  Angelegenheiten  selbsteigen  zu 
ordnen,  soweit  immer  angängig;  möglich  war  es  freilich  vielfach 
nicht,  oder  erst  nach  langen  Kämpfen.  Die  Geschichte  des 
Stiftes  liefert  hiefür  Belege  auf  gar  manchem  Blatte. 

Daß  Schwyz  im  konkreten  Falle  in  fast  unbegreiflicher 
Härte  gegen  Kinsiedeln  vorging,  dazu  mochte  es  —  wenigstens 
teilweise  —  Grund  in  der  damaligen,  anscheinend  überaus 
prekären  Finanzlage  des  Stiftes  haben;  hinsichtlich  der  dem 
Stande  Zug  gegenüber  bekundeten  Haltung  wird  die  oben  an- 
gedeutete politische  Krwägung  mitbestimmend  gewesen  sein. 

Gerade  um  jene  Zeit  wurde  das  Stift  zudem  von  einem 
äußerst  schweren  Unglück  betroffen  durch  den  Brand,  det  in 
der  Nacht  vom  '24.  April  U6f>  die  Klosterkirche  größtenteils 
einäscherte  und  große  Bedrängnisse  zur  Folge  hatte,  unter 
anderm  auch  die,  daß  Schwyz  das  Stift  total  unter  Kuratel  stellen 
und  die  ökonomische  Leitung  ganz  in  seine  Hände  nehmen 
wollte.1) 

Am  20.  Februar  14b\S  traten  die  Schiedsrichter  zur 
Hauptvcrhandlung  in  Kinsiedeln  zusammen.  Sie  waren 
geteilter  Meinung  und  wieder  lag,  wie  vor  41  Jahren,  die 
Entscheidung  in  der  Hand  des  Obmanns.  Die  schwyzerischen 
„Sätze"  waren  für  Aufhebung,  die  zugerischen  für  Anerkennung 
des  Kaufes;  deren  schiedsgerichtliche  Urteile  lagen  beidseits 
schriftlich  vor.  Die  Geteiltheit  der  Meinungen  tat  Hudolf 
Schiff  mann  „leid";  er  erbat  und  erhielt  Aufschub  zur 
Abgabe  des  Stichentscheides,  um  allfällig  weitem  Rat  noch 
einzuholen.    Der  Entscheid  des  Obmanns,  der  das  Dalum  des 

')  Siehe  Näheres  hierüber  bei  Kingholz,  Kinsiedeln  I. 


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92 


14.  März  14681)  trägt,  fußt  wesentlich  auf  dem  Seitens  Schwyz 
vertretenen  Standpunkte  und  hebt  somit  den  getroffenen  Kauf 
förmlich  auf. 

Der  zugerische  Standpunkt :  der  Kauf  sei  von  Zug  nicht 
gesucht,  sondern  ihm  angeboten,  auch  Kinsiedeln  mehr  Vor- 
ais Nachteile  bietend,  sei  redlich  und  ehrlich  —  mit  Wissen 
und  Zustimmung  von  Ammann  Beding  —  abgeschlossen  worden, 
linde  nunmehr  auch  Anerkennung  der  Leute  von  Menzingen,  die 
früher  dagegen,  nun  dafür  wären,  sofern  man  ihnen  nur  das 
Gotteshausgericht  belasse;  Kinsiedeln  habe  schon  andere  Hechte 
veräußert,  so  den  Kirchensatz  zu  Xeuheim,  ohne  jeglichen 
schwyzerischen  Widerspruch,  wie  andere  Gotteshäuser  auch, 
so  z.  B.  Zürich,  Kappel,  Engelberg,  Wettingen,  die  ähnliche 
Verkäufe  unbeanstandet  getroffen ;  dürften  derartige  Käufe  nur 
mit  Zustimmung  der  Gottcshausleute  geschehen,  würden  letztere 
und  nicht  Kinsiedeln  faktisch  als  Eigentümer  erscheinen : 
enthält  unläugbar  gewichtige  Rechtsmomente,  die  —  bei 
objektiver  Würdigung  —  überzeugend  wirken,  auf  jeden 
Fall  aber  dem  schwyzerischen  Vorwurf  unkorrekten  Handelns 
jeglichen  Boden  entziehen,  was  übrigens  im  Spruche  auch 
ausdrücklich  anerkannt  wird.  Zwei  Umstände  sind  es  dann 
aber,  welche  dem  Standpunkte  derer  von  Schwyz  zum  Siege 
verhalfen  (Widerspruch  vieler  Gotteshausleute;  mangelnde 
Zustimmung  des  Kastenvogtes).2) 

')  Die  L  ikiunic  —  je  im  Doppol  iti  den  Archiven  Schwyz  und 
der  Stadl  Zug  -  ist  ein  umfangreiches  Dokument  von  acht  eng  ge- 
schriebenen Folioseiten.  Von  ihr  kann  fast  gelten,  was  von  der  ösler. 
Krbeinigung,  die  bei  der  allg.  Bundeserneuerung  von  1471  nach  ver- 
schiedenen Bunde^hrielen.  denen  noch  andere  folgen  sollten,  verlesen 
wurde;  es  hiel'>  von  ihr,  es  war  so  gar  „ein  grolior  mächtiger  Brief, 
der  kein  end  Inn  wollt  ....  und  war  es  schon  einliefe,  da  man 
essen  sollt",  weshalb  die  Vorlesung  der  resticrenden  Bundesbriefe  unter- 
blieb und  die  betreffenden  Orte  ohnedies  als  Bundesgenossen,  wie 
bisher,  anerkannt  wurden.    (Hilty,  Bundesverfassungen  81). 

»)  Wohl  mit  Hecht  halt  Blumer  (I.  23!))  diese  zwei  Punkte  für 
die  entscheidenden. 


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93 


Bei  unserer  —  allerdings  auf  ganz  andern  Rechtsan- 
schauungen  basierenden  —  Würdigung  der  Verhältnisse  muU 
namentlich  eines  auffallen :  das  Fehlen  jenes  Grundes,  der  für 
sich  allein  schon  hingereicht  hätte,  die  Loslösung  der  Einsied- 
lischen Hechte  zu  motivieren,  in  den  Schlußsätzen,  welche 
Zug  dein  Schiedsgerichte  vorlegte.  Während  heute,  vom 
Gesichtspunkte  der  Einheit  in  Gesetzgebung,  Verwaltung  und 
Rechtsprechung  au«  innert  dem  Kantonsgebiete  ein  Hauptgewicht 
darauf  gelegt  würde,  Hechte,  welche  ein  auswärtiger  Gutsherr 
nach  dieser  Richtung  hin  übt,  friedlich-schiedlich  auszulösen 
und  sie  in  den.  kaut.  Organismus  einzubeziehen:  sucht  man  unter 
den  Anbringen  der  damaligen  Zuger  Magistraten  vergeblich  nach 
einem  solchen  oder  ähnlich  lautenden  Motive.  Man  wird  in 
der  Annahme,  das  gegenseitige  Hinüberlangen  in  die  Rechts- 
sphärc  des  andern  Teiles,  so  wie  es  den  Hechtsuchenden  gerade 
eben  paüte  und  den  Abt  zu  so  vielen  Klagen  veranlagte,  sei 
gar  nicht  derart  empfunden  worden,  um  darnach  zu  trachten, 
diesem  Zustande  ein  gründliches  Ende  zu  bereiten.  Schieds- 
richter und  Obmann  scheinen  gleicher  Meinung  gewesen  zu  sein. 

Der  Entscheid  des  Obmanns  stützte  sich  auf  folgende 
Gründe:  Aus  den  Kundschaften  ergebe  sich,  dal.»  viele  Gottos- 
hausleute  deshalb  gegen  den  Kauf  gewesen,  weil  sie  das  Recht, 
im  Verarmungsfalle  durch  das  Kloster  ernährt  zu  werden,  mit 
dem  Uebergang  an  Zug  verlieren  würden;1)  ferner,  daß  die 
Gotteshausleute  einem  Abte  nur  gegen  die  Zusage,  sie  nicht 
7Ai  veräußern,  jeweilen  schwören,  was  der  jetzige  Abt  ebenfalls 
erklärt  habe;  ferners.  der  Hof  Xeuheim  bilde  einen  der  7  Ding- 
höfe, auf  welchen  das  Kloster  gewidmet  sei;  jeder  den  «Iben 
habe,  sofern  er  Anstände  mit  dem  Herrn  habe,  das  Recht, 


V  Ein  derartiges  Recht  stand  freilich  allen  cinsiedlischen  Got- 
tcshauslcuten  zu.  Aber  einen  praktischen  Wert  würde  dasselbe 
im  Bedarfsfälle  kaum  besessen  haben.  Das  Kloster  hatte  allerdings  im 
Dorfe  Kinsiedeln  „ein  Gotteshaus",  in  welchem  eine  beschränkte  Zahl 
verarmter  Gotteshausleute.  zunächst  solcher  aus  nächster  Umgebung. 
Pflege  fanden,  und  eist,  sofern  Statt  und  Platz  verfügbar  war,  auch  ent- 
fernter wohnende  Verarmte. 


94 

die  Sache  vor  die  7  Dinghöfe  zu  bringen,  daher  durch  Ver- 
minderung der  IHnghöfe  diesem  Hechte  ein  Kintrag  geschähe; 
ferner,  daß  Gotteshausleute  nur  mit  Zustimmung  des  Abtes, 
des  Vogtes  (Schwyz)  und  der  Gotteshausleute  selbst  gültig 
veräußert  werden  dürfen;  ferners  daß  eine  päpstliche  Bulle 
bei  Strafe  des  Hannes  den  Verkauf  von  Gotteshausleuten  ver- 
biete: der  Kauf  ohne  Zustimmung  der  geistlichen  Obern  des 
Klosters,  auch  ohne  dringende  Not,  geschehen  sei;  daß  auch 
die  von  Schwyz  denen  von  Zug,  welchen  übrigens  aus  dem 
Kaufe  kein  Vorwurf  gemacht  werden  dürfe,  betreffend  die  hohen 
Gerichte  im  Gotteshausgebiete  genügliche  Zusicherung  gegeben, 
ihnen  diesfalls  nicht  hinderlich  zu  werden. 

Kine  ruhige  Prüfung  wird  den  Entscheid,  wenn  auch 
nicht  korekt.  so  doch  begreiflich  linden.  Manches  an  der 
Angelegenheit  bleibt  unaufgehellt ;  vieles  daran  muß  auf  per- 
sönliche Rechnung  der  leitenden  Personen  gesetzt  werden. 
Und  des  Gedankens:  hätten  damals  zwischen  Schwyz  und 
Kinsiedeln  gute  Beziehungen  obgewaltet,  wäre  der  Kauf  unan- 
gefochten gelilieben,  wird  man  nicht  los. 

*  * 

Sowohl  das  Stift  Einsicdeln  und  seine  Gotteshausleute, 
als  die  Stände  Zug  und  Schwyz  fanden  sich  bald  mit  dem 
Obmannsspruche  ab  und  zwar  auf  eine  so  lange  Zeit  hin.  daß 
angenommen  werden  kann,  man  habe  sich  bei  Aufrechthaltung 
der  bisherigen  Ordnung  allseilig  wohl  und  zufrieden  befunden: 
denn  volle  '211  Jahre  dauerte  der  durch  den  Spruch  vom 
14.  März  14138  bestätigte  bisherige  Hechtszustand  weiter:  erst 
1671)  nämlich  wurde  verwirklicht,  was  durch  den  mehrer- 
wähnten Kauf  beabsichtigt  war. 

Indirekte  Veranlassung  hiezu  hol  ein  Kompetenzkon- 
flikt, der  sich  zwischen  K  i  n  s  i  e  d  e  1  n  und  dem  Stadt-  und 
Amirat  von  Zug  erhoben  hatte  und  tatsächlich  einen  Fall  be- 
traf, bei  welchem  es  fiaglich  war:  ob  nur  das  Gottcshausgerichl, 
oder  nur  das  kaut.  Großgerieht.  oder  am  Ende  beide  mitein- 
ander kompetent  seien,  einen  Entschädigungsprozeß,  der  tl><5 
angehoben  wurde,  zu  entscheiden, 


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95 


Es  handelte  sich  darum:  ob  oberhalb  der  zu  Gottes- 
hausgütern gehörenden  Edlibach-Mühle,  gerade  südlich 
unterhalb  des  Dorfes  Lienzingen  eine  neue  Mühle  gebaut 
werden  dürfe  oder  nicht.  Urteile  des  kantonalen  Gerichtes 
und  des  Gotteshaus-Gerichtes  widersprachen  sich.  Einsiedeln 
bestritt  das  Recht  zur  Errichtung  einer  neuen  Ehehafte,  ohne 
daß  der  Besitzer  der  altern,  eben  der  Edlibachmühle,  ent- 
schädigt werde.  Mit  Bezug  darauf,  daß  das  Wasser,  das  auf 
die  neu  zu  bauende  Mühle  geleitet  werden  wolle,  auf  Gottes- 
hausgut entspringe,  verlangt  Einsiedeln  die  Erledigung  des 
Streites,  in  den  3  Parteien,  nämlich  der  Edlibachmüller,  der 
Verkäufer  von  Wasser  für  die  neue  Mühle  und  derjenige,  der 
selbe  bauen  wolle,  verwickelt  waren,  durch  das  Gotteshaus- 
Gericht.  Der  Hat  von  Menzingen  und  der  Stadt-  und  Amt-Rat 
waren  der  Meinung:  entscheidend  für  das  Forum  sei  der  Platz, 
auf  welchem  gebaut  werden  wolle  und  dieser  sei  nicht  Gottes- 
hausgut. Es  wurde  Anerkennung  des  in  Sachen  ergangenen 
Urteils  des  Großgerichtes  vom  15.  Dez.  K>7f>  verlangt. 

In  richtiger  Erkenntnis  der  Sachlage  erklärte  der  Abt 
mit  Schreiben  vom  23.  Januar  1677 1\  daß  der  Anstand  sowohl 
vor  sein  Gotteshaus-Gericht,  als  vor  das  kantonale  Gericht  in 
Zug  gehöre;  er  schlug  dann  zur  Austragung  der  Angelegenheit 
eine  Konferenz  in  Zug  vor.  Das  wurde  beidseits  war 
guter  Wille  hiefür  vorhanden  —  bereitwillig  angenommen. 
Die  Konferenz,  die  am  12.  August  1677  stattfand,  führte  zu 
einer  Verständigung  und  gütlichen  Austragung  des  Konfliktes 
und  des  Streitanstandes  selbst:  Die  Mühle  (jetzt  noch  Bach- 
mühle geheißen)  wurde  als  Ehehafte,  d.  h.  als  solche  für  alle 


')  Kur/  vorher  XII.  1*>7I>)  hatte  der  Gotteshaus-Aminann 
Karl  Hegglin,  zu  Itretlingen,  ihm  gemeldet:  er  habe  auflragsgcmäU 
diesfalls  in  Zug  sieh  bemüht.  Die  Standeshäupter  gehen  sieh  zwar 
den  Ansehein,  die  Uechte  Kinsiedelns  zu  sehirmeu.  allein  „sie  gand  mit 
dieser  Maden  uinl»  ;ils  wie  ».  v.  ein  Katz  uinhen  heiüen  hirsch  (Hirsbrei) 
und  wil  derselbig  niemer  reeht  sich  belasten  und  dünkt  mich,  zum  teil  un- 
maßgeblich, je  entschiedener  Kiiisiedcln  auftreten  würde,  desto  besser 
würde  es  sein. 


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96 


Zeiten,  unerkannt,  die  Entschädigung  an  den  Edlibaehmüller. 
statt  der  verlangten  k2(M)0  Gulden  auf  100  Gulden  festgesetzt  und 
jeder  1'rozel.i parte i  die  Kosten  hälftig  überbundcn. 

Diese  Verständigung  leitete  eine  andere  in  die  Wege, 
nämlich  dasjenige,  das  1464  angestrebt  worden,  nunmehr  zur 
Tat  werden  zu  lassen.  Was  damals  nicht  zu  Stande  kam, 
Stand  gegen  Stand  kämpfen  und  ringen  lief.),  jetzt  vollzog  es 
sich  * —  ohne  Einspruch  von  irgend  welcher  dritter  Seite  — 
glatt  und  friedlich.  Durch  Erkunde  vorn  13.  Januar  167H 
übertrug  Abt  Augustin  II.  Reding  von  Hiberegg (1670— 169t?) 
uud  der  Konvent  von  Einsiedeln  einer  ganzen  Gemeinde 
Monzingen  und  den  Gotleshausleuten  zu  Aegeri  alle  im 
llofrodel  enthaltenen  und  geüblen  Hechte  in  Monzingen,  Aegeri 
und  Baar  samt  den  auf  Gotleshausgülern  bisher  gelegenen 
Lasten  an  Fall,  Ehrschatz  und  Fa(.>nachthühnern.  ebenso  das 
sog.  Gotteshaus-Gericht.  Ausgenommen  und  dem  Stifte1)  vor- 
behalten werden  einzig  die  demselben  zustehenden  ,.Geld-Grund 
uud  Bodenzinse. "  Alle  diese  Rechtsnmen  werden  nun  abgetreten, 
aber  nicht  zu  unbedingt  freiem  Eigentume.  sondern  in  der 
Form  eines  vom  Stifte  Einsiedeln  empfangenen  Lehens'2) 
mit  der  Verpflichtung,  jeweilen  nach  Erwählung  eines  Abtes 
innert  Jahresfrist  das  Lehen  neuerdings  zu  empfangen  und  als 
„Lehanerkantuis"  dem  neuerwählten  Abte  von  jeder  Gemeinde 
je  10  Dukaten  oder  4f>  Zugergulden  zu  erlegen,  wogegen  die 
Abgeordneteri  gastfrei  gehalten  und  ihnen  mit  einer  „Discretion 
oder  Verehrung"  begegnet  werden  soll.  Würde  das  Lehen 
innert  Jahresfrist  nicht  nachgesucht,  so  wäre  der  Lehen- 
schilling doppelt  zu  entrichten. 


*)  Kurz  vorher  (KVs8)  hatte  Kinsiedelu  auf  das  Patronatsrecht 
in  Otarugeri  verzichtet. 

')  Die  von  Kinsiedeln  hier  gewählte  Form,  in  welcher  der  Kauf 
erscheint,  macht  der  Diplomatie  des  Stiftes  .»He  Ehre.  Auch  finanz- 
politisch hat  letzteres  bedeutend  bosser  den  Handel  abgeschlossen,  als 
wie  er  IWi  projektiert  war.  Mehr  als  einen  IV*  Mal  hohem  Auskaufs- 
preis hat  es  erwirkt  —  ein  ^utes  Krgehnis.  auch  dann  noch,  wenn  man 
erwägt,  datt  inzwischen  der  Geldwert  stark  gesunken  war. 


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97 


Um  diese  Rechte  hatten  Menzingen  und  Aegeri  8200  Zuger- 
gulden  zu  zahlen,  Menzingen  erlegte  sofort  4200  und  Aegeri 
1600  Gulden  und  den  liest  erstere  Gemeinde  mit  900  Gulden 
am  17.  November  gleichen  Jahres  und  Aegeri1)  am  25.  des- 
selben Monats  noch  if)00  Gulden. 

Somit  traf  es: 

der  Gemeinde  Menzingen  samthaft  5100  Gl.  =  6*2,196% 
Aegeri  „        :S100  „  =  37,804% 

»200  Gl.  =  100n/0 

Hieraus  ergibt  sich  auch,  in  welchem  Umfange  damals 
Gotteshausgüter  in  Menzingen  und  Aegeri  sich  vorfanden; 
in  Baar  war  dies  zu  jener  Zeit  schon  gar  nicht  mehr,  oder 
nur  in  unbedeutendem  Masse,  der  Fall,  wetihalb  die  Gemeinde 
auch  mit  keinen  Auskaufkosten  belastet  wurde. 

Durch  diese  Uebereinkunft  wurde  die  Stellung  der  bis- 
herigen Gotteshausleute  eine  wesentlich  andere:  dem  Kantone  und 
der  Heimatgemeinde  gegenüber  halten  sie  gleiche  Hechte  und 
Pflichten;  gegenüber  dem  Stifte  Kin siedeln  waren  sie  von  da 
an  nur  mehr  für  ablösbare  Kapital-  und  Zins  Verpflichtungen 
haftbar  und  dann  noch  zur  Krinnerung  an  frühere  Lehen  pflichtig- 
kcit  —  anläßlich  Krnennung  eines  Abtes  —  dazu  verhalten, 
um  das  Lehen  zu  bitten  und  die  Lehensptticht  klingend  zu 
dokumentieren. 

Das  Stift  faüte  die  jeweilige  Xeubelehnung  beim  Amts- 
antritt eines  Abtes  rechtsförmlich  als  „Huldigung"  und  die 
anläLiliche  Zahlung  des  „Lehenschillings*'  als  eine  im  Sinne 
der  frühern  Khrschätze  zu  machende  Abgabe  auf.  Aegeri2) 
und  Menzingen  kamen  dieser  Aufgabe  innert  der  verhältnis- 


■)  Den  in  M  Originalen  gefertigten  und  Cur  die  Archive  Umsiedeln, 
Menzingen  und  Aegeri  bestimmten  Kaufbrief  besiegelt  für  das  Stift :  Abt 
Augustin.  für  die  Gemeinde  Menzingen:  Hauptmann  Ulrich  Schön 
um!  für  die  Gemeinde  Aegeri:  Heinrich  Ken,  alt  Ammann. 

2)  Genial;  eigenem  Ktikette-t  ebereinkonmu-n  mit  Menzingen 
vom  X'.   KJ79  hatte  Aegeri   bei  diesen  Staatsaktionen  stets  den 

Vortritt,  die  Führung,  auch  den  Sprecher  zu  steiler». 

G.-chi«-htsf.d.  IM.  LXJI  7 


98 


mäßig  kurzen  Zeit  von  22  Jahren  drei  Mal,  nicht  ohne 
berechtigtes  Widerstreben,  nach,  nämlich  bei  den  Amtsantritten 
der  Aebte  Raphael  Gottrau  (1692/98),  Maurus  von  Roll 
(1698—1714),  auf  Resignation  des  Vorgängers  gewählt,  und 
Thomas  Schenklin  (1714—34). 

Die  „Huldigung"  ging  mit  zeremoniöser  Feierlichkeit  vor 
sich.  Das  Stift,  seine  urkundlichen  Rechte  und  ökonomischen 
Interessen  wahrend,  lehnte  das  Ansinnen  oder  die  Beschwerde 
ab,  daß  die  ehemaligen  Gotteshausleute  schon  nach  7  Jahren, 
abermal  und  zudem  nicht  auf  Todfall,  sondern  auf  Resignation 
hin,  den  Ehrschatz  erlegen  müssen.  Es  stützte  sich  auf  den 
Wortlaut  des  Kaufes  von  1679,  wornach  dies  bei  jeder  Neu. 
beectzung  der  Abtswürde  ausnahmslos  zu  geschehen  habe. 

Die  erste  Belehnung  fand  statt  am  11.  April  169:1  die 
zweite  am  lf).  Juni  1700  und  die  dritte  am  11.  August  17 lf>.1) 
Von  l  < ;$f>—  98  regierten  die  Aebte  Nikolaus  Imfeid,  Marian 
Müller  und  Beat  Ruttel ;  davon,  dato  je  bei  deren  Amtsantritt 
Belehnung  erfolgte  und  Khrschatz  entrichtet  wurde,  ist  nichts 
bekannt.  Vermutlich  haben  Aegeri  und  Menzingen  bei 
gegebenen  Anlässen  sich  still  und  ruhig  verhalten,  und  winden 
sie  von  Eiusiedeln  auch  nicht  daran  erinnert,  der  aisgemach 
antiquiert  gewordenen  Vorschrift  praktische  Folge  zu  gehen, 
l  ud  so  dürfte  ein  weiteres  Stück  mittelalterlicher  Rechlssütcn 

'  i  Im  >lil'Narcliiv  KüedeilHn  liefen  drei  diesfall^e  Vernale.  Aus 
di«'M«u  inil  «Tj4"l/li'*lnT  I  inslandlichkeil  al^clatMcn  Schriftstücken  ist 
al'e  lei  zu  ci>e!a'U  /uuaclisl  di»*  Ilauptsai'iic.  nämlich  die  Srilons  Ac-en 
(Ml'Clriir    iiihI   Sellens    des  neuen   Würdenträgers  sofort  (TtciltC  Leiten- 

überlra^ua  ; :  .laun  die  Zahlung  der  .0  I  Hikaten  oder  i0  I.MiiU|a!et 
als  I  rlii'ii i!  liu^  :  leiners  -e«  IneM  .1«'-  „l'reimüt! \  :<-n  "  ;  1 1  *  1 1  •  *  1 1  *  *  1 1  <ir- 
sehenke-  l  '.rw  ilnitin-  ;  1  >|»aiK^!ie  I  >n l » I .  »m»  an  jeden  <!<'''  i  <  ie~a»id|eu. 
je  I  Pil'T.I*-ii  in  AmM  rarlit  et  -rl  icinenden  l  n*l  1 1  und  eben  soviel 
den  i!  1  ii  ü'j*:'.  waren  deren  iiianchma'  bis  auf  -\  da  >.  so  Jal.i  Killsiedeln* 
(iewmn  r,ii  kleiner  war.  Aus  dm  Seil  j  ueken  ersehen  wir  dann 
auch  Mi.  \a:ii''n  der  \\>  jeor  IaHm.  Zeit  und  Stund«'  der  Ankunft. 
An.  ('..•  di--  l.p'h  mi  I '  •  ii  di'*  Au  Iii'.!/  st  .iHi'aad  ebenso  die  Namen 
d-T  ::.,.-'l:.a:  -u  l>r  L  iter  de-  AI  t^s.  \vn  In  im  Abte  und  in  welcher 
liv'ii;ri!i  •  ■!•        c:i  dm  11«'.  \W"  -U'l'i-n  niuMe. 


99 


—  hier  durch  beidseitiges  Stillschweigen  —  zum  Ausklingen 
gekommen  sein. 

Im  Stiftsarchiv  Einsiedeln  liegt  eine  von  1498  datierende 
Handschrift,  die  mit  den  Worten  endet: 

Und  ich  war  fast  fro 
Üo  ich  schreib:  Gratias  deo. 
Mir  gehts  ähnlich,  dem  Leser  wahrscheinlich  auch. 


Die 


Wuotansage  im  alten 

Luzern. 


Von 

Dr.  Renward  Brandstetter. 


Vorwort. 


Unter  den  Lesern  unseres  Geschichtsfreund  werden  nicht 
selten  Stimmen  laut,  derselbe  bringe  allzuviel  Veröffentlich- 
ungen, welche  nur  für  die  Vertreter  der  strengen  Forschung 
Wert  haben,  aber  für  einen  weitern  Kreis  nicht  genießbar  seien. 
Diese  Aussetzung  ist  nicht  ganz  grundlos.  Nun  gibt  es  ein 
Stoffgebiet,  das  den  gebildeten  Laien  und  den  Fachmann  in 
gleicher  Weise  anziehen  kann,  das  der  Volkskunde;  und  die 
Archive  um  den  Vierwald stättersee  bergen  ein  Fidle  noch  un- 
veröffentlichten Materials.  Es  wäre  daher  gewiü  kein  übler 
Gedanke,  unsere  historischen  Schatzkammern  nach  dieser 
Richtung  hin  auszubeuten  und  das  Gewonnene  im  Geschichts- 
freund niederzulegen. 

Wenn  wir  an  die  Realisierung  dieses  Planes  gehen  wollen, 
so  müssen  wir  zuvörderst  über  die  Methode  im  klaren  sein. 
Ks  wurde  gesagt,  diese  Veröffentlichungen  sollen  so  beschaffen 
sein,  daL  sie  das  gebildete  Publikum,  wie  den  exakten  Forscher 
zu  befriedigen  vermögen.  Dieses  Ziel  würde  nun  sicher  nicht 
erreicht,  wenn  wir  uns  mit  einem  bloKcti  Abdrucke  des  vor- 
handenen Materials  begnügen  wollten;  nein,  unser  Leserkreis, 
wie  wir  ihn  uns  denken,  zieht  eine  Darbietung  des  Stoffes  in 
wissenschaftlicher  Verarbeitung  und  künstlerischer  Ausge- 
staltung vor.  Als  Form,  welche  jeweilen  diesen  Stoff  aufzu- 
nehmen hat,  werden  wir  am  zweckdienlichsten  die  der  Mono- 


104 


graphie  massigen  Umfanges  wälilen.  Und  wenn  wii  uns  noch 
darauf  besinnen,  wie  eine  solche  Kinzelarbeit  einen  wirkungs- 
vollen Abschluß  gewinnen  könne,  so  werden  wir  zu  dem 
Resultate  kommen,  wir  müßten  aus  dem  Dunkel  der  Aichive 
heraustreten  und  einen  Ausblick  auf  dasjenige  volkskundliche 
Gut  tun,  welches  aus  der  betreffenden  Sphäre  noch  heute,  im 
Volksmunde,  in  großem  oder  geringem  Resten,  lebt. 

Ich  will  es  nun  versuchen,  zwei  Monographien  zu  schaffen, 
welche  dem  soeben  entwickelten  Programm  entsprechen  und 
so  als  Probe  und  Vorbild  dienen  können.  Zwei  Vorbilder 
müssen  es  sein,  weil  das  archivalische  Material,  wie  ich  es 
überblicke,  auch  von  zweifacher  Beschaffenheit  ist:  Zusammen- 
hängende Texte  oder  zerstreute  Notizen.  Als  Muster  für  die 
Bearbeitung  von  Material  der  ersteren  Art  mag  nun  die  hier 
vorliegende  Monographie:  „Die  Wuotansage  im  alten  Luzern" 
gelten,  als  Muster  für  die  zweite  Art  die  Monographie,  welche 
folgen  wird:  „Im  Armen  Buoben  Lüben." 

Was  dann  die  Fortsetzung  und  Vollendung  des  Unter- 
nehmens betrifft,  so  meine  ich,  hier  liege  ein  schönes  Arbeits- 
feld für  jüngere  Kräfte  vor. 


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Orientierung. 

1.  Es  sind  vier  Sagenkreise,  zu  deren  historischer  Er- 
forschung sich  Onellenmaterial  in  den  Archiven  Luzerns  vor- 
lindet:  Die  Wuotansage.  die  Pontius-Pilatussage,  die  Holandsage 
und  die  Tannhäusersage.  Das  uinfangrcichste  Material  gehört 
der  Pontius-Pilatussage,  das  interessanteste  der  Wuotansage 
an.  Die  vorliegende  Veröffentlichung  befaßt  sich  mit  der 
Wuotansage.    Die  Arbeit  zerfällt  in  drei  Teile: 

Der  erste  Teil  ist  der  literarischen  und  volkskundlichen 
Untersuchung  der  Wuotansage  im  alten  Luzern  gewidmet;  er 
beginnt  damit,  daß  er  den  Stand  des  Volksglaubens  im  alten 
Luzern  überhaupt  schildert;  dann  beschreibt  er  in  knappen 
Zügen  den  Gegenstand  der  Abhandlung,  d.  h.  die  Wuotansage, 
mit  besonderm  Hinblick  auf  ihre  Ausgestaltung  in  Luzern, 
darauf  behandelt  er  die  Quellenfrage,  er  bespricht  die  Hand- 
schriften dieser  Sage,  die,  dem  16.  und  angehenden  17.  Jahr- 
hundert angehörend,  sich  alle  auf  der  Bürgerbibliothek  Luzern 
befinden;  in  Verbindung  damit  wird  auch  das  Notwendige 
über  den  Verfasser  dieser  Texte,  welcher  der  bekannte  Stadl- 
schreiber Kenward  Gysat  ist.  zu  sagen  sein:  ist  etwa  eine 
Partie  dieser  Sagen  schon  ediert,  so  nrnl»  auch  eine  Ausein- 
andersetzung mit  dieser  Veröffentlichung  erfolgen:  zuletzt  schlägt 
dieser  erste  Teil  eine  Einteilung  der  vorhandenen  Wuotansagen 
vor,  in  drei  Gruppen,  und  motiviert  diese  Einteilung.  —  Der 
zweite  Teil  gibt  den  Abdruck  der  vierundzwanzig  auf  uns 
gekommenen  Einzelsagentexte,  nach  den  drei  Gruppen  geordnet. 
Jedem  Einzeltext  geht  eine  knappe  Einleitung  voraus,  welche 
die  betreffende  S;ige  nach  ihren  Hauptzügen  charakterisiert, 
die  l'ebcreinstimmungen   mit   den   andern   Sagen    und  die 


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106 


Abweichungen  von  ihnen  markiert ,  auch  wohl  wichtige 
sachliche  und  sprachliche  Momente  erörtert.  Am  Ende  jedes 
Textes  stehen,  wo  nötig,  sprachliche  Erläuterungen,  wie  sie 
für  ein  weiteres  lesendes  Publikum  wünschbar  sind.  —  Der 
dritte  Teil  behandelt  die  Schicksale  der  Wuotansage  in  Luzern 
von  der  Cysatischen  Zeit  bis  heute.  Und  wenn  so  Vergangenheit 
und  Gegen wait  an  unserm  Auge  vorübergezogen  sind,  so  wird 
die  Abhandlung  schlicssen  mit  einem  Ausblick  auf  die  Zukunft, 
d.  h.  auf  das  mutmaßliche  Ende  der  Wuotansage  in  Luzern. 
Für  die  in  diesem  dritten  Teil  vorgeführten,  in  der  heuligen 
Mundart  erzählten  Sagentexte  finden  sich  die  sprachlichen 
Erläuterungen  am  Schluß  der  Abhandlung.  §  78.  Der  Leser 
verfährt  am  zweckmäßigsten  wenn  er,  bei  diesen  mundartlichen 
Texten  angelangt,  was  mit  §  40  eintritt,  zuerst  dieses  Glossnr 
durchliest. 


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I.  Teil. 


Literarische  und  volkskundliche  Unter- 
suchung 

der  altluzernerischen  Wuotansage. 


Der  Stand  des  Volksglaubens  im  alten  Luzern. 

2.  Unser  Gewährsmann,  Renward  Cysat,  spricht  es 
mehrere  Male  aus,  zu  seiner  Zeit,  besonders  in  seiner  Jugend, 
seien  die  alten  Volkstraditionen  in  Luzern  noch  äußerst  lebendig 
gewesen.  Kr  hat  uns  auch  eine  Notiz  hinterlassen,  die  uns 
hübsch  in  diese  Verfassung  der  Luzerner  Volksseele  hinein- 
blicken läßt,  die  uns,  in  sozusagen  amüsanter  Weise,  zeigt, 
nicht  nur,  wie  fest  man  an  die  dämonischen  Mächte  glaubte, 
sondern  auch,  auf  welchem  Fuß  man  mit  ihnen  verkehrte. 
Diese  Steile  steht  in  (Lysats  Kollektanecn,  G  24ctf>  und  lautet : 

Hatt  sich  vorZyten  begeben,  das  den  Weggissern  jn  diser 
jrer  Allp  von  Gespenst,  so  daselbst  jn  der  Höhe  vnd  vmb  die  Alp 
jm  Bärenziugel  bis  hinab  jn  jre  eigne  Allp  jm  Langen  Moss1) 
vmbgeschweibet  vnd  ettwan  gesehen  worden,  an  jrem  Vych 
vil  Schadens  bcschehen.  Durch  was  Vrsach  oder  verborgen 
Vrtheil  Gottes  sich  solches  begeben,  das  lass  jch  mines  Theils 
an  die  Geleerten,  wie  ouch  das  zwyfach  Hemediurn,  so  die 
Vnderthanen  oder  Landtlütt  von  Weggis  A°.  Ii>ü0  gebrncht. 
Nämlich  das  sy  einst hcils  ein  gemeinen  Grützgang  vnd  Bettfart 
vff  das  Ort  gethan,  anderstheils  aber  einen  Tüffelbeschwörer 
dahin  berüefft,  das  Gespenst  da  dannen  zuo  beschwören.  War 
jst  es,  das  diso  Gfar  domalen  sich  gestellt  vnd  vffgehört;  da 


Digi! 


108 

nun  ein  Theil  des  Pöffels  solches  dem  Grützgang,  der  ander 
aber  dem  Tüffelbesehwörer  zuomisst.    Rechte  Christen  aber 
sollen t  vff  der  Tüffelbeschwörern  verbottne  Künst  nitt  achten. 
')  „Sumpfwiese",  aber  hier  Flurname. 

Wie  eng  die  alten  Traditionen  mit  dem  Volksleben  ver- 
bunden waren,  zeigt  eine  andere  Notiz  Cysats,  Cys.  Koll.. 
1>  64a,  welche  besagt,  das  Abhalten  einer  wilden  .lagd  halxj 
im  alten  Luzern  zu  den  Volksbelustigungen  gehört.  Cysat 
nennt  sie  Bolstcrnacht  oder  Stäggelenjagd.  Bolster,  im  heutigen 
Luzern  nur  noch  im  Deminutiv  Bolsterli,  auch  Bausterli  ge- 
sprochen, gebräuchlich,  bedeutet  Gespenst;  und  Stäggele  — 
Cysat  schreibt  stets  so,  die  meisten  schweizerischen  Mundarten 
sagen  aber  Slräggele  —  ist  ein  herumziehender  weiblicher 
Dämon.  Am  längsten  hat  sich  dieser  Volksgebrauch  im  luzer- 
nischen Entlebuch  erhalten,  und  die  Leute  erzählen  jetzt 
noch  davon. 

Anno  lf>7  < .  Die  Bolsternächt,  so  man  hie  das  Stäggclen- 
jagen  genempt.  die  dry  Donstag  Nacht  vor  Wiehnachten.  ein 
gar  vngestüm  Wasen  vnd  Boldern  durch  die  Statt,  von  alltem 
här  allso  jn  ein  Gwonheit  gebracht,  jsl  abgestellt  vnd  ewig 
verbot  ten. 

8.  Mit  den  Darlegungen  des  vorigen  $  scheint  nun 
eine  andere  Notiz  Cysats  nicht  zu  harmonieren,  die  dahin  geht, 
in  Folge  der  eifernden  Tätigkeit  des  Klerus,  besonders  der 
.Jesuiten,  die  seit  lö<4  in  Luzern  wirkten,  sei  der  Volksglaube 
sozusagen  ausgerottet  worden.  Aber  diese  Bemerkung  Cysats 
entspricht  sicher  nicht  den  Tatsachen.  Die  Volksagen  mögen 
sieh  damals  für  einen  Augenblick  ins  Dunkel  zurückgezogen 
haben,  und  unter  diesem  Lindruck  mag  Cysats  Notiz  entstanden 
sein.  Wären  die  alten  Traditionen  damals  erstorben,  wie 
konnte  dann  heute  noch  relativ  so  viel  davon  existieren  1  .la 
der  folgende  Paragraph  wird  zeigen,  dal.)  nicht  einmal  in  der 
Seele  des  feingebildeten  Cysat  selber  eine  Erschütterung  des 
naiven  Glaubens  ausgelöst  wurd;\ 

Die  Eingangs  dieses  Paragraphen  genannte  Notb  findet 


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109 


sich  im  Anschluß  an  die  Erzählung  einer  Wuotansage,  Cys. 
Koll.  E  333b  und  lautet: 

Sydhar  aber  das  vnsre  flyssige  Seelsorger  vnd  besonders 
sydt  dem  lö74ten  Jar  har,  da  die  hochgeleerten  vnd  würdigen 
geistlichen  Vätter  vnd  Priester,  die  Jesuiter,  allhie  by  vns 
yngesctzt  worden,  die  sich  dann  sonderlich  dessen  beflissen, 
jn  der  Bycht  vnd  an  Cantzlen  solche  vnd  andre  aberglöubigische 
verbottne  Sachen,  deren  dann  die  Wellt  voll  war,  vsszelöschen 
vnd  vss  der  Menschen  Köpffen  ze  bringen,  so  hört  man  von 
disein  Gespenst  nüt  meer,  lasst  sich  ouch  sidhar  hie  by  vns 
weder  sehen,  hören,  noch  mercken. 

4.  Nachdem  wir  soeben  in  das  Herz  des  Volkes  geschaut, 
wollen  wir  jetzt  auch  einen  Blick  in  Cysats  eigene  Seele 
werfen.  Cysat  erklärt  an  mehreren  Orten  die  Sagen,  die  er 
doch  mit  so  viel  Wärme  erzählt,  für  einfälligen  Aberglauben, 
womit  sich  „der  gemein  Pöffel  äffen  und  bethören  lasse."  Aber 
wir  dürfen  unsern  Gewährsmann  hier,  in  dieser  einzigen  Ange- 
legenheit, nicht  ernst  nehmen.  Der  fromme  Stadtschreiber  war 
ein  intimer  Freund  des  Klerus  und  besonders  der  Jesuiten, 
und  er  hätte  es  nie  gewagt,  eine  von  diesen  Autoritäten  ab- 
weichende Meinung  auszusprechen.  Daß  er  aber  im  innersten 
Herzen  sein  ganzes  Leben  lang  daran  festhielt,  was  er  äußerlich 
bekämpfte,  zeigt  handgreiflich  eine  ganze  Zahl  von  Beweis- 
stücken, von  denen  die  drei  wichtigsten  hier  mitgeteilt  werden 
sollen. 

Im  ersten  Dokument  berichtet  Cysat,  wie  Behörden  und 
Klerus  die  Pontius-Pilatussage  für  Aberglauben  erklären  ließen, 
dann  aber  fährt  er  fort,  es  bleibe  dennoch  wahr,  daß  der  Pilatus- 
berg  von  Gespenstern  wimmle.  Als  Cysat  diese  Notiz  schrieb, 
war  er  schon  ein  Fünfziger,  und  die  Jesuiten  hatten  schon 
längere  Jahre  in  Cuzern  gewirkt.  Die  Notiz  steht  Cys  Koll.. 
C  143a. 

Aber  dz')  jst  wol  war,  das  diser  Berg,  besonder  jn  den 
Hobinen,  mitt  bösen  Gespcnstcn  treffenlich2)  beladen. 
')  .,Ü;is-'.  «)  „In  hohem  Masse1*. 


110 

Das  zweite  Dokument,  Oys.  Koll.,  G  219a  offenbart  den 
tiefen  Kindnick,  den  diese  Dinge  auf  Gysats  Gemüt  machten, 
ein  Kindruck,  der  bei  einem  Skeptiker  nicht  denkbar  wäre: 
es  „graset"  ihm.  wie  er.  am  hellen  Tag  und  in  größerer  Ge- 
sellschaft, eine  gespenstige  Stätte  betritt. 

£s  hallt')  die  gemeine  Tradition,  das  der  Exorcist  oder 
Beschwörer,  da  er  den  Geist  Pylatj  jn  disen  Seew  beschworen, 
sinen  Actum  gehallten  vff  dem  Spitz  dess  Bergs,  so  dem  Berg 
Pylati  glychsam  angewachsen,  vnd  sich  von  siner  Höhe  har, 
dem  Grat  vnd  dem  Widerfeld  naher,  von  Mittag  gegen  Xider- 
gang  vnd  gegen  Kntlibuoch,  zücht  vnd  das  Güpffj  geneinpt 
würdt.  Vnd  dessen  haben  die  Allten  Anzeig  geben  )  von  dem 
gevierten  Platz,  den  man  daselbs  vff  disem  Spitz  zeigt,  vngefnr 
einer  grossen  Stuben  oder  Sals  breit  jn  das  Geviert  gformiert. 
aller  vnfruchtbar  vnd  grassloss.  Was  nun  daruff  zehallten. 
setz  jch  den  Geleerten  vnd  Verstendigeu  heim:  zwar,  da  jch 
vud  min  Gsellschafft  dz  Ort  besehen,  hatt  vns  gegniset.  — 
Wir  sahenl  ouch  glych  daby  am  Spitz  dess  Bergs  jn  Felsen 
gehowen.  das  Heüzog  Yolrich  von  Wirtenberg,  alls  er  ein 
Zylllaug  zun  Luzern  sich  gehallten,  Anno  lbilX  diss  Ort  selbs 
persönlich  ouch  besichtiget  vnd  solche  sin  Gedüchtnuss  allda 
vnhowen  lassen. 

»,  „Hütt  dumr,  nu-inf.    »)  ..Dax  bewiesen  die  Altrn  mit  Hinweis 
tili  den  vioivrki^-ii  Platz.*1 

Im  «hüten  Dokument.  Gys.  Holl..  G  'JWb  berichtet  Gysat 
seine  eigenen  Gospeuslerabentcner :  Man  l>eachte,  dal.'»  dasselbe 
wenige "lahre  vor  seinem  Tod  niedergeschrieben  ist. 

Zwen  Menschen  wandlent  mit  einander!!,  oder  schlaffem! 
bv  einandern  an  einem  Belli,  der  ein  sieht  vnd  hört  Geist 
„der  Gespenst,  der  ander  nit.  ob  er  glych  ouch  wachet  «  der 
darvmb  vrr/omercken  ernianet  wiirdt.  KUlich  hörent.  vnd 
k.nnenl  aber  mit  sehen.  Derglychen  mir  ouch  begegnet,  wie 
wol  jch  viln.aien  mich  mit  gehört,  da  jch  von  minem  Gsind 
dessen  ennanet  worden.  Glychfalls  ouch  mitt  dem  Sehen,  da 
sx  mir  otVt  luwrigc  oder  brünnende  Geister,  waudlende  Nachts, 


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111 


gezeigt,  jch  aber  solches  nit  oder  doch  gar  seilten  oder  Ummer1) 
sehen  vnd  ouch  das  Gethümmel  der  Geistern  oder  dess  Nacht- 
gespensts  nit  hören  können ;  bis  erst  Anno  160(J,  da  jch  Nachts 
vff  vnserm  Seew  dise  füwrige  Geister  oder  wandlende  füwrige 
Männer  jn  die  ij'2)  Stund  lang  gar  wol  gesehen  vnd  in  der 
Warheit  erkennen  gelernet  vnd  söllches  an  sonderbarem  Ort 
ordenlich  vnd  specilicierlich  beschriben,  so  vil  dise  füwrige 
Meniier  oder  Züssler  belangt.  Mitt  dem  Hören  aber  jst  es 
mir  in  allen  00  Jaren  über  3  oder  4  Mal  nit3)  begegnet,  das 
ich  derglychen  Gespenstwesen  allein  gehört,  ouch  glych  nahend 
by  mir  vnd  by  brünnendem  Liecht,  gegen  mir  ynhar  trotten, 
jn  Stiffel  vnd  Sporen,  vermerckt,  aber  nie  nüt  sehen  können. 
I>a  zwar  andren  Lüten,  die  ich  allwegen  klagen  hören, 
wann  jnen  solches  begegnet,  allzvt  ein  böse  Letze  begegnet: 
Das  Angesicht  vffgesch wollen,  dz  Har  vssgefallen  oder  sonst 
eltwas  Heschwärlichs  am  Lyb  begegnet.  Der  gmein  i'oft'el 
hallt  diss,  wann  ein  Kind  jn  der  Fronfasten  geboren  werde, 
das  demselben  Menschen  alle  Krschynungen  und  Zuofäl  von 
Gespensten  begegnen  sollent. 

')  „Dammrig.  undeutlich.*'  a)  ..Zwoi"  s)  ..Nicht  mehr  als  «Irei 
oilcr  viei mal  " 

5.  Gerade  so  wie  Gysat  verhielten  sich  auch  die  übrigen 
leitenden  Persönlichkeiten  des  allen  Lnzern  den  Volksüber- 
liefenuigen  gegenüber,  dys.  K* »11..  H  Injb  erzählt  unser  Ge- 
währsmann sehr  weithin  lig,  wie  ein  Hans  l.uochmann  ans 
Rotenburg  von  einem  (rang  nach  Sempach  nicht  mehr  zurück- 
kehrte, hie  Sohne  verklagten  einen  Verwandten,  ihren  Vater 
ermordet  zu  haben,  her  Verwandle  wurde  gerichtlich  einge- 
zogen, bald  nachher  aber  wieder  freigelassen,  und  dir-  llehorden 
—  man  beachte,  die  I :  •'a.'.rden  —  beschlossen,  vorläufig  abzu- 
warten, denn  es  koine  dem  Valer  zugestossen  sein.  ..was 
schon  uiancheui  beg'-gnel  sei  und  wie  •  sich  denn  nachher 
ouch  wirklich  erwies."  Nachher  wird  aber  die  Knlrückung 
Unochlnamis  durch  ilas  \Vw< »1  isheer  berichtet. 

Diese  Stelle.   G.  s.   Kuli..   1',   jlljb  lalltet: 


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112 


Man  fand  aber  sollichen  Bescheid  by  jnie,  zuo  dem  er 
allweg  für  ein  redlichen  vnverlümbdeten,  ouch  an  zyttlichem 
Guot  vermöglichen  Mann  erkennt  war,  das  man  jnne  wider  ledig 
liess,  rnitt  dem  Bescheid,  man  sollte  also  warten,  dann  by  vilen 
schon  ynget'alleu,  vnd  es  möchte  villicht  sich  onch  mitt  dem 
Vatter  begeben  haben,  wie  es  dann  sich  harnach  bescheint. 


Die  Wuotansage  in  ihren  Hauptzügen 

6.  Der  Wuotan  unserer  Sagen  ist  nicht  jener  erhabene 
Gott,  wie  ihn  die  Edda  schildert,  thronend  in  der  Walhalla 
und  die  Geschicke  der  Welt  lenkend.  Es  steht  übrigens  fest, 
das  Wuotan  ursprünglich  ein  Wesen  weniger  hohen  Banges, 
ein  Winddämon,  ein  Windriese  war,  und  daß  er  sich  erst 
allmählich  zu  jener  hehren  Größe  emporgeschwungen  hal. 
Vom  Götterkönig  Wuotan  wissen  nun  unsere  Sagen  nichts, 
ihr  Wuotan  ist  der  Winddämon.  Dieser  saust  in  stürmischen 
Nächten  durch  die  Lüfle  oder  über  den  Erdboden  hin.  Er 
kann  allein  sein,  oder  es  können  ihn  die  Seelen  der  Verstor- 
benen, die  nach  altem  Glauben  im  Winde  fortleben,  oder  auch 
Tiere  begleiten.  Es  kommt  auch  vor,  daß  die  Seelenschar 
allein  umzieht  ohne  Führer.  Endlich  kann  der  Umzug  ein 
lebhaft  erregter  sein,  eine  Jagd,  ein  Heertroß,  oder  aber  ein 
ruhiger,  friedlicher.  Dann  paßt  auch  der  Sturmwind  nicht 
mehr,  an  seine  Stelle  tritt  sanfte  Musik.  Auch  mit  lebenden 
Menschen  und  mit  dem  Vieh  treten  diese  Geister  in  Beziehung, 
oft  in  freundliche,  noch  öfter  in  feindliche:  Zuschauerwerden 
mit  Krankheiten  geschlagen,  einsame  Wanderer  in  die  Lüfle 
entrückt.  —  Die  einen  der  Luzerner  Wuotansagen  bewahren 
den  geschilderten,  altheidnischen  Charakter  noch  rein,  andere 
enthalten  christliche  Ideen  oder  Motive  aus  dem  Hexenglauben 
beigemischt, 

7.  Unsere  Sagen  gehen  nun  hauptsächlich  unter  dem 
Namen  Wuotan,  aber  auch  unter  den  Namen  Türst  und 


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113 

Nachtgespenst,  wozu  sich  noch  einige  andere  seltener 
verwendete  Bezeichnungen  gesellen,  von  denen  später  die  Rede 
sein  wird. 

8.  Das  Wort  Wuotan  kommt  in  Luzern  nur  in  der 
Formel  „Wuotans  Heer",  also  nur  im  Genitiv  vor.  Der 
althochdeutsche  Genitiv  Wuotanes  mußte  in  der  Luzerner 
Mundart  lautgesetzlich  zu  Wuotis  werden,  wie  ich  in  meiner 
Schrift  „Der  Genitiv  der  Luzerner  Mundart"  nachgewiesen 
babe,   wo   namentlich  auch  gezeigt  ist,   wie   der  Ausgang 
anes  zu    i s ,   und   nicht  zu  es  wurde :  Also  lautet  die 
Porniel  Wuotisheer.    Cysats  Schreibung  giebt  zu  zwei 
Bemerkungen  Anlaß:  Kininal  schreibt  er  vor  dem  auslautenden 
s  noch  ein  n;  daraus  darf  man  aber  nicht  den  Schluß  ziehen, 
der  Volksuiund  des  IG.  Jahrhunderts  habe  noch  Wuotins 
gesprochen,  das  n  der  unbetonten  Silben  war  in  Luzern  schon 
längst  verstummt.    Wie  er  dazu  gekommen  ist,  das  n  zu 
setzen,  zeigt  gleich  das  Folgende.  —  Zweitens  schreibt  Cysat 
die  Formel  stets  in  drei  Wörtern:  Wuot  ins  Heer;  er  hat 
sich  offenbar  die  barocke  Etymologie  zurechtgelegt,  die  Formel 
bedeute:  „eine  Wut  in  das  Heer".  —  Die  Formel  hat  übrigens 
mehrere  durch  volksetymologischen  Trieb  hervorgerufene  Um- 
bildungen erfahren,  von  denen  später  die  Hede  sein  wird. 
Heutelebenin  Luzern  nur  noch  solche  Umformungen.  —  Die 
ursprüngliche,    lautgesetzliche   Wertform    Wuotis,  welche 
luzernerisch  und  zugleich  gemeinschweizerisch  ist,  findet  sich 
in  der  ganzen  Schweiz  nur  sehr  selten  belegt,  das  schweizerische 
Idiotikon  hat  nur  wenig  Fälle,  weshalb  die  zahlreichern  Luzerner 
Belege  eine  gewisse  Bedeutung  bekommen. 

9.  Das  Wort  Türst  hat  gegenüber  mittelhochdeutschem 
türse  am  Kndc  ein  t  angenommen,  gerade  wie  manche 
Mundarten  auch  Purst  „Bursche"  und  Birst  „Pirschjagd" 
sagen.  Ks  ist  mit  der  Benennung  Wuotan  gewissennassen 
gleichwertig:  Wuotan  ist  ein  Stunnriese,  und  Türst  bedeutet 
ursprünglich  Biese  im  allgemeinen;  ein  und  dieselbe  Sago  wird 
in  den  einen  Hegenden  des  alemannischen  Sagengebietes  unter 

(i^-liiditslnl.  Bd.  IAH.  8 


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114 


dem  Namen  Türstjagd,  in  den  andern  unter  der  Benennung 
Wüetisheer  erzählt,  wovon  noch  später,  im  dritten  Teil, 
geredet  wird. 

10.  Die  dritte  Bezeichnung  Nachtgespenst  bietet 
allerlei  Schwierigkeiten.  An  einigen  Stellen  braucht  sie  Cysat 
offenbar  im  allgemeinen  Sinn  von  nächtlicher  Gespenster- 
erscheinung, das  ist  sicher  dann  der  Fall,  wenn  er  das  Wort 
im  Plural  verwendet;  an  andern  Stellen  steht  es  aber  in  solchen 
Zusammenhängen,  daß  man  den  Eindruck  bekömmt,  es  sei 
in  Cysats  Feder  ein  Nomen  Proprium,  identisch  mit  Wuotis- 
heer;  dies  gilt  besonders  von  den  Fällen,  wo  der  bestimmte 
Artikel  dabei  steht.  Des  fernem  haben  wir  keinen  Hinweis 
darauf,  ob  das  Wort  wirklich  volkstümlich  oder  am  Ende 
hloß  Cysats  Privateigentum  gewesen  sei.  Die  heutige  Luzerner 
Mundart  kennt  es  nicht,  und  in  den  Papieren  des  schweizerischen 
Idiotikons  —  der  Druck  geht  noch  nicht  bis  zu  diesem  Artikel 
—  thidet  es  sich  nach  einer  gefälligen  Mitteilung  des  Chef- 
redaktors ebenfalls  nicht.  Als  schwacher  Beweis  für  die 
Volkstümlichkeit  des  Wortes  Nachtgespenst  ließe  sich  etwa 
der  Umstand  anführen,  daß  der  cinigermassen  parallelgehende 
Ausdruck  „Nachtjäger",  von  welchem  später  gehandelt 
wird,  wirklich  volkstümlich  ist. 

11.  Wenn  der  Luzerner  Sagen  forscher  A.  Lütolf,  siehe 
§  KS,  von  den  alten  oder  den  heute  lebenden  Wuotansagen 
redet,  braucht  er  auch  den  Ausdruck :  Wilde  ,1  a  g  d ,  W  i  1  d  e  r 
Jäger.  Daran  ist  nichts  zu  tadeln,  nur  müssen  wir  nicht 
übersehen,  daß  diese  Benennungen  unluzernerisch  sind ;  weder 
Cysat  noch  ein  anderer  älterer  Luzerner  Autor,  noch  der 
heutige  Luzerner  Volksmund  kennen  sie.  Doch  giebt  es  nach 
dein  schweizerischen  Idiotikon  schweizerische  Mundarten,  denen 
diese  Formeln  eigen  sind. 

Die  Handschriften  und  ihr  Schreiber;  frühere 

Veröffentlichungen. 

12.  Das  Ouellenmaterial  für  die  vorliegende  Abhandlung 
liridet  sich  ausschließlich  auf  der  Luzerner  Bürgerbibliothek. 


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115 


auch  Stadtbibliothek  genannt.  Sämtliche  Handschriften  sind 
von  der  Hand  des  Luzerner  Stadtschreibers  Renward  Cysat, 
der  1545 — 1614  lebte,  geschrieben.  Sie  stehen  in  seinein  hand- 
schriftlichen Nachlaß,  Cysats  Kollektaneen  genannt,  und  zwar 
in  Fol.  B,  G,  D,  E,  G,  L,  M.  Die  übrigen  Fol.  enthalten 
nichts,  das  zu  unserm  Thema  gehören  könnte.  Oys.  Koll.  H 
ist  verloren  gegangen,  es  existiert  aber  eine  alte  Abschrift 
davon,  die  Guldimannsche  Kopie,  auf  der  Kantonsbibliothek 
Luzern,  dieser  Fol.  enthält  ebenfalls  nichts. 

13.  Was  neben  Cysat  im  alten  Luzern  über  die  Wuotan- 
sage  aufgezeichnet  worden,  so  in  den  Verhörprotokollen  „  Turm- 
bücher" genannt,  welche  sich  auf  dem  Staatsarchiv  Luzern 
betinden,  ist  ganz  unbedeutend  und  bringt  nichts,  das  sich  bei 
Cvsat  nicht  auch  fände. 

14.  Cysat  hat  uns  eine  Notiz  hinterlassen,  Cys.  Koll. 
B  DTa,  worin  er  selber  über  seine  Tätigkeit  als  Sageusammler 
berichtet.  Er  sagt  da,  er  habe  viele  hundert  Stück  solcher 
Sagen  zusammengebracht.  Wenn  daher  einst  die  Zeit  kommt, 
da  man  eine  Geschichte  der  volkskundlichen  Wissenschaft 
.schreiben  wird,  so  muß  Renward  'Cysat  unter  den  Gründern 
derselben  mit  Ehren  genannt  werden.  Und  wenn  man  einst 
auch  dazu  schreiten  wird,  die  Biographie  Cysats  von  neuem 
zu  verfassen,  so  darf  diese  Seite  der  Cysatischen  Lebens- 
tätigkeit nicht  mehr  übergangen  werden.  —  Nun  hat  allerdings 
m  der  Cysatischen  Zeit,  im  Jahre  loüft,  der  Zürcher  L  Lavater 
ein  Buch  mit  sehr  langem  Titel  „Von  Gepaustem  etc."  heraus- 
gegeben. Allein  die  Sagen,  die  er  vorführt,  stammen  zum 
geringsten  Teil  aus  der  Schweiz.  Daher  kann  er  nicht  als 
Rivale  Cysats  gelten.  Cysat  bleibt  der  erste  schweizerische 
Sagenforscher.  —  Ist  nun  von  dem  reichen  Sammelmaterial 
Cysats  auch  nur  ein  verhältnismässig  geringer  Teil  auf  uns 
gekommen,  so  reicht  das  uns  erhaltene  Maß  doch  aus,  um  uns 
ein  korrektes  und  abgerundetes  Bild  von  der  Wuotansage  und 
damit  indirekt  vom  Stande  des  Volksglaubens  im  alten  Luzern 
zu  liefern. 


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116 


Es  folgt  nun  die  Notiz,  welche  am  Eingang  dieses  Para- 
graphen genannt  worden  ist.  Wir  wollen  nicht  übersehen,  dai.i 
sie  die  Bezeichnung  Wuotisheer  ausdrücklich  enthält.  Beim 
Titel,  den  Cysat  über  diese  Notiz  gesetzt,  ist  ihm  ein  Lapsus 
begegnet,  er  hat  etwa  schreiben  wollen:  „Von  dem  Nacht- 
gespenst, so  ettwan  der  gmeinen  Lüten  Glouben  gsin,  dz 
Wuott  jus  Heer  genannt."  Auch  ist  der  Titel  zu  eng.  Cysat 
hat  ihn  daher  später  durchgestrichen  und  ersetzt  durch:  Von 
mancherley  seltzamcn  Gespensten  vnd  abergläubischen  Sachen, 
so  ettwan  jm  Schwang  gewesen. 

Von  dem  Nachtgespenst,  so  ettwan ')  der  gmeinen  dz  ) 
Wuott  jus  Heer  genannt.  — 

Es'  jst  jn  vergangnen  Zylten  vil  Dings  vnd  Wasens  ji> 
diser  Statt3),  wie  dann  jnn  andern  ouch  gewesen,  noch  by 
Zytten  miner  jungen  Tagen  vnd  Gedächtnuss,  das  der  gmein 
Poffel  vnd  cinfälllig  vngeleert  Volck  sich  mitt  vil  seltzamcu 
abergläubischen  Sachen,  Fablen.  Beschwurungen,  lnbildungen 
vnd  Berod nussen,  von  wunderbarlichen  Nachtgespensten.  Seelen- 
gespräch, Hcrdinännlinen.  Heiden  oder  Ziginerv).  Warsagen. 
Versägnen  vnd  derglychen  Dings,  vil  äffen,  bereden  und  bethören 
lassen,  dz  man  solche  Ding  für  warhafft  gehallten  vnd  daruff 
gesetzt5).  Da  jeh  by  minen  Tagen  von  süllichem  Geschmeiss, 
wollichs  von  geleerten  Lütten  nit  änderst  geacht  würdl.  dann 
für  den  überblibnen  Stoub  vnd  Fylspän  von  dem  vssgewüschten 
vnd  abgetribnen  Paganisino  vnd  Heidenthund),  nach  vnd  nach 
durch  Vffinerckung  vil  hundert  Articul  zuosamenbracht 

')  „Früher".  Abkürzung  Cur  „das**.  3)  Von  i  ;>sat  durehu- 
strichen  und  ersetzt  durch:  „in  disen  Landen  wie  dann  in  andern  oneli  ■* 
«)  ilvsat  sollte  mit  dem  Dativ  weitergehen,  also  „Ziginern".  *)  ..Aal 
sie  Wert  gelegt." 

15.  Das  Anselien  der  l  lysatischen  Kollektaneen  war  im 
alten  Luzern  sehr  grol.i.  Die  neuere  schweizerische  Geschichts- 
forschung urteilt  weniger  günstig  über  ihn.  sie  nennt  ihn 
leichtgläubig  und  kritiklos.  Allein  diese  beiden  Eigenschaft -n 
sieht  der  Vertreter  der  Volkskunde  anders  an  als  derjenige 


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117 


<ler  Historie,  sie  sind  ihm  geradezu  eine  Bürgschaft,  daß  der 
Autor  unverfälscht  überliefert,  was  er  aus  dem  Munde  des 
Volkes  vernommen.  Auch  der  Umstand,  daß  Cysat  den 
Olauben  seines  Volkes  treuherzig  teilt,  stützt  seine  Glaubwürdig- 
keit. Uebrigens  können  wir  seine  Angaben  vielfach  nachkontrol- 
lieren, und  diese  Prüfung  erweist  immer  die  Echtheit.  —  Recht 
hübsch  ist,  daß  er  selber  feierlich  erklärt,  seine  Mitteilungen 
seien  nicht  etwa  Gebilde  seiner  Phantasie;  die  Stelle  steht 
Oys.  Koll.  C  216a: 

Vnd  alle  obvermellte  Sachen,  wie  jeh  sy  beschriben, 
#ib  jeh  vss  keinem  Wan  oder  Vngrund,  sonder  hab  es  alles 
von  allten  Sennen,  ouch  Jegern,  vnd  warhaften  eerlicben 
Mennern  allso  gehört,  die  es  selbs  gsehen  vnd  erfaren. 

16.  Wir  können  endlich  noch  fragen,  zu  welchem  Zwecke 
hat  Renward  Cysat  diese  Sagen  aufgeschrieben?  Einmal  war 
er  ein  Mann  von  vielseitigsten  Interessen,  er  hat  in  den  zwanzig 
Foliobänden  seiner  Hinterlassenschaft  die  mannigfachsten  Dinge 
zusammengetragen.  Dann  hatte  das  Geheimnisvolle,  Außer- 
ordentliche für  ihn  einen  besondern  Reiz,  er  hat  z.  B.  auch 
mit  Vorliebe  gruselige  Verbrechergeschichten  aufgezeichnet. 
Wir  dürfen  bei  ihm  aber  auch  direkt  eine  gewisse  Teilnahme 
für  das  Volk  und  die  Dinge,  die  dessen  Herz  beschäftigen, 
voraussetzen,  er  schildert  uns  ja  auch  mit  sichtlicher  Liebe 
Volksbelustigungen,  notiert  die  dialektischen  Benennungen  vieler 
Gegenstände,  u.  a.  m.  —  Cysat  selber  sagt  in  einer  Notiz 
Cys.  Koll.  B  l()2a,  er  habe  diese  Aufzeichnung  vor  allem 
zur  Warnung  für  seine  Mitmenschen  gemacht. 

Wvl  man  Lütt  tindt,  die  alle  Ding  schier  vnglöuplieh 
achten  wöllent,  ouch  zum  Theil  vss  guottem  Yffcr  vnd  manchem 
zur  Warnung  hab  jeh  mich  nit  enthallten  können,  hie  zuo 
erzellen  vnd  wahrhafftig  darzegeben,  das,  so  mir  diser  Dingen 
halb  fürkonimen.  —  Vnd  würdt  hierin  sonderlich  vermerckt 
der  List  vnd  Betrug  dess  Sathans,  der  da  nützit')  tlyssigers 
suocht  noch  begert,  dann  den  Menschen  jn  das  Verderben, 
Seel,  Lyb,  Eer2)  vnd  Guots  ze  bringen  vnd  zuo  verfüeren.  — 


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118 

Herwegen  ein  jeder  Christ  sich  dessen  sonders  flyssig  hallten 
sollt,  ein  christlich,  nüechter  vnd  vnsträfflich  Leben  zefüeren, 
sich  alle  Zytt,  besonders  aber  Morgens  vnd  Abents,  ouch  jn 
allen  synen  Geschefften,  Wandlen  vnd  Handien,  ze  Huss  vnd 
über  Feld,  Gott  dem  Allmechtigen  demüettig  zuo  bevelchen. 
mitt  dem  Zeichen  des  heiligen  Crützes  sich  zuo  bezeichnen, 
vnd  anstatt  der  gottlosen,  vermochten  vnd  vnzüchtigen  Gedanken, 
Reden,  Geberden,  Gesängen.  Schrygen,  Juchzen  vnd  derglychen 
Lychtfertigkeiten,  deren  leider  die  Wellt  überal  bis  an  Hals 
voll  jst,  andre  guotte  andächtige  vnd  gottsälige  Inbildungen, 
Betrachtungen,  Heden  vnd  Gesäng  zuo  gebruchen. 

')  „Nichts*4.-  2)  „Seel,  Lyb,  Kci*44  sind  dein  Sinn  nach  Gcniti 

17.  Renward  Cysats  Sprache  ist  nicht  etwa  die  damalige 
Mundart,  sondern  die  Luzerner  Kanzleisprache.  Er  schreibt 
im  allgemeinen  einen  leichten  Stil,  der  nicht  ohne  Anmut  ist 
man  sehe  z.  B.  den  Text  Paragraph  21.  Allerdings  verrennt 
er  sich  nicht  selten  in  gezwungene  Perioden  oder  fällt  aus 
der  Konstruktion;  und  oft  ist  seine  Lektüre  deswegen  unbequem, 
weil  er  die  Hilfszeitwörter  sein  und  haben  u.  ä.  in  weit 
umfangreichern  Masse  wegläl.>t,  als  wir  es  heute  gewohnt  sind. 

18.  Einen  Teil  der  von  Cysal  aufgezeichneten  Wuotan- 
sagen  hat  A.  Lütolf  in  seinem  Buche:  Sagen.  Bräuche  und 
Legenden  aus  den  fünf  Orten,  Luzern  lSÜö,  herausgegeben. 
Lütolfs  Verdienst  um  die  Sammlung  der  im  Volksmund  lebenden 
Sagen  ist  zweifelsohne  sehr  grol.>:  das  darf  uns  aber  nicht 
hindern,  es  auszusprechen,  dal.)  seine  Wiedergabe  der  in  den 
alten  Archivalien  niedergelegten  Sagen  eine  sehr  mangelhafte 
ist,  Dal.'»  er  in  dem  Urwald  der  ( lysatischen  Kollektaneen 
nicht  alles  Sagenmaterial  gefunden  hat,  dürfen  wir  nicht  so 
sehr  in  die  Wagschale  legen.  Aber  von  den  Cysatischen 
Sagen,  die  er  uns  mitteilt,  hat  er  einige  ohne  ersichtlichen 
Grund  gekürzt,  andere  ins  Neuhochdeutsche  übersetzt,  und  ihnen 
so  den  Hüft  des  alten  Idioms,  den  wir  moderne  Schweizer  so 
angenehm  empfinden,  genommen:  und  wo  er  keine  Aenderungen 
vorgenommen  hat,   weist  sein  Abdruck  bedenkliche  MiLiver- 


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4 

i 


119 


stand  nisse  der  Sprache  des  Originals  auf,  man  vergleiche  nur 
Lülolf  S.  462  „Item  etc."  mit  §  22  dieser  Abhandlung.  Wir 
dürfen  nicht  übersehen,  daß  diese  Publikation  ein  Jugend- 
werk des  sonst  so  verdienten  Gelehrten  ist. 

19.  Mein  Abdruck  soll  allerdings  einerseits  den  Forder- 
ungen der  Wissenschaftlichkeit  entsprechen,  aber  anderseits 
auch  den  Bedürfnissen  eines  weitern  Leserkreises  angepaßt 
sein.  Zur  Erreichung  dieses  letzten  Zweckes  habe  ich  mir^ 
zwei  leichte  Abweichungen  von  der  exakten  Wiedergabe  des 
Originaltextes  erlaubt:  Ich  habe  die  Interpunktion  und  die 
Anwendung  der  Majuskel  nach  modernen  Grundsätzen  durch- 
geführt. 


20.  Die  Sagen,  die  Cysat  aufgezeichnet  hat,  möchte  ich 
in  drei  Gruppen  einteilen :  Die  erste  Gruppe  erzählt,  in  mannig- 
fachen Varianten  die  wilde  Jagd  oder  den  wilden  Heereszug. 
Die  Beziehungen  zu  den  Menschen  sind  feindlich.    Der  Schau- 
platz ist  der  Pilatus.    Die  Sagen  gehen  nie  unter  dem  Namen 
Wuotisheer,  obgleich  wenigstens  zweimal  die  Geisterschaar  ein 
kriegerischer  Troß  ist,  oder  Nachtgespenst,  sondern  unter  dem 
Namen  Türst,  und  der  Name  Türst  tindet  sich  nur  bei  dieser 
Gruppe.    Allerdings  werden  solche  Sagen  heute  auch  unter 
dem  Namen  Wüetisheer  erzählt,  §  o2.    Neben  ''ein  Namen 
Türst  führt  Cysat  noch  vereinzelt  andere  Namen  an,  von  denen 
bei  den  einzelnen  Sagen  gehandelt  werden  soll.    Endlich  lindet 
sich  auch  der  Fall,  daß  kein  Eigenname  genannt  wird.  Wir 
nennen  diese  Gruppe  die  Türst  sagen.  —  Die  zweite  Gruppe 
erzählt  gewaltsame  Entriickungcn  lebender  Menschen.  Der 
Schauplatz  ist  die  Luzerner  Landschaft,  zweimal  das  gebirgige 
Entlehnen,  eine  Sage  spielt  auf  dem  Sempacher  Schlachtfeld ; 
einmal  ist  der  Pilatus  der  ersten  Gruppe  auch  hier  Schauplatz. 
Diese  Sagen  gehen  unter  dem  Namen  Nachtgespenst;  bloß  in 
g  40.  gegen  das  Ende  hin,  wird  auch  Wuotisheer  als  Name 
der  entrückenden  Macht  augegeben.    Wir  nennen  diese  Gruppe 


Gruppierung  der  Sagen. 


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120 


die  Nachtgespenstsagen.  —  Die  dritte  Gruppe  erzaM 
den  ruhigen  Umzug  der  Geister  mit  Musik.  Die  Beziehungen 
zu  den  Menschen  sind  freundschaftlich,  nur  so  beiläufig  werden 
zornige  Aeußerungen  oder  gewaltsame  Entrückungen  erwähnt 
Der  Schauplatz  ist  mehrere  Male  die  Stadt  Luzern.  Diese  Saget 
gehen  unter  dem  Namen  Wuotisheer,  obgleich  die  herumzie- 
henden Scharen  nie  als  kriegerischer  Troß  gedacht  sind,  seltener 
unter  andern  Benennungen.  Wir  nennen  diese  Gruppe  die 
Wuotisheersagen. 

Wir  wollen  nicht  übersehen,  daß  der  Name  Wuolan 
bei  allen  drei  Gruppen  vorkommt,  bei  der  zweiten  Gruppe 
allerdings  nur  einmal  und  bei  der  ersten  nur  in  modernen 

Sagen. 


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II.  Teil. 

Die  Texte. 


Die  Gruppe  der  Türstsagen. 

21.  Cys.  KolL,  C  216a.  Der  Türst  als  Jäger.  Aus- 
führliche Schilderung  der  Jagd.  Keine  Seelen  in  menschlicher 
Gestalt  als  Begleiter.  Dreibein  ige  Jagdhunde.  Gejagt  wird 
das  Vieh,  aber  nicht  getötet  oder  gefangen,  sondern  zersprengt. 

Cysat  nennt  den  Türst  auch  den  höllischen  oder  teuflischen 
Jager.  Es  ist  nicht  auszumachen,  ob  diese  Benennungen  bloß 
Prägungen  Cysats  oder  Eigentum  des  Volksmundes  gewesen; 
das  Schweizerische  Idiotikon  hat  diese  Ausdrücke  nicht. 

Dieser  Text  enthält  das  merkwürdige  Wort  „dewisch", 
das  nur  noch  im  Text  §  22,  sonst  nirgends  belegt  ist  und 
auch  in  den  Papieren  des  Idiotikons,  nach  gefälliger  Mitteilung 
des  Chefredaktors,  sich  nicht  lindet.  Hier  steht  es  im  Zusam- 
menhang: Die  Hunde  bellend  gar  de  wisch,  §  22  im  Zu- 
sammenhang bellend  dee wisch  hei sr am  [=  heiser].  Was 
ist  nun  dieses  de  wisch?  Käme  das  Wort  nur  einmal  vor, 
so  könnte  man  vermuten,  Cysat  habe  sich  verschrieben,  er 
habe  das  bekannte  schweizerische  Wort  hewisch  „fürch- 
terlich" setzen  wollen.  Aber  zweimal  hat  sich  Cvsat  kaum  auf 
gleiche  Weise  verschrieben.  Die  Lesung  mit  anlautendem  d  ist 
also  sicher.  Ferner:  in  dem  Text  §  22  steht  unser  de  wisch 
neben  heisram.  §  23  dagegen  finden  wir  t  im  in  er  neben 
h  e  i s  r a  m ;  daraus  dürfen  wir  schliessen,  d  e  w  i  s  c  h'sei  synonym 
mit  timmer,  welches  „gedämpft,  dumpf,  trüb"  bedeutet,  in  der 
heutigen  Luzerner  Mundart  nur  vom  Tageslicht,  in  andern 


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122 


schweizerischen  Mundarten  auch  vom  Schall  gesagt.  Diese 
Vermutung  wird  nun  durch  die  Tatsache  zur  Gewißheit  er- 
hoben, daß,  nach  den  Papieren  des  Schweizerischen  Idiotikons, 
in  Engelberg  ein  Wort  dewerisch  in  der  Bedeutung  Aciü*. 
finster,  wehmütig"  von  Wetter,  Stimme,  Gesichtsausdruck  u.  a.- 
ausgesagt,  existiert.  Dewerisch  ist  erweiterte  Nebenform m 
d  e  w  i  s  c  h.  Resultat :  Es  gab  ein  altluzernisches  Wort  d  e  w  i  s  e  b 
„dumpf,  trüb." 

Ein  ander  gespenst  hallt  sich  ouch  jn  diseni  Gepiry  i 
so  bisswylen  den  Sennen  vil  Gescbeffts  macht  vnd  dem  Vych 
vast  überlegen-)  jst,  besonder  wo  man  vermocht  vnd  vngoUs- 
förchtig  lebt.  Das  jst  der  höllische  oder  tüfttische  Jeger,  den 
man  den  Türst  nempt.  Der  macht  sich  mit  synem  Geyeg'lt 
vff  zuo  äugender  Nacht,  trybt  vnd  verwirrt  das  arm  Vwh, 
das  es  zerströwt  durcheinander  loufft  vnd  ergall teir\.  Kr 
blasst  sin  Jegerhorn,  da  müessent  die  armen  Thier  ersetayneu. 
Bald  sind  da  sine  höllische  Jegerhund,  stolperend  dahar  vff 
dryen  Beinen,  bellend  gar  dewisch  vnd  holl  vnd  vnnatürlich. 
Die  zerströwend  das  Vych,  wöilichs  gantz  forchtsam  vnd 
erschrocken  den  Menschen  zuoloufft,  mit  söllicher  Angst.  da> 
sy  den  Menschen  ouch  wol  zeschaffen  gebent.  Diss  hab  jch 
von  warhafften  ecrlichen  Lütten,  denen  solches  begegnet  vnd 
die  es  selbst  erfaren. 

')  Der  Pilatus.  ")  „Sehr  lästig"  3>  Galt,  „Keim«  Milch  mehr  «rebend.- 

22.  Gys  Koll.  G  270b.  Schilderung  ähnlich  wie  in  der 
vorhergehenden  Nummer,  nur  kürzer.  SLatt  Türst  steht  hier 
die  Benennung  „Nachtjeger* ;  dies  ist,  nach  Ausweis  des 
Schweizerischen  Idiotikons,  ein  echt  volkstümlicher  Ausdruck. 

Item  so  hört  man  viluialen  jn  vnsern  Bergen  vnd  den 
dicken  Wählen  den  Nachtjeger,  so  ein  böss  Gespenst  jst.  Nachts 
jagen  mitt  Hunden.  Hornblasen  vnd  andrem  Gfert.  wie  es 
die  Menschen  vff  dein  Geyägd  bruchent.  Die  Hund  hatt  man 
ettwan  gsehen  hoppend1)  vff  ^  Beinen  dahar,  bellend  dee wisch, 
heisram  vnd  erschrockeulich  Ist  dem  Vych  vast  gfarlich,  dann 
sy  davon  gar  schüch,  verstäubt2)  vnd  erkranket  werden!. 

•)  „Hoppen",  heim  Menschen:  auf  einem  Bein  hüpfen;  heim 
Tier:  auf  drei  Beinen  hüpfen.    *)  ,,  Verwirrt.'* 


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23.  Gys.  Koll.,  L  409b.  Inhalt  deckt  sich  fast  mit  dem 
der  vorhergehenden  Nummer.  Statt  Nachtjäger  steht  wieder 
Türst 

Es  hatt  ouch  jn  disem  Berg1)  ein  besonder  Gespenst, 
das  nempt  man  den  Türst.  Hallt  by  der  Nacht  sin  Gejegt 
mitt  Hunden,  Hörnen,  Jagen  vnd  Schrygen,  glych  einem  rechten 
«leger,  allein  das  das  Geschrey  ettwas  timmer2)  vnd  heisramer 
dann  der  Menschen  vnd  lebenden  Hunden;  wollene,  so  man 
sv  sieht  —  wie  den  Vychhirten  oder  Trybern  vnd  Allpern 
offt  begegnet  —  allein  mit  dryen  Beinen  gesehen  werdent. 

•)  Der  Pilatus.    2)  Sollte  wohl  der  Komparativ  „timmeivr 

stehen. 

24.  Gys.  Kol!.,  G  22()b.  Nicht  ein  Jäger,  der  das  Vieh 
zersprengt,  wie  im  vorigen  Paragraph,  sondern  ein  zwerg- 
hafter Hirt,  der  es  forttreibt,  durch  die  Lüfte.  Durch  diese 
Erhebung  in  das  Luftreich  tritt  diese  Sage  mit  denen  der 
zweiten  Gruppe  in  Beziehung.  Christliches  Moment :  Der  Aip- 
segen als  Schutzmittel  gegen  die  dämonische  Macht. 

Nun  jst  es  gwüss  vnd  vnlougenbar,  das  die  obern  vnd 
wilden  Allpen  vast1)  vngehürig-)  vnd  mitt  erschreckenlichen 
Gspensten  gevexiert  werdent,  jnsonderheit  aber  jn  dein  Stuck, 
wann  die  Sennen  am  Abent  vss  Sorglose  oder  Vergess  das 
Vych  mitt  dem  gwonlichen  Sägen  —  wöllichs  sy  das  Aue- 
Maria-Rüeffen  namsent,  zwyfFelson  vss  dem  vrallten  christlichen 
loblichen  Bruch  vmb  die  Zytt  des  Aue-Maria-Lüttens  —  t.it 
besägnent,  das  ein  Gespenst  daharkompt  wie  ein  langgebarteter 
Zwerg  mit  einer  Saltz-  oder  Lecktäsche.n  über  die  Achsel 
heryn  vnd  einer  Ruottcn  jn  der  Hand.  Das  trybt  allso  dz 
Vych  fort  durch  die  Lüfft  hinweg,  wie  es  dann  ettlich  vnder- 
schydenlich  gsehen,  wie  sy:<)  sich  allsgemach  von  Erden  jn 
Lufft  angfangen  erheben.  Kompt  erst  am  dritten  Tag  wider, 
gar  mager,  eilend  vnd  gar  ergaltet,  zu  höchstem  Schaden,  der 
Allpern.  Die  Form  aber  dises  Auc-Maria-Rücffcns  nah  jeh 
von  den  Sennen  oder  Allpern  vernommen,  also  sye*):  Nämlich 
—  ob vvol  sonst  die  Wort  Rymenswys  vssgesprochen  werdent 


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124 

—  das  man  Lütt  vnd  Vych  dem  gnädigen  Schirm  Gottes  vnd 
syner  werden  Muotter,  der  Himmelkönigin  bevelche,  die  alles 
Uebel  vnd  Gespenst  von  disem  Ort  abhallten,  alles  Glück 
verlvhen,  vnd  Unfal  abhallten  wollent,  Es  merckt  ouch  dz 
vnvernünfftige  Vych  syn  Zytt,  wann  sich  der  Senn  ettwan 
vergessen  oder  verspätten  wollte.  Dann  es  loufft  zuosamen, 
streckt  den  Kopff  übersieh,  schnuffet  vnd  brüelet.  Ist  wol 
ouch  ettwan  gschehen,  das  ettlich  Sennen  jn  sollcher  Ver- 
spätung gsehen  jr  Vych  schon  vom  Boden  erhept;  vnd5)sy  dann  dz 
Gebett  gerüefft,  sich  dz  Vych  alls  gemach  wider  herablassen.6) 

')  „Sehr4'.  2)  Ein  Spuk  heißt  in  unsern  Mundarten  ein  ..Unghüri 
oder  Hunghüri."  8)  Ks  schwebt  Cysat  der  Plural  „die  Tiere*'  vor. 
*)  „Daß  er  so  laute.'  *)  „Und"  bedeutet  in  den  schweizerischen  Mund- 
arten oft  „und  wenn",  «j  Ist  noch  von  „gschen"  abhängig:  daß  sie 
das  Vieh  sich  herablassen  gesehen. 

25.  Oys.  Koll.  C«  215a,  Nicht  Jagdzug,  sondern  heran- 
stürmender Kriegertroß.  Seelen  Verstorbener  im  Zuge,  die 
man  erkennen  kann.  Kein  Anführer.  Getöse  gleich  einem  Erdbeben 
oder  gleich  Kanonenschüssen.  Zug  um  die  Hütten  wie  in 
Hätligers  Lied  §  51. 

So  hatt  es  ouch  jn  disen  hohen  wilden  Allpen  noch 
ander  Gspenst  meer.  Ettliche  lassent  sich  allein  Nachts  hören 
vnd  sehen,  ettwan  ryttende,)  ja  ouch  so  sehynbar  jn  Gestallt 
ettlicher  Personen,  die  man  by  Leben  erkennt.  Ettwan  kommpts 
den  Iterg  vnd  durch  den  Wald  vfher  gegen  dess  Pylati  Seew 
rytten  vnd  rennen,  mit  vollem  Rosslouff,  jn  solcher  Mass  alls 
ob  es  ettlich  hundert  Pfärd  wärent,  mit  solchem  Dossen')  vnd 
Gw'allt,  das  das  gantze  Gepirg  davon  erzittert  vndt  ertonet, 
glych  einein  Erdbidem,  vnd  alls  nette  man  vii  Stuck  grosses 
Gschützes  mit  einandern  abgelassen.  Ettwan  aber  pfurret-) 
es  sonsten  vmb  die  Sennhütten  nachts  herumb  vnd  macht 
einen  Wind  vnd  Zittern,  alls  ob  es  alles  ynfallen  wolle.  Wie 
jehs  dann  A°  1506  vnd  harnach  A°  1572  widerunib  mit  miner 
Gsellschafft  jn  der  Allp  Fronstafel,  da  wir  Übernacht  gelegen, 
selbst  allso  gehört  vnd  erfaren.    Ja,  ein  starcker  Hund,  so 


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125 


k>y  vns  war3),  nach  langem  kläglichem  Gebaren,  vff  der  Stett 

ertoubet,  vnd*)  jme  selbs5)  die  Ougen  vss  dem  Kopff  gekratzet. 

')  „Getöse".  l)  ,,Sich  schnell  bewegen".  *)  Hier  fehlt  die  Kopula 
„ist*4.   *)  Krgänze  „sind".  *)  „Sogar". 

26.  Gys.  Koll.  L  408a.  Reiter-  oder  Kriegertroß,  wie 
in  der  vorigen  Nummer,  Erwähnung  der  Windsbraut,  sie  ist 
so  geschildert,  dali  man  deutlich  darin  den  Föhn  erkennt. 
Kntrückung  von  Menschen,  findet  aber  nicht  wirklich  statt,  es 
„dünkt"  die  Leute  bloft  so;  dadurch  tritt  diese  Sage  mit  denen 
der  /.weiten  Gruppe  in  Beziehung. 

Ich  selbst  han  meermalen  vff  dem  Berg  von  Allplütten 
vnd  andern  allten  gloubwürdigen  Mennern,  die  von  Jugent 
vff,  eintweders  vmb  Jagens  vnd  Pirsens  wiilen  zuo  dem 
Ciewilld,  dessen  es  grosse  Vile  da  hatt,  sonderlich  aber  Gombsen, 
oder  aber  vmb  Sennens  oder  Allpens  willen,  vff  disem  Berg 
Handel,  Wandel  vnd  Wonung  gehept,  by  ernstigem  Bethüwren 
vernommen,  wie  das  diss  Gebirg,  glychwohl  nitt  allenthalb. 
sonder  gwonlich  vnd  am  meisten  vff  der  Höhe  vnd  da  es 
ruch  vnd  wild  jst,  mitt  bösem  tüftlischem  Gespenst-  vnd  Gei- 
sterwerck  eben  wol  besetzt  vnd  erfüllt ;  ja  das  sy  es  bisswylen 
ze  Nacht  mitt  grusamem  Gschrey  vnd  Wasen,  ouch  glychsam 
alls  jn  einer  starcken  Windsbrut    -  da  es  doch  ze  Thal  heitter. 
still,  schön  vnd  glantz1)  —  von  Thal  heruff  über  alle  Hohe 
vnd  Güpffen2)  der  Bergen  vssfaren  hörent,  glych  alls  wären 
es  vil  Gschwader  Hütter  oder  Reisigen.    Allso  dz  das  Erdtrich 
wylt  vnd  breit  erbidme  vnd  sy  seibs  gednncke,  sy  jn  jren 
Schüwren  vnd  Allphüsern  nitt  sicher  syen,  vnd  werden  mitt 
sampt  Schüwr,  Gaden  vnd  allem  Gebüw  vnd  dem  Vych  an- 
statt gehept  vnd  getragen.    Wie  dann  mir  und  miner  Gscll- 
schafft,  da  wir  A"  l.)bf)  by  dem  Sennen,  vnfeer  von  dem  Seew, 
«loch  vnden  ze  Thal  benachtet,  ouch  widerfaren,  dessen  ouch 
er,  der  Senn,  vns  zuo  vor  verwarnet. 

„Wolkenlos^.  Adjektiv.   *)  „ciiptel". 

27.  <iys.  Koll.  1.  408b.    Geister  nicht  in  menschlicher, 
sondern  in  tierischer  Gestalt:  schwarze  Pferde,  die  in  den 


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Lüften  verschwinden.  Kein  Führer.  Schaden,  der,  nicht  dem 
Vieh,  wie  in  den  frühem  Nummern,  sondern  den  Menschen 
zugefügt  wird. 

Es  haben  ouch  ettlich  Sennen  vff  den  höchsten  Giblen 
dess  Bergs  —  da  kümmerlich  Gembsen  und  Geissen  hinkom- 
men möchten,  ouch  by  ettlichen  Stunden  wytt  herumb  einich1) 
Pferd  zetinden  —  gantze  Scharen  von  schwartzen  Pferden 
vnversehens  funden.  Vnd  sobald  sy  das  Zeichen  des  H.  Crützes 
für  sich  gemacht,  die*2)  Pferd  sich  jn  die  Lüfft  geschwungen 
vnd  darvon  gefaren;  jnen,  den  Allpern  aber,  die  sy  allso 
gsehen,  ein  böse  Letze*)  gelassen,  von  Onmacht,  gächlinger 
Kranckheit,  Geschwulst  des  Angsichts  vnd  derglychen.  Sy 
halltend  aber,  diss  begegne  denen  nitt,  da  man  den  Thon  der 
Kilchenglogken,  so  man  Abends  zum  Aue  Maria  lütt,  hören  mag. 

')  „Kein".   2)  Ergänze:  „so  haben  sich".   8)  „Schaden". 

28.  Gys.  Koll.  G.  21öb.    Inhalt  ähnlich  der  vorigen 
Nummer,  aber  als  bestimmtes,  einzelnes  Ereignis  berichtet. 

Anno  1540  hatt  es  sich  begeben,  alls  ein  Allpjunger 
oder  Handtknab  —  der  mir  gar  wol  erkannt  vnd  hamach  ein 
Diener  diser  Statt  worden,  ouch  täglich  mit  mir  conuersiert 
vnd  by  SO  Jaren  allt  worden  —  jn  der  Allp  Mülimess  jm 
Eyentha)  andcrhalb  disem  hohen  Gebirg1)  gegen  Entlibuoch 
vnd  Malters  gelegen,  geholffen  alpen"'):  Eines  Abends,  alls  er 
das  gust*)  Vych  wollen  von  der  Höhe  desselben  Bergs,  mir 
ouch  wol  bekannt  —  Daruff  ein  Ebne  vnd  Bödemlin,  den 
Gustinen*)  kommlich  —  herab  zuo  der  Hütten  tryben.  hatt  er 
den  Boden  allen  vollen  grosser  starcker  Pfärden  funden,  dessen 
er  erschrocken,  wyl  er  wol  gwüsst,  dz  by  eewigen  Zytten  kein 
Pferd  vff  dise  Höhe  vnd  Wilde  kommen  noch  alda  ye  gesehen 
worden.  Vnd  alls  er  sich  mitt  dem  sigrychen  Zeichen  dess 
H.  Grützes  bezeichnet,  sind  dise  tüfflische  Pferd  dem  nächsten 
vff  vnd  jn  Lüfften  hinweg  gestoben,  er  aber  so  kranck  daruff 


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worden,  dz  sin  Meister,  der  jnne  gsuocht,  zur  Hütten  den 

Berg  hinab  tragen  müessen. 

•)  Der  Pilatus.    J)  „Alp Wirtschaft    treUien".   8)  Jung,  noch 
nicht  Milch  gebend-.   4)  Gusti,  Subst.  zu  gust. 

29.  Gys.  Koll  L.  408  b.  Die  blasseste  von  allen  Sagen 
dieser  Gruppe,  weswegen  sie  auch  zuletzt  angeführt  ist:  Die 
dämonische  Macht  wird  nicht  geschildert  und  hat  keine  Eigen- 
benennung,  sie  wird  bloß  allgemein  als  „Gespenst"  eingeführt. 
Entrückung  des  Viehs  und  Alpsegen,  wie  bei  §  24. 

Der  Senn  hat  bezügt,  das  die  Sennen  oder  Allper  jn 
<lisen  wilden  Allpen  sich  mitt  jrem  Vych  nitt  jn  geringer  Gfaar 
betindent,  wo  sy  nitt  all  Abendt  vnib  Bettglogkenzytt  das  Aue 
Maria  schryent  oder  rüeffent  mit  lutter  Stimm,  so  vast  sy 
mögent.  Dz  ist  ein  Gebett  oder  christlicher  geistlicher  Spruch 
vflp  allte  tütsche  Rymen  vnd  Manier,  mitt  wollenem  sy  sich 
sampt  jrem  Vych  jn  den  Schirm  vnd  Sagen  Gottes  bevelhent, 
durch  Fürbitt  syner  würdigen  Muotter  Mariae  vnd  aller  lieben 
Heiligen.  Vnd  da  sollches  nitt  beschähe,  werde  jnen  jr  Vych 
vflp  der  Stett  von  dem  Gespenst  jn  Lüffteu  hinweggefüert  und 
getriben,  komme  erst  am  dritten  Tag  wider,  gar  übel  abge- 
helcht'),  ennüedet  vnd  eilend,  allso  dz  sy  sich  jn  einer  guotten 
Zytt  nitt  wider  beholen  mögent,  zuo  jrem  vnd  der  Allpern 
grossem  Schaden.  Vnd  hettend  es  ouch  jr  ettlich  selbst  gesehen, 
wie  sich  das  Vvch  von  der  Erden  erhüebe. 

')  „Erschöpft". 


Die  Gruppe  der  Machtgespenstsagen. 

30.  dys.  Koll.  B.  103a.  Entrückung  eines  lebenden 
Menschen  durch  die  Lüfte.  Die  entrückende  Macht  ausführlich 
geschildert.  Musik,  wie  bei  den  Sagen  der  dritten  Gruppe. 
Keine  christlichen  Motive.  In  Gys.  Koll.  M.  247a.  wird  Wie 
gleiche  Geschichte  noch  einmal  erzählt.    Ich  gebe  daraus  den 


128 


Titel,  weil  er  das  Wort  R Nachtgespenst u  enthält,  und  die  Be- 
schreibung der  entrückenden  Macht,  welche  etwas  von  der 
Schilderung  in  Oys.  Koll.  B.  KKJa  abweicht. 

Der  Referierende  ist  jener  Buochmann,  von  welchem  in 
§  f>  die  Rede  war. 

Darüber  war  syn  Bescheid,  nämlich,  er  helle  by 
lb  Gulden  Müntz  zuo  jme  genommen,  dess  Tags  als  er  ver- 
loren"), der  Meinung,  einem,  dem  er  sy  schuldig,  zehringen, 
den  er  aber  nit  funden.  Sye  allso  gan  Sempach  gangen. 
Gscbefflen  halb.  Allda  er  sich  gsumpt,  bis  gegen  Abent.  zwar 
ettwas,  jedoch  nitt  zuo  vil  getruncken.  Alls  er  nun  heim 
gwöllen  vnd  zuo  äugender  Nacht  jn  den  Wald,  an  dem  Ort. 
wie  oben  gemeldet  ),  kommen,  sye  gächliug  ein  seltzam  Gethöss 
vnd  Susen,  anfangs  einem  ganlzen  Imlul  oder  Bvenschwarm 
glych'1),  darnach  aber,  alls  käment  allerley  Seittenspil  gegen 
jme  har;  wöllichs  jme  ein  Grusen  vnd  Beängstigung  gmacht, 
allso  dz  er  nit  gwüsst,  wo  er  gsin  oder  wie  jme  gschehen 
wolle.  Doch  habe  er  ein  Hertz  gfasset.  syn  Gwör  zuckt  vnd 
vmb  sich  ghowen.  Da  sye  er  von  Stund  an  von  der  Yernunftt. 
vom  \\'hörv),  Mantel,  Huott  vnd  Hendschuoch  kommen,  vnd 
glych  damitt  jn  Lüfften  hinweg  jn  ein  frömbd  Land  getragen 
worden.  Da  er  sich  selbst  nit  erkennt,  onch  nitt  by  jme 
selbst  gwesen  vnd  nitt  gwüsst,  wo  er  gsin  sye.  Habe  wol 
des  Schinertzens  vnd  Gschwulst  dess  Angesichts  vnd  KopfFs, 
onch  der  Har-  vnd  Bartlose  empfunden.  Lctstlich,  alls  14  Tag 
nach  synen  Verfaren ')  verschinen6)  nämlich  an  S.  Andres» -n 
Abent  habe  er  sich  jn  der  Statt  Meyland  befunden.  Wie  er 
aber  daryn  kommen,  möchte  er  onch  nit  wüssen.  —  Vnderdess 
träffe  er  einen  tülschen  Gwardiknecht  an,  der  habe  tütsch  mitt 
jme  geredt,  sich  sinen  angenommen. 

')  „Verschwunden  sei".  a)  Das  Schlachtfeld  von  Sempach.  a)  l»us 
Verbum  ausgelassen,  etwa:  geschehen.  «)  „Wehr,  Waffen-.  4)  „Ycr 
schwinden-.    •)  . Verllo-sen." 

Bericht  von  der  wunderbarlichen  Geschieht,  so  sieh 
vmb  Martini  dess  I.'m'J.  Jares  mit  einem  der  Stadt  Lucern 


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Vnderthanen  vss  Rotenburger  Ampt  zwischen  Sempach  vnnd 
Römerschwyl  zuogetragen,  der  dann  an  einem  Abent  vom 
Xachtgespenst  vffgehebt  vnnd  jnn  Lüfften  jn  ein  frömbd  vn- 
bekannt  Land  getragen  worden.  

Alss  er  aber  Abents  von  Sempach  wider  heim  gan1) 
Römerschwyl  wollen  vnnd  gar  nidt  trunken  gsyn,  vnnd  vnfeer 
von  der  Schlachtcappel  zuo  einem  Höltzlin  kommen,  so  dess 
Bysslings  syge,  vmb  Retglogken  Zyt,  habe  er  ein  seltzam  Gethön 
gehört,  alss  ob  es  ein  Schwann  Bygen  wären  oder  ein  gantzer 
Imbd.  (ilych  daruff  alss  er  über  die  Stapften2)  vnnd  den 
Stäg  kommen,  da  syge  ein  sollich  Gelhöss  vnnd  Geschrey  von 
Gygen,  Seitenspill  vnnd  andren  Instrumenten  gegen  jm  kommen, 
das  er  nidt  gwüsst,  wo  er  gsyn.  —  — 

')  „Die  Stufen-. 

31.  Cvs.  Koll.  B  100 a.  Aelmlich  der  vorigen  Nummer» 
nur  weniger  Kinzclheiten.  Die  entrückende  Macht  nur  genannt» 
nicht  beschrieben.    Kntrückung  im  Schlaf. 

Noch  ein  andrer,  so  noch  der  Zyt,  alls  jeh  diss  sehryb, 
jn  Leben,  Lienhart  -Murer  genannt,  so  ettwan  ein  Reck  zuo 
Geiss  gewesen,  mir  ouch  gar  wol  erkannt,  jst  vff  ein  Zytt, 
vngefarlich  A"  1;*><>S,  jus  Kntlibuoch  mit  einem  Boss,  mitt  Brot 
geladen,  ze  Merekl  get'aren.  Daselbs,  alls  er  sich  bewynct  vnd 
heim  geritten  gegen  Abent,  ouch  der  Schlaff  jnne  angefochten, 
deswegen  abgestigen,  das  Boss  au  einen  Boiim  angebrinden 
vnd  sich  vnder  den  Boum  zcschlaffeu  glegl :  hat!  jnne  das 
Xachtgespenst  jm  Schlaff  vffghept  vnd  jn  Lüfften  hin  wegge- 
tragen. Als  er  nun  erwacht,  halt  er  sich  an  einem  Wassertluss, 
vnfeer  von  der  Statt  Meylaud  befunden,  übel  vff,')  matt  vnd 
schwach.  Kr  zog  da  daunen  gan  Veneilig,  bekam  da  Dienst, 
zog  darnach  milt  den  Yenedigern  jn  Krieg  wider  den  Türcken, 
hat  sich  ouch  h\  der  grossen  Morschlacht  zuo  Lepanto  A°  1  ö  *  1 
linden  lassen. 

1  »   ,1  i<  i  si-llli'i'lili'ln    I  IclilpItMl-, 
(i.-riaYllMV.I.   IM.  IAH 


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32.  Cys.  Koll.,  B.  102a.  Einfügung  christlicher  Motive: 
Die  Entrückung  ist  Strafe  für  Nichtbeobachtung  heiliger  Zeiten. 
Die  entrückende  Macht  heisst  allgemein  „ein  Gespenst." 

Vnd  für  das  erst  wollen  wir  melden  von  einem  Mann  von 
Emmen,  vnfeer  von  der  Statt  pürtig,  der  sonst  arm,  villicht 
ouch  liederlich  nach  aller  Anzeig,  vnd  sich  allso  dess  Anglens 
vnd  Vischens  vff  der  Rüss  beholffen,  jedoch  jm  selbigen  der 
heiligen  Zytten  wenig  verschont,  vss  Lychtsinnigkeit  oder  Vn- 
verstand.  Vnd  also  eins  Mals,  alls  er  sich  an  einem  Sambstag 
Abens  bis  über  Bettglogken  vff  einer  Studpöschen')  an  der 
Rüss  vischende  enthallten2),  jst  er  vn versehenlich  von  einem 
Gespenst  jn  die  Lüfft  erhept  vnd  seer  wytt  getragen  worden, 
bis  das  er  sich  erholet,  gesegnet  vnd  Gott  bevolhen.  Hatt  es 
jnne  jn  ein  dick  Dorngehürsl3)  fallen  lassen,  darinn  er  bis  vff 
den  Tag  jn  grosser  Schwachheit  gelegen  vnd  lang  daruff  kranck 
belihen. 

l)  „Einzelnes  Gesträuch".  2)  „Aufgehalten".  3)  „Dorngostrüpp* 

33.  Gys.  Koll.,  G  215  b.  Die  Entrückung  ist  ebenfalls 
Strafe,  für  Verabsäumung  des  Betens  und  für  Spötterei.  Die 
entrückende  Macht  ist  der  Teufel. 

Anno  1584  hatt  ein  merckliche  vnd  wol  denkwürdige 
verwarnliche  Sach  allen  vermochten  Lütten,  bsonder  den 
Jungen,  sich  in  einer  diser  Allpen,  mir  wol  bekannt,  vnden 
an  dein  Berg  Pylati  Seews  gelegen,  zuogetragen.  Dann  alls 
sich  daselbs  vmb  vnd  by  dcrselbeu  Sennhütten  schier  alle 
Abent  zuo  angender  Nacht  ein  erschrockenlich  Bild  eines 
schwartzen  Maris  sehen  lassen,  hatt  der  Allpjungen  oder  Handi- 
knabttn  einer  vast1)  fräffen  vnd  vermocht,  alls  er  sich  eines 
Abends  mitt  den  übrigen  Sennen  schlaffen  legen  sollt,  anstatt 
dess  Segnens  vnd  Bettens,  fräffenlich  allso  geredt,  lachende: 
,,Ey.  du  schwartzer  Tüffel,  du  muost  mich  doch  hinäeht) 
rüewig  lassen  —  glychwol  mitt  grobem  Wollten  —  vnd  sollten 
dich  alle  die  Tüffel  holen."  Hiemilt  sich  zuo  den  Gsellen  vff 
die  Strowbüne  gelegt.    Aber  von  Stund  an  jst  der  schwartz 


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Tüffel  da  gsin,  hatt  jnn  erwüscht  vnd  jnne  zuo  dem  höltzinen 
Loch  oder  Hüttenfenster  hinusszogen  vnd  geschleifft.  Er  schruw 
starck  vmb  Hillff.  Syne  Gsellen,  wie  billich,  erschracken  den 
nächsten3)  vff,  vnd  schrycnd  jme  nach:  „Jesus  Maria!"  Allsbald 
hatt  jnne  dz  Gspenst  vngfar  40  Schritt  wytt  von  der  Hütten 
fallen  lassen.  Er  ward  wider  jnn  die  Hütten  getragen,  vnd 
bleib  lang  kranck  daruff  Diss  hab  jch  von  einem  eerlichen  war- 
hafften  Mann,  der  by  vnd  mitt  gewesen,  ouch  der  erst  war,  jme 
iiacnzeschryen  vnd  ze  retten,  ouch  noch  diser  Zytt  jn  Leben. 

»)  „Sehr".   *)  „Diese  Nacht.44   3)  „Sofort." 

34.  Cys.  Koll.,  B.  103  b.    Die  Angelegenheit  ist  eine 
Versuchung  des  Teufels,  die  aber  mißlingt. 

Glych  vmb  dieselbige  Zytt  vngefarlich  jst  solcher  Handel 
einem  andern  ininer  Herrn  Vnderthanen  vss  dem  Land  Entli- 
buoch  begegnet,  der  mir  gar  wol  erkannt,  jst  ouch  ein  ge- 
schworner  Amptsmann  gsin.  Diser,  alls  er  vff  ein  Zyt  jn  die 
Statt  Lucern  schefften  halb  geritten,  sin  Ross  verkoufft,  ouch 
4ns  erlösst  Gellt  verspillt,  vnd  dessen  vast  widennüeltig  worden, 
<less  Vatters,  den  er  noch  lebend  hatt,  Zorn,  vnd  das  er 
-dadurch  beschreytt  wurde1),  besorgende:  jst  jme  der  Sathan, 
alls  er  Nachts  heim  wollen,  jm  Wald  vff  der  Bramegk  begegnet, 
jn  <  »stallt  eins  lustigen  Kriegsmans,  wol  geblitzt,  vnd  jnne 
aogeredt:  Warumb  er  so  trurig.  vnd  so  schwäre  Gedancken 
habe.  So  er  mitt  jme2)  wolle  er  jme  wol  ander  Gellt  vnd 
bessers  schaffen.  Dessen  er  fro  vnd  bewilliget.  Allsbald  jst 
er  jn  die  Lüfft  erhaben  vnd  getragen  worden.  Da  aber  jme 
der  Sach  übel  gegruset,  er  ouch  geruwen,  jnn  sich  selb 
gschlagen,  sich  gesegnet  vnd  Gott  bevolhen,  hatt  der  böse 
Geist  jnne  fallen  lassen.  Allso  jst  er  gelegen,  dz  er  nütt  von 
jme  selbs  gwüsst,  übel  zerschüttet,  krank  vnd  schwach.  Da 
es  nun  Tag  worden,  vnd  er  wider  zuo  jm  selbs  kommen, 
sieht  er  sich  jn  einem  mosechten3)  Graben  an  der  Statt  Mey- 
laud  Ringkmur,  by  einer  Porten  ligen,  kont  aber  nit  vss- 
kriechen,  wann  das*)  die  fürüberwandlendenLüt  jme  vsshcr- 


132 


gholffen.  Ist  darnach  wider  heim  zogen  vnd  lange  Zyt  übel 
vff  gsin.    Nitt  ein  Wunder! 

*)  „Ins  Gerede  kommen".  *)  „wolle"  ist  zweimal  zu  denken. 
3)  „Sumplig".    *)  „Wenn  nicht." 

35.  Cys.  Koll.,  B.  KWh.  Wieder  eine  Versuchung  de» 
Teufels,  die  aber  gelingt.    Motive  aus  dem  Hexenglauben. 

Ein  ander,  der  mir  ouch  erkannt,  vss  dem  Ampt  Malters, 
ein  junger  vnd  fröwdiger  Mann,  als  der  vngefarlich  A°  löst) 
eins  Abends  nachts  von  Entlibuoch  wol  bewynet  heim  rytten 
wollen,  vnd  vnderwegen  durch  den  Wahl  vff  der  Biamegk 
starck  gejuchzct  vnd  geholet1),  halt  jme  der  Fyend  menschliche 
Geschlechts  durch  wyplichc  Stimm  von  ferne  entsprochen  vnd 
gelocket.  Da  er  den  nächsten  vss  fleischlicher  Begird,  deren 
er  ettvvz  ergeben  vnd  jetz  darzuo  disponiert,  sich  dahin  ze 
wenden  begert,  jst  allso  sin  Boss  gächling  mitt  jme  vffgefaron, 
über  Studen  vnd  Stock  dahin  gfaren,  da  der  Heist  gestanden, 
jn  Gstallt  eines  Wybs,  vnd  jnne  zur  Vnküschheit  angereitzt. 
Der  er  bald  nachgehengt,  vnd  sich  mitt  dem  Geist,  den  er 
vermeint,  ein  Wyb  syn,  vermischt.  Sobald  er  heim  kompt, 
würdt  er  kranck,  vnd  nachdem  er  am  vordem  Theil  syns 
Lybs  erfulet,  stirbt  er  Kläglich  vnd  jämmerlich;  ein  erschro- 
ckenlich  Kxenipel,  da  man  sich  wol  zespieglen  hatt,  dann 
solches  by  minen  Zvten  andern  meer  widerfaren. 
')  „Jodeln". 

3«.  Cys.  Koll.,  B  lOlia.  Statt  der  Entrückung  durch 
die  Lüfte  ein  ununterbrochenes  Wundern.  Am  Anfang  ist  es 
unentschieden  gelassen,  ob  die  entrückende  Macht  das  „Xacht- 
gespenst"  öder  der  Teufel  sei.    Im  Verlauf  ist  es  der  letztere. 

Demnach  haben  wir  noch  einen,  ouch  noch  jn  Leben, 
vssert  der  Statt  Lucern  gegen  Kriens  gesessen,  dem  ouch  ein 
Seltzams  von  dem  Xachtgspenst  oder  dem  Yerfüerer  selbs.  <less 
tl T> * M ;  .lars.  begegnet.  Ist  ein  Sager,  vnd  .lost  Gugler  genannt. 
Xamlich  alls  der  eins  Tags  mitt  einem  andern  syner  Bekannten 


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133 


■ettwas  Merckts  oder  Tusches  getroffen,  daruff  mitt  jme  den 
Wynkouff  getruncken.  Nachts  heimgangen  vnd  vnderwegen 
sineiii  Tusch  nachgesinnet,  rüwköüflig  vnd  daruff  jn  jme  selbs 
vast  zerströwt  vnd  widermüettig  worden,  jme  selbs  gliuocht 
vnd  ein  selltzams  Geprächt1)  mit  jme  selbs  getriben:  da  jst 
der  Verfüerer  jme  begegnet,  vnfeer  von  syncm  Huss,  jnne 
angeredt,  was  jme  anlige,  jnne  getrost  vnd  gmanet,  solle  mit 
jme,  wolle  er  jme  wol  Ergetzung'2)  schaffen.  Dessen  er  yngangen, 
jnne  verziehen  heissen,  wolle  jus  Huss  vnd  noch  eltwas  holen. 
Ist  damitt  ze  Huss  gangen,  da  er  ettliche  Kleider  zesamen 
gemacht.    War  glychwol  nitt  recht  by  jme  selbs.    Alls  er  nun 
zur  Thür  vssgangen  mitt  dem  Plunder  vnder  dem  Arm,  halt 
er  an  die  Gwonheit  dess  Gesegnens  gedacht,  so  er  ettwahin 
wandlen  wollen,  vnd  jm  selben  sich  ouch  gesegnet  vnd  Gott 
bevolchen,  vnd  damitt  fortgangen,  aber  niemand!  meer  funden. 
Glychwol  jst  er  jmmer  zuogangen,  vnd  jme  nitt  änderst  gsin, 
alls  miiesse  er  gan.  nur  fort,  nur  fort.    Matt  ouch  nitt  er- 
wunden3), bis  er  gan  Einsidlen  kommen.  Daselbs,  alls  eltliche 
Vnderwaldner,  die  jnne  wol  bekennt,  jn  söl Jeher  Wys  mitt 
<lem  Plunder  siäts  under  dem  Arm  gsehen  vnd  sich  so  seltzain 
alls  ein  wanwilziger  Mensch  gebaren :  haben  sy  wol  vermerckt, 
dz  es  nit  recht  mit  jme  zuogienge,  desswegen  sich  sinen  an- 
genommen vnd  jnne  heimgfüert.    Allda  er  noch  ettliche  Tag 
versehyssen*)  miiessen.  übel   vff,  vnd  ee  er  wider  zuo  der 
Vernunfft  kommen  vnd  sich  selbs  emplinden  mögen. 

>)  .rnrulii'.  Hann".  a  i  ..Sclia.lcnersatz".  3)  „Aufhören*.  4)  Schreib- 
|ehlt*r  für  „vcr.sdilvssen"  „zubringen". 

Die  Gruppe  der  Wuotisheersagen. 

#7.  Oys.  Koll..  G  '270  a.  Eine  kurze  Notiz  Cysats, 
welche  nur  die  zwei  Hencnnungen  Wuolisheer  und  Sälig 
Volck  enthält.  Heide  sind  hier  gleichwertig.  Die  letztere 
ist  bei  den  ..andächtigen  Wybem"  gebräuchlich:  daraus  geht 
hervor,  dass  dieser  Ausdruck  ächt  volkstümlich,  nicht  etwa 
bloli  eine  Prägung  Cysats  ist. 


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134 


Hiehar  dient  ouch  das  Particular1)  von  dem  nachtwand* 
lenden  Gespenst,  das  Wuott  jns  Heer,  von  den  andächtigen 
Wybern  aber  das  sälig  Volck  genannt. 
')  „Einzelheit." 

38.  Cys.  Koll.  E  333  a.  Der  ausführlichste  Sagentext 
dieser  Gruppe.  Benennungen:  Wuotisheer,  Guotisheer 
und  Sälig  Lüt,  die  zwei  letzten  ausdrücklich  als  acht 
volkstümlich  erklärt.  —  Guotisheer  ist  Anlehnung  an  „gut- 
oder  vielleicht  noch  eher  an  die  Formel  „die  guoleu 
Seelen",  womit  man  in  der  Schweiz  vielfach  die  Seelen  im 
Fegfeuer  bezeichnet;  die  vorliegende  Sage  enthält  ja  Bezüge 
auf  den  Glauben  an  diese  büssenden  Seelea. 

Die  Geister  dieser  vorliegenden  Sage  sind  die  Seelen 
von  Abgestorbenen,  die  eines  gewaltsamen  Todes,  vor  der 
Zeit,  aus  dem  Leben  geschieden.  Umzug  derselben  durch 
die  Ortschaften,  auch  durch  Luzern,  mit  Führer.  Musik. 
Freundschaftlicher  Verkehr  mit  lebenden  Menschen.  Besuch 
in  deren  Häusern,  Unterhaltung  und  Bewirtung.  —  Nebenbei 
auch  Entrückimg  und  zornige  Aeusserungen  erwähnt. 

Von  dem  seltzamen  Gespenst,  so  by  Xacht  wandlet, 
vnd  von  dem  gemeinen  Pöffel  dz  Guott  jns  Heer  oder  die 
säligen  Lütt  genennt  würdt,  sollt  aber  billicher  heissen  dz 
Wuot  jus  Heer. 

Von  disei  Materj  hette  jeh  wol  ein  wytt  Feld  ze  sagen 
vnd  ze  schryben,  wyl  es  aber  die  Zytt  vnd  andre  Gelegenheit 
nit  geduldet,  so  wil  ichs  so  kurtz  nemmen  als  möglich  Ich 
erinnere  mich,  das  jeh  jn  andern  minen  Historj-  oder  Chronic- 
Concepten  von  disem  Handel  ouch  geschriben,  vnd  etlliche 
Exempel  yngfüert,  sonderlich  wie  noch  by  minen  Zytten  eerliehe 
Mansspersonen  der  Vnscrn  ab  diser  Statt  Landtschafft  ).  die 
mir  gar  wol  erkannt  gewesen,  vnd  was  jnen  begegnet,  von 
jnen  selbs  ghört  erzellen  —  von  disem  Gspenst  jn  einem  Huy 
jn  frömbde  wyttc  Land  getragen  worden.  Nun  aber  jst  diss 
Gespenst  by  den  Allten  vnd  besonder  dem  Pöffel  jn  grosser 


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135 

Achtung,  vnd  so  wol  die,  so  der  Gsellschafft2),  alls  ouch  die 
Lebenden,  so  mitt  jnen  louflfent—  so  wyt  jst  die  Wellt  jn  der  allten 
aberglöubigen  Beredung  vornialen,  wie  noch3)  leider  an  vilen 
Orten  verblent  gewesen,  dz  wol  ze  klagen  —  für  heilig  vnd 
sälig  gehallten;  ouch  die,  so  jme  den  Namen  Wuott  jns  Heer 
gegeben,  übel  gehandlet  vnd  gestrafft  worden,  dann  diss  sälig*) 
Volck  antworte:5)  „Dz  dich  der  Tüffel  zerzeere!U6).  Vnd  war 
diss  der  Hallt7),  das  diss  die  Seelen  wärent  der  Menschen,  die 
vor  der  rechten  Zyt  vnd  Stund,  die  jnen  zuo  dem  End  jres 
Lebens  gesetzt,  verscheiden  vnd  nit  dess  rechten  natürlichen 
Tods  gestorben  wärent.    Die  müesstend  nun  erst  nach  jrem 
Tod  vff  Erden  allso  wandlen,  bis  sy  die  selbige  Stund  nach- 
malen erreichtend ;  vnd  allso  jn  Processions  Wys  mit  einandern 
vmbher  zühen,  von  einem  Ort  an  das  ander,  vnd  jeder,  der 
ettwan  von  Waffen  vmbkommen,  dessen  ein  Wortzeichen8) 
mitt  tragen,  wie  ouch  die  übrigen  sonsten  ein  Anzeig  geben, 
wie  sy  jr  Leben  verloren.    Vor  der  Ordnung  har  gienge  allzyt 
einer,  der  schrüwe:  „Abwäg,  abwäg,  es  kommend  die  Säligen." 
Hettend  ouch  liepliche  Seittenspicl,  die  glychwol  sich  nit  starck* 
sonder  Ummer9)  hören  lassen.    Wie  jehs  dann  jn  minen  jungen 
Jaren  von  denen,  die  angabent,  solches  selbs  allso  durch  die 
Gassen  jn  vnser  Statt  zühen  sehen  vnd  ghört,  Anno  1568, 
erzellen  hören.    Vnd  hettend  ouch  lebende  Lütt  vss  sonderer 
Andacht  Gsellschafft  vnd  Fründtschaft  zuo  jnen ;  ettwan  wand- 
letend  sy  mit  jnen,  ettwan  wurdent10)  sy  von  jnen  jn  jren 
Hüsern  besuocht.    Wie  dann  derselbigen  Personen  eine,  von 
deren  jeh  diss  erzellen  ghört,  vor  mir  vnd  andern  Eerenlütten 
bekennt,  das  sy  jn  jrer  Jugent  by  einem  gar  allten  wolbetagten 
Ratsfründ  allhie,  Anno  l&SO  vngefarlich,  gedient,  der  dann  mi\ 
syner  alten  Hussmuotter  den  Namen  ghept,  das  sy  ouch  jn 
diser  Gselschaflft  wärent,  wie  sy  es  dann  ouch  allso  gsehen  vnd 
erfaren.    Dann,  alls  die  Allten  den  Winter  gwonlich  jn  der 
Stuben  jr  Nachtlager  hotten,  vnd  einer  Nacht  die  Dienstperson 
heissen  vsstretten,  sy  aber  sich  hinder  dem  Offen  verborgen 
gehalten:  habe  sy  ein  Geschwürm  alls  von  einer  Vile  Volcks 
ghört  zuo  der  Stubenthür  heryn  kommen  —  wöllichs  eben  diss 


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136 


Gespenst  gewessen  —  vnd  von  dem  Monschyn  gsehen  ein 

grosse  Menge  Köpffen  vmb  der  AUten  Schlaffbeth  sich  vmbher 

stellen,  vnd  ghört  ettwas  Heimlichs,  das  sy  doch  nit  verstau 

können,  mitt  einandern  tüderlen  vnd  tlissmen.11)    Sven  darnach 

jn  die  Kuchj  zogen,  haben  angefüret.  gekochet,  gsotten,  gebratten 

vnd  zächet,  one  dz  man  morgens  da  nüt  spüren  können,  dz 

weder  an  Spys,  Tranck  noch  anderm  ettwas  gemindert  oder 

verendert  worden  wäre.   Disc  boide  allte  Eemcnschen  hatt  man 

jn  der  gantzen  Statt  von  desswegen  desto  höher  gehallten  vnd 

für  sälig  geacht,  wie  jchs  dann  in  minen  jungen  Tagen  selbs 

gar  offt  allso  gehört  melden. 

J)  „Aus  der  zu  dieser  Stadt  gehörigen  Landschaft v)  Man 
denke  dazu:  „zugeh<»renu.  8)  „Noch  heute".  *)  Cvsat  redet  hier 
ironisch.  bj  Ist  Präteritum:  „antwortete".  °)  „Zerreisse".  ")  „Die 
Meinung-.  8)  „ Wahrzeichen".  9)  „Timmel",  auch  vom  Bellen  der 
Hunde  des  Türst  gesagt,  siehe  £  Ü'l  ,0)  Konjunktiv:  ..sie  wurden-. 
u)  „Leise  plaudern  und  flüstern". 

3*).  Cys.  Koll.,  B<J7b.  Inhalt  ähnlich  dem  der  vorher- 
gehenden Nummer,  nur  weniger  Einzelheiten.  Umzug  auch 
durch  Einöden  und  Gebirge,  wodurch  eine  Beziehung  mit  den 
Sagen  der  ersten  Gruppe  hergestellt  wird.  Benennungen: 
Nachtgespenst,  Guotishecr,  Sälig  Lüt. 

Kau  nitt  vsslasscn,  ettwas  ze  melden  von  dem  Nacht- 
gespenst, davon  die  Alltcn  vil  ze  sagen  gehept,  ouch  der  ge- 
mein, einfelltig  Pöffel  vil  gehallten.  Vnd  war  nammlich  diss 
ein  Gesehwürm  oder  vilmcer  ein  Gespenst,  so  by  Nacht  ge- 
huffeter-  oder  scharenwyss  durch  die  Stett,  Dörffcr,  ouch  durch 
die  Barg,  Allpen  vnd  Kinödinen  wandlet.  Von  ettlichen  ward 
es  gebort,  von  ettlichen  nitt.  Das  gemein  vnd  sonderlich  die 
AUten  vnd  dz  Wybervolck  hielltends  für  werd,  namptends  die 
säligen  Lütt  oder  das  Guottisheer.  Vnd  das  wären  die  lieben 
Seelen  der  Menschen,  die  durch  Lnfäl,  Kriegs  oder  Nachrichters 
Gwallt  sturbent,  vor  jrein  gesetzten  Zil.  Die  muosstend  dann 
allso  wandlet),  bis  sy  dasselbig  Zil  erreichtend.  Wärend  ouch 
dein  Menschen  gar  fründtlich  vnd  anmuottig.  käment  nachts 
in  die  Hüser  deren,  die  Guotts  von  jnen  redtend  vnd  vff  jneu 


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i;;7 


hielltend,  füwretend,  kochetend,  ässent  vnd  fuorent1)  dann 
wider  darvon,  one  Schaden.  Man  spurte  ouch  mit  an  der 
Spys,  dz  ettwas  davon  kommen  wäre.  Vil  begerlends  ze 
hören,  ja  ouch  selbs  jn  jrcr  Gmeinsame  ze  synd.  Vnd  war 
die  Thorheit  so  gross,  dz  sy  gloubtend,  das  noch  lebende 
Menschen,  Wyb  vnd  Mann,  ouch  mitt  jnen  wandletend  vnd 
Gmeinsaine  hettend,  davon  sy  desto  glückhaffter  wurdent. 
Ynd  wo  man  solches  vff  einen  Menschen  zwyffiet,2)  hiellt 
maus  jine  für  ein  grosse  Eer,  schätzt  jnne  ouch  für  andre 
Menschen  vss  vil  frömmer,  andächtiger  vnd  schier  alls  heilig. 
Wie  dann  noch  by  minem  Gedencken  ein  allt  Par  Eevolck 
allhie  jn  diser  Statt  gewesen,  die  disern  Ruoff  gehepl,  vnd 
von  den  Einfälltigen  darumb  hochgehallten  wurden,  das  sy  jn 
einer  so  säligen  Gemeinschaft  wären.  So  hab  jeh  ouch  ettliche 
deren  gekennt,  zu  denen  disa  Wasen  by  Nacht  ouch  kommen, 
haben  aber  sich  still  gehallten,  sich  nützit  inercken  lassen. 
')  Konjunktiv  Prätcriti  von  ..fahren".    *)  „Vermuten  von". 

40.  Cvs.  Koll..  B  100  b.  Der  freundschaftliche  Verkehr 
einer  Bauersfrau  mit  dem  Wuotishcer.  Die  Seele  der  Frau 
kann  sich  auch  vom  Leibe  trennen  und  in  ferne  Gegenden 
versetzen.  Anhangsweise  wird  auch  die  Entrückung  unter 
Sturmwind  und  Musik  erwähnt,  ähnlich  wie  in  den  zur  zweiten 
Gruppe  gehörigen  Sagen. 

Ich  hab  selbs  einen  Puwrman  ab  der  Landtschafft,  zwo 
Stund  von  der  Statt  gesessen,  erkennt,  der  noch  by  kurtzen 
Jaren  gelebt,  dessen  Eewyb  sich  ouch  verlulen  liess1).  mitt 
disen  lieben  Seelen  oder  säligen  Lütten  nachts  wandlete, 
wölche  einer  Eerenperson  jn.  diser  Statt,  die  mir  nach  zuo- 
gethan,  jr  Sach  jn  geheim  endteckt.  .Ia,  meldet,  wie  es  diso 
Lütt,  die  allso  mit  jnen  wandletend,  seer  übel  jrrte,  wo  man 
jn  Hüsern,  jn  der  Küche  niU  llyssig  vffrumpte,  vnd  andre 
närrische  Sachen  meer  Vnd  offt  wäre  sy  jn  einer  kurtzen 
Wyl  zuo  Einsidlen  vnd  an  andern  Orten,  wytt  von  heiniant. 
Sagt  ouch  bisswylen  von  denen,  die  jn  frömbden  Landen 
gstorben  oder  vmbkommen,  wie  sy  bynen  gewesen,  jnen  die 


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138 


Hand  gebotten,  doch  so  wären  sy  tod,  davon  man  aber  jni 
Vatterland  noch  nütt  gewüsst.  Vnd  alls  dieselbig  Eerenpersort 
sich  diser  Dingen  hoch  verwundert  vnd  fragte,  wie  doch  solcti 
Ding  zuogan  möchte,  vnd  ob  es  jrem  Mann  bewüsst,  oder  er  der 
Sachen  gwar  wurde,  antwort  sy,  das  nein,  dann  jr  Lyb  blibe 
vnd  läge  da  jm  Betth,  allein  jr  Geist  oder  Seel  wandlete 
allso  vss,  etc.  —  Was  nun  daruff  gehört  hette  oder  darüber 
zuo  vrtheilen,  das  wollen  wir  den  Geleerten  bevolhen  haben. 
Aber  verständige  Lütt  haben  diss  Geschwürm?)  nie  wollen  für 
sälige  Lütt,  noch  ein  guottes  Hör  erkennen  oder  nennen,  sonder 
für  ein  tüfflisch  Gespenst,  ein  Wuott  jns  Hör,  obwol  die  andern 5) 
denen,  die  es  allso  genannt,  den  Fluoch,  ja,  dz  sy  der  böss 
Geist  zerzeeren,  dagegen  denen,  die  es  Guottisher  nanntend,  das 
Gott  sy  eeren  wurde,  vorsagtend.  Vnd  das  es  eben  das 
Geschwürm  vnd  Gespenst  sye,  so  bisswylen  Nachts  die  Lütt 
ab  dem  Feld  vnd  Strassen  vffgehept  vnd  jn  einer  Schnelle 
jn  wytte  Land  getragen,  die  dann  ouch  bekennt,  wie  sy  beducht 
habe,  es  komme  ein  susender  Wind  dahar,  mitt  seltzamem 
wunderbarlichem  Getöss,  alls  ob  vilerley  Seittenspil  vorhanden. 

M  Dazu  denken:  ..dass  sie".  2)  „Sehwann".  3)  Diejenigen,  »lie 
•  las  Wuotisheer  für  heilig  halten. 

41.  Cys.  Koll.,  B  100  b.  Diese  kurze  Notiz  erwähnt  den 
Führer  der  Seelenschar  und  die  Musik. 

Diejenigen,  die  sich  beruomptend,  ettwas  von  disem 
Ding  wüssen,  sagtend,  es  füere  fyn  lieplich  dahär  jn  einem 
anmücttigen  Gethön,  alls  ob  sy  allerley  Seitenspil  by  jnen 
bettend,  gienge  ouch  einer  vss  dem  Hüffen  allwegen  vorhar 
zc  warnen,  das  man  jnen  vss  dem  Wäg  gienge. 

42.  Cys.  Koll.,  G  51  a.  Führer  und  Musik,  wie  in  der 
vorhergehenden  Nummer,  aber  mit  vielen  Einzelheiten.  Marsch- 
rute.  Führer  und  Schaar  wandern  nicht  gleichzeitig.  Führer 
schwarz  wie  die  Pferde  der  ersten  Gruppe  und  der  Entrücker 
der  zweiten  Gruppe  §  33. 


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139 


Anno  1607  hatt  sich  jn  der  Statt  Lucern  jm  Sommer 
by  nächtlicher  Wyl  zu  ettlichen  Malen  ein  wunderbailich  vnd 
erschröcklich  Gespenst  sehen  lassen.  Am  ersten  Anschow  hatt 
es  ein  menschliche  Gstallt  ghept,  wie  ein  langer,  dürrer, 
schwartzer  Mann,  initt  langer  Nasen,  wie  es  dann  ein  Person 
by  dem  Liecht«chyn  allso  erblickt.  Hatt  sich  bald  verendert 
vnd  in  die  Höhe  gewachsen,  allso  das  es  meer  dann  eines 
Spiesses  hoch  worden.  Mann  hatt  gemerckt  vff  sinen  Gang, 
das  zuo  der  Stund,  so  es  wandlen  wollen,  sinen  Gang  genommen 
von  der  Kggk  naher,  die  Eggkstägen  vff,  da  dannen  über  deu 
Platz  gegen  der  Furren.  Hatt  einen  grüwlichen  langen  Schwantz 
naher  zogen,  dessen  Lenge  gar  nach  dess  Platzes  Lenge  gsin. 
Ist  allso  die  Füren  nider  zogen,  über  den  Cappellplatz,  den- 
selben Hüsern  nach  vmbgschwenckt  vnd  die  Gappelgass  vff 
zogen,  jn  das  klein  Gesslin  zwischen  der  Cappel-  und  Isen- 
gassen. Für  dasselb  Gesslin  hin  hatt  mans  nit  gsehen  wytter 
ziehen.  —  Darnach  jm  nächst  daruff  volgenden  Monat  Januario 
dess  vnganden  1608.  Jars  hatt  man  ettliche  Nacht  gehört  ettwas 
Geschwirms  oder  Gespensts,  alls  ob  es  ein  vmbzühende  Ge- 
sellschaft wäre,  mitt  allerley  Seittenspilen,  Harpffen,  Luten, 
Gygen,  Zittern,  Violen,  Triangel  vnd  derglychen,  eben  den 
Wäg  von  der  Egg  naher  die  Eggstägen  vff  über  den  Korn- 
merckt  zühen,  wie  das  obgesagt  Gespenst  ouch  gethan. 

43.  Oys.  Koll.,  G  269  b  und  C  217  b.  Cysat  wiederholt, 
mit  Modinkationen,  ein  Motiv  der  Sage  §  40:  Der  Geist  eines 
lebenden  Menschen  kann  sich  von  seinem  Leibe  trennen  und 
sich  anderswo  sehen  lassen. 

Man  sieht  bisswylen  jn  Hüsern  vnd  ettwan  ouch  vff 
dem  Feld  lebender  Menschen  Gstallt,  ettwan  Tags,  ettwan 
Nachts,  wandlende  oder  arbeittende  oder  sitzende.  Diss  hallt 
der  gmein  Mann,  es  sygen  derselbigen  Menschen  Geist  oder 
Seel.  Was  es  aber  sye,  das  hab  jeh  bisshar  nit  fassen 
können  vnd  doch  allwegen  zuo  erkennen  begert.  Dessglychen. 
hatt  der  Pöffel  ein  solche  Opinion  gehept,  wann  man  der- 


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glychen  gsehen,  bedütte  es  eintweders  dess  Menschen  kurlzes 
oder  langes  Leben. 

Man  hatt  ouch  ettwan  der  noch  lebenden  Menschen 
Bildtnuss  oder  Geist,  wie,  man  sagt,  ettliche  Tag  vor  jrein 
Tod,  derwylen  sy  noch  frisch  vnd  gsund,  jn  jren  Hüsern  oder 
sonst  wandlen  sehen,  die  bald  darnach  gestorben. 


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III.  Teil. 

Die  Wuotansage 
in  Luzern  seit  Cysats  Zeit. 


Von  Cysats  Zeit  bis  zur  Gegenwart. 

44.  Die  Quellen  für  die  Erforschung  der  Wuotansage  in 
der  Zwischenzeit  zwischen  der  Gysatischen  Epoche  und  dem 
heutigen  Tage  sind  die  Schriften  von  vier  Luzernern:  dem 
Naturforscher  M.  A.  Cappoller,  dem  Dichter  J.  B.  Häfliger, 
den  beiden  Lexikographen  F.  J.  Stalder  und  H.  Ineichen.  Die 
Schriften  der  drei  eisten  sind  gedruckt,  .Ineichen  liegt  als  Manu- 
skript auf  der  Bürgerbibliothek  Luzern. 

45.  Cappeller  erzählt  in  seiner  Pilati  Montis  Historia  lib'I 
S.  10  und  I  L  drei  Sagen,  die  zum  Wuotankrcis  gehören  und 
zwar  zur  ersten  der  drei  von  uns  statuierten  Gruppen.  Es 
sind  dies  die  gleichen  Sagen,  die  wir  auch  bei  Cysat  gefunden 
haben,  und  zwar  die  Nummern  der  §  21,  24.  27.  Cappeller 
hat  aber  nicht  aus  Cysat  geschöpft,  denn  sonst  würde  er  ihn 
zitieren,  indem  er  in  diesem  Punkte  sehr  gewissenhaft  ist. 
Cebrigens  ist  Cappeller  so  oft  auf  dem  Pilatus  gewesen  und 
hat  so  intim  mit  den  Sonnen  verkehrt,  dal.»  es  undenkbar  ist. 
dal.'»  ihm  bei  abendlicher  Unterhaltung  die  alten  Volkstöne  nicht 
ins  Ohr  geklungen  wären. 

Da  Cappeller  die  Sagen  in  mundartlicher  Hede  gehört 
hat,  so  ist  es  angezeigt,  das  wir  sie  auch  in  die  Mundart 
rückübersetzen. 


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46.  Erste  Cappellersche  Sage:  Der  zwerghafte  Hirt,  der 
das  Vieh  durch  die  Lüfte  forttreibt.    Deckt  sich  fast  ganz  mit 
•dem  Text  §  24. 

Non  infrequenter  etiam  accidere,  ejusmodi  virunculum 
•circa  primam  noctis  vigiliam  apparere,  pastoris  veluti  habitu. 
pera  salaria  humeris  suspensa,  dextra  praelongam  virgam 
tenentis.  Abigi  porro  ab  eo  inclamante  vaccas  et  in  aera 
pedetentim  sustolli.  Ac  tertio  d emuin  die  suis  herum  pascuis, 
emunctas  et  vix  semivivas,  restitui.  Aliquando  contigisse,  ut 
supervenientium  pecuariorum  jam  in  altum  elevatae  vaccae 
clamoribus  et  solitis  praecatiunculis  revocatae  mox  Herum 
placido  lapsu  terrae  restitutae  fuerint. 

Mängisch  g'schäch's,  wenn's  inachti,  as  e  chline  chline 
Ma  deharchömm.    De  seig  ag'leid  wi  ne  Hirt,  de  heig  d'Gläck- 
täsche-n  über  d'Achsle-n  und  e  langi,  langi  Ruete-n  i  de  rächte 
Hand.    Da  rüefi  im  Vee  und  tribi's  vor-em  äne.  Z'leggscht 
lüpii's  d'  Chüe  ganz  langsam  i  d1  Luft  ue.    Erseht  am  dritte 
Tag  löijid-se-si  wider  uf-e  Bode-n  abe,  schittcr  und  halbtod. 
Wenn  aber  d'  Senne  derzue  chömid  und  im  Vee  rüetid  und 
de  Säge  bättid,  so  chönn's  gscheh,  as  di  Ghüe,  wen's-e-si 
scho  i  d'  Luft  ue  g'no  heig,  langsam,  as-s-ne  nüd  tüeg,  wider 
abechömid. 

41.  Zweite  Cappellersche  Sage :  Der  Türst,  der  das  Vieh 
zersprengt.  Entspricht  der  Cysatischen  Fassung  §  21,  hat  nur 
weniger  Einzelheiten. 

Dicunt,  aliquando  venatorium  quoddam  Spectrum,  Tuerst 
vocant,  veluti  praedam  insequeretur,  Alpes  pervagare,  medio 
inter  ipsa  pastorum  domicilia,  aut,  quae  dispergit,  armenta 
excurrens,  latratu  adeo  incondito,  ut  capilli  andientibus  rigeant. 

D'  Senne-n  uf-em  Pilatis  verzellid  eim,  s'heig  uf  de-n 
Alpe-n  es  Vng'hüri,  das  g'säch  us  wi  nes  G'ieg,  me  säg-em 
de  Türst.  Dä  rönni  über  d'Alpe-n  ewägg,  as  wi  wen-er  iegere 
tat.    De  göi  sogar  zwüsche  de  Sennhütte  dure-n  und  z'nützt 


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dur  s'Vee,  imd  stöikfs  usenancL  Und  es  seig  e  so  nes  schü- 
zeligs  B'bäll,  as  eim  d'Hoor  z'ßärg  stöijid,  wem-mer-s  g'höri. 

48.  Dritte  Cappellersche  Sage:  Die  gespenstigen  Reiter. 
Stimmt  zu  Gysats  Fassung  §  25,  hat  nur  weniger  Einzelheiten . 

Memorantur  nocturni  equites,  magnis  turmis  per  fragosas 
rupes,  resonante  horrendo  et  concutiente  omnia  strepitu  sursum 
deorsum  cursitantes. 

D'Senne  verzellid  eim  au,  me  g'säch  z'Nacht  Manne-n 
uf  Rössere,  ganzi  Truppele;  die  sprängid  über  d'Alpe-n  ufe-n 
und  abe-n  und  über  die  gachste  Flüe  us.  Und  das  seig  e  so 
es  aberheebsches  Ttrabel  und  Glärm.  as  alles  zitteri. 

49.  Zwei  von  den  drei  Sagen  Cappellers  zeigen  einen 
kürzern  Umfang  als  ihre  Seitenstücke  bei  Gysat.  Cappeller 
hat  diese  Kürzung  nicht  selber  vorgenommen,  sonst  hätte  er 
auch  die  dritte  Sage  gekürzt.  Nein,  wir  dürfen  annehmen, 
daß  er  sie  in  dieser  magerer  gewordenen  Form  aus  dem  Munde 
seiner  Gewährsmänner  gehört. 

Cappellers  Sagenstand  zeigt  also  noch  eine  grosse  Aehn- 
lichkeit  mit  dem  Cysatischen,  es  sind  nur  weniger  Einzelheiten 
da.  Wir  können  die  Gründe  dafür  erkennen.  Die  Zeit  zwischen 
den  beiden  Gewährsmännern  war  für  das  Luzerner  Volk  eine 
Periode  völliger  Ruhe,  ja  der  Stagnation  auf  religiösem,  poli- 
tischem, sozialem  Gebiete.  Keinerlei  neu  zuströmende  Ideen 
drängten  die  alten  Bilder  aus  dem  Kopfe  und  dem  Herzen  des 
Volkes,  es  konnte  sie  ungestört  weiter  hegen  und  pflegen. 

50.  Cysat  redet  mehrere  Male  von  dem  Alpsegen,  mit 
dem  sich  die  Sennen  auf  dem  Pilatus  gegen  die  Gespenster 
schützen,  er  giebt  auch  den  Inhalt  an,  nicht  aber  den  aus- 
führlichen Text.  Diesen  hat  uns  nun  Cappeller  überliefert,  er 
hat  ihn  auf  der  Alp  Fronstaffel,  die  auch  Cysat  nennt,  aus  dem 
Mund  eines  Sennen  aufgezeichnet.  Wir  dürfen  wohl  annehmen, 
daß  die  Cysat  bekannte  Fassung  mit  der  bei  Cappeller 
identisch  sei. 


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44 

Ho,  ho,  ho,  oe,  ho,  ho,  oe,  ho,  ho.  Ho  Lobe1),  ho 
Lobe,  nemmct  all  Tritt  in  Gottes  Namen,  Lobe!  Ho  Lobe, 
neminet  all  Tritt  in  unser  lieben  Frauen  Namen,  Lobe !  .lesus, 
Jesus,  Jesus  Christus,  Ave  Maria,  Ave  Maria,  Ave  Maria!  Ach» 
lieber  Herr  Jesus  Christ,  behüt  Gott  allen  Leib,  Seel,  Ehr  und 
Gut,  was  in  die  Alp  gehören  thut!  Es  walt  Gott  und  unsere 
herzliebe  Frauw;  es  walt  Gott  und  der  heilig  Sant  Wendel; 
es  walt  Gott  und  der  heilig  Sant  Antonj ;  es  walt  Gott  und 
der  heilig  Sant  Loy2)!    Ho  Lobe,  nemmet  all  Tritt  in  Gottes 

Namen.  Lobe! 

')  „Kuh.  Kühe,"  hier  Plural.   «)  „Kulo^ius.« 

51.  Was  uns  die  andern  drei  Gewährsmanner,  die  §  44 
neben  Cappellcr  genannt  sind,  zur  Wuotansage  mitgeteilt  haben, 
ist  von  geringer  Bedeutung.  Oer  Luzerner  Dialektdichter 
Härliger  nimmt  in  zwei  Gedienten  seiner  Sammlung  „Schweizer 
Volkslieder,  Luzern  tSlo"  auf  die  Wuotansage  Bezug. 

In  dem  Gedieht  D'Hunghürer  S.  170  ff.,  worin  allerlei 
Gespenstererscheinungen  geschildert  werden,  erinnert  die  dritte 
Strophe  an  den  Passus:  ..Ettwan  aber  pfurret  esu  —  geineint: 
das  Heiterheer  „sonsten  vmb  die  Sennhütten  nachts  henimb*\ 
siehe  $  2."). 

Bald  heist's,  s'göih  schier  all  Mitternacht 
l'in's  Hiisli  zYinglet-um 
Ne  Schaar  Soldale  lings  und  nichts, 
Me  chonn  si  zälen  ehuiim. 

In  dem  Gedicht  1  VPflegHlösi,  „Das  Erntefeste  S. '27  ff., 
ist  Strophe  VI  dem  Türsl  gewidmet: 

l'nd  mannst,  wenn  gfroore  seyg  Alls  Sley  und  Hey, 
Vertuen  der  Durst  gar  es  fürchterlis  Gschrey  : 
Drum  (l«>rf  ke  Fiirchl.übel  meeh  g'schloft'e-n  eley. 

Die  beiden  Lu/erner  Lexikographen.  Slalder  um  IStM) 
und  lneicheu  um  ls4n.  führen  wohl  »las  Wort  TOrst  an.  fügen 
aber  nichts  Wissenswertes  bei. 


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Die  Wuotansage  im  heutigen  Luzern. 

52.  Der  Stoff  dieses  letzten  Abschnittes  ist  mir  teils 
von  meiner  .lugend  «auf  geläufig,  teils  habe  ich  ihn  durch  Nach- 
forschung gewonnen.  Solches  Nachspüren  ist  gerade  bei  dieser 
Materie  oft  ein  heikles,  heikler  als  bei  den  mundartlichen 
Studien.  Eine  gewisse  Scheu  oder  ein  gewisses  Mißtrauen 
schließt  oft  den  Leuten  den  Mund,  und  anderseits  muß  man  sich 
sehr  vor  allzugläubiger  Hinnahme  hüten. 

Ich  kann  nun  allerdings  nicht  behaupten,  daß  ich  alles, 
was  von  diesen  Sagen  im  Kanton  noch  lebt,  habe  aufspüren 
können;  möge  diese  Arbeit  zu  weitern  Nachforschungen  anregen ! 

Manches,  was  ich  vorbringe,  deckt  sich  mit  den  Vor- 
führungen Lütolfs  über  die  Materie  „Türst",  manches  ist 
dagegen  noch  nicht  veröffentlicht. 

Meine  eigenen  Nachforschungen  haben  mir  gezeigt,  daß 
Lütolf  in  allem,  was  die  Gegenwart  betrifft,  höchst  zuver- 
lässig ist. 

551.  Von  den  vier  in  §  t  genannten  Sagenkreisen  leben 
die  Pontius-Pilatussago,  die  Holauds.'ige  und  die  Tannhäuser- 
sage nur  noch  in  kümmerlichen  Besten.  Die  Wuotansage  führt 
dagegen,  wenn  auch  stark  reduziert,  noch  ihr  Leben  fort,  im 
ganzen  Kanton  herum,  besonders  am  Pilatus  und  im  Entlehnen, 
zwei  Schauplätze,  die  ja  auch  bei  Uysal  die  wichtigsten  sind. 
Ks  wird  die  Wuotansage  nicht  etwa  bloß  erzählt,  sondern  auch 
noch  geglaubt  :  ich  kenne  selber  Personen,  wahrhaftigen  Charak- 
ters, welche  steif  und  fest  behaupten,  den  Türst  gesehen  zu 
haben,  und  welche  seine  Jagd,  wie  sie  sie  beobachtet,  be- 
schreiben. 

54.  Unsere  heutigen  Wuotansagen  haben  allerlei  Momente, 
die  in  den  erhaltenen  Gysatisehen  Aufzeichnungen  nicht  vor- 
kommen; es  mag  dies  Zufall  sein,  wir  wissen  ja,  daß  von  der 

«icsrlüd.tsfnl.  Pxl.  LXII  10 


140 


reichen  Sammlung  Lysats  nur  ein  kleiner  Teil  auf  uns  gelangt 
ist.  Oder  es  läiot  sich  auch  denken,  dali  die  Volksphantasie 
auch  seither  noch  Neues  geschaffen  habe,  reber  diese  Moniente 
sehe  man  §  62. 

55.  Dem  gegenüber  beobachten  wir  eine  weit  grossere, 
eine  sehr  weit  gehende  Verarmung.  Die  Sagen  der  zweiten 
und  dritten  Gruppe  sind  verklungen,  bis  auf  unansehnliche 
Fragmente.  Man  redet  etwa  noch  von  der  Kniführung  ein- 
zelner Menschen  oder  von  der  nächtlichen  Musik,  aber  ohne 
Angabc  von  Einzelheiten.  —  Auch  vom  kriegerischem  TroU 
der  ersten  Gruppe  hört  man  wenig  mehr,  im  Kntlebuch  er- 
zählt man,  daß  in  den  Fronfastennächten  die  Hurgen,  die  einst 
im  Lande  gestanden  haben,  aber  jetzt,  bis  auf  geringes  Ge- 
mäuer, verschwunden  sind,  wieder  sichtbar  weiden.  Und  auf 
den  Mauern  ziehen  die  Junker  herum,  die  einst  das  Land 
drangsaliert,  zuvorderst  einer  hoch  zu  Pferd,  nach  ihm  die 
andern,  ihre  Köpfe  in  der  Hand  tragend.  Diese  Sage  weicht 
übrigens  so  sehr  von  der  Lysatisehen  §  '26  ab,  daß  es  fraglich 
ist,  ob  wir  sie  überhaupt  als  zu  unserm  Thema  gehörig  be- 
trachten dürfen.  —  Leber  die  Sagen  vom  gespenstigen  Hirten 
und  den  daherrasenden  Heitern,  die  doch  Cappeller  noch  er- 
zählt, habe  ich  nichts  in  Erfahrung  bringen  können.  —  So 
bleibt  eigentlich  nur  noch  die  wilde  Jagd,  die  überall  im 
Lande  erzählt  wird,  hier  mit  vielen  Einzelheiten,  dort  in 
dürftigerer  Form.  Allerdings  ist  auch  hier  eine,  und  zwar  eine 
auffällige  Einbusse  zu  registrieren:  Der  Anführer  wird  fast 
stets  als  Tier  gedacht,  ganz  selten  als  Geist  ohne  klare 
Attribute,  nie  als  Jäger. 

Wir  können  uns  auch  ein  Bild  machen,  wie  so  dieser 
grosse  Schritt  in  der  Entwicklung,  uspcktivt  Verarmung  in 
dieser  Periode,  in  der  nachcappellerschen  Zeit  sich  vollzogen 
hat.  Bald  nach  Lappeller  trat  die  französische  Revolution 
ein.  welche  auch  das  Staats-  und  Volksleben  Luzerns  aufs 
heftigste  erschütterte,  den  .Geist  des  geineinen  Mannes  mit 
neuen  Ideen  erfüllte  und  dadurch  die  alten  herausdrängle.  Ein 
übriges  wird  die  moderne  Schulbilbdnug  gethaii  an. 


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147 

Da  Lütolfs  Buch  vor  mehr  als  vierzig  Jahren  erschienen 
Ist,  kann  man  die  Frage  aufwerfen,  ob  nicht  auch  zwischen 
seiner  und  der  heutigen  Zeit  ein  Unterschied  besiehe.  In 
einem  Punkt  ist  die  Verarmung  heute  weiter  fortgeschritten, 
Lütolf  kennt  den  Führer  des  Trosses  oder  der  Jagd  noch  als 
peisönliches,  menschenähnliches  Wesen.  Und  diesen  Punkt 
wird  man  vielleicht  für  so  wichtig  ansehen,  daß  man  von 
einer  Lütolfschen  Etappe,  zwischen  der  Cappellerschen  und 
der  heutigen,  reden  möchte. 

56.  Hand  in  Hand  mit  der  M  ilderung  des  Erzählstoffes 
geht  die  der  Nomenklatur:  Nachtjäger,  Nachtgespenst, 
Guotisheer,  Sälig  Volk  werden  nicht  mehr  vernommen; 
Wuotisheer  ist  auf  einzelne  Gemeinden  eingeschränkt,  und 
existiert  nicht  mehr  in  der  lautgesetzlichen  Gestalt,  sondern 
nur  in  drei  Umformungen.  Nur  das  Wort  Türst  kennt  noch 
jeder  Einheimische  so  ziemlich  im  ganzen  Kanton.  Daneben 
existiert  noch  für  den  Führer,  wenn  er  ein  Hund  ist,  eine 
Bennenung,  die  Cysat  nicht  erwähnt:  Kagöri,  Gregörii 
G  i-  a  g  ö  r  i. 

57.  Das  Wort  Türst  wird  heute  gleich  geschrieben 
wie  in  der  Cysatischen  Zeit,  aber  diese  Orthographierung  ent- 
spricht der  heutigen  mundartlichen  Aussprache  nur  wenig : 
■man  spricht  langes  geschlossenes  ö.  nicht  ü,  und  sch,  nicht  s; 
der  Anlaut  ist  reine,  nicht  aspirierte  Tenuis,  weswegen  Hätligers 
Schreibung  Dürst,  §  51,  noch  weniger  gut  ist.  Das  Wort 
kommt  sowohl  selbständig  als  auch  in  der  Formel  sTürste 
G'jäg  „die  Jagd  des  Türst u  vor.  Auch  diese  Schreibung 
G'jäg  ist  nicht  gut.  denn  die  Lautfolge  jä  in  G'jäg,  Jäger, 
jägere-n  wird  wie  ic  in  dem  mundartlichen  Worte  lieb 
gesprochen,  ein  in  seiner  Vereinzelung  sehr  merkwürdiger 
Laut  Vorgang. 

5H.  Aus  dem  alten  lautgesetzlichen  Wuotisheer  ist 
heute  ein  Wüelisheer  geworden,  durch  Anlehnung  an  die 
Sippe  wüete-n,  wüetig.  Die  Deutung,  der  Umlaut  üe  sei 
eine  Wirkung  des  i  von  is,  ist  unhaltbar,  dieses  sekundäre 


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i  macht  nicht  Umlaut,  wie  Falle  wie  Brotis  „Braten4*. 
Tolggis  „Klecks'',  m litis  „bis  auf  die  Nagelprobe",  u.  s.  w. 
dartiin.  —  Neben  Wüetisheer  tindet  sich  als  Produkt  einer 
noch  weiter  gehenden  Unideutung  s'wüetig  Heer.  —  In  der 
dritten  Umgestaltung  Muetiscil  ist  die  zweite  Hälfte  durch 
Anlehnung  an  Seil  umgeformt;  in  $  74  wird  die  psychologische 
Basis  für  diese  Umdeutung  vorgeführt.  Der  Anlaut  in  des 
ersten  Teiles  ist  dagegen  nicht  Produkt  der  Volksetymologie, 
sondern  regelrecht  lautgesetzliche  Wirkung:  w  geht  in  der 
heutigen  Mundart  vor  uc  in  m  über,  andere  Beispiele:  M liest 
„Wust-',  Muecht  „  Wucht*',  Muer  „Wuhre,  Flusswehr1'.  In 
Wüetisheer  konnte  das  w  bleiben,  weil  es  nicht  vor  11, 
sondern  ü  steht.  Muetis  und  Wüetis  stehen  also  exakt  neben 
einander  wie  Muest  neben  dem  Adj.  wüest. 

59.  Das  Wort  Hagöri,  Gragöri,  Gregöri  winl 
mit  langem  geschlossenem  o  und  Akzent  auf  der  Ersten  ge- 
sprochen: es  wird  mit  gragöle-n  „krakehlen"  in  Beziehung 
gebracht,  was  mir  nicht  einleuchten  will. 

60.  Diese  heute  noch  lebenden  Wuotansagcn  werden  nun 
in  der  Form  von  Erzählungen  berichtet:  oder  es  wird  nur  eine 
einzelne  Tatsache  genannt:  oder  es  werden  auch  Gespräche 
über  diese  Materie  gehalten,  wobei  jeder  Anwesende,  was  er 
weil.i,  beisteuert. 

61.  Selbstverständlich  werden  diese  Sagen  in  der  Mund- 
art erzählt.  Und  diese  mundartliche  Gewandung  mul.»  in  der 
Publikation  durchaus  festgehalten  werden.  Ks  ist  auch  streng 
genommen  nicht  eine  blosse  Gewandung,  sondern  ein  wesent- 
liches Element  der  Volkstümlichkeit  dieser  Dinge.  —  Und  ein 
Zweites.  Die  Erzählungen,  wie  sie  der  vorige  $  nennt,  haben 
oft  einen  gewinnend  naiven  Ton,  besonders  wenn  sie  in  der 
Kinderwelt  erklingen;  und  die  Gespräche  bekommen  nicht 
selten  eine  anheimelnd  schalkhafte  Färbung  durch  freiwillige 
oder  unfreiwillige  Tätigkeit  der  Teilnehmer:  es  ist  dies  ein 
zweiter  integrierender  Bestandteil  der  Volkstümlichkeit.    J  hirch 


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eine  Yerschriftdeutschung  würden  aber  die  beiden  volkskund- 
lichen  Werte  unfehlbar  vernichtet.  Wer  sich  hievon  rasch 
uberzeugen  will,  lese  nur  das  Glossar  in  §  78,  und  er  wird 
sofort  empünden,  wie  hölzern  diese  Uebersetzungen  klingen. 

62.  Es  folgen  nun  die  neun  Texte,  welche  das  enthalten, 
was  ich  von  dem  heutigen  Bestand  weiß.  Zuerst  ein  Gespräch 
im  humoristischen  Ton;  dasselbe  ist  in  seinen  Grundzügen 
wirklich  gehalten  worden,  dann  habe  ich  aber  darin  alles  das 
zusammen  verwoben,  was  ich  aus  einer  bestimmten  einzelnen 
-Gemeinde  weil*.  Dann  kommen  sieben  Erzählungen  aus 
mehreren  andern  Gemeinden  im  naiven  Erzählton.  Das  letzte 
Stück  ist  nicht  so  erzählt  worden,  sondern  es  ist  eine  Zusam- 
menfassung einzelner  Fakten,  die  einzeln  berichtet  wurden, 
aber  zusammengehören;  dieses  Stück  zeigt  zugleich,  wie  sich 
auch  heute  noch,  wie  in  der  Cysatischen  Zeit,  religiös-christliche 
Momente  zur  Wuotansage  gesellen. 

Ich  darf  versichern,  das  die  Mundart  der  neun  Texte 
absolut  rein  und  volkstümlich  ist.  Das  ist  nicht  ohne  weiteres 
selbstverständlich,  denn  wenn  der  Gebildete  Mundartliches 
wiedergiebt,  so  ist  immer  die  Gefahr  nahe,  daß  etwas  Schrift- 
sprachliches heimlich  einschleiche.  —  Wenn  aber  der  erste 
Teil,  das  Gespräch,  allerlei  lateinische  und  französische  Brocken 
•enthält,  so  ist  das  just  ein  Charakteristikum  der  ächten  Mund- 
.artlichkeit  und  Volktümlichkeit.  —  Es  folgt  das  Gespräch : 

S'Anni  fod  a:  Mei,  lue,  dasch  de  Lehrer  Rämmert 
us  de  Stadt,  weisch,  dä  Herr,  wo  gärn  öppis  vom  Türst  möcht 
.g'höre.  De  hed  verno,  du  wüssisch  no  s'meist  devo,  und  du 
heigisch  e  sälber  einisch  g'se. 

Uf  das  macht  d'Mei:  Jooo,  settig  Stadtherre  tuend 
-ein  nur  usfrögle-n,  as  si  nochhär  eso  nes  alts  Tschauderli  schön 
<;hönid  ushegle. 

S'Anni  seid:  M-m,  Mei,  da'sch  nid  so  eine;  Und  di 
Oötti,  de  Toneli,  god  iez  zue-n-em  i  d'Schuel  i  de  Stadt  inne, 
und  si  hend  enand  welsi  gärn. 


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.Tetz  redt  au  de  Herr:  Joo,  eue  Toneli  isch  mer  e 
liebe  Purst  el. 

D'Mei  redt:  Jää-soo.  wenn's  so  isch,  mues  i  dank  — 
Stellid  ab,  Lehrer  —  Hol  es  Most,  Seppeli  —  Und  du,  Anni, 
hilf  mer,    mit  sibezg  .lohre-n  isch  mer  bald  wi  Häxi-Home. 

S'Anni  meint:  E,  fach  üppc-n  a!  Weisch,  wo'd  dete-n 
uf  dem  Tromm  im  Rachtobel  g'sässe  bisch  .... 

D'Mei  redt:  Mhm,  Amii.  D'Lüt  hend  alle-n  eistert 
zellt  —  Jä-so,  trinkid  au.  Lehrer,  machid  keni  SpändidAiözi, 
und  du,  Anni,  nimm  au,  so  nes  Möstli  macht  alt  .lumpferc 
wider  walz  —  D'Lüt  hend  alle-n  eistert  zollt,  i  de  feistere 
Xächle  goi  s'Türste  G'jäg  tlur's  Bachtobel. 

De  Herr  frogt:  Seid  nie  nid  au:  s' Wüetishecr  1 

iy  Mei  macht:  M,  weis  nüd  vo  dem. 

S'Anni  macht:  Momoll,  b'sinn  di  nur,  Mei,  tel  hend 
cm  au  so  g'seid. 

D'Mei  redt:  .loho,  ietz  chund's  mer  z'Sinn,  nie  chömi 
au  so  sage,  aber  s'wüctig  Heer  —  trinkid  au,  Lehrer,  niachid 
keni  Spändi-Fnözi  —  nid  s'  Wüetishecr. 

S'Anni  macht:  Keech  weiss  aber,  as  mer  au  cha  sage  : 
s' Wüetishecr. 

D'Mei  wörtlet:  Mniin.  wenn's  du  besser  weisch.  Schatz 
Gottes,  so  verzell  du,  und  lass  incoch  eA'ood. 

S'Anni  macht:  \ei  au.  Mei,  Mei.  Mei,  wird  au  nid 
grad  hön,  de  hesch  jo  g'seid.  i  seil  der  hälft'e. 

D'Mei  macht:  .lää  so,  miera  de!  —  Si  vcrzelll:  D'Lüt 
hend  alle-n  eistig  zellt  vom  Türst.  i  de  feistere  Nächte  goi 
s'Türste  G'jäg  dur's  Bachtobel,  b'sunderbar,  wenn's  so  doistig 
seig  und  well  es  Walter  cho.  Do  hed  mi  de  Wunderlitz 
ploget,  i  ha's  bartu  au  welle  g'se. 

S'Anni  macht:  .lere,  i  hält  emel  s'Guräschi  nid  g'ha. 

D'Mei  macht:  Ä.  i  bi  halt  nie  so  nc  Fürchtibuuz  g'si, 
wie  du,  Chind  Gottes;  nänänäi.  so  narochtig  bin  i  nie  g'si. 
D'Mei  verzollt  witer:  ,1  gone-n  also  bim  Inachtc  standi-beni  1 
s'Baehtobel  ose,  sitze-n  am  Hand  vo  de  Hole-n  uf  es  Troniiu 
und  beile.  S'isch  e  döistige-n  Obe  g'si,  und  über  c  Hubel  us  hcd's- 


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151 


b'brönneret,  und  z'leggsch  hed  mer  kc  Hand  nie  g'se  vor  em 
Gsicht  ....  Do,  abbloch,  chund  e  mächtige  Hund,  so  gross 
as  wi  nes  Chalb;  de  hed  ech  e  nundedie  ne  wüeste  Grind 
g'ha,  so  öppis  wi  ne  rächt  e  greblegi  salfi-freni  Söuschnorre, 
ganz  langi,  näi,  i  ham-mi  trunipiert,  ganz  glatti  Hoor,  und  e 
churze  Schwanz,  und  und  .  .  . 

S'Anni  macht:  Und  de  hed  nur  drü  Bei  g'ha. 

DM  ei  macht:  M-m,  Ghind  Gottes,  nix-bardixl  B'halt 
du  dä  drübeinig  Türst  für  dich,  iuine  .  .  . 

S'Anni  macht:  Aber,  Mei,  g'wüss  und  eigeli  .  .  . 

D'Mei  macht:  Im  Kunträri,  Anni,  b'halt  dä.  drübeinig 
Türst  für  dich;  mine,  dä  hed  vier  Bei  g'ha.  —  D'Mei  verzellt 
witer:  Und  Auge  hed  er  g'macht,  rächti  Bollauge-n,  und 
die  sind  ganz  fürig  g'si,  s'hed  wit  umenand  zündt. 

S'Anni  macht:  Jedet,  Jedet,  hed's  der  nid  au  g'schüü- 
zelet,  Meif 

D'Mei  macht:  Ä,  ba,  i  ha's  jo  g'seid,  i  bi  nid  o 
Joggeluner,  wi  du,  Uhind  Gottes.  —  D'Mei  verzellt  witer: 
Hinder  dem  Hungghüüri  no  sind's  füif  chlineri  HundeU  g'si, 
z'erst  zwöi,  und  do  drü.  Alli  sächs  Hünd  sind  hinderenand 
cho.  as's  z'luege  g'si  isch,  wi  ne  Wegge-n,  oder  wi  wem-mer 
weit  es  Barisol  uftue. 

S'Anui  macht:  Mhm,  oder  wi  das  latinisch  Sächsi  a 
eusem  Beihüsli.  Euse  Lehrer  hed  is  einisch  äschbliziert,  das 
Sächsi  g'säch  so  us. 

D'Mei  macht:  Gang  go  Band  haue-n,  Anni.  da'sch  jo 
s'lätinisch  Feuli. —  D'Mei  verzell t  witer:  Die  1 1 und  sind 
hinderenand  cho,  wi  nes  Lühnsches  Sächsi,  nei,  nei  wi  nes 
Foiti,  oder  wi  wem-mer  wett  es  Barisol  uftue.  Und  si  sind 
so  tribc  //schiesse  cho,  i  ha's  nid  chönne-n  erchiese-n,  öb  si 
dur  d'Eutt't  oder  über  e  Bodc-n  ewägg  sind.  Und  si  sind  dur 
d'Erlcstude  dure  pfützt,  aber  di  Pösche  hend  si  suber  nüd 
verrodt ;  da'sch  iner  sakerdie  g'spässig  vorcho.  Und  wenn  es 
Tütschi  oder  es  Träm  im  Wäg  inne  g'si  war,  s  war  wi  Busi 
ewägg  g'si.  —  Wo  dä  gross  Hund  ganz  noch  g'si  isch,  fod  er 
bim  Eich  afo  rede. 


152 

S'Anni  macht:  Jedet,  Jedet,  Jedet,  Mei,  da  Hund  isch 
g'wüss  de  Tüfel  gsi. 

D'Mei  macht:  Jäää  joo,  da'sch  de  bös  Find  g'si. 

De  Herr  frogt:  Aber  wenn  dä  gross  Hund  de  Bus 
isch,  was  sind  de  di  cbline  Hundeli? 

DM  ei  macht:  Das,  das,  das  weis  niemer.  —  See,  wo 
bin  i  ietz  gsi?  .Iä-soo,  do  fod  dä  Hund  afo  rede-n  und 
macht:  Drei  Schritt  us  Wäg!  J  ha  das  scho  g'wüsst  und  bi 
uf  mim  Tromm  obe  sauft  drei  Schritt  vo-n  em  ewägg  g'grupet 
gsi.  Wem-mer  nöcher  war  oder  öppis  tat  i  Wäg  ine  rüere, 
de  wurd  mer  schön  kornutet,  sTürste  G'jäg  riss  ein  furt  und 
tat  ein  z'Hudle-n  und  Fätze  verzehre  ....  So,  ietz  hau  i 
alles  g'seid,  was  i  erlabt  ha.  —  Trinkid  au  Lehrer,  machid 
keini  Spändi-Föözi !  —  S'isch  mer  nüd  g'scheh,  aber  i  gieng 
nümme-n  es  zwöits ■Mol,  nie  chönnt  mer  b'sale,  was  mer  weit, 
s'isch  incini  doch  nid  rächt  g'si. 

S'Anni  macht:  Xänääi,  Mei,  de  weisch  nomi,  säg  no, 
wi  die  Hünd  tüend  bälle! 

DM ei  v e r z e  1 1 1 :  Jäsoo,  joo,  si  bälled  ech  sakernundedie 
wüest;  dä  gross,  wo  z'vorderist  isch,  tued  e  so  müüggc-n  oder 
hüüne-n,  und  di  chline  hend  so  ne  häli  Geipschistimm,  und 
s'billt  kene  wi  der  ander.  —  Trinkid  au,  Lehrer,  machid 
keni  Spändiföözi! 

S'Anni  macht:  Jää,  wo  si  do  a  der  verbi  gsi  sind? 
Do  hesch-schi  no  vo  hinde  g'sef 

D'Mei  macht;  Im  Kunträri,  Anni!  I  ha  im  Kundenänt 
nümi  g'se. 

De  Herr  frogt:  Sind's  immer  nur  Hünd  bi  dem  G'jäg 
oder  isch  au  en  Jäger  debi? 

D'Mei  seid:  En  Jäger?    M,  weis  nüd  Aber 

doch,  Mhm,  de  Hogersepp  hed  nöie  nöiis  so  verzollt,  weisch 
es  du,  Anni? 

S'Anni  macht:  Z,  eeech  weiss's.  De  Hogersepp  hed 
g'seid,  nie  g'höri  au  Horne-n  linderem  Bälle-n,  aber  vo-m-ene-n 
Jäger  hed  er  nüd  b'brichtet. 

De  Herr  frogt:  God  sTürste  G'jäg  nur  dur's  Bachtobel ? 


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lf>3 

D'Mei  seid:  Im  Kunträri,  Lehrer,  s  god  no  dur  mängs 
anders  Tobel,  zän  turne,  und  sgod  sogar  dur  Hüser  und  Schüre 
dure;  de  niues  mer  i  de  feistere  Nächte  dTüre-n  oflPe  lo, 
vore-n  und  hinde,  süsch  wird  s'Vee  chrank. 

S'Anni  seid:  Säg  ietz  no  im  Lehrer,  weles  as  di 
feistere  Nächt  sind,  de  hed's  nid  verstande-n,  i  han  eins 
wol  ag'se. 

D'Mei  macht:  Da'sch  au  komod,  as's  di  Stadlüt  so 
gar  nümi  vo  euscm  Volch  wüssid:  Di  feistere  Nächt  sind 
d'Fraufastenächt. 

De  Herr  seid:  .lä  luegid,  Mei,  das  isch  eus  sälber 
leid,  as  mer  so  wenig  nie  vo  dem  wüssid,  und  drumm  chas 
es  is  so,  wem-mer  devo  g'hörid  zelle.  Und  drumm  dank  ech, 
as  er  mer  so  schön  b'richtot  hend,  und  au  für's  Möstli,  de 
hend  es  chüstigs  Möstli  do  uf-em  Härg  obe,  dää  Most  hed  au 
no  Tuget:  dä  guet  Luft  macht,  as's  au  guet  Bire  gid.  Und 
euch  Anni  dank  i  au,  as  er  mer  do  ufe  de  Wäg  zeigt  hend. 

S'Anni  seid:  De  Wäg  wüssid  er  ietz,  Lehrer;  ich  blibe 
lieber  do  obe,  i  bi  au  nur  so  es  Wiberfölchli  und  s'tät  mer 
ietz  schüzele-n  am  Tobel  verbi,  s'fod  ietz-de  gli  afo  feistere. 
Wenn  det  bi  de  Hole-n  unde  de  Tin  st  chäm  .... 

D'Mei  macht:  Chind  Gottes,  Chind  Gottes!  Ehoi,  de 
bisch  es  dumms  Tüpü!    S'isch  jo  hütt  nid  Fraufaste. 

De  Herr  macht:  (hübsch Ii)  Wenn  de  Türst  au  nur 
chäm!  (1  u t :)  Ade! 

S'Anni  seid:  Aaadjes. 

D'Meid  seid:  Adjes!  Chömid  guet  hei,  und  grüessed 
mer  i  de  Stadt  inne  mi  Götti,  de  Toneli.  De  seil  au  ordli 
tue  und  brav  lehrc-n,  as  er  au  e  rächte  Ma  abgid,  s  laulid  afe 
g'nue  dere  usööde  Torebuebe-n  und  mindere  Kantön  im 
Kanton  ume. 

De  Herr  seid:  Ade,  Mei,  wil's  gärn  usrichte. 

63.  Im  Schiltwald  jagt  alle  s'  Wüetishcer,  i  de  feistere 
Nächte,  wenn's  so  chutet  und  blost.  Vorus  gud  de  Gregöri,  e  grosse 
drübeinege  Hund,  und  hinder  dem  nochc  sind  vil  chlini  drü- 


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beinegi  Hundcli.  Wjm-incr  eis  wett  nä,  so  tätod  si  heilos. 
wcisse-n  und  chräble-n  und  bisse,  grad  wi  Leue.  Einisch  hed 
aber  doch  e  Ma  eis  g'no.  i-n  e  Sack  ine,  wil's  so  chrotte-n  es 
g'spässigs  Tieiii  g'si  isch,  und  hcd's  welle-n  uf  ein  Puggel 
heiträge.  Do  isch  es  aber  i  dem  Sack  inne-n  eisier  grösser 
und  schwerer  wurde-n,  und  zieggsch  isch  es  g'si.  wi  ne 
grüslege  Togg.  as  dä  Ma  de  Sack  nünnne  hed  möge  trage-n 
und  er  e  hed  müesse  lo  g'heie.  Und  der  isch  vor  Schräcke 
was  gist  was'd  hest  heig'spnmge,  wi  ne  Hründlege. 

64.  Ein  isch  hed  de  Türst  dur  nes  Tobel  g'jngt,  di 
ganz  Xacht.  De  darf  aber  nur  vo  de  Bättglogge-n  am  Ohe 
bis  zur  Bättglogge-n  am  Morge  jage.  Do  isch  aber  eis  vo  dene 
Hundlene  müed  worde-n  und  bi-m-ene  Heimetli,  nid  wit  vom 
Schürli  abegläge.  Wo  das  Bäfzgerli  wider  hed  welle-n  uf, 
fod's  grad  afo  lüte-n,  und  do  cha's  nümme  föris.  De  Chnächt 
isch  do  cho,  de  hed  welle  go  male.  Är  g'sed  das  Hundeli. 
De  nimmt  d'Mistgable-n  und  sticht's,  dur  und  dur,  s'hed  nüd 
zahlet,  s'isch  grad  mustod  g'si;  und  de  g'heit's  uf  e  Söumist. 
Det  isch  es  drei  Tag  giäge,  und  d'Lüt  hend's  immer  g"se.  Am 
Obc  vom  dritte  Tag,  bim  Bättelütc,  chum  hed  das  chlinst 
(iloggli  Mg'fange  chlänke,  isch  es  eis  Moos  ewägg  gsi. 

65.  Einisch  isch  eis  vo  s'Türste  Hundlene  bi-n-ere 
Schür  ligge  b'blibc.  Do  hend's  d'Chnächte-n  ine  g'no.  Aber 
am  Oben  isch  de  Türst  cho.  und  hed  Mördio  g'geusset  und 
b'brüelet:  Gäm-mer  s'Gspänli  use!  l'nd  de  hed  nid  lugg  g'lo, 
l)is-s-em-s  wider  g'gä  hend. 

66.  I  eusem  Tobel  jagt  de  Türst.  Einisch  hed  e  de 
Mülit'ranz  g'se.  De  hed  nur  eis  Aug  g'ha.  aber  so  gross  wi 
ne  Täller,  z'mitzt  uf  de  Stirn.  Do  hed  de  Mülifranz  e  ganz 
e  g'schwnllnegc  Chonf,  wi  nes  Halliviertel,  übercho;  und  das 
hed  er  sis  Tags  Lahes  nümme  vergässe. 

67.  De  Türst  isch  e  Geist,  i  de  Toble-n  usse.  War 
i  de  Fraufaste  uf  d'Wält  cho  isch.  chan  e  g'se.  jo,  wenn  er 
(  Juräschis  gmie  hed,  guge  z'luege. 


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68.  De  Türst  isch  e  8011,  e  grossi,  grossi  Moor.  Die 
springt  i  de  Hege  no,  und  hed  e  ganzi  Schaar  Fäärli  bi-n-ere, 
die  tiiend  gümple-n  und  mache-n  und  tue  grad  wi  rächt- 
mässegi  chlini  Säuli.  Me  mues  drei  Schritt  us  ein  Wäg  uf 
die  rächt  Site,  susch  chönnt's  eini  übel  go. 

60.  De  Türst  isch  e  grüsli  e  grosse  Hund,  grösser  as- 
es  Chalb,  de  glicht  iin-ene  logg,  aber  im-e  rächt  greblege. 
Und  der  isch  ganz  schwarz.  Und  de  cha  springe-n  und 
gutnpe-n  wi  ne  Wätterleich. 

70.  Di  alt  Schnydergret  hed  g'seid,  de  Türst  seig  ere 
meh  as  einisch  b'cho,  wenn  si  dur's  Tobel  hei  heig  rnüesse. 
Aber  si  heig  alle-n  es  Feuli  für  die  liebe  Seele  b'bättet.  und 
si  soig  still  und  rueig  föris  g'gange,  drum  seig  ere  nie  nüd 
b'scheh.  Tel  meinid,  s'best  seig,  wem-mci  es  Teeli  oder  es 
Xciseler  Kätti  bi  ein  heig.  Und  s'hälli  au,  wem-mer  s'G'sicht 
oder  d'Händ  mit  Wiewasser  wäschi.  War  aber  meint,  de 
müess  durhar  d'Chue  ablo.  oder  gar,  wenn  eine  täl  spöttle, 
so  eim  üherschehd  nüd,  wenn  de  scho  einisch  öppis  Latzes 
ane-n  äne  chund. 

71.  U»ei  den  methodischen  Erwägungen  Hingangs  dieser 
Abhandlung  wurde  hervorgehoben,  dal.)  die  Vergleichung  des 
Standes  der  Wuotansage  in  dei  Cysatischen  und  in  der  heutigen 
Zeit  besonderes  Interesse  beanspruchen  dürfe.  Ks  wird  daher 
keine  nutzlose  Abschweifung  sein,  wenn  wir  vergleichsweise 
auch  bei  einer  andern  «1er  vier  in  £  i  genannten  Sagen  eine 
solche  Gegenüberstellung  vornehmen,  bei  d<T  Kolandsage.  Diese 
wird  von  Uysal  an  mehreren  Stellen,  so  Cys.  Koll.  U  24  a 
erzählt.  Und  die  Versionen,  die  sich  in  andern  Luzerner 
Archivalien,  oder  bei  den  Luzerncr  (Chronisten,  wie  M.  Kul.i, 
P.  Kttcrlin  u.  a.  linden,  stimmen  ziemlich  mit  der  Cysatischen 
Krzählung  überein.  Die  ( lysatische  Formulierung  nun  ist  recht 
ausführlich,  die  heutige  besteht  aus  drei  vier  magern  Sätzchen. 
Cvsats  Version : 


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72.  Alls  der  heilige  vnd  grossthättige  christlich  Fürst 
Carolus,  von  siner  grossen  Thaten  wegen,  so  er  für  die  Kilch 
Gotles  vnd  die  genieine  Christenheit  vssgericht.  Magnus  oder 
der  Gross  zuogenannt  worden,  Kölnischer  Keiser  und  König 
zuo  Franckrvch,  die  vnglöübigen  Saracenen  an  den  Grentzcn 
Hispaniae  by  dem  Pvreneis;  hen  oder  Honceualischcn  Gebirg  A° 
Chiistj  778  mit  Hilff  der  Hochtütschen  vnd  Allpvölckern,  so  dz 
Allpgebirg  —  so  ietz  ein  Theil  der  Eidtgnossschaft  jst  —  bewo- 
nent,  geschlagen  vnd  mit  einem  herrlichen  Sig  zuo  grossem  Trost 
der  ganzen  Christenheit  überwunden,  darunder  die  Bürger  der 
Statt  Lucern  nit  die  geringsten  noch  die  hindersten  gewesen: 
Haben  sich  diso  ouch  dermassen  so  dapferlich  jn  söllchem  Strvtt 
erzeigt  vnd  verhallten,  das  der  Keiser  jnen  ein  sonder  Lob 
bekannt,  sy  ouch  mit  diser  Fryheit  eeret  vnd  begäbet,  dz  sy 
jn  jren  Kriegen,  wohin  sy  vsszühenl,  by  jror  Paner  zwey 
Harsthörner  füeren  vnd  gebruchen  mögent,  glych  wie  sin 
Vetler  vnd  Schwösterson  Holandus,  sin  oberster  Feldherr. 
Wie  dann  ein  lobliche  Statt  Lucern  sich  deren  noch  biss  vff 
disen  Tag  gebrucht. 

73.  Die  Rolandsage  in  heutiger  Formulierung: 

I  de  alte  Zite  hend  d'Luzärner  im  Keiser  Karl  g'hulffe 
chriege,  gäge  d'Heide.  Do  hed-er-ne  defür  die  zwöi  schöne 
grosse  Horn  verehrt,  wo  im  Züghus  inne  sind.  Die  Horn  hed 
mer  alle-n  im  Chrieg  b'blose,  nie  seid  ne  Harsthorn. 

74.  Aus  unsern  alten  Sagenkreisen  habeu  sich  auch 
allerlei  Redensarten  abstrahiert.  Die  Wuotansage  hat  fünf 
solcher  ins  Dasein  gerufen.  Von  einem,  der  sich  unbändig 
gebärdet,  heilot  es:  De  tued  as  wi  im  Muetiseil.  In  dem 
Ausdruck  „Seil"  eine  mythologische  Reminiscenz  zu  erblicken, 
ist  gewagt;  es  liegt  hier  eher  eine  einfache  Anlehnung  an 
Redensarten  vor  wie:  De  tued  as  wi  ne  Chatz  am-e  Häl- 
sig (=  Halsstrick).  Wenn  ein  Kind  abends  in  ängstlicher 
Schnelligkeit  nach  Hause  eilt,  neckt  man  es:  Gäll,  de  Türst 
jagt  di.    Wenn  jemand  hastig  daherkommt,  sagt  man:  De 


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chund  as  wi  de  Türst.  —  Manche  Personen,  die  sonst 
nichts  mehr  von  der  Wuotansage  wissen,  sagen  doch,  wenn 
ein  Sturmwind  anhebt:  Ks  isch  de  Türst,  oder:  Es  isch 
s'  W  ü  e  t  i  s  h  e  e  r. 

Ausblick  auf  die  Zukunft. 

75.  Die  Vergleichungen  in  §  55  und  in  §  To*  haben 
dargetan,  dati  im  Bestände  der  alten  Volksagen  eine  sta>ke 
Reduzierung  eingetreten  ist  Nun  sind  es  gerade  die  heutige»! 
Tage,  welche  diesem  Auflösungsprozeß  das  allerschnellste  Tempo 
mitteilen.  Wenn  auch  die  Wuotansage  noch  lebt,  sie  lebt  fast  nur 
mehr  im  Herzen  und  Munde  alter  Leute,  die  junge  Generation 
hat  wenig  Interesse  mehr  dafür.  Das  deutet  auf  eine  rasche 
Auflösung.  Ferner:  Ich  erinnere  mich  sehr  wohl,  dal>  wir 
als  Kinder.  Ende  der  sechziger  Jahre  des  vorigen  Jahrhunderts 
uns  oft  die  Tannhäusersage  erzählten,  allerdings  auch  in  stark 
reduzierter  Form.  —  Lütolf  hat  eine  ausführlichere  Version, 
die  ans  den  ersten  Dezennien  des  19.  Jahrhunderts  stammen 
inuli.  —  Nach  meiner  Beobachtung  wird  diese  Sage  heute 
nirgends  mehr  erzählt.  Dieses  Schicksal  der  Tannhäusersage 
mag  ein  Hinweis  sein,  wie  rasch  auch  das  Leben  der  Wuo- 
tansage seinem  Ende  entgegengeht,  wie  kurz  die  letzte  Etappe 
dieser  Entwicklung  sein  wird.  —  Da  meine  Version  der  Tann- 
häusersage nirgends  abgedruckt  ist,  so  mag  sie  hier  folgen: 

Iii.  De  Tannhuser  hed  so  grossi  Sünde  to,  dass-em-si 
ke  Heer  meh  hed  choiine  veigä.  Do  ist-er  uf  Horn  ine  und 
hed  welle-n  im  Lobst  go  bichte.  Aber  wo-ne  de  Hobst  Bicht 
g'hört  gha  hed.  isch-er  ganz  verschrockc  g'si  und  hed  g'seid : 
Ender  as  ich  dir  choimt  vergä,  chund  mi  Stäcke  Laub  über 
und  fod  a  blüeje.  Do  isch  de  Tannhuser  trurig  g'si  und  isch 
furt,  zur  Stadt  us,  niemer  hed  si  g'aehtet.  wo-n-er  dure-n  isch. 
Aber  dänkid.  wo  de  Hobst  si  Stacke  will  nä.  hed  da  bim  Eich 
Laub  g'ha  und  Bluest.  Do  isch  de  Hobst  wider  verschrocke-n 
und  hed  weidli  Lüt  im  Tannhuser  nogschickt,  aber  si  hend 
ne  niene  chonne  linde. 


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77.  Auch  aus  der  Tannhäusersage  hat  sich  eine  Redens- 
art herauskristallisiert:  Wenn  es  irgendwo  lärmend  zugeht, 
sagt  man:  Sgod  wi  im  Frau- Vrene-Bärg.  Es  ist  hier 
Venus  in  Verena  umgedeutet.  Während  die  Sage  selber  ver- 
schwunden ist,  wird  die  Redensart  noch  dann  und  waun 
gehört.  Und  das  mag  noch  einmal  ein  Hinweis  sein,  hier 
nicht  auf  das  Tempo,  sondern  auf  das  Wie  des  Auflösungs- 
prozesses der  Wuotansage:  Ks  ist  denkbar,  das  einst  in  Luzern 
von  dem  ganzen  reichen  Kranz  der  Wuotansage  nur  noch  als 
dürres  Blättlein  die  nicht  mehr  verstandene  Redensart  übrig 
bleibt,  die  etwa  ein  altes  Bauernfrauchen,  wenn  ein  Gewitter 
im  Anzug  ist,  murmeln  wird :  Es  i s c h  s'  W ü e t i s h e e r.  U nd 
das  mag  dann  das  letzte  Mal  sein,  daK  der  Luzerner  Volks- 
mund ausgesprochen  hat  Wuotans  Namen. 


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Glossar. 


78.  Abbloch  ~:  plötzlich. 

Aberheebseh  —  scheußlich. 

Abstelle  —  Platz  nehmen. 

Bal'/.ger  =-  Klaffe!*. 

Band.  Gang  go  Bund  haue  — 
Dunmies  Zeug 

Barisol  Begenschirm. 

Bai  tu  —  durchaus. 

Balti  —  Paternoster.  Neiseler  B. 
in  Kinsiedeln  geweiht. 

Beihüsli  —  Keiehenhaus. 

Beile  -—  warten. 

Bollaug  =  Glotzauge. 

Bronnen- —  von  fernen  Blitzen  Wi- 
derscheinen. 

Biündlcge  -  Jrrwisch.  Wi  ne 
Bründlege  —  so  schnell  wi 
möglich. 

Busi.  Wi  Busi     plötzlich  u.  mit 

gmLUer  Leichtigkeit. 
Chind  Gottes,  Schatz  Gottes  =  leise 

Schelte. 
Chlanke  —  hell  klingen. 
Chonnc.    Ks  clia's  is  -  es  gefallt 

Uli*. 

Ohrotte    -  überaus. 

Chue.  d  Chue  ahlo  --  sich  brutal 

aufführen. 
Chüstig  —  schmackhaft. 
Chule  wehen. 
Doislig  schwül. 
Uurhar  überall. 
Khoi       Schäme  dich ! 
Kich,  euphemistisch  —  Kid. 
Kistert.  ci-<t ig  immer. 
Krchioe  —  erkennen. 
F;uiiii    -  Keikel. 

Feutl  bälte  -    fünf  Vatet  mwi  beten. 
Fraufaste  Fronfa-b-n. 
Fürchtibuz.  Furch» üb'-'.  fwr<hb 

sames  J ) 1 1 1 
Füns  —  vorw  un 


Gach  --  steil. 

Güll      nicht  wahr? 

Geipschistimm  kreischemle 

Stimme. 
Geusse  -  -  heulen. 
G'heie.  derber  Ausdruck  _.  fallen, 

werfen. 
Götti  Patenkind. 
Greblig  —  abscheulich. 
Grind,  derber  Ausdruck  --  Kopf. 
Grupe  —  kauern. 
Gruslig   -gewaltig  gross. 
G'spässig  sonderbar. 
Gümpcle  hüpfen. 
Halbvierlel     ein  Getreidemass. 
Haxi-Home.  entstellt    aus  Kcce- 

Ilomo.  d.  h.  elend,  schwach. 
II  ei  los  —  überaus. 
Meimelli      kleines  Bauerngut. 
Ilön  -  au  (gebracht. 
Hole  Hohlweg. 
Hubel  -  Hügel, 
limine  heulen. 

Jedcl,  Jere.  euphemistisch  —  Jesus. 

Ji»ggeluner  furchtsamer,  jam- 
mernder .Mensch. 

Kanton.  K  mindere  Kanton  ein 
gemeiner  Kerl. 

Komod  sonderbar. 

Kornute  uiHsnandelu. 

Kundenanl.  Im  Kundenant  Holort. 

Kai/.  Schaden. 

Kugg.    Kugg  lo  nachgeben. 

M.  Inlerjeklion  de»  Abweisung, 

Mhm.  Interjektion  der  Bejahung 

M-m.  Inb  i  |<  Uh-.n  dei  S  ei  nemung. 

Miera      nn-KM'l  w  c/i-n. 

Momoll      I  >* o  1 1 .  doch  ! 

Moor        Mllllel  ••> •h\Seni. 
Mi|ij/,<       dumpf  heulen. 
\a[»pel        '0   I  ii. 
,\.i|or)|l)/  n.'Ut-cj,, 


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Nix  Bardix  =  nichts  davon  ! 

N<»od.    K-Nood  -  ungeschoren. 

Xöie,  Nöiis  '—  etwa.  etwa*». 

Nundedie.  Sackerdie,  Sackernun- 
dedie,  derbe  Ausdrücke  --  sehr 

Pfütze  =  daherschnellcn. 

I 'tische  -  Busch. 

Bürstel,  kosend  =  „Bursehe'-. 

Büere  werfen. 

Sauft  -  eher  mehr  als. 

Salfi-Vreni  Entschuldigen  Sie, 
dal»  ich  das  nenne. 

SchieLie  -  sich  auLlei'st  rasch  be- 
wegen. 

Sehitter  -  abgemagert. 

Schnorre  -—  Schnauze. 

Sehüüzelc  -  gruseln. 

See  -  Partikel  des  Unwillens. 

Spandi-Föozi  -  Umstände. 

Standi-beni  -  direkt  und  rasch. 
(Das  n  von  bcni  verdankt 
seine  Kntslehung  irgend  einer 
Umdentung,  etwa  Anlehnung 
an  ..Bein". 

Stoike  —  scheuchen. 

Tech     Agnus  Dci.  [ 


Tel  —  einige. 

Träm  —  Stamm,  Balken. 

Tribe  —  eiligst. 

Tromm  =  Stamm,  Balken. 

Tsehaiulerli  -  unscheinbares  Ding. 

Tuget  =  Gehalt. 

Tüpfi  =  Dummes  Ding. 

Tütschi  =  Block. 

i  eberscheh  -  Unrecht  geschehen. 
Ung'büri.  Hung'hüri  —  Spuk. 
Ushegle  =  sich  lustig  machen. 
Ustitid  —  brutal 
Verrode  —  sich  rühren. 
Was  gist  was'  d  best  -  in  größter 
Kile. 

Wattcrleieh  -  Blitz. 
Walz  —  lebendig,  munter. 

Wegge  —  Keil. 
Weidli  rasch. 
Weiswi,  Weisi  —  sehr. 
Wibervölchli  -  V rauchen. 
Weisse  —  winselnd  bellen. 
Z.  inspiratorisch  gesprochen,  Inter- 
jektion der  Bejahung, 
/än turne  -  uberall. 
Zelle  --  erzählen. 


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Ortsnamenstudien 

auf 

Menzberg 


Von 

Dr.  Josef  Leopold  Brandstetter 


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1 


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163 


Ortsnamenstudien  auf  Menzberg. 

Einer  der  schönsten  Aussichtspunkte  im  Hügellande  des 
Kantons  Luzern  ist  unstreitig  die  Anhöhe,  an  welche  sich  die 
Gebaulichkciten  der  ausgedehnten  Alp  Oberlehn  bei  Menzberg 
anschmiegen.  Diese  Höhe,  1081  in.  ist  gekrönt  mit  vier  in 
einem  Quadrate  geptlauzten  Linden,  die  reichlich  Schatten 
gewahren.  Von  hier  aus  überblickt  man  denn  auch  den  größten 
Teil  der  Pfarrgemeinde  Menzberg,  welche  zusammengesetzt  ist 
aus  Teilen  der  Gemeinden  Menznau,  Willisauland,  Hergiswil 
und  Homoos.  Ueber  die  Oertlichkeiten  der  Umgegend  Menz- 
berg« ist  aus  früherer  Zeit  wenig  bekannt.  Immerhin  dürften 
die  Ortsnamen  der  Gegend  selbst  einigen  Aufschluß  bieten. 

Nach  der  Sage  sind  in  älterer  Zeit  Oberlehn  und  Gerislehn 
die  einzigen  Höfe  auf  dein  Menznauerberge  gewesen. 

Obcrlehn  aber  ist  ein  neuerer  Name.  Aus  alter  Zeit 
stammen  die  Ortsnamen  Gerislehn,  Tozzenberg  und  Waltisbühl, 
die  nach  ihren  ursprünglichen  Ansiedlern  benannt  sind,  uämlich 
Gerislehn  von  einem  Ansiedler  Gero  (von  ahd.  gcr  —  Speer), 
Waltisbühl  von  einem  Walto  (von  ahd.  walt  =  Wald)  und 
Tozzen  be  rg  von  einem  Tozzo  (Kosenamen  von  toto  =  Vater). 
Diese  Ortsnamen,  wenn  auch  meines  Wissens  erat  spät  oder 
gar  nicht  in  l'rkunden  erwähnt,  gehören  jedenfalls  der  Zeit 
der  Alemanneneinwanderung  an,  und  werden  daher  über  das 
achte  Jahrhundert  zurückgehen.  Der  Name  Waltisbühl  kömmt 
im  14.  Jahrhundert  mehrfach  als  Familienuame  vor,  da  aber 


•)  Siehe  (iesrhichtsfrd.  Bd.  »j.  :U2;  27.  271;  42.  140:  \\,  217; 
öl,  203;  00?  200;  00,  181. 


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164 


auch  ein  Hof  in  der  Gemeinde  Hohenrain  Waltisbühl  heii.il. 
so  ist  schwer  zu  sagen,  von  welchem  Waltisbühl  diese  Personen 
herstammen.  Im  alten  Jahrzeitbuche  von  Willisau  findet  sich 
nun  eine  Jahrzeitstiftung  des  Werner  Eicher  von  Walkerspüh) 
ab  einem  Acker  zu  Bunegg.  Da  aber  Menznau  und  damit 
auch  der  Hof  Walkerspühl  nach  Willisau  pfarrgenössig  war 
und  ein  Hof  Walkerspühl  sonst  nicht  vorkömmt,  so  müssen 
die  beiden  Namen  identisch  sein.  Waltisbühl  ist  aus  Walkers- 
bühl gekürzt  und  der  einstige  alemannische  Ansiedler  hieU 
Waltker. 

Ganz  in  der  Nähe  des  heutigen  Dorfes  Menzberg  finden 
sich  die  Flurnamen  Zibershausweid,  Zibershauswald  und  Zibers- 
hausgraben.   Offenbar  sind  dies  Zugüter  zu  einem  Hofe  Zibers- 
haus,  der  in  der  Nähe  liegen  muli.    Einen  solchen  Namen 
kennt  aber  der  topographische  Atlas  nicht.    Auskunft  geben 
nun  die  Akten  über  die  Gründung  der  Pfarrei  Menzberg  au> 
den  Jahren  1807  bis  1812.    Im  Jahre  1807  wurde  der  Antnm 
gestellt,  als  Platz  für  die  neue  Kirche  die  ziemlich  eben»' 
Gegend  bei  den  Zibershäusern  am  Marishubel  zu  wählen, 
da  diese  so  ziemlich  in  der  Mitte  der  neuen  Pfarrei  liege. 
Das  Verzeichnis  der  Häuser  in  derselben  vom  Jahre    18  U 
enthält  für  das  Dorf  Menzberg  folgende  Namen :  Drei  Zihciv 
häuser,  der  Pfarrhof,  das  Schulhaus  und  das  neue  Wirtshaus 
Von  den  drei  Zibershäusern  brannte  das  eine,  welches  gleich 
unterhalb  des  Schul  hauses  lag,  im  Jahre  1823  ab.  Marishuhl 
heil.U  noch  die  Anhöhe,  an  die  sich  das  Kurhaus,  die  Post 
und  das  Schulhaus  anlehnen.    Dagegen  ist  der  Name  Zibershan> 
ziemlich  obsolet. 

Gehen  wir  aber  etwa  400  Jahre  in  der  Geschichte  <k- 
Ortes  rückwärts,  s<>  gibt  uns  eine  Urkunde  vom  Jahre  14P1. 
welche  sich  im  Mannlehenbuche  des  Rates  von  Luzern  vom 
Jahre  lf)21  findet,  weitere  Auskunft.  Zufolge  dieser  Urkun<k 
wird  der  Edelknecht  Petennann  von  Lulernau  mit  den  Vogteien. 
< t iil t  und  Güter,  so  alles  ,. Lachen"  ist  von  der  Herrschen 
von  Wohlhusen  und  von  StraUberg,  und  welche  ihm  v. »n 
Erbs-  und  Gemeinschaft  wegen  angefallen  sind,  vom  Rate  in 


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16f> 


IjU/.ern  belehnt.  Unter  diesen  Gütern  sind  genannt:  „Item 
das  Sibersgut  ze  Guttenegg  und  ein  Güttlein  am  oberen  Leen 
und  ein  Gütlein  an  der  Waldegg."  Diese  Stelle,  sowie  die 
vielen  spateren  Bclehnungcn,  die  bis  zum  Ende  des  18.  Jahr- 
hunderts reichen,  zeigen  zur  Geniige,  daß  ursprünglich  die 
Alp  Oberlchn  und  die  Umgegend  des  heutigen  Menzberg, 
der  Sibcrshof  oder  Sibershaus,  ein  einziges  großes  Mannlehen 
bildete,  das  noch  von  der  Herrschaft  Wolhusen  herrührte,  und 
zur  Zeit  des  Scmpacherkrieges  an  Luzern  übergegangen  war. 
I  )ieses  Mannlehen  war  aber  schon  im  Jahre  1411)  in  zwei  Teile 
geteilt,  und  werden  diese  spater  immer  als  zwei  getrennte 
Maimlehen  angeführt.  So  heil.it  es  zum  Jahre  IT);*)!)  „Sibershof 
an  Gutcnegg,  stol.U  an  das  Oberlen,  an  den  Hof  zu  Kbnit,  an 
Gerislen  und  an  Gutenegg."  An  auderer  Stelle  sind  Oberlehn, 
die  kleine  Fontanne,  Gcrislchn  und  der  Korbgral)en  als  Grenzen 
des  Sibershofes  genannt. 

her  eben  genannte  Hof  Kbnit  d.  h.  ebene  Gegend,  ist 
das  fast  ebene  ziemlich  ausgedehnte  Terrain  zwischen  Berg- 
hühlschür  und  Gerislehn  und  kann  nur  das  heutige  Stein- 
lialden  sein. 

Das  ziemlich  ausgedehnte  Gebiet  des  Mannlehenhofcs 
Sibershaus  wurde  dann  im  Laufe  der  Zeit  immer  mehr  in 
kleinem  Heiniwesen  geleilt,  so  daL>  heute  eine  ziemliche 
Anzahl  Hofe  und  Heimwegen  an  der  Stelle  des  einstigen 
Sibershofes  bestehen. 

Was  den  späteren  Namen  Zibershaus  betrifft,  so  ergibt 
sich,  dato  diese  Form  nur  eine  Verschlechterung  des  einstigen 
Namens  Sibershaus  ist.  Der  Name  selbst  kömmt  vom  ahd. 
Mannsnamen  Sigbert,  Siguberaht  von  Sign  —  Sieg  und  peraht  — 
Pracht.  Der  Name  Sibcr  hat  sich  übrigens  in  der  Gegend 
auch  als  Geschlechtsnaine  erhalten.  Nach  dem  alten  Jahr- 
zeitbuche von  Willisau,  wohin  Oberlehn  und  Siberhaus  einst 
pfarrgen» issig  waien,  stifteten  Hans  Siber  von  Gutenegg  und 
ebenso  Margarita  Siber  von  (iutenegg  Jahrzeiten  in  der  Pfarr- 
kirche zu  Willisau. 


166 


Ein  ähnliche  sinnlose  Verschlechterung  findet  sich  im 
Namen  Bergbühl  bei  Menzberg,  das  Bärbühl  zu  schreiben  ist. 

Einer  Erklärung  bedarf  noch  das  Wort  Lehn  in  Geris- 
lehn.  Lehn,  auch  Lee  in  Ortsnamen,  bedeutet  wohl  selten  ein 
Lehengut,  allodium,  und  sicher  war  auch  der  Ansiedler  Gero 
ein  freier  Alemanne.  Das  Wort  Lehn  leitet  sich  ab  von 
ahd.  hleo.  Gen.  hlewes,  Dativ  resp.  Locativ  hlewun,  woraus 
hlewen,  und  durch  Ausfall  des  w  schließlich  Len  wurde. 
Stammverwandt  sind  lat.  clivus  =  sanft  ansteigende  Halde, 
Hügel,  und  griech.  y.Urm>  —  neigen.  Bei  den  vielen  Dutzenden 
Ortsnamen  Lehn,  die  mir  bekannt  sind,  versagt  die  Real  probe 
nie;  immer  handelt  es  sich  um  eine  Anhöhe,  eine  meist  sanft 
ansteigende,  in  Berggegenden  auch  steile  Halde. 

So  führt  auch  das  deutsche  Ortsnameubuch  von  Dr.  Buck 
die  deutschen  Flurnamen  Lene,  Lenne,  Lehne  im  Sinne  von 
Abhang  an.  Immerhin  wird  der  Name  Lehn  in  einzelnen 
Fällen  den  Sinn  von  Lehengut  haben  und  gerade  für  Oberlehn 
möchte  ich  diese  Deutung  annehmen.  Wir  haben  gesehen, 
dat.»  Oberlehn,  dem  kein  Unterlehn  entspricht,  ursprünglich 
ein  Teil  des  Mannlehens  Sibershaus  war.  Was  war  also 
natürlicher,  als  daß  der  abgetrennte  höher  gelegene  Teil 
desselben  einfach  das  obere  Lehen,  oder  Oberlehn  genannt  wurde. 

Der  Name  Sperbelegg  bedarf  scheinbar  keiner  Er- 
klärung, er  bedeutet  Sperberegg.  Trotzdem  muß  ich  zur 
Deutung  dieses  Namens  ziemlich  weit  ausholen  und  von  den 
mittelalterlichen  Falknereien  einiges  mitteilen.') 

Die  Verwendung  von  Raubvögeln  zu  Jagdzwecken  war 
den  Griechen  und  Römern  unbekannt.  Aristoteles  erwähnt 
dieselbe  als  einheimisch  in  Indien.  Germanische  Völker  brachten 
dann  die  Falkenjagd  aus  dem  Innern  Asiens,  aus  Turkestan 
nach  dem  Byzanz  und  dem  Norden  Europas,  und  erst  von 
hier  wurde  dieselbe  nach  Italien  verpflanzt.  Das  zeigt  deutlich 
die  Sprachforschung.  Ahd.  sparawari  wird  zu  ital.  sparaviere, 

1)  Man  vergleiche:  Scli rader.  Reallexikon  für  indogermannische 
Altertumskunde. 


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167 


frz.  epervier;  altnordisch  geirfaltli  wird  ital.  gerfalco,  span. 
gerifalte,  prov.  girfalc,  frz.  gerfaut;  ahd.  snürl  (Zwergfalke) 
wird  ital.  smerlo  und  smeriglione,  prov.  esmirle;  ahd.  luoder 
(Lockspeise)  heißt  ital.  logara,  frz.  leurre.  Einzig  der  deutsche 
Xame  Falke  findet  sich  als  Falco  schon  bei  Vergil,  stammt 
aber  ebenfalls  aus  Germanien.  Sehr  rasch  wuchs  die  Bedeutung 
dieser  Jagdart  bei  den  deutschen  Völkern.  Ihr  huldigten  be- 
sonders die  Großen,  für  die  ja  Krieg  und  Jagd  die  einzige 
Beschäftigung  war.  Fürsten,  Grafen,  Ritter  und  Geistliche 
fröhnten  diesem  Sport.  Mit  dem  Falken  auf  der  Schulter 
oder  in  der  Hand  gingen  die  Ritterfräulein  zur  Kirche.  Schon 
im  6.  Jahrhundert  wurde  die  Falkenjagd  den  Geistlichen  auf 
mehrern  Konzilien  untersagt,  aber  meist  ohne  Erfolg.  Im  12. 
und  13.  Jahrhundert  erreichte  die  Beizjagd  —  beizen  heißt  Vögel 
mit  Falken  jagen  —  ihren  Höhepunkt  und  nahm  dann  mit 
Erfindung  des  Schießpulvers  ab,  dauerte  aber  noch  bis  gegen 
das  19.  Jahrhundert  sporadisch  fort.  Interessant  ist  es,  daß 
die  Schießwaffen  nach  den  Namen  der  Raubvögel  benannt 
wurden:  so  z.  B.  Falconetto,  die  Feldschlange  von  Falco; 
moschetto ,  die  Muskete,  von  muschetto,  der  Sperber ;  terzeruolo, 
das  Terzerol,  bedeutet  das  HabichUmännchen ,  sagro,  die 
Halbkanone,  den  Sakerfalken. 

Zur  Jagd  wurden  folgende  Vögel,  die  alle  den  Familien 
der  Habichte  und  Edelfalken,  von  Naumann  als  Falken  zu- 
sammengefaßt, angehören. ') 

1 .  Falco  palumbarius  oder  Astur  palumbarius,  der  Hühner- 
vogel, ahd.  hapuh,  nhd.  Habicht,  dial.  Happich,  Hapch, 
Hacht.  Er  hält  sich  am  liebsten  in  kleinen  Wäldern,  die 
mit  freien  Plätzen  abwechseln,  in  der  Nähe  von  Woh- 
nungen und  kleinen  Dörfern  auf.  Er  war  unter  den 
einheimischen  Vögeln  der  gesuchteste  Beizvogel,  der  auf 
die  größern  Vögelklassen  etc.  abgerichtet  wuide. 

2.  Astur  Nisus,  Sperber,  Finkenhabicht,  mit  rötlichem 
Bauch  und  Brust,  heißt  auch  Sprinz  oder  Schmirl.  Er 

')  F.  Naumann,  Naturgeschichte  der  Vögel  Deutsehlamte.  I.  Teil 
Leipzig, 


168 


verfolgt  rastlos  die  Spatzen  und  wurde  auf  die  kleiuern 
Vögel  abgerichtet. 

3.  Falco  gyrofalco  oder  islandicus  im  hohen  Norden 
war  sehr  teuer,  und  galt  als  das  beste  Federspiel  (So  hie- 
ßen die  zur  Beize  abgerichteten  Vögel). 

4.  Falko  peregrinus,  Wanderfalke,  überall  im  gemäßigtem 
Klima,  besonders  den  Tauben  gefährlich,  ebenfalls  einer 
der  geschätztesten  Beizvögel. 

5.  Falco  lanarius,  Würgfalke,  Sakerfalke,  im  hohen  Norden. 

6.  Falco  Subbuteo,  Lerchenfalkc  in  wärmern  Klimaten 

7.  Falco  Aesalon,  Zwergfalke,  Merlin,  in  ganz  Europa, 
l/eber  die  Falkenjagd  mögen  hier  noch  einige  Belege 

aus  dem  Geschichtsfreund  und  aus  der  Geschichte  des  Gottes- 
hauses Einsiedel n  von  P.  Odilo  Hingholz  folgen. 

G.  1300.  Der  Abt  von  Engelberg  soll  zweimal  im  Jahre 
auf  seine  Höfe  im  Aargau  uud  Zürichgau  fahren  und  soll  mit 
sich  führen  einen  Hüter  mit  zwei  Winden  (Windhunden)  mit 
seinein  \  ogelhunde1)  und  mit  einem  Habich,  und  die  Meierin 
soll  ihn  empfangen  und  in  der  einen  Hand  tragen  ein  Bröl 
und  in  der  andern  ein  Huhn,  das  Huhn  gehört  dem  Habich 
und  das  Brot  dem  Hunde.    Gesehichtsfrd.  7.  133. 

1311.  Die  Schwyzer  lingen  des  Gotteshaus  Einsiedeins 
Knechte  freventlich  in  der  Habechzucht  an  der  Hegenegge. 
Gesehichtsfrd.  43.  358. 

1350  wurde  im  Friedebrief  zwischen  Einsiedein  und 
Schwyz  „die  Federspielszuchten"  ausdrücklich  vorbehalten. 

Der  Abt  von  Einsiedeln  mußte  dem  Vogt  von  Sierenz 
jährlich  geben  einen  roten  Habicht  und  einen  Vogelhund. 

Noch  1518  wurden  dem  Stift  Einsiedeln  Vögel  und  Hunde 
geschenkt.    Hingholz  Geschichte  S.  043. 

Der  Vogt  von  Kiburg  mußte  mit  einem  Habicht  und 
einem  Vogelhund  am  Gericht  zu  Brüttcn  erscheinen. 

Unter  den  papstliehen  Hcformationsarükeln  für  die  Geist- 
liche vom  Jahre   1580  heißt  es:    Sy  söllcnt  weder  voglcn 

')  J)or  Yo^lhund  inuLUe  auf  <ler  Jn^l  die  jagdbaren  Vogel  auf- 
treiben. 


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MJ3 


noch  jagen,  ouch  kein  (hier,  das  man  zum  Gejägd  brucht, 
züchten     Geschichtsfrd.  28.  123. 

Im  Mittelalter  gab  es  nun  sogenannte  Habichlslehcn.  Die 
Edcln  und  Bitter  belehnten  einen  Vasallen  mit  einem  Gute 
unter  der  Bedingung,  da  Li  dieser  jährlich  einen  Habicht  oder 
einen  andern  zur  Jagd  dienlichen  Raubvogel  als  Zins  abzu- 
liefern hatte.  Der  Belehnte  aber  übertrug  die  Aufgabe,  einen 
solchen  Vogel  zu  züchten  und  zur  Beize  abzurichten,  dem 
Kolonen,  der  den  Hof  bebaute. 

Nach  dem  Gesagten  wird  es  nun  selbstverständlich  sein, 
dal.»  diese  Vogelzüchtercien  vielfach  zur  Bildung  von  Orts- 
namen Veranlassung  gaben. 

1323  ist  das  Gut  Uabcheggc  in  der  Pfarrei  Busvvil  dem 
Stift.  Münster  zinsptlichtig.  Später  stiftete  i "Ii  von  Habkegg 
vor  der  Burg  eine  Jahrzeit  zu  Huswil.    Dieser  Ort  ist  das 

» 

heutige  Hapfig.  Von  Vierlinden  aus  erblickt  man  in  der 
Richtung  gegen  den  Napf  die  Ileimwesen  Unter-  und  Ober- 
Hapfig,  die  auch  zur  Pfarrei  Menzberg  gehören.  H  a  bs  k  egg , 
Gemeinde  Marbach,  westlich  von  der  Schrattenlluh  Tutcr- 
und  Ober  Habkegg,  zu  hinterst  im  Marientale,  Gemeinde 
Flühli.  Im  Kt.  Bern  tindet  sich  am  Braunwaldberg  ein  Heim- 
wesen  Hab  eck. 

Häutig  kommt  auch  die  Verbindung  von  Ilabich  mit 
Rain  vor.  130b'  ist  der  Hof  Habichrein  an  Oesterreich  zins- 
ptlichtig. Der  Hof  hcil.it  später  Habchren  und  jetzt  Haken- 
rein. Gemeinde  Kriens. 

Der  Ortsname  Habichrain  bei  Hildisrieden  ist  im  Dialekt 
in  Hapfem  umformt  worden 

in  den  Hudeln  des  Stiftes  Münster  lo23  ist  ein  Hof 
Haliichrain  in  der  Gegend  von  Hochdorf  erwähnt.  Dieser 
Name  lebt  ebenfalls  als  Flurname  Ha]) fern  fort. 

Auch  bei  Neudorf  gab  es  ein  Gut  Habkeren.  Der 
Name  scheint  verschollen  zu  sein. 

Im  Kt.  Bern  linden  sich  Habkerig.  Kreis  Arwaugen 
11!>4  Habichrein.  Habkeren,  einst  Habicherron.  Kreis  Inter- 
lachen. 


■ 


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170 


Der  Umstand,  daß  diese  Orte  die  Grundwörter  Egg  und  Rain 
enthalten,  stimmt  damit  überein,  daß  die  Habichtzuchtstellen  mit 
Vorliebe  an  und  auf  Höhen  in  der  Nähe  von  Wäldern,  also 
dem  Lieblingsaufthalt  der  Habichte,  gewählt  wurden. 

In  der  Gemeinde  Flühli  nicht  weit  von  diesem  Dorfe  heißt 
ein  Heimwesen  H  absucht  und  eben  iindet  sich  ein  Gut  „An  der 
Habsucht"  in  der  Gemeinde  Grindelwald.  Daß  diese  beiden 
Namen  ursprünglich  Habichtzucht  hießen,  dürfte  nach  dem  Vor* 
stehenden  klar  sein.  In  der  Autobiographio  von  Thomas  und 
Felix  Platter  wird  genannt  Anthoni  an  der  Habezucht. 

Ebenso  gehören  noch  andere  mit  „Hab"  und  „Hak" 
beginnende  Namen  hieher,  wie  Hakberen  im  Thurgau,  Hab- 
schwanden, Gemeinde  Hasli  im  Entlibuch,  Hapfern  (drei- 
mal) im  Kt.  Freiburg,  Habchit  im  Kt.  Bern.  Bekannt  ist 
endlich  der  Name  Habs  bürg  im  Kt.  Aargau,  ursprünglich 
Habichts) »urg,  z.  B.  Iiö2  Habichisburg.  Das  schweizerische 
Idiotikon  (Bd.  II.  U37)  deutet  alle  diese  Namen  offenbar  zu  weit 
mit  Lieblingsaufenthalt  der  Habichte.  Ich  praecisiere  enger  dahin, 
daß  an  allen  diesen  Stellen  einst  Habichtzuchten  sich  fanden. 

Der  zweite  oben  genannte  Haubvogel,  der  zur  Jagd  ab- 
gerichtet wurde,  ist  der  Sperber.  Der  Name  wird  zur  Be- 
zeichnung von  Oertlichkeitcn  selten  verwendet.  Schon  genannt 
ist  eingangs  die  S  per  beiegg  bei  Menzberg,  dann  finden 
sich  noch  Sperblig  im  Kt.  Aargau,  Sperbel  im  Kt.  Basel  und 
Sperbersholz  im  Kt.  Appenzell. 

Ob  der  Ortsname  Schnellen,  Gemeinde  Escholzmatt,  der 
aber  früher  (Kantonsblatt  1877  S.  55)  „Im  Schmerlen"  heißt, 
und  Schmerlat  im  Kt.  Schaffhausen  von  dem  Namen  des 
Schmerl  genannten  Raubvogels  herzuleiten  sind,  lasse  ich 
dahin  gestellt. 

Häuliger  linden  wir  den  Namen  des  Falken  in  Orts- 
namen vertreten  und  zwar,  wenn  auch  nur  sporadisch  in 
einzelnen  Gegenden,  fast  in  allen  deutschen  Kantonen.  In 
der  Innerschweiz  kenne  ich  nur  Auf  der  Falken,  Flurname 
auf  dem  Müswanger-Feld,  Falkenbach,  Gemeinde  Flühli  und 
Falken  bei   Hinterburg  im  Kt.  Zug,  wenn    das  letztere 


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hieher  gezählt  werden  darf.  Der  Name  Falke  ist  eben  in 
diesen  Gegenden  so  viel  wie  unbekannt. 

Eine  andere  Art  der  Vogel jagd  war  der  Vogelfang  im 
Vogelherd.  Die  Vogelherde  lagen  meist  auf  einer  An- 
höhe, auf  der  ein  Wäldchen  sich  befand,  oder  wo  ein 
zweckentsprechender  Hain  gepflanzt  wurde.  Man  mache  nur 
einen  Spaziergang  auf  die  Höhe  des  Dietschiberges,  wo  ein 
lauschiger  Hain,  Vogelherd  geheißen,  sich  findet,  ein  von  Ge- 
büschen und  hohen  schattigen  Tannen  umsäumtes  längliches 
Rechteck,  offenbar  eine  künstliche  Anlage.  Hier  wurden  in 
Käfigen  die  sprichwörtlich  gewordenen  Lockvögel  aufgehängt, 
um  die  treten  Vögel  herzulocken,  die  dann  in  Schlingen, 
Fallen,  Garnen  und  an  Leimraten  ihre  Freiheit  einbüßten. 
Noch  gegen  die  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  war  dort  die 
Vogelhütte  zu  sehen,  von  der  ans,  den  Vögeln  unsichtbar,  der 
Vogler  das  Netz  zusammenzog.  Eine  ähnliche  Anlage  findet 
sich  nach  gefälliger  Mitteilung  auch  noch  in  der  Gemeinde 
Ruswil. 

Die  Habichtzüchtereien  und  die  Vogelherde  waren  auch 
miteinander  verbunden,  da  der  Züchter  gefangener  Vögel 
bedurfte,  um  sie  bei  der  Sperberzucbt  gleich  zur  Hand  zu 
haben.  Wir  haben  hiefür  einen  direkten  Beweis.  Laut  der 
oben  angeführten  Urkunde  von  1-419  war  der  Hof  Blattegg 
in  der  Pfarrei  Malters  (jetzt  Entlebuch)  ein  Mannlehen  der 
Herrschaft  Wolhusen.  Es  heißt  dort:  „Item  das  Gemeys  by 
der  Plattegg  und  die  Sperwerzucht,"  an  anderer  Stelle  heißt 
es:  Hof  Blattegg  in  der  Pfarrei  Malters  mit  der  Sperberzucht 
oder  dem  Gemeise."')  Die  Namen  Sperberzucht  und  Gemeise 
sind  also  synonym,  und  letzteres  leitet  sich  ab  vom  Vogelnamen- 
„Meise",  die  hier  überhaupt  die  Singvögel  vertritt. 

Den  Namen  Vogelherd  linden  wir  in  den  meisten  deutschen 
Kantonen.   Vogelherd  heißt  ein  Hof  in  der  Gemeinde  Gunzwilr 


')  Theodor  von  Liebenau.  —  Die  Freiherren  von  Hottenburg 
uml  Wolhusen.  Jahrbuch  der  k.  k.  Gesellschaft  „Adler-.  ia  Bd. 
patf.  8.    Wien  1003. 


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172 


Rüdlich  von  Münster,  gelegen  an  einer  Halde  in  der  Nähe 
eines  Wäldchens,  ebenso  ein  auf  einer  Anhöhe  zwischen 
Wäldern  liegendes  Gehöfte  südlich  von  Gettnau.  Eine  ähnliche 
Lage  hat  der  Hof  Vogelherd  in  der  Gemeinde  Ohmstal. 

Als  Flurname  begegnen  wir  dem  Namen  V.^olli,  rd.  zwei- 
mal in  der  Umgegend  von  Einsiedeln,  dem  ersten  auf  einer 
vorspringenden  Anhöhe  etwas  nö.  von  Einsiedeln,  dem  zweiten 
an  einen»  Raine  zwischen  Wäldern  etwa  (>  km  von  Einsiedeln 
in  nordöstlicher  Richtung.  Ein  Vogelherd  ist  mich  südwestlich 
von  Unterägeri.  Der  topographische  Atlas  verzeichnet  den 
Namen  Vogelherd  in  den  Kantonen  Thurgau  13  mal.  St.  Gallen 
:\  mal,  Appenzell  3  mal,  Solothurn.  Aargau  und  Schaffhausen 
je  1  mal,  nicht  dagegen  in  den  übrigen  deutschen  Kantonen. 

Ein  anderer  Name,  den  ich  unbedenklich  hieher  rechne, 
ist  Vogel  sang,  Vogelgsang.  fälschlich  einigemal  Vogelsand  ge- 
schrieben. So  linden  wir  diesen  Namen  auf  de!'  Karte  in  den 
Gemeinden  Eich,  Littau,  Ebikon,  Horw.  Ruswil,  Zell,  Marbach. 
Fischbach.  Daneben  kömmt  er  noch  als  Flurname  vor.  in  den 
Gemeinden  Aesch,  Menznau  und  Meierskappel.  Derselbe  Name 
kömmt  vor  in  den  Kantonen  Aargau  7  mal,  Basel  2  mal. 
Ren»  10  mal,  Freiburg  2  mal.  St,  Gallen  2  mal.  Schaft'haiisen 
1  mal.  Solothurn  X  mal.  St.  Gallen  2  mal,  Thurgau  f>  mal 
und  Zürich  11  mal.  Ebenso  mögen  noch  andere  Namen,  wie 
Vogelhütten,  Vogclrain,  Vogelberg,  Vogleren  hieher  gehören. 
Vogelnamcn  sii»<l  übrigens  in  Ortsnamen  selten  vertreten,  und 
meist  nur  jene  deren  Träger  durch  ihren  Gesang  als  Lock- 
vogel dienen  konnten.  Es  sind  hauptsächlich  die  Amseln, 
Meisen  und  Lerchen.  So  linden  wir  die  Lokalnamen 
Amsflboden.  Amselberg,  Aniseigrat  im  Kt.  Hern,  Amselhalden 
im  Kt.  Hasel,  Amslen  in  den  Kantonen  Aargau.  Zürich  und 
Thurgau.  Dagegen  kommt  Amselschwand  im  Kt.  Schwyz  von 
einem  Personennamen  Anshelminen. 

Der  Meise  verdanken  die  Namen  Meisenberg.  Meisibühl. 
Meisenrain.  Meisenegg,  Meisenherd  und  Meisi  ihren  Ursi>nu»g. 
Von  dem  ol »genannten  Worte  Gemeise  stammen  die  Ortsnamen 
Gmcis.  IJäusergrui»pe  südwestlich  von  Wattenwil.  Kt.  Hern, 


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173 


an  steiler  Halde  unterhalb  eines  Waldes,  und  Gmeis,  Häuser- 
gnippe,  östlich  von  Konoltingen  an  einem  Raine  unterhalb  des 
Gmeiswaldes.  Gemeis  heißt  auch  ein  Hof  in  Schwaben, 
Landgericht  Oberdorf. 

Der  Vogelname  Lerche  findet  sich  wohl  in  einigen 
Ortsnamen.  Es  coneurriert  hier  aber  der  Baumname  Lärche. 
Dem  Namen  Vogelsang  entsprechen  die  Flurnamen  Lerchen- 
sang im  Thurgau,  Lerchengsang  bei  Riehen  und  auch  Lerchen- 
sand, eigentlich  Lerchensang  bei  Dagmersellen,  einst  eine  rö- 
mische Villa  mit  schöner  Aussicht.  Dem  deutschen  Lerchen- 
sang entspricht  der  französische  Ortsname  Ghantemerle,  der 
über  30  mal"  in  der  französischen  Schweiz  vorkömmt. 

Ich  habe  eine  große  Zahl  dieser  Namen,  die  mir  von 
Augenschein  nicht  bekannt  waren,  auf  der  Karte  aufgesucht, 
und  fast  immer  dieselbe  örtliche  Lage  gefunden,  sie  liegen  auf 
einer  Anhöhe  in  der  Nähe  von  Waldungen  und  Gebüschen. 
Man  hat  zwar  den  Namen  Vogelsang  etwas  poetisch  aufgefaßt, 
und  daraus  auf  eine  Naturfreundlichkeit  schon  in  den  frühesten 
Zeiten  geschlossen.  Aber  wie  die  Deutschen  einst  Lehrmeister 
unserer  ultraalpinen  Nachbaren  im  Vogelfange  waren,  so  glichen 
sie  auch  deren  heutigen  Nachkommen.  Sie  hatten  eben,  um 
mich  sprichwörtlich,  aber  nicht  bildlich  auszudrücken,  die 
Vögel  zum  Fressen  gern.  Diese  Namen  deuten  vielmehr,  daß 
diese  Lokalitäten  dem  im  Mittelalter  so  schwunghaft  betriebenen 
Sport  des  Vogelfanges  dienten. 

Nicht  hicher  gehören  aber  die  Ortsnamen  Sang,  Sangi, 
Sangeren,  Sangi,  Sengi,  Gsang,  Sangeren,  welche  dem  Verbum 
„sengen",  durch  Abbrennen  von  Wald  und  Gebüsch  urbar 
machen,  ihren  Ursprung  verdanken,  und  daher  Synonyma  zu 
Schwände.  Schwände,  Gösch  wand  sind.  Leicht  möglich  ist  es 
auch,  daß  der  Name  Vogelsang  in  einzelnen  Fällen  aus  diesem 
Sang  entstanden  ist. 

Nach  dieser  Abschweifung,  die  für  die  richtige  Deutung 
des  Namens  Sperbelegg  nötig  war,  kehren  wir  wieder  auf 
Mcnzberg  zurück  und  machen  einen  Spaziergang  von  Gerislehn 
abwärts  in  östlicher  Richtung.    Links  haben  wir  das  tiefe 


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Tobel  des  Fluhbaches,  der  im  Walde  dicht  bei  Menzberg 
seinen  Ursprung  hal,  rechts  die  vom  Enziloch  herkommende 
Kleine  Fontanne,  die  ebenfalls  in  einem  tiefen  Tobel  fliegt. 
Beide  Bäche  vereinigen  sich  unter  einem  Winkel  von  etwa  60 ' 
mit  einander.  Der  Weg  über  diese  Gegend  ist  ziemlich  steil, 
indem  die  horizontale  Entfernung  von  Gerislehn  bis  zum  Heiiu- 
weseu  Löchli,  wo  sich  die  beiden  Bäche  vereinigen,  nur  2  km. 
beträgt,  während  der  Weg  von  1016  m.  auf  646  m.  fällt,  also 
eine  Höhendifferenz  von  370  m.  aufweist.  Besonders  in  den 
letzten  Tvile  des  Weges  ist  die  Gegend  sehr  steil,  indem  auf 
600  m.  Entfernung  der  senkrechte  Abstand  182  m.  betr.ig». 
Die  ganze  Gegend  heißt  „im  Grau  ß 41  und  trägt  die  Heim- 
wesen Löchli,  Ober-,  Vorder-  und  Hinlergrauß. 

Kaum  eine  Wegstunde  in  westlicher  Richtung  von  Menzberg 
entfernt,  stoßen  wir  auf  ein  ähnliches  Vorkommnis.  Etwa 
l  km.  hinler  dem  Schulhause  Hergiswil-Hübeli  vereinigt  sich 
der  Holzbach,  der  mit  starkem  Gefälle  ein  tiefes,  bewaldetes 
Tobel  durchfließt,  mit  der  Enziwigger,  die  am  Napf  entspringt 
und  durch  ein  tiefes,  enges  bewaldetes  Tobel  fließt,  unter 
einem  spitzen  Winkel  von  etwa  :>0\  Das  Terrain,  das 
ebenfalls  steil  gegen  die  Vereinigungsstelle  der  beiden  Bäche 
abfällt,  heißt  ebenfalls  „im  Grau  Ii"  und  trägt  die  Heim- 
wesen Grauß,  Graußneumatt,  Graußschür,  Graußschürhüsli 
und  Graußwiggern. 

Graußei  heißt  auch  ein  Heimwesen  am  linken  Ufer 
•der  Stciner-Aa  südlich  von  Sattel,  wo  ein  Xebenbach  mit  der 
Aa  unter  einem  spitzen  Winkel,  dessen  Fläche  ziemlich  steil 
abfällt,  sich  vereinigt. 

Grausegg  heißt  eine  Häusergruppe  an  einer  vorspringen- 
den Anhöhe,  südlich  von  Walzenhansen,  Kt.  Appenzell.  Woher 
nun  der  Name  Graus  1  Auskunft  gibt  uns  das  alte  Jahrzeitbuch 
von  Willisau.  Dort  sind  genannt  Klaus  an  Grans  und  Hensli 
am  Grans,  der  ab  einem  Gut  zu  Hcrgiswil  der  Kirche  Willisau 
einen  Zins  schuldet.  Der  Hof  Grans  bei  Hergisw?il  ist  auch 
im  Mannlehenverzeichnis  von  1419  genannt.  Der  Ortsname 
•Graus  ist  also  aus  Grans  entstanden,  nach  einem  allgemeinen 


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Sparchgesetze,  wonach  in  den  Konsonanteverbindungen  ns,  nf, 
nch  das  nasale  n  ausgeworfen  wird,  was  dann  aber  eine 
Ersatzdehnung  zur  Folge  hat.    Diese  kann  doppelter  Natur 
sein;  entweder  wird  der  vorhergehende  Vokal  einfach  gedehnt 
oder  an  die  Stelle  des  Vokals  tritt  ein  Diphthong.    So  spricht 
man  Gausen,  statt  Gänsen  resp.  Gänse,  statt  kannst  chauscht 
oder  ch«scht.    Das  schweizerische  Idiotikon  sagt  nun:  „Grans» 
Graus,  Grauss,  Gr«s,  Gras  Schiffsschnabel,  schnabelförmig 
vorspringende  Berghohe,')  mhd.  Grans  —  Schnabel,  Rüssel." 
Diese  Deutung  stimmt  mit  den  oben  genannten  Oertlichkeiten 
genau  überein.    Trotzdem  scheint  sie  mir  zu  enge  gefaßt. 
Südlich  von  Liebisdorf,  Kt.  Freiburg  heißt  eine  Oertlichkeit 
„Auf  der  Graus".    Von  einer  vorspringenden  Anhöhe  ist  hier 
keine  Rede.    Dagegen  schneiden  sich  zwei  Straßen  unter 
einem  sehr  spitzen  Winkel  und  das  mag  Veranlassung  zum 
Namen  gegeben  haben. 

In  dem  Winkel,  den  hinter  Einsiedeln  der  Großbach 
mit  der  Sihl  bildet  liegt  Groß,  worunter  nicht  bloß  der  heutige 
Weiler  „Groß",  sondern  die  Gegend  zu  verstehen  sind.  Einer 
Deutung  mit  Groß,  entstanden  aus  „graus"  liegt  nach  dem 
Schweiz.  Idiotikon  nichts  im  Wege,  um  so  weniger  als  die 
Großer  selbst  „grouß"  aussprechen  und  die  Ableitung  vom  Ad- 
jektiv „groß"  ohne  ein  Substantiv  keinen  Sinn  hat. 

Oertlichkeiten,  die  eine  wenn  auch  entfernte  Aehnlichkeit 
mit  irgend  einem  Gegenstand  zeigen,  werden  übrigens  häutig 
nach  diesem  benannt.  Ein  solcher  Name  mag  nun  auch 
H  i  n  te  r  -  T s  c  h  o  p  e  n ,  ein  Hof  nördlich  von  Menzberg,  sein.  Die 
Gegend  gleicht  der  Hälfte  eins  senkrecht  gespaltenen  Kegel- 
stumpfes. Oben  auf  der  halbkreisförmigen  Terasse  stehen  die 
Gebäulichkeiten,  in  Bäumen  versleckt,  während  die  halbrunde 
grünberaste  Mantelfläche  gegen  den  Korbgraben  steil  abfällt, 
so  daß  das  ganze  wie  der  mit  einem  Wams  (Tschopen)  be- 
kleidete Oberkörper  aussieht. 


»)  Gesclih'hlsfrd.  20.  B<1.,  100.  194. 


176 


Auf  einer  Terrasse  234  über  dem  Dorfe  Marbach 
Amt  Entlebuch,  liegt  ein  Hof  Rite  reu,  was  ein  Fruchtsiel» 
bedeutet.  Ein  Besuch  von  Marbach  aus  erklärt  sofort  diesen 
auffallenden  Namen.  Wir  finden  da  oben  eine  fast  kreisrunde 
beinahe  ringsum  geschlossene  Mulde,  in  der  man  eine  Aehn- 
lichkeit  mit  einer  „Riteren"  erblickte. 

Geht  man  von  Marbach  aus  dem  Hilferenbache  entlang 
aufwärts,  so  hat  man  zur  rechten  Hand  die  Schrattenfluh,  von 
der  ein  Teil  den  Namen  Hächlcn  2092  rn.  hat.  Der  Anblick 
dieser  Bergpartie  ist  höchst  auffällig.  Fast  in  gerader  Linie 
stehen  auf  dem  Kamme  etwa  zwei  Dutzend  etwas  abgerundete 
Felsenzacken,  alle  gleich  hoch.  In  dieser  Fonnation  erblickten 
die  Anwohner  eine  hölzerne  „ Flachshechel u,  bei  der  etwa 
if>  Zinken  alle  gleich  hoch  in  einer  Reihe  stehen,  und  die 
dazu  dient,  um  die  Flachspllanzen  von  den  Fruchtkapseln  zu 
befreien.  Der  schriftdeutsche  Ausdruck  ist  Reffkamin,  Riff- 
kamm oder  Riffelkamin  von  ahd.  „rifau.  die  Ritze,  Spalte  und 
„ritila"  die  Säge.  Der  Name  Riffel  ist  ebenfalls  in  schwei- 
zerischen Bergnamen  vertreten. 

Auf  alten  Ursprung  deutet  der  Name  „Twerenegg". 
Das  ahd.  Adjectiv  twer  ist  in  der  Schriftsprache  nicht  mehr 
lebendig,  man  hat  dafür  quer  und  zwerch.  Im  Dialekt  kennt 
man  es  noch  im  Adverl)  „twäris.  tertwäris",  —  schräg,  schräg 
gegenüber.  In  Ortsnamen  lindet  sich  das  Wort  noch  einige 
mal,  z.  B.  Twerengraben,  Tweregg  (2  mal)  und  Twären  ( hier 
als  Suastantiv,  also  Onere)  im  Kt.  Bern.  Twärenen,  Twäriberg 
(2  mal)  Twärmatt  im  Kt.  Schwyz,  Twerfallen  im  Kt.  Zug. 
Als  Flurname  seien  noch  aus  dem  Kt.  Luzern  erwähnt  Tvveracker 
in  den  Gemeinden  Hochdorf  und  Nebikon,  Twerenmoos,  Ge- 
meinde Men/.uau  und  Tweriszugacker,  Gemeinde  Aesch.  Auch 
der  Ortsname  Twiri,  Substantiv  zu  twer,  der  1  mal  im  Kt. 
St.  Gallen  und  3  mal  im  Kt.  Bern  sich  lindet.  gehört  hieher. 

Der  Name  Egg  kömmt  in  dem  an  Anhöhen  und  Schluchten 
reichen  Menzberg  mehrfach  vor.  Aul.ler  den  schon  genannten 
Sperberegg.  Twerenegg  und  Gutenegg  nenne  ich  noch  Sonnen- 
egg,   Winteregg.   Kaltcnegg.   Waldegg.     Die   Egg.  selten  das 


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Egg,  bedeutet  nach  dem  Schweiz.  Idiotikon  1,  155  in  Orts- 
namen eine  gewisse  Gestalt,  von  Bodenerhebung  und  zwar 
a)  eine  vorstehende  Anhöhe,  das  vorspringende  Ende  eines 
Hügels,  b)  die  Uebergangsstelle  eines  Berges,  die  Paßhöhe, 
c)  dachähnlicher  Ausläufer  eines  Berges,  Bergkante.  —  Im 
Allgemeinen  gilt  wohl  die  erste  Bedentung.  Dagegen  zeigen 
von  den  oben  genannten  Orten  mit  Egg  Kaltcnegg,  Gutenegg 
nnd  Twerenegg  ein  anders  Verhalten,  das  mit  dem  unter  b) 
genannten  Deutungen  einigermaßen  stimmt.  In  der  sattelförmigen 
Vertiefung  zwischen  dem  Hasenwarthubel  und  der  Anhöhe, 
an  welchen  sich  die  Scheune  im  Oberlehn  anschmiegt,  betindet 
sich  als  Verbindung  ein  etwa  40  m.  langer  schmaler  Kamm 
der  auf  einer  Seite  gegen  die  Straße  nach  Menzberg,  auf  der 
andern  Seite  nach  dem  Kanzelgraben  steil  abfällt.  Auf  diesem 
Kamme  steht  das  Heimwesen  Kaltenegg.  Ebenso  stehen  die 
Häuser  in  Gutenegg  und  Twerenegg  auf  einem  Kamm  zwischen 
zwei  Anhöhen.  Diese  Namen  mit  dem  Appellativ  Egg  bedürfen 
keiner  weiteren  Erklärung. 

Gutenegg  ist  1419  und  1550  genannt  als  Nachbar  des 
Mannlehenhofes  Sibershof  und  schon  früher  linden  wir  den 
Namen  im  .lahrzeitbuche  Willisau,  wohin  der  Hof  in  jener 
Zeit  pfarrgenössig  war. 

Von  andern  Ortsnamen  in  der  Gegend  von  Menzberg 
seien  noch  erwähnt : 

Bengg  bedeutet  entweder  eine  Straßen- oder  Wegkehre 
oder  den  höchsten  Punkt  einer  über  einen  Berg  führenden 
Straße,  wo  übrigens  häutig  eine  Hichtungsänderung  sich  findet, 
wie  z.  B.  bei  der  Bengg  auf  Bramegg. 

Höggen  (mit  langem  J),  neben  Haggen  (mit  langem  a) 
ahd.  Heiken  nicht  Hacken  (wie  bei  Studer,  Schweizer  Orts- 
namen) bedeutet  ein  Grundstück  mit  hakenförmiger  Gestalt 
oder  eine  vorspringende  Anhöhe,  die  sich  fast  unter  einem 
rechtem  Winkel  an  einen  Berg  anlehnt  oder  mit  einem  sehr 
steilen  Abhang  endet.  So  fällt  auch  das  Heimwesen  Hoggen 
sehr  steil  gegen  die  Kleine  Fontannen  ab. 

Gesdncl»tsfr,t.  Bd.  LXII  U 


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Das  Schattmösli  ist  eine  kleine  Terrasse  an  einer 
gegen  Norden  sich  senkenden  Halde. 

Graben  ist  der  Name  für  ein  enges  Tal,  eine  Schlucht 
oder  für  ein  Gut  in  einer  solcher  Oertlichkeit. 

Wolf,  ein  ziemlich  häutiger  Ortsname,  hier  ein  Heim- 
-\yesen  in  der  engen  Schlucht  der  kleinen  Fontanne  ist  wohl 
eine  Stelle,  wo  eine  sog.  Wolfgrube  angebracht  war. 

Klamm  ist  eine  Spalte,  eine  Schlucht.  In  unserm  Falle 
ist  Klamm  ein  Heimwesen  bei  einer  engen  Stelle  des  Korb- 
grabens. Anderwärts  findet  sich  der  Name  Lamm,  eine 
Nebenform  von  Klamm,  so  bei  Flühli,  oder  die  Lamm- 
schlucht bei  Meiringen,  eine  durch  einen  Fluß  ausgehöhlte 
Felsenkluft,  eine  Klus,  oder  ein  abschüssiger  Bergabhaug,  der 
gegen  ein  Gewässer  abfällt. 

Korb  (Hinter-,  Mittler-  Vorder.)  Hinter  Korb  bezeichnet 
eine  kleine  ebene  etwas  rundliche  Partie  des  Geländes  am 
Korbgraben. 

Marbach,  eigentlich  Marchbach  bezeichnet  einen  kleinen 
Bach,  der  die  Grenze  zwischen  zwei  Nachbargehöften  bildet 
so  wie  das  daran  liegende  Heimwesen,  sonst  auch  einen  Bach, 
der  durch  eine  March,  durch  eine  Gegend  fließt. 

Konhüsli  von  Hon.  der  Baumstrunk  ist  eine  durch 
Heulen  urbar  gemachte  Stelle  eines  Waldes. 

Ob  Hasen  rank  und  Hasen  matt  wirklich  dem 
Langohr  den  Namen  verdanken,  oder  ob  das  Wort  ..Hasel** 
darin  stecke,  oder  ob  gar  ein  Ansiedler  namens  Has  den  Namen 
verschuldete,  ist  wohl  schwer  zu  sagen. 

Einige  andere  Namen  sind  entweder  selbstverständlich, 
oder  gehören  in  die  Kategorie  der  Witznamen,  deren  Ursprung, 
wie  der  von  üebcrnamen,  gewöhnlich  schwer  zu  erraten  ist. 
Dahin  gehören  Farnboden  vom  Farrenkraut,  Rüblispitz  (ein 
dreieckiges  mit  Garotten  bepflanztes  Landstück,  Ankenschwändi, 
K in t loch,  Fuchsloch,  Längenbühl.  Widenbach,  Bärbühl  (nicht 
Bergbühl)  und  Mehlschutten. 

Zum  Schlüsse  noch  einige  Worte  über  zwei  Ortsnamen, 
die  etwas  außer  dem  Rahmen  des  Vortrages  liegen.    Um  1180 


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sind  unter  einer  Reihe  anderer  zwei  Höfe  des  Kantons  Luzern  dem 
Kloster  Kngelberg  zinspflichtig,  es  sind  „Scullun  und  Wis- 
ciswilare.  Scnllun  ist  das  heutige  Schill  en  halbwegs  an 
der  Straße  von  Willisau  nach  Menzberg.  Scullun.  Schulen, 
von  ahd.  sciulla,  der  Schädel,  liegt  an  einer  rundlichen,  unbe- 
waldeten Anhöhe. 

Wiscis w ilare  heU.U  heut  zu  Tage  Wüschiswil  in 
der  Gemeinde  Großwangen  nördlicb.  von  Menznau.    Der  Name 
bedeutet  Weiler  des  Visko.  Aber  was  bedeutet  dieser  Personen- 
name?   Das  altdeutsche  Namenbuch  von  Förstemann  führt 
unter  dem  Stamme  ^.Visc"  die  Personennamen  Visco  und 
Wiscoto  an  und  erschließt  mit  Hecht  den  Namen  Visco  aus 
dem  urkundlichen  Wiskenvelt,  und  erinnert  zugleich  an  den 
altfranzösischen  Namen  Robert  Guiscard.    In  Deutschland  gibt 
es  mehrere  Namen,  die  möglicherweise  hieher  gehören,  wie 
Wischelingen  in  Westphalen,  Wischenofen  in  Raiern.  Leider 
fehlen  mir  urkundliche  Relege.    Aus  dem  Wallis  gehört  wohl 
bisher  der  geschichtliche  Name  Wi Ischard  von  Haron  hieher. 
Auf  italienisch  in  Roden  gibt  es  einen  Kamiliennauien  Viscardi. 
Förstemann  nennt  Visk  einen  unbekannten  Stamm  und  denkt 
wegen  Guiscard  an  normannische  Herkunft.  Nach  dem  Wörter- 
buch von  Schade  gibt  es  nun  ein  altnordisches  Wort  viskr 
(r  ist  Endung),  das  scharfsinnig  bedeutet.    Das  Wort  scheint, 
wenn  es  auch  sehr  selten  belegt  ist,  doch  allgemein  deutsch 
zu  sein,  und  mag  durch  die  Burgunder  nach  «lein  Wallis  und 
vielleicht  auch  über  die  Grenze  Burgunds,  die  Roth,  hinüber 
gewandert  sein,  wenn  man  es  nicht  für  allemanisch  gelten 
lassen  will.    Guiscard,  wie  Witschard  oder  Viscardi  müßte 
ahd.  Visk-hard  gelautet  haben. 


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Beilagen. 


L 

Diese  Lähen  sind  gelegen  jn  Willisower  anipt  ouch  ze 
Entlibnch  Wollhusen  und  Ruswyl.  Langend  har  von  den 
Herrschaften  Wollhusen.  Strassberg  und  Arberg,  Graffen  und 
Fryen,  1419.  (10.  Juli.) 

Ich  Ulrich  Walker  zu  disen  zytten  vogt  ze  Willisow  und 
ze  Wollhusen  und  in  den  emptern  so  darzu  gehörent,  anstatt 
und  jn  nainen  der  fürsichtigen  wysen  minen  lieben  herren 
des  Schultheis  und  rhats  der  statt  ze  Lucern,  Bekhenn  und 
Thun  kund  aller  mencklichen  mitt  disem  brieffe,  das  der 
froinni  vest  Petermann  von  Luternow  Edelknecht  für  mich 
uff  den  tag  alls  dises  brieffs  Datum  wyset  komen  ist,  und 
bat  mich  ernstlich,  jme  dise  nachgeschribnen  vogtyen,  güllt 
und  gütter,  so  alles  Lähen  ist  von  der  Herrschafft  von  Woll- 
husen und  von  Strassberg,  ze  lyhen,  wann  jnne  die  von 
Erbs  und  gemeinschafft  wegen  angefallen  wärent,  Das  er  dazu 
recht  hette. 

Des  ersten  die  vogtye  im  Bachwyl  ze  En  Iiibüch  gillt 
jährlich  jx  üb  pfenninge  minder  xx  pfenninge,  jst  im  Gastelen 
lehen  begriffen. 

Die  vogtye  ze  Buttensultz  gillt  jährlich  xxxß  pfenning, 
ist  im  Gastelen  lehen  begriffen. 

Item  die  vogtye  ze  Gattwyl  gillt  vjß  jst  im  Castelen 
lehen  begriffen. 

Item  ein  güttlin  ze  Brysickon  gillt  ein  mallter  korns. 
(in  libro  folio  18). 

Item  ein  güttlein  ze  Guggemell  gillt  xxxß  (fol.  96) 

Item  ein  gutt  ze  Schruffenegg  gillt  iij  lib. 


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Item  ein  gütl  ze  Sattellegi  giilt  vj  mas  ziger  und  ij  näpff 
ancken.  (fol.  92). 

Item  ein  galt  am  grans  gillt  xvj  näpff  ancken. 

Item  die  vogtye  zu  Geptnow  gillt  viij  ß. 

Item  zwo  schuppossen  ze  Wangen  gelltend  iiij  malter 
korns, 

Item  Clein  Heinis  güttli  zu  Wangen  gillt  vj  mütt  korns, 
Item  ein  gütt  an  der  schwand  gillt  ij  mltr.  korns, 
Item  ein  güttlin  jm  Tann  gibt  ein  mltr.  korns, 
Item  ein  güttlin  ze  Staldegg  gibt  xvß  pfenning  und  vj 

«apff  anken, 

Item  das  holtz  jn  der  Tachsegg, 

Item  das  holtz  und  ein  acker  jn  der  Langenegg, 

Item  das  gemeys  by  der  plattegg  und  die  sperwer  zucht 

Item  die  vogtye  ze  Langnow  an  dem  Rümlickon  gillt 

iij  ß  pfenning, 

Item  des  Sibers  gütt  ze  Güttenegg  gillt  ij  V«  üb  Pfenning 

und  v  näpff  anken, 

Item  ein  gütt  uff  dem  Ebnett  gilt  xviij  nepff  anken. 
Item  ein  güttlin  am  Obern  Leen,  gillt  xxxß, 
Item  das  güttlin  an  der  Waldegg  gillt  j  üb  pfenning, 
Item  das  gütt  an  der  Matten  nebent  Wollhusen  gillt  j 

lib.  pfenning,  hüner  und  eyer, 

Item  ein  vogtye  jn  der  Schrot  gillt  iiij  ß  und  ij  viertel 

haber, 

Item  der  hoff  uff  dem  Berg  ze  Wollhusen  gillt  iij  lib.  v 
ß  pfenning, 

Item  der  Hoff  ze  Huben  gelegen  ze  Wangen,  gillt  iiij  mit. 
beider  guts, 

Item  der  zehenden  ze  Vispach  gillt  ij  malt,  beider  güts, 
Item  die  höltzer  und  Weyden,  und  die  geissweyd  in 
Funtannen  uff  untz  an  Entzen  Fluh,  und  an  grans  uff  alls 
-der  Flünhach  gat  jn  Funtanne,  und  die  Waldegg  yn.  untz  an 
Napffsflü, 

Item  ein  gutt  ze  Hüben  gillt  j  malt,  dinkel  Lucern  mäs» 
4is  gehört  gan  Wollhusen  und  Strassberg, 


182 


Item  dise  Lähen  sind  von  Arberg, 

Ein  güt  ze  Schötz  buwt  Hensli  Schärer,  gilt  iij  malt,  und 
hüner  und  eyer, 

Item  ein  güttli  ze  Opfersey  gillt  iij  mütt  beider  guts. 

Item  ein  gutt  en  mitten  in  Egglen,  und  vor  an  Egglen. 
gelegen,  gillt  iij üb, 

Item  ein  gut  heist  Sufnihalden  gillt  ij  malt,  beider  guts. 

Item  zwo  Schüpossen  an  under  Berlisperg  gillt  vj  mütt 
beider  korn,  und  hünner,  und  ein  glitt  am  Karrenberg  gillt  j 
lib  iiij  ß,  und  hünner, 

Und  allso  an  statt  und  jn  namen  der  obgenannten  Miner 
Herren  von  Lucern,  und  mitt  jrem  rat  und  wüssen,  so  hab  jch 
obgenannter  vogt  dem  vorgenannten  Peterman  von  Luternow, 
dise  yetzgeschribnen  vogtyen,  güllt  hoff  und  gütter,  mitt  allen  und 
jeden  jren  zu  gehörden  und  rechtungen,  alls  sy  von  allter  har 
kommen  sind,  jn  rechtem  Mannlähen  gelihen  und  lyhen  jme  die 
mit  krafft  diss  brieffs,  was  jch  jme  daran  von  rechts  wegen  ze 
lyhen  hau,  das  er  die  hinan thin  sol  jnnhaben  nutzen,  niessen, 
besetzen  und  entsetzen,  nach  manlähens  recht.  Allso  das  oüch  er 
für  dishin  eim  vogt  von  Wiilisow  und  von  Wollhusen,  zu  der 
obgenannten  Miner  Herren  von  Lucern  handen  thün  und  ge- 
horsam sin  sol,  was  ein  lehenmann  svnen  lehenherren  billich 
und  durch  recht  thün  soll,  Alls  er  mir  das  jetz  versprochen 
und  gelopt  hatt,  one  all  geuerde,  Dess  zu  warem  offnem  urk- 
hund  nah  jch  min  eigen  ynsigel  den  obgenannten  minen  Herren 
von  Lucern  an  iren  rechten  der  lehennschaft,  jnen  und  mir 
jn  all  weg  unschädlich,  offeniich  gehenkt  an  disen  brieff,  der 
geben  ist  am  Mentag  nach  Öanct  Ulrichstag  do  man  zalt  nach 
Christi  geburt,  vierzehenhundert  und  nünzehen  jar. 

Staatsarchiv  Luzern.    Mannlehenbueh  Nr.  2  pag.  39.  a.  b. 

II 

1644.    9.  Juli 
Ich  Johann  Jacob  Entlin,  des  Rhaatts  der  Statt  Lucern,  | 
der  zyt  Landtvogt  zu  Ruswyl,  Thun  kunndt  hiemit.  nach 
dem  dan  etliche  Stück  weyden  |  oder  alpungen,  fünff  zechen 
Khuye  sümmerung  haltende,   vor  zyten  der  sibershoof  an 


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183 

Guetenegk,  au  |  jetzo  aber  gmeinlich  das  Oherleen  genant, 
allenthalben  an  die  güeter  des  hoofs  Sibershus,  von  welchem  | 
sy  vor  zyten  getheilt  worden,  stoßende,  in  dem  ampt  Ruswyl 
gelegen,  von  minen  gnedigen  herren  der  ]  stadt  Lucern 
Mannlechig,  die  sich  zu  bestimpter  Jahrzill,  auch  under- 
zwüschent  uff  jede  begebende  |  Wandlung  es  sye  durch  kauff, 
Tusch  oder  Tod tf aal  von  denselben  M.  G.  H.  widerumb  zu 
ernüweren  unnd  j  zu  empfachen  gebürt,  Kurtz  abgeloffner  zytt 
durch  tödtliches  ablyben  wylandt  des  Edlen,  notuesten,  | 
frommen  fürsichtigen,  und  wyscn,  Iuncker  Ludwigen  Pfyffers, 
herren  zum  Wvgers  sei.  by  leben  des  Rhaats  wolgedachter 
Stadt  Lucern,  als  der  vorbesagte  Alpung  vor  ohngefahr  fünffzig 
jähren  ererbt,  und  |  sidhar  inngehebt  und  beworben,  verfallen 
und  ledig  worden,  Und  nun  die  beschaffenheit  diser  Wand- 
lung |  den  vierdten  dies,  vür  hochgeinelt  M.  G.  H.  gelanget, 
by  welcher  sy  glychwoll  befunden,  das  wyl  gedachter  Ihr  | 
Mitt  Rhat  selig  keine  lyb  erben  manns  stammens,  sonder  ein 
eintzige  dochter  hinder  ihme  verlassen,  von  Rechts  |  wegen 
ihnen  dises  lechen  zu  und  heimb  gefallen  wcre,  habent  sy 
sich  doch  begeben,  das  uff  erstattung  |  einer  gwüssen  be- 
nambseten  recognition,  der  dochterman  vür  den  lechen  trager 
darstehen,  und  das  jenige,  was  |  ein  getrüwef  lechenman  hier- 
umb  zuthun  und  leisten  schuldig,  ordenlich  erstatten  solle. 

Uff  dises  nun  |  ist  vor  mir  erschinnen,  der  auch  edell, 
notuest,  fromb,  fürsichtig  und  wys,  herr  hauptmann  .Jost 
Pfyffer  |  des  Rhats  vor  wollgcdachter  statt  Lucern,  als  ordent- 
licher Lechentrager  und  vollmächtig  gwalthaber  |  der  edlen 
eeren  und  tugentrychen  frauwen  Barbara  Pfyfferin,  syner 
lieben  eelichen  frauw  gmahlin,  |  und  mich  im  namen  derselben 
gantz  fründtlich  ersuecht  und  gepetten,  ihne  als  lechentrager, 
auch  zu  handen  |  wie  gemeldet,  dises  lechen  widerumb  zu 
lychen  und  an  die  handt  zu  geben.  Also  angesechen  |  solliche 
pitt,  und  hochged.  M.  G.  H.  ertheilte  Dcclaration,  hab  ich  so 
woll  von  ampts  wegen,  als  anstatt  |  M.  G.  H.  der  statt  Lucern, 
ihme  herren  lechentrager  dis  vorbeslimbtc  lechen  obbegerter 
massen  j  mit  aller  syner  zugehOrdl  und  grechtigkeit  nach  altem 


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184 


harkommen,  und  Mannlechens  gwohnheit  widerumb  |  geliehen, 
und  lychen  auch  ihme  das,  in  krafft  dis  brieffs,  was  ich  ihme 
von  rechts  und  gwalts  wegen,  |  wie  gcraelt,  doran  lychen  soll, 
kann  und  mag,  daselbig  fürbashin  zu  rechtem  Maniechen  inn 
zu  Tiaben,  |  zu  nutzen  und  zu  niessen,  nach  mannlechens,  wie 
auch  handtsbruch  und  recht,  darumb  er  dan  |  mir  von  gedachter 
syner  fr.  Gmachel  wegen,  gwohnliche  lehenspflicht  und  hul- 
digung  gethan  unnd  |  geleystet,  alles  gethrüw  und  ungefährlich. 

Inn  urkhundt  diss  brieffs,  den  ich  mit  meinen:  |  an- 
hangenden eignen  ynsigell,  Doch  hochged.  M.  G.  H.  an 
ihrer  hocheit  Oberherrlichkeit,  Rechtung  Mann-  und  |  Lechen- 
schafft, desglychen  mir  und  minen  erben  in  allweg  ohne 
schaden,  bewahrt  geben  hab,  den  nündten  |  tag  höwmonats 
des  sechzechenhundert  vier  und  viertzigsten  jahrs. 


Staatsarchiv  Lucern,  Mannlehenbuch.    Geil.  Kopie  von  Herrn 
Archivar  P.  X.  Weber. 


Stadtschryber  Hartman. 


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Der  älteste 

Steuerrodel  Luzerns. 


(1352). 


Von 

P.  X.  Weber,  Archivar. 


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I.  Einleitung. 


Dieser  im  Staatsarchiv  von  Luzern  aufbewahrte  Kodel 
wurde  geschrieben,  als  Luzern  noch  eine  einfache  Landstadt 
der  Herzoge  von  Oesterreich  war.  Die  günstige  Lage  der  Stadt 
am  Handelsweg  über  den  S.  Gotthard  brachte  es  mit  sich, 
dal.»  sich  der  in  friedlichen  Zeitläufen  rege  Transitverkehr 
zwischen  den  lombardischen  und  rheinischen  Städten  durch 
ihre  Gemarkung  bewegte.  Sie  war  deshalb  nicht  ohne  Be- 
deutung. 

Schon  im  Jahr  1285  hatte  König  Rudolph  zu  Luzern 
vom  18.— 30.  Weinmonat  eine  Beratung  abgehalten  wegen 
Angelegenheiten  Italiens.1)  Keine  Jahre  später  trat  Abt 
Perchthold  von  Murbach  die  Stadt  an  die  Herzoge  ab.  Diese 
waren  eifrig  bestrebt,  den  Verkehr  über  den  Gotthard  zu 
heben.  In  Luzern  wurde  jetzt  der  den  Herzogen  zuständige 
Zoll  für  die  Strecke  zwischen  Hospenthal  und  Heiden  bezogen.2) 
Viele  Luzerner  beteiligten  sich  am  gewinnbringenden  Güter- 
transport und  Handel.  So  sichern  sich  z.  B.  1356  die  luzer- 
nischen Kautieute  Schirm  und  Geleit  des  Grafen  von  Froburg 
von  Ölten  bis  an  die  Birsbrücke  zu,  und  nach  dem  Klagerodel 
von  130Ü:1)  (der  aber  jedenfalls  älter  ist)  haben  damals  bereits 
27  namentlich  aufgeführte  Luzerncrbüiytr  Handelsbeziehungen 
in  der  Lombardei  gehabt.  Dabei  waren  zu  dieser  Zeit  die 
Abgaben  an  die  Herrschaft  massig.  Gleichwohl  sehen  wir 
uns  bei  Betrachtung  dieses  Rodels  in  eine  Zeit  versetzt,  wo 
das   aufblühende  Gemeinwesen    wiederholte  Anstrengungen 


')  Kopp,  Gesch.  II.  a.">J. 
*)  Habshuri,'.    Urbar  I.  2iS. 
3)  Staatsarchiv  Luzern. 


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188 


machte,  um  sich  von  der  Herrschaft  des  Hauses  Oesterreich 
loszulösen,  und  eine  freiere  Stellung  im  Reich  zu  erringen. 

Zu  dem  Zwecke  bedienten  sich  die  Bürger  Lüxems  mit 
Erfolg  der  Verburgrechtungen  und  der  Anschlüsse  aa 
auswärtige  Gemeinwesen. 

Unter  den  Rittern  und  ritterbürtigen  Personen,  die  in 
der  Zeit  zwischen  dem  III.  und  VII.  Jahrzehnt  des  XIV.  Jahr- 
hunderts zu  Luzern  ins  Burgrecht  traten,  bemerken  wir  fol- 
gende: Walther  und  Werner  von  Hunwil,  Jakob  und  Ortolf 
von  Littau  c.  1328,  Johann  Bockli,  Otto  zem  Turne  1330» 
Hartman  von  Heidegge  c.  1343  (?),  Johann  von  Ruoda  c. 
134H,  Hartmann  von  Küssenach  1347,1)  Johann  von  Hünoberg, 
Jost  von  Mos,  Hartman n  von  Baldegg  1352,  Heinrich  von 
Ospendal  1357,  Peter  von  Hünoberg  1357,  Virich  der  Gessler 
1357.  Außer  dieser  seien  noch  aus  dieser  Zeit  erwähnt: 
Junker  Heinrich  von  Heidegg,  Rudolf  von  Büttikon,  nobilis  1365, 
dann  der  Freiherr  Gerhart  von  Vtzingen  1370  und  Virich  von 
Hertenstein  1373.  Ob  auch  die  Ritter  Johann  ab  dem  Hus  und 
Johann  von  Hunwil  Bürger  zu  Luzern  waren,  müssen  wir  dahin- 
gestellt sein  lassen.  Der  Sohn  des  ersteren  erscheint  in  einer 
Urkunde  von  13 182)  als  Ratsmitglied  zu  Luzern,  und  der  Sohn 
des  Zweitgenannten  ebendaselbst  als  Zeuge. 

Namentlich  aber  waren  es  die  benachbarten  Landsassen, 
die  das  Burgrecht  im  Verlauf  der  Jahre  in  großei  Zahl  nach- 
suchten. So  hatten  die  Dortleute  von  Küssenach,  Haitikon  und 
Immensee  im  Jahre  1302  mit  dem  Ritter  Eppo  von  Küssenach, 
der  daselbst  Vogt  war,  einen  erbitterten  Streit.  Im  Schieds- 
spruch1) war  den  Dorfleuten  verboten  worden,  sich  nirgendshin 
zu  verbinden,  weder  zu  Herren,  noch  zu  Städten,  noch  zu 
Ländern.  Aber  schon  wenige  Jahre  später  hatten  sie  sich 
samt  Greppen  und  andern  Nachbarorten  „zu  Luzern  gemacht."4) 

')  Hartmann  von  Küssenach  wurde  1313  auch  Burger  zu  Zürich. 
(Zeller.  Zürcher  Stadtbücher  I,  163). 
»)  Staatsarchiv,  Akten  Mailand. 
3)  Kopp.  Urk.  z.  (iesch.  d.  Eidg.  B.  58-G3. 
*)  Aeltestes  Stadtbuch  (130U-1315)  8a,  0. 


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18& 


Die  Aufnahme  von  Aus-  oder  Pfahlbürgern  ins  Burgrecht 
der  Städte  war  jedoch  in  der  Reichsgesetzgebung  wiederholt 
verpönt  worden,  da  sie  Ungehörigkeiten  im  Herrschaftsver- 
hältnisse und  Störungen  des  Landfriedens  verursachten.  Dessen- 
ungeachtet hatte  Luzern,  wie  aus  der  zweiten  Hälfte  des  Rodels 
hervorgeht,  die  Nachbarn  im  weiten  Umkreis  zu  Pfahlbürgern  auf- 
genommen. Sie  waren  von  Horw,  Hergiswil  (a.  Pilatus),  Kriens, 
Meggen,  Buchenrain,  Littau,  Udligenswil,  Adligenswil,  Küsnach, 
Greppen,  Haitikon,  Immensee,  Malters,  Weggis,  Ebikon,  vom 
Moos  und  von  Tripschen.  Die  Dörfer  Haitikon  und  Immensee 
gehörten  zum  Hof  Küßnach.  Neben  dem  letztern  sind  noch 
sechs  der  genannten  Ortschaften  als  Murbachische  Dinghöfe 
mit  Luzern  von  früher  her  in  Rechtsgemeinschaft  gestanden. 
Diese  Ausburger  Luzerns  genossen  einerseits  die  Vorteile  des 
Burgrechts,  sie  lebten  unter  dem  Schutz  der  Stadt  und  nach 
dem  Stadtrecht,  anderseits  aber  waren  sie  auch  pfiiehtig  bei 
Aufbrüchen')  sich  bereit  zu  halten  und,  wenn  nötig,  mit  den 
Burgern  ins  Feld  zu  ziehen.  Ebenso  hatten  sie  an  außeror- 
dentliche Steuern  ihre  Scherflein  beizu  tragen.  Diepolitische 
Bedeutung  der  Ausburger  verlor  sich  erst,  nach- 
dem die  Stadt  Luzern  1418  reichsfrei  geworden. 

Deutlicher  noch  als  in  diesen  Verburgrechtungen  traten 
die  Emanzipationsbestrebungen  Luzerns  im  Bund  mit 

den  drei  Waldstetten  zu  Tage.  Dieser  Vereinigung  zur  ge- 
meinsamen Stellungnahme  gegen  Oesterreich  war  dann  —  kurz 
bevor  dieser  Hödel  angelegt  wurde  —  auch  die  Reichsstadt 
Zürich  beigetreten.  Wegen  Einführung  der  Brunischen  Ver- 
fassung und  ihren  nächsten  Folgen  drohte  jener  regsamen  Stadt 
eine  kriegerische  Verwicklung  mit  Herzog  Albrecht  von  Oester- 
reich. Luzern  und  die  drei  Länder  leisteten  bei  Ausbruch  des 
Krieges  im  Herbst  Utöl  die  versprochene  Bundeshülfe.  Schon 
in  der  ersten  Friedensvermittlung2)  enthielt  der  Schiedsspruch 
für  Luzern  u.  a.  die  Bestimmung,  daß  diese  Stadt  die  Leute 


')  Aelteslos  Sladtbudi.  8a  G. 
a)  Kidg.  Abwh.  I,  Wl-Sr>. 


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und  Diener  des  Herzogs,  die  sie  als  Ausburger  angenommen, 
aus  ihrem  Burgrecht  zu  entlassen  hätte,  und  inskünftig  keine 
mehr  aufnehmen  dürfte.  Der  Spruch  der  österreichischen 
Schiedsleute  vom  12.  Okt.  1351  war  überhaupt  hart  und 
unannehmbar  für  Luzern')  und  die  drei  Länder.  Noch  im 
selben  Herbst  wurden  die  Feindseligkeiten  wieder  aufgenommen. 

Die  Luzerner  nahmen  Teil  am  Verwüstungszuge  nach 
Sursee  und  Ruswil,  (8.  Januar  1352)2)  und  nach  Münster  etc. 
(8.  März),  ncbstdem  an  der  Niederbrechimg  der  Habsburg  auf 
der  Ramefluh  bei  Meggen,  und  am  mißglückten  Ausfall  aus 
dem  belagerten  Zürich,  Freitag  vor  S.  Laurenzen  1352.  wobei 
sie  „wohl  20  Mann"  verloren.3)  Die  Habsburg  war  10  Tage 
lang  belagert  worden,  an  ihre  Zerstörung  erinnert  ein  Ge- 
riälde  auf  der  Kapellbrücke.  Auch  die  Burg  auf  der  Insel 
bei  Meggenhorn  soll  in  diesem  Kriege  zerstört  worden  sein.*) 
Da  vermittelte  der  ältere  Sohn  Kaiser  Ludwigs  des  Hävern, 
Markgraf  Ludwig  von  Brandenburg  zwischen  den  Boten  der 
Kriegsführenden  zu  Luzern  den  Frieden.  Die  Luzerner  ver- 
sprachen nebst  anderm  in  ihrem  Friedebriefe:  Und  waz  ouch 
wir  des  vorgenannden  vnsers  herren  des  Herzogen  und  sincr 
diener  Kit,  die  uff  dem  land  gesessen  sind,  ze  Burger  empfangen 
haben,  der  sullen  wir  uns  ussen,  und  fürbaz  uff  das  land  mit 
me  versprechen,  Ir  wolt  denn  dcheiner  in  unser  statt  varen 
und  bi  uns  ingesessner  burger  sin,  den  mügen  wir  wol  haben 
ze  burger  nach  unser  statt  recht,  als  es  von  alter  harkommen 
ist."  Dieser  Friedebrief  der  Luzerner  wurde  ausgestellt  den 
1.  Sept.  J352. 

Der  vorliegende  Rodel,  der  nach  St.  Gallentag  (16.  Okt.) 
datiert  ist,  bietet  nun  ein  Verzeichnis  der  Stadt  bürg  er 
und  mit  dei  Stadt  v  erburgrechteten  Landsassen 


M  Dieüenhoven  82:  maxitne  Luccrncnsibu*  plus  celeris  rebel- 
lanti)>us. 

*)  Böhmer.  Foule«  IV.  8'i. 
>)  Tschudi  I.  415. 

4)  Ueber  diese  Burgen:  Segesser,  Hechtsgeschichte.  I,  'ii>8  f. 


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192 


der  Umgegend ,  die  zur  Tilgung  der  Kriegsunkosten 
der  Luzerner  herangezogen  wurden.  Nach  dem 
Brandenburger  Frieden1)  hatten  beide  Parteien  den  Schaden 
zu  tragen.  Unter  den  Eidgenossen  aber  mußte  jeder  ver- 
bündete Ort  für  seine  Auslagen  selbst  aufkommen.  Trotz  der 
Bestimmung  über  die  Entlassung  der  Ausburger  erkennen  wir 
aus  dem  vorliegenden  Steuerrodel,  daß  ein  Monat  nach  Aus- 
stellung der  beidseitigen  Friedebriefe  (1./14.  Sept.)  der  weit- 
aus größere  Teil  der  Ausburger  die  aufei  legte  Kriegssteuer 
bereinigte  und  somit  freiwillig  im  bisherigen  Burgrechts- 
verhältnis zu  Luzern  verblieb.  Einzig  bei  den  Leuten  von 
Malters  fehlen  sowohl  die  Angaben  der  Steuerbetreffnisse,  als 
auch  die  gewöhnlichen  Bemerkungen  wie:  „dedit,  solvit,  satis- 
fecerunf'  etc.  Letztere  fehlen  auch  bei  einigen  Namen  in 
entferntem  Ortschaften.  Die  Frage,  ob  diese  Pfahlbürger, 
deren  Namen  das  „dedit"  nicht  beigefügt  ist,  die  Steuer  zu 
zahlen  verweigerten,  oder  ob  bei  den  entfernter  Wohnenden 
kein  Zwang  mehr  bestund,  müssen  wir  unbeantwortet  lassen. 
Jedenfalls  ist  die  Bestimmung  des  Friedebriefes  wegen  Ent- 
lassung der  Ausburgor  nicht  innegehalten  worden.  Denn  schon 
in  den  Klageartikeln  Oesterreichs  zum  Begensburgerfricdcn2) 
tindet  sich  folgende  Beschwerde:  „Und  darüber  ha  beut  die 
von  Zürich  und  von  Entzerren  noch  die  uzburger.  der  sie 
sich  nach  der  richlung  selten  abtun,  deren  die  von  Lutzern 
sunderlich  sider  der  richlung  vil  mere  hinzu  genommen  hant." 
Nicht  nur  sind  die  Ausburger  in  dieser  Entwicklungsperiode 
des  luzernischen  Staatswesens  trotz  wiederholter  Abmachungen 
nie  entlassen  worden,  sondern  es  wurden  immer  mehr  auf- 
genommen, je  näher  die  Zeit  des  Scmpaeherkrieges  heranrückte. 
Ging  das  Streben  der  Bürgerschaft  seit  dem  Anfang  des 
XIV.  Jahrhunderls  auf  die  allseitige  Erweiterung  der  innern 
Freiheiten,  und  auf  die  Erdauenmg  einer  Machtstellung  zum 
Schutz  der  Letztem,  so  gewann  in  der  Folge  die  fortschreitende 


')  (j.s-li.  Kr.  XX  Vil!.  :>.M  \\.  KM«.  Absrli.  I,  :>-/!•- 
*i  An/ri-.T  f.  S.-Iiwriz.  Gi^chichk'  lrt^J,  ;X>I 


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192 


Ausgestaltung  dieser  Loslösung  von  der  Herrschaft  gegen  das 
Ende  des  Jahrhunderts  einen  durchaus  offensiven  Charakter. 
Allein,  nicht  nur  die  Herzoge  von  Oesterreich1)  hatten  Grund 
sich  zu  beklagen.  Unter  den  Klagen  Luzerns  in  der  Sern- 
pacherzeit  ging  die  Eine  dahin,  daß  Oesterreich  die  Richtung, 
die  sie  „vor  ziten  in  eim  kriege"  mit  der  Herrschaft  vereinbart 
hatten,  gebrochen  habe,  indem  Edle  und  Amtsleute  „vil  erber 
lüte"  in  Eid  und  Tröstung  genommen  hätten,  damit  sie  zu 
Luzern  nicht  Burger  wurden. 

Neben  Burgern  und  Ausbürgern  sind  zu  dieser  Kriegs- 
steuer auch  Gäste  und  Liegenschaften  herangezogen  worden. 
Gast  war,  wer  sich  am  Ort  aufhielt,  ohne  ins  Burgrecht  zu 
treten.  Die  Beziehungen  der  Gäste  zu  den  Burgern  waren 
durch  alte  Satzungen2)  geregelt,  sie  genossen  aber  nicht  eben- 
müssige  Vorteile  wie  die  Barger.  Die  Steuer  war  also  keine 
reine  Personalsteuer,  bei  der  nur  die  Person  als  solche  besteuert 
worden  wäre.  Die  widerholte  Auflage  „de  domo",  die  Auf- 
schrift „hospites  et  bona  site  in  parrochiis  ecclesiarum  in 
Kriens  et  in  Horwe",  ferner  der  Umstand,  das  auch  Frauen 
und  Vögte  namens  Kindern  zur  Steuer  angehalten  worden 
sind,  zeigen  hinlänglich,  daß  auch  vom  Grundbesitz  Abgaben 
zu  entrichten  waren. 

Luzern  lag  damals  im  herzoglich-österreichischen  Münz- 
kreis von  Zotingen  und  hatte  die  Silberwährung.  Pfenninge 
oder  Denare  bildeten  die  kursierende  Münze,  einseitig  ge- 
prägte Münzchen  von  Silberblech.  Zwölf  solcher  Pfenninge 
galten  ein  Schilling,  zwanzig  der  Letztern  ein  Pfund.  Pfund 
und  Schilling  sind  aber  nur  ideale  Rechnungsmünzen.  Im 
Rodel  erscheinen  hin  und  wieder  auch  Angster.  Wie  hoch 
man  um  diese  Zeit  zu  Luzern  die  Angster  einschätzte,  ist  nicht 
erfindlich.  In  Basel  kamen  erst  l.'H>2  Pfenninge  unter  dem 
Namen  Angster  zur  Geltung,  zehn  dieser  Münzen  galten  dort 


M  Sammlung  von  Aktenstücken  zur  Geschichte  <les  Scmpachcr- 
krieyes  v.  Dr.  Tli.  v.  Liebenau  im  Aren.  f.  Schweiz.  Gesch.  XVII.  92. 
a)  Aeltestes  Stadtbuch. 


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193 


einen  Gulden.1)    Daneben  herrschte  in  Luzern  um  diese  Zeit 
—  wie  allenthalben  —  zudem  noch  die  Goldwährung.  Neben 
den  Silberpfenningen  kursierten   nämlich  auch  Florentiner- 
gulden,2) nach  der  Mitte  des  XIV.  Jahrhunderts  aber  immer 
häutiger  die  Rheinischen  Gulden.    Hanauer3)  berechnete  den 
Silber  wert  eines  Guldens  aus  dem  Jahr  üif)f>  zu  9  Fr.  TO  Cts. 
heutiger  Münze.    Im  Großhandel,  bei  Darleihen  und  gröUeru 
Geldgeschäften  wurde  mit  Goldmünzen  gerechnet.    Sie  unter- 
lagen aber  in  Korn  und  Schrot  wiederholten  Veränderungen, 
ebenso  die  Silbermünzen.    Diese  Veränderungen,  verbunden 
mit  der  bunten  Menge  der  kursierenden  Münzen,  führten  auch 
in  Luzern  zu  Schwierigkeiten  im  Verkehr,  und  zur  Unzufrie- 
denheit mit  der  unter  der  österreichischen  Herrschaft  offiziellen 
Zotingermünze.     Diese  mußte  zum  vorgeschriebenen  Wert 
angenommen  werden,  nicht  aber  die  übrigen  Münzarten.  Die 
ersten  Spuren  einer  luzernischen  Münzgesetzgebung  linden  sich 
bereits  im  ältesten  Stadtbuch  (2  a.  5  a.).    Auch  mußten  die 
Schiedsrichter  im  Friedensvergleich  vom  18.  Juni  1336  schon 
an  Luzern  die  ausdrückliche  Forderung  stellen  wegen  Annahme 
der  neuen  Zotinger  Münze.4)     Der  Gotthardtransit  sodann 
brachte  mancherlei  andere  Münzsorten  ins  Land  und  gleich- 
zeitig mit  diesen  die  welschen  Geldwechsler,  Lombarden  oder 
Cawertschen  genannt.5)    Luzern  hatte  ein  Cawertschenhaus  an 
der  Judengasse  (Metzgerrainlil.    In  diesem  wurde  später  (in 
den  Jahren  1383 — 1423)  die  erste  städtische  Wechselbank6) 
betrieben.    Seit  129H  sind  lombardische  Geldwechsler  in  Luzern 
nachweisbar.    Aber  erst  als  im  Pestjahr  1;U9  die  Juden  aus 
Luzern  fortgewiesen  worden  waren,  kamen  ihre  Darlcihen- 
und  Wechselgeschäfte  in  Aufschwung.    Die  Stadt  zog  beträcht- 

')  rinanzvei  hältnisse  der  Sta«lt  Hasel,  Dr.  G.  Schönberg.  115. 

2)  Staatsarch :  Domänen  ltf'if,,  Kberaccken  lo*vJ.  Kathausen  loööete. 

3)  A.  Hanauer,  »Minie«  »Vonom.  sur  l'Alsace.    Tom.  I. 
*)  Kopp,  Urkunden  176. 

*j  Jahrbuch  für  Schweiz.  Geschichte.   IM.  I.  und  Ii.  „Die  französ 
und  lombanl.  Geld  Wucherer  des  Mittelalters"  von  J.  J.  Amiet. 
•)  Liebenau.  Altes  Luzern.  '.'ÖO. 

Gescbiehtsfnl.  IM.  LXII  13 


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- 

194 


liehen  Nutzen  aus  ihrem  Aufenthalt,  infolge  Einbürgerungen, 
Gewerbe-  und  anderweitigen  Abgaben.  Für  uns  kommen  hier 
die  drei  „Lamparter"  aus  Asti  und  Rocca  bei  Asti1)  in  Betracht, 
die  1349  zu  Luzern  ein  größeres  Wechselgeschäft  gründeten, 
das  bis  mindestens  1393  bestund.  Den  Reversbrief  stellen 
«ie  aus  in  ihrem  Namen,  in  dem  ihrer  Erben  und  ihres  Ge- 
sindes. Es  können  also  1352  verschiedene  „von  Roca"  in 
Luzern  gewesen  sein.  Zu  gleicher  Zeit  leben  aber  auch  Leute 
mit  dem  Namen  „von  Rota"  in  Luzern.  Da  nun  die  Schreib- 
weise dieser  Namen  übereinstimmend  ist  und  unter  den  Vor- 
namen keiner  spezilisch  welschen  Charakters  ist,  haben  wir 
im  Druck  immer  die  Schreibweise  „von  Rota"  beibehalten. 

Bei  der  Summierung  der  Steuerbetreffnisse  fielen  aus 
dem  oben  erwähnten  Grunde  die  Leute  von  Malters  außer 
Betracht.  Ebenso  mußten  jene  Zahlen  unberücksichtigt  bleiben, 
bei  denen  bemerkt  war:  „non  dedit  mihi"  oder  „deualcati2) 
sunt  quia  fuit  in  Thurego".  Wo  ein  Name  wiederholt  vor- 
kommt, aber  mit  verschiedenen  Steueransätzen,  wie  z.  B.  Hans 
Roller  das  eine  mal  mit  5  ß,  das  andereinal  mit  3  ß,  wurden 
beide  Beträge  zur  Steuersumme  gezählt.  Möglicherweise  war 
das  eine  Betreffnis  für  den  Hausbesitz,  das  andere  für  den 
Erwerb  berechnet.  Oder:  Bartholome,  Seiten  1  und  8;  solche 
Stellen  können  Leute  gleichen  Namens,  vielleicht  auch  Vater 
und  Sohn  betreffen.  —  Der  Steuerfuß  ist  nicht  zu  ermitteln. 

Als  die  Burger  von  Luzern  37  Jahre  später  „den  Schaft 
anlegten"1),  das  heißt,  die  erste  ordentliche  Vermögenssteuer 
aufnahmen  von  Burgern  und  Gästen,  und  zu  diesem  Zwecke 
alle  Menschen  von  Haus  zu  Haus  verzeichneten,  wurden  von 
jeglichem  Pfund  4  Pfenninge  erhoben,  vom  liegenden  und 
fahrenden  Gut  „hie  und  anderswo".  Wer  bei  dieser  Steuer 
von  über  100  Gl.  besaß,  mußte  die  Selbsttaxation  eidlich 

erhärten,  wer  aber  weniger  besaß,  wurde  vom  Rat  auf  dessen 


')  Staatsarchiv,  Ueversbricf  von  1341'.  *?.  Nov. 
")  Von  defalcare  (tjlossar  v.  C.  Du  resno). 
3)  Stcueibiu-Ii  der  Stadt  Luzern. 


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Angaben  hin  besteuert.  Wort  und  Eid  waren  daher  wohl 
auch  bei  der  außerordentlichen  Geldaufnahme  von 
1352  ausschlaggebend  gewesen. 

Ob  schließlich  alle  iin  Rodel  verzeichneten  Steuerbe- 
treffnisse wirklich  erlegt  worden  sind,  können  wir  nicht  wisseu. 
Die  Randbemerkung  rdeditw  steht  nicht  bei  jedem  Namen 
•der  Ausburger.  Auch  hat  der  Schreiber  des  Rodels  nur  die 
Steueransätze  der  Stadt,  Seite  für  Seite,  summiert.  Wir  folgen 
•diesen  angegebenen  Summen,  obwohl  einzelne  Stichproben 
die  völlige  Richtigkeit  nicht  ergaben,  ähnlich  wie  es  bei  der 
Berechnung  der  Vermögenssteuer  im  bemischen  Tellbuch  von 
144«  der  Fall  war.')  Gleichwohl  seien  hier  die  Steuer- 
suinmen  quartier-  und  ortsweise  hergesetzt,  damit  wir  ein 
annäherndes  Bild  von  der  damaligen  Steuerkraft  dieser  Landes- 
gegend gewinnen. 

Groß  Stadt  Tbl  Pfd.  19  Schlg.  2  Pfg. 

Klein  Stadt  214    „     9    „       8  r 

Ante  portam  und  Bruch  140    „  13    „      6  „ 

In  via  et  in  curia  108    r     8    „     —  „ 

Am  grunde  1    „   14    „     —  „ 

Stadt  Luzern  (ohne  Moos  u.  Tripschen)  1227  Pfd.  4  Schlg.  4  Pfg. 

Dazu  kommen  die  Sleuersummen  der  umliegenden  Ort- 
schaften: Horw  10  Pfd.  16  Schlg.  Hergiswil  3  Pfd.  11  Schlg. 
Kriens  7  Pfd.  1  Schlg.  *5  D.  Meggen  t>  Pfd.  1  Schlg.  Buchen- 
rain 4  Pfd.  19  Schlg.  Littau  9  Pfd.  8  Schlg.  Moosliit  und 
Tripschen  24  Pfd,  13  Schlg.  Udligenswil  2  Pfd.  10  Schlg. 
Adligenswil  2  Pfd.  10  Schlg.  KüLinacht-Greppen  23  Pfd.  1  Schlg. 
Haitikon  2  Pfd.  9  Schlg.  Immensee  9  Pfd.  1  Schlg.  Gäste 
und  Güter  in  Kriens  und  Horw  2f>  Pfd.  8  Sch.  Weggis 
10  Pfd.  Ebikon  4  Pfd.  8  Schlg.  Güter  im  Moos  1  Pfd. 
1  Schlg.  Endlich  ergaben  die  Steuerbeträge  unter  der  Rubrik 
rHic  non  tenor  computare"  33  Pfd.  11  Schlg.  Der  einige 
mal  vorkommende  Gulden  ist  in  Ermangelung  genauer  Anhalts- 


'j  Finanzwesen  und  Bevölkerung  der  Stadl  Bern  im  XV.  Jahr- 
hundert von  l>r.  K.  Scliiudler. 


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196 


punkte  für  das  Jahr  1352  jeweilen  zu  einem  Pfund  gewertet 
worden,  wie  in  der  Zürcher  Münzordnung  von  137G.')  Die 
Münzordnung  Zürichs  setzte  1351  den  Guldenwert  zu  lf>  ß  4  d. 
fest,  die  Zolinger  Pfenninge  dieser  Zeit  waren  aber  offen  bar 
geringer.  Das  ergab  insgesamt  zu  Stadt  und  Land  eine 
Steuersumme  von: 

Stadt  Luzern  =  1227  Pfd.  4  Schlg.    4  D. 

Ausburger  =  182    „    3  H 

1401)  Pfd.  7  Schlg.  10  I>. 

Einen  bedeutenden  Teil  dieser  Summe  von  1409  Pfund 
Pfenninge  brachte?  aber  eine  kleine  Zahl  Steuerzahler  für  sich 
allein  auf.  Es  läßt  das  auf  ein  Mißverhältnis  unter 
den  Steuerklassen  schließen.  .leder  Bürger  und  Allmend- 
genosse  mußte  freilich  in  der  Stadt  liegendes  Gut  zu  Eigen 
und  Erbe  besitzen.  Aber  der  Besitz  von  Haus  und  Garten 
war  eben  noch  nicht  mit  Wohlhabenheit  identisch.  Es  war 
eine  Zeit,  wo  man  billig  baute.  Im  .lahre  1334  kosteten 
1000  Dachschindeln  4  Schilling,  1000  Dachnägel  2  Schilling. 
Kurze  Zeit,  nachdem  die  Großstadt  im  großen  Brand  von  1340 
„zu  Pulver  verbran",  war  sie  wieder  auferbaut  worden.  Der 
Taglohn  eines  Zimmermanns  betrug  höchstens  1$  Heller,  der 
eines  Handlangers  (J  Heller.2)  Liegenschaftswerte  konnten 
folgende  herangezogen  werden:  Das  Haus  der  Herzoge  von 
Oesterreich  bei  der  Peterskapelle  galt  1301)  =  30  Pfund.3) 
Herzog  Leopold  versetzt  sein  Haus  bei  der  Peterskapelle  1313 
um  f)0  Pfund.4)  llrich  Trutmann  versetzt  sein  Haus  um 
22  Pfund/')  Zwei  Schilppossen  Land  =  c.  20  Jucharten 
Acker-  und  Mattland,  (das  Baumgartengut  zu  Dagmersellen ) 
mit  der  jährlichen  Krlragcnheit  von  5  Malter  Dinkeln.  1  Malter 


t   x)  Zürcher  Sttulllu'irhor  1.. 

2)  AbriU  einer  Haii^eseliiehte  der  Stadt  Luzern   von  Dr.  Th- 
\-on  Liebenau. 

3)  Kopp.  I'rkun.l.'n.  1.  1(M>. 
«iesrlii.msird.  :*>.  :W  f. 
Ibidem  :W>. 


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1117 


Haber,  50  Eiern  und  15  Hühnern  gallen  1343  =  63  Pfund.n 
Haus  und  Hofstatt  in  Escholzmatt  mit  2  Pfenning  .Jahreszins 
galten  134S  =  7  Pfund  5  Ii.  Jakob  von  Rot  kaufte  13b0 
die  Hing  Torenberg,  den  Hof  Krottenbach  und  Nidhalten 
samt  Zubehörden  um  (50  Gulden.2)  Zwei  Güter  (Sagersgut 
zu  Buchenrain  und  Winterhaldeugut  zu  Root,  1374  =  100  Gold- 
gulden. Das  Keckcnbühlgut  im  obern  Grund  galt  140f>  samt 
■  Scheune,  Stadel,  Tubenhus  und  Walke  45;")  Gl.  l'm  das 
.lahr  14223)  galten:  Ein  Weier  im  Moos  20  Goldguldcn.  eine 
Mühle  zu  Lüxswil  (Lügschwil  bei  Hochdorf)  17  Gl.,  ein  Haus 
und  Garten  in  der  Stadt  100  Pfund,  Haus  und  Hofstatt  zu 
Weggis  im  Oberdorf  (>0  lb.  oder  1  lb.  Zins.  Die  Lenmatt 
zu  Greppen  galt  3  lb.  Zins  und  Üb  lb.  Kaufpieis.  Ein  Gut 
zu  Weggis  300  lb.  „mit  dem  rotensatz  underm  Bürgenberg." 
Ein  Gut  im  Gupplismoos  !MJ  lb.  —  Auf  vielen  Liegenschaften 
hafteten  erhebliche  Lasten.  So  mul.Ue  1421  die  Hurgerschaft 
mit  den  Benediktinern  im  Hof  ein  Abkommen  treffen  zur 
Ablösung  der  jährlichen  Pfenningzinse  wegen  Seigeräte  und 
.lahrzeilen  „mit  denen  unsere  unsere  und  gütere  swerlich 
überladen  waren.**) 

l  ud  wirklich  weist  schon  das  Bündnis  der  2(i  Burger 
Luzerns  vom  .lahre  132<Sf')  auf  ein  Mißverhältnis  unter  den 
Steuerklassen  hin.  Es  bestund  damals  zwischen  Armen  und 
Heichen  zu  Luzern  eine  Spannung,  die  Anlass  zu  Befürchtungen 
gab.  Das  vorhandene  Lrkundeniiiaterial  lal.it  uns  über  dies- 
fallsige  Begebenheiten  im  Dunkeln.  Aber  noch  133.»  siegelt 
die  Gemeinde  rbeidu  richer  und  armer  Burger  ze  Entzerren,"") 
und  abermals  lesen  wir  z.  B.  von  einem  Lebereinkommen 
der  Bäte  und  der  ,.Mcngi  richer  und  armer  ze  Lutzerrenu 


'  j  l'lkuii'lcii  \<m  Kalli.illH'il. 
vf  l'rkun<lcri  v< >u  Malt»Ts. 

».  Vontkiijih-r  l'»<-r|jriuii-sl>uc}j  1 K/S,.  pag.  !>.  b:  1»:  'Si  b; 
«  und  V.». 

*~\  \V»  i-0)U'  li. 

'•')  Kopp.  I  i  kun<l<*n  Nr.  71. 

'ct  Kopp,  t  ik.  St.  l-">;  und  Balthasar. 


198 


nach  dem  Auflauf  des  Jahres  1343. ')  Aueft  das  älteste- 
Stadtbuch  unterscheidet  zwischen  Armen  und  Reichen.  Es 
enthält  etlicheBestimm  ungen  für  Arme,  welche  die  Butten 
nicht  bezahlen  können,  sowie  u.  a.  die  Satzung:  wer  Wein 
ausschenkt,  soll  ihn  Armen  und  Reiche*  geben,  einem  wie 
dem  andern  und  zwar  volles  Maß.  Arme  Waren  nach  dem 
Rheinauer  Hofrecht  die  Gotteshausleute,  nach  verschiedenen 
Urkunden2)  waren  es  die  Eigenlettfe  von  Gotteshäusern  oder 
des  Reiches.  In  Luzern  verteilten  sie  sich  auf  verschiedene 
Stände.  Außer  den  Rittern,  Gewerbe-  und  Handeltreibenden 
und  einigen  Fremden  nantiten  mir  wehige  Steuerpflichtige 
nennenswerten  Grundbesitz  öder  Barvermögen  ihr  Eigen.  Es 
kam  also  damals  hinsichtlich  des  Einkommens  fast  durchwegs 
das  nicht  fundierte-  oder  Arbeitseinkommen  in  Betracht. 

Ein  1360  (?)  datiertes  Verzeichnis8)  von  Forderungen 
einiger  Luzerner  Kaufleüte  an  die  Städte  Mailand  und  Como 
gibt  teilweise  bedeutende  Geldsummen  an,  die  sie  durch 
„Brandschatzung"  an  genannten  Zollstätten  verloren  hatten,, 
insgesamt  über  3000  Pfund  Imperialen.  Die  Handeltreibenden 
sind  jedenfalls  zu  den  vermöglichern  Bürgerh  zu  rechnen. 

Der  reichste  Luzerner  war  nach  unserm  Rodel  Herr 
Johann  von  fttinöberg  im  Hofquartier.  Dieser  reichbegüterte 
Rittet  erlegte  40  fl.,  nach  heutigem  Geldwert  c.  400  Fr. 
Atisser  Ihm  versteuerten  noch  folgende  23  Personen  mehr  wie 
10  Gulden  öder  Pfund:  Werne  von  Gundoldingen  2(>l/t» 
Ulrich  Tripscher  23,  Jak.  von  Mündris  20,  der  von  Mose  und 
die  voh  Friieribach  20,  Elias  19,  R.  von  Rota  18,  Ludwig  17Vtr 
Hans  dnd  Jacob  von  Esch  15,  Herr  ftartmann  von  Küttnach 
13'/.;,  Bartholome  13,  Die  von  Sfatla  13,  Werne  von  Stans 
und  Jenni  sein  Sohn  13,  H.  Brüger  13,  Ulrich  Smit  12,  Die 
von  Iberg  II1/,,  Der  von  Eich  Ii,  Jacob  von  Rota  11„ 
Stanner  10,  Der  von  Littow  minor  10,  H.  tochter  von  Mos  10. 


')  Kopp,  Urk.  Nr.  81. 

»)  Kopp.  V.  2.  Th.  277. 

a)  Staatsarchiv,  Spanien  und  Mailand. 


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199 


Vier  bis  zehn  Pfund  steuerten  folgende  51  Personen: 
Jon.  ob  der  Rüsa.  Rieder.  Wilh.  Tripscher.  Werne  Seiler. 
Werne  Köfmann.  Gloguerin  und  ir  swester.  Hafner.  Werne 
von  Ippinkon.  Rüdinkon.  Herbriger.  Spengler.  Heini  von 
Lungern.  Jenni  von  Oya.  Werne  von  Wangen.  P.  Waltman. 
Surse.  Erno  von  Emmon.  H.  von  Hochdorf.  Welti  Weiner. 
Uli  v.  Mengen.  Der  Schultheiss  de  uxore,  Joh.  Ludwig. 
Glaus  von  Uertzlikon.  Beroni.  H.  Hofmeiier.  Bürgi  von 
Langnow.  Werne  Fuchs/  Russo.  Thoman  von  Eschibach. 
Ghünzi  Huter.  Joh.  Hofmeiier.  Uli  Bramberg.  H.  undern 
Bömen.  M.  Wambescher.  Walter  von  Gerlingen.  Hans  sin 
svn.  Burkart  Hof.  Bertschi  von  Rota.  P.  von  Wissenwegen, 
Glaus  Trachsel.  Krepsinger.  Johann  von  Bürron.  Arnold 
zer  Bleikun.  Keppeller.  R.  von  Garten.  Der  alt  von  Littow. 
Glaus  von  Stans  uxor.  Johan  Wieli.  Der  Kilcher  von  Küs- 
nach,  B.  von  Wile. 

Die  Steuersumme  der  ersten  ordentlichen  Steuer  in  Luzem 
von  1389  kann  nicht  zum  Vergleich  herangezogen  werden, 
indem  uns  nur  mehr  ein  Fragment  erhalten  geblieben  ist.  In 
Basel  hatte  die  außerordentliche  Vermögens-  und  Personal- 
steuer vom  Dezember  1429  in  Basler  Währung  4629  Pfd. 
9!/2  ß  abgeworfen.1)  An  ordentlichen  Steuern  warfen  die 
Nachbarhöfe  und  Dörfer  von  Luzern  nach  dem  Habsburgischen 
Urbar2)  ums  Jahr  1300  nachfolgende  Höchstbeträge  ab:  Lan- 
gensant  2n  Pfd.,  Adligenswil  15  Pfd.  Hergiswil  18  Pfd. 
Malters  85  Pfd.  und  die  Ussidelinge  dieses  Hofes  13  Pfd, 
Littau  38  Pfd.,  Kilchöre  Weggis  33  Pfd.,  Küssenach  22  Pfd., 
Greppen  6  Pfd.,  Haitikon  10  Pfd.,  Immensee  19  Pfd.,  und 
die  freien  Leute  von  Meggen  (niederes  Dorf)  30  ß  pfenninge. 

Wie  der  Rodel  uns  in  Bezug  auf  die  Bevölkerungs Ver- 
hältnisse (Zahl  der  Frauen,  Kinder,  Dienstboten  etc.)  im  Stiche 
läßt,  so  enthält  er  auch  keine  Angaben  darüber,  was  und  wer 
steuerfrei  war.    Bei  der  Besteuerung  von  1389  waren  ausge- 


»)  Dr.  (i.  Schernberg,  IV»  ff. 

*)  Uabsburg.  Urbar,  Quellen  zur  Schw.  Gesch.  B.  XIV,  202  ff. 


1 


200 


nominen :  Die  Harnische  der  Burger,  ebenso  solche  Harnische 
und  Pferde,  die  im  Dienste  der  Burger  standen,  sowie  Koni 
und  Wein  für  den  Hausbedarf  auf  ein  Jahr.  Laut  Angaben 
die  sich  im  Staatsarchiv  vorfinden,1)  kam  dagegen  ein  Teil 
des  (Klerus  mit  einem  drakonischen  Steuerausmass  weg,  vielleicht 
der  österreichischen  Gesinnung  wegen.  Die  Herren  im  Hof 
sind  da  mit  200  h\,  der  Kilchher  mit  100  fl.,  der  Frühmesser 
mit  30  fl.  rubriziert.  Es  hatten  ferner  zu  leisten:  Der  von 
Horwe  30  fl.,  Plebanus  in  Kriens  2  h\,  Rector  in  Malters  40  fl.. 
Reetor  in  Ruswil  40  fl.,  Rector  in  Rotenburg  40  fl.,  Plebanus 
in  Hochdorf  40  fl.,  in  Inwil  2  11.,  Rector  in  Rot  f>0  11..  Ple- 
banus ibidem  2  fl.,  Rector  in  Buchre  40  fl.,  der  von  Adligenswil 
51  11.,  Rector  in  Risch  40  fl.,  in  Cappel  40  fl.,  in  Meggen 
30  11.,  zu  Weggis  50  fl.,  Rector  in  Eich  51  fl.  et  Plebanus 
ibidem  2  fl. 

Ganz  anders  anno  1352.    Hier  linden  wir  den  Kilch- 
herrn  von  Küssnach   mit  einem  Steueransatz  von  5  fl.,  das 


Haus  des  Kilchherrn  in  Kerns  mit  3  Li  und  das  Haus  des 

i 

Pfarrers  in  Malters  mit  10  ß  verzeichnet.  Die  übrigen  Geist- 
lichen: Benediktiner  im  Hof,  Franziskaner  und  Weltgeistliche, 
genossen  völlige  Steuerfreiheit. 

Die  Zahl  der  steu  erzählen  den  Manner  und 
Söhne  gibt  der  Rodel  mit  860  Stadtburgern  und  449  Aus- 
bürgern und  Gästen,  iusgesamt  mit  1309  Mann.  Rechnet  man 
die  Frauen,  Kinder  und  Häuser  hinzu,  so  ergeben  sich  in  der 
Stadt  1000  und  auf  dem  Land  485,  zusammen  1554  steuer- 
zahlende Stellen.  Es  muß  hier  beigefügt  werden,  daU  seit  dein 
letzten  Auftreten  der  Pest  drei  Jahre  verflossen  waren.  In 
den  ältesten  erhaltenen  Harnischrödeln2)  der  Stadt  Luzern  von 
134!)  und  1359  linden  sich  in  Ersterm  433,  in  Letzterm 
5ü2  waffenflichtige  Häuser  und  Personen.  Einen  vollständigen 
Hainisch  besassen  1349  bereits  147  Burger.3)    Ob  nun  jene 


')  Steuer-  und  Bürgerbuch. 
*)  Staatsarchiv. 

3)  Dr.  H.  v.  Liebenau,  Königin  Agnes  Ö18. 


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.1 


201 


Bürger,  die  an  den  Auszügen  in  diesem  langwierigen  Krieg 
Teil  genommen  hatten,  steuerfrei  waren,  kann  nicht  be- 
stimmt erwiesen  werden.  Wir  glauben  im  Gegenteil,  sie 
werden  unter  den  weniger  hohen  Steuerquoten  mitaufgezählt 
sein,  wie  ja  auch  die  Namen  und  Steuerbctrnge  der  Ausburger 
aufgeschrieben  sind,  die  in  Zürich  waren.  -Zudem  sind  die  im 
•Harnisch! odel  vom  folgenden  .lahr  notierten  Waffenptlichtigen 
bis  auf  Wenige  im  Steuerrodel  ebenfalls  erwähnt.  Die  Kriegs- 
-  Unkosten  waren  jedenfalls  zu  beträchtlich  als  daü  alle  Teil- 
nehmer an  den  verschiedenen  Auszügen  gänzlich  steuerfrei 
hätten  bleiben  können,  Leber  die  nunnnerische  Stärke  der 
luzernerischen  Streitmacht  dieser  Zeit  erfahren  wir  nichts 
Genaues.  Am  Zug  nach  Sursee  (10.  .hin.  lof)2)  läLit  ein 
Chronist1)  4000  Kidgenossen  Teil  nehmen.  Diese  Zahlen  er- 
scheinen aber  als  etwas  zu  hoch  gegriffen.  Immerhin  können 
wie  in  spätem  Kriegen  der  Kidgenossen  —  schon  i&Yi  Söldner 
dabei  gewesen  sein. 

Hinsichtlich  der  Kriegskosten  fiel  au  1.1er  Betracht  der 
Schaden,  den  die  Luzcrncr  und  ihre  Kidgenossen  in  den 
Jahren  L>f)2  und  Lio.'i  dein  Stift  Münster  mit  Kram),  Haub 
und  Verwüstung  zugefügt,  davon  sprach  sie  das  Stift  am 
17.  .lanuar  LJf)f>  frei  und  ledig. *)  Dagegen  wurde  das  Stift 
Berum ünster  drei  Jahre  später  (20.  Januar  1358)  für  den  im 
Zürcherkrieg  erlittenen  Schaden  durch  Incorporatioii  der  Kirchen 
zu  Kerns  und  Starrkirch  teilweise  entschädigt.1)  Aber  auch 
anderwärts  hinterließ  dieser  Krieg  Spuren.  Abt  Budolf  IL  und 
beide  Convente  von  Kngelberg  sahen  sich  noch  LWl  genötigt 
beim  Kloster  St.  Blasien  ein  Anleihen  aufzunehmen.4) 

Weder  über  das  Gemeindevermögen  Luzerns  aus  dieser 
Zeit,  noch  über  die  Höhe  der  Kriegslasten  von  1Ho2  oder  der 
-nächsten  Jahre  (die  Luzerner  befanden  sich  wieder  unter  der 


')  Heinr.  v.  blossen  holen. 
a)  Urkunde  im  Staatsarchiv. 
3)  (icseluohtslid.  Uli,  ITH. 
*)  Geschiehtshd.  Uli.  fJO. 


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202 

Besatzung  Zürichs  bei  den  Belagerungen  des  Jahres  1354) !) 
können  wir  uns  an  Hand  der  vorliegenden  Quellen  orientieren. 
Stadtrechnungen  sind  noch  keine  da.  Aus  der  Zeit  der  Hof- 
genossenschaft war  den  Burgern  wohl  die  Allmendnutzung 
verblieben,  aber  zur  Begleichung  der  unumgänglichsten  städ- 
tischen Bedürfnisse,  wie:  Bau  und  Unterhalt  der  We^e, 
Brücken,  Thürme,  Stadtmauern  etc.  reichten  selbst  die  üblichen 
Kinnahmsquellen  nicht  ausi  Als  solche  sind  die  Burgrechta- 
EinkaufsgeWer,  die  Bußengelder,  Haus-  Boden-  Mietzinse,  die 
Brückenzölle  und  Waarenlagergebühren  anzusehen.  Man  um  Ute 
bald  zu  indirekten  Aufwandsteuern  schreiten,  von  denen  die 
Wein  Verbrauchsabgaben  oder  das  Umgeld  die  Aelteste  war, 
und  am  meisten  abwarf.  In  schwierigen  Zeitläufen  mußten 
sodann  erst  außerordentliche,  und  endlich  die  ordentlichen 
Steuern  in  die  Lücke  treten.  Es  wurden  auch  kleine  Anleihen 
bei  Privaten,  Stiften  und  Klöstern  aufgenommen,  und  das 
Verzeichnis-)  der  Gülten,  Zinse  und  Leibgedinge,  die  in  den 
Jahren  1340-1577  ab  der  Stadt  Luzern  gelöst  wurden,  ist 
nicht  unansehnlich.    So  war  die  Stadt  zur  Zeit 

® dieser  Kriegssteuer  von  1352  auch  dem  Basier 
Hug  Iselin  zinspliichtig. 
Was  das  Aeußere  des  Rodels  betrifft,  so 
besteht  er  aus  zwei  Lagen  von  30  ctm.  hohen 

  und  23  ctm.  breiten,  oben,  unten  und  jeweilen 

m^m  m^m     auf  einer  3.  Seite   unbeschnittenen  Blättern, 
^  ^       wovon  die  erste  Lage  aus  8,  die  Zweite  aus 
f      ^\     4  Blättern  zusammengesetzt  ist.  Alle  Blätter  sind 
I  1     von  demselben  starken  Papier  mit  schwacher 

^     Bippung.  Einige  führen  nebenstehendes  Wasser- 
I  zeichen. 

Beide  Lagen  sind  in  der  Mitte  gefalzt  und  mittelst  Perga- 
mentstreifen an  einen  Umschlag  von  gleichem  Papier  geheftet 
Infolge  der  Falzung  wurde  das  Blatt  in  4  Golonnen  über- 


>)  Luz.  Burgerbuch  LH  b,  Kuss  147,  Tschudi  I.  '&Z. 
2)  Staatsarchiv,  Verzeichnis  von  Zinsablösungen. 


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203: 


schrieben.  Von  den  48  Seilen  sind  die  letzten  3  Seiten  ganz 
und  zwei  weitere  zum  Teil  leer  geblieben.  Der  Umschlag 
ist  in  engern  Colonnen  mit  Personennamen  überschrieben,  die 
sich  größtenteils  mit  den  im  Rodel  Enthaltenen  decken.  Er 
ist  ohne  Rücksicht  auf  das  Beschriebene  nach  Maßgabe  der 
Größe  des  inliegenden  Rodels  zurechtgeschnitten,  fleckig  und 
außenher  teilweise  weniger  gut  leserlich. 

Die  Handschrift  des  Rodels  sowohl  wie  auch  des  Um- 
schlags ist  durchwegs  die  des  Werner  Hof  mei er  von  Zürich, 
Stadtschreibeis  von  Luzern  in  den  Jahren  1349—1360.  Es 
ist  der  gleiche  Notarius  civitatis  Lucernensis  welcher  5  Jahre 
später  (1357)  das  BürgeTbuch  zu  schreiben  begann.  Er  erlag 
der  Pest  im  Jahre  1360,  am  20.  August.1)  Im  Harnischrodel 
von  1349  ist  er  mit  einem  vollständigen  Harnisch  verzeichnet. 
Hofmeier  erscheint  als  Zeuge  u.  a.  in  einer  Urkunde  des 
Bürgerspitals2)  von  1350,  15.  Januar  und  in  einer  Urfehde 
von  1352,  einige  Tage  bevor  die  Kriegssteuer  auferlegt  wurde. 
£)aS  Staatsarchiv  besitzt  mehrere  Urkunden  mit  seiner  Hand- 
schrift; nebst  einigen  Urfehden  auch  den  Reversbrief  der 
3  lombardischen  Geldwechsler  von  Asti  und  Rocca  in  Lucem 
(1349).  Dem  pergamentenen  Harnischrodel  der  Jahre  1349 
und  1353  sind  zwei  kleinere  undatierte  Papier-Rödel  beigeheftet, 
auf  denen  Hofmeier  Verzeichnisse  von  Waffenpflichtigen  und 
Schützen  („divisio  balistarum")  angelegt  hat.  Ein  Jahr  vor 
seinem  Tode  kaufte  er  von  Jost  von  Malters  die  Vogtei  auf  Eggen 
und  Rönnenmoos.  Ludwig  Feers  Chronik  (Gesch.  Fr.  IL  136, 
M.  Russ  XII.  ist  in  Bezug  auf  W.  Hofmeier  ungenau. 

Die  Seitenzahlen  des  Manuskripts  wurden  im  Druck 
jeweilen  angegeben,  ebenso  wurden  die  Seitenabschlüsse  durch 
einen  Strich  vorgemerkt,  und  die  im  Original  am  Schluß  jeder 
Seite  der  städtischen  Quartiere  verzeichneten  Summen  der 
Steuerbeträge  beibehalten.    Der  Text  wurde  unverändert,  die 

!)  Manuskript  von  Dr.  Th.  von  Liebenau  über  die  Luzerner 
Kanzlei  und  Bürgerbuch  von  Luzern  5£;  54,  b;  sowie:  Jahrzcitbuchi 
im  Hof. 

«)  Geschichtsfrd.,  VII,  7ß. 


204 


arabischen  Ziffern  dagegen  in  raodernei  Schreibweise  wieder- 
gegeben. Für  Pfund  (Pfd.,  Hb.),  Schilling  (Li)  und  Pfenning 
oder  Denar  (Den.)  kamen  die  gebräuchlichen  Abkürzungen  zur 
Anwendung  und  für  die  Eigennamen  insgesamt  große  Anfangs- 
buchstaben. Die  in  der  Handschrift  durchgestrichenen  Namen 
sind  hier  mit  einem  Kreuzchen  bezeichnet,  und  die  in  der 
zweiten  Hälfte  des  Hödels  zahlreich  wiederkehrenden  „dedil" 
zu  einem  ,,du  abgekürzt. 

Benützt  wurde  dieser  Steucrrodel  durch  Dr.  Th.  von 
Liebenau  (Altes  Luzern:  7,  HJ,  27  und  Zeitschrift  für  Schweiz. 
Statistik,  1U03,  II.  277  f.).  der  ihn  bereits  in  den  siebziger 
Jahren  dem  Druck  zu  übergeben  gedachte,  leider  ist  das 
Manuskript  damals  in  fremden  Händen  verloren  gegangen. 
Auffallenderweise  ist  der  Hödel  für  Segessers  Hechtsgeschichte 
nicht  benützt  worden.  Dem  Original  hat  Henuward  Cysat  die 
Aufschrift  „Stürrodel  i;>f>2"  vorgesetzt.  Die  eigentliche  Auf- 
schrift folgt  unten  an  der  Spitze  des  Textes. 

Ks  erübrigt  mir  noch  an  dieser  Stelle  meinem  Vorgesetzten, 
Herrn  Staatsarchhar  Dr.  Theod.  v.  Liebenau,  für  die  allzeit 
gern  erteilten  Ratschläge  den  geziemenden  Dank  auszusprechen. 


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205 


Stipendium  impositum  anno  domini 

1352. 

post  festum  beati  Galli. 


in  civitate  majore 

l 

Bartholome  Pfd.  13  ß  4.1) 
Bertschi  Hübschi  ß  8. 
Bertschi  Scherer  ß  10. 
Husso  von  Rif  Pfd.  472. 2) 
Dil  Swebin  8  ß 
Albrecht  f 

Elias  Pfd.  19  ß  3  Den.  4. 
Johann  ob  der  Rüsa  b'^Pfd. 

3  ß  4  Den. 
Busso. 2 ) 
Yiring  ß  6. 

Eppo  von  Kiisnach  ß  4. 
Tiirlimannin  ß  10. 

™  fiiger  }  27,  Pfd. 

Lli  sin  son  |  12 
Jenni  von  Rinach  ß  9 
Welti  Zinggo  ß  5. 
Hensli  Glogler  ß  8. 
Jenni  Dietrich  ß  11. 
Meriswandina  ß  13  Den.  4. 


Fritschi  Strßbel  ß  3. 
Jenni  Zinggo  (invicoMos 
Rudi  Ruber  1  Pf.  \ 
Jenni  im  Bruche  ß  3. 
Hans  Roller  ß  u. 
Rudi  Warnbescher  ß  3. 
Welti  von  Bar  ß  7. 
Löürisang  l  Pfd. 
Blezinger  17  ß. 
Schetti  8  ß. 
Ribina  1  Pfd.  2  ß. 
Jenni  in  der  Ridi  16  ß  8  Den. 
Glaus  Helblings  wib  ß  8. 
Moshiiwo  ß  8. 
B.  von  Switz  ß  3. 
Chuntz  Midier  ß  4. 
Glaus  von  Engelberg 
habet  domunj  ß 
Glaus  Midier  ß  b  recessit. 
Peter  von  Solotren  ß  3. 
Huber  ß  3. 

Chuni  von  Adelgeswile  ß  b\ 
Pfd.  4b  ß  15. 


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•206 


2. 

Hans  RÖUer  ß  3. 
Sutdenörmel  ß  5  f. 
Zinocher  f. 

Der  phister  von  Küsnach  ß  8. 
Lampül  ß  5. 
Jecli  Banwart  ß  4. 
Kegiswile  ß  6. 
Glaus  von  Zovingen  ß  10. 
Dietschi  Müller  1  Pfd. 
Welti  Büchre  ß  9. 
Schüt  den  Würfel  ß  5. 
Glaus  in  der  Hüti  ß  4. 
Ghuni  Tripscher  ß  10. 
Wigant  ß  2. 
Tschöiti  f 

Welti  Bitschibetsch  ß  ö. 
Jecli  Trinchler  ß  30. 
Jenni  von  Rinuelden  Pfd.  1 

ß  ö. 

Ueli  Grotzo  Pfd.  2. 
Welli  von  WUe  ß  3. 
Sidler  ß  3. 
Habersetzo  Pfd.  2'/s. 
R.  am  Herweg  ß  8. 
Otto  von  Bremgarten  ß  4. 
H.  zer  Linden  30  ß  und  4 

und  3  ß. 
Dietli  von  Staffeln. 
P.  Küsnacher  ß  7. 
Bero  ß  10. 

Werne  von  Immense  ß  10. 
Heini   von  Lungern  4  lb. 

minus  o  ß. 
Klein  Heini  ß  ü. 
P.  Rieder  Pfd.  6  %  ß  3  Den.  4. 


Der  von  Emmon  habet  do- 

mum  Pfd.  1. 
Rubi  Meiier. 
Jecli  Hentscher  2  ß. 
Welti  von  Zürich  ß  5. 
Rudi  von  Switz  ß  6. 
P.  Stampher  ß  8. 
Rudi  im  Spital  ß  2. 
Meiieuberg  ß  10  f. 
Dü  von  Ibach  ß  13. 
Werne  Seiler  2  ß. 
Meiieuberg  der  müller  ß  8. 

Pfd.  29  ß  14  Den.  8. 

3. 

Welti  von  Obernö  ß  4. 
Dü  Sagerin  ß  3. 
Bürgi  am  Sande  ß  8  Den.  4. 
Dietschiberg  Pfd.  1  ß  5. 
Ueli  von  Mellingen  1  Pfd. 

3  ß  4  Den. 
Werne  Phawo  ß  10. 
Phawen  tochtermann  an.  4 

ß  17. 
Agras  Pfd.  2  ß  5. 
Jenni  in  der  öwa  ß  15. 
item  soror  eius  ß  13  Den.  4. 
Chunrat  von  Klingnö  ß  10. 
Werne  v.  Gundoldingen  26  Vi 

Pfd.  und  4  und  7  ß.3) 
Grotzina  ß  3. 

Meiieuberg  Pfd.  1  20  Den. 
Falchina  ß  5. 
Fritschi  im  Wiie  1  Pfd. 
Heini  Utenberg  ß  2. 
Bürgi  von  Greppou  ß  8  Den.  4. 


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2o; 


Ifcnwtrt  33  ß  4  Den. 
Krn:  im  Holtz  ß  33  Den.  4. 
Erni  Winter  ß  5. 
P.  Schophnian  ß  12. 
Herger  Pfd.  2% 
Ueli  Gopinger  ß  6. 
Chüffer  Pfd.  1  ß  2. 
Welti  Smit  ß  12. 
pater  ß  2. 
Dil  lang  Anna  ß  2. 
Rudi  Swab  ß  8  Den.  4. 
Simlerra  ß  4. 

Pistin  (?)  in  eadem  domo  f 
Uelrich  Tripscher  23  Pfd. 

4  an.  7  ß. 
•    Wilhelm  sin  son  9  Pfd.  3  ß. 

4  Den. 
P.  Hag  Pfd.  ß  o. 
Thoman  1  Pfd.  5  ß. 
Werne  Seiler  6' /,  Pfd.  4  und 

3  ß.s) 

Wagnina  Pfd.  2  ß  2. 
Hegli  ß  3. 

Heini  von  Immense  8  ß. 
Dil  von  Mettenwile  3'/,  Pfä\ 
Hartman  von  Baldeg  ß  3  *) 
Dil  von  Inwil  ß  10. 
Biirgi  I. uterbrot  ß  3. 
Mcrchi  Slierer  ß  3.  

Pul.  Üt5  ß  12  Den.  4. 

4. 

H.  Brdger  Pfd.  13  ß 
Werne  Köfman. 
Egger  1.;  9. 
Dil  Kriulerra  ß  2. 


Ueli  von  Rota  Pfd.  2  ß  2. 
Relicla  quondam  R.  de  Rota 

ß  10. 
Berner  ß  3 
Peter  Sturmer  ß  2. 
Ghuni  Suter  ß  10. 
Eggers  Husher  ß  2  f 
Peter  phister  von  Ebinkon 

ß  13  Den.  4. 
Erni  Suter  ß  2. 
Ghüni  von  Oeggeringen  ß  8. 
Glognerin  und  ir  swester  672 

Pfd.  3  ß  4  Den. 
Jecli  von  Zurzach  ß  14. 
P.  von  Warphlü  1  Pfd. 
Chünzi  Brugmeister  ß  4  | 
Hemma  von  Wile  ß  13. 
Veli  ir  son  ß  8. 
Eggenburger  ß  5. 
H.  Müntschi  ß  17. 
Mathis  von  Siboldingen  ß  9. 
Egli  Zimennan  f 
Der  Kilcher  f 
Chünzi  Mereswand  ß  11. 
Peter  von  BoswU  Pfd. 
Arnold  Nesler  ß  U. 
Werne  Stafler  ß  4. 
Liiftensak  ß  8. 
und  sin  swiger  ß  10. 
Welti  von  Undersewen  ß  2. 
Peter  von  Rüseg  ß  12. 
Heini  von  Rüseg  ß  5. 
(ilaus  Grotzo  ß  10. 
Mor  ß  8. 

Lischi  ß  13  Den.  4 
Hitzlisberg  Pfd.  3. 


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208 


Lowo  Pfd.  3. 
Hafner  Pfd.  8. 
Andres  von  Glarus. 
Ueli  Thuner  ß  4. 
Speti  ß  14. 

üolrich  von  Stans  34  ß.30) 

Pfd.  53. 

5. 

Welti  Schifman  ß  7. 
Octertschi  ß  2  Pfd.  1. 
Werne  v.  Ippinkon  Pfd.  4  ß  7. 
Otto  von  Gninien. 
l'eli  Slierer  ß  2. 
Holtzlis  erbo  ß  8. 
Erni  Swab  ß  8. 
Erni  Swabs  wib  ß  ß. 
Küdi  Suter  von  Kappella  ß  3. 
Gengmannina  ß  3. 
Der  Snider  von  Küsnach  ß  2. 
Hodeller  3  Pfd. 
Gugger  ß  3. 

Welti  in  der  Holtzmattun  ß  9. 
Welti  Negelli  ß  18. 
Glaus  im  Hof  1.  Pfd.  ß  5. 
Welti  Weiner  ß  17  minus 

4  Den. 
Meister  Heinrich  f 
Der  Sidler  sartor  ß  5. 
Chfini  von  Hieden  Pfd.  3. 
Glaus  Tripscher  2V2  Pfd. 
Bertschi  Kurwal  ß  3. 
.Jenni  Wiinnli  ß  9. 
Rudi  Füglislo  ß  14. 
l'eli  von  Zovingen  ß  5. 
Hiidinkon  Pfd.  5. 


P.  Kramer  31/2  Pfd.  2  ß. 
Herbriger  Pfd.  4  ß  4  Den.  4. 
Hei  niBiirgler.ß  3. 
Bok  ß  8. 

P.  Erenkrantz  ß  16. 

Heini  Schöüti  ß  6. 

Volme  Wagen  Pfd.  2  ß  2. 

Spis  Pfd.  3. 

Welti  Sidler  ß  7. 

Werne  von  Oeya  21/,  Pfd. 

Du  von  Mure  ß  17. 

Peters  Weibels  vogt  kind  ß  3. 

Mugo  ß  10. 

Chünzi  von  Thun  ß  9. 

Ratolswile  ß  15. 

Zunikon  ß  8.  

Pfd.  46  ß  ti. 

6 

Halbjar  ß  9. 

Spengler  Pfd.  41/,  Den.  20. 
.lenni  Spengler. 
Hüdi  Kotman  Pfd.  3  ß  3. 
Weine  sin  son  ß  15. 
Chünzi  Waltwile  ß  4. 
Item  uxor  eius  ß  5. 
Wannera  ß  8. 

Heintz  von  Engelberg  ß  8. 

Kapher  ß  3. 

Sarwürker  ß  4. 

Slatter  Pfd.  1. 

B.  ab  dem  Huse  Pfd.  3  ß  7 

minus  4  Den.6) 
Adelman  Pfd.  2  ß  2. 
Jenni  von  Oeya  Pfd.  4  minus 

5  ß. 


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209 


Hartmann  von  Kichense  Pfd. 

27.. 

("lrich  Smit  Pfd.  12  minus 

7  Ii. 

Ueli  von  Walingen  ß  10. 
donuis  l.i  30. 

Chünz  Snider  ß  8  Den.  4. 
Glaus  von  Heratingen  ß  9 

Den.  2. 
Heini  Smit  I.)  8  Den  4. 
Su sso  .lenni  Li  b. 
Süsso  Bürgi  ß  8. 
Krni  von  Ebersol  Ii  4. 
Dietrich  von  Ebinkon  Pfd.  1. 
Glaus  Wirri  f.'>  4 
Du  ammanin  Pfd.  1  Ii  ö. 
Chüni  von  Horgen  ß  t>. 
Chüntz  Sektrager  I.»  8. 
Job  Snider  ß  8. 
Bertschi  von  Hochdorf  Ii  8. 
Werne  von  Wangen  Pfd.  ü 

Ii  4  und  3  minus. 
Heini  von  Wangen  l.>  lf>. 
Chunrat  Meiier  21/*  Pfd. 
(iomus  Pfd.  2. 
Bürgi  im  Bache  Ii  3. 
Vfhuser  Ii  Iii. 
l'eli  von  Botse  Ii  b. 
Alphart  Ii  2. 
Symon  Kurwal  f. 

Pfd.  ;Y>  Ii  lf>  Den.  10. 

7 

Budi  stübi  Ii  3. 

Chüni  Müsli  Ii  14. 

Budi  Mussigang  Ii  5. 

i  ,.'>,jliiclitsfnl.  Bd.  LXI1 


Heini    zem    Turne    Ii  18 

Den.  4.7) 
P.  Waltman  Pfd.  Ii  Li  <>75. 
Jcnni  Waltman  Pfd.  2  ß  4. 
Surse  Pfd.  5  ß  7. 
Ita  zem  Turne  ß  3.~) 
Erno  von  Emmon  Pfd.  4. 
Jenni  Snider  Pfd.  3    an.  4  Ii  7. 
Chunrad  in  Stöken  Pfd.  2'/2. 
Kristan  Snider  Ii  4. 
B.  Vasbindo  ß  o. 
Chüni  von  Ottenhusen  ß  14. 
Ita  von  Kot  Ii  4. 
Huberra  Ii  7. 
Werne  Jurto  ß  10. 
Chüni  Stiunerschi  Ii  5. 
H.  von  Hochdorf  Pfd.  4  Ii  3 

Den.  4. 
Glaus  Ingolt  ß  3. 
Werne  Meder  ß  18  Den.  4. 
Jenni  Sigginger  Ii  JJ. 
Bürgi  mit  den  geissen  ß  4. 
(ilaus  von  Meiienhein  ß  6. 
Bal)st  Ii  17. 
Gylgina  ß  2. 

Helicta  (juondam  H.  de  Ber- 
ges wile  de  domo  Ii  15. 

Werne  Heselli  Pfd.  1  ß  2. 

Chüni  Honst  ß  2. 

Bürgi  Grosso  ß  l>. 

Dü  von  Switz  Pfd.  1,  Ii  7 
minus  4  Den. 

Albrccht  Ncfli  ß  3.  *) 

Biirgi  Huter  Pfd.  f>  Ii  3  Den.  4. 

Hartmans  wib  von  Elsaz 
Pfd.  2  Den.  20. 

h 


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210 

"Werne  Merzeiler  ß  5. 
Werne  Huter  ß  6. 
Hetschler  Pfd.  3  ß  4  Den.  2. 
Jenni  von  Berchtiswile  ß  6. 
Ueli  von  Sempach  Pfd.  1. 
Glaus  Brünier  ß  17. 
Du  von  Wileß  17  minus  4  Den. 

Swester  Metzi  v.  Alpnach  ß8. 
Pfd.  54  ß  2  Den.  2. 

8. 

Glaus  Liephart  ß  B. 

Slatücher  ß  2. 

Relicta  quondain   Petri  de 

Sewelisberg  ß  6. 
Glaus  Zangli  ß  13  Den.  4. 
Welti  Höriisen  ß  30. 
Sins  svns  wib  ß  8. 
Relicta  quondam  B  de  Her- 

geswile  et  puer  eins  ß  10. 
Jenni  Gumli  ß  6. 
Dil  von  Matta  Pfd.  13. 
Jenni  Nawli  ß  U. 
Welti  Weiner  4  Pfd. 
Chuni  MetzKer  ß  10. 
Chuni  Aftrost  ß  13  Den.  4. 
Du  von  Hasle  35  ß. 
Dil  von  Wile  ß  18. 
Bartholome  ß  10.  ') 
Der  Mctzgerun  man  ß  7. 
Johann  v.  Gundoldingen  ß  12 

minus  4  Den. 
Morli  ß  3. 

Werne  v .  Eichol  t  ren  l  *f d .  2  ß  b. 
Item  uxor  eius  I*fd.  1  ß  7 
minus  4  Den. 


P.  undern  Bornen  ß  8. 

Swarzenbach  ß  18  Den.  4. 

(^hani  Dietschiberg  ß  8 

Kündigman  Pfd.  2  minus  2  ß. 

Zimmermaunin  ß  4. 

Dil  Elerin  ß  8. 

Welti  Schöni  ß  8. 

Welti  ab  Zingeln  ß  10. 

Jenni  sin  svn  ß  4. 

Heini  von  Eschibach  ß  8. 

Werne  v.  Rauensburg  Pfd.  1 

minus  20  Den. 
Heini  Burger  Pfd.  1. 
Elsa  Mulchenrein  ß  10. 
Jenni  Waldisbül  Pfd.  1  ß  8 

Den.  4. 
Jenni  Wambescher  ß  10. 
Ulrich  von  Bremgarten  lb  2 

ß  7. 

Rudi  von  Gundelingen  ß  10 

Den.  4. 
Agti  von  Hochdorf  f 
Heinis  wib  von  Gatwil  ß  8 

Den.  4. 
Heini  von  Eschibach  ß  3. 
Heini  Gobi  ß  4.  

Pfd.  44  ß  7  Den.  2 

9 

Rüdi  im  tale  ß  13  Den.  4. 
Heini  Kramos  ß  12  minus 

4  Den. 
Werne  Mulchenrein  ß  6. 
Grossen  wib  ß  6. 
Jenni  Zangli  ß  6. 
Symon  Kurwal  ß  3. 


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211 


Otto  von  Hochdorf  ß  8. 
Werne  von  Warttlü  ß  31. 
Peter  sin  bruder  ß  8. 
Jenni  Kirsiter  ß  8. 
Heini  Frölich  ß  12. 
Hashartz  seligen  wib  ß  1. 

Tüli  ß  12. 
Welti  Wanner  ß  9. 
Fritschi  Weleko  ß  3. 
Peter  Kürsenner  ß  3. 
Dil  von  Notwil  ß  8. 
Jenni  von  Wartflu  ß  17. 
Plebanus  in  Kerns,  habet  do- 

nmin  Ii  3  i 
Biirgi  von  Emmon  ß  4. 
Ludwigs  Hessellers  wib  ß  2. 
Richi  von  Wetgis  ß  4. 
P.  Huterer  ß  8. 
Leb  von  Mengen  Pfd.  b. 
Albrecht  v.  Kostentz  Pfd.  1  ß  7. 
Halbmeister  ß  3. 
Erni  Meiier  ß  8. 
Hartmanns  kind  ß  8. 
Metzi  Hrcdierin  ß  3. 
Elsa  Mirer  5  ß 
und  ir  swester  Pfd.  1  Den.  20. 
Ledler. 

Widerhar  ß  9. 
Küdi  Kramer  ß  8. 
Der  Maler  ß  4. 
Rudi  Hüter  ß  3. 
Matis  Befrei*  ß  30. 
Chuntz  Netli  ß  8. 
Glaus  Sekler  ß  3. 
P.  von  Horw  ß  9. 

Pfd.  22  ß  19  Den.  8. 


10 

Heinis  Yischers  seligen  kint 
ß  7. 

H.  Schefmacher  ß  8. 

Steiniberger  ß  3. 

Der  suter  von  Küssenach. ß  5. 

Du  von  Habkre  ß  9. 

Maritus  eius  ß  9. 

Chunzi  snider  ß  2. 

Volmare  ß  2. 

Heini  von  Staus  ß  5. 

Muterswang  ß  6. 

Erni  Kelbli  ß  11. 

Dietschi  Zimmermann  ß  3. 

Veli  im  Hasle  ß  2. 

Rudi  von  Engelberg  ß  2 

Vlminer  Pfd.  1  au.  4,  ß  7. 

B.  Luterbrot  ß  9. 

Hans  Ottater. 

Dü  von  Gerlingen  ß  3.  6) 

Henman  M;der  ß  3  |. 

Werne  Früsching  ß  Ü. 

Ma^er  von  Kiisnach  ß  4. 

Wagner  ß  ü. 

.] en ni  von  Bürron  ß  3. 

Julian n  von  Rolse  Pfd.  1  ß  8 

Den  4. 
Brugli  ß  13. 

Katherina  von  Wetgis  ß  2. 
Rudi  v.  Honberg  ß  18.  Den.  4. 
(ilaus  Vrner  ß  33  Den.  4. 
H.  Johan  G rebler  Pfd.  3.  u) 
Jenni  zem  Bache  ß  Ü. 
Glaus  Vasbind  ß  7. 
Rudi  Zimmermann  ß  f>. 
Schatoulin Pfd.  2 ,  ß  3  Den.  4. 


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212 


Rudi  von  Lopach  Ii  7. 
beli  ambüle  7 
Jenni  Smit  Ii  8. 
Heini  von  Ebersol  Ii  3. 
Dil  von  Liitwile  Ii  3. 
Heini  Roso  Ii  3. 
der  Sigrost  f 

Heini  ab  Wile  Ii  8  Den.  4. 

Jenni  Vasbind  1.»  4. 

Veli  ab  Wile  Ii  fi  f  deletus  est. 

Pfd.  PJ  Ii  13  Den  4. 

ü 

Rüdi  sin  husher  Ii  7. 

Symon  Ii  8. 

Lorenzo  (i  (j. 

Ueli  von  Rotse  1.»  b'  7 

Ueli  Hünoberg  Pfd.  2%. 

Glaus  von  Meggen  7 

Krni  von  Wissen  wegen  Ii  6 

Heini  Hermans  husher  Ii  8. 

Die  knaben  von  Sulzberg  Ii  34. 

Teli  Siher  Ii  13  Den.  4. 

Chunz  von  Rischofzel  Ii  7. 

Gersower  Ii  f). 

Die  von  Ospcndal  u.  swester 

Pfd.  3  Ii  f>. 
.lenni  von  Liebenstein  Ii  5. 
1  >er  Wulslegcr  von  Hern  Ii  4 
Feisso  I.»  4. 
Edlibach  Ii  4. 
Mettcnwile  Pfd.  2%. 
Du  von  Switz  I.»  4. 
Dil  von  Staffelbach  (i  f). 
Dil  Heglin  Ii  (I. 
Glaus  von  Remerswile  Ii  3. 


Kolbo  Pfd.  2. 

Heini  von  Dierinkon  Pfd  t 

Den.  20. 
Jenni  under  der  stegun  Ii  7. 
Ueli  Holtzman  Li  3. 
Werne  Vasbind  Pfd*.  1  Ii  7. 
Ueli  von  Rore  Pfd.  1  Ii  7. 
Welti  Vasbind  Ii  3. 
Erni  von  Rore  Pfd.  3. 
Maneger  Ii  2. 
H.  Gorion  Ii  13. 
Erni  Snider  Ii  3. 
Erni  Vasbind  Ii  10. 
Ueli  ab  Wile  fi  b\ 
Rüdi  Vasbind  Ii  7. 
Schcrtleib  Ii  8, 
P.  Vasbind  Ii  8. 
swester  Tta  Spichtingers  Ii  3. 

Pfd.  27  Ii  7. 

12. 

Steinlin  et  filia  eins  Ii  4. 
Aue  Marier  Ii  3. 
sin  swester  Ii  2. 
Welti  Reber  Ii  8  Den.  4. 
item  soror  eius  Ii  2. 
Welti  von  Stuben  Ii  4. 
Huflina  Ii  8. 

item  Jenni  von  Uopach  Ii  4 
Jenni  Krienter  Ii  4. 
Erni  von  Uuchenas  Pfd.  1  Ii  s. 
Der  Schultheis'')  de  uxore 

Pfd.  4  Ii  3  Den.  4. 
Kol  Ii  12. 
Cuni  Weleko  Ii  8. 
Welti  Mure  Pfd.  2  minus 

20  Den. 


213 


Geisseller  Li  N 
H.  Marchwart  Li  b. 
B.  Reber  Li  13  Den.  4. 
Krui  Heber  Ii  4. 
soror  eius  Li  2  puer  ipsius  Ii  2. 
Snetzerra  Pfd.  1  Den.  20. 
Marihaartin  Ii  10. 
Johan  Ludwig  Hd.  4  minus 
ö  Li.  r) 

it  m  Veli  von  Mure  Li  1*2. 
Jeniii  Kol  Li  3. 
Jenni  Rieter  Li  s. 
Tottinkon  Md.  l.!-> 
Dil  von  Stans  Pfd.  21,,.30) 
AVerne  Kol  Li  7. 
Jenni  Bisbes  L'>  3. 
Glaus  Aftrost  Li  14. 
Heini  von  Mose  Li  N 
Eppinger  Li  b. 

Der  v.  Mose  ( Pf .  20  ii  1 7  mi- 
v.  Friienbach  (nus4  Den.  l3) 
Glaus  v.  Idtzlikon  Pfd.  I' 
Beroni  (Pt'd.SÜTmi- 
Albrechtsmsvn|uus  4  Den. 

1/eli  Switer  Li  3. 

Burgi  von  Mettenwile  Li  Ü. 

H.  Hofineiier  Pfd.  b 1  *  Li  3 

Den.  4.-Hi 
Du  vmi  Wissen  wegen  Li  4. 
Glaus  Vrners soliden  wib  Li  12. 
Heini  von  Zwiiern  Li  S. 

Lendiswile  Li  12.  

lfd.  b<)  I-'  1*  1>cn 

13 

uxor  Petri  Helming  Ii  S. 
Der  von  Eich  Pfd.  U  1'»  <• 


Jacob  von  Mimdris  I>fd.  20.'*) 
Peter  Helbling  Pf.  3  minus  ö  Li. 
Leü  von  Basel  Li  10. 
P.  von  Kriens  Pfd.  2'2  Ii  3 

Den.  4. 
Welti  Mor  Pfd.  3  Ii  3  Den.  4. 
Meder  Pfd.  2. 

Yrdker  Pfd.  1  Ii  3  Den.  4. 
Kristan  von  Vfhusen  Li  6. 
Bürgi  von  Langnow  l*fd.  4'  2 

Den.  20 
Chuni  Walcher  L'  ö. 
1     Heini  Walcher  Li  L 

Hug  Rumau  Pfd.  2  minus  3  Li. 
R.  v.  RotaPfd.  IS  minus  ö  Ii. 
Welti  von  Langnow  Pfd.  3  Li  L 
Werne  Fuchs  Pfd.  S  minus  Li*). 
Jenni  Tripscher  Li  2. 
Russo  Pfd.  4  minus  3  Li. 
Dil  von  Brau  borg  3  l*fd. 
Johan  von  Oeya  Ii  IL 
Thonianv. Eschlbach  Pt'd.Ui  1. 
Chunzi  Huter  Pfd.  3  Ii >  1  >en.  4. 
.Ii »hau  Hofineiier  Hd. 

Heini  Armense  7 

Chunzi  G  logner  Ii  S. 

Leli  Brani'erg  Pfd.  4V?. 

P.  Schützo  7. 

Rudinen  Kotinan  Ii  17- 

Heini  undern  leinen  f>  Pfd. 
minus  »  Li. 

Tauhüsrin  Pfd.  2  Ii  12. 

Marti  Waiubescher  ö  Pfd. 
minus  3  Li. 

Lungenerra  Li  S. 

Heini  Krülli  Pfd.  3V2. 


1 


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214 


EM  von  Horwe  IS  f>. 

Jecli  Krämer  Pfd.  2'/,  IS  5. 

Lütwile  Pfd,  i  IS  7. 

Eoffenberg  Pfd.  1  IS  2. 

Rekko  Pfd.  1. 

Küng  Pfd.  272. 

Kunz  Scklrager  IS  8  f. 

Sin  husher  von  Buchre  IS  4. 

Werne  Bneler  IS  30. 

Jen  n i  Bucholzer  IS  fi. 

Rudi  Meiienberg  Pfd.  1. 

Fridli  Schulmeister  Pfd.  2  IS  2. 

VeW  von  Thun  Pfd.  3  IS  7. 

Jeniii  am  Werde  Pfd.  1  ß  3 

DtMl.  4.  

Pfd.  147  IS  17  Den.  4. 

14. 

Walther  v.  Gerlingen  Pfd  8. ,B) 
Hans  sin  svn  Pfd.   7  IS  7 

minus.'6) 
Jenni  Hofmeiier  Pfd.  3\/,  IS  3 

Den.  4. 
Burkart  Hof  Pfd.  77,. 
H.  Gelinger  Pfd.  2  IS  7. 
Gemundrin  IS  10. 
Chüni  Beppi  IS  4. 
Jenni  von  Rota  IS  18  Den.  4. 
Krni  Sinner  IS  o. 
Brechli  IS  3. 

Jenni  von  Elsaz  Pfd.  3  IS  7. 

Bertschi  von  Rota  Pfd.  5. 

Hebst rit  IS  fj. 

Keiner  IS  10. 

H.  von  Briens  IS  8. 

Chünzi  Gawartschi  IS  10. 


Du  Schererin  IS  13  Den.  4- 
Herman  Suter  IS  10. 
Beli  von  Elsaz  IS  8. 
Katherina  sin  husfrow  IS  4. 
Winchler  Pfd.  1. 
Du  von  Uertzlikon  Pfd.  1  IS  5. 
Glaus  Glaser  von  Zürich  Pfd.  2 
IS  8. 

Buti  in  der  ratstuben  IS  17. 

Pfd.  47  IS  II. 
Summa  7I> l  Pfd.  I!)  IS  2  Den, 

in  civitate  minore. 

15. 

P.  v.  Wissenwegen  Ib.  9\  . 
Eus  IS  7. 

Ueli  Friisching  IS  t>. 
Ludi  Techler  IS  3. 
Gerung  Snider  IS  !). 
Jenni  Sunnentag  IS  11. 
Glaus  Sunnentag  lb  1  IS  2. 
Thnnio  Engelberg  IS  3. 
IIa  von  Hasle  IS  8. 
Heintz  von  Signtf  IS  lt. 
Glaus  Seiler  IS  7. 
Glaus  tTrachsel  lb  f>. 
luchera  lb  3  IS  2. 
Bürgi  von  Matta 
et  pueri  eius  IS  13. 
Ueli  Grindelwalt  IS  8. 
Dil  von  Rinuelden  lb  3, 
Schorion  IS  3. 
Hafgarter  lb  3  IS  7. 
Jenni  sin  svn  lb  2  IS  2. 
Krepsinger  lb  H  IS  5. 


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•215 


Buchser  lb  37.,  ß  4. 
Du  v.  GesleUenlb2\/2ß4.27) 
Heini  von  Stans  ß  8.30) 
Hans  Satler  Ii  8. 
Jenni  Heymo  ß  5. 
Jenni  Walliser  der  Suter  ß  11. 
Werne  Züricher  ß  18. 
Jost  Guldisried  ß  17. 
Werne  SaUer  lb  1  ß  1. 
Bürgi  Wagner  von  Kriensß  4. 
Herman  Satler  ß  5. 
Jenni  von  Mellingen  ß  3. 
Gibelman  ß  13  Pen.  4. 
Hust  lb  3  ß  2. 
Stanner  lb  10  ß  7.17) 
Füllo  Ii  5. 

Glaus  Volwalt  Ii  15. 
Erni  v.  Tripschen  ß  33  Den.  4. 
Melzi  Rustiswile  ß  2. 
Mechtild  sin  swester  + 
Elli  dii  von  Lungern  1.»  5. 
Hans  u.  Jacob  v.  Esch  lb  15. 
Du  von  Iberg  lb  lty2  ß  3 

Den.  4. 
Hütschi  von  Wile  Ii  b\ 
P.  von  Ippinkon  ß  4.  

lb  «)3  ß  11. 

16. 

Hilprant  (i  7. 

Herman  Kürsenner  ii  6. 

Jenni  Gisinun  ß  7. 

Stokkera  ß  5. 

Bürgi  von  Horw  Ii  7. 

Ueli  von  Greppen  Ii  8. 

Elsa  von  Hasle  ß  4. 


Merchi  Rustiswile  ß  4. 
Jenni  Schello  ß  5. 
Welti  Schello  ß  8. 
Jecli  von  Wile  ß  4. 
Beggenried  ß  3. 
Glaus  Branberg  ß  9. 
Jenni  Haufgarter  ß  2. 
Jenni  Kurer  ß  16  Den.  4 

dedit  eos  de  quo  dedi  fl.  1 

dicto  Schal,  f. 
Jenni  Kurwal  ß  11. 
Wilhelm  von  Eschibach  ß  6. 
Welti  von  Habkre  ß  5. 
Ringgendorn  ß  7. 
Hetzo  lb.  2  minus  3  ß. 
Swester  Elsa  Renzin  ß  3.15) 
Glaus  an  stein  ß  5. 
Du  zem  Hin  Ii  4. 
Hesso  ß  2. 
Lembii  ß  2. 
Welti  Rotenburg  ß  5. 
Jenni  in  der  Rüti  ß  5. 
Jecli  von  Oeyental  ß  6. 
Jenni  von  Alpnach  ß  3. 
Jenni  von  Ruswil  ß33  Den.  4. 
Rütimannina  ß  2. 
Der  alt  Sporer  ß  17. 
uxor. 

welti  Mosgir  ß  7. 
Veisriippi  ß  4. 
Chünzi  Slosser  ß  5. 
Welti  Slosser  ß  4. 
Metlera  ß  2. 
Jenni  Swerter  ß  5. 
domus  ß  15. 

Ueli  si nr  tochlennan  ß  4. 


216 


Stoübenegger  lb.  2  ß  2. 
uxor  I.)  lö. 
Jenni  sin  sun  ß  8. 
Glans  Mango] t  ß  11. 
Welti  zer  Tannen  ß  2. 
Jenni  Hubiner  ß  8. 
Elsa  von  Hinach  ß  (>. 

lb.  18'  2  Den.  4. 

I? 

Heini  von  Slieren  ß  13  Den  4. 
Pueri  Johannis  de  Scharnios 
lb.  1. 

Chüni  vor:  Scharnios  f. 
Hüdi  Salznian  ß  30. 
Bürgi  Suter  ß  12. 
Hemma  Schurtingin  ß  <S. 
Walther  Yasbind  ß  3. 
donius  eius  ß  8. 
Domus  plebani  in  Malters  ß  10. 
Swester  Katherina  ß  5. 
DomusdominideHudaßl2.t8) 
Bürgi  von  Jinda  ß  8. 
Bürgis  seligen  Slossers  wib 
ß  10. 

Jenni  von  WUe  ß  30. 
Der  von  Littö  minor  tl.  10. 
Du  von  Malters  ß  8.30) 
Jobann  von  Bürron  Pfd.  8. 
Du  von  Baldwil  Pfd.  3  ß  7. 
J^lsa  Zolnerin  ß  3. 
Heini  Troger  Pfd.  1  ß  5. 
Rudi  Wechter  ß  10. 
Erni  Suter  von  Jiotenburg  f. 
Ueli  Batoltswile  J>fd.  1. 
Biidi  von  Krieus  I>fd.  1  ß  9. 


Puer  fratris  sui  ß  12. 
Arnold  zer  Bleikun  Pfd.  5. 
Johann  v.  Diessenhouen  ß  11. 
Dietschi  von  Wile  ß  17. 
Johan  von  Obernöwa  ß  b\ 
Uoli  Habniet  Pfd  2' /?. 
Du  alt  Swertcrin  ß  8  Den.  4. 
liüdi  Bottiiikon  ß  7. 
Der  Messersmit  ß  3. 
P.  Seiler  ß  7. 
Peter  Vorster  ß  5. 
Jacob  von  Zovingen  ß  ti 
Huttera  Pfd.  1  ß  ö. 
Welti  von  Urswil  ß  fi. 
Türler  ß  8. 
Heini  Slüchting  ß  7. 
Heini  Kantelman  ß  B. 
Bürgi  Strus  ß  4. 
Greta  von  Matta  ß  7. 
Volrich  Fono  Pfd.  1  ß  7. 
Büdi  sin  s\n  ß  14. 
und  l'eJi  sin  svn  ß  19. 

Pfd.  50  Den.  20. 

18. 

Keppeller  I>fd. 
Sinü  ges wiste rgidun  33  ß. 
Jenni  sin  bruder  ß  18. 
Jenni  am  Grunde  et  mater 

eius  ß  13  Den.  4. 
Grotzina  ß  f>. 
Grüninger  ß  9. 
Chüni  Slosser  ß  7. 
Veli  Buch  ß  8. 
Peter  Sibeneicher  ß  10. 
H.  Suter  ß  u\ 


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217 


Goldsmidina  Li  10. 
Hensli  Goldsmit  Li  3. 
Der  Huchin  suter  Li  8. 
Küng  Vasator  «. 
Dil  Zwikerin  Li  2. 
L'eli  Snider  Li  3. 
Krütlina  U  33  Den.  4. 
Rudi  Hugs  Li  10.  . 
Werne  v.Stans|I>fdi;u,7,0) 
.lenni  sin  son  | 
Goltsmits  kint  Pfd.  1  Li  2. 
Chunrat  Bernhard  Pfd.  2'/2. 
Rüdi  sin  svn  Pfd.  1. 

P.  von  Littö  Li  7. 

Rüdi  Wiio  Ii  f>. 

Dü  von  Lendiswile  (o  12. 

H.  zer  Gloggen.  Pfd.  2. 

Svnder  Li  Ii. 

(Hans  Seiler  Ii  7  f 

Hennan  Seiler  1.)  < 

Welti  in  der  Ovwa  Li  14. 

Thonio  Kngelberg  f 

Andres  von  Walingen  Pfd.  3. 

Ita  sin  inuina  Pfd.  1  Li  1. 

Item  puer  eius  Li  7. 

Küdi  ab  IterKO  I  pfd  ,(U  21) 

luizlerst  »enter  | 

P.  Andres  L>  3. 

Hartman  Honberg  Li  10. 

Der  He)  »er  Li  7. 

Ueli  ab  Bingen  Li  t>. 

Jcnni  Visi  Li  33  Den.  4. 

et  frater  eins. 
Visina 

Heinini  lV.tzlis  Li  f>. 
t'eli  Früsehing  - 


Dii  Seherera  Pfd.  3%  ß  3 

Den.  4. 
.Johann  v.  Huf  ach  Li  13  Den.  4. 
Lüti  Scherer  ß  7. 

.lohans  St  ms  ß  4. 

Sigel  Li  (i.   

Pfd.  f>2  ß  ü  Den.  8. 
Summa  Pfd.  214  ß  1)  Den.  8. 

ante  Portam 

Cnünzi  Bader  ß  3. 
Lebi  ß  3. 

Hemma  am  Krienpach  ß  3. 

Geri  Kelnera  ß  *). 

Blüni  ß  S 

P.  Holzrüti  ß  10. 

Bürgi  Boppo  ß  2. 

Ritzmannin  ß  2. 

H.  zer  Tannen  Li  2. 

Gosse  m  ein  ß  12. 

Meichi  Bader  ß  4. 

Welti  Schilling  ß  LlJ. 

P.  von  Wile  Pfd.  1  ß  5. 

Reber  ß  4. 

Jenni  Wechter  ß  3. 

Melzi  Swundera  ß  3  f. 

Jenni  Toiiber  ß  3. 

Gelwan   Schcrer   Pfd.  2'/2 

tilins  Li  3.1") 
Bumbel  f*20) 

Dü  v.  Hergeswile  Pfd  1  ß  ö. 
Marti  Woscber  ß  10. 
Chünzi  Keiner  ß  17. 
Ludi  Metzger  ß  10. 


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218 

Welti  Zimmermann  ß  7. 

Glaus  von  Esche  ß  10. 

Chünzi  Töüber  | 

Jenni  von  Rikkenbach  ß  b*. 

Welli  von  Welessingcn  ß  5. 

Andres  von  Welessingen  ß  4. 

Schürman  ß  b*. 

Bürgi  Seder  ß  4. 

Auchlis  svn  ß  18. 

Hedi  Berruenderin  f  

Pfd.  14  ß  4. 

SO. 

Chüni  öulcr  ß  8  Den.  4. 

Rudi  Siber  f 

Chüni  Schurtingen  ß  5. 

Werne  am  Len  ß  b\ 

Werne  von  Gotzkind  ß  5. 

Rudi  ludo  ß  4. 

Heli  von  Vre  ß  2. 

Werne  Wulslegcr  ß  B  j 

Welti  Seder  ß  2. 

.lenni  von  Geismattun  ß  7. 

Winter  ß  5. 

Gümpeler  ß  6. 

Retzman  ß  fi. 

Wintblaserin  ß  0. 

Welti  ir  husher  ß  2. 

Rudi  Mülner  ß  8. 

Bürgi  Liechti  ß  3  f 

Rerchtenbül  ß  8. 

Rosi  in  der  Oeya  ß  2. 

Du  von  Rinuelden  ß  5. 

domus  ß  5  7 

R.  von  Habkeg,  Pfd.  3  mi- 
nus 20  Den. 

\ 


Chüni  Loüffer  ß  33. 

Jacob  v.  Breitenmatt  Pfd.  2  V» 

ß  4. 
Fretzo  ß  8. 

Werne  Wulsleger  ß  6. 
Heini  von  Vrswil  ß  18. 
Werne  v.  Gronen  ß  9  Den. 
Glaus  von  Rinach  ß  8. 
sin  husvrö  Elsa  ß  4. 
Vro  Minna  Pfd.  3V  . 
Winman  Pfd.  1. 
Werne  v.  Kriens  ß  10  Den.  20. 
item  soror  eius  ß  8. 
Heini  Hüber  ß  11. 
Heini  Viringer  ß  H. 
Heini  am  Staldeu  I*fd.  1  ß  2. 
Rüdi  Siber  ß  10 
Heinis  swestcr  am  Stalden 
ß  3. 

Heini  von  Vrswil  ß  3. 
Bertschi  am  Berge  ß  02  ) 
P.  von  Kratenbach  ß  6 
Du  Simlerin  ß  18. 
P.  in  der  Rüti  Pfd.  2  ß  5. 
Ueli  Bumbel  Pfd.  1  ß  5  ,  i. 
Jenni  zer  Kilchvn  ß  12a') 
Dietschis  wib  von  Wile  ß  17. 

Pfd.  29  ß  4  Den.  10. 

21. 

Jenni  von  Liele  ß  9. 
Werne  Hüber  ß  8. 
Heini  von  Littö  ß  3. 
Swirmann  ß  f>. 
Heli  von  Rüpingen  ß  3. 
Ueli  Geitinger  ß  5. 


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219 


Banwart  Pfd  1  ßl. 
Jenni  Brunnö  ß  f>  domus  ß  4. 
Jenni  Schrafli  ß  ö. 
Rudis  Josts  seligen  wibPfd.  1 
ß  2. 

Heini  Waldisbul  ß  17. 
Ueli  Hofmeiier  Pfd.  I. 
Jost  von  Rönnen  mos  Pfd.  1 

ß  5.  ! 
de  puero  fratris  sni  ß  10. 
Chnni  von  Ronnenmoos  I*fd. 

>  ß  2.  : 

Item  sin  vogt  kind  Li  10. 
Werne  von  Wile  ß  lf>  domns 
ß  f>. 

l)ü  von  Gerlingen  ß  IS'*) 
LTeli  Hanwartz  Li  2. 
Glaus  Wechter  | 
Landenberg  Li  11. 
Thönien  kiut  Pfd.  1. 
Ueli  Kistler  Li  2. 
Heini  Wegnian  Li  7. 
Jenni  Ren/.o  Li  ;">'  i 
Andres  von  Wolessingen  Li  4. 
Jenni  Herhler  Li  II. 
Ueli  velther  ß  2. 
Heini  Piekkenberg  Li  2. 
Jenni  Lenman  von  Malters 

u  2.  : 

H.  Bürgender  Li  lö. 
P.  von  A  Pfd   3  minus  2u 
Den. 

Jenni  von  Malters  Li  s. 
Heini  Silier  Pfd.  2  ß 
Chunrade  Li  17. 
Kenzo  Pfd.  2  Li  1,:  ) 


Halter 

Kneblinger  Li  8. 

Chfini  Stms  ß  5. 

Hartman  Sweigman  ß  13 
Den.  4 

Welti  von  Ebersol  ß  15. 

R.  von  Garten  Pfd.  5. 

Ludwig  Pfd.  17  V,.1) 

Jacob  von  Rota  Pfd.  1 1  mi- 
nus 3  ß. 

Filia  H.  de  Rotze  f!)  Pfd.  3'  ,. 

Rieh  Heini  ß  37. 

-  »-Km*  .  .> 

Pfd.       ß  U>  Den.  s. 

Ueli  Blatman  ß  «J. 
Blatmannina  I*fd.  1 
Welti  Nawer  ß  2. 
Waldisbul  ß  3. 
Krni  Gutzman  Pfd.  2' 
Jenni  Vischer  - 
Egenler  ß  13  Den.  4. 
Jenni  am  Stalden  Pfd.  I  ß  l. 
Krni  Snter  ß  12. 
Hans  Bumbel  ß  8  Den.  4.  ' > 
Welti  Humbel  ß  17/20) 
Jenni  v<»n  Kntlibuch  ß  IT. 
Rudi  Waldisbul  ß  4. 
Gobi  ß  4. 

Filia  Petri  de  Wissenwegen 

Pfd.  1  ß  ö. 
Ueli  von  Wetgis  ß  S  Den.  4. 
Hedi  von  Kriens.  ß  S  Den.  4. 
Wildina  ß  30. 
Der  Sinner  Pfd.  2'  2. 


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220 


Heinz  Grawo  ß  fi. 
Jacob  Meiier  von  Rrunnö. 
Emmenlingen  I 'fd.  3  minus 5  ß. 
Teli  Botschli  ß  8. 
Peter  Spichtinger  ß  3. 
Chüni  Seiler  ß  (5. 
Der  alt  von  Ulm  fl.  (j. 
Hans  Hader  fl  7.  

Rüdi  Müller  am  Grunde  obend 

ß  & 

im  Bruche. 

Hans  Migel  Pfd.  3  ß  7. 

Spekli  ß  17. 

Rimpach  ß  8  Den.  4. 

Vehvalt  ß  8. 

Grosse  Werne  ß  3. 

Uhunz  Peiier  ß  14. 

Heintz  Fürcr  ß  S  Den.  4. 

Jenni  Gesli  ß  3. 

Geist  ß  8. 

Heini  von  Kbinkon. 

Thoman  Wechter. 

der  sentinerrun  knecht  ß  8  f 

Pfd.  31  ß  5. 
Summa  140  Pfd.  ß  13  Den.  3. 

in  via. 

23 

Krni  von  Kbikon  ß  3. 
Glaus  Ku[>hersmit  Pfd.  3l/.2 
ß  2. 

Heintz  Hruno  ß  8  Den.  4. 
Welti  Krepsinger  ß  8  1  )en.  4. 
Hemma  Sibera  ß  3. 


Rüdi  Kupüersniit  Pfd.  2  ß  3 

Den.  4. 
Chun  von  Apwil  ß  8. 
Heini  Metzger  ß  8. 
Der  spengler  von  Vre  9  ß. 
Jenni  von  Urswil  ß  9. 
Ueli  Hesseller  ß  8. 
Groshotiii  ß  ö. 

Johan  Wiechsler  Pfd.  1  ß  7. 
Johans  Smit  von  Hünoberg 
ß  10. 

Rüdi  von  Wissen  wegen  ß  3f>. 
Jenni  von  Eggun  ß  9. 
Jenni  Sasso  ß  5 
Heini  von  Vre  ß  3. 
Welti  von  Rachtal  ß  4. 
P.  Hotinger  ß  12  Den.  2. 
P.  von  Ibach  ß  10. 
Rüdi  in  Stöken  ß  11. 
Joner ra  ß  9. 

Welti  von  Dierinkou  ß  3. 

Ueli  Kirsiter  ß  3. 

H.  von  Linsibach  ß  3. 

Werne  Streler  ß  11. 

H.  ab  Emmüten  ß  2. 

Jenni  Sigrisl  ß  9. 

Ernis  wip  von  Briens  ß  3. 

Jenni  von  Snarvvil  ß  f>. 

Werne  im  Hrugtal  ß  3. 

Glaus  von  Stans  ß 

uxor  eius  Pfd.  4  ß  b\ 

Friesin  ß  3. 

Welti  Smit  von  l'rswil  ß  7. 
Glaus  v.  Winchel  Pfd.  1  ß  7. 
Ueli  Weibel  ß  4. 
Ueli  Ziniincrman  ß  3. 


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J  •  •  hann  Wie  Ii  Pt'd .  .*>  ii : :  Den.  4. 
Welti  von  Schönen  hol  Li  17. 
P.  von  «rreppon  l^'d.  1. 
«i^Ucui  Linsibach  Li  4. 
Erni  Zimerman  Li  i4. 
teli  von  Wetgis  Li  Im. 
H.  Scb'-uenbul  Li  17. 

1*1.  34  Li  i:>  Den. 

24 

Johann  K<4  Li  ■>. 

Welti  Gossenreiu  Li  12. 

Heini  sin  bruder  Li  7. 

Berchtenbul  Li  S. 

Jenni  Krütli  Li  >. 

Heli  Gossenrein  Li  *  Don.  4. 

Andres  Spiehting  Li  Y 

H.  von  treppen  Li  IM. 

Bnmin  Ii  12  minus  4  Den. 

Jenni  von  Guleneg  Li  4. 

L)ü  Hutera  Li  ."). 

Jenni  Müin»  Ii  b. 

Dil  Uruberra  Li  .1 

Heini  von  leiseer      Li  Den.  4. 

Werne  Meiier  Li  2. 

Wasman  Li  ."). 

Welti  von  Haltinkon  Li  ID. 
I »helfe r  Li  IM. 
filaus  Walo  Li  b. 
leli  von  Küse^r  7 
Heini  Kofmau  Li  10. 
Xotwil  ü  2. 

Hemma  von  Wet» is  Li  S  I  )en  4. 
von  Langn"  ir  toehter  Li  3. 
IHir«fi  Ktifman  Li  b. 
l  eli  Lütis  Pfd.  1  Li  :\  Don.  4. 


'2'2i 

Erni  Naw.i  Pfd.  2:  ,. 
'Haus  sin  svn  Li  S. 
Itern  uxor  eius  PJ  Li. 
Erni  Tripseher  Li  s  7 
Jenni  Eschlbach  U  II. 
Glaus  am  Weg  Pt'd.  i. 
Erni  Esch  Li  LH  Den.  4 
l>li  ui  der  Kurye  Li  >. 
Erni  von  Puchs  Pfd.  1  ii  7. 
C'.huni  Groshot  ti  ;i. 
Swertrür^ina  Li  IM. 
tilius  eins  ü  IM. 
Welti  v-n  Gersowa  Li  ,Y 
felis  Smitz  seligen  wib  ü 
P.  Waltman  Li  :l. 
Kadi  Stakli  Li  ,">. 
Welti  Krepstn^er  Ii  IV? 
Jenni  von  Eich  Li  b. 
Heintz  von  Gepuo  Ii  IX 
Jenni  Kuphersmit  Li  .~v>. 
Jenni  Smidli  ii  S.  

25 

Jeum"  Siher  Li  lo  Den.  \. 
(1  ruber  Li  i*. 
l  eli  von  Puehenas  Li  ;*>. 
Erni  Tripscher  ii  Ii. 
j     Erni  Oeyental  ii  U. 

Jecli  v.  Buchen nas  Li  ■  >:;  Den.  4. 

Pfd.  '„>7  Li  :i. 

in  curia. 

I  »er  kileher  v.  Küsnach  tl.  .">.-- ) 
Albreeht  von  Tatenborjj  Li  4. 
IVli  sin  bruder  Ii  4. 
Der  Biso  Ii  2. 


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222 


Ueli  von  Husen  ß  7. 
Heini  Hediler  ß  10. 
Dü  von  Dierinkon  + 
Glaus  Keiner  ß  4. 
Welti  von  Bütlenon  ß  5. 
Ueli  Ziegler  ß  7. 
Hemman  Maler  ß  3. 
Töüberin  £  7. 
Muscatin  ß  3. 
Welti  von  Rota  ß  2. 

Der  Singer  ß  9. 

Schifmanin  ß  3. 

Hechlerra  ß  7. 

Her  Johan   von  Hünoberg 
Ii.  40.va) 

Chüni  in  der  Gassvn  ß  7. 

Ueli  Yeldli  ß  34. 

Peter  Fuchs  ß  7. 

Ziger  ß  5. 

Heini  von  Kerns  ß  6. 
Bürgi  von  Adelgeswile  ß  5. 
Bürgi  von  Tatenberg  ß  ö. 
Hans  von  Hitzlisberg  ß  9 
Peter  von  Hokken  ß  9. 
Jenni  von  Hitzlisberg  Pfd.  2. 
Werne  von  Hitzlisberg  ß  18. 
Eberle  ß  9.  

Pfd.  40  ß  11  Den.  6. 
Summa  in  via  et  in  curia 
Pfd.  108  ß  7. 

Hic  incipit  computatio. 
26. 

Am  Grunde  d(edit) 
Ueli  Grabiman  ß  3  d. 


Vasbindina  ß  5  d. 
C.  Habermacher  U  9  d. 
Bürgi  Müller  U  3  d. 
Ueli  Haberman  ß  3  d. 
Chüni  von  Mortal  Ii  6  d. 
Chüni  Walcher  ß  3  d. 
Rüdi  Walcher  ß  2  d. 

dis  sint  von  Horwe 

Peter  am  Orte  ß  15  d. 
Ueli  von  Winchcl  Pfd.  Iß  b  d. 
Bürgi  im  Wile  ß  6  d. 
Ueli  von  Vouloch. 
Heini  von  ob  Kilchvn  ß  8  d. 
Bawer  ß  5. 

Heini  Hofmeiier  Ii  5  d. 
Oesenberg  ß  8. 
Chüni  im  Bache  ß  3. 
Ueli  Bücholzer  ß  8  d. 
Heini  von  Langensant  Pfd.  1  d. 
Erni  zer  Kilchvn  ß  10  d. 
Heini  von  Wile  ß  3. 
bonum  quod  idem  colit  ß  4. 

27. 

Jenni  Schello  ß  12  d. 
Ueli  von  Horw  ß  10  d. 
Heini  am  Sande  Pfd.  2 V*  d. 
Jenni  von  Winchel  ß  2  d. 
Heini  Schilt  ß  8  d. 
Welti  am  Orte  ß  4  d. 
Ganterseiier  ß  7  d. 

von  Hergeswile. 

Welti  am  Sarbach  ß  2  d. 
Bertschi  Hesler  ß  17  d. 


223 


Walther  zer  Kilchvn  Pfd.  2  d. 
Ueli  Schürman  ß  8  d. 
Jans  Bechler  ß  4  d. 

dis  sint  von  Kriens. 

Jenni  Wasnian  ß  15  d. 
Welti  Nawer  ß  5  d. 
Biewer  ß  4  d. 
Heini  Sluder  ß  f). 
Werne  Sigrist  ß  5  d. 
Heini  Sehrt  wense  ß  5  d.24) 
Rudi  Bindo  ß  3  d. 
Dietli  von  Len  ß  7  d. 
Jenni  am  Wege  ß  2  d. 
Heini  Meier  ß  5  d. 
Walther  ze  Grotzvn  ß  8  d. 
Heini  Matinan  ß  3  d. 
P.  nid  dem  Wege  ß  5  d. 

28. 

Chüni  zem  Brunnen  ß  5  d. 
Murman  ß  30  d. 
Johan  Mosman  ß  7  d. 
Jenni  Nüschman  ß  8  d. 
Jenni  Meüsberg  ß  10  d. 
Walther  Köfman  ß  8  d. 
Jenni  im  Hof  ß  3  d. 
Heini  sin  bruder  ß  2  d. 

dis  sint  von  Meggen. 

Hans  von  Ergöü  ß  14  d. 
Rudi  sin  svn  ß  10  d. 
Jenni  von  ob  Kilchvn  ß  7  d. 
Bürgi  von  ob  Kilchvn  ß  17  d. 
Ueli  von  ob  Kilchvn  ß  6  d. 
Krni  in  nider  Dorf  ß  8  d. 
Heini  von  Greppon  ß  14  d. 


Welti  Wechter  ß  7  d. 
Glaus  Hvnno  ß  2  d. 
Fritschi  Sigristo  ß  2  d. 
Welti  Huber  ß  7  d. 
Heini  Rüdis  ß  b  d. 
Jecli  von  Greppon  ß  14  d. 
Erni  im  Hof  ß  2  d. 
Glaus  von  M  ggen. 
Heintz  Blüweler  f 
Johann  Ammans  svn  ß  4. 
Chüni  v.  Liiprechtswile  ß  1  d. 
Ueli  Kratenbach. 

dis  sint  die  von  Buochre 
29. 

Glaus  Keiner  ß  f). 

Ueli  Keiner  ß  4. 

Krni  Keiner  ß  6  deualcati 

sunt  quia  fuit  in  Thurego. 
Hartman  an  der  Strassa  ß  2. 
Chüni  Hofman  ß  2. 
Rüdi  von  Linsibach  der  richer 

ß  4. 

Welti  von  Linsibach  ß  4. 
l'eli  am  Büle  ß  3. 
Ueli  von  Linsibach  ß  3. 
Welti  Hofman  und 
Ueli  sin  bruder  ß  b*. 
Peter  Sager  ß  2. 
Ueli  Kristli  ß  3. 
Ueli  Berler  ß  3. 
Ueli  sin  bruder  ß  3. 
Bürgi  von  Linsibach  ß  4. 
Erni  Trachsel  ß  2. 
Chüni  an  der  Strassa  ditior  ß  4. 
R.  Gerhart  ß  4. 


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224 


Glaus  Hof  man  ß  3. 
Küdi  von  Linsibach  ß  3. 
Erni  Herler  ß  3. 
Welti  an  des  Strassa  ß  2. 
Ueli  am  Stalden  weltis  svn  ß  3. 
Chüni  Banwart  ß  3. 
Chüni  an  der  Straßa  I  ß  ^ 
Peter  sin  svn  J 
Ueli  Hofman  f. 
Erni  von  Löpach  ß  3. 
Heini  von  Linsibach  ß  3. 
G6tschi  Hünoberg  ß  3. 
Erni  sin  bruder  ß  4. 
Welti  sin  bruder  ß  3. 
aber  Welti  sin  bruder  ß  2. 
Jecli  von  Herion  ß  4. 
Rudi  von  Hcrlon  ß  2. 

die  von  Littowa 

30. 

Heini  v.  Matta  v.  Greppon  ß  6. 
Jenni  von  Wile  ß  10. 
Strikman  ß  4. 

Werne  und   Jenni   in  der 

Gruba  ß  14. 
Heini  von  Matta  ß  b\ 
Glaus  an  der  Matta  ß  8. 
Welti  Humbel  ß  30. 
Chüni  am  Stalden  ß  7. 
Hürgi  Schob  ß  3. 
Heini  von  Ron  neu  mos 
und  Jenni  sin  bruder  ß  6. 
Jecli  an  der  Matta  ß  12. 
Jenni  in  der  Graba  f. 
Werne  von  <  Topingen  ß  15. 
Erni  von  nidern  Littöwa  ß  ib. 


Ueli  von  Gopingen  ß  ö. 
Jenni  Hechlet*  ß  4. 
P.  Velwalt  ß  4. 
Heini  am  Büle  ß  3  fuit  in 
Thurego  et  deualcati  sunt. 
Peter  Hirmatter  ß  2. 
Ghünrat  von  Winterbül  ß  ö. 
Arnold  von  Winterbül  ß  14. 
Heini  im  Mose  ß  3. 
Chüni  von  Grudlingen  ß  3. 
Eberhart  von  GadenmattaßJ. 
Jenni  von  Rönnenmos  f. 
Jenni  Hurkartz  ß  3. 
Heini  Humbel  ß  4. 

dis  sint  moslüt  und  ze 
Tribschen 

31. 

Ueli  Horwiien  Pfd.  1  ß  3  d. 
Welti  zem  Stein  ß  33  d. 
Heini  im  Holtz  ß  8  Den.  4  d 
Welti  Egerder  Pfd.  1  ß  3  d. 
Erni  Herbort  ß  2  d. 
Werne  im   Wile  ß  33  d 

am  san de. 
Rote  Heini  ß  33  -J-  deletus  est. 
Chüni  von  Rietzingen  ß  5  d. 
Ueli  Mülner  am  Grunde  ß  4. 
Ueli  im  Holtz  Pfd.  2. 
Rüdi  Egerder  Pfd.  1  Ii  7. 
Hürgi  im  Holtz  ß  2. 
Dietschi  Bio  wer  I.»  3  d. 
Welti  am  Stade  junior  Ii  4.-,v) 
Jenni  an  der  Hechlun  ß  2  d 
Hürgi  Reber  ß  3  d. 
Welti  am  Stade  senior  ß  Ii  d.26) 


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225 


Slröüli  Ii  6  d. 
Peter  Hiler  Li  4  d. 
P.  von  Malta  ß  6  d. 
Hu« I i  im  um-  der  Haitun  i.">  4  d. 
Du  ab  der  Egga  Pfd.  1  ß  10  d. 
Rebera  zer  Eich  ti.  1. 
Greta  an  der  Zelga  ß  8  d. 
Witimannina  +. 
Heini  Im  Tale  Md 
Heini  zer  Eich  ß  6  d. 
Andres  Heiser  Li  6  d. 
Ueli  von  Stirnrüti  l.".  12  d. 
Heini  Sager  von  Matta 
und  .lenni  Sager  ß  15  d. 
Sehophman  Md. 
32. 

Der  Suter  im  Bache  ß  5  d. 
Ueli  ze  Geisestein  ß  2  d. 
Werne  ze  Geisestein  ß  6  d. 
Heini  Wespi  ß  9  d. 
Ueli  von  Honbold  ß  3  d. 
Jenni  von  Bongarten  ß  4  d. 
Rudi  im  Tale  ß  5  d. 
Glaus  von  Matta  ß  2  d. 
.lenni  Slapher  ß  2  d. 
Chüni  sin  bruder  ß  2  d. 
Hemma  Kündigin  ß  7. 
Ueli  von  Schönen bül  ß  4  d. 
Welti  Studer  ß  4  d. 
Werne  Huter  ß  8  d. 
Herman  im  Holtz  ß  4  d. 
Heini  Wiio  ß  4  d. 
Ita  im  Holtz  ß  3  d. 
Jenni  Sager  f. 
Willi  Banwart  ß  4. 
Heini  Bachman  ß  4  cL 

Geschichtshd.  Bd.  LXII 


Jenni  Schindler  ß  3  d. 
Rudi  von  Switz  ß  2  d. 
Ueli  Scholi  ß  2  d. 
Heini  Koch  ß  2 
Chünrat  im  Bache  ß  8  Den.  4  d. 
Dü  in  der  Studhaltun  ß  2. 
Rote  Heini  ß  3  d. 
Sidenvaden  ß  17  non  dedit 
michi. 

die  von  Vodelgeswile 
33. 

Steiner  ß  8  d 
P.  Haso  Pfd.  1  ß  5  d. 
Erni  im  obern  Dorf  ß  10  d. 
Welti  Friio  ß  4  d. 
Bürgi  und  Ueli  an  der  hofstat 
ß  6  f. 

Welti  zem  Stein  ß  10  d. 

von  Adelgeswile 

Giger  ß  G  d. 
Ueli  Giger  ß  3  d. 
Werne  Giger  ß  3  d. 
Welti  Roteman  ß  (i. 
Rudi  Roteman  ß  5  d. 
Bürgi  an  der  Hofstal  ß  12  d. 
Bürgi  und  Jenni  in  derSweig- 

mat  ß  8  d. 
Erni  von  Stuben  ß  3  d. 
Chuni  Hofstetter  ß  4. 

von  Küssenach  und  von 
Greppen 

34. 

Rudi  Hechler  ß  12. 
Werne  Weibel  von  Grepponf . 

10 


226 


Her  Hartman  von  Küsnach 

Pfd.  13 1    ß  2  d. 
P.  Schützo  Pfd.  27«  d. 
Jenni  Swab  ß  3. 
Rotenburg  ß  2. 
Rudi  Swander  ß  3. 
Bürgi  Luchs  ß  2. 
Rudi  Luchs  ß  2. 
Heini  Suter  ß  2. 
Peter  Grebler  ß  5  d. 
Ueli  Swab  |. 
Peter  Haberesso  ß  2. 
Jenni  Schulthesso  ß  2. 
Rudi  Hünoberg  ß  2. 
Knntz  ß  2. 
Jans  Suter  f. 
Arnold  Suter  ß  2. 
Heini  im  Kromen  ß  2. 
Peter  in  der  Gassun  ß  2. 
Chunrat  sin  bruder  ß  2. 
Jenni  Krüseller  ß  2. 
Heini  am  Büle  ß  2. 
Welti  Blatman  ß  2. 
Welti  Reber  junior  ß  2. 

35 

Jenni  von  Kama  ß  2. 
Heini  von  Kama  ß  2. 
Ueli  Maler  ß  6. 
Welti  Haso  ß  2. 
Welti  Kistler  ß  4. 
Ueli  von  Löpach  ß  b\ 
Jenni  Strebel  ß  2. 
Werne  Thuner  ß  12. 
Welti  Bechler  Ii  2 
Joh:mn  Bau  wart  ß  4. 


Heinrich  Brienser  ß  2. 
Vilinger  ß  5. 
Jenni  Vischeller  ß  5. 
Hartman  Weibel  ß  2. 
Jenni  Keiner  K  2. 
Heinrich  Banwart  ß  2. 
Jenni  sin  bruder  f 
Rüdi  Schützing  ß  4. 
Arnold  am  Büle  ß  3. 
Ueli  Eberhart  K  3. 
Jenni  sin  bruder  ß  3. 
Ueli  Erlibach  ß  2. 
Jenni  Schützingen  ß  3. 
Johan  zer  Muli  ß  2. 
Ghüni  Reber  ß  2. 
Löwenzorn  ß  2. 

in  Haitikon 

WTelti  Smit  ß  4. 
WTelti  an  der  Malta  ß  3 
Jenni  Rüsler  ß  3 

Ueli  Smit  ß  3. 

*)  drderunt  ß  l  et  sr.ultctus  j»n> 
eis  tt  5  quos  tenct  adhuc. 


•v 


|  ß  6. 


36. 

Johan  im  Hof 
Herman  im  Hof 
Jenni  Reiser  ß  3. 
Glaus  Tober  ß  3. 
Jenni  Tober  ß  3  d. 
Welti  Tober  ß  3, 
C  im  Bache  ß  3. 
Johann  im  Winkel  ß  3. 
Welti  Veger  ß  3. 
P.  Veger  Ii  3  d. 


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227 


H.  im  Winkel  ß  3  d. 
H.  Haltinger  ß  3  d. 

ze  niedern  Immense» 
satisfecerunt 

Rüdi  Betzlinger  ß  8. 
P.  Betzlinger  Li  3. 
Johan  Ebinger  Pfd.  1. 
Cbünzi  Ebinger  U  4. 
Heini  Amhuser  ß  10. 
Werne  Brugel  I»  5  d. 
Jans  Briigel  ß  5. 
H.  Briigel  ß  5. 
Ueli  von  Lopach  3. 
Ueli  Brügel  ß  12. 
Welti  Roter  ß  2. 
.lenni  Snetzer  ß  2. 
H.  Snetzer  ü  10. 
H.  ab  Wile  ß  7. 
Ueli  Snetzer  ß  5. 

bi  dem  sewe 

Welti  Merzo  Pfd.  1  d. 

Johan  Weleko  ß  3. 

Johan  Erlbach  von  Remers- 

vvile  Pfd.  2  d. 
.lenni  bi  dein  Bache  ß  8  d. 
Glaus  von  Remoltswile  ß  9  d. 

de  parochia  ecclesie 
in  Malters 

37. 

Peter  an  der  Matta. 
Glaus  von  Kotzingen. 


Arnold  von  Swendli. 

Ueli  von  Dieterswanda. 

Erni  Vischer. 

Rudi  Egbach. 

Rudi  Geitinger. 

Ueli  an  der  Matta. 

Welti  in  der  Swendlon. 

Heini  von  Amon. 

Jenni  Snider  von  Swendlon. 

Jennf  Chelman. 

Ueli  hinder  der  Egga. 

Heini  Scherer  von  Enningen. 

Jenni  im  Bule. 

Glaus  Wiio  von  Swendlon. 

Jenni  von  Genggen. 

Jenni  sin  svn. 

Welti  ze  Swanda. 

Ueli  ze  Trachslingen. 

Heini  ze  Kotzingen. 

Ueli  von  Swanda. 

Glaus  von  Arnon. 

Jenni  in  Dietrichswanda. 

Ghüntzi  Hasler. 

Heini  im  Rote. 

Rüdi  im  Rote. 

Heini  Lenman. 

Ueli  ze  Rütiwegen. 

Glaus  Züphel  von  Rütiwegen. 

Johan  Glerzo  von  Voglingen. 

Rüdi  Vischer. 

Rudi  von  Furteg. 

Erni  von  Arnon. 

38 

Chöni  an  Dieterswarda. 
RÜdi  am  Mulibach. 


228 


Johan  am  Mülibach. 
Bürgi  in  der  Swanda. 
Ueli  am  Mülibach. 
Welti  sin  svn  und 
Jenni  sin  svn. 
Ueli  an  Kantrach. 
Chünz  im  Slatte. 
Welü  an  der  Egga 
Rüdi  sin  svn. 
Heini  sin  svn. 
Heini  Bumbel. 
Welti  Mülibach  von  Ennin- 
gen. 

Ueli  sin  bruder. 
Jenni  Halter  f. 
Gros  Jans. 

Heini  Moser  an  der  Füren 

Li  4  fuit  in  Thurego. 
Bürgi  Heberling. 
Werne  sin  bruder. 
Der  Sater  von  Schurtingen. 
Ueli  von  Grindel. 
Erni  von  Grindel. 
Bürgi  von  Grindel. 
Heini  im  Matten. 
Heini  sin  svn. 
Jans  Scholi. 

Ueli  Scholi  von  Geitingen. 

Ueli  von  Kneblingen. 

Erni  an  Nollen  von  Geitingen. 

Glaus  am  Rein. 

Glans  Meiierssvii  von  Brunnö. 

Heini  sin  brüder. 

Rudi  Burgheinis. 

Peter  Heilwigen. 

Hoini  Ghelnian. 


Heini  im  Mose  von  Bugringen. 
Rüdi  sin  brüder. 

39. 

Güni  Smit  voo  Bugriugen. 
Jans  Schürman. 
Rekkenberg. 

Jenni  Lenman  von  Grabun. 

Hospites  et  bona  site  in 
parochiis  ecclesiarum 
in  Kriens  et  in  Horwe 

40. 

in  Kriens. 

Die  Knaben  von  Grisingen 

ß  8  f. 
Ueli  im  Slund  ß  2  d. 

Du  kind  am  Weg  ß  4. 

Ueli  Zender  ß  2. 

de  bonis  uxoris  sue. 

Glaus  ze  Woluerswendi  ß  4d. 

Ueli  ze  Woluerswendi  ß  8  d. 

Rüdi  an  der  Rüti  ß  7  d. 

Jecli  am  Stalden  ß  3. 

Glaus  an  der  Rüti  ß  5  d. 

Jenni  zem  Sweighus  ß  3  d. 

Hemma  an  der  Alment  ß  4  d. 

Hemma  zem  Sweighus  ß  5  d. 

Welti  zem  Bache  ß  8  d. 

Peter  an  der  Füren  ß  4  d. 

Rönnenmos  ß  10  d. 

Ueli  Sigrist  ß  2  d. 

Niderhovcn  ß  3  d. 

Glaus  Sweighusers  svn  ß  ö  d. 

Metzi  Rupplata  ß  3. 


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229 


Ueli  von  Lene  ß  5  d. 
Jenni  zem  Sweighus  ß  5  d. 
Welti  im  Wiie  ß  7  d. 
Ita  im  Wiie  ß  2  d. 
Werne  im  Hasle  ß  3  d. 
Ueli  ze  Bucholtz  ß  12  d. 
Heini  ze  Langeniti  ß  3  d. 
Heini  in  Studen  ß  10  d. 
Jenni  ze  Habkre  ß  7  d. 
Welti  ze  Habkre  ß  7  d. 
Erni  ze  Habkre  ß  3  d. 
Ueli  Weltis  brüder  ß  7  d. 

41. 

Des  Leners  svn  ß  3  d. 
Heini  Hupli  ß  7. 
Glaus  Kofman  ß  7  d. 
Heini  obend  im  Dorf  Pfd.  1  d. 
Hemma  in  der  Oeya  ß  2. 
Hüdi  zer  Schüra  ß  10  d. 
Die  knaben  ze  Blatten  ß  4  d. 
B.  Rupli  ß  3. 
Bürgi  zem  Hof.  ß  6. 
Ueli  zem  Hof  ß  3  d. 
Heini  Gasman  ß  8  d. 
Peter  zer  Schür  ß  6  d. 
Welti  am  Len  ß  7. 
Heini  von  Krawlingen  ß  4. 
R.  Krütli  ß  6  d. 
Ueli  Müller  2. 
Erni  Wasman. 

42. 

In  Horwe. 
Du  kind  von  Kätingen  ß  30. 
Kristan  von  Hatingen  ß  2. 
Welti  von  Veldmos  ß  5  soluit. 


Rudis  seligen  kind  von  Ha- 
tingen ß  8. 

Hartmans  tochter  von  Lan- 
gensant  ß  8  d. 

Richi  von  Wiie  ß  8  d. 

Jenni  von  Wiie  ß  6  soluit. 

Heini  von  Wiie  ß  7  soluit. 

Rüdi  von  Bucholtz  ß  2  soluit. 

Glaus  am  Orte  ß  38  d. 

Hedi  am  Orte  ß  3  d. 

Uolrich  am  Sande  ß  7  d. 

Jenni  von  Sewen  ß  8  d. 

Jenni  Rupingen  ß  4  d. 

Bürgi  im  Böngarten  ß  7  d. 

Stelli  ß  2  d. 

Rüdi  im  Büle  ß  2  d. 

Heini  von  Winchel  ß  7  d. 

Welti  zer  Kilchun  der  klein 
ß  16. 

Die  knaben  im  Hof  ß  7  d. 
Heinis  Stirnirnans  kind  ß  16 

dedit  9  ß. 
Jenni  am  Orte  ß  4  d. 
Ita  am  Orte  ß  16. 
Welti  Schello  von  Horw  ß  7  d. 
P.  Schützman  ß  7  d. 
Rüdi  im  Wiie  ß  10  d. 
Der  Schulthes  ß  7  d. 
Jenni  am  Büle  ß  6  d. 
Chünzi  Uesenberg  ß  6  d. 
Jenni  Uesenberg  ß  6  d. 
Heini  von  Grisingen  ß  4. 

43. 

Waltherssvn  zer  Kilchun  ß  10. 
Ueli  Roüchli. 


230 


bona  in  palude. 

Welti  an  Studhaltun  ß  4. 
Sidenvadens  gut  ß  17. 

Hic  non  tenor  (!)  conr 
putare. 

44. 

Ueli  Trutman  de  domibus  et 

bonis  suis  Pfd.  3. 
Marchwartz  Trutmans  seligen 

töchtre  die  ze  Frowental 

sint  Pfd.  1. 
Vnd  die  ze  Engelberg  sint 

öuch  Pfd.  1. 
Walther  von  Ospental  ß  10. 
Der  svn  von  Ospenial  Pfd.  2. 
Uelis  tochter  von  Stans  Pfd.  1 

pignus.30) 
H.  tochter  von  Mos  fl.  10. ,3) 
Rüdi   zem  Büle   tl.   1  de 

media'  domo. 
Uolrici  Wagen  pignus.29) 
Herbrigers  hus  halbs  fl.  1. 
Walther  Kuphersmit  ß  10. 
Smits  bus  von  Eschibach  am 

Weg  ß  4. 
Johan  Sniders  hus  fl.  1. 
B.  .Vischers  seligen  wib  ß  3. 
Ghünzis  seligen  Scherers  kind 

ß  10. 

Jost  von  Malters  Pfd.  2.30) 
Uolrich  Smitz  swester  Pfd.  1. 
Jennis  Ammans  svn  ß  4. 
Tottinkon  Pfd.  1.'*) 


Uelis  hus  von  Walingen  ß  30. 
B.  von  Wile  fl.  5  d. 

ciues  in  Weggis. 

45. 

Ghün  von  Schönenbül  ß  13  d. 
Johan  Vischli  Pfd.  1  ß  5. 
Bürgi  Müller  ß  16  d. 
Wrelti  Hagli  Pfd.  1  d. 
Heini  Matter  ß  10  d. 
Ueli  Brügger  ß  32  d. 
Jenni  Suter. 

Werne  Weibel  von  Greppon 
ß  13. 

Jenni  Vischli  Pfd.  1  d. 
Weleko  ab  Wile. 
Werne  von  Husen. 
Bürgi  Suter  ß  16. 
Peter  ufen  dorf  ß  15. 
Jenni  phister  Pfd.  1  d. 

in  Ebinkon. 

Jenni  Horswerzer  ß  2  d. 
Heini  Töüffenbach  ß  5  d. 
Ueli  ze  Obrost  ß  3  d. 
Ghünzi  Zimerman  ß  6  d. 
Peter  vor  Bollo  et  frater  eius 

ß  4  d. 
Jenni  ze  Obrost  ß  5  d. 
Peter  von  Stuben  ß  3  d. 
Lamparter  ß  10. 
Bür^i  Sigrist  ß  8. 
Peter  von  Rüti  ß  2. 
Heini  Lamparter  ß  4. 


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231 


Ueli  von  Langwat  ß  5. 
Choni  von  Honberg  ß  o. 
R.  Lamparter  ß  5  d. 
Heini  von  Hüti  ß  2. 


Ueli  Köfman  ß  4. 
Ghüni  von  Apwil  ß  5. 
Welti  Knebel  ß  8  d. 
Rüdi  Gretun  ß  2. 


Anmerkungen. 


Wie  in  den  Urkunden  aus  dieser  Zeit,  so  begegnen  uns 
auch  im  vorliegenden  Steuerrod  al  auffallend  viele  Personen- 
namen in  Verbindung  mit  Ortsnamen.  Das  mochte  Henne  in 
seiner  Schweizerchronik  (I,  270)  zu  der  irrtümlichen  Ansicht 
geführt  haben,  der  Rat  von  Luzern  sei  aus  lauter  Junkern 
zusammengesetzt  gewesen.  Es  sind  aber  zumeist  gewöhnliche 
Bürgerfamilien,  die  zu  dieser  Zeit  in  Verbindung  mit  dem 
Namen  ihres  ursprünglichen  Landsitzes  oder  der  Gegend  ihrer 
Herkunft  benannt  wurden.  So  gab  es  Bürgerfamilien  von 
Bramberg,  von  Eich,  von  Elsaß,  von  Eschenbach,  von  Ger- 
lingen, von  Gundoldingen,  von  Hochdorf  u.  s.  f.  Die  Ritter 
•dagegen,  die  im  angeführten  Zeitraum  zu  Luzern  das  Burg- 
recht erworben  hatten,  sind  in  der  Einleitung  zusammengestellt. 
Vieleicht  lassen  sich  auch  für  diese  Epoche  einmal  noch  mehr 
■nachweisen.  Leider  fehlt  das  ursprüngliche  Bürgerbuch,  das 
noch  Erhaltene  geht  nicht  über  1357  zurück.  Die  vor  1357  in 
Luzern  eingebürgerten  Ritter  mußten  daher  aus  dem  vor- 
handenen Urkundenmaterial  zusammengestellt  werden.  In 
zahlreichen  Urkunden  des  XIV.  Jahrhunderts  erscheinen  die 
Namen  der  in  diesem  Rodel  erwähnten  Bürger,  der  Ritter 
sowohl,  wie  namentlich  der  angesehenen  Vertreter  des  Handels- 
.und  Gewerbestandes. 


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232 


Im  Folgenden  sei  auf  Einige  kurz  hingewiesen.  Die 
Identifizierung  anderer  im  Rodel  genannter  Persönlichkeiten, 
z.  B.  der  von  Baldwil  (17),  von  Iberg  (15),  von  Küsegg  (4,  24), 
von  Rinach  (1, 16,  20)  bleibt  der  fortschreitenden  genealogischen 
Forschung  vorbehalten. 

!)  Bartholome  war  jedenfalls  ein  Lombarde,  wie 
Jacob  von  Mündris.  Ueber  die  verwandtschaftliche  Zu- 
sammengehörigkeit sind  wir  bis  dahin  im  Ungewissen.  Nach- 
kommen Beider  siedelten  sich  (um  1420)  in  Bern  an,  dessen 
altes  Udelbuch  einen  Bartholomaeus  Meyen,  den  Lamparter, 
und  Jakob  de  Madiis,  Bartholomaeus  svn  verzeichnet.  Jacob 
de  Madys  kommt  auch  als  Jacob  de  Mündris  vor.  Von  ihm 
lieh  der  Rat  von  Luzern  im  Jahr  1417  vierhundert  Rhein. 
Gulden.  Ueber  die  Ansiedelung  in  Bern  vcrgl.,  Jahrb.  f. 
Schweiz.  Gesch.  I  246  f.  Ueber  Stammbaum  und  Wappen 
der  Farn.  May:  Dr.  Merz,  Burganlagen  462  f.  Ueber  Bar- 
tholomaeus II  und  Familie:  Berner  Taschenbuch  XXIII.  1—178. 

*)  Russo  von  Rif.  Unter  Rif  dürfte  Riva  S.  Vitale 
zu  verstehen  sein.  Aus  der  nämlichen  Gegend  stammen  auch 
die  „von  Mündris"  (Mendrisio)  und  die  Russ  von  Gastet 
S.  Pietro.  Der  eine  Russo  wird  der  im  Harnischrodel  von 
1353  erwähnte  Burkard  Russo  sein,  der  laut  Urkunde  vom 
15.  Juni  1356  ein  Haus  am  Kornmarkt  besaß.  (Geschtsfrd.  II,  177.) 
Dieser  Burkard  fungiert  auch  als  Zeuge  in  der  Urfehde  des 
Peter  Blowen.  1357.    (Staatsarchiv  Luzern.) 

s)  Gundol d ingen ,  Werner  von,  urkundet  seit  1 329 
und  war  Schultheiß  im  Jahr  1360.  (  Geschtsfrd.  Bd.  XXXV,  79  ) 

4)  Ritter  Hartman  von  Baldeg  hatte  die  Güter  zu 
Seeburg  vom  Stift  im  Hof  zu  Lehen.  (Geschieh tsfrd.  XXXI 
273,  277).  Er  kaufte  am  28.  Oktober  1342  einen  halben 
Teil  des  Hofes  Adelgeswile  (den  Ghunrat  an  der  Hofstatt 
baut)  von  Hetzel  von  Ongersheim,  Baumeister  des  Gotteshauses 
im  Hof.  (Regesten  von  Schweiz.  Urkunden  des  Stiftes  S.  Paul 
in  Kärnthen,  im  Besitz  von  Dr.  Th.  von  Liebenau.)  In  der 
gleichen  Urkunde  figuriert  auch  als  Bürger  Luzerns  Wemher 
David  von  Schanriot. 


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•'')  Werne  Seiler  war  1363  Spitalpfleger.  Er  erscheint 
auch  1368  in  der  Interdiktangelegenheit  Zer  Kilchun  und  in 
verschiedenen  andern  Urkunden  als  Zeuge. 

")  Berchthold  ab  dem  Huse,  ist  der  Sohn  des  Ritters 
Johann  ab  dem  Huse  (Urk.  v.  1318),  welch  Letzterer  offenbar 
aus  dem  Elsaß  herstammte,  wo  die  „vom  Haus4*  zu  den  be- 
deutendsten Rittergeschlechtern  des  Ober  Elsaß  zählten.  (Der 
alte  Adel  im  Oberelsaß  von  J.  Kindler  v.  Knobloch  36.37). 
Diese  elsässische  Familie  hatte  u.  a.  bedeutende  Lehen  von 
Murbach  und  Oesterreich  inne.  Berchthold  ist  Schiedsmann 
in  der  Spitalurkunde  v.  1349,  27.  Juli  (Geschfrd.  VII,  76). 
Im  Zehntrodel  der  Propstei  im  Hof  (durch  Dr.  J.  L.  Brand- 
stetter  im  38.  Bd.  des  Geschtsfrd.  publiziert),  steht  (18,1) 
„de  curia  domini  ab  dem  huse  sol.  V."  Berchthold  urkundet 
als  Vogt  zu  Rotenburg  1342,  11.  August  (Staatsarchiv  Urk. 
Hohenrain),  das  Siegel  fehlt;  er  ist  u.  a.  Zeuge  in  Urfehden- 
von  1348  und  1351  (Staatsarchiv  Luzera)  und  ist  Sachwalter 
des  Klosters  Engelberg  für  eine  Forderung  im  Jahr  1349. 
(Geschichtsfrd.  LIII,  164). 

^  Heini  zem  Turne  erscheint  auch  im  Harnischrodcl 
von  1353,  mit  ganzer  Ausrüstung,  ebenso  in  einem  Waffen- 
rodel aus  dieser  Zeit  (1352  f)  der  Ersterm  beigeheftet  ist.  Im 
Harnischrodel  von  1349  wird  auch  ein  Johann  zem  Turne 
erwähnt.  Auch  das  Jahrzeitbuch  von  Münster  gedenkt  eines 
Heinrich  zem  Turne  (30.  August)  der  dasellrat  Chorherr  war. 
Ita  zem  Turne  ist  vielleicht  identisch  mit  der  Ita  zem  Turne, 
die  in  einem  Verzeichnis  der  Klosterfrauen  von  Eschenbach 
aus  der  Mitte  des  14.  Jahrhunderts  vorkommt. 

8)  Albrecht  Nefli  hatte  —  laut  Urfehdebrief  vom 
12.  Oktober  1352  —  dem  Arn.  Wundrer  vor  einiger  Zeit 
einen  Gewandballen  ausgehoben. 

*)  Her  Johan  G rebler  war  Conventual  in  Engelberg 
(Jahrzeitbuch  des  Frauenklosters).  Das  Album  Engelbergense 
notiert:  „1372  frater  Johannes  cum  W.  Mirer  et  W.  Stauffacher 
canticum  paschale  composuit." 


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•234 


10)  Der  Schultheiß  dieses  Jahres  war  Niclaus  Gundol- 
dingen  (Geschichtsfrd.  XXXV,  78).  Urfehden  von  1347, 134*, 
1350,  1356,  1357,  sowie  eine  Reihe  von  Urkunden  bewahren 
seinen  Namen. 

n)  Nach  der  Schiffahrtsurkunde  von  1357  und  nach  der 
Urkunde  vom  13.  Oktober  1330  im  Stadtarchiv  kamen  die 
Ludwig  von  Ruswil.  Sie  waren  durch  Handel  zu  Besitz 
gelangt.  Ein  Ludwig  von  Ruswil  ist  Zeuge  in  einer  Urfehde 
von  1356. 

12)  Tottinkon.    Es  muß  Walther  von  Tottinkon  sein 
(Walther  II.  ?).    Dieser  ist  1357  gemeinsam  mit  Stanner  Bürge 
für  Ritter  Ulrich  den  Geßler  (Bürgerbuch),  erscheint  auch  in  den 
Harnischrödeln  von  1349  und  1353.    Vergl.  R.  Durrer,  Jahrb. 
ür  Schw.  Gesch.  XXI  368  t 

,8)  Ritter  Jost  von  Mos,  1334  herzoglich  öster- 
reichischer Burggraf  zu  Habsburg  am  Luzernersee.  Seine  Ehe- 
wirtin war  „Zetzilien"  von  Friienbach  (Urk.  v.  1333  im  Staats- 
archiv, Malters),  offenbar  die  Schwester  des  Meister  Heinrich 
von  Friienbach,  Pfarrers  zu  Wien  (1323—36).  Jost  von  Mos 
betätigte  sich  aber  nicht  ausschließlich  in  Vogt-  Gerichts-  und 
Administration-Geschäften.  So  trägt  eine  Gopie  von  Notker 
Labeo's  des  Deutschen  Versio  german.  psalmorum  (die  früher 
in  Einsiedeln  aufbewahrt  worden  war).  Seite  5  die  bezeich- 
nende Beischrift:  „Iste  liber  mon.  Heremitarum  est  concessus 
dno.  Jodoco  de  Mos  militi  commoranti  Luceria."  [Handschriften- 
Verzeichnis  der  Stiftsbibliothek  S.  Gallen,  von  Gust.  Scherer, 
Nr.  '21.]  Ritter  Jost  von  Mos  waltete  auch  als  Bürge  bei  der 
Bürgeraufnahme  des  Ritters  Gerhart  von  Utzingen  (Bürgerbuch 
13ßl),  er  war  nebstdem  u.  a.  Zeuge  in  Urfehden  von  1347, 
1351  und  siegelt  in  der  Urfehde  von  1362  (Staatsarchiv 
Luzern.)  Vom  Siegel  ist  das  Mittelstück  mit  dem  Wappen 
erhalten.  Ueber  die  Friienbach  vergl.  Segesser,  Rechts- 
geschichte I,  483  f. 

14)  Jacob  von  Mündris  figuriert  u.  a.  1357  in  der 
Eidgen.  Richtung  betreff,  die  Schiffahrt  zwischen  Luzern  uud 
und  Uri  unter  den  21  Zeugen  aus  dem  Handelsstand  der 


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vT.:.:- 

Stadt.  Im  übrigen  vergl  Bartholom:  Jf^ir» 
von  Lazern  war  Junker  Conrads  der  fr:  wen  üe»-^ 
(Juhrzeitb.  v.  Seedorf). 

,v>  Rentz.    Das  Staatsarthiv  besi.-^:  e-ne  K-f-Jae  v  c 
Urkunden  über  einen  Prozeß  des  Stiftes       He   L  J  -vi 
gegen  Conrad  Rentz,  Bürger  von  Luzeru         iessen.  K-.:«er 
wegen  Verweigerung  des  Falls  bei  einem  Ir_:esLi:erte- 

tö)  Walther  von  Gerlingen,  erschein:  u^^?r  iec. 
Zeugen  in  der  Schitfahrtsurkunde  von  I  «07.  W^I-Jaer 
Heinrich  sind  1 3Ö6  Zeugen  \  Geschiehtsfrd.  Q.  i  7  7  .  H  e :  _  - ;  -  ß 
von  Gerlingen,  .Heinrichs  seligen  son.  burger  ze  Lncen.*.  !u: 
rdas  Buch  der  Tugenden*  den  Klosterfrauen  v  -  Lz^-^rz 
rdur  got-  geben,  7  13*3.  „Er  bet  oucb  deosel;^  v  .c  K-^- 
berg  herren  und  frowen  ein  erber  almusen  geheissea  i-ecec* 
(Catai  cod.  manu  Script  1>-Y  und  Liebenau  K  c^:^i  Ajr.es 
51iM.  Wal  Iber  ist  u.  a.  Zeuge  in  Urfehden  v;n  L 
und  137)7. 

1Ti  St  anner.  Die  Stanner  geboren  zu  den  re::b>:ec 
und  angesehensten  Familien  Luzerns  zu  dieser  Zeit.  Elz 
Stanner  bürgte  schon  im  XHI.  Jahrhundert  auf  der  U::.vers::ä: 
Bologna  für  einen  Grafen  Rudolph  von  Habsburg.  HeinrU-h 
Stanner  war  1306  Ammann  zu  Luzern  i Geschichtsfr J.  IL  177, 
er  besiegelt  eine  Urfehde  von  13  «Staatsarchiv-,  ias  Siegel 
ist  erhalten)  und  erscheint  «  fters  als  Bürge  Ui  den  I'-rger- 
aufnahmen.  In  seinem  Haus  fand  die  K:ch:u::g  s:a;t  zwix-h^i 
dem  Ritter  Gottfried  von  Hünoberg  und  Herrn  Peter.  Pfninder 
zu  Mereswand.  1351,  4.  Marz  «Geschiehtsfrd.  XX.  17  V  * »rt  If 
Stanner  war  Kaplan  zu  Einsiedeln.  Fr  trag  in  das  v  n  ih^i 
gebrauchte  MeLibuch  Erklärungen.  Notizen  ur.i  -tas  « 'fr  .-iom 
der  Empfängnis  Mariae  ein  ■  Geschiehtsrrd.  XL11L  i-k*  und 
154,  und  Meyer.  Catalogus  c.-d.  manu  scrir>t.  Nr.  113. 
Der  gemeinsame  Engelberger  Zinsrodel  verzeichnet  anno  !3.>i 
einen  Zins  von  „Stanners  Hofstätt*  yGeschi.-fctsfr Ulli.  1^7 
Ueber  die  Stanner  mehrere  S>-iIon  in  Rra::ds:e:;ers  Protei 
und  Alnwsner  Rüdeln.  daselbst  wird  ai:ch  -S:a:v.>-*is  g:;t- 
erwähnt. 


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236 


,H)  Vermutlich  das  Haus  des  Ritters  Johann  von 
Ruoda,  der  Meier  zu  Kriens  war  ums  Jahr  1346,  laut  einem 
Kundschaf Isrodel  der  Propstei  im  Hof  (Geschieh tsfrd.  XX, 
171;  VII,  76,  77). 

1P)  Gelwan  Scher  er.  Geli  vano  genannt  Scher,  Bürger 
von  Luzern,  kam  7  Jahre  später  in  Mailand  (ratione  unius 
,  equi)  in  Gefangenschaft  und  mußte  versprechen  ,,di  non 
vendicarsi  dclla  prigionia  subita,  sui  mercanti  di  Milano,  di  - 
Como  e  di  altre  citta  nel  loro  passagio  per  Lucerna"  (Archivio 
stor.  Lombardo  XX,  304). 

2n)  Bumbel.  1357  wird  ein  Hans  Bumbel  zum  Bürger 
angenommen,  dessen  Namen  im  Bürgerbuch  beigefügt  wurde 
„Longobardus,  bonbell",  was  auf  die  welsche  Herkunft  hin- 
deuten würde.  Das  Geschlecht  kommt  schon  früh  vor,  1338 
war  Wallher  Bumbel  Mitglied  des  Rats,  Rudolf  Bumbel  ist 
unter  den  Zeugen  einer  Urfehde  von  1350. 

21 )  Bertschi  am  Berge.  Gehörte  vielleicht,  wie  der 
1361  zum  Bürger  angenommene  Johann  am  Berge  zu  der 
Geldwechsler  Firma  von  Asti,  die  1349  eine  Geschäfts-  und 
Aufenlhaltsbe willigung  für  15  Jahre  erhielt  und  bis  c.  1400 
bestund. 

'**)  Der  Kilcherr  von  Küsnach  hieß  um  diese  Zeit 
Marchward  von  Heckingen.    (Geschichtsfrd.  XX,  177). 

23)  Ritter  Johann  von  Hünoberg  war  der  reichste 
Luzerner  dieser  Zeit,  wie  dieser  Rodel  ausweist.  Nach  Brand- 
stetters  Einkünften  Rodel  der  Stiftspropstei  besaß  Hans  von 
Hünoberg  nebst  vielem  andern  „aream  Alberti  an  dien  Blatten.44 
Zum  Besitz  dieses  reichbegüterten  Burgers  gehörte  vermutlich 
schon  das  heutige  Gut  r Schlößchen  Hünenberg"  bei  Luzern. 
Vergl.  auch  Schweiz.  Geschichts  Forscher  III.  Tab.  3. 

2*)  Heini  Schöwense.  Edelknecht,  genannt  Kel'ner 
von  Schauensee,  Ehewirtin:  Clara  Miescher,  laut  Urkunden 
von  1338  und  1348,  die  1872  im  Schloß  Spiez  lagen,  (Liebenau, 
Sehn  y der  v.  Warte nsce  8).  H.  Schauense  kommt  im  Verhör 
Ritter  Johan  v.  Boklis  vor,  über  des  Gotteshauses  v.  Luzern 
Erb-  und  Fallrecht  auf  c*em  Dinghof  Kriens.  (Geschichtsfrd. 


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237 


XI,  175).  Daselbst  Claus  von  Schouwense  und  Welti  von 
Schouwense 

")  Jenni  zer  Kilchun,  wurde  1363  Kreuzfahrer  und 
gab  Verlassung  zu  einem  bedauerswerten  Zerwürfnis  unter  der 
Bürgerschaft  zu  Luzern,  verbunden  mit  kirchlichem  Interdikt, 
1364-69.    (Geschichtsfrd.  XVII,  158  f.) 

?6)  Welti  am  Stade.  Diese  Familie  „am  Stade"  im 
Moos  zu  Luzern  erhielt  dea  Namen  ohne  Zweifel  von  den 
uralten  Schiffergestaden  daselbst,  über  die  das  Bürgerbuch 
(1369)  folgende  Stelle  enthält :  „Item  dis  sint  du  stad  du  von 
altar  har  in  dem  mose  sullent  sin  von  rechten.  Bi  des  gut 
von  Malters  vahent  si  an  und  nemt  man  si  als  hie  nach 
bescheiden  ist. 

Der  von  Malteis  zem  Ker 

B.  Hüters  ze  des  Schulmeisters  stadel 

Spitzenmatt  ze  den  gaden  von  Eich 

Zem  Eichin  steg. 

-"')  Dü  von  Gestellen.  1355,  15.  April.  Vergleich 
der  Margarethe  von  Gestellen,  Heinrichs  seligen,  burger  zu 
Lucein,  elichen  wirtin  mit  dem  Nachbar  Jost  Guldisried 
(ebenfalls  St.  15  im  Steuerrodel)  wegen  einem  Gang  an  das 
„sprachhus\    (Urk.  im  Staatsarchiv). 

28)  Hans  Hofmeier,  urkundet  1339—53  und  war 
1341  Schultheiß.    (Geschichtsfrd.  XXXV,  78.) 

29)  Wagen  Ulrich,  ließ  sich  1361,  als  die  Brüder 
von  Hudenz  bei  den  Lombarden  87  Goldgulden  aufnahmen, 
mit  Heinrich  von  Hospenthal  als  Geisel  verschreiben  und 
machte  dann  1371,  gemeinsam  mit  Heinrich  Woltmann,  selbst 
ein  Anleihen.    (Jahrb.  f.  Schweiz.  Gesch.  II,  149,  154.) 

30)  Ueber  die  Familien  von  Malters  und  die  Meier 
von  St  ans  vide  Geschichtsfrd.  XXV,  288;  Oechsli,  die 
Anfänge  d.  Schweiz.  Eidg.  70. 

8I)  Die  Familie  Tripscher  in  Luzern  ist  zu  diesei  Zeit 
reich  und  angesehen.  Ulrich  erscheint  u.  a.  in  Urkunden  aus 
den  Jahren  1326,  1331,  1337,  1351  und  in  einer  Urfehde 
von  1351.    Eine  Mechthild  von  Halten,  Ulrich  Tripsebers 


2H8 


wirtin  ist  erwähnt  im  Jahrzeitbuch  des  Frauenklosters  Engel- 
berg. Wilhelms  Name  kommt  vor  in  Urkunden  der  Jahre 
1361,  1363,  1368  und  im  Jahrzeitbuch  des  Benediktinerstiftes 
Luzern.  Seiner  Ehewirtin  Elisabeth  gedenkt  das  Jahrzeitbuch 
der  Franziskaner  in  Luzern.  Die  Tripscher  sind  in  den  Rats- 
protokollen nachweisbar  bis  zur  Mitte  des  XV.  Jahrhunderts. 
In  Aarau  —  wohin  die  Familie  übersiedelte  —  erscheint 
unsere  Wissens  der  erste  Tripscher  (Heinrich)  in  einer  Urkunde 
von  1393.  Ueber  das  in  Luzern  noch  im  XV.  Jahrhundert 
verbreitete  Gerücht,  daß  ein  Tripscher  bei  Sempach  geflohen, 
vergl.  Liebenaus  Gedenkbuch  „Die  Schlacht  bei  Sempach, 
396.  Im  Jahre  1394  quittiert  Heinrich  Tripscher  der  Aeltere 
für  26  Rheinische  Gulden  Leibding  auf  der  Stadt  Luzern. 
(Urk.  im  Staatsarchiv).  Die  Tripscher  wohnten  im  Süß-Winkel, 
der  bis  ins  XV  Jahrhundert  „Tripschers-Winkel"  hieß. 

Heini  von  Rüseg  (4,24)  Burger  v.  Luzern  ist  auch  unter 
den  Zeugen  der  Hofurkunde  von  1379  (Geschtsfrd.  XXXI,  277 ). 

R.  von  Garten  (21)  stammte  aus  einem  der  ältesten 
Luzerner  Geschlechter.  Die  von  Garten  zählten  zur  Ver- 
wandtschaft der  GundoKtingen  und  schon  1178  sind  vier 
Brüder  aus  dieser  Familie  Zeugen  in  einer  Urkunde  des  Stifts 
im  Hof.    (Geschichtsfrd  ,  Bd.  III.  220). 

Mit  Welti  von  ßüttenon  (25)  war  vielleicht  der 
Luzerner  Friedrich  Büttiner  verwandt,  Küchenmeister  des 
Bischofs  Heinrich  III.  von  Konstanz,  der  diesem  am  15.  Juli 
1365  ein  Darleiheu  von  240  Goldgulden  machte.  Er  erhielt 
dafür  die  bischöfl.  Unart  von  Ettiswil  als  Pfand.  (Regesten 
von  Einsiedeln  Nr.  404  und  Schubinger,  Heinrich  III.  von 
Brandis,  222).  Uni  die  Mitte  des  XIV.  Jahrhunderts  studierten 
2  Luzerner  Büttener  in  Paris.  Vielleicht  daß  auch  B  u  t  i 
(Buttiner)  in  der  rätst  üben  (14)  dieser  Familie  angehört. 
Der  Hol  Büttenen  liegt  oberhalb  Seeburg,  Gemd.  Luzern. 


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Personen-  und  Ortsregister. 


Die  Zahlen  beziehen  sich 
Seitenzahlen  des  Originals.  A 
weilen  2  bis  3  gleiche  Namen. 

Stadt  Luzern. 
A. 

Adelgeswile  1,  25,  33. 
Adelman  6. 
Aftrost  8,  12. 
Agras  3. 
Albrecht  1. 
an  der  Alnient  40. 
Alphart  b\ 
Alpnach  7,  10. 
Ammann  0,  44. 
Andres  18. 
Apwil  2.3,  45. 
Arniense  13. 
Arnon  37. 
Aüchli  10 
Aue  Marier  12. 

B. 

im  Bache  V>.  10.  32. 
Baehman  32. 
Bucht al  2:1 
Bader  19,  22. 
v.  Baldeg  3. 
Baldwil  17. 
Bannwart  2,  3.  21,  32. 
Babsl  1. 
Bar  l. 


auf  die  im  Druck  wiedergegebenen 
der  nämlichen  Seite  finden  sich  zu- 


Bartholome  1.  8. 
Basel  13. 
Befrcr  9. 
Beggenried  16. 
Beppi  14. 

Berchtenbül  20,  24. 
•  Berchtiswilc  7. 

ab  Berge  18. 

am  Berge  20 

Berger  3. 

Berges wile,  de  7 . 

Berlon  29. 

Be  niiend  erin  19. 

Bern  11. 

Berner  4. 

Bernhart  18. 

Bero  2.  12. 

Betzman  20. 

Bisbes  12. 

Bischofszell  11. 

Bitschi  betseh  2. 

Blalinan  22. 

ze  Blatten  41. 

zer  Bleikun  17. 
1  Bletzingcr  1,  31. 

Blower  31. 

Blüni  19. 

Buk  5. 

undern  Bornen  8.  13. 


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■240 


Bongarten  32. 
Boppo  19. 
Boswil  4. 
Bötschli  22. 
Bottinkon  17. 
Botzli  18. 
Bramberg  18,  16. 
Brechli  14. 
Bredierin  9. 
Breitcnmalt  20. 
Bremgarten  2,  8. 
Brienfl  14,  23. 
Brienser  34. 
im  Bruche  22. 
Drflger  4. 

Brugli  10. 
Brugmeieter  4. 

Brugtal  23. 
Brunin  24. 
Brünier  7. 
Bruno  23. 

Brunow  21,  22,  38. 
Buch  18. 
Bilchenas  12,  25. 
B&choltz  40. 
BÜcholzer  ia 
Unehre  2,  13,  29. 
Bachs  24. 
Buch  sei-  15. 
Bueler  13. 
Bugringen  38. 
Bumbel  19,  20,  22. 
uf  der  Bürge  24. 
al>  Bürgen  18. 
Bürgender  21. 

Bürger  8. 
Burgler  5. 
Büron  10,  17. 
Büti  14. 
V.  Büttenon  25. 

c. 

< :haffer  3. 
Chönrad  21. 


D. 

Dierinkon  IL,  23,  25. 
Diessenbouen  17. 
Üieterswanda  37,  38. 
Dietrich  1. 
Dietschiberg  3,  8. 

E. 

Eberl«  25. 

Ebersol  6,  10,  21. 

Ebinkon  6,  22,  23.  45. 

Edlibach  11. 

Egerder  22,  31. 

Egga  31,  37,  38. 

Eggenberger  4. 

Egger  4. 

Eggun  23. 

v.  Eich  13,  24. 

zer  Eich  31. 

v.  Eicholtren  8. 

Elerin  8. 

Elias  1. 

Elsa  20. 

v.  Elsass  7,  14. 

Emmenlingen  22. 

Emmon  2,  7,  9. 

Emmftten  23. 

Engelberg  1,  6,  10,  15,  18.  44. 

Ennigen  37,  38. 

Entlibüch  22. 

Eppinger  12. 

Erenkrantz  5. 

v.  Esch  15,  19,  24. 

v.  Eschibach  8,  13,  16,  24.  44. 

F. 

Falchina  3. 
Fassbind  vide  V. 
Feissö  11. 
Föno  17. 


i  Google 


241 


Fretzo  20. 
Friesin  23. 
v.  Friienbach  12. 
Fröhlich  9. 
Frowental  44. 
Früsching  10,  15.  18. 
Fuchs  13,  25. 
Fuglislo  5. 
Füllo  15. 

an  der  Füren  38,  40. 
Fürer  22. 
Fus  15. 

G. 

Gadcnmatta  30. 

Gantersei  27. 

v.  Garten  21. 

in  der  Gassvn  25. 

v.  Gatwil  8. 

Gawartschi  14. 

Geiscstcin  32. 

Geisseier  12. 

mit  den  Geissen  7. 

von  Geissniattun  20. 

Geist  22. 

v.  Geitingen  38. 

Geitinger  21, 

Gelinger  14. 

Gemündrin  14. 

Genginanninn  5. 

Gepnow  24. 

v.  Gerlingen  10.  Ii,  21. 

Gcrsowcr  11,  24. 

Gesli  22. 

v.  Gestelen  15. 

Gibelmun  15. 

Giger  1. 

Gisinun  10. 

Glarus  4. 

Glaser  14. 

Glaus  24. 

zer  Gloggen  18. 

Gescbichtsfrd.  Bd.  LX1I 


Glögler  1. 
Glogner  4,  13, 
Gobi  8,  22. 
Goldsrait  18. 
Göppingen  30. 
Goppinger  3. 
Görion  11. 
Gossenrain  19,  23. 
Gotzkind  20. 
Graben  39. 
Grabiman  26. 
Grawo  22. 
Grebler  10. 

Greppen  3,  16,  23,  24, 28,  30, 34,  45. 

Grindelwald  15. 

Grisingen  40.  42. 

Gronen  20. 

Groshöti  23,  24. 

Grosso  7,  9. 

Grotzo  2,  3,  4,  18. 

Grudligen  30. 

Gröber  24,  25. 

v.  Grumen  5. 

am  Grunde  18,  26,  31. 

Gruninger  18. 

in  der  Gruob  30. 

Gugger  5. 

Guldisried  15. 

Gumli  8. 

Gümpeler  20. 

Gundoldingen  3,  8. 

Guteneg  24. 

Gutzman  22. 

Gylgina  7. 

H. 

Habermacher  26. 
Habennan  26. 
Habersctzo  2. 
Habkeg  20 
Habkre  10,  16,  40. 
Habniet  17. 

16 


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242 

Hanfgartner  15,  16. 
Hafner  4. 
Halbjahr  5. 
Halbmeister  9. 
Halter  21. 
Haitikon  24,  35. 
under  der  Haitun  31. 
Hartman  9. 
Hasharz  9. 

Hasle  8,  10,  15,  16,  40. 
Hatingen  42. 
Hebstrit  14. 
Hechler  21,  25. 
an  der  Hechlun  31. 
Hegli  3,  11. 
Heinrich  5. 
Helbling  1,  13. 
Hentschler  2. 
Heratingen  6. 
Herbort  31. 
Herbriger  5,  44. 
Hergeswile  8,  19,  27. 
Herman  11. 
am  Herweg  2. 
Heseller  9,  23. 
Heselli  7. 
Hesso  16. 
Hetschler  7. 
Hetzo  16. 
Heymo  15. 
Hilcr  31. 
Hilprant  16. 
Hitzlisberg  4,  25. 
Hochdorf  6,  7.  8,  9. 
Hof  5,  14.  25. 
Hofmeier  12,  13,  14,  21. 
v.  Hokken  25. 
im  Holtz  3,  31,  32. 
Höltzli  5. 
Holzman  11. 
Holzmattun  5. 
Holzrüti  19. 
Honberg  10,  18,  45. 


Honbold  32. 
Hornsen  8. 
Horgen  6. 

Horw  9,  13,  16,  26,  27,  42. 

Horwiien  31. 

Hötingcr  23. 

Huber  1,  7,  20,  21. 

Huffina  12. 

Hübschi  1 

Hug  3,  18. 

Hünoberg  11,  23,  25,  29,  34. 
ab  dem  Husc  6. 
v.  Husen  25. 
Husher  4. 
Hüsli  7. 

Hüter  7,  9.  13,  24,  32. 

I- 

v.  Ibach  2,  23. 
v.  Ibcrg  15. 
Immense  2,  3,  36. 
Ingolt  7. 
v.  Inwil  3. 
Jonerra  23. 
Jost  21. 

v.  lppinkon  5,  15. 
Juchcra  15. 
Judo  20. 
Jurto  7. 
Jutzier  18. 

K. 

v.  Kama  34. 
Kantelman  17. 
Kapher  6. 
Katherina  17. 
Kegiswile  2. 
Kelbli  10. 
Keiner  14,  19,  25. 
Kcppeler  18. 
Kern«  9,  25. 
Kilchun'20. 


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243 


Kirsitcr  9,  23. 

Kistler  21. 

Klein  Heini  2. 

Klingnow  3. 

Kneblingcr  21. 

Kncblingcn  38. 

Köfman  4,  24, 

Köl  12,  24. 

Kolbo  11. 

Kostenz  9. 

Kottraan  6.  13. 

Kotzingen  87. 

Kramer  5,  9,  13. 

Kramos  8. 

Kratenbach  20. 

Kraowlingcn  41. 

Krebsinger  15,  '23,  24 

am  Krienpach  19. 

Kriens  13,  15,  17.  20,  22.  27,  40. 

Kricnter  12. 

Krüderra  4. 

Krütli  13,  18,  23. 

Kündig  32. 

Kündigman  8. 

Küng  13. 

Kuphersmit  23,  24,  44. 
Kurer  16, 
Kürsener  9,  10. 
Kurwal  5,  6,  9,  10. 
Küsnach  1.  10,  25,  34. 
Küsnacher  2. 

L 

Laraparter  45. 
Lampfil  2. 
Gailenberg  21. 
Langensant  2G,  42. 
Langerüti  40. 
Langnow  13,  24. 
Lebi  19. 
Ledler  9. 
Lembli  16. 
Len  20,  40,  41. 


Lcndiswile  12,  18. 
Lcnman  21. 
v.  Liebenstein  11. 
Liechti  20. 
v.  Liele  21. 
Liephart  7. 
zer  Linden  2. 
Linsibach  23.  29. 
Lischi  4. 

Littö  17.  18.  21,  22,  30. 
Löffcnberg  13. 
Löpach  10,  12,  20. 
Lorcnzo  11. 
Löüffer  20. 
Loürisang  1. 
Löwo  4 
Ludwig  12,  21. 
Lüfte  nsak  4. 
Lungencrra  13. 
v.  Lungern  2,  15. 
Luterbrot  3,  10. 
Lütia  24. 
Lütwil  10  13. 

M. 

Maler  9,  10,  25. 
Malters  17,  21,  37,  44. 
Maneger  11. 
Mangolt  16. 
Marchwart  12. 

v.  Matta  8,  15,  17,  30,  31,  32. 

Mcdcr  7,  13. 

Meggen  11,  28. 

Mcienberg  2,  3,  13. 

v.  Meiicnheim  7. 

Mciier.,2,  6,  9,  22,  24. 

Mellingen  3,  15. 

v.  Mengen  9. 

Meriswand  1,  4. 

Messersmit  17. 

Mcrzeller  7. 

v.  Mettenwilc  3,  11,  12. 
Metler  16. 


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244 


Metzger  8,  19,  23. 
Migel  22. 
Minna  20. 
Mirer  9. 
Mor  4,  13. 
Mörli  8. 
v.  Mortal  20. 
Mos  31. 

v.  Mose  12,  44 . 
Mosgir  16. 
Moshuwo  1. 
Mugo  5. 

Mulchenrain  8,  9. 
Mulibach  38. 
Müller  1,  2,  22,  20. 
Mülner  20,  31. 
Mülnö  24 
v  Mündris  13. 
Muntschi  4. 
v.  Mure  5,  12. 
Muscntin  25. 
M&ssigang  7. 
Mutcmvang  10. 

N. 

Nawer  22. 
Nawli  8. 
Nawo  24. 
Ncüi  7,  9, 
Negclli  5. 
Ncsler  4. 
Notwil  9,  24. 

o. 

v.  Obernow  3,  17. 
Ollater  10. 
Ocggeringcn  4. 
am  Orte  42. 
v.  Ospendal  11,  44. 
Oetertschi  5, 
Otten Imsen  7. 
v.  Owa  3,  18. 
Ocya  5,  6.  13,  20.  41. 
oyental  16.  25. 


P. 

Peiicr  22. 
Phawo  3. 
Phcffcr  24. 
Phister  2,  4. 
Pistin  3. 

R. 

Ratoltswil  5,  17. 
Ravensburg  8. 
Heber  12,  18,  19,  31. 
Heiser  31. 
Rekkenberg  21,  39. 
Rekko  13. 
Remerswile  11.  30. 
Remoltswile  36. 
Rentzo  16,  21. 
Ribina  1. 
Richense  0. 
Richheini  21. 
Rieden  5. 
Ried  er  2. 
Rieter  12. 
zem  Hin  16. 
Rikkenbach  19. 
Rimpach  22. 
Rinach  1,  16,  20. 
Ringgendorn  16. 
Rinueldcn  2,  15,  20. 
Riso  25. 
Ritzmannin  19. 
Rodeller  5 
Röller  1,  2. 

Rönnenmos  21,  30,  40. 
v.  Rore  11. 
Roso  10. 
v.  Rot  7. 

v.  Rota  4.  13,  14,  21,  25. 
Roteheini  31,  32. 
Rotenburg  16,  17,  34. 
v.  Rotse  6,  10,  11,  21. 
Honst  7. 


245 


Rubiner  IG 
Rudi  11. 
Rödinkon  5. 
v.  Rflda  17. 
Rufach  18. 
Human  13. 
R  upigen  21.  42. 
ob  der  Rusa  1. 
von  Rüscg  4,  24. 
Russo  1,  34. 
Rust  15. 

Rustiswile  15,  IC. 
Ruswil  16. 

in  <lcr  Ruti  1,  2,  Hl,  20,  10,  45. 

Rutiman  1(5. 

v.  Rüti wegen  37. 

Rutter  17. 

s. 

Sager  3.  32. 
Salzman  17. 

am  Sande  3,  27,  31,  42. 
Sarbach  27. 
Sarwürker  6. 
Satler  15. 
Schurmos  17. 
Schatorlin  10. 
Schefmacher  10. 
Schcllo  IG. 

Scherer  1,  14,  18,  19,  4'i. 

Schertlcib  11. 

Sentit  ti  1. 

Seil ilf man  5,  25. 

Schilling  11). 

Schindler  32. 

Schöll  32. 

Sehophman  3,  31. 

Schöncnbül  23,  32,  45. 

Schoni  8. 

Schörion  15. 

Schoüti  5. 

Schöwensc  27. 

Schralli  21, 


Schälm«*ister  13. 
zer  Sch um  41. 
Schürman  19. 
Schurtingin  17,  20.  .38. 
Schiitt  den  würfel  2. 
Schutzo  13. 
Seder  19,  20. 

Seiler  2,  3,  15,  17,  18,  22. 

Sekler  9. 

Sektrager  G,  13. 

Sempach  7. 

bi  dem  Sewe  30. 

de  Sewclisbcrg  8. 

Sibencicher  18. 

Siber  11,  20,  21,  23.  25. 

Siboldingen  4. 

Sidenvaden  32,  13. 

Sidler  25. 

Sigel  19. 

Signow  15. 

Sigrist  23. 

Sigrost  10. 

Sigginger  7. 

Simler  3,  20. 

Singer  25. 

Siuncr  11.  22. 

Slapfer  32. 

im  Slattc  .38. 

Slatter  G. 

Slatflchcr  8. 

Slierer  3,  5,  IG. 

Slosser  IG,  17,  18. 

Slächting  17. 

im  Slund  40. 

Smidli  24. 

Srail  3.  G,  10,  23,  24,  44. 
Snarwil  23. 
Snetzzera  12. 

Snider  5,  G,  7,  10,  11.  15,  18,  4V 
Soder  21. 
Solotrcn  1. 
Spekli  22. 
Spengler  G. 


1 


246 

Speti  4. 

Spiehtingcr  11,  22,  24. 
Spis  5. 
im  Spital  2. 
Sporer  16. 
am  Stade  31. 
Stakli  24. 
Statfelbach  11. 
v.  Staffeln  2. 
Stafler  4. 

am  StaMcn  20,  22,  30,  40. 
Stampher  2. 
Stanner  15. 

v.  Stans  4,  10,  12,  15,  18,  23,  44. 
under  der  Stcgun  11. 
am  Stein  IG. 
zcm  Stein  31. 
Steiniberger  10. 
Steinlin  11. 
Stirnruti  31. 
Stöken  7,  23. 
Stokker  IC. 
Stöübcneggcr  1(3. 
Streler  25. 
Strubel  1. 
Stroüli  31. 
Strus  17,  10,  21. 
v.  Stuben  12. 
Slübi  7. 
Sluden  40. 
Studer  32. 

in  der  Studhaltun  .32,  43. 
Stümersehi  7. 
Stürmer  4. 
v.  Sulzberg  11. 
Sunder  18. 
Sunnentag  15. 
Surse  7. 
Süsso  (>,  23. 
Sütdcnörmel  2. 

Sulcr  4,  5.  14,  17,  18,  20.  22, 
Swab  5. 
Swandera  Ii). 


Svvarzenbach  8. 
Swebin  1. 
Sweighus  40. 
Sweigman  21. 
Sweigmat  33. 
v.  Swendli  37. 
Swerter  IG,  17. 
Swertfürgina  2i. 
S  wir  man  21. 
Switer  12. 

Switz  1,  2,  7,  11,  32. 
Symon  11. 

T. 

• 

im  Tale  0,  31,  32. 

zer  Tannen  IG.  10. 

Tannhüsrin  13. 

Tatenberg  25. 

Techlcr  15. 

Tlioman  3. 

Thönien  21. 

v.  Thun  5,  13. 

Thuner  34.  • 

in  Thurcgo  29,  30,  38. 

Tottinkon  12,  44. 

Töubcr  10,  25. 

Trachscl  15. 

Trachslingen  37. 

Trinchler  2. 

Tripschen  15,  31. 

Tripscher  2,  3,  5,  13,  24,  25. 

Troger  17, 

Trutman  44. 

Tschoiti  2. 

Tüli  9. 

Türler  17. 

Türlimanin  1. 

zem  Turne  7. 


ITdelgoswile  .33. 
'  Ufhuser  G,  13. 


'X 


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247 


Ulminer  10. 
Undersewcwen  4. 
Urdker  13. 
v.  Ure  20,  28. 
Urner  10,  12. 
Urswil  17,  20,  23. 
Urtzlikon  12,  14. 
Uesenberg  42. 
Utenberg  3. 

v. 

Vasator  18. 

Vasbindo  7.  10,  11,  17,  26. 

Vcisruppi  16. 

Vcldli  25. 

Veither  21. 

Vehvalt  15,  22. 

Viring  1,  20. 

Viseber  10,  22,  44. 

Visi  18. 

Vlmare  10. 

v.  Voglingcn  37. 

Vorster  17. 

w. 

Wagen  5,  44. 
Wagner  10,  15. 
Wagnina  3. 
Walcher  13,  2G. 
Waldisbai  8,  21,  22. 
Walingen  6,  18,  14. 
Walliser  15. 
Walo  24. 
Waltman  7.  24. 
Waltwilc  6. 
Warnbescher  1.  8,  13. 
v.  Wangen  6. 
Wanncr  6,  9. 
v.  Wartphlft  4,  9. 
Wasman  2'i. 
Wechtcr  17,  19,  21,  22. 
am  Weg  24.  27,  40. 


Weggis  vide  Wctgis. 
Wegman  21 
Wcibel  5,  23. 
Weiner  5:  8. 
Weleko  9,  12. 
Welessingen  19,  21. 
am  Werde  13. 
Werne  22. 
Wespi  32. 

v.  Wctgis  9,  10.  22,  23,  24. 

Widerhar  9. 

Wiechsler  23. 

Wieli  23. 

Wigant  2. 

im  Wiic  3,  40. 

Wiio  18,  23. 

Wildina  22. 

im  Wile  26.  31. 

v.  Wile  2,  4,  7,  8,  10,  11,  15,  16. 

17,  19,  20,  21.  42,  44. 
Winchel  23,  26,  27,  42. 
Winchler  14. 
Winman  20. 
Wintblaserin  20. 
Winter  3,  20. 
Winterbai  30. 
Wirri  6. 

v.  Wissenwegen  11.  12.  15,  22.  23. 

Wilimanin  31. 

Woluerswendi  40. 

Wuscher  19. 

Wulsleger  11,  20. 

Wurrnli  5. 

z. 

Zangli  8.  9. 
an  der  Zelga  31. 
Ziegler  '25. 
Ziger  25. 

ZimimTiuan  »,  8.  10.  19,  23. 
;d)  Zingeln  8. 
Zinggo  1. 
Zinocher  2. 


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248 


Zolner  17. 
Zovingen  2,  5,  17. 
Zünikon  5. 

Zürich  2,  14,  15  vidc  in  Thurego. 
Zurzach  4. 
v.  Zwiiern  12. 
Zwiker  18. 


von  Horwe. 

im  Bache  20. 

Bawer  26. 

im  Böngarten  42. 

v.  Bächholz  42. 

Böehholzcr  26. 

im  Bale  42. 

Ganterseier  27. 

Grisingen  42. 

v.  Halingen  42, 

im  Hof  42. 

Hofmeier  20. 

von  Horw  27,  42. 

ob  Kilchvn  26. 

zer  Kilchvn  26,  42,  43. 

v.  Langensant  26,  4  2. 

am  Orte  20,  27,  42. 

Oedenberg  26. 

Roüchli  43. 

Rftpingen  42. 

am  Sande  27,  42. 

Schcllo  27. 

Schilt  27. 

Schultheis  42. 

Schützman  42. 

v.  Sewen  22. 

Stelli  42. 

Stirniman  42. 

Liesenberg  42. 

v.  Veldmos  42. 

v.  Vonloch  26. 

in  und  von  Wile  20,  42. 

von  Winchel  26,  27.  42. 


von  Hergiswile :  27. 

Bcchler 

Hesler. 

zer  Kilchvn. 

am  Sarbach. 

Schürman. 

von  Kriens. 

an  der  Alment  40. 
zem  Bache  40. 
Bindo  27. 
ze  Blatten  41. 
Blöwer  27. 
zem  Brunnen  28. 
zc  Bucholt*  40, 
an  der  Füren  40. 
Gasman  41. 
Grisingen  40. 
zc  Grotzen  27. 
ze  Habkre  40. 
im  Hasle  40. 
im  Hof  28. 
zem  Hof  41. 
Köfman  28,  41. 
von  Kräwlingeu  41. 
Krütii  41. 
ze  Langerüti  40. 
Am  Len  41. 
von  Len  27,  40,  41. 
Mattman  27. 
Meier  27. 
Mcüsberg  28. 
Mosman  28. 
Müller  41. 
Murin  an  28. 
Nawcr  27. 
Niderhoucn  40. 
Xuschman  28. 
Ohend  im  Dorf  41. 
in  der  Oeya  41. 
Rönncnmos  40. 
Huplata  40. 


I 


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Rupli  41. 
an  der  Rüti  40. 
Schöwense  27. 
zer  Schüra  41. 
Sigrist  27,  40. 
im  Slund  40. 
am  Stalden  40. 
in  Studen  40. 
Studer  27. 
zem  Sweighus  40. 
Wasman  27,  41. 
am  Wege  27,  40. 
nid  dem  Wege  27. 
im  Wiie  40. 
Woluerswendi  40. 
Zender  40. 

Meggen :  28. 

Amman. 

Blu  weler. 

in  nider  Dorf. 

v.  Ergöu. 

v.  Greppon. 

im  Hof. 

Hüber. 

Hvnno. 

ob  Kilchvn. 

Kratenbach. 

Lüprechtswile, 

v  Meggen. 

Kadis. 

Sigristo. 

Wechter. 

von  Buochre:29. 

Bannwart 
v.  Beiion. 
am  Bflle 
Gerhart. 
Hofman. 
Hünoberg. 
Keiner. 
KrisUi. 


Linsibach. 

Löpach. 

Sager. 

am  Stalden. 
an  der  Strassa. 

von  Littowa:30. 

Bechler. 

Birmatter. 

am  Bftle. 

Bumbel. 

Burkartz. 

v.  Gadenmatta. 

Gopingen. 

Greppon 

Gröba. 

Grudlingen. 

von  nidern  Littowa. 

Jklatta. 

im  Moae. 

Rönnen  mos. 

am  Stalden. 

Strikman. 

Velwalt, 

von  Wile. 

von  Winterbai. 

Vodejgeswile :  33. 

im  obern  Dorf. 

Friio. 

Haso. 

an  der  Hofstat 
zem  Stein. 
Steiner. 

Adelgeswile :  33. 

Giger. 

an  der  Hofstat. 

Hofstetten 

Koteman. 

in  der  Sweigmat 

von  Stuben. 


2ö(> 


von  Küsnach  u.  Greppon. 

Bannwart  25. 
Bechler  3">. 
Blatman  34. 
Brienser  35. 
am  Bfile  34,  35. 
Eberhart  35. 
Ei  libach  35. 
in  der  Gassvn  34. 
Grebler  35. 
Haberesso  34. 
Haso  35. 
Hartman  34. 
Hochler  34. 
Hünoberg  34. 
Kaum  35. 
Keiner  35. 
Kistler  35. 
im  Kromen  34. 
Krüseller  34. 
Küsnach  34. 
v.  Löpach  35. 
Löwenzorn  35. 
Luchs  34 
Maler  35. 
zcr  Müh  35. 
Beber  34,  35. 
Rotenburg  34. 
Schult  hesso  34. 
Schützing  35. 
Schützo  3i. 
Strcbel  33. 
Suter  3't 
Swab  3'i. 
Swander  34. 
Thuner  3j 
Vilinger  35. 
Vischeller  30. 
Weibel  34.  35. 

in  Haitinkon. 

im  Bache  30. 
Haltinger  3G. 


Hof  36. 

an  der  Matta  35. 
Reiser  3G. 
Rüsler  35. 
Smit  35. 
Tober  36. 
Veger  30. 
im  Winkel  30. 

ze  nidern  Immense: 36. 

Amhuser. 
Bletzlinger. 
Brügel. 
Ebinger. 
v.  Löpach, 
Roter 
Snetzer 
ab  Wile. 

bi  dem  sewe:36. 

bi  dem  bache. 

Erlibach. 

Merzo. 

v.  Remerswile. 
z.  Remoltswile. 
Weleko. 

in  Malters. 

v.  Arnon  37. 

v.  Brunö  38. 

v.  Bugringen  38,  39. 

im  Bfile  37. 

Bumbel  38. 

Burgheini  38. 

Chelman  37,  38. 

v.  Dieterswanda  37,  38. 

in  Dietrichswanda  37. 

Egbach  37. 

an  der  Egga  38. 

hinder  der  Egga  37. 

v.  Enningen  37,  38. 

an  der  Kuren  38. 

v.  Furteg  37. 


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251 


v.  Oellingen  38. 
Gcitinger  37. 
Glcrze  37. 
v.  Gcnggen  37. 
v.  Grabvn  39. 
v.  Grindel  38. 
Halter  38. 
Hasler  37. 
Heberling  38. 
Hei lw igen  38. 
Jans  38. 

an  Kantrach  38. 
v.  Kncblingen  38. 
v.  Kolzingen  37. 
Lenman  37,  39. 
an  der  Matta  37. 
im  Matten  38. 
Meier  38. 
im  Mose  38. 
Moser  38. 
Mnlibach  38. 
an  Nollen  38. 
am  Hein  38. 
Rekkenberg  39. 
im  Kote  37. 
ze  Itütiwegcn  37. 
Smit  39. 
im  Slattc  38. 
Snider  37. 
Sulcr  38. 

ze  Swnnda  37,  38. 
v.  Swendli  37. 
in  der  Swendlon  37. 
Scherer  37. 
Scholi  38. 
Schürman  39. 


v.  Schurtingen  38. 
ze  Trachslingen  37. 
V  isolier  37. 
v.  Voglingen  37. 
Wiio  37. 
Züphcl  37? 

in  Weggis:45. 

Hruggcr. 

ufen  Dorf. 

v.  Greppon. 

Hagli. 

von  Husen. 

Malter. 

Müller. 

Fhister. 

Sohonenbol. 

Suter. 

VischlL 

Weibel. 

in  Ebinkon  :  45. 

von  Apwil. 

vor  Hollo. 

Grctun. 

v.  Honberg. 

Horswerzer. 

Knebel. 

Köfman. 

Lamparter. 

Langwal. 

ze  Obrost. 

v.  Küti. 

v.  Stuben. 

Töüffcnbach. 

Zimmerman. 


Nr.  1.  Siegel  des  Ulrich  Tripscher.  (1328) 

Nr.  2.  Sigillum  Johanis  dicti  Bokli,  militis.  (1366) 

Nr.  3.  Siegel  des  Ritters  Jost  von  Mose.  (1362) 
Nr.  4.  Sigillum  H  (einrici)    dicti   Stanner  ministri 

Lucernensis.  (1355) 

Nr.  5.  Sigillum  Burkardi  de  Garten.  (1330) 

Nr.  6.  Sigillum  Ludewici  de  Ruswile.  (1 330) 

Nr.  7.  Sig.  Marcvardi  Trudman.  (1330) 

Nr.  8.  Sig.  Heinrici  de  Rota.  (1330) 

Nr.  9  Sig.  H  (einrici)  Super  Rusa.  (1330) 

Nr.  10.  Sig.  Borghard  Hofmeyger.  (1330) 

Nr.  11.  Sig.  Waltheri  de  Greppen.  (1330) 


Obgenannte  Personen  gehören  den  hervorragendsten 
oder  am  meisten  verbreiteten  Luzerner  Geschlechtern  des 
XIV.  Jahrhunderts  an. 

Die  bekannten  Verbindungsbriefe  der  Bürger  Luzerns 
von  1328  und  1330,  denen  die  meisten  der  reproduzierten 
Siegel  entnommen  werden  konnten,  sind  uns  bereitwilligst  von 
Herrn  Stadtarchivar  G.Meyer  zur  Verfügung  gestellt 
worden ;  ebenso  das  älteste  Bürgerbuch. 

Die  Siegel  Nr.  2,  3  und  4  hangen  an  Urfehdebriefen 
im  Staatsarchiv. 


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Stanford  Unrwsify  Lit>r«n«$ 


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