Der
Geschichtsfr
Historischer Verein
der fünf Orte
Luzern, Uri, ...
- V' *
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Der
Geschichtsfreund.
MITTEILUNGEN
des
historischen Vereins der V Orte
Luzern, Uri, Schwyz, Unterwaiden
und Zug.
Band LXI.
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Stans 1906.
In Kommission bei Hans von Matt $ CS.
Buchdruckerei von Ad. und P. von Matt.
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I
Der
Geschichtsfreund.
Mitteilungen
des
historischen Vereins der fünf Orte
Luzern,
Uri, Schwyz, Unter walden
und Zug.
Stans.
Typ. von Ad. & Paul von Matt. — In Kommission i.<i Um- vuii \I .- 1 1 1 *.v * 1» >
1906.
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Inhalt.
Seite
Jalircsbcricht V
63. Jahresversammlung in Schwyz am 28. September 1905 V
Bericht des Vorstandes über das Vereinsjahr 1905/06 . VII
Berichte der Sektionen über das Vereinsjahr 1904/05 . IX
Berichte der Sektionen über das Vereinsjahr 1905/06 . . XIII
Nekrologe der verstorbenen Mitglieder XVII
Tcllbibliographie, enthaltend die Tcllsage vor und außer
Schiller, sowie Schillers Telldichtung. Von Dr.
Franz Heinemann 1
Zur Schul- u. Teatergeschichte von Uri. Von Ed. Wymann 189
Die Gotteshäuser der Schweiz. Dekanat Willisau. Von
Konrad Lütolf 221
Kitter Melchior Lussy. Gedenkblatt zum dreihundertsten
Todestage. Von fcdu'ard Wymann .... 269
Litteratur der fünf Orte von den Jahren 1904 und 1905.
Nekrologe aus den fünf Orten 283
L'rkundenbuch des Stiftes Bero-Münstcr. I. Teil. Register.
Bogen 24—26.
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Jahresbericht.
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Protokoll der 63. Jahresversammlung des Histor.
Vereins der 5 Orte in Schwyz am 28. Sept 1905.
Es war ein herrlicher Herbsttag des sonst so wenig
wonnigen September 1905, als die Ftinförtigen am Fuß des
Mythen im alten schönen 8chwyz zusammenkamen.
1. Mit militärischer Pünktlichkeit ward um 10 Uhr vor-
mittags in der Ratsstube zu Schwyz durch den Herrn Fest-
präsidenten Landammann Oberst Rudolf von Reding-Biberegg
die Versammlung eröffnet. Derselbe begrüßte die anwesenden
Ehrenmitglieder (Hr. Professor Dr. Gerold Meyer von Knonau
von Zürich und Hochw. Kanonikus Mayer von Ghur) die Mit-
glieder und Gäste des öörtigen Vereins namens des Volkes
und der Behörden sowie des histor. Vereins des Kantons Schwyz.
Daran knüpfte er übungsgemäß einen kurzen Lebensabbriß
der seit der letzten Jahresversammlung verstorbenen Vereins-
mitglieder. Es sind deren folgende:
Hochw. Joh. Fischer, Pfarrer in Großdietwiel,
Hochw. Heinrich Baumgartner, Seminardirektor in Zug,
Felix Jos. Stockmann, Landessäckelmeister in Samen,
Hochw. F. X. Uttinger, Pfarrer in Zug,
Joseph Gut, Gerichtsschreiber in Sursee,
Alois Räber, Kriminalgerichtsprasidcnt in Luzern,
Michael Truttroann, Hötelier in Seelisberg,
Gottlieb Bucher, Landschreiber in Sarnen,
Hochw. Ant. Portmann, Prof. u. Chorherr-Kustos in Luzern.
Hochw. Columban Brugger, Abt in Einsiedeln.
Hochw. Ant. Küchler, Kaplan in Kerns und
Hochw. Jos. Hogger, Kaplan in Mariazell.
VI
2. Das Protokoll der letzten Jahresversammlung in Alt-
dorf wurde verlesen und genehmigt.
3. Als Stimmenzähler wurden gewählt Landesarchivar
Dr. Rob. Durrer und Kantonsarchivar I. K. Benziger.
4. Der Aktuar Dr. Hürbin verlas den Bericht des Vor-
standes über das Vereinsjahr 1904/1905, während nach seinem
Antrag die Sektionsberichte nicht zur Verlesung gelangten.
5. Herr Rechnungsrevisor Wyß von Zug erstattete Be-
richt über die Rechnung 1904/1905 und beantragte Genehmigung
der Rechnuug sowie Verdankung an den Rechnungssteller und
Kassier, Banquier R. Tobler in Luzern.
Die Versammlung stimmte diesem Vorschlag zu.
6. Als neue ordentliche Mitglieder wurden in den Verein
aufgenommen :
1. Herr Joseph Karl Benziger, Kantonsarchivar in Schwyz,
2. „ Alois ßossard, Jurist in Cham,
3. Hochw. Herr Theodor Bucher, Pfarrhelfer in Wohlen,
4. Herr Melchior Jos. Buler, Tierarzt in Küssnach (Schwyz),
5. Hochw. Herr Viktor von Hettlingen, Pfarrer in Illgau,
6. ,, „ Pius Kistler, Professor am Lehrerseminar in
Rickenbach,
7. ,, Jakob Otzenberger, Kaplan in Hellbühl,
8. Herr Josef Reichlin. Bankkassier in Schwyz,
9. „ Franz Xaver Renner, Postbeamter in Luzern,
10. „ Dr. Franz Xaver Rickenbacher in Arth,
11. „ Dr. Schnüringer in Schwyz.
12. Hochw. Herr Dr. Dominik ab Ury, Professor in Schwyz.
7. An Stelle des demissionierenden Vorstandsmitgliedes
HHchw. Pfarrer Loretz in Bürglen wurde Nationalrat Gustav
Muheim in Altdorf gewählt.
8. Als nächster Festort wurde Samen, als Festpräsident
Dr. med. Eduard Ettlin, alt Regierungsrat, in Sarnen erkoren.
9. Den Schluß der Verhandlungen bildeten die beiden
Vorträge :
I. „Die schwyzerischen Hexenprozesse" von Herrn
Lehrer AI. Dettling in Schwyz-Seewen und
H. „Das schwyzerische Archiv" von Herrn Kantons-
archivar /. K Benziger in Schwyz.
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Der erste der beiden Vorträge bot auf Grundlage eines
reichen Materials ein Bild dieser grausigen Prozesse, die in
Schwyz mit 1571 anheben. Nicht nur wurden Einzel Vorgänge,
wie der Prozeß der Küssnacher „Seelen mutter" klar darge-
stellt, sondern es verdient besondere Erwähnung, daß auch
das rechtshistorische Moment auf seine Rechnung kam, indem
zuers tdas kaiserliche Strafgesetz Karls V. die „Carolina" (von
1529) dann das schwyzerische Landrecht mit eigenen Bestim-
mungen zur Anwendung gelangte.
Der zweite Vortrag über das schwyzerische Archiv bot
auch in gekürzter Form einen lichtvollen Ueberblick von den
Anfängen dieses Instituts, in welchem Schwyz das Kleinod
der Bundesurkunde von 1291 bewahrte, von seiner Kirchlade,
dann dem (Meyer-) Turm mit all seinen Umwandlungen und
seinen Archivaren.
So war es Mittag geworden. Der leibliche Mensch ver-
langte nach seinem Recht, und es ward ihm. Im „Hotel
Hedinger" streckte Alles die Hände aus nach dem „lecker
bereiteten Mahle". Ein guter Tropfen löste die Zunge. Den
Redestrom eröffnete der Festpräsident, in feiner Gauserie die
Historiker als Pioniere der Kultur und Vaterlandsliebe feiernd.
Viele andere Redner folgten. Nach dem Mahle sahen sich
einige das Ital Reding Haus, andere das „Kerchel" oder Archiv
an. Eine kleinere Schaar aber saß noch fest, nicht nur des
alten „fryen" Herkommens der Schwyzer gedenkend, sondern
sondern auch der Löschung altgermanischen Durstes. Aber auch
ihnen schlug die Stunde des Aufbruchs. Voll Dank verließen
alle die gastliche Stätte. Es war eine schöne Tagung in Schwyz.
II.
Bericht des Vorstandes über das Vereinsjahr 1 905|06.
Der Vorstand hielt im Laufe dieses Vereinsjahres eine
Sitzung ab. Dieselbe fand am 26. März 190b' in Luzern
statt. Der Präsident erstattete in gewohnter Weise Be-
richt über den Inhalt des nächsten (LXI) Bandes des
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VIII
„Geschichtsfreund*' Demselben soll eine Abbildung des Ritters
Melchior Lussi von Stans beigegeben werden, zur Erinnerung
an den 300. Gedenktag seines Todes.
Genehm gehalten werden die Tauschverbindungen mit
den „Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und
Voralbergs" sowie mit den „Mühlhäuser Geschichtsblattern
in Thüringen.
Herr Festpräsident Dr. med. Ed. Ettlin schlägt als Tag
der Festversammlung den 17. September (1906) vor.
Die laufenden Geschäfte : Korrespondenz, Verwaltung,
Abhaltung der luzern. Sektionsversammlungen besorgte in ge-
wohnt umsichtiger Weise der Vereinspräsident.
Während des Vereinsjahres sind folgende Mitglieder ge-
storben :
Nazar Reichlin, Notar in Schwyz,
Ludwig von Pfyffer-Heidegn auf Schloss Heidegg,
Ludwig Falck. Banquier in Luzern,
Dagobert Kciser, Architekt in Zug.
Jakob Schmid, Oberrichter in Luzern,
Gottfried Bluntachli, Pfarrer in Sarmenstorf,
Albert Achermann, Seminarlelirer in Hilzkirch,
Johann Meyenberg. Kantonsrat in Zug,
Franz BriUchgi, Kantonsrat in Sachsein,
Josef Seiler, alt-Hegierungsrat in Samen,
Xaver von Weber, Kanzleidirektor in Schwyz,
Kaspar Moritz Widmer, Pfarrer in Baar,
Josef M. Camenzind. Landschreiber in Gersau.
Ausgetreten entweder durch statutengemäße Austrittserkläi-
ung auf Neujahr oder durch statutenwidrige Refüsierung des Ge-
schichtsfreundes die Herren: Josef Aschwanden von Altdorf,
Mart. Fellmann in Hohenrain, Alois Flueler in Stans. Karl Gisler
in Spiringen, Johann Kälin in Solothum, Melchior Lussi in Stans,
Josef Meier in Zürich, Josef Neil in Altdorf, Wilhelm Roos in
Münster, Josef M. Walter in Spiringen, Josef Waser in Altdorf
und Johann Zgraggen in Schattdorf.
Für die Vereinsbibliothek wurden folgende Geschenke
gemacht :
Merz, Walter. Die Lenzburg.
Weber, Maurus. Erinnerungen eines alten Sentenbauern.
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XI
Araet Thaddäus. Die Schlacht am Morgarten. Volksschauspiel.
Künzle Magnus. Fest predigt zum Jubilaeum vom 50 jährigen
Bestände des Kollegiums M. Hilf in Schwyz.
Herzog, H. Die Schlacht am Morgarten.
Gisler, Karl. Festschrift zum ersten Schweiz. Centralschweiz-
erischen Sängerfest in Altdorf.
Kopp Karl AI. Die Stiftsbibliothek in Bero-Münster.
Vom eidg. Statistischen Bureau:
Schweizerisches Ortschafts Verzeichnis 1906.
Statistisches Jahrbuch 1900—1905.
Vom Bundesarchiv:
Rott Eduard. Histoire de la Representation diplomatique
de la France aupres des cantons suisses etc.
Festgabe auf die Eröffnung des Histor. Museums in Altdorf.
Funde: Beim Fischen zog Herr Trutmann zum Seehof
in Küssnach einen wohl aus der ältesten Fischerzeit stammen-
den Anker aus dem See. Derselbe war, soweit zu erkennen,
aus den Dolden einer Rottanne gezimmert und ist dem heute
gebräuchlichen Anker ähnlich, Um den Anker rascher sinken
zu lassen, sind am unteren Ende Oeffnungen angebracht, die
vermutlich zum Befestigen von Gewichten dienten.
III.
Berichte der Sektionen über das Vereinsjahr 1 904|05.
Luzern. Die Sektion Luzern versammelte sich im Winter-
semester 4904/05 an fünf Abenden im Hdtel Union. Gegen-
stand der Versammlung bildete jeweilen ein Vortrag mit darauf-
folgender Diskussion, sowie die Einsichtnahme in die aufliegenden
Tauschschriften.
Am 9. November 1904 sprach Regierungsrat Josef Düring
über den „Glasgemäldecyklus im Kloster St .Anna zu
Luzern". Besagtes Frauenkloster St. Anna im Bruch (1904 nach
Gerlisberg bei Luzern verlegt) wurde in den Jahren 1610— 1620er-
baut. DieNonnen suchten mit Hilfe der Väter Kapuziner ihr Heim zu
schmücken. So entstanden durch Schenkungen von Luzern und aus-
wärts 29 Glasgemälde im Kreuzgang (in den Bogenlichtern 24). Von
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denselben haben im Jahre 1904 auf Gerlisberg 24 im Kreuz-
gang, andere im Refektorium Aufstellung gefunden Ihrem
Hauptinhalte nach stellen sie die Passion (Scheibe 5 — 24) des
Herrn dar. Wenngleich die Technik der Glasmalerei damals
ihre Höhe überschritten hatte, so ist das Ganze doch eine
erfreuliche Leistung, einzelne Fenster sogar an Fallenter ge-
mahnend. Der ganze Cyklus stammt aus dem Atelier des
Glasmalers Jakob Wegm an», Sohn desZürchers Hans Heinrich
Wegmann . 1605 — 1656) ; doch sind von ihm selbst nur sieben
mit J. VV. bezeichnete Scheiben verfertigt. Der sehr instruk-
tive Vortrag wurde durch Vorweisung von Photographien der
betreffenden Glasgemälde belebt.
In der zweiten Sitzung, am 14. Dezember 1904 gab
Erziehungsrat Professor Dr. J. L. Brand stetter eine Deu-
tung der Ausdrücke: „Westerlege" u. „Schlotterten". Nach
seinerAuslegungbedeutetder erstereAusdruck den weilienSonntag,
wo die depositio albarum (Westerlege) stattfand, in sekundärer
Bedeutung „Taufschmaus" (Taufeinbund). — „Schlotterten"
kommt nach dein Lexikon von Stalder von „Schlotterhosen",
nach Grimm vom Schlottern d. h. Mitbummeln des Götti",
was beides als unrichtig dargestellt wurde.
Hieran reihte sich ein Vortrag von Professor W ilhe Im
Schny der über die „Photographie im Dienzte der Archäo-
logie u. Geschichte44. Den Inhalt bildete im wesentlichen die Be-
antwortung der beiden Fragen: „Wo (d. h. in welchem Falle)
und wie soll photographiert werden? Die erstere wird dahin
beantwortet, in allen Fällen, wo die Weiterexistenz eines
Objektes (sei es Gebäude, Statue, Gemälde. Urkunde^ in Frage
gestellt ist, dann bei Ausgrabungen, um sofort die Lage der
einzelnen Gegenstände festzuhalten. Auf das „Wie man pho-
to^raphieren soll" erfolgte die Erwiderung, wenn möglich immer
bei Tageslicht und auf gutes Papier, damit das Bild möglichst
treu die Sache wiedergibt und sich auf die Dauer aufbe-
wahren läßt.
Am Abend des 11. Januar sprach Rektor Dr. Joseph
HürbinüberdasTheina: „Aus der schweizerischen Kultur-
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XI
geschiente des 16. Jahrhunderts." Derselbe behandelte ein
unediertes Kapitel aus dem II. Bande seines „Handbuches der
Schweizergeschichte", nämlich die deutschschweizerische Litte-
ratur im 16'. Jahrhundert, wie sie sich im Drama, dem histo-
rischen Volkslied, im Kirchenlied und in der Geschichtsschreibung
unserer grossen Chronisten, wie Tschudi u. a. darstellt, schließend
mit den Autobiographien der beiden Platter in Basel.
Professor Dr. Renwart Brandstetter hielt in
der vierten Sitzung am 7. Februar 1905 einen Vortrag über
„Das schweizerdeutsche Lehngut im Rätoroma-
nischen." Ausgehend von der Zweiteilung des Romontschen
am Inn und Rhein beschäftigte sich der Vortragende nur mit
letzterm und seiner Litteratur. Für das vorliegende Thema
wurden die Fragen beantwortet: Wie nimmt das Rätoroma-
nische das Schweizerdeutsche auf? Wann fand diese Aufnahme
statt? Woher, d. h. aus welchen Mundarten ? Welche Kate-
gorien aus dem Schweizerdeutschen sind hYs Rätoromanische
gekommen? Dann wie macht das Schweizerdeutsche das
Rätoromanische Grammatikleben in Geschlecht. Lautstand und
Flexion mit, und wie viel Schweizerdeutsch findet sich schließlich
im Rätoromanischen? Die Allgemeinverständlichkeit, womit
das Thema einer rein sprachlichen Untersuchung vorgetragen
wurde, war für jeden Zuhörer ein hoher Genuss. Wer sich
näher dafür interessiert, dem sei der wesentlich erweiterte
Vortrag, der als erstes Heft der „Rätoromanischen Forschungen"
von Professur Dr. R. Brandstetter diesen Sommer (1905) bei
J. Eisen ring in Luzern erschienen ist, bestens empfohlen.
Den letzten Vortrag des Wintersemesters hielt H. H.
Bernhard Fl e ischlin am 15. März 1905 und zwar über
„Luzerner Reformatoren in den Jahren 1519 —
1524." WTesentlich wurde das Leben und Wirken des Oswald
Geishüsler, Mykoniusgen. in Luzern, Zürich und Basel vom
Vortragenden einer näheren Betrachtung unterzogen.
Bero-Münster. Die Sektion Münster versammelte sich
im Vereinsjahr 1904/5 einmal am 15. September. Herr
Chorherr Karl Alois Kopp hielt einen Vortrag über das
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vor einiger Zeit in Neuveville von Archivar Türler in Bern
aufgefundene Psalterium oder Vesperale Beronense, das der
Vortragende zum Studium in verdankenswerter durch die
Vermittlung Türlers erhalten hatte und an der Sitzung vor-
legen konnte. Das Psalterium, von dem noch ein Exemplar
in Paris sich befindet, ist nicht das Psalmenbuch der Bibel,
sondern ein Bestandteil des römischen Breviers und enthält
ausser den Psalmen der Vesper auch die Litanei oranium
sanctorum mit den Schweizerheiligen. Dieses Vesperale ist
jünger als der Mamotrectus, gedruckt mit den gleichen Lettern,
aber mit wenigen Abkürzungen.
Der Präsident, Probst Melchior Est er mann, wies
eine von Herrn Katechet Räber in Luzern erstellte Photographie
des dem Stifte Münster defraudierten Direktoriums chori vor.
Dieses hatte zwei Elfenbeindecken in Diptychenform mit vier
Bildern aus der Passion - Geiselung, Kreuzigung, Grablegung
und Auferstehung und enthielt die Namen der Lenzburger
Stifterfamilie sowie die Namen der 16 ältesten Pröpste. Dieses
Direktorium gehört nach Dr. R. Rann dem 14. Jahrhundert
an Vom Präsidenten erschien sodann eine Arbeit über die
Chorstühle der Stiftskirche Münster und im Jahresbericht der
Mittelschule: r Die Gründungssage des Stiftes Bero-Münster in
Wort und Bild."
Nidwaiden« Die Sektion Nidwaiden versammelte sich
einmal. Herr Dr. Durrer hielt einen Vortrag über Kunst-
denkmäler in Ennetmoos, Ranft und Kerns. In der Kapelle
Ennetmoos wurden unter dem Mörtel Wandmalereien aus dem
14. Jahrhundert bloßgelegt. Man vergleiche die Statistik der
Kunstdenkmäler von Nidwaiden.
Das Museum erhielt eine wertvolle Bereicherung durch
Deposition, Schenkungen und Ankäufe, wie das Portrait der
Frau Barbara Wyrsch-Kayser, gemalt von deren Gemahl, 1775,
das Miniaturportrait von Kaplan Franz Xaver Wyrsch | 1810
und dasAquarellportrait von Kaplan Melchior von Deschwanden,
f 1824, gemalt von Paul von Deschwanden, und das Portrait
von Kaplan Josef Maria Achermann von Buochs, gemalt durch
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von Euw, die Portraits von Barbier Josef Maria Spichtig und
meiner Frau A. Maria Kaiser und seines Bruders Josef Spichtig,
Pfarrer in Göslikon, sodann ein Gemälde „Die Kindstaufeu
von Theodor von Deschwanden. Erworben wurden ferner
ein eiserner Thürknopf von der Ruine Rotzberg, ein Messer
aus dem 16. Jahrhundert, gefunden in Grünewald, die Ueber-
fallsdenkmünzen von 1798 des Hans Frei und Eduard Zimmer-
mann, der Festtaler des eidg. Schützenfestes in Nidwaiden 1861,
Prägestöcke für den Schützenfesttaler von Ennetmoos etc.
Uri. Der Sekretär des Vereins für Geschichte und Alter-
tum von Uri berichtete über die Tätigkeit des Vereins für
Geschichte und Altertümer von Uri. Der Vorstand hielt eilf
Sitzungen, deren Hauptractandum der Museumsbau in Altdorf
war. An der Generalversammlung in Bürgeln hielt Herr
Pfarrer G. Furrer in Er st f e ld einen fesselndeu Vortrag
über die Prozession in der Jag matt. Die historische
Sammlung wurde vermehrt durch Ankäufe, Schenkungen und
Depositionen.
Berichte der Sektionen über das Vereinsjahr 1905106.
Luzem. Die Sektion Luzern versammelte sich fünf-
mal, wobei jedesmal ein Vortrag gehalten wurde.
In der ersten Versammlung am 8. November 1905 sprach
der Präsident des Vereins, Herr Erziehungsrat Professor Dr.
J. L. Brandstetter über „Vierlinden auf Menzberg*'.
Ausgehend von der Gründung der Kuratkaplanei u. Pfarrei Menz-
berg 1809 und dem Bau der dortigen Kirche beim Siberhaus
wandte er sich besonders den Flurnamen jener Gegend zu.
Anläßlich der Erklärung des Wortes „Sperbelegg" gab der
Vortragende eine kulturgeschichtlich sehr interessante Darstei-
der mittelalterlichen Falkenjagd. Dieselbe wird im „Geschichts-
freund" erscheinen,
In der zweiten Versammlung am 13. Dezember 1905
hielt Herr Professor Dr. Joseph Hü r bin einen Vortrag
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über den „Zweiten Vilm erger krieg" auf Grund der
hier erstmals vollständig verwendeten Quelle der Aufzeichnungen
des Oberquartiermeisters Franz Josef Meyer von Schauensee.
Dieser Vortrag erschien im II. Band des „Handbuch der
Schweizergeschichte" S. 405-423 (hrsg. von Jos. Hürbin).
In der dritten Sitzung am 10. Januar 1906 behandelte
Hochw. Herr Bernhard Fleischlin das Thema: „Kirche
und Stift St. Leodegar vor dem Brande am 25. März
1633". Der Hauptteil dieser Abhandlung ist in den Nr. 208,
210, 211, 212, 213 des „Vaterland" 1906 als Feuilleton unter
dem Titel: „Die Stifts- und Pfarrkirche zu St. Leodegar und
Mauritius in Luzern" erschienen. Da in diesem Vortrag die
Forschungen von J. L. Brandstetter, Rohrer u. Joseph Hürbin
(im Anschluß an die Kaiserurkunde vom 26. Juli 840) teil-
weise, in der Diskussion gänzlich und absichtlich ignoriert
wurden, so kann hier weiter nicht auf diese Sache einge-
treten werden.
Am 7. März 1906 sprach in der vierten Versammlung
Herr Franz Haas über „Die Zünfte der Stadt Luzern".
Nach einer allgemeinen Einleitung, besser gesagt, nach einer
Orientierung über das Zunftwesen in frühester Zeit, dann im
Gebiet der schweizerischen Eidgenossenschaft werden das „älteste
Stadtbuch von Luzern" (nach Eutych Kopp in den Jahren
1300—1315 geschrieben) und die „Allgemeine Handwerks-
ordnung von 1471" znr Grundlage der interessanten Darstellung
gemacht. Den Schluß derselben bildete die Erwähnung der
gesellschaftlichen Vergnügen der Zünfte, speziell auf der „Fritschi-
stube". Voraussichtlich wird der ansprechende Vortrag im
„Geschichtsfreund" erscheinen.
Zu einer fünften Versammlung berief uns der unermüd-
liche Präsident Dr. J. L. Brandstetter auf den 2. Mai 1906.
„Z'Möüster vor sibetzg Jore" lautete das Thema. Vom
ene Mönsterer. Dieser letzterer war kein anderer als der
Herr Präsident selbst. Es waren Jugenderinnerungen in der
traulichen Mundart seiner Heimat erzählt: ein Bild der guten
alten Zeit, in welcher nicht nur Gebäude und Personen ihre
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XV
Darstellung fanden, sondern fast mehr noch Beschäftigung, Sitten
und Gebräuche. Welch' anheimelndes Bild bot doch die Art
und Weise der Hanfbereitnng.
Es ist in der That an der Zeit, diese Bilder in unserm
eisenbahndurchsausten 20. Jahrhundert zu sammeln und auf-
zubewahren, ehe sie dem Gedenken der lebenden Geschlechter
entschwinden, nachdem ja auch die Heimat des Vortragenden :
Beromünster am 1. Oktober 1906 den Anschluß an eine
Eisenbahn gefunden hat
Bero-Münster. Die Sektion Münster hielt im Vereinsjahr
2 Sitzungen ab am 11. Mai u. 14. September. In der ersten
sprach Hochw. Herr P. Norbert Flüeler über den aus
Münster stammenden PaterMarianusHerzog, Pfarrer am
Stifte Einsiedeln. Der Vortrag war eine Ehrenrettung des in
der Geschichte verunglimpften Paters. Als Truppenführer nnd
Verteidiger am Etzel hat er seine Pflicht gewissenhaft erfüllt.
Die Schuld des Mißerfolges lag auf ganz anderer Seite.
In der zweiten Sitzung wurden zwei Vortrage gehalten.
Der Präsident Hochw. Herr Melchior Estermann, Propst«
sprach über die alte Kapitelstube und den Stiftskeller,
cellarium dominorum. Der Bau der Kapitelstube fällt in das
Ende des 13. Jahrhunderts. Vorher wurden die Urkunden
in der Stiftskirche, nachher in der Kapitelstnbe aufiwvw*hrt.
Das altersgraue Gebäude des Stiftskellers, im Volksmunde alte
Metzg geheißen, war nie eine Metzg, sondern das Parterre
war bis 1848 der Weinkeller des Stiftes, und die Vorhalle,
deren Bögen jetzt zugemauert sind, war seit dem Altertum
eine offene Markt- oder Verkaufshalle, „Schol". Noch jetzt heißt
die daneben befindliche lange steinerne Stiege „D'Scholstegen"
nicht „Zollstegen".
Hochw. Herr Ghorregeut Nik. Estermann brachte
im Anschluß an zwei „Exlibris" interessante Aufschlüsse über
den Luzerner Chorherrn Josef Leofnz Meier von Schauensee,
dessen Wirksamkeit als großer Musiker in die zweite Hälfte
des 18. Jahrhunderts fällt.
XVI
Am Schlüsse der Sitzung erklärten sich Präsident und
Sekretär ihres Amtes müde, nachdem der erste 25, der andere
31 Jahre ihr Amt gewissenhaft erfüllt hatten und von deren
Tätigkeit die jeweilen im Geschichtsfreunde mitgeteilten Sektions-
berichte ein schönes Zeugnis ablegen. Ihre Tätigkeit wurde
von Herrn Chorherrn Ig. Vital Herzog bestens verdankt. An
ihre Stelle wurden gewählt als Präsident : Herr Ghorrherr
Karl Alois Kopp, und als Sekretär: Herr Chorregent
Nikolaus Estermann. Ad multos annos.
Der Präsident des Gesamtvereins fügt diesem Berichte
den Wunsch bei, dass die Mitglieder der Sektion Münster
nicht vergessen mögen, daß die Spalten des „Geschichtsfreundes"
für ihre Arbeitslust genügenden Raum bieten.
Nidwalden. Der historische Verein von Nidwaiden hielt
eine Sitzung ab. Die Hauptverhandlung bildete die Gedächt-
nisfeier des 300. Todestages des berühmten Nidwaldners, Ritter
Melchior Lussi und ein Vortrag von Dr. Robert Duner. Be-
züglich des ersten wurde beschlossen, Herrn Dr. Richard Feller
zu ersuchen, über Leben und Wirken des Ritters einen öffent-
lichen Vortrag zu halten.
Herr Dr. Durrer behandelte in seiner gewohnten geist-
reichen Weise das Unterwaldnerhaus. Er bezeichnete diesen
Typ als für alle Urkantone gemein, das niedrige Schindeldach,
die Vorlauben, die Einteilung, die späteren Vordächer, er be-
dauert den allmäligen Untergang im 19. Jahrhundert. In der
Diskussion wurde der Wunsch geäußert, man solle ein Unter-
waldnerhaus schaffen, welches das Heimelige, Poetische und
Solide des früheren Hauses mit den Anforderungen der Neu-
zeit vereinigen würde.
Dem Museum wurden wieder eine Anzahl Geschenke
und Depositen zugewendet, Ansichten, Kostüme, Bilder, Portraits,
Ofenkacheln mit Bildern, Untcrwaldner Litteratur etc. Da
die Herren Kaplan Kaiser und Dr. Gabriel sich nicht mehr
bewegen ließen, ferner im Vorstande zu bleiben, wurden ge-
wählt die Herren Kaplan Frank u. Landschreiher F. Odennatt.
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XVII
Uri. Der Verein für Geschichte und Altertümer in
Uri hat ein Jahr reger Tätigkeit hinter sich. Der Vorstand
hat 18 Sitzungen gehalten und zweimal trat die Generalver-
sammlung zusammen — einmal war's im freundlichen Schloß-
chen a Pro, das anderemal tagte sie bei den ehrwürdigen
Burg-Ruinen der Edlen von Attinghausen.
Das wichtigste Ereignis, welches dieses Jahr brachte, ist
die am V2. Juli 190U erfolgte Eröffnung des neuen historischen
Museums. Der sehr ansprechende Bau, ausgeführt durch Hrn.
Architekt Hanauer, bietet nun den Sammlungen, des Vereins
eine zweckentsprechende Heimstätte. — Von den literarischen
Publikationen sind zu nennen das Neujahrsblatt und die an-
läßlich der Eröffnungsfeier des Museums veranstaltete Heraus-
gabe einer Festschrift.
Die historischen Sammlungen wurden durch Ankauf von
Altertümern, durch verdankenswerte Zuwendung von Ge-
schenken und Abgabe von Depositen beträchtlich vermehrt.
Die Vereinsbibliothek und das Archiv erhielten einen wert-
vollen Zuwachs, indem jener Teil der Bibliothek u. der hand-
schriftliche Nachlaß des Herrn Hauptmann Karl Leonhard
Müller sei., welcher speziell die Geschichte Uris beschlägt, dem
Vereine in verdankenswerter Weise geschenkt wurde. —
Bei Anlaß der Generalversamudung in Attinghausen hielt
Herr Typograph B. Imhof einen Vortrag: „Die Geschichte
einer Totengräberbruderschaft in Altdorf". Die Versammlung
folgte den interessanten und gediegenen Ausführungen mit ge-
spannter Aufmerksammkeit.
V.
Nekrologe der verstorbenen Mitglieder.
Naza'r H c i c h 1 i n, Notar von S ch w y z wurde
geboren am 12. Oktober 1844 als Sohn des Herrn Bezirks-
anitmanns Anton Reichlin und der Magdalena v. Heitlingen.
Nach Absolvierung der Primarschule besuchte er die Real-
klassen in Schwyz und nachher die Handelsschule in Melle
tioschidilsfrd. IM. LXI. 11
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XVIII
(Belgien). Nach einigen Jahren praktischer Tätigkeit im
Handelsfache, besonders in Straßburg, wurde er Mitglied der
Kapitalbereinigungskommi&sion des Bezirkes Schwyz und 1883
nach dem Tode des Herrn Hediger sei. wurde er als Notar
des Kreises Schwyz gewählt.
Durch peinlichen Ordnungssinn und Gewissenhaftigkeit
in Führung der Grundbücher und Protokolle, die er während
seiner 22jährigen Amtstätigkeit geschaffen hat, und durch die
strengste Verschwiegenheit in Amtsgeschäften erwarb er sich
allseitiges Zutrauen.
Herr Notar Reichlin verheiratete sich 1872 mit Elisa-
betha Imfeid, die ihm fünf Kinder schenkte, aber schon im
Jahre 1882 starb. 1883 schloß er einen zweiten Ehebund
mit Frl. Karolina Kothing, aber ebenfalls zehn Jahre später
zerriß der Tod das glückliche Familienband. Zwei Töchter
der ersten und ein Sohn zweiter Ehe trauerten am Grabe des
■
geliebten Vaters.
Herr Reichlin war ein jovialer Gesellschafter, ein liebe-
voller, besorgter Familienvater, ein Mann von offenem Charakter.
Stets war seine Hand hilfsbereit, soweit es ihm möglich war,
überall da, wo es not tat. — Er erlag wohl vorbereitet am
3. Oktober 1905 einer heftigen typhoiden Krankheit. Dem
historischen Vereine war er im Jahre 1885 an der Versamm-
lung in Schwyz beigetreten. (Bote der Ursehwciz Nr. 70.)
Auf Schloß Heidegg starb am 18. Oktober 1905 Herr
Ludwig von P f y f f c r H e i d e g g. Am 9. Oktober hatte
der unerwartet Geschiedene einen apo piek tischen Anfall er-
litten, der eine Körperhälfte vollständig lähmte und schon nach
neun Tagen starb er trotz der sorgfältigen Pflege, getröstet
mit den hl. Sakramenten. Ludwig Pfyffer war geboren den
30. September 1838 als Sohn des Franz Xaver von Pfyffer,
Major-( ;rot>ritter im 1. Schweizerregimeut in napolitänischen
Diensten, und der Louise von Traxler von Staus. Im Jahre
1854 trat der Verstorbene, vorzüglich erzogen und gebildet,
;ils Offizier in das 1. Schweizerregimeut in Neapel, quittierte
aber den Dienst wegen einer dauernden Fui.Werletzung. Nach
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Aufhebung der Militarkapitulation kehrte er in die Heimat
zurück und wurde von Herrn Ingenieur Nager, Bahningenieur
der schweizerichen Zentralbahn auf sein Bureau berufen, wo
er sich während einer Reihe von Jahren durch seine tüchtigen
Leistungen die volle Zufriedenheit seines Chefs erwarb.
Im August 1872 verheiratete er sich in Boulogne sur
Seine mit Fräulein Karoline Slidell aus New-Orleans, Tochter
des Mr. John Slidell, Senator von Louisiana und bevollmäch-
tigter Minister des südameiikanischen Staatenbundes in Paris
unter Napoleon III. Er kaufte sodann das Schlott Heidegg,
das in früheren Jahrhunderten im Besitze dieses Zweiges der
Familie Pfyffer gestanden war, zurück und erhob dasselbe
nach langjähriger Verwahrlosung durch wohldurchdachte Bauten
und stilvolle Verbesserungen nach Innen und Außen zu einer
Zierde des oberen Seetales. Mit der Bevölkerung Oellingens,
zu welcher Gemeinde das Schlott Heidegg gehört, stand der
freundliche, leutselige Schlottherr im angenehmsten Verkehre.
Als Präsident der Schulptlege Geltingens erwies er sich als
Freund der Schule, und immer war er dabei, wo es galt,
Arme zu unterstützen und Kindern eine Freude zu bereiten.
— Dem historischen Vereine war er 1867 beigetreten.
(Vaterland Nr. 2iü.)
Ludwig Falck, Banquier, wurde in St. Gallen am 30.
Oktober 1838 geboren, als der Sohn des Dr. Med. Franz. Lud-
wig Falck und der Joseline Gurti in Rapperswil. In Sl. Gallen
besuchte er die Stadtschulen sowie die katholische Kantons-
schule, und bezog dann die Universität München, wo jedoch
von den Fächern, aus denen er Vorlesungen hörte, keines
seinen Ansprüchen für unabhängige Karriere entsprach. Des-
halb trat er in ein St. Galler Handelshaus und nach kurzer
Lehrzeit fand er Anstellung in einem Manufakturengeschäft in
Triest. Kurze Zeit wirkte er auch in Paris und liett sich
1863 in St. Gallen als Vertreter eines dortigen Broderiehauses
nieder und war auch für das Haus J. J. Mayer, das nebenbei
auch Bankgeschäfte besorgte, tätig. 1866 lernte er bei einem
Besuche die Familie Friedrich Sebastian Grivellis kennen, dessen
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Tochter Karoline ihm als Gattin nach St. Gallen folgte. Eine
schwere Krankheit des Herrn F. S. Crivelli veranlagte diesen,
seinen Schwiegersohn zum Eintritt in sein Bank- und Spedi-
tionsgeschäft aufzufordern und so siedelte Herr Falck nach
Luzern über, wo er mit dem besten Erfolge für das Gedeihen
des angesehenen Hauses wirkte. Nach dem Tode seines
Schwiegervaters gründete er 1874 ein eigenes Bankgeschäft
am Schwanenplatze, und fand in Herrn Jakob Schmid-Ronca
einen fähigen und tätigen Mitarbeiter. In kurzer Zeit brachte
er durch seine unermüdliche Energie, seinen klaren Blick,
geniale Kombinationsgabe und seinen unverbrüchlichen Recht-
lichkeitssinn sein Haus zu hoher Blüte.
Ebenso stand er durch Rat und Tat bei der Gründung
von Unternehmungen, die für die Entwicklung des Verkehre
der Gentraischweiz von Bedeutung waren, zur Seite. Er nahm
Anteil an der Verwaltung der Dampfschiff sgesellschaft auf dem
Vierwaldstättersee und der Rigibahn. Die Finanzierung der
Pilatusbahn und der elektrischen Bahn Stansstad-Engelberg
sind sein Verdienst. Ihm gelang es, die Kreditanstalt in
Luzern zu consolidieren. Sein Ruf als Finanzmann war wohl
auch die Ursache, daß er zum Königlich Großbritannischen
Konsul ernannt wurde.
Für öffentliche wohltätige Unternehmungen hatte er eine
weitgeöffnete Hand, das beweisen seine großherzigen Schen-
kungen an das Kantonsspital, die Anstalt für schwachsinnige
Kinder und die Anstalt Rathausen.
Beamtungen im politischen Leben suchte und wollte er
nicht. Doch hatte er stets ein reges Interesse für das Gemein-
wohl, wie für die konservative Sache. Wie er gelebt, so starb
Falck als ein ächter Katholik am 28. Oktober 1905. Dem
historischen Vereine gehörte er seit dem Jahre 1880 an.
(Nach Vuterbm<l Nr. 2Ki.)
Jakob Snhmid, alt Oberrichter, geboren 1822 zu Schüpf-
heim, stammte aus einer angesehenen Familie in Schüpfheim.
Seine Schulbildung war eine dürftige, aber eine außerordent-
liche Veranlagung und ein rastloses Streben, sich die nötigen
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Kenntnisse zu erwerben, befähigten ihn zu den Stellungen, die
er später einnahm. In den Vierziger Jahren war er Zollein-
nehmer in Weißenbach an der Berner Grenze. Schmid, ein
strammer hochgewachsener Mann war Feldwebel im Entle-
bucher Bataillon und säuberte am Morgen des 1. April 1845
<1cn Gütsch von den Freischaaren, und beteiligte sich im
Sonderbundskriege an den Gefechten gegen die Division Ochsen-
bein. Nach 1847 erwarb er das Gasthaus zum Kreuz in
Wohlhusen und betrieb einen ausgedehnten Holzhandel. Er
wurde ins Bezirksgericht Ruswil gewählt, wo er sich als
außergewöhnlicher tüchtiger Richter bewies. So wurde er
1871 ins Obergericht berufen, was im Anfange einiges Auf-
sehen machte, aber der einstige Wirt und Holzhändler bewies
den Spöttern, daß er der hohen Stellung in hohem Maße ge-
wachsen war. Bei den Neuwahlen im Jahre 1905 lehnte er
eine Wiederwahl ab. Doch nicht lange sollte dem braven
Manne, der viel gearbeitet hatte, das otium cum dignitate
vergönnt sein. 84 Jahre alt, legte er das müde Haupt am
<). Januar 1906 zur Buhe nieder. Dem historischen Vereine
war er in Kerns im Jahre 18<(> beigetreten.
Gottfried Blunschi, von Nieder-Rohrdorf, Pfarrer, ge-
boren 20. Februar 18f>42, entstammte einer wackeren, kinder-
reichen Bauernfainilie in Langenmoos, einem Berggehöfte der
Gemeinde Rudolfstetten, Pfarrei Berikon. Der geweckte Knabe
kam zur Weiterbildung an die Bezirksschulo Bremgarten und,
da er Lust zum Studieren zeigte, brachten seine Ellern ihn
nach Einsiedeln, wo er das Gymnasium absolvierte. In Luzern
machte er beide Lyzealkurse und bestand dann in Aarau die
Maturitätsprüfung. Zum Studium der Theologie bezog Blunschi
die Universitäten Tübingen und Würzburg. Nach Abschluß
seiner Studien machte er noch den Semiuarkurs in Freiburg
(Schweiz) unter Regens Cosandey und erhielt die heiligen
Weihen von Bischof Lachat.
DerjungeGeistliche wirkte eineZeitlangalsHilfspriester, dann
mehrereJahre als Katechet in Bremgarten, bis 1881 die große Pfarr-
gemeinde Sarmenstorf ihn zu ihrem Seelsorger berief. Während
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eines Viertel jahrhunderts widmete er seine ganze Manneskraft
dahingehendsten, opferfreudigen Pastoration. In allen Zweigen
seiner Amtsführung war Pfarrer Blunsebi ein eigentliches Muster
von Pflichteifer und Amtstreue in der Jugenderziehung, auf
der Kanzel, am Krankenbett, in der Armenfürsorge. Ebenso
widmete er seine Kraft dem Erziehungs verein für arme Kinder
des Bezirks Bremgarten und dem Verein für Unterstützung
armer Irren, für welche Vereine er ein unermüdlicher Sammler
war. Für das politische Leben hatte er ein wachsames Auge,
weshalb ihn seine Pfarrei als ihren Vertreter in den Verfas-
sungsrat sandte.
Sein letztes Werk war die Renovation der Pfarrkirche
Sarmenstorf. Der weite lichte Renaissance-Bau ist ein herr-
liches Denkmal an den allzufrüh verstorbenen Pfarrer. Schon
seit längerer Zeit hatte Pfarrer Blunschi mit einem Nerven-
leiden zu kämpfen, das immer bedrohlicher wurde und ihn
schließlich zur Resignation nötigte. Bei seinen Verwandten in
Rudolfstetten fand er liebevolle Aufnahme. Doch seine Tage
waren gezählt. Sein Leiden verschlimmerte sich und nahm
ein unerwartet schnelles Ende am 28. März 1906. Sein sterb-
liche Hülle ruht vor der prächtig renovierten Kirche von Beri-
kon, wo der Verstorbene das heilige Sakrament der Taufe und
die erste heil. Kommunion empfangen hatte. (Vaterland 78.)
Dagobert Kaiser, Architekt in Zug. Geboren am
22. März 1847, f 9. Februar 1906. Mit ihm schied eine
charakteristische Erscheinung, die in ihrer fast typisch zu
nennenden Eigenart aufgefaßt sein will, um sie richtig wür-
digen zu können, aus dem Leben: ein zu Stadt und Land
über die Gemarken des kleinen Kantons Zug hinaus wohl und
gut bekannter Bauleiter und Baumeister. Dagobert Keiser ge-
noß verdientes Ansehen in den Kreisen derer, so da berufen
sind, mit Winkelmaß und Zirkel, Stift und Feder zu hantieren
und — ausgerüstet mit kunstverständlichem Blicke, äthetischem
Empfinden, pietätsvollem Verständnisse für Bauformen früherer
Zeiten und tüchtigem technischen Wissen nnd Können — bei
der Hand zu sein, wenn es gilt, ein neues Bauwerk zu
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erstellen oder ein bestehendes nicht blos zweckmäßig, sondern
auch so umzubauen, daß die alten Baufonnen korrekt neuer-
dings zur Geltung kommen, so zwar, daß alte und neue Bau-
teile harmonisch zusammen wirkten.
Entsprossen einem der ältesten Zuger Geschlechte, auf-
gewachsen in den konservativen Traditionen der Familie, wie
sie vom Vater (Stadtarzt Dr. Kaiser-Muos) hochgehalten waren
und auch in seinen Kindern fortlebten, besuchte Dagob. Keiser
die Schulen seiner Vaterstadt und trat dann, nach Absolvierung
des Gymnasiums, als erster Zuger Schüler an das Polytech-
nikum in Zürich, um sich als Architekt auszubilden. Nach
den Lehrjahren folgten Wanderjahre. Der junge diplomierte
Zuger arbeitete zunächst mehrere Jahre auf verschiedenen Bau-
bureaus in der Schweiz, um sich dann 1875 dauernd zur Be-
rufsausübung in Zug niederzulassen.
Aus der Zeit, da Dagob. Keiser als Bauschüler in Zürich
studierte, datiert ein von ihm erbrachter Nachweis über seine
Kenntnisse des gotischen Baustyles und der Vertrautheit mit
dessen charakterischer Eigenart. Damals (1866) handelte es
sich bekanntlich um die Restauration der Kirche St. Oswald
in Zug; ein tätiger Förderer, so recht eigentlich eine Trieb-
feder des Ganzen, war Professor Albert Keiser (f 1885.)
Er veranlaßte seinen jüngeren Bruder Dagobert zur Ausarbei-
tung von Plänen über eine würdige, stylgerechte Renovation
des Gotteshauses im Innern. Diese nach den Ideen von
Professor Albert Keiser ausgeführten Zeichnungen bildeten die
Grundlage, auf welcher weiter verhandelt un<l endlich der
Plan ausgeführt wurde.
Wo es auch seither galt, ein Stück des vom Zahne der
Zeit benagten alten Zug zu erhalten, architektonisch wie orno-
raental ungefähr so wieder herzustellen, wie das Bauwerk
ursprünglich aussah, da war Dagobert Keiser dabei und zwar
mit wohltuender Wärme und Hingabe, entweder blos pietät-
voll, verständig belehrend, oder ratend, oder aber selbst aus-
führend. Manch ein altehrwürdiges Bauobjekt in Zug würde
nicht so korrekt restauriert aus moderner Umgebung sich
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herausheben und von Kennern so gebührend anerkannt werden
können, wie es geschieht und auch zumeist geschehen kann,
wenn nicht Architekt Keiser im richtigen Augenblicke, sein ge-
wichtiges, sachlich wohl begründetes Wort dafür eingelegt hätte.
Er war nicht blos ein gründlich gebildeter Architekt,
zuverlässig in Devisierung und Ausführung, der das Zutrauen
der Hauenden durchweg redlich verdiente, sondern auch ein
feinfühlender Kenner der verschiedenen Bauarten, wie sie
unter den Namen Gothik, Renaissanse. etc. bekannt sind.
Viele, wohl der größere Teil der in den letzten :>0 Jahren in
Zug und Umgebung entstandenen öffentlichen, wie privaten
Profanbauten hat Architekt Dagobert Keiser als Bauleiter er-
stellt, teilweise auch als Baumeister selbst aufgeführt, wobei
ihn in den letzten Jahren zwei, technisch gut gebildete Söhne
wirksam unterstützten, so namentlich auch bei der letzten
bedeutenderen architektonischen Leistung, die zugleich beredtes
Zeugnis dafür gibt, wie trefflich ihm Wiederherstellung aller
Baudcnkmale eigen war, bei der Restauration des Schlosses
St. Andreas bei Cham.
Im öffentlichen Leben — als Architekt stand er so wie
so immer mitten drin, denn wer am Wege baut, hat viele
Meister, bezw. Kritiker — trat Dagobert Keiser sonst weniger
hervor, auch politisch nicht. Von Hause aus konservativ ge-
richtet, später freisinnigen Anschauungen zugetan, ist es eben
nicht leicht, ihn politisch richtig einzuschätzen; denn seine charak-
teristische Eigenart gestattet nicht, ihn als ausschließlich der libe-
ralen Parteieinrichtung durch Dick und Dünn folgend zu
bezeichnen. Seine freie Meinung, gerne mit sarkastischen
Bemerkungen versehen, verstund er allezeit zu wahren.
Ungemein regsam erwies Dagobert Keiser sich auf ver-
kehrspolitischem Gebiete, sooft als es galt, für Zug bessere
Bahnverbindung zu bekommen und die Dampfschiffahrt auf
dem Zugersee zu erhalten. Als Vizepräsident letzterer Gesell-
schaft lag auf ihm so ziemlich die Hauptlast des Unternehmens.
Ebenfalls zu Danke verpflichtet ist ihm die Stadtgemeinde
Zug dafür, daß er Jahrzehnte lang sich bereit linden ließ, als
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Mitglied der städt. Baukommission seine reichen Kenntnisse in
den Dienst der Allgemeinheit zu stellen; auch als mehrjähriges
Mitglied der Stadtschulkommission war er tätig; diese Charge
wird ihm bedeutend weniger als erstere behagt haben.
Daß Architekt Dagobert Keiser, der mit Vorliebe auf
historisch archäologischem Gebiete sich bewegte, gleich bei
Beginn seiner beruflichen Tätigkeit in Zug (1875) dem histo-
rischen Vereine beitrat, auch nie fehlte, wenn er in Zug tagte,
ist eine fast selbstverständliche Tatsache. Zum bezügl. Ent-
schlüsse bedurfte es nicht einmal des Beispiels seines Vaters,
der sich eifrig und auch aktiv durch eine Arbeit im Geschichts-
freunde (Bd. 29) auf historischem Gebiete betätigte. Auch
vier — seiner ihm im Tode vorangegangenen — Brüder:
Kantonsarzt Dr. August, Professor Albert Keiser (der im Bd.
^4r eine Arbeit veröffentlichte), Major Karl und Stadl-Rat
Theodor Keiser waren Angehörige unseres Vereines. (A. W.)
Seminarlehrer Albert Achermann von Richental
wurde geboren in der Gemeinde Ettiswil am 25. August 1873.
Die Primarschulen besuchte er in Sursee und Luzern und
trat im Herbste 1888 ins Lehrerseminar zu Hitzkirch, mußte
aber schon im Januar 1802 als Stellvertreter eine Schule in
Reußbühl übernehmen. Im Spätsommsr 1892 bestand er die
Kom}ietenzprüfung in allen Fächern mit erster Note. Im
Herbste 1894 verließ Achermann für kurze Zeit den Lehrer-
stand um an der Universität Freiburg (Schweiz) Philologie
und Geschichte, seine Lieblingsfächer, zu studieren, und er-
warb sich im Jahre 1897 das Lizenziat der Philologie zur
Doktorwürde. Für die Doktordissertation hatte er sich als
Thema ausersehen die Geschichte der Volksschule im Kanton
Luzern, und durchwanderte nun den Kanton Luzern, um in
Pfarr- und Gemeindearchiven das Material für seine Lebens-
arbeit zu sammeln. Im Herbste 1897 wählte ihn der h. Re-
gierungsrat /um Lehrer für französische und deutsche Sprache
und Geschichte am Lehrerseminar in Hitzkirch. Zugleich
wurde ihm die Konviktsverwaltung des Seminars über-
tragen. Am 25. August 1902 vermählte er zieh mit Fräulein
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Marie Lang, einer Tochter des Dr. Med. Lang sei., welche
ihm zwei Knaben schenkte. Er hatte in ihr eine treue und
besorgte Lebensgefährtin gefunden, die besonders in kranken
Tagen mit staunenswerter Aufopferung an seiner Seite stand.
Seit Januar 1906 klagte der Verewigte über eine gewisse
Müdigkeit, die er aber mit eiserner Energie überwand. Da
warf am '60. März ein heftiger Lungenkatarrh ihn aufs Kranken-
lager. Dazu gesellte sich ein Rheumatismus acutus, begleitet
von einer Herzentzündung und am 9. April erlag der schein-
bar so rüstige Mann in der Blüte der Jahre seinen Leiden.
Was Achermann für die Schule getan, läßt sich nicht
mit kurzen Worten sagen. Er war eben ein ebenso pflicht-
eifriger als tüchtiger Lehrer. Selber für seinen Beruf begeistert,
wußte er auch die Zöglinge für ihren schönen Beruf zu be-
geistern, er war ein idealer Lehrer. Mit Tränen in den Augen
sagte Herr Seminardirektor Kunz, der am Tage von Acher-
manns Beerdigung selber krank im Bette lag, zu einem be-
suchenden Mitgliede des Erziehungsrates: „Das Seminar hat
viel, sehr viel verloren."
Aber auch sonst hat er für die Lehrerbildung u. Schule
viel geleistet. Er war ein tätiges und tüchtiges Vorstands-
mitglied des katholischen Lehrer- und Schulmännervereins u.
Mitglied der Redaktionskommission der Pädagogischen Blätter.
Er war ein eifriges Mitglied der kantonalan Lehrerkonferenz.
Achermann hat für das Lehrerseminar nicht nur als Lehrer
große Verdienste, sondern auch in anderer Beziehung. Wenn
in den letzten Jahren die als Seminar dienende Kommende
im besten Sinne sich modernisierte, wenn ein prächtiger Stu-
diensaal, neue Lehrzimmer für Physik u. Chemie, ein Zeichen-
saal, Uebungszimmer für Musik, wenn eine flotte electrische
Beleuchtung aller Räume zu Stande kam, so gebührt sicher
auch ein schöner Teil des Verdienstes Herrn Achermann.
Mit ihm ist ein treuer Sohn der katholischon Kirche, ein
besorgter Gatte und Vater, ein ausgezeichneter Lehrer, ein
aufrichtiger Arbeiter um das öffentliche Wohl, ein aufrichtiger
Freund ins Grab gestiegen.
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Achermann ist im Jahre 1896 in den historischen Verein
eingetreten. Leider konnte er das schöne Werk einer Schul-
geschichte des Kantons Luzern, die nach seiner Intention im
Geschichtsfreund hätte erscheinen sollen, nicht vollenden. Möge
bald sich eine berufene Hand linden, welche das bedeutende,
auf der Kanzlei des Erziehungsrates aufbewahrte Material
sichtet, ordnet u. ergänzt u. Achermanns Arbeit zu Ende führt.
(Nach Vaterland NTi\ 83. 86. 87.)
Am hohen Donnerstag abend, i'2. April 1906, starb in
Baar Herr alt-Kantonsrat Johann Philipp Keyen-
berg-Wi dm er, Besitzer der dortigen Kartonfabrik und der
Villa Keyenberg in Sachsein. Geboren den 15. März 1825
trat er schon frühzeitig in das Geschäft seines Vaters. Er
übernahm später dasselbe auf eigene Rechnung und erhob es
unter treuer Mitwirkung seiner intelligenten Gattin durch seltene
Geschäftstüchtigkeit und Arbeitsamkeit zu hoher Blüte. Nach-
dem er zu größerem Vermögen gekommen war. vergaß er
auch die notleidenden und dürftigen Mitmenschen nicht. Seine
Wohltätigkeit, wie seine Gastfreundschaft war auch in weiteren
Kreisen bekannt.
In politischer Hinsicht huldigte Keyenberg früher libe-
ralen Anschauungen; allein die Verhältnisse brachten es mit
sich, daß er sich immer mehr der conservativen Richtung
anschloß und in den lebhaften Tagen der Siebenziger u. Acht-
ziger Jahre auch an der Parteiführung lebhaften Anteil nahm.
Das Volk liebte und achtete den feurigen u. geweckten Hau-
degen und wählte ihn zum Gemeindesäckelmeiste- , damals
eines der ehren vollsten Ämter. Er gehörte ferner dem Großen
Rate und während mehreren Amtsdauern auch dem Kantons-
rate an. Ohne einen engbegrenzten Standpunkt einzunehmen,
wünschte er einen umsichtigen und sparsamen Staatshaushalt.
Johann Keyenberg hinterließ bei allen, welche mit ihm ver-
kehrten, ein liebevolles Andenken. Dem historischen Vereine
war Keyenberg im Jahre 1887 beigetreten. (Zuger Xacur.)
Franz Britschgi, alt-Regierungs rat , war der
Sohn des Landammanns Ignaz Britschgi in Kerns, der im
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Jahre 1840 als allgemein geachteter Volksmann im besten
Mannesalter starb, Nur kurze Zeit war es dem Sohne
Franz vergönnt, den Studien obzuliegen. Ende der Fünf-
ziger Jahre heiratete Britschgi eine Tochter von Regierungs-
rat Götschi in Sachsein, wohin er nun übersiedelte und
an der Seite seiner treubesorgten Gattin 47 glückliche Jahre
verlebte. Der alte Huf des Gasthauses wurde dank der
Tüchtigkeit und der unermüdlichen Arbeitskraft des neuen
Besitzers nicht nur erhalten, sondern auch durch Unterstützung
herangewachsener Söhne und Töchter in weiteste Kreise ge-
tragen.
1870 wählte die Gemeinde Sachsein ihn in den Gemeinde-
rat, dem er bis zu seinem Tode als eines der tätigsten und
verdientesten Mitglieder angehörte. Im Kantonrate saL> der
Verblichene 31 Jahre lang und wurde 1890 mit der Würde
des Präsidiums beehrt. Auch in den untern kantonalen Ge-
richten und später im Obergerichte wirkte er als einsichtsvoller
gewissenhafter Berater, bis er 188'2 in die Regierung eintrat,
wo er mit Sachkenntnis und Hingebung das Departement der
Staats wir tschaft verwaltete. Selbst als praktischer Landwirt
tätig suchte er die Interessen des Bauernstandes zu fördern.
Nach zwei Jahren trat Britschgi freiwillig aus der Regierung
zurück, um sich im vorgerückten Alter ganz der Familie und
dem Geschäfte zu widmen.
Überall in den Beamtungen, wie im Militär, wo er zum
Major avanciert war, zeichnete Britschgi sich aus durch uner-
müdliche Schaffenskraft und Energie, durch Gewissenhaftigkeit
und Pünktlichkeit. Hast und Ruhe kannte er nicht. Das
mochte aber auch Schuld sein, dal.i sich während des abge-
laufenen Winters Spuren geistiger und körperlicher Überan-
strengung zeigten. Schließlich versank der sonst so Freund-
liche in tiefe Melancholie, die ihm auch ein tragisches Ende
bereitete.
In den fünförtigen Verein war Britschgi im Jahre 1896'
eingetreten. (Vaterland Nr i>i.
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IXXX
Josef Seiler, ait-Regierungsrat, geboren 1832 in
Sarnen war der Sohn des Landesvenner Alois Seiler und der
Therese Imfeid. Seine Bildung verdankte er der Klosterschule
in Engelberg. Im Übrigen war er Autodidakt. Mit seiner
geistigen Beschäftigung und seiner Willensenergie fand er sich
schnell in allen Lagen des Lebens zurecht. Er zeigte einen
reichen Sinn für die Kunst, war ein tüchtiger Zeichner und
handhabte mit Geschick den Malerpinsel.
Noch in jungen Jahren trat Seiler in .öffentliche Stel-
lungen ein, und wurde schon im zwanzigsten Jahre zum Ge-
meindeschreiber gewählt, welche Stelle er etwa vierzig Jahre
lang versah. 1858 wurde er in den Land- und Gemeinderat
gewählt und trat 1867 in den Kantonsrat ein, den er in den
Jahren 1883 und 1901 präsidierte. 1873 erfolgte seine Wahl
als Staatsanwalt, welches Amt er 29 Jahre lang bekleidete.
1888—1890 war er Regierungsrat und versah während dieser
Zeit die Stelle eines Polizeidirektors, und erwarb sich in dieser
Stellung große Verdienste, indem er mit rücksichtsloser Strenge
gegen das in Obwalden blühende Bettler- und Stromertum
vorging und das Land glücklich von dieser Plage befreite.
Eine Reihe von Jahren war er Präsident u. Rechnungsführer
der Freiteiler-Korporation in Sarnen und saß vom Jahre 1858
bis zu seinem Tode, also volle 48 Jahre, im Einwohner- und
Burgergemeinderat von Samen.
Als tüchtiger Zeichner und gewandter Architekt zeichnete
er in der Stellung als Regierungsrat eine Reihe von Plänen
und führte sie auch teilweise aus. Etwa zehn Jahre lang
erteilte er den Zeichenunterricht an der Kantonsschule in
Sarnen. Er betrieb ein Gasthaus und erweiterte dasselbe zu
einer in weiten Kreisen bestbekannten Fremdenpension. An-
fangs der Sechziger Jahre begann er den Beruf eines Rechts-
anwaltes auszuüben u. obwohl nicht studierter Jurist arbeitete
er sich mit seiner angebornen Energie rasch in das juristische
Feld hinein nnd ward ein tüchtiger und zugleich ein durch
seine glänzenden Plaidoier gefürchtetcr Advokat. Seiler war
auch ein großer Freund des Schieß- u. Militärwesens, war bei der
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Grenzbesetzung im Winter 1856/57 ein strammer Schützen-
offizier, avancierte zum Hauptmann im Auszug, n. zum Major
in der Landwehr u. bekleidete von 1850 an mehrere Jahre die Stelle
einesMilitärdirektors u. später eines kantonalen Kriegskommissärs.
Seiler hatte sich im Jahre 1858 mit Fräulein Theresia
Spichtig von Sachsein verehelicht. Aus dieser Ehe gingen
drei Söhne, die sämtlich in öffentlichen Stellungen tätig sind,
und zwei Töchter hervor.
Ein leutseliges, menschenfreundliches Wesen war Herrn
Seiler in hohem Grade eigen. Haß und Feindschaft kannte
er nicht. Er war auch kein leidenschaftlicher Politiker, stand
aber treu zu seinen katholisch-konservativen Grundsätzen und
noch am Katholikentage in Luzern nahm er mit Aufbietung
aller Energie Teil, obschon seine körperliche Kraft gebrochen
war. Denn schon im Jahre 1JS95 hatte ihn ein schweres
Leiden befallen, von dem er sich zwar einigermaßen erholte,
das aber nie ganz wich, und seine letzten Lebensjahre schwer
trübte. De»! langen und schweren Leiden erlag der Verewigte
am 23. April li)0b. Dem historischen Verrin war er im Jahre
1S% an der Versammlung in Sachsein beigetreten.
Xaver von Weber. Kanzleisekretär, wurde ge-
boren den 21. Januar 1844 zu Schwyz als der Sohn des Hrn.
Hauptmanns Franz Xaver von Weber und der Xanette von
Zay. und folgte auf den Mutterarmen seinem Vater, dem
neapolitanischen Offizier, ins fröhliche u. ernste Trappenleben.
Seine Studien machte er im Kollegium zu Schwyz. in Feld-
kirch und in Melle, und bildete sich praktisch im kaufmän-
nischen Fache aus bei der Hank de Commerce in Genf. Im
Jahre 1^5 wählte der Kant«>nsrat ihn zum Kanzleisekretär
des Kantons Schwyz und seit ISSb versah er zugleich das
Amt eines Fiuanzsekretärs. Treu und zuverlässig waltete er
stets seines Amtes. Neben den Berufsarbeiten war die Ge-
schichte seine liebste Unterhaltung, namentlich war er ein
eitriger Sammler von militärischen Schritten. Akten und alten
Erinnerungen. Dem historischen Verein war er 1875 an der
Versai unilung in Schwyz beigetreten. Das ist der einfache
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Lebensgang eines stillen und bescheidenen, nur der Arbeit
lebenden Mannes. Kein Schatten irgendwelcher Art weder im:
Familien-, Beamten-, noch im gesellschaftlichen Leben ist je
auf ihn gefallen. Er hatte keinen Feind; wer ihn kannte,
liebte ihn. Hie und da nur in geselligem Freundeskreise
sprudelte sein unverwüstlicher, aber immer in streng-schlichten
Grenzen bleibender Humor.
Xaver von Weber starb nach langer, schwerer Krank-
heit, wohl versehen mit den Tröstungen der Religion am 30.
Mai 190b*. (Bote der Ursehwciz Nr. 43.)
Dr. Kaspar Mauritz Widmer, Pfarrer in Baar,
geboren zu Baar, den 15. März 1835, erhielt im Eltemhause
eine solide und strenge Erziehung. Die Primarschule ab-
solvierte er in Baar, erhielt dann Lateinunterricht durch die
Kapläne Zumbühl und Reidhaar, vollendete seine Gymnasial-
und Lyzealstudien in Einsiedeln, bezog im Oktober 1855 das
Kollegium Germanicum in Rom, wo er er sich eine tüchtige
philosophische u. theologische Bildung holte, brachte am 1.8. Juni
-J859 am Grabe des Apostelfürsten das erste heilige Meßopfer
dar. und wurde am 31. Juli 1860 zum Doctor theologia? pro-
moviert.
Widmer übernahm zuerst eine Professur am Kollegium
St. Michael in PYeiburg u. wirkte hier sechs Jahre lang geachtet
u. geliebt von Kollegen u. Schülern. Am 6. Mai 1866 wurde
er zum Pfarrer in Baar erwählt und nun war die Gemeinde
Baar 40 Jahre lang Zeuge seines Lebens und seines Wirkens.
Im Jahre 1867 führte er die Maiandacht, 1872 das Gebetsapo-
stolat ein, bezog 1873 den neuen Pfarrhof, ließ 1872 die St.
Annakapelle, 1871 die Kapelle in Inwil geschmackvoll restau-
rieren, war 1875 Mitbegründer der Privatwaisenanstalt in
Rosental, gründete 1888 den Jünglingsverein, den: er ein
eigenes Heini, das Konkordiaheini schuf. 1885 beging die
Pfarrgemeinde die Millenariumsfeier der Pfarrkirche, welche
durch ihn als Leiter eine dem Stile entsprechende Restau-
ration erhielt.
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Kammerer Wid mer war eine scharf ausgeprägte Persönlich-
keit, die in unentwegter Arbeit u. treuer Pflichterfüllung ihr Leben
hinopferte. Vorliebe zum Alten war ein hervorstechender Zug in
seinem Leben, nicht daß er die Neuzeit tadelte des Fortschrittes
u. ihrer Errungenschaften wegen, aber ihm behagte das Hastige,
Unsolide unserer Zeit nicht u. veranlaßte ihn oft zu herbem Tadel.
Der wachsenden Genulisucht entgegen zeichnete er sich aus durch
Einfachheit und unermüdliche Arbeitsamkeit, aber so mußte es
hommen, daß er in seiner Pfarrgemeinde, einem hervorragenden
Fabrikorte, auch oft angefeindet wurde. Pfarrer Widmer. den
seine Kapitelsbrüder 1867 zum Sextar u. 1896 zum Kämmerer
des Kapitels Zug ernannt hatten, starb am 29. Juli 1906
Einer historischen Arbeit sei hier noch gedacht. Pfarrer
Widmer verfaßte in zwanzigjähriger Arbeit den Stammbaum der
Geschlechter von Paar. Dem histor. Verein gehörte er seit dem
Jahre 1888 an. (Zuger Nachrichten Nr. löd- MVj
Josef M. Gamenzind wurde geboren im Jahre 1828
als Sohn einer schlichten Bauernfamilie, besuchte die Schulen
in Gersau und zog 18-10 an das Lehrerseminar in St. Urban,
inusste jedoch infolge Aufhebung des Klosters die Ausbildung
zum Lehrerberufc unterbrechen. Im Jahre 1848 wurde er
von seiner Heimatgemeinde zum Lehrer und Organisten ge-
wählt bei einem Gehalte von 2341/«. Fr. Gamenzind war ein
vorzüglicher Lehrer, der seine Schüler nicht nur in den ge-
wöhnlichsten Schulfächern mächtig förderte, sondern auch mit
Liebe den Religionsunterricht erteilte und jeweilen am Sams-
tag Nachmittag ihnen das Evangelium des folgenden Sonntages
erläuterte. 1861 berief ihn das Volk an die Stelle des Land-
schreibers und er leistete in dieser Stellung dem Bezirke Gersau
die besten Dienste, und füllte 23 Jahre lang sein arbeitsreiches
Amt in gewisserhafter Weise aus. Am Schlüsse dieser Amts-
dauer bot er eine Broschüre: „Rückblick über das Bezirks-
und Gemeindewesen von Gersau", eine historisch und statis-
tisch sehr gehaltvolle Schrift. 1872 vertrat er Gersau im
Kantonsrate und wirkte als Verfassungsrat bei den Revisionen
in den Jahren 1876 bis 1898. Im letzten Jahre schied er aus
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XXXIII
dem Kantonsrate und legte zugleich das Amt eines Kantons-
richters, das er 6 Jahre lang bekleidete. Herr Landschreiber
Camenzind war im ganzen Kanton als kernkonservativer Mann
bekannt, dessen politische Überzeugung auf religiös-kirchlicher
Gesinnung beruhte. Wegen seines geraden Charakters und
seiner persönlichen Eigenschaften war er auch bei politischen
Gegnern in hoher Achtung. Camenzind erlitt einen Schlaganfall
und seither bot ihm das Leben wenig Freude mehr und mit
Sehnsucht erwartete er den Erlöser von langen Leiden. Er
starb am 28. August 1906. Dem historischen Vereine war er
1900 beigetreten.
Teil-Bibliographie
umfassend
I. die Teilsage vor und außer Schiller
(15.— 20. Jahrhundert)
sowie
IL Schillers Teil-Dichtung
(1804—1906)
Von
Dr. Franz Heinemann
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Inhalt.
Seite
Einleitung. Bibliographische Übersicht 3 — 6
Erster Teil: Tellsage vor und ausser Schiller:
I. Mythologische Deutungen der Teilsagen 7 — 9
II. Der internationale Teil 10—14
III. Der interkantonale Teil 14
IV. Der Urner Teil: 15—95 resp. 188
A. Geschichtliche Abteilung:
a. Entstehung und Ausbildung dieser Sage. —
Ihre Quellen (chronologische Folge). 15 — 25
(Ergänzungen S. 102—103.)
b. Teilfrage. Geschiente der Teil-Kritik und die
Literatur d. Tellstreiles von 1500— 1906. 26—54 resp. 62
I Ergänzungen S. 02.)
c. Das Hülli. Die 3 Quellen 54—55
d. Die 3 Teilen 55-56
e. Teils Tod 57
f. Teil-Patriotismus. Teils patriot. Nachleben im Volke 57—59
g. Die Tells-Kapellen, Telldenkmäler u. Gedenkstätten 59—62
B. Poetisch-literarische Abteilung:
a. Epische und lyrische Poesie. Die Tellenlieder 63—72
b. Dramatische Poesie (Tellcnspiele, Volkstheater) 73-83
c. Novellistische Bearbeitungen und Prosa-Erzählungen
der Tellgeschichte. (Ergänzungen S. 142) 84—93
d. W. Teil und die Musik 93-94
e. W. Teil und die bildende Kunst 94—95
Zweiter Teil: Schillers Wilhelm Teil: 97—187
I. Inspiration, Thema und Ausführung: 97 — 116
1. Erste Anregung, Quellen und Entstehung
a. Anregung durch Goethes Plan eines Teil-
Epos und durch Andere 97—100
b. Schillers Quellen, benützte Vorlagen und Hülfs-
mittel 100—106
a a. Dramatische Quellen 100—102
b b. Geschichtsquellen 102—103
c. Ergebnisse der literar- kritischen Forschung
über Schillers Quellen 103—106
2. Der Dichter an der Arbeit. Fortgang u. Abschluss 105—111
3. Die Originalhandschrift und die Textkritik 111-115
II. Schillers Teil in der Druckgeschichte und
Weltliteratur. Übersetzung e n. (Ergänzungen
S. 167-168) 116-133
1. Früheste Drucklegung (1804) u. deutsehe Druck-
ausgaben bis 1900 116—124
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Seite:
a. Cotta-Ausgaben (Ergänzungen S. 147—153) 116—120
b. Früheste Nachdrucke. Weitere Ausgaben
deutscher Verlagsfirmen (von 1805—1905)
[Ergänzungen S. 147-1531 120-134
2. Übersetzungen 1805—1905: Französisch, Häto-
Komanisch, Italienisch. Englisch, Armenisch,
Dänisch, Neugriechisch. Hebräisch, Holländisch,
Illyrisch, Russisch, Schwedisch, Slovenisch,
Spanisch, Türkisch, Ungarisch-kroatisch. — Steno-
graphisch 124—132
III. Die literarische Beurteilung 133—142
1. Die ersten Rccensionen (1804—15) 133
2. Literar-kritisehe Kommentare und stoffgeschicht-
liche Untersuchungen 134—142
(Ergänzungen S. 153 — 156)
IV. Travestien, Nachdichtungen nnd poetische
Bearbeitungen 142 — 147
(Ergänzungen S. 84—93)
V. Schillers Teil und die Schule 147-156
1. Deutsche Schulausgaben 147 — 151
2. Ausgaben als Mittel für den fremden Sprach-
unterricht (Ergänzungen S. 124—132) 152 — 153
3. Mcthodiscne Schulschriften und Hilfsmittel 153—157
a. Kommentare und Textinterpretationen 153—156
(Ergänzungen S. 13'i— 142)
b. Kartograph. Hilfsmittel 156
VI. Schillers Teil u. das Theater (und die Gensur) 157-168
1. Besprechungen von ersten Aufführungen
a. in Deutschland und Oesterreich (Kunstbühne) 157—159
b. in der Schweiz (Volkstheater) 159 — 164
2. Bühnenbearbeitungen. Hegie und Figurinen 164—167
3. Censur 167—168
VII. Schillers Teil in der Musikgeschichte 168
a. Kompositionen zu Schillers Teil 168—172
b. Kompositionen ausser Schillers Teil z. Teil aber
durch ihn beeinflußt 172—176
aa. Opern (Hossini) 172—177
bb. Chorgesänge, Kantaten, Orchester- und Kam-
mer Musik 175—176
VIII. Schillers Teil und die bildende Kunst 176-180
IX. Bedeutung von Schillers Teil für dasNatur-
gefühl, den Alpinismus und die Touristik 180—181
X. Schillers Teil und der Dank der Schweiz
(Schiller- Teil-Feiern, Jubiläums-Ausstellungen etc.) 181—188
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Nachträge zum I. Teil:
Hey wood, James. Ancient legend of an early skilful archer; with an
account of the origin of the independence of tue forest cantons of
Svitzcrland. Norwick 1868 (Stadbibl. Zürich). (Ergänz, zu S. 12 u. 41)
Stern AJfred: Ueber den Namen Teil. „Neue Zürcher Zeitung" 1906,
Nr. 255 vom 14. Sept. (Feuilleton) [Neuester frappanter Nachweis
über die sprachliche Uebereinstimmung von Teil („Tall") mit Tokko
in der Bedeutung „albern" u. somit sprachliche Ueberbrückung der
nordischen Tokko-(Tell-)Sage mit der schweizerischen des „Wei-
ßen Buches.") Erweiterte Fassung dieser Studie im „Anzeiger für
Schweizer Geschichte" Jahrg. 1906 Nr. 4. (Ergänz, z. S. 13, 14 u.54.)
Dora d'Istri a : Die deutsche Schweiz und die Besteigung des Mönchs.
II. Bd. Zürich 1858, S. 171—200: Teils Kapelle u.die Befreier. [Zum
Teil neue Gesichtspunkte in der Geschichte. Darstellung und Auf-
fassung des Teilstreites.] (Ergänzung zu unserer S. 37.)
Muralt, de, E. Nouvelles «Hudes sur l'histoirc de Guillaumc Teil. Frag-
ment d'une Conference publique. „La familie. Journal pour tous".
Lausanne, annee 12ieme 1871. S. 97-102. (Bürgerbibl.Luz.) (E.z.S.42.)
Vetter, Ferd. Die Tellengeschichte u. der Schweizerpatrotismus. „Cen-
tralblatt des Neu-Zotinger-Vereins.tt Zofingen 1879, Jahrg. 19 S. 285
— 304. [Kritische Untersuchung über die Teilfrage und ihre Ge-
schichte.] (Ergänzung zu unserer S. 45.)
Schollenberger J. Geschichte der Schweiz. Politik. Frauenfeld 1906.
I. Bd. S. 85—97: „Das Rüth u. der Teil." LThese: „Das Rüth u. der
Teil sind geschichtlich" .] [ Versuch der Beweisführung. Schlußfolge:
„Wiederaufnahme in die Geschichtsbücher!"] (Ergänz, zu S. 53.)
Nachträge zum IL Teil:
„Geschichtslügen", Eine Wiederlegung landläuf. Entstellungen auf
dem Gebiete der Geschichte. Aufs Neue bearb. von drei Freunden
der Wahrheit. 3. Aufl. Paderborn 1885. Darin : Geschichtslügen in
Schillers Dramen : Der WilhelmTcll. S.393-396.(Erg.z.S.47,105u.l37.)
Schmieden Alfred. Die bühnengerechten Einrichtungen der Schiller-
schenDramen für das königliche National-Theater zu Berlin. I.Teil:
Wilh.Tcll. Berlin, Egon Fleischel u. Co. 1906. 121 S.8. (E.z.S.167.)
Corrigenda:
S. 23 lies : Thevct Andre.
S. 36 „ law (statt Caw)
S. 27 „ Moreri Louis: Legrand
dictionnaire hist. Edition 1759.
S. 36 lies: recherches.
S. 43 „ Vigute Ariste.
S. 46 lies: (Dändlicker) 1. Aullage.
I. Bd. 346-369.
S.48 , Wlislocki H. v.
S. 81 „ 2. Heft.
S. 91 „ overo il.
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Einleitung.
i)as Bestreben, meiner im Jahre 1902 erschienenen und
von der Kritik überaus freundlich aufgenommenen „Tcll-
Iconographie" eine Teil-Bibliographie zur Seile zu stellen, hat
durch das Jubiläumsjahr I9(U ö der Schiller-Teil- Jahrhundert-
feiereine erhöhte Berechtigung und eine ganz besondere Be-
deutung erhalten.
Vorerst sei hervorgehoben, daß mit dem Abschluß des
Jahrhunderts der richtige Augenblick für die uns immer
noch fehlende „Tell-Bil)liographieu gekommen schien, indem
auch die wissenschaftliche Teil frage das Stadium der (Jährling
und Unentschiedenheit nunmehr zurückgelegt haben dürfte. Wie
schon die /lell-Iconographie \ will auch diese „Bibliographie"
in den Tellstreit keine neue Lanze bringen; es galt lediglich
das Pro und Contra in diesem geschichtlichen Ringen aufzu-
zeichnen, wie etwa ein Kampfrichter die Punkte der Gegner
markiert. Gleichwohl dürfte auch hier, wie vorher durch die
..lconographie-% die Tellfrage eine gewisse Forderung erfahren,
wie denn eine solche objektive Zusainmentragung von Be-
kanntem und Unbekanntem und von Vergessenem stets neue
Lichter aufsetzt und interessante Gesichtspunkte erschließt.
Nachgerade klangvoll und beredt aber wird diese scheinbar
dürre und trockene und fast endlose Reihe von Büchertiteln
für jeden, der zwischen diesen /eilen zu lesen versteht. Ganz
besonders dürfte dies vom nicht weniger aktuellen 2. Teile
(..Mliicl.l^r.l. Bd. LXI. 1
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4
gelten, der es unternimmt, das erste Jahrhundert von
Schillers Wilhelm-Teil im Lichte der Bibliographie
zu schildern.
Nachdem die Schiller- und- Schiller-Tell-Feiern und Jahr-
hundertfeste verrauscht, will uns diese Bibliographie, anmuten
wie ein Echo, das aus dem deutschen und internationalen
Blätterwalde der Literatur und ihrer Wissenschaft von einem
Jahrhundert zum, andern herüberhalH. Das ist des Dichters
schönster Lorberkranz, den Schiller sich träumen konnte : eine
solche Sammellese und wissenschaftliche Ernte seiner dichterischen
Saat und ihrer Blüte und hundertfältigen Frucht. Hier wäre
einmal das Motto : „Habent sua fata libelli" in seinem freund-
lichen Sinne am Platze! Hat doch Schillers Wilhelm-Teil im
Jahre 1804 als ein vereinzelter Buchtitel den Anstoß gegeben
zu einer riesenhaften Entwicklung und Ansammlung seiner
literarischen Behandlung, die uns an den Vergleich zwischen
dem rollenden Steine und der sich anschließenden Lawine
erinnert.
So dürfte denn diese „blätterreiche'4 Bibliographie nicht
der geringste der Lorbeerkränze sein, die dem Dichter zur
Jahrhundertfeier gewunden worden. Daß sein „Immergrün*4
am Ufer des von ihm verherrlichten Sees und so nahe am
Schillerstein geflochten worden, ist kein bloßer Zufall. Diesen
bewußten Dank aus dem Herzen der Schweiz wollte schon
mein verehrter Amts Vorgänger, Herr Bibliothekar Franz Josef
Schiffmann, abstatten in seinem Bestreben, die Literatur von
Schillers Wilhelm-Teil wenigstens bibliographisch zu vereinigen;
ein Wunsch, den dann der neidische Tod (im September l&u)
durchkreuzt hat. Unter meine seitherige Sammelarbeit hat nun-
mehr das Ausklingen des Jahrhundert-Jubeljahres 1905 selbst
den Schlußstrich gezogen, als die natürlich gegebene Grenze
für diesen ersten größeren Versuch einer möglichst vollständigen
und erschöpfenden „Teil- und Schiller-Tell-Bibliographie.44
Luzern, Sylvester 1(J05. F. H.
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Bibliographische Uebersicht.
Die von Hugo Barl) eck besorgte und mit Anhängen
vennehrte Neuausgabe von Joachim Meyer: „Schillers
Wilhelm Teil auf seine Duellen zurückgeführt und sachlich
und sprachlich erläutert." Nürnberg (Barbeck) 18 76, 48 SS.
in 4'1 bringt auf p. 46 — 47 als „Literatur der Teil-Sage'*
Ol Titel-Beiträge und auf p. 48 als „Literatur des Schillerschen
Wilhelm Teil" 34 solcher; und auf dem Rückblatt des Um-
schlages („Nachträge") 12 weitere Titel zu Schillers Teil. Im
Ganzen also sechsundvierzig bibliographische Tilel als: „Literatur
des Schillerschen Wilhelm Teil." Diesen ältesten Versuch
einer Tell-Lileratur-Samlung und -Bibliographie begleitet der
Herausgeber (p. 46) mit folgender berechtigter Selbst-Kritik:
..Weit davon entfernt, an die Vollständigkeit der Arbeit zu
glauben, hielt er (der Herausgeber) den Weg der Veröffent-
lichung für geeignet, zur Vervollständigung derselben beizu-
tragen."
Bedeutend reichhaltiger — wenn auch noch sehr fragmen-
tarisch — ist die Literatur über , Wilhelm-Teil' vor und seit
Schiller in Goedekes „Grundriß zur Geschichte der
deutschen Dichtung" zusammengetragen, zumal in der
zweiten Autlage fortgeführt von Eduard Götze. Vergl. Bd. IV
{ Dresden 1891) p. sV27: über „Goethes Plan z. e. Tell-Kpos." Bd. V.
(18tJ3) p. 88 — MO: „über die Entwicklungsgeschichte des Schil-
ler 'sehen Wilhelm-Teil" und p. 230: „Bibliographisches über
Schillers Wilhelm-Teil", p. 231 "2 : „Aus der Uebersetzungs-
Literatur, Abhandlungen und Kritik über Schillers Teildichtung
und Tellauffühmngen"; p. 232/3: „Teilsage und Dichtung";
p. 233: „Teildichtungen vor und nach Schiller."
Neues bibliographisches Material steuerte dann meine
„Tell-Iconographie*4 (Luzern und Leipzig [1902]) —
zumal in ihrer eingehenden Berücksichtigung Schillers — herbei.
Dasselbe gilt besonders auch vom „Katalog der Tell-
Ausstellung zur Jahrhundertfeier von Schillers
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Wilhelm Teil" 8.-21». Mai UHU. Zürich (11)04) VI und
100 SS. in 8°.
Hin ganz besonderes Augenmerk verdient dessen historische
Abteilung: „Die Tellsage" mit ihren fachmännisch-kritischen
Hegleitnotizen von bleibendem wissenschaftlichem Werte. Aus
diesem Grunde glaubten wir eine Anzahl derselben zuhanden
eines weiteren Leserkreises in unsere Sammlung aufnehmen
zu dürfen und aufnehmen zu müssen, welches Anleihen jeweilen
durch den abgekürzten Verweis: ,.Kat. der Tell-A.1* (Katalog
der Tellausstcllung) dokumentiert worden. —
Allfällige Krgänzungen oder berichtigende Zusätze zur
nachfolgenden Sammlung werden in meiner demnächst er-
scheinenden Bibliographie der Schweizerischen Folklore, Band :
(„Sagen" Abtg. V, 5 der „Bibliographie der Schweizerischen
Landeskunde*') Aufnahme linden und nimmt der Verfasser
jeden bezüglichen Hinweis zum Voraus dankbarst entgegen. —
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Erster Teil.
Vor und außer Schiller.
1. Mythologische Deutungen der Teil-
sagen.
(Siehe auch unten: „Der internationale Teil*4, sowie „Literatur
des Tellstreites".)
< i r i m m J a k o b. Gedanken über Mythos, Epos und Geschichte.
Mit altdeutschen Beispielen. In Schlegels „Deutsch.
Museum." Bd. III. S. D3/T5. Wien 1814.
Hinweis auf die Verwandtschaft der Teilsage mit mythischen
Zü^en und andern Apfelschutifabeln.
— — Deutsche Mythologie. 2. Ausgabe. Göttingen 1844.
(LTeber den Teilmythus.)
Lütolf Alois. Heimdali und Wilhelm Teil. S. 208—216.
„Germania" hsg. v. F. Pfeiffer. Wien, Jahrg. VII.
1863.
Hin mythologischer Vergleich und Versuch zu Ungunsten
der Tcll-hlxHtcnz.
Knitter Franz. L'eber Lütolfs: Heimdali und Teil. „Die
Schweiz/4 Bern. Jahrg. VI. (18U3). S. 329.
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Lütolf Alois. Ist der Versuch einer mythologischen Er-
klärung der Teil-Sage unstatthaft? „Germania", Viertel-
jahresschrift für deutsche Altertumskunde, herausg. v.
Franz Pfeiffer. Jahrg. IX. 18b'4. S. 217— 224. 8°.
— — Eine religiöse Erklärung der Teilsage. „Allgemeine
Zeitung". 1864, Nr. 174. (Augsburg). (Aus „Sir .lohn
Naleolms Life imd Correspondence, vol. II, S. 400.
Erblickt in der Sage einen allgemeinen mythologischen Ge-
danken und weist dabei auf den arabischen Brauch hin, zur
Zeit der Dattelernte jährlich einen 5—6 Jahre alten Knaben
unter eine Scheibe zu stellen und dann nach der Scheibe zu
schießen.
Pf annenschmid H. Der gegenwärtige Stand der Tellsage.
„Allgemeine Zeitung'' 1864, Beilage 140, 141. Augsburg.
Der Verfasser hält an der mythologischen Grundinge fest .
Neuestes zur Teilsage. „Magazin für die Literatur des
Auslandes." 1865, Nr. 40.
Vergl. auch daselbst Xr. 43.
— — Der mythologische Gehalt der Teilsage. Allgemeine
Zeitung 1865, Nr. 140, Beilage.
Der mythische Gehalt der Tellsage. Ein Beitrag zur
deutschen Mythologie. S. 1 — 41. „Germania'- hsg.
v. F. Pfeiffer, Jahrg. X. (1865).
Rochholz E. L. Teil als Zauberschütze. S. 30— 58. „Ger-
mania" hsg. v. F. Pfeiffer. N. F. I Bd. (13.) 1868.
Vergl. unten: „Der internal. Teil" („Malleus malcfiearum"
v. J. 1520).
Meyer Karl. Die Tellsage. S. 150— 170. 8°. Germanische
Studien. Supplement zur Germania, herausg. v. Karl
Bartsch. Jahrg. 187*2.
(Mythologische gemeingermanische Tellsage.)
O. Henne- Am llhyn. Die Wahrheit über Teil. „Gegen-
wart" 187a/ Xr. 10. S. '20.
Mythologisch-symbolische Deutung der Erklärung der Tell-
sage und ihrer einzelnen Momente (Teil — Sonnengott ; Pfeil =
Sonnenstrahl; Sohn = Knie).
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Busch M. Die Mythe von Wilhelm TelL Bd. I. II. Die
Grenzboten 1876. Nr. 42, 43.
Hochholz E. L. Teil und Geßler in Sage und Geschichte.
Heilbronn 1877. 8°.
Deutung der Teil und Geßlcrfrage als Naturmythus.
Rudolf Adalbert. Neues zur Teilsage. Horrigs „Archiv
f. d. Stud. der neuern Sprachen." .Jahrg. 63. (1880).
S. 13—28.
Teil wird mythologisch als „Dellingr" (Tagbringer) erklärt.
Berghans. Die Teilsage, eine arische und heidnische Er-
innerung. S. 426. „Deutscher Hausschatz4'. .Jahrg.
1881.
Neumann Friedrich. Tell-Dellingr-Heimdall. „Germania. u
Vierteljahrsschrift für deutsche Altertumskunde. Be-
gründet von Franz Pfeiffer. Wien. Jahrg. 26. 1881.
343—348. 8°.
Antwort auf Kudolfs Hypothese.
Sack H. J. Der mythische Inhalt der Teilsage. „Am Urdhs-
Brunnen." 2. Heft. Jahrg. 1883. S. 22—26.
Sepp Prof. Dr. (München). „Die Teile oder Dolmen und
die Teilsage." (Vortrag gehalten in der anthopolo-
gischc Gesellschaft in München.) Referat erschienen im
„Bund". Bern. Jahrg. 1884. Nr. 87 vom 28. März.
Krgeht sich über den symbolisch-religiösen Charakter der
Teilsage als Steinkultus u. über die universelle, internationale
Bedeutung des Tellniythus. (Urreligion und Urraythe. Opfer-
kult). Die sprachlichen Deutungen Sepp's sind mit Zurück-
haltung autzunehmen, zumal nach ihm „der Schweizer Teil
nicht blos eine mythische, sondern als Held bei Sempach (!)
eine wirkliche, geschichtliche Person ist, mit der mythische
Züge verbunden wurden." —
.1 h k o b i M. Die Teilsage in den Mythen der Vorzeit. „ Völker-
schau." Herausgegeben von Dr. Clara-Renz. Heft 8.
Jahrg. II. (1902).
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10
IL Der internationale Teil.
(Vergl. auch unten: Literatur des „Tellstreites".)
Sa xo Grammaticus. Danonun Regum hcroumque historiae.
Paris 1514. (1. Ausgabe.) Fol.
Darin fol. OT» die seit 1204 handsehriftl. überlieferte Toko-
sage als älteste Buchdruck-Fixierung der Apfelschuüsage.
Mal Uns malef icarum , malchcas et earum haiTcsim ut
phramea potentissima eonterens. Colonke if>20. (Darin:
Geschichte des rheinischen Schützen Punker in Hor-
bach.)
Vergl. liiezu Pfeiffers „Germania", Bd. 13 (18<kS) : Hoch holz:
Teil als Zauberschütze.
Krantz Albert. Dennmärckische Chronick. nemlich durch
Henrich von Eppendorf verteutschet. Strasburg 1Ö45.
Klein fol. (Darin im Buch IV. c. 21 fol. GCIII die
Geschichte von dem Apfelschuß Tokos)
.1 s e 1 i n .loh. Rud. Histor. geograph. Lexikon. Hasel 17*2 7 .
Fol.
Enthält Bd. IV, S. 574 und 040. Hinweis auf die dänische Tcll-
Parallelsnge und brachte dadurch die Tellstreit frage in Fluß.
Beliques of Ancient English poelry, vol. I. London 17(35.
(Vergl. S. 143 — 172 die Ballade von dem Apfelschul*
des William of Cloudesly.)
Langebek. Scriptores rcrum Danicarum medii m\u tom IL
Haftii» 1773. (Darin : Thonue Gheysmeri Compendium
Historie Danke ab initio ad Waldemarum IV. cons-
criptum anno 1431.) Fol.
Darin S. 3'il die Toko.suge in dem 1431 aus Saxo Gram-
maticus durch den deutschen Mönch Ghcvsmer besorgten
Auszug, der schon 1480 als Wiegendruck literarische Ver-
breitungfand und so vielleicht die schweizerischen Chronisten
zur Verquickung heimatlicher und fremder ApfelschuU-Klemente
verlockt hat.
Homer und Ossi an, Tocco und Wilhelm Teil, Till
Kulenspiegel und Donquizote (!) 8°. ,.Isis.*' Zürich
lJSOf). Bd. III. S. 2:>S— 2b7.
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11
l>r Findender bekämpft Schweizcr-TelUige als eine
Wiedergabe unil Umwandlung der Sage Tokos die Saxo
« iramioaticus uin 1-204 erzählte.
,,nilllll .lakoh. Gedanken über Mythos, Kpos und Geschichte
, über Teil und Toko). „Deutsches Museum", herausg.
v Friedr. Schlegel. Wien 1*18. Bd. III. S. «- ff-
Müll r y Peter Erasmus. „Sagabibliothek." Bd. III. Kiöbenhavn
Lx->0. Darin S. ZW (.Heinings Thatfr die Sage
von dem Schützen Heining.
Schiern. Der Streit über die Echtheit der Tellsage. Die
scandinavischenOuellenderTcllsage. „Berliner Magazin
des Auslandes." .lahrg. 1840.
>:„,,,. Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig-
Holstein und Lauenburg, herausg. von Karl MüUenhoft.
Kiel 184f>. 8". (Darin: S. 57 f. Die Sage von dem
ApfelschuL) des Hennig Wulf.)
Willi. 'Im von Cloudesly. Die engtische Variation vom
TellenschuK. „Wochenblatt für Freunde der schönen
Literatur und vaterländischen Geschichte". Solothurn.
.lahrg. II. 1840. S. 73-74. (4 Spalten) 4<\
S,.iid! Heinrich. Der Teil des Nordens. „Novellenblatt."
Bern. .lahrg. I. (ISÖOI S. 77-80, 814, 8,/8.
Vll.MMiieine Zeitung. Augsburg. .lahrg. 18f>0, 28. April.
Beilage S. l,ss'2a-18S:,a. „Leber bayerische Sagen."
Ableitung von der dänischen Toko-Sagc. Bestreitung der
Teil- und (ielUer- Existenz.
Her I eil bei Kslhen. Finnen und Lappen. „Inland", Nr.
Hifra.
Abgedruckt in „Hamburger litcrar.- und kritische Blätter
vom 11. Okt. l«öt».u
l> u „ ^ H. Die Sagen vom glücklichen Schul.». Die „Schweiz-.
Herausg. v. L. Eckardt und Paul Volmar. Frick. Bern,
Schaft'hausen. Jahrg. 2. 1859. S. 80—87.
Im fernen Westen. (Canada). I. Ein Tellschuß (Mit
Abbild.) Illustrierter „Volks-Novellist". Basel, .lahr-
gang 1. (1801). S. 5—8. Fol.
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12
Eütolf Alois. Heimdall und Wilhelm Teil. „Germania.4*
Vierteljahrsschrift für deutsche Altertumskunde, heraus-
gegeben von Franz Pfeiffer. Wien. Jahrg. VIII. 18U3.
S. 208—21(5. 8°.
„Tellschuß" in Mokka (Arabien) „Augsburger Allgemeine
Zeitung." Beilage zu Xr. 174. Jahrg. 18l>4.
Pfannenschmid H. Die Tellsage bei den Persern. ..Ger-
mania". Vicrteljahrsschrift für deutsche Altertums-
kunde, herausg. von Franz Pfeiffer. Jahrg. IX. Wien,
18Ü4. S. 224—22«. 8°.
Hoch holz K. \j. Teil als Zauberschütze. Germania Jahrg.
XIII, 18(J8. S. 39—58.
Ein Beitrag zur Teilsage (der englische Teil des 10. Jahrh.
aus Elizabeth Taylor: The Braeiner Highlands: their
Tales, Tradition and History.) „Alpenpost". Glarus
Jahrg. III. (1812). S. 282—3. 4°.
(Abdruck aus „Alpenrosen").
Zinzow Ad. Vineta und Palnatoke. Der nordische Teil.
„Pädagogisches Archiv." 12. Jahrg. 8 Heft. 1810.
V i g u ie Ar is t e. La legende de Guillaume Teil. Ximes. 1812.
8°. :-$o SS.
Kxlrait des „Memoire» de l'acadömie d" «Jenöve* 1*1 [.
Darin u. a. Vergleich mit der inlernationalen Pfeilsa-r.
Jessen, E. Glaubwürdigkeit der Egils-Saga und anderer
Jsländer Sagaus. „Histor'sche Zeitschrift", o. Heft.
Jahrg. 1872. S. til — 100.
Bergbaus. Die Teilsage, eine arische und heidnische
Erinnerung. „Deutscher Hausschatz." Jahrgang VII.
(1881). S. 4*215.
Zeitschrift für deutsche Philologie, herausg. v. Gering. Bd. 22.
Halle 181)0. Lex. 8°. Darin: Wlislocki, H. von: Zum
TellenschulJ.
Verwandle SchuLisagen der Rumänen, Bulgaren. 1'ngarn.
Bukowinaer Armenier, Zigeuner.
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13
v. Wlislocki, H. Märchen und Sagen der bukowinaer und
siebenbürger Armenier. Hamburg 1892. 8°. VIII
und 188 SS.
Veröl, p. 108 den Bezug auf dia Tellsage.
H a r z e n - M ü 1 1 e r , A.N. Die Sagen vom Apfelschuß. Wis-
senschaftliche Beilage der Leipziger-Zeitung." Jahrg.
1893. Nr. 149. S. 593/5.
Klockhoff, O. De nordiska framställningarna af Teilsaga n.
„Arkiv für nordisk ülologi" 12. (N. F. 8.) Jahrg. 1895.
S. 171—200.
— — Konung Harald och Heming in „Upsala studier tillegnade
Sophus Rugepä hans 60 ara födelsedag." Upsala, 1893.
S. 114—39.
(Untersuchung der norwegischen Teilsage vom König Harald
und dem Schützen Heming, wovon 3 gangbare Versionen.)
Winkel, Fr. Jomsvikingerne, Skildringer af Nordens Sagntid.
Kjobenhavn 1895.
(Jugend-Bilderbuch mit der bildl. Darstellung der alban-
ischen Apfelschuttsage.
Kogel R. „Germanische Etymologien 1. Heimdalls" in „Indo-
german. Forschungen hg. v. K. Brugmann und W.
Streitberg. Bd. IV (1898). S. 312—14. 320.
Darin p. 312 die Etymologie des Namens „Teil".
W ad stein, Elis. (Göteborg). The Clermont Runic Uasket.
With live plates. Upsala 1900 - Leipzig. 8°.
Erschien zuerst in den „Skriften utgifna af K. Huma-
nistiska Vetenskaps. Samfundet i Upsala VI. 7.
(Beschreibung und Abbildung des angelsächs. Runcnküsl-
chens des 8. Jahrhunderts mit der nordischen Pfeil- (Apfel-
schuti) Sage. Vergl. meine ,,Tell-Ieonographie.tt Abb. "y>
und Text).
— — Ett engelskt fornminne fraon 700 — talet och cnglands
daotida kultur. Göteborg 1901. 8°. (Särtryck ur
nordisk Universitet stidskrift).
Heinemann Franz. Die nordische Pfeilschuß-Sage Tokos,
Egils und Wyllyams in der bildenden Kunst. Anhang
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14
(S. fiii'i der Tell-Iconographie. Wilhelm-Teil und sein
Apfclschul.* im Uchte der bildenden Kunst eines halben
Jahrtausends 15.— l2<). Jahrh. Luz. u. Leipz. (11MV>).
Darin S. '?.'>—:.'/ über <lio i v<*nl:in<lisrlie Autfassunu dei
Tcllsaj»<\
III. Der interkantonale Teil.
(Außer Uri).
Ada mo von Ciimojjask, oder: der Teil ( iraubündens.
,.Der helvetische Volksfreund". Chur. Jahrg. Iii)«.
S. :><)— :J4.
(Der Teil Rhätiens). (Gedieht) ..Helvetischer Volks-
freund." Chur. Jahrg. 17!>7. S. W2~Wt\.
W a c h s m a n n G. I >er Teil Graubündens. ( Erzählung). ..Neues
Schweizerisches Untcrhaltungsblatt, für gebildete Leser
aus allen Ständen." Hern. Jahrg. 1. ( LS4.'>.) S. NL—
1)0. 4°.
Tobler Gustav. Ein Cnterwaldner Wilhelm-Teil. Zugleich
ein Heilrag zum sog. Tschudi-Krieg, löbl S Ml
Anzeiger f. Schweizerische Geschichte. Jahrg. ö. (iSSSi.
Der Hemer Teil, oder die beulen Schmiede. (Mit Abbild.)
S. 44. „Der Republikaner Kalender'*. Winterthur.
Jahrg. ls:V7.
— — Der Arinbrustschiitze auf dem Aarbergergalobrnnnen.
Hern. IS4S. sf\ 12s SS.
Mügge Th: Romane. Herlin, IS") I. S°. Darin: Hd. .">.
S. 1 — i:-S*>. Der Teil v«m 1/uterwalden.
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IV. Der Urner Teil.
A. Geschichtliche Abteilung.
—
a. Entstehung und Ausbildung dieserSage. — Ihre
Quellen in chronologischer Abfolge.
(Siehe auch unten: „Tcllenspieleu, „Tellenlieder".)
Pergament-Originalurkunde vom '24. Juni „Kaiser
Ludwig (der Baier) verbietet den Reichs vögten in den
drei Waldstätten Schwvz, t ri und Unterwaiden, die
Leute in den Waldstätten an Leib und Gut zu be-
drücken, und beliehlt. sie bei allen ihren hergebrachten
Rechten, Gewohnheiten und Freiheiten unangefochten
zu lassen." (Kantonsarchiv Uri). Quer 4°. Druck : Ge-
schieh tsf rem id der V Orte. Bd. V. S. 252.
„Möglicherweise hat diese Urkunde den Anlali zu den in
den Waldstätten umgehenden Sagen von den Bedrückungen
der Vögte gegeben." (Katalog der Teilausstellung. Nr. 31ü).
„S u c h e n w i r t h." (Auf Teil bezügliche Angaben sollen sich in
einem angeblichen Ms. des Dichters Suchenwirth aus
dem 14. Jahrhundert betinden, dessen Standort bis
anhin nicht ermittelt wurde. Vergl. darüber weiteres
inGisler Anton: Die Tellfrage, Bern 18!).r>. S. XIV).
Konrad Justingers Berner Chronik. Aelteste Handschrift,
15. Jahrh. (Stadtbild. Winterthur). 4*. Vergl. Bl. L.
„Die in der um 14^0 verfaßten Berner Chronik des Konrad
Justinger, gewesenen Stadtschreibers von Bern. Bl. 40. ent-
haltene Erzählung von der Befreiung der Waldstätte entspricht
in den Hauptzügen noch der wirklichen Geschichte: ander-
seits lindet sich in ihr schon der Beginn der Sage, indem
Justinger die Erhebung der Waldstätte auf Erpressungen und
Bedrückungen der habsburgisrhen Vögte und Amtsleute m-
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rückführt, ohne diese indes irgend naher zu schildern : auch
versetzt er die Erhebung in die Zeiten vor der Gründung
Berns, also ins 12. Jahrhundert." (Kat. der Tellausstellung
Nr. 317.
„Zur Sage von der Befreiung der Waldstätte", a. Aus
Justingers Chronik 1420. b. Felix Hemmerlin: de
nobilitate et rusticitate Dialogus. (1450 c.) Die Sage
von dem Schützen Toko um 1200 und das alte Tellen-
lied um 1774. 4. c. Aus dem weißen Buche von
Samen. In : Oechsli W. Quellenbuch zur Schweizerge-
schichte. Zürich 1886. S. 60—70.
P'elicis malleoli vulgo hemmerlein Decretorum doctoris
iureconsultissimi De Nobilitate et Rusticitate Dialogus etc.
(Inkunabeldruck des 15. Jahrh. in 4°. Fol. 318).
(Stadtbibl. Zürich).
„Die bekannte Streitschrift des gelehrten Zürcher Chorherrn
Felix Hemmerli. die er in den letzten Jahren des Alten Zürich-
krieges gegen die Eidgenossen verfaßte, enthält in ihrem
letzten, um 1450 geschriebenen Kapitel eine bereits völlig
sagenhafte Darstellung der Entstehung der Eidgenossenschaft.
Hemmerli erzählt (Bl. 130 b) die Tötung eines ungenannten
habsburgischen Vogtes auf dem Schloß im Lowcrzersec durch
verschworene Schwyzcr und die Vertreibung Landenbergs
auf Schloß Sarncn durch die Untcrwaldncr; dagegen weiß
er von Teil und überhaupt von einem Anteil Ulis an dein
Aufstand gegen die Vogte noch nichts." (Kat. d. Tell-Ausst.
Nr. 318.)
Hemmerlin Felix. Dialogus de nobilitate et rusticitate
(c. 1450) mit dem Bericht von der Tötung des habsburg.
Kastellans, der sich mit einem schwyzerischen Mädchen
„in verdächtiger Weise eingelassen hatte." Abgedr.
in „Thesaurus Historiae-Helveticae" (Tiguri 17H4)
Jahrg. 3. S. 2.
Vergl. hiezu Dierauer, Geschichte der Schweiz. Eidg. I.
135. 138 — 10.
Die Stretlinger Chronik, ein Beitrag zur Sagen- und
Legendengeschichte der Schweiz aus dem XV. Jahrh.
Mit einem Anhang: Vom Herkommen der Schwyzer
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17
und Oberhasler. Hcrausg. von Jakob Bächtold. Frau-
enfeld 1877.
„Die von dein Berner Pfarrer Eulogius Kyburgcr um 1400
verfaßte Schrift vom Herkommen der Schwyzer und Ober-
hasler ist die Duelle der Fabeleien über die Abstammung der
Schwyzer aus Schweden und der Hasler aus Oslfriesland."
(Kat. "der Tell-Ausst. Nr. 310). Für die Sage „vom Her-
kommen der Schwyzer" siehe meine Bibliographie der Schweiz.
Folklore. (..Bibl. der Schweiz. Landeskunde V, ü") Bd.
..Sagen".
Fascieulus teinporum des Werner Rolevinck. Ausgabe des
Heinrieb Wirzburg von Vach, Mönch im Kloster Houge-
niont in der Grafschaft Greyerz. Inkunabeldruck von
1481 in 4°. (Stadtbibl. Hern).
.,1474 veröffentlichte der Kölner Karthäuscr Werner Hole-
vinck eine Weltchronik, die eine Menge von Autlagen erlebte
und durch die verschiedenen Herausgeber mancherlei Zusätze
erhielt. So enthalt die Ausgabe, welche der Cluniaecnscr
Heinrich Wirzburg von Vach im Kloster Kougcinont. Graf-
schaft Greyerz. 1481 veranstaltete, ein Einschiebsel, das die
Vertreibung tyrannischer Vogte der Kdcln. welche die Schwei-
zer mit unrechtmäßigen Lasten drückten, als den Ursprung
des eidgenossischen Bundes hinstellt, aber ohne Wilhelm Teil
zu erwähnen." (Kat. d. Tell-Ausst. Nr. 320.)
Das Weiße Buch von Samen. Originalhandschrift des
15. Jahrh. (in fol., vergl. Hl. CCXI). (Archiv Obw.)
,.Der warscheinlich von dem Landschreiber Hans Schriber
zur Zeit der Burgunderkriege angelegte Band, wegen seines
Einbände* das .,\veiL»e Buch'* genannt, enthält auLier einer
Urkundensammlung eine kurze Chronik, die als Datum ihrer
Abfassunjzszcit selber die Regierung des Herzogs Galazzo
Maria Sforza von Mailand (1407—1474) angibt. Diese Chronik
bringt (auf Bl. 211 ff.) zum ersten Mal die Sage vom Rütli-
bund und dem Tellenschut», im wesentlichen schon in der
Form, wie sie später durch Tschudi Gemeingut geworden
ist. — Herausg. von Meyer von Knonau im Geschichlsfreund
der V Orte Bd. 13, von G. v. Wyü (Zürich 185i>) und von
Ferd. Vetter in der Schweiz. Hundschau 1801. " (Kat. Tell-A
Nr. 321).
Vergl. „die Chronik des weißen Buches im Archiv Os-
walden.« (Mit Vorbericht von G. v. Wyü) Zürich im Mai IM.
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18
Das eidgcnössiche Lied erblich Werner Steiners.
Autograph des tn\ .Tahrh. Papierhandschr. in kl. fol.
(Bürgerbibl. Luzern). Vergl. S. 42 4;).
„Xcben dein Weißen Buch von Samen bildet das 1477
entstandene Lied „vom Ursprung der Eidgenossenschaft-,
das die Burgunderkriege besingt, die älteste tjuelle der Tell-
sage. indem die neun ersten Strophen, die ursprünglich wohl
als ein eigenes Lied für sieb gedichtet worden sind, l'ri als
das Ursprungsland der Fidgenossenschafl und Wilhelm Teil
als den ersten Kidgenossen hinstellen. Hemerkenswert ist,
daß das Lied von den Schicksalen Wilhelm Teils weiter
nichts als den ApfelsehulA erzählt. Der älteste Text liegt vor
in eine»' Hantischritt von Ludwig Slerner (im Besitz des
Grafen von Diesbach in Freiburg): eine etwas jüngere Re-
daktion enthält das [~hY2 — od angefertigte Liederbuch Wern-
her Steiners von Zug, das im Original auf der Stadtbibliothek
in Luzern, in einer gelreuen Abschrift von der Hand des
Chronisten Stumpf auf der Stadtbibliothek Zürich liegt."
(Kat. d. Tell-Ausst. Nr. Hil l
Dasselbe. Kopie von der Hand Stumpfs. H>. .lahrh. in
8°. Stadtbild. Zürich. Vergl. Bl. 24.)
Die Luzerner Chronik des Melchior RuU. Original-
Handschrift des LT), .lahrh. Vergl. S. 18 l!>. Bürger-
bibliothek Luzern.
„Der Luzerner Melchior KuÜ der Jüngere begann 1180 eine
Chronik seiner Vaterstadt, in der er großenteils Justingers
Berner Chronik ausschrieb. Bei der Krzählung von der Be-
freiung der Waldstätte erwähnt er Teils Apfel «• hu Li und ver-
weist auf das Lied, das er darüber bringen werde. Statt
des versprochenen Liedes aber schiebt BuÜ am SchluU des
Kapitelseine Krzählung ein „Wye es Wilhelm Teilen ergieng
utf dem sew-, wonach der (ungenannte) Landvogt die Ab-
sicht hatte, ihn nach dem Schlot* im Lowerzersee zu führen,
aber von Teil nach dem Sprung von der „ Tellenplatte" aus
erschossen wurde." (Kat. d. Tell-Ausst. Nr.
Melchior Russen. Hitlers von Lucern, Eidgenössische
Chronik, herausg. von J. Schneller. Hern ls:>4. Vergl.
S. f>S (k).
Petermann Etterlins „Kronica von der löblichen Eydt-
gnoschafl ir harkommen und sust seltzam stritten und
*
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19
geschichten. Basel, Michael Furtter. 1507. (Kl. fol.
vergl. Bl. XV.)
„Die 1507 gedruckte Chronik des Luzerners Etlerlin hat
die Tellsuge in der Gestalt, die sie im Weißen Buche zeigt,
zuerst einem weitern Leserkreis bekannt gemacht. Etterlin
hat seine Erzählung von der Befreiung der Waldstätte aus
dein Weilien Buch geschöpft, aber dessen naive Schilderung
weiter ausgeführt und um verschiedene Zusätze bereichert.
Den „Geßler" des Weißen Buches nennt er „Grißler", und
diesem Druck- oder Lesefehler Etterlins ist es zu danken,
daß der Landvogt Grißler bis tief ins 18. Jahrhundert hinein
dem Geßler die Ehre streitig macht. Etterlin ist eine der von
Schiller direkt benutzten Quellen." (Kat. d. Tell-Ausst. Nr. 326).
Diebold Schillings des Luzerners Schweizer-Chronik. Ab-
gedruckt nach der Originalhandschrift auf der Bürger-
bibliothek der Stadt Luzern. Luzern 1862, s. p. 5, 13.
„Die Darstellung der Teilsage in der 1507—1513 geschrie-
benen Chronik des Luzernes Diebold Schilling ist dadurch
aufilallend, daß nach ihr nicht Geßler, sondern ein „Graf
von Seedorf" den Wilhelm Teil zum Schusse zwang, sowie
durch das Datum, 13. Juli 1334, das sie für die Tat ansetzt."
(Kat. d. Tell-Ausst. Nr. 339).
[Die Fortbildung der Teilsage wurde sehr beeinflußt durch
das 1511 entstandene älteste Teilendrama, wie auch
durch die T e 1 1 e n 1 i e d e r. Siehe näheres unten unter :
r.Tellenspiel," „Telllied."]
Glarcanus Henricus. Descriptio de situ Helvetiae et
vicinis gentibus. Basiter, Jo. Frobenius 1519. In
8°; vgl. p. A. 4. (Bogennunierierung).
Frank Sebastian. Germania. Von des gantzen Teutsch-
lands aller Teutschen Völker herkommen etc. (ohne
Druckort und Jahrzahl). (In fol.; vergl. p. CCXXUI).
„Der Schwabe Sebastian Frank halt sich in seinem lältf
zum ersten Mal erschienenen Werke bei dem, was er über den
Ursprung der Eidgenossenschaft erzählt, an Etterlin und setzt
die Stiftung des Bundes in das Jahr (Kat. d. Tell-A
Nr. 33.)
Geschichtsfrd. Bd. LXi.
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20
Mutius H. De Germanorum prima origine, moribus, institutis,
legibus et memorabilibus pace et bello gestis etc.
Basiliae apud Henricum Petrum. 1539. Lex. 8°.;
(vergl. lib. XXI, p. 232 u. ff.)
„Der Thurgauer Gelehrte Ulrich Hugwald, genannt Mutius.
gibt in seiner 1539 zu Basel veröffentlichten Chronik eine
Schilderung von der Tyrannei und Vertreibung der Vögte,
welche merkwürdigerweise die Tcllengeschichte völlig über-
geht, statt ihrer als Hauptveranlassung zum Aufstand die»
Erzählung Hcmmerlis wiederholt, aber, abweichend von •
diesem, ihren Schauplatz von Schwyz nach Uri verlegt und
die Erhebung ums Jahr 1300 unter König Albrecht statt-
finden läßt. Mutius liefert den Beweis, daß um 1539 die
Teilsage trotz Tellenlied und Etterlin noch nicht allgemein
verbreitet war." (Kat. d. Tell-Ausst., Nr. 332.)
Stumpf Johannes, Entwurf zu seiner Chronik. Autograph.
Darin eingeklebt; Teilgeschichten (ältestes Bild der
Tellkapelle), Holzschnitt sig. M. S., koloriert. (Fol.
p. 137: das ander buoch.) Stadtbibl. Zürich.
Vergl. darüber Heinemann, Tell-Iconographie , p. 9 mit
Reprod. d. Holzschnittes.)
Gemeiner loblicher Eydgnoschafft Stetten, Landen und
Völkern Chronickwirdiger thaaten beschreybung etc.
1548. Zürich. Christoffel Froschauer. In fol.; vergl.
p. 329.
„Der bekannte Zürcher Historiker Johannes Stumpf lehnt
sich in seiner Darstellung der Befreiungssage an Etterlin und
das Umerspiel an. Bemerkenswerte Eigentümlichkeiten
Stumpfs sind, das er als die ersten Eidgenossen Wilhelm Teil,
Stauffacher und den „Bauer" von Nid waiden, der zu Abseilen
den Landenberg im Bad erschlägt, bezeichnet und die Ver-
treibung der Vögte in die Zeit der Gcgenkönigo Ludwig des
Baiers und Friedrichs des Schönen, 1314 15, unmittelbar vor
die Schlacht am Morgarten verlegt. Während ferner das
Weiße Buch, Etterlin, das Urnerspiel das Kütli nicht als
Schauplatz eines Schwures, sondern nur als den heimlichen
Beratungsplatz der Verschworenen kennen, läßt Stumpf den
Bund gegen die Tyrannei auf dem Rüth selber aufgerichtet
werden." (Kat. d. Tell-Ausst., Nr. 334.) (Reprod. d. Holz-
schnittes in m. „Telliconographie", p. 10.)
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21
Tschudi Aegidius. Erster Entwurf zur Schweizerchronik.
Bd. II. Autograph. In fol. (Stadtbibl. Zürich.)
„Durch Aegidius Tschudi, der bis zu seinem 1572 erfolgten
Tode an seiner großen Schweizergeschichte arbeitete, hat die
Sage von der Befreiung der Waldstätte diejenige Gestalt gewon-
nen, wie sie dann durch Johannes v. Müller und Schiller Ge-
meingut geworden ist. Durch seine geschickten Kombinationen
und Erfindungen erhielt sie eine Präzision und Vollständigkeit,
die den Schein des genausten Wissens erregte und deshalb
alle andern Darstellungen verdrängte. Tschudi ist es, der
die vielfach schwankende Sage chronologisch festgelegt hat,
unmittelbar in die Zeit vor der Ermordung Albrechts; auf
ihn gehen die genauen Daten zurück. Er führt den Wolfen-
schiessen als Untervogt Landenbergs in die Sage ein, sowie
den Freiherrn von Attinghausen, den Edelknecht Rudenz.
Aus dem Schatze seiner Urkundenkenntnis gibt er dem
Stauffacher den Vornamen Wernher, dem Fürst den Vornamen
Walther und verdrängt den Teil durch letztern aus der Rolle
des Vertreters von Uri im Rütlibunde. — Interessant ist es,
den handschriftlichen ersten Entwurf Tschudis mit der in
der gedruckten Chronik vorliegenden endgültigen Redaktion
zu vergleichen, indem daraus erhellt, wie Tschudi erst nach
vielfachem Schwanken zu seiner Fassung gekommen ist. So
nennt er ursprünglich nach Etterlin den Landvogt Grißler,
statt Gessler, Stauffauchcr heißt „Hans", den Namen Heinrich
von Melchthal hat er ursprünglich dem Sohne gegeben und
erst später auf den Vater übertragen. In Altzellen läßt er
anfänglich mit Etterlin und andern den Landenberg erschlagen
werden ; den Kamen Conrad Baumgarten — der Geschlechts-
name ist Tschudis Erfindung — hat er erst nachträglich am
Rande beigefügt. Auch die Chronologie ist eine andere; das
Landvoglregiment läßt er statt 1304 ursprünglich schon 1301
beginnen; den Rütlischwur setzt er anfanglich auf den 17.,
den Teilenschuß auf den 20. Oktober 1307; dann rückt er
alles, weil es ihm zu ferne vom Neujahrstag lag, umd drei
Wochen herab etc." (K. d. Tell-A. Nr. 335).
Tschudi Aegidius. Chronicon Helveticum, heraus, v. Joh.
22
Montan us Fabricius (+ 1566). Poemata sylvarum Über
nnus .... de Vuilhelmo Tellio Elegia. Tignri (v. J.)
8°. S. 76. (S. 72—76. Gedicht von Teil).
Vergl. Hailer V, 65 und unten im Abschnitt: Telllieder
die Ausgabe des Liedes von Montanus durch L. Sieber.
(Basel, 1886).
— — ad D. Conradum Pellicanuni de Wilhelmo Thellio,
Elegia; Festgruß der Universitätsbibliothek zur Jubel-
feier der Historischen und Antiquarischen Gesellschaft
von Basel am 16. September 1886. (Herausg. v. L.
Sieber.) Basel, Schweighauser 1886. 8,}; S. 14.
Silberysen Christoph (Abt zu Wettingen), Eidgenössische
Chronik. Autograph von 1576. (Kantonsbibl. Aargau).
Das besonders als Bilderchronik wertvolle Manuscr. bringt
2 Tell-Miniat Urbilder: p. ^74 den Apfelschuß; p. 275 den
Teilsprung, je in quer 8°.
(Bullinger Hch.) Was H. B. von den Vögten und Wilhelm
Teilen schreibt („wörtlich aus e. treuen Copie seiner
.... Zürcherkronik abgedruckt.") S. 0. (Zürich)
u. J. (ca. 1576). 8°.
Manuscr. der Stadtbibl. Zürich in 8^.
Simler Josias. De Republica Helvetiorumlibri duo. Tiguru
1576. 8°.; vergl. p. 14 u. ff.
Murer Christoph (1558 — 1614). „Vom Ursprung der Eid-
genossenschaft." Mit Holzschnitt. (In fol. und Reiin-
text). Zürich, 1580.
(Vergl. darüber m. .,Tell-Iconographie" p. 12 und 5'i.
„Wahrhaftiger Bericht von der Hochlöbl. Eidgenossen-
schaft.14 (In Reimversen). 1581.
(In der Stadtbibl. Bern.)
fiuillimann Frau eise us. De rebus Helvetioinm sive
antiquitatum libri V. Friburgi Aventicorum, 1598.
4°; vergl. p. 302 u. ff.
„Der Freiburger Guilliniann ist der erste Schriftsteller,, der
Bürgten als den Geburtsort Wilhelm Teils erwähnt " (K. d.
Tell-A. Nr. 341); über Guillimann s. Kälins Monographie.
Freiburg, iflOi.
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Annales oder Historische Chronik der Fürsten zu Oesterreich,
Habsburg-Stammes. Augsburg, 1621. Klein fol.
Darin die Tellgeschiehte (mit Kupferbild).
Chronik des Wolfgang Stockmann, Rittersund Land-
ammanns von Obwalden. 1633. Vermutlich Auto-
graph. (Im Besitze des Hrn. Landammann A. Wir/
Sarnen.)
„Abweichend von Tschudi setzt diese Chronik des 17. Jahr-
hunderts den Tellenschuß und die Vertreibung der Vögte ins
Jahr 1314 und erwähnt eine erste Vertreibung des Adels zum
Jahr 1360." (K. d. Tell-A., Nr. 1085).
Gottfridus .To. Ludovicus. Historische Chronica oder
Beschreibung der fürnemsten Geschichten, so sich von
Anfang der Welt bis auff unsere Zeiten zugetragen.
Frankfurt a./M. M. Merian 1642 und Augsburg 1674.
Fol. *
Mit Text und lllust.-Kupfer betr. \V. Teil.
Geilfus G. Eine anekdotische Abwandlung der Teil und
w
der Stauffachergeschichte von 1666. „Anzeiger für
Schweizerische Geschichte." Jahrg. II. (1877). S. 294.
Sigmund von Birken. Spiegel der Ehren des . . . Erz-
hauses Oesterreich . . . Nürnberg, 1668. Fol. Darin :
9. Cap. p. 235 — 243: „Anfang der Eidgenoßschaft.
(Gäßlers Hochmut . . . Gäßlers Frevel gegen Wilh.
Teilen-. . .)
The v et (Andr?) Vies des Horn mes illustres. Histoires des
plus illustres et savans hommes de leurs siecles.)
Paris 1671. Darin: vol. VII, 41—50: Gesch. Teils.
Tevet: (ca. 1680). Eloges des hommes illustres.
Knthält vol. VI, '296 und ff. eine Abhandlung über Teil von
Wilhelm Tugginer.
Heß Rudolf (Landschreiber). Discours von dem Wilhelm
Teilen; gehalten im Coliegio Insulano zu Zürich, den
7ten Decembris 1680. (1780 ?) Handschrift der Stadtbibl.
Bern (H. VII. 68 Nr. 14. 2 Bll. 4°.)
Vergl. Haller, V, 68.
Drgitiz
24
Wilhelm Thell: Das ist History und Ursprung der Eyd-
genoßschaft. Getrukt im Jahr 1685. (Stadtbl. Zürich).
Wagner .loh. Jacob, Mercurius Helveticus, fürstellend die
Denk- und Schauwürdigsten Anmerkungen und Selt-
samkeiten der Eydgnoßschaft Zürich 1688. 8°; vergl.
S. 83.
„In Wagners Mercurius Helveticus findet sich (S. 83) zum
ersten Mal der Geschlechtsname ^von der Halden** für den
Erni oder Arnold aus dem Melchthal. Die Absicht dessen,
der den Namen „von der Halden" oder „an der Halden"
autgebracht hat, war wohl, den Helden des Kütlischwurs dem
noch im 18. Jahrhundert blühenden, angesehenen Geschlechte
dieses Namens zuzuweisen/' (K. d. Tell-A. Nr. 343.)
„ KlingenbergerM-Ghronik siehe unten: Streitschriften,
p. 29. „Balthasar", Anmerk. Jahr 1760.
Lang Caspar. Historisch-theologischer Grundriß der alt-
und jeweiligen Christlichen Welt. Teil I. Einsiedeln
1692.
„Von Lang (I, p. 808) rührt die Angabe her, daß die Gattin
Wcrnher Stauffachcr's Margaritha Herlobig geheißen habe.
Ebenso berichtet er, daß die Prozession zu Ehren der hl.
Kümmernis, die alljährlich zwischen Bürglen und Steinen
stattfand, ihre Entstehung dem Wernher Stauffacher ver-
danken solle." K. d. Tell-A. Nr. 344. (zur St. Kümmernis
Legende vergl. meinen Fasz. „Legenden" der Bibliographie
der Schweiz. Folklore und Landeskunde, V, 5).
Die holt Caspar, Historische Welt oder Außführliche Be-
schreibung der vornehmsten und denkwirdigsten Ge-
schichten so sich in allen IV Welt-Theilen ... bis
auf gegenwärtige Zeit begeben. Zürich 1715.
Zedier Joh. Heinr. Großes Universal-Lexikon aller Wissen-
schaften . . . Halle und Leipzig 1732 — 50. (Darin in
Band XLD, 672/3 „Teil".) Fol.
Faß mann David. Gespräche in dem Reiche der Todten
Hundert sechs und sechzigste Kntrevue zwischen dem
berühmten Schweitzer Wilhelm Teil, der sehr viel
zur Freyheit seines Vaterlandes contribuiret, Und dem
neapolitanischen Fischer Masaniello, so anno 1647
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2b
die Rebellen zu Neapolis commandiert hat. Leipzig,
Deer 1732. (70 Seiten in 4°.)
Von Haller (V, 70) als „elendes Geschmier" bezeichnet.
Leu Hans Jakob. Helvetisches Lexikon. Th. XVIII.
Zürich 1763. 4°.
„Das Helvetische' Lexikon von Leu bringt die erste Nach-
richt über Teil'« Tod, indem es sagt, es werde „vermutet,
daß er auch in der Mitten des XIV. Seculi geschehenen
Überschwemmung des Dorfes Bürglen durch das Wasser
aus dem Schächen-Thal möchte um das Leben kommen
seyn." (K. d. Tell-A. Nr. 346.)
Müller Johannes von. Der Geschichten schweizerischer
Eidgenossenschaft Erstes Buch. Leipzig 1786. 8°;
vergl. p. 610 u. ff.
„Der berühmte Geschichtschreiber der schweizerischen Eid-
genossenschaft, der neben Tachudi Schiller als Hauptquelle
gedient hat, hat die Sage noch um verschiedene Züge be-
reichert. Durch ihn ist der Grütlischwur zu der pompösen
Scene geworben, durch ihn Geßler zu einem „Hermunn
Geßler von Bruneck", indem er den Vornamen nach dem
Vorgang eines 1779 erschienen Schauspiels „der Schweizer-
bund" dem in Urkunden des beginnenden 15. Jahrhunderts
oft genannten Hennann Geßler entlieh und die Erwerbung
der Burg Bruneck durch die Geßler, die Ende des 14. Jahrh.
statt hatte, in ältere Zeit zurücklegte.*1 (K. d. Tell-A. Nr. 347.)
26
b. Teilfrage. Geschichte der Teil-Kritik
und Literatur des Teilstreites von 1550—1906.
Siehe auch obige Abschnitte I— III p. 7—14. sowie unter c: Novellistische
Erzählungen.
Joachim v. Watt (Vadian). (1484 — 1551). Erscheint als
erster kritischer Zweifler an der Echtheit der Teilsage
und an der Urfreiheit der Waldstätte in seiner:
„Chronik der Aebte des Klosters St. Gallen. Orig. in
der Vadiansch. Bibl. St. Gallen.
Vcrgl. Original I, 408. (Ausgabe der Chronik von K.
Götzinger, St. Gallen 1875. Näheres darüber in den ,.Mitt.
des hist. Vereins von St. Gallen", 1. Jahrg., p. 73.)
Guilliinann. Epislohv ad Goldastum. I. Ep. 143.
„Oer gleiche Guilliinann, der 1598 Bürglen als Geburtsort
Wilhelm Teils bezeichnete, schrieb 1007 in einem Brief an
Goldast, er halte die Geschichte Teils für eine reine Fabel,
weil diesen keine ältere Quelle erwähne und die Urner über
seinen Wohnort selbst nicht einig seien, noch über seine
Familie Aufschluß zu geben vermöchten." (Kat. d. Tell-A.
Nr. 3G0). (Vergl. oben. p. 22. unter: ..Quellen": Guillimann.)
Iselin Jakob Christian. Histor. und geogr. allgem. Lexikon .
Hasel 1727. Fol. (Darin: Bd. IV, 574 und b40.
Art. Teil und Tocho. Frühester (?) Hinweis auf die
dänische Priorität der Teilsage, auf welcher Grund-
lage der nachfolgende Tellstreit sich abstellte.)
(Phili ps J. J.) Accaunt of William Toll forced by the austrian
governor to shoot an apple from his own Childs
head. In: J. J. Philips collection of the fundamental
Caw and constitutions of several states 1752.
( Haller V, 74).
Freudenbcrgcr U r i e 1. Gründe über die G eschichte d es
Wilhelm Teilen, zu beweisen, daß selbe nur eine
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27
Fabel sey. September 1752. Qriginalhandschrift der
Stadtbibl. Hern in klein fol.)
„Pfarrer Uriel Frcuenberger zu Ligerz schrieb 1752 einen
Aufsatz, der den ersten systematischen Angriff gegen die
Echtheit der Tellhistorie bildet. Die ungedrucktc Schrift
gelangte durch Mittelsmanner an den Vikar Johannes Imhoof
in Schattdorf. Kt. Uri, der 1759 seinem Korrespondenten eine
Reihe von angeblichen Beweisstücken für die Existenz Teils
übersandte, die sich freilich bei näherer Prüfung als wertlos
oder als Fälschungen erwiesen. Die Schwäche der von Im-
hoof ins Feld geführten Beweise bewog Freudenberger, 1760
seine Untersuchung in französischer und deutscher Sprache
zu veröffentlichen, womit er einen Sturm der Entrüstung erregte.
Uri lieti die Schrift durch Henkershand verbrennen.- (K. d.
Tell-A. Nr. 3G4 ).
Guillaume-Tell, trait historique a Mr. le President L. F.
. . , Comte de P . . . Censeur Roial (!) par .1. F.
„Journal Hei vetique", Neuchätel. 1752, Mai.P. 477—83
Duport du Testre (Dutertre). Histoire des conjurations,
conspirations et revolutions celebres. Paris 1754.
Tom I, p. 368—411 (betr. Teil.) 12°.
1 sei in Isaak. Observationes Historie« Miscellaneae. Basilea?
1754. (Bezweifelt auf p. 14 die Tellgeschichte.)
Volt ai re. Annales de PEmpire depuis Gharlemagne. Baslel753.
Vergl. Bd. I, S. 326 (zu 1307) mit Voltaires Zweifel an
der Tellgeschichte.
Epitre sur son arrivee pres du Lac de Geneve. 1755.
(Vergl. Haller V, Xr. 87.)
— — Nouvel essay sur les grands evenements par des petites
cause«. 1759. 12°.
(Vergl. Haller V. 87).
Moreri. Dictionaire. Tom X, P. I, p. 68. 1759.
lmhof Josef; Pfarrer zu Schattdorf. 1. Daß die Existenz
und Historie deß Wilh. Teilen keine Fabel — be-
scheinen folgende Dokumente . . (Zusammenstellung aus
dem 18. Jahrb.) 2. Gopie des Urkunds wegen Teilen
Kapel (!) auf der Platten und andere bez. Urkunden.
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28
15 Stück, copiert 1759 von Joseph Imhof, Pfarrer
zu Schadorf, unterzeichnet. Fol. (Nr. 1.) 1 Bl.
(Nr. 2.) 6 Bl.
Handschr. der Stadtbibl. Bern VI, 35 Miscellanea Hel-
vetica Polilica, generalia et specialia Nro. 1 u. 2.
Freuden berger U. contra Imhoff. Gründe über die Ge-
schichte des Wilhelm Teilen zu beweisen, daß selbe
nur eine Fabel sey, September 1752, nebst 2 Zusätzen
vom Dezember 1758 und Februar 1759.
Herrn Im Hoffs (Pfarrer zu Schattdorf) Gründe
für die Wahrheit mit den dazu gehörenden Doku-
menten. Briefe an Hrn. Haller den Sohn über Hrn.
Im Hoffs Gründe. Copien von der nämlichen Hand,
in 1 Heft. Fol. 26 Bl.
Handschr. der Sladtbibl. Bern VI, 03. Miscellanea Hel-
vetica varia Xr. 18.
Der einschlägige Miscellaneenband, a. d. 18. Jahrh.
sign. XIII, 154 in 8° der Stadtbibliothek Bern umfaßt
folgende Stücke:
1. (Freudenberger Uriel.) Guillaume Teil, fable Da-
noise 1760.
2. Lettre de M. .1. ä M. K. sur une petite brochure
intitulee, fable Danoise. „Journal Helvetique", Mars
1760.
3. Schreiben lobl. Standes Uri an hohen Stand Bern
sub 4ten Juni 1760 wegen der fable Danoise.
(Kopie).
4. Antwort des hohen Standes Bern auf obiges Schreiben
von Uri vom 20. Juni 1760. (Kopie).
5. Extrakt aus dem Raths-Manual der Stadt Bern 20.
Juny 1760.
6. Nachricht von dem, so sich in hiesigem (zu Bern)
äußerem Stand zugetragen aus Anlaß der Schrift:
Guillaume Teil, fable Danoise.
Freudenberger- Ha Her. Guillaume Teil, Fable Danoise
o. O. 1760. Kl. 8°. 30. SS.
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29
Vom Stande Uri confiscicrt und verbrannt und durch Protest-
schreiben an die übrigen Kantone censuriert (4. Juni 1760.)
Auch Zürich veibot den Druck und die Verbreitung. Ver-
fasser ist Uriel Freudenbergpr, resp. sein Hintermann G. E.
von Haller, der sich in seiner Bibliothek der Schweizer Ge-
schichte V, 75 selbst als Veranstalter des französischen Druckes
bekennt, die Autorschaft aber in Abrede zu stellen sich
bemüht. —
Freudenberger Uriel: „Der Wilhelm Teil." Ein dänisches
Mährgen (!) ; aus dem Französischen übersetzt, o. O.
Vergl. darüber Gisler A : Die Tellfrage, Bern 1895, S. 3-10.
Lettre du M. J. ä M. K. sur une petite brochure intitule:
Guillaume Teil, fabl. Danoise. Journal Helvßtique.
(Dirigee contre la pubb'cation de Freudenberger). Jahrg.
1760, Mars, 271—83.
Deutsche Übersetzung (von Heinrich Waser) erschienen
17G0, in 8°., 10 Seiten unter folgendein Titel :
(Waser Heinrich (?)) Schreiben von M. J. an M. K. be-
treffend eine kleine Schrift, unter dem Titel : Wilhelm
Teil, ein Dänisches Mährchen; aus dem Journal
Helvetique, Mars 1760 übersetzt. 1760. 8°. 16 SS.
Schreiben von Uri an Bern betreffend Teil und die „fable
danoise" 1760, mit Antwort. Copie. Fol.
Handschr. der Stadtbibl. Bern III, 77, v. Stürler, Akten
und Auszüge Nr. 34.
Nachricht von dem, so sich in hiesigem Äußeren Stand
zugetragen aus Anlaß der Schrift: Fable danoise,
Ostermontag 1760, 8°.
Handschr. der Stadtbibl. Bern XIII, 154. Guillaume Teil
Nr. 7.
(Balthasar Felix) (v. Luzern.) (Verteidigung,) Schutzschrift
für Wilhelm Teil. Laut der Vorrede eines Ungenannten
(Salomon Wolf in Zürich). Zürich 1760. 8°. 32 SS.
Vergl. Gisler, Tellfrage p. 13 und Haller, V, 76. Dazu
bemerkt d. K. d. Tell-A. (Nr. 368) : „Baltasar führt in dieser
Schrift pag. 9 ein lateinisches Zitat an, das der Landamm:tnn
Joseph Anton Püntiner in einer alten Chronik von Klinker
1760.
30
berg gefunden habe. Diese angebliche Chronikstelle macht
Wilhelm Teil zum Meier der Äbtissin von Zürich zu BQrglen,
zum Schwiegersohn des Walter Fürst von Attinghusen und
gibt ihm zwei Knaben, einen ältern, Wilhelm, und einen
jungem, Walter; sie ist aber zweifellos erst ein Machwerk
des 17. und 18. Jahrhunders, da einerseits die angebliche
Klingenberger Chronik gar nie existiert hat, anderseits schon
die Sprache den späten Ursprung verrät."
(Balthasar Felix) (v. Lnzern.) Defense de Guillaume Teil.
0. O. (Zürich oder Luzern) MDCCLX. Kl. 8°. 30 SS.
Erschien anonym gegen Freudenberger-Hallers „Fable
Danoise.
— — Defense de Guillaume Teil. Auf Deutsch von Jon.
Rudolph Füßlin. Luzern 1760. 8°. S. 23.
(Voltaire,) Essai sur l'bistoirc generale et sur les moeurs
des nations. Paris 1761— 3. 8 vol. in 8°.
Nie l'existencc de Guillaume Teil. Vergl. Hisely: Rc-
cherches eritiques p. 430.
Leu H. J. Schweizerisches Lexikon, (unter „Teil" Bd. XVIII.)
45—47. Zürich 1763. 4°.
(Zurlauben M., le Baron de). Guillaume Teil. Paris 1767.
12°. 75 SS.
— — Lettre a M. le P(resident) H(enault) sur la vie de
Guillaume Teil. Paris 1767. 71 SS.
Sammelband der Universitätsbibl. Basel, (ca. 1770).
1. Dialog entre Jules Cesar et Guillaume Teil.
2. Guillaume Teil. Trait historique ä Mr. le President
L. F. Comte de P. Censeur Royal.
Müller Gottlieb Franz. Rede von den ersten Stiftern
des eydgenössischen Bunds, gehalten anno 1771 vor
dem löblichen äußern Stande zu Bern. Mss. 4°.
34 enggeschriebene Seiten.
Vergl. Haller, V. (X).
Haller Gottlieb Emanuel v.: Wilhelm Teil. Eine Vor-
lesung gehalten im hochlöblicheu äußern Stande zu
Bern den 21. März 1772, Bern 1772. 8°. 29 SS.
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31
Hallcr neigt hier mehr aus Politik, als aus wissenschaft-
licher Überzeugung, der Verteidigung Teils zu.
Über das Interessanteste in der Schweiz. Aus dem
Französsischen. Leipzig 1778 — 80. 4 Bde, (Mit der
Darstellung der Teilsage).
Meer man .1. de. Discours — sur la question — comparer
ensemble la ligne des Achcens, celle des Suisses —
— et la ligne de provinces unies — developper
les causes, l'origine, la nature et Tobjet de ces
associations politiques. La Haye 1784. Gr. 4°. 54 SS.
HaUer V, «33. Preisgekrönte Schrift.
Neueste Probe wie man heut zu Tage im Auslande Schwei-
zergeschichte und Staatistik (!) zu schreiben pflegte.
„Schweitzerisches Museum44. Zürich. 4°. (1788) 7.
Heft. S. 553—556.
Über Teil, Landesgemeinden.
Schmid Franz Vinzenz. Allgemeine Geschichte des Frei-
staats Ury. Zug 1788. 8°. Darin 1. Teil: Der Teil
und glücklichste Neujahrstag. S. 126 — 131. Die un-
seligen Zeiten vögtischer Bedrängnissen; die ersten
Eidgenossen und ihr heiliger Bund. S. 131 — 138.
„1788 verötfentlichtc Vinzenz Schmid in seiner Geschichte
des Freistaates Uri ein angebliches Landsgemeindeerkenntnis
vom 7. Mai 1387, das sich auf die Gründung der Kreuzfahrt
von Steinen nach Bürglen bezieht, „an dem Orte, wo unser
Liebes Landmunns Erste Wiederbringers der Freyheit Wilhehn-
Tellen Haus ist". Diese oft zum Beweis der Existenz Teils
angerufene „Urkunde-4, «leren Original niemals zum Vorschein
gekommen ist, kennzeichnet sich durch die Fehler in der
Datierung, den unrichtigen Namen des Landammanncs wie
die altertümlich sein sollende Sprache als eine plumpe
Fälschung das 18. Jahrhunderts." (K. d. Tell-A. Nr. 311.)
M um elter: Ueber die Verdienste österreichischer Regenten
um das deutsche Reich. Wien 1790. Gr. 8°.
Bezweifelt den Hütlischw ur und die Tellexistenz.
Schmid C. (Landschreiber von Uri) ca. 1800. Manuskript,
enthaltend eine Zusammenstellung der angeblichen
r
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32
Beweise für die Existenz Wilhelm Teils, nach einer
später hinzugefügten Notiz, herrührend von der Hand
des Sohnes von Vinzenz Schnüd, des Landschreibers
C. Schmid. Kl. fol. (Im Besitze von Hrn. J. W. Lusser.
Alldorf).
Wilhelm Teil — nach Johannes Müller. Gr. 8°. „Nordische
Miscellen." Hamburg. Bd. II. .lahrg. 1804, Juli-
Dezember. Gr. 8°.
Antiquarische Notizen über die Familie Buonaparte und
über Wilhelm Teil. 4°. „Gemeinnützige schweizerische
Nachrichten. Bern. Jahrg. 1804. Nr. 185 und 186.
S. 739—740. 743—744.
A n f r age über den wahren Namen Wilhelm Teils. „Schweizer-
boteu. Aarau. Jahrg. V. (1808), Nr. 34. S. 267.
Schuler Joh. Melch. Die Taten und Sitten der alten Eid-
genossen. O. O. (Kerenzen) 1809. 8°. Darin p. 41—46:
Wilhelm Teil. Jahr 1307. Nach Tschudi, Brennwald,
Bullinger, Rann, Müller.
Deutsches Museum, herausg. von Friedrich Schlegel. Bd.
III. Wien 1813. Darin: p. 53 — 75. Jakob Grimm,
Gedanken über Mythos, Epos und Geschichte (über
Teil und Toko).
D i c t i o n n a i r e d'anecdotes suisses, on recueil de traits curieux
sur les Suisses et sur leur pays, leurs usages, leurs
moeurs, leur caractere . . . Paris, 1823. 8°.
Darin: p. 192— UV*, Murgueritc Herlobig.
Hisely J. J. Dissertatio historica inauguralis de Gulielmo
Tellio, libertatis helveticae vindice. Groningae 1824.
Gr. 8°. VIII und 75 (69?) SS.
Balthasar Jos. Ant. Felix u. Haller. Verteidigung des
Wilhelm Teil. Neue unveränderte Auflage. Flüelen
Kanton Uri. 1824. 8°. S. 84.
Darin S. 37— 08: Wilhelm Teil, eine Vorlesung, gehalten
zu Bern 1772 von (iottl. Knian. Haller S. lÄ>--84: Teil der
Urner von Konst. Sieg wart.
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33
Siegwart- (Müller) Konstantin: Teil der Urner (in der
Schrift : Balthasar Verteidigung des Wilh. Teil.) Neue
veränderte Autlage. Flüelen, 1824 8°. S. 69—84.
Teil der Urner. Flüelen, 1826. 12°. 16 SS.
Begeistertor Verfechter der Tellsache. Erste Ausgabe 1824.
siehe oben unter „Balthasar", Ausg. 1824.
Hisely J. J. Guillaume Teil et la revolution de 1307, ou
histoire des trois premiers cantons, jusqu'au traite de
Brunnen, 1310. (et refutation de la fameuse brochure :
fable Danoise.) Delft. 1826. 8°.
Mever von K n o n a u , M. I ... Handbuch der Geschichte der
schweizerischen Eidgenossenschaft. Zürich 1826.
Folgt der Ueberlieferung, läßt aber den Apfelschuß als un-
geschichtlich fallen.
„Göttinger, Gelehrte Anzeigen". 1828. Bd. I, S. 934.
(Aufsatz von Heeren.)
Zuppinger J. H. Bilder der Vorzeit oder Wahrheit ohne
Schminke. Wädenschweil, 1834. (Tellgeschichte.)
S. 377—390.
Kopp J. Eutych. Urkunden zur Geschichte der eidgenös-
sischen Bünde. I. Bd. Luzern 1835; II. Bd. 1851.
(Erster streng wissenschaftlich gestützter Vorstoß gegen Teil.)
Ideler Julius Ludwig. Die Sage von dem Schuß des
Teil. Eine historisch-kritische Abhandlung. Berlin
1836. 8°.
Erklärt die Tellsage aus einer volkstümlichen Redensart,
bringt gleichartige Erzählungen von andern Teilschützen,
verhalt sich im Uebrigen gegenüber der Teil-Existenz neutral.
Heidelberger Jahrbücher der Literatur f. 1836, September-
heft. (Abh. v. Aschbach).
Schumacher A. Schillers Teil in Beziehung auf seine
historische Begründung. „Oesterreich. Zeitschrift für
Geschichts- und Staatskunde" 1836. Nr. 58.
Heusler A. (Basel). Die Anfänge der Freiheit von Uri bis
auf Rudolf von Habsburg, urkundlich nachgewiesen.
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34
„Schweizerisches Museum für historische Wissen-
schaften." Herausg. von F. D. Gerlach, J. J. Hottinger
und W. Wackernagel. Frauenfeld 1837. Jahrg. I*
S. 181—217.
Der erste Einspruch gegen .1. K. Kopps umgestaltende
Forschungen.
Meyer J. H. Erzählungen aus der Schweizer-Geschichte
und Züge aus dem Leben merkwürdiger Eidgenossen.
St. Gallen, 1838. „Wilhelm Teil. (1307)." S. 42—45.
Geizer Heinrich. „Die drei letzten Jahrhunderte der
Schweizergeschichte. Aarau und Thun. Bd. I. (1838).
(„Ein Blick auf die Untersuchungen über Wilh. Teil
und die ersten Bünde.")
Hisely J. J. Essai sur rorigine et le developpement des
libertes des Waldstetten . . . „Memoires et documents
publies par la societe d'histoire de la Suisse roniande."
Lausanne 1839. Jahrg. 2. XXXIII und 239 pp.
Hisely J. J. Examen du memoire du Dr. A. Heusler):
intitule: Die Anfänge der Freiheit von Uri . . . ,
„Memoires et documents publies par la societe d'histoire
de la Suisse romande." Lausanne 1839. Jahrg. 2.
S. 241-53.
H ausser Ludwig. Die Sage vom Teil aufs neue kritisch
untersucht. Eine von der philosophischen Fakultät
der Universität Heidelberg gekrönte Preisschrift. Heidel-
berg, 1840. 8°.
Geizer H. Die zwei ersten Jahrhunderte der Schweizerge-
schichte. Vorlesungen. Basel, 1840. „Die Sage vom
Teil". 8°. S. 1—19.
Schiern. Der Streit über die Echtheit der Tellsage. — Die
scandina vischen Quellen der Tellsage. „Berliner Ma-
gazin des Auslandes." Jahrg. 1840.
M ö n u i c h W. B. Ueber das Geschichtliche und Glaubwürdige
in der Sage vom Teil. 4°. Jahresbericht der Handels-
Gewerbschule in Nürnberg 1840/41. Nürnberg.
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35
Vergleich der schweizerischen mit der skandinavischen
Teilsage zur Befestigung der Teilexistenz.
Geßler und Teil. Cooper-Bärmann ; Streifereien durch die
Schweiz. ' Berlin 1836. I. Bd. S. 229—31.
Schiern Fr. Et nordisk Sagns Vandringer, fornemmelig
med Hensyn til Sagnet im Wilhelm Teil. [Les mig-
rations d'une legende du Nord, surtout en conside-
ration de la legende sur GuilL Teil.] Historisk Tids-
krift. Kiöbenhavn 1840. Bd. I. p. 45—111.
Wiederabgedruckt in Schiern Fr.: Historiske Studier.
Kjöbenhavn 1856. I. p. 40—109. Vergl. auch vorige Seite:
„Schiern".
Heidelberger Jahrbücher der Literatur. 35. Jahrgang,
Heidelberg 1842. Darin : Häusser Ludwig, Ueber das
Geschichtliche und Glaubwürdige in der Sage vom
Teil von Dr. W. B. Mönnich.
Hisely J. J. Les Waldstaetten Uri, Schwyz et Unterwaiden,
considerees dans leurs relations avec Tempire ger-
manique et la maison de Habsbourg. Memoires et
documents publies par la societö d'histoire de la Suisse
Romande. Lausanne 1841. annee 2. S. 257 — 419.
MarezollL. Geschichte der Schweizer-Revolution (Wilh. Teil)
und der Schweiz. Eidgenossenschaft. Hamburg, 1842.
90 pp. in 12°.
Hisely J. J. Recherches critiques sur Thistoire de Guillaume
Teil. Memoires et documents de la societe d'histoire de
la Suisse Romande. Lausanne. 2. annee 1843.
S. 425—673. Und separat:
Recherches critiques sur Thistoire de Guillaume Teil.
Lausanne 1843. 8°. III und 246 S.
Darlegung des Teilstreites.
Vuillemin L. Guillaume Teil, mythe et histoire, ä propos
des recherches critiques sur Thistoire de Guillaume
Teil par Mr. J. J. Hisely. (Bibliotheque universelle
de Geneve. Mai 1843. p. 15—30).
Gcschichtsfrd. Bd. LXI. 3
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36
Reimpression de Hisely J. J.: Recherche* critiques. Laus.
ms. Voir „L'artiste" Tom IV. 3. Ii vr. Paris 1844.
„Wilhelm Teil". Der Republikaner-Kalender. Winterthur.
Jahrg. 1844. S. 35 — 38.
Verteidigung der Teil-Existenz.
Meyer Hein. Die Waldslättc vor dem Bunde von 1291
und ihr Verhältnis zum Hause Habsburg. Bericht
über das humauist. Gymnasium in Basel. Jahrg. 1844.
Olivier J. De l'histoire de la Suisse et des nouvelles Se-
cherches sur Guillaume Teil. „Revue des deux
Mondes." Paris. 8°. annee 1844, 1. mai.
Bluntschli. Geschichte des Schweizerischen Bundesrechtes
von den ersten ewigen Bünden bis auf die Gegenwart.
Zürich, 1849. 8°. Darin: Bd. I. S. 7 u. ff. über
die Tellfrage; auch 8. 218—32 (Über die Vögte).
■
Blumer .1. J. Staats- und Rechtsgeschichte der schweizerischen
Democratien. St. Gallen 1850. I. Teil. p. 109—145
(Über die Vögte).
Amiet .1. J. Notiz über Teil. „Neue illust. Zeitschrift für die
Schweiz." St. Gallen. Jahrgang IV (1852). S. 331 '2,
339/40.
Behandelt den damaligen Stand der „Tellfrage44 .
Guillaume Teil ou les Suisses deUvres. Paris, 1853.
(Kopp Eutych): Zur Tellsage (1307 — 1314), dazu als Bei-
lage: Die Geßler. Geschichtsblätter a. d. Schweiz,
herausg. v. J. E. Kopp. I. Bd. Luzern. 1854. 8°.
Jahrgang 1854. S. 234/45, 314 20.
Enthält: „Das Beste, was Kopp oder irgend einer vor
ihm über Teil geschrieben". . . (A. Gislcr. Die Teilfrage . . .
S. 32).
Anzeiger f. schweizer. Gesch. und Altertumskunde. Zürich
1855-60. I. Bd. 8 °. König Albrechts Tod. S. 4— 6.
Zur Tellsage. Kühne's „Europa". Jahrg 1856. S. 47.
Die Chronik des Weißen Buches im Archiv Obwalden.
(Mit Vorbericht v. G. v. W[yti]. Zürich im Mai 1856).
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37
Meyer v o ri K n o n a u : Zur Teilsgeschichte. Blätter f. Kunst
und. Literatur. 4°. Beilage zur „ Neuen Zürcher
Zeitung." Zürich. Jahrgang 1856 Nr. 21. S. 81
bis 82.
(Uener das „ Weiße Buch\)
l> i e Chronik im weißen Buche zu Samen. . . . veröffent-
licht durch Staatsarchivar Meyer von Knonau. „Der
Geschichtsfreund." Mitteilungen des histor. Vereins
der 5 Orte. 8". Einsiedeln. Bd. 13. Jahrg. 1857.
S. 66-86
..Professor Hagen über den Ursprung der schweizerischen
Kidgenossenschaft". Feuilleton ( — Separat-Ausg.) der
Neuen Zürcher-Zeitung vom 21. November. Zürich.
Jahrg. 1857. 4° S. 189—190.
Wilhelm Teil. Mit Holzschnitt von Gilbert. „Die Illustrierte
Welt". Stuttgart. Jahrg. V. (1857.) S.. 361—62.
Erwähnt Stimmen für und gegen Teil.
Güttin gische gelehrte Anzeigen. Jahrg. 1857. Bd. II
Güttingen. Darin: G. Waitz, Anzeige von Kopps
„Geschichte der eidgen. Bünde" und „Geschichts-
blätter aus der Schweiz."
Neujahrsblätter aus der Urschweiz 1857 (und 1858):
a. Liebenau H. von, Die geschichtlichen Ursachen der
Entstehung einer schweizerischen Eidgenossenschaft.
Luzern 1857. 42 S. in 4°.
b. Liebenau H. von. Fürderung der Eidgenossenschaft
durch des Hauses Habsburg innere Verhältnisse. -
Luzern 1857. 56 S. in 4°.
Wyi) Georg von. Ueber die Geschichte der drei Länder
Uri, Schwyz und Unterwaiden in den Jahren 1212—
1315. Vortrag ... in Zürich am 18. Febr. 1858
gehalten. „Monatsschrift des wissenschaftlichen Vereins
in Zürich." Zürich. Jahrg. (III). 1858. 8°. S. 217
bis 238. Und separat.
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:*8
Zur Geschichte der drei Länder. (Von G. v. W(yß). An-
zeiger für Schweizerische Geschichte und Altertums-
kunde. Jahrg. 1858. S. 2.
Illustriertes Familienbuch. Jahrg. X. (1860). S. 344.
(Über Wilh. Teil).
Ba randun Joh. Fablas, siemis a Wilhelm Teil. Cuera
1860. 8°.
Hidber B. Schweizergeschichtliche Forschungen über W.
Teil. „Allgemeine Augsburger-Zeitung." Bd. III.
Jahrg. 1860. 18. und 19. Juli.
Vergl. Beilage zu Nr. 300 und 201. Nachweis de9 Vor-
kommens des Namen Teil.
Genast Wilhelm: Wilhelm Teil. Sage oder Geschichte.
„Deutsches Museum." Herausg. von Robert Prutz.
Leipzig. Jahrg. 1861. Nr. 11 und 12. I: 353-363.
II. : 401 bis 413.
Geschichtlicher Überblick über die Zeugnisse für und gegen
die Tellexisteiiz mit Schluttfolgung im erstem Sinne.
Tagesbote aus Böhmen. Jahrg. 1861. Nr. 311. (Ueber
Teil.)
Huber A. Die Waldstätte bis zur festen Begründung ihrer
Eidgenossenschaft. Mit einem Anhang über die ge-
schichtliche Bedeutung des Wilh. Teil. Innsbruck 1861.
Enthält Beiträge zur Darstellung des Tellstreites. Nachweis
des gemein deutschen Charakters der Teilsage. Ablehnung
entschieden, (vergl. p. 16, 80—128.)
Siegwart-Müller G. Die Edlen von Attinghausen. Der
Geschichtsfreund. Mitteillungen des histor. Vereins
der fünf Orte. Einsiedeln. Bd. 18. Jahrg. 1862.
8°. S. 36—69.
Unterhaltungen am häuslichen Herd. Jahrg. 1862. Nr. 26.
(Teil.)
Krutter Fr. Heimdali und Wilhelm Teil, von Alois Lütolf.
[Referat]. „Die Schweiz." Illustrierte Zeitschrift für
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39
Literatur und Kunst. Bern. Jahrg. VI. 1863. 4°.
329. Seite.
Hidber B. Schweizergeschichtiiche Forschungen über Wilh.
Teil. Archiv des historischen Vereins des Kantons
Bern. Bern. Bd. 5. Jahrg. 1863. 16 & 8°.
v. Liebenau Hermann. Die Tell-Sage zu d. J. 1230
histor. nach neuesten Quellen beleuchtet. Aarau, Sau-
erländer, 1864, 8. XI und 171 S. 8°.
Versetzt die TeUexistenz ins Jahr 1230, ohne dieselbe direkt
zu bestreiten.
(Augsburg er) Allgemeine Zeitung. 1864. Beil, Nr. 174.
„Eine religiöse Erklärung der Teilsage." (Unter dem
Zeichen G.) Aus Sir John Malcolms Life and Corres-
pondence V. II. p. 400.
Knüpft an einen arabischen Brauch, wonach zur Zeit der
Dattelernte jährlich ein fünf- bis sechsjähriger Knabe unter
eine Scheibe gestellt und nach der Scheibe geschossen wird,
und sucht in der Sage einen allgemeinen mythischen Gedanken.
Heus ler A. Ein historischer Gesichtspunkt bei der Tellsage.
Allgemeine Zeitung. Augsburg. Jahrg. 1864, Beilage
Nr. 206. p. 3349/50.
— — Ein historischer Gesichtspunkt bei der Tell-Sage.
Schweizerische Lehrer - Zeitung. Jahrg. 9. (1864).
Nr. 39. Fol. S. 153/55.
Abdruck aus der „Allgem.-Zcitung". 1864. Nr. 206.
Pfannenschmid H. Der gegenwärtige Stand der Teilsage.
„Allgemeine Zeitung" Augsburg. Beilage 140, 141.
Jahrgang 1864.
Der Verfasser hält die mythische Grundlage fest.
Der mythische Gehalt der Tellsage. Ein Beitrag zur
deutschen Mythologie. S. A. a. Pfeiffers Germania.
Jahrg. X. Wien, 1865. 8°. S. 1—45.
Zur Tellsage. Magazin für die Literatur des Auslandes.
Jahrg. 1865. Nr. 43.
Digitiz
40
Pf annenschmid H. Neuestes zur Teilsage. Magazin für
die Literatur des Auslandes. Nr. 49. Jahrg. 1865.
(Europa, 18(35. Nr. 12 — 14. Die Sage von den ;\ Schwestern.)
Hektor E. Zur Teilsage. Korrespondent von und für Deutsch-
. land 1865. Nr. (500. 602, 615, 617, 619. 634, 635.
Pfannenschmid. H. Neuestes über die Tellsage. Magazin
für die Literatur des Auslandes." Jahrg. 1866.
Mit einer Uebersicht über die zeitgenöss. Streitliteratur.
(Grangier M. L. prof.) Histoire Suisse, Uri, Guillauine
Teil. „ Nou volles Etrennes Fribourgeoises." Fribourg.
Jahrg. II (.1866). S. 31—35.
Pallmann Reinhold. Die Tellsage und die Befreiung der
Schweiz im Jahre 1307. Jahrbücher für Gesellschaf ts-
und Staatswissenschaften von'Glaser. Bd. 5. 5. Heft-
Jahrg. 18(56.
Gould S. B. Curious mythes of the middle ages. (Enthält
die Sage vom ewigen Juden, von der Wünschelrute.
Wilhelm Teil u. s. w. London.) 1866. 8°. 242 S,
Vi scher W. Melchi und Melchthal. „Anzeiger für Schweize-
rische Geschichte und Altertumskunde." Jahrg. 1867.
Seite 76.
Vischel- (-Heusier) Wilhelm. Die Sage von der Be-
freiung der Waldsbilte nach ihrer allmählichen Aus-
bildung untersucht. Nebst einer Beilage: Das älteste
Tellenschauspiel. Leipzig. 1867. 8°. 20 t S.
Krhlit-kt im Teil den Kern einer ursprünglichen populären
Dichtung.
Schweizerische Lehrer-Zeitung. „Der Teil und die
Volksschule." Nr. 25 und 26. Jahrg. XII (1867).
S. 195—197, 202-6.
(L'liersicht über die Gesch. der Tellfmge. Stellungnahme
für die Tell-Kxistenz.) >
Schweizerische Lehrer-Zeitung. ..Der Rütlibund."
(Erzählt für die Volksschule.) [In AnpalJung an die
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41
neuere Forschung betr. die Tellsage] (von H.) .Jahr-
gang XII (1867) p. 259—62.
.Die Biene". 1867. Nr. 20. 8. 159. (Ueber Schillers?
Teil).
Frey Jakob. Gertrud von Wart. (Darin: „Parricida-
Sagen"). Illustrirter Volks-Novellist. Familien-Blätter.
Basel. Jahrg. 1867/8. Bd. VIII. S. 54-66.
Hohl Albert. Zur geschichtlichen Würdigung der Teil-
Erzählung. Amrisweil, 1868. 8°.
Rilliet Albert. Les origines de la Confedcration suisse,
histoire et legende. Geneve et Bäle 1868. 8°. VIU
und 438 8. Avec une carte.
2" H,l. revue 1H«50 in 8° de XI u. VIS p.
Vau eher Pierre. Les traditions relatives aux origines de
la confedcration. Rapport . . . Geneve 1868. 28 8.
Sq.aratausgabc der im „Anzeiger fftr Schweizergeschichte''
erscliienen Abhandlungen.
Revue des deux mondes. Paris. Jahrg. 1868. Tome 76
v. 15. Aug. p. 791.
Bordier Henry Leonard. Le Grutli et Guillautne Teils
ou defense de la tradition vulgaire sur les origines
de la confedcration suisse. Bäle 1868. (Geneve et
Bäle 1869.) 8°. 92 8.
Wendet sich gegen Killiel mit der unhaltbaren Hypothese:
Teil sei das historische Urbild der dänischen Tokosage.
— — La querelle sur les traditions concernant l'origine de
la Confedcration suisse. „Journal de Geneve", Feuilleton
du 20 et du 21 juillet 1869. (Tinge a part 7, Geneve
et Bale, Geneve Imp. Ramboz et Schuchardt 1869,
8°, M p., avec une bil Biographie de la question).
Auch separat; Geneve et Bale 1869.
Rilliet Albert. Lettre a M. H. Bordier a propos de
sa defence de la tradition vulgaire sur les Origines de
la Confedcration suisse. Geneve et Bale, 1869. Gr.
in 8°.
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42
Hefuse la hypothese de Bordier. Deutsche Ausgabe Ober»,
von G. Brunner. Aarau 1873. Siehe folgende Seite.
Frey Jakob. Die Sage vom Teil und die urkundliche Ge-
schichte. Hlustr. Volks-Novellist. Basel. Jahrg. (IX)
1869. p. 154—63.
Hungerbühler Hugo. Etüde critique sur les traditions
relatives aux origines de la Confederation suisse.
Geneve et Bäle, 1869. 8°. 124 S.
Beschäftigt sich vorwiegend mit der Sage über Wüh. Teil,
dessen Existenz abweisend unter eingehender Berücksichtigung
der nordischen Pfeilsage.
Monnier Marc. Guillaume Teil et les trois Suisses, la legende
et rhistoire. Revue des deux mondes Paris 1870.
Janvier p. 214. ff.
Zinzow Ad. Vineta et Palnatoke. Der nordische Teil.
Pädagogisches Archiv. Jahrg. 12 (1870). 8. Heft.
OsenbrüggenEd. Die Urschweiz. Klassischer Boden der
Teilsage, verherrlicht durch Schillers Freiheitsgesang.
Mit historisch topographischem Text. Basel 1870.
Gr. 4°. Vm und 344 S.
MeyerKarl. Die Tellsage. In Bartsch Karl : Germanistische
Studien. Wien. Bd. I. 1871/72. 159.— 170. S.
Mural t E. de. Les origines de la liberte de la Suisse et
les sources de Thistoire de Guillaume Teil. „Le
Dimanche." Lausannne. annee 1871. p. 61. Und
separat:
Les origines de la liberte en Suisse et les sources de
rhistoire de Guillaume Teil. Lausanne, 1871. 8°. 30 S.
Sonnenschein G. P. La tradition de Teil, d'apres les
recherches critiques des historiens contemporains.
Dresden 1871. 8°. 43 S.
Geilfus Georg. Zur Entstehungsgeschichte des Eidgenöss.
Bundes. Winterthur 1872.
Liebenau H., v. Der Rütlischwur und die Teilsage. „Die
illustrierte Schweiz." Mit Illustration. Band 1872.
Bern, Doppel-Jahrg. II. (1872). Fol. S. 342—45.
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43
Viguie [Viguie Aristo ?] La Legende de Gufflaume Teil.
Nimes 1872 (oder 1873/4?). 8°. 39 S.
Rilliet Albert: Der Ursprung der Schweiz. Eidgenossen-
schaft. Geschichte und Sage. Zweite durchgesehene
und verbesserte Auflage. Aus dem Französischen ins
Deutsche übertragen von Carl Brunner. Aarau 1873
8°. VHI und 407 S.
(Extrem negierend).
U bland L. (Teilsage) in „Schriften zur Geschichte d. Dichtung
und Sage.u Stuttgart, Cotta, (1865—73) Bd. 8. (1873).
S. 604—610.
Meyer von Knonau. Die Sage von der Befreiung der
Waldstätte. Die Ausgangsstelle, das Erwachsen und
der Ausbau desselben. „Oeffentliche Vorträge, ge-
halten in der Schweiz." Basel 1873. Bd. II, Heft VEU.
52 S.
Henne-Am Rhyn, Otto. Die Wahrheit über Teil. „Die
Gegenwart." Jahrg. 1873, Nr. 19 und 20.
Der Schütze Teil ist nach Vorliegendem bloss als Variation
des Sonnengottes anzusehen, dessen Sonnenstrahl die Erd-
frucht (den Apfel) trifft, den Nebel (Vogt) verscheucht etc.
Leo F. A. Zum Abschluß der Frage von Wilhelm Teil.
„Magazin für die Literatur des Auslandes". Jahrg. 1873.
Nr. 11.
Vischer Wilhelm. Guillaume Teil. „Galerie suisse." Bio-
graphies nationales publikes . . . par Eugene Secr&an.
Lausanne. 8°. Vol. (I) 1873.
V a u c h e r P. Problemes d' histoire littcraire. 2. Les Recits
du Livre blanc et la Legende de Teil. Anzeiger
für schweizer. Geschichte. Neue Folge. 2. Band.
Solothurn. Jahrg. 1874—77. 8°. S. 346-349.
(Darin auch über das Teilenlied.)
Müller Jon., von. Geschichte der schweizerischen Eid-
genossenschaft. Lichtensteig 1875/8. 8B.
Quelle zu Schillers Teil.
H e n n e. 0. Die deutsche Volkssage. Leipzig 1874. S. 308 u. ff .
An der egg .1. Über die Sage von der Entstehung der Eid-
genossenschaft. „Centraiblatt des Neu - Zotinger-
vereins.u Zotingen. Jahrgang 1875. n. 334 — 43;
385— !)8.
Busch M. Die Mythe von Wilhelm Teil I. II. Die Grenz-
boten Jahrg. 18IÜ. Nr. 42 u. 43.
Meyer von Knonau, Gerol d. Ans mittleren und neueren
Jahrhunderten. Histor. Vorträge und Aufsätze. Zürich.
1876. 8°. Darin: S. 33 bis 58: „Die Stauffaeheiv1
— — Meierhut und Teilhut. Anzeiger für Schweiz. Ge-
schichte. Bd. II. Jahrg. 187«. S. 230/7.
(Vergl. Literar. Centralhlatt 1S77. Xr. 3-3.)
Bibliothek älterer Schriftwerke der deutschen Schweiz und
ihres Grenzgebietes, hrsg. von I. Bächtold und F.
Vetter: Vorn Herkommen der Sehwvzer und Ober-
hasler [und das Verhältnis zum Wylien Buch. (Teil-
sage)]. Bd. I. Fraucnfeld. Jahrgang 1X71. S. IAIII
bis LXXXV.
Fenn er Hans. Die Befreiung der Waldstätte. Programm
der Städtischen Schulen. Aarau. 8°. Jahrg. 1877. 20 S.
Bochholz E. L. Die Aargauer Gelilcr in Urkunden von
1250—1513. Heilbronn 1877. 8\ XIV und 211 S.
— - — Teil und GeLiler in Sage und Geschichte. Nach ur-
kundlichen Quollen. Heilbronn 187 7. Gr. 8°. VI
und 4*14 S.
Grundlegendes Werk für die Kenntnis der Tellira^e und
ihrer Literatur ums Jahr 1877.
Hotz- Osterwald J. H. Zur Geschichte W. Stauffachers
und der Waldstätte. Beilage zur Allgemeinen Zeitung,
Augsburg 1817. Nr. 109 (S. 3000—3003) Nr. 200
(S. 3018—U». Nr. 201 (S. 3034 5). Nr. 203
(S. 30li5— iu). Nr. 204 (S. 3075— Hi), und separat:
— — Zur Geschichte W. Stauffachers und der Waldstätte
. . . Stuttgart und Augsburg 187 7. 4P.
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45
RochholtzE. L. Erwiderung an Herrn Dr. Hotz in Zürich.
(Betreffend die Stauffacher- und Teilsage.) Beilage
zur Allgemeinen Zeitung. Augsburg 187 T. Nr. 219
■(S. 3209—3301). Nr. 220 (8. 3315—3317).
M ü 1 1 e r K a r 1 L e o n h a r d. Der Landsgemeindebeschluß vom
Jahre 1387. Eine Urkunde für Wilhelm Tcll's Existenz.
Historisch und kritisch beleuchtet. Altdorf 1878. 8°.
X und 95 S.
Lütolf kennzeichnet in einer handschriftlichen Notiz seines
literarischen Nachlasses ( Bürgerbihliothek Luzern, Mss. Mappe
250 in 4°) diese» Publikation als eine „Schmähschrift gegen
Kopp*, welche die Kegierung von Luzern dein Vei fasser
zurückgeschickt habe. Erschien als Anhang zu desselben
Verfassers Schrift: Krvafs [i. e. Favre] Kampf mit dem
Riesen St. Gotthard. Nebst Anhang einer Urkunde. 8°. 31» S.
Hotz-0 sterwald J. H. Zur Teilenfrage. Sonntagsblatt
des „Bund*. Bern 1878. 8. 313/4, 321/2,3 2!) 30,
33 ( 1 338.
Zieht kritische Vergleiche zwischen den Schriften von K.
L. Müller und Kochholz als zwei Extremen und referiert
über das pro und contra auf Basis der ums Jahr 1878 festliegen-
den wissenschaftlichen Resultate der Teilforschung.
Galiffe. Teil* et Gessler selon la tradition et selon
rhistoire. Bibliotheque universelle. X. P. Bd. LXII.
Genevc 1878. 8°. S. 384-125.
Fenn er Hans. Befreiung der Waldstatie. Programm der
Thurgauischen Kantonsschule in Frauenfeld. Aarau
1877/78. 21 S.
Hesse Werner. Die Tellsage. Allgemeine Zeitung. Augs-
burg-München 187M, Beilage 220.
i i
Rudolf A(d albert). Neues zur Tellsage. Herrigs ..Archiv
für das Studium der neueren Sprachen". ;V>. Jahr-
gang 1880. Heft 1. S. 13—29.
Bitter. H. GcLiler, Landvogt in Muri und von Tri. Luzern.
„Vaterland" Nr. IUI. Jahrg. 1880.
* i -
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4ti
Muralt Ed. v. Die historische Wahrscheinlichkeit des
Grütlibundes. Centraiblatt des Neu-Zofingervereins.
Zürich 1881 (21).
Müller Karl Leo nhard. Der Landsgemeindebeschluss vom
Jahre 1387. Eine Urkunde für Wilhelm Teils
Existenz. Milwaukee 1882.
Stühling C. Guillaume Teil et les fondateurs de rinde"-
pendence suisse, Paris 1882.
Neumann Friedrich. Teil, Dellingr, Heimdall. In „Ger-
mania" von Bartsch. 3. Heft. Jahrg. (26.) 1881/2.
(Siehe oben unter Abt. 1. p. 9.)
Keller 0. Die Entstehung der Teilsage. „Allgem. Zeitung."
(München). Beilage Nr. 140 (20. Mai). Jahrg. 1882.
(Teil als Kaiser Domitian!)
Depping G. Die Körperkraft nnd Geschicklichkeit des
Menschen. Historische Darstellung der Leibesübungen
bei den alten und neueren Völkern. Aus dem Fran-
zösischen von R. Springer. Mit 60 Illustrationen.
Minden 1882. 2. Aufl.
Darin u. a.: Wilhelm Teil und die Sage vom Apfel-
schwingen in der Schweiz.
Dändliker K. Geschichte der Schweiz. [Wilhelm Tell-
Sage:] („Erste Erhebung der Waldstätte"). „Die
Sagen von der Entstehung der Eidgenossenschaft."
Zürich 1884, 1. Auflage I. Bd. 3. Aufl. (1893) p.
315—343 und p. 400—428.
Huber Alfons. Die Tellsage. In: Zeitschrift für allgemeine
Geschichte. Jahrgang 1884. VII. Heft.
Einsiedler Kalender. Geßler und Teil. Ein Gegenbild
zu Geßler und Teil etc. etc. Einsiedeln. Jahrg. 1884
(44. Jahrg.)
Schweizer Paul. Die Freiheit der Schwyzer. Jahrbuch
für Schweizergeschichte. Bd. 10. (1885).
Vau eher Pierre. Les traditions nationales de la Suisse.
Etudes anciennes et nouvelles. Erschienen in den
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47
„Meraoiresde Flnstitut national Genevois" 16. Vol. 1885,
P. 1 — 50. Darin: S. 34: Les recits du Livre blanc
et la legende de l'archer. S. 43—50: La legende de
Tokko.
(Zum Teil Abdruck der von 1874—1884 im „Anzeiger
für Schweizergc8chichleM erschienenen Artikel von Vaucher.
Huber Alfons. Die Teilsage. Zeitschrift für allgemeine
Geschichte. Jahrg. II. 1885. S. 502—515.
Schröder Otto. Das Märchenhafte in Schillers W. Teil
in Zeitschrift f. d. Gymnasialwesen 1886. Bd. 40
p. 398.
(Gilt auch für die Urner Teilsage überhaupt.)
Zur Tellgeschichte. (Über eine Glasscheibe vom Jahre
1578 im Besitze des Herrn Dr. med. Etlin, Samen,
mit der bildlichen Darstellung der „Teilgeschichte",
wobei an Hand der Beschreibung des Gemäldes die
Übereinstimmung der Tradition zugunsten der Teil-
existenz hervorgehoben wird.) Luzern. „Vaterland".
1886. Nr. 43. Vergl. hiezu m. Tell-Iconographie p. 20.
Dierauer Johannes. Gechichte der Schweiz. Eidgenossen-
schaft. Die Befreiungssage (W. Teil). Gotha 1887.
Bd. I. S. 133—151.
v. Liebenau Theodor. Alte Briefe über Wilhelm Teil.
Katholische Schweizerblätter. Bd. HI. Luzern 1887.
8°. S. 20—37, 79- 92.
Wertvoller Beitrag zur Geschichte des TeUstreite9.
Coolidge, W. A. B. History of the Swiss Gonfederation
(with appendices on Teil and Winkelried.) „Encyclo-
pajdia Britannica" (1887).
— — History of the Swiss confederation with appendices
on Teil and Winkelried „A sketsch". Abdruck aus
der „Encyclopaalia Britannica" o. O. 1887. 8°. 84 S.
Darin S. 67-76 : William Teil.
Nover J. Wilhelm Teil in Poesie und Wirklichkeit. Eine
poetische Wanderung durch Teils-Erinnerungen. Ham-
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48
bürg 1887. 8°. 34 S., erschienen als Heft 1 in der
X. F. 2. Serie der -„Sammlung gemein wissenschaft-
licher Vorträge," hsg. .von Virchow und von Holtzendorf.
Faßt in geschickter Dialogform die neuen Kcsultate «1er
nivellierenden Tellkritik und Tellseepsis zusammen.
Stern A. Eimge Bemerkungen über die sog. Brennwald 'sehe
Chronik und ihre I Erstellung der Sage vom Her-
kommen der Schwyzer, sowie der Entstehung der
Eidgenossenschaft, „.lahrbuch für schweizerische Ge-
schichte," herausgegeben auf Veranstaltung der allgem.
geschichtsforsch. Gesellschaft der Schweiz. Zürich.
Bd. X1L 8°. Jahrgang 1887.
Mülinen Helene von, Frl. Zur Frage nach dem Teil.
(Von Eleutheros). (Aus „Alpenrosen", Beilage zum
Intelligenzblatt der Stadt Bern. Nr. 48. 2f>. Nov. 1889.)
Mäh Ii J. Der Ursprung der Teilsage. PreulS. Jahrbücher.
Bd. u'2. 3. Heft. Jahrg. 1888. S. 280—294.
Wlislockin, H., v. Zum Tclleuschulo. Zachers Zeitschrift
für Deutsche Philologie. Bd. 22, I.Heft. Jahrg. 1881),
S. 99—114.
O e c h s 1 i W i 1 h. Die historischen Stifter der Eidgenossen-
schaft. Zürich 1880. Programm der höh. Töchter-
schule und des Lehrerseminars in Zürich.
— — Bausteine zur Schweizergeschichte. Zürich, 1890.
8°. Darin p. 1 — 43: Die historischen Gründer der
Eidgenossenschaft.
M[ uralt] E., v. Der Teilfrage jüngste Gestaltung. „Schwyzer
Zeitung". Jahrg. 1890. Nr. G3 u. folg.
Muralt E., v. Der Teilfrage jüngste Gestaltung. .„Berner
Tilgblatt". Jahrgang 1890. Nr. Ib6.
Seeliger Gerhard. Die Fabeln von der Begründung der
Schweiz. Eidgenossenschaft. (Beilage zur ..Allgemeinen
Zeitung" Nr. 187/88.) München 1890.
Sidler Wilhelm. Die Anfänge der Schweiz. Eidgenossen*
schaft. Eine histor. Studie in ,,Alte und Neue Welt*.
Einsiedeln. Jahrg. 1891, p. 532 u. ff.
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49
Piaget J. Das Grab der letzten „Stauffacherirt". „Alpen-
rosen". Ein Schweiz. Sonntagsblatt. Beilage zum
Intelligenzblatt. Hern. 4°. Jahrg. (XXI) 1891.
r Alp enrosen ein Schweiz. Sonntagsblatt, (Beilage zum
Intelligenzblatt). Die Familie Stauffacher. Bern.
4°. Jahrg. (XXI) 1891.
Küchler A. Nachkommen des Arnold von Melchthal. An-
zeiger für Schweiz. Geschichte. X. F. Bern. Jahr-
gang (XII) 1891. Bd. 6. 8°. "
Staehling Charles. Guillaume Teil et les hommes du
'Rüth. Drama historique ou simple legende. Stras-
burg 1891.
Droz-Xuma J. Les origines de la confederatiou suisse.
Bibliotheque universelle et Revue suisse. an nee
1891. Nr. 156.
<
Chronik die, des Weißen Buches von Samen. (Ältester
Bericht über das Werden und Wachsen der Eid-
genossenschaft). Auf die Bundesfeier 1891 r.ach der
Handschrift neu herausgegeben von F e r d. Vetter.
Schweiz. Rundschau. 3. Halbband. Jahrgang 1891.
aft. S. 225—249.
Bernoulli August. Die Entstehung des ewigen Bundes
der Eidgenossen. Basler Neujahrsblatt. Basel 1891.
— — Die Sagen der Waldstätte im Weissen Buch von
Samen. Anzeiger für Schweiz. Geschichte. Herausg.
v. d. AUg. geschichtsforsch. Gesellschaft der Schweiz.
Bern. Neue Folge. Jahrgang 22 (1891).
— — Zum Hut in der Tellensage. Anzeiger für Schweiz.
Geschichte. Bern. Neue Folge. Jahrg. 22 (1891)
p. 295/6.
Oechsli W. Die Anfänge der Schweiz. Eidgenossenschaft.
Zur VI. Säkularfeier des ersten ewigen Bundes im
Auftrag des schweizerischen Bundesrates verfaßt.
Zürich 1891. 8°. 357 S. Text u. 319 Beil.
Behandlung der Frage auf Grundlage der fortgeschrittenen
kritischen Geschichtsforschung.
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50
Liebenau Theodor, v. Die Pensionierung der Erben
des Landvogts Geßler durch die Eidgenossen. An-
zeiger f. Schweiz. Geschichte. Jahrg. 1891. p. 176—77.
Baldamur E. Der geschichtliche Ursprung der Schweiz.
Eidgenossenschaft. Velhagen und Klasing's Monats-
hefte. Jahrg. 1891. August
Des Volksboten Schweizer Kalender : „Der Schweizerbund
von 1291." Basel 1892. S. 29—40.
Gretsch J. Ueber die Teilsage Programm des Gymn.
Weinkirchen. 1892.
Staehling Gh. Guill. Teil et les hommes du Rutli. Nouv.
Revue 71, 379—90. Straßburg 1892.
Wyß G., v. Das Reichsland Uri in den Jahren 1218 bis
1309 im „Neujahrsblatt der Zürcher Stadtbibliothek u
1892. 4°. 15 S.
Darin : Ruine von Attinghausen (Bild).
Müller Harzen. Die Sagen vom Apfelschuß. Wissen-
schaftliche Beilage der Leipziger Zeitung. 1893
Nr. 149. S. 593/5.
Meyer von Knonau G. Die historische Kritik und die ge-
schichtlichen Gedächtnistage der schweizerischen Eid-
genossenschaft vom Jahre 1891. In Sybels „Hist. Zeit-
schrift." Neue Folge. Bd. 34. Jahrg. 1893.
Oechsli Wilhelm. Familie Stauffacher. Allgemeine
deutsche Biographie. Leipzig 35. Bd. (1893) S. 523—27.
[Zell er 1 W.] Heimatliche Guriositäten der Gegenwart.
Grenchen 1894. 8°. 53 S.
Darin p. 15—17: Wilhelm Teil [bejaht die Existenzfrage.]
H i d b e r B. Beitr. zu den Forschungen über Wilhelm Teil.
„Bund". Bern 1894. Nr. 258.
Neue Zürcher-Zeitung. Zürich 1894 Nr. 288. Fol:
Der neueste Beitrag zur Tellfrage. Von T— r.
Gisler Anton. Die Tellfrage. Versuch ihrer Geschichte
und Lösung. Zur Enthüllung des Telldenkmals in
Altdorf am 28. August 1895. Bern 1895. 8°. XIV
und 237 S.
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St. Galler Blätter. Beilsige zum St. Galler Tagblatt.
Jahrg. 189 ö Xr. SM) u. s. f. [Recensionsstreil zwischen
Dr. (iisler (Chur) und Dr. Haginann (St. (fallen) betr.
Gislcrs Versuch: „Die Tellfrage" v. .1. 1895.]
Vergl. hiezu die Reccnsioncn von R (B.) F(urrer) im 2. Hist.
„Neujahrshlatt" von Uri 181X5. S. 37—11. Besprechung
durcli Alb. Büchi in „Schweiz. Literarische Monatsdlnnd-
schau.* 1. .lahrgang 181X>. p. •*>.
Liebenau Th., v. Historische Keminiscenzen zur Tellen-
geschichtc. Vaterland. Jahrg. 180;"). Luzern. Xr. L ! >T>.
August (/iL)
Nover .1. Deutsche Sagen in ihrer Kntstehung, Fortbildung
und poetischen Gestaltung, Giessen u. Würzburg 18!)5.
1. Bd. 8°.
Berücksichtigt auch die T c I 1 s a g c.
Ü e r n o u 11 i A. Das älteste Bündnis der Waldstätte und die
Uetreiungssagen. Anzeiger für Schweiz, Geschichte.
• Jahrg. 181)5. S. >>V>.
s .» n n l ag s b 1 a 1 1 , Beilage zum „Obwaldner Volksfreund"
Xr. <). Wilhelm Teil. Jahrg. tsl»5.
Frey K. Uber Wilhelm Teil. Sonntagsbeilage zur Allgem.
Schweizerzeitung. Basel 181H.i. Vgl. „Urner Wochen-
blatt" tS9b. Xr. 51.
Lieb e n a u Dr. Th. v. Kulturgeschichtliches vom Jahre 1581.
Teil oder Xiklaus von der Flüe. Ivath. Schweizer
Blätter l8ih>. p. 4Hi— 8.
L. (L DieTellsage. „Wiener Zeitung" Xr. !)!>, UM). Jahrg. ls'Mi.
F|urrer] B. Die Teilfrage (Reeens. v. Gislers Buch.) Xeu-
jahrsblatt der Gesellschaft für Geschichte und Alter-
tümer des Kts. t ri a. d. Jahr 181M>. Altdorf I8f)ü.
p. •>< — 41.
Hohl K. Beitrag zur Teil-Forschung. „Jung-Schweizerland."
Jahrgang 189«. (•>(). Dez.) S. 203- 4.
styger M. Die Stauftacher im Lande Schwyz und ihre
Stellung in Sago und Geschichte von der Befreiung
«;« -schien t sin I. IM. LX1 4
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der Waldstätte. In: Mitteil. d. hist. Vereins d. Kantons *
Schwyz Heft 10. Schwyz 1S97. p. 105 — 140.
Kuphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte: Wien.
.Jahrg. IV (1S(J7). Zur Geschichte der Teilsage (von
H. H. Chemnitz).
Walter E. Gründung und Gründer der Eidgenossenschaft
in Geschichte und Sage. „Landbote4*. Sonntagspost
Nr. :S ff. Winterthur 1S97. Lex. 8°. S. ob.
Auch separat erschienen hei Hoster. Winterthur.
Histoire de Guillaume Teil d'apres les chroniqueurs
et les poetes. Lausanne 1S9S. S°.
Liebenau T h. v. Das Geleit am Gotthard. Ein Beitrat
zur Eiklänmg der Teilsage. Bollettino storico della
Svizzera italiania. Red. : Emilio Motta. Beilinzona. Jahr-
gang xxi. istm. s. lbo— tr,;>.
— — Das Geleit am Gotthard. Beitr. z»r Erklärung der Tell-
sage. Kathol. Schweizerblatter. Luzern 1SW. S. ^71 SO.
Glaser E. (Die Teilsage und Schillers Wilhelm Teil)
Der l'rsprung der Tellsage. „Der praktische Schul-
mann.** Herausgegeben von Friedr. Sachse. Leipzig.
Jahrgang 4S (ISm S. — f>»4-
Yersucht eine Krklärung der S:igc auf «lein Wege der
Teil-Mythen- Yergleiehung und speziell auf der A bleitun«* der
Sehwyzer aus altseh wedischem Stamme, von wo die nordische
Sage im 7.-9. Jahrhundert mit jenen in die Schweiz ver-
pflanzt worden wäre. Der andere Teil: Schillers \V. Teil
ist nicht fortgesetzt.
B e r n o u 1 1 i A u g u s t. I )ie Sagen von Teil und Stauffacher.
Eine kritische Untersuchung. Basel lsl*l>. S\ V u. f)4S.
Modüiciert die Teilsage in «lern Sinne, daß deren Züge
historischen Untergrundes. al>cr mit einem mythischen Schützen
Teil identiliziert seien.
— — Zur Sage von den drei Eidgenossen. Anzeiger für
Schweiz. Geschichte. Neue Folge. Bern 1900. Nr. 3.
Hürbin Josef. Handbuch der Schweizer Geschichte. Staus
1{>00. s". I. Bd. S. 14;»— U>4: Die Anfange der
Eidgenossenschaft.
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53
Grackan W. D. Mc. The rise of thc Swiss ltepublic. A
history. !2d edition enlarged. New- York 1901. 8n.
Conlains: p. 92—105: Tbe Legend of William Teil,
105 — 110: Other Legends (Grütli, Landenberger etc.)
110— 1 lß: The origin of the Swiss Gonfederation
and of the Uniled-States compared. 116—123: The
omfederates against Habsburg- Austria. (1. edit. 1892.)
Tr ii tm an u Alois. Wilhelm Teil und die Gotthardstrasse.
P.idagog. Dlätter. Einsiedeln 1900. 7. Bd. 22. Heft.
S. 9. 8°.
l'.rock K. Zur „Sage von Teil und Stauffacher". Rhein.
Westfal Zeitung. .lahrg. im HJ. Nr. 373 (Feuilleton).
„Oslsrhweizu. St. Gallen 1901. Nr. 62 und 63. Teil und
die Gotlhardstrasse. Besprechung von „AI. Trutmann :
Teil und die Gotthardstrasse". (Widerlegung und
Kritik durch .1. K.)
Schiff Otto. Die Befreiung der Waldstätte in Geschichte
und Sage. Vclhagen und Klasings „Monatshefte".
Will. Jahrg. Nov. 1902. S. 341—447.
Orientiert über den Stand der Krage ums Jahr 1902.
Marku.se, Dr. J. Die Teilsage und ihre Stätten. „Sonntags-
Zeitung für Deutschlands Frauen" Jahrgang 1901.
Nr. 37. Illustriert,
o [echsli] \V[ilhelm]. Zur Tellsage. Neue Zürcher Ztg.
(Feuilleton). 1904 Nr. 144—147.
Oerlei Richard. Teil und der Apfelschuß. Wissensch.
Beil. der Leipziger Zeitung. Leipzig. Jahrg. 1904.
Nr. 35 S. 137/140, Nr. 36 S. 141,143. KT. Fol.
Will „Teils Apfelschuß nicht unbedingt in die Sagen-
well verweisen lassen.**
Gogarten Arete: „Teil in Sage, Geschichte u. Dichtung."
Petersburger Zeitung. Petersburg. Jahrg. 1905 Nr. 113.
Sc hollen berger J. Geschichte der Schweizerischen Politik.
Frauenfeld 1905. 8°.
Darin S. tfü— : „Das Hütli und der Teil." — Kin Nach-
hall zur Hottung derTellexistenz. Abweisung dieses Versuches
in folgenden beiden kritischen Kückäußerungen :
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54
Flach Hein r. Besprechung von : Schollenberger .1. Geschichte
der Schweiz. Politik (Teilsage betreffend). Neue
Zürcher Zeitung. Fol. Zürich 1905. Xr. 202 und:
„Kino Geschichte der schweizerischen Politik.»
Tagblatt d. Stadt St. Gallen 11)05 v. 18. Sept. Nr. 219.
c. Das Rütli. - Die drei Quellen.
i Siehe auch unten: f. „Teil-Patriotismus" und 2. Teil: Absehn :
..Schiller und der l>auk der Schweiz'4.)
Schwei z. M tiseu m 1 7S:i. Sept. S. 2<>7— 275. Monat-
liche Nachr. 1783. S. 185 — 188: Nachricht wegen
Havnals Moiuunenl auf dem Grütli.
(Stil er). Die Wallfarth (!) zum Grütli, den 14. Oktbr. 171IS
Der schweizerische Republikaner. Luzern 171)8.
S. 81(5—19.
K rauer .1. G. „Von ferne sei herzlich gegrüi.>eP\ Das
Rütlilied (1820). Die Originalniederschrift des Dichters
J. G. Krauer. (Bürgerbibl Luzern).
Abdruck in den meisten Schweiz. Volks<j^sanjjs- Lieder-
büchern mit der Komposition von Greith.
(Herder .!. .1.) Der Eidschwur im Rütli oder wie es einst
war im Schweizerlande. Poetisch geschildert von einem
Freunde des Vaterlandes. Schaffhausen 1845. 8'1. III S.
Volksbücher: Nr. ;.L W. Teil und die Eidesgenossen auf
dem Rütli. Augsburg, Jaquet, 1850. 12 > t»0 S.
(mit eingedr. Holzschnitten.)
Troxler, Prof. Rütli. seine Entfremdung und Neuerringun#.
„Die Schweiz", herausgegeben von L. Eckard t und
Paul Volmar. Frick. Hern, Schaffhausen. Jahrg. 2
185!). 4°. p. 145—47.
Romang J. .1. Alpenqueile und Rütli. Schweizerischer.
Volks-Kalender. Bern 1*114. S. o8--H9.
Rordier Henri Leon: Le Grulli et Guill. Teil, Genese
et Haie l*bU 8°.
Här .1. .1. Das Rütlilied. Festschrift zur Einweihung des
Krauer-Greith-Denkmals. Luzern 1884. 8°.
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55
Alte und Neue Welt. Einsiedeln (XXI) 1887: S. 184
bis <8;"): Die Hetzen im Bregenzerwalde, ein öster-
reichisches Fiütli. Kulturgeschichtliche Skizze von S. I\
Wid mann M. Prolog zum Hü Iiifest in Berlin i8i)0. „Hclvetia",
Monatsschrift der Studentenverbindung ..Helvelia".
18111, Januarheft.
Ha y 11 al- Denkmal am Hülli, 18. .lahrhund.. vergl. r Vater-
land", Luzern, vom 9. Nov. 1894, Nr. 254: „Das
erste Schweizermonument am Vierwaldstättersce."
Vergl. daselbst auch Nr. Sitf, S. 3.
Heuard Louis. Le Rütli. Poeme. Lausanne 1898. 8°.
Zur Geschichte des Hütli. Von: H.H. Neue Zürcherztg.
Zürich 1U02. Nr. 297.
d. Die drei Teilen.
Helvet. Kalender. Zürich 1797. 32°. S. 87: Siige von
den in einer Höhle schlummernden 3 Teilen.
.Inn mal des Luxus und der Moden. .lahrg. 1805.
Januar. S. 37 /38: Legende von den drei Teilen.
Hoheneck F. L. F.: Des deutschen Mittelalters Volks-
glauben und Heroönsagen. Herlin 1815. 2 Teile.
II. Teil, S. 1W/151 : I ber Teil und die drei Teilen.
Schweiz. Merkur. Burgdorf-Leipzig 1835. 2. Bd. S. 1268:
.Die Teilen" [Gedicht].
..Die Teilen" in „Schweizer Bilder". Hsg. von mehreren
Schweiz. Schriftstellern. Burgdorf 1837. 2. Band. S. 126, « .
Poetische Ausmünzung der Sage, daß W. Teil, Walther
Fürst und Acmi Anderhalden im Berge schlafen. Dialog
mit dein Hirtenknaben.
Volks- Bibliothek. Biel. Jahrg. II (1837). S. 33—35:
Die Männer des Hütli. Wilhelm Teil.
Der Hepublikancr-Kalender. Winterthur 1844. Seite
bLb'2: Die drei Teilen und der Mönch. | Abt von
Murij. (Sage in Gedichtform).
A (mi et?) .). Die Sage von den Teilen. Wochenblatt für
Freunde der Literatur . . . Solothurn. Jahrgang I
(1845). 4". S. 158.
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Schinne r A d o 1 f. Die drei Teilen. Wochenblatt für
Freunde der schönen Literatur und vaterländischen
Geschichte Solothurn. Jahrgang II, 184t>. 4°. S. 112.
Schweizer Kalender. Solothurn. .Jahrgang L84o\ 4°.
S. 34— M: Illustr. Sage von- den Teilen. Der Graf
von Frohburg. (Ged. von Reithard 1)
Dislelis Illustrierter Schweizer-Kalender. Solo-
thurn I., 184«. S. 35: Die Sage von den Teilen.
(Mit Bild).
Der Wanderer durch die Welt von .1. Pfyffer zu Xeu-
eck Luzern. Jahrg. II. 1850. S. 152—1;*);') : Die
Krscheiuung im Grütli. (3 Teilen).
Sagenbuch schweizerisches, hrsg. von C. Kohlrusch. Hasel
1854. 8°. S. 11)5-202: Die drei Teilen.
(Ver«l. „Das Kloster-, von Seheible, Stuttgart B<1. <>
S. ll/.i
„Kuropa", hsg. von Kühne. .Jahrgang 18U5 Xr. 12—14:
Die Sage von den 3 Schwestern.
L ü t o 1 f Alois. Sagen, Bräuche und Legenden aus den
5 Orten Lucern, Tri, Schwyz, Vnterwalden und Zug.
Lucern I8b5. Darin: Die drei schlafenden Teilen:
p. 17, 50, 91. Die schwörenden Teilen : p. 415, 423.
(Daselbst weitere IJ terato ran gaben.)
M arc-Mon nie r. Guillaume Teil et les trois Suisses, la
legende et Thistoire. Hcvue des deux niondes. Paris.
Annee 1870 .Janvier. p. 214 ff.
„Die drei Teilen am Hütli und die drei Zauberschläfer im
Axenberge" in Rochholz K. L. : Teil und Gessler in
Sage und Gedichten. Heilbronn 187 7. S. 125— 143.
Stöckle .1. Die drei Teilen. Göthe. Schiller, Inland und
die Tellsage. Schweizer Blätter, katholische, für
Wissensehaft, Kunst und Leben. Luzern. X. F. .Jahr-
gang IV. (1888). 8°. p. 302—320.
Bernoulli A. Zur Sage von den drei Kidgenossen. An-
zeiger für Schweizerische Geschichte. Bern. Neue
Folge. Jahrg. XXXI. (10t M>). Xr. 3.
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57
e. Teils Tod.
Der treue und wahrhafte Schwei zcrfreund oder
m neue Volks-Kalender. Basel 18211. 5 S.: Wilhelm
Teil. (Mit Abbild. Des Teilen Tod")
Des Volks-Bo ten Schweizer Kalender. Basel 1844. 4°.
S. 26: Lied von TelTs Tod. [Gedicht.] „Ich hörte
einstens singen . . .")
Unland Ludwig. Schriften zur Geschichte der Dichtung
und Sage. Bd. VIII. Stuttgart, Cotta. 1873: Teils
Tod (Gedicht).
Abgedruckt in fast sämtlichen deutschen Lesebüchern und
Sammlungen poetischer Lesestücke, historischer Volks-
lieder u. s. f. ... Über Uhlands Gedicht: Teils Tod nml
die Schule siehe Kellner L. Vorbereitungen auf c. formal bil-
denden Unterricht in der deutschen Sprache. . . . 2. Aufl.
Krfurt 1*7/ S. 140 und hiezu die Ree. von FotS in Herrigs
Archiv iößi Bd. X> S. 140 uff. S. litt (üedekind). Ferner:
H. Düntzer: Uhlands Balladen, Leipzig 1870.
Teils Tod von Unland., Lehrübung von Lehrer M. in Buttis-
holz. Pädagogische Blätter. Einsiedeln. Jahrg. IV
(181)7). S. oßl/f), 5U 7/601.
Klein Emil. Teils Tod. Eßlingen 1903. (Vgl. „Gotthardpost"
Nr. 51, 1903)
f. Teil-Patriotismus. Teils patriotisches Nach-
leben im Volke.
s. auch ,,Tellenliedcr", „Teilenspiele**, und den folgenden Abschnitt :
..Tellskapellen** sowie: 2. Teil: „Schiller und der Dunk der Schweiz".
•
her alte Eydtgnoss oder Widerlebende Wilhelm Thell:
Wider den Graewel der Verwüstung Hochloeblicher
Eydtgenosschafft, oder Schweytzerlands. Wolmeinend
publiciert vnd Gedruckt Zu Vranien-Burg, Im Jahr
1650. 12 Seiten in 4°.
(Teil, der siel» hier als der Dritte im Hütli-Bundcsschwur
hezeichnet, tritt mahnend vor. weil er die Wohlfahrt des
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ÖS
Landes durch |M>litische und relig. Zwistigkeit gefährdet
glaubt.) Hürgeihihliothek Luzern.
Wilhelm Teil, (im Basier Festlehen) Basel. 1751)— iS4ti.
Handsehr. des Staatsarchivs Basel: Archiv der (iesell
s,-haft zum Hupt : 21 3.
Hove dun habitant d'Altdorf. o O. u. ,J. (ca. 18LU
'IVIIs Wiedel erseheincn uh> kutonischcr Kritiker d. neuen Zeit
Beim Tel lsbe eher der helvetischen Gesellschaft 18,'U. o.
O. u. .1. \it>'M] 8° (Broschüre. Stadtbild. Zotingen.)
Der wiedererschienene Teil oder: Gespräch zwischen
Teil und dem Bathe von rnterwalden. Von .1. H. H.
St. Gallen 18o4. Su 18 S.
(Teils Geist protestiert in einein mit dem Kate geptlo-
genen Dialog u'cgen den „Missbraueh" des llegimentc* in
Händen der Aristokratie.)
Wilhelm Teil, ein Vorbild der gymnastischen Uebungen
der Vorzeit. S. -U—'M in „Weisser Ad. Zur
Gesch. d. gymnast. Spiele" Zürich 1857.
Wilhelm Teil (Heber das Besultat einer Preisaufgabe
betr. die Bedeutung des Tellglaubens) „Bildungs-
Quellen für .hing und Alt." Kreuzlingcn III. .lahrg.
(18»V>) 8° S. ST ss.
Die Kreuzfahrt zur Tellenplatten-Kapelle im Lande Uri.
Kidgenossischer Xational-Kalender. Aarau 27. .1. 1SI>4
S. -Jö/41.
Die Kreuzfahrt zu der Teilenplattenkapelle im Lande Uri.
Zuger Kalender. Zug iSlifi. 4 Seiten.
Das Volksfest an der Teilenplatte, aus der Heisebeschrei-
bung eines Deutschen. (Mit Bild.) Kinsiedler-Ka-
lender. Umsiedeln 1SHS. 1 Seite.
„Noii!" Lettre de Teil aux peuples de la (lonfederation
Suisse a propos de la revision. [ Bundesrevision IS 7*2]
Fribourg s. d. (1872).
Bürgerbibliothek Luzern. Fhighhittssuiinduny.
Vetter Ford. Die Tellengeschichte und der Schweizer
Patriotismus. Centralblatt des Neu-Zoüngervereins
Zoiingen XIX. Is7!) S. 285— :-H>4.
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f>!)
Die Kreuzfahrt zur Tellenkapelle im Lande Tri. Vicr-
vvaldstätter Volkskalender. Luzern 1881. S. 20—21.
Vgl. L. Vogels Bild der Telle-nfahrt im „Xeujahrsbhitt
der Künstlergesellseh. Zürich". 1882.
Die Teil- Wallfahrten [ins Zürcher Stadt-Theater] (von)
hin. Neue Zürcher Zeitung. Nr. 53. 2. v. 22. Febr. 1894.
Steg e in a n n He r m a n n. Eine Osterfahrt zum Wilhelm
Teil. [Nach Cham, Kt. Zug zur Volksaulführung von
Schillers Teil im März 1804.] Neue Zürcher Zeitung.
Nr. 87 u. 88 vom 29. u. 30. März. 1894.
hie Tolle*nfahrt. (Vogels Gemälde vom .1. 1848.) Die
.Schweiz." Zürich IV. (1900).
Mit Heproduktion als Kunstblatt in toi. Text S. 136.
g. Die Tells-Kapellen, Teildenkmäler und
Gedenkstätten.
iS. auch oben: c. .Das Hütli"; und im ^. Teil „Schiller und die
bildende Kunnt", sowie „Schillirr und der Dank der Schweiz."
Lettre sur les deux chapelles de Guillaumc Teil. (Von) P.
B. Melanges helvetiques des annees 1787, 1788.
1789. 1790. Basle. 1741. 8° S. ,174—379.
Lettre sur deux chapelles de Guillaume Teil. (Von) P. B.
Le conservateur suisse ou recueil complet des etren-
nes helvetiennes. Lausanne. Tome I. 1813. 8°.
S. 288—292.
Inschriften an dem Tellenhaus in Arth in L. Tobler,
Schweizerische Volkslieder, 2. Band. S. 2.
Abgedruckt in „des Knaben Wundcrhom." 2. Auflage.
1 > a s ( i r ü 1 1 i und die Tellskapelle am Vienvaldstätter-See
„Der Wegweiser in der Eidgenossenschaft." Sl. Gallen
1819. Seite 301—302.
I ) i c t i o n n a i r e d'anecdotes suisses, ou recueil de traits
curieux sur les Suisses et sur leur pays; leurs usages,
leurs moeurs, leur caraetcre Paris, 1823. 8°.
Chapelles de Uuillaunie Teil. p. 4<>— 48.
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I
(iO
[Kscher Hch.) [Erzherzog Albr. und die Tellskapelle.
Neujahrsblatt d. Stadt-Bibüothek Zürich. 1826. 4°.
Tellskapelle, die, zu Bürglen. „Die Schweiz." Neuchatel
183(>. 1. Jahrgang. S. 119—120.
Tel Ts Platte. Volksbibliothek. Biel, Jahrg. Iii. 1838. 4°
S. 17:5- 175.
IScalini (Francesco.)] II Teil di Vincenzo Vela. Scritto
dall' ing. F. S. Lugano, Fioratti, 1850. 8°.
Frey J. Die Teils-Kapelle am Axenberg. Gedicht. „Illu-
strierter Volks- Novellist." Familien Blätter. Basel,
Jahrg. II. (1862) 145. S.
Bericht der Jury über die Konkurrenzeingaben zur künst-
lerischen Ausschmückung der Tellskapelle. Sonntags-
blatt des „Bund". Bern. 1877. S. 227 229. 237.
Kin Wort zur Erhaltung der Fresken der alten Tellskapelle.
Von R. R[ahn) „Sonntagsblatt des Bund." Bern,
1878. S. 251/252.
I.'eber die alten Tellsfrcskcn und deren charakteristische
Darstellung der Tellsage.
Bahn. J. Bud. Die Tellskapelle am Vierwaldstättersee und
ihre Wandgemälde (vor Stückelberg). Geschichts-
freund. Einsiedeln. 35. Jahrg. (1880) 1-19.
Bächtold Jac. Von der Tellsplatte. Neue Zürcher Zei-
tung vom 17. August 1881 und vom 28. Juni 1883.
Bericht über die Thätigkeit des Schweiz. Kunst Vereines
1881/83 und die Festfeier an der Tellskapelle bei
Uebergabe der neuen Freskogemälde v. E. Stückel-
berg an Behörden und Volk des Kantons Tri. Solo-
thurn 1883.
Henne- am Rhyn, O. Einweihung der neuen Tellskappclle.
In „Gartenlaube." Leipzig. Jahrg. 1883 Xi. 33.
4 Spalten.
— — Die neue Tellskapelle am Vierwaldstättersee. In
„Leber Land und Meer". Nr. 42. 1883.
Vetter Fer d., Aus Tell's Kapelle. Sonntagsblatt des „Bund"
Bern. 1883. S. 213/14; 220 22; 229/30; 235/8.
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Iii
Gelegentliche Besprechung der Teilgeschichte anhand der
Kritik über die Stückelbeiy- Fresken.
Feierabend August. Die Einweihung der restaurierten
Teilskapelle am Vierwaldstättersee. (mit Illustr.)
„lllustr. Zeitung. u Leipzig. Bd. 81. Jahrg. 188:5.
?2 und U. Folio. 1 Vf S.
W yrsch A r n o 1 d. La chapelle de Teil ä KüLinacht.
Centraiblatt des Xeu-Zofinger Vereins. Zotingen. 1884.
p. 31 1—324.
Dio Kapelle an der Tellsplatte einst und jetzt. Wilhelm
Teil, „l'rner Volkskalender/' Altdorf, Jahrg. 1884,
Kritische Geschichte dei Tellskapelle ; ob histor. Zeugnis ?
I" eberga bsfeie r der Stückelbergischen Teilen-Fresken von
Seiten des schweizerischen Kunstvereiiis an das Land
Uri, den 24. Juni 1883. Eidgen. National Kalender.
Aarau. Jahrg. 47. 1884. S. öl.
Gran gier, Prof. La Chapelle de Guillaume-Tell sur le lac
des Quatre-Cantons. Xouvelles Etrennes Fribour-
geoises. Fribourg. Hd. XX. annee 188b*. S. 92 — 93.
Kust, Maler. Die Fresken der Teilskapelle. Basler Nach-
richten Nr. 2H5, 2Hb'. Basel. 1889.
Von Wilh. Teil und den schweizer. Schützenkönigen in
Paris und in Rom. Schweizerischer Volkskalender.
Schaffhausen. Jahrg. (29.) 1891. 4°. 4 Spalten.
Gegen und über die geplante Errichtung eines neuen
Tell-Denkmals in Altdorf.
Müller, C. Das künftige Altdorf. Tell-Monument. Alte und
Neue Welt. Einsiedeln. Jahrg. 27. ( L893.)
Ott. A. Fest-Akt zur Enthüllung d. Tell-Denkmals in Altdorf.
Altdorf 1895. 8.
Das Festspiel zur Enthüllung des Tell-Denkmals in Altdorf.
Basler Nachrichten. Basel. Jahrg. 1895. is. April.
Mondada (G. B.) Le feste di Teil, 27.-28. agosto 1895.
in „Strenna popolare" per l'anno I89b\ Locamo.
1895. 8°. pp. 87, ill.
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Wfidmann] .][os.) V[irtor.| Die Tellmonument-Einweihung
Altdorf. |Von] .1. V.W. „Bund." Bern. SO. Aug. 1895.
Tellendenkmal-Feier 1895. „Vaterland" iLuzern). Nr.
195- 199. Neue Zürcher Zeitung Xr. 238— 2;J9.
„Luzerner Tagblatt" 108 und 201— 20;$. je 1895.
Teilfeier (1895) in Altdorf. <>l>\v. Vnlksfreund Nr. :>5.
Nidw. Volksblatt Nr. :->5. Sch\v\ zerzeitung Nr. 70.
lllust. Welt Nr. 150. Je 1895.
Hirt OfskarJ. Die Knthüilung des neuen Telldcnknials in
Altdorf. ,. Alte und Neue Welt". Einsiedeln. Okt. 1895.
Teil- Denkmal, das. Bericht und Rechnung der Umer-
schen Initialiv-Kommission für Krrichtung desselben,
umfassend den Zeitraum von 1888—1895, Altdorf,
189G. 8°.
Bai in er, J. Die Teilskapelle in der hohlen Gasse bei Kül/>-
nacht. Vaterland Nr. 209, 211. 212. Luzern. 1899.
Feuilleton.
Heine mann Franz: (Die ältesten Fresken der beiden Tells-
kapellen, mit Abbild.) in der „Tell-Iconographieu
[1902] p. 27—29, ;MJ, 59.
Zwei neue Tellenbild er [von H. Bachmann f. d. Külinacher
Kapelle] besprochen im „Vaterland" (Luzern) 1905
Nr. v. 22. Jan. „Nationalzeitung" (Basel) 1905 Nr. 18
v. 21. Jan.
Nachtrag zu A. b.: Tellfrage S. 41 :
Lütolf Alois. Sagen, Bräuche und Legenden aus den
5 Orten Lucern, Tri. Schwyz, Uuterwalden. Zug.
Lucern 1805. 8°. „Wilhelm Teil nach den ältesten
Berichten." p. 416-22, 422, 578.
V auch er Pierre. Rapport sur le concours ouvert en 18Ü<
. . . sur les traditions relatives aux origines de la eon-
federation Suisse [ et sur G. Teil). ..Bulletin de rinstitul
national Genevois". Geneve J8(>9. tmue XV. 8'.
p. 192-- 217.
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63
B. Poetisch -literarische Abteilung
(Mit Einschluß der novellistischen Prosa).
4M»wt.
a. Epische und lyrische Poesie. Die Tellenlieder
(Siehe auch oben c: „Kütli". <1. n3 Teilen", e. „Teils Tod" und unten
„Tellenspiele").
15. — 17. Jahrhundert:
D a s ;i 1 1 e Teilen lied. „Vom Ursprung der Kidgenoschaft.*'
Gedichtet vor 1474. Vom 10. — 19. Jahrhundert wieder-
holt aufgelegt, mit und ohne Datierung. Vergl. Bächtold
f.iteraturgesch.S. 11)8. 2-2->.3^>.ri8). Neu abgedruckt in Tobler
Volkslieder I, X Vi. .Text 3-4 ;v. Liliencron H.ltO-13; Oechsli
Quellenbueh S. 63/4 u. a. O. m. Vergl. auch die Aufzählung
der Tellenlieder-Ausgaben in Wellers Annalen Bd. I Xr. 188
und II, p. 504.
| Peter Müller (?) ]. Kin hüpsch lied vo' Ursprung der Kyd-
gnoschaft un' de' ersten P^ydgenossen Wilhelm Thell
genannt, ouch von dem bundt mit sampt einer Kyd-
gnoschafft wid' Hertzog Karle von Burgund, un' wie
er erschlagen ist worden. Getruckt zu Zürich hy
Augustin Fries, o. J. (ca 1545). 4 Bl. S° m. Titelholz-
schnitt. — In München. 1. Strophe: „Von der Kyd-
gnoschaft will ichs heben an ..."
s.: Weller. Annalen I. Bd. 18» W. S. 42.
— — Kin hüpsch lied vo' Ursprung der Kydgnoschafft, un
dem ersten Kvdgnossen Wilhelm Teil genannt, ouch
von de bundt mit sampt einer lobliche Kydgnoschafft.
wider Hertzog Carle von Burgund l, und wie er ist
erschlagen worden. Gedruckt zu Bernn. By Vincent/,
im Hof. o. .1. (c. 1.51)0). 4 Bl s. m. Titelholzsch.
— In Lausanne.
h. : Weller. Annalen I. Bd. IST,-». Sode Mi.
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[Peter Müller (?) ]. Ein schön Lied von Ursprang der
Eydgnoschafft und von dem ersten Eydgnossen, Wilhelm
Thell genannt, auch von dem Bund mit sampt einer
Loblichen Eydgnoschaft wider Hertzog Carle von
Burgund, und wie er ist erschlagen worden etc. Ge-
truckt bey Johann Schröter [Basel] Kill). 4 Bl. 8° in
Titelholzschnitt. 35 Str. — In Berlin.
1. Strophe: „Von der Eydgnossenschafft will ulis heU*n
an. etc.
— — Ein schön Lied von Ursprung der Eydgnoschafft und
dem ersten Eydgnossen, Wilhelm Teil genandt, auch
von dem Bund! mit sampt einer loblichen Eyd-
gnoschafft wider Hertzog Carle von Burgund, und
wie er ist erschlagen worden, etc. Getruckt zu Basel,
bey Johann Schröter, 1623. 7 Bl. 8n m. Titelholz-
schnitt. ;Jö Str. In Aarau.
S. Weiler, Annalen I. Bd. 1862. Seite 43.
— — History und Ursprung von der Eydgnosschafft, der
alte Wilhelm Thell genannt. Item die Schlacht wider
den Hertzog Carlen von Burgund. In seiner eygenen
Melodey zu singen. Basel, bey Johann Jakob Decker,
o. J. (c. lu'40). 4 Bl. 8° m. Titelholzsch. 35 Str
Früher im Besitz des Bibliothekars Schiffmann, heutiger
Besitz unbekannt.
1. Wilhelm bin ich der Thelle, . . .
Von Heldes Muht und Blut,
2. Von der Eydgnoschafft will ich» heben an,
desgleichen ghört noch nie kein Mann. etc.
Siehe Weiler, Annalen I. Bd. 18G£ Seite 43.
Sammlung alter Schweizerlieder. 2 Bde. Universitäts-
bibliothek Basel. Darin : 1. Ein schön Lied vom Ur-
sprung und Herkommen der alten Schweitzeren. Ge-
druckt zu Basel bey Johann Jakob Decker. 2. Ein
hübsch Spil gehalten zu Uri, in der Eydgnoschaft, von
Wilhelm Teilen, ihrem Landtmann und ersten Eydt-
gnossen.
Motto : „Tyrannen und ein Hund der tobt,
Wer die erschlagt, der wird gelobt."
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Ganz neue H i s t o r y und Ursprung von der Eid-
gnoschaft. genennt Wilhelm bin ich der Thelle, elc
In seiner eigenen Melodey zu singen. Getruektin diesem
.l.ihr. o. O. u. J. (ca. 1000). 4 Bl. S'1 m. Titelholzsch.
28 Str. In Luzern (Bürgerbibl.) Anfang: r Wilhelm
bin ich der Thelle" etc.
S Wolter. Annahm I. Bd. 1M>. Sein* Mi.
Gedruckt im .Jahr lb'48.
|Müllerf] Kin new Lied von Wilhelm Teil, von der Historie
und dem Ursprung der Eydgnoschafft. durch Hier.
Muheini b gebessert und gemehrt. ImThone, Wilhehnus
von Xassawe 100:5. o. O. 4 Bl. 8. Wilhelm bin
ich der Teile etc. Neue Ausgaben: o. O. lt>7,l
s Bl. 8. o. O. 11)74. 8 Bl. 8.
Vergl. Kochliolz S. S,!. Wolff S. 7lf» und Weiler
Annalen. I. Bd. 1ÖC2. Seite 43.
Iber Muh ei ms Lied siehe folgende Seite.
W i 1 h e 1 m Teil, das ist History und Ursprung der Eyd-
gnoLischaft. Samt zweien schönen neuen Liederen.
Getruckt i. J. luSf>. (Sammelband der Stadtbibl. Zürich.)
Zwey schöne Lieder. Das erste: Vom Wilhelm Teil, wie
eine lobliche Eydgnoüschaft entsprungen ist. Ge-
druckt in diesem Jahr. Sammelband : Volkslieder
der Univers.-Bibl. Basel.
D r e y sch ö n e Schwei tzerischc Lieder: Das
Erste; Von der Iiistori und Ursprung der Eydgnol.'>-
schaft : Wilhelm bin ich der Thelle. von Heldes Mut.
Das Ander: Die Schlacht, wieder Herlzog Uarlen von
Burgund: Von der EidgnolAschaft will ichs heben
an, etc. Das Dritte: O Schweitzer gut, wo etc. Ge-
lruckt im .Jahre lti98. o. O. 8 Bl. 8°. 28. m und
12 Str. In Bern und Weimar.
s. Weiler. Anmden I. Bd. 18112. S. 44.
Wilhelm Thell. Das ist: History von Ursprung Der
Eydgnoschaft und Wilhelm Thellen, Wie auch von
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m
dem ersten Srhweitzerbundt. Der Fydonosischcn
Jugend zu Lieh, widerumh auffs newe getrurkt. Im
Schweitzer-Land, o. ( >. u .1. 4 Hl. 8°. in. Titelholz-
schnilt. Mit 2 Str. vennehrt, M) Str. — (Früher im
Rositz der Ribl. Schiffmann). Anfang: „Wilhelm bin
ich der Thelleu. etc.
S. : Weiler. Annalen I. IM. S. Vi
Hin hüpsch Lied vom rrspnuitf <ler Lyd^noscliafft und
dem ersten Fydgnossen Wilhelm Thell genannt. Hasel,
o. .1. 4 Hl. S.
S.: Weller. Annalen I. \U\. 1.*m;>. Seite
History, neue, und li-sprun^ von der KydgnnlJschafft. g«'-
nennl Wiliielm hin ich der Thelle «de. In seiner
eigener f!] Mclodey zu sinken, o. <). u. .1. *'\
Biuyerhibl. Luzern.
Jeitteles Adalh. Lied vom Li-sprung der Fidgeno|.'>enschaft.
Germania. Vierleljahrsschrit't für deutsche Altertums-
kunde. Hegnmd'd von Franz Pfeiffer. Wien. Jahr-
gang i:;o) ins;). sr>. s. ;;.>:;— :m.
Muhe im* s Teilen Med. „Wilhelm hin ich der Teile".
Aus ,lem U>. Jahrhundert stammend. Wiederholt mit
und ohne Datierung, Druckorl u. s. f. aufgelegt. Älteste he-
kannte Aussähe vom .1. IUI.*;. Vergl. u. a. : Tohler. Volks-
lieder I. XVI: Haeehtold. Literatur-« iesehichte. p.
:W. (18).
Teile nli cd. Siehe K. Weller: Annalen der Poetischen
Xational-Literatur der Deutschen im XVI. und XVII.
Jahrhundert. Kreihurg i. H. LS(>4. S '. I Hd.
S. 4:2 '44. UY>.
Teilen lied, ältestes. Siehe [) Liliencron Hd. II. 1 10 usf.
*2) Tohler, Volkslieder Hd. I, :\ n. ff. Vischer \V.
Die Sage von der Hefreiung der Waldstatte. IMu.
Z w e i s c ii o n e (; e s a n g von Wilhelm Teilen und wie die
Kidgcnossehafft entsprungen, o. < >. n. J. 4 Hl. S°.
mit den Wappen der (lautone.
S.: Weller. Annalen I. IM [HC>. Seite i'i.
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Kin schön new Lied von Wilhelm Teilen. Getrnckl in
diesem Jahr. o. O. u. J. 4 Bl. 8°.
S. : Weiler, Annalen i. Bd. 180:4, Seite 44.
Das lied von Wilhelm Teil, und dem vogt Geyhler ( ! )
genant, („Sings jm thon wie das lied von Pafy.") o. .1.
Hasel (t<>. .Jahrh.) 4 Hl. 8° in Titelholzsch. „Ach
künig vnd fürst über alle rieh."
S.: Weller. Annalen I. Bd. (1802) Seite 102.
Kyn Schön new es Liedt von dem stiffter Eid tgno bischer
Kreyheit Wilhelmen Teilen, in dem thon, wie Wilhelm
von Nassaw. Getnickt zu Freyburg in Vchtlandt 101:;.
Am Ende: gestellt durch Hieronymum Muheim
rraniensem. 7 Hl. 8° m. Titelholzsch. In Berlin.
1. Strophe: „Wilhelm bin ich der Thelie.u
S. : Weiler, Annalen II. Seite 504.
{Muheini H.) Ein neu Lied von Wilhelm Thell (!), durch
Hieronymum Muheim (!) von neven gebessert und
geinehret: im Thone: Wilhelmus von Nassawe. bin
ich von etc." 16:53. 8°. 8 S.
Weitere Ausgabe 1073. (vcrgl. Haller V, öl ).
Ein schön new Lied: Von Wilhelm Teilen Durch Hel-
vetium Wahrsagern, von neuwem gebessert, und nach
der Zeit gericht. Im Thon : Wie man den allen
Teilen singt. Getruckt unter der Prc(.>, im .lahr, da
nicht viel Gelt war. o. O. u. .1. (1009). 8 Bl. 8° in.
Titelholzschnitt, m Str. In Zürich.
S. : Weller. Annalen I. Bd. 1802. Seite 185.
Lieder, drey schöne schweitzerische, von Wilhelm Teil,
der Schlacht wider Hertzog Carl von Burgund und
O Schweitzer Gut wo etc. 8°. 10US.
Auch in der Ausgabe 17(15.
Muheims Song of Teil, 1307. in „Cid Stories of Switzer-
land." Bern, Haller o. .1. (Schweiz. Landesbibl. Bern.)
*
* *
üwchichlsfrd. Bd. LXI
5
68
(Sicher Lud w.) Johannis Fabricü Montani [+ 1566] ad I).
Conrad um Pellicanum de Wilhelmo Thellio Elegia.
Festgruß der Universiläts - Bibliothek Basel am
16. September 1886. Basel 1886. 8°. 14 Seiten.
Gabriel Steph. Historia grischuna rujarra cun ils Tiroles
(1499), Wilhelm Teil (nach der Melodie: „Wilhelm
heiß' ich, der Teile"), il chiet, il saltar dils morts.
Canzuns o. 0. n. J. (17. Jahrh )
Barzaeus Johannes. Heroum Helvetiorum epistolae.
Friburgi Helvetiorum 1657. 8°.
Darin: Lib. I Kpist. VI. S. 42-55: Guill. Tellj Historia."
In der Ausgabe vom Jahre 1657, Luzern. S. 52 — 67. Uber-
schwangliche Verherrlichung Teils in lat. Hexametern.
18. Jahrhundert:
Innhalt summarischer, der Alten Schweitzer Schlachten
u. Geschichten. Aufs neue gedr. i. J. Chr. 1723. 8°. (Ohne
Ort). [Darin Nr. 3] : Kin schön new Bild, von Wilhelm
Teilen, wie eine Löbliche Eygnoßschaft ist entsprungen.
In s. bekannten Melodie zu singen. [1723.] 8°.
Mit Titel Vignette, 20 Strophen.
Lava! er J. G. Schweizerlieder von einem Mitglied der hel-
vetischen Gesellschaft zu Schinznach. Bern. Wait-
hard 1767.
Mit dem bekannten Lied „Wilhelm Teil* und „Schweizer-
bund".
Meister L.: Wilhelm Teil. Ballade 1777. („Wie*
Fehlts an [!] Kopfe dem Tirann?") BürkUs Schweiz.
Blumenlese. Zürich und Winterthur 1780. S. 92—96.
Lavater Johann Caspar. ,.Die durch Blut erworbene
Schweizer-Freyheit. Schweiz. Blumenlese hsg. von
J. Bürkli. Zürich. 1778. Bd III, 306 u. ff.u
Meister L. Teils Junge. 1779. („Ich bin des wakeren (!)
Teilen Knab!" r, Schweizerische Blumenlese" von
J. Bürkli. Zürich 1781. II. Teil. S. 103.
Lavater Joh. Gasp. ,Der Schweizerbund' 1780. Schweiz.
Blumenlese, hsg. von J. Bürkli. Bd. 11,(1781) 208 u. ff.
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La vater J. G. Wilhelm Teil. „Weg von des Knaben
Schädel, schick den Apfel, der Tyrann ..." Eine
Schweizer-Scene 1779. Recitativ. In: Schweizerische
Blumenlese von J. Bürkli. Zürich 1783. Bd. III.
S. 294—295.
(Lyrische Kantate ohne dramatischen Gehalt.)
(Bürkli Jons.) Gedichte über die Schweiz und über die
Schweizer. I. Teil. Bern, Haller 1793. (Schweiz.
Landesbibl. Bern).
Darin: „Teils Junge" (1777), v. L. Meister. „ Wolfensch iesstk
(178(5), v. Gh. Graf v. Stolbcrg, „Wilhelm Teil, Ballade"
(1777). von L. Meister.
(Chappuis, A. M.) Narration en vers de 18 prineipaux
traits de Thistoire de Suisse, contenant „Guillaume
Teil, 1308 de J. C." Lausanne, Hignau 1796. (Schweiz.
Landesbibl., Bern),
Teils Bogen. Gedicht von J. G. von Salis-Sewis erschien
u. a. in Bürkli J. : Neue Schweiz. Blumenlese L
St. Gallen 1798. 8°. S. 338.
Götzinger Ernst. Über die Telliade des Barden von Hiva
(Bernold von Walenstadt) [1765—1841]. Mitteilungen
zur vaterländischen Geschichte. Hsg. v. Hist. Verein
St. Gallen. St, Gallen 1891. Bd. XXIV. 3. Folge.
II. Hälfte.
Eine Epopöe angefangen 1782, vollendet 1798 ; a. a. Ö. p.
386-302 Inhalt und Abdruck; p. 303/8 Beurteilung durch
Götzinger.
il> unker, Kunstmaler, Bern.] An Wilhelm Teil. Helvetische
Monatsschrift [hsg. von Albr. Höpfner]. Bern und
Winterthur 1800. Bd. I. 3. Stück [Jahrg. 1799].
8°. S. 167—168.
„ Teils Bildsäule auf dem Lindenhof in Zürich, umgeworfen
in der Nacht zum 30. November 1800 von einem
oder mehreren noch unentdeckten Frevlern." Ge-
dicht, ersch. in: „Zeit-Gedichte v. Jak. Schweizer.'4
19. Jahrhundert:
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70
Zur Revolutionszeit geschrieben. XVI u. 292 S.
Zürich 1802. S. 77/80.
T e 1 1 e n 1 i e d e r. 1. „Zli L'ri bei den Linden — 1 )er Vogt steck!
auf den Huth . . 2. „Wilhelm bin ich der Teile
Von Heldcnmuth und Blut . . in Brentano: „Des
Knaben Wunderhorn" (1800).
(Münch E.) Eidgenöss. Lieder. Basel, Schweighauser IN*22.
Darin: „Bei \V Teilen Geburtsstiilte von F. L. Stolbeiy.
„Tellcnkapell*' von A. W. Schlegel.
La vater J. C. : Eidgenöss. Lieder. Schweiz. Heldenlied.
I. u. IL Abt. Basel 1825 Darin: Bei W. 'I eilen
Geburtsstätte von F. L. Stolberg. S. 75/fi. I. Abi.
Teilenkapell von A. W. Schlegel. S. 77—7!). La
Ghapelle de Teil (Air: Von ferne sei herzlich ge-
grüßt! S. h'2 (IL Abt.) Tellenlied (von Minnich>
S. 75/7. ,
Wilhelm Toll [Umbildung des La vater-Liedes]. (Mel.: In des-
Waldes düstern Gründen.) Schweizerische Monaths-
(ihronik Nr. 4. Bd. 12. Zürich 1827. S. — LOO
Wilhelm Teil. In der hohlen GaLJe. Gedicht von Heiur.
Göll im „Der Wanderer in der Schweiz.'4 Basel 1837-
Jahrg. III. S. Hj.
Daselbst S. 30: „Aufschrift an Wilh. Teils Wohnung."
An Teil. Von Sch. (Ihr. Schweizerisches Unterhaltungs-
blatt für alle Stände. St. Gallen. Jahrgang II. 1844
S. 88.
„Teile und Winkelriede" in „Aus den Liedern eines.
Schweizers". Zürich 1844. S. 4Ü/7. 8n.
Sinn er Dr., L., v. Eine Frage, betreffend das in Schwy/,
neulich aufgefundene lateinische Gedicht über Wilhelm
Teil. Wochenblatt für Freunde der Literatur und
Vaterland. Geschichte. Sololhurn 1845. 4n. S. 1118— 1!)<L
Keller Gottfried. Die Tellenschüsse (1845). Die eigen-
händige Niederschrift des Dichters im Manuskriptband
von 1844/45. (Stadtbild. Zürich.)
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71
Heithard J. J. „Schweiz. Familienbuch", herausgegeben
von J. J. Heilhard. Mit Abbild, von Volmar. Zürich
Jahrg. II (1847). 8°. S. '201 -203: Die Eroberung
von Kotzberg Die Burgfrau. 2. Conrad von Baum-
garten. 3 Teil der Erretter. 4. Das Ende.
Lieehti S. Die Schweizergeschichte im Spiegel der neuesten
Dichtung. 8°. Bern 1857.
Darin S. 42—50: Dichtungen zurTclIsugc von verschiede-
nen Autoren.
Schuck ing L. : Helvetia. Natur, Geschichte, Sage im
Spiegel deutscher Dichtung. Frankfurt 1857. 8°.
Darin: „Teils Kapelle bei Küßnacht" von A. W. v. Sehlegel.
„Wilhelm Teil" von Chr. v. Zedlitz. „Die drei Teile14 von
H. F. S. Wetzel. „Teils Platte" von Ludw. Thland, „Wilhelm
Teil" von Lavater. „Die zwei Tcllonschüssc" von Gottfried
Keller. „Teils Tod" von Adrian v. Arx. „Teils Tod" von
t'hland. „Teil" von Ida Grätin Hahn-Hahn. „Der Teil"
von Jakob Kühler.
Wilhelm Teil. Gedicht von A. Bitter. Schweizerische
Illustrierte Zeitung. Basel. Jahrg. III 18(51. 113 S.
Mit Abb. S. 115.
Bons Ch. L.. de. Guillaume Teil. Hecit pour les ecoles.
[Poesie.] Bulletin de lTnstitnt national genevois.
Geneve. Volume: XIV. 8°. Annee: 186(>. p.
1!»8 -2o(>.
Bitter A. Wilhelm Teil. Gedicht („Es gab vor alten
Zeilen wohl einen Jäger gut . . Illustrierter
Volks-Xovellist. Familien - Blätter. Basel. Jahrg. I
181)1. Fol. S. 23f>.
Kubier Jakob. Der Teil. Gedicht in Weber Rob. : Die
Schweiz, ihre Natur, ihre Geschichte und ihr Volks-
leben im Spiegel der Dichtung. Basel-Leipzig 1880.
S. 31/32.
„\V;i Ither Teil-. (Gedicht) in Augustin Keller: Gedichte.
Frauenfeld 18$!). 8°. S. 228/9.
Tcllenlied, neues, nach einem Gedicht von Bartholomaeus
Furi er für vierstimmigen Männerchor componiert von
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72
Gustav Arnold [1892], Altdorf (Verl. G[isler). 8°J-
4 Seiten.
Lithogr. Druck.
Kberli Henry. Switzerland Poetical and Pictorial. A Col-
lection of Poems by English and American Poets
With 87 Illustrations. Zürich, Orell Füssli 1893.
Darin in Bezug auf Teil: The Field of Urütli, the Land
of Liberty, Geßler's Gap and Teil, by J. Sh. Knowles; The
Cavern of the Three Teils, by F. Hemans; William Teil,
by W. G. Byranti Etfusion in the Prescnce of the Painled
Tower of Teil, at Altorf, by Wordsworth; Teils Chapel, by
Nichol etc.
Aebcrly Rudolf. Wilhelm TeU. (Dichter-Saal). „Das Alp-
horn." St. Gallen 1894. S. 32.
Platt ii er Placidus. Das Lied von den ersten Eidgenossen.
Ghur 1896. 8°. 103 S.
Aeberly Rudolf. Wilhelm Teil (Gedicht). „Rütli-, Untcr-
haltungsblatt zum „Luzerner Tagesanzeiger. u Jahr-
gang 1899. S. 151.
Wald mann, Fr. Historische Volkslieder und Gedichte zur
Schweizergeschichte. Basel, Birkhäuser 1900.
Die Sammlung enthält zum Teil: Das alte Tellenlicd vom
„Ursprung der Eidgenoßenschaft* ; Muhcims Teilenlied; Aus
züge aus Schillers Teil; Teils Tod von Uhland; Die Tellen-
schüsse von Gottfried Keller; Der Mönch zu Pisa (Parricidn>
von N. Vogl.
Steinberg Augusta. „Tell-Lieder" (des 17. u. 18. Jahrh.
p. 295—97 der „Schweiz" Zürich VIR. Jahrgang
(1904) 4°.
Zur Stunde werden über die alten Tell-Lieder zwei
für den Druck bestimmte Untersuchungen und Arbeiten vor-
bereitet: die eine durch Herrn Dr. Rudolf Hunziker
Winterthur (Kanton Zürich), die andere durch Herrn Dr.
Lear n cd, Prof. an der Universität Philadelphia (Amerika).
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73
b. Dramatisehe Poesie.
Alte Teilenspiele. Dramatische Bearbeitungen (Aufführungen,
Figurinen etc.) vor und außer Schiller.
(Siehe auch: „W. Teil und die Musik" und 2. Teil: (Schüler):
I. 1. „Quellen, dramat." VI. „Theater". VII. „Musik.")
a. a. Allgemeines über die Tellenspiele.
Kahle rt A. Die Vorläufer von Schillers Teil. Prutz,
Deutsches Museum. Bd. 12, Jahrg. 1862. S. 101.
Hoquette 0. Das schweizerische Volkstheater und die
Teilsage. Preußische Jahrbücher. Jahrg. XIII (1864).
S. 525—533.
Hochholz K. L. Die Tellenschauspiele in der Schweiz vor
Schiller. Die Grenzboten Bd. III. Jahrgang 1864.
8°. Nr. 30—33. S. 121—34, 179—97, 220—33,
251—71.
Kelterborn, R. Ältere Tellenspiele. Feuilleton der „N.
Z. Ztg." Zürich 1888. Nr. 216—220.
Büch toi d Jak. über alte Schweiz. Teilenspiele, vergl. dessen
„Gesch. d. deutsch. Lit. in der Schweiz." Frauen-
feld 1892 (1889). S. 326 u. Anm. S. 84.
Goedeke. Grundriß z. Gesch. d. deutschen Literatur. 2. Aufi.
7. Bd. § 146, 56. 57,7.
K b e r 1 i Henry. Forerunners and Imitators of Schillers
William Teil („Zur Erinnerung an Göthes 3. Schweizer-
reise geschrieben." (Manuskript in 4° im Besitze von
Herrn Prof. Henry Eberli, Zürich. 1897. (Erschien
— deutsch — in der „Schweiz". Zürich. 8. Jahr-
gang 1904; vergl. folgende Seite.)
C a m e 1 1 i Alb. II „Guglielmo Teil" e le sue rappresentazioni
in Italia. Cronaca Musicale Nr. 1. Pesaro. ann.
IV. 1899. (Gemeint ist „Rossinis Teil".)
— II „Guglielmo Teil", e le sue prime rappresentazion.
in Italia. „Rivista musicale Italiana." Ann. VI. 1899.
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74
Vögtlin Adolph. Das Tellsehauspiel in der Schweiz.
„Hühne und Welt". Berlin. Lex. 8°. Jahrg. I (185IH).
p. 1000-1018.
Teildramen vor Schiller. Dessen Drama als Schweiz.
Xalionalschauspiel des 10. Jahrhunderts
Eberl i H. Wilhelm Teil vor und nach Schiller. vDie
Schweiz.1' Illustrierte Zeitschrift. 8°. Zürich 15104/5.
Hand YI11. p. — t>7H. 2*JK— :m etc.
Vorschillersehe Teildramatik «lesLemicrrc. Florian. Scdaim*.
P 1 atzhof f-Lejeu ne, Ed. Die Tellsage in der franzos.
[poetisch-draniat.] Litteratur ( vor und seit Schiller).
„Hasler Nachrichten". Jahrg. 11)05 Nr. 12o(2.Heil.). f>f>.
Über Tcllopern, Telldrumcn etc. Zum Teil nach <lor
eben genannten Arbeit «los Prof. Henry Eberli.
Gogarten Arete. Die Tellenspieie in der Schweiz vor
Schiller. Tägliche Hundschau. l<)0f>. l'.-H Nr. 10 *\
b. b. Altes Urnerspiel und Kuefs Teilen spiel.
Spie 1. Ein hüpsch — , gehalten zu ITry in der Eydgnol.»-
schaft, von Wilhelm Thcllen. ihrem Eandmann und
ersten Eydgenoloen. Zürich, Augustin Fries. 48 S.
8°. (Mit Holzschnitten.)
Ältester bekannter Druck des 151 i entstandenen I rnci-
spicl*.
Huef Jakob. (Gonnedia de Wilh. Tellio). Ein hübsch und
lustig Spyl. vorzylä gehalten zu Oy in dem loblichen
Ort der Eydgnosschaft, von dem frommen vnd ersten
Eydgnol.>en Wilhelm Teilen yrem Landtmann. Jetz
nüwlich gebessert, corrigiert, gemacht vnd gesj)ielt
am nüwen Jarstag ... zu Zürich im Jar . . . MDXLV.
Zürich 154;*).
[Hu off Jacob. (?)] ..Etter Heini aus dein Schweizerland. u
(Siehe unten die Ausgabe von Kottinger).
Verarbeitung der Tellsaye nls politische Komödie mit zum
Teil allegorischen Personen.
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Hin hübsch spyl, gehalten zu LJry in der Eydgnoßschaft,
von dem Wilhelm Teilen, ihrem Landsmann und
ersten Eydtgnol.>en. lf>63.
Stadtbild. Zürich.
Ein hübsch Spyl gehalten zu Uri, in der Eydgnoschaft.
von Wilhelm Tollen, ihrem Landtmann und eisten
Evdtgnotien. Gedruckt im Jahr lb'4S.
IJniv.-Bibl. Basel.
Spiel, ein schönes, gehalten zu Ury, von Wilhelm Tollen,
ihrem Landmanu und Ersten Eydgnol.>en. Samt dem
Tellen-Lied. Mit Holzsch. Gedruckt im .lahr Christi
L898. 8°.
Bür^erbibl. Luzern. Univcrsitütsbibl. Basel. Auch Weimar.
Spiel, ein schönes, gehalten zu Ury, von Wilhelm Thellen.
samt dem Thellen-Lied. 1705. 8°.
Bürgerbibl. Luzoru.
Aurora. [Excerpte des alten Urner Teil-Spiels. | Jahrg. 1804
Nr. 1 i:i — 115 vom 19.— 24. September,
| Anonymer Verlader.]
Das Tollen spiel. Ein schönes Spiel, Gehalten zu Ury in
der Eydgnoüschaft von Wilhelm Thellen, ihrem Land-
mann, und Ersten Eydgnol.»en. Samt dem Tcllenlied
Gedruckt im Jahr Christi Geburt 17tif>. Neuer Ab-
dnick im „Der Morgenstern". Eine Zeitschrift für
Literatur und Kritik, redig. von Alfred Hartmann.
Bd. I (einziger Jahrgang). Solothurn. Jahrg. 1836.
S. 374 71).
Naeli Haller's Bibliothek der Schweizergeschichte gibt es
hievon 2 — 3 Ausgaben, die älteste aus dem Jahre 10'i8.
Huef Jaco hu s (Zürich). Ein hüpsch vnd lustig Spyl vorzyte
gehalten zuo Ury .... von dem fromen vnd ersten
EydgnoHen Wilhelm Thellen . . . yetz nüwiich ge-
bessert, corrigiert, gemacht vnn gespilt . . . MDXLV.
Herausgegeben und mit einer Vorrede und emom
Wörterbuche verschen von Friedrich Mayer. Pforz-
heim. 1843. 8°.
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76
Vergl. Kritisches darüber bei Bächtold Litteraturgesdi.
p. 338-29. (84).
(RuofJ. (?)] Ettcr Heini ute dem Schwitzerland samt einem
Vorspiel. Erläutert und herausg. von H. M. K o 1 1 i n g e r.
Ouedlinburg und Leipzig. XXX VIII u. 251 S. 1847.
14. Bd. der „Bibliothek der ges. deutsch. National-
Literatur." (Vergl. Bächtold, a. a. 0. S. 319 u. Anm.
S. 83.
Hoffmann August Heinrich. Abdruck aus dem Weimarer
Exemplar des Urner-Tellspiel-Drucks vom Jahre 1698,
(welch' letzterer Schiller wahrscheinlich vorlag) im
„Weimarer Jahrbuch für deutsche Sprache". Weimai
1856/57. Jahrg. V, 52, (vergl. auch IV, 202).
Vischer, W. Sage von der Befreiung der Waldstädte
nach ihrer allmähl. Ausbildung. Beilage; Das älteste
Tellenschauspiel. Leipzig 1867.
— — Das Urner Spiel von W. Teil. Nach der Original-
ausgabe neu hrsg. v. W. Vischer. Ein hüpsch spyl
geh. zu Ury in d. Eydgnoßsch. von dem frommen und
ersten Eydgnossen Zürich. Basel 1874. 8°. XI und
33 S.
Publikation der histor. und antiqunr. Gesellschaft in
Basel.
Bodmer Hans. Das Urner Spiel von Wilhelm Teil.
„Schweizerische Schauspiele des 16. Jahrhunderts. Be-
arbeitet durch das deutsche Seminar der Züricher
Hochschule unter Leitung von Jakob Bächtold." Bd. III.
Zürich 1893. S. 1—48.
(Kuef Jakob). Das neue Teilenspiel von Jakob Ruef, be-
arbeitet von Jakob Bächtold. „Schweiz. Schauspiele
des 16. Jahrhunderts." Bd. III. Zürich 1893. S. 49
—136.
c. c. Theater-Bearbeitungen (Teildramen) und Tellen-
spiele von 1600 bis 1 804.
Stet Her Michael. „Trage Comedy In deren vermeldet
Aus was Anlaß vnd Ursachen eine Lobliche Eyd-
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77
gnoschafft entsprungen ..." Original-Mss. (ungedruckt
umfaßend 33 (!) Akte), in der Stadtbibliothek Bern.
Bern 1605.
Nur handschriftlich erhalten. Vergleiche die Analyse in
Bachtolds Gesch. der deutschen LH. S. 394 Anm. 116 1.
SchiUer nicht bekannt.
Weissenbach Jon. Caspar. („Dämon"). Eydgnössisches
Gontrafeth Auff- und Abnehmender Jungfrauen Hel-
vetiae Von denen edlen, ehrenvesten, vornehmen, vor-
sichtigen und Wohlweisen Herren, Herren gesambter
Burgerschafft Löbl. Stadt Zug durch öffentliche Ex-
hibition den 14. und 15. Herbst Anno 1672 vorge-
stellt. Zug 1673. 2. Aufl. Zug, Schall 1701.
Dramatische Sceneni'olgc im Stil der Weltchronik.
— — „Auffnemniende Helvetia, das ist: Kurtzer Entwurf,
welcher Gestalten ein Hochlobliche EydgnoKschaft
an Freyheit, Macht . . . zugenommen vnd ... in
einen gantz sovrainen Stand und freye Republik er-
hebt worden." 8°.
Ausgaben Zug 1672, 1705. Schiller nicht bekannt.
Henzi Samuel. Grisler ou l'Helvetie delivree, 1748.
Nicht voüendet, vergl. Bäbler: Henzis Leben und Schriften
Seite 78.
Grisler ou Tambition punie. Tragedie (!) in cinq actes.
MDCGLXII. o. 0. (1762). 77 S. [Umgestaltung des
nicht zur Vollendung gelangten Teildramas, einer
Alexandriner Tragödie des Samuel Henzi].
Gfr. Bäbler. Henzis Leben u. Schriften 78 f. u. Hallers
Bibliothek V, 78.
Sedaine (1750). „Teil" (Melodrama-Text in 3 Akten, Vers
und Prosa, zu Gretrys Musik).
Vergl. die Inhaltsangabe von Eberli in der „Schweiz*
(Zürich) 1904, p. 351/3. Näheres im 2. Teil: Schillers Teil
und die Musik (Opern).
[Bodmer J. J. (?) ] Der HaU der Tyranney und nicht der Per-
son, oder Same (!) durch Licht eingenommen. Zürich
o. O. 1775. 24 S. 8°.
Haller V, 8'i.
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[Bodmer ,1. .1. (?) | Geiolcrs Tod oder das erlegte Raubtier.
Schauspiel, o. O. [Zürich]. 1775. 14 S. 8°.
— — Melchthal Heinr. von, der alte oder die ausgetretenen
Augen, (ein Trauerspiel), o. (). | Zürich] 17 7;").
18 S. 8°.
- — Schweizerische Schauspiele: Wilhelm Teil oder der
gefährliche SchulJ. Geßlers Tod oder das erlegte
Haubtier. Heinrich von Melchthal. o. O. Zürich
1775. 8°. 15 S.
— — Die gerechte Zusaminenschwörung, in fünf Aufzügen.
Mss. 4°. m S.
Haller V, Ol. Teil ward als einfältiger Mensch dargestellt.
— — Von den drey Dramen: Wilhelm Teil. Geßler. Hein-
rich von Melchthal. (o. (_). u. .1.) 8°.
Stadt-B. Zürich.
Le Mierre, A. M. Guillaume Teil. Tragödie. Vverdon
T7bU 8°. 8(1 S.
Erschien auch im „Theatrc francais** Genevc 1767, Tome I.
Le Mierre Antonie Marie: Guillaume Teil. Tragödie en
einq actes representee pour la premiere fois (!) par les
eomediens ordinairos du roi le 17 decembre 17<>(>.
[Paris] gedruckt Xeuchatel 17b7. 7.'5 S. Neudrucke:
Xeuchatel 177H und 118!). (Auch in der Ausgabe:
Ueno Perin: Oeuvres de A. M. Le Mierre, Tom 11,
Paris 1810.
Alexandriner-Tragödie.
Le Mierre. Guillaume Teil. Tragedie. Kepresentee par
los Comediens Francais ordinaires du Roi, pour la
premiere fois. le 17 novembre 17b(>. A Amsterdam
el a la Haye chez Constabel et Le Feburc 1 7G7.
— — Guillaume Teil. Tragedie. Hejuvseulee pour la pre-
miere fois. par les Comediens Ordinaires du Hoi. le
Hub' ;i Paris, chez la Ycuve Duchesne, Hue St.
.laques au Temple du Goül MDCCLXX.
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79
Le Mi er res Teil übersetzt von 8. Geilfus im „Neujahrs-
blatt* der Stadtbibliothek in Winterthnr. 1878 ;J8 S.
In der histor. Einleitung S. 6 ist das Verhältnis Voltaires
und Diderots zum Apfclschuße Teils und spez. zu Lc
Mierrc'9 Teilt ragoed je gezeichnet.
Leinierre Antonie Marie. Wilhelm Teil. Ans dem Fran-
zösischen übersetzt von Dr. G. Geilfus. Aaran 1880/81.
76 S. t2. verh. Aufl.
Nr. 2f> der „Bibliothek vaterländ. Schauspiele."
* *
*
Zimmermann Joseph Ignaz. Wilhelm Teil. Ein Trauer-
spiel in 5 Aufzügen. Basel, Jon. Schweighauser 1777.
92 S., Verbesserte Auflage 1779, Basel, 96 8. in 8°.
(Ein bombastisches Patrioten-Drama, beeinflußt durch
J. J. Bödmen» Tell-Schauspiele. )
[Zimmermann]. Teil Wilhelm. Ein Trauerspiel in 5 Auf-
zügen, vorgestellt von den Schulen zu Luzern. Luzern
1777. 8°.
Ott E. C. di Zurigo. Gugliclmo Tello overo TElvezia liberata,
drama par musica composta di — , tradotto del tedesco
dell ill. Professore Zimmermann di Lucerna. 4°.
„Dedicato all ill. Generale barone di Zurlauben a
. Gestellenburg, per il carnavale 1780". (Angeführt im
„Katalog einer prachtvollen Sammlung von Mss. die
Schweiz betreffend . . (m. Eggimann, Genf
1902. p. 59.)
[Am Bühl Joh. Ludw.) „Der Schweizerbund". Zürich
1779. 8°.
Durch Rochholz, (Grenzboten 1804), Gregor Grob („Am-
biihls Gedichte14 1803, S. 55), Hertmann (a. a. O. S. i>8) .1.
Bürckli (Schweiz. Blumenlese, II, 1781) dem Obgenannten
zugeteilt. Beeinflußt durch Bödmet'.
— — Wilhelm Teilen, schweizerisches Nationalschauspiel.
Eine Preisschrift. Zur Aufführung durch die zürche-
rische Jugend am Berchtoldstag bestimmt. Zürich.
Grell, Gelmer, Fülili 1792. 8°.
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80
Am Bühl Luclw. Jak. „Der Neujahrstag oder die Erobe-
rung von Samen" [ca. 1790]. 8°.
[Fe tri Joh. Balth.1 Der Drey-Bund. Ein vaterländisches
Original-Schauspiel in vier Aufzügen. [Basel] 1791.
8°. Vergl. Goedecke II1 1076.
Ein „dialogisierter Halb-Roman", dem Hocthe einen Ein-
lluß auf Schillers Teil abspricht. S. 2. Teil: Quellen zu
Schillers Teil.
Köhl Joh. Jak. Prolog, gesprochen im Schweizerischen
Nationalschauspiel des Wilhelm Teil von Ambühl.
Chur 1795. 4°.
Stadtbild. Zürich.
(Altorfer Joh. Jak. ?) Der Schweizer-Bund. Schauspiel.
Zürich 1779. 8°. 127 S.
Siehe Haller V. 64. Nach ihm vermutlich von J. J.
Altorfer verfaßt.
Teil Wilhelm, eine ganz neue Opera Pantomime in drei
Aufzügen. (1779). 8°.
[Meissner A. G.] Johann von Schwaben. Ein Schauspiel.
Leipzig, Joh. Gottlob. Imman. Breitkopf, 1780.
Anonym erschienen.
Crauer Franz Regis (Luzern). Kaiser Albrechts Tod. Ein
Trauerspiel. Basel, Emanuel Thurneysen 1780. 8,}.
Le Conservateur Suisse en Becueil des etrennes Hel-
vetiennes: Spectacle National d'Art en 1784 (von
L. B.) [Tellspiel in Arth]. Bd. I. Lausanne 18 LH.
8°. S. 276—87.
Abdruck aus:
Etrennes h e 1 v e t i e n n es et patriotiques. Spectacle
nationnal [!] [representant G. Teil ä Arth.] Lausanne
1785. 12°. 12 S.
Z a y Karl: Patriotische Maskerade (Umzug nach unserer Re-
densart) und Fastnachtspiel zu Art im Kt. Schweitz, (!)
„Schweiz. Museum". III. Zürich. 1787. S. 103b '43.
Melanges helvetiques: Spectacle national d'Arth [en
1784] (Von L. B.) Lausanne 1787. 8°. p. 189—202.
lieber ein altes Teil- Volksspiel.
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81
Dictionnaire d'anecdotes suisses, ou recueil de traits
curieux sur les Suisses et sur leur pays, leurs usages,
leurs moeurs, leur caractere Paris, 1823. 8°
XXXIX, 1—425.
Darin p. 3t>4— 369: Spectacle national ä Arth 1784.
(Teloki, Ladislaus, Graf: dramatisierte im Jahre 1782,
22 Jahre vor Schiller, die Tellsage und die Schweiz.
Freiheitsbewegung.)
Noch als Manuskrpt. aufbewahrt im Manuskr.-Schatze der
ungarischen „Akademie der Wissenschaften".
Näheres darüber in „Lite rarhistorische Berichte"
der ungarischen Akademie der Wissenschaften. Jahrg. 1808.
2 Heft.
Hichard Hugo. Der Bundesschwur. Lustspiel mit Be-
nutzung der histor. Ereignisse in der schweizerischen
Eidgenossenschaft v. J. 1798. Zürich, o. J. 8° 102 S.
Cr u g 1 i e 1 m o Teil, tragedia ; rappresentata nel teatro di
Lugano dalla compagnia de'Signori Dilettanti il Garno-
vale deir anno 1798. Lugano, Veladini e Comp.
1806. (Wiederholt im Garneval 1815.)
Bearbeitung des Teil von Le Mierre.
rirob, Adrian. Herzog Johann und die Schweizer.
Heroisches Nationalschauspiel mit Chören, in 8 Akten
Frei nach der Geschichte dramatisiert (Zürich) o. J.
Weber, Veit (Wächter G. Ph. L. C.) Wilhelm Teil. Ein
Schauspiel. Berlin, Maurer, 1804. 8°. 256 S.
Mit bildl. Teil- Darstellungen v. Fr. Bott 1804 und einer
Kartenskizze der Waldstatte. Vergl. folg.:
Wächter G. Ch. L. G. (pseud. Veit 'Weber): Wilhelm Teil.
Ein Schauspiel.
Dasselbe Werk erschien — wie soeben gezeigt — unter
dem Namen Weber i. J. 1804 bei Maurer in Berlin, mit
Kupfern und sprachlichen Erläuteruugcn und ist unaln
hängig von Schillers Wilh. Teil verfaßt.
Das Vereinigungsfest in Obwalden. „Schweizer-Bote"
Stans, den 20. Hönning 1805. Aarau. 1805. Nr.
10. 77/80.
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82
Mit der Anuly.se eines gleichzeitig aufgeführten Tellspiels
bei welchem u. u. der Kampf der Pflugknechte mit Lauden-
bergs Söldnern, ferner die Blendung des Vaters Heinrich
Melchlhul zur Aufführung gelangte, also noch nach der
Schablone Bodmcrs und der alten Teilspiele vor Schiller.
d. d. seit 1804 (aber unabhängig von Schiller).
(S. auch im 2. Teil Abt. IV: „Nachdichtungen- und „Bearbeitungen
seit 1804- unter dem Kintlusse Schillers), sowie Abi. VII: „Die Musik-
(Kossini-Opern).
(Hoc he, Eugcnius.) William Toll. A Tragedy in live acts.
London, Hughes 1808. (Stadtbild. Zürich.)
Historischer Kalender oder der Hinkende Hott. Hern
1820. V/2 Spalten: Oster-l hnzug der Jünglinge von
Holligen. (Aufführung des Wilhelm Teil in Knittel-
versen. Mit Hild.)
K n o w 1 e s, James Sheridan. William Teil : A Play in live
acts. P'irst performed at the theatre Royal, Drung-
hand, May 11, 1825. London, Cumberland. Jahr-
gang 182b\
— — William Teil. A play in live acts. Campes Edition.
Nürnberg und New-York 12°.
— William Teil. A Drama in three Acts. Rostock,
Werther 1881.
Ii. Schirm er (Leipzig): Ueber James Sheridan Knowles'
William Teil. „Angli,au Zeitschr. f. englische Philologie.
HaUe a. S. Jahrg. XII. (1889). 8° 1—12.
1'eber die Quellen von Knowles' „Teil-.
K berli Henry, „Wilhelm Teil" vor und nach Schiller. Die
„Schweiz/1. Zürich. (8) 11)04. Jahrgang VIII. fol.
25)8—302. 351— 3f>2. :H)B— 3({8. 237— 27f>.
(Rossini-Knowles u. a. m.)
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De P r a (1 e 1, Eugene. La niort de Gessler. Tragödie en
trois actes. Hecueil poetique des tragedies, poemcs
etc. improvises en Suisse. Xcuchatel, Gerster 182!*.
Pelissier: Giüllaume Teil, draine lvrique. Paris. 1830.
Dcakin H. (1 The deliverance of Switzerland (a dramatic
poem) (2. edition.) London iSo*!. 8° 210 S.
T e 1 1 f i g u r i n e n für Puppentheater, Bilderbogen von .los.
Scholz. Mainz (is:-l.)
W. T e 1 1-( Theater-Figuren, auf Karton aufgezogen, mit Hoiz-
klötzchen und l)raht ca. 12 cm. grolj.)
No. l-WC» v. F. C Webers Spiehvarcnkatalog Zürich. S. Iis.
Theater-Textbücher für Kindertheater mit vollständigem
Text und dazu passenden Figuren von Papier (zum
Aufziehen auf Karton).
Darin Xr. 18: Wilhelm Teil.
Siewert Ernst: Willi. Teil. Schauspiel in f> Akten (nebst
Figurenbügen). Für Kindertheater neu bearbeitet.
Esslingen o. .1. ilU . .) 4".
Heft lö von Schreibers Kindertheater,
s c h r e i b e r s c h e T h e a t e r - D e k o r a t i o n e n zum „Wilhelm
Teil". Groües Format 4*>xö4 cm., kleines Format
oK\4iJ cm. Halingen < TJ . .1
Wilhelm Teil U3 Figuren, 1 Pferd, 1 Stange mit Hut.
1. Ausgabe: von Papier unaufgezogeu.
2. Fein gekleidet, mit Draht und Textbuch.
Nr. tio» A und Nr. des Spielwaren-Kataloge* F. <:.
Weber, Zürich 1004. S. 140.
Muess Willi. Die Schlacht am Morgarten, Trauerspiel in
ö Aufzügen. Weinfelden 1*40.
Bassi C. Guglielmo Teil. Melodr. Tragoed ie. Torino 18öS. s°.
Siehe ^, Teil: „Mu*ik* : <>i>ern. Ko«»im.)
W c r n e r S t a u f f a c h e r . ein vaterländisches Schauspiel. Auf-
geführt an der Fastnacht in Steinen. rDer Erzähler".
Schwyz ibbl. S. 30 u. ff.
Lieschichtsfrd. Bd. LX1. *'>
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*4
c. Novellistische Bearbeitungen und Prosa-
Erzählungen der Teilsgeschichte.
(Siehe unlon 2. Teil : Nacherzählungen von Schillers Toll.)
Histoire des jacobins de Herne, avec la Delation de la
meine ville et l'hisloirc de Guillaunie Teil ou la deli-
vrance de la Suisse. Lausanne H>S0. i'2l\
Ocffentl. Bibliothek Genf. Andere Aull. HJtH). Siehe fol-
genden Titel :
He heule ts. Voyages . . . IGSfi. (S. Ii:» — : „Histoire
de Guillaunie Teil ou la delivrance de la Suisse".
Wörtlich aufgenommen in: Histoire des Jacohin* de Herne.
Lausanne H»!H) in 15° S. 00-70. (Haller V iüi.i
Gespräche in dein Heiehe der Todten. Hundert sechs und
sechtzigste Fntrevue zwischen dem berühmten Seh weil/er
Wilhelm Teil, der sehr viel zur Freyheit seines Vater-
landes contribuiret. Lud dem neapolitanischen Fischer
Masaniello, so anno HUT die Hebellen zu Neapolis
commandieret hat. Leipzig. DeerlTii^. 4n. (Stadthih!.
Zürich.)
Journal II e 1 v v t i q u e : I >ialogue enlre Jules Cesar et
(iuillaunic Teil. 1744. Avril. p. •{»»;— :>nu.
1 bdier V. 7o.
* *
Soave P Francesco tu. a Lugano 174.») Novelle morali.
la. parte (La novella XIV e consecrata a Guglielmo
Teil.)
Im itf. Jahrhundert wiederholt gedruckt. Aelte*te bekannte
Publikation über Teils Tat in Haben. Sprache.
Guillaunie Teil : suivi de la veuve malade. F. Lanucci.
le tableau. Dämon et Pythias etc. traduits de Titalien
d'apres F. Soave. Tours, ISlo. 18°. HKS pp. 0t grav.
l'eber die verschiedenen Ausgaben der Novellen von So-
a\v siehe „Sa^io di una bibliographia di l\ Soave" von
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85
K. Motta im „Bolletino slorio della Svizzcra italiana" Issi.
S. UÜ3.
*
* *
Hir/.el S a 1. Die Gründer des Schweizerbundes. M. Titel-
Kupfer. In: ..Xeujahrsstücke der Stadtbild. Zürich/'
i ;«>*). 4° ti s.
Krzahlung der Teilsage in „reber das Interessanteste in
dei Schweiz". Aus dem Französischen. Leipzig
1778—80. 1. Bd. S. 168—182.
Vgl. Wurzbach Nr. 1330.
Historischer Calender oder der Hinkende Bott : Wil-
helm Teil. (Erzählung der Sage mit Lavaters Tell-
«'edieht.) Bern 1.784. 2 Seilen.
her Wilhelm Teil an seine wiedergeborenen Sohne.
Donnerstag den 15. Februar 17U8. (t'niversitätsbibl.
Basel: Sanmielband neu-helvelischer Schriften.)
„Kastor Teil einer GesprachsMge „zwischen Wilhelm
Teil, der aus dem Keiehe der Toten kommt, und dem Magi-
strat von Bern." Im Vorliegenden tut der Teil dem Magi-
strat dar, daU der Aufruhr mit Hecht nach französischer
Hilfe rufe, da jener die ursprungliehe reine und allgemeine
Freiheit in aristokratischem Sinne verdreht habe.4* K. T. A.
s 4 Nr.
Der w i e d e r a u f e r s t a n d e n e T e 1 1. Donnerstag den
15. Febr. i;H8. (Universitätsbl. Basel Sammelbandi
„Krstes Gespräch zwischen Wilhelm Teil, der aus dm.
Iteiche der Toten kömmt und dem Magistrate von Bern.*
• K. T. A. Nr. Iäj.)
doli berat cur helvetique. Xeufchatel IT!)?.
<inill;i ii me Teil ou La Suisse dclivree du joug des
(•Irangers. Par un Suisse. 1708.
„Im Anschluß an die wieder zu Khrcn gezogene Trag- ><lie
de* Le Micrre versucht das Schriltchen durch eine begeisterte
Verherrlichung Teil« die schweizerische Vaterlund.slie.be neu
anzufachen." (K. T. A. Nr. i > .)
*
* *
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So
Florian, Guillaume Teil ou la Suisse liberee, ouvrage post-
hume. (Mit dem Porträt des VerfaOrs und vier
Stichen). Paris, librairic Ecouoiniime, An. IX.
Spätere Pariser Ausgaben 1810 und 1813.
Florian, de [J. P.| Guillaiune Teil, ou la Suisse libre, et
Pierre. Xouvelle alleinande avec la vie de lautem-
par L. F. .lauf fr et. Traduit par Xavier Wcinzierl.
Munic 1804. 8°.
— Wilhelm Teil, oder die freie Schweiz, und Peter,
eine deutsche Novelle. Mit dem Leben Florians von
.lauffret. München 1804. (Französisch und deutsch.
Mit Titelbild.)
— — Guillaume Toll ou la Suisse libre. Mit grammatischen
Erläuterungen und einem Wortregister zum Helmte
des Unterrichts. Zweyte Auflage. Leipzig 1811). s".
IV und 107 S.
— -- Wilhelm Teil, od. die freye Sehwcitz, ein geschichtl.
Hornau, leutsch bearb. von K.Back. Kisenberg 1*21.
8°. 120 S.
Guillaume Teil, ou la Suisse libre. Mit grammatischen
Erläuterungen und einem Wortregister zum Behufe
des Unterrichts. Leipzig ]82(i. 8°. IV. 10? S.
— - Guillaiune Teil. 18: W. 8'.
i
— (Iuillaume Teil ou la Suisse libre. Mit einem voll-
ständigen Wörterbuche vonJ. G. F. Henner. Ouedlin-
burg und Leipzig 1842. 8°. lo;j S.
— — Guillaume Teil ou la Suisse libre. Erhard 1844.
Guillaiune Teil ou la Suisse libre . . . Mit den not-
wendigsten historischen und geographischen Erläute-
rungen . . . und einem vollständigen Wörterbuche,
neu hrsg. von C. Schnabel. Berlin [1844] (auch
1884). 8°.
- Guillaume Teil. In der ..Sammlung franzosischer und
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87
englischer Textausgaben zum Schulgebrauchu. Bd. IV.
Leipzig, Itenger, 1800.
Florian, de [J. P.J Guillaume Teil. Hsg. v. Schnabel.
Leipzig 1884.
*
— — Wilhelm Teil oder die freie Schweiz. Deutsch von
H. Meerholz. Reclams Universalbibliothek Nr. 2129.
Leipzig (o. J.) 8°. 7ii S.
— — Wilhelm Teil oder die Befreiung der Schweiz. Ham-
burg. 8°.
— — Wilhelm Teil oder die Befreiung der Schweiz. Aus
dem Französischen übersetzt von Dr. A. E. Woll-
heim. Miniaturbibliothek der ausländischen Glassiker.
Nr. G. Hamburg und Leipzig. 12°. 112 S.
Back Karl. Wilhelm Teil oder die freye Schweiz, ein ge-
schichtlicher Roman.
(Siehe oben: Florian.)
*
* *
Historischer Kalender oder Der Hinkende Holt: Arnolds
von Winkelried Schreiben an Wilhelm Teil. Bern
1801. 17, Spalten.
Morgenroth. Zwey- und fünfzig interessante Erzählungen.
Leipzig 1802. 8.°
Darin auch: ,.Der Teil", dcßeii Sprung aber der Autor
aus Versehen auf den Gcnfcrsce (!) versetzt.
\V. Teil, der Tausendkünstler ä la Blumauer. Altenburg,
Dethersen 1805. 8°.
Mit illum. Kupfer.
Wilhelm Teil und Arnold Winkelried (nebst Illustrationen
zur Geschichte der beiden). Im „Historisch genealog.
Kalender auf das Jahr 180(»u [hsg. von Jon. Unger)
Berlin, Joh. Fried r. Unger. 16°.
Wilhelm Teil der Schütze, Geschichte der Schweiz vom
Jahre 1307, ein Geschenk f. d. gebildete Jugend etc.
Bamberg [Lachmüller]-Leipzig-lHiurichs] 1810. 12°.
Mit illum. Kupfern.
Digitized by
SS
Businger .los. Die ältere Geschichte des Volkes von Xid-
walden. Bd. I. Die Geschichte des Volkes von
Unterwaiden ob und nid dem Wald. Luzern lS'20.
p. >>te— 39: |W. Teil-Geschichte.)
Henning Ad. Uhrist. Krust. Wilhelm Teil. Nürnberg
I80U 8°.
Hu sing er Jos. Schweizersche Hilder-Gallcrie oder Erklärung
der vaterländischen Geschichten, in den Gemälden
auf der Kapell-Brücke zu Luzern. Bd. I. Luxem
1S>0. 8°.
Darin: S. 1«3— 18i>. 27. Tafel: Der Reichsvogt Hermann
(ieüler und Werner Stauffacher von Schwyz.
S. 200— 20G. 32. Tafel: Der Rundesschwur im Grütli.
8. 192—199. 30. und 31. Tafel: Die Geschichte Wilhelm
Teils von Rürglen, und der aufgepllanzte Freyheilshut.
Dictionaire d anedotes suisses, ou recueil de traits curieux
sur les Suisses et sur leur pays. leurs usages, leurs
moeurs, leur carneterc Paris 8°.
Darin p. — U9 : (iuillaume Teil.
Teil, der wiedererschienene, oder Gespräch zwischen Teil
und dem Rate von Unterwaiden von .1. H. H
St. Gallen. 1S:U. 8".
Schönhuth O. F. H. Wilhelm Teil. Eine Geschichte der
Vorzeit, neu erzählt. Reutlingen 1834. 8°.
Wieder aufgelegt Reutlingen 183U u. s. f.
Teil in „Schweiz", Jahrg. I, Neuchätel 1831 J. Fol. S. (i.
Teil Wilhelm, oder die Befreiung der Schweiz. Reut-
lingen 18:W. 8°.
Volks-Biblinthok. Biel, .lahrg. III IS-58. S. 12— tö:
Wilhelm Teil [mit dem Bilde: „Baumgartens Rettung"
von Lugardon".]
ELUinger. Historische Bildergallerie. Mit erläuterndem Text
von Joh. Rud. Liggens torf er. Zürich 1838, Grell
FüCli. 8°.
Darin: 2. Lieferung. Teilensprung.
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3
81)
Colau *Piere. Le Irioinphe de Guillauine Teil ou le tyran
puni, tableau historimie de la revolution suisse.
Paris 1840. 12°. 10b S.
Erste Drucklegung ltftt.
Schunhuth, 0. F. H Wilhelm Teil. Eine Geschichte der
Vorzeit, neu erzählt, Reutlingen, 1841. S'1 131).
Teil Wilhelm. Die Eidgenossen a. d. Rütli, oder die Be-
freiung der Schweiz. Eine Gesch. a. d. Mittelalter.
Reutlingen. 8".
i > e s Volks Boten Schweizer K a 1 e n d e r. Basel 1844.
4". I Spalten: Von der Vögte Tyrannei und dem
Bund auf dem Rütli. (Mit Bild.)
A 1 1» ii in de 1 a Suisse r o m a n d e. Geneve 1844. 2. vol
l*J4— 1*27: Histoire et chant de Guillauine Teil par
le baron de B . . . n.
Wiederabdruck aus dein „r/artistc* .1 livr. toin. IV.
Paris <lu 10 Juillet
.1. A[miet?| Die Sage von den Teilen. (Mit einem Bilde
von Disleli. l Wochenblatt für Freunde der Literatur
und vaterländ. Geschichte. Solothurn 1845. S. HiS
[irrtüml. gedruckt 158!] 4°. Zwei Seiten.
*
* *
Gottheit' .1. (Bitzius Alb.) Knabe des Teil. Eine Geschichte
für die Jugend. Berlin. lS4b\ 8' 23t> S.
Eine La nd e n bergssage im Holsteinischen. Wochenblatt
für Freunde der vaterländischen Geschichte, Solo-
thurn. Jahrg. (II) 184G. 4°. S. 58—51).
Volksbücher, \r. 3 : Wilhelm Teil und die Eidgenossen
auf dem Rütli. Augsburg 1850. i'2'\ <><> S.
Mit eingedruckten Holzschnitten.
Der (i uck kästen mann. Neueste Volksbücher mit lilho-
graph. Illustrationen. Lübau. 1851, Breyer.
Heft I: Wilhelm Teil öfter die Befreiung der Schweiz
öl? Seiten und 'i Steinschnitte.
David Philipp aus Basel. Die Geschichte vom Wilhelm
Teil. Von einem Landschullehrer seinen Jungen
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■
erzählt, ursprünglich seinen Freunden gewidmet. „Der
Freischütz." Zeitschrift von J. .1. Leuthy. Zürich
(II) 1854. 8°. S. 50— 5o\
Severus [Wilhelm Ruess.J Der Eidgenossen Heldentage.
Epische Bilder. St. Gallen und Hern, Huber 1804.
Ho ff mann Franz. Die Geschichte von Teil. Eine Erzäh-
lung für die Jugend. Stuttgart, 1850. 5. Aullage.
12°. 64 S.
Wilhelm Teil. Stockholm, P. G. Berg, 1856. IG". 16 p.
Schwedisch geschriebene Erzählung der Tellsuge. In der
Sammlung ..Kolks kriftes. Allamanna historier, Nr. 10.
(2. Aull. MJi).
Ii sing von Ölten. Wilhelm Teils Abscheid. Oltner Kalender.
Ölten (II.) 1859. 4° 2 Spalten.
Bio n W. F. Darstellungen ans der Geschichte des Schwei-
zervolkes. Dramatisch bearbeitet für die vaterländ.
•lugend. Kreuzlingen 1861. 12". IV u. 167 S.
E n g e 1 h o r n s .1. illustrierte Volksbücher. 1. Bändchen :
Wilhelm Teil und die Anfänge der schweizerischen
Eidgenossenschaft. Stuttgart 1866 (Engelhorn) 8'
64 S. mit eingedruckten Holzschnitten.
Memoires et documents publies par la societe d'histoire de
la Suisse romandc. Lausanne 1866. XXI. (Appen-
dice). 8°. p. i)07— 501): L'histoire de Guyaume-Te.
Coumeint djan-danie la contave. (Patois des environs
de Lausanne.)
G o u 1 d S. B. Gurions niythes of the middle ages. London
1866. 8" 242 p.
[iM\l erschien die 2. Serie 3"t0 S. und im gleichen Jahre
die Xeuausgabe der 1. Serie mit 28P> S. Enthäll u. a. die
Teilsage.
O c 1 1) e r in a n n Hugo. Die Legende des Teil. Eine zeit-
genössische Studie auf dem Festplatz des eidgen.
Schützenfestes. „ Alpenpost. u Kepertorium der gesam-
Darin: „Der Teil-. S. 18, 22.
I
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91
ten Alpenkunde, gegr. und herausg. v. Walter Senn.
Glarus. 1872. Jahrg. III. fol. 41—42 p.
A'ita di Gugl. Teil, narrala ai fanciulli. Libro di lettura
e di preinio . . . Milano, 1872. 16°.
Jagd zcitung 1872, Xr. 23: Eine neue Sage vom Schützen
Teil.
V i g u i e A r i s t e : La Legende du Guillaume Teil. Xinies,
t873'4. 8°. 39 p. (Kxtrait des Memoires de' FAcademie
du Gard, 1871.)
Hen n e am H h y n O. : Die deutsche Volkssage. Leipzig 1874.
Du riii 8. .'JOS u. ff.: Tcllsagc.
Frey Jacob. Es lebe der Teil. Erzählung. Sonnlagsblatt
des Bund. Bern. 1874. 7/8. 15/10. 23 24. 38 40.
Barandun Joh., Fablas e sieniis a Wilhelm Teil. Cuera,
1878.
Einer Kalender. Altdorf 1880. 2 Seiten. Teil in Alt-
dorf. (Mit Abbild.)
Formari, P. Guglielmo Teil, ovvero o il risorgimento della
libertä svizzera (raeconto). Milano 1882. 8° 115 p.
David Philipp. IVGschicht vom Wilhelm Teil. (Von
einem Schulmeister seiner Jugend erzählt.) Sammlung
deutsch-schweiz. Mundart-Literatur. Aus dem Kant.
Basel. III. Heft. Gesammelt und herausg. v. Prof.
O. Sutermeister. Zürich 1882. 8°. S. 48—51.
Guglielmo Teil, eroe liberatore della Suizzera. Ilacconto
storico. Godrogno 1883.
F a v r a t L. Histoire de Guillaume Teil en patois vaudois.
In: Xouvelles Etrcnnes Fribourgeoisies. Fribourg,
(XVII.) 1883. p. 77—79.
Lamartine A. de Guillaume Teil — Bernard de Palissy —
Xouvclle edition. Paris, 1883. 8°. 254 S.
Vierwald stätter Volkskalender. Luzern, 1884. S.
2U— 30: Die wohre Gschicht vom Wilhelm Täll.
(Im Basler Ditsch.)
Einsiedler Kalender. Einsiedeln 1884. 3 Seiten: Geliier
und Teil.
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S)2
Uines Alberola. Guillermo Teil 6 la fundaeiöu de la
repüblica helvetica. (Xovela historica) Madrid 188
8 . .)•»..) S.
Schmidt F. Wilhelm Teil. 8. Aull. Leipzig 1888 (Voigll.)
V>'\ 94 S.
Storia di Gugliehno Teil narrata ai giovinetti. Con tavole
eroinolitograliche. Milano 1891. 8 80 p.
(Garbald-Gredig, Johanna). Wilhelm Teil. (Siehe
folg. Titel):
Andrea Silvia [Garbald-Gredig, Johanna]. Wilhelm Teil:
histor. Krzählung, dem Schweizervolk zur Bundes-
feier gewidmet. l-raucnfeld 1891. 8°. löT S.
Das Alphorn. St. Gallen. Jahrg. LH (1891). S. :
Der Schütze Teil und das Bütli.
La uriosita deir erndizioni di Milano, no 4. ann. IL
1892. S. 4G — 47 : Gugliehno Teil.
Nouvelles Etrennes Frihonrgeoises. Vol. XXVII.
Fribourg 189:1 L'histoire de Gnillanme Teil, rao>nU'>e
par im anglais.
Alt, D. Lin amerikanischer Wilhelm Teil. Humoreske.
Bern, Selbstverlag des Verfasseis. 181)4, (Schweiz.
Landesbibl., Hern.)
Willem Teil, de /witschersche Vrijheidsheld. Door 1*.
Lonwerse. Met vier Plaaljes. /ntphen, Schillemans
and van Hei k um. o. .1. 8°.
(Titelbild: Baumfällens Bettung.)
Mellano (L.) La storia di Gugliehno Teil, raecontata ai
fanciulli italiani, 2 a edizione, ill. Torino 1894. 10°. HS p.
Teil. Histoire de Guillaume Teil. Xouvelle edition pour
la jeunesse. Lausanne, Pavot 1898. Li»". 54 p.
Gotthelf Jeremias. Der Knabe des Teil. Line Geschichte
für die Jugend. (Verein f. Verbreitung guter Schriften. >
8°. Basel 1902.
Theen Hubert. Wilhelm Teil im Hamburger Klysium-
Theater. Scherzspiel . . . Hamburg 1904. 8°. :t2 S.
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93
[teichner Klara. Die Geschichte von Wilhelm Teil. Er-
zählt von . . Mit b' Farbendruckbildern von G. Franz.
Stuttgart. G. Weise (o. .1.) [ca. 1887]. 4°. 12 S.
Baue rin an n C. Knallbonbons. Humorist. Naschwerk für
Lektüre und zum Vortrag in geselligen Kreisen.
Stuttgart [o. J.] 8°.
Dahn als Travestied Meldung: „Wilhelm Dell" (Sächsisch).
Wilhelm Teil. Flugblatt als ßcgleit-Text zu einer1 Bilder-
serie der Teilgeschichte in Farbendruck, erschienen
im Verlag Ed. Büttner, Berlin, o. J. in 12°.
David Philipp. I)' Gschicht von Wilhelm Teil. David
und Goliath. Humoristische Gedichte in Basier Mund-
art. Ouodlibet Nr. 7. Basel o. .!. [190 . ]. 7 S. [12].
V r sc h \v e i z , d i e. Classischer Boden der Teilsage, verherr-
licht durch Schillers Freiheitssang, u'4 Stahlstiche von
K. Huber und anderen Künstlern. Mit historisch
topographischem Text von Prof. Ed . O s e n b r ü g g e n.
4. Aufl. Basel, o. .1. Fol.
Schmidt Ferd. Wilhelm Teil. Ein geschichtliches Ge
mälde. Mit 3 Abbildungen. Neue Hechtschreibung.
Zwölfte Auflage. (Deutsche .Jugendbibliothek, hsg.
von Julius Lohmeyer und Ferdinand Schmidt, Bd. 17.)
Berlin (o. J.). 8°.
d) W. Teil und die Musik.
i Siehe oben B. a.: „Teilenlieder- S. tö. fber Ho*sini siehe im ^ Teil:
„Schillers Teil und die Musik- (Opern).
N'eujahrsgeschenk ab dem Musiksaal Zürich aufs .lahr
11711. Schweizerszenen, 2. St. Wilhelm Teil, (quer 4".)
Neu jahrsge schenk ab dem Musiksaal . . . Zürich aufs
Jahr 1760: Der Schweizerbund, quer 4°.)
Heide Kompositionen sind Kainmerkantaten mit Ceinbalo-
begleitung.
Teil. Eine ganz neue mit schönen Dekorationen und Ver-
wandlungen nebst einer guten Musik versehene und
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94
aus einem lettischen Original gezogene OPKRA PAN-
TOMIME . . . Zum ersten mal von den Pernerischen
Kindern aufgeführt1*, o. O. und o. .1. [IS. .lahrh.] 8°.
Bürgerbibliolhek Luzern. Daselbst 177!» aufgeführt, „unter
der Leitung des Felix Berner". Audi unter dein Titel:
Teil Wilh., eine ganz neue Opera Pantomime in 3 Auf-
zügen. 8 Seiten. 8".
Dunlop und Garr: The archers. tue mountaineers of Switzer-
land. IT TO.
Gretry. Guillaume Teil: draine en trois actes . . . (Oper-)
Partitur. (Colleclion compl. des ouivrcs de Gr.
Livraison 24). Leipzig, Breitkopf Härtel. Fol.
Vor Schillers Teil und zwar im März I7'»l in Paris auf-
geführt. Die Oper-Bearbeitung stammt ,von Alfred Wotquenne.
(Kgl. Bibl. Berlin.) Der Text von Sedaine (siehe oben:
„Dramatik" S. 77.)
Piccini. Teil (französ. Ballet) ca. 1805.
e. W. Teil und die bildende Kunst.
(Siehe auch oben S. 59— (tt und 2. Teil: VIII. ..Schillers Teil und die
bildende Kunst".)
Herzog Hans. Ein altes Tellen-Bild. ,.Anz. für Schweiz.
Altertumskunde." Zürich (V) 1886. S. :Vs2.
(v. Liebenau The od.) Teil oder Xiklaus von der Flüef
„Katholische Schweizerblätter." Luzern 1899. 8°.
S. 4Tb T.
Behandelt die Wahl eines Vorwurfes für eine Sehul-
medaille.
Heinemann Franz. Teils Apfelschuss im Lichte der bil-
denden Kunst und der Poesie eines halben Jahr-
tausends. Iconographisch-litterarische Studie. Offizielle
Fest-Zeitung für das eidgen. Schützenfest in Luzern.
Journal officiel du tir fedcral ä Lucerne. Luzern 1901
9—17. t?7 — iU. 4b— :>X (; ■>— (19. T8-8.Y •.>:;()-• 2'Sd. 4°
Die Arbeit erschien auch in erweiterter Fassung sepaml
unter dem Titel:
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95
Heine mann Franz. Tell-lc m<)n'raphie. Wilhelm Teil und
sein Apfelschuss im Lichte der bildenden Kunst eines
halben Jahrtausends. (lf>. — 20. Jahrhundert.) Mit
Berücksichtigung der Wechselwirkim» der Teil-Poesie.
Mit 4 Kunst-Beilagen und 54 Original-Reproduktionen.
Lu/.eru und Leipzig, [1902J. T.\ Seiten in 4".
^Buchhandel-Ausgabe von 500 nummeriertcn Exemplaren.
Für -den Druck im „Anzeiger f. Schweiz. Altertumskunde"
bestimmte Mss. Nachtrage hiezu im Besitze des Verfassers.)
Zur Teil- Iconograp hie. Von O. W(aser) „Schweiz. Die.
Schweizerische illustr. Zeitschrift". Zürich 11)02.
Band <i. S. 520.
Tell-lcouographie: Bilder : p 50 — 64 ; kunstgewerbliche
Gegenstände p. »>4— ßs; Medaillen p. i:>S--(>9 ; Tell-
tupographie (in Bildern) p. U9 — 7S ; Gemälde p. 79
—81; Skulpturen p. SL— 82: Stiche p. 83 und
Nachträge p. 9U — IO0 im ..Katalog der Teil-Aus-
stellung vom 8.— 29 Mai 1904. Zürich 1904.
Zweiter Teil.
■
Schillers W. Teil.
L Inspiration, Thema und Ausführung.
1. Erste Anregung, Quellen und Entstehung.
a. Anregung durch Goethes Plan eines Teil-Epos
und durch Andere.
i siehe auch unten: b. „Ouellen Schillers".)
<B ief Wechsel zwischen Goethe u. Schiller, betreffend (Ins
Tell-Kpos: vergl. nachfolgende Stellen von Originalien.
ausgestellt in der Teil-Ausstellung Zürich DKM- und
abgedruckt aus deren Katalog S. i u. ff.)
i-J rief Goethes an Schiller. Stäfa 14. Oktober 17M7 mit
Os. erster Erwähnung des später wieder fallen ge-
lassenen Kpos-Planes). Photographie nach dem Original
im Goethe-Schiller-Archiv in Weimar. - Druck:
(ioethes Briefe, Weimar lSIKJ. Bd. V>. S. ff.
„Was werden Sie nun alier sagen, wenn ich Ihnen ver-
traue, dass zwischen allen diesen prosaischen Stoffen, sich
auch ein poetischer hervorgetan hat, der mir viel Zutrauen
einllöUt. Ich hin fast überzeugt, dass die Fabel vom Teil
sich werde episch behandeln lassen, und es würde dabey,
wenn es mir, wie ich vorhabe, gelingt, der sonderbare Fall
eintreten, dass das Märchen durch die Poesie erst zu seiner
vollkommenen Wahrheit gelangte, anstatt dass man sonst
um etwas zu leisten, die (.ieschiehlc zur Fabel machen muss.
Doch darüber künftig mehr. Das beschränkte, höchst be-
deutende Local. worauf die Begebenheit spielt, habe ich mir
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wieder recht vergegenwärtigt, so wie ich die Charaktere,
Sitten und Gebräuche der Menschen in diesen Gegen-len.
so gut als in der kurzen Zeit möglich, beobachtet habe, und
es kommt nun auf gut Glück an. ob aus diesem Unter-
nehmen etwas werden kann . . *
Dazu bemerkt der Katalog der T. A.: „Dies ist im
Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller die erste Erwäh-
nung des Teil-Motivs, das Goethe episch zu behandeln ge-
dachte, jedoch über anderen Pläne wieder liegen liess. Die
erste Anregung zur dichterischen Bearbeitung der Tell-Sage
ist also von zürcherischem Boden ausgegangen.
Brief Schillers an Goethe, .lena den ,'JÖ. Oktober 1707.
Photographie nach dem Original im Goethe-Schiller-
Archiv 'in Weimar. " — Druck: .lonas. Schillers
Briefe, Band f>.
„Gottlob, dass ich wieder Nachricht von Ihnen habe, diese
a Wochen, da Sic in den Gebirgen, abgeschnitten von uns. um-
herzogen, sind mir lang geworden. Desto mehr erfreute
mich Ihr lieber Brief und alles, was er enthielt. — Die Idee
von dem Wilh. Teil ist sehr glücklich, und genau ül>erlegt.
konnten Sie, nach dem Meister und nach dem Hermann,
nur einen solchen, völlig localcharaktcristischen Stoff, mit
der gehörigen Originalität Ihres Geistes und der Frischheit
der Stimmung behandeln. Das Interesse, welches aus einer
streng umschriebenen charakteristischen Localität und einer
gewissen historischen Gebundenheit entspringt, ist vielleicht
das Einzige, was Sic sich durch jene beiden vorhergegangenen
Werke nicht weggenommen haben. Diese 2 Werke sind
auch dem Stotr nach ästhetisch frei, und so gebunden auch
in beiden das Local aussieht und ist. so ist es doch ein rein
poetischer Boden und repräsentiert eine ganze Welt Bei dem
Teil wird ein ganz anderer Fall seyn. ans der bedeutenden
Enge des gegebenen» StotTcs wird da alles geistreiche Leben
hervorgehen. Es wird darin liegen, dass man durch die
Macht des Poeten recht sehr beschränkt und in dieser Be-
schränkung innig und intensiv gerührt und beschäftigt wird.
Zugleich öffnet sich aus diesem schönen Stoffe wieder ein
Blick in eine gewisse Weite des Menschengeschlechts, wie
zwischen hohen Bergen eine Durchsicht in freie Fernen sich
a Ultimi."
( i o e t h c s T e 1 1 e p n s. Siehe Goethe: Tag. u. .lahreshef te 1804.
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99
(Auszug daraus in „Mitteilungen z. vaterländ. Geschichte".
Hsg. v. Hist. Vorein St. Gallen Bd. XXIV. :i. Folge IV.,
II. Hallte, S. 3UC.)
feiger Lu d w. ..Briefwechsel zwischen HMnrieh Meyer
(Zürich) und K. A. Böt liger." im Goethe «Jahrbuch.
Jahrg. XXIH (190-2). S 7*2 u. £f.
Über Goethes Verhältnis zu dem Zürcher Maler Heinr.
Meyer, der das Teilepos anregte, siehe Karl Äugest
Böttiger, „Literar. Zustände und Zeitgenossen, hrsg.
von K. W. Hottiger. Leipzig L*o\S. IL Bd. S. 29b' u. ff.
Vergl. auch Hei /.leider: Gothe in d. Schwei/. Leipzig ltSi> 1 .
Dii utzer Heinrich. Über Goethes Wilhelm Teil. Album
des litterarischen Vereins in Bern. Bern iSöS. S".
S. 9-22.
- Goethes Wilhelm Teil in „Neue Goethestudien" S.
'297— Nürnberg 18ol.
— Schillers Wilhelm Teil. 5. Aull. [Bd. 24 u. 2f> d.
o. Abt. der „Krläuterungen zu d. deutschen Klassikern."
Leipzig LS92 ;Wf> S. 8 '.
Darin S. 7<)-Si: Der Gothe'srhe Teil.
• Über Gothe und das Teil -Drama siehe! : Goedeke:
Grundriß '2. Aull, von E. Götze. Dresden 1891. IV. Bd.
S. ös< — T)92. Verhältnis Goethes und Schillers im
Allgemeinen und Besonderen und Bibliographisches
p. b92.
Graf Hans Gerhard. Goethe über seine Dichtungen. Ver-
such einer Sammlung aller Äußerungen des Dichters
über seine poetischen Werke, t. Bd. L. Teil: Die
epischen Dichtungen. Frankfurt a. M. 1901.
Darin S. ^!>7— :J1Ö : Teil. G-lpos-Plan. >
Heine man n Franz: Gothe und sein Tell-Kpns. (Abge-
schlossenes Mss. v. J. 19(>4 in m. Besitze')
Toblcr Ernst Viktor. Schiller u. Goethe über den „Wilhelm
Tellu. In: Friedrich Schiller. Gedenkblall zur Jahr-
hundertfeier seines Todestages. 9. Mai l''0.">. Bei-
Geschichtslrd. IM. LXI 1
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KR)
läge zum St. Galler Tageblatt. St. Gallen 1!>n;>.
3 Seiten.
Charlotte von Schiller in der Schweiz. Von G. P. Basler
Nachrichten l!)0f> Xr. o'40. (Im Anschluß an Mosapps
Buch: Charlotte v. Schiller).
Schillers Gattin gab dem Dichter manche Anregung, da
sie in ihrer Jugend die Schweiz gesehen.
b. Schillers Quellen, benützte Vorlagen und Hülf-
mittel.
a. a. Dramatische Quellen.
A m 1) ü h 1 .1 o h. L u d w.] Der Schweizerhund. Zürich, ( h ell.
Gelöner, Füßü u. Co. 11711.
Unruhiges Sturm- und Drangdranni. von Schiller hemit/.t.
Von Gustav Hoethe mit Bcstimmtlieit Joh. Budw. Ambühl
zugeteilt: vergl. auch Bürkli .1. „Schwei/.. Blumenlese" B 1. 1
1781 und Goc.ieke. Grundriü l Aufl. II. 1142.
[- - ] Hans von Schwaben oder Kaiser Albrechts Tod. Vom
VerfaUer des Schweizerblindes. Sl. Gallen. BeUlinor,
1784.
(Anonym erschienen : Schlagende Berührung mit Schillers
Teil V. Akt, nachgewiesen von Bralnn (cfr. Zeitschrift für
deutsches Altertum. Bd. 27. p. 2M) u. ff.)
Ambühl. (Am Bühl) Joh. Ludwig. Wilhelm Teil, ein
Schweiz. Xationalschauspiel. Eine Preisschrift von
Herrn am Bülil. Zürich. Grell, Gegner. Fiilili ti. Co.
171)2.
Aus dieser Preissoll rill sind eine Reihe von Zügen und
Einzelheiten auf Schillers Teil übergegangen.
Vergl. Gregor Grohs Biographie über Ambühl („Ambühls
Gedichte-, St. Gallen u. Leipzig 1803.
Jecklin, F. Prolog z. Aufführung des Wilhelm Teil von
Ambühl. 1711;*) in Chur. „Freier Hhätier" Chur 1<s*)f>.
Das Teilen spiel [ von T'ri, Druck von 1 7G.">. ] „Der Mor-
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101
gcnstern.** Eine Zeitschrift für Litteratur und Kritik.
Solothurn lb'Ml Jahrg. I (1830). S. ;*74— ;I79.
Besprechung und anschließend eine Kritik des Schülerseben
VV. Teil.
Huef. Teilspiel von Zürich, in Auszügen von Hoff mann
von Fallersleben mitgeteilt im „Weimarer Jahr-
buch" („Kin schön spiel von W. Teilen*'). Jahrg.
V (1856). S. 52/67.
Unvollständiger Abdruck nach dem — Schiller vermutlich
bekannten — Weimarer Bibliothek-Exemplar von 1698.
— — Teilspiel. Aurora. Jahrgang 1804, Nr. 113 — 115,
19.— 24. Sept.
1. Exzerpte aus dem — 1843 neu veröffentlichten —
Münchner Exemplar.
| Meißner A. G.] „Johann von Schwaben. Ein Schauspiel.-*
Leipzig. Joh. Gottl. Imman. Breitkopf 1T80. 8°.
Umr die Berührung mit Schillers Teil siehe Brahm
(Zcitschr. f. d. Altertum 27. Bd. S. $M uff.)
Kahlert August. Die Voiläufer von Schillers Teil. „Deutsches
Museum. u Herausgegeb. von H. Prutz. Leipzig 18G2
I. Sem. S. 101—111.
Keller J. Literarische Parallelen [aus L. Meisters Ballade
W. Teil 177 7. J. B. Petri: Der Drey Bund 1791]
zu Schillers Wilhelm Teil. Aarau 188(>. Hi5 S. in
8°. Auch erschienen in Kehrs „Pädagogische Blätter".
Jahrg. 15 (188«) 149 uff.
(Darin auch über Am Bühls Telldramen (1792> als Quelle
für Schiller.)
Kelterborn, R. Ältere Teilenspiele. Feuilleton der „Neuen
Zürcherzeitung". Jahrg. 1898 Xr. 21b, 217. 219, 220.
Ho et he Gustav. Die dramatischen Ouellen des Schillerschen
„Teil** erschienen in: „Forschungen zur deutschen
Philologie. Festgabe für Rudolf Hildebrand zum
13. März 1894." Leipzig. Veit u. Co. 1894 in s".
S. 224 -2 7«.
i Grundlegende Forschung, daselbst Ermittelung weiterer
Quellen.)
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102
b. b. Geschichtsqueilen.
(Zugleich Nachtrag zu den Ouellen der Tcllsage im 1. Teil p. lö.)
Petermann Kt torlins „Kronica von der loblichen Kydt-
gnoschaft ir harkommen und sust seltzam stritten und
beschichten. Basel, Michael Furtter. löOT. (Kl. fol.
vergl. Bl. XV.)
Stumpf Johannes. Gemeiner loblicher Eydgnosrhafft Stetten.
Landen und Völkern Chronickwirdiger Miauten be-
schreybung etc. 1 T>4iS- Zürich. Ghristoffel Froschauer.
In fol. ( vergl. p. :t'2U : Tellgeschichte.)
Tschudi Ägidius. Chronicon Helveticuui, herausg. v. .loh.
Und. Isolin Basel 17;U-:K>. 2 Tie. In fol.: vergl.
p. o2N.
Scheuchzer, .1. .1. Xaturgeschichtc des Sehweizerlandos,
samt seinen Reisen über das schweizerische Gebirge:
hg. von .1. G. Sulzor l. u. 2. Teil. Zürich. l>av.
Gegner 174(1.
„Das Kupfer mit dem Mondregenbogen, der sich über dem
Vierwaldstättersee wölbt (S. m2V2\ hat Schiller zu der bekannten
Stelle in der Kütliszene angeregt." (K. T. A. p. S. i
— — Natur-Historie des Schweizerlandes, ;\ Bde. Zürich i;f>2.
Fasi .loh. Conr. (ienaue u. vollsländ. Staats- u. Krdbe-
schreibung der ganzen Helvet. Eidgenoiösehaft. Bd. I
und II. 2. verb. Auflage. Zürich, Grell. Gessn»T
u. Gomp. 17Ü8.
Füesslin, .loh Gonr. Staats- und Erdbeschreibung der
schweizerischen Kidgcno ^schafft. Schaffhausen. Mut ier
1770 ;2. 4 Bande.
Der erste — Iiier maßgebliche - Band enthüll . . . ver-
schiedene Karten der WaNUUitte.
(Bonsletten, K. V. v.) Briefe über ein schweizerisches
Hirtenland. Basel, G. A. Serini 1.7*2.
Müller Johannes von: Der Geschichten schweizerischer
Kidgenossenschaft. Erstes Buch. Leipzig llSli. s '.
Vergl. p. t»U> u. IV. Siehe Teil-Bibliographie 1. Teil p. vJÖ.
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loa
Meiners Briefe über die Schweiz. 1791. Bd. II u. III.
(Heinz m a n n, J o h. G.) Ein neues feines Schweizer-Kroniklein
voll auserlesener und schöner Geschichten, die sich
in uns. liehen Eidgenolfehaft zugetragen haben. Zu
Nutzen und Frommen der lieben Bauernsame aus
vielerley Schriften zusammengelesen von einem Freund
des Landmanns. Mit Figuren. Bern l?(Jö. ■
„Zweite, von Schiller benutzte Ausgabe. 1803. Darin be-
finden sich mehrere auf die Geschichte von Teil bezügliche
Darstellungen, auch eine von „Stauffachcrs Frau." (K. T.
A. p. O. i
Ebel. Schilderung der Gebirgsvölker der Schweiz. Cotta
1I9Ü u. 1802.
„Die folgenden Werke hat Schiller während der Arbeit
am Teil teils aus der Weimarischen Bibliothek teils — wie
aus dem Briefwechsel hervorgeht — von Cotta bezogen.',
I K. T. A. p. 8.)
Zschokke. Heinrich. Geschichte vom Kampf und Unter-
gang der Schweiz. Berg- und Waldkantone, besond.
des allen eidsgenößischen Kantons Schwyz. In 4
Büchern. Bern u. Zürich. H. Geßner 1801.
c. Ergebnisse der literar.-kritischen Forschung
über Schillers Quellen.
< Vergl. zur Kigänzung S. Iii und unten: III. ,,Die litterarische Be-
urteilung.4*)
Meyer Joachim. Schillers Wilhelm Teil, auf seine Quellen
zurückgeführt und sachlich und sprachlich erläutert.
Nürnberg 1840. 4n.
Neue Ausgabe siehe auf S. lOi.
1 * e p p m ü 1 1 e r R u d o 1 f. Zu den Quellen des Schillerschen
Wilhelm Teil. „Archiv f. Litteraturgeschichte". Hsg.
von Richard Gosche. Leipzig. Jahrg. I. 18T0. 8.
4fil-48f).
Juaclrim Meym Austührung ergänzend, weist P. den
grotfen KintluL» von Seheuehzers „Naturgeschichten der
Schweiz4- auf Schillers W. Teil nach.
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104
Peppmüller Kudolf. Homerisches in Schillers TelL
„Archiv f. Litteraturgeschichte*4. hsg. von Richard
Gosche. Leipzig. Jahrg. Ii (187*2). 8°. S. f>44 54fi.
Meyer von Knonan. (i. Der Hiatus zwischen der Sage
vom Geheimbund und der Sage im Schiller\schen
Wilhelm Teil. „Archiv f. Litteraturgeschichte " Hsg.
v. Richard Gosche. Leipzig. Jahrg. IL 1872. 8".
S. 589—543.
Düntzer H. Zu Schillers Teil. Ein Wort in eigener
Sache. „Archiv für Literaturgeschichte". Hsg v.
Franz Schnorr. Leipzig. Jahrg. III. 1874. 8'.
148—151.
Polemik mit Peppmüller über die Quellen.
Schneeherger Hieronymus. Antike Charakterbilder m
Schillers Teil. Programm zum Schlüsse des Schul-
jahres 1874 75 an d. Kgl. Bayer. Studienanstalt zu
Münnerstadt. Würzburg, Heinersche Druckerei. 4°.
1875. 1!) S.
Mcvcr Joachim. Schillers Wilhelm Teil auf seine Ouellen
zurückgeführt und sachlich und sprachlich erläutert.
Nach des Verfassers Tode neu herausgegeben von
Hugo Barbeck. I. Anhang: Literatur der Tellsage.
II. Literatur des Schillerschen Teil. Nürnberg 1S7<>. 4'*.
Wae kerneil J. K. Zu den Quellen von Schillers Teil:
Zeitschrift f. deutsche Philologie. 1878. Jahrg. iL
S. 14!)— 155.
Binder J. .1. Die Ouellen zu Schillers „Wilhelm Teil".
„Xeue Alpenpost* Zürich. Jahrg. VIII. ISIS. Fol.
S. 146. 149. 155.
Über »lie Benützung von Tsehudis Chronik u. Sehcuehzers
Naturgeschichten *ds Ouellen der Nnhirschildcrung durch
Schiller in seinem W. Teil (nac|i Und. Peppnmllers Forsch-
ungen.)
S c h n e c b e r g e r H i e r o n. Wechselbeziehung zwischen
Schillers Teil und Shakespeares Julius Caesar. Fest-
schrift des Gymnasiums Münnerstadt 1882. 8n. ;>1 S.
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105
Zeitschrift für deutsches Altertum. Berlin, 27. Jahrg.
Neue Folge. 15. Bd. (187:1). 8. 290 uff.
Bi-ahms Nachweis einer schlafenden Üliercinstiimnunu
Meißner« (1780) mit Schillers Teil.
Presch F. (Wien). Zu Schillers Wilhelm Teil. Zeitschrift
für die österreichischen Gymnasien. Wien Jahrg. 36
1885. 8°. S. 250—52.
. Lber Hallcrs „Alpen- :ils Quelle.
Jonas S. Parallelstellen zu Seh. sehen Worten (in d. Gedichten,
d. Räubern (etc.), Teil) im: „Archiv f. Literaturgeseh.*4
hsg. von Schnorr, Leipzig. Jahrg. 14, (188(3) 8. 211.
Meuwes. Nahe Verwandtschaft einer Stelle aus Schillers
Teil (III. 3, 223) und Shakespeares Konig Johann.
Lyons Zeitschrift für den Deutschen Unterricht.
Leipzig. Jahrgang 5. (1801). S. 55.
Düutzer Heinrich. (Schiller). W. Teil. 53. 54. Bändchen
der ..Erläuterungen zu den deutschen Klassikern.-4
Leipzig 1892. 5. Aull. 334 S. in 8°.
Darin: l— V2: Entstehung (p. 80 u. ff: Quellen.)
Itoelhe Gustav (Güttingen*). Die dramatischen Quellen,
des Schillerschen ,Tell'. Forschungen der deutschen
Philologie. Festgabe für Kudolf Hildebrand zum
31. März 1804. Leipzig 1804. Veit u. Comp. 8°.
S. 224- 21 1>.
I Misch inskv Wilhelm. Shakespeare'scher Finflul.» auf
Schillers Wilhelm Teil. ..Zeitschrift f. d. Österreich.
Gymnasien.'4 Wien 1800. S. 481—01.
Litzinann Berthold. Zur Jahrhundertfeier von Schillers
Wilhelm Teil. (Vortrag, gehalten in der Gesellschaft
f. Theatergeschichte 1904) erschienen in Deutsch-
land", (Berlin) Monatsschrift, hsg. von Graf v. Hoens-
broech. Jahrg. II (1004) 8. Heft. S. 304—18.
(KnMehun^sgeschichte, Schicksale vor der 1. Berliner
Aufführung. Inlands Bedenken.)
Wittin nun H. Das Tell-Jubiläum. „Neue Freie Presse".
Wien 1003 Nr. 1.4011.
(l'ber die Entstehung des I Mamas.)
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106
Sallwürk von, Kd. Quellonsammlung zu Schillers Wilhelm
Teil. Karlsruhe 1!»04. 8°. f>4 S.
Widniiinn Willy. Schillers .Wilhelm Teil4 (Zum hundert-
jährigen .Jubiläum). „Blätter für Handel. Gewerbe
und sociales Leben". Nr. Ii und 12 vom 14. und
21. März. Magdeburg. Jahrg. 115(14. 4°. S. 85—87.
(Quellen. Kntslehuug.)
Michaelis. Anna. Zum 100. Geburtstag von Schillers Teil.
17. März UHU. Hern, Wyli 1904.
l'ber Entstehung u. Quellen, u. a. Abdruck aus Aej4i.li'
Tschudii Chronieon Helvetieuin. S. 17—50.
2. Der Dichter über den Fortgang seiner Arbeit.
Ihr Abschluß.
Schillers Briefe (an seuie Freunde mit Berichten über
den Fortgang und Stand seiner Telldichtung) siebe
Katalog der Teil- Ausstellung z. Jahrhundertfeier . . .
1904. Zürich, n. 1—5, Xr. 1 — Iii.
(Die Briefe und Briefstellen, die in <ler Ausstellung teils
in Originalen, teils in Wiedergaben gezeigt worden, sind im
Katalog a. a. C). wörtlich abgedruckt: es kommen namentlich
in Betracht :
Schreiben Schillers an Friedrich Cotta. Datiert:
Weimar, lh*. März 1802. Abgedruckt bei Jonas.
Schillers Briefe Ii, S. ;>(i5. Original: Cottasche Buch-
handlung Nachfolger in Stuttgart.
.. . . Können Sie eine genaue Speeial-Charte von dem
Waldstättensee und den umliegenden Cantons mir verschaffen,
so haben Sie die Güte, sie mitzubringen. Ich habe so oft
das falsche Gerücht hören müLien. als ob ich einen Wilhelm
Teil bearbeitete, dati ich endlich auf diesen Gegenstand auf-
merksam worden bin. und das Ghronieon Helvetieuin von
Tschudi studierte: dies hat mich so sehr angezogen, daß ich
nun in allein Krnst einen Wilhelm Teil zu bearbeiten ge-
denke, und das soll ein Schauspiel werden, womit wir Ehre
einlegen wollen. Sagen Sie aber Niemand kein Wort da-
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107
von. denn ich verliere die Lust an nieinen Arbeiten, wenn
ich zuviel davon reden höre. Ist das Ghronicon von Tschudi
um etliche Gulden zu bekommen, so bringen Sie mirs auch
mit: denn ich möchte es wohl eigen besitzen . .
%J. Schreiben an Cotta, datiert Weimar, 9 Aug. 1803.
Original: Cotta 'sehe Buchhandlung Stuttgart. Abge-
druckt bei Jonas 7. S. GL.
Sch. an den in die Schweiz reisenden Gottn : ..Mich
würde es bei meinem jetzigen Geschäft sehr fördern, wenn
ich auch die Alpen und Alpenhirten in der Nah«' gesehen
hätte!
Wenn Ihnen einige Prospekte von Schweizerischen Ge-
genden, besonders aber von dein Schweitzerufer des Wald-
stättensees, dem Hütli gegenüber, in die Hände fallen sollten,
so senden Sie mir sie doch. Auch wünschte ich Füs<li>
Krdbesehrcibung, Tschockcs (!) Werk von der Schwei/ und die
Briefe über ein schweitzerisches Hirtenland, so wie auch
von Ebels Schrift über die Gebirgsvölker die Fortsetzung
zu besitzen . . ."
Schiller an Goethe, Brief datiert Weimar IM. Januar
1S04. Original im Goethe-Schiller- Archiv in Weimar.
Abgedruckt bei Jonas 7, 8. 111.
Scli. stellt bereits die Zusendung vom 1. Akt in An-
sicht, „welchen ich an ItTland abzusenden gedrungen werde,
urtd nicht gern ohne Ihr Urtheil aus den Händen gehen
möchte. Unter allen den widerstreitenden Zuständen, die
sich in diesem Monat häufen, geht doch die Arbeit leidlich
vorwäits und ich habe Hoffnung, mit Ende des kommenden
Monats ganz fertig zu seyn
Antwort Goethes an Schiller, datiert: Weimar IM. Januar
1804. Original im Goethe-Schiller- Archiv in Weimar.
Abgedr.: Goethes Briefe, Weimar 189;$. Bd. Ii
.Das ist denn freilich kein erster Akt, sondern ein ganzes
Stück und zwar ein fürtrelTliches, wozu ich von Herzen
Glück wünsche und bald mehr zu sehen hoffe. Meinem
ersten Anblick nach ist alles so recht, und darauf kommt e^
denn wohl bei Arbeiten, die auf gewisse Effekte berechnet
sind, hauptsächlich an. Zwei Stellen nur habe ieh einge-
bogen. Bei dem einen wünschte ich, wo mein Strich läuft,
noch einen Vers, weil die Wendung gar zu schnei! ist Rej
dem andern bemerke ich so viel; der Schweizer fühlt ni
1 1 K
das Heimweh, weil er an einem andern Orte den Kuhreigen
hört, denn der wird, soviel irh weiss, sonst nirgend* geblasen;
sondern eben weil er ihn nicht hört, weil seinem Ohr ein
Jugendbedürfnis mangelt. Doch will ich die* nicht für ganz
gewiss geben. Leben Sie wohl und fuhren Sie fort, im*
durch Ihre schöne Thiitigkcit wieder ein neues Lebensinter-
esse zu verschaffen : halten Sie sich auch wacker im Hades
der Soeietat, und Hechten Sie Schilf und Kohr nur fein zum
derben Stricke, damit es auch etwas zu kauen gebe. Gruli
und Heil . . r
Schiller an Goethe. Brief dat. 14. Januar 1804. Ori-
ginal im Goethe-Schiller-Archiv in Weimar. — Ab-
gedruckt bei Jonas T, S. 112.
..Das* Sie mit meinem Kingang in den Teil zufrieden
sind, gereicht mir zu einem grossen Trost, dessen ich unter
der gegenwärtigen Stickluft besonders bedürftig war. Auf
den Montag will ich Ihnen das Itiitli senden, welches jetzt
in* reine geschrieben wird, e* lattt sich als ein Oanzes für
siel) lesen . .
Schiller an Goethe. Datiert: Weimar 19. Februar 1804.
Original im Goethc-Schiller-Archiv in Weimar. Ab-
gedr. : Jonas 7, S. 1*25.
..Hier übersende mein Werk, für das ich unter gegen-
wärtigen Umstanden nichts weiter zu thun weiss. Wenn
Sie es durchgelesen, bitte ich es zurückzusenden, weil der
Kollenschreiber darauf wartet.
Soll es gegen Ostern gegeben werden, so müssen wir suchen,
es H Tage v o r h e r zu Stande zu bringen, um noch von
Zimmermanns (iegenwart, und in Kücksicht auf die Kasse,
von dem aktuellen Zustand in Jena zu profitieren, der sich
nach Ostern ven'indern kann. Dann müssle aber wegen der
anzuschaffenden Kleider und der erforderlichen Dekorationen
schleunige Resolution gefasst werden, auch müsste man den
Macbeth verschieben. Das Einstudieren der Rollen macht
keine Schwierigkeit, da die grösste von keinem betrachtlichen
l'mfang ist.
Meine Idee wegen der Rollenbesetzung lege ich bei. Sic
ersehen daraus, wie schwer es sein würde. Zimmermanns
Rolle zu liesetzen. Muss man sich nach Ostern auch ohne
ihn helfen, so geht es dann eher an, als wenn gleich der
erste Kindruck trüb ist. . . .*•
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iO}>
Schillers Brief an Goethe vom 24. Februar 1804.
Original im Goethe- Schiller- Archiv in Weimar. —
Abgedruckt bei Jonas 7, S. 128.
.,Anl>ci übersende die Hollen von Teil, mit meiner Be-
setzung, und bitte Sie. mm das weitere dnriibcr zu verfügen.
Ich habe drei neue Weiber darin ereil t, um die drei noch
übrigen Schauspielerinnen mit Anthcil in das Stück hinein
zu ziehen, weil sie nicht gerne Statisten machen. Die Müller
bleibt ganz weg . . ."
Schillers Brief an Ch. G. K 6 r n e r. Weimar 1'2. März
18()4. Abgedruckt bei Jonas 7, S. 1/29. Original im
Körner-Museum der Stadt Dresden.
..Hier übersende den Teil, bitte Dich aber höchlich, ihn
mir mit erster Post wieder zu winden, weil ein Theater auf
dieses Kxemplar wartet. Auch bitte ich Dich, ihn nicht aus
dem Zimmer zu geben auch nicht dem besten Freund . *
Schiller an Cotta. Weimar 2!). März 1804. Original
bei Cotta. Abgedruckt Jonas 7, S. 135.
Wilhelm Teil ist seit 10 'lagen dreimal hier ge-
spielt worden und mit dem grössten Erfolg. Vielleicht kann
ich Sic bei Ihrer Rückkunft von Leipzig mit dieser Vor-
stellung unterhalten. — Ich bleibe der Idee, den Teil in
Almanachsform Ernte dieses Jahres herauszugeben. Zur Ver-
zierung könnten vielleicht Schweizerische ( legenden gewählt
weilten . .
Schiller an Cotta. Datiert: Weimar 22. Mai 1804. (Ori-
ginal: Buchhandlung Cotta Nachfolgerl. Abgedruckt
bei Jonas 7, S. 143.
„ . . . Die ersten Acte des Teil sollen binnen 8 Tagen
folgen, und das ganze in 3 Wochen in ihren Händen seyn.
Hier sende ich Ihnen das Bcrglied, das Sie kennen. . . Die
\2 Costümes, die wir aus meinen Schauspielen für den Teil
geben wollen, will ich hier besorgen. Nun wünschte ich.
dass etwa noch einige hübsch radierte Schweizerlandschaften,
gleichfalls illuminiert, in Aberlis Geschmack, zugleich mit-
gegeben würden, und an der Spitze des Ganzen eine Scene
aus dem Teil Dazu würde ich die wählen, wenn Teil ge-
schossen hat und der Knabe mit dem Apfel, darin der Pfeil
steckt, in seine Arme gesprungen kommt. Freilich inüsste
sie von einem guten Meister erfunden und ausgeführt wer-
den. Heisch dächte ich, wäre der Mann dazu . .
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110
(Wie bekannt, ward «Ii«' Druckausgabe dann nur mit einem
Kupfer (bez. H) geziert. Siehe Näheres unter II.)
Schiller an Cotta. Datiert Weimar 2^. Juni 1804.
(als Antwort Cottas an Schiller auf den Brief vom
22. Mai.) Original: Verlag Cotta. Xachf. Angedruckt:
Jonas 7, S. IUI.
..Ks freut micli. mein wertliesler Freund, dass Ihnen «1er
Tel) Vergnügen macht«.*. Ich hab ihn mit Lieh» gearbeitet
und was aus dem Herzen kommt, geht zu Herzen. I>ie
Schwierigkeit nur. war ein Volk un«l Land zu schildern
w«j ich nie gewesen, und wo doch das Localc un«l Indi-
viduelle so sehr mit in Anschlag kommt. Ich hin daher sehr
zufrieden, wenn Sehweizerund an«lerc. «lie «lir Schweiz besucht
haben, «las Land und Volk in meiner Schilderung er-
kennen . . ."
Seh. schlagt vor. «ler Ausgabe nur M Ki |>fer beizufügen
und «lie übrigen schon gezeichneten Kosliimligurcn in einem
Tlieateralmanach herauszugeben.
heu Kalender riet Ii ich ganz und «gar weg zu
lassen, und bloss zu setzen : Wilhelm Teil etc. zum Neu-
jahrsgeschenk auf 1800 (für «lie Schweiz oder überhaupt
könnte vielleicht gleich gesetzt werden: zum fünften Jub«d-
jahr der schweizerischen Freiheit r
C o 1 1 a s A n t w o r t an Schiller, (auf dessen Brief vom 21 Juni )
datiert: Tübingen fi. Juli LSoL Original im Besitze
des Verlags Cotta. Stultgarl.
Schillers Schreiben an J. J. <; raff. Hofschauspieler in
Weimar, C spielte bei der Crautführung des Teil
am 17. März 1S(>4 den Attinghausen. Datiert Jena,
o. Febr. l'TWi. Original: Schillerhaus in Weimar.
Schillers Kalender vom IS. VII. ITiij und 22. XI
liSOf). Hg. v. Ktnilie v. < ileichen-Bul.»wurm. Stuttg. 18(55.
Darin auf S. lös am v?ö. August I80o «lie Notiz: „Diesen
Abend an den Teil gegangen" und am IS. Februar 180'i:
„Den Teil geendigt."
*
S löekle Joseph. Die drei Teilen. Coethe. Schiller, l/h-
land und die Teilsage. „Katholische Sehwcizerblälter*.
Luzern. Jahrg. IV t lsssi. Neue Folge. S. M)2— '.\2<K
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III
E in c h A. Schillers Wilhelm Teil. „Der Sonntags-Gastu
S.ilothurn. Jahrg. .1 lfS!)(>. \r. 17, 18, 19. S.
134— Ito. 140 -14:), 147— 150.
Über Entstehung. Einfluß und Idee «los Schillcr'schen
Teil Annlyse des Drama*.
Goedekes Grundril.» z. Geschichte d. deutschen Eitteratur.
2. Aull, von E. Götze. Dresden iS9o\ Bd. V. 2. Abt.
1>. 88 — 1)0 Entstehung des Teil-Dramas.
Daselbst |>. XiO-XW: Bibliogr. Hillsmittel z. Teil.
-N'eues zur Entstehungsgeschichte von Schillers
Teil". Sonntag-blatt des „Hund". Hern. Jahrg. 18911.
S. 4Ü-47.
Kcferat i von K. M. v. L.) über Prof. Adolph Freys An-
trittvorlesungslem;i : „Zur Entstehungsgeschichte von Schillers
Teil-.
Die Entstehung von Schillers Teil. (Von E. K.) Hasler
Nachrichten Xr. 45. Hasel. Jahrg. 1897.
Die Entstehung von Schillers „Teil". Wöchentliche Unter-
haltungen. Beilage zum Luzerner Tagblatt. Einern.
Jahrg. 43. 1897. 4°. 1897. S. 215-211).
Abdruck ;»us den „Basler Nachrichten.44
3. Die Originalhandschrift und die Textkritik.
l. „Studien zu Wilhelm Teil von Friedr. Schiller.)'4 (ca. 1803).
Mss. Schillers früher in ler Fürstlich-Fürstenbergisehen
Hofbibliolhek Donuiicsehingen. jetzt im Schillerliaus zu Stutt-
gart. (Ycigl. Baracks Katalog. Nr. I.Vi. t
von Keller. A d a 1 b e r t Nachlese zur Schiller-Eittcratur
als FestgruU der Stiftung der Stiftung der l'niversität
Basel. Tübingen zum Jahrestag der Universität
Hasel. Tübingen ISuO. 4". 2« S.
Darin: 8. Nr. ,W. Teil«. Abdruck eines auf den
■
Kudenz-Charakter bezüglichen TciMüeks. des Coneeptori^inals
aus dem Weimarer Dichterzirniner. ( De^ei» „Beitrage zur
Srliillerlitteratm- . . . Tübingen 1S.V.». enthalten, indessen
nichts auf „Teil" Bezügliche«*, i
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i 12
M eyer .1 o a ch i m : Neue Beiträge zur Feststellung, Verbesse-
rung und Vennehrung des Schiller sehen Textes.
Nürnberg [lStiO). S '.
Darin S. i»7 — 100. Zum Teil.
Werner H. M. : Aus dem Originalmanuscripte des Wilhelm
Teil. Archiv f. Litteraturgeschichtc. Ilsg. von Franz
Schnorr von Carolsfeld. Leipzig. Jahrg. XIV (18S<i).
s°. s. :v>; m.
Aus dem Schil 1 er- Archiv, rngedrucktes und Unbe-
kanntes zu Schillers Leben und Schriften. Hsg. von
.1. Minor. Weimar 1«!)0. S '. Xll und Uli S.
Darin im II. Teile t „Zu Schillers Werken") : Wilhelm Teil.
Kleine Heiträge zur Schillerlitleratur. Mitgeteilt von I\
Schwenke. Festgrul.> Herrn Geh. Staatsrats Dr. .!ul.
Schomburg in Weimar zur Feier seines öOjährigen
I mktorjnbiläums am 20. .luni 181>0 dargebracht von
den Familien Schomburg und Schwenke, o. I>. u. .1.
[Weimar, 181M)|. 2[> Seiten in S'\
Darin 1. Zu Wilhelm Teil. Vier Blätter Vorarbeiten
Schillers. Privater Druck. ( Bürgerbibl. Luzern). Vergl.
S. 1 12—113.
Müller Ernst. Fragment zu Schiller's Teil. Seufferts
,. Vierteljahrsschrift f. Litteraturgeschichte." .lahrg. V
April 1S!>2. j). 145.
Müller, F. Vorarbeiten zu Schillers Teil. Seufferls Viertel-
jahrschrift für Litteraturgeschichte". Jahrg VI rl8J»M).
r H a n d schri f t cnu als: Vorarbeiten, Knt würfe und Lonccpte
zu Schillers W. Teil) siehe „Ausstellungs-Kataiog
Zürich 1U04, p. 5/8, Xr. tT —
Die dort in den Origi nahen ausgestellten Stücke folgen
hier im Abdruck der Katalog-Titel :
Vier Blätter Vorarbeiten Schillers z. Wilh. Teil. [Xr.
17 — 20 des Katalogs]. — Original. - Druck: Fest-
gruss . . . Julius Schomburg dargebracht ....
20. .luni 1S!»0.
Blatt I. Auszug aus der Chronik von Etteiiin, s. Xr.
;>2H [des Katalogs].
„Die Haben des heiligen Meinrnd pag. ^. Ankunft der
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113
Schweitzer in ihrem Land. 10. Teils Geschichte. XV. Baum-
gartens Gesch. XIII. Arnold Melchthals XII."
Blatt II. Gedanken über d. Gang der Handlung und
Notizen für die lokale Färbung des Dramas. Letztere
zum Teil aus Joh. Jak. Scheuchzers r Naturgeschichte
des Schweizerlandes".
„Das Kühne ist gesehehn \k p. Heroische Gesinnung der
Schweizer. Teils Schiesszeug wird bemerklich mitgenom-
nien. l'nwille einiger, dass der Teil eine Prise üher sich
gegeben. Gcßlem verdriesst's, dass er von Teil groß
reden hört. Pfennigslicht an der Sonne anzünden. Wildnis.
Geßler und der Landmann. Teil und Knabe. Kr pllanzt
Tugend in sein Herz. Christnacht angesungen. Freude üher
Gcßlers Ermordung. Geßler amlet. Der Bluthann. Leih-
eigne, Buben necken einen ehrlichen Schweizer. Was wird
aus uns werden, wenn der Vater des Landes dahin ist.
Blauer Bergstern. Aster. Birger oder Bergjäger. Kaiser-
licher Vogt zu Steiermark umgebracht. Garsthörner. Ge-
spenst auf den Surcnen. Hirten st. Hcerdenhüten. Etwas
Kostbares fallt den Schweizern bei Eroberung der Vestcn in
die Hände. Der alte Melchtal bleibt doch geblendet. Ein
zweites Hütli, wo man auch im Glück die Mässigung be-
obachtet. Ankündigung der ganzen Kidgenossschuft. "
Blatt III. Später wieder aufgegeb. Plan, Gesslcr schon
vor der Apfelschuss-Szene auftreten zu lassen. ( Klein fol. )
.Einführung des Landvogts. Er könnte auf dem Thron
sitzen, um die Lehen zu erleilen. Itudcnz will ihm sein
Land zu Lehen geben. Bertha hindert diesen Actus duivh
List, sie handelt als ein guter Genius. Vorher warnt sie
den Itudcnz durch einen verborgenen Wink. Wie dies nichts
fruchtet, unterbricht sie die schon angefangene Feierlichkeit
und macht, dass sie verschoben wird.
Der Landvogt hat diesen Akt ötfentli *h vornehmen wollen,
tun sich ein Ansehen zu geben, um über das Volk dadurch
zu triumphiren.
Ein Thronsessel i«t für ihn auf dem ölTcnllicheii Platz
errichtet."
Blatt IV. Entwurf von Aufzug V, Szene 1.
„Die S/.ene ist bei Altdorf, der Prospekt (Zwing-Uri) geht
auf den See und die Berge. Ist es Tag oder Nacht oder
Morgen 1
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Die Nachricht ist da von des (Kesslers Tod und Teils
That.
Die Signale auf den Bergen durch Feuer oder Hauch ;
sie verkünden, dass in Unterwaiden und Schwyz die Burgen
über sind. (Am Rande:) Glocken. Rauchsäulen. Oommuni-
eation auf dein Wasser.
Waller Fürst muss dem Volke Erlaubnis geben. Zwing-
Uri zu brechen.
Die allgemein fortreissende Bewegung. (Am Rande:)
Der Hut wird von der Stange gerissen.
Flauen, Mädchen, Kinder. Der Stier von Uri. Die
Landleute. Soll diese Veslc allein stehen bleiben — kommt,
teisst sie nieder. Sollen wir die letzten sein, die sich Ire)
machen? Wir wissen ja nicht, was in Schwzz und Ury
-chehen ist. Lasst uns Boten erwarten!
Melchthal. Baumgarten, Rudenz, Bertha, Stautfacherin,
Ruodi der Fischer, Werni der Jäger, Kuoni der Hirt, Rü**cl-
mann. Sigrist. Stier von Uri."
Nr. 21. J|Blatt Notizen z. Teil v. Schillers Hand. Ori-
ginal. Dazu Abdruck und Erläuterung in de/' Viertel-
jahrschrift für Eil. -Gesch. ISiKi, 4(>t ff. von Ernst
Müller, Tübingen. Besitzer: Sehillermuseum Marbach.
„Milch der Gletscher. Rodannbrunu. Runs, Spalt wo
was rinnt. Der Gletscher schmilzt ewig und zerschmilzt
nie. Weisse Bcrglilien und purpurfarbene Alpenrosen.
Alpen und Schneeberge verglichen mit einer diamantenen
Krone — Glas — grünblau schimmernd. Gletscher haben
parallele Strata wie die Jahre der Baume."
Nr. 22. Exzerpte aus Fäsis Staats- u. Erdbeschreibg.
der liehet. Eidgenossenschaft. — Original im Goethe-
Schiller-Archiv in Weimar. — Druck: Goedeke,
hist. krit. Ausgabe Bd. 14, X.
Nr. 2i>. Exzerpte aus Scheuchzers Naturgesch. des
Schweizerlandes. — Original im Goethe-Schiller-Archiv
in Weimar. — Druck: Goedeke 1.4, XII.
Nr. '24. Entwürfe z. I. Szene il. V. Aktes, 2 Blätter.
- Original im Goolhe Schiller-Archiv in Weimar.
Nr. 2f>. 4 Zeilen aus der I. Szene des II. Aktes. —
Original im Goethe-Schiller-Archiv in Weimar.
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115
„Atting hausen: Bist du so weise
Willst heller sehn als deine edeln Väter,
Die um der Freiheit kostbarn Edelstein
Mit Gut und Blut und Hcldenkrafl gestritten?"
Nr. 2t>. 2 Zeilen aus der 1. Szene des II. Aktes.
— Original im Goelhc-Schiller-Archiv in Weimar.
..Dort in der fremden Welt stehst du allein
Kin «chwankes Hohr, d;is jeder Sturm zerknickt.**
Nr. 27. Ausschnitt aus Schillers eigenhändiger
Niederschrift des Teil, I. Akt, 4. Szene. — Faksimile-
Druck in Kocnneckes Bilderatlas.
„Stauffachcr: Herr Walter Fürst, ich will Euch nicht verhalten.
Nicht eine müss'gc Neugier führt mich her.
Mich drucken schwere Sorgen, Drangsal hab' ich
Zu Haus verlassen. Drangsal lind ich hier."
„Diesen Zettel schnitt Karolinc von Wolzogen aus dem
Manuskripte des „Teil1' und schenkte ihn der Frau des
Professors Voigt in Jena, um ihr ein Autograph ihres
Schwagers zu verehren.41 (K. T. A.)
Nr. 28 Aus dem Soufflierlmch zur 1. Aufführung
des Teil mit eigenhändigen Kintragungen Schillers:
„Mit dem Pfeil, dem Dogen . . k* — Original im
Grossherzoglich- Sächsischen Hausarchiv in Weimar.
Nr. 2(J. Personen Verzeichnis zu Schillers W. Teil,
von der Hand des Dichters geschrieben für die Urauf-
führung am 17. März 1804. Original im Schiller-
haus in Weimar. In klein fol.
Nr. 30. Jägerliedchen. ..Mit dem Pfeil dem Bogen . .*•
aus der Originalhan« Ischrift des Wilhelm Teil. Fak-
simile in Königs Uilteraturgcsch. (Leipzig). Kl. fol.
Nr. 31. Jägerliedchen aus Schillers Wilhelm Teil
aus dem Soufflierbuche von 1804. Faksimile in
Kocnneckes Bilderallas.
Nr. 32. „Berglied" von Schiller. Druck nach Schillers
eigenhändiger Niederschrift vom .lau. 1804. Faksimile
in Kocnneckes Bilderatlas zur Geschichte der deut-
schen Nationallitteratur.
fieschi.-htsfrd. Bd. LXI.
II. Schillers Teil in der Druck'
geschichte und Weltliteratur. Uber*
Setzungen.
Siehe unten III: „Die literarische Beurteilung, 1. Kecensionen u
1. Früheste Drucklegung (1804) und deutsche
Druckausgaben bis 1906.
(Die Schul- u. Bühnenausgaben siehe in den Abschnitten V: „Schule"
VI. „Theater41
a. Cotta-Ausgaben
in der l'hersicht ihrer Drucke und Auflagen. (Bis 1880 zumeist nach
den Angaben von (roedeke: <irundril.> V?. Aull, und Hcinsius:
Allg. Deutsch. Bücher-Lexikon oder vollst, alphab. Verzeichnis . . .)
a. a: In Einzelausgaben:
Schiller. Wilhelm Teil. Schauspiel von Schiller. Zum
Xeujahrsgeschenk auf 1.80f>. Tübingen, in der .1. (i.
Cotta'sehen Buchhandlung 1804. ^41 S. in 12".
Die 7000 Kxemplare starke Autlage umfasse ;-{ Aus-
gaben: a. mit drei illuminierten Kupfern: Teil mit dem
Pfeil als Titelbild, gezeichnet von Kraus (darstellend den
.Teil4 des Haide bei der Weimarer Uraufführung: vergl. hie-
zu „Minerva,41 Jahrg. I8lf> p. LII/III). Vor dem Text die drei
Kidgenossen beim Schwüre und zu S. [:V1 Kessler, b: ohne
Kupfer, c: mit einem Kupfer.
Wilhelm Teil. Schauspiel. Zweite Aullage. Tüb'ngen.
Cntta 1*04. IfiO S. in 8°.
In > Ausgaben gedruckt, deren erste :>000 K\«*mplare stark.
Schiller. Fr.: W. Teil. Schauspiel: :\. Aull Stuttgart und
Tübingen, Cotta, -f «1.7- <ir. 8°.
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ii;
Schiller Fr. Wilhelm Teil. .Schauspiel. Neue Auflage.
Stuttgart u. Tübingen, Cotta. 1823. 8°. KU S.
Dasselbe 1831 München. Stuttgart «ml Tübingen (Cotta 1.
Paris ( Handiy) in 12'\
— W. Teil. (Weitere Druckauflagen von Einzel-Ausgaben :
Stuttgart-Tübingen. Cotta: 1841. 16°. — 1843. 8°.
— Paris, Baudry 1844. 12'. — Stuttgart u. Tübingen.
Cotta. 1845. Iii0.' — 184«. I03/4 Bogen. 8°. --184;.
8". — 1848. 168 S. 8°. 1850. 1Ü8 S. 8 .
1851. 1Ü8 S. 8°. — 1853. 1158 S. 8. — 1854
8°. — 1855. 8,!. Neue Ausgabe: 185«. 8".
LI. n. in.
— W. Teil. Zur Erinnerung an Schillers 100jährigen Ge-
burtstag, 1.0. November 18511. von den vereinigten
Sehillcrfesl-Koinitecs in Zürich und Winterthur für
die ziirch. .lugend herausgegeben. Stuttg.. Cotta 18«0.
Wilhelm Teil. Kin Schauspiel von Friedrich von Schiller.
Pracht-Ausgabe, ausschließlich zu Gewinnslen für die
deutsche Nationallotterie bestimmt. Stuttgart. Cotta.
18«0. Groli 8°. 152 S.
Illustr. mit Compositionen von W. KauÜ ach u. \. Wagner.
Schiller Fr. Wilh. Teil. Schulaus«?, m. Anm. v. Denzel.
1S«5. VI u. 154 S.: auch 1SS5, 18!»2. (Siehe auch
S. 131 die Schulausgabe in. schwed. Anm. . sowie
unten den Abschnitt V: 1).
— W. Teil. Mit englischen erklärenden Noten versehen
von Emil Otto. -- 186b. X u. 185 S. in s".
— — W. T. 18«;, mit Einleitg. von K. Goedeke VI u.
14« S. in 16°. Stuttg. (Reisebibliulheki. — JS«;.
128 s. in 8°.) - ls«.s. 1«m s. ,V\ - 1*«* 16".
Schillers W Teil. Stuttg. (Cotta) J.s;;; m. |s;i.;.i (Keisebibl. i
IV u. 14« S. 12'. — Minialur-Ausg. 1*14 mit 1 Stahl-
stich. — Wohlfeile Ausg. 1 s ;i) mit L Stahlstich 1*2 s.
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118
— Mit einer Einleitg. u. mit krit. Noten hsg. von W.
Vollmer. Stutig. 1879. XXIV u. 174 S. 8°.
L\ a. in.
b. b. In Gesamtausgaben von Schillers Werken:
Schillers Theater. 5 Bde. Wilh. Teil. Phädra. Der Neffe als
Onkel. Der Menschenfeind. Semele. Tübingen, Cotta.
1807.8°. 5. Bd.: 420 S. Darin: „W.Teil* S. 1—188.
Mit einem Hegleitwort des Verlegers. Mit Kupfer,
v. Schiller Fried r. Sä mtl. Werke [Hsg. von Chn. G.
Korner]. Stuttgart u. Tübingen, in der J. G. Cotta -
sehen Buchhdlg. 1812—181;). 12 Bde. 8°. In drei
Drucken. Bd. XI: 1810. Wilh. Teil. - 2. Aufl.
1818—1819. — 1835— 3(i. Mit Stahlstichen. — 1838.
— 1839. — 1847 . .
Schillers sämtl. Werke. |Kinbänd. Ouartausg.) München,
Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta, 1829—30. —
— Neue Aufl. Stuttgart 1833—34. — 183!)— 40. —
Prachtausgabe mit 13 Stahlstichen nach Zeichnungen
von W. von Kau Ibach. Stuttg. Cotta 1840. —
Vollst. Ausgabe, Stuttg. Cotta, 1858. — 18(>S. IV.
1127 S. — 1874.
— — sämtl. Werke. [Ouartausg. in 2 Bdn.] Stuttgart und
Tübingen, in der .1. G. Cottaschcn Buchhdlg. 1858.
— 18(37. — 18(>9. - 1874.
sämtl. Werke: Stuttg. u. Tübingen, .1. G. Cotta. 1831).
XII Bde. in KV'. — 1838. - 1839. — 1847. —
— 1853. — 1855. — 1858. -- 181*0. — 180 L. —
tSb'2. — 18U7. — Miniaturausg. 1874.
sämtl. Werke, [herausg. von C. G. KörnerJ Stutt-
gart und Tübingen. ,1. G. Cotta 1818—1819. XVIII
Bde. H>°. Mit den 18 Kainberg'schcn Kupfern. —
1*27— 2!». 18 Bde. Ki".
— — sämtl. Bände. Originalausg. Wien-Stuttgart. .1. G.
Cotta 1818—19. XVIII Bde. 12°. - IM!)— 20.
— sämtl. Werke. Stuttg. u. Tübingen, Cotta 1844. XBde.8°.
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119
Schillers sämtl. Werke. Stuttg. u. Cotta. 1860. XII Bde. 8°.
1861—62.
- — ausgewählte Werke. Stuttg. Cotta, 186ö. VI Bde.
8°. — 1869. — (Ausg. in 16°) 1867; (in 8"
12 Bde.) 1867.
Schillers sämtl. Werke. Mit Einleitg. von Karl (ioedeke.
Stuttg. .1. G. Cotta. 1860—67. XII Bde. 8°. —
1867. XII Bde. 16°. —1874. XII Bde. 16". — Taschen-
ausgabe 1881. XII Bde. 12°.
sämtl. Werke. Vollständ. Ausgabe. Mit Kinleit. von
Karl Goedeke. Stuttg, J. G. Cotta, 1872. VI Bde.
8". — 1877. 8°.
— — (dasselbe) 1871. IV Bde. 16°. — 1874. IV Bde. 16ü.
1877. IV Bde. 12°. — 1879. IV Bde. in 8°.
— (dasselbe) 12 Bde. in 8°. 1881, Stuttg., Cotta "sehe
Buchh. — 1885. 4 Bde. in 8°. Stuttg., Cotta Nachf.
(und andere Aufl. mehr.)
Schiller-Theater in 8 Bdn. 16°. Stuttgart, Cotta 1871. Im
6. Bd. Schillers W. Teil.
Schillers sämtliche Schriften. Historisch-kritische Ausgabe
von Karl (Joedeke. Vierzehnter Teil. Die Braut
von Messina. Der Neffe als Onkel. Der Parasit.
Wilhelm Teil, Hsg. v. Hermann Oesterley. Stutt-
gart. Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung 1872.
Wilhelm Teil S. 207-4-^. Mit Lesarten.
Bibliothek. Cotta sehe, der Weltliteratur. 1. Serie. 1. bis
ü;>. Bd. Darin: Schillers sämtl. Werke. Mit Einl.
von Karl Goedeke. lö Bde. 8". Stuttgart, 1880—84,
Cotta'sche Buchh.
*
Schillers sämtliche Werke. Säkular-Ausgabe in 16 Bänden.
Hsg. von Kd. v. der Hellen. Stuttgart. .1. G. Cotta
Nachf. 1904/;"). 8".
Hand 7: S. IJI -M. Wilhelm Teil. Sri,:«; spiel. Bemer-
kungen dazu in der Einleitung XXI— XXXIX. verniLit von
Osk u* Walzcl, dem Herausgeber.
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b. Früheste Nachdrucke. Weitere Ausgaben deut-
scher Verlagsfirmen (von 1805-1905.)
Die Nachdrucke u. übrigen Drucke der 1 i«'^amtaiisj^;il ich von Schillers
Werken siehe bei Goedeke. < irundriss. i. Aull. Bd. V S. 1W n. S. HH.
Schiller F. W. Teil. Schauspiel. Kreuznach, bcy Ludwig
(Christian Kehr. o. .J. (ca. BSlf>>.
rnberechli^ler Nachdruck S.
Willi. Teil. Kin Schauspiel von Schiller. Cöln isi(>. bei
W. Spitz, Buchhändler und Buchdrucker. Lf>0 S. in
(ileichlälls in Nachdruck. Ohne Beigaben.
Schiller Fr. W. Teil. Kin vaterländisches Schauspiel, dem
liehen Schweizervolke zum Nutzen herausgesehen, mit
einer geschiehtl. Kinleitung aus .loh. Müller. Happers-
wyl, gedruckt und im Verlag hei .1. (1. (lurti lSo.*>».
S. in Sn.
„Vignette: Apfelschuss : im Hintergründe der Hut und im
Vordergrund die S/.ene »Irr Armgard. Mutin auf der Kuek-
seile des Titelblattes. Vorwort von Professor Fuchs, datiert
aus llapperswil, den U. Christmoriat tNii. Auszöge aus
Johannes Muller. Auf den Text des Dramas folgt ein Aul-
ruf .an Freuinie des Volks* zur Beförderung des dramatischen
Lehens in der Schweiz - | K. T. A. S. 10. i
*
Schiller Fried. Wilhelm Teil. Mit einer geschichtlichen
Kinleitung und erklärenden Anmerkungen heraus-
gegeben von Ch. 11. Hu gen du hei. Hern, Isilb. S".
Weber. W. K. Schillers Wilhelm Teil, /tun Schul- und
Privalgcbrauch erläutert, /weite mit Zusätzen ver-
mehrte Ausgabe. Bremen, Heyse !*;>'.>. (Schweiz.
Kandesbibl.. Bcrn.l
Schiller F.: W. T. in ;j Aufz I0f> S. [ uivcrsal-Bibl. Leipzig.
Heclam l^il. Hi'\ (Bd. 12. i — Das. Neue Aull, in
neuer Hechtsehreibg. IST*. U)\ S. gr. Hl0. In neuer
Bechtsehreibung. issi. KM S. gr. it>'\
Seit 1881 wiederholt aufgelegt und bis \M in ca. oOU,(H» 1
K\emplaren abgesetzt.")
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12 1
Schiller Fr. Wilh. Teil. Ein Schauspiel in £> Akten. „Theater-
bibliothek, klassische, aller Nationen." (I')ie Sammlung
ist auch unter dem Titel: „klassische Weltbibliothek"
erschienen. Ohne Jahr). Hand IG. Stuttgart Expcd.
der Freya, 1868. XII. 74 S.
Schillers Wilhelm Teil . . . in ä Aufzügen. Erschienen in:
..Deutschlands Stolz. Die Meisterwerke der deutschen
Literatur Nr. 1." Leipzig, M. Schafer, 18GS. Fol.
l> Seiten.
Mit Illustr. v. A. v. Werner, in Holz geschn. v. H.
Hrend'amour u. A. Clolo, u. e. Einleitg. v. G. Wen dt
XX. 14-s S. mit eingedr. Holzschn. u. 7 Holzschntaf.
(Hausbibl. tleutscher Classiker. Illustr. Ausg. ihrer
Meisterwerke. 8. Bd.) Berlin. Grote. 1870. — '.JA.
i as. Mit Einleitg. v. G. Wendt. — Das. 187 L XX,
148 S. 8ft. Mit Zeichnungen v. A. v. Werner, in
Holz geschn. v. Günther. — o. A. Ebendas. 187.'». 8°.
- fi. iSep.-). A. Das. 1SSÖ-S. XX, 148 S.
Hg. v. Wendel in v. Maitzahn. Hempels Klassiker-
Ausgaben, Leipzig, Josef Hetcrsniann, o. ,1.
In der Vorbemerkung verkleinerter Abdruck des Theater-
/ettcls der Uruuffül irung zu Weimar.
Schauspiel. Mit Einleitung, dem allen Volksschau-
spiel von Uli und Erläuterungen herausg. v. Moriz
C a r r i e r e. Leipzig, Brockhaus 1871. (Hand
.54 der ßibl. der deutschen Xationalliteratur).
Wilhelm Teil. Ein Schauspiel von Schiller. Mit einer
Einleitung und mit kritischen Noten [hg. von W.
Vollmer]. Stuttgart iSi!). XXIV u. 174 S. 8°.
Schiller Fr. W. Teil. Nach den vorzüglichst. (Juellen. Hev.
Ausg.. hrsg. v. Wend. von Maitzahn. Herlin
Hernpel ls7!i. li'2 S. Gr. HJ.
— W. Teil, in f> Aufz. Li!) S. la. u. d. Tit.: Derlen,
deutschen Dichterw.) Leipzig, Mattlies. (1880). 12°.
Hdch. 2 der Minialurbibl. Class. 1 Viehterwerke.
— W. Teil in f» Aufz. !«; S. „Lektüre, gewählte, f. Schule
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122
und Haus. Hrsg. v. A. Hentschel u. K. Linke
Lp/. Peter. 1881. r>° X. 2.) Neue A. 1887 1)
Schiller F. Braut von Messina. Lud W. Teil. Kin Schauspiel.
f> Aufz. LVI u. Ml S. (Stecher Ohr., Deutsche Dichtung
f. d. christl. Familie u. Schule. Heft 34 36. Graz.
..Styria" 1883. 8°.
Schiller F. Wilh. Teil. Wien 1883 (Holder). 8°. 10<i S.
Wilhelm Teil. Schauspiel Hsg. von Kai Isen. Gotha
L884. (F. A. Perthes). 8°.
Sehillei Fried r. Wilhelm Teil. Schauspiel. Mit Illustr.
von A. v. Werner und einer Einleitung
v. ß. Wendt. ). Aull. Herlin, 18SÜ. 8°. XX, 148 S.
- — W. T. in 5 Aufz. 103 S. ( Meyers Volksbücher. Nr. 4f>).
Lpz. Bibliogr. Institut. (iSSfi). U)\
Schillers Wilhelm Teil. Halle 1880. (Hendel.) 8°.
(Xr. 5 d. wBiM. <1. < iesamt-Litteratur dos In- u. AuMamleo )
Schiller Friedr. Wilhelm Teil. Leipzig, [ca. 188.] Bibl.
Institut. 1G°. 103 S.
[ Meyer s Volksbücher.]
K neuen K. Schillers Wilhelm Teil. 3. Aullage. Leipzig
1889. 12". IIB S.
Schiller Fr., v. Wilhelm Teil. Schauspiel, (Fmsehlag-
Titel: Zur Kidgen. Bmidesfeier 18H1). Heft Xr. 10
des „Vereins f. Verbreitung guter Schriften Basel".
Basel 1801. 114 S.
Schillers W. Teil. Hsg. von Stoffel. Langensalza 1892.
8". «f> S.
— — In den ..Illustrierten Volksausgaben klassischer Meister-
werke". Berlin 1894.
Schiller Fr. Wilhelm Teil. Schauspiel in fünf Aufzügen.
1 Meyers Volksbücher.) Leipzig, (o J.) 1Ü°. 103 S.
Wilhelm Teil. Schauspiel. Mit dem Bilde Schülers
und einer Übersichtskarte zur Telldichtung. Bibliothek
der Gesamtliteratnr des In- und Auslandes. Halle
a. d. S. (o. J.) 8'.
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Museum. Sammlung litlerar. Meisterwerke in neuer Recht-
schreibung, 34. Heft: Schiller Fr. von: Wilh. Teil.
Elberfeld. 8°.
Schillers Werke. f>. Hand. Hg. v. Ludwig Bellermann
Leipzig und Wien. Bibliographisches Institut.
Wilhelm Teil. Schauspiel. Mit Einleitung des Heraus-
«rebers. S. 270 bis m.
Schiller. Wilhelm Teil. Kin Schauspiel. Illustriert von
Friedr. Schwörer. 10 photograph. Lichtdrucke von
.1. B. Obernetler und Holzschnitte . . . Zürich, Schultheis
München, Stroefer. (o. J.) kl. fol.
Erläutern ngen zu den Meisterwerken der deutschen Litte-
ratur. Vierter Band: Schillers Wilhelm Teil, er-
läutert von Albert Zipper. Leipzig, o. .1. 8°.
Schiller Fr. W. Teil. Halle, Hendel |o. J.) 8'\
*
* *
Seh i Hers Wilhelm Teil. Ein Schauspiel in 5 Aufzügen.
Hsg. von v. Maitzahn Wendeliii. Leipzig 1902.
— Hg. v. Heil mann. Weises Deutsche Bücherei Nr. 3.
Berlin 11)03.
Mit Illustrationen von A. v. Werner, in Holz ge-
schnitten von A. Brend'amour und A. Clos, und einer
Kinleitung von G. Wen dt. Berlin, G. Grote 1903,
Schauspiel. Hg. v. Writkowski, Leipzig, Max Hesse
19U4.
Wilh. Teil mit biogr. Anleitung v. Otto Wed dingen u.
Erläuterungen von Karl Fisch er- G raudenz. Mit
13 Illustrationen u. 1 Übersichtskarte. Berlin, H.
Hillger, 1905. 128 S.
— - Wilhelm Teil. Schauspiel in 5 Aufzügen. Mit 59 Abbild.
nach Gemälden und Studien von Ernst Slückelberg.
Bielefeld. Leipz. u. Berlin, Velhagen u. Kinsing 1905. 4°.
Volksbücher der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Sliftung :
2. Heft: Schiller, W. Teil. Hamburg-Grol.iborstel
(Deutsche Gedächtnis-Stiftg.) 1905. 190 S.
Auslese aus Schiller für Schule u. Haus, hrsg. von Duis-
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m
burger Lehrern. Duisburg, Dietrich u. Hermann,
■iflOi"). m S.
Durin auch : \V. Teil.
Schiller Fricdr. : Wilhelm Teil, Volksausgabe. Hsg. ak
Schillergabe f. <1. sachsischen Volksschulen von den
siebenhürgisch-säehsisehen Hochschülern (zum lOUjähr.
Todestage Schillers). Hermannsladt, \V. Knifft .11 MV).
14'/ s.
Schillers Werke, lllustr. Volksausgabe mit Biographie von
Prof. Dr. IL Kraeger. Stuttgart und Leipzig,
Deutsche Verlagsanstalt [PH);")]. Lex. 8°. ll'ndatierte
Jubiläums-Ausgabe) o\ Hd. p. l--(j:V. W. Teil (Titel-
zeichnung von H. Götz. Zeichnungen von A. Baur,
W. Volz. Holzschnitte v. Ii. Brendamour.
2. Übersetzungen 1805—1905.
F ra nzösisch.
Schiller F.: Guillaume Teil, poeme dramat., trad. de
Tallemand par .1. H. Merlc d'Aubigne. Geneve
et Paiis, .!. .1. Paschoud ISIS. S".
Nachdruckt Hamburg 181!>. 8"
S c h i 1 le r. Guillaume Teil, (en allemand >dont les deux premiers
actes sont aecomp. de notes explicat. p. faciliter Tetude
de la langue Allem , et de tableaux. cont. les Clements
de la grammaire; a lusage des Colleges et des pen-
sionnats; par Kd. Dürre. Strasb et Paris. Levrault
is:j4. — (Mit "2 Tabell.) gr. 1 :>.
Schiller. — — — — — — — — — — — —
— — de Texplicat etym. des mots dn texte, et de tableaux cont.
les rudimentsdela grammaire: ä l'usage des Colleges, des
pensionats et des personnes <pü veulent apprendre
rallem. saus inaitre. Xouv. cd (M. .'» Tab.) Kbend.
gr. 12°. X Hl. PUS. 1 Hl. (Krrata et omissions). —
iJme <''d. gr. V>°. — (Mit :> Tab.) labend. IST,?. (Ders.
Titel jedoch m. Auslassg. d. Worte: des pensiounats. \
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i2f>
Kindes Alle 111 an des. Guillaume Teil, Drame de Schiller,
p. .1. Mulhauser (de Geneve). Paris, Mausen
139 p. Iii0.
Die Kataloge von Genf und Frciburg verzeichnen eine
Ausgabe v. J. 1838. — ^e edit. soigneuscnicnt revue. Geneve
l&W. 8°.
Schiller Fr. (fuill. Teil, drame en 5 actes accomp. de
notes hist. et geogr. el de la Solution de niots et de
tournures lcs plus difficiles par F. Favre. Geneve.
1848. 8". IV u. 184 S.
Br;aiii Theodore. Uno seene de Guillaiune Teil. Traduction
de Schiller. „Revue suisse el chronique litteraire "
Xeuchätel. Lausanne. Hd. XI. .Jahrg. (XI) 184-8.
S. 410-485.
Schiller. Guillaiune Teil. Une scene, traduile par H. de
La t oucho (5. Aufzug, 2. Szene). (Ausschnitt 185 2)
in 8°. (In der Sammlung des Freien deutscheu Hochstifts
Frankfurt).
Schiller Fr.: Guillaiune Teil, drame ed. par .1. M uhl hauser
Geneve 1852. 12°.
•ir ,.,lit.
Schiller. Wilhelm Teil. „Die Schweiz." Herausgegel), von
Kckardt u. P. Volmar. Frick, Hern. Schaffhausen.
Jahrg. II. 1851). S. 248.
Betreff einer französischen metrischen, von .]. Mülhausei-
in Lausanne besonnten Pbcrsetzung von Seliillers \V. Teil.
Wilhelm Teil. Poeme dramat. traduit dans le metre de
Original par Franc. Sahatier-rngher. Königs-
berg, Borns Verlag 185!>. 8". XXVIII, 15.J S.
Heutiger Verlag: I.ucerne, Prell <">. »I) XXVIII. b>> s.
und 1 Blalt Krrata. Gr. 8°.
Schiller F. G.Teil, tragedie eu 5 actes trad. nouv. par Ad.
Meliot. (Bibliotheque nationale. Gollection des meill.
auteurs anciens et modernes.) 2e edition. Paris
18« 7. 1<>\ 21)2 S.
— - Guillaiune Teil. Tradition franraise avec le texle
alleinand en regard, notes explicatives et apeivu des
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recherehes critiques sur la tradition de Teil. Dresden
1871. Schöpft Gr. 8°. IV, 271 S
Schiller F. Guillainne Teil, dranie en cinq acte. Traduction
du nouvellc par Mine. Isaure S . . . Ribliothequc
nationale. Paris 1886. 1« \ 1!)2 S.
Romanisch:
Schiller Fr. (lUglielm Teil, drama en b acts da Frideric
Schiller, vertius e publicaus en I Aingatg Rhäto-romonsch
da .1. A. Hü hier. Cuera IKfuY 8°. VFII, 174 S.
Loinbardin L. .lustinian. Wilhelm Teil |von Schiller.]
Verti a sentimaint in ladin da müstair. Annalas ilella
Societad Rhaeto-Uomanscha. Cuera. IM. III. Jahr-
gang III. 1888. S. 95— 22f).
[ — — J Prova del dialect da Müstair. < >r da Wilhelm Teil,
viout a sentimaint in Ladin da Müstair da P.
Justinian Lombard in. „Annalas della Societad
Rhaeto-Romanscha." Cuera. Rd. II. .lahrgang 1887.
S. 255— Stil.
[Schiller Fiedr. v. | Prova del dialect da St. Maria.
Monolog da Teil nella giassa streit a. (Schiller W.
T., 4 Act, 3. scena) da Emil Roussette. „Annalas
della Societad Rhaelo-Romanscha. Cuera. Rd. VI.
Jahrg. VI, 1891. 8". S. 281-283.
Italienisch:
Teatro scelto, recato per la prima volta dal tedesco in
italiano da Pompeo Ferrario. Milano (Vienna,
Volke) 181;")— 1819.
Darin : Guglieluio Teil.
Schiller Fr. Guglielmo Teil, azione drammatica di Federico
Schiller, recata per la prima volta dal tedesco in
italiano da Pompeo Ferrario. Milano, 1819. 8°. *>01 S.
Seena ehe da prineipio alla t raget lia (lugliehno Teil |a
Schiller] in: Amalia. Saggio di letteratura alemanna.
Versioni di A. Rellati. Milano \S;Y>.
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121
Guglielino Teil. Tragedia di F. Schiller. Trad. del Cav.
A. M äff ei. Milano 1834. 8°.
Auch I8'i4, mit Kupfern.
(Schiller F. Der Alpenjäger): II cacciatore delle Alpi:
L'infanticida, gennne raecolte dal Cav. A. Maffei.
Firenze, Le Monnicr 18H0.
Wiederholt abgedruckt und übersetzt, wie auch das „Berg-
lied-: Canto alpestre. Yergl C. Fasola. Schillers Werke in
italienischer Übersetzung.
Näheres darüber im „liuphorion". 8. Bd. 1901. S. HO
und S. ISj.
Schiller Friedr. Guglielino Teil di F. Schiller, preceduto,
da uno studio sulla vita e sulle opcre dell'aulore come
pure corredato di Note dichiarative e di un conipleto
Vocabolario speciale dal F>rof. Giacoino Schwarz.
Genova, 1889. (Auch 189 J) 8°. XLVI und 173 S.
Dal Guglielino Teil di Schiller: II pescatore, il pastore
il cacciatore. Fortunio, Cronaca illustr. della Doinenica.
Napoli 18*9. anno II, num. 9.
Schiller F. G. Teil. Tragedia tradotta in versi italiani dal
dolt. Angelo Nota. San Remo 181)0. 8°. Iö8 S.
— — Guglielino Teil. Traduzione die Andrea Maffei.
Kdizionc pubblicata in occasione del VI. cenlenario
della fed- razione svizzera, con due fac-simili e il testo
letterale dei primi due documenti storici ad essa
riferentisi. Milano, 1891 (Ulrico Höpli). 210 S.
— — Zur italienischen Übersetzung des Andrea Maffei von
Schillers Wilhelm Teil. [Von .1. V(etter)] Schweiz.
Hundschau. Bern. III. Halbband. Jahrg. I, 1891.
8". S. 376-380.
Schiller (Fed.) Guglielino Teil; tragedia tradotta da
Alinerico Ribera. Milano, 1905. 16°. 94 p.
Englisch :
— — William Teil, an ( ! ) historical play, froin the german
of Schiller. Rv William Peter. Heidelberg, Winter
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i^s
18:51): London. Hlack sind Armstrong ltfli». 8\ With
notes und Illnstrations. VIII. *>IMI S.
Als blosse Titelaus^nbe: Luzern, Kaiser. VIII. vMO
Seiten 8°. Als >. ed.: Luzern, Gebhardt, 1**57; VIII. :>0:.) S.
Als 3. ed.: Luzern, Gebhard, VIII, 200 S. 8".
Schiller Fried. William Teil, a historical play from the
German of Schiller wilh notes hy William Peler
second edition. Lucerne. 18I>7. S\ 2(K> S.
Schiller Fried. William Teil, a historical play from the
Geniinn of Schiller wilh notes nnd illnstrations by
William Peter. iL edition. Luzern 187:1. S'\ 200 S.
M ü 1 1 er-S trü b ing IL and R. IL Ouick. Loinpanion to
Schiller's Wilhelm Teil: being a completc vocabularv
2. edition. London. Harrow. 1874. 8°.
XVIII. 1.10 S.
Schiller F., W. T. wilh englisch notes by C. A. Hnch-
heim (German classics). London. Frowde. 1884. V2.
(Athenaemn Nr. s. 2V2.) — W. T. with argnm. n
coininentary by C. A. Huchheim. 7. ed. Oxford,
Warehonse 1888. — W. T. by C. A. Hnchheim.
School ed. Oxf. Warehonse. 1888.
Die erste Ausg. v. ßuehheiins f hers. niuss liS7 1 in the
Clarendon Press series erschienen sein. Preface v. Müller-
St nibin.*. 1. Aull. Juli l'ith. 1*71
— Wilhelm T. Transl. inlo Kubisch by Kdr. Stanhope
Pearson. IV. i'ili S. {2. ed. IV. 127 S.) German
classical-Plays. X. 1. l>resd. Pierson. I88ö. 1(J°.
W. T. ediled by J. L. by J. L. He vir. London, liivin^-
tons. INSU. 188 S. \ 2°. (Athenaemn X. 'Mm s 204. —
Saturday review i>2.
— W. T with hislor. intmduction a. indes by (L L,
Fasnacht. Koreynschool classics. Lond. and X-Vork.
Macmillan. 188L
W. T. with gramm. a. explanatory notes by K. L.
Xaftel. Lond. Hachellc v. c. lssL
Wallcnstcin a. W. Toll. Lond. Hell. 188!). P>°.
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129
Schillers Wilhelm Teil. Edited by Karl Breul. Cambridge,
University Press 1800.
Schillers William Teil. Translated with an lntroduction
and Notes byPalrick Maxwell. London, Scott, o. .1.,
(lS!j;j) (XXVI, 214 S. Kl. 8.) (Auch 190 . .)
— — William Teil. Irans, into Gaelic by H. W. G. gr. 8°.
„Northern Chronielc" Office (InvcrneÜ) Claliilied List
of iicw Publieations 1893. Mai.
The Teniple C.lassics: Schillers Wilhelm Teil translated
by Alberl (1. Latham. London. MI X.CCLIV (1904).
.1. M. beut. s°. (12V> :5ö;j s.
Mit einem Kuplcrporlrut Schiller?* und einem Kärtchen
<les VierwuUlstättcrsce's. (S. liR)).
*
Schillers Wilhelm Teil. With introduction and notes by
W. H. Carruth. New-York, Macmillan 1898.
A rm en isch.
Schiller. Wilhelm Teil. Ins Armenische übersetzt von
(ü'orj; Barehudarjanz 1873. 8".
Dänisch:
Wilhelm Teil. Skuespil af Schiller. Oversal af K. L.
R.'ihhek. Professor. Kiöhenhavn, lsnf). Trykl o«;
tV»iiaj(t 1k»s Andreas Seidelin, i störe Kaiinikestrode
Nr. 4f). in 8°. 2 ff. | p. U) 214.
Friedrich v. Sc hiller's Fdval^le Skrifler (s. Oeuvres
ehoisies). Oversatte ved Frederik Sc h a 1 d ein ose.
Fredic Bind, Kjobenhavn. Trykl og forla^l af H.
<L Brill. 18.>4. p.l!>7— :4S4: Willielm Teil. Kl Skuespil
;;s4.
Wilhelm Teil. Skuespil of Schiller. Oservat af Julius
Lehmann. Kjöbenhavn. Foliant af P. Haubcitf
u. Comp. <>« .lul. «ijellerup. J I offen sber«; u. Trap s
Ktahl. in 8". 204 pp. (La couverture du livre porte ce
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lliO
litrc: „Dansk Kolkebibliothek Nr. (U— f>2. Schiller:
Wilhelm Teil, il 888.)
Neu -Griechisch:
Ibersetzungen existieren zwei: Die eine besorgt von
Rhaxgabe (im 8. Bde. seiner Werke). Die andere
besorgt von (JniversitäLsprofessor A p hen d oul is (ca
l88i>)- (Nach Mitteilungen von Herrn Buchhändler
Spirgatis, Leipzig an die Bürgerbibl. LuzernJ.
Hel)räisch :
Schiller.- Wilhelm Teil. Wilna 1882. 8°.
Holländisch:
Willem Teil. ToonelsspeL im vijf bedrijven. l'it het
Hoogduitsch in de voctmaat van het oorsprongelijke
overgebnigt, door A. Dover Fz. M. een gegrav.
Tijlel. Haarlem, by de Krv. Fr Buhn. gr. 8". [ISvM |.
Willem Teil Schillers. Toonelspel in vijf bedrijven.
Metrisch overgezet door .1. Hoek. Kampen, Laurens
und Hülst, (o. .1.) 8°.
(Könijjl. Bibl. Berlin.)
Illyrisch:
Schillers Wilhelm Teil. Obersetzt ins Illyrische. London
18; 8. 8°.
Russisch:
Wilhelm Teil. Dnima c f> dijach z nimeckago pereklaw
M. K in i c i k e w i t s c h (Klein - ruL>isch) Lemberg.
1888. 1Ü.
— — po Schiller razskaz perew. A. N. Zncgeljgard (ruUisch)
St. Petersburg. Bitepage. 1888. 8°.
S c h w e d i s c h :
Bibliothek der deutschen Classiker. II. Friedrich von
Schillers sämtliche Werke. Fünfter Band. Maria
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131
Stuart. Die Jungfrau von Orleans. Wilhelm Teil.
Upsala, bei Em. Bruzelius. 1813.
Wilhelm Teil. En skaodespil af Fredrik von Schiller.
Öfwersättning af O. B[ergius]. Strengnäs, hos Carl
Erik Ekmarck, 1823. 176 S. (6-- 173). 8°.
— — Ein schwedisches Fragment) (Act 3, Sc. 2) in:
Linnaea, utg. af Charles Backman, Göteborg 1833
s. 384—3D1.
Schiller: W. Teil. Ein Schauspiel. Für den studerande
ungdomens tjenst utgifen med en historisk inledning . .
Upvala, Palmblad u. C. 1834. 8°. 4 u. 148 S.
Andra upplagan: Upsala, Leffler □. Sebell 1836. VI u. 1G8
Seiten. 8». - 3. uppl. 18«. - 4. 18C0. VIII u. 1*4 S.
Schillers Wilhelm Teil. [Övress. af Anna Maria Lidforss
f. Svartling]. Nowköping. Füreningens boktryckeri.
ISbi. (10—180 s.) 8'.
Schiller: W. Teil. Ein Schauspiel. Schulausgabe mit
schwedischen Anmerkungen. Stuttgart. J. (i. Cotta'-
sche Buchhandlung. Stockholm. Fritze'sche Hof-
buchhandhmg. ISbVS. 154 (4—164 s.) 8".
A rnesen, Martin. Oplysninger til Schillers Wilhelm Teil.
Kristiania. Cappelen 1871. (Königl. Bild., Berlin).
Schwedischer Kommentar zu Schiller Wilhelm Teil.
Schi Her F. W. T. Ein Schauspiel. Fürd.studierando ungdomens
tjenst utgifoen mid en historisk inledning samt ord-
forklaringar och upplysningar. Xy upplaga. Stock-
holm F. u. (i. Beyers förlag (tr. 1. Haeggströn) 1874.
X u. 1ÖÜ (<»-ir>G s. S".)
— - Wilhelm Teil . . . Stockholm, F. u. G. Beyers för-
lag (tr. A. Dr. Norman) 1879. 100 (4— 1Ü0) s. 8".
— — Wilhelm Teil . . . Stockholm, F. u. G. Beyers Fri-
tag (Dr. J. Haeggströn) 1885. HiO (4-lb0) s. 8".
Niederländische Schiller-Bibliographie in: Nijhof.
Martinus: Schillerfeier te s'Gravenhage. s'Gravenhage
180:"). [Vergl. daselbst Hie Ergänzungen obiger
Titel seit 1SS.:>|.
Öcschir.ht«frd. IM. IAI. 8
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132
Slovenisch:
Viljem Teil. Poslovenit France Cegnar. Klagenflirt (Leon)
1862. 16°. 208 S.
Spanisch:
Schiller. Guillermo Teil. Barcelona, Honda de la Universi-
dad 1890. 16° („Biblioteca del Siglo XIX. Tesoro
di autores illustres de todas las epocas y naciones.")
Türkisch:
Schiller. Wilhelm Teil. Aus dem Französischen ins Tür-
kische übertragen von Dr. Abdullah Djewded.
Kairo 1891. 8'\
Über das tragische Schicksal des Übersetzers (Verfolgung
durch die türkische Zensur) siehe „Aug fremden Zungen".
Stuttgart. 9. Jahrg. 1809. S. 190—91: Egmont AI ad in:
Schillers „W. Teil" ins Türkische übertragen und die Schick-
sale des Übersetzers.
Unga lisch- Kroatisch:
Schiller Fried r. von. Teil Vilmos, szininü ot felvonasban.
[Irta]. Seh' Frigyes. Forditotta Palnier Kaiman.
147 S. 8°. Budapest, Franklin-Tarsulat 1901.
Olcso könyvtar Szcrkc^zti Gyulai Pal. 1215—1217. sz.)
VilimTell, igrokaz u pet cinah od Friderika Sillera. Preveo
iz niemackoga Spiro Dimitrovic Kotaranin. V
Zagrebu, X. L. Hartmana. 18b0. 156 S. 8.
(Bürgcrhihl. Luzern.)
* *
Stenographis ch.
Faul mann, Karl. (Schillers) Wilhelm Teil in Stenographie.
Beilage der Österreich. Blatter für Stenographie. Wien
ISbS. Selbstverlag d. Stenographen-Zentralvereins. lb".
Älteste stenographierte Ausgabe.
Schiller Fried r. v. Wilh. Teil. In stenographische Schrift
übertragen von .1. Lautenhammcr , in Stein gravirt
von Adolf Haas. München. Lindauersche Buchh. 1877.
100 S. in 8°.
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III. Die literarische Beurteilung.
1. Die ersten Recensionen (1804—15).
i Siehe auch unter VI: „Theater". 1. Dramaturgische Hccensionen).
(1. Rezension der Buchausgabe von Schillers „W. Teil".
„Göttingische gelehrte Anzeigen" Güttingen, Jahr-
gang 1804. 188. Stück v. 24. November 1804.
Ho de August. Wilhelm Teil von Schiller. Hüpftiers „Ge-
meinnützige Schweiz. Nachrichten." Bern 1804,
Nr, 80, 81, 82.
Abdruck aus der „Zeitung f. d. elegante Welt" Leipzig
vom 19. und 20. April 1804.
W.fyß J. R.) „Noch ein Wort über Schillers Wilhelm Teil;
von einem Schweizer, der Augenzeuge bei der Auf-
führung desselben auf dem Weimar'schen Hoftheater
war." „Gemeinnützige Schweiz. Nachrichten", hsg.
von J. G. Albrecht Höpfner. Bern 1804, Nr. 129.
21. Aug. u. Nr. 130 v. 22. Aug.
Der Artikel ist eingeleitet durch ein Vorwort von J. G.
A. Höpfner (Bern.)
Wilhelm Teil von Schiller. Beurteilt von einem Schweizer.)
(In 2 Briefen an einen Freund im nördlichen Deutsch-
land. „Isis." Zürich 1805. I. Jahrg. S. 211-228.
Der Kritiker nennt Schiller'« Leistung eine „mittelrnässige",
die allzuflüchtig gearbeitet und der er eine Keihe „to|>ogniphi-
schcr und realer Unrichtigkeiten" vorhält.
„Aurora-. Kine Zeitschrift aus dem südlichen Deutschland.
.Jahrg. 1804. S. 451 u. ff.
(Böttiger]. rGallerie zu Schillers Gedichten. 7. Schau-
stellung: Szenen aus W. Teil-. Mit 10 Kupfern.
.Minerva*4. Taschenbuch für 1815. Leipzig, 7. Jahr-
gang, p. IV-LXXI.
Geschichtliche« üher die Tellfra^. Dann einjHi'n'h:
kritis.he Besprechung d"« Drarn;i«. «'hur^rhihl. Luzcrn ,
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m
2. Literar-kritische Kommentare und stoffgeschicht-
liche Untersuchungen
(Siehe zur Ergänzung auch oben 2. Teil S. 102— 3: I. 2 b u. c „Quellen"
zum 2. Teil: Schillers Teil und „Ergebnisse der literar. kritischen
Forschung- und S. 120. II. 2: Deutsche Ausgaben und V. 3 a, S. 153
„Schule" (Kommentare).
Schin k .1. F., Schillert Don Carlos, Wallenstein, Maria
Stuart, die Jungfrau v\ Orleans, die Braut von Messina
und W. Teil, ästhat. -kritisch, u. psychol. entwickelt.
Dresden. Arnold 1827. gr. 8°.
Börne Ludw. Über den Charakter des Wilhelm Teil in
Schillers Drama: in „Gesammelte Schriften''. Aus-
gabe 1829, 2. Bd., S. 54—03. Ferner „Dramat.
Blätter, Wien 1808. Bd. -4, S. 10(3.
Die edle Schweizerin Stauffacher von Steinen (Mit
Abb.) Luzerner Volkskalender 1835 [sog. „roter Ka-
lender"]. Luzern 1835. gr. 4°. 6% Spalten.
Henning A. C. E. Wilhelm Teil. Nürnberg 1830. S'\
Weber W. E. Goethes Iphigenia und Schillers Wilhelm
Teil erläutert. Bremen 1839. Erschienen in: ..Klassi-
sche Dichtungen der Deutschen zum Schul- und
Privatgebrauch erläutert." Bd. I. 8°. S. 238 — 478. —
(Vergl. Blätter f. lit. Untern. 1840. Nr. 253.1
2. Aufl. 1&V2.
Hinrichs H. F. W. Schillers Dichtungen nach ihren hist.
Beziehungen und nach ihrem inneren Zusammenhange.
2. dramat. Teil 2. Abt. S. 278/314: Wilhelm Teil.
Leipzig 1839. 8°.
Kürnberger, Ferdinand. Die politischen Parteien im
„Wilhelm Teil". „Europa". Chronik der gebildeten
Welt. Herausg. F. Gustav Kühne. Leipzig. Jahrg.
1853 Nr. 35. 4°. S. 272—278.
Die politischen Partheien in Schillers „Wilhelm Teil".
„Die neue illustrierte Zeitschrift*4. Stuttgart. Jahrg.
IX (1853). S. 282—4. 293-4.
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1H5
Hönne fahrt J. G. Goethes Faust und Schillers Wilhelm
Teil nach ihrer weltgeschichtl. Bedeutung und wechsel-
seitigen Ergänzung. Leipzig 1855. 8°. IV u. 195 S.
Howald (Pfarrer in Sigriswil): Über Schillers Wilhelm Teil
und die Stelle : „Die edle Bern erhebt ihr herrschend
Haupt." Festrede bei der Schillerfeier in Bern. „Die
Schweiz". Monatsschrift, hsg. v. Eckardt und Vol-
mar. Frick. Bern. Jahrg. II (1859). S. 265/270.
Scherr, Johannes: Schiller und seine Znit. In drei
Büchern. Leipzig, O. Wigand 1859. 8".
Darin 7. Kap., p. 300-^16: Wilhelm Teil. — Dom. III.
Volksausg. (a. J.)
Wilhelm Teil. (Mit Abbildung.) „Schweiz. Illustrierte
Zeitung." Basel. Jahrg. II (1860).
Der Wildheuer |zu Schillers Teil]. „Illustrierter Volks-
Novellist4*, Familien-Blätter. Basel. Jahrg. III (1863).
S. 381-333.
A u e r buch, Bert hold. (Tellabhandlung) „Deutsche Blätter."
Jahrg. 1863.
schriftlich niedergelegten Teilstudien der „Dramatischen Ein-
drücke vergl. die Abhandlung von Anton Bettel heim im
„Marbachcr Schillerbuch- 1905, 2. Aufl. S. 100—125. (Siehe
auch unser bezügl. Gitat unten. Jahr 1905 dieses Abschnittes.)
Obiges und das von Auerbach seit 1863 gesammelte
M ss. -Material zu seiner „Teil-Abhandlung" ist im Marbacher
Si hillermuseum aufbewahrt.
Lucae K. Über Schillers Wilh. Teil. Ein Vortrag, gehalten
zum Besten d. Hallischen Frauenvereins zur Armen-
und Krankenpflege am 2. März 186;). Halle, 18Gf>.
8". (Erschien auch in:
„Gesammelte Vorträge", Marburg i. II. 18S9 S. 161-180/.
Jaen icke. Oscar. Zu Schülers Teil. Zachers Zeitschrift f.
deutsche Philologie". Halle. I. Jahrg. 1869 p. 3f>3.
Lüben A. — Nacke, K: Einführung in die deutsche Lite-
ratur. 1869. Bd. IL 694-742: Schillers W. Teil.
(Über Schillers VV. Teil.)
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136
Schiller-Lexikon von L. Rudolph. Berlin (Nicolai) 1809-
Darin S. 551—586: „W. Teil".
Mass oii, H. N. Appendix zu Schillers Wilhelm Teil oder
Notwendiger Heisebegleiter in die Schweiz. Mit f>
feinen Stahlstichen, Frankfurt a. M., G. Hess 1870.
Düntzer Heinr. Schillers Wilhelm Teil, erläutert. Leipzig
1872. 244 Seiten. „Erläuterungen Heft 24 u. 25.
Zweite, neu durchgesehene Aufl. 1878. 284 S. —
Dritte Aufl. 1882. — Vierte Aufl. 1887. 292 S.
Fünfte, neu durchgesehene Aufl. 1892. 335 Seiten
in 16°.
S chneeberger, Hieronymus. Antike Charakterbilder in
Schillers Teil. Programm der königl. bayerischen
Studienanstalt zu Münnerstadt. Würzburg 1875.
19 S. in 4°.
Meyer. Joachim. Schillers Wilhelm auf seine Quellen zu-
rückgeführt und sachlich und sprachlich erläutert.
Nürnberg 1876, Heerdegens Antiquariat. [Bürgerbibl.
Luzern J
Über diese grundlegende Schrift der Quellenforschung siehe
auch oben „Quellen- p. 104.
Gavanda. Die Idee des Schillerschcn Dramas Wilhelm
Teil. Drokobyez 1882. 24 Seiten.
B r a h m 0. Parricida in Schillers Teil. „Zeitschrift für
deutsches Alterlhum." Jahrgang (27 ), 1883 S. 299.
Mühlen bach M. Über die dramatische Idee in Schillers
Wilhelm Teil. „Programm-Beilage 1883 zum Gym-
nasium Ratibor." Ratibor, Riedinger, 1883. 4°.
26 S.
(Vergl. Ree. von Hölscher im Archiv f. d. Sind. d. neuen
Sprachen. 71, :&J0).
Nor mann, H. Perlen d. Weltliteratur. Aesthet. krit. Er-
läuterung klass. Dichterwerke aller Nationen. Stutt-
gart 1883/85. 12 Bde. (Schiller, Teil.)
Prosch F. Zu Schillers Wilhelm Teil. Zeitschrift f. die
österr. Gymnasien. Wien 1885: Jahrg. 36, S. 250.
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137
Schröder Otto (Berlin). Das „Märchenhafte" in Schillers
Wilhelm Teil. Zeilschrift f. d. Gymnasialwesen. Hsg.
von H. Kern u. H. J. Müller. Berlin. Jahrg. 40
(1886). S. 398—403.
Keller .1. Litterarische Parallelen [ans L. Meisters Ballade
W. Teil 1777, J. B. Petri: „Der Drey Bund, 1791]
zu Schillers Wilhelm Teil, Aarau 1880, 165 S. in
8'. (Auch erschienen in Kehrs Pädagogischen Blättern.
15.) 149 uff. (1886).
Darin auch über Am Bühls TelMramen (1702) als Quelle
für Schiller.
Prieur, Prosper. Le „Guillaume Teil" de Schiller. J/obser-
vation sociale dans Part. 1887. „La Science sociale*',
annee IV (1887). 8n.
Anmerkung, sprachl. zu dem 3. (letzt.) Auftritt d. 4. Auf-
zuges v. Schillers W. Teil. Zeitschrift f. deutsche
Sprache. 1887. 1. Heft. S. 10—12.
Paulus W. Ein sprachl. Mißverständnis in Schillers W. T.
(IV 1) „Bes. Beil. d. Staatsanzeig. f. Württemb." 1887.
Nr. 5 S. SO).
.Zum Wilhelm Teil" in „ Schorn burg'scher Festgruß" 1890,
S. 3 -9. (vergl. oben S. 112).
Grosch, Gustav. Worte bei der Gedächtnisfeier für Wilh.
Teil. Programm des Kgl. Heal-Gymnasiums Nord-
hausen 1S90. 4". (S. 39 — 42 der Schulnachrichten.)
Hildebrand H. Zu Schillers Teil V, 2251. Zeitschrift für
deutsche Piniol. 2. Jahrg. S. 188 u. auch in „Ges.-
Aufs. u. Vorträge". Leipzig 1<S90. 113. S.
Stiefel J. Zu Schillere Wilhelm Teil. (Nach e. Vortrage).
„Schweiz. Pädagogische Zeitschrift." 1892. 1. und
2. Heft. 8°. 1—11. 84—95.
Böhme W. Schillers Wilhelm Teil. Erläuterungen. Berlin
1891. [Weidmann.] 8°. 55 S.
Birlinger A. Zu Schillers Teil [Harras, v. .loh. Müller ent-
stellt aus Hürus, das ein Constanzer Geschlecht ist
und zugleich einen jungen Krieger bezeichnet, der
138
heuer das erste Mal auszieht.] [Ferner Nachweis des
anderweitigen Vorkommens des Gemsjägers, der sich
angeblich mit dem Blute anleimt]. „Alemannia".
Zeitschrift hsg. von Anton Birlinger. Bonn. Jahrg.
(19). 1881. 1. Heft.
Birlinger A(nton). Zu Schillers Wallenstein und Teil.
„Alemannia". Bonn 1891. 19. Jahrg. 67—73 S.
Bcllermann, L. Schillers Dramen. Beiträge zu ihrem
Verständnis. Berlin, Weidmann 1891. 8. 2. Tl. W.
Teil. p. 421—500.
Zu Teil III, 3. 1890. (Hoffmann H.) (Sprenger R.) Lyons
..Zeitschrift für den deutschen Unterricht." Leipzig.
Jahrg. VI (1891/2) p. 302. 653.
Zu I, 1. 97. Und mit der Axt nah ich ihms Bad gesegnet:
(Reichel Rudolf); (Israel), (Sprenger H.\
(Hildebrand Rud.). Lyons „Zeitschrift für den
deutschen Unterricht," Leipzig. Jahrg. VI. (1891/2).
p. 134. 360. 657. 729.
Brandt, Paul, Zu Schillers „Wilhelm Teil" IV, 1. 8. In:
Festschrift zur Einweihung des neuen Schulgebäudes
Gymnasium Gladbach 1892. Gladbach 1892. S. 78
-81.
Düntzer Heinrich. (Schillers) W. Teil. „Erläuterungen
zu den deutschen Klassikern". Bdchn. 53 u. 54.
5. Aufl. Leipzig 1892. 8°.
Darin S. 43— Stoff. S. 85— 33'i: Krlantcrung.
König, Wilhelm. Erläuterungen zu Schillers Wilhelm Teil.
Leipzig o. J., G. Uhl.
Stecher, M. R. Erläuterungen zu Schillers Wilhelm Teil.
Leipzig, Beyer, o. .1.
Deuerling A. Zu Schillers Teil IV, 1. Nochmals Schillers
Teil IV, 1, 27—29. „Blätter f. d. Gymnasial-Schul-
wesen, hsg. vom bayrischen Gynmasial-Lehrer- Verein
München. Jahrg. (32) 1896. 219-21. 561—63 S.
Bocksch R. Zur Teilkritik. „Zeitschrift f. d. deutschen
Unterricht". Leipzig 1896. S. 185—198.
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139
Höger Chr. Zu Schillers Teil IV, 1. 27—29. „Blätter für
ftyrnnasialschulwesen" hsg. vom bayrischen Gym-
nasiallehrerverein. München 1896. 397 S.
— — Nochmals Schillers Teil IV, 1. 27—29. „Blätter f. d.
Gymnasialschulwesen" hsg. vom bayer. Gymnasial-
lehrerverein. München 1897. S. 64.
Erläuterungen zu Meisterwerken der deutschen Litteratur.
Vierter Band : Schillers Wilhelm Teil. Erläutert von
Dr. Albert Zippe r. Leipzig (o. J.) [1898]. 8°. 54 S.
Keclam's Universal-Bibliothek Nr. 3788.
Weiss Karl. Schillers Wilhelm Teil und die Welt der
Frauen. Den Frauen gewidmet von Karl Weiss.
Leipzig u. Zürich, Theod. Schröter 1899. 8°. 132 S.
Glaser E. Die Tellsage und Schillers Teil. Der Ursprung
der Tellsage. „Der praktische Schulmann." Redaktion:
Fr. Sachse. Leipzig. .Jahrg. 1899. 2. Sem. 569 — 85.
Jjiser Teil „Der Ambrone". 8°. Solothurn. Jahrgang
I (1900). S. 41/43.
Über die „Mordszene" in Schillers Teil.
Grün wald E. (Berlin). Zur Rudenzbehandlung in Schillers
W. Teil. „Zeitschrift f. d. deutschen Unterricht."
Leipzig. Jahrg. (15.) 1901. S. 228—32.
Herend t, Martin. Schiller — Wagner. Ein Jahrhundert
der Entwicklungsgeschichte des Deutschen Dramas.
IV u. 192 S. 8f\ Berlin, Alexander Duncker, 1901.
Darin: Die Vorzüge und die tiefere Bedeutung der
Schillerschen Dramen. S. 64 f. des Teil.
Da m kühl er S. Schillers ..Wilhelm Teil". „Illustrierte
Zeitung". Leipzig 1902 Nr. 3102.
Gemeinverständliche Abhandlung,
de Morsier. Ed. Guillaume Teil dans le draina de Schiller.
Bibliotheque universelle et Revue suisse, 107i<*nie
annee (1902). Lausanne 1902. p. 563—582.
(Jugements de Börne, de Bismarck elc.)
Darnköhler Ed. (Blankenburg). Zu Schillers „Wilhelm
Teil*. (III, 3, 405) Zeitschrift f. d. deutschen L'nter-
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140
rieht. Hsg. von Prof. Dr. Otto. Lyon, Leipzig. Jahr-
gang 16 (1902). S. 678—96.
Bulthaupt Heinrich. Dramaturgie des Schauspiels. 8. Aufl.
Oldenburg-Leipzig 1902. 8n. 1. Bd. p. 433—465 : Teil.
Kuencn, Ed. Schillers Wilhelm Teil, erläutert und ge-
würdigt. 6. A. Leipzig, Bredt 1902.
Tachau. Schillers Teil I, 2 u I. 3. Lehrproben und Lehr-
gänge aus d. Praxis der Gymnasien und Realschulen.
Hrsg. von W. Fries und R. Menge. Halle a. S.
1902. 8°. Jahrg. 1902. 71. Heft. 21.— 29 Seite.
(Bürgerbibl. Luzcrn.)
Bothe (Frankfurt a. M.) Zu Schillers „Teil". „Zeitschrift
für den deutschen Unterricht/' Hsg. v. Prof Dr.
Otto Lyon. Leipzig. Jahrg. 17 (1903), S. 340—346.
v. Berg er A. Freiherr. Zur Zentenarfeier von Schillers „Wil-
helm Teil". Feuilleton. Neue freie Presse vom
17. März. Wien 1904, Nr. 14210.
Nachweis, wie wenig „Teil" in diesen hundert Jahren ge-
altert", und wie er eigentlich sozial modern ist.
Bochumer Anzeiger 1904 Nr. 29fr. Heferat betr. den
Vortrag von Prof. Karl Drescher (Bonn) über
Schillers W. Teil.
Gaudig. Wegweiser durch die klassischen Schuldramen.
Abteilung III. Darin: Schillers Teil. 3. A. Leipzig
und Berlin, Hof mann 1904.
Jung. Heinrich. Der Freiheitsgedanke in Wilhelm Teil.
„Alldeutsches Tagblatt." 1904 Nr. 214-16.
Küchler Kurt (Göttingen). Schillers „Wilhelm Teil4.
1804—1904. 2 Spalten in „I. Beilage zu Nr. 64 des
General-Anzeiger für Elberfeld." Barmen 1904 vom
16. März.
Kntstehung, 1. Aufführung und Bedeutung.
Legband Paul. Zum Bühnenjubiläum des „Wilhelm Teil".
„Berliner Tageblatt" vom 16. März. Jahrg. 1904
Nr. 139. Feuilleton.
Über die Uraufführung v. 17. März 1804.
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141
Litzmann, Berthold. Zur Jahrhundertfeier von Schillers
„Wilhelm Teil*'. „Deutschland." Monatsschrift für die
gesamte Kultur hsg. von Graf von Hoensbroech.
Berlin. Jahrg. 1904 Heft 9, Nr. 21. S. 304—318.
(Vortrag, gehalten in der . . Gesellschaft für Thealer-
^chichte, Berlin.)
Michaelis, Anna. 17. März 1904. Zum hundertsten Ge-
burtstag von Schillers Wilhelm Teil. Bern, K. I.
WyLi U)04. IV u. 50 8.
Bull mann, Wilhelm Schillers Teil als Volksstück (Zur
FMnnerung an die Vollendung des W. Teil (18. Febr.
1804.) „Tagespost". Graz. Jahrg. 1904 Nr. 49 v.
18. Febr. Feuilleton.
Widmann, Willy. Schillers „Wilhelm Teil" (zum hundert-
jährigen Jubiläum). Blätter für Handel, Gewerbe und
soziales Leben" (Beiblatt zur Magdeburgschen Zeitimg)
Magdeburg. Jahrg. 1904, Nr. 11 vom 14. März. Nr.
12 vom 21. März. S. 85 87. 93 94.
Witkowski, Georg. Zur Jahrhundertfeier von Schillers
„Wilhelm Teil" (18. Februar 1904.) „Frankfurter
Zeitung" vom 18. Febr. 1904. Feuilleton in Nr. 49
1. M. Bl.
Rödder, Edwin: „Kritische Nachlese zu Schillers W.Tell."
Zeitschrift f. den deutschen Unterricht. Leipzig. Jahrg.
XIX (1905) Heft 7 9.
Curti Theod. Schillers Freiheitsdichtung Wilh. Teil. Fest-
Vortrag. Frankfurt a. M. 1905. (Neuer Frankfurter
Verlag). 8°. 20 S.
Steghers. Oktaaf [Eklooj. „Schillers Wilhelm Teil.*4 [flämisch]
rGermamV. Tyd-chrift voor Vlaamische beweging-
Letterkunde, Knust etc. Brüssel. Jahrg. 19<i5. Juli,
Heft. p. ;j50--:;54.
Marbacher Schi Her bu oh. Zur hundertsten Wiederkehr
von Schillers T/<ie~u/. Veröffentlichungen des schwa'bi-
Quellen, Enstcliung etc.
Schildert das Werk als „erstes soziale« Drama".
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142
sehen Schillervereins. (Im Auftrage des Vorstandes,
hsg. von Otto Güntter.) Stuttgart u. Berlin, J. G. Gotta-
sche Buchhandlung Nachfolger 1905. *>. Aufl. VIII und
380 S. lex. 8°. Darin: die Abschnitte: a) S. 103—109:
Frey Adolf: Schillerstudien. II. Zu „Wilhelm Teil".
(Zumeist über die dramat. Technik im Teil i.
b) S. 110—25:
Bettelheim, Anton: Teil-Studien von Berthold Auerbach.
(Siehe hierüber unsere Bemerkung oben S. 135: „Auer-
bach- 18G3.
Tiemann, Albrecht. Welches sittliche Recht verleiht Schiller
seinem Teil zu der blutigen Tat an Gessler. Leipzig,
G. Fock, 1906. 8a. 17 S.
IV. Travestien, Nachdichtungen und
poetische Bearbeitungen.
Nacherzählungen von Schillers Teil seit 1804.
Poetische Anregungen durch Schillers Teil.
Siehe zur Ergänzung aucn oben 1. Teil p. 82. Thealerbearbeitungon
des Tellstoffes. d. <f: seit 1804, sowie S. 87 -!U
„Niemann A. C." Wilhelm Teil der Tausendkünstler oder
der travestirte Teil. Ein heroisch — komisch —
historisch — lyrisch — poetisches Schauspiel mit Ge-
sang, Tanz und Spektakel in drey Akten. Mit einem
illuminierten Kupfer. Uri [Hamburg], 1805 in der
ganzen jetzigen Schweiz und in Deutschlands vorzüg-
lichster, Buchhandlungen. 8°. IT 2 S.
Traverstie auf Schillers W. Teil, die in Howalds Fest-
rede zur Hemer Schillorfeier vorn Jahre 1850 eine scharfe Ver-
urteilung als ein „erbärmliches Machwerk" des Undankes
der Umcr erfuhr. (Vergl. oben III. 2 S. 135 den Titel:
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„Howald*. In Wirklichkeit erschien diese Parodie auf
Schillere Teil in Hamburg und verfasst von einem Deutschen,
der pseudonym blieb. (Veiyl. auch folg. Titel :)
Franke Otto. Travestie auf Schillers „W. Teil" (von A.
G. Xiemann, 1805) „Bühne u. Welt". VI. Jahrg.
(1904). 13. Heft p. 551—54. Lex. 8°.
Mikado. Wilhelm Teil in der sächsischen Schweiz. Frei
nach Schiller in sächsischer Mundart. Dresden und
Leipzig, G. Pierson 1897. 8°. (Mit Garricatur-Holz-
schnitten.)
* *
Klingemann Aug. Heinrich v. Wolfenschiessen. Trauer-
spiel in 5 Akten. Historisches Seitenstück zu Schillers
W. Teil. Leipzig 1806. 8°. 160 Seiten.
Pixerecourt Henry. (Guilbertf, 1772—1830). Guillaume
Teil.
(Fuüt auf Schiller und Lcmiere. Inhaltsangabe von Platz-
hnff-Lcjeune in den „Basler Nachrichten" Jahrg. 1905 Nr. 125.
Vcrgl. auch unter S. 145 den Titel „Sehe ler", sowie unten
den Abschnitt VII b : a a : Pixerecourt, de Guilbcrt.
Schillers Feier. Seinen Manen und seinem Geiste. Gotha,
Becker. 1806.
Darin auch „Teil-, auf den Huf des Genius mit dem
Monolog hervortretend. p
Kopp Karl. König Albrecht der Erste. Trauerspiel in fünf
Aufzügen. Bern, Jenni 18*24. (Schweiz. Landesbibl.,
Bern.)
Im Personcnvcrzeichnis : Willi. Teil von Bürgeln aus Ury.
Megia Felix. Guillermo Teil 6 la Suiza libre. Tragedia
en 5 actos. Filadeltia, 1826. 8°. 83 S.
(Bürgerbibl. Luzern.i
Niccolini (G. B.) Giovanni da Procida. Gapolago, 1831.
12°. 103 pp.
l'ber die Anlehnung an Schillers Teil siehe hier unterm
Jahr 1«03 S. 140 den Titrl: „Zardo*.
Bei a ni H. E. H. Wilhelm Teil. Historisch-romantisches
Gemälde. ( Schillers Dramen in erzählender Form bearb.
v. Mehreren). 8°. Leipzig 1842. 8°. VIII und 230 8.
144
Versuch einer Umgießung der dramatischen Form des
Schiller'schen Teil in die Prosa des historischen Romans.
Gotthelf Jeremias Der Knabe des Teil. Eine Geschichte
für die Jugend. Berlin, Springer J846. 8°. (Schweiz.
Landesbibl., Bern.)
Krstc Ausgabe; zweite Ausgabe 1852.
— — Der Knabe des Teil. Für die Jugend und das Volk be-
arbeitet von Gotthold Klee. Stuttgart, Steinkopf 1894.
— — Der Knabe des Teil. Ausgabe des Vereins für Ver-
breitung guter Schriften. Mit farbigem Titelbild.
Basel 1902.
* *
Gallatin. J. H. Erzählungen aus dem helvetischen Familien-
leben, für Kinder von sechs bis acht Jahren. Zürich
Meyer & Zeller 1845. (Schweiz. Landesbibl., Bern).
Darin p. 28—32: „Ein blutiger Frevel am Vaterherzen.
Wilhelm Teil."
Hoff mann, Franz. Die Geschichte vom Teil; eine Er-
zählung für die Jugend. 8. Autl. Stuttgart. Schmidt
& Spring. (18b.).
Mann. Friedrich. Teils Knabe. Dramatische Sccne. „Bil-
dungsquellen für Jung und Alt.*' Kreuzlingcn. Jahr-
gang 18b'2. S. 19—20.
Dramatische Schilderung des Tellschusses, wobei die An-
lehnung an Schiller unverkennbar.
Die G Schicht vorn Wilhälm TäU, wie se ne Bärner Schul-
meischter sine Buebe erzellt het. 3. Aull. Bern,
Jenni 1863.
Bitter A. Wilhelm Teil. Ein Gedicht-Cyclus. I. Stauffachers
Frau. II. Der Schwur im Rütli. III. Des Teilen
Schuß. IV. In der hohlen Gasse. V. Joh. Parricida
VI. Friedrich Schiller. Mit e. Originalholzschnitt der
Tellengeschichle von A. Vollmar. Illustrierter Volks-
Novellist. Familienblätter. Basel. Jahrg. IX (18b9).
S 91—94.
Dorico, Enea. Guglielmo Teil il libratorc della Svizzera.
Drama storia in nove atti. Milano 1871. 8°. 88 S.
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145
Geerling, K. F. A. W. Teil. Nach Schillers Schauspiel be-
arbeitet. Mit 49 Denksprüchen. 68 S. (dess. „Erzäh-
lungen aus klass. Dichtern f. Alt u. Jung." Köln.
1884. Bdchn. I. 8".)
Wilhelm Teil und die Anfänge der Eidgenossenschaft
Stuttgart, Engelhorns Volksbücher-Verlag. (187.). 8°.
Pita wall, Ernst. Wilhelm Teil, der Refreier der Schweiz;
historisch-romantische Geschichte. 2 Bde. Berlin,
Grosse (187.).
Dorico Enea. Guglielmo Teil, il liberatore della Svizzera :
dramma storico in nove atti, ridotto daila tragedia di
Francesco Sciller (sie.) „Biblioteca ebdomadaria
teatrale" no. 659. Milano 1889. 16°. 95 pag.
Zardo (A.) Giovanni da Procida [del Niccolini] e Guil. Teil:
[dello Schiller]. Nuova Antologia 15 giugno 1893.
Vol. 45, p. 633 54.
Behandelt die stoffliche Übereinstimmung der Dichtung
des (i. Niccolini mit derjenigen Schillers.
Harzen -Müll er. Die Sagen vom ApfelschuU. „Leipziger
Zeitung". Wissensch. Beilage Nr. 149. Jahrg. 1893.
S. 593—5.
Über die poet. dramat. Verwendung durch Schiller und
andere.
Spie ss, Wilhelm. Wilhelm Teil. Der Jugend nach
Schiller in Vorsen erzählt. „Aus Berg und Thal",
1895, Nr. 34.
Wörndl. Friedr. Wilhelm Teil. Nach Sage und Richtung
für die Jugend bearbeitet. Mit fünf Bildern in Farben-
druck nach Aquarellen von G. Franz. Stuttgart 1895.
(Schweiz. Landesbibl.. Bern.)
Scheler, Alphonse. Guillaume Teil, drame ä grand
spectacle en cinq actes et sept tableaux d 'apres
Schiller et Pixerecourt, musique de sceno de Edouard
Combe. (Synthese) von Pixerecourt u. Schiller Paris
(Ollendorf) 1899.
1'4 mal in Lausanne im J. 1899 durch Scheler aufgeführt.
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146
Barack M. Wilhelm Teil. Mit Zugrundelegung von Schillers
Schauspiel (für die reifere Jugend erzählt. Stuttgart
Hoffmann 1887). 158 S. 8°.
Mit 4 Furbendruckbildcm.
— — Wilhelm Teil. Mit Zugrundelegung von Schillers
Schauspiel erzählt. Mit 4 Farbenbildern nach Aquarellen
von E. Henseler. Stuttgart (1900.) 3. Auti. 158 S.
Schmidt, Ferdinand. Wilhelm Teil. Ein geschichtliches
Gemälde. Mit 3 Abbildungen. Neue Rechtschreibung.
12. Autl. Berlin, Neufeld u. Henius (o. .1.) (17. Bd.
der „Neue Jugendbibliothek" hsg. von Julius Loh-
meyer und Ferdinand Schmidt. 8 (12'.) 9f> S.
Abbild.: „Geßlers Tod-, „Baumgarten". Teils Heinikehr
von der Jagdu von G. Bartsch u. C. Tctzcl. [Nacherzählung
nach Schiller].
Benziger. Augustin. Johannes Parricida. Drama in drei
Akten. Einsiedeln 1903. 8°.
Holzgraefe Wilh. Schiller'sche Einflüsse bei Heinr. Kleist :
Wissenschaft! . Beil. z. Bericht der Höheren Staats-
schiüe. Cuxhaven 1902. 32 S.
Darin über den Einlluli des Teil auf Kleist s .Hermann-
sehlaeht*.
Klein, Emil. Teils Tod. Drama in einem Akt . . . 8°.
Ettlingen, W. Langguth [1903] (Ausgabe A: IV und
Hi S. — Ausg. B: . . . mit Prolog zu lebenden Bil-
dern aus „Wilhelm Teil" von E. Klein.) II u. X
und i() S.
Eberli, Henry. , Wilhelm Teil vor und nach Schiller' [in
der dramat. Poesie|. „Schweiz". Zürich, .lahrgang
VIII (1904) p. 273— Tt». 298-302. 32b -28.
36G-Ü8.
Sahr, Julius. Schiller u. (1 F. Meyer ,Euphorion\ Leipzig
u. WTien. Jahrg. XII (190ö). Nr. 3.
Über die AbhängigKcit von Meyers ,Jürg Jc-mitsclr vom
,Tcll* Schillers.
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V. Schillers Teil und die Schule.
(Siehe auch oben S. HC: II. „Weltliteratur4* ^ Übersetzungen).
1. Deutsche Schulausgaben.
Schillers „Wilhelm Teil". Mit einer geschichtlichen Ein-
leitung und erklärenden Anmerkungen herausgegeben
von Ch. H. Hilgen d übe 1. Hern, Chur und Leipzig
ISob. 8". (12 V) VI, 207 S.
Weber, W. E. Klassische Dichtungen d. Deutschen z. Schul-
u. Privatgebrauch erläutert. Bdch. I. (Auch u. d. Tit.:
Goethe's Iphigenie u. Schillers Teil erläutert.) Bremen,
Heyse. ISM. gr. 12. S. 238—47». — Ders. Schillers
W. T. Zum Schul- u. Privalgebr. erläul. 2. m. Zu-
satz, venu. Ausgabe. Bremen. Heyse. IfSiVi. 12r\ XEII,
2o's S.
Vergl : Blatter f. litt. Unterhalt«. 18'*0 Nr.
Her mit, W. Schillers W. T. Für die Sehlde erläutert und
erklärt. ..Die höhere Bürgerschule." Hrsg. v. K.Vogel.
F.Körner. K. Klaunig. Jahrg. 7 (iSüSi. S. 289—303.
;>>;— :u:;.i
Schiller Fr. W. Teil Ein Schauspiel. Schulausgabe mit
v. Denzel. Stullgart, Cotta l»C>j. 8". VI und
154 s.
Xeue Annage 18tv~>. - Du**. Cotta Xachf. löi»2.
Kueneii E. Schillers Wilhelm Teil, erläutert und gewürdigt
für die Schule. Mühlheim a. B. Iö74. 4"'. 2« S.
Dritte verb. Aull. Lei j »zig i&sU.
Schiller Fried r. W. Teil. ..(Meisterwerke unserer Dichter/')
In neuer Auswahl für Volk u Schule, hrsg. u. mit
kurzen Erläuterungen, begleitet von Frz. Hülskamp.
Münster. Asehendorff sehe B. 1&70. Bdch. I. 120 S. lr>'\
\ A. Da«. ltfSÖ. IJO S. t<;<>.
Schiller Fr. W. Teil. Schauspiel in Aufz. Elberfeld, Lolls
Xachf. il»80i. 97 S. Auf d. finschl.: Schul-
(ieM-hichtsfrd. IM. LXI. iü
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148
ausg. In neuer Rechtschreibung. (Xr. 34.) — Er-
schien auch mit dem Umschlagtitel: Museum. Samm-
lung liteiar. Meisterwerke. Xr. 34.
Schillers „Teil** Mit ausfuhr]. Erläuterungen in kaleehet.
Form f. d. Schulgebrauch u. das Privatstudium von C. A.
Funke. Paderb. Schöningh. 1880. if>4 S. 8°. —
Dass. 2. verb. Aull. 1882. 102 S. Mit ausfuhr!. Er-
läuterung für d. Schulgebr. u. das Priv. Sind. 3. Auti.
Mit 1 Kärtch. — Das. 188Ü. V, 110 S. 8". — 4. verb.
Aufl. m. 1 Kärtch. — Dass. 1888. 118 S. — Dass.
.■>. verb. Aufl. 18U1. 17ü S. M. Karte. 8°.
Schiller Fr. Wilh. Teil. Mit Anmerkungen von Prosen.
1. Aufl. Wien 1882 (Graeser) 8". 1).') S.
[Bd. XII von Graesers Schulausgaben classjselier Werke. J
2. Aufl. Daselbst 1887.
— — Braut von Messina . . . Und Wilhelm Teil. Ein Schau-
spiel in f> Aufzügen: Siecher Chr.: Deutsehe
Dichtung für die christliche Familie und Schule. •*
Heft 34/36. Graz „Styria". 1883. EVI. 2(i7 S.
— — W. Teil. Ein Schauspiel. Mit c. (lith.) Karte. „Glassiker
deutsche, für den Sehulgebrauch." Hdch. 2. << u lhogr.
u. Druck nach den f. die österr. Schulen, gelt. Vor-
schriften.) Hrsg. v. .1. Polzl. Wien. Holder. 1SN3.
IV, und 106 S. gr. 8°. — Das. 2. Aufl. IV. 10« S.
M. 1 K. (Hölders Classiker-Ausgaben f. d. Schule.
Bdch. 2. 1888. gr. 81.
/eitseiir. f. öslerr. (iyinn. oli. 11:2. | Piv»*eli.)
— — W. Teil. Ein Schauspiel. Mit Einleitung und An-
merkungen von Franz Prosen. XVI u. 108 S. 8".
Mit 2 Kärtchen. („Graesers Schulausgaben classischer
Werke.'* Unter Mitw. mehrere!' Fachui. herausg. von
.1. Neubauer. Wien. Graeser. 1884. gr. 8°. Xr. 12.)
\'nl Bhitt. f. d. bayr. iJynm. Jl. ,'.'>! (M. Km-lu Dass.
2. durchges. Aufl. XVI, 95 S. (Graeser's Schulausg.
class. Werke. Enter Mitw. mehrerer Fachmänner,
hsg. von .J. Neubauer. Heft 12.) — Das. 1887 gr. 8'.
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14U
Sc hiller Fr. Wilhelm Teil. Mit Kommentar von Nau-
mann. '2. Aufl. 8°. Leipzig 1884 (Sigismund)
8". 140 S.
Dicht u ii gen, Klassische, deutsche, mit kurzen Erklärungen
für Schule und Haus. Herausgegeben von Karl Heinr.
Keck. 2. Teil: Schillers Wilh. Teil. Von O. Kallsen
Gotha. F. A. Perthes 1884. 8°. 141 S.
Schiller Fr. Wilh. Teil. Ein Schauspiel. Schulausgabe
mit Anmerkungen von Prof. Denzel. Stuttgart.
Cotta lSSf>. iL Ausgabe. 8°. t.")4 S.
Schiller Fried r. 'Wilhelm Teil. Schauspiel in fünf Auf-
zügen. Mit vielen Fragen und Aufgaben behufs An-
leitung zum Selbstdenken und Selbst linden, sowie zur
Anregung tiefen Eindringens in das Verständnis des
Inhalts versehen von Heinrich Leineweber. Trier
I88f> [Stephanus) 8'». V2'2 S.
Mit 1. Kärtchen (IM. II der „Schulausgaben deutscher
Klassiker " (
Schiller Fried r. Wilhelm Teil. Mit Erläuterungen von
A. Funke. :-J. Aull. Paderborn LSSti. F. Schöningh.
— Wilhelm Teil. Schauspiel in T> Aufzügen, bearbeitet
von L. Sewin. Mit einer kolor. Karte. (Erschienen
in: ...Meisterwerke der deutschen Litteratur.*' in neuer
Auswahl und Bearbeitung für höhere Lehranstalten.
hsg. von K. Holdermaim und L. Sewin. Bdeh. >.
Berlin. Keuther. l88«L)
li.ix: >. verb. .Miliare 1~>SV». 11!>S. Mit einer Karte, s'.
Aull. l'KKJ. h'\
Wilhelm Teil. Ein Schauspiel. Herausgegeben von A.
Thorbecke. Mit einer Karte. Erschienen in: Vel-
hagen u.Klasings ..Sammlung deutsrherSchulausgaben."*
Hsg. von .1. Wvehgrain. Lfg. \>\. Bielefeld Ins«».
VIII. lrio Seiten.
:J. Abdruek: 1 l*1. VIII. H:n s, ;tm. Mit «-iner !:u bi-n
Karte.
IUI S.
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Schiller Fried r. Wilhelm Teil. Mit Erlüuterungen von
A Funke, o. Aufl. Paderborn 1891. 8'. 17ß S. m.
1 Karte. ( Schoningh).
— — Im einzelnen erklärt und gewürdigt. (Von .1 Stoffel.)
Langensalza. Beyer 1892.
Schiller Friedrich. Wilhelm Teil. Schauspiel in 5 Auf-
zügen. Bearbeitet von Bau mann. Leipzig 1892.
Teubner. 12° 114 S.
Teubners „Sammlung deutscher ! Hehler und Schrift werke
für höhere Töchterschulen . . . .u Hainichen l'i.
Gaudig H. Fr. Schillers Dramen. „Aus deutschen Lese-
büchern. " 1893.
Schiller Fried. Wilhelm Teil. Schauspiel. Für den Schul-
gebrauch herausgegeben von Paul Strzemcha. Mit
2 Abbildungen und einem Kartchen. (Freylags „Schul-
ausg. klassischer Werke für d. deutschen Unterricht.")
Leipzig ±mi 141 S.
Hölders „Ciassikcr- Ausgaben f. ir den Schulgebrauch." Heft 2:
Wilhelm Teil. Ein Schauspiel von Schiller. Heraus-
gcg. von Prof. J. Pöl/.l. 3. Aufl. Wien l*0r>.
(A. Holder) (Mit e. Karte: „Der Schauplatz der
Teilsage.") 8°. 106 S.
Gaudig H. Wegweiser durch die klassischen Schuldramen.
:i Abteilung. Friedrich Schillers Dramen II . . .
Wilhelm Teil . . . 2. venu. Auflage ISJJS. Gera und
Leipzig. 8°. 520 S.
Schillers Wr Teil. Hsg. v. J. Heuwes. Mit einer Karte
und <> Bildern im Text. Münster i. W. IDOL
Kuenen Er. Schillers Wilhelm Teil. 15. Aufl. Leipzig 1902.
Umschlag itel: 1. Hdchn. (der Serie]: „Die deutschen
Klassiker erläutert und gewürdigt für höhere LehramU-
anstalten. sowie zum Selbststudium von K. Kuenen u. M.
Kwrs.
Schiller [Friedr. von.] Wilhelm Teil. Ein Schauspiel von
Schiller. Herausgegeben von Prof. Dr. A. Thorbecke
[Umschlagdeckc: Vellingen u. Kinsings .»Sammlung
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lf)l
deutscher Schulausgaben.* *] %2i, Lieferung. Bielefeld und
Leipzig, 190*2. 8°. Mit einer Übersichtskarte.
Schillers Wilhelm Teil. Hg. von H. Gaudig. Leipzig u.
Berlin, Teubner. HKKl
Schiller Friedr. von. Wilhelm Teil. Schauspiel in fünf
Aufzügen. Mit ausführlichen Erläuterungen für den
Schulgebrauch und das Privatstudium von Schulrat
Dr. A. Funke. 12. verbess. Aufl. 46 bis 53. Tausend.
Paderborn. F. Schöningh 1904. 8°. Mit :\ Bildern
[nach Stückelbergs Tell-Gessler-Skizzen] und einer
Karte
Bd. i der „Schoningh-Ausgaben deutscher Klassiker mit
Koiiiinentar für den Schulgebrauch und das Privatstudium41.
Schiller Fried r. von. Wilhelm Teil. Ein Schauspiel. Fin-
den Schulgebrauch hrg. von Dr. Anton Saltler . . .
Mit einer Karte und fünf Vollbildern. X\IV und
1;V2 S 8°. Graz. „Styria" l!)o:>. (..S|\ ria-Ausgaben
deutscher Klassiker.")
Schillers ..Wilhelm Teil1*. Schauspiel in fünf Aufzügen.
Mit Kommentar für d. Schulgebrauch u. das Privat-
studium von Dr. Julius Naumann. 3. durchgesehene
Auflage. Leipzig, (o. J.) Siegismund u. Volkening. 8*.
..Schulausgaben ausgewählter klassischer Werke mit voll-
ständigen Kommentaren.'* 1. Heihe. Die Meislerwerke der
kindischen Periode. 'S. Bdchn. „Mit e. „Karte zu Schillers
Teil-.
Schiller Fr. Wilhelm Teil. Schauspiel in fünf Aufzügen,
bearbeitet von Dr. Bau mann. 2. Auflage. Leipzig.
B. G. Teubner (o. J.) a°. XXVI u. 114 S.
14. Bdchn. von Tcubneis rSanunlung deutscher Dicht-
und Schriftwerke für höhere Töchterschulen . . . hsg. von
<i Bornhak.
von Schiller Friedr. Wilhelm Teil. Schauspiel. Halle
a. d. S. (o. J.) (Mit e. Bilde Schillers und e. Über-
sichtskarte zur Teildichtung). 8°. 124 S.
(Bibliothek der Gesamtlitei atur des In- und Auslandes
Nr. ö.)
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2. Ausgaben als Mittel für den fremden Sprach-
unterricht.
(Siehe auch oben S. l-l't. 121. 129. 131.: Übersetzungen : franzosische,
englische, dänische und schwedische.)
Schiller Fr. W.Teil, deutsch, mit schwedisch geschriebener
Einleitung und Anmerkungen für die. die deutsche
Sprache erlernende Jugend, l'psala. 1834.
Sich" oben S. 130- 131 in der Abt. II: Weltliteratur
(Ubersetzungen) die weitern schwedischen Ausgaben.
Gui 11 au ine Teil de Schiller, a Uusage des Colleges des
Pensionats et des personnes qui veulent apprendre
rallemand dont les deux premiers actes sont aecom-
pagnes de Texplication eUymologique des inols du
texte, et de tableaux contenant les rudiineuts de la
grammaire par M. Edouard Dürre. Nouvelle
edition. Paris, Strasbourg, 1839. 8°. X u. 1U4 S.
Schiller, Guillaume Teil. Nouvelle edition aecompagnee
de notes historiques et geographiques etc. de Le Bas
et Hegniet. Paris. Hingray 1841.
Wilhelm Teil, Schauspiel von Schiller. Texte allemand
public avec une noüce ütteraire et des notes gramma-
ticales, historiques et geographiques par Th. Fix.
Paris, Hachette 1850.
Schiller: Fried. W. Teil. Ein Schauspiel. Schulausgabe
mit schwedischen Anmerkungen. Stuttgart, .1. G.
Cotta'sche Buchhandlung — Stockholm, Fritzsche
Hofbuchhandlung 18Ü8. lf>4 (4 und l.">4) S. Su.
Schiller, Guillaume Teil. Traduction franeuise avec le
texte allemand par C. F. Sonnenschein, Dresde,
Sehoepff 1871.
— — W. T. Zum Übersetzen aus dem Deutschen in das Eng-
lische bearbeitet von Daniel Break eil. Dresden,
Ehlermami 187'i.
Mülle r-S trübing and Qu ick, R. H. Companion to
Schillers Wilhelm Teil. Eondon, Samuel Elarke 18 < 4.
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153
Schiller. Wilhelm Teil. With an historical introduction
and notes by G. E. F a s n a c h t. London, Mac
Millan 1881 .
Mit Übersetzung der Szenarien. Mit einer Karte.
Schiller. Guillaume Teil. Edition classique du Texte
alleinand. Precedee d'une notice litteraire et accom-
pagnee de notes en francais par Ch. K ochersp erger.
Paris, Bclin 1891.
— — Wilhelm Teil. Zum Uebersetzen aus dem Deutschen
ins Französische bearbeitet v. A. Peter. 2. A.
Dresden, Ehlermann; Paris. Boyveau (189.).
— W. T. in f) Aufz. Zum übersetzen v. d. Deutschen in
d. Engl, neu bearb. von Ph. Hangen. 3. Aufl. III,
185 S. (Übungs-Bibliothek, englische, z. Benützg. an
höheren Lehranstalten, sowie z. Privatstudium hersg.
von Ph. Hangen Dresd. Ehlermann 1892. X. 1.) 12°.
Schiller (Friedr. v.) Guillaume Teil. Avec des notices, des
notes et une carte par l'able J. X. Wagner. 3. ed.
Paris. Ch. Poussiclgue, 1901. 8°. IV i X — 186 p.
3. Methodische Schulschriften und Hilfsmittel.
i siehe auch oben S. U"i -UM : Übersetzungen. („Schulausgaben) und
S. I.i'i : III, 2: „Literarkririselic Kommentare."
a. Kommentare und Textinterpretationen.
Günther, F. .1., Handbuch f. d deutschen Unterricht auf
Gymnasien. Halle 1845. 8°. (Tclls-Monolog [er-
klärt] s. :;n— ;J82.).
Hecker .!. Schillers Wilhelm Teil. Versuch einer metho-
dischen Erklärung dieses Dramas in der Secunda
des Gymnasiums. Erschienen im Programm Zülli-
chau 1868. 4°. V?ti Seiten.
— — Versuch T.e. methodischen Erklänmg von Schillers
>
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154
Wilhelm Teil", in der Secunda des Gymnasiums.
„Pädagog. Archiv," hsg. v. Langbein. Jahrg. 10.
(1868) Nr. 9. S. 641—677.
Bliedner, A. Schiller-Lesebuch. Sammlung poetischer und
prosaischer Lesestücke. Für höhere Lehranstalten.
Dresden, 1S8;>. Heyl und Kaenuucrcr, XVI u. 2!;") 8.
in gr. 8°.
Darin auch die methodische Behandlung der Teil-Lektüre.
Wiget, Gustav. Über die methodische Behandlung von
Schillers Wilhelm Teil im deutschen rnterricht auf
der Realschulstufc. „Bündner Seminar-Blätter.- Davos
(Chur). Jahrg. 18So/4, S. M— 46. 64—66. 8°.
Unbescheid. Hermann. Beilrag zur Behandlung der
dramatischen Lektüre. Programm d. Annenschule
(Realgymn.) Dresden-Altstadt. 1886. 4" II. (44 S. I.
Neu her, Heinrich. Zur Schillerlektüre. Lin Beitrag zur
Behandlung des Dichters auf der höheren Schule.
Programm des kgl. Gymnasium. Wetzlar 188!).
4°. 35 S.
Böhme, Walter. Erläuterungen zu den Meisterwerken
der deutschen Dichtung für die häusliche Vorberei-
tung der Schüler. Bdeh: IV. Schillers Wilhelm Teil.
Berlin, Weidmann 1891. 8".
Flor in, Andreas. Teil-Lesebuch f. höhere Lehranstalten.
Davos, Richter. 185) I. '2. Aufl. 1900. IV. u. 194 S.
m. 1 Karte. 8.
— Die unterrichtliche Behandlung v. Schillers W. Teil.
Kin Beitrag z. Methodik d. dramat. Lektüre. Davos,
Richter. 1891. VI. lf>6 S. gr. 8".
— — Dass. Zweite, vermehrte u. verbesserte Autlage. Chur,
Schuler 1904.
Schillers W. T. in 5 Aufz., bearbeitet v. Dr. Baumann.
VHI und 114 S. (Teubner's Sammlg. deutsch. Dicht-
u. Schriftwerke f. höhere Töchlcrsch. unter Mitw.
von Oberlehrer Dr. Staedler, Prof., Dr. Hamann,
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Wetzel Hofmeister ti. Lehrer Dr. Baumann hrsg. v.
Professor Dr. G. Hornhak. Leipzig, T. 1892. Bänd-
chen 14.) 12°.
Heinze ( H. ) Aufgaben aus „Wilhelm Teil". Leipzig 1M94.
[W. Engelmann]. 8°.
K<»nig, Wilhelm. Erläuterungen zu Schillers W. Teil für
den Schulgebranch. Leipzig (1894). 16°.
Kiy. Victor. Themata und Dispositionen zu deutschen Auf-
sätzen und Vorträgen im Anschluss an die deutsche
Schullektüre für die obern Klassen höherer Lehran-
stalten. 189b, Berlin, Weidmann.
II. Teil: Darin auch Schillert ,W. Teil-.
Konig, W. Erläuterungen zu Schillers Wilhelm Teil für
den Schulgehrauch. Leipzig lis!>7. (J4 8. 12°.
(Lehmann H. ) Schiller in der heuligen Schule. „Aren. f.
das Studium der neueren Sprachen und Literaturen."
Braunschweig 1898. 101. Bd. S. 273—82.
Schill er\s Wilhelm Teil, im einzelnen erklärt und ge-
würdigt von .1. Stoffel. 2. Aull. Langensalza. 1900.
(„Deutsche Dramen und Kpische Dichtungen, für den
Schulgehrauch erläutert.") 8°.
Grün wald E. : Zur Uudenzhehandlung in Schillers Wil-
helm Teil. Lyons „Zeitschrift für den deutschen
Unterricht". Leipzig 1901. S. 228—32.
Tachau: Schillers Teil I. 2 und I, 3. In: „Lehrprohen und
Lehrgänge aus der Praxis der Gymnasien und Real-
schulen. " Redaktion: W. PYies n. Menge. Halle a. S.
Buchhandlung des Waisenhauses). 11)02, 71. Heft.
S. 21—29.
Heinze (Ii] Aufgaben aus „Wilhelm Teil*' Vierte, neu be-
arbeitete Autlage. Leipzig, 1903. 8°. 154 S.
ruischlagtitel : IM. 1 der «Aufgaben aus klassischen
Dramen. Epen und Romanen, zusammengestellt von Dr.
II. Heinze und Dr. W. Schröder. Verlag YV. Kngelmann.
ir>6
Schiller Friedr. ( '1751.1 — 1805 ). Wilh. Teil. Schauspiel.
Zum hundertsten Jahrestage von Schillers Tod 9. Mai
11*05 mit Unterstützung von Hund und Kantonen für
die Schweiz, .lugend hrsg. vom Verein f. Verbreitung
guter Schriften. Basel-Bern-Zürich 11)05. 1/22 S. 8'1.
(Offizielle Teil-Schenkung an die Schweiz. Schuljugend).
[Widniann J. V.| Die „Teil" Schenkung an die Schulen.
I Feuilleton). ,Bundk, Bern, .lahrg. 1Ü04 Nr. Ü03.
2. Blatt.
— — Schillergedächtnis in schweizerischen Schulen (Feuil-
leton). „Bund" Bern. Jahrg. H)04, Xr. olO 2. Bl.
Die Teil- Ausstellung und die Schule. (Feuilleton).
„Neue Zürcher Zeitung" Jahrg. 1!H)4. Nr. Iii!'»
Murgenblatt.
b. Kartograph. Hülfsmittel.
Schul Wandkarte zu Schillers Wilhelm Teil. Verlag
Fleming. ftlogau. (o J.)
Kump J. Karte z. Lektüre v. Schillers W. Teil. Stnttg.
(o. J.l quer fol.
Vogt E: Schul Wandkarte zu Schillers Wilhelm Teil. 2 Blätter.
ä S2X50.5 cm. (Farbdruck) 2. Aufl. Breslau 1S!>7.
Maßstab — 1 : 40.000. Auch in einer Ausgabe auf Lein-
wand mit Stab erhältlich. — o\ verbess. Aufluve. Breslau.
Morgenstern IU)3. Bearh. im Kartour. Institut von Carl
Flenniiinjj, (.ilo^au.
Hein. B: Karte zu Schillers W. Teil. Gotha. F. A. Perthes.
IS}) 7. (Mit 4 S. Text, betitelt: „AnsehauungstafeL' in
4" und 1 Karte. boXilo cm. (Druck in S Farben)
Malislab l : 5U.00U.
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VI. Schillers Teil und das Theater
(und die Censur).
Siehe auch oben S $2. Ltä: Telldichtungcn. dramat., epische, seit
Schiller, und unten VII a. a: Musik (Opern: Hossini etc)
1. Besprechungen von ersten Aufführungen.
s. auch p. i;fJ: Literat'. Beurteilung. 1. Rezensionen.
a. in Deutschland und Oesterreich. (Kunstbühne).
Über die Aufführ u ng in Weimar: vgl. „Oer Freimüthige
oder Berliner InterhaUimgsbl.itt". Hg. von Kotzebue
und Kuhn vom 29. März. Jahrg. 1804.
(Bode, August): Wilhelm Teil von Schiller. ..Zeitung für
die elegante Well". Jahrg. 1804 Nr. 47 v. 10. April
1804 und Xr. 48 v. 21. April.
Besprechung der 1. Aufführung von Schillers Wilhelm
Teil (Weimar März 180'i). Ganz abgedruckt in Hopfners
Gemeinnützige Schweiz. Nachrichten (siehe folg. Titel): teil-
weise in J. W. Braun: Schiller und Gothe. I. Abt. :J.:-J78.
Wilhelm Teil von Schiller. J iemeinnützige Schweize-
rische Nachrichten." hsg. von J. Cr. Albrecht Höpfner
Bern. Jahrg. 1804, Nr. 80, S. ;M1;1S; Nr. 81,
S. 321/2; Nr. 82, S. ;V2f> Ij.
Wörtlicher Abilruck von Bodes Besprechung der 1. Tell-
autführung in Weimar (180'») aus der „Zeitung für die
elegante Welt": eingeleitet mit einem Vorwort von .1. G.
AI brecht Hopfner.
W[yß| J. B. Noch ein Wort über Schillers Wilhelm Teil;
von einem Schweizer [J. B. Wyß), der Augenzeuge
bey der Aufführung desselben auf dem Wehnar'schen
Hof-Theater war. Gemeinnützige Schweiz. Nach-
richten. Bern, 1804 v. 21/22 Augstm. Nr. 12!) u. CM).
158
Wilhelm Teil von Schiller. Beurteilt von einem
Schweizer in zwei Briefen an einen Freund im
nördlichen Deutschland. „Isis", Zürich 1805. Bd. I.
Jahrg. I. S. 211—228.
*
Ueber die Aufführung in Berlin [1804]: „Der Frei-
müthige oder Berliner Unterhaltungsbl." Hsg. von
Kotzehue u. Kuhn, vom 7. und 10. Juli 1804.
Yergl. auch Spencers „Hcrlinersehe Nachrichten von Staats-
und • »■elehrten Sachen", Juli 1804.
— — in Hamburg [1804]. „Der Freimüthige" (Berlin)
vom 4. Oklober. Jahrg. 1804.
Die erste Aufführung von Schillers Teil in Frankfurt
a. M: [1804| : Frankfurter Zeitung. Jahrg. 188:*>. Nr. 2.
Grüner Fr. Angedrungene Gedanken über eine sogenannte
Kritik, die Darstellung des Teil betreffend auf dem
Hofoperntheater in 1) a r m s t a d t. Darmsladt 1822. 8°.
Benedix, Büderich. Bilder aus dem Sehauspielleben
[eine Aufführung von Schillers Wilhelm Teil durch
eine wandernde Spielgesellschaft betreffend.] Wochen-
blatt für Freunde der schönen Literatur und Vater-
land. Geschichte. Solothurn. Jahrg III. 1S47
Xr. 23— 2f>. S. 94—11«.
*
* *
Zur Erstaufführung von Schillers „W. Teil" (17. März
1804.) Von B. Kr. „Schwäbische Kronik, des
Schwäbischen Merkurs zweite Abteilung." Stuttgart
Jahrg. 1004, Nr. 120 vom 12. März (Sonntagsbeilage)
1 2/, Spalten.
Ouellenmässi^es, neues Material über die Stuttgarter
Krslaulluhrung lrtOT». 18. Okt.
T[rog] [Hans]. Zum hundertjährigen Jubiläum der ersten
Wilhelm Teil-Aufführung in Weimar." Neue Zürcher
Zeitung. Jahrgang Ui04, Nr. 7 7 (Morgenbl.) Xr. 78
( Morgenblatt.')
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159
Aufführungen. Die ersten von Schillers „Teil". Von K.
Neue Zürcher Zeitung. Jahrgang 1904, Beilage zu
Nr. 180 (Feuilleton).
*
Honbcn. Heim*; Hubert. Emil Devrient. Sein Leben, sein
Wirken, sein Nachlaß. Frankfurt a. M. Rütten u.
Loening IDOÜ. 8°. XII u. 493 S.
Darin: S. 131 t'J<>. i:>> f. .i8<j f. auf Schillers Teil be-
züglich.
(i e n a s t. Kduard. Aus Weimars klassischer und nachklas-
sischer Zeit. Erinnerungen eines alten Schauspielers.
Neu hrsg. von Rob. Kohlrausch. 3. Autl. Stuttgart»
H. Lutz, [19041. 374 S. 8". (Bd. 5 der Memoiren-
bibliothek. Neue Serie.)
Darin S. 91-». 16'». f. Schillers W. Teil betreffend.
*
Burckhard M. : Schilleraulführungen im Burgtheatcr (Wien):
„Zeit" (Wien) 1898 Nr. 217.
Bornemann Karl: Schillers nationale Bedeutung f. das
deutsche Volk, nachgewiesen an einer denkwürdigen
Aufführung d. „Wilhelm Teil" : „Zeitgemässe Flug-
schriften" Nr. 5. Znaim 1905. Fournier und Haberler.
30 Seiten in 8°.
b. in der Schweiz. (Volketheater.)
„Isis. Eine Monatsschrift von deutschen und schweizerischen
Gelehrten." Zürich 1805. Bd. I, S. 211—229; Wil-
helm Teil v. Schiller; beurteilt von einem Schweizer.
Darin Bd. II, 8. 928— 93b: Schauspielwcsen in der
Schweiz.
Die älteste Krwahnung einer schweizerischen Aufführung
von Schillers Teil: — „In einer schweizerischen Hauptstadt
führte eine dieser irrsamen Ciesellsehaflen, deren Personal
sehr unbedeutend war, sogar Schillers Wilhelm Teil auf.
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160
strich aber weit über die Hälfte der Personen und Szenen
des Stückes hinweg, und war noch eine Zeil lang uneinig,
ob sieh das Ganze nicht ohne Wilhelm Teil spielen lasse,
da der Schauspieler, dem die Holle gegeben war. abging !" —
bezieht sich ohne Zweifel auf Luzern. wo die Novität --
als Schweiz. Premiere acht Monate nach der Weimarcr-
1'rautTührung - am \. Nov. 1804 in Scene ging, aufgeführt
von der reich*doulsehen WeiLüschen Wander-Spiel-Gesellschaft.
Vergl. die Theaterankündigung im Luzerner Kaulonsblatl
lfSOi vom l. Nov., su\vie das Feuilleton von Anton Schi nid:
^Schillers W. Teil m Lirern" t Luzern. Tagbl.u ii.K>4 Nr. ftj»:
[Schm id. Anton). ..Schillers \V. Toll in Luzern. Zum
100jährigen Gedenktag der ersten Aufführung vom
IL März 1804" Luzerner-Tagblatt (Feuilleton).
Jahrg. 11104 Nr. o':> vom II. Marz.
I ber die obige schweiz. Premiere des .Teil* in Luzern
vom \. Nov. hso'i und die weitem Luzerner Aufführungen.
— Vergl. den hier unten folg. Titel : Mende^ohn-Hai tholdyj.
Luzern (1814): Theaterzettel einer Aufführung des Wilhelm
Toll von Schiller durch die Theater- und Musik-
Liebhaber-Gesellschaft in Luzern am 18. Herbsl-
monat 1814. (Hürgcrbibl. u. Staatsarchiv Luzern.
1. bekannte Schweiz. Aufführung durch einheimische
K rufte.
Friedländer. Max: ..Musikbriefe an Goethe*4. Goethe-
Jahrbuch. Weimar. Hand XII. Jahrgang (18(J1)
p. Db -98.
Darin u. a. Abdruck e. Schreibons von:
Mcndelsohn- Hart hohl y, Felix: an Goethe über eine Auf-
führung von Schillers Teil in Luzern am 28. Aug
ISol. (Derselbe Hrief ist auch abgedruckt in der
,.Schweiz. Musikzeitung" 1892 Nr. b' (eingeleitet von
A. Niggli und ging von da über ins „Sonntagsblatt"
des „Hund". (Hern) 1892 S. 2oS.)
( — — ): Heisebriefe . . . aus den Jahren ISM— I8;i2. Ilsg.
von Paul Mendelsohn-Harthuldy. ;>. Aufl. Leipzig
181)2. 8°. (Darin S. 200, 244, 24s auf Schillers
Teil He/.ügliches.)
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161
Guillaume Teil a Premier. „Au foyer romand." Etremies
littöraires. Lausanne 1890. p. 197—200.
11 s*a£it d'unc representation drarnatique donnee ü Premier
(villa^ie du Gt. de Vaud) le 1er janvier 18*20.
K üs 9n ach (18*28). ..Große Vorstellung des Schauspiels
Wilhelm Teil mit natürlichen Dekorationen." Globe
im ..Gesellschafter" 1828, 64. Blatt.
I Um- eine improvisierte Teil-Aufführung in Küssnaeh
im Freien, wobei Landleute als Sloffdichtcr und Dar-
steller auftraten. Der letzte Akt spidte in <ler hohlen Ga*.se.
Plet scher A. Vaterländische G'schichtsspiele en Erste-
Werchtigsbruueh in ere Gegend (Schieitheim, Schaff-
hausen), wo de „Bund** mant. es „schwäbeli".
..Schweiz. Monatsschrift d. Eiter. Vereins Bern.** hsg.
von Dr. L. Eckardt und Paul Volinar. Schaffhausen,
.lahrg. I. 1858. S. 2L2-218.
t her eine Tell-YolksautTührung i. J. 1834.
Gottfried Kellers Beschreibung einer Schweizerischen
Volksaufführung von Schillers Wilh. Teil im „Grünen
Heinrich", betitelt: ..Das Fastnachtspiel". Vergl. dessen
„Gesammelte Werke- Braunschweig l.Sfi-l. 2. Bd.
S. :U0 u. ff.
Aussähe «erlin Ks'.». 1 IM. S. .T>8 u. ff.
Hohert. Ernst. Die Aufführung des .Wilhelm Teil" in
Seedorf bei Aarbcrg (mit einer Abbildung.) ..Die
Schweiz". Monatsschrift des litterar. Vereins in Bern.
Hsg. von Dr. E. Eckardt — Paul Volinar. Schaff-
hausen. .lahrg. 1. 18Ö8. S. 64 -70
Da«* Hauptgewicht der Darstellung ruht auf der komi-Hien
Seite der Aufführung.
Feierabend. August. Schillers W ilhelm Teil in der
iiinern Schweiz i Als »Nachtrag zum schweizerisrh* -u
Theaterwesen ~. Aufsatz von Gnbel resp Feierabend i
Schw« iz. Hsg. von Eckardt u. Volmar. Bern. Jahrg.
18ü:-3. 117— 119 S.
I her TVil-Au'Tiihruri-'-ri in l'u ••eii- 'Würz in I'.vth-
Gi-slikon (IU. Febr.
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162
Vetter, Ferdinand (Hern.) Über eine vor etwa jO Jahren
angesehene Schwei/. Teilaufführung, mitget. in Wolf
Eugen: Schiller im Krteil des zwanzigsten Jahrh.
Jena. 15M>;">. 8°.
Roq nette O Das Schweiz. Volkstheater und die Teilsage.
Preussische Jahrbücher. Jahrg. 13 (.1804). S. ;V2f>
— jkW: Über eine Volksaufführung in ..Zürichs Sihl-
Vorstadt" KSO'J.
Feierabend, M. A. Schillers Wilhelm Teil als Fastnachts-
spiel. Ein ländliches Zeitgemälde [aus einem Dorfe
im Toggenburg |. ..Die Schweiz". Von Dr. K. Kckardt
— Paul Volmar. Monatsblall des literar. Vereins in
Bern. Schaffhausen. Jahrg. I. 1X:>S. S. 107— -r>0.
Knisllial'lo Darstcllun-t einer VolksaulTührung.
Feierabend, August. Schillers Wilh. Toll in der inneren
Schweiz. (Als Nachtrag zum ..Schweiz Thealerwesen").
,.Die Schweiz". Illustrierte Zeitschrift für Litteratur
und Kunst. Hern. Jahrg. VI. KS03. V\ S. 110— ll!J.
— — Die Aufführung Wilhelm Teils von Schiller in Küiö-
nacht am Vierwaldslättersee. „Über Land und Meer."
Illustrierte Zeitung. Stuttgart. Hd. i:j. Jahrg. VII.
IS04. Nr. 12 v. Dezember. Kol.
Baechtold Jac Teil (Theaterrecension. 1 Neue Zürcher
Zeitung vom 20. Oktober IM!».
[Baden (1^S'2)|: 1 Photographien der Tellaufftihnmgen durch
die I Jebha!u?rtheatergesellschaft in Baden -iNy,*. ausge-
stellt L!)l>4 in der Teil- Ausstellung Zürich.
He et sehen A. Die Volks-Auffü 'irung von Schillers ..Wilh.
Teil" in Altstetten. ..Schweizerische Rundschau." Zürich.
Hd. I (Jahrg. 0| 1S!>0. S\ S. iuo 4»»!»
[Altstetten 18!) 0j. Der Tell-Ausslellungs-Katalog 11)04
verzeichnet von den Tellaufführungeii zu Altstetten
bei Zürich im Sommer IM.') folgend*' Stücke: (Nr.
Hu> 00i: Protokoll und kalligraphische Chronik der
Tellauffütirungen zu Altstetten bei Zürich liS<H) und
Plan und Ansicht des Bühnenhauses von Friedr. Kuhn.
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163
Original der Notizen und Rezensionen über die
Tellaufführungen in Altstetten bei Zürich 1896.
Zeitungsberichte über die Tellaufführungen in Alt-
stetten bei Zürich 1896.
Rechnung des Tellspiels in Altstetten bei Zürich
im Sommer 1896.
Plakat für die Tellaufführungen in Altstetten bei
Zürich 1896.
Album für Photographien der Teilaufführung in
Altstetten bei Zürich 1896.
„Dieses Album enthält eine Kopie des ganzen Sehiller-
schcn Teils in geschriebener Druckschrift. TrelTiiche kalli-
graphisch»? Arbeit von Hrn. Itounibergcr-Schwarzer in Alf-
sletten." K. T. A.
(Sämtliche ausgestellt vom Spielkomite Altstetten.)
T e 1 1 - A u f f ü h r u n g e n in H o c h d o r f. „Wöchentliche Unter-
haltungen." Heilage zum Luzerner Tagblatt. Luzern.
Jahrg. |4;>) 1899. 4°. S. 220-222
K ic hh<»rn R. Die Teilaufführung in Roch d o r f. „Die Schweiz1'.
Zürich. Jahrg. 3 (1899) Heil. 39—4(1 m. 13 Illustr.
(iisler C. Zur Teil-Aufführung in Altdorf. (Alldorfer Tell-
spielei. „Die Schweiz-. Zürich. Jahrg. 3 (1899)
(in 4 Abbild.) S. 167 — HO.
V <> g 1 1 i n. A d o lf. 1 )as Teil-Schauspiel in der Schweiz.
..Huhne u. Well". [. Jahrg. (1899) Nr. 22. S. 1009- 18.
Iher Schillers Toll als Schweiz. Xationalschaiispicl des
ausblenden Jahrhunderts.
Xeuj ahrsbl att von Brugg 1900 mit einem Aufsatz „Schillers
Wilhelm Teil als Volksschauspiel in Brugg, vom
Mai bis Juli 1899".
Programm, offizielles d. Tellaufführungen in Altdorf Zürich.
1899/1900. 8". 30 S.
Mit einer Ueihe von Abbildungen (Portrate der Darsteller
ii. s. r.)
von der Brüggen K. Schweizer-Dilettantismus. „Baltische
Monalschrift". Hsg. von A. v. Tideböhl. R'ga. Jahr-
gang 41 (189!)). 10. Heft. S. 210 — 18.
(Jcschichtsfrd. m. LXI. 11
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164
Darin über die Tell-Aufführungcn in Altdorf. (Bürgerbibl.
Luzern.)
Turidda. Le rappresentazioni di G. Teil nella patria dello
stesso. Con III. „Secolo Illustrato" no. 499 Milano.
ann. (XI) 1899.
Über die Telia ufführungen von AUdorf vom 6. Aug. 1öO*.>.
Die Teil auf führungen in Altdorf, 1899 u. 1900, Neuer
Appenzeller Kalender. Herausg. von H. Weber,
Heiden. Jahrg. 1900. 9 Spalten (2 gr. u. 1 kl. Bild.
Teil-Festspiele in Altdorf. „Illustrierte Zeitung"' Leipzig
Jahrg. 1901 Nr. 3034 (illustriert).
Erinnerung an die Teilspiele in Altdorf 1901. Zürich [o.
J.] quer 4°.
Die Tellenschauspiele [im 19. Jahrh.] GurtiTheod.: Ge-
schichte der Schweiz im XIX. Jahrhundert. Neuen-
burg [1902]. 4°. S. 19—23.
Wohlen (1904). Isabelle Kaiser. Prolog der Festaufführung
von Schillers Wilhelm Teil durch den Dramat. Klub
in Wohlen (1. Mai 1904).
Altdorf (1904). Zur Jubiläumsfeier der Vollendung von
Schillers Wilhelm Teil. Programm der Teil-Auf-
führungen in Altdorf (1904).
T[rog] [Hans.] Schillers Wilhelm Teil in Altdorf. „Neue
Zürcher Zeitung." 1904 Nr. 193.
Schnyder Michael. Die Juhiläums-Tell- Aufführung in Alt-
dorf. „Vaterland." Luzern. Jahrg. 1904 v. 7. Juli.
Beil. zu Nr. 154.
„Neue Freie Presse." Wien. Jahrg. 1904 Nr. 14392:
Im Tellspiclhause [Altdorf].
2. Bühnenbearbeitungen. Regie und Figurinen zu
Schillers Teil.
Siehe auch oben 1. Teil S. 82 u. ff. und unlen '2. Teil : VIII .Bildende
Kunst-.
Schillers Brief an Körner 10. Dez. 1804 über seine eigene
Bearbeitung für das Weimarer Theater. [l)er fünfte
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165
Akt war weggelassen, viele Personen in weniger ver-
wandelt, viele schwierige oder bedenkliche Stellen
ausgeschieden.]
Schillers Regiebuch zum Teil. „Tägl. Rundschau" 1882
Xr 2, Seite E.
..Costü me des kgl. Nationai-Theaters zu Berlin. [Im b\ 7.
und 9. Heft Darstellungen zu Schillers Teil] Rerlin
1789—1810. gr. 8°. (Reproduktion Ifflands als Teil
in „Bühne u. Welt." 1903/04. II. Halbjahr S. 927.)
von Weilen A. : (Mitteilungen über Schreyvogel, Bühnen-
Bearbeitung des Schillerschen W. Teil. ) [1708-1832,
Wien] „Euphorion." Leipzig u. Wien. Jahrg. XII.
(1905) Nr. 3.
Vcrgl. auch unter 3. „Censur4*, Jahr 1905 dieses Abschnittes.
Wilhelm Teil. Großes pantom. Ballet in 4 Akten.
Wien, (Wallishauser) 1810. 8".
Taschenkalender für 1832 mit . Thea ter-Costü tue (!) aus
Wilhelm Teil. Augsburg, (1832). 32"
(Bürgel bibl. Luxem )
JC o n s t a n t i n]. Wilhelm Teil. Schauspiel in vier Akten nach
Schiller frei bearbeitet zur Aufführung für Kinder
und auf Puppentheatern. Hamburg (o. .1.) [1844]
16°. 40 Seiten.
Kinder- Theater. Heft 1: Wilhelm Teil. Schauspiel in
4 Akten nach Schiller. Hamburg. Heller. 1>549.
40 Seiten.
Tieck Ludwig]. (1773—1*53 Berlin) Wilhelm Teil von
Schillers: Kritische Schriften. (Dramaturgische Blatter.
Zum crstenmale gesammelt. ) Leipzig 1*52 Bd. 4. p. 207.
Bühnenbearb*itun;L die dann durch H<*inr. Luube fWiern
weiler behandelt v urde
Wilhelm Teil. Schauspiel in 4 Aufzügen. Nach Schiller
frei bearbeitet zur Aufführung von Kindern und auf
Puppentheatern. Hamburg, Richter 18">(i. «Schweiz
l^andesbibl.. B»-rij. i
Moebius, Ed. Schillers Te*i i >r das Puppentheater bear-
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166
beitet. 18;")!). (Manuskript der königlichen Bibliothek
Berlin.)
K i nder- Theater. Nr. 10: Wilhelm Teil. Schauspiel in
5 Aufzügen nach Fr. von Schiller. Zur Aufführung
von Kindern- und auf Puppentheatern. Bearbeitet
von Mathilde Schul tze. Berlin 1862, Winkelniatm
und Söhne. 16°.
Schiller Fried. Wilhelm Teil. Dramaturg. Tafel bearb,
v. F. E. Häusser. Mannheim u. Strasburg, 1878. fol.
Frerking, Wilhelm. Wie unsere Jungen Schillers ..Tellu
spielen. Zur Aufführung bei Schulfesten. Muhl-
hausen i. ThM Danner (18!).).
Schiller Fr. v.: W. Teil. Schauspiel in fünf Aufzügen.
Für die gesellige Vereinsbühne bearbeitet von A.
Dinspel. Trier, Paulinusdruckeroi. 18!»^. s '. 7t> S.
uThoutrrhihliotl.ok". Händchen ld. i
Friedrich Mitt er wurzer als ..Wilhelm Teil" im Zürcher
Stadttheater |von) A. B. „Schweizerische Rundschau."
Zürich. {Jahrg. 6.1 18M6. 8". Bd. I. S. ;Y>b— :>27.
Scheler, Alphonse. (iuillaume Teil. Drame ;t grand
speclacle en 5 actes et 7 tableaux d 'apres Schiller
et Pixerecourt, musique de scene de Edouard
Combe. Represente pour la premiere f<>is sur le
Theatre de Lausanne 12 mars 18Ü6. Paris, Ollen-
dorff 18(J8. ö'.
(In Lausanne mit gro!>m Krf.iiir spielt. i
Schiller. Fried von. Wilhelm Teil. Schauspiel, offi-
zielle Ausgabe nach dem Scenarium des Herzogl.
Sachseii-Meiuingen'schen Hoftheaters bearbeitet. 8 And.
Leipzig (o. .1.) Friedr. Conrad 8'. (12), (J."> S.
Auf dem Umsehhigtitel : Hepcrtoin; des Hcr/.ogl. MHn-
ing«'it'schcn Hof-Theater. IX. Heft. !» Aull.
Janisch, Heinrich. Bühnen-Bearbeitung v. Wilhelm Teil.
Schauspiel in fünf Aufzügen v. Friedr. v. «Schiller.
Mit vollständigem Scenarium unter Zugrundelegung
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167
des neuen Systems einer Regie-Partitur. Halle a. d. S,.
Co. .!., 189*). 8°. XX u m S.
Bibliothek der <icsaintlilU'i\:tur des In- und Auslandes.
Xr. 1120-1 TÄ.
„Bühnen-Teil**, der und die bildende Kunst des 19. Jahrh.
in ihrer Wechselbeziehung. Vergl. : Heinemann Franz:
Tell-Iconographie. Luzeru-Leipzig [1902] p. 68.
Büiger, Max: Über eine neue Auffassung des Geßler.
„Dramaturgische Heil, zur deutschen Bühneiigenossen-
schaft." Jahrg. 1900. Xr. 8.
(.Bürger schlagt vor. den Landvogt jugendlich und ange-
trunken zu spielen.)
Theen, Robert. Wilhelm Teil im Hamburger Elysium-
Theater. Scherzspiel. Hamburg, Otto Kaveri, 1904.
8°. 32 S.
Petersen, Julius: Schiller und die Bühne. Bd. 32 der
..Palaestra.** rntersnehungen und Texte aus der
deutschen und englischen Philologie. Hsg. von Alois
Brandt, Gustav Koethe und Erich Schund. Berlin 1904.
Darin Berücksichtigung von Schillers W. Teil.
*
S c h i 1 1 e r - G a 1 e r i e deutscher Bühnen. Illustrationen sämtl.
Original-Dramen Schillers nach Orig. Bühnenauf-
nahmen. Unter Mitwirkung der ersten Hof- und
Stadttheater, ihrer Intendanten, Direktoren und Re-
gisseure. In 11 Lieferungen. Berlin-Steglitz. Neue
photog. Gesellschaft 1905.
Darin : auch Wilhelm Teil.
3. Censur.
Schiller, d e r g e m a ß r e g e 1 tc. (Aenderungen d. Wiener Cen-
sur am W. T. für die Aufführung im D. Volkstheater
zu Wien 1899). Abdr. aus d. „Klein. Journal*4 in
„Münchner Neueste Nachr." 1899. Xr. 4HT.
Djewded, Abdullah. Schillers W. Teil. Aus dem Fran-
zösischen ins Türkische übertragen. Kairo 1891.
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im
8°. (Über die Massregelung des Übersetzers durch
die Censur vergl. den Artikel von Egmond AI ad in:
In: „Aus fremden Zungen." Jahrg. IX. 1899. S. 190 u. ff.
Mähli J. Zur Geschichte des Censurwesens. „Nord und
Süd." Breslau. Bd. 91. Jahrg. (23.) 1899. Heft 2r>,
vgl. S. 2W betr. Schillers W. Tel).
Glossy Karl: Über Schiller und die Wiener Theater-Gensur.
„Oesterreichische Rundschau**. Wien, Jahrgang II»
1905, 26 S.
Darin über den ,Tcll% der von 1809 an erst wieder 1827
in Schrey vogels Zustutzung die Bühne Wiens passieren durfte.
VII. Schillers Teil in der Musik-
geschichte (incl. Rossini-Opern).
s. oben 1. Teil S: 93: „Teil und die Musik."
s. unten 2. Teil: Abschnitt X. „Schiller und der Dank der Schweiz-.
a. Kompositionen zu Schillers Teil.
Verzeichnis von Kompositionen zu Dichtungen Friedrichs.
von Schiller. Leipzig, Verlag Breitkopf und Härtel 190f>.
Vgl. darin die Tell-Musikliteratur.
Destouches, Franz. „Vollständige Partitur von der
Musik zu dem Schauspiel Wilhelm Teil." Original-
Mss. von 1801; nur als Klavierauszug 1806 in Augs-
burg gedruckt. (GroÜherzogl. Hoftheater zu Weimar.)
„Kranz Destouches (1772-184*) war 17! Kl bis 184 L GroU-
herzoglicher Hofkapellmeister in Weimar und komponierte
die erste Musik zum Wilhelm Teil, die bei der Uraufführung
am 17. Marz 1804 gespielt wurde. Auel) bei der Jubilaums-
aulführung dieses Jahres [gemeint 11h)'* J wurde sie gegeben."
K. T. A. Nr. 177.
Vergl. über I). folgenden Titel:
v. Destouches Km st: Franz Destouches. Ein Weimarer
Kapellmeister aus München zur Goethe- und Schiller-
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169
Zeit. „Beilage zur Allgemeinen Zeitung." München.
Jahrg. 1904, Nr. 64, vom 17. März, S. 508/11 und
Nr. . 65, v. 18. März S. 515/518. 4°.
Über die Komposition Destouches' für die Weimarer Ur-
aufführung des \V. Teil.
Weber, Bernh. Ans. Ouvertüre und Gesänge zu „Teil".
Part. Mskr. (Kopie) (ca. 1805.) quer-folio. (Im Besitz
der Kgl. Bibl., Berlin.)
„Des Berliner Hofkapellmeisters Weber Musik, die zweit-
ersehienene zu Schillers „Teil", wur sehr populär; deshalb
auch ist sie bis auf unsere Zeit aufgeführt worden. Allbe-
kannt ist die Melodie des Liedehcns von Walthcr Teil."
K. T. A. Nr. 178.
Webers Composition wurde durch die Theatcrintendanz
Inland auf die Berliner Premiere v. J. 1804 bestellt.
— — Gesänge aus Wilhelm Teil, für Pianoforte oder
Guitarc. Leipzig, A. Kühncl. quer kl. fol.
— I — Ouvertüre apart. Part. Mskr. mit des Komponisten
eigenhändigem Namenszug. gr. 4ft. (Im Besitze der
Kgl. Bibl., Berlin.)
Haßloch. (Seine Teil-Komposition ist im Klavierauszug
gedruckt.)
Vergl. hiezu „Minerva-. Taschenbuch für 1815. S. XXXIX
Anmerkung.
Gvrowetz. Ouvertüre u. Lieder zu Wilh. Teil im Kl.-A.
quer kl. fol. [Gesellsch. der Musikfreunde, Wien].
Dazu bemerkt der Katalog der T. A. : „Die Mcl. von
„Es lächelt der See" ist diejenige eines Kuhreihens mit dem
noch jetzt gesungenen Text „Der Ustig wott cho!tt
Gvrowetz. mit Riehl zu spre-hen. einer der „göttlichen
Philister-, erhielt 1808 durch den Direktor des Wiener Hof-
theaters den Auftrag, eine Bühnenmusik zum Schiller sehen
Teil zu schreiben. Hiebei stand Beethoven al* Konkurrent
zurück, wie auch aus Czerny'« Erinnerungen und Gyrowetz's
Selbstbiographie hervorgeht (vgl. Thayer Iii 91), Im blieb
„nur44 Goethes „Kgmont" zur Vertonung!" K. T. A.
— — Selbstbiographie. (K. K Hof- und Staatsbibl., Wien.)
(G. componierte ein Ballet: „W. Teil44 welches großen
Beifall erntete, vergl. folg. Titel):
Weigl und Gyrowet/.. Wilh. Teil, Hallet im Klavier-
Auszug. | Gesellseh. der Musikfreunde. Wien).
Zopff, Herin. Wilhelm Teil: deutsche Oper in drei Akten,
gelreu nach Schillers Worten Im arb. und komp
Herlin F. W. Baade {{Hb.). S(;.
Mit Textbuch. Z. ( lö^i -18fvi> wirkte in Leipzig
namentlich als Theoretiker und Kiilikcr. Aber laut (irove,
Dietionary IV war auch ,,as rej/arüs pupnlarity his sy in-
phonic i>oetn .Teil* . . .. most forlunutc." i : Leider verdrillen. >
K. T. A
Der Titel enthält den Znsatz:
„Infolge der gerechten Klagen aller hessern Bühnen «d er
empfindlichen Mangel an Vaterland. Opern begeisterte sich
der Verfasser für den Gedanken, eine acht deutsche Oper
m schaffen."
Monolog ,|os Wilhelm Teil als Konzerlarie für
Haryion bearb. op. 4L Leipzig. Hofmeister, fol.
Heinecke. Carl. ((leb. Musik zu Schillers „Wilhelm
Teil". Op. [iY>. Partitur: Kla\ ieraus/.ug. Leipzig,
Hrcitkopf & Härtel, fol.
» Vergl. v. Wasielewski : K. B.. ein Künstlerbild. Leipz. I^.H'.)
Breitenbach, .1. II. Ouvertüre zu Schillers Teil für das
Schüler-Orchester im Lehrerseminar Wettingen. Hand-
sclnifl. in fol.
(Im Besitze des Seminars Wettin^en. Kl. Aargau. j {\ >cr
Komponist lebt z. Z. in Lu/.ern.)
Kempter, Lothar, Musik zum Schauspiel „Wilhelm Teil".
a. Gesänge des Fischerknaben, des Hirten und des
Alpenjägers, b. SchlulVunusik nach der Kütliszene.
c. Gesang der Mouche. Mss. des Hrn. Kaj)ellineister
Lothar Kempter, Zürich. Quer klein fol.)
Steiner, Bernhard. Gesänge und Musik zu Schillers
„Teil". (Manuskript im Besitze von Hr. Dr. Kranz
Muheini, Altdorf.)
*
Beethoven L. v. Gesang der Mouche. Autograph (mit
Porträt Webers) (im Besitze der Kgl. Bibl., Berlin
„aus der Sammlung der Autograph. des Fuchs". )
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in
Beethoven. L. v. Gesang der Mönche. Originalausgabe
Als Beilage zur neuen Zeitschrift für Musik. (Leipzig,
Friese i8:$<U
„Komponiert wurde der dreistimmige Männerchor schon
1*17. Damals schrieb ihn Beethoven nach dem Tode eines
gemeinsamen Freundes in das Stammbuch von Alois
Fuchs." K. T. A
(jemeint ist im Obigen der Hinscheid von Krmnpholz.
vef-jl. : Beethovens Widmung auf S. .1
Ciirschiiiann. F. l)er Fischerknabe, Op. 2 (in: h Gedichte
von Gothe. Schiller. Tieck u. A.) Berlin, bei Gosmar
& Krause.
Fi k. Ldw. Schiller-Fieder: darin B. A. Webers ..Schützcn-
liedchen'* und „Alpenjäger" mchrslimuiig arrangiert.
Berlin. Ad. Fnslin S".
Gotzloff. Fr. Deutsche Lieder mit Begl. des Pianoforte.
Auf S. 2G ff. ?,Idyll. Einleitung aus Wilhelm Teil/1
Leipzig. Breitkopf & Härtel, quer fol.
Lis/.t, Franz. Lieder hg. v. W. Höhne. Nu. MDer
Fischerknabe". ..Der Alpenjäger*. Leipzig, L. F.
Kahnt
Darin u. a. Xr. 2: Der Hu t. klein toi. - - ( Yergl. auch
den Titel „Li-zt" unter b. b. diesen Abschnitte*.;
Kaff. .loa chi m. Zehn Gesänge für Männerchor. Darin
No. 1— '.>: Fischerlied. Hirtenlied. Alpenjäger Med
Partitur und Stimmen. Leipzig. L. F Kahnt. Lex rf*.
Rudersdorf. Der Alpenjäger ( Schäublinlieder für düng
und Alt l*y.h. 2".
Sehn rn a n n. Ho b. I )es Sennen A b^chied < Nr. 22 } : ^ Ihr
Matten, lebt wohl" und -Mit dem Pfeil, dem P>og< n"
i N<>. 2*2 und 2ö d'-s deuUchen Li'derverJag-; ).
Leipzig. Breitkopf & Hertel kl. f>,\.
S und b erg. Georj/. «aus Kopenhagen., jjrei Lh ,re aus
Wilhelm Teil v ,n Fr. v. Sch.üer. f^erii G'-ang-
verein Harm >:..e ::. A!-J-«rf: Mvr. iter H^rruonie
Alfdorf. >:Ie:n f ,i.
Taubert. W. D- r F.v -r- . ;.v-
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1?2
Taubert, W. Der Alpenjäger. Op. 143 \
— — Mit dem Pfeil, dem Bogen. Op. 1713
(Alle in klein fol.)
*
* *
Wolfensperger, Jon. Gesang der barmherzigen Brüder.
(Mss.). (Besitzer Hr. Dr. Franz Muheim, Altdorf.)
„Ist bei den TellaufTührungen in Altdorf gesungen
worden." K. T. A.
b. Kompositionen ausser Schillers Teil, aber durch
ihn teilweise beeinflusst.
■
Vergl. zur Ergänzung oben 1. Teil S. 93: Teil und die Musik (vor
oder ausser Schiller.)
a. a. Opern.
W i 1 h e 1 m T e 1 1, Oper von Henry Rowley B i s h o p.
London 182f>.
Dupeuty, Xavier et de Villenene. Guillaume Teil, drame-
vaudeville en 3 actes; musiqne de M.Adam. Paris,
Imprimerie Herhan. 1828.
Planche u. Rowley Bishop: Hofer the Teil of Tyrol.
London 1830.
Pugni u. Lajetti: Teil. (Ballet). Mailand 1833.
Pixerecourt d e , G u i 1 b e r t : Wilhelm Teil, eller Helvetiens
befrielse. Pantomime, i tva acter och fyra tablnes;
af Guilhert de Pixerecourt. Arrangerad für Ginjue
Tourniaire af Regissor Langlois. Stockholm, Kongl.
Ordens-Boktryckerict, 183*1. 8n. 8 S.
Rossini:
Rossini, Guillaume Teil; opera en 4 actes. Part. Paris,
Troupenas. Fol.
G u i 1 1 a u tu e Teil. Herpisch»romantische Oper in vier Aktent
Text von Etienne.Touv u. Hippolyte Bis, Musik von
Rossini. Paris 18^).
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173
Rossini. Guillaurae Teil, opera en 4 actes, represente pour
la premierc fois ä Paris, sur le theätre de l'academie
royale de musique, le lundi 3 aoüt 1829. 2. ed.
Paris, Roullet 1829.
(Bürgcsbibl. Luzern.)
Teil. Heroisch-romantische Oper in 4 Akten nach Jouy und
Bis frei bearaeitet von f Th. Hell. Musik von
Hossini. Maim 1830, Schotts Söhne, gr. 8°.
Rossini [Gl. Guglielmo Teil; melodramma tragico in 4 atti
Tradotto dal Francese da Calisto B a ss i. Milano, Ricordi.
— — Guglielmo Teil, melodramma tragico da rappresentarsi
neirimp. e r. teatro in via della Pergola . . . 1831
. . . Lucca, Benedini e Hocchi (1831). 8n.
Bassi C. Guglielmo Teil. Melodr. trag. Torino 1858. 8°.
Rossini G. Guglielmo Teil. Grand'opera in quattro attL
(Partitura completa a piena orchestra) Firenze (s. d.)
4 vol. 8\
— Teil; Oper in zwei Abteilungen. Abteilung I in zwei
Aufzügen für das kgl. Sachs. Theater. Italienisch
und deutsch. Dresden 1831.
— — Oper in vier Abteilungen (Akten) ; für das kgl. Sachs.
Theater. Italienisch und deutsch. (Dresden 183.) 8\
RossinG. Teil; heroisch.-romant. Oper in drei Akten, nach
Jouy & Bis frei bearb. von Theod. v. Haupt: für das
k. k. Hoftheater n. d. Kärthnerthore. Wien, Wallis-
hauser 1837. 2. Ausg. für das Königstadt. Theater,
Berlin 1838.
(Bürgcrbibl. Luzern.)
— — ... frei bearbeitet . . . von Th. v. H[aupt]. Karls-
ruhe, G. Maklot 1841.
— ; — frei bearb. von Thfeodor] v. H[aupt]. Zürich, Orell,
Füssli (185.).
Stadt hibl. Zürich.
— — William Teil; a serio-historical opera, with an cnglish
version . . . London, Middleton (18 . .).
I Bürgerbibl. Luzern.)
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174
Rossini. Ord tu Chörerna ur Wilh. Teil af Rossini och
Antigene af Felix Mendelsohn-Bartholdy rippförde ao
conrerten Pingstdagen d. 30. Maj I8f)2. Lpsala, Lefflcr,
1S;">2. 8°. 10 *\
(Schwedisch, nebst beiden folg. Ausgaben):
Rossini (G.) Wilhelm Teil. Opera i 4- akter af.Iouy [X. J.
Etienne] och Hippolyte Bis. Musiken af G. Rossini.
Opersatening fraon Franskan af Talis Qualis [C. W.
A. Strandberg]. Stockholm J., u. A. Riis, 1S;>6\
(Opera-repertoire \r. 10.) 04 (4—04) S. in S'\
Mein: „andra upplagan" (2. Aufl.) Stockholm 18(33. 0|>era
reperloirc? Nr. 11. Mein: „Tredje uppl." (3. Aull ) Stock-
holm. Alb. IJonnier l»70.
— — Wilhelm Teil. Opera i 4 akter; musiken af Rossini.
(Sammandrag af ... [.I. Philipson]. GoMeborg,
Handelstidningens tr.. ISO.*. lt>5 S. 8°.
Gzerny, Gh. Rondeau de chasse sur le chocur favori . . .
de l'opera Guillaume Teil de Rossini . . . pour le
Pianof. Paris. Troupenas. Anvers et Mayence, B.
Schott, quer fol.
i l 'niversiliitsbibl. Hasel. >
Blaze de Bury, Henri. Guillaume Teil. Pages (Thistoire
musicale. „Revue des deux Mondes." tome 72. Paris
180 ;.
I her Rossinis Tell-Partitur.
Van der Straelen. Le Melodie populäre daus Fopera
Guillaume Teil de Rossini. „Bulletin de l'Institut
Genevois." vol. XXIII. Geneve ISSO. S. 12:5 — 16:5.
Iber das Verhältnis zum .Hanz des Varhes'. Mit Musik-
noten.
Rossini G. A. Teil. (Oper). Dichtung von Etienne .louy
und Bis. Leipzig 1892 (Reelaml. 10\ 100 S.
Dasselbe 45 Seiten in 12°. Klberleld 1H*»Ü (Lucas).
Lozzi. II „Guglielmo Teil" di Rossini trasfonnato in „Ro-
dolfo di Sterling." „La Cronaca Musicale". .Jahrg.
J811S. no 12. Pesaro.
Gametti (Alb.) 11 „Guglielmo Teil," e le sue rappresen-
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1 — -
Kl
tazioni in Italia. „Eronaca Musicale". Pesaro. Jahrg.
(IV.) 1899. no 1.
(liossini's Teil.)
b. b. Chorgesänge, Kantaten, Orchester* und
Kammermusik etc.
Arnold, Gustav. Der Rütlischwur; dramat. S/ene für
Männerchor, Soli und Orchester zur Aufführung an
der Hundesfeier auf dem Rütli 1891 koinp. — op. 13.
Original -Partitur. Fol. (Im Besitze von Hr. Dr.
Fr. Schinid. Arnold. L-.;zern.)
— — Dassell >e. Klavierauszug. Zürich und Leipzig, Gebr.
Hug. (Bürgerbibl. Luxem.)
— — Festakt zur Enthüllung des Telldenkmals in Altdorf
1895. Original-Partitur in quer fol., Mss. im Besitze des
Hrn. Dr. Fr. Schmid-Arnold, Luzern.
— — Dasselbe. (Dichtung von Arnold Ott.) Klavierauszug
und Chorheft. Zürich und Leipzig, Gebr. Hug. kl. 4°.
— — Fest-Akt zur Enthüllung des Telldenkmals in Altdorf.
Dichtung von Arnold Ott. Musik von Gustav Arnold.
Altdorf (1895). Bürgerbibl Luzern.)
Arnold, Gustav. Fest-Akt zur Enthüllung des Tell-Denk-
mals in Altdorf 1895. Für Männerchor. Knaben-
stimmen, Tenor. Solo und Orchester. Mit Einlage:
Neues Tellenlied für zwei Singstinimen. Altorf. J8!)5.
Arnold, Gustav. Neues Tellenlied nach einem Gedicht
von Barlhol. Furrer für 42 Singst. Altdorf, Gisler. 8°.
— — Tellkantate. Bec. von P[ortmannj. „Vaterland." Luzern.
Mahrg. 1895. 17. August. (Vergl. Nr. 187.»
Huber, Hans. Eine Tellsymphonie für gioües Orch. op.
bi*. — Original- Partitur. Leipzig u. Winterthur,
.1 Rieter-Biedermann 1881.
Liszts „Tellskapelleu, von G. Bundi. „Schweizerische Musik-
zeitung und Sängerblall". Zürich I90b\ 4b. .Jahrg.
Nr 19. S. 180 81.
Bespricht die vom Bundi solion früher angeregte. «Im rh
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176
Friedrich Klose nunmehr verwiiklichtc Orchestrierung der
Liszt'schen Klavicrkomposition . .
Müller Oskar. Johann Parricida. Historisch-romantische
Oper in 4 Akten. Musik v. O. Oskar Müller. Text
von P. Augustin Benziger. Einsiedeln 1905. 8U.
Munzinger Ed. Der Schwur im Hütli. Kantate von Ludw.
Tobler, komponiert von Ed. Munzinger (1864 am
eidg. Schützenfest, Bern, aufgeführt.)
Sehn yd er, Christoph. Schützenlied (im „Liederbuch für
Männerchöre". 2. Heft).
(Der Komponist lebt z. Z. in Luzern).
S trau ss, Jon., d. A. Wettrennen- u. Wilhelm-Tell-Galopp
für das Pianoforte. Wien, Haslinger, (o. J. quer fol.)
(Universitütsbibl. Basel.)
*
* *
Heinemann Franz. Schillers Wilhelm Teil in der Musik-
geschichte des Ii). Jahrhunderls.
(Druekl'ertiges Mss. im Besitze des Autors.)
VIII. Schillers Teil und die bildende
Kunst.
(Siehe oben 1. Teil S. 59: „Teil-Kapellen" u. S. Oi : ..Die Tcllsage in
der bildenden Kunst4*.
(Xcher). Schiller Zimmer. (Darin 5 Darstellungen z. Tell-
geschichte auf 1 Blatt in quer fol. R Neher dis.)
Stuttgart. Spemann (o. J.) quer 4°.
( Hamberg -Cy clus) vergl. , .Minerva". Taschenbuch f. d.
J. 1815. VII. Jahrg. Leipzig (1814). Fleischer d. J.
8". S. XVII— XLII: Gallerte zu Schillers Gedichten.
7. Schaustellung. Scenen aus W. Teil.
0 Kupfer.
Foltz Philipp. Wilhelm Teil. Zeichnungen nach Schillers
Schauspiel, 18'25. quer klein fol.
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1< i
Umrisse zu Schülers Wilhelm Teil erfunden und auf Stein
gedruckt von C. Österleyn. Göttingen, 1831. gr. fol.
Richter, Ludwig. (1803—1884.) Illustrationen (Holz-
schnitte) zu G. O. Marbachs Volksbüchern. Leipzig,
1835. 8°.
Die vorzügl. Bilder sind neu uusgcboten in der 3. Aull,
des Glich6-Katalogu von Ferd. Riehrn, Basel unter Nr. 54.
55. 183. 185. 186. 2fv3.
Schiller -Gallerie. Illustrationen zu Schillers dramatischen
♦
Meisterwerken, von Julius Nisle. 4 Abt. in lex 8".
(72 lith. Umrisse). Darin Abt. 2: Wilhelm Teil.
18 lithogr. Blätter und 3 Blätter Text. 1840.
Illustrationen zu Schillere sämtlichen Werken. 8 Hefte
und 40 Holzschnitte, lb '. Stuttgart 1840. Scheible.
Illustrationen, travestierte, zu Schillers Monolog in Wilh.
Teil. Leipzig 1848. (Freies deutsches Hochstift,
Frankfurt.)
Bringt zu jedem Vera des Monologs in der hohlen (j:t*«c
eine Holzschnitt-Karrikatur in 4".
Pecht, F., u. A. v. Ramberg. Schiller-Gallerie. Charaktere
aus Schillers Werken. Leipzig, Brokhaus 1859. kl. fol.
Darin u. a.: Melchthal.
Wilhelm Teil. Kin Schauspiel von Friedrich von Schiller.
Illustriert von Friedrich Schwörer. Zürich, Fr.
Schultheis; München, Th. Stroefer (o. J.) [180.]. fol.
101 S.
Enthält 10 photo;:raphi«clie Lichtdrucke von J. B. Obcr-
netter und eine Reihe von Hol/.sehnitteu, ausgeführt in W.
Hechts xylogiaphischcr Anstalt.
Schiller-Gallerie nach Original-Cartons von W. v. Kaul-
bach, C. Jaeger u. A. Mit Text v. K Förster. Neue
Aufl. München 1 Yerlags-Anst. f. Kunst n. W.j 4 '.
21 Photograv. in. \ > S. Text. Neu aufgelegt \ri'Xt ;
Schiller-Gallerie. Kaiions von W. v. Kaulbach, C. Jäger,
A. Müller, Th. Prixis. B. Beyschlag. W. IJndfri-
schmidt. Mit Text von Forster. München lrffi (V.
Bruckmanu. \. S
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178
Mit -ii Heliogravüren. Darin .\V. Toll*.
Münchner Bilder bogen, hsg. Brann u. Schneider. Nr. 3:
Die Geschichte von \V. Teil. Holzschn. nach Zeich-
nungen von Muttenthaler.
Heine mann. Franz. Tell-Iconographie. Wilhelm Teil und
sein Apfelschuss im Lichte der bildenden Kunst eines
halben Jahrtausends. (15. — 20. Jahrh.) Mit Berück-
sichtigung der Wechselwirkung der Teil-Poesie. Mit
4 Kunstbeilagen und f>4 Original- Reproduktionen.
Luzern u. Leipzig (li)02>. Kl. fol. Vgl. p. 41 -ö2:
1°. Jahrh. betr. Rückwirkung von Schillers Teil auf
oie bildende Kunst. — 74 S. Kl. fol.
(Von der Kritik als .grundle-vno!es Werk' bezeichnet.
Keeensionenverzeichnis im „Gesehichtsl'reund" Bd. LIX, Jahrg.
nun. s. r.»'.n
— — (Nachträge zur Tell-Iconographie" v. J. 1902. Mss.
im Besitze des Autors.)
Yer^l. aueh „Die Schwei/." Jahiy. Vi i I00i) p. Ö20
.Buhne uu l Well" VI. .Jahr- Berlin P.Ui. p. !L"»—'iO: Re-
produktion der .J Kupfer der Sehillei -Tell-Nn<riiialausgtl>e>
iSO'i. (Teil, (iessler. liutlisehwur. IlTland als W. Teil
1801: Ho. 11er ..Teil nach dein SdiuU" ca. UXK). Srenenauf-
uahmen der lY'll-Juhil.-AutVuhrmi^ Ziirieli P»0'».i
Zu unserer Tellnummer. Von O. \V.jaser|. ..Die Schweiz."
lllustr. Zeitschrift. Zürich Bd. VIII. Jahrg l!M>4. S. 304.
Berner Teil von C. Link. Der Teil Rödlers. Kis^lin^s
(Umschla^zeiehnung Teil von K. Wurtenberger. i
*
Bericht des Preisgerichts über die | bei der Bewerbung v. J.
187b] eingegangenen Konkurrenzarbeiten zur Teils-
kapeile. Winterthur 1877, 8°.
Leemann R. Stüekclbergs Fresken in der Tellskapelle.
Alte und Neue Welt. Einsiedeln. Jahrg. (21) 1887.
S. 170.
Keller Gottfr. Nachgelassene Schriften und Dichtungen.
Berlin 1893. S. 218 -232: Ein bescheidenes Kunst-
reis'chen in Stückelberg's Atelier am Vierwaldstättersee
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179
Muheim Gust. Das Wilhelm-Tell-Denkmal. Bericht und
Rechnung der Urnerschen Initiativ-Kommission für
Errichtung desselben. Altdorf 1896.
Balm er, .1. Die Teilskapelle in der hohlen Gasse zu
Küssnacht. „Vaterland" Luzern 1899. Nr. 209 u. 211.
Heinemann Franz. (Die Tellskapellen-Restauration von
von 1895; mit Abb.) in der „Tell-Iconographieü
[1902] p. 50—52. 64.
Katalog der Jubiläums- Ausstellung von Werken des Herrn
Dr. Ernst Stückelberg 1901 in der Kunsthalle zu
Basel, 13. April bis ca. Mitte Mai. (Mit Selbstporträt
des Malers.) Basel 1901. 8°. 35 S.
St ückelberg- Album. Bern, A. Benteli. o. J. [1904]. fol.
In Liefg. I: Teil mit seinem Knaben.
[St ückelberg- Heft] der „Schweiz", Zürich, Jahrg. 1904.
12. Heft S. 265 — 88 mit Reproduktionen seiner Tell-
scizzen und Teilcompositionen. (Vergl. auch daselbst
das „Tellheft" 1904, S. 289—312, sowie Jahrg. 1901,
S. 177. Auch seperat u. d. Titel:)
(Gessler, Albert.) Erinnerungen an Ernst Stückelberg von
Basel 1831—1903. [Mit Illustrationen und 20 Tafeln.
4". II, 17 S.
(Tcll-Cyclus]. Zu den Bildern von Ernst Stückelberg. Von
O. W[aser]. „Die Schweiz.'1 Schweizerische illustrierte
Zeitschrift. Zürich. Bd. VIII. Jahrgang (8) 1904,
S. 281—82.
Schiller Fried r. von. Wilh. Teil. Schauspiel in 5 Auf-
zügen. Mit 59 Abbildungen [Tafeln] nach Gemälden
und Studien von Ernst Stückelberg. (Vorwort von
Prof. Dr. Edfuard] Heyk). Bielefeld, Leipzig und
Berlin, Velhagen und Klasing 1905. 4°. XII. und
114 S.
Bethlehem bei den Festen der [Küssnacher] Tellskapelle.
,. Bethlehem" Illustr. Kathol. Zeitschrift. Immensee.
Jahrg. (10) 1905. 103—107 S.
(Feier der Enthüllung der neuen Tcll-BiWIer mit Abbild.)
Geschichtefrd. Bd. I.X1. 12
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180
Teilen Ml der , Zwei neue [gemalt von H. Bachmann] in
der Küssnacher Tellskapelle 1904. VergL darüber:
„Vaterland", Luzern 1905 Nr. vom 22. Januar. —
„Nationalzeituug", Basel 1905 Nr. 18.
IX. Bedeutung von Schillers Teil für
das Naturgefühl, den Alpinismus und
die Touristik.
Masson, H. N. Appendix zu Schillert Wilhelm Teil oder
notwendiger Reisebegleiter in die Schweiz, wenn man
die durch Schiller verherrlichten und zu klassischen
Punkten geschaffenen Örtlichkeiten u. Gegenden mit
höherem Genuss und besserem Verständnis betreten
und beschauen will. Frankfurt a. M. Hess, 1870.
VIII, 52 S. m. 5 feinen Stahlst, gr. lb'.
„Schiller über die Schweiz". Alpenpost. Hiesbach-
Zürich. Bd. VII. Jahrg. 1874. fol. S. 252/3. 2b2/:i
Darin: Über die Bedeutung des Sehiller'schen Teil für
die Wertschätzung der Srhweizer-Alpcnlandsehaft.
Hersche, Fried r. Schiller, die Alpen und der Teil" [Freie
Bearbeitung nach: „Les Alpes suisses par Eugene
Hainbert. IV. Serie. Bale, 1871] im „Unterhaltungs-
blatt" (Beilage z. Tagblatt d. Stadt Biel]. 1875, Nr. 11,
S. 81-86. 89—93. 8°.
Rambert, Eugene. Schiller, Goethe et les Alpes Suisses:
Lausanne .1889 tome 6; voir: „Teil" p. 18—45; p.
<J1_100. p. 8—46: Les Alpes revees par Schiller.
Ccrinenati (Mario). Schiller e le Alpi. Bollettino del C.
Alpino Italiano. Vol. XXXIII (1900). no 66.
v. Wol zogen H. „Heimatkunst" in der Höhenkunst [Lokal-
geographische Kuriosität in Schillere „Wilhelm Teil"].
„Deutsche Heimat". Neue Folge des Boten f. deutsche
Litteratur. Berlin, ;">. Jahrg. 1901. 12. Heft.
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Cermenati (Mario.) Cose di alpinismo. „Biblioteca dell'
Alpinista" Roma 1901. 2°.
Darin: Schiller e le Alpi.
Witt mann, H. Schillers Schweizerreise. „Neue Freie Presse"
Wien. Jahrg. 1902. Nr. 13657.
Über die geistige Vision Schillers inbctreff der Schweizer
Naturschönheil.
X. Friedr. Schiller und der Dank der
Schweiz.
SchillepTell-Feiern. — JubiläumS'Ausstellung etc.
Siehe auch oben: p. 168 „Musik", spez. S. 175 b. b.
Meyer C. F. Schutzgeister. (Gedicht von 6 Strophen.)
Huldigung an Goethe, der zum Teil die Idee gab, und
an Schiller, der sie ausgeführt.
Abgedruckt in der Gedichtausgabe Meyers. 17. Aufl. Leipzig,
1900. S. 89 u. im 8. Bde. des Goethe-Jahrbuches.. 1887.
Eckardt Ludwig. Über die Bedeutung der Schillerfeier [in
der Schweiz]. „Die Schweiz" . . . hsg. v. Eckardt
und Paul Volniar. Frick, Bern, Schaffhausen. Jahrg. 2
(1859). S. 259—264. (Darunter die Ehrung Schillers
als Dichter des „Teil".)
Schillerfeier im Rüth* (1859). Einladungsschreiben des
Initiativkomitees von Schwyz an die Eidgenossen in
Uri. Originalmanuskript.
Archiv des Kantons Uri.
Rütli- und Schillerfeier, schweizerische, am 19. Novbr. 1859.
Fest-Album u. patriot. Neujahrsblatt (hrsg. v. J. V.
Troxler.) Aarau, 1880, 4°.
Album der Schiller-Feier hn Rütli und am Mythenstein 1859
und 1860. Schwyz 1860.
Teil im Schillerhause zu Marbach am 9. Mai 1860. (Eine
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-
182
Phantasie, gedichtet in Biel, 6. Nov. 1859) „Die
„Schweiz". Monatsschrift des Bernischen literarischen
Vereins hsg. v. Eckardt u. Volmar. Frick, Bern.
Schaffh., Jahrg. II, 1859. S. 291/4.
Mit Holzschnitt.
Marggraff, Hermann, Prolog zu „Wilhelm Teil." „Die
Schweiz", herausgegeben von Dr. Eckardt, Paul Vol-
mar. Frick, Bern, Schaffhausen. Jahrg. II (1859).
S. 288.
Gesprochen am 10. Nov. 1850 im Theater zu Leipzig.
*
Schillerfeier Aarau: Album mit Manuskripten: „Zum
Schillerjubiläum vom Jahr 1859 im Kt. Aargau."
1. Begleitschreiben des Erziehungsdirektors Augustin
Keller zu den Gedenkblättern des Schiller- Jubiläum,
1859 im Aargau an Schillers Tochter Freifrau Emilie
von Gleichen-Kusswunn. 2. Antwort der Freifrau
von Gleichen-Russwurm. 3. Original-Brief Schillers
aus Volkstädt 1788 an die Schwestern Lcngefeld,
dem Kt. Aargau gestiftet von der Freifrau Emilie
v. Gleichen-Russwurm. Handschriften der Kantons-
bibl. Aarau.
Dorer -Eglof f , Edward (Baden). Aus der Schweiz. Zur
Schillerfeier auf den 10. November 1859. [Baden
1859]. 8°.
Lenz bürg: Schillerfeier in Lenzburg, den 10. November
1859. Zur Erinnerung an den hundertjährigen Ge-
burtstag Friedrichs von Schiller. 1. Festrede. 2. Szenen
aus Schillers ..Wilhelm Teil". 3. Das Lied von der
Glocke. (Bürgerbibl. Luzern.)
Bern: Gottfried Keller, Prolog zur Schillerfeier im Berner
Stadttheater (10. Nov. 1859,) „Bund" 1859. Nr. .'U2
und separat.
(Eckardt Ludw.) Volmar Paul. Die Schillerfeier «1er
literarischen Vereins von Bern und ihre Bedeutung
für die Schweiz. Mit den Trinksprüchen des Herrn
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183
Redakter König, Institutsvorsteher Allemann i. Bümplitz,
Fürsprech Raaflaub, Redaktor Stocker.) „Die Schweiz",
herausgegeben von L. Eckardt und Paul Volmar
Frick, Bern, Schaffh, Jahrg. 2 (1859.) S. 249—256
Eckardt L. Teil oder Friedrich Schiller (Drama bei An-
lass der Schillerfeier Bern 1859 aufgeführt.) Jena
1859. 8°.
Vgl. „Die Schweiz". Illustr. Monatschrift des lilerar.
Vereins in Bern, hsg. von Eckardt u. Volmar II. Jahrg.
(1859). S. 249 u. s. f. : .Die Schillerfeier des literar. Vereins
von Bern von Paul Volmar.4*
F 6 1 e , La, de Schiller (a GenSve). „Journal de Geneve." Geneve
Bd. 30. Jahrg. 1859. Nr. 267.
Luzern: Grossbach, E. Erinnerung an die Schillerfeier zu
Luzera. Festrede von E. G. Luzern 1859. (Bürger-
bibl. Luzern.)
Zürich: Herwegh, Georg. Die Schillerfeier in Zürich. Prolog
für die Festvorstellung im Theater am 10. November
1859. gr. 8°.
— — Vischer, Friedr. Rede zur hundertjährigen Feier der
Geburt Schillers am 10. Nov. 1859 in der Peters-
kirche in Zürich. Zürich 1859.
Epilog zu Schillers Teil. (Gesprochen bei der Aufführung
des Teil in Zürich, am Schillerfeste 1859, verfasst
von Robert Weber.
Abgedruckt in: R. Weber: Neue Gedichte 2. Aufl. Frick-
Zürich-Leipzig 1861. 8° S. 183/4.
Weber Robert. Epilog zu Schillers W. Teil. Abgedr. in
„Schillerdenkmal" [v. d. Schillerfeiern 1859]. Volks-
ausgabe Berlin 1860. I. Bd. p. 790.
Keller Gottfried. Gesammelte Gedichte. II. Bd. 13. Aufl.
Berlin 1900. 8°.
Darin S. 153—157: Das grosse Schillcrfest 1859.
„Schiller- Denkmal". Volksausgabe. 2 Bde. Berlin 1860.
gr. 16°.
Vollständige Sammlung aller bei Anlass der Schillerfeier
1859 in allen Ländern erschienenen oder gehaltenen Fest-
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dichtungen, Prologe, Reden, nach Städten geordnet. Ver^U
darin den Anteil der Schweiz; u. a. Bd. I, 790: Epilog zu
Schillers W. Teil, gesprochen von Hob. Weber.
Keller Gottfried. Am Mythenstein. „Morgenblatt für ge-
bildete Leser." 1861 2. April Nr. 14 Originaldruck. 4°.
Schilderung der Einweihung des Schillerdenkmals (Schillcr-
stein) im Vierwaldstättcrsee.
Ferner erschienen in:
Keller Gottfried. Nachgelassene Schriften und Dich-
tungen. Dritte Aufl. Berlin, 1893. 8°, V u. 365 S.
Darin : Am Mythenstein. 1860. S. 34—69.
Die Enthüllungsfeier des Schillerdenk mals am Mythen-
stein. „Der Eidgenoß". Luzern, Jahrg. 1860. Nr.
86, 87. 88.
Schillerfeier. Die, am Mythenstein. „Bund." Bern. Folio.
Bd. XXX. Jahrg. 1860. Nr. 295. 296. (Feuilleton.)
Schillerfeier, Die, am Mythenstein. „Illustr. Zeitung."
Leipzig. Bd. 35. Jahrg. 1860. S. 361—362. Folio.
Schillerfest. Noch ein Schillerfest (Brunnen) „Der Schwei-
zerbote." 4°. Aarau. Jahrg. 1860. S. 1021—1022.
Album der Schiller-Feier im Rütli und am Mythenstein
1859 und 1860. Mit zwei Abbildungen. Beilage :
Festreden bei der Enthüllungsfeier des Schillerdenk-
mals am Mythenstein beim Rütli, den 21. Okt. 1860.
Schwyz, Eberle, 1860. 8°. lex 8°.
Schillerfeier. Die, am Mythenstein (mit Abbildung.)
„Schweiz. Illustrierte Zeitung." Basel. Jahrgang II.
1860. S. 459—462.
— - am Mythenstein [Oktober 1860]. (Mit einem Bilde
des Schillersteines). „Illustrierter Volks-Novellist."
Familien-Blätter. Basel. Jahrgang 1. (1861). fol.
S. 129—132.
(Baechtold Jacob.) Schiller und die Schweiz. Feuilleton.
„Neue Zürcher Zeitung" v. 25. Oktober. Jahrg. 1880.
Kommentar über die erste Aufnahme von SchHler's Tell-
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185
drama, anhand eines hier wiedergedruckten einschlägigen
im Oktoberhefl 1880 der „deutschen Revue" von Ludwig
Geiger veröffentlichten Schillerbriefes.
Schillerfelsen, Der, am Vierwaldstättersee. (Mit Abbil-
dung Seite 324.) „Sterne und Blumen/' Unterhaltungs-
beilage zum Luzerner „Vaterland". Luzern. Jahr-
gang 1890. S. 324-36.
von Ah, Ignaz (Pseud. „Hartmann von Baldegg): Mythen-
stein oder Friedrich Schillers Wilh. Teil". Vater-
ländisches Volksschauspiel in drei Akten mit einem
Vorspiel und Schlussbild. (Originalhandschrift in 4°
von 27 Seiten im Nachlasse des i. J. 1896 gestorbenen
Dichters; das unvollendete Mss. lässt im Vorspiel
Schiller inmitten der Natur-Staffage des Teilstückes
agieren. — (Original im Besitze von Pfarrer von Ah
in Kerns).
Festakt zur Enthüllung des Telldenkmals in Altdorf.
Dichtung von Arnold Ott, Musik von Gustav Arnold.
Altdorf, 1895. 8°.
(Siehe weitere Literatur oben: S. 175 unter „Musik" bb.)
W.fidmann J. V.] Das Teil-Jubiläum. „Neue Freie Presse.4
Morgenblatt vom 30. Aug. Wien. Jahrg. 1903.
Nr. 14011. (Feuilleton),
Kaiser, Isabelle. Schiller. Zur Jahrhundertfeier der Teil-
Dichtung. [Prolog.] „Die Schweiz." Schweizerische
illustrierte Zeitschrift. Bd. Vltf. Jahrg. (8.) 1904.
fol. Zürich. Seite 289.
Jubiläumsfeier, Zur 100jährigen, der Vollendung (von
Friedr. [von]) „Schillers Wilh. Teil". Programm der
Teilaufführungen in Altdorf. [Illustriert] IV u. 60 S.
8°. Altdorf, Jakob Vonmatt, (1904).
S. 5-35: Wilhelm Teil in Geschichte und Drama, (Von
F[ranz Joseph] Küng-Dormann.)
Sudrow, E. Schiller. Festspiel mit lebenden Bildern. Bern
(o. J. [1904]) 8°. 16 S.
Darin auch der „Teil".
*
* *
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IS«
Katalog der Teil- Ausstellung zur Jahrhundertfeier von
Schillers Wilhelm Teil. 8.-22. Mai 1904, im
Kunstgewerbemuseum Zürich. Zeh. 1904.
Darin p. 33.-35 und 94—95: Documente von Erinne-
rungsfeiern und Erinnerungsstätten Schillers und von Schillers
Teil.
Teil-Ausstellung. Katalog der Teil- Ausstellung zur Jahr-
hundertfeier von Schillers Wilhelm Teil. 8. Mai—
19. Juni 1904 im Kunstgewerbemuseum. [Zürich,
1904.] 8°. Zürich. 2. revid. u. mit einem Nach-
trag verseh. Auflage.
Zur Teil-Ausstellung. „Neue Zürcher Zeitung.4' Jahr-
gang 1904 v. 6. Mai, Nr. 126. (Feuilleton).
Siehe auch oben p. 17G unter „Bild. Kunst"
Vater Teil in Zürich. „Urner Wochenblatt", Altdorf. Jahr-
gang 1904. Nr. 22. 23.
Die „Tell"-Jubiläums-Ausstellung.(Zürich). „Luzerner
Tagblatt.44 1904 v. 8. Mai Nr. 107. (Feuilleton).
Die Teil- Ausstellung in Zürich. Von W. B. „Vos-
sische Zeitung44 1904, Nr. 239. — Frankel Jonas:
Teil-Ausstellung in Zürich „Neue Fr. Presse44, Wien
1904 Nr. 14330.
Blü inner, Hugo. Telljubiläum und Tellausstellung in
Zürich. „Bühne und Welt.44 Berlin. Jahrgang VI.
(1904) Heft 22. S. 921—33.
Histor. Einleitung 1804. Aesthetische Würdigung der
Zürcher-Jubiläums-Aufführungen 1904. Ein Gang durch
die Schiller-Tell-Jubiläums-Ausstellung. Mit Abbild, zu
allen drei Themen.
*
* *
Die Teilen fahrt des Lesezirkels Hottingen (1904). Mit
vier Abbildungen. Von O. W[aser]. „Die Schweiz.44
Schweizerische illustr. Zeitschrift. Zürich. Bd. VHL
Jahrg. (8.) 1904. S. 358—360.
Tfrog] [Hans]. Die Tellenfahrt des Lesezirkels Hottingen.
„Neue Zürcher Zeitung" 1904 Nr. 192. 193.
Sch[nyder] M[ichael] Die Schillerfeier am Mythenstein
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187
am 10. Juli 1904. „Vaterland." Luzern. Jahr-
gang 1904 v. 12. Juli. Beilage Nr. 158.
Schillers W. Teil. Prolog von Martin Klotz. „Schweiz.
Familienwochenblatt. Zürich. 1904/5. 24. Jahrgang
2. Halb-Band. S. 141.
Zur Jahrhundertfeier des „Wilhelm Teil". (Thüring-
scher) Haus-Kalender. 4°. Luzern. Jahrg. (259.)
1905. S. 29—30.
(Mit Abb.)
Schiller-Huldigung und Fritschizug. (Luzern). 1) Lu-
zerner .Jagblatt." Jahrg. 1905, die Nr. 12, 14, 48,
51, 53. (Feuilletons.) 2) Luzerner „Vaterland" 1905.
Nr. 54. 2. Blatt.
Forrer, Bundesrat. Schillerrede. Gehalten an der Schiller-
feier im grossen Tonhallesaal in Zürich vom 9. Mai
1905. (Abgedruckt in:) „Helvetia", Illustr. Monats-
schrift, gegründet von R. Weber. Basel 1905. Jahrg.
28, S. 423—28.
Darin insbesondere über Schillers Teil und die Huldigung
der dankbaren Schweiz für diese Schöpfung.
Widmann J. V. Schiller in der Schweiz. „Vossische
Zeitung". Jahrg. 1905. Nr. 211.
U. a. über die Schillerfeiern 1905 in der Schweiz, auf
deren summarischen Hinweis wir uns {hier beschranken
müssen. — Vergl. hiezu auch die Zusammenstellung der
Schillerfeiern 1905 im „Litterar. Echo" Berlin, Jahrg. 1905
Nr. 17 Sp. 1297—1304.
Frey, Adolf. Zur Hundertjahrfeier von Schillers Teil
[Dramat. Szene vor der Tellskapelle am Vierwald-
stattersee]. — „Süddeutsche Monatshefte." Hsg. von P.
N. Gossmann. München u. Leipzig. Jahrg. II (1905).
Maiheft. S. 361-373.
Heinemann, Franz: Das erste Jahrhundert von Schillers
„Wilhelm Teil". 1804—1905.
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Auf das hundertjährige Literatur-, Bühnen- und
Kulturleben von Schillers ,Tell' bezügl. Stoffsammlung
und zu Vorlesungen am Eidgenössischen Polytechnikum
(Zürich) ausgearbeitetes Original - Manuskript im Be-
sitze des Verfassers. (Siehe die Vorlesungen-Programme
der Eidg. Polyt. -Schule , Zürich, Sommer-Semester
1904, p. 19 und Sommer-Semester 1906 p. 19.)
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Zur
Schul- und Theater-Geschichte
von Uri.
Von
Eduard Wymann.
Dig
Zur Schul- und Theatergeschichte von Uri.
Über das urnerische Schulwesen suchen uns zwei größere
darstellende Arbeiten zu orientieren. Franz Joseph Schiff-
mann behandelte 1878 im Geschichtsfreund „Die Anfänge
des Schulwesens im Lande Uri". Gottfried Ab egg ergänzte 1895
diese Studie in mehreren Punkten und verfolgte in seinen „Bei-
trägen zur Geschichte des urnerischen Schulwesens" die Schicksale
der dortigen Latein- und Volksschule bis in unsere Zeit herab. *)
Spärlich sind die Nachrichten über Johannes Bürgler,
den ersten bekannten Schulmeister des Landes. Darum sei
hier gleich beigefügt, daL» sich derselbe auf dem Umschlag
des Schattdorfer Zinsrodels von 1469 durch einen mit seinem
Namen unterzeichneten Nachtrag verewigt hat.
Valentin Compar, der Landschreiber und Schul-
meister, ist eine nicht weniger interessante Figur als Bürgler.
Der federgewandte Gegner Zwingiis wird nicht nur in der
Schulgeschichte, von Uri, sondern auch in der schweizerischen
Kirchengeschichte allezeit einen ehrenvollen Platz behalten.
Ahegg hat als Ergänzung zur bezüglichen Biographie im ersten
historischen Neujahrsblatt von Uri, in einer Anmerkung (S. 72)
bereits die Verdienste angedeutet, welche sich Compar um
die abgelegene Pfarrei Isental erworben, indem er dieser bis-
herigen Filiale von Seedorf 1518 das Hecht erwirkte, einen
eigenen Taufstein zu errichten und daselbst auch die hl. Öle
für das fünfte Sakrament aufzubehalten. 2) Die entsprechende
») Die Arbeit erschien in den „Pädagogischen Blättern" und
separat bei J. M. Blunschi in Zug. Der Einfachheit halber zitieren
wir stets den Sonderabdruck.
*) Anno Domini millesimo quingentesimo deeimo octavo Reve-
rendissimus in Christo Dominus Hugo de Landenberg, Episcopus Con-
stantiensis, nostris conparochianis in Isental concessit et indulsit, quod
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192
Aufzeichnung steht auf dem Deckel des Jahrzeitbuches von
Seedorf, das mit Hilfe des Pfarrers Leonhard Fründ in Alt-
dorf 1615 erneuert wurde.
Neulich gelaugten zwei Schulkomödien, oder wenigstens
deren gedruckte Theaterzettel, durch Kauf in den Besitz
des Herrn Pfarrer Loretz von Bürglen. Beide finden sich in
den obenerwähnten Arbeiten Schiffmanns und Aheggs nicht
verzeichnet, wie denn überhaupt das Theater, entsprechend
den ihnen vorliegenden Materialien, bei genannten Autoren
nur wenig Raum beansprucht. P. Gall Morel, der gründliche
Kenner ui*schweizerischer Litteratur, übergeht diese Stücke in
seinen einschlägigen Arbeiten ebenfalls mit Schweigen. *) Sie
scheinen ihm also nicht bekannt gewesen zu sein. Außer dem
Teilspiel, mit dem sich auch Bächtold eingehender be-
faßt, 2) führt Morel nur das in Zug gedruckte Stück „M a r -
tinus Bischoff" von 1723 an, welches in „deß Original-
Eydgnölöischen Standts Ury Haupt-Fleken Altorff auf öffent-
lichem Theatro von der studierenden Jugend vorgestellt" wor-
den. Außerdem erwähnt er „Das florierende Uri; eine
zu Ury gespielte Comedie", die von Haller (IV, 710) als
„Manuskript 1745. In den Tschudischen Sammlungen" re-
gistriert ist. Das Drama „Magdalena", welches ca. 1088
mit Musikbegleitung wahrscheinlich in Uri aufgeführt worden,
ruht als Handschrift 3H4 in der Stiftsbibliothek Engelberg. 3)
possint et valeant in corum ecclesia liliali propria baptismatis et extre-
mac unetionis sacramenta habere, subjectione tarnen et aliis juribus
paroehialibus Kcclesiae nostrae in Seedorff et illius plebano nihilominus
salvis et sine aliqua derogat ionc perpetuis teinporibus duraturis: Valen-
tino Gompar tunc temporis Prothoscriba et scolarum moderatore exi-
stente, patrocinante.
V) Das geistliche Drama, vom 12. bis 19. Jahrhundert, in den
fünf Orten und besonders in Einsicdeln. Geschichtsfreund 18GI. S. 120.
Zusätze und Nachträge Gschfrd. XXIII, 229.
2) Geschichte der deutschen Litteratur in der Schweiz. Frauen-
feld. 1892. S. 326 und Anmerkung S. 84.
3) Gschfrd. XVII. 80. 129 und Gottwald, Catalogus codicum manu
scriptorum 1891 S. 246.
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193
Abegg weiß diesen Aufzählungen nur das litterarische Produkt
cles Kaplans Franz Renner anzufügen, das 1751 unter dem
Titel „Hermenegild" zu Andermatt in Szene gesetzt worden. ')
Mit den theateralischen Aufftihrungen von Schwyz und Unter-
waiden verglichen — von Luzern schon gar nicht zu reden —
muß diese Liste als äusserst dürftig bezeichnet werden. Es
berührt daher angenehm, wenn die allzuweit geöffneten Lücken
etwas ausgefüllt werden können und die sonst leicht sich auf-
drängende Meinung, als hätten sich die alten Urner gegen die
holden Musen Melpomene und Euterpe allzu spröde benommen,
immer mehr ihren Halt verliert.
Den 14. und 17. September 1742 wurde zu Altdorf die
Komödie „M i r a n d e r maritus, miles et monachus" aufgeführt. *)
Die beiden neu aufgefundenen, gedruckten Theaterzettel
verraten ferner, dali im Hauptflecken Altdorf 1747 das Trauer-
spiel Formerius und 1761 der „Zwey-Kampf zwüschen
Himmel und der H611 um doli Joannis Guarini Seel" die
schaulustige Menge gerührt und unterhalten habe. Wie schon
1723, so liessen auch in den genannten Jahren nicht blos die
allezeit für Komödien jeder Art leicht zu begeisternden Studen-
ten, sondern auch würdige, gesetzte Herren geistlichen und
weltlichen Standes von den leichtfüßigen Musen sich bestricken,
ebenfalls auf die Bretter zu steigen und der Jugend womög-
lich die schönsten der geworfenen Kränze mit einem graziösen
Bückling vorwegzunehmen. Um Originaldichtungen wird es sich
wohl schwerlich handeln. St. Martin von Tours mußte schon
1608 zu Luzern und 1648 wieder in Pruntrut eine ßehand-
lung auf der Bühne sich gefallen lassen und 1727 nannte
sich ein Schuldrama in Zug „Exhibito tragico-comica de
Joanne Guarino." Den 5. und 12. Januar 1738 sah Malters
ein „Kleines Gespihl von einem heiligen Hirtenknab aus
Hispanien mit Namen Formerius" und Konstanz Ende 1707
V) Abegg a. a. O. S. 37. Die Autorschaft Renners scheint übrigens
nicht sicher nachweisbar zu sein.
*) Mitteilung von Spitalpfarrer Müller aus dem litterarischen
Nachlaß des Karl Leonhard Müller.
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das Stück S. Hermenegildus. 1) Dagegen werden die Stoffe
den lokalen Kräften und Bedürfnissen angepaßt und umge-
arbeitet worden sein. Die musikalischen Kompositionen zu
„Martinus" sind das Werk des geistlichen Volksschullehrers
Sebastian Anton Ringold von Altdorf.2) Er versah das
Amt eines Schulmeisters vom Dez. 1721 bis 1730, besorgte
hierauf die Orgel, wurde 1735 Pfarrhelfer und 1755 Pfarrer von
Altdorff und bischöflicher Kommissar. Erst im Alter von 80 Jah-
ren verließ er den 11. Aug. 1778 den Schauplatz dieser Welt. 3)
Ob auch das nächstfolgende Stück von 1747 mit Musik-
einlagen durchsetzt gewesen, ist aus dem bezüglichen Programm
nicht ersichtlich. Als Provisor tritt uns dabei Vikt. Jos. Reinigi
Stulz aus Nidwaiden entgegen, der den 10. April 1751 Früh-
messer in Stans und 1756 Chorherr von Bischofszell gewor-
den und 1800 das Zeitliche segnete. Er ist demnach in der
Liste der Provisoren weiter hinaufzurücken und unmittelbar
nach Jos. Leonz Imhof einzuschalten. (Vergl. Ahegg S. 17.) Neben
Stulz wird als Schulmeister unter den Spielenden aufgezählt
Justus Florian R i rigol d, ein Laie und Bruder des vor-
genannten Pfarrers und Kommissars Ringold. Der Schule
widmete er sich seit 174*2 bis zu seinem Tode den 8. Mai 1765.
Beim „Zwey-Kampfu von 17 bl gab er die Rolle eines fürst-
lichen Jägers, Herr Vilgschrey, und trat überdies auch singend
als Nathan auf. Sein Amtsnachfolger war ein Kleriker, mit
Namen Karl Jos. Kluser, der im Spiel von I7b'l ausdrück-
lich Scolasticus Altorffi genannt wird. Er hat also nicht erst
des seit 1705 dies Amt bekleidet, sondern ist schon zu Lebzeiten
Justus Florian Ringold in den Schuldienst getreten. (Vgl. Ahegg
S. 17.) Ein anderer „Komödiant'', Pfarrhelfer lmhof in
Schattdorf, wird unter den Actores von 17B1 sogar als Theo-
logiae Professor tituliert. Er soll dieses Amt 6 Jahre lang
«) Gfr. XXIII, 178. Bächtold a. a. O. Anmerkung S. 151. Gröber,
Geschichte des Jesuitenkollcgs in Konstanz S. 3lo.
a) Ahegg macht ihn, gestützt auf den lateinischen Ausdruck
„modulos composuit" irrtümlich zum Verfasser des ganzen Stückes.
8) Das Pfarrerverzeichnis im Gesrhichtsfreund XXXIII. 300
lasst ihn irrig erst den '28. Oktober verscheiden.
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versehen haben. Es geschah dies in Schattdorf, wo sein Prin-
zipal ein kleines Konvikt unterhielt. Den 21. Sept. 1765
wurde er zum Pfarrer von Sisikon gewählt. Der Organist
von Altdorf, Stephan Christian Hartmann, durfte natür-
lich nicht fehlen. Er spielte sogar drei Rollen, indem er je
nach Bedürfnis bald als Kardinal, bald als Exorzist oder
auch als Tod auftrat.
Die musikalischen Partien des Stückes hatte man dies-
mal aus Unterwaiden bezogen, wo Jos. Anton Omlin, der
Sohn des Schulmeisters von Stans, schon ein Jahr zuvor als
Student der Philosophie bei einer Aufführung in Stans durch
das musikalische Vorspiel zu „Griseldis" bereits die Aufmerk-
samkeit weiterer Kreise auf sich gelenkt hatte und daher
auch jetzt um seine Kunst angesprochen wurde. Wir ver-
muten indessen wohl nicht mit Unrecht, daß auch das schul-
meisterliche Standesbewußtsein nicht unwesentlich dazu bei-
getragen, die musikalischen Fäden zwischen den benachbarten
Landesresidenzen zu knüpfen. Die übrigen Kompositionen
Omlins sind von A. Küchler in den Ob waldner Geschichts-
blättern 1904 zusammengestellt Der Komponist war Bürger
von Sarnen und starb 1801 als Domkaplan und Kapellmeister
in Konstanz. 1)
Weil es sich um Darstellungen aus der Heiligenlegende
handelte, glaubte die Geistlichkeit das Recht oder sogar die
Pflicht zu haben, nach dem Geschmack der Zeit bei den
Theateraufführungen mitzuwirken. Daher sah das Publikum
1723 elf, 1747 fünf und 1761 sechs Kleriker auf der Bühne.
Besonders theaterfreundlich scheint der Pfarrer von Bürglen,
Jon. Ant. Seb. Wipflin, gewesen zu sein. 1747 spielte er die
Titelrolle Formerius und die allegorische Figur Spes. Auch
1761 ließ er sich wieder bereden, eine Hauptrolle als Fürst
») Wymann, Jos. Ant. Omlin. ein Komponist aus Unterwaiden.
Obwaldner Volksfreund Nr. 74, 1905. Küchler, Chronik von Sarnen,
1805. S. 162 und 164. Beiträge zur Geschichte Nidwaldens. 3. Heft
1886. S. 24 -26.
Geschichtsfrd. Bd. LXI. 13
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196
Wuifredus und als Papst zu übernehmen. Nicht genug da-
mit, er sollte auch noch durch seine schöne Stimme als per-
sonifizierte Einsamkeit die Zuschauer entzücken. Frauen waren
von der Mitwirkung ausgeschlossen. Nur deshalb konnte
einem Mitglied des Klerus, dem Joh. Seb. Gerig, die Rolle
der fürstlichen Prinzessin Riquilda zufallen.
Der Geistliche Joh. Jos. Ant. Imhof, welcher 1761
als fürstlicher Verwalter und Jäger am „Zwey-Kampf um deli
Joannis Guarini Seel" sich beteiligte, trat bald nachher als
Lehrer der Rudimenta und Grammatik in den Dienst der
Pädagogik und verharrte darin nicht bloß bis ca. 1776, son-
dern ist bis 1799 auf diesem Posten zu linden. *)
Imhof empfing die Taufe zu Altdorf am 19. Januar 173).
Sein Vater nannte sich Johann Kaspar, hieß aber im Volks-
mund „Fadenthaler". Die Mutter war eine Kathaiina Nagel.
Imhof trat den 14. Mai 1761, also bald nach der Primiz, ins
Priesterkapitel und wurde den 13. Januar 1783 durch Wahl
auf die Leonhardspfründe zu Altdorf berufen. *) 1799 floh er
vor den Franzosen nach Glarus, wurde aber auf der Rück-
reise den 19. August 1799 samt seinen Begleitern in der
Alp Klus von den Franken ermordet und an Ort und Stell*?
begraben. 3)
Den 14. Mai 1656 erhält der Altdorf er Seelmesser Peter
Für r er von Gurin im Maiental einhellig das Landrecht von
Uri „in , Ansehung seiner dem Landt in Unterweysung der
Jugent als Schuolmeister und auch umb deß erweisten Flyses
mit Uszug des Landtsfendlis." Furrer stirbt den 7. Novbr.
J 697 im 77. Jahre seines Lebens, wovon er 48 als Seelmesser
verbrachte. *)
«) Urncr Neujahrsblatt 1900 S 5. Ahegg a. a. O. S. 44.
2) Der zürcherische Sammler monatlicher schweizerischer Neuig-
keiten 1783 S. 12.
3) Histor. Neujahrsbl. von Uri 1800. Verzeichnis der Gefallenen S. 4
«) Neujahrsblatt von Uri 190(5. S. 65. Abegg nennt S. 17 einen
Franz Furrer, der bis zu seinem Tode (30. Aug. 1097) Volksschul-
lchrer in Altdorf gewesen. Die Beiden sind nicht identisch.
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Seit ungefähr 1767 wirkte der Kleriker Jos. Anton
Burchet (Burcard) als Lehrer der Rhetorik. Abegg fügt
ganz richtig bei, ,.wenn auch bisher kein anderer Professor
dieser Klasse erwähnt ist, so darf man dennoch nicht an-
nehmen, es sei Rhetorik früher nicht gelehrt worden. 1) Be-
reits 1761 werden unter den Actores 5 Rhetoriker aufgezählt.
Dagegen muß 1747 diese Klasse gefehlt haben. ?) Burchet
oder Burcard ist 1711 in Altdorf geboren. 1734 meldet er
sich um den Schuldienst in Sursee und weist „schöne
Testimonia" vor. 3) In den sechziger Jahren taucht er dann, wie
schon gemeldet, in Altdorf als Lateinlehrer auf und stirbt auf
der heimatlichen Scholle den 9. August 1794.
Bevor Kaplan Joh. Peter Tanner von Altdorf 174*2
zum Pfarrer von Erstfeld gewählt worden, hatte er sich als
Professor der Rhetorik in Altdorf betätigt. 4) In der Reihe
der humanistischen Jugendbildner vermissen wir ebenfalls
gänzlich den früheren Pfarrer von Spiringen, Sselmesser Karl
Martin Arnold, der im wilden Kriegsjahr 1799 und vielleicht
schon früher den Studenten Humanität und Rhetorik bei-
zubringen suchte. Arnold erblickte das Licht der Welt als
Sohn des Landschreibers Franz Anton und der Maria Anna
Katharina Tanner den 31. August 1731. Nachdem er die
Studien in Mailand absolviert, hatte ihn seine Vatergemeinde
Spiringen den 16. Februar 1755 als Helfer berufen und den
11. Nov. 1766 zu ihrem Pfarrer gemacht. Wie das Alter
seine Tätigkeit zu lähmen begann, resignierte er 1794 auf seine
Stelle, und den 3. November gleichen Jahres gaben ihm seine
') Abegg a. a. O. S. 44.
») Joh. Melchior Gisler (Abegg S. 45) wird 1707- 35 noch nicht
Rhetorik doziert haben.
*) Beck, das Schulwesen der Stadt Sursee. Zürich 1903. S. 38.
«) Urner Neujahrsblatt 1906. S. 58. Tanner ist geboren zu Alt-
dorf den 30. August 1713 als Sohn des Jost Anton Tanncr und der
M. Magdalena Megnet. 1788 resigniert er in Erstfeld und stirbt 1793
zu Altdorf mit dem Titel eines apost. Protonotars und Sextars des
Vierwaldstättcrkapitels.
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Pfarrkinder einen Nachfolger. Der alte Pfarrer aber zog nun als
Seelmesser wieder nach der urnerischen Residenz, in welcher
er einst seine jungen Tage verlebt. ') Wohl infolge der Kriegs-
läufe und des Brandes von Altdorf wohnte er zeitweise in
Attinghausen. Zwei Briefe vom 24. Juni und 13. August 1799
tragen die Adresse: Seiner Hochwürden dem Hochgelehrten
Herrn, Herrn Carl Martin Arnold, Kaplan und Professor,
Meinem hochgeehrtisten Herrn Patron, Uri, Ättinghausen.
Das zweite Mal wird Arnold ausdrücklich Professor der
„Rhetorik tituliert.
Diese Briefe stammen von seinem Bruder Joseph,
welcher damals die Würde eines Dekans von Pfävers trug
und von 1805—1819 diesem Benediktinerstifte als Abt vor-
stand. 2) Von seiner Hand sind im Koinmissiariatsarchiv zu
Bürglen noch jetzt 92 meist lateinische Briefe erhalten, die
zwischen dem Juni 1799 und dem Dezember 1811 an seinen
Bruder Kaplan Karl Martin Arnold in Altdorf gerichtet sind.
Ein dritter Bruder, Joseph Leonz Arnold, starb den 5. Juli 1797
als Pfarrer von Unterschächen. 3) Obwohl Kaplan Arnold nie
Pfarrer von Altdorf geworden, erhielt er doch im Februar
1802 von der bischöflichen Kurie in Konstanz das Amt eines
Kommissars übertragen, dessen Geschäfte er übrigens aushilfe-
weise schon während sieben vollen Jahren besorgt hatte. Sein
Verwandter, der Pfarrer von Attinghausen, wußte sich dieser
Würde zu entziehen. Der Titel eines Professors verschwindet
mit April 1800 auf den Adressen des Kaplans Arnold 4) und
mit Übernahme des Kommissariats hatte wohl auch die schul-
meisterliche Laufbahn ein Ende. Seinen ehemaligen Schülern
») Neujahrsblatt von Uri 1901 S. 51. Da seine zwei Kollegen
kränklich waren, lasteten auf ihm vielfach auch die Geschäfte der
Helferei.
2) Geboren zu Altdorf den 10. Febr. 1738, Profeß 38. Okt. 1755,
zum Abte erwählt den 10. Dez. 1805, gestorben den 13. Mai 1819.
8) Urner Ncujahrsblatt 1897 S. 16.
<) Dafür wird er vom 18. April 1800 bis 28. Mai 1805 Präses
der marianischen Kongregation zu Altdorf genannt.
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war der alte Professor sehr zugetan. Als einer derselben
(Gisler) später Offizier geworden und sich in der Nähe von
Pfävers aufhielt, empfahl er diesen mit väterlichem Wohl-
wollen seinem Bruder, dem Abte des gleichnamigen Stiftes,
mittelst Brief vom 11. Sept. 1809. *) Den 31. Januar 1812
schied Arnold im Frieden von hinnen. Das Altdorf er Toten-
buch schildert ihn als einen Mann von großen Talenten und Ver-
diensten. Bis zum letzten Tage hatte er die Frische des
Geistes, ein erstaunliches Gedächtnis, eine bewunderungs-
würdige Arbeitskraft und Kenntnis geistlicher und weltlicher
Dinge bewahrt und seine Kenntnisse durch fortwährendes
Studium bereichert.
Ein anderer ehemaliger Professor der Rhetorik, Franz
Bernhard Schmid, hatte 1767—74 als Pfarrhelfer in
Spiringen gewirkt und starb 1803 als Klosterkaplan in Altdorf.2)
Nach dem Brande des Hauptfleckens wurde die Volks-
schule ins Frauenkloster verlegt, wo ein Schulmeister und
eine Klosterfrau „in der oberen Redstuben" sich, so gut es
die Verhältnisse erlaubten, mit Erziehung der Jugend be-
schäftigten. 3) Der Name dieses geplagten Mannes fehle hier
nicht. Es ist Jost Anton Muheim von Altdorf. Seit 1792
in Meien als Kaplan angestellt, übernahm er den 29. Sept. 1797
als Schulmeister die Ausbildung von 20 Kindern Altdorfs. Er gab
auch die Anfangsgründe in Latein und hatte in der Kirche
den Choral vorzusingen.4)
1773 erscheint ein Provisor Johann Maria Mattli und
Abegg hält es nicht für ausgeschlossen, daß 1805 ein anderer
Namensvetter diesen Posten bekleidet habe. 5) Es handelt sich
') In Ihrer Nähe befinden sich drei Offiziere et quidem omnes
(res de parentela Gisler, quorum unus filius est Domini extabellarii
Gisler et quondam discipulus meus, quem pro reliquis tibi commen-
datum volo utpote juvene optimis moribus praeditum.
a) Histor. Neujahrsblatt von Uri 1901 S. 62 und Abegg S. 44.
») Histor. Neujahrsbl. von Uri 1899 S. 24.
«) Histor. Neujahrsbl. von Uri 1897 S. 20, 33 und 96.
*) Abegg S. 17 und 18.
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jedoch hier um die nämliche Persönlichkeit. Denn Kommissar
Arnold entwortete seinem Bruder in Pfävers auf einen Brief
vom 29. Dezember 1807, die Stelle eines Provisors in Alt-
dorf, welche Mattli, der im November gestorben, über 40 Jahre
innegehabt, sei noch unbesetzt. Die Einkünfte seien gering
und die Kassen Altdorfs leer und außer Stande, den Gehalt
zu erhöhen. ')
In diese Zeit fallen die Anfänge einer geregelten Schule
in Amsteg. Die Einwohner dieser Filiale von Silenen wutften
in Verbindung mit der Bevölkerung von Ried und Intschi,
trotz der vielen Schwierigkeiten, welche ihnen der Pfarrer
und sein Anhang bereitete, vom Bischof von Konstanz die
Verlegung der Silener Kaplaneipfründe nach Amsteg zu er-
wirken, wo der Benefiziat künftig im Winter Schule halten
sollte. Sofort wurde von den Bewohnern Stegs und der
Nachbarschaft auf eigene Kosten ein Pfrundhaus mit einem
heizbaren Schulzimmer erbaut. 2)
Die Kaplanei zu Meien scheint an der Wende des
18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts so eine Art Warte-
posten für eine Altdorf er Professur gewesen zu sein. Zwei
jüngere Herren, Joseph Propst und Sebastian Schranken-
müller, beide von Augsburg, hatten bisher in Wallis
Humaniora doziert und gelangten nun an den Abt von Pfävers
mit der Bitte, ihnen eine Stelle zu verschaffen. Abt Arnold
') Munus Provisoris Altorffij nemini adhuc collatum fuit, quod
Provisor Mattli mense Novembri defunctus ultra 40 annos optime
obtinuerat. Tenues sunt redditus et Culsia (?) Alt. tot aumptibus
exhausta et debitis onerata haud valet augere Stipendium.
2) Aus der Antwort des Kommissars Arnold an seinen Bruder
in Pfävers auf den Brief vom 29. Dez. 1807: Incolae in Steeg cum
vicinis in Ried et Intschi a Curia Constantiensi post plunmus con-
tentiones a Domino Parocho illiusquc fautoribus ipsis motas, ob-
tinuerunt, ut vacans bcneficium Capcllaniac ad saccllam Sanctae Crucis
in Steeg transferatur, ut . . . ibique hicmali tempore schola a Capellano
teneatur. Domus nova unacum hypocausto scholae accommodato surap-
tibus horura incolarum pro primissario hoc acdificabitur. Vgl. dazu
Ahegg S. 49.
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wandte sich an seinen Bruder, den Kommissar in Altdorf,
und dieser konnte den Professor Propst in Göschenen und
seinen Kollegen Schrankenmüller in Meien unterbringen, wo
am Gallustag 1808 die Wahl stattfand. Mit Vergnügen lauschten
die Talbewohner den Worten des ausgezeichneteu Kanzel-
redners, der zum Bedauern der Gemeinde schon nach einem
Jahr sich verabschiedete und als Professor der Syntax und
Poesie nach Altdorf zog. Kommissar Arnold war darob etwas
ungehalten und bemerkte in einem Briefe, wenn er dies ge-
wußt, hätte er und der Pfarrer von Wassen sich nicht sö
viel Mühe gegeben, Schranken müller zu versorgen und ihm
die Behausung so wohnlich einzurichten. x)
Über die erzieherische Tätigkeit urnerischer Frauen-
klöster verlautet im 18. Jahrhundert noch höchst wenig. Doch
scheinen sie schon damals bessere Töchter zur Ausbildung
übernommen zu haben. Graf Franz Sebastian von Crivelli,
päpstlicher Gardehauptmann in Bologna, verordnete in seinem
Testament von 1776, daß seine Mädchen, wenn ihm solche noch
geboren würden, einem Frauenkloster Uris zur Erziehung an-
zuvertrauen seien und den 30. März 1797 finden wir im Tage-
buch des Klosters Seedorf bei Anlaß eines Begräbnis der
Äbtissin Kosttöchter erwähnt. 2)
Wenig bekannt dürfte auch sein, daß die Kloster-
schule von Pfävers auch aus Uri Zuzug erhalten. Der Abt
des genannten Stiftes eröffnet dem Kommissar von Uri in
einem Briefe vom 11. Oktober 1808, wenn seine Schwester
ihm etwa ein Paar Strümpfe stricken wolle, so möge sie
dasselbe dem Sohn des Fähnrich Joseph Anton Arnold über-
geben, der dies Jahr die Klosterschule besuche.3) Der Vater
•) Historisches Neujahrsbl. von Uri 1808 S. 21 und Antwort
Arnolds auf einen Brief vom 11. September 1809. Meycnsis (Saeel-
lanus) Altorffium sc conferet, ibidem professor Syntaxeos et poesis
electus.
*) Histor Neujahrsbl. von Uri 1899. Tagbuch des Klosters Seedorf.
8) per filium D. Vcxilleriferi Arnold, qui scholam nostram hoc
anno frequcntabit, miserit. Wahrscheinlich der Vater des Komponisten
Gustav Arnold.
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begleitete den Sohn persönlich an den Studienort. Der
Junge war nicht für den geistlichen Stand bestimmt, machte
aber dennoch bei den Benediktinern recht gute Fortschritte*
Der schwarze Kaffee scheint damals schon in Uri populär
gewesen zu sein, indem der Abt in einem Briefe vom
11. Sept. 1809 verrät, daß der Student nicht aus Mangel an
Lust und Liebe, sondern durch Schuld des Instruktors im
„Cheli" wenig Fortschritte gemacht. 1)
Für die Berechnung des Besuches der höheren Lehr-
anstalt Altdorf sind die Theaterzettel von doppeltem Wert.
Während sonst alle Nachweise über die Frequenz der Alt-
doifer Lateinschule fehlen, liefern diese Programme uns nicht
bloß über Namen und Zahl der Schüler, sondern auch über
Namen und Zahl der Klassen zuverlässige Berichte. Die
Schülerlisten dürfen ohne Bedenken als vollständig betrachtet
werden, denn ehe man die gewöhnlichen Scholares, die Primar-
schüler, zu Ehren zog, wurde jedenfalls der letzte Latein-
schüler für den Beutezug Thalias mobil gemacht. Freudig
werden die Lokalforscher in diesen Namenlisten ihre späteren
geistlichen und weltlichen Gemeindehäupter wiedererkennen.
Auch im hochgelegenen Ursern waren Theater- Auf-
führungen während der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts
keine Seltenheit. Der Rat spendete den Komödianten je-
weilen bis 10 Taler und sie konnten überdies von sechzehn
Pferden das Weidgeld beziehen. 2) Leider vernehmen wir
die Namen der Stücke nicht, die sich dieser hohen obrig-
keitlichen Gunst erfreuten. Bis jetzt ist nur „Hernie ne-
») Redit in patriam filius D. Arnold locumtenenlis, qui hoc
litterario anno apud nos raultum profecit, quam vis haereditario praeuiio
solum donatus. Mores exhibuit optimos et pro aetatc sua juvenil!
caeteros prudentia vicit. Ob defcctum instructoris, non diligentiae in
Ghelj parum profecit. Ad nos, si ne denuo redeat, providebo melius.
Brief an Kommissar Arnold. — Dr. L. Brandstetter hält Ghelj für ein
Lehrfach.
2) Ahegg S. 52.
-
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gild" in die Öffentlichkeit gedrungen unter dem Titel: Das
^wegen dem Catholisch Enthaupten Printzen Catholisch ge-
machte König-Reich Hispania. Vorgestellt in dem standhaft
und glorreichen Martyrhelden oder Spanischen Gron Erben
Hermenegilde. Exhibiert vonn der Studierenden Jugend- und
Einwohneren in dem Haupt-Dorff zu Ursern, An der Matt.
Anno 1751 den ... Herbstmonat. Gedr. in dem hoch-Fürstl.
Gotteshaus Disentis Durch Joh. Bapt. (?) Groß. 1)
Wir können dieser Aufführung gleich noch ein anderes
Schauspiel anreihen, dessen drei Akte mit ebensovielen Ge-
sangeinlagen ausgestattet waren, nämlich: Brevis exhibitio
duninte processione in translatione solemni S. Julij
Martyri8 nomine proprio, die 10. Augusti 1757. Es handelt
sich also um eine Translationsfeierlichkeit, wie sie im XVH.
und XVIII. Jahrhundert häufig vorkamen. Auch die Talschaft
Ursern war nicht wenig stolz darauf, durch Vermittelung des
Zuger Kapuziners P. Michael Wickart aus Rom den hl. Leib
des Märtyrers Julius erhalten zu haben, und sie freuten sich
mächtig, ihn mit Aufwand aller Kräfte feierlich empfangen zu
dürfen. 2) Die Prozessionsordnung kennt nicht weniger als
48 Gruppen, Die 33. Abteilung bildete „ds ferculum, auf
welchem der hl. Julius vorgestelt. Diser wäre Franc. Jos.
Renner."
Unmittelbar vor und nach ihm schritten je vier Engel
mit Kerzenstöcken. Der hl. Leib selbst ruhte auf den Schultern
von vier Priestern. Die ganze Prozession war begleitet von
„beständiger Music vnd Trompetenschall, den man hat die Statt-
Trompeter von Lucern kommen laßen." Die zehnte und letzte
Geschützsalve wurde abgefeuert, „da die Priesterschaft auß
der Kirchen gezogen." Falls nicht Kaplan Franz Renner in
Zumdorf nochmals den Pegasus bestiegen, dürfte der Ver-
') Schiffmann, die Buchdruckerei im Lande Uri von ihren An-
langen bis in die Gegenwart. Umer Neujahrsblatt 1896. S. 26.
*) Julius ist kein sogenannter getaufter Heiliger. Die bezügliche
Authentik ist datiert: Rom, 10. Febr. 1752. Stückelberg, Geschichte
der Reliquien in der Schweiz. Zürich 1902, Bd. I Nr. 1900.
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fasser des Stückes unter den in Andermatt wirkenden Kapuzinern
zu suchen sein, denn das Manuskript im Pfarrarchiv schlieft
mit den Worten: „Laus Deo, Mariae, Francisco, et S. Julio
Martyri glorioso." Da jedoch das Manuskript außer dem
eigentlichen Festspiel auch noch die Prozessionsordnung und
eine sonstige Schilderung der anschliessenden Feierlichkeiten
enthält, so kann diese charakteristische Schlußformel auch
vom bloßen Kopisten herrühren und ist deshalb ein sicherer
Schluß nicht gestattet.
Wir geben nun eine nähere Beschreibung jener Stücke,
deren wir habhaft werden konnten. Der Theaterzettel zu
„Martinus" gedruckt 1723, den P. Gall Morel seinerzeit in der
Stiftsbibliothek Einsiedeln vorfand, ist dort gegenwärtig leider
nicht aufzufinden. Einigen Ersatz hiefür dürfte die älteste
Stipendienstiftung Uris bieten, die weder von Schiff-
mann noch von Abegg erwähnt wird. Oberst Sebastian von
Beroldingen, von Natur ein Kriegsmann, aber auch den Musen
nicht ganz abhold, verordnete 1603 in seinem Testamente, es
solle aus seinen hinterlassenen Gütern ein Kapital mit einem
Jahreszins von 25 fl. ausgeschieden werden zu Gunsten eines
Studenten, der Priester werden möchte. Die Erben kamen
aus unbekannten Gründen erst 1611 dazu, den Willen des
Testators zu vollziehen. Sie fühlten sich wohl mit der Ver-
zögerung nicht ganz im Rechte und verdoppelten nun das
Stiftungskapital, indem sie gleichzeitig über Verwaltung und
Benützung dieses ersten bekannten einheimischen Stipendiums
eine Verordnung aufstellten, die uns gerade jetzt, wo Uri sein
höheres Unterrichtswesen reorganisiert und unter dem Schutze
des alten Landesfreundes Karl Borromeo ein neues Kolleg
eröffnet hat, doppelt interessieren sollte. Wie muß sich der
edle Geist dieses verdienten, weitblickenden Staatsmannes und
Haudegens darob freuen, die von ihm als bescheidenes Saat-
korn in die heimatliche Erde gelegte Stiftung heute so reich-
lich geäuffnet und die von ihm für kaum ausführbar gehaltenen
Pläne nunmehr in lebenskräftiger, viel verheißender Fonn und
Gestalt verwirklicht zu sehen. Gewiß werden die Herreu
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Vorstände des fünförtigen historischen Vereins dem Schreiber
dieser Zeilen ihre Zustimmung nicht versagen, weun er die-
selben bezeichnet als ein Zeichen freundnachbarlicher Sym-
pathie, welche die übrigen vier Orte den führenden Männern
Uris entgegenbringen für die Weisheit und Tatkraft, mit
welcher diese rastlos an der Hebung der Volksschule und des
höheren Bildungswesens arbeiten. Der neuen urschweizerischen
Bildungsstätte und dem Lande Uri gebührt dies Jahr ein fest-
licher Gruß und herzlicher Glückwunsch.
L
St. Maria Magdalena. Handschrift Nr. 364 der
Stiftsbibliothek Engelberg von ca. 1688. 4°. 60 Blätter.
Drama in deutschen Versen mit Musik. Titel fehlt. Das
Stück besteht aus einem Prolog, drei Akten und einem Epilog.
Der erste und zweite Akt hat je acht, der dritte elf Scenen.
Alle drei Akte schließen mit einem Chorlied. Die Aufführung
geschah nur durch Schüler, wie aus dem Spielerverzeichnis
hervorgeht, das der Handschrift angefügt ist. Einige der auf-
tretenden Personen sind nebenbei auch noch als Prämierte
(Praemifer) besonders hervorgehoben. Die Familiennamen
klingen so vorherrschend altdorferisch und so ausschließlich
urneriscb, daß wir die Aufführung wohl mit mehr Grund,
der Lateinschule von Altdorf als der Klosterschule von Engel-
berg zuteilen. Auch die Zahl und die Benennung der Klassen,
sowie die Verteilung von Prämien entspricht den damaligen
Verhältnissen von Altdorf.1) Sollte aber „Magdalena" in Engel-
!) Abegg S. 39 und 42. Gegen Engelberg spricht auch das gänz-
liche Fehlen von Schülern aus Engelberg selbst und dem benachbarten
Unterwaiden. Übrigens sei nicht verschwiegen, daß 1686 — 93 ein
Urner, Ignatius II Bumott von Altdorf, in Engelberg die Abtwürde
innehatte. Im März 1799 zählte die Klostcrschule Engelberg nur noch
einen einzigen Urner, der also beschrieben wird: „Jost Müller von
Altdorf lernt lesen und schreiben, hat Fähigkeiten, höflich, gesittet,
klein.44
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berg über die Bretter gegangen sein, so bleibt diese Vorstellung
mit Rücksicht auf die Spielenden dennoch eine echt urnerische.
Der Handschriftenkatalog des Stiftes Engelberg verweist das
Stück ohne nähere Angabe ins XVII Jahrhundert. Gestützt
auf die Lebensdaten der Spieler, die wir aus den Taufbüchern
Altdorfs jeweilen beifügen, glauben wir die Aufführung unge*
fähr ins Jahr 1688 verlegen zu sollen.
G ATALOG US ACTORUM.
SYNTAXISTAE MINORES.
Amasius Franciscus Henricus Besler.1)
Marsüia Julius Ausonius Grivell.2)
G RAMMATI STAE.
Procopius dt Venator Carolus Balthasarus Lusser.
Rusticus Franciscus Josephus Büntiner.
Martha Franciscus Andreas Grivell. 3)
Angelus Custos Franciscus Lucas Strauraeyer. 4)
Liberia Henricus Antonius ä Roll. Praemifer.
Venator Jacobus Florianus Megnet. Praemifer. 5)
Famulus Amasii Joannes Franciscus Regli. Praemifer.5*
') Des Johann Franz und der Maria Elisabeth Leuw, Altdorf.
6. Oktober 1672, legt als P. Plazidus 8. Dez. 1692 in Rheinau Profe*
ab und stirbt als Pfarrer von Rheinau 1726. Vgl. Urner Neujahrsbl
1905 S. 96.
2) Des Julius Heinrich, Landvogt zu Bellinzona und der Viktoria
von Roll, Altdorf, 10. Nov. 1673, heiratete, wurde nach dem Tode
seiner Gattin Priester und Kaplan der Grivellischen Pfründe und starb
den 8. April 1745.
») Des Sebastian Balthasar und der Barbara Schmid, AUdorf.
30. November 1674.
4) Des Johann Melchior und der Maria Anna Margarete Murer.
Altdorf, 20. Okt. 1674, Priester 1699, Kaplan in Flüelen 1700, Pfarrer
in Seedorf 28. März 1701, gestorben April 1741.
*) Des Karl Roman und der Anna Barbara Schmidt, Altdorf.
2. August 1675.
6) Des Jakob und der A. Barbara Schriber, Alldorf, 19. Januar
1673, ist 1705 Kaplan in Altdorf, wird 1710 Seelmesser, über 30 Jahre
Professor der beiden Syntax, gest. 21. November 1738.
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Magdalena Joannes Carolus Romanus. Praemifer. ')
Diabohs Sebastianus Rochus Lusser. 2)
RUDIMENTISTAE.
Diana Carolus Franciscus Schmidt. 3)
Christus Franciscus Antonius Beßler4).
Daemunculus Franciscus Wilhelm us Peter.5)
Famulus Magdalenae Jacobus Josephus Wolleb. 6)
Rusticus Jacobus Gualterus Scolar.7)
Lazarus Joannes Balthasarus Stricker. 8)
Mereurius Joannes Franciscus Arnold. Praemifer.
Providentia divina Jodocus Antonius Tschudi. Praemifer.
Daemunculus Stephanus Florianus Wolleb. 9)
') Des Johann Martin und der A. Maria Buhofer, Alldorf,
5. Okt. 1674, legt als P. Innocenz 1692 den 29. Sept. in Kngclbcrg
Profeß ab, wird den 20. Dezember 1698 ordiniert und stirbt den
15. August 1702.
*) Des Hauptmann Joh. Karl und der A. Katharina Bettler
Altdorf, 10. Januar 1676, gest. 1726 als Konventual von Muri.
3) Des Landschreibers Joh. Franz und der M. Elisabeth Bettler,
Altdorf, 18. Juli 1677, wild 1716 Statthalter, 1717 und 1718. dito 1727
und 1728 Landamroann, gest. 27. Juli 1730. Vater Johann Franz war
1691 und 1692 Landammann, gest. 23. Nov. 1693.
«) Des Ratsherrn Joh. Karl und der Maria Anna von Bcroldingen,
Altdort 27. November 1676, wurde Pfarrer in Lommi» und starb den
4. Juni 1726 im Kloster Fischingen.
>) Altdorf, 25. März 1675.
«) Altdorf, 21. August 1673.
7) Des Hauptmanns Joh. Franz, Landvogt zu Bollenz. und der
Anna Katharina Arnold von Spiringen, Altdorf, 2. Oktoljer 1670. wurde
1693 zum Chorherrn in Zurzach gewählt, starb aber schon im Oktbr.
gleichen Jahres. War ein Neffe des Joh Jakob Scolar, Pfarrer und
Sextar in Bürglen (gest. 1707) und des Organisten und Kaplan» Walter
Scolar. gest. 1709.
9) Des Joh. Joseph und der M. Ursula Schund von BelJikon,
Altdort 24. Okt. 1676.
9) Des Johann Ulrich und der A. Kathanna Büntiner, Altdort,
i. Juli 1074-
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208
PRINGIPISTAE.
Angelus primus Joannes Balthasarus Schmidt.
Angelus secundus Franciscus Basilius Christen. *)
Angelus tertius Emanuel Stanislaus Büntiner. *)
MarceUa Franciscus Henricus ä Rechberg. 3)
Simon Joannes Lang. Praemifer. 4)
Daemunculus Josephus Antonius Arnold.
Saltatar primus Marcus Jgnatius Beßler.
SaUator secundus Franciscus Baptista Wiplli. Praemifer.5)
Sattator tertius Melchior Wipfli. Praemifer.6)
Saltator qmrtus Antonius Henricus Büntiner. 7)
Daemunculus Henricus Antonius Büntiner major. Prae-
mifer. *)
Nenvsis divina Jacobus Antonius Gardi. 9)
II.
Constantia Coronata, Das ist: Der in seinem Leben Ver-
wunderliche, In seiner Anfrag und Marter unüberwindliche
Und in seinem Tod Helden-mässige Hirten-Knab FORME RIUS.
In einem Traur-Spiel Auf öffentlichem Theatro vorgestellt
i) Des Johann Christoph und der M. Anna Rothuot, AUdorf.
22. Juli 1G77.
*J Wird 1720 Statthalter, 1721 und 1722 Landammann, verehelicht
mit Maria Katharina Lusser.
*) Des Franz Wilhelm und der M. Ursula Rothuot, Altdorf,
18. Juli 1G77.
«) Des Müllermeisters Karl und der A. Katharina Lauener, Alt-
dorf, 22. Marz 1678.
») De» Dr. med. Johann und der Anna Barbara Muheini. Alt-
dorf, 23. Febr. 1678.
e) Bruder des Franz Baptist, Altdorf, 2. Sept. 1675.
7) Des Joachim u. der A. Katharina Lusser, Altdorf, 12. Dez. 1677.
8) Des Joh. Jakob u. der A. Regina Beßler, Altdorf, 4. Sept. 1676.
9) Des Weibcls Joh. Franz und der A. Margarete Stadler, Alt-
dorf, 12. August 1676.
Die Kopie des Katalogs verdanke ich der Freundlichkeit des
Herrn Stiflsbibliothekars P. Gregor Jakober und die Lebensdaten zu-
meist der Findigkeit von Herrn Spitalpfarrer J. Müller in AUdorf.
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209
in des Hochlöblichen Stands Ury Haubt- Flecken Altorff
so wohl von Geistlich- als Weltlichen Herren, wie auch der
studierenden Jugend den 10- und 14 Herbstmonat 1747., so
fern das Wetter günstig, sonsten die nächste Tag darauf.
Gedruckt zu ZUG, Bey- und durch Heinrich Antoni
SchaU. 4°. 8 Seiten.
S. 2: Argumentum. [Quelle: Mart. Hisp. Thomasij.] S. 3:
PROLOG US etc. S. 7:
AG TO RES.
Plurimüm R. D. Joannes Antonius Sebastianus Wipflin
Parochus in Bürglen, Formerius, Sj)es.
Adm. R. D. Josephus Antonius Lusser Sacellanus apud
Moniales, Alexander.
Adm. R. D. Franciscus Josephus Jauch, Amorindus.
Adm. R. D. Victor Josephus Remigius Stulz Provisor Al-
torfij, Charitas, Ecclesia Caikolka.
Adm. R. D. Gonradus Bonifacius Rupp, Fides.
Herr Schulmeister Justus Florianus Ringold, Providentia
Divina, Scencpretti, Triphon.
EX HUMAN IT ATE.
Martinus Arnold, Taljto.
Josephus Ignatius Isenmann, Cordolius.
Franciscus Arnold, Clemeniinus.
Jacobus Josephus Schmid, BeUonius.
Franciscus Antonius Zgraggen, Claudi.
EX SYXTAXI MAJORE.
Felix Hieronymus Nagel, Titus.
Franciscus Jacobus Lu Liniann, Cordatus, Nicasius.
EX SYXTAXI MINORK.
Franciscus Xaverius Steffen, Faeri.
Josephus Antonius Gisler, Kusli.
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210
EX GRAMATICA.
Carolus Alphonsus Besler, Justus.
Carolus Josephus Gluser1), Oyrindus.
Franciscus Sebastianus Sator, Sidonius.
Franciscus Schmid, Cuhicularius.
Joannes Rochus Renner, Beüinus.
Josephus Antonius Petrina 2), Severus.
EX RUDIMENTIS.
Carolus Franciscus Schmid, Severinus.
Franciscus Fidelis a Roll, Timorculus.
Josephus Antonius Curti, Secundus.
Joannes Andreas Lusser, Angelus.
Josephus Maria Gisler, Angelus.
EX PRINCIPIIS.
Carolus Antonius Schmid, Page.
Prosper Joseph Von Mentlen, Pacificus.
Joannes Antonius Florianus Mutter, Petrus.
SC HOL AR ES.
Joannes Florianus Bartholomaeus Arnold, Angelus.
Joannes GaudentiusXaverius Schmid De Bellicon, Joannes.
Carolus Ringold, Angelus.
Josephus Antonius ä Beroldingen, Leo.
Joannes Josephus Alberting, Leo.
Jacobus Antonius Fidelis Straumeyer, Leo.
Josephus GnoLJ, Leo.
Josephus Brüker, Ursus
Joseph Leonardus Cluser, ürsus.
') Wahrscheinlich der spätere Schulmeister und Priester, geh
1730, f 1797.
2) Wahrscheinlich der spätere Pfarrhelfer von Altdorf, geb. 1730.
der nach eigener Angabe die Humaniora zu AUdorf studierte.
3) Gestorben 1819 als Abt zu Pliivers, mit dem Kosternamen Joseph.
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211
EXTRA SCHOLAS.
Carolus Franciscus Müller, Fage.
Henricus Tanner, Angelus.
Josephus Antonius Müller, Angelus.
GIVES.
Herr Philipp Imhoff/Göri.
Carl Joseph Zweyer/Urando, Theodor.
Gotthard Roman Kempff/Calmustro, Amanda.
Frantz Joseph Küöliger/Smatzgardo, Didacus.
Joseph Antöui S&nn/Grobandrix.
Caspar Florian Wolleb/Robausia, Carnifex.
Zwey-Kampff Zwüschen Himmel und der HÖH Um detö
Joannis Guarini See!, Welcher Als eine Von der Gnad
erhobene, Von der Höll bestürmte Und von der Büß neu-
en tzündte Tugends-Fackel, Jn dem Original Canton Eydgnößi-
scher Freyheit Von Geist- und Weltlichen Herrn, Studieren-
der Jugend und Burgerschafft des Haupt-Fleckens Altorff vor-
gestellt wird: den 14- und 17ten Herbstmonat 1761.
So aber damahl das Wetter nicht günstig, an denen
nächst darauf folgenden Tägcn: es wird auch praecise um
12 Uhr1) den Anfang nemmen.
Gedruckt zu Zug, bey Johann Michael Blunschi. 4°.
16 Seiten. S. 2: Argumentum. [Quelle: Pedro Serra y
Postino academico de la academia de Barcellona. Item aus
Gabriele Bucellini Ord. S. Bened. Weingarten.] S. 3 : Vorspiel.
S. 4: PROLOGUS etc. S. 13: EPILOGO. S. 14: Musicam
Composuit Ornatissimus ac Doctissimus Dominus Dns. Josephus
Antonius Ommlin, Absolutus Philosophiae Studiosus, SUB-
SILVANUS.
■) Von Hand durchgestrichen und mit Tinte darüber geschrieben:
11 Uhr.
III.
Geschichtefrd. Bd. LXI
14
Google
212
AG TORES.
Plurm. R. D. Joannes Sebastianus Antonius Wipflin,
ex Praeses Secret. Vener. Gapit. Uraniensis et Parochus in
Bürglen, Fürst WUIFREDUS, Papst.
R. D. Josephus Alphonsus Vincentius Imhoff, de Blumen-
feldenn, Theologiae Professor, Coadjutor in Schaddorff.
GUARINUS.
R. D. Garolus Josephus Cluser, Scolasticus Altorf ti.
Adelphus Fürstlicher Hoffmeister.
R. D. Joannes Sebastianus Gerig, die Fürstliche Prin-
ccssin RIQUILDA.
R. D. Josephus Maria Tanner, Mengoldus der Fürstliche
Ober-Jägermeister.
R. D. Josephus Antonius Imhoff, Fürstl. Verwalter u. Jäger.
Herr Lands- Vorsprech, Frantz Antoni Muheini, llui*ertus
Fürstlicher Hoff-Herr, Lebens-Täntzer.
HeiT Lands- Vorsprech, Heinrich Antoni Straumeyer,
Justintu Fürstlicher Hoff-Herr, Todten-Täntzer.
Herr Lands-Schützen-Meistcr, Jost Joseph Antoni Muheim,
Beliul Schwipphan, Todten-Täntzer.
Herr Schull-Meister, Just Florian Ringold, Fürstlicher
Jäger, Herr Villgschrey.
Herr Stephan Christian Hartniann, Organist in Altorff,
Cardinal, Exwcista, Mors.
Herr Johann Antoni Wolläb, Sathan, Deceptor.
Herr Joseph Antoni Curti, Astorath, Esurius, Lebens-
Täntzer.
HeiT Frantz Antoni Roman, Apel. Herr Pedro Kam-
mer-Diener vom Printz aus dem Mon.
Herr Joseph Maria GiUler, Angelus, Custos, Caccus.
Herr Caspar Walthert Arnold, Svspicax.
Frantz Joseph Ziegler, Maria.
') Machte 1755 als Feldpricstcr den Livincnzug mit und beschrieb
.denselben. Gel». 1725, studierte zu Strasburg und wurde Lic. theol.
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213
KX RHETH0R1CA.
Antonius Maria Schmid, Christus, Printz aus dem Mon.
Carolus Hieronymus Schmid, Schalter.
Josephus Antonius de Menden, Cardinalis, Mistrandus,
Harnisch-Mann.
Carolus Antonius Troger, Fürstlicher Hoff-Rath.
Josephus Maria Mattlin, Papstliche Wacht, Harnisch-
Mann, Mdedin.
Joannes Josephus Troger, Fürstlicher Hoff-Rath.
Josephus Antonius Gerig, Fürstlicher Hoff-Rath.
Carolus Josephus Scolar, Paulinus Fürstlicher Hoff-Herr.
Carolus Franciscus Schmid, Fürstlicher Hoff-Rath.
Josephus Emanuel Schmid de Bellicon, Hoffmeister vom
Printz aus dem Mon.
Franciscus Martinus Schmid, Schaffen
Franciscus Heinricus Muheim, Zosimus, Felix, L&uffer.
Jodocus Antonius Stepfer, Hoff-Herr vom Printz aus
dem Mon.
Balthasarus Antonius Besler, Fanderich vom Printz aus
dem Mon.
Franciscus Sebastianus Megnet, Crispin, Leib -Wacht vom
Printz aus dem Mon.
Josephus Leon tius Megnet, Sebaldus, Joderl.
Josephus Martinus Brücker, Jörgerl.
Jodocus Antonius Müller, Schaffer, Argäia. Herr Viel
gschreys Tochter.
EX HUMAN I TÄTE.
EX MAJORE SYNTAXI.
EX MINORE SYNTAXI.
EX GRAM AT IC A.
214
Martinu8 Hieronymus Schmie!, Hoff-Herr vom Printz
aus dem Mon.
Franciscus Maria Gerig, Oupido.
Casparus Antonius Müller, Schäffer, Amandus.
Josephus Maria Lusser, Sigmundus.
EX RUDIMENTIS.
Josephus Maria Curti, Lauffer. Hanert.
Franciscus Martinus Gisler, Zuserl.
Josephus Maria Jauch, Angelus.
Josephus Maria Imhoff, Angelus, Eusebius, Annerl.
Franciscus Josephus Roman, Jörgel.
Franciscus Josephus Burcard, Placidus.
EX PHINGIPIIS. !
Josephus Maria Megnet, Donatus.
Josephus Antonius Imhoff, Angelas.
Joannes Josephus Hartmann, Angelus.
SGOLARES.
Franciscus Josephus Muheim, Angelus.
Josephus Leontius Bär, Hoff-Herr vom Printz aus dem Mon.
Franciscus Josephus Epp, Ephebus.
Franciscus Antonius Megnet, Ephebus.
Florianus Gerig, Ephebus.
Heinricus Gerig, Ephebus.
Josephus Maria Schmid de Bellicon, Ephebus.
Garolus Josephus Epp, Printz Miron, Seel GUARINI.
Florianus Hartmann, Ephebus.
Joseph Maria Muheim, Angelus.
CIVES.
Meister Joseph Florian Megnet, Orman, Baibier er, Figer.
Meister Johann WAlti, Mütrada, Fürstliche Amme, LiseL
Meister Garli Domini Lusser, Päpstliche Wacht, Urse.
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215
Meister Frantz Joseph Würsch, Porrigorus.
Meister Frantz Wollah, Heini Herold vom Printz aus
dem Mon.
Meister Jacob Joseph B&ntziger, Herold vom Priiitz aus
dem Mon und Provos.
Mauritius Wolläb, Dorthei, GaUopin, Sitius.
Joseph Schilliger, Raymond, Leib-Wacht vom Printz
aus dem Mon.
P. R. D. Joannes Sebastianus Antonius Wipflin, ex Praeses,
Secret. Vener. Capit. Uraniensis et Parochus in Bürglen.
Einsamkeit.
R. D. Josephus Maria Tann er, David.
Herr Schullineister , Just Florian Ringold, Nathan,
Nuntius ä Joabt.
Herr Joseph Victor Pedrina, Eitelkeit, Fortuna.
Franciscus Xaverius Jauch, ex Princ. Genius Mariae et
Genius Poenikntiae.
Eine Handschrift (gr. 4°, 334 Seiten) im Staatsarchiv
Uri „Verlauff doli Toggenburger Krieg", enthält eine „Be-
schreibung Der Villmerger Schlacht Vom 25. Julij 1712 durch
Leontium Pöntener von Vry" und überdies ein Theaterstück
betitelt:' Die Kriegende Bald aber wieder Befriedigte Eyd-
gnosschaft in einem kurzen Schauspiel entworfen und vorge-
stelt im Jahr da Krieg und Frid gemacht war. — Spielende
Persohnen : Helvetia. Friedenhold, die Lobl. uninteressierten
Orth representierend. Zürich. Bern. Lucern. Vry. Schweytz.
Vnderwalden. Zug. Leodegarius Abt von St. Gallen. Toggen-
burg. Baden. 1 und 2 Postillon. Galli der Meßpriester.
Fritz und Frantz zwey Liinderbauren.
PERSON/E MUSIC^.
IV.
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V.
Die älteste Stipendienstiftung Uri's.
In Namen der allerheiligisten Dreyfaltigkeit, Gott des
Vatterß, Sohnß vnd Heiligen Geistß, Amen.
Kund vnd zu wüßen sige aller männigklichen. die es
betreffen mag, mit disem Brief: aisdan der edel vnd gestreng,
vest, weise Herr Oberester Sebastian von Beroldinrjen sälig,
Ritter vnd alt Landammann zu Vry, durch seiner vnd der
Seinen Seelen Heyl willen, auch auß sonderer barmherziger
Neigung, so er jederzeit zu den Armen tragen, vnder anderen
gestiften Almuosen auch verordnet hat, daß man aus seiner
Verlassenschaft fünfhundert Guldi Vrner Währung nemmen
solte vnd sie an ein Zins anlegen, vß selbigem jährlichen
einem armen, ehrlichen Kind, so ehelichen geboren, vnd studieren
wölte, mit Vorhaben Priester zu werden, Guldi fünfmdzwanzuj
obgemelter Währung an sin Erhaltung gestüwrt vnd geben
sollent werden, welches G 'macht vnd Legatum pium Anno
1603 beschechen. Wann nun davon etwaß Zinsen aufgeloffen
vnd also fürgeschlagen worden, auch gedachtes Herren Obersten
von Beroldingen seligen rechte eheliche Erben, als Herr
Hans Görg von Beroldingen, Ritter, gesagtes Herr Obersten
seligen ehelicher Sohn, Herr Haubtman Andres Zweytr. bischof-
licher Constanzansischer (!) Vogt zu Keyserstuol, Hr. Hieronimus
Arnold, Herr Haubtman Hans Jakob 7 anner, Hr. Josue Zum
Brunnen, der Jünger, all gesagten Herrn Ol »ersten Sebastian
von Beroldingen seligen Dochtermänner, vß guotem, freyen
Willen vnd vß mitleydenlichen Eyfer gegen den Armen be-
wegt, noch so vil darzu [getan] habent, daß es Gulden cin-
tausent Hauptguot bracht hat, darumb sy ein Gült vf Wilhelm
Zumbachß Gücteren zu Vndereycn erkauft vnd disem Stift
inverlibt habent. Damit aber dis guele Werk ordentlichen
fürgesezt werde, so habent sy etwas Ordnungen gesezt. selbigen
in künftigem fleyßig obgehalten vnd nachkommen solle werden.
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217
Namblichen vnd des ersten, das über dis Stift ein Vogt
verordnet solle werden vs der Stifteren obgedachten Geschlächter,
dergestalt, daß ietzunder Hr. Haubtman Zweyer, als der eltest
<U8e Vogtey antreten soll vnd solang versechen, als lang ein
Knab, wie obstat, so man annemen wirt, im selbigen Stift
erhalten wirt, vnd so man ein anderen Knaben annimmpt, soll
alsdan Hr. Arnold Vogt seyn, volgents Hr. Tanner, letstlichen
Hr. Zumbrtmnen vnd also in solchem Vmbgang continuieren,
alldieweil derselbigen ehelicher Mannstammen rechten ab-
stygenter Linien wehrt, dan solche Verwaltung nit auf die
Wyber fallen, die sich des Stifts weder sie noch ihre Erben
nützit zu beladen haben sollent, dan sy also einhellig mit ein-
anderen verkommen seindt. Es soll auch gemelter Vogt schuldig
seyn, allwegen zu dreyen Jahren vmb, fleißige Rechnung ze
geben sines Einnemmens vnd Vsgebens, vor den Verordneten
vß gemelten vier Geschlechteren Mannsstamm ens vnd soll solche
Rechnung speciticiert in eins darzuo verordnetes Buoch inge-
schriben werden vnd was er fürgeschlagen, angentz angelegt
werden solle, damit es Zins trage. Selbige Verordnete habent
auch vollkommen G'walt, den Knaben anzunemmen oder zu
vrlauben, Satzungen zu machen old dergleichen, doch allwegen
disem Stift zu Guotem vnd Mehrung, nit zue Minderung. Vnd
daß vß jedem gesagten vier Geschlechten Mannsstammens
ehelicher abstigender Linien einer darzu geordnet vnd Stimb
haben mag, doch daß er vfs wenigist das sechszechniste Jahr
sines Alters wohl erreicht habe, vnd wo dan zu Zeiten nit vß
jedem Geschlecht des Alters vorhanden wären t. sollent die
übrigen Geschlechter fürfahren vnd genuegsamen Gwalt haben.
Was auch also von mehreren Teil gesagten Verordneten er-
kent wirt, das soll Kraft haben vnd der minder Teil sich
dessen beniegen vnd volgen.
Zum anderen sollent gesagte verordnete Stifter oder ihre
Nachkommen, wie obstat, fürderlichen ein ehrlichen Knaben,
so zytlichen Guets halber sich in Studijs zu erhalten vnvermög-
lich, gueten Lebens vnd ehelich erboren, ernambsen, densel-
bigen laßen studieren bis er Geistlich wirt oder in ein Col-
i
i
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218
legium kombt, vnd ihine jährlichen ein guete ansechenliche
Steüwr oder Stipendium geben, bis vf fünfzig Guldi, mehr
oder minder, je nach Gestalt der Sachen vnd Qualitet selbiger
Person, auch nach Gfallen vnd Guetbedunken gesagter Herren
Verordneten.
Es ist auch geordnet, im Fall dergleichen tugentliche
Knaben vß den gesagten vier Geschlechteren wärent, die sich
Armuet halber nit wohl ausbringen möchtent, da sollen selbige
vorab ernambset vnd zugelaßen werden. Vnd wo man Land-
kinder hat, soll man selbige annemmen, wo nit, andere
ehrliche Beysäßenkinder, doch söllent die Verordneten in An-
nemmung des Studenten allwegen den notwendigesten vnd
tugentlichisten vorrß zu erwöllen schuldig seyn, ohn An-
sechung Glinsts old Vngunsts noch einicher anderer Vrsachen.
Die Guldi 25 jährlichen Zinses aber, so Hr. Oberster
Sebastian von Beroldingen selig gestiftet hat, sollend allein
Landkündergefolgen vnd jährlichen fleisig vsgeben vnd davon nüt
vacieren, fürgschlagen noch an Haubtguet gewendt werden.
Zum Tritten soll der Knab, so also angenommen wird,
sich züchtig, gottsförtig (!), gflißen vnd ohne Klag verhalten,
dan sonsten die Herren Verordneten Gwalt habent, ihme das
Stipendium vnd Steüwr vfzukünden vnd abzuschlagen. Er
soll auch schuldig seyn zu versprechen, sich in geistlichen
Stand zu begeben, wan er das Alter darzu erreicht, wofern
er aber ohne genuogsame Vrsach vnd ohne Verwiligung der
Verordneten nit geistlich wurde vnd sich verheüratete old
sonsten weltlich verblibe, in solchem Fal soll er schuldig seyn.
alle ingenomne Steüren disem Stift wjderumb zu ersetzen, vnd
soll deßen ein Revers von sich geben.
Solcher Student, so das Stipendium nutzet, soll ver-
mahnt werden, täglichen in seinem Gebet der Stiftern einge-
denk seyn mit etlichen Vater unsern oder einem Miserere. Vnd soll
der Vogt fleißig Vfsechen haben vnd nachfragen, das solcher Stu-
dent sich gottsförchtig, geflißen vnd der Gebühr nach verhalte.
Zum vierten ist geordnet, wan kein Landkind vmb dise
Steür bete oder verhanden were, das sie solche Steür wohl
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219
mögen anstehn laßen bis ein Landkind käme, darumb zu bitten,
so tugcntlich darzu were, laut obgesagter Ordnung, vnd was
also anstuende zum Haubtguet schlagen vnd an Züns legen.
Zum Fünften stat es zue der Verordneten freyen Ge-
fallen, einen Studenten, so also angenommen wird, die Gl. 25
jährlichen allein zu geben oder mehr, je nach ihrem Guetbe-
dunken vnd Gefallen vnd die Qualiteten des Studenten, es
sige Gl. 30, 40, 50, mehr oder minder, wie ihnen gelieben
wirt, dan sie vßert den ersten Gl. 25 Zins im übrigen zu
keiner gewissen Zahl nit verbunden sind. Doch was für-
gschlagen wurde, soll wie obstat, allwegen zue Haubtguet ge-
schlagen werden.
Es mögent auch die Verordneten, wan sy wollent, vßert
den ersten GL 25 wohl ein Steür einem armen Beysäßen-
k nahen, so studierte, geben, wie vil ihnen gliebt vnd den-
selbigen also erhalten bis er Priester wirt oder in ein Gol-
legium kombt, oder allein so lang bis ein Landkünd, so tugentlich
were, darumb bete, je nach Guetbedunken vnd Gefallen der
Herren Verordneten.
Zum Sechsten behalten ihnen die Herren Verordneten
luter bevor, dise Satzungen zu minderen, mehren, enderen vnd
verbeßeren nach ihrem Guetbedunken vnd Gefallen, doch all-
wegen dem Stift zu Nutz vnd Guetem vnd nit zu Nachteil.
Vnd zu mehrer Bekreftigung vnd Bestand dis Stifts, so
habent ermelte Herren erbeten den strengen, edlen, vesten
wysen Herren Obersten Johann Conrad von Beroldingen, Ritteren,
der Zeit Landamman zu Vry, das ei syn Insigill für sy vnd
ibre Nachkommen an disen Brief gehenkt hat, doch ihme
Herren Landaman in allwegen ohne Nachteil.
Geben den 20ten Mertzen nach Christi Geburt gezehlt
tusent, sechshundert vnd elften Jahr.
Daß vorstehende Copia von dem pergamentenen Brief
in Trüwen vnd gleichlautend hierin verfaßt worden zeuge
den 30ten 9bris 1722.
Landschreiber Odoardt Tanner.
220
Weilen Herr Jost Schntü selig auch Herrn Oberst Sebastian
von Beroldingen seligen Frauw Dochter . . . erster Eheman
gewesen, von deren er ein Sohn hinderlaßen vnd aber in dem
Stiftbrief deßen nit gedenkt, sonder allein ermelter Frau
Dochter selig andere Eheman Hr. Josue Zumbruvnen selig ge-
meldet wirt, als haben die andern Herren Collatores billich er-
achtet, das laut Stiftbrief ermelten Herrn Jost Schmit selig
hinderlassne, eheliche Mannsstammen mit vnd nebent den
Zumbrunnischen hätte sollen genambset werden, hiermit laut
Stiftbrief also auch Mitcollatores dises Stifts seyn sollen.
Vrkundlichen
Jos. Alph. Imhof von Blumenfelden stammt nach eigener
Angabe aus dem großen steinernen Hause beim Teilenbrun neu
in Altdorf, ist geboren den 5. April 1725, wurde ordiniert
1748, Kaplan in Silenen 1749, Pfarrhelfer in Schattdorf 1755,
Pfarrer in Sisikon 21. Sept. 1765, und starb daselbst den
25. Aug. 1798. Das Staatsarchiv üri bewahrt zwei Bände
Manuskript
1. Liber genealogiarum nobilium Vraniae, f actus ab
Authore nie Josepho Alphonso Irnhoof de Blumenfelden a" 1762.
2. Defensio Summi Pontificatus, et Ecclesiae Catholicae,
contra haereticos, Schismaticos, et Saeculi moderni Politicos.
Sacrae Scripturac, traditioni, conciliis, et rationi conformis in
tribus tornis, me Authore D. Josepho Alphonso Imhoof de
Blumenfeld, Patritio Vraniensi . . . a" Domini 1766.
Odoardt Tanner
zue Vry Landschreiber vnd Mitcolator.
Nachtrag.
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Die
Gotteshäuser der Schweiz.
Historisch-antiquarische Forschungen
von
f Arnold Nüscheler, Dr. phil.
Dekanat Willisau.
Fortgesetzt von
Konrad Lütolf, Kaplan.
:>:-.*
Digitiz
Dekanat Willisau. Allgemeines.
Dieses Kapitel verdient das Lob besonderer Regsamkeit,
die allerdings durch einen geringen Umfang und die Bestän-
digkeit seiner historischen Entwicklung mächtig gefördert wird.
Die älteste Kapitelsjahrzcit wurde 1070 von Seliger,
Freiherr von Wolhusen, in Ettiswil gestiftet: zur Zeit also, wo
die Dekanate anfingen, sich genau von einander abzugrenzen
und zu konsolidieren. ') In Willisau machte man nach diesem
Beispiel bis 1555 69 kleinere und größere Vergabungen an
die Kapitelsjahrzeit, In Großdietwil folgte 1330 Pfarrer Lü-
told mit seiner Jahrzeit, die aber erst seit 1528 dem Dekanat
Willisau zu gute kam. In Reiden schloß sich 1460 B. von
Büttikon mit einer Stiftung an.2)
Zum Kapitel Willisau gehörten zuerst: Altishofen, Brittnau,
Ettiswil, Lutern, Menznau (mit Hasle — 1465), Pfaffnau, Reiden,
Richental, Schötz, Uffikon, Ufhusen, Willisau, Zell und Zofingen.
Großdietwil gehörte zum Dekanate Lützelfluh-Burgdorf- Winau,
doch nur bis 1528. Brittnau und Zofingen fielen in der Reforma-
tionszett ab. 1670 wurden dem Kapitel Willisau vom Bischof
die Solothurner Pfarreien Kriegstetten, Biberist, Deitingen,
Zuchwil, Starrkirch, Gretzenbach, Aeschi, Luterbach zuge-
wiesen. Im 19. Jahrhundert kamen dazu Menzberg, Dagmer-
sellen und S. Urban als Pfarreien und die Missionsstation (resp.
jetzt Pfarrei) Zofingen. Weg fielen 1808 die Solothurner. 3)
') v. Liebenau, 11. Gfd. 49, 89. Statuta Gap. Willisau, p. 64.
Vgl. Dekanat Sursee. *) Gfd. 29, 839. 49, 105 f. N. Anniv. Reiden.
Statuta Gap. 64 f. ») F. D. A. I 238 sq. Statuta Gap. 66, 71, 81.
Vergl. „Hasle", Kapitel Sursee. Betr. Pfaffnau u. S. Urban vergl.
Statuta Gap. 78 f. u. „Altishofen", das ebenfalls einige Zeit von Urdens-
priestern verwaltet war. vergl. N.
224
1274, 26. April erscheint erstmals urkundlich „B. Decaiius
in Tvetwil". An der Urkunde hängt das Siegel des Decans.
klein-oval, in grünem Wachs, und führt das Osterlamm. f S.
B. Decani. In. Tvotwil." 1438 wurden die ersten Kapitelsstatuten
bischöflich genehmigt1) und darin die Aufnahme von Laien
in die Kapitelsbruderschaft bewilligt. 1489, 23. Juli, wurde
das Seligersche Jahrzeitmal dahin geregelt, daß Einsied eins
Ammann bezahle, was von den Kapitularen und etwaigen
Gästen (Beamten) aus Luzern und Willisau „frombklich und
verlieh verzeert." 1624 wurden die Statuten des Dekanats
erneuert, 1684 verweigerte Reiden dem Kapitel die Jahrzeit-
zehnten, weil seil 1624 nur mehr Juratenkonferenzen in Reiden
(auch Großdietwil) und Kapitel nur in Ettiswil und Willisau
gehalten wurden; der Landvogt von Willisau und der Hai
von Luzern schützten das Kapitel Willisau bei seinem Rechte:
die Konferenzen in Großdietwil hörten auf.2) 1831, 1833,
1835, 1841, 1845 und 1865 machte das Kapitel Willisau in
wichtigen Öffentlichen Fragen Eingaben an den Großen Rat und
an die Regierung von Luzern, sowie an den Bischof von Basel:
über Fastenunterricht, Fröbel-Institut, Pfarrhandel in Uflikon.
Feiertage.3) Endlich „Statuta venerablis Capituli Willisowiensis
revisa ac redintegrata anno salutis 1865. Cum approbationc
rev. ac cels. Ep. Basil. d. d. 8. Juni 1867."
I. Mutterkirchen.
Altishofen. Alteloshovin 11804) Kirchenpatron S. Martin
von Tours. Die Pfarrei bildete sich auf den freiheniieh Balm-
sehen Besitzungen im Umkreis der Burgen Ebersecken und
Altishofen, sichtlich wie andere umliegende Pfarreien um 900 K
Das war überhaupt für das Hinterland die Zeit der ersten
kirchlichen Organisation, welche der regelrechten ßesiedelung
») Gfd. 27, 205 f. Statut. Cap. 66 f. 2) Gfd. 26, 337 ff. Statuta Cap..
67 ff., 72 ff. 8) Schweiz. Kirchenzeitung II 401, 450. III! 433. IV 189. X
420. XIV 21. XXXIII 246. Unter Pfarrer Brandstettcr in Ettiswil ging
die Seligersche Kapiteljahrzeit fast ohne Sang und Klang direkt an da«
Stift Einsiedeln über, nachdem sie über 700 Jahre bestanden. Statuta
Cap., 81 fr. — Neuzeitlicher Geist! (L. c. p. 84). «) Gfd. 17, 24? f. X.
Brandstetter 9. *) S. N. Meyer, 4 Vgl. „Willisau", „Ettiswil*.
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225
folgte: beide so spät, weil hier weder der König noch eines
der ältesten Klöster Land hatte. Die erste Pfarrkirche war
die Burgkapelle Altishofen. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts
bauten sich die Herren v. Balm das heute bestehende Schloß und
verwandelten die alte Veste in eine Kirche, deren Turm noch
die alte Form zeigt. Die Kirche wurde 1771/2 neu gebaut,1)
lb7ö und 1901 2 renoviert.2) Das [Patronat ging 1308 infolge
des Königsmordes in Windisch dem Hause Balm verloren und
wurde von Oesterreich an den Freien Heinrich von Griessen-
berg und Ritter Ulrich den Lieblosen vou Büttikon geliehen,
von König Heinrich aber als Reichslehen an Graf Otto von
Strußberg übertragen, der es 1312t B. Aug, an den Deutsch-
orden verkaufte. Am 15. Dezember 1312 und am 22. ver-
zichteten Frau Klara von Balm und ihr Bruder gegen 280 Mark,
die an die erstere zu zahlen waren, auf das Leibgeding, das ihr
1306, 21. August verschrieben worden war.3) 1385, den 6. Mai
verkaufte Kirchherr Hugo ebenfalls an den Dentschorden gegen
jährliche 40 Mark Silber seine kirchlichen Einkünfte : was die
volle Uebernahme der Seelsorge durch Ordenspriester einleitete,
und was der Bischof 1316, 2. Januar bestätigte. Am 2. März
und 19. Juni 1316 gaben noch Oesterreich, H. von Grissen-
berg und U. von Büttikon ihre Lehenansprüche auf Altishofen
an den Orden auf.4) Von diesem gingen die Kirchenrechte durch
Kauf 1571, 14. Nov. an Schultheiß Pfvffer in Luzern über.5)
1858, 16. März, 11. Juni, übernahm sie der Staat Luzern.6)
Der 1. urkundliche Pfarrer begegnet uns 1201 in Konrad.
der erste urkundliche Helfer 1306, 21. August in Luetholt,
gleichzeitig „Her Guonrat der phruonder uon altlishouen." „Her
Cuonrat der Chramer ein priester" kann nicht hieher gerechnet
werden.7) 1618 weist nur Pfarrer und Helfer, 1753 vier
Meyer, 4. GM. 13, 201 ff. VergL Kahn 124. VergL N. 2) Gut.
Mitteil. v. Hoehw. Herrn Pfarrer Galliker i. A. s) Segesser I 678.
N. Gfd. 27, 305 f. 13, 216 ff. 49, 87. Vergl. Meyer, Off. <) N. Gfd. 13,
234 f. 49, 87. 4, 287 f. 27, 300. Öst. Urb. I 186 n. 6. *) N. Gfd. 13,
226 ff. 49, 87. Vergl. Meyer, 14. •) N. Segesser I 679. Z. Meyer, 15.
") N. F. r. B. I 498. K. K. C. 1169. Gfd. 13, 216. Vgl. Meyer, 7.
22*
Priester, 1783 Pfarrer, Schloßkaplan, Kaplan im Dorf oder Helfer
und Schulherrn auf.1) 1275 beschwor der Dekan in Altishofen
als Einkommensteuer von seiner Kirche 20 Pfd. Basiermünz.2)
1282, 20. September verglich er sich mit Stift Münster wegen
Zinsen ab Gütern von Nebikon.3) Bereinigungen der Pfarr-
pfründe fanden statt 1812, 30. Dez. und 1865, 9. Sept., der
Pfarrhelferei 1832, 30. Mai, 1841, 5. Mai, 1878, 17. Okt.
Unter Pfarrer Ph. J. Meyer bestand ein Vikariat. 4)
Von Altishofen als alte Pfarrei ist auch die bischöfliche
Quart nachweisbar; „hec quarta fuit vendita anno domini
M.GGG.XIII. pro XXXVIII lib. XIII sol. novorum.w5) Bischof,
Klerus, Kirche und Arme hatten je 1/4 der Einkünfte zu be-
anspruchen. Aber auch z. B. die Legate der Verstorbenen
wurden vierteilt. So schrieb Bischof Gerhard von Konstanz
1317, 31. Mai an den Leutpriester von Altishofen, Propst und
Kapitel Zofingen hätten sich beklagt, daß sie den ihnen wahr-
scheinlich von Balm vergabten Viertel der Legate nicht er-
hielten.6) 1422, 7. März, kam die bischöfliche Quart von Altis-
hofen aus der Pfand herrschaft des Ulrich Aeschli an Anna
Ruber, Hans Aeschli, Peter Ottimann (1435, 15. Nov.). 1481,
9. Juni durch Kauf an Hans Rud. von Luternau, ebenso 1488,
8. Jan. an S. Mauriz in Zolingen, bald darauf an Luzern, wo-
hin der Deutschorden selber noch eine Zehntquart 1503,
11. April verkaufte.7) 1319, 23. März stellte Papst Johannes
XXII. zu Gunsten des deutschen Ordens einen Gebotbrief aus,
mittelst welchem Geistliche und Weltliche, die von Altishofen
Lehengüter besäßen und ihren Pflichten nicht nachkämen,
durch den Propst des Klosters Allerheiligen in Freiburg dazu
angehalten werden sollten.8) Zehntenstreitigkeiten gab es des
Sigristenamtes wegen zwischen dem Deutschhaus und der Kirchge-
nossenschaft Altishofen 1418 und 1441,9)und zwischen Pfyffer und
i) Z. Gfd. 28, 99. Luz. Staatskai. 1789 Gfd. 21. 79. F. D.
A. I 238. N. Vcrgl. F. L>. A. V, 83. 3) N. Gfd. 59. U. B. 225. *) Z.
») F. D. A. IV 38 f. 6) Hegesten von Zoflngen, Nr. 39. ?) L. c. Nr.
295 und 330. Gfd. 13, 199 n. 4. 8) Gfd. 13. 225 f. 9) N. Gfd. 19,
282 ff.
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227
der Korporationsgemeinde Luzern 1841). ') — Wegen Leib-
eigenen2) hatle das Dentschhaus 1512 Streit mit Willisau.
EtÜSWil. Kttiswile lOTti.3) Kirchenpatrozinium Mariae
Himmelfahrt.*) Im AuschlulA an Willisau, Altishofen, Sursee.
entstand um 9<X) auf Wolhusens Besitz auch die Kirche Kttis-
wil.0) 1070 schenkte Seliger von Wolhusen dieselbe an Ein-
siedeln.6) Das Bistum besaLi hier keine Zinslehen; „Hettis-
wileu ist nicht mit Ettiswil zu verwechseln.7) 1350. 3. Dez.
wurde Ettiswil von Bischof Ulrich von Konstanz mit Zu-
stimmung seines Kapitels an Einsiedeln inkorporiert/)
Erster urkundlicher Pfarrer ist nicht Heinrich Ronman
(1052) ; sondern 1275 „Plebanus in Ettiswile iuiauit de eadem
L lib. Basil. et comm. den. Soluit Y lib. coram. den. pro
toto.u'*) 1360; 70 wurden die Einkünfte der Kirche Ettiswil
auf 40 Mark berechnet. 10) 1454, 1. Juli, verglich sich Pfarrei-
Pantaleon Rösch mit dem Ptleger der Kapelle Ettiswil betreffend
deren Stock und Opfer vor den dazu verordneten Schieds-
richtern von Luzern. 1464. 9. Jan. wurde vom Einsiedler
Gotteshausgerichte zu Dagmarsellen derselbe Pfarrer angewiesen :
die Gotteshausgüter, die seiner Pfründe zinsten, zu verlehnen
und mit Ehrschatz zu belegen, stehe nicht ihm zu, sondern
einzig dem Stifte. 1483, 2. Mai, verordneten Schultheiß und
Kat zu Luzern, was dem Leutpriester und dem Helfer aus
dem Stock und dem Opfer der Kapelle zu Ettiswil zukommen
solle. Vom 1. Sept 1524 datiert ein Vorkommnis des Pfarrers
Joh. Girier mit dem Abte Konrad von Rechberg, wonach des
erstem einstige Hinterlassenschaft der Abtei anheimfallen 11)
') Segesser I 680. 2) X. Aintskanzlei Willisall. Glocken
Ix-tr. vergl. X. Gld. 13. 200 f. (15U u. f.Ho) u. 30. i:>5. - In GM. 38,
Ol f. berichtet die hischöll. Visitation ltK i! > von einer abergläubischen
Frauensperson. 3) X. GM. 1. 115, 133. 3M, 31)8. Brandstctter 10. F.
r. B. I 335. «) S. X. Ä) Vergl. GM. 40, 89 u. oben n. 3. Segcsser I
»>V». fi) Mohr. Hegesten I (Finsiedeln) Xr. 31, oben n. 3 u. n. .">. ") Vergl.
lt. K. G. I 8j Mohr. 1. c. Xr. 3'i7. Gfd. 3. 255 ff. N. 9) F. D.
A. I 338. Vgl. GM. '»3. Iii, m. W, 157 n. 104, 177 n. 147, 181»
Vergl. X. »«») F. Ii. A. V 83. »') X. Molir, Xr. 8CG, 012, 017, 1023
u. 1303.
Geschichtsfrd., Bd. LXI. 15
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228
solle. 1840, 12. Juni wurde die Pfründe durch die Regierung
von Luzern bereinigt, ebenso 1867, 13. März. *) Die Helferei
oder Kaplanei zum hl. Sakramente entstand 1451 unter dem
Patronat Ulrich Wilhelms, der dasselbe 1453, 24. Sept. dem
Rat von Luzern übertrug.2) Dieser wies die Kollatur 1803.
21. Sept. der Kirchgemeinde zu und bereinigte die Pfründe
im Okt. 1843. 3) Daneben hielten sich die Pfarrer zeitweilig
Vikare, so 1776, 1785/89, 1799, 1803, 1838, 1880 und 1882.4)
Die bischöfliche Quart brachte 1363, 24. Okt. ebenfalls
das Kloster Einsiedeln an sich gegen eine jährliche Steuer von
24 Gulden.5) 1365, 15. Juli, versetzte Bischof Heinrich von
Konstanz dem Friedrich Büttiner, seinem Küchenmeister, um
240 Gl. jene jährlichen 24 Gl.6) 1376, 4. Juni, verkaufte
dieser Friedrich Büttiner die Steuer um 240 Gl. an Peter Käl
von Schwiz und dessen Ehefrau Ita.7) 1464 waltete zwischen der
Kommende Altishofen und Einsiedeln-Ettiswil ein Zehntstreit.8)
Die heutige Kirche wurde eingeweiht 1773, 24. Aug.9)
und zwar durch den päpstlichen Nuntius. Pfairer Boos end-
lich hat um 1881 dieselbe renoviert. Glocken sind vier mit
Bildern der Kirchen- und Kapellpatrone (auch von Schötz) ab
1771 und 1812. 10)
GrOSSdietwil. Tuotewilare 1178/97.11) Kirchenpatron:
S. Johann Bapt.12) Als Stiftung des gräflichen Hauses von
Lenzburg erstand die Kirche GroLidietwil um 900 zugleich mit
dem angrenzenden Altishofen ; der christliche Heilige der Som-
nierwende, S. Joh. Baptist, wurde ihr Führer gegen die alten
Heidenbräuche.13) Dazu stimmt die Datierung der Grabinschrift
Albkers aus dem 10. Jahrhundert und vielleicht auch der Name
») Z. — 1507 wurden die Kenntnisse des Pfarrers mangelhaft
befunden. Gfd. 28, 134. ») N. Mohr, Xr. ml, 861. 865. - Kaplan
Kaspar Koch liel zur Zeit der Helvetik ab. Gfd. 15, 141. Betr. Hin-
kommen vergl. GM. 28, 146. 3) Z. «) Gfd. 21. 177. 22, 61». Staatskai.
1780. Z. *) X. Gfd. 4. -296 f. Mohr, Xr. 396. 6) X. GM. 4. 207 IT.
Mohr. Xr. 404. <) X. Mohr. Xr. 445. *) Mohr, Xr. 025. ») X GM.
Mitteil. v. Hilm. Pf. Habennacher, damal. Kaplan v. E. u. Pf. Kauf-
mann i. K. ») ßrandstettcr 10 GM. 17, 248. '*) S. X. «) Vergl. „Ain-
hofen", „Ettiswil*, Wetzer u. Welte, Kirchenlexikon VP Kol. 15o5 f.
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229
des ältesten bekannten Pfarrers Namwing. ') Von Oesterreich,
Erben Lenzburgs, ging das Patronat von Großdietwil an die
Wolhusen und Andern zu Lehen. 1398, 30. Juli, kam es als
Mannlehen mit dem Laienzehnten von Großdietwil und Um-
gebung von Diethelm von Wolhusen an Hans von Lütishofen.2)
1478, 19. März, vergabte die Familie Lütishofen die Kirche
Großdietwil an's Stift Münster, wohin sie der Papst Sixtus IV.
am 13. Jan. 1480 inkorporierte.3) Der Rat von Luzern, bereits
seit 1394 Oberlehensherrschaft, vindizierte sich 1492 auch das
Nominationsrecht und überließ den Chorherren von Münster
mir die Kollatur der Pfarr-Pfründe und dazu Nomination und
Kollatur der Kaplaneien.4)
Der Pfarrer Lütold von Luzern stellte 1305, 26. Febr.,
seine Zehntenrechte auf Neubruch und 1306, 20. Febr., die
Pfarrrechte, besonders bezüglich Kanzelgericht fest.5) Zehnt*
und Pfarrrechte wurden erneut, erklärt, verhandelt und ange-
wendet 1432, 3. Febr., 17. Aug., 1433, 28. Aprü\ 1434, 7. Jan..
1459, 1488, 1500, 1502, 1513, 1514, 1571, 1576, 1598.6) Ver-
träge betreffen „Primi fructus" von Großdietwil zwischen dem
Konstanzer Bischof und dem Luzerner Rat datieren vom 6. Juli
1447, 1483 und 1484. 7) Die Inkorporation der Pfarrpfründe
ward praktisch erst durch die Verhandlungen von 1641/43.8) Neue
Pfarrverträge wurden 1827, 1856, 1865 verhandelt.9) Be*
merkenswert sind noch die „absentie" und „inducie ad annum"
für Pfarrer Rudolf von Lütishofen und seine Stellvertreter
1472, 1481, 1482.10) 1788 erscheint wieder ein Vikar.*1) 1710
berichteten die bischöflichen Visita toren an den Rat von Luzern,
„der Pfarrer von Großdietwil glaube in seinem Eifer, es sollten
die beiden Schulen in Dietwyl und in Altbüron, zu besserem
') Gfd. 49, 70, „Kathol. Schweiz. Bl.« 1894, S. 283. Kraus, die
christlichen Inschriften der Rheinlande, II. Xr. 56. *) Gfd. 49, 91, 98,
181. 208. Vergl. N. Segesser I 618. *) N. Gfd. 18, 262 ff. «) N. Gfd.
49. 125 f. Segesser I 806 n. 3. 4) N. Gfd. 49, 101 ff., 198 f. v. Liebenau,
30. «) Gfd. 49, 114 ff. 209 ff., 120 f. Gfd. 49, 172 ff. 183 ff. 225 ff.
Vergl. N. 7) Gfd. 49, 120. 121. *) Gfd. 49. 173 ff. *) Z. »°) Nüscheler.
Gfd. 49, 121. ») Staatskalender 1789.
i
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'230
Seelenheil und Instruction der jugend' zusammengezogen
werden."1)
Die Kaplanei zu 8. Pantaleon gründete 133t), 5. Febr.
der Pfarrer Lütold,-) die zu 8. Katharina kurz vor 1437 der
Pfarrer Ludwig von Lütishofeu. dessen Bruder Burkard, Pfarrer
von Wangen, sie 144» noch besser dotierte.3) Beide Kaplaneien
unterstanden dem Patronat der Pfarrkirche; die zu 8. Pantaleon
wurde 1818 Pfarrhelferei, 1888 bereinigt, die andere 18 US
und 1859 bereinigt.4)
Die Kirche wurde aus Stein gebaut und mit einer
Krypta versehen im 11. Jahrhundert. 1315 entstand der
Turm. 1322 wurde das Frontispiz erneuert. 1342 erhielt die
1334 verbrannte Kirche Ablässe zum Neubau. Damals ward
auch das Geläute erneut, von dem noch eine Glocke erhalten ist.
1422 ließ Pfarrer Ludwig v. Lütishofeu den Chor mit den Bildern
der 12 Apostel ausmalen. Unter Hud. v. Lütishofeu (14;M) -82)
wurde der Altar zu 8.S. Wendel und l'i*s errichtet und mit
Jahrzeiten begabt, kaum aber mit einer gesonderten eigentlichen
Kaplanei, die wenigstens sicher nicht lebensfähig war. if)07,
4. Sept., weihte der Weihbischof von Konstanz die Kirche,
z. 8.8. Jon. Bapt. u. Dionys, den linken Seitenaltar z. 8.8.
Maria, Eustasius, Katharina. Umbauten und Renovationen
datieren von 1650/01 (Geläute), 1070/76, neue Glocken von
1798/9, Neubau5) von 1880/1.
Lutem. Lutrun 1263. 6) Kirchenpatron: 8. Ulrich.7) Mit
Schongau Lenzburgerstiftung, erstand die Kirche Lutern im
engeren Anschluß an Willisau um 101)0. 8) Später besaßen
sie die Freien von Affoltern, bis sie durch Agnes, die Tochter
des Werner, an ihren Gemahl. Bitter Peter von Grünenberg,
überging; 100 Jahre nachher, am 28. Dezbr. 1413, schenkte
«) Gfd. 83. ') N. Gfd. 4!), 10Ö ff. - Der bei F. D. A. 1
IUI (f. 1275) erwähnte „Prebendarius in Tütwil" ist anderswohin zu
versetzen ; liier lindet er keinen Platz, weil keine Stiftung. 3) Gfd.
41), 117 f. Vergl. N. Z. <) Z. *) Gfd. 49, 78, 103 f., 107 f.. 113, 119,
1^1 ff., 144 ff. Vergl. X. «) Zeerleder I 568. X. Brandstet ter. 10. " ) 8.
X. 8) Gfd. .77, 10*). „Willisau". „Menzberg", „Hergiawü *
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231
Götz von Hünenberg den Hof Schwarzenbach zu Lutern, wo-
zu der Kirchensatz daselbst gehörte, an das durch Brandunglück
heimgesuchte Kloster Trub, was der Generalvikar von Konstanz
1414, 16. Juni, bestätigte.1) Durch die Reformation fiel 1529
Lutern mit Trub an Bern, wurde aber 1577/79 von diese!
Stadt mit Knutwil gegen Wynau, Nieder-Bipp und Madiswil
au S. Urban unter Burgrecht Luzerns ausgetauscht, was wieder
der Bischof von Konstanz genehmigte 1579, 20. Dez.2). Luzern
nahm 1848 das Patronat zuhanden.3)
1275 „Plebanus in Vfhusen iurauit de eadem ecclesia
XXX. Iii). Briscaug. (et) Basil. Item de Lutum XX üb. Basil.
Soluit III lib. Item secundo termino soluit II lib." 13ü0 70
_Liitrun Vffhusen habet XII marc. 4) Die Kirche Lutern ge-
hörte also damals nicht gerade zu den reichern. Immerhin
war sie angesehen: an S. Ulrichstag sah sie den Kreuzgang
von Willisau.5) Ca. 1785 wurde der jetzige Pfarrhof ge-
baut.5!)). Am 30. Dez. 1812 wurde die Pfarrpfründe Lutern
verpflichtet, an die geistl. Kasse des Kantons beizutragen, 1835,
14. Januar, bereinigt und weiter verpflichtet, einen Vikar
zu halten, 6) 1905 , 25. Januar neu bereinigt. 7) — In
der Kirche stiftete 1497, 22. Juli, Leutpriester Richard Ruß
den Muttergottesaltar.8) 1421, 1495. 1581 sind Glocken datiert.9)
1500, 22. Juni, erfolgte eine Jahrzeitstiftung für Gefallene aus
den burgundischen u. schwäbischen Kriegen.10) 1731 schrieben
die bischöfl. Visitatoren vor, „in Luthern sollte man die Kirche
nicht vergrößern, sondern eine neue bauen, indem ein be-
deutendes Kirchengut und fünf wohlhabliche Bruderschaften
vorhanden seien."11) 1752. 11. Sept., weihte Philipp Acciajuoli,
päpstl. Nuntius in der Schweiz, die neue Kirche in der Ehre
des hl. Ulrich mit 4 Altären: Hochaltar z. SS. Maria und
Aiigustin, r. Seitenaltar zu SS. Ulrich u. Philipp Neri, 1. z.
n x. Segesser, I 649 f. Gfd. 10, 37 ff. *) Gfd. IG, G n. 1. Attcn-
hofer II 150. 3) Attenhofer II 130. „Knutwil". <) F. D. A. I 238
V 83. Vcrgl. N. ») Gfd. 28, 134. 29, 215. »b) Zist. Chr. 1898. 1G5,
307. «) Z. Gfd. 21, 102. ') „Valeriana-, 27. Jan. 1905. ») N. Anniv
232
SS. Josef und Beat, Kreuzaltar z. SS. Valentin, Gall und
Benedikt.1) Das a. Twingrecht (1586 u. 1656), Art. 45, 2)
sagt: „So ist jeder Pfahrherr . . schuldig ze erhalten den
wuohrstier und den eber. Darumb soll man dem Herrn
4 Schwyn vergebeus hüeten."
PfaflFhau. Fafanhaa 873, 7. Mai.3) Kirchenpatron S.
Vincenz.*) Ähnlich wie Pfeffikon rührt Pfaffnau von der
Niederlassung eines christlichen Priesters im 7./8. Jahrhundert
her.5) Nach einer Urkunde von 1272 gehörten Twing \v:d
Bann den Herren v. Pfaffnau, Ministerialen von Lenzburg,
von denen diese Rechte en das Kloster S. Urban kamen, das
dort begütert war.6) Ebenso waren gewiss auch die Kirchen-
rechte auf jenes Priesters Landesherrschaft, die Lenzburger-
grafen, übergegangen. Sie erhielt S. Urban am 1. Febr. 142&
von Rudolf von Erlach, Bürger zu Bern und seiner Frau
Elisabeth v. Heidegg,7) nachdem schon 1331, Juni 22., ein
anderer Kollator, der Edle Joh. v. Büttikon, Lehenträger des
Freien von Bechburg (1373 und 1375, 18. Mai), und 1416,
15. Okt. Graf Hans Friedrich von Falkenstein Patronatsherr
gewesen.8) 1848, 15. Sept., setzte sich die Regierung des
Kantons Luzern zum Erben der S. Urbaner Verlassenschaft ein.9)
1275 beschwor der Pfarrer 5^4/? Breisgauermünz
als päpstliche Einkommensteuer.10) 1360/70 wurden die Ein-
künfte der Kirche auf 16 Mark beziffert.'1) Zum Kirchengute
gehörte ursprünglich offenbar auch der 1375 und 1416 aus-
drücklich zum Kirchensatze gerechnete Laienzehnten von Baltzen-
wil. 1850, 6. Juni wurde die Pfarrpfründe revidiert und ver-
pflichtet, einen Vikar zu halten, ebenso 1869, 30. Dez. Seit
♦
') N. Pfarrarch. L. Kenovation unter Pfarrer Hochstraßer. 2) Z.
8. R. II* 353 f. & rj. B. I 71. «) S. N. ») Gfd. 57, 10G. Brand-
stetter 11. «) Scgesser I <38ti. Habsburg. Urb. I 182 n. 2. Gfd. .">. 22».
7) Scgesser I G87 n. 2. N. Gfd. 5, 287 f., 294 f. Attenhofer II 140 tf.
Bisch. Bestät. 1450, 6. Dez. N. Archiv S. Urban. Soloth. Wochenbl.
1823, S. 392 f. Cisterz. Chronik 18W, S. 13't. Hegesten v. Zofingen,
Nr. 265. Vergl. Gfd. 5, 244. 9) N. Vergl. Attenhofer II 138 f. »») F.
D. A. I 338. N. ") F. D. A. V Stf.
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233
l. Juli 1884 erfolgte Extra-Entschädigung für den Vikar aus
der geistl. Kasse.1)
1331, 22. Juni verleiht Peter, Kirchherr in Pfaffnau mit
Zustimmung des Jons, von Büttikon als Kollators und der
Kirchgenossen sein Gut ze Mettwil als Erblehen um 9 ß Zins
zur Bezündung der Kirche.2) 1723 bezeichnete der Pfarrer S.
Lucia als 2. Schutzpatronin der Kirche. 3) Die alte K. wurde
1807, 23. Juli, vom Blitze eingeäschert, die neue 1822, 27. Mai
geweiht. Der 1865 vom Blitze wieder teilweise zerstörte
Turm wurde 1881 renoviert; die drei Glocken kamen von
S. Urban.4) Betr. Glocken vergl. „S. Urban." 1625 entstand
die Bruderschaft z. S. Vincenz, nachdem eine Reliquie des-
selben vom Kloster Beinwil hergebracht worden war.6) Den
Pfarrhof baute Abt Aug. Müller v. S. Urban (1751— 68). °)
Reiden. Reiden, 1173, 4. März. 7) Kirchenpatron : S.
Bartholomäus zuerst, später S. Johann Bapt. 8) Gleichzeitig
mit der Bartholomäuskirche Knutwil wurde um 1000 auch
die von Reiden durch die Familie Iffental, seßhaft zu Reiden,
freilich nur in Holz gebaut. °) Im 11. Jahrhunderte noch
griff die Pfarrei immer weiter in der Talsohle um sich in das
bisher nach Richental gehörige Langnau hinaus. i0) „Das
Ritterhaus von Reiden bezog vom Zehnt in Langnau den
Drittel", 11 ) offenbar für die Seelsorge in Langnau. Diese
Johanniterkommende entstand um 1239 am soeben eröffneten
Gotthardweg durch Stiftung der Herren von Iffental und von
Büttikon. ir) 1275 schuldete der Propst von Zofmgen als
persönlicher Inhaber der Pfarrei Reiden — er war ein Iffen-
') Z. , a) N. Aich. S. Urban. *) Gfd. 32, 238 (Feste). «) Güt.
Mitteilung von Hochw. Herrn Pfarrer P. Achermann. 5) Cisterziens.
Chronik 1808, S. 164. «) L. c. p. 165. ") Brandstet ter. 11. Gfd. 58.
II. B. 76. *) s. N. 9) Vergl. Gfd. 17, 2 8. Wetzer u. Welte. I» Kol.
2053. „Knutwil.* N. „Richental.ki ») Vergl. Gfd. 58. U. B. 67 (1030:
Hichental m. Langnau), 70 (1045 : Richental und Langnau je für sich), 70
(1173: Beiden, Hichental und Langnau je für sich: 1. ganz neu unter
den Besitzungen Münsters), Hiedweg, 85 (1255 : Richental und Reiden
einfach), Gfd. 7. 175 fT. ») Riedweg, 203. ") Vergl. N. „Kommende
Heiden".
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tal — dem Papste „XXVI lib. comm. den." ') 1360/71.)
„Heiden habet IX. marc." 2) Daraus sieht man, daß schon
1275. vielmehr seit 1239 die Kommende als Patronat sich
die Pfründe angegliedert, aber einem selbständigen Leutpriester
überlassen hatte.8) 1321, 15. Juni, wurde ein Zehntstreit
zwischen Heiden und Richental beigelegt. 4) 1390, 30. Aug.,
ist eine .lahrzeit für die obere Kirche verzeichnet. 5) I)al.>
diese einige Zeit vorher zu Ehren S. Jon. Bapt. errichtet und
der Kommende voll inkorporiert war. erhellt noch mehr aus
dem Vergleich vom 8. Juni 1391, wonach die Johanniter für
ihre eigene (obere) Kirche selber zu sorgen hatten, bei der
untern indes die ganze Pflege der Pfarrei überließen und nur
für Neubau in Stein versprachen, den Chor zu decken. *)
1317, 31. Mai, schrieb Bischof Gerhard von Konstanz an den
Leutpriester v. Heiden, Propst und Kapitel v. Zotingen hätten sich
beklagt wegen des ihnen gehörenden (vergabten) und nicht
immer geleisteten 4. Teiles der Legate. 7) 144U gab wieder
das Verhältnis zu Hichental Anlaß zu Verhandlungen mit
Münster.8) 1492 hob die Bruderschaft z. S. Bartholomäus
an. 1520 die zu 8. Sebastian.9) Ein Altar zu U. L. F. be-
stand in der untern Kirche schon ca. 1450. wo er durch
Hans Thüring von Büttikon eine Meßstiftung erhielt.10) 1595
wurden die Zinsen der Liebfrauenpfründe, (unter dem Staat)
die 1592 mit Melchior Schmid besetzt war, zusammengestellt.11)
Vom 8. August 1580 datiert ein Vidimus der Urkunde vom
8. Juni 1391. Um 1800 ist die Hede von einein neuen Altar
U. L. F., 1645, 7. August, von der Vollendung des Helm-
baues und H>49, 20. Juli, von der Weihe dreier Glocken in
der untern Kirche. 12) Offenbar muß um 1600 der Neubau
der untern Kirche in Stein stattgefunden haben. 1594 wird
M X. F. \). A. I 238. GUI 4, 10t. *) F. 1). A. V 83. Fried-
hof 1293 erw. Kopp III 133, n. 7. a) Vergl. GUI 5. 2U. «j X. GUI
7. 17Ö ff. X. Anniv. Heiden. «) X. Üfd. 17, 207 ff. ') X. Hegesten
v. Zolingen. Nr. 31). „Altishofcn." ») Hiedweg, 480. 9) X. Pfairarch.
Heiden. •«) X. Anniv. H. «>) X. Pfarrarch. H. Gkl 22. 220. Vergl. Z.
'*) X. Pfarrarch. H.
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eine Hexe Anna Tschup von Heiden genannt. 1) 1662 wurde
„ein schönes spill oder Commedy von den Siben Todtsünden;<
aufgeführt. 2) 1677, 12. September, untergingen Luzern und
Bern die Zehntengrenzen zwischen Reiden und Zofingen. 3)
171)1 wurden gerichtlich die Johanniter zum Neubau
der Kirche Reiden verpflichtet. 4) 1793, 19. April ward deren
Grundstein gelegt. 1793, 28. Juli, wurde der Turm von 1645
mit Mauerbrechern zerstört, weil die Kirche der neuen Straße
halber mehr nach Osten rücken mußte. 1796, 6. September,
weihte der Konstanzer Weihbischof Wilhelm Jos. Leopold
die Kirche dem hl. Joh. Bapt., den mittlem Altar dem heil.
Kreuze, den Altar der Ev.-Seite der Muttergottes, den der
Ep.-Seite den hl. Bartholomäus und Peter und Paul. 1802,
22. April, wurden die Glocken aufgehängt; aus der obem
nun eingegangenen Kirche stammen 2 Glocken von 1649 und
1KS4, die übrigen von 1480, 1649, 1642 und 1692 aus der
ehemaligen untern Kirche. A) 1803/07 kam das Patronat an
die Regierung von Luzern, die 1818/35 ein Vikariat unter-
stützte, 1836, 8. Januar und 1865, 8. Juni die Pfarrpfrund,
1825, 18. Mai, 1832 und 1886, 22. Februar die Kaplanei
bereinigte. 6)
Richental. Richentale 1036, 9. Februar.7) Kirchen-
patronin: S. Cacilia.8) Um 900 von den Grafen von Lenz-
burg gegründet, findet man in Richental unter den ersten
Vergabungen an Stift Münster: „Ecclesiam in Richentale et
curtem in Langenowa cum omnibus appendiciis." °) Als im
11. Jahrhdt. die Pfarrkirche zu Reiden erstarkte, schloß sich
Langnau kirchlich teilweise an sie an.10) Inkorporiert wurde
Kichental an Münster 1346, 1. Oktober, 11) nachdem noch
1321, 13. Juni, ein Zehntstreit zwischen Richental und Reiden
<) GUI 23. 350. • ») GM. 23, 371. ») Hegesten v. Zof. Nr. 081.
♦) N. Kirehbauprozeß-Aktcn v. Großwangen i. Luzern. *) N. Pfarrarch.
H. 6) Z. Gfd. 21, 82. 102. 57, 120. Attenhofer II, 139. ?) Brandsletter
Ii. Gfd. 08. U. B. (17. 8) S. N. ») Wetzer u. Welte. IP Kol. 1047.
Gfd. 08. lj. B. (ö II 1, 129. Scgessc- I 057. Vergl. N. 10) Vcrgl.
„Reiden-. ») N. Kiedweg. 127.
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beglichen worden. *) 1275 „Plebanus in Hichental (lebet
pape IUI üb. comm. den." 1360/70 „Richental hab. XVI.
marc" 2) 1703, 20. Okt. ist die Pfarrpfründe auf 600 Gl.
geschätzt.3) Von 1422, 8. Oktober und 1484^ 7. Februar,
datieren Verträge Münsters mit dem Bischöfe betr. die ersten
Früchte.4) 1753/55 erstand ein neuer Pfarrhof, nachdem
schon seit 1650 der Pfarrer ans Stift Münster Hauszins
zahlte. 5) Die Pfründe wurde 1809, 16, 21, 42, 70 und 72
bereinigt.6) Ab und zu ward ein Vikar gehalten seit 1756,")
bis 18U4 Kirchmeier Jos. Achermann die Kaplanei unter
Kollatur des Bischofs stiftete. Die Kirche ward 1803/7 gebaut,
1879 renoviert, 1888 bezügl. Altäre nochmals. Die 2 größern
Glocken und die kleinste wurden 1846 in Aarau, die dritte
1888 in Zürich gegossen. 8)
Uftikon. Ufnnchowa 893, 7. Mai. 9) Kirchenpatron :
S. Jakob, der ältere. 10) Die Kirche wurde wohl ebenfalls
um 900 vom Züricher Frauenstift aus durch dessen Vogt, in
ihrem Talkessel, dem Hofe der Äbtissin, wenn auch klein
und von geringem Ansehen, doch unabhängig, gegründet ; erst
1809 kam Buchs von Altishofen her dazu.11) So treffen wir
1173, 4. März, drei Teile der Kirche aus den Händen der
Lenzburger ans Stift Münster übergegangen, if) das ganze
Patronat am Anfange des 14. Jahrhunderts im Besitze der
Freien von Grünenberg und von Walter am 5. Februar 1337
samt Hof, Twing und Vogtei um 600 rhein. Gulden an Ul-
rich von Büttikon, von dessen späterm Rechtsnachfolger, H.
von Grünenberg, den 25. Mai 1416 an Peter Otteman, endlich
1450. 2. März, von Hans Ulrich Otteman an Luzern ver-
V) Vergl. X. Gfd. 7, 175 ff. „Reiden". Kiedweg, 48(5 (1440).
2) F. D. A. I 238. V 83 (82: Custos ecclesie Beron. expcdict XX inarc.
de ecclesia Hichental, offenbar Langnau irrig ganz mitgerechnet.)
Gfd. 28, 148. «) X. Arch. Münster u. Luz. 5) Ried weg, 339. 300,
430. •) Z. f) Vergl. Gfd. 18, 104. Riedweg, 453. Z. ») Güt. Mitteil,
v. Hochw. Hrn. Pfr. Haas. 9) Z. ü. B. I 72. X. Brandstetter IL ,u) S.
X. ") Vergl. Gfd. 5*3, 12 f, 28, 338. 13. 199, n. 5. Z. U. B. I 72. Gfd.
58. U. B. 76. N. Gfd. 28. 340.
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237
kauft. M 1875, 9./15. Oktober, trat der Staat die Kollatur
an die Kirchgemeinde ab. 2)
1275 „Plebanus in Uflichon iurauit de eadem XL lib.
Zovingen. Soluit XX sol. Item secundo termino XX sol.
thur." 1360/70 „Vffikon hab. XII marc." ») 1646, 19. Okt.,
ist die Pfarrpfründc Uftikon auf 700 Gld. geschätzt.*) 1465,
15. Juni, wurde gerichtlich zwischen dem Kirchensatz Uftikon
und dem Pfarrer wegen 4 Malter Dinkelgeld von Widem-
gütern entschieden. 1476, 1. Februar schloß der Pfarrer
„mit den Kirchgenossen über gegenseitige Rechte und Pflichten
einen Vertrag." „1490 wurde das Urbarbuch und der Zins-
rodel des Pfarrers bereinigt." Wieder „1680 wurde der
Pfrundrodel bereinigt." Auch das Twingrecht von Uftikon
(1586/1656) enthielt Art. 45 eine Bestimmung, die hieh«T
gehört : „So ist jeder Pfahrhcrr zu Uftikon schuldig ze er-
halten den wuohrstier und den eber. Darumb soll man dem
Herrn 4 Schwyn vergebens hüeten und dem Hirten kein lohn
schuldig sein." Noch wurde die Pfründe am 1. Febr. 1808,
1811, 9. Mai 1834, 1875 neu bereinigt.5) Pfarrhausbauten
fanden statt um 1630, 1808, 1875. *) Vikare waren da
1836/38 und 1872/76. 7) Die Kirche wurde in ihrer heutigen
Gestalt vollendet 1873, nachdem sich schon Pfarrer J. B.
Hochstraßer (1851—63) um den Neubau bemüht hatte.8) Über
Pfarrer A. Huber und seine Maßregelung durch die Regierung
von Luzern vergl. „Schweizer. Kirchenzeitung" III 29, 42,
58, 83, 135, 147, 152, 241, 249, 268, 269, 292, 304, 309,
521, 785. IV 81, 117. X 491 und Leo J. Weltert, „Die
Absetzung von Pfarrer Anton Huber in Uftikon 1834" in
„Kathol. Schweizer-Blätter" 1904, 131 ff.
üfhusen. Ufhusen 1106 32. ») Kirchenpatron : S. Jo-
hann Bapt., s. 1780 S. Katharina.10) Kurz nach 1000 wurde
') Scgesser I 67'i, 671. N. Plüü, 101. Gfd. 28, 341. «) z. a) N.
F. D. A. I 238. V 83. Vergl. Gfd. 28. 340. «) Gfd. 28, 147. *) Gfd.
28, 342 ff. N. Z. Z. S. R. II* 353 f. «) Gfd. 36, 105. Z. Gfd. 21,
80. Z. 8) Gfd. 28, 346. 48, XX. — Eine Glocke datiert von 1505.
Gfd. 30, 12f>. — Partikulm feste s. Gfd. 32, 230. ») Q III (Muri; 85.
Brandstetter 11. »°) S. N.
J
2iJ8
im Anschluß an Lutcrn dem hl. Patron von Großtlietwil und
Mcnznau vom Inhaber der Burg und Vogtei Ufhusen unter
Oberhoheit der Lenzburg eine kleine Kirche gebaut. f) Betr.
1275 und 1360/70 vergl. „Lutern." Um 12*0 linden wir
Ufhusen im Besitze der Edlen von Büttikon. -) Am 6. Dez.
1338 teilten die Brüder Hartmann und Mathias von Büttikon
die Habe. 1409, 11. November, verkauften Margrit v, Otter,
Mathias' Wittwe, und ihre Söhne Hans Ulrich und Hans
Hartmann ihre Hälfte von Burg. Vogtei, Kirchensatz und
Twing Ufhusens an Junker Hans v. B., Sohn Walters. 3)
21. Mai 1448 verkaufte Bernhard v. B. Ufhusen seinem Bruder
Hans Thüring um 250 Cild. Die Kollatur kam an Luzern
als Oberhoheit. 4) 1646, 19. Oktober, wurde die Pfründe auf
400 Gld. geschätzt.5) 1723, 23. Juni, reklamierten die bi-
schöflichen Visitatoren: „Der Lehenmann des Pfarrgütlis in
Ufhusen sei ein gefährlicher Wiedertäufer/46) Pfarrer Johann
Theoring Keller (1<78 — 1784) baute ein neues Pfarrhaus und
eine neue Kirche, die 1863/4 Renovation und vier neue
Glocken erhielt. 1812, 30. Dezember vnrde die Pfründe
bereinigt, ebenso 9. Mai 1834 und 1881, 23. März (XachlalA
der Beitragspflicht an die geistliche Kasse.) 1838/42 und
1869 71 waren Vikare da. 8)
Willisau. Willisowe llf)5. 9) Kirchenpatrone: S.S.
Peter und Paul. 10) Um 900 wurde die Kirche vom Besitzer
der Kehrpfennihgshube errichtet. Das Patronat ging dann an
die Freien von Hasenburg über, welche Familie gegen Ende
des 11. Jahrhunderts die Kirche erweiterte, mit den Altären
S.S. Gangolf und Nikolaus bereicherte und zu ihrem Begräbnis
wählte. Noch zeugt davon der romanische Kirchturm.11) Der
Helfer zu S. Gangolf, vom Leutpriester gewählt, besorgte bis
') Vergl. „Lutcrn-, „Zell". „iJrolidictwil", „Mcnznau". ») Vergl.
X. Kopp ü A. 439. Gfd. Ti, 297 f. 10, 2Ü4. 40, 80. s, \. Segessor
I löl. «) Vergl. X. Staatsarch. Luz. a) Gfd. 28, 147. «) Gfd. 28, 87.
•) Gfd. 30. 215, 159. 8) Z. 9) Brandstctler. 12. N. Segesser I 317.
») S. X. >') Vergl. v. L., Willisau. I Ii II 127, 131, 137. Gfil. 21».
KW. 241. .30, 203 ff. ÖT.. 32. Oben „Mcnznau.-
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1200 Menznau, dann auch den neuen Altar U. L. Frau: 1275
wird er nicht genannt, eben weil vom Leutpriester besoldet.1)
1232 erscheint urkundlich erstmals ein „Ulricus, plebanus de
Wilisow.ui) Das Einkommen war entsprechend groß (250 ff
oder 100 Mark),3) so daß die Helferei und ab und zu ein Hilfs-
priester zu S. Nikolaus mit unterhalten werden konnten. Die
eigentliche Kaplanei zu S. Nikolaus unter dem Patronat der
Pfarrkirche entstand 1377. 4) Das Patronat war unterdessen
t2S5, 18. Juli vertraglich an die ältere der beiden Linien der
Hasenburg und um 1377 erbsweise an die Arberg übergegan-
gen. 1383, 30. Januar, verpfändete Gräfin Maha von Neuen-
bürg den Kirchensatz dem Edelknechte Kunz von Mülheim und
1404, 14. Aug. an Hemman von Büttikon. Ä) 1302, 15. Mai,
wies der Bischof von Konstanz u. a. den Leutpriester von
Willisau an, die Predigermönche von Zotingen als exkom-
muniziert zu verkünden. ü)
1407, 15 Januar, verkaufte Maha von Arberg-Neuen-
burg d;is Patronat an Luzern, dessen Hat das Erkaufte 1417,
11. Juli mit bischöliicher Genehmigung (17. J.) an den Spital
vergabte. 7) 1407 auch entstand das Jahrzeitbuch der Früh-
messerei, die offenbar aus solchen Stiftungen (seit 1339)
erwuchs, wohl ähnlich der Nikolauspfründe schon hin und
wieder besetzt war, aber erst 1432, 28. August und 1481,
3. September, unter dem Kate von Willisau fest mit dem
neuen Heilig- Kreuz- Altar und der Heilig-Blut-Kapelle verknüpft
und dotiert wurde. *) Die Helferei ward 1430, 11./15. Sept
und 1431, 27. Februar autgebessert und am 13. Juli 1407
bereinigt. y) 1467 wurde auch die Pfarrpfründe bereinigt.
i) Vergl. „Menznau-. Gfd. 1. 29 ff. F. D. A. i 238. Gfd, 29,
2'i<3 n. 41. ») (lfd. 24, 152. 59. 173. N. ») F. D. A. I 238 u. V «3.
N. «) Vergl. Gfd. 29, 24<5 n. 41. 59, 131. s) Seges«cr I G20, <xtt, 63ß
f. Vergl. Pluii, 107 f. u. X. u. Kopp II A. 553. 6) Uegesten von Zo-
tigen, Nr. 32. Vergl. Gfd. 59. 132. X Gfd. 7, 89 f. 30, 303 ir.. 59,
127 f. Fleischlin II 323 f. Segewer I 042 f. ») Gfd. 59, 14G, 147. 29,
246 n. 41. N. 9) X. Gfd. 7, 95 f. 59, 131. 29, 2il f., n. 8 b. Staats-
arch. Luz.
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ebenso schon 1423, 1579, 1078. ') Neue Altäre entstanden
zu S.S. Wolfgang. Jost, Anna und Nikolaus. -) 1512,
26. April, errichtete der Rat von Willisau die Kaplanei
S. Nikolaus auf dem Berg. *) 1508 legte man einen neuen
Friedhof an, wieder 1598. 4) Bruderschaften waren teils die
Zünfte, teils bildeten sie sich selbständig: zum hl. Blute 1485,
zum Rosenkranz 1510, neu 1623, zu S. Magnus 1515. zu
S. Anna 1529, z. Stationen und Skapulier 1756. ebenso zu
den hl. 5 Wunden; nur kurz bestanden die zu S. S. Katha-
rina und Jakob. Die Grenadiergesellschaft5) zur Begleitung
des Hochwürdigsten Gutes in Prozession entstand im 18. Jahr-
hunderte. 1563 linden wir den Schullehrer vom Kirchengule
besoldet, war er ja auch hie und da Kleriker. 6) 1582 ver-
einigte sich die neue Beinhauskaplanei mit der zum Heilig-
Kreuz (Helferei) *) 157 T wurde Kammerer Joh. Gutentag
wegen Konkubinat abgesetzt, dagegen wird 1710 gerühmt, „der
Decan in Willisau sei ein Mann von Geist, Eifer und grotler
Doctrin, so daß er seinen Kollegen als Beispiel vorleuchte. u8)
1618 und 1671 wurden 2 große Glocken gegossen. y) 1646.
19. Oktober, schätzte man die Pfarrpfründe zu 800, die Nik-
lausenkaplanei zu 200 Gulden. 1662, 10. September, ward
der Pfarrer mit der jährlichen Abgabe eines Malters Getreide
zu Gunsten des bischöflichen Kommissars belastet. 10 1 1648
wurde der Turm erhöht, 1649 52 die Kirche umgebaut.
1689 94 ganz erneut. n) 1657 werden die Kapläne gemahnt,
sie sollen mehr in Willisau als anderswo Gottesdienst halten :
eine Erinnerung an die Gaukirche Willisau.12) 1701 berich-
teten die bischöflichen Visitatoren, „in der Nähe von Willisau
') Gfd. 7. 105. 129 f. 20, 253, n. 110. 59, 134 f. Kath. Schweiß-
blätter 1892, S. 192. ») GM. 59, 138, 136. 8) Gfd. 09, 131, li5. 1501.
29. 2'iG, n. 41. Vergl. X. «) Gfd. 59, 138, 132. 28, 133. 29, 231. >) Gfd.
59. !*; ff., 133, 135. 137 „Kath Schweiz-Blatter« 1892, S. 186. •) Gfd.
46, Ii ff. 7) Gfd. 59, 131. 8) Muyer II 13. Gfd. 28, 83, 132 f. •) Gfd.
59. 139. 30, 156. w) Gfd. 28, 147, 173 n. 1. ") Gfd. 59, 130 ff. 28.
72. 20, 253. «2) Gfd. 50. 131. Vergl. Gfd. 20, 178, 1?J, 197, 212, 213,
215, 220, 233, 241. „Menznau,,, „Ha*le'\ „Menzbeitf", „Heixiswil".
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24J
halte ein Mann bald da, bald dort rrconventicidau" und in
ihnen Predigten; das „„schmecke gefährlich nach anabapti-
stischein Gift.MU *) 17*23, 4. September, konstatiert Willisau
als außerordentliche Feste : Agatha, Charfreitag, 10,000 Ritter,
Magnus, Hl. Kreuz Krhöhung, Sebastian und Markus bis zum
SchluL» der Prozessionen. 2) 1792 waren in Willisau der
Leutpriester, der Helfer, der Kaplan zu S. Xiklaus, der zum
hl. Blut, ein geistlicher Schulherr, ein Frühmesser und ein
Vikar. 3)
Seit 1800 gab es wichtige Aenderungen. 1804/2-1 wurde
die neue Pfarrkirche gebaut.4) 1806 48 währte der Kollatur-
streit zwischen Regierung und Stadt Luzern ; jede dieser
Parteien wollte der rechte Besitzer des Patronates Willisau
sein. Die Regierung aber ist der Rechtsnachfolger des alten
Rates von Luzern. des Lehnherrn über den Spital. 1876.
11. September, kaufte sich die Stadt Luzern als neue Be-
sitzerin des Spitals von allen Verpflichtungen desselben gegen
die Pfarrei los. 1895. 21. Juni, ging die Kollatur von der
Regierung von Luzern an die Kirchgemeinde Willisau über.
Die Ifarrpfründe-Bereinigung ward 1847/64 verhandelt. 1812
w ard die Heiligblut-Kapelle neuerdings dem Frühmesser über-
geben. Dessen Pfründe wurde 1847 und 1878 eingestellt,
resp. vom Vikar besorgt. 1822 ward eine zweite Pfarr-
helferei dotiert, aber nie besetzt. Lue rdos" zu S. Nikolaus
kam 1833 von der Kirche Willisau nach Hergiswil an den
Pfarrer. Die Kaplanei zu S. Xiklaus a. d. Berg, 182!»
eingestellt, wurde dann mit einer Professur und Vikariat
verbunden und 20. Oktober 1877 bereiniget.5)
Zell. Celle 127;"). 6) Kirchenpatron: S. Martin von
Tours.7) Wie in rfhusen gründete ein Vogt der Lenzburg
auf Rodungsgebiet mit dem neuen Hofe kurz nach 1000 auch
ein kleines Bethaus, die Zelle des hl. Martin, 8) der ja ein
•j Gfd. 28, 76. ») Gfd.33, 50, 148. 3> Z. <) Gf<L 138,
1U ff. *) Vcrgl. Z. Attcnhofer II HO ff. Gfd. 7». 128 f.. 131. 132.
«) fcran.lstetter, 12. F. L>. A. I £& X. * i S. X. *J Von einein Klöster-
lein weiß weder Sage noch Geschichte. Vergl. noch „rfhusen*.
242
ein Mönch war. 1275 „Plebanus in Celle iurauit de eadem
ecclesia XXX Hb. Basil." 1360/70 „Ceila habet XII marc." ')
Cm 1300 besagen die Büttikon Kirchensatz, Widern, Yogtei
und Twing Zells.2) Dann kamen Kirchensatz und Hof Zell
an das Habsburgerstift Königsfelden, welches am 13. Oktober
1333 beides um andere Güter an Ägid. von Rubiswil aus-
tauschte. 8) Wohl von Lehen wegen war Zell um 140t)
wieder ganz derer von Büttikon, deren letzte Tochter Agnes
es als Heiratsgut an Werner von Griesheim brachte, nachdem
noch 1413, 10. Dezember ein Vertrag zwischen Rudolf von
Büttikon und dem Pfarrer Heinrich Isenlin über den Besitz der
Kirche und des Kirchensatzes entstanden war. Den 27. Aug.
1421. verkaufte W. v. G. im Namen seiner Frau A. v. B.
an Schultheiß und Rat von Luzern jenes Heiratsgut, *) wobei
der Rat von Luzern gegenüber dem Pfarrer von Zell auf das
jus spolii verzichtete (Attenhofer II 222).
1577 wurde wegen Konkubinat, so erzählt Mayer, „Das
Konzil von Trient und die Gegenreformation in der Schweiz",
II 13. Dekan Brunner in Zell seiner Pfründe verlustig erklärt.
L5D7 klagte der Pfarrer von Zell den bischöflichen Visitatoren
über fremde Eingriffe in seine Kirche und Pfründe. „Der
kilch Turm allda manglet Buwens." 1784—1813 war Pfarrer
.loh. Theoring Keller, der hier wie in l'fhusen eine neue
Kirche baute. 1040, 19. Oktober schätzte man die Pfründe
auf 500 Gld. 5) Dieselbe wurde bereinigt 1824/25, 8. März
US40* 1. .Juni 1870. Hie und da hielt man auch einen Vikar,
wie gegenwärtig. ü) 1903, 5. Dezember, erhielt die Kirch-
gemeinde Zell vom luzern. Groden Rat Anrecht auf Aushän-
digung des Chorbaufonds. 7)
') F. ü. A. I m V 83. ») Gld. 5, 2'i3 f. N. 3) Gfd. 27, 313
\l X. *) X. Staatsareli. Luz. Verg. Segesser I <V>3. *) Gfd. 28, LTi.
30, 215. 28, 147. «) Z. Staatskalentier 1781). *) „Vaterland*. UH)2,
2(>. Nov. und 11)03, 5. Dezember.
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243
2. Filialpfarreien.
Von Altishofen.
Dagmerselleil. Tagrnarsellen 1076. *) Kirchenpatron:
S. Laurenz. 2) Besitz der Wolhusen, wurde Dagmersellen
1076 Gedinghof Einsiedeins, war schon 1346 mit einer Me:i-
kapelle unter Lehenschaft des Abtes von Einsiedeln versehen;3)
eine Glocke, die jetzige dritte, und Renovation erhielt die Ka-
pelle 1687, unter Kollatur Altishofen. *) Immerhin hatten
auch Andere Anteil an Dagmersellen. So kam es 126ö.
16. Juli, wegen Leibeigenen zu einem gütlichen Vergleich
zwischen Einsiedeln und Münster, die beide je die Hälfte von
deren Nachkommenschaft bekommen sollten. 5) Als die bi-
schöfliche Quart der Kirche Altishofen, wohin Dagmersellen
von Anfang zehntete und zur Seelsorge ging, vom Mauritzen-
stift in Zotingen an Luzern kam, wurde das Betreffnis von
Dagmersellen 1497, 5. November, gesondert verkauft.6) 1703,
3. September, verlangten die bischöflichen Visitatoren : „In
Dagmersellen, wo 1000 Seelen seien, und von wo Altishofen
eine halbe Stunde entfernt sei, sollte einer der vier Priester
von Altishofen mit Vorbehalt des Patrons, Decimators und
Pfarrers, auch quoad oblationes et jura stolae, wohnhaft sein,7)
1766, 23. April, spielte Dagmersellen selbständig das geistl.
Trauerspiel „St. Blasi." 1771, als Altishofens Pfarrkirche
neu erstehen sollte, erstand auch neu der Wunsch Dagmer-
sellens, selbständig zu werden, aber vergebens. 1810, 31. Aug.
endlich erlaubte die Regierung von Luzern eine eigene Pfarrei
Dagmersellen auf deren Kosten. 1813, 16. Dezember, erfolgte
die bischöfliche Bestätigung. Jon. Petermann wurde der erste
Pfarrer und veranlagte die Regierung, für Mehrung des Ein-
kommensfondes, Renovation des Pfarrhofes und Neubau der
Kirche zu sorgen. Die geistl. Kasse besserte den Pfarrgehalt
') F. r. B. I 33ü. N. Bmndstctler, 9. GM. 1, 134, 394. 2) S. X
3) N. Gfd. 49, 89. Segesscr 1 M7. Mohr, Nr. Ml. «) Gfd. 30, 1ü7.'
Vergl. „Scholz." 5j Gfd. 42, 100. 134. •) GM 'tO, 143. Gfd. 28, fiO.
«) GM. 23, 225.
Geschichtsfrd. Bd. LXI Ui
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244
auf 1818, 1U. Juni. 1840, 4. Dezember, wurde die Pfründe
bereinigt. 1868 unterhandelte Dagmersellen mit der Regierung
vergebens über Abtretung der Kollatur an die Gemeinde.
1819/28, 1861, 1868 88 wirkten Vikare neben dem Pfarrer.
1888, 19. Januar, wurde die Pfarrhelferei unter Kollatur von
Dagmersellen errichtet. Die drei neuen Glocken datieren von
1842. ')
Von Altisbofen.
Egoizwil. Egolswile 1217/44. 2) Das „EgoltzwiP in
Gfd. 1, 396, 394, 134. 49, 89 ist Egliswil (Seengen.) Pa-
trozinium: Herz-Jesu-Fest. Pfarrgemeinde wurde Egoizwil
erst durch die Unterhandlungen mit der Regierung von Luzern
und dem Bischöfe von 1879—1883. Der erste Pfarrer war
Thaddäus Arnet, jetzt Kustos in Münster, :<) gewählt von der
Kirchgemeinde. Er brachte große persönliche Opfer; auch
die geistliche Kasse des Kantons half. Aber erst der jetzige
Pfarrer Jakob Vogel, seit 1893, Herbst, konnte dem Herz- Jesu
die nötige neue Pfarrkirche 1895 /6 bauen.4) Das erste Pfarr-
haus brannte 1892 ab und wurde sofort wieder hergestellt
Von Willi sau.
Hergiswil. Hergiswile 1217/44. f0 Kirchenpatmn :
S. Johann Bapt.0) Die älteste Kapelle bestand offenbar 1577,
woher die kleinste Glocke7) datiert, längst. Denn 1593,
20. Oktober, weihte der Weihbischof von Konstanz eine neue
Kirche zu S. Ludwig. 1603, 2. September, weihte Bischof
Job. Georg von Hallwil selber die abermals erneuerte Kirche
■) Z. Vergl. Altenhofer II 170 IT. X. Gfd. 30, 158. 5»>. l^i.
2j Brandstetter 0. GM. 1!.». 108. Vergl. Gfd. 'iü, 150, 0 n. 1. 51. &>.
'•>) .Monat-Hosen4* des Schweiz. Studenten-Vereins, 181«, S. 29. «) Bis-
lang hatte die erweiterte Kapelle v. E. als Pfarrkirche gedient. Von
ihr unten. ») Brandstetter. 10. Gfd. 19, 108. 40, 0 n. 1. «) S. X. —
Die Xotiz hei liolsterli. „Die Einführung des Christentums," S. W betr.
Patrozinium U. L. F. Himmelfahrt ist offenbar Versehen. •) Pf. Trox-
ler an X.
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24f>
nunmehr als selbständige Pfarrkirche zum hl. Jon. Bapt., 1840
neugebaut, nachdem schon 1596 die erste Stiftung zu einer
neuen Pfarrei gemacht worden ; 1605, 15. Juni, erlaubte der
Pfarrer die Abtrennung Hergiswils von Willisau und den b\
August darauf bestätigte sie der Rat von Luzern als Oberlehens-
herrschaft des Patronates von Willisau (Luzerner Spital),1)
21. Juli hatte der Bischof ebenso getan.2) Von 1603 datieren
<lie 2. und 3„ von 1646 die 4. Glocke.3) Die Pfarrpfründe
wurde 1646, 19. Okt. auf 250 Gl. geschätzt. 17ö3 klagen
die bischöfl. Visitatoren über Pf Fr. L. Krauer. 1753 erscheint
ein Vikar (Ign. Hygin Schwendiiuann) auch seit 1809. 4) Noch
im 19. Jahrhundert spielte man inHergiswil „DergitzigPeter4'.5)
1807 ward die Pfarrei zugerundet.6) 1804/76 walteten betr.
Patronat Anstände zwischen Regierung u. Ortsbürgerrat Luzern.
Beide verzichteten zu gunsten Hergiswils. Pf rund berein igungen
datieren von 1809, 1833/34, 18S2.7) 1903 sah eine Kirchen-
renovation. 8)
Von Menznau.
Menzberg (1808). 9) Kirchenpatron: S. Theodul 1807,
25. Februar Beschluss der Regierung von Luzern betr. Errich-
tungeiner Kuratkaplanei. 1807, 7. November Zuteilung von Heim-
wesen der Pfarreien Menznau. Willisau. Hergiswil u. Romoos
auf den Menznauerberg. 1809, 2. Juli, Einsegnung des Grund-
steines der Pfarrkirche. 18 LO, 21. September, Erhebung der
Kuratkaplanei zur Pfarrei und Anweisung des Pfarreinkommens
durch die Regierung von Luzern. 1810, 7. Novbr. bischöf-
liche Genehmigung. 1810, 10. Dez., Antritt des ersten Pfarrers
Franz Jos. Buholzer. 1823, 23/24. November, Zerstörung der
Kirche und des Pfrundhausdaches durch eine Feuersbninst.
1825 Neubau der Kirche, des Pfarr- u. Schulhauses. 1831. 22.
') Gfd. 29. 243 n. 12, 220 (Ii. Aug.), Hl ff- 243 n. 13. Z. Gcogr. Lex. II
:>'i7 X. Attenhofer II 200. *) Gfd. 7, 00 n. I. Stadtareii. Lu/.. X. 3) PI.
Tioxler an X. *) Gfd. 28, 14G. 99. 21, 82. Z. *) Gfd. 23, 213. «) Gfd.
29. U57. '<) y4m Atlenhüfcr II. 195 II .Willisau-. ») .Vaterland- 190i.
2G. Juni. a) Brandstetter, 10.
ni/^^i ^ Google
246
August, Einweihung der Kirche durch den Bischof von Basel. ')
1833 erhielt die Pfarrei Unterstützung für einen Vikar durch
die geistliche Kasse. 1835, 14. Januar, wurde die Pfarrpfründe
bereinigt. 1845 kaufte S. Urban die 1809 von Oberkirch an
Menzberg übergegangenen Kollaturgüter für Oberkirch zurück.
1847/51 und 1854/58 erhielt der Pfarrer Untertützung für
Zehntausfall durch die geistl. Kasse. 1859, 10. Juni, erfolgte
eine Pfrundrevision, ebenso 1893. 2)
Von Willisa u.
Menznau. Menzenowa 1185, 2. Okt.*) Kirchenpatron :
S Johann Bapt.4) Diese Kirche als Tochter Willisau 's vom
Hause Hasenburg zum Beispiele für die spätere Abtei S. Johann
in Erlach und auf deren spätem Hofe (Geschenk der Hasen-
burg) etwa um 1000 gestiftet, wurde um 1200 frei von Willisau,
selbständige Pfarrei, da Hasle als Filiale Menznau's eine Kapelle
erhielt.5) 1245 vergabte Walter von Hasenburg sein Eigen
in Buwil mit 4 Ertragenheit an die Kirche Menznau, damit
der Pfarrer jeden Montag eine Annenseelenmesse lese; dieses
„freie Eigen" dürfe aber weder ein Vogt noch irgend ein
Beamter der hl. Kirche antasten oder verwalten, außer den
Priestern von Menznau.6) Richtig wird v. Liebenau vermutet,
das Patronat von Menznau sei beim Eintritte Theobalds von
Hasenburg in das Deutschordenshaus Hitzkirch mitgegeben
worden (gegen Ende des 13. Jahrhunderts).7) Letztlich nahm
die Regierung von Luzern die Kirchenrechte 1803 nach Auf-
hebung der Kommende Hitzkirch an sich.")
Ein Pfarrer von Menznau wird erstmals 1245 urkundlich
erwähnt.9) 1275 zahlte er als Türkensteuer fi /olinger ".10)
') X.Kiedweg,Pred.a.d.Festdeshl.Theodulu. hist. Notizen überdie
Pfarrei Menzberg. Luzern (Küber) 1800. Vcrgl. Gfd. 30, 108. *) Z. Gfd.
22, 70, 70. *) F. r. Ii. 1 478. Brandstctter 10. <) S. X. ») Vergl. X.
„Grossdietwil-. „Dekanat.- „Willisau-. „Hasle.- Kleischlin II 351. Gfd.
58, 14. Bölsterli 07. 01. F. r. B. wissen nichts von einer Zugehörigkeit d.
Kirche M. ans Still Krlach. S. folg. Note. 8) N. Gfd. 1, 20, ff. Vom
Stift KrlHch ist wieder keine Rede. ') Gfd. 58, 14. 11, 77. 20, 174, 244 n. 20.
») Attenhoterll 130. X. Gtd. 57. 100. ») Gfd. 1,30. N. F. 1>. A. I. 230. N.
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247
1502 verständigten sich am Dreifaltigkeitssonntag die Pfarrer
von Geiß und Menznau miteinander über das Kanzelgericht in
GeiK.1) 1360/70 wurden die Einkünfte der Kirche Menznau
auf 26 Mark geschätzt.2) 1525 sah einen Zehntstreit zwischen
den Pfarrern von Geiß und Menznau (resp. Komtur von Hitz-
kirch.J) Die Pfarrpfründe wurde 1837, 17. Juni, bereinigt,
1892, 23. Mai, der Pfarrwaldfond angelegt.4) Ein Helfer er-
scheint 1302 mit Namen Burkard.5) Durch Jahrzeitsstiftungen
von 1574 und 1652 wurde die Kuratkaplanei U. L. F. unter
Kollatur der Kirchgemeinde begründet; dieselbe ward revidiert
1864, 30. Dez. und 1887, 16. Juli. Ein Vikariat bestand
1810, 1818, 1824 und 1837/85. — Auch eine alte Bruderschaft
war da.6) Als Partikularfeste nennt Menznau 1723, 2. Sept.
noch Kreuzerhöhung, Jost und Rochus 7) 1807 wurde Menznau
zugerundet.8) Die Kirche ward neu gebaut 1628 35 mit vier
Altären (S. Joh. Bapt. und EvM Muttergottes, Theodu), H. Kreuz) #
abermals neu 1891, 1904 5 renovirt. Die Glocken datieren :
die 1. und 2. von 1639, die 3 von 1579, die 4. von 1586,
die 5. von 1636.9) 1721 sah ein Osterspiel. Luzerner Zeitung
1872, Nr. 12.
Von Altishofen u. Ettiswil.
Scholz. Scotisl 178/97. ,0) Kirchenpatron: S. Mauriz.1 ') Von
einem Thebäergrab in Schötz ist schlechthin abzusehen.'2) Die
Kirchen Altishofen und Ettiswil hatten je ihren Anteil an der
Seelsorge in Schötz ,3) Die Gründung (1200) des Maurizenstiftes
i) N.Gfd.22,221. „Geiß-. Das Twingrccht von Menznau, neu 1G28.
war gleich «lern von Buttisholz und Tannenfels. Zinsrodel ca. 1300, St. A
Luz. 7) F. I). A. V. 83. *) v. Liebenau. Reformation u. Gegenrcforiu.
i Hitzk., S. 11. «) Z. 1348, Freitag nach Auffahrt, erklart Willi.,
Pf. in M., dass seine vom Kloster S. Johann am Biclersce zu beziehende
Pension v. 2' a Mltr. Dinkel u. 2 Mtr. Hafer nach seinem Tode dem Kl. wieder
anheimfalle. St. A. Bern, Amt Krlach. N. Dies bezieht sich offenbar auf
ein aussserordentl. Vorkommnis. 5) Gfd. 32. 211. N. «) Z. Vergl. N.
Gfd. 21, 83. 101. 1) Gfd. 32, 238. 8) (Jfci. 5251. 107. ») N. Gfd. 28. 145.
40. 318 r, 30; 147; Luz. Yulksbl. 1905, 24. Jan. ">) Gfd. 17. 247. Brand-
stettcr 11. ") S. N. A. LütoK, „Die Glaubensboten der Schweiz
vor S. Gallus-. S. 208 ff. 214 tl. ,3.) Meyer, 7, Gfd. 5, 251.
248
in Zotingen, sowie Münster regten die Herren von Büttikon
und Iffental an, um 1250 die beiden Meßkapellen zu S. Mauriz
und Stephan und zu S. Johann Ev. in Ober- und Niederschötz.
zu errichten, die zusammen ein Leutpriester versah.1) 1275
„Plebanus in Srhoeze iurauit de eadem ecclesia V lib. Basil-
Soluit V sol. Item in secundo termino soluit V sj1.u 1300 70
„Söcz superior hab. IHIor marc. S6cz inferior . . u Offen-
bar ist die letztere Stelle verschrieben ; beidemal werden Ober-
und Niederschötz zusammen ungefähr gleich geschätzt. Laut
einer Bulle Papsts Nikolaus V. vom 25. Februar 1450 betrug
das jährliche Einkommen je eines Kaplans dieser beiden
Kirchen 3 Mark Silbers oder 240 Pfenning.3) 1357, 23. März
erhielt die Maurizenkapelle zur Aufrechterhaltung der Wallfahrt
durch 12 Bischöfe von Avignon aus 40 Tage Ablaß auf ver-
schiedene Feste, auch auf S. Jon. Ev», das Patrozinium der
andern Kapelle, was 1366, 19. Okt. .bestätigt ward*): offen-
sichtlich waren beides Devotionskirchlein, das zu S. Mauriz
erlangte aber nach und nach den Vorzug: auch Beerdigungen
fanden bald vielmehr bei S. Mauriz als bei S. Johann statt." I
bis Altishofen u. Ettiswil reklamierten. 1427, 5. Februar, ver-
gabte H. von Wilberg die Kapelle z. S. Johann an S. Urban,
ebenso 1440, 11. Nov., H. von Bubenberg S. Mauriz. Ettiswil
und Altishofen reklamierten bei diesem Wechsel natürlich
wieder ihre Pfarrechte und S. Urhan beanspruchte, wie von
altem her, Devotionsbeerdigungen für sich. Nachdem so schon
seit der Mutterkirchen erster Reklamation um 1350 diese Beerdig-
ungen in Schütz aufgehört hatten, wußte man 1489 nichts mehr
davon; nur die Wallfahrt z. S. Mauriz blühte weiter; S. Johann
zerliel.6) 1436. 15. Februar, wurde diese Kapelle zwar nicht
0 GM. 0, 2'i3 f. 24, 122. 5. 141). IG. 40-40. Hiedweg, 214. f.
D. A. I 238. V 83. Vergl. N. 3) GM. 10. 13, n. 1. N. Vergl. GM. 0.
201. «) X. A. Lütoir. 214 f. GM. 10. 13, n. 1. *) A. Lütolf. 208. 210.
Die 1480 aufgefundenen Skelette dürfen wohl als christliche aufgefasst
werden, da nichts Stringentes entgegen steht, ihre L;ige gerade dafür
spricht. Vergl. Lütolf. 171. 6) Gfd. 10 40—40, 23. 24. Vergl. N. A.
Lütolf, 208, n. 0, 2U9, 210, 210.
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genügend dotiert gefunden, 1438, 14. Juli dann einem Mönch
von S. Urban, Jon Walk, übergeben. Für S. Mauriz wurden
die ersten Früchte 1481 auf 8 Gld. bestimmt, aber 4 nachge-
lassen.1) 1503 und 1519 wurden die 3 Kapellen zu Burgraim
Ober- und Niederschötz nur einem Priester (Mönch) übergeben.2 )
16 yO entstand über die Pflicht eines Neubaues zu S. Mauriz,
Streit zwisehen den Pfyffer von Altishofen, den Stiften Einsie-
deln und S, Urban und der Regierung von Luzern als Zehnt-
herren.3) 1662, 30. September, wurde (He neue Kirche vom
Konstanzer Weihbischof Georg Sigismund konsekriert.4) Schon
Mitte Herbstmonat 1595 war übrigens der Turm „von nüwen
ufgericht worden."5) 1756 wurde eine neue größere Glocke
angeschafft.6) 1801 und wieder 1834 ersuchte Schötz die
Regierung von Luzern um Errichtung einer Pfarrei, was 1839,
26. April bewilligt ward. 7. Mai 1862 und 10. April 1863
rundete man die Pfarrei ab und bereitete die Pfründe vor,
welche am 4. Juni 1866 klassiliziert und bereinigt wurde.
Die Kollatur kam 1867, 28. Januar, an Schötz selber. Der
erste Pfarrer war Josef Glanzmann. 1868 ward ein Vikariat
bewilligt.7) Die neue Pfarrkirche wurde 1840 1879 erstellt,
1. Mai 1879 geweiht.8)
Vom Kloster S. Urban.
S- Urban. Die Pfarrei wurde nach Aufhebung des
Klosters am 27. September 1848 durch die Regierung von
Luzern errichtet, was der Bischof unterm 23. Dezember be-
stätigte. 1849, 13. Januar, wurde die Pfründe unter Kollatur
des Staates bereinigt, ebenso 1*74, 4. Dezember, nachdem der
Pfarrer noch (22. April) eiu Manualbeneücium als Geistlicher
der dortigen kantonalen Irrenanstalt empfangen hatte.") Ver-
gleiche ,.S. Urban-Kloster-. Kirchenpatrozinium ist Maria
Himmelfahrt.10)
») Vcrgl. Niischclcr. GM. 10. Vi, n 1, 14. n. 2. 2) N <»fd. H».
K\ n. I. 3> Z. Kinsiedeln wurde mehr helltet, die Pfründen i. Seh.
waren eingegangen. Vergl. „i.Jagmei seilen". * d'larrarchiv Schütz. A.
Lütolf. JUt», n. 3. Staatsarehiv Luzern. c; ( ild. 30, l">7. 7 1 Z. &i Geil.
Mitteil. v. Hochw. lirn. Subre^em \V. Meyer. 9) Z. Vergl X. l"j S.
250
3. Kapellen.
S. Katharina, unweit der ehemal. Klosterkirche 1070
gebaut.1)
Altishofen. Ebersecken. Eberseche 1274, 12. Sept.5)
Damals wurde die Kapelle Ebersecken dem neuen Frauen-
kloster vom Bischof übergeben. 1275, 23. Juli und 1283,
April, tat ebenso der bisherige Eigentümer der Kapelle und
nunmehrige Stifter des Klosters, Rudolf von Balm.3) 1353»
25. April, erhielt die sichtlich schon seit 1000 stehende Kapelle
(S. Ulrich) für den Neubau Weihe und Ablaß.4) 1731 und
17« 6 80 wurde sie unter Gr. Dietwil wieder neu gebaut, 1876
von Altishofen aus renoviert und neu beschenkt.5)
X e b i ko n. Nevinhova 893, 7. Mai6) Kapellchen S. Antons
des Eremiten, 1727 erbaut.7)
Egolzwil. Galgenkäppeli, zwischen Egolzwil und
Nebikon. (Mitteil, von H. Hr. W. Meyer).
Kapelle zu S. Anton von Padua „mit gotischen
Fensterverzierungen,"8) also ungefähr aus dem 16. Jahrhundert.9)
Sie ward also die erste Pfarrkirche von Egolzwil um 1883
erweitert. Vergl. Pfarrkirche „Egolzwil" oben.
Wauwil. Wowile 1076. 10) Kapelle zu S.Wendel, woh
wie die zu Sursee und Lieli aus dem 16. .Jahrhundert. Ver-
gleiche N. Gfd. 57, 120. 60, 226.
Dagmersellen. Kreuzhügel: stark besuchte Wall-
fahrtskapelle.11) Mater Dolorosa.
Ettiswil. Beinhauskapelle zur schmerzhaften Mutter
Gottes, eingeweiht den 18. Juli 1742.12)
') Lütolf, Sagen, 145. Geogr. Lexikon, I. 8. 666. Gfd. 49, 84.
Statuta Cup. Willisau 54. Hahn 101. *) Brandstetter 9. Gfd.1,33. X. 3) Gfd.
4, 110 f. 101 ff. H. K. O. I. 2305. X. *) Gfd. 20, 329. *) Vergl. Me\cr,
4. Gfd. 49, 144 und Kahn 16t. Gfd. 28. 89 u. 105. «) Z. tJ. B. 172.
7) Hahn, 222. 8) Kahn, 163. Vergl. X. 9) Vergl. Ant.-Kap. i. Luzern :
Gfd. 44, 70. ,0) Brandstetter 11 f. F. r. B. I. 335. Gfd. 1. 154,394. X.
>») Geogr. Lexikon, I. S. 585. Gfd. 56. 10. •») X. Anniv Kttiswil.
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251
Hexen- oder Sakraments-Kapelle. Sie ward aus
Anlaß des von Anna Vögtlin bekannten Verbrechens am hl.
Sakramente vom 24. Mai 1447 nach der Inschrift über der
Westtüre 1450 gebaut und erhielt 1451 und 1479 päpstlichen
AblaÜ, 1452, 6 August mit 3 Altären die Weihe. Betreffend
Kaplanei vergleiche „Ettiswil." 1457, 22. Januar, schlössen
I^uzem und Stift Einsiedel]) einen schiedsgerichtlichen Vertrag
über Kollatur und Bau der Kapelle. -1860, 20. August, wurde
deren Fond zur Steuer an die geistliche Kasse des Kantons
vorpflichtet. 1879 wurde die Kapelle restauriert.')
Burgrain. „Gotzhus ze Burgrein" (1303/9) bedeutet,
da Li damals das Kloster Disentis die Kapelle S. Blasius zu
Burgrain besaß, ein Devotionskirchlein der Wolhusen, dieser
Freunde S. Blasiens im Schwarzwalde, (ca. 1200) mit eignem
Hegräbnisrcchte und Kaplanei bis zur Reformation. 1333,
13. Oktober, verkauften Äbtissin und Konvent zu Königsfelden
den inzwischen ebenfalls durch Kauf an sie gelangten Kirchen-
satz Burgrain an Aegid von Rubis wil. Die Vogtei und Ober-
lehenherrschaft aber vererbte sich von den Wolhusen auf die
Grünenberg, die kraft dessen auch das Patronat in Burgrain
wieder an sich brachten und teilten. 1340, 23. September,
traten .loh. von Gr. und sein Sohn Bertold an ihre Vettern,
Peterman und Heinzman von Gr. V* von Widern nnd Kirchen-
satz Burgrain ab. Sodann 1357, 28. September, 1358, 3. April,
und 1359, 12. Januar, brachte P. von Gr. noch 2/% durch
Kauf an sich. 1384. 21. Januar, schenkte Hemmann von Gr.
das Ganze S. Urban u. Legat Guillermus inkorporirte B. dem
Kloster. 1492, 19. Jan. entstand ein Vergleich mit dem In-
haber des Widems betr. Sigrist-Dienst. 1684, 14. Mai,2) wurde
die Kapelle neugeweiht.
•) X. Kahn, 162. Zeinp, 60. Z. Mohr I ( Umsiedeln) Nr. 812, 837,
852, 861, 865, 866, 876, 882, 883. 899, 977, 1022, 1040, 1064. Gfd.3. 212
f. 23, 362, 367 ff. 28, 134. 20, 197, 213, 222. a) Habshurg. Urb. I 188
Aren. S. Urban. Gfd. 27, 315. 29, 212. Plüss, 104. 150. 189, n. 1, 210. N.
Vergl. „Kntlebuch*. Geogr Lexikon. I. s. 396. „Schätz*, (ifd. 16, 16
n. 2. 25 f., 36 f.
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Gettnau. Kepinhova 839, 7. Mai.1) Kapelle z. S. Anna
1453, von wo die grössere ältere Glocke datiert, erbaut. Sie
erhielt am 1. September 1512 einen Ablass von Kardinal
Schinner und 1520 den linken Seitenaltar, der den 21. August
vom Konstanzer Weihbischof den hl. Nikolaus, Jakobus (Aelt. »,
Wendel, Mauriz und Anna geweiht wurde. 1758 stiftete man
die S. Anna-Bruderschaft. 1632 ward eine 2. Glocke ange-
schafft, 1836 durch eine neue ersetzt. 1660 wurde der rechte
Seitenaltar erstellt, steht nicht mehr. 1830 musste der linke
Nebenaltar einer Sakristei weichen. Seit 1750 wird hier
Sonnlagschristenlehre gehalten.2) Choraltar zu S. Anna.3)
Wismatt. Wismat: 1448, 28. Dezember, wurde4) der
Altar SS. Johann B., Anna, Maria, Petrus u. Paulus, Jakobus
Maj., Pantaleon und Barbara geweiht.
W y h e r. WygerhuL» 15 < 25). 151)2 lautet die Jahreszahl
am Westtürsturz der Kapelle. Sie ward am 20. Oktober 1593
vom Konstanzer Weihbischof dem hl. Ludwig geweiht. Jetzt
ist S. josef Patron/')
GroSSdietWÜ. S. Pantaleon -Kapelle, um 1330 vom
Pfarrer Lütold gegründet, wurde 1507, weil baufällig, ab-
getragen.7)
Beinhauskapelle zu S. Anna, 1501 an Stelle der vor-
genannten gebaut und am 4. September vom Konstanzer Weih-
bischof dem hl. Krzengel Michael geweiht, ebenso der Altar,
welcher noch SS. Sebastian, Anna. Ottilia, Magdalena als
Nebenpatrone erhielt. Sie wurde 1880 niedergerissen.*)
A 1 1 b ü ro n. Aldpurron 1 130, 22. Januar, Altbürron 1099.")
Kapelle zu S. Anton v. Padua mit 3 Altären: die Seitenaltäre
zu Maria und S. Sebastian. Die beiden Glöcklein datieren
von n;s4.,,,;>
') Z I' B. I 7-i liiaiidstHler. 10. :> \. Kulm UW. Willisauer
Anzeiger. 1897, Nr. 51. S. „Wismatt-. U Statuta (Jap. Willisau. p. 55.
*) Mohr I i Kinsu:d<dnj Nr. $•»;>. X. ( ifd. :i\ *S9. «) Kahn. :J10. Yergl-
Vaterland. 1904. \r. 98. X. Se«iessi«r, Ludwig Pfvffer. IV. ;302, n. 1-
") (ii"d. 49, 10.">. i;-MJ f., 147, l.jt). S. „(irossdietwil*. Yer«d. X. «) Gfd. 49.
147, l.M. Wr-d. X. 9) Z. l.\ K. 1 U\ö KrandsUMter. 9. Kont. rer. Bern-
I ;iM. »°) (ild. V.». i.Vj. Vernl. X.
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253
Fischbach. Vischbach 1224.1) Spätgotische Kapelle z.
S. Aper mit 2 Glöcklein von 1541 und 1640 und einem Vor-
zeichen von 1609.2)
Hergiswil. Tannenkapell e.3)
Heiligenbäuschen, Vordermühlirain, mit Licht'1) für
die armen Seelen.
Nolle ntal bei Hergiswil. Nollendal ca. 1H50.5) Zwei
Helgenstöckli, nach der Sage wegen Gespenstern errichtet.' )
Llltern. Totenkapelle, vor 17527)
Grundkapelle, der Muttergoltes gewidmet, ohne MeU-
altar, lb257)
H ei mberg kapeile, schon vor lf>02 Ziel eines Kreuz-
ganges, 1603 neugebaut, den 14 Nothelfern gewidmet.7)
Hofstatt-Kapellchen. Gütige Mitteilung von Hochw.
Herrn Pfarrer Augner.
Luternbad. Eine Gebetserhörung vom Jahre lös! in
dorten öffnete das „Baad", dessen Heilwirkung 1583, 23 Mai
eidlich bezeugt und beurkundet wurde, sogleich zum Bau einer
Kapelle U. L. Frau durch den Hat von Luzern und Ii »00 zur
Gründung der „Badbruderschaft zum End1' führte. Von 15.S4
datiert flas Glöcklein. 1752, 12. Septbr., wurde der X< ubau
geweiht/) 1800, 20. August, wurde, zwar erfolglos, die Kapelle
zum Beitrag an die geistliche Kasse verpflichtet erklärt. Seit
1854 wallet ab und zu auch ein Geisticher an dem Wall-
fahrtsorte.1')
L u t e r n b a d, 2. Kapelle.10) Vergleiche ttrnderhaiis
L Kloster").
K ü e d i sw i 1. Küdii\>wil 147 7. 11 Kapellchen. n)
') (ifd. 51, 21 f. n. 1. Bramlsletter, 10. a) Hahn. KW. GU\. '*!>.
lö'i f. S. X. 3| vergl. GW. ij«>, 13 i. UC. *) Lütolf, Sagen, :Jß0. *) GM.
>\, 1H», m. «) Lütolf. Sauen. ") N. Pfarrarcliiv Lutern. Anniv.
N Geonr. Lexikon, III ^17. „Kathol. Volksbote", l8!>fj, Nr. i\ I. N.
Pfanarcl.. Lulern. *) /. «M Geo^-r. Lex. 1. c. ») Gfd. 170. 17<;,
178. 180, l!»'i. 11/7 Vorgl. GM. 7. 108, Nr. llä. «j Gut. Mitteil. von
II Hrn. Pfarrer Au^ner.
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254
Menzberg. S. Jod er1) (Theodul), vielleicht 1628 zu-
gleich mit dem 3. Altar in Menznau gebaut.2)
Auf dem Hof Buchen beim Wald an der Straße nach
Menzberg stand schon um 1750 eine kleine Kapelle. Die
jetzige wurde 1894—1895 gebaut und zur Meßkapelle einge-
weiht im Mai 1895 zur Ehre der hl. Familie und der Bauern-
heiligen Antonius, Einsiedler, und Wendelin. ')
Auf dem Hofe Gerislehn an der Straße von Menz-
berg nach Gerislehn bestand schon vor 1780 eine dem heilig.
Wendelin geweihte Kapelle, die aber offenbar viel älter ist.3)
Menznau. Muttergotteskapellchen in dem oberen
Studenweid zur Reformationszeit gebaut und mit einem Mutter-
gottesbilde aus Brittnau vom Jahre 1497 geschmückt, 1893
neu gebaut.4)
PfafThau. Beinhauskapeile z. S. Änton v. Padua,
1687 errichtet, 1885 renoviert.*')
Hoggliswil. Bogliswile 1274, 26. April, S. Wendeis
Kapelle wurde 1555 gebaut, 1692 renoviert. 1892 wurde zum
ersten Male die hl. Messe darin gefeiert. Sie ist sehr klein und
baufällig.7) 1902, 3. März, wurde Hoggliswil selbständige
Kapellgemeinde mit der Intention, später eine Kaplanei zu
gründen.8)
Reiden. Beinhauskapeile zu S. Anna. 1661, 8.
Juli, wurde der Bau eingeleitet durch einen päpstlichen Ablass-
brief. 1662, 3. Nov., erfolgte die Einweihung von Altar und
Kapelle zu SS. Anna, Mauritz u. Gef., 1793 Abbruch.9)
Feldkapelle im Moos.10)
Langnau. Langunouva 893, 7. Mai.11) Kapelle zur
Muttergottes, 1599 mit Bewilligung des Rates von Luzern ge-
») Statuta Gap. Willis., p. 56. *) Verf?l. „Menznau". ») G. Mitteil,
von H. H. Pf. Franz Bucher. «) Luz. Volksblatt, 1&<*3, 1. Aug. *) Güt.
Mitteil, von Hochw. Herrn Pfarrer Achermann i. Pf. «) Gfd. 27, 2flö.
Brandstetter, 11. ?) Güt. Mitteil. v. H. H. Pf. Achermann. 8) Vater-
land. HX)2, 8. März. 9) N. Pfarrarchiv Heiden u. Staatsarch. Luzem.
•0) X. Pfarrarch. Heiden. '») Z. U. B. 1 72. Brandstetter, 10.
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255
baut, ward am 4. Juli geweiht. Die Baukosten wurden teils
aus einer freiwilligen Sammlung, teils aus dem Gute der
Kapelle bezahlt: mit Bewilligung von der Regierung nnd den
Zehntenherren, Stiften S. Urban, Münster u. Komturei Reidcn.
1669 wurde die Kapelle renoviert und am 22. Mai zu Ehren
der Muttergottes und aller Heiligen der Altar vor der Kanzel
geweiht; am 1. Juli ordnete der Rat von Luzern die Ver-
waltung des Stockgeldes. *)
Wikon. Witckon 1275, 23. Juli.*) Schlotfkapelle zur
Schmerzensmutter, im 14. Jahrhunderte wohl zu S. Georg
gebaut, ward am 5. Mai 1488 nach einer Renovation durch
den Rat von Luzern vom Konstanzer Weihbischof der Schmerzens-
mutter, der Altar darin zugleich SS. Ghristophor, Sebastian,
10000 Rittern, Georg, Ursula u. Genossinnen, Leonhard geweiht.
Zur Reformationszeit kam ein Muttergottesbild von Brittnau
nach Wikon. 1635, 29. Mai, wird die erneute Kapelle samt
Altar wieder der Schmerzensmutter und S. Georg geweiht.
Ferner wurde sie renoviert in den 50er Jahren des vorigen
Jahrhunderts und 1904/5 bedeutend vergrößert.8) Der Luz.
Staatskai. v. 1789 erwähnt einen Schloßkaplan.
Richental. S. Bernhardskapelle.4)
Schötz. S. Mauriz-Kapelle besteht fort. S. „Schütz".
Feldkapelle, 1611 zur Zeit der Pest gebaut, war der
Todesangst Jesu geweiht.5)
Hostris. Hogestres 1456. 6) Uraltes dem hl. Eulogius,
Patron der Schmiede, geweihtes Kapellchen, vom Schmied in
Schötz zu besorgen,7)
M X. Pfarrarch. Rciden u. Staasarch. Luzern. Vergl. „Rei.len",
*Riehcntal\ GM. 28, (>2. 32, 23T>. *) Rrandstctter. 12. Gfd. 4, 10U.
*) X. Pfarrarch. ReiuVn, Staat sarch. Luzern und Gfd. 28. l.V>. Luzern.
Volksblatt. 18M, Xr. 12TV1W: „Marienburtf. Das alte Schlott Wykon-.
Gut. Mitteil. v. H. H. Direktor .1. Leupi. Statuta Gap. Willisau. p.
*) Lütolf, Sagen, 508. *) Lutoll, Ghiubensboten. 201». ») Gfd. 20. 277.
7) Lütolf, Sagen, 'iG8.
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52«
U n t e r d o r f . Dreifaltigkeitsk äppeli. l)
Wellberg. Zahnwehkäppeli. Wallfahrtsort 1) für Zahn-
leidende.
Niederwil. Kapelle z. Maria; Opferung u, Philomena
von Br. Joh. Hegi u. Wohltätern 1841/42 erbaut, 1892 2) renoviert.
Uffikon Buchs 1025. 3) 1360.70 „Altishouen cum tiüa
Buchs hab. LXXX marc."4) 1809 wurde B. (S.Andreas) zu
Uffikon geschlagen. 1851 betrug das Vermögen der Kapelle
Frk. 4279. 1-1 Cts. *)
Willisau. Obere Beinhaus kapelle zu 8. Michael,
ca. 1400—1805.
Die untere Totenhauskapelle feierte die Kirchweihe am
Sonntage nach Allerheiligen.5)
S. E u t y ch i u s k a p e 1 1 e, an die Pfarrkirche 1055
angebaut. ü)
Heiligblutkapelle. Um 1450 wurde nach dem Bei-
spiele der Sakramentskapelle Kttiswils zur Sühne für die Mein-
tat trunkener Spieler (1392) eine hölzerne Kapelle zum Blute des
Erlösers, der 1492 eine steinerne mit 3 Altaren folgte: der
Haupt-Altar dem hl. Kreuze, der rechts S. Sebastian, der links
Maria u. s. w. geweiht. Seit 1569 ward am Vorabend des
Festes des hl. Blutes die Monstranz mit den legendären Bluts-
tropfen in Prozession aus der Pfarrkirche in die Kapelle übertragen.
Man sieht: die Anbetung gilt dem wirklichen heil. Erlöserblute.
1493, 17. April, wurde über das Opfer der Kapelle nach Hecht
verfügt. Von 1452 und 1517 datieren Ablaßbriefe. lt)74'7l>
wurde die Kapelle größer neu gebaut.7)
•» Gut. Mitteil v. H. H. Subregens W. Meyer. 2) Gut. Mitteil,
aus Pfarrarclii v Schütz. 12^<> ist nicht X. bei Schötz, sondern Wil oder Vor-
stadtmülile bei Sursee genannt. PlüL> i)2, n. 2. 3) Gfd. 1. 124, 304.
Brandateüer, 0. «) Gfd. 28, 344, 345. Vcrgl. X. >) Gfd. 59. 148.
«) Gfd. 50, 140. ') Yergl. X. Gfd. 50. 132, 151 ff. 7, 112. 28, 132 i-
20, 220, 218. „Kathol. Sehwoizerbl.", 1802, S. 183 ff. „Willisau". Günter.
Legendenstudien, Köln (lOCHJj 8. 174 ff.
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2:u
S. Xiklaus auf dem Berge wurde teilweise in dtvi
Ruinen der 1386 zerstörten Burg Weniswil aufgebaut. Sie
ist SS. Katharina. Barbara, Anton, Ulrich, 10000 Rittern,
Nikiaus, Mauriz und Erasmus geweiht.1)
Bösegg kapeile.4) 1477 „die bös egg".3)
(xerichts-Kapellchen bei der Buche, Buchbrücke, 138^.*)
C y r i 1 1 e n k a p e 1 1 e. löol von Schultheis Heinserlin
erbaut."')
Ky holzer käppel i, Wallfahrtsort an der Straße nach
Menznau. 1807 von der Polizei weggeschafft.6)
Kapelle zum elenden Kreuze. 1056 gebaut, 1848
abgetragen.7)
Oberfeld kapeile, von der Stadt wegen der Straße
nach Huttwil schon vor erstellt.8)
Spitalkapelle. (Spital erwähnt um 1384. 1418, 1100
neu gebaut.9)
Zeil, 1597 bei der bischöflichen Visitation „klagt sich
der kilchherr das die puren .Inne (wie synen vorfaren ouch
beschechen) nöttigen wollen mitt dem H. H. Sacrament vßhin
ze gan zu den Cleinen Feld Capellen vnd daselbs Meß ze
lesen, daß aber sich nit gebüre vnd darzu ein große bschwärd
sye, vermeinend die Herren Visitatores, von nötten sye yn-
schens schaffen'4.'0)
Heiltumsstöckli an dpr Poststraße nach Lutern aus
dem 17. Jahrhundert,11) Stoßkäppcü genannt, wohl eines der
obengenannten Feld kapellchen. Dazu:
Hüswil. Hüßwil um 1407. 12 ) Kapellchen im Dorf.
Hankihof, Bodenberg, S. Martins Kapellchen.13)
') Veiyl. X. Kessler z. <il<l. 41—00. S. XI l Gfd. 01», l.'U, 100 t.
„Willis;.!!1*. '•*) GIV1. Ol». 100. '*) GM. #». löl». H»7. «) Gl«l. Ol», I »;
\\ GM. 0!», 14!» f. «i GM. Ol». 100 1. ") GM. Ol». 141*. ») GM. :»1». 100.
*) Veik'l. GM. Sli. Ol». :J0, l'if», n. 1. '«>) GM. 'M. 1.14. "i H:tlm. .{in.
'-jG!<l. £» i'JT. < iüt. Mitteil. v. Hochw. Hrn. Kämmerer Zimmermann.
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258
4. Klöster.
Altishofen. Deutschordensritterhaus (1312—1571). Vergl.
oben „Altishofen", Pfarrei.*)
Dagmersellen. Kloster s. Lütolf, Sagen, 505.
Ebersecken. Frauenkloster des Cistenzienser-Ordens.
Desselben Stiftung wurde 1274, 12. Sept. von Bischof Rudolf
von Konstanz genehmigt und 1275, 23. Juli, von Freiherrn
Rudolf von Balm und Jakob von Fischbach vollzogen. Am
gleichen Tage wurde das neue Kloster durch die Aebte von
Frienisberg und Tennenbach dem Orden von Cisterz einvcr«
leibt und unter der Pflege S. Urbans mit Schwestern aus
Rathausen besetzt. Die erste Äbtissin hieß Mechtild von
Blumen. 1276, 30. September und 4. Oktober, sicherte Papst
Johannes XXI. Gnaden und Schutz Roms Ebersecken zu und
gestattete den 5. Oktober irdischen Besitz. 127<, 26. Xovbr.
weihte der Konstanzer Weihbishof die Kirche mit Hochaltar
der Mutter Gottes, den 2. Altar dem hl. Kreuz und S. Ulrich,
auch den Friedhof. Schon 127U mulote er die Gläubigen zu
milder Beisteuer für Wiederaufbau des abgebrannten Gottes-
hauses einladen. 1282, 5. April, verlieh Weihbischof Jobann
von Konstanz Ablaß an Ebersecken. 1286 und 1289 sind
Konversbrüder erwähnt.2) 1343, 5. Juli, schloß Ebersecken
mit Johann von Arwangen zum Danke für seine Stiftungen
einen Gebetsbund. A) 1360 70*) „Abbatissa et conventus mo-
nasterii in Ebersegg ordinis Cisterc. habet III marc." 1442,
13, Januar, beauftragte das Konzil von Basel den Propst zu
S. Ursus in Solothurn, Ebersecken zu seinem verkümmerten
') Vergl. auch v. Mirbach-Harflf, Graf Ernst. Beitrage z. Personen -
geschiente des deutschen Ordens. Bailei Elsass-ßui"gund. .Jahrbuch der
Heraldischen Gesellschaft „Adler" in Wien, II. a) Gfd. 1, 33 f. 4. 101 ff.,
27G, 104—109. Vergl. N. Helvetia sacra II 00. Meyer, 8. Gfd. 30, 200.
Habsburg. Urbar II, 1, 3'i5 f. R. E. C. I, Nr. 23fi5, '2445, 2482. F. D.
A. VII 211. Kopp II A 302f. Lütolf. Sagen, l'iö. *) Gfd. 12, 164
*) F. D. A. V 83.
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259
Rechte zu helfen. •) 1468. 3. Oktober, bittet Abt Nikolaus
von S. Urban um Almosen an die Cisterzienseriunen von E.,
denen alles verbrannt war.2) 1491/') vob fr. Johannes gürtlcr
prepositus in Ebersegg". 1594, ö. Mai, wurden Ebersecken
und Neuenkirch mit Fiathausen vereinigt.4) 1(508, 24. Mai
und 22. Juli, wurde noch der Sigristendienst in der Kirche
geordnet.5) 1618, 28. März, gestattete das Ordinariat Konstanz.
die alte Klosterkirche in Ebersecken niederzureißen, die dort
Pflichtigen hl. Messen und das ewige Licht in die Kapelle zu
S. Ulrich zu versetzen und ein Kreuz au Stelle der abgetragenen
Kirche zu errichten.6) Ein Siegel der Äbtissin v. E. war oval
und trug das Bild einer Nonne mit Stab und Buch und die
Majuskel- Umschrift: f S. Abbatisse Pvre Vallis. Der Name
der Äbtissin erscheint darauf erst seit 1342, bezw. 1334, seit
der Konvent, wie alle Cisterzer Konvente, ein eigenes Siegel
führte, das rund war und die sitzende Madonna mtt dein
Kinde und einer Lilie zeigte, sowie die Umschrift in Majuskeln :
i S. Uonuetus. Dom. Pvre. Uallis.7) Vergl. Staats-Arch. Lz.
Lliternbad. Nach gütigen Mitteilungen von Hochw. Hrn.
Pfarrer Augner und aus Luternbad entstand schon um die
Mitte des 18. Jahrhunderts in L. eine Waldbruderklause wohl
bei der zweiten Kapelle, wurde bezw. der letztern Ursache.
1845/46 wurde das jetzige Mutlerhaus der Waldbrüder und
1852 das Noviciat errichtet. Seit 1815 besteht von Papst Pius
VII. und dem apostol. Vik. Göldlin geregelt, die Kongregation,
vom Bischof, einem Pfarrer der Umgebung als Direktor und
dem Altvater regiert.
Niederwil. Bruderhaus, 1841 auf Ersuchen des Pfarrers
Ed. Ernst (Ettiswil) vom spätem Altvater von Luterbad, Job.
Hegi. gegründet, war bis ca. 18«3 mit einem Bruder besetzt.8)
«) GM. 34, 337. GM. 0.230. >) GM. 16, 10. *) GM. 2. 24, n. 2. *)GM.
Vi, 273. 277. •) GM. 4. 116, n. 1. *) CUl. 4, 103, n. 1 u. Tab. II, 3 u. 4
2, 21. n. 3. Vergl. noch Balthasar. Collectanea hiator. von den Frauen -
klütern Rathausen, Kaschenbach. Neuenkirch, Kbcrsecken, S. Anna in
in Bruch und der Ursulin. Mskr. Stadtbibl. Luzern. 9) Gilt. Mittcil.
v. HHm. Pfarrer Dr. Sager, Pfarrarchiv Scholz.
17
260
Reiden. .lohanniterritterhaus um 1239 am soeben eröff-
neten Gotthardweg durch die Herren von Illental und von
Büttikon 1 ) gestiftet. 1421, 5. Januar, und 1472, 3. Juni
wurde die Gerichtsbarkeit der Kommende R. mit Hilfe des
Rats von Luzern bereinigt.2) 1472 auch wurde das Ordens-
haus Reiden mit Hohenrain vereinigt.3) wie anfänglich noch
1304 mit Thunstetten.1)
Richental. Wo die S. Bernhards-Kapelle steht, war
früher ein Nonnenkloster.')
S. Urban. Gisterzienserkloster. Um 1148 wurde das
Augustiner-Chorherrenstift zu Rot (Kleinrot) von den Freien
von Langenstein gestiftet. 1191 war dasselbe nur noch mit
2 Kanonikern aus der Stifterfamilie besetzt. Beide (Werner
und Lütold) traten 1194 in den Cisterzer Orden über und am
30. März schenkte der Bischof von Konstanz das Gotteshaus
Rot demselben zur Einrichtung eines neuen Klosters. Der
Abt von Lützel nahm sich auf Bitten der Langeiistein um die
Gründung an und sandte mit den 12 Mönchen seinen Neffen.
Konrad von Biedertan, als ersten Abt Der Platz war aber
nicht günstig. Da schenkte Arnold von Kapfenberg dem
Kloster Tnndewil und die Kapelle S. Urban (wohl Andenken
an Papst Urban IL, Kreuzzugsprediger, f 1099) zur Besiedelung
1201 wurden die Klostergüter in ein abgerundetes und zusam-
menhangendes Gebiet vereinigt. 1206 befreite Graf Herniau
von Froburg S Urban von seinen Wegzöllen und (ieleite-
Al »gaben und erlaubte freie Weide in seinen Wäldern. 1 1 Bfl
Kloster leistete von Anfang an grolie Kultur-Arbeit. Betref-
fend Seelen-Kultur war wichtig die für die Wohltater sofort
'i Ycrgl. Pfarrei „Heiden", N., Anniv. R. R. Reinhard, Topo-
graphische hislorische Studien über die Pässe und Straßen in den
Walliscr-, Tessincr u. Ründner Alpen. Programm der Kantons-Schule
Luzern (Schill) 1901, S. 36 f., 42, 29. Gfd. 41, 117. 49, 101, n. 3. öl.
m (Hohenrain-). ») Gfd. 20. 326, 881 Segesser I 6dl. *) Gfd. 57.
120. Vcrgl. Rnlthasar, Collcclanca histor. von den Maltheser Kommen*
thuren Hohenrain .u. Heiden u. der Dcutschordcnskommenthur Hitzkirch
nchsl Dokumenten. Mskr. Staillliibliothek Luzern. 4) Lütolf, Sa^en, 008.
Digitize
261
eingerichtete Gebetsgemeinschaft oder Bruderschaft und das
F*fnindner- u. Beerdigungswesen, das sich daran schlol.». Ca.
1207 begann das Stift seinen prachtigen Klosterbau. 1209
nahm es Papst Innocenz III. unter seinen Schutz und verbot
■±'210 den Erzdiözesen Besancon und Mainz dessen Bezehnlung.
Andere Päpste und deutsche Könige und Bischöfe von Konstanz
folgten nach. Dagegen verfolgten die Herren v. Luternau das
Kloster 1226/1255 zweimal mit offener Gewalt, sodati fs 1255 51)
erneuert werden inulöte. Die vielen Schenkungen und daherigen
Bositzverändcrungen trugen S. Urban sonst noch hie und da
Orenzstreitigkeiten ein. 1221) M trat das Stift durch könig-
lichen Willen unter den Schutz des Schultheißen der Reichsstadt
Solothurn und 1252 ins Burgrecht mit dieser Stadt, 1256 mit
Sursee, 12ö3 mit Zotingen, 1288 mit Liestal. 1267, 6. Januar
verzichtete der Leutpriester von Wangen, W. von Wolhusen,
für 7 Mark Silber auf alle Ansprachen an das Kloster wegen
BegräbniUes der Hilter von Balm, Grünenberg, Affoltern und
anderer Pfarrkinder. 1274 wird Bruder Werner magister
conversorum genannt. Seit 1274 erwarb S. Urban auch viele
Kirchen-Patronate, deren mehrere unter den Kirchen des Kan-
tons Luzem bisher angeführt worden sind. 1375 verwüsteten
die Engländer das Stift. Nur die Grünenberg wehrten sich
für dasselbe. ')
Abt Seemanns Chronik bezeichnet diese als die Nach-
folger der Langenstein in der Kastvogtci des Gotteshauses.
Schwer nur erholte sich dasselbe u. a. mit Hilfe Lützels von
') Kathol. Schweizerin., 1892, S. 481 ff. (mit vielen Quollen- u.
Literaturangaben); 1880, S. ff. u. «<2ff.: „Feste in Bern zu Khren
Abt Augustinus von Urban"; 1888. S. 4~0 ff.: „Kine Huldigungsrcisc
des Abtes von St. Urbar»-; 1808, S. IK ff u. 10'» ff: „Beitrage zur Ge-
schichte der Slifts*chule von S. Urban-. GM. 49, 81 f. ^8. 13'» (z. 151*7).
Segp**er I G8'2 ff. Helvetia sacra I 195 ff. Balthasar, Collectanea bist,
zur Geschichte des < ^islcrzerklosters S.Urban nebst Dokumenten. Ms.,
Statlthihliotek Luzern. Dokumentierte Darstellung der jüngsten Vorfälle
im Gotteshaus« S. Urban in Beziehung auf die von demselben dureli
seine Akten geforderte Bechnungsablage, mit einem Rückblick auf die
ehemaligen Verhältnisse in Verwaltungssachen dieses Gotteshauses zu
2B2
den Schlägen des Gugler- und Sempacherkrieges. Es wandte
sich nunmehr den Eidgenossen zu und ward 1415 in Rern»
1416 in Luzern Burger. 1420, 24 August, wurde schiedsge-
richtlich der Hotbach als Grenze zwischen Luzern und Bern
und S. Urban endgültig als zum ersten Kanton gehörig er-
klärt. 1432 wurde der Abt vom Ordensgeneral aufgefordert,
eine eigentliche Schule einzurichten. 1513 brannte das Kloster
ab. 1515 entstand die S. Anna-Bruderschaft, 1624 die zum
hl. Hosenkranz. Trotzdem ca. 1520—1530 mehrere Zwingli
freundliche Lehrer (nicht Mönche ) an S. Urbans Schule wirkten,
blieb das Stift kirchentreu und Abt Seemann ^1534—1551)
sorgte in der ganzen Kloster-Leitung und so weit S. Urbans
Einfluß reichte (Luzern und Solothurn) für Hebung katholischer
Gesinnung. Auch des Gotteshauses Rechte in Verwaltungs-
sachen wahrte er 1544 gegen die Ansprüche des Rates von
Luzern betr. detaillierte Rechnungsablage. 1584 88 wurde
S. Urban durch Lützel und Luzern reformiert, so daß die
bischöflichen Visitatoren 1597 entgegen einem päpstlichen
Berichte von 1596 nur zu rühmen wußten. In der ersten
Hälfte des 17. Jahrhunderts 1598/1627 wurde das Kloster neu
gebaut, auch mit einem Museum bereichert, das Leben darin
gehoben. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kaufte
S. Urban zur Sicherung der katholischen Religion im Thurgau
Liebenfels, Tettikofen und Barbenstein-Herdern. 1795 ließ es
seine dortigen Leibeigenen frei. Von 1779—1848 entfaltete
das Stift noch eine großartige Tätigkeit zu Gunsten des
der Landeshoheit des Kantons Luzern. 2 Teile Luzern (Anich) 1800.
Beleuchtung der groUrätlieheu Dekrete vom 13. u. 14. April I8'i8 über
Tilgung der Sonderbundsschuld u. Aufhebung der Klöster S. Urban u.
Unhausen, Luzern. 1848. Dr. Steiger: Msg. J. F. O. Luquet, Bischof von
Hcsebon, außerordentl. Gesandter des hl. Stuhles u. apostol Legat bei
der Schweiz. Eidgenossenschaft u. dessen Unterredung mit J. K.Slcigor
bezüglich der Aufhebung des Klosters S. Urban. Kine histor. Krlüulcrutig.
Luzern (Bcrtschinger) 1861. Peter: Aufruf u Statuten zur Gründung
des Vereins vom guten Hirten u. zum Ankauf des Klosters S. Urban,
Schweiz 1807. Cisterzienser-Chronik, 1897 (v. Liebenau: die S. Urbaner
Chronik Sebasian Seemanns), 1898 (P.Pius Meyer: S. Urban). Schweiz.
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263
Volksschul-, Armen u. Staatswesens (für's letztere in Steuern),
so daü es mehrere regierungsrätliche Belobungsschreiben erhielt,
ward aber doch am 18. Juni 1848 endgültig ausgehoben.
Oben n. 1.
Die erste eigentliche Ordenskirche (ibi) erstand um 1231.
1231, 22. Oktober, weihte der Konstanzer Weihbischof die
2 Altäre der hl. Apostel und Märtyrer, 1232, 10. Jauuar, die
zwei der hl. Jungfrauen und des hl. Nikolaus samt allen
hl. Bischöfen, 11. Januar, den des hl. Benedikt samt allen
hl. Rekennern. 1259, 23. März, wurden von Eberhard IL,
Bischof van Konstanz, das Kloster und der Hochaltar der
Muttergottes geweiht, am 24. drei Altäre zum heil. Kreuz,
S. Urban und S. Johann Bapt., am 25. die Kranken kapeile
mit Altar S. Thoraas und die Liebfrauenkapelle, wobei er noch
einen Ablaß erteilte, der 1281, 9. Oktober, erweitert ward.
1514 wurden wieder zwei Altäre und zwei Glocken für die
nach dem Brande wieder hergestellte Kirche geweiht. 1662/72
Neubau. 1717, 16. Dezember, wurde die jetzige Kirche mit
ihrem Hochaltar geweiht, die 10 Altäre den 13. Mai 1718;
die Hauptorgel wurde 1721 erstellt. Schon 1246/49 entstand
der Kreuzgang, noch vor 1287 die Grabkapelle der Balm,
1345 die des Abtes Herman von Froburg, 1412 die der
Büttikon und Iffental zu S. Paul, 1330 die der Arwangeu,
1:345 die Dreifaltigkeitskapelle im Kreuzgange. 1639/40 wurden
0 Glocken gegossen, deren 3 anno 1881 nach Pfaffnauüb erführt
wurden ; die 2 großem sind mit Muttergottes- u. Kruzifixbildern
Kirchonzeitung XVII u. XVIII (Aufhebung). F. D. A. XV 228 (1191)
Gfd. 28. 191 ff. (Briqucs). Plüß, (59 (1307), 201 f. (1375). F. D A. VII.
209. 220 (Weihen). Kopp II A #97, 509 ff. K. E. C. I, Nr. 1989 ( 1259)
u. 25.12 (1281)). Hahn, 1885, S. 221 ff. u. 1886, 247. Gfd. 30. 154 und
gut. Mitteil. v. H. Hrn. Pf. Achennann. Pfaffnau (Glocken). Anzeiger
f. Schweiz. Altertumskd. IV. 396. 437. VI, 325 über Baulen. Fleischlm.
II 302 ff. Dr. J. Stammler. Die Pllcge der Kunst im Kant. Aargau mit
bes. Berücksichtigung der älteren Zeit, Argovia XXX (S. Urbans Glas-
gemäide). Schmidlin, Solothurns Glaubenskumpf u. Beform . . . Solo-
thurn (Ltithy) 1904, S. 386. 164. Gfd. 59, 120. N. Stantsarch. Luzern.
Gfd. 3, 175 ff. (Brand: 1513). 40, 98 (Siegel).
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264
und dem Abtwappen geschmückt, alle 3 mit Majuskelin-
schriflen: Hegern coeli adorn reginam et coelicolas col«».
ad hoc pios invito aereos Spiritus pello, quod sim cum sociLs
beato abbati gratias rependo ab anno MDGXXXIX .Tean Girard
Martin Rolin m'on fait. Tuis Tuique Bemardi Filiis pulsor.
o virgo mater Tuos fove Tuos defendc. MDCXXXIX. Dura
sonainus Christo campanae, ora pro Christi vinea S. t/rnane.
Anno MDCXXXIX Jean Gerard, Martin Rolin nos on fet.
Betr. Abtei-Siegel s. Gfd. 16, 2. 40, 98. Helv. sacra l i%.
Frauenkloster O. Cist. in Kleinrot, 1239— 1374 ' »
Wikon. Marien bürg, als ßenediklinerinnen-Institut
von der Kongregation der Oblaten S. Benedicti ward ls
gegründet 1) als eine Stätte wahrer Gottesverehrung in Gebet
und Arbeit. Selbstverleugnung und Buße, 2) als ein Asil für
Jungfrauen, die ihren Beruf für die Missionen Amerikas prüfen
lassen und sich dazu vorbereiten wollen, 3) als Pensionat für
Fortbildung junger Töchter.8)
Willisau. Klösterli-Sch w estern , 1690 besteuert/»
Eremitage zu S. Nikolaus auf dem Geiliberg3). 16./17.
Jahrhundert.
«) Knthol. SchweizerbL 189^, S. '»87. 2) liüt. Mitleil. v. H. Hrn
I »irektor J. Leupi in Marienburg. 3) Gfd. 59, •-.*.». 100.
d by Goosl
Quellen und Abkürzungen.
X. = Xüscheler, Hinterlass. Mskrpt. Xüscheler — Saimn-
lungen aus Diözesanarch. Freiburg.
S. = Schneller, Verzeichnis der Kirchen, Kapellen, Klöster
der V Orte. Mskrpt.
Gfd. = Geschichtsfreund der V Orte; U.B. = Urkunden-
buch von Beromünster.
Segesser = Hechtsgeschichte dos Kts Luzem.
Z. — Zeiger, Rechtsverhältnisse an der geistl. Kasse.
Mskrpt.
Z. U. B. = Zürcher Urkundenbuch.
Riedweg, Gesch. d. Stiftes Münster.
F. I). A. = Freihurger Diözesan- Archiv.
Hahn = Kunststatistik, Anzeiger für Schweiz. Altertums-
kd. lS-Sö u. s. f.
Mohr = Hegesten der Archiv i. d. Schweiz. Eidgenossen-
schaft.
Brandstetter = Die Gemeindenarnen der Cenlralschweiz
in Wort und Schrift «Zeitschrift für schweizer. Statistik. '.Y.K
Jahrgang. V.mi
H. E. U. — Und ewig. Regest a Episcop. Constanzen. I.
Font. rer. B. = F. r. B. = Fontes rerurn Bernen.sium.
PlüLi = Herren v. Grünenberg. Archiv des hist. Verein.-,
d. Kts. Bern. 1»;. Bd.
Habsburg, l.'rbar = «juHien zur Schweizergeschi<-hte.
Kopp = Ge?><:hi<-hte der eidg. Bünde.
ij. = Quellen zur Schweizer^e-.chichte.
Atteuhofer = fne rechliche ^n'-llung der k ith .l. Kirche
gegenüber der Sta.if.^-v. :i.U in d<-r \ B^el. Luzern
Fleisehiin — Studi-n n. f >-:tr :/e zur -veizer. K'.rrhe.u-
geschichF.e Euzern.
Ge...'/r;if.r;;.^-ri'.-t E^..- 'j !► r -eb'A-.z.
Z. S. R. — '/j-:-<-:.\-*\ f..!' v/ev. R'.-enr. 2 F-.!/*.
fV-!.-.;rri: E.,.f .:."\ .'.Vu.-. Eu/er.'j. 1"'/.
15. Bd.
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2öH
v. Liebenau = Freiherren v Rotenburg, „Adler" 13.
Wien 1903.
Statuta Gap. — Statuta Capituli Willisowiensis.
Meyer — Die Freiherren und Kitter von der Balm, die
ersten Kollatoren von Altishofen, „Kathol. Volksbote 1900.
Nr. 48 50.
Regesten von Zolingen, Archiv Aarau.
Zeerleder — Urkunden für die Geschichte der Stadt Bern.
Anniv. L. = Anniversarium Lutern.
Zist. Chr. = „Cisterzienser Chronik".
Berichtigungen und Zusätze zu „Dekanat Sur$eew.
Bitte die vielen Druckfehler mit der Schnelligkeit, womit
damals der Druck von sich ging, entschuldigen zu wollen.
Gfd. 60: S. 173 Zeile 10: 1562 kleine Glocke. Zeile 11:
1583/4 neue Kirche (Rath. Volksbote 1896, Nr. 20).
S. 176, Zeile 1 von unten lies 1525 statt 1522.
S. 177 n. 1 lies Gfd. 32 statt 23.
S. 183 soll 1. alinea beginnen : Die Kirche hatte wohl von
Anfang an 2 Seitenaltäre, einen zu Heil. Kreuz und 10 000
Rittern, einen andern zu Maria. 4) n. 4 lies nur Gfd. 49, 95
n. 1 u. 124.
S. 185 n. 4 sind Gfd. 11 u. 30 zitirt.
S. 189 n. 7 Gfd. 49 u. 31 u. 54; die 2. n. 8 soll n. 9
heilen.
S. 190 sind in n. 2 Gfd. 17 u. 26 zitiert.
S. 207, Zeile 2 von unten lies: ,.Patron U. L. Frau".
(Die übrigen Worte streiche.)
S. 209, Zeile 9 von unten lies 1317, 16. April . . . ;
n. 7 ist Gfd. 40 zweimal zitirt.
S. 215 : S. O 1 1 i 1 i e n. Nach Mskrpt. bei Herrn Leo
Felber erhielt das älteste Kapellchen 1563 eine Glocke; 1581
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267
baute Konrad Imbach eine neue Kapelle zu Maria, Ottilia,
Beat, Erhard u. Sebald, die Sebald Imbach 1598 erweiterte:
offenbar mit Hilfe der Feer. Der Bau von 1669 bekam eine
zweite Glocke 1844: er hat 3 Altäre zu S. Ottilia, Josef und
Beat. Ueber Ottilienverehrung in Buttisholz s. Ofd. 60, 171.
Nach gut. Mitteil, des Hrn. Felber besteht in Buttisholz
auch die Maria-Hilf-Kapelle seit 1678. 1854/58 wurde sie
neu gebaut und mit dem Glöcklein von 1635 aus der S. Joder-
Kapelle, Menzberg, versehen, 1873 von Großrat Egli an die
Rosenkranzbruderschaft der Pfarrei geschenkt.
S. 217; Grosswangen. S. Joder-Käppeli an der Rot.
S. 219, Zeile 10 von nnten lies „von" statt „um".
S. 221, Zeile 11 von unten lies „u. Bischof Martin, eben-
falls in RüediswU."
S. 225, Zeile 4 lies „a fundamentis decenter" statt „fun-
damentis decentes".
S. 227, ZeUe 12 streiche „hat jetzt 3 Altäre".
Klöster. Großwangen. Waldbruderhäuschen bei
rMaria-Hilf" circa 1853, das die Kirchgemeinde 1891 kaufte.
Kathol. Volksbote 1900, Nr. 34.
S. 228 lies Zeile 2 von unten „mit" statt „in"; n. 6
sind Gfd. 21, S. 32 u. 34 zitirt.
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Ritter Melchior Lussy.
Gedenkblatt zum dreihundertsten Todestag.
Von
Eduard Wymann.
Ritter Melchior Lussy.
Initiuni sapientise timor Domini.
Omnia desuper.
WahUprüekt Imsums.
Am 14. November 1906 erfüllte sich das dritte Jahr-
hundert, seitdem der unerbittliche Tod sich zu Stans einen
der ersten und edelsten Eidgenossen zur Beute ausersehen.
Das alte Winkelriedhaus im Oberdorf, dieser ehrwürdige Sitz
eines berühmten Kriegergeschlechtes, barg infolge dessen die
Leiche eines Mannes, der zwar nicht als Sohn des Mars, sondern
auf dem eisglatten Felde der Politik sich einen europäischen
Namen gemacht und sich der Hochschätzung aller Fürstenhöfe
erfreute.
„Ritter Melchior Lussy ist gestorben!" So tönte es am
14. November 1606 und in den folgenden Tagen durch die
Lande. Manch tapferes Soldatenherz füllte sich bei dieser
Kunde mit Trauer, aus dem Auge manch eines Staatsmannes
blickte die Wehmut und schluchzend beklagten die Armen den
Hinscheid ihres großen Wohltäters. Schwer war vor allein
der Verlust für die katholischen Orte, die Lussy auf dem
Konzil von Trient ruhmwürdig vertrat und deren Geschäfte
er namentlich an der römischen Kurie und beim Erzbischof
von Mailand jederzeit aufe kräftigste förderte. Es ist hier
nicht der Ort, die Lebensdaten des großen Staatsmannes zu
wiederholen und die Geschichte seiner Sendungen nach Paris,
Madrid, Turin, Mailand, Venedig und Rom von neuem zu
schreiben. Dr. Feller hat dies in seiner Biographie teils schon
getan und er wird uns die Fortsetzung nicht schuldig bleiben.
Was wir hier bieten wollen, das sind eigentlich nur einige
Zeilen der Erinnerung und des dankschuldigen Gedenkens, die
das Bild des hochverdienten Landammanns von Nidwaiden
begleiten sollen. Denn wir erachten es als eine Pflicht der
Pietät, daß unser historischen Verein, dieser einzige Reprä-
sentant des ehemaligen engern Verbandes der fünf katholischen
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272
Orte, und dieser berufenste Träger und Hüter ihrer Geschichte,
den dreihundertsten Todestag 1 titter Lussys, der einst die
Politik der katholischen Eidgenossenschaft während .Jahrzehnten
sozusagen in sich verkörperte, nicht unbeachtet vorübergehen lasse.
Auf unsere Anregung hin führt der GeschichLsfreund
seinen Lessm dies Jahr das Porträt Lussys vor Augen,
das hiemit zum erstenmal seinen Gang in die Oeffentlichkeit
antritt. Der Nidwaldner-Kalcnder für lDOfi brachte ein Bild
nach der Kopie im Refektorium des Kapuzinerklosters Stau*
Unsere Reproduktion bietet jedoch die Wiedergabe des aller-
dings etwas defekten Originals im historischen Mnseum von
Nidwaiden. Hin weiteres Oelporträt hängt in der Sammlung
nidwaldnerischer Landammänner auf dem Rathaus zu Staus
und eine andere Phantasie-Schöpfung, jetzt im Besitze des
historischen Vereins der fünf Orte, stellt Lussy als Jerusalem-
pilger dar. Von Ah hat dieselbe dem Buche über Karl
Borromeo beigegeben. Auch ein Fresko auf der östlichen
Wand seines Wohnhauses zeigt uns Lussy im Ritterkostüin.
Unserem Porträt reihen wir, den herbstlichen Blumeu
vergleichbar, die man auf ein liebes Grab zu streuen ptlegt.
einige wenige Aktenstücke an. die zwar nach keiner Seite
erschöpfend, aber doch recht charakteristisch für Lussys Denken
und Wirken sind. In ihnen spiegelt sich trefflich seine Freige-
bigkeit für kirchliche Bauten und sein Eifer für die Aeuffnung
religiöser Stiftungen und die Verschönerung des Gottesdienstes.
An erster Stelle übergeben wir dem Drucke jene AblaLibulle
vom 1. Juni 1573, welche Lussy für die ihm so teure Mutter-
gotteskapelle der Pfarrkirche zu Stans, offenbar persönlich
bei Anla(.> der Obedienzgesandtschaft vom neugewählten Papst
Gregor XIII. auswirkte. Die handbreite über den ganzen
Kopf sich hinziehende kalligraphische Federzeichnung macht
dies Pergament zu einem Prachtstück.
Große Anhänglichkeit an seinen ersten Studienort und
das benachbarte Benediktinerstift Engelberg spricht aus dem
Brief au Abt Gabriel Blattmann (Xr. 2). Schon im Juni
1579 hat dessen Vorgänger Abt Jakob Suter und sein Konvent
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27 a
in Rom um das Privileg der Pontifikalien nachgesucht. Die
Erledigung dieser Sache verzog sich, so daß Lussy in der
nämlichen Angelegenheit sich wiederholt an den süddeutschen
Nuntius della Scala und den schweizerischen Nuntius Bonho-
mini sowie an Kardinal Korromeo zu wenden für gut fand.
Ohne einen neuen Auftrag hiefür erhalten zu haben, nahm er
sioh dieses Geschäftes bei der Rückkehr von Jerusalem sowohl
in Rom als in Mailand kräftig an und war gewillt, auch beim
Weihbischof von Konstanz seinen Einfluß geltend zu machen.
Auch sonst bietet er dem Stifte seine Dienste an, ladet den
Abt Gabriel ein. an seinem Hause niemals ohne Einkehr
vorbeizureisen und „die schlechte Tractation und Lussicrung
für gut zu haben." Bei der Weihe der neuen Kapuzinerkirche
sollte der benachbarte Prälat natürlich erst recht nicht fehlen.
Kr bat ihn überdies als Inhaber der Jagdherrlichkeit, ihm auf
dieses Fest nebst einigen ,.Gitzininu auch ein ..junges Gämbsch-
tierlin" her lus/Aischicken „dan die großen jetzunder mit sönd
vnd schad wer, das man sy schusse."
Seit der Heimkehr von Jerusalem, wo er die Ritterwürde
erlangte, trug Lussy eine große Verehrung zum hl. Grabe,
welches er in der eigens hiezu neben dem Kapuzinerkloster
erbauten Franziskuskapelle nachbilden ließ. Schon mit Borromeo
hatte der Erbauer Unterhandlungen gepflogen, um dieser Kapelle
außerordentliche Ablässe zu sichern. Der Tod des Kirchen-
fürsten verhinderte offenbar die Erfüllung dieses Wunsches.
Aber Lussy verlor deshalb sein Ziel nicht aus dem Auge.
Den 14. März 1597 verlieh ihm Clemens VIII. die Gunst, daß
durch jede hl. Meße, welche auf jenem Franziskusaltar gelesen
werde, je eine Seele aus dem Fegfeuer erlöst werden könne.
(Nr. 3). Wir schreiben wohl nicht ohne Grund dieses Privileg
der Verwendung des päpstlichen Nuntius Grafen Torriani zu,
der im Sommer lf>96 längere Zeit in Stans residiert und bei
Lussy geweilt hatte. Das Original des Breve scheint indessen
verloren gegangen zu sein. Wir benutzten für den deutschen
Text eine ältere l'ebersetzung im Klosterarchiv Stans u. für den
lateinischen Wortlaut eine neuere Abschrift auf dem Wesomlin.
274
Nachdem Karl Borromeo auf den Plan, die Klosterkirche*
von Stans und Altdorf persönlich einzuweihen, hatte verzichten
müssen, erteilte der Weihbischof Balthasar Wurer von Konsum
den 28. April 1584 der Stanser Klosterkirche die K
kration. 1599 wurde deren Hochaltar aus unb.'kannU'i: 1
den neugeweiht und dabei wieder die frühem Reliquien mit
einigen neuen im Altar verschlossen. (Nr. 4).
Lussys sterbliche Hülle wurde nach dem Tn<ie im
der alten Pfarrkirche beigesetzt. Nach Vollendung
baues verschloß Landammann Kaspar Leu das Haupt an der
äußern Kircheumauer neben der kleinen Türe gegenüber den
Beinhaus in einer kleinen Nische hinter einem EÜisengittK
Ks wird die nämliche Stelle sein, die jetzt eine gegossene En-
tafel deckt, deren Inschrift zwar schon in Halthasars llelvetii
(Bd. VIIt 356) abgedruckt ist, aber so viele Fehler und I.
aufweist, daß eine Wiederholung angezeigt erscheint. (Nr.
Möchten diese paar Zeilen das ihrige beitragen, hei der
jetzigen Generation das Andenken an einen Mann aufzufi ;>« i
und wach zu erhalten, der wie wenig Kidgenossen sich un
die katholische Kirche und unser schweizerisches Gesa
Vaterland verdient gemacht. Ihm widmet daher zum dm-
huudertsten Todestag die dankerfüllte Nachwelt jene Worte
der Schrift: „Tu gloria Jerusalem, tu laetitia Israel, tu li-mori-
licentia populi nostri — Du bist der Ruhm Jerusalems, du
die Freude Israels, du die Ehre unseres Volkes!"
I. Ablaßbulle für die von Lussy in der Marienkapelle
gestifteten Messen und Antiphonen.
Rom. 1. Juni 1573.
GREG OKI US Eps. öervus Servorum Dei Ad Perpetnam
Hei Memoriam.
His, tpie pro omnipotentis Dei et intemerate eins Gtaae
tricis Virginia Marie laude et gloria ac pro animannn Mut»
meritorijfque operibus exercendis pia et provida fulel
ordinavit devotio, vt tirma perpetuo et illibata conllftant.
27 ;>
libenter, cum a nobis petitur, apoftolici muniminis adijcimus
firniilalcni, illa etiam favorabililer concedentes, per que laus,
j^loria et animarum Talus huiurmodi aniplius poffit procurari.
Saue pro parte dilecti filij M c I c h i o r i s L u f f i j , militLs.
equitis nuneupati aurato militie et pro tlilectis lilijs Quiuque
liegionum, Cantonorum nuneupatormu, Elvetioruni catholieoruiu
Populis apud nos im per Oratoris deftinati petitio continebat.
quod alias ipfe attendens, quamplures chrirtilideles ad capellam
ciuTdem beule Marie in diftrictu parrochialis ecolefie iplltis
l»oate Marie ac l'anctorum Petri et Pauli pagi de Stantz, Con-
rtantienfis dioeells. Provincic Maguntinenfis, unius, Subfilvanie
iiuncupato, ex quinque Regiouibus predielis. pridein fimdatam.
liuiximum gcrere devotiouis affeotum, ac ideo cupiens, caudein
devotionem adaugere, iieenon terrena in celeflia, ac traniitoria
in eterna feliei coinmcrtio eonuuulare ad Dei et beute Marie
landein et gloriam huiurmodi ac divini cultus augnientuui,
quod extunc doineeps perpetuis futuris temporibus in dicta ca-
pella omnibus et fingulis ciiiuflibot hebdomade Sabbatorum
neenon etiam quarumeunquo einfdem beate Mario feftivitatum
diebus u m a i]»fius beute Mari«? Miffa el a Vefperis Sabba-
torum corundem neenon Vigiliaruin diclarum feftivitatum die-
ruin huiufmodi catholiea illa antipliotia, que incipil Salve
Hegina mifericordie. per dicti pagi laeei dolos et reliqui illius
Cleri perfonas folenniler decantentur, inftituit et dolem ad hoc
coinpetentem, fub certis modo et forma tmic expreffis, inter
Sacerdotes et perfonas Cleri buiufmodi Miffam et Antiphonam
eai'dem decantautes vel alias pro illanun decanlalioue mini-
rtenum preftautes dividendam affignavit, prout in inftrumentis
deluper eonfertis plonius dicitur eoutineri: quare pro [.arte
oiuldem Melchinris nobis fuit humiliter mpplicutuni, vt infti-
tutioni et affignationi predictis pro illanun fubfiltcntia firmiert
^ robnr apoftolice conlinnationis adijeere aliafque in premims
opportun» providere de henignitate apoftolica diguaremur. Xus
igitur, ipii divine maieltatis et eclorum Hegine honorem ac
animarum falutem, vtque pia opera in dies ferventiori devo-
li onis fludio exerceantur, libenter procuramus, pium et lauda-
bile dicti Melchioris iiifliluüiin huiurmodi plurimum in Domino
( <jt»j*chic htstrd. Bd. IAI. 1«
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coramendantes ac ipfum Melchiorem a quibufvis excommunica-
tionis, fufpenfionis et interdicti alijfque ecclefiaflicis fententijs.
cenfuris et penis a iure vel ab homine quavis occafione vel caufa
latis, fi quibus quomodolibet innodatus exiftit, ad effectuui
prefentium duntaxat confequendum, harum ferie abfolventes et
abfolutura fore cenfentes, huiufmodi fupplicationibus inclinati.
imtitutionen et affignationen predictas apoftolica auctoritate
tenore prefentium perpetuo approbainus et conürmamus acillis jk>i -
petue et inviolabilis lirmitatis robur adijcimus, uecnon omneset fin-
^ulos tani iurisquam facti defectOS, Ö qui intcrve-nennt bueildeill fuj -
plemus, et infuper, vtChristilideles ipfi eolibentius ad ipfam capel-
lam eadem devotionis caufa coulluant, quo exhidemaioribusd<»iii>
fpiritualibus, fe refectos fore, confpexerint, de omnipotentis Dei
niifericordia ac beatoruin Petri et Pauli Apoftoloruin eins auc-
toritate contifi, omnibus et fingulis vtriufque fexusChriftitidelibus
ac etiam facerdotibus et alijs pcrfonis Gleri huiufmodi nunc et
pro tempore exiftentibus. qui ex nunc deinceps perpeluis futu-
ris temporibus facerdotes videlicet Miffam ipfam celebraverint
et dictam Antiphonam decantaverint, reliqui vero [lideles] ce-
celebrationi et decantationi eifdem intervenerint, devote quo
die id fecerint, centum dies de iniunctis eis vel alias quo-
modolibet dobilis penitentijs mifericorditer in domino r»'l.ixanni>.
non obftantibus conflitutionibus et ordinationibus apoflolicis ce-
lerif([ue contrarijs quibufcunque. Nulli ergo omnino hominum
liceat. haue pagin am noftre abrolulionis, approbalionis, contir-
mationis, adiectionis, fiippletionls et relaxaliouis infringere vel
ei aufu temerario contraire. Si quis autem hoc attentare pre-
fumpferit. Indignationem omnipoteutis l>ci ac hi'atonim Potri rt
Pauli Ap>ftolorum eins, fe noverit ineurfurum.
Datum Korne apud Sanctum Petrum Anno Incarnatiouis
domioice Millefimo cpüngeulefhno feptuagefimo tertio, Kl. .lunij
Pontilicatus noftri Anno Secundo.
. . . Cnrd. de Medicis, Summator. Ca?: Glorierius.
Auf dem einwärts gefalzten Rand : A. de Alexijs.
Rückwärts auf der Rulle: K|:| apud Cefarem Secretariuni.
Original im Lamlesarchiv Ni<l\v:tlden. Pergament von LaX' • ' . 1
cm. Grölic mit <lcni gewohnten papstlichenBleisiegel an rotgelber Schnur.
Die erste Zeile ist in Zierschrift von 8.5 cm. Höhe ausgeführt.
1
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277
II. Brief an Abt Gabriel Blattmann in Engelberg.
Stans. 12. April lötö.
.1 H S
Hochwirdiger gnediger Her!
Min demuetiger Gruß vnd willige Dienst sigen Cwern
Ouaden von mir bereit. Gnediger Heer, Üwer Geschryben
sainpt Bäpstlicher Heyligkeit Privilegium, so ich durch Hegären
mines gnädigen Herren [Jakob Suter] säligen so kümmerlich
zu Rom vLibracht, hab ich abcrmalen gsächen, (vnd ist nit
minder, als das Hrev ist kommen, hat mich verwunderet das
[es] nit hey lerer zu Rom gstelt worden) vnd dasselbig minem
gnädigen Herren [Jakob SuterJ säligen zugeschickt, welcher als
wol als ich nit content gewäsen vnd beyd vermeint, durch For-
schriften des hochwirdigesten Cardinais [Karl] Borromeys sälig
das Hrev j widerum gan Rom zu schicken, damit es bas vnd heyterer
vnd mit vütrucklichcn Worten dielnfelen darin gemeldet wurde.
Indem bin ich zu dem Heyligen Grab [gepilgert' vnd am
Widerreysen durch die Fortuna inKppulia, Nappolis vnd vf Rom
7\\ gniüeljcn. vnd als ich von mines gnädigen Herren [Jakob
SuterJ säligen Todt noch nit gwüUt, hab ich Häpstlicher Hey-
ligkeyt mundllichen vnd gschriftlichen vmb gesagte Infeien bj mi-
nem gnädigen Herren vnd sinen Nachkonienden angehalten. 1 >aruf
Ihrlleiligkeil hochermeltem Cardinal Rorromeo säligeri als einem
Legaten in vnser Landen, [die Sach an] heinigesetzt, mit
weichein ich am VLihinriten zu Mevland ouch han darumb Redt
-ehalten vnd welcher guts Willens was, wan er in vnsere
Land käme, der Glägenheit deli Gottshul.'» Kngelbärgs vnd dei.1
niiw erweiten Prelalens Qualitet (da ich zu Venedig mines gnädigen
Herren [Jakob SuterJ säligen Tod vernommen.) sich zu erkunden.
Indem hat Gott, der allmechtig. den frommen säligen
[Karl] Borromeum säligen zu sinen göttlichen Gnaden bcriiefl.
I)erhalben pitt ich ü. G. vf Ouasimodo bj minem gnädigen
Herren, dem Wychbyschof. zu erschinen vnd sunst die Kilch-
wychung [der KapuzinerkircheJ loblich helfen began vnd das
Brevj mit Ihren nemen, so wellen wir säehen. wie es min
gnädiger Her, der Wychbyschof [von Konstanz,] verstau welle,
TM
vnd in dem vnd in anderem | will ich] ü. G. vnd der Con-
vont vnd Gotzhus zu dienen mich guttwillig anorholen haben,
vnd wiewol ich Ü. G. am Hiedurchpassieren fasl gern
bit in Ihrem, minem Uns, als ich Sy tun in künftigem pitten.
an schlechter Tractation vnd litissierung für gut zu haben.
Sonst hab ich gantz kein Vnwillcn gäg Ihren nit gfal.U.
Vnd üb 0. G. biß vf Ouasimodo mir etwan ein bar
guter Gitzinin sampl einem jungen Gambsehtierlin (dan die
großen jet/.umler mit sond vnd schad wer. das man sy schlisse;
ja vmbs Gelt verhelfen!, wurd ich zu sonderem Dank anuemen.
Congratulieren mich ouch mit Ihren, das L'wcr Gnaden
Sachen zu Coslanlz wol abgangen, Gott vnd sin reyne Müller
pittende, Sy vfjd Ihren Consent vnd Gotl/.hus samet vns all
in Gnaden zu erhallen.
Datum Oberdorff, den 12. Aprilis Anno 1585.
II, G. demüetiger Diener
Melchior Lussy, Hierosoloniittanischer Ritter.
Adreße:
Dem Hochwirdigen, minem Gnädigen Herren Herren GabrHleu,
Apte dei.) Hochloblichen Gottshus Engel barg,
Kngelbärg.
Original im Stiftsaichiv Kngelbci^.
III. Ablalibreve für Lussy's Heiliggrabkapells.
Horn. 14. Marz IÖ97.
Clemens Papa VIII.
Ad perpetuam rei memoriam.
Omniinn saluti paterna chantate
inlenti. sacra intt.M'dum l«>ra spiri-
tnalibns indnlgentiarum muneri-
hus libenter decoramus, ut i 1 1 • !•*
tidelium del'unclorum animae, Do-
mini \<^tri Jesu cjus.jne Sane-
torum snÜVagia meritorum conse-
< fiii. et illis adiulac ox purgatorii
pnonis libemri. ac ad aeternam
salutem per hei niiserieordiam
valeant pervenire. Supplicationi-
bus itaque dileeti lilii Col^nelli
Ihr Bäbschlich Heillipjtcitt
Clemens VIII.
Zuo ewiger < Jodüchtnuß. Wei-
len wir ans göttlicher Lieb" aller
Menschen Seiligkeil abwarlten. so
thumi wir die Heilige Ohrt bis-
weilen mit geistlichen Oaabeu der
Ablal.» gern ziehren. damit die ar-
me abgestorbne Seelen unser*
Herren Jesu Ohristi tindl «einer
Heiligen Verdiensten genieUen undt
uuti den Peinen des Fegl'eürs cr-
lediget untlt glückselig durch die
Hannherl zigkeit < iottel.» in die ewige
Seeligkeil cingelaüen weiden.
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2 TU
Auimani Melchioris Lussi.
O.tu<(untionsis Dkpcesis, qui pro
eius crga -auetissimum sepulchrum
Domini Xostri Jesu Christi ter-
rae sanctae, quod ipse persona-
liter visitavit, devot ione sepuleh-
nun ad illius similitudinem iuxta
altare Saneti Franeisci in ecelesia
monasicrii Fratrum Capucinorum
lo« i Stantzii, Constantiensis 1 1 >i<
cesis| alias ab po fundata Pt dotata.
smiiptuose exstrui feeit. nomine
Nobis humilite»- porreetis inclinati.
ecelesiam praedietam. simili huc-
us([ue Privilegio niinime decora-
tam. et indielum altare Saneti
Francisn hoc spcciali dono illnst-
rare vulentps, Dei miserieordia ae
BB. Pctri et Pauli Apostolorum
eius auetoritate eonhsi, ut quando-
cunque saeerdos aliquis dictae ecc-
lesiac duntaxat missam defuneto-
rum pro anima cujuseunqiie (idelis,
quae Deo in eharitate conjuneta
ab hae luce migraveril, ad prae-
fatum altare S. Franeisci celebra-
verit. anima ipsa de thesauro Kcc-
lesiae indulgentiam consequatur,
ita ut Domini Nostri Jesu Christi
ae Bcatissimae Mariac Virginis
merilis sibi sutfragantihus a pur-
gatoiii poenis liberetur, auetori-
tate apostolica tenore praesentium
coneedimus et indulgemus. in cont-
rarium faeientibus non obstantibus
quibnscunque.
Datum Homac apud S. Pe-
trum. sub annulo Piseatoris die
14. Marth MDXCV11, pontiheatus
nostri anno sexto.
Kopie im Klosterarchiv Wes-
etnlin.
Dero wegen auU ernstlichem An-
halten unser« geliebten Solms < )h-
risten undt Landtammans Mel-
chioris L u s s i , der auß Andacht
zuo demm allerheiligistenGrab un-
seres Herren Jesu (Christi undt
des hl. Landtz, so pr persönlich
heimbgesucht. ein Grab zuo deß-
selhigen wahren Abriß undt Ab-
eontrafactur nebendt dem Altar
de.s Hl. Yatters Franeisci in der
Kirchen des Closters der V. V.
Kapucineren zuo Stantz im l'ndcr-
walden. Constantzer Bistumb. von
Ihme auß seinen eignen Mittlen
oder Gosten wolle prbauwpn laßen,
demüetig undt hertzlichUns ersucht,
Wir aber zuo seinem liegehren ge-
neigt, vorgemelter Kirchen, mit sol-
chem bishero Pri vi legio nie begäbet,
in derselben Kirchen vorgemelten
Allars des hl. V. Franeisci mit diser
sonderbahrlielieuGaab wollen undt
begehren zuo erhöhren, vertrau-
wendt auf die Barmhertzigkeit des
allmächtigen Gottes, Gewalt undt
Authoritet seiner seeligen Apostleu
Petri undt Pauli, daß zuo welcher
Zeit ein Priester in selbiger Kirchen
allein ein Hl. Meß für die Abge-
; storbnen für ein ieglich gläubige
Seel. die darinnen der Liebe Gottes
vereinbahret auß disem Leben ver-
schollen, auf vorgemeltem Altar
des heiligen Vatters Franeisci cele-
brieren wirdt. dieselbe Seel aus
dem Schatz der Hl. Kirchen Ablaß
verhilllich aus der Pein des Feg-
feürß erlediget werde, auß aposto-
lischem Gewalt kraft gegenwerti-
gen Briefs gnädigklichen bewilli-
gen undt millheilen. So disem et war
zuowider handien wurde etc.
Apud S.PelrnmsubannuloPisca-
torisdieXHlIMartijAn.MDXGYIL
Pontiticatus nostri anno sexto.
M. Vostrius Barbianus.
Deutsche lieber Setzung aus <Lm
1? .Jahrhundert i. Ktosterarch.Stans.
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280
IV. Weihebrief für den Hochaltar der Kapuziner-
kirche Stans.
Stans, 96. Oktober 1599.
Anno 1599 die 2b' mensis Octobris Nos Joannes .lacobus
Mirgel, Episcopus Sebastiensis, R.»ni et OLml Doniini Andreae
Cardinalis ab Austria Episcopi Constantiensis in Pontilicalibus
et Spiritnalibuß Vicarius Generalis, consecravimus Altare hoc
ad landein et gloriam Dei omnipotentis et ad nomen et me-
inoriam gloriosa? Assuinptionis Beatae Mariie Virginis, Petri
et Pauli Apostolorum, et reliquias ab Episcopo Ascaloniensi
ante impositas, rnrsus cum reliquüs S. Ursi, S. Catharinau et
Societatis S. Ursulas in eo inclusinms, singnlis Christ itidelibus
devote illud visitantibus hodie unum annuin et in die anni-
versario consecrationis eiusmodi 40 dies de vera indulgentia
in forma Kccleshu consueta? concedentes.
Fergamentblatt mit Spuren eines Siegels auf der Rückseite. Die
Urkunde, einst zusammengefaltet im Sepulchrum verschlossen, liegt nun
im Klosterarchiv Stans.
V. Epitaphium an der Kirchenmauer zu Stans.
Wappen Lussy. Wappen Weingartner.
DEO OPT. MAX.
ILLVSTRI DOMINO MELCHIORI LVSSIO, SACR.E ECO
LESLE HIEROSOLYMORVMQVE EQVITI NOBILISSIMO, OR-
THODOXE FIDE! PROPVGNATORI ET DEFENSORJ STRE-
NVISSIMO, SVBSYLVANIENSIVM CONSVLI XI SIVE AMANO
VIGILANTISSIMO, ET CAPITANEO GENERALI INTREPFDIS-
SIMO, BELLIZONENSIVM LVGANENSIVMQVE PR.ETORI KT
COMMISSARIO DIGNIS8IMO, PAVU IV. PONTIFICIS TV.M
ETIAM VENETORVM QVADRAGENARIO GONDVCTOR1 KT
COLLONELLO INVIGTISSIMO, NEGNONCEG TRIDENT. CONC
PRO CATHOLICI9 VII HELVET. PAGORVM ET VLTRA AI»
V PONTIFICES, FRANC. ET HISP. REGES, ALLOBROGVM.
SFQVANORVM, HETRVRIARVM PLVR1MOSQVE EVROP.E
PRINGIPES S.EP1VS ET DIVERSIS TEMPORIBVS IN MAXI-
Mls NEGOTÜ8 LEGATO ET ORATORI BRAVISSIMO, MONA
281
STERU CAPPVZINORVM IN ST ANS SVIS SVMPTIBVS FVNDA
TORIPIENTISSIMO, NEC NON PLVHIMORVM SAGROKVM LOCO-
RVM R EST A V KATOKI, IN EGENOS ET LOGA PIA ELEMOSYNA-
RIO LIBERALISSIMO, LITTERAR VM ET STVDIOSOKVM AMA-
TORI ET FAVTORI MAXIMO, OMNIBVS DEMVM VIRTVTIBVS
GÖNS VMM ATISSIMO S. P. Q. SVBSYLVANVS PATRI PATRICE
MERITISSIMO HOC PONT CVRAVERVNT, QVI VITA REIJ-
CITER FVNGTVS DIE MARTIS [14] NOVEMBRIS, SEPTVA-
GENARIVS ET VLTRA SEFfENVS, ANNO REPARAT.TC SA-
LVTIS Bf DG VI, VALE VIATOR ET ORA.
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Literatur
der V Orte
n den Jahren 1904 $ 1905.
Zusammengestellt von
Dr. |osef Leopold Brandstetter
Vorbericht.
Wie früher, wird auch hier den Lesern des Geschichtsfreundes
ein Verzeichnis der Literatur geboten, wobei aber jede Verantwort-
lichkeit auf Vollständigkeit abgelehnt wird. Wollen die Herren Ver-
fasser und auch die Herren Verleger ihre Arbeiten und Editionen hier
aufgeführt wissen, so müssen wir sie dringend ersuchen, die Titel der-
selben, oder noch besser Abzüge der gedruckten Arbeiten einzusenden.
Mit anerkennungswerter Bereitwilligkeit werden mir Zeitungen von
den bezüglichen Expeditionen gratis zur Verfügung gestellt, nämlich :
Vaterland, Luzerner Volksblatt u. Luzerncr Tagblatt, Kathol. Volks-
l>ote. Landwirt, Wächter am Napf, Urner Wochenblatt, Gotthardpost«
Schwyzerzeitung, Bote der Urschweiz, EinsiedlerAnzeiger, Volksblatt
des Bezirkes Höfe. Freier Schweizer, Nidwaldner Volksblatt, Obwaldner
Volksfreund, Zuger Nachrichten.
Ihnen allen sei der beste Dank erstattet. Leider fehlen noch
i Himer die Blätter aus einzelnen Landesteilen. Mögen sie dem Bei-
spiele der andern folgen.
Am 2. September 1905 verschied in Kerns Hochw. Herr
Anton Küchler, der unermüdliche Forscher und Sammler im Ge-
biete der Obwaldner Heimatskunde. Jahrelang hat er mich als einziger
Mitarbeiter in der Zusammenstellung des Literaturberichtes unterstützt,
(iott lohne es ihm.
Dr. Jos. L. Brandstetter.
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1904.
Altdorf. Versammlung des dortigen Vereins. Urner
Wochenblatt Nr. 39. Vaterland 218.
Amberg, Bernhard. Optische und thermische Unter-
suchungen des Vierwaldstättersees. Mitteil, der naturf . Gesch.
in Luzern. 4 Heft.
A mman n M. Dominica. Schwester Euphemia Dorer,
Ursulinerin. f 1675. Freiburg i./B. (Betrifft das Ursuliner-
kloster m Luzern.)
Arn et, Th. Die Schlacht am Morgarten. Schauspiel
in 5 Aufzügen. Aarau. Sauerländer.
Ar r egg er Josef. Beitrag zur Kenntnis der zentralen
Luxation des Oberschenkels im Hüftgelenk. Leipzig.
Bachmann Dr. Hans. Botanische Excursionen im
Golfe von Neapel. Im Jahresbericht der höhern Lehranstalt
Luzern. Besprechungen : Luzerner Tagblatt Nr. 202. ( Zimmer-
mann). Vaterland 216. (Brandstetter).
Alpine Gärten der Sch Weizern" ora auf Rigi-Scheid-
egg und Pilatus.
Die Ansiedlung der Nachtigall in Luzern. Vater-
land 88. Tagbl. 91.
Apotheker Otto Suidter-Langenstein. Mitteil, der
naturf. Gesellschaft in Luzern. 4. Heft.
Balmer Josef. Ein Künstlerleben. Moritz Schwind.
Vaterland 22. Die Restauration der uralten Pfarrkirche in
Kirchbühl. 201. Die Kirche von St. Wou*gang bei Hünenberg
als kunsthistorisches Baudenkmal und ihre Schiksale. 1473 —
1904. Nr. 207—268. Dies und und das aus älterer Zeit.
299—303. Schweizerische Kunst. 280.
Auf B a n n a 1 p. Erinnerung an frohe Sommertage. Nid w.
Volksblatt. 34. 35. 87.
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2Sö
Banz Romuald. O. S. H. Die Würdigung Cicero 's in
Sallusts Geschichte der catilinarischen Verschwörung. Jahres-
bericht Einsiedeln.
Baum. Dr H. Telephonie. — Mechanismus und Vita-
lismus. — Kleine Grüsen. — Die Heimat des Kamels — Hin
neu aufgefundenes Tier. — Sind die chemischen Grundstoffe
unveränderlich i Die Schneegrenze in der Schweiz. Schweiz.
Rundschau. 4. Jahrg.
- — — Entwicklung oder Konstanz der Arten. — Draht-
lose oder Funkentelegraphie. — Schweiz.-Rundschau. 3. Jahrg.
B a u mberger, G e o r g. Rote Rosen — wei ße Lilien
— Grol'isladtbilder. In der Schweiz.-Rundschau. o. Jahrg.
Baumgartner, Remigius. Zweierlei Justiz. Ein
sensationelles Gegenstück zum Mordprozef.» der Frieda Keller
in St. Gallen. Luzern. Hartmann.
Benziger P. August in. Des Kindes Engel. Obw.
Volksfreund. Nr. 15. 17 Fata Morgana. 2(>. Gewitter im
Krieg. ;{2. Herbstfäden. Vaterland. 240.
— — Johannes Parricida. Musik zu den Choren, [Je-
dem um] Melodramen von Oskar Müller, Kaplan in Luzern.
Ensiedeln. Benziger u. Co.
- — König Saul. Dramatisches Singspiel. Einsiedeln.
Benziger u. Co.
Berlinger G. Jakob Lorenz Rüdisühli, ein Schweiz.
Landschafter. Geb. 1N:V>. Vaterland. 287.
Blagden C. 0. Siehe Brandstettcr. R.
Blätter, Schweizerische, für Exlibris-Sammler. Darin
L. Gerster: Franz, Josef Leonz Meier von Schauensee. —
Beding von Biberegg. — Maria Einsiedeln und einige seiner
Exlibris. — Unbekanntes Blatt aus Tri.
Blümner, H u go. Telljubiläum und Tellausstellung in
Zürich. Bühne und Welt, Augustheft.
Böllen rücher, Josef. Gebete und Hymnen an Nergal.
Jnaugural-Disertation. Leipzig.
Honda 11 az, J. Der Sonderbund et la „Suisse univer-
sitaire". Monatrosen. 48. Jahrg.
Digitized by Google
287
Krack mann, A. und Kehr, P. Papstlirkunden der
Schweiz. Gottinger Nachrichten 1904. Darin: Einsiedeln
\k 427. Luzern 428. Engelberg 428. 468. (Urkunde (Kalixtus II.
eine Fälschung.) Muri. 435. 477. 017. Fälschungen in Acta
Murensia.
Brand stettcr .los. Leop. Naturhistorische Litteratur
u. Naturchronik der 5 Orte für 1900 u. L90i. Mitteil naturf.
Ges. in Luzern. 4. Heft.
Der Ortsnamen Tschuggen. Geschichtf rd. Bd. 59.
Siehe Düby.
Litteratur der fünf Orte von den Jahren 1902 u.
1903. Geschichtsfrd. Bd. 59.
— - Die llekrutenprüfungen im Kt. Luzern im Jahre
1903. Luzern. Schill.
Der Namen Spl>ügen. Pädagog. Blätter. Siehe Düby.
Königin Bertha von Burgund. Schweiz. Bund-
schau. 4. Jahrg.
Die Jahrzahl 1904. Vaterland \r. 9.
— — Die Namen der Bäume und Sträucher in Orts-
namen der deutschen Schweiz. Bespr. von Fried. Pfaft" in
Alemannia v. p. 151.
Brandstetter Dr. Ben ward. Die altschweizerische
Dramatik als Quelle f. volkskundliche Forschungen. Schweiz.
Archiv f. Volkskunde. 8. Jahrg.
— — Besprechung von ..Gustave Julien, Precis histo-
rique et pratique de la langue Malgache etc. Paris 1904" im
„Literarischen Zentralblatt-' p. 959.
Der Genetiv der Luzerner Mundart in Gegenwart
u. Vergangheit. In: Abhandlungen d. Gesellschaft f. deutsche
Sprache in Zürich 11)04. Besprochen v E. Schwyzcr in Archiv
für die Studium der neuen Sprachen und Literaturen und Neue
Zürcherzeitung Nr. ls7.Lit. Zentralblatt S. 891. (Bremen).
Dr. B randstet ters Malayo-polynesian Besearches: An
Appreciatiou. By G. 1). Blagden. Journal Straits Brauch
Koyal Asiatic Society Nr. 42, 1905.
Digitized by
288
Brehm, Karl. Zur Geschichte d. Konstanzer Diöcesan-
synoden während d. Mittelalters. Diöcesanarcb. v. Schwaben.
1904 u. 1905.
Brügger Fried. Fremde Kriegsdienste. Schweiz.-
Rundschau. 4. Jahrg.
Buch er Alois. Rigiblick. Vaterland 169. Von froher
Lehrerfahrt. Nr. 267. 258. 2b0.
r. ucher-Heller. Dichtung zu: Der Sieg im Schwa-
derloo. Neue lebende Bilder. Luzern.
Büchi, Dr. Alb. Die ältesten Beschreibungen der
Schweiz. Schweiz.-Rundschau. 4. Jahrg.
— — Die deutsche Sprache in der Westschweiz. In:
Schweiz.-Rundschau. 3. Jahrg.
Zur Geschichte des Stiftes Einsiedeln. Der Mar-
chenstreit. Abt Konrad von Hohenrechberg. Schweiz. Rund-
schau. 4. Jahrg. S. 474. 478. 480.
Buch er, Dr. J. Die Rigi vor 100 Jahren. Basler
Nachrichten, 29. August.
— — Professor Sutermcister. Biographisches Jahrbuch
von Reimer in Berlin.
Burch, Oberrichter. Eröffnungsrede des Kantons-
rates. Obw. Volksfreund. 2H.
Düttling A. Geschichtliches über das schweizerische
Jagdwesen. In: Mitteil, des bist. V. des Kantons Schwyz.
Dill Emil. Über die Entwicklung der bildenden Künste,
insbesondere derjenigen in der Gegenwart. Jahresbericht der
kantonalen Industrieschule in Zug etc.
Documcnti per gli anni 1798—1801, idovuti: al Eand-
scriba. Beroldingen. Bolletino storico.
Düby, Hans. Besprechungen: Der Name Splügen und
der Ortsname Tschnggen von Dr. Jos. L. Brandstetter. in
Jahrbuch des Schweiz. Alpenklub. 40. Jahrg.
Düggeli Max. Die Bakterienttora gesunder Samen
und daraus gezogener Keimptlänzchen. In: Gentraiblatt für
Bakteriologie. 12. und Band. Jena.
Digitized by Google
289
DüretJos., Propst. Nochmals der Tetrarch Philippus.
Kath. Schweizerblätter.
Düring Josef. Die Glasmalereien im Kloster St. Anna
im Bruch. Vaterland 262.
Durrer Dr. Rod. Die Hundesbriefe der alten Eidge-
nossen 1201 — 1513. Nach den Originalen bearbeitet u. mit
Erläuterungen versehen v. Dr. B. D. u. herausgegeben von
J. Ehrbar. Zürich 1904.
— — Alois Beding als fahrender Musikant. Schweiz.
Hundschau. 4. Jahrg. S. 69 70 u. „Zukunft" VI. Heft.
Der Aebtissinnenk atalog des Frauenklosters St. Joh.
Baptista im bündnerischen Münstertale. Anz. f. schw. Gesch.
D. B. Das verlorene Paradies, (v. Chorhen Jos. Ineichen)
Tagblatt 242.
Egger P. Joh. Bapt. Das Problem des Hypnotismus
nach dem gegenwärtigen Stande der Forschung. Bundschau
Seite if).
(Einsiedeln). Eine Beise nach Einsiedeln. 1755. Cister-
zienser Chronik. 1904.
Elmiger B. Die Kapelle St. Philipp Neri im KeuU-
bühl, abgebrochen im März 1904. Anz. f. schw. Altertums-
kunde V. Bd. Nr. 4.
Erinnerungen an die alten Emmenbrücken bei Luzern.
Kathol. Volksbote 190U. Nr. 2.
v. Ernst Franz. Alois Bahner u. die neuen Chorge-
inälde d. Dreifaltigkcitskirche i. Hern. Vaterland 2.U. 2;Hi. 2:59.
Est er mann Nik. Ein Unbekannter. Propst Mauritius
an der Ahnend v. Bern-Münster und seine Exlibris. Ludwig
Heliulin. Custos in Bero-Münster und seine Exlibris. Schweiz.
Blätter für Exlibris-Sammler Zürich. 2. Jahrg. 1903.
Felder Hilarin O. C. Das Studienprogramm der
Franziskanerschulen im El Jahrh. Freibnrg i./B.
Die Krisis des religiösen Judentums zur Zeit Christi.
Schweiz. Bundschau ;}. Jahrg.
Fluri P. Berchtold. Das Marienkind. Statuten und
GeMbuch desMarien-Vereins im Kloster Melchtal. Altdorf, (iisler.
290
Foss. Peter Spichtigs Dreikönigspiel von Limgern vom
Jahre lb\S0. Zeitschrift für den deutschen Unterricht. 17.
Jahrg. 2. Heft. 1903.
F. I). in K. Die Kuinen der „Geßlerburg" in Küßnach.
Bote der Erschweiz. 9f>.
G an der P. Martin. 1. Die Krde. 2. Der erste Or-
ganismus. ;i. Die Abstammungslehre. In Benzigers natur-
wissenschaftlicher Bibliothek. Einsiedeln. Benziger.
Gatt mann AI. Weggis im Volksliede. Vaterland 280.
281. 292.
Die Geschäfts wehr. Luzern. Erste Nr. 10. März
1(304.
Ge liier Dr. Albert. Ernst Stückelberg. In: Alte
und Neue Welt.
Giardino dei Ghiacciai. Lucerna, Guida illustrata. Lu-
cerna. Bucher.
G isler A. Das Wunder. — Der Zweck heiligt die Mittel.
— Streitlichter auf die religiöse Reform in der reformirten
Kirche. Schweiz. Rundschau. 4. Jahrgang.
Glacier Garden Lucerne. llluslr. Guide. Eueerne,
Bücher.
Glelsehergarten Luzern. Illustrierter Führer. Lu-
zern, Bücher.
Graf, Dr. Ed. Die Eiszeil im Seetal. Seengen.
Grillo G. Monete di tri, Schwitz ed Unterwalden.
Bolletino di numismatica. Nr. 0. 19o:>.
Grüniger Jakob. Das Hatnletproblem. Schweiz.
Rundschau.
— — Krieg. Alte und neue Welt. Heft Ii. Ein un-
heimlicher Fahrgenosse. Vaterland Nr. 10. Romeo und Julia.
24. 20. Auferstehen. 70.
Gyr Josef. Das jüngste Deutschland. In: Schweiz.
Rundschau. .'_>. Jahrg.
Digitized by Google
291
Hagen .1. E. Maria Melchtal im Kt. Unterwaiden. Ma-
riengrüße. 2. Heft. Ein Besuch des hl. Karl Borromams in
Einsiedeln. Ebenda 3. Heft.
Hartman n R. Julius. Die Basler Professur des
Theophrastus von Hohenheim. Stuttgart 1904.
Heier Ii Jakob. Die Phahlbauten des Zugersees. Prä-
historische Blätter. 1903. p. 81-90.
Heim Albert. Über den Gletschergarten in Luzern.
Mit zahlreichen Illustrationen. Luzern. Selbstverlag der Eigen-
tümerin. 1902.
Heinemann Dr. Franz. Die Toten von Lustenau.
Drama-Uraufführung im Stadttheater Luzern vom 6. Jan. 1904.
Heferate :
Das litterarische Echo Berlin 1. Februar 1904 Heft 9. — Basler
Nachrichten, 11. Januar. Vaterland Nr. 5. 7. (W. Schnyder). — Luz.
Tagblatt Nr. 5. — Luzern. Tagesanzeiger Nr. 5. Eidgenosse Nr. 1. —
Dresdener Kunst- u. Thcatcrzeitung Xr. 4. — Bühne u. Welt Nr. 11
Helbling, P. Magnus. Ehemalige Heiligtümer im
nördlichen Glockenturm in Einsiedeln. Mariengrüße. T. Heft.
Helbling, Meinrad. Eine Heise nach Einsiedeln im
Jahre 1755. Cisterzienser Chronik. 16. Jahrg.
Herzog Ed. Stiftspropst Jos. Burkard Lei und das
Dogma von 1854. Ein Beitrag zur Vorgeschichte des vatika-
nischen Konzils, Bern. WylS.
Hei.» I*. Jgnaz. Schild- und Fensterschenkungen in
Engelberg. Obw. Geschichtsblätter. 2 Heft.
— — Goldschmidarheiteii für das Kloster Engelberg im
17. — 1$. Jahrh. Anz. f. schw. Altertumskunde, p. 34 — 50.
Geschichte der Klosterschule Engelberg. Ref. in
Revue d'histoire eec'esiastique. IV. Nr. 940.
— Neues Kloster am Rhein. Vaterland. 234.
Hiltensp erger J. J. Die Sempachcr Schlacht im
Luzeruergehiet. Holzschnitt. 17 72 und 1780. Mit erläu-
terndem Text von Th, v. Liebenau. Neue Ausgabe.
Hin der N. Bergfahrten in der Zentralschweiz. Jahr-
buch der S. A. C. 39. Bd.
Geschichtsfnl. Bd. LXI. 19
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292
Hintermann Rod. Der Kampf der Nidwaldner am
9. Sept. 1798. Schweiz. Monatsschrift für Offiziere aller Waffen.
Nr. 5. und separat bei Huber, Frauenfeld.
Hirsch. H. Die Acta Murensia und die ältesten Ur-
kunden des Klosters Muri. Mitteil, für österreichische Ge-
schichtsforschung. 25. Bd. (Ref. Neues Archiv der Ges. für
ältere deutsche Geschichtskunde. Bd. 3b. S. 207.
Holder R. Neuere Litteratur zur schweizerischen
Kirchengeschichte: Büchi, die kathol. Kirche in der Schweiz.
B. Fleischli, Studien und Beiträge zur Schweiz. Kirchenge-
schichte. Stückelberg, Geschichte der Reliquien der Schweiz.
Die Schweiz. Heiligen des Mittelalters. In : Theologische Revue.
Münster i./W. 3. Jahrg. Nr. 19.
Zur Geschichte der Basler Synodal- und Diözesan-
statuten bis zur Reformation. In: Kathol. Schweizerblätter.
Höveler H. H. Diesseits u. jenseits der Alpen. Köln. 1904.
— — Ein liebliches Dorf (Sachsein) im lieblichen Ob-
walden. Rheinisches Sonntagsblatt und Unterwaldner. 50. 51
Huber J. Landwirtschaftliches im Vaterland 1904.
Des Landmanns Winterabend. 2. Landw. Kurs der Urschweis
5. Zur Vichfütterung 7. Wie komme ich zu Vermögen u. Kredit 1 11*.
Jungviehaufzucht. 25. Der Gemeinsinn. 30. Die Kalidüngung 36.
Aus der „unsichtbaren" Welt 42. 48. Der wissenschaftliche Werl von
Turfttrcue u. Mull 54. Erühlingsar)»e.ilen 00. Wiesenptlege 70. Land-
wirtschaft und gute Untei nehmungen 76. Apfelbaumkrebs 81. Ver-
nachlässigtes Land 87. Kartoffelbau im Graslandgcbiet 03. Landwirtseh.
April-Kückschau 99 Die elektrische Beleuchtung auf dem Lande 105.
Der Elektromotor für Landwillschaft 110. Landwirtsch. Dienstboten-
wesen 116. Die Sense 137. Der Kalkgehalt unserer Kulturböden 133.
Heulransport 139. Sommerarbeiten 140. Landwirtsch. Juni-Kückschau
150. Zwei- oder dreimalige Viehfültcrung 151. Der Laufgailen für
Jungvieh 157. Erntegedanken 163. Obslbauliches 169. Moslereibauten
1 7.i. Landwirtsch. Juli- Rückschau 179. Zur gegenwärtigen landwirtsch
Lage 181. Trockenheitsmaßregeln 187. Wassermangel 192. Falibe-
handlung 198. Mostobslernte 210. Die Bereitung des Frühmostes 216-
Des Mosters Klage 221. Obst Verwertung für das Haus 222. Kartoffel-
ernte 231. Zur Herbslfütterung 340. Herbstdüngung 246. Die land-
wirtseh. Jahresproduktion 254. Ländliche Gesundheitspflege 257. Stein-
bruchindustrie 26'i. Mehr Energie 269. Die Viehwage 275. Zur Most-
behandlung 281. Von unserm Haushalt 286. Zur Viehmust 2!»2.
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293
Hürbin Dr. Jos. Im römischen Trier. — Edmund
Hardy. In: Kath. Schweizerblätter,
— — Franz Xaver Kraus und die Schweiz. Hochland
1. Jahrg. 650
Husistein Schw. Angelika. Reise von Monzingen
nach Rio Bueno. Kath. Volksbote 46—50.
Jardin de Glaciers. Lucerne. Guide illustre. Luzern.
Bucher.
Imhof P. Adrian. Biographische Notitizen sämtlicher
V. V. Kapuziner aus dem Kt. Schwyz. Separat aus der
Schwyzerzeitung. Schwyz. Steiner.
Kreolisch. Schweiz. Rundschau. — Ein Tag in
Djibuti. (Afrika). Vaterland 17. — Die Seyschellen Inseln.
Aus fernen Landen. 122—124.
In der Franzosenzeit an der Bernergrenze. (1798) Volksbl.
Höfe Nr. 60.
Kalender für das Jahr 1905.
Zuger Kalender. f>0. Jahrg. Zug Hess. Darin: Zum
60. Jahrg. des Zugerkalenders. Wasserheilanstalt Schönbrunn.
Von A. Weber. —
Der neue christliche Hauskalender. Luzern Räber: Das
große Jubiläum der päpstlichen Schweizergarde. 1505 — 1905-
Ein Stück Schweiz. Kirchengeschichte aus dem 16. Jahrh. —
Institut Baldegg. — Die Glocken von St. Leodegar. Von
A. v. Liebenau. — Bernhard Räber Rotschy.
Thüringscher Hauskalender. Luzern, Räber. Landestracht.
Sagen aus dem Luzernerbiet. — Museum im Rathause in
Luzern. —
Luzerncr Hauskalender. Luzern Keller: Dr. Ernst Pflüger.
Minister Roth. Schuldirektor J. Nick. Grossrat frranz Ester-
mann. Joh. Spillmann. Jos. Döpfer. Oberst Walter am Rhyn.
Direktor Xav. Widmer. Gemeindeammann AI. Kunz. Ferd.
Lötscher. — Ein altes Luzerner Wirtshaus. Der Wellenberg
ob Groüwangen.
Nidwaldner Kalender. Stans von Matt : Pfarrhelfer Franz
Jos. Rohrer. — P. Johannes v. Ulm. — Der Gesang auf dem
294
Hahnen oder Engelberg. — Der Schuldschein. EineErzähhmg
aus dem Volksleben.
K äl i n J o h . Franz Guillimann, ein Freiburger Historiker
von der Wende des 16. Jahrh, Freiburg. Dissertation.
K ä 1 i n J o h. Ra p t. Aus dem Jahrzeitbuch von Küßnach.
Von alten Schützenfesten. Heunot im Lande Schwyz, 1548.
Der Neubau der Pfarrkirche von Lachen. Mitteil, des histor.
Vereins des KL Schwyz. 1568/1072. Aus dem Jahrzeitbuch
von Küßnach.
Kaufmann Dr. N. Element Aristoteliciens dans la
cosmologie et la psychologie de S. Augustin. Extrait de la
„Revue Neo-Scolastique de mai 1904. Louvain.
K eiser Hein. AI. Zur Erinnerung an Sr. Hochw.
F. X. Uttinger sei., Stadtpfarrer in Zug.
Kerns und Umgebung. Herausg. vom Verschünerungs-
verein, Stans. Engelberger.
Keßler Gottfried. Feuilleton des Vaterland: Der
Hut im schweizer, deutschen Sprichwort. 12. Der Aga Umlag
in den schweizer. Volksbräuchen. 28. Was man von der
Nase spricht. 33. St. Josefstag. 65. Die Palme von Symoblik
und Poesie. TO. Was der Kukuk prophezeit. 113. Was die
Schwalbe singt. 154 Wachtelschlag. 176. Die Rlume in der
Heraldik. 201. Apfel u. Birne im schweizerdeutschen Sprich-
wort. 230. Das Allerseelenbrot. 251. Advendsbräuehe 27;).
Wie man in der Schweiz das Neujahr anwünscht. 303. Fisch
und Frosch im schweizerdeutschen Sprichwort. 52.
Kienle P. Ambrosius. Engel weihe bei unserer Ib.
Frau in Einsiedeln. Benediktstimmen. 12. Heft.
Korner Oscar. Zur Geschichte der Grundhörigkcil in
der alamannischen Schweiz. Inauguraldissertation. Luzern. Schill.
Kopp Karl Alois. Die Stiftsbibliothek in Bero-Münsler,
historisch-bibliographische Skizze. Beilage zum Jahresbericht der
Mittelschule Münster und separat. Luzern. 2 Teile. Luzern.
1004. Besprechungen: Neue Zürcherzeitung Nr. 257. 258.
( J. Kreyenbühl). Vaterland. 263. (J. L. Brandstelle!').
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295
Kraft A. Le Lac d'Aegeri et Morgarten. Le Globe,
Geneve. Tome 43. Bull. Nr. i p. 23—40. 1903.
Kronenberg Ig. Neue humoristische Männerchöre,
Selbstverlag.
Der Schützenkönig an der Himmelstür. 8chweiz.
Rundschau.
Küchler Anton. Die Druckerzeugnisse der Obwaldner
bis zum Jahre 1880. Obw. Geschichtsblätter. 2. Heft.
Goldenes Buch oder die Vergabungen in Obwalden
von 1. Jan. 1901 bis 1. Jan. 1903. Ebenda.
Aus dem Notizbüchlein von Alois Michel hinter
der Kirche. Obw. Volksfreund. 31. Einige Kilcherfamilicn
von Kerns. 35. Einige Jubiläen. 35. Brandbeschädigungen in
Kerns, am 9. Sept. 1798. 36. Ausgaben von Landesseckel-
meister Franz J. Stockmann beim Abholen der Pension in
Solothurn, am 11. Nov. 1769. 37. — Die drei ältesten Gottes-
häuser in Unterwaiden. 38. — Obwaldner Geschieh tsbl. 41.
Baukosten der 1744 vergrößerten Kapelle in Siebeneich. 42. —
Zunahme der Gmd. Lungern. 49. — Einige alte Katsbeschlüsse.
5 i. — Areal Verhältnisse von Obw. nach X. Imfeid. 1877. 55. —
Giswilcr Geistlichkeit 61. Der 59. Bd. des Gfd. 93.
Aus der Chronik von Begierungsrat Wolfgang
Windlin. Obw. Vfd. 58 bis Jahrg. 1905.
Lavater für die französischen Emigranten. Kath.
Schweizerblätter.
Mitnehmen junger Leute beim Märchen. Schw.
Archiv für Volksb. 8. Jahrg.
Küchler Josef. Generalülianz des Kapuzinerordens.
Obw. Geschichtsblätter. 2. Heft.
Lambelct G. Neues Orts- und Bevölkerungslexikon
der Schweiz. Zürich, SchultheC, u. Co.
Laudiert, Dr. Friedrich. P. Auselm Villiger, Abt
in Engelberg. Biographisches Jahrbuch. VI. Berlin.
Lehmann, Dr. Hans. Bilder aus dem Leben unserer
Vorväter. Neuchälel, Zahn. Druck von H. Keller in Lu/.em.
Besprechung von Th. v. Liebenau. Vaterland. 234.
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29 b
v. Liebenau Anna. Auf der Höhe des Lebens. Ein
Blick auf die Größe, Wirksamkeit und die Verdienste der
christlichen Frauenwelt. Donauwörth. Auer.
— — Alles für Jesus oder die leichten Wege zur Liebe
Gottes. Nach William Faber's englischem Original vollständig
neu bearbeitet. Donauwörth, Auer.
v. Liebenau Dr. Th. Ein Brief J. Schöpflins an
Felix von Balthasar. — Ein Reisebericht des Historienmalers
Ludwig Vogel. — Drei weitere Berichte über die Schlacht
von Sempach. — War Papst Urban VII. ein Schweizer? —
Gerichtlicher Zweikampf zwischen Mann und Frau. — Der
Bauernführer Christian Schybi von Escholzmatt. — Aus einem
historischen Notizbuch der Reformationszeit. — Über das Schlacht-
feld von Morgarten. — Bündnerische Kirchengesetze. - Die Ge-
sellschaft Schweiz. Teufelsbanner und Wundertäter. In : kath.
Schweizerblätter.
Geschichte der Stadt Willisau. 2. Teil. Gfd. 59. Bd.
Anton von Turn, Herr zu Iiiens, als Bürge für
den Grafen von Savoien in Basel und Freiburg. Zur Geschichte
des projektierten Überfalls von Rheinfelden vom 15. Dez.t
1464. — Anzeiger für schw. Geschichte.
— — Ein Werk des Malers Beat Jakob Bachmann
im Kapuzinerkloster Sursee. — Kulturhistorisches aus Rech-
nungsbüchern von St. Urban. — Französischer Münzkurs vom
Jahre 1627. Anzeiger für Schweix. Altertumskunde. V. Nr. 4.
Das Treffen zu Garate. Bolletino storico p. 92.
Gamillo Borgo al soldo die Ferrara e di Francia p. 65.
Per la storia delle cittadelle di Torino e di Vercelli.
Bolletino storico. 156.
Lienert Meinrad. Müetterlismachen. Vaterland.
262—267.
(Luzern.) Alpwirtschaftliches aus dem Kanton Luzern.
Alpwirtsch. Monatsblatt. 146. 200. 238.
Luzern. Ein Luzerner Glasmaler, Christoph Hürlimann>
im Auslande. Anz. f. sch. Altertumskunde. V. Bd. Nr. 4.
Funde bei Kleinwangen. Ebenda,
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297
(Luzern.) Einstige Klöster im Kt.Luzern. Luz.Volksblatt.161.
Luzern. Sammlung der auf das Schulwesen (des Kts.
Luzern) bezüglichen Gesetze, Verordnungen, Reglemente, Schul-
pläne etc. I. Bd. 1891—1904.
Luzern, Kanton. I. Jahresbericht der kantonalen Kran-
kenanstalt, Luzern. Luzern, Räber.
(Luzern.) Restauration des Luzerner Rathauses. (Von St.)
Vaterland 266.
Luzern. Der große Heiland in Luzern. Vaterland. 175.
Lucerne. (Ganton et ville). Article extrait du „Diction-
naire geographique de la Suisse. Neuchätel.
Luzern. ,Von Luzern an die Oberitalienischen Seen und
Mailand. Praktischer Reiseführer etc. Darmstadt und Leipzig
K. G. Gluter.
Von Matt Hans. Der erste schweizerische Katholikentag.
Schweiz. Rundschau.
Mayer Jon. Georg. Das Konzil von Trient und die
Gegenreformation in der Schweiz. 2. Bd. Stans, von Matt
1903. Besprechung von Wilh. Schnyder im Vaterland. 169. 1904.
— — Die Patronatsverhältnisse in der Schweiz. Archiv
für katholisches Kirchenrecht. 84. Jahrg. S. 481—494.
Domdekan Bartholomäus von Gastelmur, ein Gegen-
reformator des 16. Jahrhunderts. In : kathol. Schweizerblätter.
Die Anfänge der kathol. Pfarrei Zürich. Schweiz.
■
Rundschau. 3. Jahrg.
Meyenberg A. Eine Weile des Nachdenkens über die
Seele. Luzern, Räber.
Sicherheit und Weitherzigkeit katholischer Gottes-
und Weltanschauung. Ravensburg.
Meier P. Gabriel. Papst Gregor der Große. JUte
u. Neue Welt. 22. Heft.
— — Schweizerische Jubiläumspilger in früheren Jahr-
hunderten Einsiedler Anzeizer. 1903. Nr. 74.
Sebastian von Beroldingens Bibliothek, nebst einem
Anhang über die Büchercensur im Lande Uri. Urnei Neu-
jahrsblatt.
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298
Meier P. Gabriel. Die schweizerischen Neujahrsblätter
f. 1904. Schweiz Rundschau.
Referat über H. Bullingers Diarium. (Annales
vitaj ) der Jahre 1504— 1574. Hist. Jahrbuch der Görresgesellsch.
Referat über W. Oechslis Geschichte der Schweiz
im 19. Jahrh. Ebenda.
— — Über E. A. Stückelberg: Aus der christlichen
Altertumskunde. Ebenda.
— — Schweizerische Jerusalempilger in früheren Jahr-
hunderten. Einsiedler Anzeiger. 1903. Nr. 71 — 76.
Meyer PI. v. Schauensee. Zur Frage der Einführung
von Handelsgerichten im Kt. Luzern. Separat aus Zeitschrift
des bernischen Juristenvereins.
Aus der Rechtssprechung des luzern. Obergerichts.
Meier P. Sigisbert. Arnold Anderhalden von Bertha
Rothlin. Obw. Gfd. Nr. 2. Die Wandgemälde im Vorzeichen
der Kirche zu Sachsein. Ebenda 76. 78—82. 84 und separat.
Referat über Baumbergers Juhu. Vaterland. 170.
171. 173.
Merz Walter. Die Lenzburg. Mit 42 Tafeln, 27 Ab-
bildungen im Text und 3 Stammtafeln. Aarau. Sauerländer. 1904*
— — Freie von Rüssegg. Archives hcraldiques.
Schenkenberg im Aargau. Basler Zeitschrift für
Geschichte und Altertumkunde. 3. Bd. p. 242.
Ming, Dr. Peter Ant. Rede zur Eröffnung der Kan-
tonsratssitzung von 4. Juni 1904.
— — Die Glocken des 1. Augstmonats. Obw. Vfd. 59.
Morgarten. Wo fand die Schlacht am Morgarten statt?
(A. Keller). Bund 330. Vaterland 283. Sehwyzerzeilung. 98. 1. Blatt
Das Schlachtfeld am Morgarten. Bote der Ur-
sen weiz. 95. Vergl. dazu Schwyzerzeitung. 96 u. 95. — Liebenau.
— Wo ist Schoffstetten. das Schlachtfeld am Morgarten ?
Schwyzerzeitung Nr. 98. 2. Blatt.
— DerLetziturmanderSchornen, Boted. Urschweiz Nr. 99.
Die Morgartenfrage. Zuger Nachrichten. 151.
Das Morgartendenkmal. Weltchronik. Bern, 11. Jahrg.
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21)9
Motta Emilio. Documenti per gli anni 1798 — 1801
dovuti al landscriba Beroldingen. Bolletino storico 149.
Müller P. Gregor. Der Konvent Wettingen vom
13. Jan 1841 bis zum 18. Okt. 1845. Clsterzienser Chronik.
16. .lahrg.
Müller Karl. Aus der Kirchengeschichte der Schweiz
an der Wende des 18. und 19. Jahrh. — Die kath. Kirche
in der Schweiz unter dem Protektorate Frankreichs. — Das
Bistum Konstanz und die Reformen Wessenbergs. — Reorgani-
sation des Bistums Basel. — Gedanken über Bildimgswert und
Didaktik der Kirchengeschichte. Schw. Kirchenzeitung.
Müller Kaspar. Glaubensfreiheit und Glaubenstreue.
Vortrag. Vaterland. 224. 226.
Nager Felix. Beitrag zur Kenntnis seltener Abdom-
naltumoren. Inaugural-Dissertation. Jena.
Nager Franz. Wie könnte man die Statistik noch
mehr popularisieren? Bern, Stämpfli.
X i d w a 1 d e n. Vermögen, Steueransatz und Steuerbeträge
der nidw. Schulgemeinden im Jahre 1903. Xidw. Volksbl. 51.
X i e d e r b e r g e r L e o n z. Wie man ins Unglück geriet.
Rosenkranz 1. 2. Zur Seligsprechung der Jungfrau von Orleans.
2. Weiße Sonntag. Geschichte aus den Bergen. 4. Die
hl. Katharina von Siena. 10. Das 50jährige Jubiläum der
Cisterzienser-Abtei Wettingen-Mehrerau. 11.
O b w ald e n. Der Kanton Obwalden als Fremdenkurort
Basler Nachrichten 144. Obw. Vfd. 43.
Ochsner J. Volkstümliches aus Einsiedeln und Um-
gebung. Schw. Arch. f. Volksb. 8. Jahrg.
Ochsner Martin. Ordnung über hypothekarische Fer-
tigung in Einsiedeln. — Urkunden. In: Mitteil, des hist.
Vereins des K. Schwvz.
Odermatt, Dr. Esther. Die Deminution in der Nid-
waldner Mundart. Zürich. Zürcher und Furrer. Besp. in
Neue Zürcherzeitung Nr. 187. Von E. Schwyzer.
Oder matt Franz. Der Wildbach. Erzählung aus
Unterwaiden. Neue Zürcherzeitung. Dezember.
300
Oechsli Wilh. Zur Teilsage. Neue Zürcherzeitnng.
Nr. 144 — 147.
Oml in L. Bruder Klausen- Büchlein oder des seligen
Nikolaus von Flüe lehrreiches und wunderbares Leben. Ein-
siedeln. Benziger.
Ott Arnold. St. Helena. Ein Schauspiel. Zürich.
P. G. Engelberger Jahrzeiten. Eine zwanglose Plauderei.
Vaterland 225. u. folg.
Pfeiffer, Dr. Bertold. Die Vorarlberger Bauschule.
Württembergische Vierteljahrshefte. 13. Jahrg. Darin: Ein-
siedeln p. 13. 44. 45. 46. 50 51, 61. Rheinau 33. 52. 58.
Münsterlingen 33, St. Katharinental, St. Urban 34. Bern 35.
Kalchrain 45. Engelberg 50, St. Gallen 55. 58.
Plülj A. Freie von Grünenberg und Langenstein. Ar-
chives herald iques.
Redlich, Oswald. Rudolf v. Habsburg. Das deutsche
Reich nach dem Untergang des alten Kaisertums. Innsbruck
Wagner. 1903.
Regesta Habsburgica. Regesten der Grafen von
Habsburg und der Herzoge von Oesterreich aus dem Hause
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zug gegen Luzem etc. Oberaargauer 1904. Nr. 155 — 157
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Ryffel, Dr. Heinr. Die schweizerischen Landesge-
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Ringholz, P. Odilo. Geschichte des fürstliche Bene-
diktinerstiftes U. L. F. von Einsiedeln. 1. Bd. Einsiedeln,
Benziger u. Co.
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301
Ringholz, P. Odilo. Storchschnabel oder Tanne. (Der
Ortsname Groti.) Einsiedler Anzeiger Nr. 24. 28. Dazu Entgeg-
nungen von Lehrer Meinrad Kälin in Nr. 26, 30.
Die Ausgaben des Abtes Ludwig II. von Einsiedeln
in den Jahren 1527 u. 1533. — Der Freiherrenberg, bei Ein-
siedeln und Hans Jakob, Freiherr zu Mörsberg und Beffprt,
— Abt Gerold von Einsiedeln u. Papst Pius II. In: Mittei-
lungen des hist. Vereins des Kt. Schwyz.
Rohrer Jos. Gebete für katholische Schulkinder.
Samen. J. F. von Ah
Röthelin, Jgnaz. Die heiligen Berge. Gedicht. In:
Kathol. Schweizerblätter.
Rüttimann, U Die zugerischen Almendkorporationen.
Inaugural-Dissertation. Bern, Stämpfli.
Sarasin Eduard. Beobachtungen über die „ Seiches u
des Vierwaldstätteisees. Mitteil, der naturf. Ges. in Luzern.
4. Heft.
S c h ä 1 i Jos. Die Achse (Br. Klaus) des ob waldnerischen
Volkslebens. Kathol. Volksbote. 32—34.
Breitenfeld Obw. Vfd. 68. Wetzeis Grab 87. —
Wildhaus im Toggenburg 89. St. Idaburg 91. Hinter dem
Kapuzinerkloster. 95.
S c h e i w i 1 1 e r Dr. Ein Küchenzeddel aus dem Kloster
St. Gallen. In: Schweiz. Rundschau, III. Jahrg.
Scherer P. Emmanuel. Studien über Gefälibündel-
typen u. Gefäßformen. Botanisches Gentralblatt, Bd. XV. p.
67—110 und Beilage zum Jahresbericht über die kant. Lehr-
anstalt Sarnen.
Schmid Ant. Schillers „Wilhelm Teil" in Luzern.
Zum hundertjährigen Gedenktag der ersten Aufführung am
17. März 1804. Tagbl. 63.
Schmidlin L. K. Wer war Jakob Münster? Kath.
Schweizerblätter.
Schmidlin P. Polikarp. Nikolaus Wolf v. Rippert-
schwand, ein Laienapostel im Bauernkittel. St. Benediktsstinunen.
4.-6. Heft.
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302
Sehn yd er J. Geschichte des Krienbaches. Wächter
am Pilatus. 1904/1905.
Sehn yd er Mich. Fremd auf der Welt. Schweiz.
Rundschau.
Spaziergänge im Süden. Reiseskizzen über Stu-
dentenfahrten. Vaterland Nr. 142—145 und separat.
Aus Ferientagen. Vaterland. 193.
Sehn yd er W. Die Denkmäler der römischen Zeit zu
St. Maurice. — Die ältesten Denkmäler aus christlicher Zeit
zu St. Maurice. Schweiz. Rundschau. 4. Jahrg.
Schulbuch, Erstes, für die Primarschulen des Kantons
Luzern. Einsiedeln, Benziger u. Co.
— Zweites, für die Primarschulen des Kantons Luzern.
Einsiedeln, Renziger.
Schwyz vor 100 Jahren. Genaues Verzeichnis aller
Häuser, Haushaltungen und Personen in der ganzen Harrei
Schwyz aufgenommen, anno 1804 im März durch Otto Faßbind,
der Zeit Pfarrer (u. ergänzt durch Pfarrer Maurus Waser.)
(Beilage zur Schwyzerzeitung). Schwyz, Steiner. 1904 u. folg.
v. Segesser, Dr. Hans A.n. Durrer Dr. Robert
Das Familienbuch des Gardehauptmanns Ritter Jost Segesser.
In Schweizer Archiv f. Heraldik.
S i d 1 e r Franz. Untersuchungen über d ie gebräuchlich-
sten in der Schweiz fabrikmässig hergestellten Milchpräparate.
Inauguraldiss. Zürich, 1903.
Sir räch. The Lyon of Gersau. London.
Spill mann, Jos. In der neuen Welt. Ein Buch mit
vielen Bildern f. die Jugend. Freiburg. Herder.
Sport. Blatt für alle Sporte Beilage z. Luzernischen
Fremdeuhlalte. Nr. 1 im Mai 1904. Luzern. Bucher.
Stadel m a n n , D r. Je a n. Franzosisch-deutsches Wör-
terbuch, nach Wortfamilien zusammengestellt. Freiburg 1904.
Stahl er Joh.. St. PhilippXeri im Rcutihühl bei Luzern.
Vaterland fr). 70.
Stammler, Dr. J. Burgundische Pracht im 1.5. Jahr-
hundert. Kathol. Schweizerblätter.
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303
Staub, Joseph. Liederborn. Eine Sammlung alter
u. neuer Männerchöre. Hug u. Co.
Steinacker Harold. Zur Herkunft u. ältesten Ge-
schichte des Hauses Habsburg. Zeitschrift f. Geschichte des
Oberrheins. 19. Bd. S. 181—254. 359—433.
Siehe Regesta,
Stocker Siegfried. Ueber Erysipel. Nach Beobacht-
ungen der medizinischen Klinik in Zürich. Luzern. Dissert.
Sturm nacht, die, am Cadagno-See. Urner Wochen-
blatt, 39, 40.
Stn. EinVorschlagz. Befestigung Luzerns. Luz.TagblattX.25.
Sursee. Schlußbericht (XIX) der landwirtschaftlichen
Winterschule in Sursee. 1903/04. Luzern. Schill.
S u te r D r. Ludwig. Arnold Ott als Lyriker. Schweiz.
Rundschau. 13. Jahrgang.
Arnold Ott's Dramen. Schw. Rundschau, 4. Jahrg.
Das Taufglücklein von Rüeggeringen. Vaterland, 250.
(Teil.) Die ersten Aufführungen von Schillers ,.Tellu.
Von K. N. Zürcherzeitung Nr. 180.
Vater Teil in Zürich. Urner Wochenblelt. 22. 23.
Translation des hl. Vitalis nach Arlesheim. Archiv für
Reformationsgeschichte.
Tremp A. Der Kult der hl. Jungfrau im Kloster
St. Gallen. In: Kathol. Schweizerblätter.
Trog Hans. Die Tellenfahrt des Lesezirkels Hottingen
Neue Zücherzeitung. 192. 193.
Über die Gegenreformation im Tcssin und Thurgau.
In: Archiv für Reformationsgeschichte.
Uttinger Franz Xav. Die Pfarrei Zug und ihre
Stifter und Wohltäter. Historische Skizze, Gedenkblatt zur
Erinnerung an die am 5. Oktober 1902 abgehaltene Einweih-
ung der Neuen Pfarrkirche St. Michael. Zug, Blunschi 1902.
In wenig Exemplaren als Manuscript gedruckt.
„Vaterland." Aus dem Luzerner Staatskalender v. 1798.
Nr. 2. Ein Septemberbummel im Wallis. 29. 30. Eine Nar-
renstiftung in Köln, 30. Vom Gotthardpostillon. Erinnerungen
:u>4
Michael Daniots. 67. Engelberg. Eine Reminiszenz. 19S.
Engelbergs Jahrzeiten. 225. Glasmalereien im Kloster St. Anna
(Jos. Düring). 262. Grümpelschiesset zu Gumpuf. 160 — L63.
Zur Geschichte der Reformation in der Schweiz. 292.
Villiger, Pfarrer. Der Kibitz Vaterland 13. Der
Klapperstorch. 53. 55. Der Edelfasan. 210. 212.
Wagner P. Emmanue 1. Hoffart. — Franz Jos. Rohrer.
P. Johannes von Ulm. — Der Schuldschein — Starke Leute.
Nidw. Kalender. 1905.
Wagner Dr Peter. Die Entstehungsgeschichte des
Choralbuches. Schweiz. Rundschau. 3. Jahrg.
Weber Anton. Oberägeris vierter Kirchenbau. Zuger
Nachrichten, Nr. 87. Zugergeschichtliche Gedenktage. Ebenda
.Tuni 1903 — Mai 1904. Zugerische Glasmalereien. Ebenda 50.
61. Zugersche Goldschmiedearbeiten des 17. Jahrh. Ebenda
113, 114.
Regelung des Lehrlingwesen Zürch. Nachr. Nr. 4. .">.
Schloß Schwandegg bei Monzingen — Was eine
alte Bauernmühle, nämlich die Aamühle zu erzählen weiti. —
Ein Denkmal am Morgarten. — Eines Nachtwächters Ruf u.
Widerruf im Jahre 1798. Zuger Kalender.
Welter t, Leo J. Die Absetzung von Pfarrer Anton
Huber in Uflikon 1834. Kathol. Schweizerblätter.
Wind A. Unsere Alpenpässe im Mittelalter. Vaterland, 49.
W i n i g e r J, Die Verwaltung der Schweiz. Bundesbahnen.
Schweiz. Rundschau. 5. Heft.
Wipfli Josef. Kreuzblumen. Gedichte. St. Fidni.
Zehnder.
Wirz P. Adalbert. Recension des Stückes: Arnold
Anderhalden. Obw. Vfd. 8. — Das Bruderklausenfest. 22.
I >ic Glarner Landgemeinde. 35. 36. — Chorfrau Andrea Heer.
Künstlerin. 47.
Nach dem sonnigen Süden. (Romreise). Obw.
Vfd. 83—94.
W ymann E d u a r d. Strano archivo (Fund in AlpnachV
Pompeo campagnano di Musso creato cittadino friborghese. —
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Ticinesi nella scuola del convento di Engelberg. In: Bolle-
tino storico 1903.
11 pittore Franceseo Antonio Giorgioli di Meride
Bolletino storico. 1904,
Das Geschlecht der Schönenbüel in Alpnach. —
Exorcismen gegen die Engerlinge. Obw. Geschichtsblätter.
Besprechungen: Obw. Volksfreund. 25. Mai. Schweiz. Archiv
für Heraldik. Schweiz. Rundschau. Urner Wochenblatt. 13.
— — Erinnerungen an den Bockenkrieg von 1804. Va-
terland. 71. 72 und Anzeiger für schw. Geschichtsfd.
— — Die Haltung Nidwaldens gegen Banditen und
Bettler 1560— 1570 Anz. f. schw Gesch.
Zwei kanonistische Gntachten aus dem Entlebuch.
Geschichtsfreund. 59. Bd.
Der Streit um die Reliquien von Felix und Regula.
Vaterland. 81. 84.
Teil in Zürich. Urner Wochenblatt Nr. 22 —24.
— — Würgen und Würgeten am Namenstage. — Feuer-
büchsen und Pluderhosen im Tessin 1564. Schw. Archiv f.
Volksk. 8. Jahrg.
— — Carlo Borromeo beim Antritt Pius IV. Schweiz.
Rundschau. 3. Jahrg.
Zahn, Ernst. Selbstbiographie. Vaterland 255—257.
— — Albin Indergand. Ins Französische übersetzt.
Paris. Plön, Nourrit et Cie.
Zimmer Ii, Dr. Jakob. Deutsche u. Romanen im
Schweiz. Mittellande. „Deutsche Erde". V. Heft.
Zug. Die Pfarrherren von Zug. Zuger Nachrichten.
Nr. 60. Beilage.
— — Versteigerung gemalter Fensterscheiben. Zuger
Nachrichten 56.
Am Grabe eines zugerischen Staatsmannes in der
Fremde. (Landammann Fz. Jos. Blattmann 1722—1792. Zuger
Nachrichten 148.
Fischerei im Zugersee. Zuger Nachr. 1 — 14.
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Zug. Streit um den Aegeri-See. Zuger Nachr. 86.
Wasserheilanstalt Bad Schönbrunn. Luz. Haber 1902.
Die Pfarrkirche in Walchwil. Zuger Nachr. 87.
Zusammenstellung der vom Kanton Luzern ausbe-
zahlten Armenarztkosten f. d. Jahre 1802— 1902. Luzern.
Hartmann.
Anhang.
Nekrologe aus den V Orten vom Jahre 1904.
Walther Amrhyn von Luzern, Oberst. 1832—1901. Tag-
blatt Nr. 9. Vaterland 12. Gcschichtsfrd., Bd. 59.
Xaver auf der Maur von Brunnen, Landammann. 1822 —
1904. Vaterland. 42. Freier Schweizer. 15. Schwvzerzeitung
14. Bote der Ursen weiz. 15. Volksblatt Höfe. Iii.
Heinrich Baumgartner von Chain, Seminardirektor in Zug.
1840—1904. Zuger Nachrichten. Li 9. 120. Vaterland. 243
—245. Obw. Volksfrcund. 82. Kath. Volksbote. 43. 44. Freie
Schweizer. 83. Schwvzerzeitung. 83. lirner Wochenblatt. 43.
Gfd. 60. Bd. Neuer Einsiedler Kalender.
1\ Edmund Bilgerig von Baar. O. C. in Zug 1838—1904.
Obw. Volksfrd. 47. (Ad. Wirz.)
Alois Birchler von Einsiedeln, Spiritual in Ingenbohl 1843
— 1904. Schweiz. Kirchenzeitung. Schwvzerzeitung. 20.
.losef Bircher von Staus, Alt Regierungsrat. 1830—1904
Nidwaldner Volksblall. 14.
Adolf Blaser v. Flüelen gest. in New York. Vaterlaud 176.
P. Lukas (Johann) Blaltmann von Oberägcri. Conv. in
Einsiedeln. 1854 — 1904. Einsiedler Anzeiger. Nr. Tl.
Josef Breitschmid, Bahnhofvorstand in Luzern. 1827 —
1904. Tagblatt. 135.
Melchior Britschgy. Regierungsrat, von Alpnach-Stad. 1830
—1904. Vaterland. 141. Obw. Vfd. 49. Tugbküt. 145.
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307
Josef Döpfner von Ladenburg, Hotelier in Lnzern. 1838
—1904. Vaterland. 82. Tagblatt. 86.
Balthasar Durrer, Gemeinderat. Obw. Vfd. 30.
Michael Kslermann von Kagiswil, Sonnenwirt iu Münster,
Gerichtspräsident. 1841—1904. Vaterland. 27. Tagblatt. 27.
Augustin FalAbind v. Arth, Kaplan in Seewen. 1833—1904.
Bote der Urschweiz, 50. Schwyzerzeitung 52.
Roman Fischer von Luzern, Augenarzt 1827—1904.
Vaterland 210. Tagblatt 212. Luz. Volksbl. 143. Kathol.
Vulksbote 38. (A. v. Liebenau.)
Xaver Fischer von Triengen, alt Sekundarlehrer in Meggen.
1 843— 1904. Tagblatt 279.
Johann Baptist Fischer, Pfarrer in Grolidietwil 1851 —
1904. Luz. Volkbl. 148, 149. Vaterbind 222. Geschichts-
frd. Bd. (>0.
(Christian Frener, Schreiblehrer an den Stadtschulen in
Luzern. 1830-1904. Tagbl. 253.
Melchior Jos. Fries von Steinen, alt Präsid. 1822 — 1904.
Schwyzerzeitung 3L.
Martin Gasser, alt Präsident, v. Rotenturm. 1827 — 1904,
(Genealogisches über d. Farn. Gasser). Schwyzerzeit. 6.
Michael Gisler v Sphingen, Pfarrer v. Seelisberg. 1825
— L90H. Vaterland 242. Urner Volksbl. 41. (Kd. Wymann).
Remigius Gut, Frühmesser in Staus. J 828— 1904. Obw.
Volksfrd. 78, (Ant. Küchler). Vaterland 232. Urner Wochen-
blatt 41, (Kd. Wymann).
Robert Hartmann v. Luzern, Major. 1854—1904. Vater-
land ;<J. Tagblatt 82.
Alois Herger von Bürgeln. Pfarrer in Dübendorf. ISOS—
1904. Vaterland 185. i Kd. Wymann). Zuger Nachrichten
41. Urner Wochenbl, 33. Geschichtsfrd. 59. Bd.
Alfi'ed Heß von Zug, Kantons- u. Bürgerrat. 1868
11M4. Zuger Nachrichten, 4L Geschichtsfrd. 59. Bd.
Fridolin Holdener. alt Nationalrat, von Schwyz. 1829
— 1904. Vaterland ISO. Bote der Ursen weiz Gl. Schwyzer-
zeitung 02. Volksblatt M<>te (>3.
t.iosi-lurlilstVd. Bd. LX1. *0
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308
Jakob Huber, von Meierskappel. Großrat. 1845—1864.
Vaterland 188.
Franz Hubli von Ober-Iberg, Kantonsrat. 1836 — 1904.
Schwyzerzeitung Nr. 4.
Josef Jauch, als Landesstatthalter von Altdorf 1834 — 1904.
Urner Wochenblatt. 2. 3. Geschichtsfreund. 59. Bd.
Josef Joachim von Kestenholz 1834—1904. Vaterland. 176.
Alois Isenegger von Günikon, Sekundarlehrer in Seinpach.
185 7- -1904. Luz. Schulblatt. Jahrg. 20.
Josef Iten-Benziger, Arzt in Unterägeri. 1820 — 1904.
Zuger Nachrichten Nr. 36.
Josef Kälin von Egg-Einsiedeln, Kantonsrat. 1823 — 1904.
Bote der Urschweiz Nr. 18.
Moriz KaJin von Einsiedeln, Läufer. 1820—1904. Ein-
siedler Anz. 1904.
Stanislaus Krupski, Bahnarzt in Altdorf, 1839—1904.
Tagblatt, 73. Gotthardpost, 14.
Alois Kunz von Hergiswil, Großrat und Gemeindeam-
mann. Vaterland. 132.
Xaver Lang von Ilohenrain, Major, Kirchenrat in Luz.
1828 -1904. Vaterland. 237. Tagblatt, 239. Luz. Haus-
kalender, . 1 905.
Josef Leupi von Uffikon, Lehrer in Zell. 1838—1904.
Luz. Schulblatt, Jahrg. 20.
Franz Limacher von Entlehnen, Pfarrer in Hergiswil.
1845—1904. Vaterland. 145. Luz. Volksblatt. 100, 101.
Josef Limacher v. Entlebuch, Kaplan in Entlehnen. 1872
— 11)04. Vaterland, 155.
Eduard Litschi von Stalden-Feusisberg, Bezirksammann.
1852— 1 904. Volksbl. d. Bez. Höfe, 42. Bote der Urschweiz. 44.
P. Hieronimus Mayer v. Schramberg. Prof. in Eugelberg.
1863—1904. Obw. Voiksfrd. 41.
C. Matlmann-Peyer v. Kriens, Bezirksrichter. 1830—1904.
Tagblatt, 262.
Maria Muheiiu von Flüelcn, Batsherr in Attingliusen,
1857—1904. Urncr Wochenblatt, 46.
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309
Josef Müller v. Hospental, Subregens, Professor u. Dom-
herr in Ghnr, 1837—1904. Vaterland 247. Gotthardpost 44.
Urner Wochenblatt 44, 45. Obw. Volksfrd. 85. (.1. J. Röthlin).
Frau Maria Franziska Müller-Heimer von Urseren. 1829
—1904. Urner Wochenblatt 2.
Josef Netzer v. Luzern, Tapezierer. 1836—1904. Tag-
blatt 2so.
Josef Nick v. Büron, Sehuldirektor in Luzern 1832 — 1904.
Luz. Schulblatt 20. Jahrg. Tagblatt 170. Vaterland 1H8.
Gfd. 59. Bd. Jahresbericht der Unterrichtsanstalten. Luz.
1904 1905.
Jesef Nietlisbach v. Beinwil, Domherr u. Dekan. 1833
—1904. Vaterland 278, 279.
Alois Odermatt von Buochs, Oberrichter. 1825 — 1904.
Gotthardpost 20.
Josef Pfenniger v. Heiden, Schützenkönig. 1827—1904.
Tagbl. 108.
Jakob Portmann v. Escholzmatt in Wolhusen, GroUrat
u. Gemeinderatspräsident in Wertenstein. 1843 — 1904. Va-
terland 137, 138, 139. Tagblatt 139. Luz. Volksblatt 93.
Franz Josef Hohrer v. Wolfenschie(.ien, Pfarrhelfer in
Buochs. Vaterland 174, 175. Urner Wochenblatt Nr. 31.
(K. Wymann.) Nidw. Volksblatt 32. 33.
Bernard Häber-Hotschy von Luzern, Buchhändler. 1831
— 1904. Vaterland 139. Gfd. 59. Bd.
Johann Höllin, Kantonsrat vom Hasental, Kt. Zug. 1802
— 1904. Zuger Nachrichten 32.
Ferdinand Schell von Freiburg i./B. Musikdirektor in
Altdorf. Unier Wochenblatt 43.
Jakob Scherer- Wapf, Hauptmann in Hitzkirch. 1820—
1904. Vaterland 182.
P. Wolfgang Scblumpf v. Steinhausen, O. B. 1831-
1904. Umsiedler Anzeiger 02. Zuger Nachrichten 91. Land-
wirt 34.
Alois Schmidli von Husvvil, Verwalter. 1829—1904.
Tagblatt 129 Vaterland 120.
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310
Peter Schnieper von Emmen, Obellieutenant. 1874— 1904.
Vaterland. 141.
Xaver Schnüriger, Kantonsrat in Sattel. 1833—1904.
Schwyzerzeitung 87.
.lakob Lconz Schüwig von Sulz. Rektor in Sins. 1828 —
1904. Luz. Schulblatt 20.
Johann Spillmann, Hotelier in Luzern. Tagblatt 11, 14.
Vaterland Nr.* 12.
Josef Stäger von Mitlödi, Kustos an der Pfarrkirche in
Altdorf. 18b4— 11104. l-rner Wochenblatt 8.
Martin Steiner von Dagmersellen, Adjunkt des Statt-
halteramtes Luzern. 1854 — 1904. Vaterland 208.
Felix Jos. Stockmann, Obergerichtspräsident in Obwalden.
1828—1904. Luz. Tagblatt 274. Xidw. Volksblatt 48.
Vinzenz Studer v. Pfaffnau, Bezirksrichter. 1872-1904.
Tagblatt 280.
* Anton Vogel-Herzog, Geschäftsagent in Kscholzmatt. 1828
—1904. Vaterland 170. Luz. Volksblatt IIb".
Alfons Eduard Tuor, romanischer Dichter. 187 ! 1904.
Vaterland t>9.
Paul Troxler, Posthalter in Münster. 1841—1904. Tag-
blatt 73, 7b.
Ulrich Gottfried von Schwyz, Statthalter. 1843—1904.
Bote der Lrschweiz 79.
Frz. Xaver rttinger, Pfarrer in Zug. Zuger Xachrichten
149, 150. Vaterland 297, 298. Geschichtsfrd. f)0.
Dr. Martin Wanner v. Schieitheim, Archivar der Gott-
hardbahn 1829—1844. Luz. Tagblatt :>5. Valerland ;*>5.
Josef Weber, Architekt in Luzern. 1840 — 190f>. Vater-
land 277.
Xaver Widmer von Emmen, Direktor in der Eintnen-
weid. 18;>S— 1904. Luz. Tagblatt 134. Vaterland 133.
Max Winkler, praktischer Arzt in Hitzkirch. 1836 — 1904.
Vaterland 33. Luz. Tagblatt 33.
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1905.
A. B. Der Samichlaus u. noch anderes mehr. Obw.
Volksfrd. 27.
A. E. Goethe im Gotthardhospiz. Vaterland 63.
Alp- u. Weidewirtschaft im Kt. Luzern. Schweiz. Alp-
statistik. Solothurn.
Am lehn, Frz. Sales. Des Teilen Apfelschuß. Luz.
Volksblatt 90.
And er matt, .1. Chronik des Kts. Zug für das Jahr.
1903. Zuger Xeujahrsblatt.
Anzeiger f. Ruswil u. Umgebung. Buchdruckerei von
A. Meier-HäHiger in Ruswil. 1. Nr. 2. Nov.
Arbenz Paul. Geologische Untersuchung des Fronalp-
stockgcbietes. Bern, Stämpfii u. Co.
Arn et R. Gepflückt am Lebenswege. Ein Blütenstrautf
v. Gedichten aus Natur u. Leben. Luzern, Räber.
• Arnet Th. Die Schlacht am Morgarten. Volksschau-
spiel mit Gesang in 5 Aufzügen. Aarau, Sauerländer
„Aufwärts" Illustr. Monatsschrift zur Wcekung und
Förderung der Ideale der kathol. studierenden Jugend. Re-
digiert von Dr. Baum. Schwyz. Verlagshandl. Büeler.
Aus den Erinnerungen Mnes alten Sentenbauern. (Vieh-
handel nach Italien). Bote der Ursen weiz. Nr. 38—46.
B. V. Die Katholiken in der Diaspora. Vaterand 45. 47.
Bachmann, Dr. Hans. Seeblüte auf dem Zugersee.
Tagblatt Nr. 3.
Wenn der Ginster blüht. (Botanisches bei Ponte
Brolla. Tagblatt 128.
Bai in er J. Dies u. das aus älterer Zeit. Vaterland 2, 3.
Benz, P. A d a 1 g o 1 1 . Ein Opfer der aargauischen Klo-
sterstürmer von 1841. Vaterland Nr 83. Ü9.
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312
Bericht (I— IV) über die gewerbliche Fortbildungsschule
Sursee 1901/2—1904/5.
— (I) über die Gewerbliche, Landwirtschaftliche und
Töchter-Fortbildungsschule Kriens. Wintersemester 1904/1905.
Buchd. Kriens.
Bitschnau Otto. Katholische Witwe, Weine nicht l
Ein Trost- u. Gebetbüchlein. Einsiedeln, Benziger.
Blum A. Die Pfarrkirchenuhr in Arth (von 1781)
Freie Schweizer 35.
Boos er Ad. Etwas über Glasmalerei. Zuger Xeu-
jahrsblatt.
Brandstetter Jos. L. Die Rekrutenprüfungen im
Kt. Luzern im Jahre 1904. Luzern, Schill.
Westerlegi und Schlotterten. Gfd. Bd. 60.
— — Zur Heimatkunde der Innerschweiz. (Morgarten.)
Vaterland 296.
Alte Fasnacht. Vaterland 59.
Die Gemeindenamen der Zentralschweiz in Wort
und Schrift. Besprechung von Düby im Jahrbuch des S. A. C.
p. 389. 39. Jahrg.
Brandstetter Ben ward. Das Schweiz. Lehngut im
Bomontschen. Luz. Eisenring. Besprechungen : Neue Zürcher-
zeitung Nr. 134. (E. Schwytzer). Litteraturblatt für german.
und roman. Philologie durch Th. Gärtner.
Ein Brief von Schongau aus dem Jahre 1798. Vater-
land 282.
Brunner Rudolf. Prinz und Bettler. Frei nach dem
Amerikanischen v. Mark Twain. Leipzig.
Bucher, Dr. J. Der Familienname Meier. Basler Nach-
richten Nr. 95. Der Familienname Müller. Ebenda, 2 Okt.
Der Familienname Huber.
Aiigustin Keller. Gedenkblatt zum hundertjährigen
Geburtstag. Tagblatt 256 u. folgende.
Bühler Friedrich. Der Aussatz in der Schweiz.
Medicinisch-historische Studien. 3. Abteil. 1902—1905. Zürich.
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313
Vom Bürgen stock. Vaterland 169.
Bürgen stock. Der Kurort B. am Vierwaldstättersee.
Luz. Bucher
Correll Ferdinand. Schweizerbrunnen. Frankfurt
a./M. Darin: Brunnen aus Zug, Luzern, Altdorf.
D. d. Die päpstliche Schweizergarde. Vaterland 267, 269.
David Philipp. D'Gschicht v. Wilhelm Teil. Basel.
Dettling A. Die schwyzerischen Hexenprozesse. Miteil.
des bist. Vereins des Kts. Schwyz.
Di er au er .loh. St. Gallische Aualekten: Aus der Son-
derbundszeit. Nr. 1— 5. St. Gallen.
Dill E Über die Entwicklung der bildenden Künste,
insbesondere derjenigen der Gegenwart. Jahresbericht, Zug,
Dixieme Congres d'Ophtalmologie ä Lucerne. 13. — 18.
Sept. 1904. Lausanne 1905.
Do hl hoff J. Europäisches Verkehrsleben vom Altertum
bis zum weslphälischcm Frieden. (Alpcnpälie, Gotthard etc.)
Mitteil, der k. k. gesg. Ges. in Wien, 1905. 10 -12. Heft.
Dübi Heinrich. Die Befreiung der Waldstätte im
Lichte einer theologischen Mahnschrift der Reformationszeit
Basler Zeitschrift für Geschichte uud Altertumskunde und
separat.
Durrer Dr. Rob. Verwendung eroberter Fahnen zu
Kirchengerät. Anz. f. schw. Alt. VI. Bd. p. 35.
— — Das Wappen von Unterwaiden. Schweiz. Archiv
für Heraldik. 19. Jahrg. u. Separat. Zürich.
Eberli H. Wilhelm Teil vor und nach Schiller. In:
Die Schweiz. Illustrierte Zeitschrift. VIII. Jahrg. Zürich.
Effinger P. Konrad. R. P. Pius Kopp (v. Münster)
Prior in St. Urban, in seinen letzten Lebensstunden. Cister-
zienserchronik. 17. Jahrg. Seite 353—359.
Egli Karl. Die Schweiz. Fortbildungsschule. Sep. aus
„Padag. Blätter".
Eichhorn Karl. Rigi, Königin der Berge. Luzern.
314
Eichhorn, Karl. Führer durch Engelberg. Heß in
Engelberg. 3. Auflage in 3 Sprachen.
(Einsiedeln). Zollerfürst u. Zollerstift. Einsied. Anz. öT.
E m m e n b r ü c k e. Bild des Brückenkopfes. 13. Jahres-
bericht v. Schweiz. Landesmuseum.
Ester mann Melch. Die Gründungslegende des Stiftes
Beromünster in Wort u. Bild. Jahresbericht der Mittelschule
Münster.
Exlibris. Besprechung von „Emanuel Stückelberger,
Das Exlibris in der Schweiz u. in Deutschland/.4 (Exlibris
v. Luzernern u. Luzemerkünstler in Exlibris.) Tagblatt 52.
Felder, P. Hilarin, O. C. Das Studienprogramm d.
Franziskanerschulen im 13. Jahrh. Freiburg. Dissertation.
Festschrift zur Jubiläumsfeier des üOjährigeu Bestehens
der naturf. Gesellschaft iu Luzern. Luz. Schill.
Finkendorfer E. Eine Alpmesse in Unterwaiden.
Obw. Volksfrd. 65 u. f.
Flach, Hein. Teilsage betreffend. Siehe Schollenberg.
Fridöri, H. Auf den Pfaden Suwarows. In: Schweiz.
Illustr. Zeitschrift, VII. Jahrg. Zürich.
Führer durch die Urneraipen. Herausg. v. Schweiz.
Alpenklub. Zürich. Tschopp.
— durch den Kanton Zug u. seine Umgebung. Herausg.
vom Verkehrsverein. Mit Daten aus der Zugergeschichte.
G a n d e r P. Marti n. Die Tierseele. Frankfurter zeit-
gemäße Broschüren.
Die Bakterien. Einsiedeln, Benziger.
Die Pflanze in ihrem äußern Bau. 1U05. Einsiedeln,
Benziger. 12.
Gaß mann Alois. Volkslied und Schule. Vaterland
28. Das Keifrocklied im Luzernischen Wiggertal 110. Dorn-
röschen „Volkslied" schläft, 182, 183. Die Kenaissance des
Volksliedes. 257, 2f)8.
Ger st er L. Franz Josef Leonz Meyer v. Schauensee. —
Beding von Biberegg. — Maria Einsiedeln und einige seiner
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315
Exlibris. — Unbekanntes Blatt aus Uri. — In : Schweiz.-Blätter
für Exlibris-Sammler.
Gletschergarten. Der, in Luzern. Denkschrift heraus
gegeb. von W. Amrein. Luzern.
Gmür Emil. Rechtsgeschichte der Landschaft Gaster.
Bern, Stamptti.
Goldau, Bergsturz. Siehe: Luzerner Hauskalender. Der
neue christliche Hauskalender. Einsiedler Kalender. Neuer
Einsiedler Kalender.
Grüninger Jakob. Unter den Mythen. Vaterland
35. m.
Grüter, Dr. Sebastian. Das Kollegium zu Luzern
unter dem ersten Rektor P. Martin Leubenstein. Jahresbericht
der höhern Lehranstalt Luzern. Besprechung: Vaterland 208.
Tagblatt.
— — Der heil. Januarius an der Schwelle des 20. Jahrh.
Vaterland 231.
Gut J. Mostbüchlein. Ausführliche und gründliche An-
leitung zur Mostbereitung. 7. Auflage, neu bearbeitet von G.
Stalder. Bern. Wyß.
H;enni, Dr. Rupert. O. S. B. [Die litterarische Kritik
in Gicero's Brutus. Jahresbericht, Sarnen.
Häfliger. P. Johannes. Uebcrfall der Station Kingo-
sera durch die aufständischen Wangoni. Vaterland 294—296.
Hartmann, R. J. Theophrast v. Hohenheim, genannt
Paracelsus. Stuttgart u. Berlin, Cotta.
Heer, J. C. Aus Unterwaiden. Vaterland 67, 68.
Schweizer Pali Wanderungen.
Heilgers Jos. Geistliche Blumenlese aus den Schriften
des hl. Alfons Maria von Liguori etc. Einsiedeln, Benziger.
Heineman n, Fr a n z. Krieg u. Frieden. Melodrainat.
Oratorium. Litterarische Festgabe zum XIV. internationalen
Friedenskongreß in Luzern. Sept. 1905.
— — Friedensringen. Prolog etc. 1905.
Wie Friedrich Schiller starb. Vaterland 106.
316
Helbling, Magnus, Reise des P. Josephs von Ein-
siedeln auf den Frankfurter Büchermarkt. 16. März bis 22.
April 1683. Mitteilungea des histor. Vereins des Kantons
Schwvz.
Henggeier, AI., abbe. Das bischöfliche Kommissariat
Luzero. 1605 — 1800. Inaugural-Diss. Bonn.
He Ii, Adolf. Stetige Abbildung einer Linie auf ein
Quadrat. Ilster. Dissertation.
Hesse, Hermann. Am Gotthard. Vaterland 37.
Abendfarben. Auf dem Vierwaldstältersee.
Hinder N. Engelberg u. seine ßerge. Jahrbuch des
S. A. C. 40. Jahrg.
Hintermann J. Die Schlacht am Morgarten. Ein
Mahnruf an das heutige Geschlecht. Sep. aus „Monatsschrift
für Ofhziere aller Waffen.
Am Morgarten. Luz. Tagblalt Nr. 6.
Hochsommer im Melchtal. Vaterland 152.
Hoppeler Rudolf. Besprechung von Ringholz Ge-
schichte von Einsiedeln. Neue Zürcherzeitung 228.
Hub er J. Landwirtschaftliches im Vaterland" ;
Wcrtvermehrnng und -Verminderung 1. Agrikulturtechnische
Untersuchungsergebnissc 5. Filtrieren der Moste u. Weine 12. Wiescn-
dungun^ IS i). Im. hie Waschmaschine 24. < ii iin. Ii- der landwirt-
schaftlichen Verschuldung 32. Nachteile der Verschuldung 35. Die
Verminderung der landwirtschaftlichen Verschuldung 41. Moderner
Anbau feinster Tafeläpfel 53, Aus der Wirtschaft des Sehweizerbuuers
00. Frühlingsarbeiten auf den Wiesen 75. Die Trunksucht unter
Frauen 80. Sonunerweide 93. Der Hausgarten 00. Landwirtschaft-
liche April-Rückschau 100. Das Rindvichgespann 111. III. Deutsch-
schweizerischer Mnstmarkt in Hern 117. Das Rind als Zugtier 123.
Landwirtschaftlicher Mai-Rückblick 128, Viehaufzucht 141, 145. L6&
Landwirtschaftliche Juni-Rückschau 151. Landwirtsch. Ausstellung in
München 152—157. Die eidgenössische Betriebszahl ung 109. Die Ge-
treideernte 175. Landw. Juli-Rückschau 177. Wtchtelwfowo IM.
Sind die Streumatten berechtigt 1H7. Landw. August-Rückschau 203.
Die Behandlung des Tafelobstes 2* '4. Die Organisation der Milchpro-
duzenten SIL Das Saatgul .'.'•>. I*andw. September-Rückschau 225.
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317
Milehwirtsehaftliches 238. Rationelle Obstptlanzungen 243. Landw.
Jahresproduktion im Jahre t!*05 257. LandwirUchbftiiches 251. Die
Milchverteuerung 278. Viehptlege 270. Landw. Arbeiterfragen 282.
Heiraten auf dem Lande 2S7. 293. 2W. Die notwendigste Buchfüh-
rung -m.
Hug .1. Kleine französische Laut- und Leseschule mit
phonetischen Erläuterungen. Zürich.
H ü r b i n , D r. .1 o s. Im Baselbiet. Vaterland '224 — 22b* .
H ü r 1 i m a n n , I) r. J. Das projektierte Morgartendenkmal.
Zuger Xeujahrsblatt.
Wo liegt Morgarten? Zuger Neujahrsblatt.
Morgarten oder Sattel? Vaterland Nr. 9.
Jahresbericht der ornithologischen Gesellschaft in Luzern.
Jahrg. 180L— 180Ö. Luzem 1802-1806
Ibach Johannes. Ist Jesus Christus Gottes Sohn?
Einsiedeln, Benziger.
Imhof, P. Adrian. Biographische Skizzen sämtlicher
P. P. Kapuziner aus dem Kt. Schwyz. Mit 12 Tafeln. Schwyz.
Steiner.
— — Das Hospiz auf der Hegina montium. Schwyzer-
zeitung Nr. 68. 1908.
Klostergründung in Arth. Schwyzerzeitung 6-1- 66.
Gotthardpost 32.
Aus den lichten Höhen der Seychellen im indischen
Ozean. Vaterland 200.
Ithen Anna. Über Tänze im Kt. Zug. Schweizer.
Archiv für Volkskunde. 9. Jahrg.
Kalender auf das Jahr 1906:
Einsiedler Kalender. Darin : Der Bergsturz von Gohlau.
Abt Kolumban Brugger von Einsiedeln. — Abt Thomas II. Bossard.
Neuer Einsiedler Kalender. Darin: Nekrologe. (Siehe
Anhang) Dr. Thomas Bossart. neugewählter Abt. — Der Berg-
sturz von Gohlau.
Zuger Kalender : Pilger- und Wallfahrten der Zuger na-
mentlich nach Einsiedeln. Bade- und Kurorte im Zugerlaude.
Von Anton Weber. — Die Mutter, Novellette v. Isabella Kaiser.
Digitized by
318
Nid waldner-Kalender : Zwei Äbte des Klosters Einsiedels
Ritter Melchior Lussv. — Der Tyfel im Urnerland. Aus Re-
migis Jugendjahren.
Luzerner Hauskalender: Darin Nekrologe. Goldan, zur
Erinnerung an den 2. Sept. 1906. — Der Murihot Der
St. Urbanhof in Sursee. Wasserhose auf dem Zuger-See.
Der neue christliche Hauskalender: Darin historische
Erinnerungen an den großen Bergsturz von Goldau, von Abu
von Liebenau. — Dr. Thomas Bossart, Abt in Einsiedeln. -
Der heil. Bonifazius.
Kalender, historischer oder hinkender Bote, Bern:
Darin Peter Vogel und seine Tochter von Entlebuch. Josef
Gisler und seine Frau von Seelisberg.
Kälin J. B. Einladung zum Hochzeitsmal. Mitteil, des
hist. Vereins des Kt. Schwyz.
Kaufmann, Dr. Niki. Hochw. Hr. Chorrherr-Kustos
Anton Portmann, Professor der Theologie. Jahresbericht der
höhern Lehranstalt Luzern.
Kamer, Sebast. Ant. Bericht über die Jahre 181t>
auf 1819. Freie Schweizer Nr. 96. Volksblatt Höfe Nr. 100.
Kaiser, H. AI. Schulgeschichtliches aus Zug. Zuger
Neujahrsblatt.
Keiser, Isabella. Aelplers Kirchweihe. Skizze aus
Nidwaiden. Vaterland 26J, 262.
Signorina, un soldo. Vaterland 263.
— Holiho diahu. Episode aus dem Ueberfall der
Franzosen in Nidwaiden. Zuger Neujahrsblatt.
Keßler, Gottfried. Der St. Agathatag in den schwei-
zerischen Volksbräuchen. Vaterland 28. — St. Fridolin und
seine Fest. Nr. 54. — St. Josephtag bo. — Adventblätter
275. — Der Hui im schweizerdcutsrhen Sprichwort 52. Wie
man in der Schweiz das Neujahr anwünscht 303. — Apfel
und Birne im schweizerdeutschen Sprichwort 230. — Die Hose
im schweizerdeutschen Sprachgebrauch 40. — Der erste Schul-
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319
tag III. — Die Kuh im schweizerdeutschen Sprichwort 136.
— Die Seerose in Sage und Poesie 151.
Kindlcr, Fintan. Die Uhren. Ein Abriß der Ge-
schichte der Zeitmessung. Hinsiedeln, Benziger.
K i a ss e r t , Adam. Entehrung Maria durch die .luden.
Eine antisemitische Dichtung Thomas Murners. Mit Holz-
schnitten des Straßburger Hupfuff'schen Druckes herausgegeben.
Jahrbuch des Vogesenclubs 21. u. 22. Jahrg.
Der Kompaß. Zeitschrift fürs Volk. Redaktion Für-
sprech Georg Beck. 1. Jahrg. 1. Xr. 15. Juli 1905. Buch-
druckerei Keller, Luzern.
Kopp K. M. Die physische Erziehung bei den Päda-
gogen der Renaissance. Pädagogische Blätter u. Separat.
Koppe Dr. C. Das Gotthardgebiet als Sommeraufent-
halt. „Himmel und Erde". IG. Jahrg.
Kraft A. Le Lac d'Ägeri et Morgarten. Le (Hobe
Geneve. T. VLI11. Büll, Nr. 1.
Kreschner C. R. Die Pilatussage. Hamburger Nach-
richten. 23. April.
Kronenberg Ignaz. Drei Luzerner Lieder. Selbstverlag.
Küchler A. Giswiler Geistliche. Obwaldner Volksfrd.
Nr 61.
Kuhn Albert. Der katholische Mann. Religiöse Er-
wägungen und Übung für gebildete Laien. Einsiedeln. Ben-
ziger u. Co.
Ledergerber, Dr. Ildephons, O. S. B. Lukian
und die altattische Komödie. Jahresbericht. Einsiedeln, Ben-
ziger u. Co.
Leupi Jos. Historische Notizen über das Schloß Wikon.
Katholischer Volksbote Nr. 3b u. folg.
v. Liebenau An n a. Historische Erinnerungen an den
großen Bergsturz zu Gohlau. Neuer christlicher Hauskalender.
— — Ans Frauenherz. Worte der Liebe und Freund-
schaft für die katholische Frau. III. Aull. Dülmen, Leumann.
320
v. Liebenau Th. Aus dem Briefwechsel des Antiquars
Karl Ludwig von Haller von Königsfelden und P. Urban von
Winistörfer in St. Urban. Anz. f. schw. Alt. VI. p. 35 —
Kulturhistorisches aus der Zeit der Gegenreformation p. 3b' —
Rollenbatzen p. 37. — Kulturgeschichtliches aus Nidwaiden,
p. 162. — St. Sulpicius in Ober-Balm p. 256.
— — Abergläubisches aus dem Tessin Anzeiger für
Schweiz. Geschichte. 36. Jahrg.
Das Treffen zu Carote. — Per la storia delle
Gitadelle di Torino et di Vercelli. Bolletino storico della
Svizzera italiana.
II landvogt Gabriele di Dierbach im Vallemaggia.
Bolletino storico. p. 128.
— — St. Sulpitius in Oberbalm. Blätter für bemiscne
Geschichte etc. 1. Jahrg.
— — Das Hängeseil am untern Hauenstein. Basler
Zeitschrift f. Geschichte u. Altertumskunde. 5. Bd.
Morgarten oder Sattel. Vaterland Nr. 5.
— — Bruder Fritschi nach Legende und Geschichte.
Vaterland Nr. 41.
Lot sc her, Dr. P. Kon r ad. 0. S. B. Ueber den Bau
und die Funktion der Andipoden in der Angiospermen-Samen-
anlage. Dissertation. Separat aus der Allgemeinen botanischen
Zeitung.
Lüthi, E. Die bernischen Chuzen oder Hoch wachton
im 17. Jahrhundert. Pionier 1905.
Lütolf, Konrad. Siehe Nüscheler.
(Luzern.) Der Gletschergarten in Luzern. Luz. 1005.
Die Glocken von St. Leodegar. Vaterland 19 7 — HKS.
— M. IL Die Kntwicklung Luzerns als Fremden-
stadt. Vaterland Nr. 146.
Maria vom guten Hat. Kin Andachlshuch für alle Verehrer
Mariens. 0. Aufl. von P. Goluniban Artho. Einsiedeln, Benziger.
Meyenberg Alphons. Das Geheimnis und die Me-
li oden der Liebe. Luzern, Häher.
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321
Merenberg Alphons. Leichenrede auf hochw. Herrn
I*farrer Uttinger sei. Zug, Hlunschi.
Meier Alois. Dr. med. Verborgene Wirbelleiden.
Dissertation
Meyer Ferdinand v. Münster. Ein Fall von ange-
borneni großem Hlasendiverlikel. Dissertation, Leipzig.
Meier Franz. Gedanken über Kapitalismus, Arbeits-
lohn und Arbeiterwohl. Luzern, Schill.
M e i e r P. 8 ig i s b e r t. Die Wandgemälde im Vorzeichen
der Pfarrkirche in Sachsein. Samen.
Merz Walter. Die mittelalterlichen Burganlagen und
Wehrbauten des Kantons Argau. Arau, Sauerländer. Darin
die Stammbäume der Grafen und Herren von Heidegg, Arburg,
Geldler v. Brunegg und Meienberg, Segenser im Argau, Büttikon,
Tottikon, Galmton, Habsburg, Schenken und Trucbseasen von
Habsburg, Halwil, zur Gilgen, Zwier von Evibach, Homberg.
M o h r Rudolf. Euser's Nänni. Selbstverlag der Safran-
zunft, Luzern.
M orgarten. Hauptmann Bürkli am Morgarten. Golt-
hardpost 44, 45.
— Wo liegt Morgarten: (Ginsendung ans Zug.) Luz.
Tagblatt 18, 20.
Siehe Liebenau. Hinterman, Hürlimann, Schindler«
Weber. Styger.
Muff C öl est in. Zu Gott, mein Kind! 2 Bändchen.
Einsiedeln. Benziger.
— — Der Mann im Leben. Ein religiöses Handbüchlein
für katholische Männer. Kinsiedeln, Benziger.
Müller-Dolder Edmund. Beiträge zur Kenntnis der
Verletzungen der unterm Extremitäten hinsichtlich ihrer Folgen
für die Erwerbsfähigkeit. Dissertation, Luz. Schill.
Müller J. J. Sempacher Beigen für Fc-tdarstellungeu
von Turnvereinen und höhere Schulklassen. Zürich.
Müller Karl. Drei Aktenstücke zur Kirchengeschichte
im U>. .lahrhundert. Zug, Neujahrsblatl.
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322
Der Nidwaldner Bote. Erscheint wöchentlich 1 Mal.
Erste Nr. am 23. Dez 190f>. Stans.
Nufer, Walter. Die Fische des Yierwaldstältersees
u. ihre Parasiten. Dissertation. Basel-Luzern. Erschien auch
in der Festschrift d. naturf. Gescllschaf in Luzern.
Nüscheler, Arnold, f Die Gotteshäuser d. Schweiz.
Dekanat Sursee. Fortgesetzt von Konrad Lütolf. Geschichts-
freund Bd. bO.
Ochsn er. Martin. Huldigungen beim Regierungsan-
tritt des Fürstabtes Placidus Reymann von Eiusiedeln. (10*29
— lb* 70). Einsiedler Anzeiger 52 — ;>4.
Urkunden. Altendorf betreffend. Mitteil. d. hist.
Vereins des Kts. Schwyz.
Odermatt, Franz. Der Wildbach, eine Geschichte
aus rnterwalden. Zürich. Künzli.
Oechsli. Wilhelm. Zur Tcllsagc. Neue Zürcher-
zeitung Nr. 144 — 147.
Omlin, L. Bruderklausen-Büchlein oder des seligen
Nikiaus von der Flüe lehrrreiehes uud wunderbares Leben.
Einsiedeln, Benziger.
Ott. G. Gohlau und der Bergsturz vom Kolmberg am
2. Sept. ISO«. Luzern, Schill.
P. A. B. l'eber den .Juchlipa!.'>. Obwald. Volksfrd 6«.
Pannebeck, .1. .1. (geologische Aufnahme d Umgebung
von Seelisberg am Yierwaldstättersee. Beitrag zur geologischen
Karte der Schweiz. Lieferung 17. Bern. Slämplli.
Portmann. Dr. Hans. L'eber Meningitis tuberculosa
nach Beobachtung d. medizinischen Klinik i. Zürich. Luz. Schill.
Hinghol/. Od ilo. Meinrads-Büchlein. Das Leben u.
die Verehrung des Märtyrers von Eiusiedeln samt den ge-
wöhnlichen Andachten und Gebelen. Einsiedeln 190").
— — Die allen Pilgerzeichen v. Einsiedeln. Alte und
Neue Welt. 39. .Jahrg. p. 227.
— — Die St. Meinrads-Brudersehaft in Einsiedeln. Ein-
siedler Anzeiger 28 — 30.
- — Der Märtyrertitel des seligen Meinrad. Schweiz.
Kirchenzeitung 23.
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323
Kingholz Odilo. Die Insel Ufnau. Eine geschichtliche
Skizze. Einsiedler Anzeiger 66, 67.
Die Insel Ufnau. Eine geschichtliche Skizze. Frem-
denblatt für den oberen Zürichsee. Nr. 4. Einsiedler Anz. 66 67.
Ritter Jost Segesser. Vaterland Nr. 265, 266, 282.
Rothe Ii n Eduard. Erinnerungen eines Lehrerveter-
anen. Tagblatt 172.
Hütlimann Karl. Die Zugerschen Almend korporationen-
Inaugural-Dissertation. Bern, Stänipfli.
Dr. S. Aus Unteriberg. (Wassermühlkessel) Vaterland. 210.
S a k o 1 o w s k i Paul. Richard Wagner in der Schweiz.
In: Die Schweiz, Illustrierte Zeitschrift. VIII. Jahrg. Zürich.
S ä n g e r b 1 a 1 1 des Man nerchors Luzern. Monatlich 1 mal.
1. Nr. am 9. Dez. 1905.
Schindler A. Dr. Hürlimanns Morgarten. Freie
Schweizer Nr. 13.
Hünenbergs Pfeil. Echo vom Rigi. Nr. 43.
Schmid, Dr. Fr. X. Die Einwirkung wirtschaftlicher u.
confessioneller Zustände auf Eheschließung und Ehescheidung.
Ein Beitrag zur schweizerischen Moralstatistik. Inauguraldis-
sertation. Luzern. Selbstverlag des Verfassers.
Schnyder Michael. Hochalpine GrülJe vom ürner-
boden. Altdorf, Gisler.
— , — Beim jungen Blut. (Ferienreise über die Frutt.)
Vaterland 157.
Schollenberger J. Geschichte der Schweiz. Politik.
1. Lieferung. Huber, Frauenfeld. — Dazu Besprechung von
Hein. Flach. Neue Zürcherzeit. Nr. 202. (Tellsage betreffend)
Tagblatt der Stadt St. Gallen. 219.
S c h ö t z . Ausgrabungen von Pfahlbauten. Anz. f. schw.
Alt. p. 178.
Schulbuch. Drittes, für Schweiz. Primarschulen (für
die Primarschulen des Kt. Luzern). Einsiedeln Benziger.
Gcschichtsfrd. Bd. LXI. 21
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324
Schulgesetz des Kt. Unterwaiden nid dem Wald.
Sinns, von Matt.
Schütz A. in Ruswil. Ist der Kathetcrismus bei der
acuten Otitis media purulensta wegen einer komplicierenden
Mastoiditis indicirt oder konraindicirt? Luzern. Dissertation.
Die Schweiz. 13. Heft. Teilnummer.
Schweizer Eduard. Das Gemeindepatronatsrecht in
den Lirkantonen. Diss. Separat aus Zeitschrift für Schweiz.
Recht. Basel.
Schwei zerKunstkalender. Herausgegeben von Dr.
C. H. Bar, Zürich. Kommissionsverlag. Ed. Raschers Erben.
1. .lahg. 1905. Darin: Das Beck-Leu'sche Haus in Sursee.
Das Sakramenthäuschen zu St. Oswald in Zug. Der Rosen-
kranzaltar in der Kirche zu Stans. Der Turm der Pfarrkirche
in Stans.
2. Jahrg. 1006. Darin: LInterwaldner Bauernhaus. Das
Schlößchen Apro in Seedorf. Die gotische Monstranz in der
Pfarrkirche zu Altdorf. Der Brunnen an der Hirschmattstraße
zu Luzern. Innenansicht der Klosterkirche in Seedorf. Bas-
relief von der Decke des Hauses Orelli-Corraggioni in Luzern.
Schweizergarde die päpstliche, Vaterland 2(>7 — 200.
Das Schwyzerpanner und sein Eckquartier. Schwyzer-
zeitung 49.
Se e b ö c k P h i l ib e r t . Tuet dieses zu meinem Andenken.
Ein Belrachtungsbuch über das hl. Meßopfer. Einsiedeln, Ben/.iger.
v. Segesser H. A. und Durrer R. Das Familienbuch
des Gardehauptmanns Jost Segesser. In: Archives heraldiques
SLÜSSOS.
Stadel mann Dr. J. Berner Ortsnamen helvetisch-
römischen Ursprungs. Berner Taschenbuch.
St. B. Vom Samiklausjagen, 2«Sf>.
Steiner Timotheus. Das Kapuziner-Kloster Schüpf-
heim. Geschichtliche Notizen zu seinem 50jährigen Bestand.
Eiusiedelu.
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325
Strübi A. Die Alpwirtschaft im Kt. Luzern. Schweiz.
Alpstatistik 15. Jahrg.
Stirnimann Dr. Fritz. Tuberkulose im ersten Le*
bensjahre. Inauguraldissertation. Berlin.
Stocker, Dr. Friedrich. Die Schularztfrage auf
Grund bisheriger Erfahrungen. Jahrbuch der Schweiz. Gesellsch.
für Schulgesundheitspflege und separat. Zürich.
St oessei, Erich. Die Schlacht bei Sempach. Inau-
guraldissertation. Berlin 1905.
Strunz F. Theophrastus Paracelsus. Ein Beitrag zur
Geschichte der christlichen Humanität. Monatshefte der Co-
meniusgesellschaft. Nov.— Dez. 1903.
Styger Martin. Die Schlacht am Morgarten 1315.
Eine (Jucllenstudie über die Lage des Schlachtfeldes und den
Hergang der Schlacht. Schwyz, Triner. Erschien auch in
Nr. 43, 47, 49, 51 des Boten der [Jrschweiz. Besprechung
in: Gotthard Post 36. Zuger- Nachrichten 104, 105. Urner
Wochenblatt.
-- — Die Schlacht am Morgarten. Bote der Ursehweiz«
Nr. 74—77. Entgegnung auf Zuger-Nachrichten Nr. 104.
— — Zur Heimatkunde der Innerschweiz. (Morgarten
Schlacht). Vaterland 299.
Ein Ehekontrakt aus dem 16. Jahrhundert. Mitteil.
des bist. Vereins des Kts. Schwyz.
Th. M. Hestauriertes Gemälde von Calva in der Kapu-
zinerkirche in Zug 210.
Tobler Ernst Viktor. • Luzern zur Fastnachtzeit.
Wöchentliche Unterhaltungen. Enz. Nr. 13.
Tobler Gustav. Die Genesis der Winkelriedfrage. —
Die Bärenholdlieder und ihr Verfasser. Bern, G. Grünau.
Troxler J. Die Fünförtigen in Schwyz. Vaterland 227.
Tri. Zur Geschichte des Männerchores Alldorf. Gott-
hardpost 38-39.
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326
Uri. Inventarhim des Zeüghaußes zu Ury etc. XI. Neu-
jahrsblatt von Uri.
Villiger Burchard. Rabenvolk. Vaterland 18. Der
Vogel mit dem langen Gesicht. Schnepfenstrich 65. Beim
Holunderstranch, 145. Unter der blühenden Linde, 176.
Unsere Feldhühner 239.
Vor 35 Jahren. Erinnerung an die Grenzbesetzung vom
Jahre 1870. Von einem Unteroffizier der Scharf schützen-
kompegnie 43. Tngblatt Nr. 185. —
W. Exlibris. Luzerner Tagblatt, Nr. 52.
Weber Anton. Stadtpfarrer F. X. Uttinger in Zug,
besonders seine litterarische und historische Betätigung. Zuger
Nachrichten. Nr. 6. Kunstgewerbliches (Glasmalerei u. Kera-
mik) aus Zürich-Zug. Nr. 48. Bessere Benützung der zuger-
ischen Bodenallmenden. Nr. 27. Kirchen- und Schulgeschicht-
liches aus Zug. Nr. 15, 16, 18, 19, 20, 22, 39—45. Uber
Spielen, Tanzen und Rauchen. Geschichtliche Notizen über
bezügliche frühere Anordnungen und Verbote zugerischer Be-
hörden. 27. Baugeschichtliches über Oberägeris vierten Kir-
chenbau. 47—49. Dr. S tadlins Geschichte von Zug. 51. 52.
Pilger- und Wallfahrten der Zuger, vorab nach Einsiedeln 65.
Fronleichnamsprozessionen und wie sie früher in Zug gehalten
71. Orgeln und Glocken der Pfarrkirche in Monzingen 85, 149.
Sonnenünsternis von 1706 nach einem Berichte des zugerischen
Stadtratsprotokoll 105.
— — Karl v. Gonzenbach auf SchloU Buonas. Vaterl. 276.
— — Zum 50. Jahrg. des Zugerkalenders. — Bade-
und Kurorte im Zugerlande. Schönbrunn. Morgartendenkmal.
Zugerkalcnder.
Wind Alois. Pater Dominicus von Kaiserstuhl. Ein
Lebensbild aus dem 17. Jahrh. Vaterland 69 — 71.
Wollerau. Ein Blatt aus der Geschichte des hintern
Hofes Wollerau. Bote der Urschweiz 18.
Wymann Eduard. Uri-Bhcinau. Ein Beitrag zur
Geschichte der Felix und Regula- Verehrung. Urner Neu-
jahrsblatt. 1905 S. 37—100. Besprechungen : Neue Zürcher
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327
Nachrichten Nr. 12. (Dr. Büchi). Urner Wochenblatt Nr. 2.
(Dr. Gisler). Kirchenzeitung Nr. 8. (Prof. Mayer). Schweiz.
Rundschau IV. Heft. (Gabriel Meier). Analecta Bollandiana
Bd. 24. Seite 399. (A. Poucelet.) Sonntagsblatt des Bund.
Zur Zugerschen Reliquienkunde. Zuger Neujahrs-
blatt 1905.
— — Zur Sittengeschichte des XV. Jahrh., in der
Diözese Basel. Anz. f. schw. Gesch. Nr. 4.
— — Die Fronleichnamsprozession im alten Rheinau.
Schweiz. Rundschau. IV. Heft.
Liturgische Taufsitten in der Diözese Konstanz.
Geschichtsfreund b'O.
— — Lob der Wachholderbeere und der Esche. Urner
Wochenblatt Nr. 1. — Ein kostbarer Schatz in Uri. Nr. 15. —
Aus einem alten Reisehandbuch. Xr. 31.
— — Historische Kritik und Brevier. Neue Zürcher
Nachrichten Nr. 20. Alte Zürcher Inserate 84. Palmsonntags-
bilder aus Unterwaiden 10Ü. Aus dem alten Ziiiich 111.
Eine Alpmesse in Unterwaiden Nr. 179, 181, 183 und Obw.
Volksfreund. August.
— — Ein Urner Künstler (Lukas Wiestner) im Dienste
des zürcherischen Stiftes 325.
Alter Denkspruch für Alkoholiker. Volkswohl 1.
— - Ein Organ für Schweiz. Kirchengeschichte. Va-
terland 27. — Pergamentbilder. 155.
Abergläubische Kirchweihsitte im Kloster Rheinau. Schw.
Arch. f. Volkskunde. 9. Jahrg.
— — Josef Anton Omlin, ein Komponist aus Unter-
waiden. Obw. Volksfrd. 74.
Zwingliana. — D;is Waldstätterkapitel. Schweiz.
Rundschau, p. 481.
Zach aus. Etwas über Kartenspiel und insbesondere
über den Jaß. Einsiedler Arzeiger 32.
Zb. (Th. Bucher.) Vom Luzerner- zum Gardasee. Vater-
land 191, 192, 196.
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328
Zahn Ernst. Clari-Marie. Ein Kornau. Stuttgart und
Leipzig und Alte und Neue Welt.
Fastnacht- und Kirchweihfahrten von und nach
Uri im 15. und lb\ Jahrhundert. XI. Neujahrsblatt von Uri.
B. V. Zehn Jahre Ferien. Basel, Mariastein etc. Va-
terland, 214, 223.
Zeiger P. Gabriel. Von Zug nach den oslafrikani-
schen Inseln. Zuger Nachrichten Nr. 138. Freier Schweizer 05.
Zernp Jos. Terrakotta-Relief von 1513 mit Wappen
des Jakob Techtermann und Regula Ammann. An/, f. schw.
All. VI. Bd. 24. 138.
U. R. Im Hochtal von Ägeri und Morgarten. Neue
Zürcher/eitung Nr. 16b.
Zug. Ein Gemälde, „Grablegung von Calva" in der
Kapuzinerkirche zu Zug. Vaterland 210.
— Die Einsiedelei St. Verena bei Zug. Zuger Nach-
richten. Nr. 44.
— Das Schloß Sargans und seine Beziehungen zu Zug.
Zuger Nachrichten. 60.
— Das Kapuzinerkloster in Zug. Zuger Nachlichten.
95, 9b.
- Das Fischereirecht am Ägerisce. Zuger Nachrichten. 149.
Zur 100jährigen Jubelfeier der Vollendung von Schillers
Wilhelm Teil. Programm der Teilaulführung in Altdorf.
AUdorf, von Matt.
Anhang.
Nekrologe aus den V Orten vom Jahre 1905.
Johann Arnold, Großrat in Wikon 1838-1905. Tag-
blatt. 14, 16.
Karl Aschwanden von Seelisberg, Pfarrhelfer in Mor-
schach. 1841 — 1905. Schwyzerzeitung 25. Urner Wochen-
blatt. 11.
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329
P. Otto Bitschnau von Tschagguns, Conventual in Ein-
siedeln 1825— 1005. Volksblatt Höfe 61.
Jakob Bossart von Schötz, Gemeindeammann. Vaterland. 46.
P. Columban (Johann Baptist) Brugger von Basel, Abt
in Einsiedeln. 1855—1905. Vaterland 119, 121. Einsiedler
Anz. 40. 41. Volksblatt Höfe 41, 42. Schwyzerztg. 41. Bote
der Urschweiz, 40, 41. Zuger Nachrichten 60. Ob waldner
Volksfreund 42. Neuer Einsiedler Kalender. Einsiedler Kalender.
Friedrich Bucher von Altbüron, Gerichtschreiber in Reiden.
1875—1905. Vaterland 201.
Friedrich Bucher, Dr. med. in Luzern. 1871 — 1905.
Luz. Tagblatt 89.
Gottlieb Bucher, Landschreiber in Samen. 1866-—1905.
Obwaldner Volksfreund 20. Vaterland 58. Tagblatt 57. Bote
der Urschweiz 20.
Josef Leonz Bucher von Grotidietwil. Buchdrucker in
Luzern. 1831—1905. Tagblatt 193.
Jean Burri von Malters, alt GrolArat. 1843 — 1905. Tag-
blatt 126. Luz. Hauskalender.
P. Casimir Christen von Andermatt, Exprovinzial, O. C.
1846—1905. Neuer Einsiedler Kalender. Urner Wochenblatt 16.
Leonhard Christen von Andermatt, alt Ratsherr in Alldorf.
1831— 1905. Urner Wochenblatt 20.
Leodegar Corragioni-Orelli, alt Bankdirektor in Luzern
1825— 1900. Anz. für Schweiz. Geschichte 1905.
Rafael de Courten von Siders, General. 1809—1904.
Neuer Einsiedler Kalender.
Arnold Deschwanden, Regierungsrat in Stans. 1847 —
1905. Vaterland 114. Tagblatt 115. Gotthardpost 20. Nidw.
Volksblatt 20. Luz. Hauskalender 1906.
Josef Durrer, Adjunkt des eidg. statist. Bureaus. 1848
— 1900. Anz. für Schweiz. Geschichte 1905.
Josef Eberle von Rorschach, Prälat, Pfarr-Rektor in
St. Gallen. 1840—1905. Neuer Einsiedler Kalender.
Ludwig Falck von Luzern, Banquier. 1838— 1905. Va-
terland 263. Luzerner Volksblatt 136.
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330
P. Alberik Fischer von Rohrdorf, Beichtiger in Eschen-
bach. Vaterland 18.
Xav. Fischer von Triengen, Sekundarlehrer in Meggen.
1843—1904. Luzern Schulblatt 21. Jahrg.
Melchior Frei von Sempach, Kaplan in Sempach. 1826
—1905. Vaterland 38. Luz. Volksbl. 2 t.
Nikolaus Frei von Ettiswil, Gemeindeammann in Ettis-
wil. 1838—1905. Landwirt Nr. 49.
Christian Frener, Schreiblehrer in Luzern. 1830—1904.
Luz. Schulblatt 21. Jahrg.
Franz Fulger. Kaplan in Bürgien. f 1905. Urner Wo-
chenblatt 3.
Josef Gisler, Pfarrer in Bürgeln. 1859 — 1899. Anz.
ür Schweiz. Geschichte 1905.
Josef Glanzmann, Gemeinderatspräsident in Escholzmatt.
1851 — 1905. Vaterland Nr. 204. Tagblalt Nr. 1, 1906.
Karl von Gonzenbach auf Schloß Buonas. 1841 — 1905.
Vaterland 276.
Eduard Graf, Dr. phil , von Schütz 1858—1905. Vater-
land 221.
Richard Grießer von Baistal, Prof. am Kollegium in
Schwyz. 1869—1905.
Johann Grüter von Ruswil, Großrat und Gemeindeprä-
sident, 1851—1905. Vaterland 93. Entlebucher Anz. 32.
Josef Gut, Kriminalrichter uud Gerichtsschreiber in Sursee.
1846—1905. Vaterland 3. Luz. Volksblatt 3.
Peter Gwerder von Brunnen, alt Bezirksrichter 1834—
1905. Bote der Urschweiz 6.
Albert Henggeier, Regierungsrat in Zug. 1826 — 1905.
Zuger Nachrichten 126.
Josef, Xaver Hornstein von Villars-sur-Fontenais, Erz-
bischof von Bukarest. 1840—1905. Vaterland 129.
Jakob, Anton Hürlimann v. Walch wil, Gemeindeschreiber.
1845—1905. Zuger Nachrichten 95.
Karl Jauslin von Muttenz, Kunstmaler. 1842 — 1904.
Neuer Einsiedlerkalender.
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331
P. Alois Ibele von Feldkirch, Gonventual in Eiusiedeln.
1825—1005. Volksblatt Höfe 61.
AI. Indcrbitzi von Ingenbohl, alt Lehrer und Gemeinde-
schreiber in Ingenbohl. 1840—1905. Bote der UrschwMz 82.
Andreas Iten, Sekundarlehrer in Unterägeri. 1839—1005.
Zuger Nachrichten 129. 130.
Meinrad Kälin von Einsiedlen, Maler 1837—1905. Ein-
siedler Anz. 32.
Klemens Kaufmann-Vock von Horw, alt Lehrer in Luz.
1833—1905. Vaterland 134. Luz. Schulblatt. 21. Jahrg.
Leonz Kaufmann von Horw. Großrat. 1849 — 1905.
Luzerner Volksblatt 102. Vaterland 123.
Julius Knüsel von Udligenswil, Lehrer in Weggis. 1861
—1904. Luz. Schulblatt. 21. Jahrg.
Andreas Koller von Nebikon, alt Lehrer und Gemeinde-
ammann. 1810—1905. Vaterland 35. Luz. Schulblatt. 21. Jahrg.
Johann Kronenberg von Willisau, Großrat. 1831—1905.
Tagblatt 62.
Anton Küchler von Alpnach. Pfarrhelfer in Kerns. 1839
—1905. Vaterland 206. Obwaldner Volksfreund 71. Archiv
für Volkskunde. 9. Jahrg.
P. Luzius Lang von Retschwil, O. G. in Sursee. 1839
—1905. Luzerner Volksblatt 33. Schwyzerzeitung 25.
P. Bernhard M. Lierheimer von Eichstädt, O. S. B. in
Muri-Gries. 1826—1900. Anz. für Schweiz. Geschichte 1905.
P. Benedikt Litschi von Feusisberg, Conventual in Ein-
sicdeln. 1849— 1905. Einsiedler Anz 98.
Johann Luternauer von Pfaffnau. alt Lehrer in Luzern.
1826 1905. Luz. Schulblatt. 21. Jahrg. Tagblatt 176.
Andreas Meier von Butüsholz. Sekundarlehrer in Hochdorf.
1817-19()5. Luz. Schulblatt 21. Jahrg. Luz. Volksbl. 50.
Johann Jakob Meier, Sprachlehrer in Luzern. 1838—
1905. Tagblatt 74.
Nina Meier, alt Lehrerin in Luzern. 1829—1905. Luz.
Schulblatt, 21. Jahrg.
P. Pius Moicr, Konventual von St. Urban 1823—1905.
Vaterland 263.
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332
P. Vinzenz Motschi von Ober-Buchsiten. Abt in Maria-
stein-Dürrenberg. 1839 — 1905. Vaterland 118. Neuer Ein-
siedlerkalender.
P. Alban Murer von Beggenried, O. Cap. Senior in Schwyz.
1834—1005. Schwyzerzeitung 53. Urner Wochenblatt 27.
Nidw. Volksblatt 27.
Augustin Müller, Tierarzt in Ruswil. 1844 — 1905. Tag-
blatt 108.
Johann Müller von Zug, Kantonsingenieur in Altdorf.
1846—1905. Gotthardpost 8.
Karl Rudolf Müllcr-Muheim von Altdorf, alt Regierungs-
rat. Vaterland 223.
Josef Nietlisbach, Dekan in Wohlen. 1833—1904. Neuer
Einsiedler Kalender.
Max Peier von Willisan, Ingenieur. 1874—1905. Tagbl.239.
Ludwig von Pfyffer-Heydegg. 1838 — 1905. Vaterland
245. Luzerner Volksblatt 129.
Anton Portmann von Schüpfheim, geb. in Ruswil. 1847
— 1905. Prof. der Theologie, Chorherr Gustos in Luzern.
Vaterland 108. Luz. Volksblatt 57. Entlebucher Anz. 38.
Jahresbericht der höh. Lehranstalt Luzern. Neuer Einsiedler
Kalender.
Alois Räber von Ebikon, Großrat und Präsident des
Kriminalgerichtes. 1834 — 1905. Vaterland 35. Tagblatt 35.
Entlebucher Anz. 13. Luz. Hauskalender.
Nazar von Reding-Biberegg von Schwyz, Mayor. 1862
—1905. Bote der Urschweiz Nr. 3.
Nazar Reichlin von Schwyz, Notar 1844 — 1905. Bote
der Urschweiz 79. Schwyzerzeitung 80.
Josef Rogger von Eich, Kaplan zu Maria Zell bei Sursee.
1855—1905. Luzerner Volksblatt 100. Vaterland 123.
Heinrich Scherer-Haas von Meggen, Präsident f 1905.
Tagblatt 230.
Josef Schill von Inwil. Buchdrucker und Redaktor in
Luzern. 1850—1905. Vaterland Nr. 72. Tagblatt Nr. 72.
Kathol. Volksbote 13.
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333
Athanasius Schmid von Heiden, alt Großrat. 1828—
1906. Tagblatt 84, 85. Luz. Hauskalender.
Franz Schmid von Menznau, O. C. in Arth. 1839—1905.
Vaterland 282.
Jos. Schnyder, Oberzugführer 1846 — 1905. Luz. Hausk.
Dominik Schwerzrnann von Zug, Ratsherr. Zuger Nachr. 32.
Alois Sigrist-Schmid von Meggen Präsident des luzer.
Bauernvereins. 1834—1905. Vaterland 95, 96. Tagblatt 95.
99. Landwirt 17. Luz. Hauskalender.
Ulrich von Sonnenberg von Luzern, Oberst. 1851 — 1905.
Vaterland 82. Luz. Hauskalender.
P. Josef Spillmann von Zug S. J. 1842—1905. Nr. 25- 27.
Neuer Einsiedler Kalender.
Engelberta Stähelin v. Nieder-Helfenschwil, Vorsteherin der
Erziebungs-Anstalt Altdorf. 1829—1905. Urner Wochenbl. 16.
Josef Vogel-Thalmann vom Kellerhof in Malters. 1833
—1905. Tagblatt 126.
Jos. Theiler von Wertenstein, Lehrer in Zug. 1861 —
1904. Zuger Nachrichten 53.
Michael Trutmann, Hotelier in Seeiisberg, alt Hegierungs-
rat. 1833—1905. Urner Wochenblatt 10.
Franz Xaver Uttinger, Pfarrer in Zug. 1845—1904.
Neuer Einsiedlerkalender.
P. Nikolaus Vogt von Allschwil, Prof. in Samen. 1854
—1905. Obwaldner Volksfrcund 93.
Hans von Matt, Buchhändler in Stans. t842— 1900.
Anz. für Schweiz. Geschichte 1905.
Josef Leonz Weibel, Großrat in Luzern. 1847 — 1899.
Anz. für Schweiz. Geschichte 1905.
Anton Winet, alt Landamann, von Altendorf. 1827—
1905. Volksblatt Höfe Nr. 81. 82. Vaterland Nr. 238.
Schwyzerzeitung 82. Einsiedler Anzeiger.
Athansia Wymann von Sachsein, Direktorin des Lehrer-
innen-Seminars in Menzingen. 1839 — 1905. Vaterland 147.
Josef Maria Wyrsch von Buochs, alt Regierun ngsrat.
1851—1905. Nidw. Volksblatt 27.
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>
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Der
Geschichtsfreund.
MITTEILUNGEN
des
historischen Vereins derVOrte
Luzern, Uri, Schwyz, Unterwaiden
und. Zug.
(?
Band LXII.
oooaooo ST ANS 1907. o o o o o o o
In Kommission bei Hans von Matt h, C?.
Buchdruckerei von Ad. $ P. von Matt.
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Der
Geschichtsfreund.
Mitteilungen
des
historischen Vereins der fünf Orte
Luzern.
Uri, Schwyz, Unterwaiden
und Zug.
Stans.
Typ. von Ad. & Paul von Matt. — In Kommission bei Hans von MutUv. Co.
1907.
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Inhalt.
Seite
Jahresbericht ... V
Gi. Jahresversammlung in Samen am 17. September UKJo V
Beriehl des Vorstandes über »las Vereinsjahr HKX> 07 VIII
Bericht der Sektionen über das Vercinsjahr l!KX./07 \
Nekrolog der verstorbenen Mitglieder XIII
Verzeichnis der Mitglieder, sowie »1er Vereine und Institute,
Publikationen deren durch Tausch oder Kauf erworben
werden XXV
Die Kigenleute des Gottc'diaus^erichtes am Menzm^er-Beiv-e
un<l im Ae^eritale. V*.n a. Landammann An!. Weber .
Die WuotansM^e im alten lauern. Von Dr. Üenward
Brandsletter 101
Ortsnamens! udien auf Men/,benn(. Von Dr. Josef Leopold
Brandstetter Uli
Der iiiteste Steuerrodel Luzerns (d-Joi). Von F. Xaver
Weber. Archivar 1&3
Urkuudcnbiich des Stiftes Bero-Mwnster. II. Bd. Bog. 1— i
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Jahresbericht.
L
Protokoll der 64. Jahresversammlung des Histor»
Vereins der V Orte in Samen am 1 7. Sept. 1 906.
Am Montag nach dem eidgenössischen Bettag 1906, als
nach heißem Sommer und warmem Herbstanfang die Berge
des heimelig-schönen Obwaldnerlandes im ersten Schnee er-
glänzten, versammelten sich die Fünförtigen zur Tagung in
S a r n e n.
1. Um 10 Uhr des genannten Tages entbot Herr Fest-
präsident Dr. med. E. Ettlin im Rathaus zu Samen allen an-
wesenden Vereinsmitgliedern herzlichen Willkoni in. Daran
. knüpfte er übungsgemäß einen kurzen Lebensabriß der seit
der letzten Jahresversammlung verstorbenen Mitglieder des
Vereins. Es sind deren folgende:
Nazar Keichlin, Notar in Schwyz,
Ludwig von Pfyffer-Heidegg in Heidegg,
Jos. Zünd, Fürsprech in Luzcrn,
Ludwig Falck, Banquier in Luzern,
Josef Schmid, alt Oberlichter in Schüpfheim,
Goltfncd Blunschi, Pfarrer in Sarmenstorf.
Dagobert Keiser, Architekt in Zug,
Albert Achermann, Seminarlehrer in Hitzkirch,
Johann Philipp Meienbcrg. alt Kantonsrat in Baar,
Franz Britschgi, alt Kcgicrungsrat in Sächseln,
Josef Seiler, alt Regierungsrat in Samen,
Xaver von Weber, Kanzleidirektor in Schwyz,
Dr. Kaspar Moritz Widmer. Pfarrer in Baar,
Josef M. Gamenzind, Landschreiber in Gersaii,
Lusser Alois, Verwalter in Altdorf.
VI
2. Das Protokoll der letzten Jahresversammlung in Schwyz
wurde verlesen und genehmigt.
iL Als Slimmenzähler wurden gewählt Georg Mayr von
Raldcgg und Franz Fischer von Luzern.
4. Der Aktuar Dr. Josef Ilürbin verlas den Bericht des
Vorstandes über das Vereinsjahr RH)ö 1 IMMi.
f>. Herr Rechnungsrevisor \Vyl.> von /ug erstattete Be-
richt über die Rechnung vom 1. Aug. ÜN)ö bis 1. Aug. 190(>
und beantragte Genehmigung der Rechnung sowie Verdankung
an den Rechnungssteiler und Kassenwart. Bankier Rudolf Tobler
in Luzern. Die Versammlung stimmte diesem Vorschlag zu.
u\ Als neue ordentliche Mitglieder wurden folgende 14
Herren aufgenommen :
Rritseh^j Knm/.. i. Kren/ in Sächseln.
Lorra^ioni d'Orelli. Dr. jur., Le^alionssekretür, Paris,
Kliniker Xaver, < ieriehtsprasiurnl. lloclidoif.
Mt Hill .Josef, cand jnr.. Kern-.
J)illier Josef, Kaplan in Sarnen.
Dnrrer Anlon, l'oslhaller, Alpnarhslad.
Lalek Louis, Im jnr.. en<d. Konsul, Bankier. Lu/.ern,
Hcdi^r-Trub. Kaul'niann. Basel.
Kathnitcr Leo, eand. jur.. Sarnen.
Odennaü Fraiu. Lamlsrhiriher. Staus.
Otlerniatt .1., Kaplan. A Ipnachdorf.
Kotlinn J^'.. Kaplan. Schwende, < Mnvaldcn.
Seiler .los., (ieineimleral. Sarnen,
Yonllüh .los., Gemeindepräsident. Sachsein.
Zum Ehrenmitglied wurde ernannt Dr. Jakob Stammler,
erwählter Rischof von Basel und Lugano.
7. Als nächstjähriger Festort ward Zug und als Fest-
präsident HR. Professor Müller gewählt.
5. Der Vorstand des Vereins wurde insgesammt neu
bestätigt.
!). Zu Rechnungsrevisoren wurden erkoren: Herr Gustav
Wyß von Zug bishei und neu Herr Kriminalgerichtsschreiber
Josef Widmer in Luzern. Letzterer trat au die Stelle von
Herrn Oberrichler Kopp in Luzern, der dieses Amtes jahre-
lang mit Auszeichnung gewaltet hatte.
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VII
10. Den Schluß der Verhandlungen bildeten zwei Vor-
träge. Der erste derselben war: „Ein obwaldnerisches Kultur-
bJId aus der Zeit der Gegenreformation, der Fall des Land-
amnianns Heintzli von Landesarchivar Dr. Robert Durrer*1
Obwohl Ob- und Nidwaiden nicht unmittelbar vor der
Heforinalion berührt wurden, spiegelt es doch die heftige Er-
regung der Gemüter wieder, welche sich in der Eidgenossen-
schaft nach dem „Glarnerhandel14 von 1554 kundgab. Balth.
Heintzli war um die Milte des IG. .Jahrhunderts Landvogt von
Baden und stieg zur Würde des Landammanus empor. Da
brachle ihn ein unbedachter Ausdruck unter die Anklage der
Ketzerei. Richlerin war die Landsgenieindo. ..Kaum ein an-
derer Fall wirft auf die Psychologie der Volksregierung so scharfe
Streiflichter wie dieser." Heintzli starb als Opfer des Partei-
fanatismus hYsj in Luzern, der Vaterstadt seiner Gattin Dulliker.
Oer ganze Vortrag ist gedruckt im „.lahrbuch für Schweiz.
Geschichte" XXXII. Hand, Zürich 1007.
Ein viel freundlicheres Bild entrollte in dem zweiten
Vortrag P. Jgnatz Hess, Stiflsarchivar von Engelberg. in der
Biographie : Pater Magnus Waser, Conventual des Stixes
Engelberg, gest. 1792. Derselbe wurde im Januar Ii "23 in
Engelberg geboren, legte 1744 seine ProfeLi ab, feierte im
darauffolgenden Jahr 1 745 seine Priniiz und wurde Konven-
tual des Klosters Ergelberg. Vom Prior abwärts hat er alle
Klosterämter bekleidet. So sehr er sich in der Pastoration
der Pfarreien Engclbcrg und Sins auszeichnete, liegt doch
seine Hauptläligkeit in dem Wirken eines Kanzleidirektors
des Klosters Engelberg, welches Amt er in den Jahren 17bX —
17!)i bekleidete. Durch die Gültenbereinigung und die He-
vition des Engelberger Talbuches schuf er sich bleibende Ver-
dienste, zumal auch um die Ilerhlsgeschiehte des Landes.
11. Es wird Mitteilung von dem neu erschienenen Werke
gemacht : Nuntiaturberichte aus der Schweiz seit dem Concil
von Trient I. Abtlg. Die Nuntiatur von Giov. Francesco
Bonhomini 1570—1581 . Bearbeitet von Franz Steffens und
Heinrich Reinhardt. Solothurn PJOb'.
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vra
So war es 1 Uhr geworden. Der leibliche Mensch ver-
langte nach seinem Rechte. Es ward ihm. Ein fröhliches
Mittagsmahl in der Pension Seiler in Kirchhofen (Sarnen)
schloß die Tagung, um die sich der Herr Festpräsident be-
sonders verdient gemacht hat
Die Rechnung von 1905/6 ergab folgende Resultate:
Guthaben auf den 1. August 1905 Frs. 8377.71.
Guthaben auf den 1. August 1906 Frs. 9034.96.
II.
Bericht des Vorstandes über das Vereinsjahr 1 906/07.
Der Vorstand hielt im Laufe dieses Vereinsjahres eine
Sitzung ab und zwar im Frühjahr in Zug. Der Präsident
referierte in gewohnter Weise über den Inhalt des nächsten
Bandes (LXII) des „Geschichtsfreundes," sowie über die Tausch-
verbindungen. Hinsichtlich des Geschichtsfreundes macht der
Präsident aufmerksam, daß es nur von Gutem sein könnte,
wenn die Zahl der Mitarbeiter für gute und lesbare historische
Darstellungen sich mehren würde.
Herr Festprasident HH. Professor Karl Müller nimmt
als Tag ddv Jahresversammlung 1907 in Zug den 16. Herbst-
monat in Aussicht.
Die laufenden Geschäfte des Vereinsjahres, besonders
Korrespondenz und Bibliothek, die ihr neues Heim im Parterre
der Kantonsbibliothek gefunden hat, besorgte in verdaukens-
wertester Weise der Vereinspräsident.
Während des Vereinsjahres sind folgende Mitglieder
gestorben :
Jakob Bühlcr, Pfarrer in Liüau. 12. Sept.
Karl Attenhofer, Bundesrichter in Lausanne. 10. Okt.
Wilhelm Boos, Chorherr in Münster. 30. Nov.
Heinrich Reinhardt, Professor in Freiburg. b\ Dez.
Placidus Wissmann, O. S. B. in Engelberg. 7. Jan.
Josef Krni, alt Nationalrat in Altishofen. 13. Jan.
Jgnaz Köthelin, Pfarrer in Meggen. 6. Febr.
Franz Wyß, Numismatiker in Zug. 12. Febr.
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IX
Karl Prevost, Rektor in Samen. 22. Febr.
Josef Meier, Professor in Luzern. 23. März.
Jost Josef Suter, Dekan in Eschenbach. 22. Juni.
Nikolaus Estermann, Chorregent in Münster. 18. Aug.
Die Annahme des Geschichtsfreundes haben verweigert
und sind mithin als ausgetreten zu betrachten die Herren :
Dr. Amgwerd in Schwyz, Franz Arnold in Altdorf, Alois
Aschwanden in Attinghausen, Alois Bossard in Cham, Josef
Brun in Hitzkirch, Josef Bürli in Montbovon, Martin Gisler
in Altdorf, Josef Gut in Surse«, Adolf Jann in Buochs, Franz
Müesli in Altdorf, Karl Theiler in Pfäfiikon, Jakob Wyrsch
in Beggenried und Xaver Zgraggen in Göschenen.
Für die Vereinsbibliothek wurden folgende Geschenke
gemacht :
1. Von den Herren Verfassern:
Steffens, Franz und Reinhardt Heinrich. Die Nuntiatur von
Giovanni Francesco Bonhomini. I. Bd.
Styger. Martin. Das Schützen wesen im Kt. Schwyz.
Henggeier Alois. Das bischöfliche Kommissariat in Luzern.
Estermann, Melchior. Typographie des Stiftes Bero-Münster.
Zeiger Franz. Kriminalgesetz des Kt. Luzern.
Schnyder, M. Verschiedene Sonderabdrücke aus dem Feuille-
ton des Vaterland.
Schönbächler J. GedenkbLätter des 50jährigen Jubilaeums des
schwyzer. Lehrerseminare
Meier P. Gabriel. Der hl. Benedikt und sein Orden.
Lussy, Mathis. De la culture du sentiment musicale.
Bernouilli August. Basel in den Dreissiger Wirren.
2. Von Andern:
Schweizer. Departement des Innern: Journal de Francois.
Josef Guelat. 1791—1802.
Ludwig Schnyder von Wartensee: von Liebenau. Die Fami-
lie Schnyder von Wartensee.
Ed. Schmid. Dampfschiffverwalter: Schweiz. Dampfschiffahrt.
Verkehrsverein von Uri: Durch das Urnerland.
Martin Hunkeler, Pfarrer. Historisch-geographisches Lexikon
von Beck und Buxtorf. 3 Auflage.
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X
Funde: Hehn .Abbruch der Mauerresle der Bruchkloster-
Kirche wurden zwei Hleiplatteu gefunden, die eine gedrängte
Geschichte der Gründung der Kirche enthalten. Der Hau er-
folgte unter Papst Clemens VJII.. Kaiser Rudolf und Schult-
heiß Ludwig Schiirpf, im Jahr KJ04.
Hei Schenken wurde im September ein Hockergrab auf-
gedeckt, in dem sich Reste eines Skelettes, zwei verzierte
bronzene Armspangen. die Reste eines Bronzebeehers und ein
gleichmäßig durchlochtos Hlech befanden. Der Fundort findet
sich auf der Karte RSo des Typographischen Atlasses nahe
der Gemeindegrenze Schenkon-Kieh auf dem Kamme eines
bewaldeten Höhenzuges etwas südostlich vom Ruchslaben \V
des Namens Weierholz.
III.
Berichte der Sektionen über das Vereinsjahr 190607
Luzem. l>ie Sektion Luzern hielt im Jahr i(M)\> 07
vier Sitzungen ab. Pen Reigen der Vorträge eröffnete am
7. Nov. Mi der Vereinspräsident Herr Krziehungsrat Pro-
fessor Dr. h. c. Jos. Loop. Brandstetter mit dem Thema:
„Ein Zollkrieg auf dem Vierwaldstättersee im 11. Jahr-
hundert." Kinloitend erklärt der Vortragende den alten
Verkehrsweg des St. i iotlhaivi, durch die Schöllcnen, der Reut.)
entlang üiier den See. Neben den ursprünglichen Reichszoll-
stätten wie Klüclen, erhoben sich bald andere. Xu den
interessantesten gehol te die von Luzern errichtete bei „Zinnen"
und „Postuiicir* (bei Renward Gysat „Basluueir. violleicht
von basbme Prügelwog), gegenüber dem alten 1 .andungplalz
Altstadt (Gemeinde .Meggen). Obwohl diese Zollstätte schon
Ii)! 10 errichtet ward, berichtet doch erst ein Aktenstück KviS
über dieselbe. Vn.i <la an aber hören die Klagen, Drohungen
der drei Orte Tri. Sehwyz und Pnterwalden sowie von Zug
nicht mehr auf. Sogar nach dem eidgenössischen Recht wird
gerufen. Dabei wird der Zoll bei ..Zinnen" nach Möglichkeit
„abgefahren". Noch im Oktober U\\v> wird ein solcher Bericht
im Rat zu Luzern abgegeben.
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XI
In <!er zweiten Sitzung am 2. Januar 11)07 sprach
Professor Dr. Hürbin über ßarock und Rokoko in der Sei Vr. ei/.'.
Der Vortrug bildet einen Bestandteil seines „Handbuches der
Schweizergesehichte" Hd. U.
In der dritten Sitzung vom • K>. Hönning LIM »7 hielt
Herr Professor Dr. Ren ward iJrandsteder einen Vortrag über
„Gott Wuotan im alten tuzern". Derselbe bildet eine Zierde
des diesjährigen ( I VH>7 > JesehichlsfreuiHp. Die Lektüre
dieses Themas wird den Lesern den gleich erhebenden Kin-
druck hervorrufen, wie es bei -den Zuhörern der Kall war.
In der vierten Sitzung vom h\ Mäiz 10(17 schildert uns
Herr Krziehungsrat Professor Dr. h. c. Jos. Leup. iSrandsietter
sozusagen die ganze 'naturhistorische und geschichtliche Ent-
wicklung von Prsern in dem Vortrag: „Ltwas aus der Ge-
sc/u'c/ne \on Ursern". Die schönen Ausführungen wurden
einem weitern Kreise erschlossen durch eine Keuilletonserie
im ..Vaterland" 11MI7 Nr. 21.— 2o. Marz. Dr. .1 11.
Bero-MüriSter 1907. Die Sektion P>eromünsler ver-
sammelte sich im letzten Vereinsjahre am 2~>. .luli. wobei
zwei Vorträge gehalten wurden.
llchw. Sliflspropsl M. Lstermann hatte sich eine Studie
idter Propst Ludwig Pircher ( I Ii 1 1 — lb' 40) zur Aufgabe ge-
stellt und trug als ersten Teil derselben eine Skizze der zahl-
reichen von «liesein hervorragenden Stiflsvorstand verfallen
Schlitten vor.
Kin weiteres Heferai hielt Hchw. Kanonikus A'. A. Kopp
Ober die Heimat l'lrich (ierings. des ersten Pariser Typo-
graphen, womit eine alte Streitfrage zur endgüldigen Losung
gekommen ist. Die nöligeu Aufschlüsse wird der nächste Land
des ,.<ieschichtsfreund" geben.
Leberdies erschien während des Herichtsjahres eine
wertvolle lokalgesehichlliehe Studie aus der Keder des HHrn.
Stiftspropstes M. listermann, betitelt: ,. Typographie des Stiftes
Heromünster" iLuzern, Schills Krben 1!»0<). Dieselbe gibt
interessante Aufschlüsse über die Bau-< ieschichte der hiesigen
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XII
Chorhöfe und Pfrundhäuser, des Kapitelshauses, Amtshauses.
Stiftskellers und anderer bemerkenswerter Gebäulichkeiten iin
Stift und dessen Umgebung. K. A. K.
Nidwaiden. Der historische Verein von Nidwaiden
hielt das ganze lange Jahr 1906/07 eine einzige Sitzung ab
und zwar an einem schönen Sommernachmittag, an dem sich
die freien Landleute von Unterwaiden nicht in eine Wirts-
stube einsperren lassen. Der Besuch war daher nach Erwarten
nicht zahlreich. Der Vorstand wurde alter Tradition gemäß
einhellig bestätiget, die Rechnung mit bittersüßer Miene ge-
nehmigt, weil die Schuldenlast auch dieses Mal noch keine
Amortisation erfahren, und mit gleichem Gesichtsausdruck dem
Komitee Vollmacht erteilt, etliches altes Zeug für das Museum
käuflich, d. h. um bares Geld zu erwerben.
Das einzige interessante Traktandum dieser sogenannten
Generalversammlung bildete der Vortrag von Herrn Kantons-
richter, Staatsarchivar Dr. phil. Robert Durrer. Derselbe
hatte sich zum Thema gewählt : Eine Quartiermeisterrechnung
aus dem Pavierzug von 1512. Er unterhielt die Zuhörer mit
der allgemeinen Darstellung der schweizerisch-italienischen
Feldzüge aus den Jahren 1508 — 1512. Besonders interessant
waren seine Detailschilderungen vom Juliuspanner, dem
Juliusschwert und der Komptabilität des Lieferherrn, (soviel wie
Quartiermeister), der den Zug des Basler Kontingents durch
Rätien und Tirol bis ins Venetianische und durch die
Lombardei begleitete. Wer da glaubt, daß man in alter Zeit
nicht auch schon zu schreiben und rechnen verstanden habe, der
wurde aus den im Original vorliegenden Bericht und der
Rechnungsablage des wackeren Basler Quartierraeisters eines
besseren belehrt. Wir bedauern nur, sagt der „Nidwaldner
Bote", daß der Vortragende nicht genügend Zeit gefunden
hatte, seine hochinteressanten Mitteilung in eine detaillierte und
gleichzeitig abgerundetere Form zu kleiden.
Seit Wochen ist auch ein neues Heft der „Beiträge zur
Geschichte" gedruckt, aber von der Druckerei aufs Postbureau
zur Weiterbeförderung kam es noch nicht. Dr. J. W.
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XIII
Uri. Aufgabe des Vereins für Geschichte und Alter-
tümer von Uri war im Berichtsjahre vorab die Ausstattung
des historischen Museums, welches am 12. Juli dea abgelaufenen
Jahres eröffnet worden ist Die Sammlungen weisen denn
auch besonders in einzelnen Teilen eine nahmhafte Bereicherung
auf. Nebst ziemlich ausgiebigen Ankäufen und Depositen,
verdanken wir diese Mehrung auch zum Teil namhaften und
wertvollen Schenkungen. — Der bisherigen Gepflogenheit getreu
gab der Verein das 13. historische Neujahrsblatt heraus. —
Mit einer Anzahl historischer Vereine standen wir wieder in
Tausch verkehr. — In verschiedenen Fällen nahm der Verein
die Gelegenheit wahr, für die Erhaltung historischer Baudenk-
mäler, in Natura oder im BMy Schritte zu tun. G. M.
IV.
Nekrologe der verstorbenen Mitglieder.
Jakob Buhler, Parrer und Sextar in Littau von Büron
stammte aus einer kinderreichen Familie, die früher in Geuen-
see, dann in Niederwil bei Rickenbach wohnte. Jakob, das
drittälteste Kind unter zwölf Geschwistern, wurde geboren
den 3. Februar 1836. Er besuchte die Primarschule in Ricken-
bach und daun zwei Jahre lang die Lateinschule am Stifte
Münster, und dann die höhere Lehranstalt ir Luzem. Das
Berufsstudium absolvierte er an der theologischen Anstalt in
Luzern und im Priesterseminar in Solothurn und feierte die
erste heilige Messe am 14. August 1864 in Büron. Seine
priesterliche Amtstätigkeit begann er in Malters bei Pfarrer
Jakob Roman Esteraiann, und wurde er als Kaplan in Malters
installiert. Am 30. August 1868 feierte er den Auf ritt auf
die Kuratkaplanei Littau, und war, da diese Kaplanei 1871
zu einer selbständigen Pfarrei erhoben wurde, der erste
Pfarrer in Littau. Infoige starker Zunahme der Bevölkerung
in Reußbühl kam es dann zur Trennung der Pfarrei und zur
Errichtung der Pfarrei Reußbühl, aber auch nachher war für
den Pfarrer und einen Vikar ein großes Arbeitsfeld. Volle
XIY
38 Jahre wirkte der Herr Bühler in Littau als Prediger des
Gotteswortes, als Tröster am Krankenbette, als Unterstützer
der Armen, als Freund der Schule und erwarb sich die Liebe
und Hochachtung seiner Pfarrkinder. Schon am 23. Februar
1873 hatte die Ortsbürgergemeinde ihm das Ehrenbürgerrecht
erteilt. Pfarrer Bühlcr starb am 12. Sept. lU0b\ betrauert
von seiner Schwester Josefa Zumbühl, Wirtin zum Ochsen in
Littau. Dem historischen Verein war er im Jahre 18t>;s bei-
getreten. (Tagbialt 21.6»
• »
/fr/7 Auerhof er, Bimdesrichter, wurde in seiner Vater-
stadt Sui-see geboren den 28. Februar 1831). Sein Großvater
bekleidete daselbst die Stelle eines Amstatthalters. Sein Vater
wirkte in Sursee als vielbeschäftigter Arzt, ein Onkel war
Oberrichter. Die erste Schulbildung genoß er in Sursee. die
Gymnasialsludien absolvierte er in Kinsiedeln und Luzern.
das Berufsstudium in München und Heidelberg. Hier erwarb
er sich nach glänzend bestandener Prüfung die Doktorwürde,
und ließ sich 1.8b3 als praktizierender Anwalt in Luzern
nieder. 1871 wurde Dr. Karl Attenhofer ins kantonale Ober-
gericht gewählt, 1883 wurde er mit dem Präsidium desselben
betraut und 1JS73 wählte die Bundesversammlung ihn in das
Schweizerische Bundesgericht. In seiner Stellung als Richter
zeichnete er sich aus durch ein bis an Scrupolositäl grenzen-
des Pflichtbewußtsein namentlich im Sinne der Unparteilich-
keit Schon früh begann seine litterarische Tätigkeit. li>b'7
erschien von ihm das Buch über die rechtliche Stellung der
katholichen Kirche gegenüber der Staatsgewalt in der Diözese
Basel, sowie eine Publikation über das Staatskirchentum im
Kanton Luzern. In der Zeitschrift für schweizerisches Recht
publiziert er Aufsätze über die Rechtsmaterie der Session,
Im Drucke erschien ferner ein Gutachten im Prozesse der
Favreschen Turmelunternehmung gegen die Gotthardbahn-
gesellschaft.
Als Mensch war Attenhofer die Bravheit selbst, ein olfener.
gerader, goldlauterer Charakter, ein guter Bürger seines Heimat*
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XV
ortes and ein treuer Sohn seiner Kirche. Auch mit Anders-
denkenden wußte er sich gut zu vertragen, wetthatb er auch
beim Gegner in hoher Achtung stand.
Attenhofer fand 1877 in Fräulein Marie Walter eine
treffliche, feingebildete Gattin, die nun neben dem einzigen
Sohne am Grabe des geliebten Gatten trauert. Nach längeren
Leiden starb er gottergeben, Mittwoch den 10. Oktober 19( Mi.
Dem historischen Vereine, dessen Jahresversammlungen
er bis zu seiner Uebcrsiedlung nach Lausanne oft beiwohnte,
gehörte er seit dem Jahre 18G3 an. (Vaterland 235. Tag-
blatt 23Ü.)
Wilhelm Roos, Chorherr in Münster wurde geboren zu
Sehüpfheim im Jahre 1825. Die Gymnasialstudien absolvierte
er in Münster und Luzern und trat 1849 ins Lyceum in
I.uzern. 1851 und 1852 linden wir ihn in der Theologie,
ebenfalls in Luzern. Im April 1854 wurde er durch Bischof
Arnold zum Priester geweiht, und funktionierte dann bis Ende
des Jahres als Vikar in Flühli. Am 20. Januar 185t) erfolgte
seine Ernennung zum Kaplan in Kscholzmatt, am 27. Febr.
181)1 wurde er zum Pfarrer in Schwarzenberg und am 18. Mai
18ÜJ) zum Pfarrer in Kttiswil gewählt. An beideu Orten zeich-
nete er sich aus durch gewissenhafte Erfüllung seiner pasto-
reilen Obliegenheiten, als Freund der Schule und Wohltäter
der Armen. In Ettiswil betiel ihn eine schmerzhafte Gicht-
kraukheit, die er den feuchten Gängen des Pfarrhauses zuschrieb.
Im Jahre 18% kam er als Chorherr in Münster, wo trotz
seiner Leiden er nie seinen köstlichen Humor verlor und am
30. Nov. 11HM) begrüßte er den Tod als Erlöser von seinen
Leiden. Chorherr Boos war besonders auch ein Wohltäter
der Taubstummen in Hohenrain, für die er jährlieh bedeudende
Summen verwendete. Dem historischen Vereine war er 18U8
beigetreten.
Professor Heinrich Reinhardt wurde am 10. Christ-
monat 1855 zu Ölten goboren. Das Elternhaus bot ihm eine
treffliche Erziehung. Nach Absolvierung der Bezirksschule
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XVI
seiner Vaterstadt trat er Im Herbst 1871 in die vierte Klasse
des Gymnasiums in Schwyz. Daselbst nahm er bald einen
hervorragenden Platz ein. Besonders tief war der Eindruck,
den er im Unterricht seines Geschichtslehrers Bommer empfing.
Die Maturitätsprüfung bestand er zu Solothurn im Herbst
1875. Zunächst wandte er sich der Universität München zu,
um sich philologischen und historischen Studien zu widmen.
Noch entscheidendere Bedeutung für ihn lag in den beiden
StraLJburger Semestern 1876—1877, wo namentlich die Art
der Geschichtsauffassung und Geschichtsbehandliing eines
Scheffer-Boichhorst dauernde Einwirkung auf R. ausübte. Da
er die Veltlinerfrage im 17. Jahrhundert zum Gegenstand
seiner Dissertation machte, ging er im Spätjahr 1877 nach
Wien und zwei weitere Semester nach Innsbmck.
Ehe er seine Studie über die Veltlinerfragen beenden
konnte, wurde er als Nachfolger Franz Rohrers als Geschichts-
lehrer 1879 an die höhere Lehranstalt Luzern berufen. Da-
selbst trat er in den histor. Verein der V Orte und wurde
1883 Mitglied des Vorstandes. Seinen Schülern war R.
ein ungemein anregender Lehrer; allen blieb er in bestem
Andenken. Einen Hauptanteil nahm er während des Luzerner
Aufenthaltes an der Gründung der „Schweizerischen Gesell-
schaft für Wissenschaft und Kunst". Ihrem Orkan „Katholische
Schweizerblätter" stellte er seine Dienste in der Redaktion
zur Verfügung, wie auch dem „Vaterland" für das Feuilleton
und der seit 1907 erscheinende „Zeitschrift für Schweizerische
Kirchengeschichte. "
Als im Herbst 1889 die Universität Freiburg i. Ue.
gegründet ward, wurde R. als einer der ersten Professoi-en
an dieselbe berufen. Er machte diesem Ruf Ehre als Lehrer
und Gelehrter, als Rektor der Hochschule wie als Dekan
seiner Fakultät. Denn er war zum Hochschullehrer durch
seine tiefe Gelehrsamkeit, klare Darstellung und eine seltene
Gabe des Umgangs mit Kollegen und Studierenden gleich
befähigt. Aufrichtige Trauer gab sich ob seines unerwarteten
Hinscheids am 6. Dez. 1901) in allen Gemütern kund. In den
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XVII
Hallen der Hofkirche von Luzern, der Vaterstadt se ner Ge-
mahlin Maria geb. Bell, ward ihm nach seinem Wunsch die
letzte Ruhestätte.
Es würde ein wesentliches aus diesem Gelehrtenleben
fehlen, wollte man nicht der historischen Werke R. gedenken,
denn er war nicht nur ein tiefer Forseber, sondern zugleich
auch ein Meister der Darstellung. Es sind deren folgende:
1. Geschichte der Bund ner Wirren 1618— 1620. Beilage zum
Jahresbericht der höhern Lehranstalt Luzern 1881.
2. Der Veltliner Mord (1620) in seinen unmittelbaren Folgen
für die Eidgenossenschaft. Geschieh tsfrd. Bd. 40. Ein-
siedeln 1885.
3. Die Korrespondenz von Alfonso und Girolamo Gasati,
spanischen Gesandten in der Schweizerischen Eidgenossen-
schaft, mit Erzherzog Leopold V. Oesterreich 1620 162o\
Gollectanea Friburg. 181)4.
4. Schweizergeschichtliche Forschungen in spanischen Archiven
und Bibliotheken. Bern 1900.
Xunliaturberichte aus der Schweiz. Bd. I: Die Nuntia-
tur von Giovanni Francesco Bonhomini 1779— 1781. Solo-
thurn 1906. (gemeinsam mit Prof. Steffens, während die
Einleitung hiezu [wohl 1908 als besonderer Band er-
scheinend) von H. B. allein herrührt)
P. Placidus Wissmann, O. S. ß. in Engelberg wurde
den 22. Mai lHl\b in Tznach geboren und auf den Namen
Albert getauft. Seine Ellern waren wohlhabende Bürgersleute;
sein Vater, ein tüchtiger beliebter Oberlehrer und dann Gast-
wirt. Schon frühe zeigte der kleine Albert bedeutendes
Musiktalent, und spielte den frohen Gästen ein Liedcheu
oder Tänzchen auf dem Klavier vor. Nach Vollendung der
Primarschulen trat er in das Gymnasium in Engelberg, wo
er ein musterhafter Klassenschüler war, und daneben sich als
tüchtiger Klavier- und Geigenspieler auszeichnete. Mit Freu-
den wurde er ins Noviziat aufgenommen und machte die
philosophischen und theologischen Studien in Einsiedeln. Schon
als Krater dozierte er dann in Engelberg Mathematik und
Gcschichstfrd. LXII. II
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xviii
griechisch und besorgte nach der Primiz auch die Stelle eines
Kapellmeisters und L'nterpfarrers. Später ernannten die
Klosteroberen ihn zum Vorsteher der Klosterschule, dann zum
Prior und Novizenmeister. Da wurde er von einem heftigen
Augenleiden heimgesucht, das ihn zwang, die Wälde des
Priorates in die Hände des Abtes niederzulegen Noch ver-
sah er eine Zeit lang die Stelle eines Beichtigers in Wonnen-
stein, dann in Samen. Aber das Augenleiden nahm zu. und
eine allgemeine körperliche Schwäche gesellte sich dazu und
so ward ihm die wohlverdiente Ruhe im Kloster zu Teil.
P. Placidus war ein ausgezeichneter Ordensmann, gewissenhaft
im Dienste Gottes, ein lieiligmäi.iigcr Priester Gottergeben
starb er am 7. Januar 1907. Dem historischen Vereine ge-
hörte er seit dem Jahre 189b' an. ( Yakilan.l 10. i
Josef Em/, alt-Nationalrat und Gerichtsschreiber, ent-
stammte einer währschaften Hauernfamilie in Kgolzwil. Kr
wurde geboren am 17 November 1827 und erhielt die erste
Schulbildung in Kgolzwil- Wauwil. Seinen Vater verlor er
fr.« i. Am gleichen Tage, wo er die erste heilige Kommunion
ein Ȋug. wurde der Vater beerdigt. Das Gymnasium besuchte
er in Kngclberg und Schwyz. In Insbruck und Sirassburg
hei le er hauptsächlich philosophische Fächer. Krankheit hin-
derte ihn an» weiteren Studium und so widmete er sich der
L i u\ Wirtschaft und betrieb in Kgolzwil eine Kramerei und
Hi kerei. Aber das Latein vergab er nie. Noch in spateren
Jahren empfing er den Hochw. Bischof Lachat in Ainhofen
inil einer längeren lateinschen Anrede. Krni war zweimal
verheiratet, mit Anna Lütolf. die er schon bei der Geburt des
/.weilen Kindes verlor und zum zweiten Male mit Klisabeth
Zimnierli. die ihm eine Ireubesorgte Galliu war. Das Domi-
zil verlegte er nach Altishofen und bewirtschaftete sein schönes
G;:t in Kichbühl
Im efleiilliehen Lebt n nahm Krni eine hervorragende
St-llung ein. Kude der Sechziger Jahre wurde er ins Bezirks-
gericht gewählt, dem er bald als Vizepräsident vorstand.
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XIX
liadd nachher wählte das Gericht ihn zum Gerichlsschreiber
und erwarb er sich 1871 das Gerichtschreiberpatent, Am poli-
tischen Umschwung 1871 hatte Erni hervorragenden Anteil.
t>er große Rat wählte ihn 1871 als Mitglied des Erziehungs-
rates und als Ersatzmann ins Obergericht. Im Jahre 1878
wurde er zum Mitgliede des Natinalrates gewählt, welcher
Behörde er bis 1U02 angehörte. Im Jahre 1883 wählte der
Wahlkreis Scholz ihn als Mitglied des Groden Rates, in wel-
cher Behörde er bis 1891 verblieb. Ende der Siebenziger-
jahre sUnd er auch dem Kriminalgericht als Präsident vor,
trat aber dann zurück, da er sich nicht entschließen konnte,
nach Lu/ern überzusiedeln, und im Jahre 11)05 verzichtete er
auch auf die Wiederwahl als Gerichtsschreiber. Der Ver-
blichene machte auch Karriere als Oftizier und avancierte bis
ÄUin Major. Alle seine Beamtungen hat er vorzüglich bekleidet.
Erni war ein überzeugter Katholik, sein Lebenswandel
war in jeder Beziehung mustergültig. Unter den konser-
\ativen Männern des Kantons, ja der Schweiz zählteer seine
besten Freuode. Viele derselben sind ihm vorausgegangen.
Auch ihm, der bis ins höchste Alter Gesundheit und Arbeits-
lust bewahrte, sollte das letzte Stündlein schlagen. 80 Jahre
alt erlag er einer chronischen Gehirnkrankheit. Er starb am
13. Januar 1 907. Dem historischen Verein war er 1887 bei-
getreten.
Ignaz Röthelin von Münster, Pfarrer und Sextar in
Meggen wurde geboren am 28 Oktober 1820. Er entstammte
einer einfachen, zahlreichen Töpferfamilie. Seine Studien ab-
solvierte er in Luzern, wohin sein Vater sein Domizil verlegt
hatte. Seine erste heilige Messe feierte er am 18. August
184G in Büron, wo er drei Jahre lang als sehr beliebter
Vikar verblieb. 1JS50 kam er als Direktor und Religions-
lehrer an die Stadtschulen. Im Jahre 18öö starb der Pfarrer
in Meggen, Laurenz Fischer, und an dessen Stelle wurde durch
,r die Regierung Röthelin gewählt Der feierliche Aufritl fand
am 10. August statt und mehr als öl Jahre lang wirkte er
,Vlt nun als Seeleuhirte der ihm anvertrauten Pfarrgenieinde. Was
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der Pfarrer der Gemeinde war, ist schon 1 >ei seinem silbernen
und wieder bei seinem goldenen Jubiläum zum Ausdruck ge-
kommen. Er war der liebevolle Vater seiner Gemeinde,
besondere der Vater der Kinder und der Armen. Er war
nie verzagt, gerne fröhlich. Diese Fröhlichkeit kam zum Aus-
druck in Gesellschaft mit Freunden, bei festlichen Anbissen,
wie daheim in der Studierstube. Er hatte eine poetische
Ader. Gern hielt er einen Trinkspruch in Verse gekleidet,
aber immer in der gemütlichen Form des Dialektes. Eine
Sammlung seiner Gedichte erschien 1882 und 1894 unter dem
Titel „Schweizer Berg und Tai*', 1880 auch die Geschichte
lsiaels, unsere Lebensgeschichte. Viele seiner Gedichte sind
ungedruckt, oder in Zeitschriften vergraben. Pfarrer Ignaz
RÖthelin starb am H. Februar 1907, nachmittags 2 I hr als
Sextar und Senior der luzemischen Geistlichkeit. Mitglied des
historischen Vereins war er seit 1865. « Vaterland u. Ta^hhtit ->ji
Franz Anton Wyss, geboren den 2h. Januar 1824, ent-
stammte einem der ältesten Bürgergeschlechter der Stadt Zug,
als der Sohn des J. Bernard Wyss, der 1850 das schön ge-
legene Landgut an der Aa gekauft hatte. Als dieser 1*66
' starb, hinterließ er seinem Sohne Franz auch eine Anzahl
seltener Zugermünzen. darunter einen viereckigen Zugerlhaler
vom Jahre 1(517. Obwohl Franz nur eine notdürftige Schul-
bildung genossen hatte, verschaffte er sich durch das Lesen
geschichtlicher, besonders münzgeschiehtlicher Schriften und
durch regen Verkehr mit schweizerischen und ausländischen
Numismatikern die nötigen Kenntnisse in der Münzkunde.
Wyss liei.i es sich angelegen sein, von allen schweizerischen
Münzslädlen Münzen zu erwerben, und zwar mit solchem Er-
folge, daß nur wenige Sammlungen in der Schweiz reicher
ausgestattet sind. Durch letztwillige Verfügung verordnete er,
daß seine Sammlung weder verkauft noch verteilt werden
dürfte, sondern als unteilbares Familiengut und damit auch
der Vaterstadt erhalten bleibe. Wyss starb am Aschermitt-
woch (Li Fei).) 1907. Dein historischen Verein war er im
Jahre 18*0 in Schwyz beigetreten. (Zuger Nachrichten ±>. A.\\\>
XXI
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P. Karl Prevost, Rektor der kantonalen Lehranstalt in
Samen wurde geboren am 2. August 1840 in Münster, Kt
Graubünden. Er absolvierte seine Gymnasialstudien in Bozen,
wo er mit dem nahegelegenen Kloster Gries, das den aus
Muri vertriebenen Mönchen zur zweiten Heimat geworden
"war, bekannt wurde. Er trat in das Kloster ein, legte am
7. Dezember 1863 die Ordensgelübde ab und wurde 1865 zum
F>riester geweiht An diesem Stifte wirkte er zuerst als Pro-
fessor, kam dann 1869 ins Kollegium in Samen, war hier
Unterpräfekt und 1882—1887 Präfekt der Internates. Hier
wusste er Emst mit Milde zu paaren, wie denn Herzensgüte
und Wohlwollen den Grundton seines Wesens und seines
Wirkens bildeten, und so gewann er die Zuneigung und das
Zutrauen der Studierenden. Im Jahre 1887 wurde P. Karl
Prevost Rektor der Lehranstalt in Samen, die durch Abt
Augustin Grüninger um zwei philosophische Kurse erweitert,
und zu hoher Blüte gebracht wurde. Seine Verdienste fan-
den auch die volle Anerkennung beim ubwaldner Volke, das
ihm an der Landgemeinde mit jubelnder Begeisterung das
Bürgerrecht von Obwalden erteilte.
Nach Ostern 1906 warf eine Krankheit ihn auf das
Schmcrzenslager, von der er sich nicht wieder erholen sollte.
P. Karl Prevost erlag seinen Leiden am 22. Februar 1907.
Vereinsmitglied war er seit 187i*.
Josef Meyer, Professor, wurde geboren in Büron am
28. April 1860. Früh verlor er seine Eltern. Vater Meyer,
ein Seiler, hinterliess keine Glücksgüter. Für den jungen
Josef sorgte sein um 17 Jahre älterer Bruder. Nach dem
Besuche der Bezirksschule in Sursee, trat Josef Meyer bei
einem Dekorationsmaler in die Lehre. 1877 besuchte er die
neugegründete Kunstgewerbeschule in Luxem. 1880 d e Kunst-
gewerbeschule in München und 1886—1888 die Akademie in
Florenz, welche Zeit er zu Originalaufnahmen von dekorativen
Partien von Boccetti und Giulio Romano in Mantua und Florenz
benutzte. Zu gleichem Zwecke unternahm er 1891 eine
Ferienreise nach Verona und 1894 eine solche nach Born und
Neapel. Im Jahre lb<)9 wurde Meyer als Zeichnungslehrcr
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an der Kunstgewerbeschule und als die Zetchnimgssehnle
von derselben abgetrennt wurde, 1800 als Innrer des
Zeichnens an der höheren Lehranstalt angestellt. Wöchent-
lich ein Mal besuchte er die Abtelung für Oelmaleeri
an der Kunstgewerbeschule in Zürich, und wurde ein tüchtiger
Portraitmaler. Das eigenste Feld aber blieb ihm die Schule.
Theorie und Praxis wurden miteinander verbunden und er
hatte solchen Erfolg, dass seine Schüler zu den best vorbereiteten,
die ans Polytechnikum übertraten, zählten. Meyer verehelichte
sich am 9. September 1905 mit Fräulein Anna Karolina
Kaufmann von Nuolen. Aber schon am '23. März 1907 enl-
riss ein akutes Gehirnleiden ihn einem glücklichen Familien-
leben. Dem historischen Vereine war. er 1887 beigetreten.
(Jahresbericht der höheren LchmnMalt Luzimtm
Dekan Jost Josef Suter von Münster wurde geboren in
Rickenbach im Jahre 1839. Die Gemeindeschulen und die
beiden ersten Klassen des Gymnasiums, letztere in den Jahren
1855 und 1856, absolvierte er in Münster, die vier übrigen
Klassen des Gymnasiums und das Lyceum in Luzern. Da-
neben beschäftigte er sich gerne mit Musik und Gesang, war
ein tüchtiger Turner und ein gerne gesehener Gesellschafter.
In den Jahren 1863—1865 studierte er ebenfalls in Luzern
die Theologie, trat im Herbste 1865 ins Priestersemimir in
Solothurn, wurde dann am 15. Juli 1866 durch den Hochw.
Bischof Eugeniiis zum Priester geweiht und feierte die erste
heilige Messe Sonntag den 29. Juli. Seine priesterliche Tätig-
keit begann er zu Willisau, zuerst als Vikar, dann als Pfarr-
helfer. Hier eröffnete sich dem schaffensfreudigen Neupriester
ein reiches Arbeitsfeld auf dem Gebiete des Jugendunterrichtes,
der Krankenseelsorge und im Beichtstühle. Im Winter 1870 71
musste er als Feldpater an die Grenze ziehen. Hier wurde
er durch die Kunde überrascht, dass die Regierung von Luzern
ihn im Einverständnis mit Aebtissin und Konvent des Klosters
in Eschenbach zum Pfarrer in Eschenbach gewählt habe.
Sonnlag den 23. April wurde der neugewählte Pfarrer
feierlich in die Gemeinde Eschenhach eingeführt, in welcher
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er nun 36 Jahre lang als Seelenhirte segensreich zu wirken;
berufen war. Sein Hauptaugenmerk richtete er auf gründ-
lichen Religionsunterricht der Jugend in der Christenlehre und
des Volkes durch wohlvorbereilete kernige Predigten. Für
die Bedürfnisse der Gemeinde hatte er ein offenes Auge. Für
Arme und Verlassene sorgte er, soviel in seinen Kräften lag.
Er war ein grosser Freund der Schule und der Schuljuge nd.
Er war Mitglied der Schulkonimission und dann wTährend
einer Reihe von Jahren Bezirksinspektor, in welcher Eigen-
schaft er vortrefflich zum Gedeihen der Schule wirkte. In
politischer Hinsicht stand er über den Parteien, ernst und
c hne Scheu erhob er aber seine Stimme, wo es galt, die
Rechte der Kirche zu schützen, wo der ihm anvertrauten
Herde Gefahr drohte. Im Jahre 1896 feierte er sein 25 jähr-
iges Pfarrjubiläum, wo so recht die Anhänglichkeit der
Gemeinde an ihren Seelenhirten zum Ausdrucke kam. Im
Jahre 1899 wurde er mit der Würde des Dekanates betraut.
Aber schon nagle ein schwerer Krankheitskeim an dem sonst
so kerngesunden Manne, und am 22. Juni abends 10 Chr er-
lag er einem unheilbaren Magenleiden. Dekan Su er gehörte
dem historischen Verereine seit dem Jahre 1877 an. (YaterM)
Nikolaus Estermann, Chorregent in Bero-Münster, wurde
geboren im Jahre 1852 im sogenannten Schloss zu Münster.
Von seinem Vater, der neben dem Metzgerhandwerk das Amt
eines Provisors an der Pfarrkirche verwaltete, erbte er die
musikalische Begabung. Im Herbst 1869 trat er in die erste
Lateinklasse der Stiftsschule in Münster, bezog 1 87 o" die Stifts-
s« hule des Klosters Einsiedeln, wo er besonders in Mathema-
tik und Phvsik sich auszeichnete, bestand Knde Juli 1877 in
Luzert) die Moturitätsprüfung, absolvierte dann das Studium
der Theologie in Luzern, empfing 1881 die hl. Priesterweihe und
feierte «las erste hl. Messopfer in der Wallfahrtskapelle im
Gormund am 24 Juli 1881. Als erstes Arbeitsfeld wiesen
ihm die geistlichen Obern das Vikariat in Bicheiital an, wo
er zwei Jahre verblieb. Darauf übersiedelte er nach Cham.
Während sieben Jahren bekleidete er hier das Amt eines
XXIV
Organisten und Lehrers der Naturfächer an der Sekundär-
schule. Im August 1890 übertrug das Sift Münster ihm die
Stelle eines Chorregenten und Organisten. Nur ungern schieb
er von den ihm liebgewordenen Chamern, bei denen er ein
ehrenvolles Andenken hinterliess. Am -Stifte Münster nun,
wo er schon einst als Choralknabe seine musikalische rk-
gabung in den Dienst des Allerhöchsten gestellt hatte, wirkt*
er nun 17 Jahre lang als Chordirektor und ChoralinstrukUr.
sowie auch als Aufseher über das Forstwesen des Stifte
Seine Kenntnisse in der Orgel technik wurden von Fach-
männern hoch geschätzt. Auf dem theoretischen und prak-
tischen Gebiete des Choralgesanges war der Münsterer Chor-
regent zu Hause, Durch Herausgabe der kirchlichen Oftizkn
des sei. Nikolaus von Flüe und der heil. Urs und Viktor ui J
Drucklegung anderer Cboralstücke erwarb er sich auch iL
weiteren Kreisen ein bleibendes Verdienst. Neben seine:
offiziellen Amtsverrichtungen erteilte Ghorregent Estermann aud
mit Erfolg den Gesangsunterricht an der Mittelschule M (irisier.
An dem Dahingeschiedenen war jeder Zoll ein Praktik«
Davon zeugen seine früheren sinnreichen elektrischen Vor-
richtungen in seinem Amtshause zu Cham. In naturwissen-
schaftlichen, in geschichtlichen Fragen, in der Landesgeschichie
besonders in der Lokalgeschichte seiner engeren Heimat
er zu Hause. Zeugnis für sein geschichtliches Streben le».
ab seine Vorträge in der historischen Sektion Münster. sow:r
kleinere Mitteilungen in Tagesblättern und in historischen Or-
ganen. Seine sehr wertvolle Sammlung von alten Luzeni J
Münzen, besonders von Michelspfennigen, sowie seine Exlttr> •
ammlung geht durch seine hochherzige Vergabung an das StA
Noch in den letzten Monaten freute er sich darauf, wim
einmal dem fünfortigen Vereine, dem er seit 1883 angehe
in Münster beiwohnen, und den Anwesenden seine schmal
Sammlungen vorweisen zu können. Möchte auch sein andnW
Wunsch, dass das Schloss in den Besitz des Stiftes oder tei
Gemeinde Münster übergehe, in Erfüllung gehen, Esteniw'J
schied Sonntagabends 11 Uhr aus diesem Leben. (Vaterland^)
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Verzeichnis
der Mitglieder des historischen Vereins der V Orte.
PS 1907. RS
i
1. Ordentliche Mitglieder.1)
HH. Ab Yberg Theodor, Menton, Alpes maritimes. 1890.
„ Abt Roman, Ingenieur, in Luzern. 1808-
„ Achermann Xaver, Pfarrer in Wolfenschießen. 1001.
„ Ackermann Felix, Pfarrer in Küsnach, Kt. Zürich. 1891.
„ von Ah Albert, Pfarrer in Kerns. 1896.
„ Amberg Bernhard, Stadtrat in Luzern. 1873.
„ Amberg Johann, Stadtpfarrer in Luzern. 1873.
„ Amgwerd Carl, Kantonsförster in Schwyz. 1902.
„ Amrhyn Albert, Sekretär der Korporationsgüter- Verwaltung
Luzern. 1903.
„ Anderhalden P. Karl, Beichtiger auf Gubel, Kt. Zug 1886.
„ Anderhalden Meinrad, Kaplan in Sacheln. 1896.
„ Andermatt Josef, Polizeidirektor in Baar. 1892.
„ Arnet Johann, Kaplan in Ruswil. 1883.
„ Arnet Thaddäus, Gustos in Münster. 1882.
„ Arnold Josef, Pfarrer in Spiringen. 1889.
„ Arnold Marlin in Bürgeln. 1904.
„ Arnold Josef, Kaplan in Baldegg. 1893.
„ Aschwanden Leo, Ilypothekarsecretär in Zug. 1907.
„ Attenhofer Heinrich, Dr. med. in Luzern. 1883.
') hie beigefügte Zahl ist das Jahr des Kinlritts oder der Auf-
nahme.
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XXVI
HH. Aufdermaur-Benziger Gustav, Hauptmann in Sehwyz. 1900.
„ Augner Heinrich, Pfarrer in Luthern. 1893.
„ Bachmann Johann, Dr., Professor in Luzern. 1883.
„ Bächler Alois, Chorherr in Münster. 1872.
„ Bächtiger Konrad, Chorherr in Münsler. 1878.
„ Balmer Josef, Kunstmaler in Luzern. 1883.
„ Balmer Josef. Großrat in Schüpfheim. 1903.
„ Balthasar Alois Robert in Lu ern. 1854.
„ Bättig Johann. Bibliothekar in Luzern. 1898.
„ Bättig Stephan, Kaplan in Huswil. 1874.
„ Baumann Anton, Pfarrer in Hospental. 190 .
„ Beck Georg, Fürsprech in Luzern. 1893.
„ Beck Josef, Dr.. Professor in Freiburg. 1893.
„ Beck Julius, Grol^rat in Sursee. 1883.
„ Beck Seraphin, Vierherr in Sursee. 1878
n Beeler Melchior Josef, Tierarzt in Külinach. 1905.
Benziger Karl Josef an d. Universitätsbiblioth., Bern. iCOo.
Benziger-Schnüringer Karl in Einsiedeln. 1880.
Benziger Nikolaus, Nal -Hat in Einsiedeln. 1865.
r Berlinger Alois, bischörl. Kommissar in Staus. 1871.
„ Bedinget* Heinrich, Professor in Luzern. 1881.
„ Bieri Nikolaus, Pfarrer in Lflikon. 1883.
„ Bissig Johann Josef, Pfarrer in ünterschächen. 1894.
„ Bissig Vinzenz, Pfarrer in Wassen. 1894.
„ Blaser Franz, Kantonsrat in Steinen. 1900.
„ Blätller Franz, Pfarrer in Hergiswil, Nidw. 1871.
„ Blum Franz, Pfarrer iu Hitzkirch, 1903.
„ Bölsterli Jos., Pfarr.-Kesignat, Villa Felsheim, Luzern. 1869.
„ Bonimer Ant., Dom., Professor in Sehwyz 1801.
„ Bösch-Inauen, Eugen, Privatier in Luzern. 1902
„ Booser Adolf, Glasmaler in Zug. 1907.
„ Bossard-Schwerzmann Alois, Direktor in Cham. 1901.
„ Bossard Georg, Abbe in Zug. 1877.
„ Bossard-Waller Gustav, Direktor in Luzern. 1867.
„ Bossard Karl, Goldschmied in Luzctn. 1867.
„ Bossard Louis, Kaufmann in Zug. 1902.
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xxvn
. Brandstettcr, Dr. Josef Leop., Professor in Luzern. 1860.
BrandsteUer, Dr. Ren ward, Professor in Luzern. 1883.
Brandstetter Renward Josef, Pfarrhelfer in Münster. 1903.
Britschgi Franz, zum Kreuz in Sachsein. 1906.
Britschgi Melchior, Pfarrer in Samen. 188b'.
Brügger Anton, Pfarrer in Großwangen. 1903.
Brun Franz Xaver, Chorherr in Münster. 1881.
Bründler Alois, Leutpriestcr in Münster. 1903.
Brunner, Dr. Alfons. Arzt in Luzern. 1884.
Bucher Johann, Erziehungsrat in Luzern. 1871.
Bucher Theodor, Pfa rhelfer in Wohlen. 1905.
Bühlmann Franz, Pfarrer in Römerswii. 1878.
Bühlmann Thomas, Großrat in Hochdorf. 1903.
Bühler Otto, Oberförster in Luzern. 1886.
Bürgi Anton, Bezirksammann in Wil, St. Gallen. 1884.
Bürli Johann, Professor in Luzern. 1880.
Businger Ferdinand, Landammann in Stans. 1871.
Businger Josef, Kantonsrat in Samen. 1896.
Bütler Karl. Rektor in Zug. 1902.
Camenzind Damian, alt Landa'mniann in Gersau. 1858.
Catlani Eduard, Kantonsrat in Engelberg. 1896.
Cattani Emil, Dr. med. in Luzern. 1901.
Catlani Eugen, Kantonsrat in Engelberg. 1896.
Cattani Wilhelm. Pfarrer in Küßnach. 1885.
Corragioni d'Orelli Charles. Legalion de Siam a Paris. 1906.
Corragioni d'Orelli Emmanuel, Privat in Luzern. 1874.
Crivelli Karl, Dr. jur. Luzern. 1900.
Dahinden Isidor, Arzt in Willisau. 1883.
Degen Josef, Professor in Luzern. 1893.
Deschwanden Gallus, Dr., Kantonsrat in Kerns. 1896.
Dettling Alois, Archivar in Schwyz. 1895.
Dettling Anton, Frühmesser in Schwyz. 1900.
Dettling Martin, Geineindeschreiber in Schwyz. 1885.
Diebolder Paul Professor in Zug. 1902.
Dillier Josef, Kaplan in Samen. 1906.
Dittli Anton, Pfarrer in Flüelen. 1879.
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'III
. Dittli Josef, Pfarrer in Buochs. 1901.
Döbeli Arnold, Pfarrer in Basel. 1880.
Dolder Johann, Chorhe.r in Münster. 1878.
Dolder Josef, Arzt in Luzern. 1878.
Dormann Anton, Pfarrer in Münster. 1893.
Ducloux Ernst, Stadtrat in Luzern. 1903.
Düret Josef, Propst in Luzern. 1873.
Düring Josef, Regierungsrat in Luzern. 1881.
Durrer Adolf, Regierungsrat in Stansstad 1901.
Durrer Anton, Posthalter in Alpnachstad. 1870.
Durrer Robert, Dr. phil., Landesarchivar in Stans. 1886.
Eiholzer Josef, Kaplan in Cham. 1902.
Elmiger Robert, Professor in Luzern. 1903.
Elmiger Xaver, Gerichtspräsident in Hochdorf. 1906.
Elsener-Bossard Johann, Kantonsrichter in Zug. 1Q02
Elsener Josef, Kaplan in Cham. 1902.
Erb August, Dr., Journalist in Bern. 1895.
Erni Anton, Erziehungsrat in Altishofen. 1887.
Estermann Cöle?tin, Direktor in Hohenrain. 1891
Estermann Jakob, Kaplan in Eschenbach. 1878.
Estermann Melchior, Propst in Münster. 1864.
Ettlin Eduard. Dr. med., alt Regierungsrat in Samen. 1886.
Ettlin Johann, Professor in Luzern. 1903.
Ettlin Josef, cand.-jur, in Kerns 1906.
Ettlin Meinrad, Kaplan in Kägiswil. 1896.
Faßbind J., Regierungsrat in Aith. 1902.
Faßbind Gottfried. Kantousrat in Ober-Arth. 1881.
Falck Dr. Louis, Banquier in Luzern. 1906.
Felber Leo, Landwirt in Buttisholz. 1888.
Fellmann Dominik, Nationalrat in Sursee. 1893.
Fellmann Franz Xav., Pfarrer in Oberkirch. 1892.
Fellmann Josef, Rigibahndirektor in Vitznau. 1883.
Fischer Franz, Oberschreibei in Luzern. 1884.
Fischer Vinzenz Dr.-jur., Fürsprech in Luzern. 1897.
Fleischli Bernhard, Priester in Luzern. 1878.
Flüeler Friedrich, Bankdirektor in Schwyz. 1890.
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XXIX
. Flüeler P. Norbert, 0. S. B. in Einsiedeln. 1898.
Flüeler Wilhelm, Pfarrhelfer in Stans. 1873.
Frank Franz, Kaplan in Stans. 1901.
Furier Jost Alois, Pfarrer in Horw. 1883.
Fiirm- J., Ständerat in Silenen. 189-4.
Furrrr Peter, kathol. Pfarrer in Zürich. 1889.
Furrcr Peter, Religionslehrer in Luzern. 1880.
Furr. r Tobias, Regierungsrat in Hospenthal. 1904.
Gabriel Franz, Pfarrer in Emraetten. 1901.
Galliker Franz Xav., Pfarrer in Altishofeu. 1903.
Gaßmann Anton, Pfarrer in Rickenbaeh. 1878.
Gehrig Jost, alt Regiernngsrat in Wassen. 1884.
Gemsen Josef, Gemeinderat in Schwyz. 1900,
zur Gilgen Josef Aurelian, Privat in Luzern. 1853.
zur Gilgen Ludwig in Luzern. 1896.
Gisler Anton, Dr., Professor in Chur. 1889.
Gisler Dominik, Professor in Altdorf. 1904.
Gisler Friedrich, Sekretär in Altdorf. 1904.
Gisler Josef, Landschreiber in Altdorf. 1904.
Gisler Johann Anton, bischöfi. Kommissar in Altdorf. 1884.
Gisler Karl, Dr. med. in Altdorf. 1884.
Good Franz, Stadtpfarrer in Zug. 1907.
Gottwald P. Henedikt, O. S. B., Beichtiger in Wil, St.
Gallen. 1880.
Graf Kaspar, Pfarrer in Weggis. 1883.
Grüter Josef, Pfarrer in Ballwil. 1883.
Grüter Josef. Dr., Zahnarzt in Luzern. 1888.
Grüter Jost, Dr. jur. in L izern. 189b.
Grüter Sebastian, Dr., Professor in Luzern. 1896.
Haas Franz, Bäckermeister in Luzern. 1899.
1 billiger Jon. Baptist. Amtsgehilfe in Sursse. 1903.
Hätliger Josef, Obergerichlspräsidcnt in Luzern. 1872.
Halter-Kreis Heinrich, Handelsmann in Luzern. 1898.
Halter Peter, Ausschreibet- in Hochdorf. 1.SS1.
Halter Vinzenz, Spitalpfarrer in Luzern. 1884.
Hammer Josef, Lehrer in Maliers. 1873.
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XXX
HH. Hanauer Wilhelm, Architekt in Luzern. 1888
„ Hausherr Moritz, Pfarrer in Menzingen. 1902.
„ Hediger Hermann, cand. jur. in Immenfeld, Schwyz. 1900.
„ Hediger-Trueb, Handelsmann in Basel. 1905.
„ Hegglin Karl, Dr. med. in Schönbrunn, Menzingen. 1902.
,. Hegner Benedikt, Assessor in Schwyz 1S90.
„ Heinemann Franz, Dr.. Bibliothekar in Luzern. 1896.
„ Heller Friedrich, Professor in Hitzkirch. 1881.
„ Henggeier Alois, Katechet in Menzingen 1887.
„ Henggeier Anton, Fabrikdirektor in Unterägeri. 1902.
„ Henggeier Kajetan, alt Gemeindeschreiber in Unter-
ägeri. 1902.
Hermann Alois, Dr. med., Reg.-Rat in Baar. 1882.
„ Herzog Adolf, Oberstlieutenant in Aesch. 1903.
Herzog Ignaz, Chorherr in Münster. 1864.
„ Herzog Xaver, Professor in Luzern. 1893.
„ HeU P. Ignaz, Archivar in Engelberg. 1900.
„ v. Heitlingen Ant., Kantonsgerichtspräsid. in Schwyz. 1885.
„ von Heitlingen Konstantin, Kantonsrat in Schwyz. 1890.
„ von Heitlingen Viktor, Pfarrer in Illgau. 1905.
„ Hildebrand Josef, Ständerat in Zug. 1892.
„ HochslraUer Josef, Pfarrer in Buchrain. 1881.
„ Hofsletler Anton, Kaplan in Hömerswil. 1899.
„ Horat Anton zum „Schwyzerstübli" in Schwyz. 190-4.
„ von Hospital Josef, Fürsprech in Luzern. 1892.
Hotz Adolf in Baar, Übennühle. 1903.
Iluber Franz, Apotheker in Altdorf. 1884.
Iiubli J., Verwalter der Ersparniskassa Lri in Altdorf. 1904.
Hügi Mauriz, Strafhausdirektor in Luzern. 1894.
Hunkeler Haus, Redaktor in Luzern. 1899.
H unkeler Laurenz, Pfarrer in Wertenstein. 1883.
Hunkeler Martin, Pfarrer in Menznau. 1885.
„ Hürbin Josef, Dr. phil., Professor in Luzern. 1890.
„ llürlimann Anton, Fürsprech in Cham. 1897.
„ Hürlimarm Aug., eidg. Inspektionstierarzt in Magadino,
Tessin. 1882.
■
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XXXI
HH. Hürlimann Josef, Dr., Erziehungsrat, Arzt in UnterägerL
1891.
Hürliinann Klemens, Pfarrer in Oberägeri. 1907.
„ Jakober Fridolin, Kaplan in Luzern. 1878.
„ .Jauch Karl, Oberförster in Altdorf. 1866.
Imfeid Balthasar, Pfarrhelfer in Sarnen. 1866.
„ Inderbitzin Emil, Dr. med. in Brunnen. 1900.
Iiieichen Fridolin, Oberschreiber in Luzern. 1898.
Ineichen Josef, Lehrer in Luzern. 1902.
„ J »st Dominik, Fürsprech in Luzern. 189>\
Hon Josef, Dr. med in Unterägeri. 1892.
Ilen Josef, Professor in Zug. 1895.
Hi n Klemenz, Dr. jur., Nationalrat in Zug. 189*2.
Kich Johann. Vielherr in Sursee. 1892.
Kaiser Ferdinand, Kaplan in Stans. 1901.
,. Kalin-Birchlcr Anton, alt Statthalter in Einsiedeln. 1895.
Kaiin Jon. Baptist, Fürsprech in Schwyz. 1870.
Kilin-Benziger Mathias, Dr. med. in Zürich. 1894.
Külin Mathias, Verwalter der Spar- und Leihkasse in
Einsieden. 1895.
Kälin Mathias, Oberlieutenant in Einsiedeln. 1900.
Kälin Werner, alt Statthalter in Einsiedeln. 1895.
Kaslin Josef, Fürsprech in Stans. 1889.
Käslin Josef Maria, Pfarrer in Ennetbürgen. 1901
„ Kathriner Leo, cand. jur. in Samen. 1906.
„ Kathriner Nikodem, Oberförster in Sarnen. 1896.
„ Kaufmann Franz Josef, Professor in Sursee. 1883.
„ Kaufmann Nikolaus, Dr. phil., Prof., Chorherr in Luzern.
1879.
Kaufmann Siegfried, Pfarrer in Eltiswil. 1882.
„ Keiser Georg, alt Stäuderat in Zug. 1888.
„ Keiser Heinrich Alois, päpstl. Ehrenkännnerer, Hektor
in Zug. 18b 7.
„ Kcsselbach Rudolf, Kaufmann in Alldorf. 1904.
M Kistler Josef, Prof. in Rickenbach bei Schwyz. 1905.
„ Knüsel Johann, Pfarrhelfer in rnterägeri. 1902.
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XXXII
HH. Koller Fidel, Pfarrer in Hohenrain. 1903.
■
„ Kopp Albert, Dr., Oberrichter in Luxem. 1891.
„ Kopp Karl Alois, Chorherr in Münster. 1871.
„ Kopp Karl Martin, Chorherr in Münster. 1869.
„ Kopp Kaspar, Oberrichter in Ebikon. 1888.
„ Kopp Vital. Rektor in Luzern. 1881.
„ Korner Longin, Oberrichter in Luzern. 1883.
„ Kreienbühl Vinzenz, Chorherr in Luzern. 1865.
„ Kronenberg Ignaz, Pfarrer in Meierskappel. 1893.
Küchler Alois, Hegierungsrat in Samen. 1866.
Kültel Kaspar, Privat in Vitznau. 1872.
,, Kunz Frz. Xaver, Chorherr in Münster. 187 7.
„ Landis Albert, Buchbindermeister in Zug. 1907.
Landtwing Arnold, Bürgerrat, Neu St. Andreas. Zug. 1907.
„ Lang Josef. Pfarrer in Nottwil. 1898.
Leu Jakob, Domherr in Buttisholz. 1885.
Leu Josef. Großrat in Hohenrain. 1876.
„ Limacher Fmnz, Dr. med. in Luzern. 1904.
„ Lisibach Jost, Dr. med , Direktor in St. Urban. 1903.
Loretz Julius, Pfarrer in Bürgeln. 1884.
„ Lölscher Josef. Rektor in Sursee. 1893.
„ Lusser Anton, Lic, jur., Landesfürsprecher in Altdorf. 1904.
„ Lusser Florian, Landammann in Alttlorf. 1884
., Lusser Franz, Oberingenieur, Zug. 1907.
Lusser Franz. Dr. med. in Krstfeld. 1904.
., Lusser Josef Werner, Landschreiber in Altdorf. 1884.
Lusser Karl, Staatskassirr in Altdorf. 1904.
Lusser Richard, Laridschreiber in Altdorf. 1904.
Lußmann Fidel, Seelmesser in Altdorf. 1904.
„ Luthiger Viktor, Handelsmann in Zug. 188*2.
Lüthv Joliann, Lehrer in Richenthal. 1903.
Lülolf Kon: ad, Kaplan in Meierskappel. 1886.
von Matt Adolf. Buchdrucker in Staus. 1903.
von Matt Alois, Buchhändler in Sursce. 1895.
von Matt Raus. Buchhändler, Raisherr in Staus. 1889.
Ma\r von Baldegg (ieorg in Luzern. 1S75.
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xxxin
HH. Merz Karl, Dr. med. in Haar. 1902
„ Merz Walter, Dr. jur., Oberrichter in Aarau. 1892.
„ Merenberg Albert, Professor, Chorherr in Luzern. 1887.
„ Meyer Franz, Pfarrer in Emmen. 1893.
„ Meyer P. Gabriel, Bibliothekar in Kinsiedeln. 1879.
„ Meyei Georg, Stadtarchivar in Luzern. 1899.
,, Meyer Johann, Pfarrei* in Buttisholz. 1883
„ Meyer Josef, Fürsprecher in Wohlen. 1888.
„ Meyer Isidor, Landratspräsident in Andermalt. 1904.
„ Meyer-Ehrler Karl in Beggenried. 1903.
„ Meyer Leo. Dr. jur., Vizestaatsanwalt, Andermatt. 1904.
„ Meyer Leonz, Vizepräsident in Steinhausen. 1902.
„ Meyer Philipp. Landamniann in Steinhausen. 1857.
Meyer von Schauensee Plazid, Oberrichter, Dr. jur. in
Luzern. iS,s;j.
Meyer Boberl. Landwirt in Gro(.>wangen. 1883.
Meyer Robert Anbin. Kuratkaplan. Erziehungsrat in Lu-
zern. 189.>.
Meyer Wilhelm, Subregens in Luzern. 1903.
„ Me er Wilhelm, stud. Bist., Brüggli in Zug. 1907.
„ Ming Peter. Dr., Nationalrat in Samen. 1879.
Mohr Rudolf, Ingenieur in Luzern. 1856.
von Moos Franz. Oberst in Luzern. 1898.
von Moos Karl, Kreisförster in Luzern. 1898.
von Moos Paul. Landammann in Sachsein. 1896.
„ Moser Robert, Professor in Luzern. 1900.
„ Mugglin Eugen, Professor in Luzern. 1900.
„ Muheini Franz, Dr. iur., Staatsanwalt in Altdorf. 1889.
Muheim Gustav. Landammann in Altdorf. 1874
Müller Alban, Dr. jur.. Landrat in Alldorf. I8JS9.
Müller Alexander. O C, Guardian in Näfels. 1899.
,. Müller Alois. Pfarrer in Baar. 1 !#07
Müller Anton. Kaplan in Beiden. 1907.
,, Müller Kdmund. Dr. med. in Münster. 1904.
Müller Eduard, alt Oberpostsekrelär in llospenthal. 1888.
Müller Kranz, Major in Bern 18*9
1 I.XII. II!
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XXXIV
HH. Müller Hans, Kantonsbaumeister in Luzern. 190ö\
„ Müller Jakob, Pfarrer in Meggen. 1878.
„ Müller Josef, Kaplan in Altdorf 1894.
„ Müller Karl, Professor in Zug. 1887.
„ Müller Kaspar, Obberrichter in Luzern. 181)7.
„ Muther Anton, Pfarrer in Doppleschwand. 1883.
„ Nager Gustav. Dr. med. in Luzern. 1897.
„ Neidhart Joh. B., Dr. med., Arzt in Baar. i907.
„ Nietlispach Burkhard, Dr. med. in Muri. 1885.
Nußbaumer Georg, alt Regierungsrat in Zug. 1877.
„ Nußbaumer Johann, Lehrer in Luterägeri. 1902.
Nußbaumer Pius, Gemeindeschreiber in Oberägeri. 1897.
r Ochsner Martin, alt Kanzleidirektor in Linsicdeln. L890.
„ Odermatt Alois, Arzt in Beggenried. 1901.
„ Odermatt Franz, Landschreiber in Stans. 1906.
„ Odermatt Joseph. Pfarrhelfer in Alpnach. I90b\
„ Odermatt Karl. Dr. med. in Stans. 1885.
v Odermatt Konst.. Obergerichtspräsident in Stans. 1877.
„ Oechslin Meinrad, Lehrer in Bennau. 1895.
„ Omlin Ludwig, Planer und bischöflicher Kommissar in
Sachsein. 18HH.
„ Otzenberger Jakob. Kaplan in Littau. 19o5.
„ Peter Christian. Pfarrer in Triengen. 189: i.
„ Pfyffer Walter. Kantonsingcnieur in Luzern. 1900.
„ Plattner Plazidus, alt Hegierungsrat in Ghur. I8b"2.
„ Porlmaun Franz Josef, Oberrichler in Kseholzmatt. 1898.
„ Portmann Leo. Stiftskassier in Münster. l!)0.'>.
„ Räber Alois. Katechet in Luzern. 1890.
„ Rabcr-Schriber Heinrich. Buchdrucker in Luzern. 1890.
Real Karl. Dr. med. in Schwyz. 1884.
„ von Beding Hans Werner in Schwyz. VJOd.
von Beding Jos. 11 . Präsident in Schwyz. 1900.
,. von Beding Rud . Dr. jur.. Laudammann in Schwyz. 1884.
Beichlin Alois. Pfarrhelfer in Gersau. J8!> i.
Reichliu Karl, all Landaininann in Schw /. 1885.
,. Reinhard Albert. Kautunsrat in Kerns. |.8:»f>.
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XXXV
HH. Reinhard Josef, Pfarrer in Entlebuch. 1885.
„ Reinhard Raphael, Professer in Luzern. 1881.
„ Renggli Josef, Dekan in Dagmersellen. 1873.
„ Renner P. Ambrosius, O. G. in Altdorf. 18<4.
„ Renner Franz Xaver, Postbeamter in Luzern. 1905.
„ Ribari Dr. Ulrich, Arzt in Weltingen. 1903.
„ Reichlin Josef, Rankdirektor in Schwyz. 1905.
Ribeaud Emil, Professor in Luzern. 1882.
„ Rickenbach P. Heinrich in Einsiedeln. 1875.
n Rickenbacher Franz. Dr. in Arth. 1905.
„ Ringholz P. Odilo, Stiftsarchivar in Einsiedeln. 1886.
„ Rohrer Josef, Pfarrhelfer in Sachsein. 1896.
„ Rullin Johann, Pfarrhelfer in Neaheim, 190,?.
„ Roos Franz Josef, Lehrer an der Taubstummenanstalt
Hohenrain. 1903.
„ Röthlin Ignaz, Kap an in Schwende, Obw. 190b.
Ruosch Joh. Peter, Gemeindepräsident, Tellsplatte. 1904.
„ Sager, Dr. Johann Jakob, Pfarrer in Schötz. 1903.
„ Sautier-Dolder Karl, Bankier in Luzern. 1873.
„ Sautier-Schlapfer Josef, Handelsmann in Luzern. 1875.
„ Scherer Franz, Pfarrer in Inwil. 1890.
w Scherer Jakob, Pfarrer in Ruswil. 1893.
„ Scherer Josef, Kaplan in Hergiswald bei Kriens. 1898.
„ Scherer Xaver, Slaatskassier in Luzern. 1903.
„ Scherer Martin, Pfarrer in Escholzmatt. 1881.
„ Schiffmann P. Heinrich. Kaplan in Melchtal. 1808.
„ Schiffmann Fr. Xaver, Fürsprech in Haar. 1808.
„ Schillig Emmanuel, (iemeinderat. in Altdorf. 1899.
„ Schilter Jost, Lehrer in Brunau, Mallers 1884.
„ Schindler Alfred, Kirschwasserdeslilateur. Seewen. 1904.
„ Schlafli Rudolf. Direktor in Sursee. 1903.
„ Schmie] Anton, Dr. theol , Pfarrer in Muotathal. 1879.
Schund Eduard, Dampfschiff Verwalter in Luzern. 1881.
„ Scbinid Franz. Dr. jur., Rundesrichter in Lausanne. 1879.
„ Sclunid Franz, Dr. med.. Spital-Direktor in Luzern 1881.
„ Schmid-Ronca Jakob, alt Standerat in Luzern. 1880.
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XXXVI
♦
HH. Schmid Josef, Regierungsrat in Luzern. 1891.
„ Schmid-Nietlispach Josef, Arzt in Baar. 1903.
„ Schmid Jos. Leonz, Dr. jur., Landammann in Baar. 1882.
„ Schmid Moritz, Oberschreiber in Luzern. 1870.
„ Schmid Theodor, Hegierungsrat in Schupf heim. 1903.
„ Schmid Xaver, Oberschreiber in Luzern. 1870.
Schnarwiler Bernhard. Pfarrhelfer in Willisau. 1903.
„ Schnarwiler Dr. Bernhard, Rektor in Münster. 1903.
Schnieper Franz Xaver, Oberschreiber in Luzern. 1899.
„ Schnüriger Dr Xaver in Schwyz 1905.
Schnyder Josef, Postverwalter in Kriens 1898.
Sehn} der Julius, all Reg.-Rat. in Sursee 1854
Schnyder Ludwig. Professor in Luzein. 1!H)3.
Schny der-Zardetti Ludwig, Bankdiivktor in Luzern. 1898.
Schnyder Michael, Redaktor in Luzern. 1898.
Schnyder Wilhelm, Seminardirektor in Hitzkiroh 1901.
Schobinger Franz, Dr. jur. in Luzern. 1900.
Schobinger Josef, Regierungsrai in Luzern 18 < 3
Sehönbachler J., Lehrer in Schwyz 1900.
Schönenberger Johann, Sekundarlehrer in Zug 190*2.
Schöpfer Fridolin, Pfarrer in Schwarzenberg 1903.
von Schumacher Edmund. Dr., Regierungsrat in Luzern
iss<;.
Schumacher Heinrich Walter, Archilekt in Luzern. 1899.
Schürmann Anton, Stadtschreiber in Luzern. 18Ü3.
Schürmann Xaver, Pfarrhelfer in Münster. 1893.
Schwarzenberger Josef, Chorherr in Münster 1S7S.
Sehwerzmann Alois, Kantonsgerichtspräsident in Zug 1882
Schwytzer Franz, Förster in Luzern. 1899
Segesser Franz, I.)r j. c , Chorherr in Luzern. 1882.
de Segesse r-Bn in egg Hans Albrecht, Seerelaire de la
Legation de Suisse ä Buenos- Ay res. 1901.
Segesser Jost, Oberschreiber in Luzern 1S8Ü.
Segesser-Schwytzer Karl, Kapitän in Luzern 1890.
Seiler Josef, (iemeiuderat in Samen, 19015.
Sidler Franz, Apotheker in Luzern. 18 15
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XXXVII
Sidler P. Wilhelm, 0. S B. in Menzingen. 1897.
Siegwart Josef Ernst, Ingenieur, Altdorf. 1904.
Sigrist Jakob, Dr. jur., Amlstatthalter in Hochdorf. 1896,
Sigrist Josef, Pfarrer in Schüpfheim. 1898.
Speck Alois, Pfarrer in Walchwil. 1888.
Speck Josef Anton, Schulinspektor, Pfarrer in Stein-
hausen. 1872.
Spichtig Xaver, Regierungsrat in Sachsein. 1896.
Spieler Heinrich. Seminarlehrer in Hitzkirch. 1876;
Sladelmann Dr. Johann, Professor in Freiburg (Schweiz)
1903.
Stadlin Franz Michael, Dekan und Pfarrer in Cham. 1872.
Stadlia-Graf Hennann, Dr., Regierungsrat in Zug. 1897.
Stadlin-Imbäch Louis in Luzern. 1882.
Staffelbach Alois, Pfarrer in Neuenkirch. 1866.
Stalder Hermann, Zahntechniker in Altdorf. 1904.
Stampfli Albert, Katechet in Solothurn. 1882.
Staub P. Augustin, O. S. B., Professorin Samen. 1897
Staub P. Josef, O. S. B., Professor in Einsiedeln, 1897.
Steiner Plazid, Kantonskassier in Baar, 1877.
Steiner Klemens, Architekt in Schwyz. 1879.
Stettier P. Richard, O. C, Lektor in Solothurn. 1901.
Stirn imann Vinzenz, Stadtrat in Luzern. 1888.
Stocker Heinrich, Domkaplan in Solothurn. 1901.
Stocker Stefan, Domdekan in Solothurn. 1884.
Stöckli Stefan, Pfarrer in Aarau. 1885.
Stockmann Karl, Apotheker in Sarnen. 1896.
Stockmann Melch., Dr. med., Kantonsrat in Sarnen. 1866.
StöÜel J., Dr., Spiritual in Ingenbohl. 1894.
Sträuchen Benedikt, Pfarrer in Kleinlützel. Kt. Solothurn,
1902.
Stüdely Stefan, Kaplan in Oberwil, Zug.
Studer Xaver. Pfarrer in Schwarzenbach. 1903.
Stutz Josef, Schulinspektor in Luzern. 1808.
Styger Martin, Kantonsschreiber in Schwyz. 1885.
Suter Ludwig, Dr. phil., Professor in Luzern. 1893.
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XXXVIII
HH. Theiler Josef. Kirchenrat in Rosenberg, Zug. 1907-
w Theiler-Helbling, M., Redaktor in WoJlerau. 1899.
„ Thüring Gustav, Pfarrer in Reiden. 1883.
„ Thüring Heinrich, Prof., Chorherr in Luzern. 1878.
„ Tobler Rudolf. Bankier in Luzern. 1886.
„ Trinkler Bernhard, Fürsprech in Einsiedeln. 1896.
„ Troxler Jost, Professor in Luzern. 1903.
„ Trullmann Alois, alt Bezirksammann in Samen 1890.
„ Truttmann Alois, Landschreiber in Különach. 1884.
„ Truttmann Johann. Kaplan in Steinerberg. 1884.
„ Truttmann Joh. Bapt., Pfarrer in Allschwil. 1872.
„ Tschümperlin Joh., Pfarrer in Gersau. 1899.
„ Ulrich J. M., Droguist in Schwyz. 1900.
„ Unternährer Franz Jos., Dr., Oberrichter in Luzern 1894.
,. ab Ury, Dr. Dominik, Prof. in Schwyz. 1905
„ Uttinger Albert, Major in Zug. 1888.
n Vetter Josef, Professor in Luzern. 1903.
„ Villiger Burkhard, Pfarrer in Sarmcnstorf. 1891.
„ Einiger Karl. Pfarrer in Pfefiikon (Luzern). 1898.
„ von Flüe Josef, Gemeindepräsident in Sachsein. 190t>.
„ von Vives Georg, Major in Andermatt. 1886.
„ Vogel Andreas, Dr. phil., Pfarrei in Malters. 1901.
„ Vogel-von Meili C, Kantonsrat in Cham. 1897.
„ Vogel Jakob, Pfarrer in Egolzwil. 1893.
„ Vogel Sebastian, Arzt, alt Reg.-Rat in Luzern. 1883.
„ Walker Josef Maria, Landweibel in AUdorf. 1904.
„ Walker-Lussi Josef, Geschäftsagent in Altdorf. 1904.
„ Walker P. Robert, O. C in Staus, 189 *«.
„ Walther Heinrich, Regierungsrat in Luzern. 1897.
„ Waser Maurus, Pfarrer in Schwyz. 1875.
„ Waßnier Jakob, Professor in Luzern 1898.
„ Weber Anton. alt-Landammann in Zug. 1861.
„ Weber Jakob, Chorherr in Münster 1879,
„ Weber Xaver, Archivgehilfe in Luzern 1903.
„ Wechsler Ferdinand, Professor in Willisau. 1878.
„ Weiti Rudolf, Professor in Zug. 1902.
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XXXIX
HH. Weltert Johann, Pfarrer in Knutwil. 1876
h Werder Rudolf, Katechet in Luzern. 18*5.
„ Wicki Anton, Lehrmittel Verwalter in Luzem 1893.
r Widmer Gustav. Kaplan in Walchwil. 1897.
„ Widmer David, Strafhausdirektor in Basel. 1898.
„ Widmer Josef, Oberschreiber in Luzern. 1893.
„ Wikart Anton, Hypathekarschreibor in Zug. 1865.
„ Wikart Franz, Kaufmann in Zug. 1902.
„ Wikart Karl, Fabrikdirektor in Zug. 1902.
„ Wind Alois. Pfarrer in Jonen (Aargau). 1887.
r Winiger Eduard, Professor in Münster. 1903.
Winiger Josef, Ständerat in Luzern. 1882.
„ Winiger Kandid, Dr. med., Sanitätsrat in Luzern. 1882.
„ Wipfli J., Verhörrichter in Erstfelden. 1894.
„ Wirz Adalbert, Landammann in Samen. 1885.
„ Wüest Jakob, Kaplan in Luzern. 1883.
,. Wymann Eduard, Archivar in Altdorf. 1894.
r Wyrsch Jakob. Dr. med., Landammann in Buochs. 1866.
„ Wyrsch Jakob, Dr. med., in Stans. 1896.
„ Wyß Anton, Domherr in Solothurn. 1870.
„ Wylö Franz, Numismatiker, Grafenau, Zug.
„ Wyß Gustav, Inkassogeschäft in Zug. 1882.
„ Wyß Robert, Professor in Luzern. 1900.
„ Zeiger Franz, Dr. jur., Kriminalrichter in Luzern. 1885.
„ Zemp Josef, Dr., Bundesrat in Bern. 1864.
n Zemp Josef, Dr. phil., Vizedirektor am Landesmuseum
in Zürich. 1890.
„ Ziegler Josef Maria, alt Regierungsrat in Seelisberg. 1904.
„ Ziegler Michael, Pfarrer in Silenen. 1904.
„ Zimmerli J., Dr., Stadtrat in Luzern. 1898.
„ Zimmermann Kleinenz, Pfarrer in Zell. 18*9.
„ Zimmermann Nikolaus, Pfarrer in Wohlhusen. 1883.
„ Zingg Alois, alt Regierungsrat in Meggen 1883.
„ Zumbühl Robert, Hypothekai-schreibcr in Luzern. 1882.
„ Zünd Robert. Landschaftsmaler in Luzern. 1846.
„ Zürcher P. Ambrosius, Pfarrer in Freienbach. 1897.
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XL
HH. Zürcher Johann, Oberrichter in Zug. 1902.
„ Zürcher Joh. Bapt., Privatier in Zug. 1872.
„ Zürcher Josef, Sohn, zum Schlüssel in Menzingen. 1902.
„ Zurfluh Josef, Pfarrhelfer in AUdorf. 1899,
„ Zwimpfer Eduard, Professor in Willisau. 1893.
Vorstand des Vereins:
HH. Professor Dr. Josef Leopold Brandstetter in Luzern,
Präsident.
„ Oberschreiber Franz Fischer in Luzern.
„ Rektor Dr. Jos. Hürbin in Luzern, Aktuar.
r Landammann Gustav Muheim in Altdorf.
„ P. Gabriel Meyer in Einsiedeln.
„ Landammann Dr. Jakob Wyrsch in Buochs.
„ Heinrich Alois Keiser, Rektor in Zug.
Engerer Vorstand des Vereins:
HH. Professor Jos. Leopold Brandstetter, Präsident.
„ Oberschreiber Franz Fischer.
„ Rektor Jos. Hürbin, Aktuar.
Bibliothekar :
HH. Professor Jos. Leopold Brandstetter.
Kassier :
HH. Schnyder Ludwig, Bankier in Luzern.
Rechn u ngsre visoren :
HH. Oberschreiber Josef Widmer in Luzern.
„ Gustav Wyß. Anwalt in Zug.
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XL1
Konservator der Sammlung im Museum;
HH. Franz Fischer, Oberschreiber.
2. Ehrenmitglieder:
Titl. Regierungen der h. Städte Luzern, Uri, Schwyz, Obwal-
den, Nidwaiden und Zug. 1843.
„ Prälat des löbl. Stifts Einsiedels 1843.
„ Kollegiatsstift Luzern und Heromünster. 1843.
„ Korporationsgüterverwaltung der Stadt Luzern. 1846,
r h. Bundesrat in Bern. 18b'0.
HH. Kaiser Jakob. Dr., Bundesarchivar in Bern. 1873.
„ Meyer von Knonau Gerold, Dr., Professor in Riesbach,
Zürich. 1880.
r Mayer Georg, Professor der Theologie in Ghur. 1h77.
„ Rann Rudolf. Dr., Professor in Zürich. 1878
„ Bernoulli-Burkhardt August, Dr. phil. in Basel. 1880.
„ Lussy Mathys, Professor in Montreux. 1881.
Oechsli Wilhelm, Dr., Professor in Zürich. 1897.
„ Tobler Gustav, Dr., Professor in Bern. 18^7,
„ Angst Heinrich, Dr., Direktor des Landesmuseums in
Zürich. 1898.
Sr. Gnaden HH. .lakobus Stammler. Bischof von Solothurn
und Lugano. 190b\
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XLII
B.
Vereine und Institute, deren Publikationen wir
durch Tausch oder Kauf beziehen.
J. Inländische.
Aar au. Historischer Verein des Kantons Aargau. 1860.
Altdorf. Historisch-antiquarischer Verein. 190 1.
Basel. Historische und antiquarische Gesellschaft.
Basel. Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde. Iö96.
Bellinzona. Radaktion des Bolletino storico. 1879.
Bern. Historischer Verein des Kantons Bern. Stadtbibliothek
Bern. 1 846.
Bern. Allgemeine geschichtsforschende Gesellschaft der
Schweiz. 1846.
Ghur. Altertumssammlung des Rätischen Museums. 1849.
F r a u e n f e 1 d. Historischer Verein des Kantons Thurgau. 186 1.
F r e i b u r g. (Schweiz). Deutscher geschichtsforschender Ver-
ein des Kantons Freiburg. (Dr. Albert Büchi, Professor
Alpenstrasse 15.) 1894.
Fribourg. Societe d'Histoire du Canton de Fribourg. 1845.
Fribourg. Universite. 1890.
St. Gallen. Historische Gesellschaft. 1 86 1 .
Genf. Societe d'Histoire et d'Archeologie I. Rue de l'Eveche
ä Geneve. 1849.
Genf. Institut national Genevois. 1861.
Glarus. Historischer Verein des Kantons Glarus. 1865.
Lausanne. Societe historique de la Suisse Romande. 1845.
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XLIH
Lausanne. Societe vaudoise d'Histoire et cT Archäologie
(Marc Henrioud. Rue de Bourg 28) 1903.
Naters. Historischer Verein des Kantons Wallis. (Pfarrer
Dionys Imesch). 1893.
Neuchätel. Societe historique du Ganton de Neuchatell
1872
Neuchätel. Societe neuchäteloise de Geographie. 1878.
Porrentury. Societe Jurassienne d'Emulation. 1872.
Samen. Historischer Verein von Obwalden. 1901.
Schaffhausen. Historisch-antiquarischer Verein des Kantons
Schaffhausen. 1863.
Schwyz. Historischer Verein. 1883.
St ans. Historischer Verein von Nidwaiden. 1884.
Wi n t e r t h u r. Stad tbibliothek. 1903.
Zürich. Antiquarische Gesellschaft. Stadtbibliothek. 1845*
Z ü rieh. Stadtbibliothek. 1886.
Zürich. Schweizerisches Landesmuseum. 1899.
Zug. Gemeinnützige Gesellschaft. 1907.
2. Ausländische.
Aachen. Museumsverein. 1907.
Aachen. Aachener Geschichtsverein. Cremersche Buch-
handlung, Klein-Marschierstrasse Nr. 3. J883.
Ansbach. Historischer Verein für Mittelfranken. 1884.
Augsburg. Historischer Verein für Schwaben und Neu-
burg. 1843.
Bamberg. Historischer Verein. 1844.
Bamberg. Schriftleitung der „ Hera Misch-Get eralogischen
Blätter". 1904.
Berlin. Historische Gesellschaft. 1879.
Berlin. Verein für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. 1880
Berlin. Verein für die Geschichte Berlins. Landgerichtsrat
Dr. Beringuier, Nettelbeckstrasse W 62. 18^8.
Berlin. Historischer Verein für Geschichte der Mark Bran-
denburg. Prof. Hintze, Nachodstrasse 12. W. 50:
1868.
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XI.IV
Berlin. Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Alter-
tumsvereine. 1871).
Bonn. Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande. 1856.
Bregenz. Historischer Verein für Vorarlberg. 187-4.
Breslau. Verein für Geschichte und Altertum Schlesiens.
Stadtbibliothek. 1861.
Breslau. Scblesische Gesellschaft für vaterländische Kultur.
WeidenstraÜe 25. 1906.
Bruxelles. Societe des Bollandistes. 174. Boulevard mili-
taire. 1897.
Chemnitz. Verein für Chemnitzer Geschichte. 1876.
Christiania. Royal University of Norway. 1879
Com o. Societä storica Comense. 1879.
Dan zig. Westpreußischer Geschichtsverein. 1887.
Darmstadt. Histor. Verein für das GroUherzogtum Hessen.
(Direktion d. GroWierzoglichen Hofbibliothek). 1849.
D i 1 1 i n ge n a. D. Historischer Verein. 1896.
Don a u w ö r t h. Historischer Verein. ( Herr J. Traber, Biblio-
thekar am Cassianeum). 1904,
Dorpat. Gelehrte Kstnisclie Gesellschaft. 1867.
Dresden. Königl. Sächsischer Altertums- Verein. (Begierungs-
rat Dr. Lipperl. Kgl. Sachs. Hauptstaatsarchiv). 1861.
Eisleben. Verein für Geschichte und Altertümer der Graf-
schaft Mansfeld. 1N8N.
Frankfurt a. M. Verein für Geschichte und Altertums-
kunde. 1*67.
Krauen bürg. Historischer Verein in Ermeland. 1878.
F reib erg. Altertnmsverein zu Freiberg in Sachsen. 1862.
Freiburg. Kirchengeschichtlicher Verein des Erzbistums
Freiburg i. Br. Dr. Julius Mayer, LudwigstraLie 35.
18(57.
F r e i b u r g i. Br. Gesellschaft zur Beförderung der < ieschichts-
kunde 186S.
Frei bürg i. Br. Breisgau-Verein Schauinsland. Verwalter
B. Lembke. iss;).
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XLV
Frei sing. Historischer Verein. Dr Jos. Schlecht. Lycal-
Professor. 1U07.
Friedrichshafen. Verein für Geschichte des Bodensees.
und Umgebung. I<s70.
Gi essen. Oberhessischer Geschichtsverein. 1888.
Görlitz. Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften
Göttingen. K Gesellschaft der Wissenschaften. 1891.
Graz. Historischer Verein für Steiermark. 1852.
G r e i f s w a 1 d . Bügisch-Pommerscher Geschichtsverein. 1867.
Halle. Thüring-Sächsischer Geschichts- und Altertumsverein.
1807.
Hamburg. Verein für Hamburgischc Geschichte. 18ö8.
Hannover. Historiscner Verein für Niedersachsen. Am
Archiv 1. Königl. Staatsarchiv 1851.
Heidelberg. Grol.>h. Badische Universitätsbibliothek. 1800.
llermannstadt. Verein für Siebenbürgische Landeskunde.
1887.
Hohenleuben. Vogtländischer Altertumsforschender Verein.
1870.
Jen a. Verein für Thüringische Geschichte und Altertums-
kunde. (Universitätsbibliothek). 18f>3.
innsbruc k. Kais. Ferdinandeum für Tirol und Vorarlberg.
i8f)t.
Karlsruhe. Badische historische Kommission. (Großherzogl.
Generallandesarchiv). 1 873.
Kassel. Verein für hessische Geschichte und Landeskunde.
1887.
Kern pl r n a. I. Altertumsverein Bayern. 1888.
Kiel. Gesellschaft für Schleswig-llolsteinische Geschichte.
L;mdesdirektorat in Kiel. 1847.
Klagenfurt. Geschichtsverein für Kärnten. 1887.
K ni nu (Oesterreich). Societas archeologica Croaticae Thini-
ensis. ISlMi.
Köln. Historischer Verein für den Niederrhein. Stadtbiblio-
thek Gereonsklosrte. I8f>7.
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XLVI
■
Königsberg i./Pr. Altertumsverein Prussia. (Professor Dr.
A. Eezzenberger). 1896.
Landshut. Historischer Verein für Niederbayern. 1852.
Leiden. Maatschapij der Nederlandsche Letterkunde. 1852.
Leipzig. Verein für die Geschichte Leipzigs. 1879.
Linz. Musealverein des Franzisco-Carolinums in Linz. 1869.
Lübeck. Verein für Hansische Geschichte. 1872.
Lüneburg. Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg.
1880.
Luxem bourg. Section historique de Tlnstitut Royal Grand-
Ducal de Luxembourg. 1857.
Lyon. Hedaction du Bulletin historique du Diocese de Lyon.
Place de Fourviere. 1903.
Magdeburg. Magdeburger Geschi'chts verein. SternestraÜe 5.
1887.
Mainz. Verein zur I'Morschung der Rheinischen Geschichte
und Altertümer. 1845
Direction de la Revue Benedictine. Ab ve de Maredsous^
Provin de Namur. Belgique. L901.
Stift Mehrer au bei Bregenz. 1901.
Meissen. Historischer Verein der Stadt Meissen. 1882.
Metz Gesellschaft für Lothringische Geschichte und Alter-
tumskunde. 1897.
Milano. Societa storica Lombarda. Gastello Sforzesco. 1889.
Mi tau, Kurland. Kurländische Gesellschaft für Literatur u.
Kunst. Freiherr Alexander von Rohden-Maihof. 1902.
Mühlhausen in Thüringen. Mühlbäuser Altertuinsve:ein.
Dr. Kunz von Kauffungen. Archivar. 1906.
Mulhouse. Musee historique. 1886.
M ü n c h e n. König]. Ra yerische Akademie der Wissenschaften
(Historische Klasse). 1843.
M ii nch e n. Altertums verein. Wilhelminisches Gebäude. (Max-
burgslratie 1S86.
München. Historischer Verein von Oberbayern. R. M. Kup-
pelmayer, Historienmaler. Schellingstraßc 1). 1843.
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xLvn
Münster. Verein für Geschichte und Altertumskunde West-
falens. 1883.
N ü r n b e i g. Germanisches Museum. 1853.
X l\ mbe i g. Veiein für Geschichte der Stadt Nürnberg. 1879.
Paris. Societe nationale de Antiquaiies de France. 1856.
Petersburg. Societe imperiale d'aicheologie. 1893.
Posen. Historische Gesellschaft für bie Provinz Posen. 1885.
Prag. Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen. 1887.
Steigern bei Brünn. Administration der „Studien und
Mitteilungen aus dem Benediktiner- und Cistercienser-
Oiden". 1887.
Pi a v e n s b u r g. Redaktion des Diözesanarchives von Schwa-
ben. (Amtsrichter a. I). D . Beck). 1895.
Hegensburg. Historischer Verein der Obeipfafz und
Regensbiug. 1843
Heina. Bibliotheca Apostolica Vaticana. 1893.
Salzburg. Gesellschaft für Salzbuiger Landeskunde. 1887.
Schwäbisch -Hall. Historischer Verein, für das Württem-
be gische F»anken. Professor Gaup. 1850.
Schwerin. Verein für Meklenburgische Geschichte und
Altei Uunskunde. 1800.
Sigmaringen. Verein fü- Geschichte und Altertumskunde
in Hohenzollein. 1*74.
Speier. Histoiischer Veiein der Pfalz. 1875.
Stockholm, Suede. Bibliotheque de i'Academie des Belles-
Lett es, d'Histoüe et des Antiquites. 18S3.
S l ockhol lu. Xorditk Museet. Direktor Ai thur Hacelius. 1900.
Stralibuig. Societe ponr la Gonservation des Monuments
histoiiques d'Alsace. 1858.
Sl . aUburg. Kaiserl. Universitäts- n. Landesbibliothek. 1884
Stuttgart. Kgl. Öffentliche Bibliothek. 1883.
St litt gait. Kgl Würlteinbergisches Statistisches Landesamt.
1SS3.
T ier. Hedaktion der Westdeutschen Zeitschi ift f. Geschichte
und Kunst 1^*0.
Tübingen. Lnivcrsilats-Iiibliothek. I«s91.
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XLVIII
Ulm. Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Ober-
schwaben. Präeeptor Müller. 1849.
Vaduz. Histor. Verein für das Fürstentum Lichtenstein. 1902.
Washington. Smithsonian Institution. 187U.
Wernigerode. Hai /verein für Geschichte und Altertums-
kunde. lfSb'S.
Wien. Kaisei. Osten eichische Akademie der Wissenschaften
(Philosophisch-histo tische Klasse). 1849.
Wien. K. K. Gentraikommission zur Erforschung und Er-
haltung der Baukunst- und historischen Denkmale
Österreichs. 1S57.
Wien. Ve?ein für Landeskunde von Niede» -Österreich. l£bö.
Wien. Heraldische Gesellschaft „Adler4*. I. Hosengasse 4.
Wiesbaden. Ve ein fir Nassauische Altertumskunde und
Geschichtsfoi schung. l.S,Y>.
Wolfen b Uttel, Geschichtsve-ein für das Herzogtum Braun-
schweig. (1)'. Paul /immermann).
Würzburg. Historischer Verein für Untei franken und
A schaffen bu ig. ISöO.
Zwickau. Altertumsverein für Zwickau u. Umgegend, iss<).
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Die Eigenleute (& ßt> <&>
des Gotteshausgerichtes
am Menzingerberge 8j im Aegeritale
in ihren Verhältnissen $ Beziehungen
einerseits zum Stifte Einsiedeln 8j
andererseits zu Stadt 8j Amt Zug. ^
Von
a. Landammann A. Weber.
An der am 10. Sept. 1802 in Zug abgehaltenen Jahres-
>>;tmmhmg des histor. Vereins der V Orte hatten die Anwe-
isenden Gelegenheit, über den im Titel umschriebenen Gegen-
stand einen Vortrag anzuhören. Die Veröffentlichung unter-
blieb indes bis heute. Das Erscheinen des 1. Bandes der
Geschichte des Benediktinerstiftes Maria Einsiedeln im Jahre 1004
durch Pater Odilo Ringholz, Stiftsarchivar, bot Veran-
lassung, die Arbeit neuerdings vorzunehmen und sie einer
durchgehenden Revision und nach gewissen Gesichtspunkten
auch einer Umarbeitung zu unterwerfen. Zunächst war vor-
rangig die Frage zu entscheiden: ob vorliegende Arbeit, wie
es ursprunglich in Aussicht genommen war, auch nach Erscheinen
<les Werkes des Geschichtsschreibers des Stiftes Einsiedeln
im Vereinsorgane Statt und Platz haben und auch beanspruchen
dürfe? Letzteres sollte, wie mich bedünken will, die folgende
Darstellung genüglich darzutim vermögen.
Wenn die einschlägigen, der Geschichte angehören «'en
Hegebenheiten, die hier zur Sprache kommen sollen, aus dem
Rahmen der allgemeinen Geschichte des Stiftes herausgehoben
und gesondert in eigener Bearbeitung behandelt werden, so
würde dies an und für sich schon am Platze, weiterhin dann
namentlich jenen Kreisen erwünscht sein, die aus irgend welchen
I rsachen von den Beziehungen, die früher zwischen Einsiedeln
und seinen Gotteshausleuten im Zugerlande einer-, sowie dessen
Behörden anderseits, bestunden, etwas wissen möchten, ohne
gerade in der Enge zu sein, das mit großer Gründlichkeit,
vorzüglicher Beherrschung des Materials und sehr anzuer-
kennender Objektivität geschriebene, glänzend ausgestattete,
etwas teure Geschichtswerk eingehend zu studieren.
4
Dazu kommt noch ein besonderer Grund. Die politische
Entwicklung des Kantons Zug ist eine ganz eigenartige, um
nicht zu sagen einzigartige. Es findet dabei ein Hinübergreifen
aus dem einen auf und in das (territorial in einander flic-
kende) Gebiet einer andern staatlichen, politisch-kirchlichen
Organisation derart statt, daß es nicht bloß dem Ferner-
stehenden, sondern selbst dem Zuger nicht leicht wird, sich
zurechtzufinden. Insbesonders gilt das von den Beziehungen
des Stiftes Einsiedeln, als Guts- und Lehensherrn, wie als In-
haber einer begrenzten lud ikatur über zugerische Angehörige, zu
den gemeindlichen und kantonalen Institutionen im Zugerlande.
Für den Historiker des Stiftes Einsiedeln, lag es begreiflich
au tierhalb der gestellten Aufgabe, hierauf mehr Rücksicht zu
nehmen als unumgänglich nötig war. Anderseits ist aber zu
betonen, daß die Geschichte des Kantons Zug hinsichtlich der
politischen Oiganisation. wie Rechtsprechung und Hypothekar-
wesen zum guten Teile nicht genugsam verständlich wird,
wenn die diesfälligen Vorkommnisse, die, wie Pater Odilo
Ringholz einleitend ganz richtig bemerkt, eben „in der Regel:
nur als Ausfluß vorgekommener Störungen des gewöhnlichen
Zustandes" zu betrachten sind, nicht auch in diesem Zusammen-
hange näher gewürdigt werden. Diese Rücksichtsnahme hier in
gebührender Weise eintreten zu lassen, erscheint nicht bloß
gegeben, sondern geboten, bietet aber auch ihre nicht zu unter-
schätzende Schwierigkeit, zumal es nicht eben leicht sein wird,
die Sachen in der Darstellung so auseinander zu halten, wie
dies zum bessern Verständnis erforderlich ist.
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1. Erwerbung der Rechte an Eigentum und Eigen-
leuten im Zugerlande durch das Stift Einsiedeln.
Größe und Ertrag des Besitzes.
Die Völkerwanderung gab dem Abendlande eine neue
Gestalt. Neben den Römern, den romanischen Völkern traten
die Deutschen oder Germanen hervor, die einen großen Teil
der heutigen Schweiz besetzten und teilten. Unter den germa-
nischen Stämmen, die daselbst eine neue Heimat fanden, waren
die Alamannen der erste und zugleich der mächtigste.
Wo sie sich niederließen, wurde römische Kultur vernichtet.
Die über den Rhein bis in die Alpen und an den Jura vor-
* gedrungenen Alainannen brachten für öffentliches, wie privates
Recht diejenigen Satzungen und Bräuche mit, nach denen sie
in ihrer Heimat gelebt, die nun auch für unsere Gegenden zur
Anwendung kamen, neue Verhältnisse schufen, welche, aller-
dings in modilizierter Form, ihre Nachwirkung noch lange ver-
spürbar machten, nachdem die Alamannen als herrschende Na-
tion schon lange andern Volksstämmen hatten weichen müssen.
Für unsern Zweck sei aus den alamannischen Rechtsge-
wohnheiten nur darauf hingewiesen, daß sie vorhandene Städte
nicht niederlegten, sie aber auch nicht begünstigten, noch
weniger selbst solche gründeten, auch Dörfer nur selten. Ihre
Wohnungen lagen zerstreut auf ihren Gütern oder Höfen.
Der Grundbesitz wurde ausgeschieden und verteilt entweder
in S on der eigen tum oder in den Besitz der gemeinen
Mark. Das urbare Land wurde verteilt an die Freien, die
es zu Eigentum erhielten, die Güter selbst bebauten oder durch
zinspflichtige Leute (unfreie Hörige, Leibeigene, Eigcnleute)
bestellen konnten. Das war das Sondereigentum. An der
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gemeinen Mark — der Allmeinde, Allmend, der Genossenschaft
gemeinsamen Besitz in Holz und Feld, der jetzigen Korpura-
tionsgcineinde — halten Anteil und Nutzung, die in der be-
treffenden Mark wohnenden, angesessenen Leute der gleichen
Sippe.
* *
Schon seit den ältesten Zeiten besaß das Stift E i n s i e d e 1 n
viele Besitzungen und Hechtsamen im Gebiete des Kantons
Zug, namentlich in den Berggemeinden Monzingen und
Neu hei m, sowie im Tale Aegeri, am letztem Orte auch
den Kirchensatz, das Kollatur- und Wahlrecht des Pfarrers
an der Kirche Oberägeri. Einsiedeln besaß auch Güter in andern
zugerischen Gemeinden, so in Haar, Cham und (vorüber-
gehend) auch in Zug. hange bevor die einzelnen zuger. Ge-
meinden als selbständige politische Gemeinwesen erkennbar aus
dem Dunkel der ältesten Geschichte sich abheben und auch noch
lange, ehe man von einem „Orte" oder Kanton Zug reden konnte,
was bekanntlich seit möglich war, nannte Eiusiedeln
viele Güter im Zugcrlande sein eigen, ja sogar die Bebauer
der betreffenden Grundslücke ,, Gotteshausleute" genannt,
insoferno sie zu einem der verschiedenen Dinghöfe des Stiftes
gehörten. Diese standen in organischer Verbindung zu Eiu-
siedeln, besaßen ein eigenes Gericht, das alljährlich innert den
Marken des Hofes, je im Frühling und Herbst, tagte und vor
welchem Tribunal jeder Gotleshausmann bei Buße zu er*
scheinen hatte.
Die Eigcnleute des Stiftes, oder, wie sie stets genannt
werden, die ( Jotteshausleute, gehörten nicht dein Stande der Leib-
eigenen, wie ihn das frühe Mittelalter kannte, sondern jenein
Stande an, den man gemeinhin unter der Bezeichnung unfreie
Hörige versieht, Leute, die zu Eigen und Erbe, wie
man es nannte, Güter des Stiftes Einsiedeln bebauten.
Als älteste, urkundlich nachweisbare Besitzeserwerbung
erscheinen diesfalls Vergabungen') von Gütern im Tale Aegeri
') (ieschirl.Ulnl. J, 110.
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7
durch die Edlen von Lc-nzhurg : Graf Konrad, seine Gemahlin
Luitgard is und Amazo, deren Sohn Konrad (f 760) vergabten
eine sehr gute Fischerei, die Gemahlin eine Matte und der im
Hönning 062 im longobardischcn Feldzuge ums Leben ge-
kommene Amazo den Rest der Güter des grätlichen Hauses
im Aegeritale an Einsiedeln.
Fast hundert Jahre später, erfährt man von weiterem
Besitz des Stiftes Einsiedeln — auch hier sind es Erwerbun-
gen, die durch Schenkung erfolgten — in der zugerischen
Berggegend. Immo von Huoda vergabt 10;Y2 ihm bisher ge-
hörende Güter in Finstersee (bei Monzingen), gleichzeitig
schenkte Johann von Adelenswile dem Stifte einen Bauingarten
in Baar und ein Landgut zu Bussinkon, worunter das in
der gleichen Gemeinde gelegene heutige Büossikon zu verstehen
sein wird.
Das hier erstmals genannte Finstersee ersehend in der
Folge noch sehr oft, wenn von Besitzungen und Gotteshaus-
leuten des Stiftes Einsiedeln die Rede ist; daselbst besät.) es
nicht bloß schon in früher Zeit verschiedene Güter, zu denen mit
der Zeit neu erworbene kamen, sondern der Ort selbst steht in
zweifacher Hinsicht noch mit der Geschichte des Klosters selbst
indirekter Beziehung, ebenso wie mit derjenigen der Gotteshaus-
leute „am Berg", wie Monzingen früher hieß, im besondern.
Am 2f>. Jan. 12iJ9, tauschte Anselm v. Schwanden. Abt
von Einsiedeln, mit Einwilligung seines Konventes den Hof und
die Mühle zu Baar gegen Güter, welche das Kloster Kappel
in Finstersee bcsaU ') In den Jahren l.'iOtf— 11. damals, als
das Kloster Einsiedel?! mit Schwyz wegen den beidseitigen
Grenzmarchen in schwerem Hader und Streit lag,2) wurde
Finstersee, wie noch andere Ortschaften der Gemeinden Mon-
zingen, z. B. Bumbach und Feurschwand, viermal von den
Leuten aus Schwyz und Steinen brandschatzend überfallen, ein
Holzach von Finstersee gefangen weggeführt, ihm f> Bosse weg-
' > l.'rkundc* im SlasitHurchiv Zürich.
'-! Xaht'i'ps bei Hirnholz, Einsiedel!!. I loH tf.
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nahmen und da^u noch 14 S» an Geld abpressten, was mit
Hecht schlietien läßt, daß Holzach ein wohlhabender Bauers-
mann war. Drei Gotteshausleute von Menzin#en wurden bei
jenen Ucberfällen sogar getödet.
Aus Finstersee stammten und hatten dort ihren Wohnsitz
eine grolAc Zahl der G o 1 1 e s h a u s - A m m ä n n e r '). So heilAen
die vom Stifte ernannten Beamtem denen die Pflicht oblag, die
Hechte des Stiftes gegenüber Gotteshausleuten, wie gegenüber
Dritten wahrzunehmen, die Gefälle und Abgaben zu beziehen,
das Stift zu vertreten bei den Verhandlungen an den jährlichen
Dinglagen und diese zu leiten, wenn der Abt oder ein von ihm
hiezu abgeordneter Konventuale nicht selbst präsidierte.
Das älteste, lateinisch abgefaßte Urbar oder das Ver-
zeichnis der Zinse und Gefälle des Stiftes Kinsiedeln stammt
spätestens aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts*) Darin
linden sich etwa 20 verschiedene, nach Einsiedeln zinspflichtige
Erblehcn Güter namentlich verzeichnet, die im Gebiet des heu-
tigen Kanton Zug liegen. Die Namen dieser Güter sind meistens
heute noch erhalten, oder doch unschwer an den richtigen
Ort zu plazieren. Ist auch die Schreibart der Ortsnamen3)
>) In den Urkunden vom ^ö. und 31. VII. l&Hl. welche wegen
Verkauf der an der Alp bei Kinsiedeln gelegenen Mühle an den Abi
und wegen «leren erblehcnsweiscr Ucbergabe an die Waldleule er-
lassen winden, wird als Mitkontrahent erwähnt Heinrich Holzach von
Finsterste. Von 1400— 140!» ist ein Kudolf Holzach in Finstersee
«Jotleshaus-Anunann „am Bergu. Fr siegelt in dieser Eigenschaft mehrere
(iülten und andere Aktenstücke.
Ob der von den Sehwyzern gebrandschatzte Kudolf Holzach
ebenfalls < iotteslmus-Ammann war. läUt sich nicht feststellen. Urkund-
lich ist als ein solcher erst einer von nämlich Kudolf Brunner
bekannt, gleichwohl ist nicht bloü möglich, sondern wahrscheinlich —
schon hinsichtlich der harten Behandlung seitens Oer Schwyzcr
daLi Kudolf Ilozach einsiedlischer Anmiann war.
2) Vide Näheres darüber in (ifd. XIX. itt— YVi und XLIII.
1— '200. auch Kingholz. Kinsiedeln I, li>7 u. IV.
3) l>er dem ganzen Tale Aegeri zukommende Name, den man
auch vom lateinischen aquas regia s ableiten mochte, ob mit Kecht.
bleibe dahin gestellt, findet sich erstmals in diesem Einsiedler Urbar
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seither — allerdings nicht durchweg, doch nieist — eine andere
geworden, so erzeigt der Urbar doch im Ganzen, wie unver-
wüstlich sich oft die Benennung auch kleiner Höfe durch so
viele Jahrhunderte erhalten hat. Die im Urbar aufgeführten
Ortschaften verteilen sich auf Güter, die in den Gemeinden
Aegeri. Monzingen, Baar und auch Cham liegen.
Hinsichtlich der letztern muß hier bemerkt werden. daß
die Hebauer der betreffenden Grundstücke anscheinend, wenig-
stens nach den verfügbaren Akten, nicht als Eigenleute zum
einsiedlischen Dinghof „am Berg" gehörten, sondern direkt
von Einsiedeln aus belehnt und verwaltet wurden. Die Ab-
lösung der Einsiedeln in Cham zustehenden Rechte, Zinse und
Gefälle erfolgte Verkauf in unbekannter Zeit. Im weitem Ver-
lauf unserer inonographistischen Darstellung wird deshalb auf
die Besitzungen in Cham nicht weiter eingegangen. Dagegen
ist einer Begebenheit hier deshalb zu gedenken, weil sie ge-
eignet ist, auf die Politik, welche Schwyz dem Kanton Zug
gegenüber konsequent verfolgte, ein Streiflicht, nämlich darauf
zu werfen, daß die Schwyzer von jeher dahin trachteten, auf
die zugerische Landbevölkerung einen gewissen Einfluß zu
üben. Schwyz nahm jeden dienlichen Anlaß wahr, um als
Vorkämpfer der Länderkantone dahin zu wirken, daß die
Einwirkungen Seitens der Städtekantone Zürich und Luzcrn
im Zugerlande tunlichst abgeschwächt wurden.
Zu Anfang des 15. Jahrhunderts waren einzelne Bürger
von C h a m und H ü n e n be rg bestrebt, sich der stadtzugerischen
Oberherrschaft (Vogtei) zu entziehen, um selbständig ihre An-
gelegenheiten zu ordnen. Die wohlhabenden Führer dieser
demokratischen Bewegung wandten sich anscheinend um Hilfe
und Schutz nach Schwyz. Tatsache ist, daß Schwyz — getreu
seinem Bestreben auf möglichste Ausbreitung demokratischen
Lebens in den Landgemeinden — die Leute von Cham ins
La ndrecht aufnahm, sonach als Angehörige betrachtet
deutlich mit Aga rein bezeichnet ; daran* wird dann das heulige Ae#«ri
sich üchildel hüben.
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wissen wollte, die unter seinem Schutze stehen. Zweck war
die (Ummer von der Vogtei der Stadt Zug zu befreien.
Durch die von Luxem, an welches sich die letztere
wandten, am 7. Marz 14 JO ergangene ernstliche Mahnung
wurde Schwvx dann genötigt, die Ghamer aus dem schwyz.
La ndrecht zu entlassen.1)
Das 2 Urbar U i n s i e d e 1 n s datiert von 1:131. Ks ist
deutsch geschrieben, ein Dokument, das für die Stiftsgeschichte
von wesentlicher, für unsern Zweck ganz besonders grund-
legender Uedcutung ist. Im Vergleich zum ersten Verzeichnis
ist daselbe nicht blolJ viel umfangreicher hinsichtlich der Zahl
der Umsiedeln gehörenden Güter, sondern es werden letztere
auch vielfach so be- und umschrieben, auch die Namen der
Pflichtigen öfters beigefügt, daß ein ungefähres Bild von Lage
und (iröloc des einzelnen Gutes gewonnen werden kann.
Wils aber dein Urbar besondern Werl gibt, das sind die
demselben beigegebenen verschiedenen „Hofrödel", aus denen
die Hechte und Pflichten der < iolleshausleute ersichtlich sind.
Das Urbar von lool führt die zugerischen. dem Stifte zu
eigen gehörenden, zinspüichtigen Güter unter den Namen der
I Hnghöfe H i n d c r b u r g , I > r e 1 1 i u g e n , N e u h e i m , ( > e 1 e g g .
Holzachs Gut (Kinstersec) und Aegeri auf. Die Güter in
Cham linden sich nicht mehr.
Da sehr viele der aufgeführten Ortsnamen heute noch
den betreffenden Grundstücken geblieben sind oder da die
Uexeichnuugen, wenigstens für Ortskundige, annähernd lokaliter
sich bestimmen lassen, wenn der Name selbst auch verschollen
ist, s;> wird dadurch möglich, sieh über Umfang und Lage die-
ser Besitzungen eine ungefähre Vorstellung machen und dabei
konstatieren zu können, dal.» ein großer Teil des heutigen
Gebietes der Gemeinden Menzingen, Neuhehn und beider
Aegeri dem Stift Umsiedeln, samt den Bewohnern, zu eigen
geborte.
M Anzeiger Inf Schwei/.. Geschichte. 1^78. S. Im »10". Vergleiche
auch Sladlin. Geschichte von Zug. II. 101/lOiund IHurner. Ilechlsge-
schichle I. SM
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11
Das Urbar von 1381 weist an 02 verschiedene Güter
als nach Kinsiedeln zinspfiiehtig auf. Hinein einzelnen Lehen-
träger gehörten nicht selten mehrere, speziell namhaft gemachte
Aeeker oder Wiesen, die nicht immer arrondiert, sondern etwa
auch vom Hauplgut entfernt lagen, mit deren Verzinsung be-
lastet, zu deren erbsfallswciser Uebertragung die direkten Nach-
kommen ptlichtig und berechtigt waren. Zu den einsiedlischen
Dinghöfen, die unter sich ihren Mittelpunkt im Gotteshaus«
ge rieht Monzingen hatten, gehörten, wie bereits bemerkt,
auch Güter, welche an.Menzingen-Neuheim grenzten, so Ruossen,
Walterswil. Büssikon.
Wie die Güter in Cham, so fällt der vorübergehende --
in Folge Falliment eingetretene — Besitz der Aa-Mühle 1 »ei
Zug von UY2br>i) hier nicht weiter in Betracht.
Beim Fehlen bestimmter Angaben kann die GröLie der
einzelnen, nach Kinsiedeln lehen- und zinsptlichtigen Licgen-
schaften nicht notiert werden. Die jährlichen Zinsleislungen
bilden den einzigen Anhaltspunkt hiefür, sowie es die ältere Zeit
betrifft; aus den spätem Perioden könnte aus den Gülten, welche
jeweileu auf Gotteshausgütern errichtet wurden, der Umfang
des belasteten Gutes ersehen werden, immerhin nur annähernd,
indem aus den Gültbriefen neben der Bezeichnung der Guts-
grenzen lAnslösse), auch der Betrag an ..Kuhesset", ebenso
hinsichtlich Streue und Fairen, sofern diese auf «lein lleini-
wesen eines Dritten gewonnen werden mul.Ue. ersichtlich wäre.
Dagegen fehlen in den zugerseits in dieser Zeit gefertig-
ten Gülten, auch in jenen, welchen der Vertreter des Stiftes
— der Gotteshaus-Ammann — durch Aufdrückung eines Sigillcs
die Rechtskräftigkeit bezeugte, Angaben über die Grolle des
zum betreffenden Gute gehörenden Waldbesitzes, der nur be-
treffend Begrenzung und Lage Erwähnung findet; später wird
allerdings mittelst Okularschatzurig die Grolle per .luchart
angegeben.
Aus der Zeit, in der dies der Fall war, würde es mög-
lich werden, annähernd richtig die Grolle der Kinsiedeln ge-
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12
hörenden Liegenschaften angeben zu können. Beim relativ
geringen Nutzen indeß, zu dem die Unsumme von Mühe und
Arbeit absolut in keinem richtigen Verhältnisse stünde, mag
dies unterbleiben. Für die früheste und ältere Zeit könnten
derartige Angaben überhaupt nicht beschafft werden, indem,
wie bekannt, damals Ausfertigung von Gülten entweder noch
gar nicht, oder nur spärlich vorkam.
Erst von der Mitte des 1(>. Jahrhunderts an treten hypo-
thekarische Heiastungen in schriftlicher Form, wie sie durch die
Gült auf uns gekommen, zahlreicher auf. um nach und nach
Regel und Gesetz zu werden.
Auffallen könnte, dato bei den einsiedlischen Urbaren,
betreffe es Dinghof oder andere Güter im Zugcrlande, nirgends
von Wald besitz besonders die Hede ist. trotzdem derselbe
zweifellos in reichem Matte sich vorfand. Das älteste Urbar
nennt nur den Namen des Bauernhofes, oder etwa auch den-
jenigen des Bebauers. dann den Betrag des Zinses, wobei die
Naturalgabe vorherrscht und Geldwerte noch wenig vorkommen.
Das Zweitälteste ist. wie bereits betont, viel einlässlicher, indem
auch der Name des leben- oder zinspttichtigen Hauers, fast
ausnainslos, angegeben und dabei noch vielfach die Beschaf-
fenheit des betreffenden Gnies — ob es ein Baumgarten, Acker-
Wies- oder Krautgarten-Land sei — vorgemerkt sich findet;
vereinzelt folgen auch Größenangaben nach Huben oder Schup-
possen, wie damals Bodenllächcn von bestimmtem Maße hießen:
später treten die Juchailcn an ihre Stelle und behaupten das
Maß-Feld bis sie in nnsern Tagen durch die Hektare abgelöst
wurde, gesetzlich nämlich, während erstere bei der Bauersame
auch heute noch das besser bekannte, geläuligcie Flächenmaß
bildet.
Nirgends aber finden sich in vorliegenden Verzeichnissen
Angaben, welche den zum Hofe gehörenden Waldbesland1)
1 ) Ks kam diesfalls mich auf das Holrecht von Aegeri, das in
der '1. Hälfte des l't. .lahrhnntlers. nach Vl~>2 und etwa vor ViS~i ent-
standen ist. verwiesen werden. Dort wird des Wahles nur an zwei
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besonders erwähnen. Das geschah offenbar deswegen nicht,
weil man gar nicht für nötig fand, dies zu tun, in der
Meinung, der Wald gehöre ohne weiters und selbst versländlich
als notwendiger Bestandteil zur Liegenschaft.
Diese Auffassung tindet indirekt ihre Bestätigung in fol-
gendem Umstände : im ganzen, volle 13S Druckseiten füllenden
Urbar von 1331 wird nirgends, wo er die in verschiedenen
Schweizerkantonen gelegenen Bauerngüter und auf ihnen haften-
den Lasten aufführt, eines Waldes erwähnt; einzig da, wo das
Hofrecht von „Nüheim", worunter jenes des ganzen zugerischen
Dinghofes zu verstehen ist, angeführt sich findet, wird an einer
Stelle vom Wald geredet, in dem Passus nämlich, ohne eines
Abtes „hand und willen" dürfe kein Gotteshausmann einen
„Ruhen wald" besitzen.
Unter „ruhen" hat man unzweifelhaft rauhen Wald oder
wie man jetzt sagen würde „ruuehen" Waid zu verstehen.
Unter dem „ruhen" Wald des Urbars von 1331 ist daher
ein Urwald, eine Wildnis gemeint1), im vorliegenden Zusam-
menhange wird die Stelle also zu deuten sein: ohne Wissen
und Willen des Abtes dürfen Eigenleutc des Stiftes keinen
Stellen erwähnt: da, wo von dem gemeinsamen Holze der Allmend
und dann noch an der Stelle, wo vom Hochwald und davon die
Kedc ist, daß in letzterem das Jagdrecht einzig der Obrigkeit, also
früher den Herzogen von Oesterreich, dann dem Kanton Zug zustehe.
Wo in den Urkunden des Ii. und 15. Jahrhunderts von Hochwald.
Wald oder Forst die Hede ist, stets ist darunter — zum Unterschiede
vom Privatwaldbesitze — Wald verstanden, der entweder dem Lan-
desherren gehört, oder der Gesamtheit der betreffenden Mark-Genos-
senschaft, die in den späteren Allmend-Kori>oration fortlebt.
Ferners kann auf einen andern Umstand mit Fug und Hecht
verwiesen werden. Der mittelalterlichen, wirtschaftlichen Hechts-
ordnung lag die Voraussetzung zu Grunde, daß zu größern Gütern,
damals Huben geheissen, ohne weiteres auch Wald und Weideland,
als zum Betriebe unbedingt nötige Zubehörden, gehören.
>) Mitteilung von der Hedaktion des Schweiz. Idiotikon (Prof. Dr. A.
Bachmann), die auch noch auf Bd. VI. 177178 des Werkes seihst
hinweist.
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14
Wald sich uneignen, der dein betreffenden Eehensgutc nicht
förmlich zugeteilt worden sei.
Das Stift Einsiedeln wußte indes den Wert des Waldes
allzeit richtig zu schätzen und die Achte verstanden es gar
wohl, fürzusorgen, daß das Waldareal der Zinspllichtigen er-
hallen Miel». Ks mag das anläßlich an einem Beispiele, das
für den Zuger ein besonderes Interesse hat, gezeigt und damit
dargetan werden, dal.) Einsiedeln seine Ansprüche, die es als
Eigentümer oder bloßer Kapilalgläubiger der im Golteshaus-
gerieht Menzingcn liegenden Güter besaß, auch gehörig zu
wahren verstand, mit a. W.. daß es für seine auf Grund und
Boden haftenden Anforderungen entsprechende Deckung und
Sicherung zu linden wußte,
Die Bauern von Neu heim hatten sich nämlich beigehen
lassen, aus ihren Waldungen mehr Holz einem Hudiger Oel-
hafen nach Zürich zu verkaufen, als nach Ansicht des Stiftes
Einsiodcln — wie auch des Klosters Kappel, das in jener
Gemeinde damals ebenfalls Güter besaß, ab welchen auch
übermäßig Holz verkauft worden war — zuläßig war. Die
„Gebursame von Xüheim" versprach nun in der Urkunde vom
iS. Nov. i;U>:>V) künftig weder Holz zu verkaufen noch den
Waldbestand „zu verändern'' ohne Wissen und Gutheißen
der Aebte von Einsiedeln und Kappel.-)
*
Ehe von den Zillsleistungen, welche die Gotteshauslcule
jahrlich nach Einsiedeln zu entrichten hatten, etwas gesagt
wird, erscheint angezeigt, einige orientierende allgemeine Be-
V» Urkunde in dem Kiichenarehiv Xeuheim.
-> l)ie mit dein Nigill Peter Brunners von Hinterburg (des ersten
der die Erklärung abgehenden Bauern I versehene Erkunde ist bedcut-
• sunt im sich, dann besonders auch hinsichtlich der Wahrung gnmd-
hcrrlirh*.'!- und hypothekarischer Beeide auf den Wald als M'andobjekt.
l»if nähere Würdigung dieses ältesten Dokumente«, das über Er-
haltung <les Waldbeslandes in Zuger Landen zuverlässigen Autschlul.;
gibt. kann, da die Sache mit unserem Gegenstände nicht direkt in
Beziehung steht, hier nicht erfolgen: vielleicht geschieht es später und
in aiidetm Zusammenhange.
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merkungen vorausgehen zu lassen. Fs sind weniger letztere
als vielmehr Hinweise auf Verhältnisse, wie sie im Vcrkehrs-
leben <lcr Zeit, die hier in Betracht kömmt. Hegel waren:
die Hegriffe des Maßes, des Gewichtes und des Geldes
Da wären nun namentlich zwei Begriffe in der Gestalt, welche
sie in einem gegebenen Zeitabschnitte haben, festzustellen : den
relativen Wert des fiel des, als des allg. Wertmessers
und Tausehmillels und dann das Mal.) der körperlichen Hinge,
die nach ihrer räumlichen Ausdehnung als Gegenwart des
Geldes vorkommen. In dieser Beziehung heißt es vor allem
sich auf den Standpunkt des in Betracht kommenden Zeil-
alters zu stellen. Ks würden sich recht sonderbare Besultate
ergeben, wollte man die heutigen Wertbegriffe auf den Ver-
kehr, wie er sich seit dem 14. Jahrhundert entwickelte, an-
wenden, wenn man Abgaben und Leistungen nach dem
Wert bemessen wollte, den heutzutage gleiche Quantitäten
gemünzten Goldes oder Silbers darstellen, wie sie in den
Urkunden jener Zeiten sich aufgezeichnet linden.
Auf münzgeschichtliehem Gebiete sich zureehlzulinden.
ist nicht leicht und noch weniger, auf demselben ohne einge-
hende Spezialkenntnisse mit einiger Sicherheit sich zu bewegen.
Wer sich diesfalls in Hr. Ph. A. Segessers Staats- und Beehts-
geschichle näher umsieht, wird ein sachbezüglich reichliches
Material finden.1» Für vorliegenden Zweck muß ich mich
bescheiden, hierauf hinzuweisen und dann dazu noch Folgendes
anzubringen.
Im frühen Mittelaller war bekanntlich das Geld in deut-
schen Händen äußerst seilen und halle es auch viel hohem
Wert als jetzt. Die Leistungen an Zinsen und Gefällen er-
folgten deshalb durchweg in den Krzeugnissen von Grund und
Boden. Sie waren auch Tauschobjekte: erst später wird in
barem Gelde bezahlt: übergangsweise stand dein Schuldner
meist frei. Xaturalgaben oder den dafür festgesetzten Geldwert
') Süsser. llrHiK'r^liirhic. IM. M. I in Ii ',. IM. III. IUi. h l:;.
Wi gleiche mich «Jfnl. IM. VIII.
a
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ltj
zu entrichten. Letzterer war — und das bildete Gegenstand
vielfachster Auseinandersetzungen und Zwisten zwischen Gläu-
biger und den zinspflichtigen Bauern — fast fortgesetzten
Veränderungen unterworfen. Die häuJigen Verhandlungen auf
eidg. T;igen über Wertung der kursierenden Münzen geben
hiefür ungezählte Beweise.
Im 7. —9. Jahrhundert konnte man um 1 Schilling, deren
12 damals einen Gulden ausmachten, eine Kuh oder ein Bind
kaufen, für 2 Schillinge einen schweren Ochsen und für
4 Pfenninge — auch Denar geheißen — (240 derselben wurden
damals aus einem Pfund Silber gemünzt) eine Ziege. Durch
stärkere Ausbeutung der Silberminen änderten sich dann die
Verhältnisse und kamen auch Kleinere Münzen in den Ver-
kehr. Gewichtseinheit war die Mark, die allmählig in Münz-
pfunde von je 240 Pfenning oder 20 Schilling geteilt wurde,
l'm l.iOO war eine Mark etwa 2 Vi Münzpfunde, also 50 Schil-
linge oder (300 Pfennige wert. Heute hat ein wirkliches
halbes Kilo Silber einen Werl von etwa 100 Fr. Demnach
hatte im 14. Jahrhundert ein Schilling ungefähr das Gewicht
eines Frankens. Da man damals eine Kuh um 12—20 Schil-
linge, ein Bind zu 12 Schilling schätzte, inulJ man jeden
Geldbetrag damaliger Zeit wenigstens d reilAigf ach nehmen,
um den heutigen Wert zu erhalten. Ein Pfund Pfenning ist also
auf mindestens b'OO, 1 Mark Silber auf 1500 Fr. anzuschlagen.1)
Um im Münzwesen etwas Ordnung und Gleichmäßigkeit
zu schaffen, soweit es sich um Wertung der kursiernden
Geldsorten handelte, schlössen die Kantone jeweilen Münzkon-
kordale ab. Es kommen für vorliegende Arbeit namentlich
die rebereinkoinmen in Betracht, die von den sieben Orten
Zürich. Luzern. I Tri, Sehwvz, rnterwalden, Zug und Glarus
abgoschloüen wurden: 1425, am 22. Februar, 1487, am 31. März
und 1504, am 24. Sept. Aber auch sonst sind — abgesehen
von diesen Verträgen — die Fitigen. Abschiede sehr reich an
M Dr. J. Siriekler. Handbuch f. S^hwoizer-l Jesehiehte. S. Vi.
\Vr«il. auch Dr. .1 Hinbin. Handbuch der Schweiz, (ieseh. I. IGT*. 464
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Ii
Verhandlungen der Tagsatzung über das Münzwesen und den
darin herrschenden Wirrwar.
Hinsichtlich Konstatierung der allinähligen E n t w e r t u n g
des Geldes, auch hinsichtlich der jenigon des Getreides, des-
jenigen unserer Landesprodukle, das hei allen sonstigen Schwank-
ungen im Laufe der Zeit durchgängig — Mißjahre ausgenommen
— am gleichmäßigsten seinen Wert beibehielt, gebührt dem Zür-
cher Yolkswirtschafter .1. H. Was er, dessen unglückliches, un-
verdientes Kmle lebhaftem Bedauern ruft, ein unbestreitbares Ver*
diensl. Auf Grund sorgfältigster, sachkundiger Nachforschungen
und unter Zugrundelegung der zürcherischen Münzvaluta, wie sie
von 1 Tr>0 — 1851 Geltung hatte, wies er die allmählige Kntwert-
ung des Geldes statistisch in der 1780 erschienenen Abhandlung
über das Geld nach. Diese Arbeit hat bleibenden, geschicht-
lichen Wert. Krwägt man, dal.» die zürchersche Münzwährung
auch im benachbarten Schwyz wie Zug, — wohl nur mit
geringen Abweichungen Geltung hatte, darf auf die Waser-
schc Arbeit gebührend hier Bezug genommen werden, in<lem
sie zur richtigem Beurteilung der Werl Verhältnisse, von denen
hier die Bede ist, beiträgt.')
' i W:imt ^ibt lul^riidc Vi rli;ilt!iis/;ili|i'ii:
1 < i ti 1 toi i vom Jaliiv ll.il) r t>'i <i|. in «Irr Zürcliorwälinuig von l^«;o.
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Kino Itm vilmuti;.: auf dir houti^e Fiaiikcnwähiim^. <lrn Xnirhcr
* iul.lcn zu i l'Y. an^fiiouiuicM. i<l kuYht zu bewerkstelligt»!!.
<.<•*<•!. icl.MY.l. IM IAI :>
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18
Nach dem mehrerwähnten Urbar von 1331 hatten die Be-
bauer der 92 namhaft gemachten Uotteshausgüter nach Ein-
siedeln insgesamt zu entrichten:
an Kernen 28 Mütt, 3V2 Viertel, 5 Becher, 2 Immi.
„ „ 32 „Stück" zu Neuheim.
„ Haber 2 Malter, 7 Viertel.
„ Faßmuß 5 Malter, 3 Mütt, l1/, Viertel (weniger 2 Viertel. )
„ Geld 19 Pfund, 8 Pfennig, 1 Denar.
Im Jahre 1417 sind in Aegeri allein 68 Liegenschaften1)
zinspflichtig nach Einsiedeln; meistens sind Natural-Leistungen
verzeichnet und größtenteils Fische. Neben den Röteln
sind auch Baichen aufgeführt; es kann hieraus geschlossen
werden, daß ehemals im Aegerisee auch letztere Fischart ge-
fangen wurde. Denn regelmäßig erscheinen als Natural-Leist-
ungen nur solche Produkte, welche der Pflichtige auf seinem
Erblehen oder dann, wie im vorliegenden Fall, da gewonnen
werden konnten, wo gemeinsamer Nutzungsbesitz war, was
beim Aegerisee zutraf.
Ein Urbar aus dem Jahre 1563 führt für Neuheim 58.
für Menzingen 79 Zinsposten auf Gotteshausgütern auf.2)
Der Besitzesstand des Stiftes Einsiedeln im Gebiete des
Gotteshausgerichtes Menzingen war fortgesetzter Veränderung
unterworfen. Durch Teilung von Liegenschaften, durch neue
!) 100 Jahre später ist die Zahl derselben nahezu dieselbe ge-
blieben, 1520 beträgt sie nämlich 70.
a) Im Jahre 1788 bestanden in Menzingen und Neuheim (letzteres
bildet seit 1848 eine eigene politische Gemeinde) 238 Liegenschaften,
die Großzahl davon waren Heimwesen oder wenigstens mit einem Land-
besitz, der mindestens ein Kuhescst groß war. Bis auf recht wenige waren
diese 238 Objekte en tweder Häuser mit einem Hofe, oder Häuser mit bloßem
Umgelände (Garten) mit Kapital-Haftungen beladen. Zieht man von dieser
Zahl ab die 86 Häuser, die keinen nennenswerten Grundbesitz besassen,
der das Halten einer Kuh gestattet hätte, so bleiben 152 Liegenschaften
oder eigentliche Bauerngehöfte. Vergleicht man damit den Etat, wie
ihn das Urbar von 1563 aufweist, so gewinnt man einen bestimmten
Anhaltspunkt zur Erhärtung der Annahme: der größte Teil der Ge-
meinden Menzingen und Aegeri habe dem Stifte Einsiedeln gehört.
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19
Erwerbungen solcher durch das Kloster mehrte sich die Zahl
der Gotteshausleute. Hinwiederum erfuhr letztere eine Ver-
minderung einerseits durch Ablösung der auf dem Gute haf-
tenden Lasten oder auch durch Uebergang des Gutes und der
auf ihm gesessenen Eigenleute an einen andern Grundherrn.
Ersteres wie letzteres mag vorgekommen sein» jedenfalls aber
nach den Urbaren nicht in erheblichem, den Besitzstand wesent-
lich reduzierendem Maße. Anderseits nahm die Zahl der
Pflichtigen Lehensleute zu, ohne daß eine wirkliche Vermehrung
der Güter eintrat, nämlich durch Teilung der einzelnen
Liegenschaften.
Zum Zwecke, den Tatbestand hinsichtlich der Einsiedeln
schuldenden Zinse aus zwei — 56 Jahre auseinanderliegenden
— Perioden kennen zu lernen, sind die Urbare von 1507, von
1517 und 1563 vergleichend heranzuziehen.
Einsiedeln bezog im erstgenannten Jahre:
an Kernen 36 Mütt, 4 Viertel, 1 Becher.
v Haber 2 Malter, 4 Mütt.
„ Faßmus 20 Mütt, 10 Viertel, 3 Becher.
v Anken 13 Stein, 1 Vierling, oder dafür per Stein an
Geld 1 ß. 3 Piapart.
„ Ziger dürrem 4 Stück, oder 15 ß. per Stück.
„ Rötel 120 Stück.
„ Baichen 40 Stück (oder 6 Haller für 1 Stück.)
„ andern Fischen 34 Stück (oder 4 Haller für 1 Stück.)
Für „verlorne" Rötel und andere Naturalzinse 48 Pfund
4 ß. an Geld.
Im Urbar von 1563 werden die Erträgnisse also summiert:
Der „Hof Menzingen" hatte zu leisten:
an Kerken 44 Mütt 2 Viertel 1 Vierling und etliche Becher.
„ Haber 2 Malter, 2 Mütt, 1 Viertel.
„ Faßmus 20 Mütt, 2 Viertel, 21/, Vierling, 2 Becher.
„ Geld 42 Pfund 9 ß. 41/, a.
„ Roßeisen 10 Stück.
„ Fischen 16 72 Stück.
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20
an Hühnern 2 Stück.
„ Eiern obS Stück.
Der „Hof Acj^eri" hatte zu verabgaben :
an (Jehl f>4 Pfund 21/., K.
., Anken 12'',, Stein i Vierling.
., Ziger grünem 4l>1/2 Stein, an dürrem J Stein.
Hotel 147 Stück.
Im Verzeichnisse, welches die Kinkünfte Einsiedl Ins zu
Einslersee, in dem Amt am Berg und zu Aegeri um ca. I T> L T
aufzählt, werden genannt :
an Kernen -Hl Müll, 2 Viertel, 1 Becher.
„ Haber 2 Maller. 2 Mütt.
„ Kal.imus 20 Müll, i Vierlei
Geld ;>f> Pfund I (.».
,. Anken 14 Stein oder für l : IM.ipart i. ("izn. '2' ; '7. 2 ß.
Ziger 4 Stück .. I : I.Ö !.'>. o
„ Kischen :U Stück ,. L : 4 Haller,, .. 11 t.'>. 4 Haller.
Botein 120 Stück „ ,. 2: 1 Piapart.. .. .> it. i;> 1.;.
.. Baichen 40 Stück ., ..1: (> Haller „ ., L ..
Einige Bemerkungen scheinen hier nicht übermiüb. zu sein.
Soweit gleichartige Beistunden, wie sie oben erwähnt sind, also
vergleichbare Okjekle vorliegen, sind die Beträfe im Ganzen
ziemlich stationär. l>aneben erscheinen auch Bodenzinse, die
früher nicht da waren. So Bol.cisen. Hühner, Eier, in den
spätem Erbaren dann auch Haber, (leiste, Xüiöe und Wachs.
I>as läl.'d auf eine später eingetretene Aeuderung in der Art
der Zinse, nämlich auf verändert" Betriebsweise schliessen.
teilweise auch auf genauere Bezeichnung <ler zu liefernden
Produkte, so beim Kernenzins, wo Haber und Gerste, jene
Körnerfrüchte namhaft gemacht werden, die in der Beilegend
am besten gedeihen konnten. Hie spätem Erbare konstatieren
eine Verbesserung» der land wirtschaftlichen lVoduklionswei.se
dadurch. dal.i der Bodenzins auf früher nicht, oder weniger
bekannte Erzeugnisse, wie Nüsse, Wachs, Eier, oder auch
solche des ilrwcrbHleiiöes Ub^ei^n) verlebt wird.
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•>1
1'nler Kal.unus, (Yasmus) ist quantitativ namentlich der
Hirse als Zins aufgeführt. Diese Körnerfrucht winde früher
allgemein angebaut. Der Hirsebrei — er hat bekanntlich
durch die Hirsbreifahrt der Zürcher nach Strasburg historische
Bedeutung erlangt und ist durch den Hirsmontag des Kalenders
in Krhmerung geblieben — bildete früher ein hauptsächliches
Nahrungsmittel; heute wird Hirse, der vom Speisezettel fast
ganz verschwunden ist. nur noch wenig augehaut. Zu Fal.mius
werden auch Krbsen. Dohnen und derlei Hülsenfrüchte gerechnet.
Heim Anken (Hutter) bildet der Stein die Gewichts-
einheit, (ö 'T •>"<> Kilo). Hetreff eines andern Milchpro-
duktes - des Zigers — ist darauf hinweisen. dal» darunter
nicht dasjenige Krzeugnis zu verstehen ist. das heute unter
diesem Namen vom Senn beim Käsen gewonnen und in den
bauerlichen Kreisen der zugerischen Berggegend auch jetzt noch
gerne zur Sommerszeit genossen wird.1) In unserer (legend
verstand man unter Ziger früher — teilweise sogar bis zu
Anfang des DI. Jahrhunderls ungefähr das, was wir jetzt
Fettkäs nennen. Käse war damals nur ein minderwertiges
Nebenprodukt der Zigerbereitung. ein Krzeugnis, welches heute
<lem Magerkäs entspricht.-)
Was unter dem Geldzins für „verlorne Botel" ver-
standen werden mutö, wird ersichtlich aus der l ikunde vom
März 14)U:). Durch dieselbe treffen die Talleute von Aegeri
1 1 Die Hausmutter stellt als Aoendbrol eine groLie Schüssel voll
in kleine. Stücke geschnittenen Zigers auf den Tische: in der Mitte der
gehäuften Schüssel steht ein Geschirr mit „Hang". einem aus Kir-
schen. Hirnen oder Aepfcl hergestellten Gelee. Mit gutem Appetit und
Behagen steckt jeder Tischgeiiossc mit der Gabel ein Stück Ziger an und
taucht c* in das Hungschüsscli, um den leckern Jiissen dann zu ver-
speisen. Auf dein Weg von der Schüssel /um Munde lieiüt es aut
pa<-en und lein säuberlich zu Werke gehen, damit keine Honigspuren
sich zeigen. Geschieht das von wenig achtsamen Tischgenossen, gleich
ist das bekannte, derbe Spruchlein da: das isch der Weg zu Sant
Lappi. der Ort heilit Mulall*.
'G Veigl. Kingholz. Kinsiedeln I. !.K) und Dr. Zay. Gohlau und
seine Gegend, 1**Ü/, S.
a) Gemeindearchiv Oberägeri.
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22
— unter dem Sigillc ihres Landsmannes, des Ammanns
Heinrich Mühleschwand — betreff der Fischerei auf dem
Aegerisee ein Uebereinkommen. Anläßlich wird nun auch er-
klärt, daß sie von Gemeinde wegen die jährliche Entrichtung
von ;\Q Röteln dem Gotteshause Einsiede In leisten werden,
„die man vorzeydten uff den Gütern nit linden mocht*4.
Damit soll nun offenbar nichts anderes gesagt werden, als
daß die Entrichtung von Röteln als Zinsleistung von gewissen
Seeanstössern, deren Namen nicht eingetragen waren, ver-
weigert wurde und daß deren Besitzer aus unbekannten Grün-
den der Zinspflicht sich zu entziehen wußten, so daß die
ganze Talschaft für die rechtskräftig gebliebene Schuld vor-
pflichtung einzustehen hatte.
Die in den Verzeichnissen vorkommenden Frucht-Maße
bedürfen einer nähern Erläuterung, namentlich hinsichtlich des
darin erwähnten Ausdruckes „Stück". Darunter ist (nach ver-
dankenswerter Mitteilung von Dr. J. E. Brandstetter ) zu verstehen :
ein Quantum beliebiger Einkünfte an Naturalien oder an Geld,
aber stets so viel, daß es wenigstens 5 ß. oder 1 Mütt Kernen
ausmacht. Da der Gulden 50 ß. ist, 2 Gulden KM) ß. machen,
so ist Stück auch gleichbedeutend mit i)"/0.s)
Was die Fruchtmaße weiter angeht, mag es am Hinweise,
genügen daß ein Malter 4 Mütt hielt, von denen jedes 4 Viertel
faßte; von letzterm zerliel jedes in 4 Vierling und von diesen
wieder jeder in 4 Mäßli (Becher?)
Die vorkommenden Feldmaße sind längst nicht mehr
üblich. Die Hube i auch mansus geheißen) umfaßte 48
Jucharten; so viel Land wurde in der frühesten Zeit einem
einzelneu Bauern zugewiesen und nannte man den letztem von
seinem Gute (biloba) einfach Huber. Die Hube wurde in
4 Schupossen geteilt; eine war in der Hegel 12 Jucharten
groß. Im Zugerlaude galt früher die große ( 4\OOU □ ) und
die kleine toi. 125 _JV) hallende .luchart: in Praxi galt eine
Fläche, welche KK) Schritt lang und .">() Schritt breit war, als
.luchart.
M ViT^Iciclic OiU'llcn ziii" SehwiMz^rgi.'Si'liirhlc 1. IM. II.
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23
Im gewöhnlichen Verkehr machte ein Zuger Pfund
15 Zugerschillinge, als Kapitalgeld wurde das Zugerpfund höher
gewertet. Amtlich wurde L852, das gewöhnliche Pfund auf
b'9 Rp., das Kapitalpfund auf 13 Fr. 87 Rp. angenommen.
Diese letztere Bewertung will besagen: wer ab seinem Gute
einen Jahreszins von 1 Pfund Geld schuldete, der hatte von
einem Kapital diese Leistung zu tun, das 13 Fr. 87 Rp. be*
trug : eine Zinslast von 10 Gld. altem Zins entsprach einem Kapital
von Fr. 370. Da, wo in zug. Gülten das Kapital selbst in
einer Pfundsumme ausgesetzt war — eine Gepflogenheit, welche
man in den ältesten Verschreibimgen noch, nicht, oder bloß
vereinzelt lindet — entspricht 1 Pfund Kapital einem Werte von
i>9 Rp. und 10 Pfunde einem solchen von b' Fr. 94 Rp.
Behufs richtiger Würdigung des Betrages der nach Ein-
siedeln zu verabfolgenden Leistungen ist noch darauf hinzuf weisen,
daL) die Gotteshausleute daneben keine weitern Lasten zu
tragen halten. Während anderswo der Grundherr vom Lehen-
träger oder Eigentümer den Zehnten forderte und hierüber
vielfach, recht oft unangenehme Auseinandersetzungen zwischen
Gläubiger und Schuldner stattfanden, kömmt diese Art der
Zinsleistung hier nicht vor. Dagegen hatte Einsiedeln Fall
und Ehrschatz zu beziehen, worüber unten etwas zu sagen
sein wird.
Bei Eigen- und auch bei Gotteshaus-Leuten galt als Regel,
dal.) sie alljährlich dem Grundherrn, bzw. dem Ahle das sogen.
Falonachthuhn zu geben hatten. Damit wurde die rechls-
förmliche Anerkennung jedes Gotteshausmaunes, der zu den
Mai- und Herbstgerichten geht, beurkundet, da!/> er dem Got-
teshaus Einsiedeln zu eigen, ein Gotteshausmanu sei, von
dessen llinteiiassenen man dereinst den Fall beziehen könne.
Das Falonachthuhn war ein Zeichen der Leibeigenschaft.1)
In den zwei ältesten Einsiedler-Lrbaren — jenen die
Je aus der ersten Hälfte des 13. und 14. .Jahrhunderts
stammen findet sich nun nirgends, dato die Gottcshaus-
'i kin^li'i!/. Kiii-»i<M<alii I.
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24
teilte am Menzingerbcrg ebenfalls das Fal.'.naehlhuhn zu geben
hatten: auch das „Hofrecht" erwähnt nichts davon. Das ist
um so bemerkenswerter, als die genannten Leute im rohrigen
sonst in allen andern Dingen <lort so behandelt sich linden,
wie es Kigcnleuten gegenüber allgemein üblich war. Immerhin
wird auch in unserin Falle davon auszugehen sein, da'.i die
zug. (iotteshausleutc betreffend der Beschwerde, die in der Ab-
gabe des jährlichen (gewöhnlich zur Fal.maeht- oder auch zu
anderer Jahres-Zeit ) zu gebenden Huhnes, lag, gehalten waren
wie andere von Kinsiedeln abhängige Hanern, denen das (iui
zu erblichem Besitze zugewiesen war.1)
Der spätere, weiter unten auszüglich zu behandelnde
..gesehworne Kudcl ' des Gotteshauses Kinsiedeln für die Leute
am Menzingerberge. läi.'d gar keinen Zweifel diesfalls, indem
darin aus<lrücklich gesagt ist. von jeder Hofstatt uuil.'-e (Jährlich)
ein Huhn verabgabet werden.
*
\V;is die Fr Werbung der Besitzungen im zug. Berg-
lande anbetrifft, so wurde diesfalls oben schon eine Andeutung
gemacht, aus der geschlossen werden konnte, daii die weitaus
meisten f'iüter durch Schenkungen, andere durch Tausch
in den Besitz von Kinsiedeln übergingen. Lud «las geschah
in recht früher Zeit im LU und 1 L .Jahrhundert schon.
Der ( ieschichtschreiber des Stiftes Kinsiedeln bemerkt da. wo
er den Besitzstand des Klosters in jenem Zeitabschnitte zusam-
V) Xcuheim, «las in allerfriihester Zeit den) < lotteshause St. Bla-
sien im Schwarzwald mit Land und Leuten zu eigen gehörte und in
unbekannter Zeit in gleicher Ligen-eliaft an Kinsiedeln kam. hatte
unter »ler Herrschaft von St. Blasien von jeder Hostatt jährlich ein Hülm
zu geben. ( Veigl. Biunter I. Ö;J4 f.) Ks wird ohne anderes anzunehmen
und danin festzuhalten sein. duU diese Beschwerde beim 1'ebergaiiir
der Herrschaft an Kinsiedeln nicht abgeloüt wurde, sondern fort-
dauerte; ebenso naheliegend ist die Annahme, die gleichen Be-
sehwerden habe Kinsiedeln seinen andern /algerischen Besitzungen auf-
erlegt. Der Umstand, daü das im Urhar von 1->Ü enthaltene Hofrechl
<lies nicht besonders erwähnt, beweist nichts gegenteiliges.
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2h
inenstellt, es habe Emsiedcln im KL Zug im «fahre 99ti weder
(rüter noch Eigenleule besessen und sei dies auch 1040 nicht
der Fall gewesen. Das kann kaum ganz richtig sein, da
Knisiedeln in den «fahren .»00/G2 durch Vergabungen derer
von Lenzburg in den Besitz von Gütern in Aegeri gelangte.
105.2 kam das Stift dann in den tauschweisen Besitz von
Gittern in Finster sc e und durch Schenkung von solchen, die
in Haar lagen.
Cm dieselbe Zeit war es, (10(>0), als Graf Ulrich von
Kvburg dem Stifte Einsiedeln einen gröüern Güterkomplex
(eine Hube) in Monzingen vergabte.
Einsiedeln verwaltete seine im Zugerlande liegenden
(rüter nicht immer selbst; es gab sie zeitweise zu Lehen an
benachbarte Adelige. So wird durch die Urkunde vom
10. .lanuar l'ifil') dargetan, daß Graf Rudolf von Rapperswil
lehensweise einsiedlische Güter in Xeuheim und Aegeri
besal... In etwas späterer Zeit, nämlich im .fahre i;jfi3, ver-
kaufte Einsiedcln. das damals ökonomisch nicht gut stand, auch
etwas von seinen Besitzungen in Xeuheim und damit auch
den d<»rligen Kirchensatz um :V20 Gulden an das besser situierte
Klostor Kappel.2)
Sn zahlreich die Güter waren, welche Einsiedeln im /Alger-
ischen Berglande gehörten, einen derart abgerundeten Besitz,
dato die einzelnen Gehöfte aneinander grenzten, stellten sie
gleichwohl nicht dar, indem da und dort Höfe eingestreut sich
fanden, die andern Grundherren eigen waren: soweit erkennbar,
waren der letztern nicht viele, aber sie waren da und zeitigten
Uebelslände. Ob Emsiedcln auf Abrundung seines Besitz-
standes bedacht war, würde nicht eben leicht nachzuweisen
') üeschichtsfnl XLVII, S. 00.
*2I Die bezügliche Urkunde des Gemeindearehives Monzingen M
vom 10. Okt. (nicht vom 10. Sept. wie irrtümlich in Hinghol/. Ge-
schichte von Kinsicdeln steht) W>3 datiert. Am 13. Nov. Viß\ l>.-*tä-
tigte Bischof Heinrich von Konstanz die Uebcrtrugung des Pat t . mat
rechtos an Kappel.
26
sein; immerhin spricht die Wahrscheinlichkeit dafür. Schon
in der Größe und Ausdehnung der Besitzungen der „Gottes-
hausleute" lag — an und für sich schon — der Keim zu manig-
fachen Verwicklungen , zu Differenzen und Reibereien mit
den Organen, welche entweder Namens anderer Klöster oder
weltlicher Herrschaften grundherrliche oder hoheitliche Hechte
im Berglande übten. Letztere waren bekanntlich mit 1352
an den Kt. Zug übergegangen.
Kin Grund, welcher der Mehrung des Besitzstandes des
Stiftes günstig sich erwiesen haben dürfte und der namentlich
da, wo es sich um freie Entschließung betreffend des Eintrittes
in die Klasse der stiftischen Eigenleute gehandelt haben wird,
in Betracht fiel, wird auch in der Immunität gelegen sein,
welche die Klöster durch königliche Privilegien besaßen. Sie
verschaffte dem Stifte Einsiedeln u. A. unter anderem auch eine
beschränkte Gerichtsbarkeit über die auf seinen Gütern
sitzenden zinsbaren Leute, auch über Freie, wenn letztere nicht
anderezins freie Güter besaßen oder vom Hecht der Ablösung
Gebrauch gemacht hatten.
Es liegt auf der Hand, daß dadurch die auf Gotleshaus-
gütern Sitzenden in eine vermehrte Abhängigkeit von Kin-
siedeln gerieten, das natürlich für den gewährten Schutz die
freiheitlichen Hechte, die allenfalls unter dem frühern Grund-
herrn bestanden haben mochten, seiner Gepflogenheit anpalite.
Daß Einsiedeln in Folge dessen in der zugerischen Herg-
gegend ein Lebergewicht erlangte, versteht sich nun von selbst.
Es konnte auch gar nicht anders kommen, als daß beide Ge-
walten — die vom Stifte ausgehende, wie jene, welche in
den älteren Urkunden als „Herrschaft" erwähnt ist und dann
an den „Ort" Zug überging - auf dein Gebiete des Gottes-
hausgerichtes viel und oft ungleicher Meinung waren.
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2H
II. Das Hofrecht der Gotteshausleute.
Der Gotteshaus-Ammann. — Das Gotteshausgericht. — Stellung
und Befugnisse dieser Organe und Beziehungen derselben zu
gemeindlichen und kantonalen Behörden. — Rechte und Pflichten
der Gotteshausleute gegenüber Einsiedeln einer- und den kant.
Gewalten anderseits. — Fall, Ehrschatz, Asylrecht.
Die Besitzungen Kinsiedelns in den zugerischen Bergge-
meinden bildeten, wie mehrfach betont, kein geschlossenes Terri-
torium. Ks lag das in den Besitzesverhältnissen des Mittelalters
überhaupt, dann im Besondern auch noch in der Art, wie selbe in
das Kigentum des Klosters übergingen. Die Besitzungen bestanden
aus einzelnen Gehöften, die zwar häutig aneinandergrenzten, aber
doch auch vielfach zerstreut dalagen. An Hand der Verzeichnisse
der Güter, deren Kinzclnamen erhalten odei mindestens noch
erkennbar sind, darf als sicher angenommen werden. daU
zwischen den Kinsiedcln zins-und abgabepflichtigen Gütern auch
solche eingestreut sich fanden, die andern Grundherren gehörten,
so den Klöstern Kappel, St. Blasien, Muri, Krauental. Fmien-
münster; oder aber weltlichen Herren, so den Grafen von Lenz-
burg , Habsburg, Kyburg, Wolhusen, Schnabelburg, HüUegg und
Wädensweil, von welch letztern die Killen von Hünenberg
viele im Zugerlande liegenden Güter zu Lehen hatten.1)
Mit dem rebergang dieser Güter in das freie, wohl meist
aber noch zinsbelasMe Kigentum des Bcbauers und nach Zugs
Kintritt in den Bund ging allerdings nicht sofort nach
letzterm Kreignis, sondern nach Lage der l)inge erst allmählig
') Aargauische liüter und Zins-Rodel, von Dr. W. Merz in der
Rislerischcn Zeitschrift für (jescliichts- und Altertumskunde IM. V.
1W». vevölVentlirlit.
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2*
— die politisch administrative Organisation und Verwaltung
der betreffenden Gebietsteile über: zunächst an die souveränen
Gemeinden des äußern und innern Amtes (Zug. Aegeri.
Menzingen, Baar. ) und weiterhin dann an den Kanton Zug. I »ie
kantonalen Organe hatten überdies auch die Jurisdiktion
über das gesamte Gebiet des Kautones zu üben, soweit dies
nicht Sache des Stiftes Kinsiedeln selbst war.
Hinsichtlich Darstellung des Rechtsverhältnisses,
das zwischen dem Stifte Kinsiedeln, als Grund- und Lehens-
herren, und den auf seinen Gütern hausenden Gotteshausleuten
bestand, ist voraus zu schicken, daß unter den grundherrlichen
Hechten, wie selbe das Mittelalter kannte, drei Kategorien zu
unterscheiden sind: 1. solche Hechte, die als unniittclbarer
Auslhn.i des ächten Eigentums in der Hand des Grundherrn
liegen und die von ihm geliehen werden. Darunter sind zu
verstehen: Jagd, Fischerei, das jus molendinarium (Mühlen- Lhe-
haftenrechO und die Benützung der gemeinen March (Allmend r.
>. Hechle, die als direkte Beschwerden des abgeleiteten Besitz»
der Kigenleute erscheinen, und .1 Hechle grundherrlicher Art
im weitem oder engern Sinne.
Von diesen Hechtsamen werden uns besonders die unter
42 und :•> genannten, dagegen diejenigen unter 1 nur anläßlich
eines Kompetenzkontiiktcs zwischen Kinsiedeln und dem Stadt-
ilm! Amtrate Zug, betreffend Bau einer neuen Mühle in Mon-
zingen, beschäftigen.
vGotteshausleule" hieben im Mittelalter alle diejenigen
welche zu einer Kirche in irgend einem Hechtsverhältnis
stunden. Wie überhaupt in den damaligen Standesverhält-
nissen, so kommen auch bei den Gotteshausleuten verschiedene
Abstufungen vor, von den bloßen Schutzplichtigen, deren Ab-
hängigkeitsverhältnis im zinspflichtigen Besitze von Goltes-
hausgut beruht, bis zu den eigentlichen Hörigen, deren Ab-
hängigkeit in Leibeigenschaft begründet war. Eine genauere Aus-
scheidung der Gotteshausleute. nach den verschiedenen Graden
i
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der Flüchtigkeit abgestuft, ist aus den Akten nicht zu ge-
winnen.
Zu den Gotteshausleuten am Mcnzingerberge und im
Aegeritale gehörten diejenigen Bauern und ihre Angehörigen,
welche auf Gütern waren, die «las Stift Kinsicdeln ihnen zu
,.Krb und Kigenu, wie der das Rechtsverhältnis zutreffend
bezeichnende Ausdruck lautet, zur Bewirtschaftung gegen Zins
und Abgaben übertragen hatte. In Rechten wie iMlichten
unterschieden sie sich in keinen wesentlichen Dingen von andern
Leuten, welche in andern Gegenden auf Gütern Kinsiedelns
erbgesessen hausten. Bei Innchaltung der vorgeschriebenen
IMlichten und Leistungen war ihren direkten, ehelichen Nach-
kommen der gleiche Grundbesitz, deti ihr Vater innegehabt,
zugesichert. Das dickfällige Rechtsverhältnis wurde durch das
Hof recht, oder den Hofrotel genauer bestimmt.
Die Feststellung des Zeilpunktes, von dem an die Kr-
werbungou Kinsicdelns in unsern Gegenden, ah um einen
Grundstok herum, sich beträchtlich mehrten, ist nicht möglich.
Von mehr Bedeutung würde die Ermittlung desjenigen Zeit-
punktes sein, an dem die Kinsiedlischen Beziehungen derart
an Ausdehnung gewonnen hatten. dal.» das Stift sich veranlagt
sah. in eigenen Satzungen und im Kinvernehmen mit den
Kigcnleutcn dem Ganzen eine bestimmtere organische (iestal-
zu geben.
Das mehrerwähnte l'rbar von i',VM bildet die älteste
urkundliche Nachricht hierüber und zwar mit der au der
Spitze stehenden Bemerkung, da(.i:
1. Die aufgestellten Bestimmungen ihre Gültigkeit haben
für die Gotteshäusleute von Pfäflikon (Schwyz), Kinsicdeln.
Neu heim, Krlenbaeh (am Zürichsee), Släfa und Kalt-
brunn.
2. die verzeichneten Rechte und Pflichten seil alten Zeiten
bestehen und
.'i. die Kigenlcute der genannten ..Hofe" dieselben anzuer-
kennen und zu befolgen eidlich gelobt haben.
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30
Diejenigen Rechtsnormen, die 1331 für die verschiedenen
dem Stifte Einsiedeln eigenen Hofleute gleichlautend nieder-
geschrieben wurden, bestanden sonach schon seit alten Zeiten.
Die Verfassung der grundherrlichen Höfe und des damit zu-
sammenhängenden Zustandes der — in dinglicher, meist auch
in persönlicher Hörigkeit sich befindlichen — Lehen- und Zins-
bauern wurde ursprünglich wohl durch Vertrag, später dann
vorzugsweise durch Uebung festgesetzt und noch später in
urkundlicher Form dokumentiert. So bildete sich für den
einzelnen Dinghof das „Hofrecht" heraus und, da die ein-
zelnen dieser Rechte wortwörtlich übereinstimmen, wurde
damit allgemeines Recht geschaffen. Ein prüfender Ver-
gleich mit andern, nichteinsiedlischen Hofrechten erbringt hiefür
vollgültigen Beweis.
Im Stiftsarchiv Einsiedeln liegt der „geschworne
Rodel des Gotteshauses zu den Einsiedeln". Er
beginnt mit den Worten „ünnd sind das die Recht des Gotzhus
vnnser liebenn frowen zu den Eynsiedlenn unnd der Hofflüten
die in den Hoff zu Nühen gehörennt." Das Dokument tragt die,
von einer spätem Hand (anläßlich Vormerkung eines Nach-
trages) beigesetzte Jahrzahl 1539. Schriftcharakter und be-
sonders die Ausdrucksweise, wie der Inhalt selbst, weisen
darauf bin, daß dieser Rodel lange vor 1539 niedergeschrieben
wurde ; im letztgenannten Jahre mag er ergänzt worden sein ;
eine Stelle deutet darauf hin. Vermutlich entstand die Urkunde
noch im 15. Jahrhundert.
Das Stadtarchiv Zug besitzt das „Hof recht zu Egre;,
mit dem Jahresdatum 1407 versehen. Vergleicht man beide
Urkunden hinsichtlich des Inhaltes, so zeigt sich in vielen
Punkten wesentliche Uebereinstimmung. Das Aegeri Hof recht
regelt hauptsächlich das Verhältnis zur österreichischen Herr-
schaft1); es nimmt auch Bezug auf den „Hof ze den ein-
sydlenn", ferner auf den Hof zu Art, zu Zug, zu Cham.
') Mit Bezug auf diesen Umstand und da eine und derartige Regelung
beim Eintritte Zugs in den Bund (1352) gewiß nötiger war, als erst mehr
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31
Zieht man ferner die Hofrechte der 16 Dinghöfe des
Klosters Murbach-Luzcrn ; dann die „Öffnungen" von Malters,
Adligenswil, Emmen, etc.1) zur Vergleichung heran, so er-
gibt sich sofort, da& deren Bestimmungen, die sa'mmtlich im
13. Jahrhundert entstunden, mit dem Hofrecht in der zugerischen
Berggegend in Hauptsachen übereinstimmen: Die Rechtssatz-
ungen, welche Einsiedeln den Gotteshausleuten am Menzinger-
berge und im Aegerilale gab, waren deshalb dem damals in
der deutschen Schweiz allgemein geltenden Rechte angepaßt.
*
* *
Heutzutage fallen uns die Erscheinungen im Verkehrs-
leben des Mittelalters ganz absonderlich in die Augen, weil nur
die Einzelheiten, wie sie in den Hofrechten uns überliefert sind,
in knapper Fassung vor uns stehen, aber das Verständnis
des socialen Lebens jener Zeit als Ganzes ebensowenig, als
dasjenige ihres Rechtslebens zum allgemeinen Bewußtsein ge-
kommen ist. — „Die Rechtsformen des öffentlichen Rechtes
entsprechen den Formen und dem Leben der Gesellschaft*2).
Dieses Wort eines der besten Kenner des geschichtlichen
Werdeganges der Zentralschweiz trifft hier zu, aber auch der
erneute Hinweis: Grundlage aller mittelalterlichen Rechtsver-
hältnisse bildete die altgermanische Markgenossenschaft, der auch
die Genossenschaft unfreier Hofleute nachgebildet wurde. Das
Ursprüngliche, das Charakteristische der „Höfe" ist eben die
Hofstatt — der zur Wohnung gehörende Grund und Boden
— und die Feuerstatt — der Herd einer Familie. Dazn
kam noch die gemeine March, das Gesamteigentum der Mark-
genossen in „Feld und Wald". Dementsprechend hießen auch
die auf den Höfen angesessenen Leute, denen auch allein
als 50 Jahre später, zumal tatsächlich damals das Verhältnis zu Oester-
reich gelöst wurde, darf angenommen werden, daß das Hofrecht von
Aegeri schon vor 1407 existierte. Im letztgenannten Jahre mag ge-
schrieben (oder abgeschrieben) worden sein, was durch mündliche
Ueberheferung und lange Uebung als Satzung anerkannt war.
') Vergleiche Segesscr. Rechtsgesch. I. 24 u. f.
*) Segesser, Rechtsgesch. II, 354.
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das Hecht zustund. »roL»es Vieh auf die Allmend zu l reiben.
Hauern, jene Leute, die nur ein Haus besassen. Tauner.
Letzern Ausdruck kann man heute noch da und dorl hören:
mit der Zeit verstand man in unsern 'ie»euden unter letzterer
Hezeielmun» Leute, welche keine Hofstatt eigentümlich be-
sassen und ländliche Ta»lohnarb»'iten verrichten.
In allen den erwähnten Hofrechten wird des „V'^les",
als obersten Hichlers. erwähnt. Darunter ist der Vertreter
der obersten landeshoheitlichen Uewalt in weltlichen 1 >in»en
zu verstehen. Kr übte administrative, legislatorische und
richterliche Funktionen aus. Line Trennung der dickfälligen
<k wallen kannte man damals nicht: bekanntlich wind«- dies
erst in sehr viel späterer Zeit durchgeführt.
I .'in die Zeit, da die Hofrechte ihre Geltung hatten, war
überall in deutschen Landen der Vertreter der herzoglichen
oder königlichen IIoheits»ewalt der faktische Dement der
betreffenden <ie»cndcn, es war das eben der ,,Vo»tl\ Dieser
Ausdruck wurde in den ältesten Urbaren von Linsiedeln noch
beibehalten, in den spätem aber entsprechend ersetzt durch
die Worte: „der Aminann von Sladt und Amt Zu»", oder
..zu Zu» vor dem verordneten Hichter."
* *
Die Hofrechte, wie sie aus ältester Zeit überliefert sind,
hatten für diejenige Periode zweckentsprechende (ieltun» und
Wirkung, als die Kinsiedlischen Ki»enleute im Lande auf zer-
streuten (iehoften hausten und die Hewohner derselben für
den weitaus »röl.iten Teil ihres Lebensunterhalles in Nahrung
wie Kleidun» innert den Hof»renzen noch selbst sorgen
konnten, auch die meisten der ziemlich einfachen Bedürfnisse,
für deren Hefriedi»un» in späterer Zeit ausschließlich Hand-
werk und Gewerbe eintraten, von den Genossen des Hofes
noch selbst beschafft zu werden vermochten. .Mit der fort-
schreitenden Kullivierun» von Grund und linden, lmt der Zeit,
da mitten unter den zerstreuten Höfen entweder einfache
Dauerndurfer ode»* »ar Städte entstunden, der bisherigen Hau-
ersame, denen spärlich Tauner helfend zur Seite standen, ein
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33
aufstrebender — sozial wie politisch markant auftretender — eine
totale Aenderung der bisherigen Gesellschaftsordnung bedingender
neuer Stand, derjenige der Handwerk- U.Gewerbetreibenden, voll
Lebenskraft und Ausdauer auftrat : wurden die alten Satzungen
in manchen Punkten entweder unhaltbar, oder ungenügend.
Sie bedurften einer den veränderten Verhältnissen entpre-
ehenden Umgestaltung, die aber nur ganz allmählig bestimm-
tere Gestalt annahm.
Die Hauptsache — im Hofrecht, wie im Urbar — blieb
freilich aufrecht erhalten; aber in manchen Punkten trat zcit-
gemässer Wandel ein. Auch das Stift Einsiedeln wußte den
in deutschen Landen nach und nach allgemein herrschend
werdenden Anschauungen auf dem Gebiete landwirtschaftlicher
Nutzung, wie Belastung gebührend Rechnung zu tragen.
Die zeitlich weit auseinanderliegenden verschiedenen Hofrechte
und Urbare bekunden das.
Die Besitzesverhältnisse — durch Erbe, Tausch, Kauf,
Ablösung und dergleichen bedingt — änderte sich natürlich
im Laufe der Jahrzehnte.
All das machte von Zeit zu Zeit nötig, Hofrecht und
Urbar einer Revision zu unterwerfen und sie — den tatsäch-
lichen Zuständen und dem herrschenden Rechte angepaßt —
neu zu fertigen.
Die Neuerstellung des einen, die Feststellung des andern war
jedesmal eine sehr umständliche Arbeit. Vielfache Vorverhand-
lungen, contradiktorisch vorgenommen, waren mühevoll, letzteres
deshalb, weil das Bestreben, der Leistungen unter allerlei
Vorwänden sich zu entziehen, stetsfort zurückzudämmen war,
Augenscheine, dann Hauptverhandlungen auf den Rathäusern in
Aegeri oder Menzingen (für ordentliche Gerichtstagungen
war das letztere der ausschließliche Versammlungsort), denen
öfters noch Besprechungen im Kloster Einsiedeln selbst voran-
gingen, waren jeweilen erforderlich, bis die Rechts- wie Ptlicht-
Verhältniße wieder festgelegt und neu geschrieben waren.
Anläßlich mußten allerlei Anstände geordnet, geschlichtet
oder sonst entschieden werden. So betreffend die Frage: ob ein
Geschiehtsfrd. Bd. LXI 3
34
Hof ganz, oder nur zum Teil oder gar nicht Gotteshausgut. oder
wie groß die Zinspflicht eines — inzwischen vom Hofe ab-
getrennten — Landstückes, ob Fall, Ehrschatz. Faßnachthuhn
zu entrichten sei. Auch darüber wurde bei solchen Anlässen
— immerhin mehr bloß gelegentlich und den an sich heiklen
Gegendstand streifend — verhandelt : ob gewisse Streitpunkte,
betreffend Wasser- oder Wegrecht, March und dergleichen vor
Gotteshausgericht Monzingen oder vor dem kantonalen Gerichte
in Zug auszutragen seien, etc.
Da es sich bei Bereinigung des Urbare um Grenzregu-
lierungen in des Wortes eigentlicher Bedeutung, um Festsetzung
der Kompetenzen des Stiftes Einsiedeln und des Landes Zug
handelte, Hofrecht und kantonales Recht vielfach sich berührten,
so ist selbstverständlich, daß die bezüglichen Vereinbarungen
nicht einzig zwischen dem Stifte und seinen Lehensleuten vor-
genommen wurden, sondern daß dabei auch Vertreter des Kan-
tones und solcher der selbständigen Gemeinden mitwirkten.
Es war das nächstliegend, überband doch das Hofrecht aus-
drücklich dem „Vogte", bezw. dem später an seine Stelle
tretenden Ammann des Kantones die Pflicht, bei Anständen,
die sich ergeben, dem Stifte, wie seinem Vertreter, dem Got-
teshaus-Ammann hilfreich und unterstützend zur Seite zu stehen.
Die Verhandlungen über Erneuerung des Urbare, die jeweilen
auch einer zeitge müssen Revision des verfassungsmäßigen Zu-
standes, wie er im Hofrecht statuiert war, riefen, dauerten
stets mehrere Tage.
Die Abfassung des Urbare lag in der Hand des jeweiligen
Landschreibers von Zug. Ausnahmsweise kam es vor, daß
ein anderer „geschworner Schreiber" dazu berufen wurde.1)
') Uebcr die einflußreiche und ordentlich dotierte Stellung des
Landsehreibers zum Gotteshausgericht und den Gotteshausleuten selbst
wird unten etwas zu bemerken sein.
Im Jahre 1616 fand eine Neuanfertigung des Urbare statt.
I>er damalige Ammann Conrad Zurlauben bezog hiefür eine Schreib-
gebühr von 30 Gl. und dazu noch für die Besiegelung des Akten-
stückes weitere 20 Gld. Das war nun den Räten von Aegeri, Monzingen
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Wie an den jährlichen ordentlichen Gedingtagen, die laut
Hofrecht im Mai, dann noch im Herbste und sonst je nach
Bedürfnis abzuhalten waren, so hatten auch bei Neufertig-
ungen von Urbar und Hofrecht alle Gotteshausleute selbst zu
erscheinen oder wenigstens sich durch Angehörige vertreten
zu lassen. Von Standespersonen waren dabei: der Aminann
des Kantons oder sein Stellvertreter, der Landschreiber, von
den Ratsherren je einer von Aegeri, Menzingen und Baar, und
zwei von Zug; vom Stifte: der Abt (meist entsandte er aber den
Statthalter), ein anderer Konventuale und der Kanzler. Die
Pflege und Beherbergungskosten, worüber der Kanzler genau
spezitizierte Rechnung führte, trug das Stift; sie waren wie
noch zu zeigen sein wird, nicht unbedeutend.
Alle Tagfahrten zeigte der Abt zum voraus der Zuger-
Regierung, behufs Genehmhaltung, an. Diese erließ dann die
Einladungen an die kant. Abgeordneten, fernere die Vorlad-
ungen der Gotteshausleute; das letztere geschah durch den
üblichen Ruf in den Kirchen zu Aegeri, Menzingen, Neuheim
und Baar. Durch diesen Akt anerkannte Einsiedeln in aller
Form Rechtes die Oberhoheit des Kantons Zug im Gottes-
hausgebiete. Tatsächlich stand die jeweilige Tagung unter
dem Schutze der Regierung, deren Vertreter sich an der
und Baar doch zu rund. Sie führten dagegen Beschwerde. Wenn ich
das im Stifts- Archiv in Einsiedeln liegende Schreiben vom 15. I. 1617
recht verstehe, so war Zurlauben vor seiner Wahl zum Ammann von
Stadt und Amt Zug Stadtschreiber in Zug; als solcher hat er an Stelle
des amtierenden Landschreibers Christian Schön, der aus unbekannter
Ursache nicht mitwirkte, als geschworner Schreiber damals das Pro-
tokoll geführt, dann das Concept des von ihm gefertigten Urburs ge-
fertigt und selbes von dritter Hand ins Reine bringen lassen. Die vom
„äussern Amteu, bekanntlich aus den genannten drei Gemeinden
gebildet, dagegen erhobene Einspräche beim Abte in Einsiedeln war
eine recht spitzfindige. Sie betonte: die Fertigung des Urbuni steht
nur einem beeidigten Schreiber zu ; das sei aber Zurlauben jetzt nicht
mehr. Der von altem her festsitzende Gegensatz zwischen Stadt und
Amt mag hieran um so stärker bemerkbar geworden sein, als gerade
damals verschiedene Punkte zwischen Stadt und Land streitig waren,
auch die Tagsatzung beschäftigten.
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3«
Erledigung der Geschäfte lebhaft betätigten und, wo es nötig
oder sonst angezeigt sein mochte, auch einerseits für die
Interessen ihrer Landeskinder eintrat, anderseits letztere zu
Gehorsam und Pflichterfüllung verhielt.
* *
Das für die zugerische Berggegend geltende Hof recht
findet sich auf Seite 129/133 in Band 45 des Geschichte-
freundes abgedruckt. Die Veröffentlichung ist eine so genaue,
minutiös exakte, daß derjenige, der über hinreichendes sprach-
liches und rechtsgeschichtliches Wissen verfügt, hieran nur
seine besondere Freude haben und zuverlässigen Bescheid er-
halten kann. Ein nochmaliger Abdruck erscheint nicht geboten:
ein Hinweis genügt; dagegen wird angezeigt sein, das Hofrecht,
wie selbes in einer spätem, zweifellos dem 15. Jahrhundert
angehörenden (1539 mit einem Zusatz versehenden") Fassung
im Stiftsarchiv Einsiedcln liegt, seinem wesentlichen Inhalte
nach, teilweise wörtlich, hier anzuführen, einige Anmerkungen
mitzugeben und dann einen Vergleich zwischen dem ältesten
uud den spätem Texten anzustellen.
Der „geschworne Rodel des Gotteshauses zu den Ein-
siedeln" *) faßt die Rechte und Pflichten der zugerischen Got-
teshausleute in 23 Artikeln wie folgt zusammen:
1. Unser Herr der Abt soll abhalten alljährlich zwei Gedinge
(Rechts- und Gerichtstage) das eine im Mai, das andere im Herbst,*)
und darnach soll er richten alle Wochen, so oft das notwendig und
„zeitlich- ist.8)
») St. A. E.
2) lieber Abhaltung des Herbstgedinges linden sich in den Akten
nur vereinzelte Angaben; neben jenen über die ordentlichen Tagungen
im Mai und über solche, welche außerordentlich behufs totaler Berei-
nigung von Urbar und Hofrecht nötig waren, ist nur gelegentlich auch vom
Herbstgedinge die Hede. Jedenfalls kam diesen — im Vergleich zu den
Maigedingeu — nur untergeordnete Bedeutung zu.
3) Darunter sind die periodischen Sitzungen des Gotteshausge-
richtes zu verstehen.
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2. Diese Gedinge oder „Gericht" soll man 7 Nächte vorher ver-
künden: zu Neu he im1) vor der Kirche und zu Aegeri vor
der Kirche. Alle, welche Gotteshausgui inne haben sieben Schuhe
lang oder breit, sollen am Gericht erscheinen. Wer es unterläßt
den soll der „Herr Ambtmann" mit 3 Schilling „bessern" (büßen).
3 Ein Ammann von Stadt und Amt Zug soll an diesen Ge-
dingen neben dem von Kinsiedeln gesetzten Gotteshausammann
sitzen, letztern schirmen vor Unfug. Dagegen darf der erstcre den
letztem in seinen Verrichtungen nicht „irren" (hindern).
4. Der cinsiedlische Ammann hat zu entscheiden über Twing
und Bann, Holz und Feld.
Was Diebstahl und andere Frevel anbetriff,, so soll darüber zu
Zug vor dem verordneten Richter „Rechtfertigung* (Aburteilung,
Büßung) erfolgen.2)
5. Vorerst soll der Richter entscheiden um den Einsiedeln zu
entrichtenden Zins, dann um Eigen und Erbe, hierauf Differenzen
in derartigen Sachen unter den Hausgenossen erledigen. Unter
letztem werden Haus- oder Mietleute verstanden sein, welche
nach Treffnis zins- oder sonst abgabepflichtig waren.
Wer einen andern an die Gedinge vorladet, der soll auch die
drei Gericht „usgänn mit klag-*). Erscheint dann der Geladene
nicht, soll ihn der Ammann von Zug hiezu zwingen und ihn
„bessern" (büssen) für jede vergebliche Vorladung mit 3 Schilling
und mit 6 Schilling für den Ammann von Zug. Dann soll in der
Sache entschieden werden.4) Aber vor dem Gerichte darf Niemand
um Eigen oder Erb reden, als wer Gotteshausmann ist, es wäre
denn, daß dies der „sächcr beider will."5)
0. Wer gegen einen Gotteshausmann klagend auftreten will, der
soll sich dafür verbürgen, daß er dem Rechte Folge geben und
da« Urteil anerkennen wolle.
') Aus dem Umstände, daß die Kirche Monzingen nicht genannt
ist. schließe ich, daß der Rodel zu einer Zeit gefertigt wurde, als Mon-
zingen noch keine eigene Pfarrkirche besaß, also vor 1477.
2) Schon im ältesten Hofrecht wird grundsätzlich eine Gewalten-
trennung in dem Sinne fetgesetzt : was zivile Streit- und Rechtssachen
angeht, darülter entscheiden der Abt, sein Ammann am Berg und das
Gotteshausgericht ; auch jene Sachen, die man heule unter niedere
Polizei versteht, gehörten vor den Gotteshaus-Ammann, eigentliche Straf-
fallc dagegen vor kantonale Organe.
3) An drei aufeinanderfolgenden Tagen als Kläger erscheinen.
4) Auch wenn der Beklagte zum drittenmal wegbleibt.
s) Beide Parteien damit einverstanden sind.
7. Wer Gotteshausgüter verkaufen will, der soll die Güter vorerst
den „geteilet" ') (den Zugsberechtigten) anbieten und geben, sofern
diese bieten, was ein fremder Käufer. Ist das nicht der Fall, so
mag der Verkäufer das Gut den „Husgenosscn" 2) um den gleichen
Betrag ablassen. Wollen auch diese nicht, so „mag einer darnach
pietten in die würeyti3) und wer nun dann allermcyst git, demselben
mag einer das geben."
8. Niemand soll „Valien" (den Fall entrichten) als wer des Got-
teshauses eigen ist.1) Als Fall gibt man das „best hopt", das der
Verstorbene besaß, hatte er kein Vieh, so ist zu geben das ..best
stuk an gewandt"; den Harnisch ausgenommen, da dieses Wehr-
und Kleidungsstück vom Abte und den Schwyzem als Schirm-
herren des Klosters gutwilliglich von der Fallpllicht ausgenommen
war. Leben mehrere Goltcshausleute in ungetrenntem Haushalte,
so ist der Fall nur beim Tode des Aeltcstcn zu entrichten.
0. Wer auf Gotteshausgüter zieht aus der Fremde und Jahr und
Tag bereits gesessen ist, der soll all das leiden, was ein Gottes-
hausmann leiden muß und zwar im Verhältnis des Güterbesitzes,
seien die Güter eigen oder gemietet.
10. Will ein Gotteshausmann wegziehen, so soll man ihn ziehen
lassen und bleibt es dem Krmessen des Abtes überlassen, vom
Wegziehenden den- Fall zu erheben oder nicht.5)
V) Geteilet, das sind die Besitzer derjenigen Güter, welche von
«lern zu verkaufenden Hofe abgetrennt, abgeteilt wurden. I >ie im
Hüfrecht bestimmte Norm, gibt wieder das im Zugerlande bis 171*0 zu
Recht bestehende Institut des Zug rechtes. Darnach halten Bürger
einer Gemeinde, wenn ein anderer Gemeindeangehöriger seine Liegen-
schaft verkaufen wollte, die Befugniß. selbe um den gleichen Preis,
den ein Fremder darum geben wollte „zu ziehen", d. h. käuflich
zu erwerben.
2) Darunter sind wohl zu verstehen: nächste im gleichen Hofe
wohnende Verwandte des Besitzers, im weitern Sinne die II of genossen.
3) In die weite: Jedermann nach Belieben.
*) Fall ist ein Feberbleilisct des im altgermanischen Rechte
wurzelnden (wohl kaum je im buchttäblichen Sinne ausgeübten)
Erbrechtes des Grundherren an der gesainten Fahrhabe eines
Hörigen.
*) Früher waren die Kigenleule wortwörtlich so zu sagen an
die Scholle gebunden.
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11. Auch sind wir also herkommen: wer Gotteshausgüter inne
hat im Hof Nühen, der soll uns helfen tragen „brüch und stur."1)
12. Desgleichen ist unser Herkommen, daß wer Gotteshausgüter
kauft, der soll sie vom Abt oder seinem Ambtmann empfangen,
daselbst „vererschützen bescheidsntlich14 >). Wer dies Jahr und
Tng unterläßt, dessen Gut soll an den Abt zurückfallen und die
zu entrichtende Loskaufsumme dem Ermessen des Abtes anheim-
le stellt sein.3)
13. Wir sind auch herkommen, daß wir unser lieben frowen zu
den Einsiedeln eigen sind, dem Abt seinen Zins und den Fall zu
geben haben und von jeder Hofstatt (Liegenschaft) ein Huhn4)
Die Hälfte der Zinshühner gehören dem Anunann zu Zug. Weiter
soll man die Gottcshauslcute nicht belasten.
14. Zu einem Gotteshausammann soll der Abt einen Gotteshaus-
niann ernennen, auch einen Wcibel setzen, sei es derjenigen, den
der Ammann zu Zug ernannt hat, oder einen beliebigen andern.5)
15. Die Fassung dieses Artikels wird erst einigermassen im Zu-
sammenhalt mit analogen Bestimmungen des Hofrechtes von 1331
verständlich. Dem Sinne nach wird damit statuiert das Hecht
•) Darunter können nur Abgaben gemeint sein, welche die po-
litischen Organe (die Gemeinden und der Kanton Zug) als solche von
allen Bewohnern zu erheben veranlaßt waren.
2J Ehrschatz ist eine Last, die am abgeleiteten Besitze hangt,
und bei jeder Verleihung desselben entrichtet werden muß, sei es,
»laß einem Erben oder daß einem Käufer oder einem Erwerber aus
anderm Titel geliehen wird, oder sei es. daß eine andere Verleihung
mit ig ist, weil der Dominus (Herr) ein anderer geworden ist. (Scgesser,
H. Gesch. I. 53).
Der in Urkunden und Protokollen früherer, wie späterer Zeit
oft vorkommende Ausdruck „bcscheidentlieh* will* besagen: wie es
landesüblicher Brauch und Sitte ist.
3) Wenn einer ein Gotteshausgut über ein Jahr behaut hatte, ohne
daß selbes in aller Form und unter Entrichtung der lielrelTendeu Ge-
bühr vom Abte zugewiesen worden war, stand es dem letztern frei,
nachträglich doch die Verleihung eintreten zu lassen, auch den Ehr-
schatz und die Busse wegen Ungehorsam zu liestimmcn.
*) Darüber enthielt das frühere Hofrechl keine Bestimmung; die
Pllicht lastete aber, wie aus obigem Wortlaute zu ersehen, von jeher
auf Gotteshausgütern.
Ä> Diese Vorschrift fehlt im ältesten Hofrecht. Sie wird ohne
Zweifel nur da«» umschreiben, was von jeher Ucbung war.
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der Freizügigkeil der Gotteshausleute von Einsiedeln, einerseits auf
den verschiedenen Höfen unter sich, als anderseits auch so, daß
letztere, ohne Busse zu gewärtigen, befugt seien, auf Gütern anderer
Gotteshäuser, nämlich derjenigen von Zürich. Säckingen, St. Gallen,
Schännis und Pfafers, sich niederzulassen, wie auch letztere Leute
auf einsiedlischen Dinghöfen und zwar in gleicher Weise wohnen
dürfen.
Die Heirat eines Hofgenossen mit einer „ungcnossin", einer
fremden, nicht aus einem der Dinghöfe Einsiedeins stammenden
Frauensperson wurde straflos gestattet. Immerhin war hiefür des
Abtes Huld zu gewinnen1) (seine Zustimmung einzuholen). Das
frühere Hofrecht enthielt — in Anlehnung an das alamanische
Hecht — diesfalls viel strengere Bestimmungen hinsichtlich Ehen
zwischen Genossen und Ungenossinnen ; so konnte Kindern aus
solchen Heiraten jegliches Hecht am elterlichen Besitzt ume entzogen
weiden. Das älteste Hofrecht stellte den Grundsatz auf: nur
zwischen Hofgenossen derselben oder einer benachbarten Mark
(Gemeinde) dürfen Heiraten stattfinden.
Wie der Begriff der Genossarne und der Ungenossamc in unsern
Gegenden sich entwickelte und allmählig mildere Formen annahm
darüber gibt Segesser. (R. Geschichte I. 78 und Ißt,) belehrenden
Aufschluß. Im Zug er lande hat sich diese Hechtsauffassung bis
heute in der abgeschwächten Form erhalten, daß wenn eine Nicht-
bürgerin und Xichtgenossin sich mit einem Korporations- d. h.
Allmend-Genossen verehlicht, s»e durch Erlegung einer be-
stimmten Einheiratstaxc die Mitanteilhaberschaft am Kigentunie
der betreffenden Korporation sich erkaufen muß.
10. Der Gotteshausammann soll alles richten, was für ihn kömmt
laut den Hödeln. Was aber „unehrlich Sachen" anbelangt und
„fravenn" (Frevel), die sollen dem Ammann in Zug zugewiesen
werden und *in das hiefür bestellte Gericht. (Vergleiche Art. 4.
der inhaltlich das gleiche sagt.)
17. Keine Buße des Gotteshausammanns darf höher sein als
Schilling dem Kläger, o* Schilling dem Ammann des Abtes und
0 Schilling einem Ammann von Zug. Hingegen handelt es sich
um Scheltung eine Eides, „rucken1* (verändern) eines Marchsteines,
oder darum. Jemanden mit bewaffneter Hand und freventlich in
seinem Hause („unter rußigen Hafen41) aufzusuchen: dann soll dem
') Das altgermanische Hecht stellte nämlich den Grundsatz auf:
der Angehörige eines Hofes dürfe nur die Tochter oder Witwe eines
andern in der gleichen Mark wohnhaften Genossen heiraten.
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Kläger „gebessert" (zuerkannt) werden 3 Pfund und dem Ammann
zu Zug C Pfund1)
18. Wer einen Gotteshaustnann „blut Runß macht* (körperlich
verletzt) der soll eines Ammanns zu Zug Huld gewinnen fvor dem
Gericht in Zug sich verantworten), wie dies derartigen Vergehen
gegenüber Sitte und Gewohnheit ist, dem Kläger als „Besserung"
(hier im Sinne von Buße zu verstehen) 3 Schilling verabfolgen,
die Arzt kosten vergüten uud hatte der Verletzte noen weitere
Kosten an seinem Leibe, so soll der Täter sie ebenfalls vergüten
und wenn der Verletzte deshalb an Ausübung seiner Beschäftigung
gehindert (teilweise oder gänzlich arbeitsunfähig würde.) so soll
der Täter auch diesfalls an den Schaden gehen. Fordert der Ge-
schädigte zu viel, so darf der Täter den Gegenbeweis durch die
1 > Behufs richtiger Würdigung der strafrechtlichen Abwandlungen,
wie sie hier notiert sind, erscheinen einige Hinweise am Platze. Das
Strafrecht des Mittelalters beruhte auf ganz andern Begriffen, als wie
solche der heutigen Strafjustiz zu Grunde liegen. Grundprinzip des
vorchristlich-germanischen Altertums war die Hache, oder die mensch-
liche Vergeltung im Gegensatz zur göttlichen Gerechtigkeit. Gegenstand
der Hache waren Verletzungen individueller Hechte auf Leib und
I,ebcn, Ehre und Eigentum, insofern diese Verletzungen so waren, daß
sie einen eigentlichen Ersatz auf dem Civil weg nicht zuließen. Dieser
heidnischen Hache setzte des christlich-germanische Gemeinwesen als
Grundlage der sozialen Ordnung das Gebot des Friedens entgegen.
Aus diesen Begriffen entwickelte sich dann das Compensationsystcm des
alamanischen Volksrcchtes, dessen Bedeutung in unserm Falle darin liegt,
daß es. wohl um den tiefwurzelnden Grundsatz der Privatraehe aus-
zulösen, alle Verletzungen, die bisher Gegenstand der Hache waren,
in civilrcchtliche Forderungen umwandelte und die Privatrache so
weit immer möglich zurückdämmte.
Noch im 14. Jahrhundert hat daher jeder Frevel — von Schaden-
ersatz abgesehen — eine Buße zur Folge, welche dem Verletzten zu-
fiel. Damit sollte ein ideeller Ersatz geschaffen werden für die in der
Volkseele fortschlummerndc Selbsthilfe durch Ausübung der Privatrachc.
Ferners wurde damals jeder derartige Frevel auch mit einer Buße
— regelmäßig in höherm, nicht selten dreifachem Betrage, als wie sie
•lern Kläger zuerkannt wurde — zu Händen des Richters belegt.
Auf das Verfahren jener Zeit, welche das Hofrecht von Einsicdeln
vorsah, selbst schwerere Verfehlungen gegen Leib und Gut des Nächsten
nur mit doppelten Gcldbussen abzutun. hatte ein Umstand noch wesent-
lichen Eintluß: die damalige Strafjustiz wurde namentlich auch noch
als fiskalische Quelle betrachtet. (Segesser, it. Gesch. II. 597 und f.)
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Nachbarn (des Verletzten) oder durch zwei andere ehrbare Männer
behufs Festsetzung des Schadensbetrages leisten.1)
10. Wenn ein Weibel Pfänder gibt, die sollen im Gotteshaus-
Gerichtsbezirk bleiben, da vor Gericht getragen und nach Urteil
verkauft, bezw. verwertet werden.
Im ältesten Hofrecht hieß es nur: der Abt solle pfänden um
seinen Zins, wenn er es gerne tut „ohne Klagen". Damit wird
wohl gesagt sein wollen, daß er die pfandweise Eintreibung von
Zins ohne Begrüßung der hiefür eingesetzten kantonalen In-
stanz durch den Weibel des Gotteshausgerichtes vornehmen
könne.
20. Einem Gottesmann steht das Hecht zu, seine Güter zu „ver-
schaffen" (verkaufen) und zu vergeben, wenn er Eigentümer ist,
an einen andern Gotteshausmann oder an einen, der im Gerichts-
bezirk seßhaft. Die Veräußerung hat vor Gotteshausgerichl zu
geschehen und zwar so, wie. Ammann und Hat von Stadt und
Amt Zug im Jahre 1530 »lies mit Einwilligung des Abtes von
Einsiedeln beschlossen haben.2)
21. „Wo man uns verbut ussert dem Amt, (Gotleshausleuten das
Wohnen in andern Gegenden verbietet), das nur die. auch ver-
bieten mögent in diesem Gericht, ob wir solches Güeter fundent
(besser fänden) oder wißlend.3)
22. Wer auf Gotteshausgebiet geboren ist, der soll auch des
Gotteshauses eigen sein.4)
23. Was einer tut, darum mag er „trostung" (Sicherung oder
genehme Bürgschaft) geben um seine Schuld und soll man ihn
deshalb nicht in Thurm legen.*)
*
Ein Vorgleich des ältesten Hofrechtes mit den hier we-
sentlich mitgeteilten Bestimmungen, die etwa lf)0 Jahre später
») Diese Bestimmungen sind neu, das älteste Hofrecht enthielt
sie nicht.
2) Im ältesten Hofrecht steht nichts hievon. Der letzte Satz ist
ein (oben bereits angetönter) Zusatz aus späterer Zeit.
3) Der Sinn dieses — im ältesten Hotrecht nicht vorkommenden
Artikels ist unschwer dahin festzustellen: Gemeinden gegenüber,
welche zugerischen Gotteshausleuten das dortige Wohnen nicht gestatten,
soll oder kann wenigstens — Gegenrecht gehalten und ihren Bürgern
der Aufenthalt im Gotteshausgebiet verweigert werden.
4) Wiederholung, da in Art. l-*> bereits enthalten.
5) Die Schuidverhufl wurde damit unzuläßig erklärt.
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mögen niedergeschrieben worden sein, zeigt, daß manche davon
in der Neufertigung entweder gar nicht mehr, oder dann nur
in modifizierter Weise aufrecht erhalten blieben. Manche Be-
stimmungen sind — entsprechend einer inzwischen allgemein
anders gewordenen Rechtsanschauung — fallen gelassen. Auch
an einzelnen Bestimmungen fehlt es nicht, die neues Hecht
statuieren; bei näherm / i i isei len ergibt sich indeß, daß dies
mehr bloß anscheinend, nämlich nur so der Fall ist, daß bereits
bestehende Rechtsnormen in andere zusagendere F o r m e n ge-
prägt wurden. Daneben kommt eine prägnantere Wahrung
der fi skalischen Interessen der betreffenden politischen Ge-
meinden, mithin auch eine solche des Standes Zug, als solchen,
zum Ausdrucke: Alles das sind Beweise dafür, daß bei Revision
der grundgesetzlichen Vorschriften der zugerischen Gotteshaus-
leute entsprechende Rücksicht genommen wurde: auf die ver-
änderten Zeitverhältnissc überhaupt und auf die wirtschaft-
liche, wie politische Entwicklung des Kantons Zug im besondern.
Diesfalls sind jene rechts- wie kulturgeschichtlich bedeut-
samen Punkte zu berühren, die in den spätem Hofrechten nicht
mehr, oder anders oder auch ganz neu erscheinen.
So war im ältesten Hofrecht bestimmt, daß wer innert be-
stimmter Zeit nicht zinsc, deswegen mit 3 Schilling gebüßt
werde. Diese Bestimmung ündet sich in den seitherigen Hof-
rechten nicht mehr. Anstatt der Buße trat Pfändung und wenn
diese keine Deckung für Zinsschuld brachte, Heimfall des Gutes
an den Gäubiger ein.
Nur im Hofrecht von 1331 linden sich Vorschriften betreffend
Halten von W einschenken, richtige Verabreichung von M a ß
und Ge w i cht. letzteres wird namentlich hinsichtlich des Brotes
nicht bloß dem „Pfyster", sondern ebenso eindringlich auch
den Wirten, so den „zapfen zühcir' eingeschärft. Warum
diese kulturgesrhichlich bedeutsamen Punkte später nicht mehr
Aufnahme fanden, dafür kann man bloß Vermutungen hegen.
Vielleicht wurde die lYberwachungdcr Wirtshäuser, der Mühleu
und Bäckereien etc.. damit gute Waren und im richtigen Maß
verabfolgt werden, als natürliche Aufgaben der in Händen
u
politischen Gewalt liegenden Ortspolizei betrachtet und ihr
überlassen, Ordnung zu halten.
Die strenge Bestimmung: Kinder, die hervorgegangen au-
einer — ohne Zustimmung des Grundherrn eingegangenen -
Ehe eines Gotteshausmannes mit einer Fremden (Ungenossim
erben weder, was die Eltern eigen besitzen, noch haben sie
Anspruch auf das Erblehen des betreffenden Hofes, ist in d«;
seit dem 14. Jahrhundert aufgestellten Hof recht ausgemerzt' l
Wenn ich Art. 13 des Hofreehtes von 1331 recht versteh;,
wurde darin die Weiterziehung eines Gerich tsspruches im Hofr
zu Nühen an andere Einsiedlische Dinghöfe, oder auch an deu
Abt vorgesehen, dabei aber bemerkt: es wäre den, daß die
teile (Parteien) eines andern übereinkommen. Eine auf dei
Gegenstand Bezug habende Bestimmung findet sich im spätem
Hofrecht nicht mehr.
Die Frage der Appellationsfähigkeit der Entscheid*
des Gotteshaus-Gerichtes überhaupt, sodann, an welche Instanz
sie weiter zu ziehen seien, etc., bildet einer jener Punkte, über
welche wir nicht genügend unterrichtet sind. Die Recht-
sprechung in Civilstreitsachen der Gotteshausleute unter sich-
mehr noch zwischen Parteien, von denen nur der eine Teil ein
Gotteshausmann war, bildet, wie noch nuten zu zeigen sein wird,
ein heikles Kapitel, das so recht deutlich den schlimmen
Dualismus zeigt, der zwischen Gotteshaus-Gericht und den
kantonalen Organen eine ständige Reibfläche bildete.
Wenn einzelne im ältesten Hof recht enthaltene Bestim-
mungen, z. B. über Eigentum stehe nur Gotteshausleuten da*
Entscheidungsrecht zu, über Fortsetzung der Sitzungen am
folgenden Tage, wenn am ersten nicht alle Geschäfte erledigt
werden konnten, in spätem Erlassen fehlen, so ist das selbst-
verständlich.
*) Praktisch fanden indeß solche Fälle also ihre. Krlcdigun?.
daß die betreffenden Kinder nachträglich des Abtes „Huld* dadurch
zu erlangen vermochten, daß sie durch eine gewisse Summe sich lo*-
oder hier richtiger einkauften.
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Die Bestimmung von 1331: ohne des Abtes Vorwissen
dürfe Niemand einen „Invang"1) oder einen „Ruhen waldu
besitzen, findet sich später nicht mehr. Dieses Fehlen kon-
statiert, daß inzwischen eine freiere Benützung und Erwerbung
von Liegenschaften eingetreten war.
Am Schlüsse des Hofrechtes von 1331 finden sich zwei
Hechtsamen verzeichnet, die den damaligen erbrechtlicben An-
schauungen entsprachen, seither aber durch andere Ideen aus-
gelöst wurden und keine Geltung mehr haben. Sie lauteten:
Kinen unehlichen Hofgenossen erbte, wenn dieser ohne Leibes-
erben starb, der Abt von Einsiedeln, der auch „vogt und Her
ist über geistlich lüt und sie erben soll."
Am deutlichsten, aber auch am ansprechendsten markiert
Art. 7 des zweiten Hofrechtes die im Auslösen alter, starrer
Rechtszustände begriffene Zeitströmung, wie sie von der Mitte
des 14. Jahrhundert anhebt. Der bisher leibeigene, ganz
in der Gewalt des Grundherrn stehende Hörige erhält nunmehr
die bedingte Befugnis zum Verkauf des Gutes, auf dem er erbge-
sessen ist, an Nächstberechtigte und so weiter.
*
Das Gemeindearchiv Menzingen verwahrt einen „Hof-
rodel des Gotteshauses Einsiedeln sammt dessen Freiheiten
und Rechten im Hof zu Nüchen, Menzingen und Aegeri." Es
ist ein Originalakt, der gefertigt wurde auf Grundlage des
l~rbars von 16 IG1) im Beisein von Abgeordneten von Zug,
Aegeri, Menzingen und B a a r auf Verlangen von Fürst-
abt Plazidus Heimann durch Landschreiber Adam Signer.
Zur Neufertigung lieü man sich reichlich Zeit, denn Signer
bemerkt auf dem Akte, dati er mit der Arbeit am 12. Nov.
1 647 begonnen und sie am 1. Juni 1649 beendet habe.
Weniger die fast auffallend lange Zeit, die zwischen
Anfang und Ende desselben liegt, als einige andere Punkte
Infang, auch Byfang ist ein ge#en die Allmend weide einge-
friedetes Stück Wicsland.
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46
rechtfertigen es, dieses Urbar und Hof recht, welches meines
Wissens auch die letzte diesfällige Uebereinkunft war, kurz
zu berühren.
Anlage und Inhalt sind in Hauptsachen dieselben ge-
blieben: formell sind die protokollarischen Feststellungen des
Hofrechtes dem Verständnisse ordentlich näher gebracht, wenn
auch jetzt noch einzelnes nicht genüglich klar ist, dies besondere
da, wo Stellen des frühern Hofrechtes wörtlich beibehalten
wurden.
Im Allgemeinen gewinnt man den Eindruck, daß der
Hofrodel von 1649 nicht bloß gute Beziehungen zwischen dem
Stift und seinen zugerischen Gotteshausleuten forterhalten,
sondern es letztern auch ermöglichen helfen will, sich vom
Stande der Eigenleute zu dem der bloß noch zinspflichtigen
Bauern zu erheben, welche nebstdem dann noch bei Ver-
kauf des Hofes und beim Tode des Besitzers dem Stifte
Einsiedeln mäßige Abgaben zu leisten, auch das Faßnachthuhn
zu liefern hatten. Der Uebergang von Eigen- zu zinspflichtigen
Leuten gewinnt an realer Gestaltung: auf dem Papiere figuriert
zwar noch, wie die Gotteshausleute dem Kloster Einsicdeln „ eigen"
seien, tatsächlich liegen die Verhältnisse aber so, daß die Zins-
last des Bauern und des Tauners gegen Einsiedeln auf einem ver-
einbarten festen Kapitalansatze, der, wie die Naturalleistungen
auch an dem Hypothekenbuche in Zug vorgemerkt wurde, be-
ruhte, daß das Abhängigkeitsverhältnis der Gotteshausleute nur
noch in erwähnter Weise zum Ausdruck kam.
Zwei Bestimmungen des letzten Hofrechtes sind besonders
zu betonen: einmal, daß in selbem wiederholt, (was frühei nie
vorkam,) derer von Schwyz. als der „Schirmherren des Klosters
Einsiedeln u gedacht wird, was im Hinblicke auf die Haltung
dieses Kantones gegenüber beiden Teilen leicht erklärlich wird.
Dann ist der Schlußsatz von besonderer Bedeutung; er lautet :
„vnd das auch jede Parthye jetz begriffnen Artikel zu wider-
ruffen, Guott, fug macht vnnd vollkhommen Gewallt haben
soll." Damit tritt ein Rechtsverhältnis in die Erscheinung —
und zwar erstmals schwarz auf weiß — das deshalb beachtens-
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4<
wert bleibt, weil durch angeführte Stelle dasjenige ausdrücklich
anerkannt wird, das im germanischen Rechte seine Wurzel
hatte: Verhältnisse und Beziehungen des Herrn zu den Leib-
eigenen — in ältester Zeit durch Vertrag, später dann durch fort-
gesetzte Uebung, noch später durch statutarische Hofrechte
schriftlich geordnet, waren — nach und nach — entsprechend
den jeweilen herrschenden Anschauungen auf agrar- und rechts-
historischem Gebiete — derart umgebildet worden, wie dies
oben bereits angedeutet ist.
Findet sich auch in frühern Hofrechten ausdrücklich das
gegenseitige Recht betreffend Aenderungen an den Grundbe-
stimmungen nicht vertraglich vorgesehen, so liegt immerhin
darin — an sich -- kein zwingender Grund, anzunehmen, erst
1649 sei den Gotteshausleuten dieses Recht zugestanden wor-
den. Gegenteils sprechen dafür, daß diese Befugnis von
jeher, wenn auch bloß stillschweigend, jeder Partei — den
Gotteshausleuten wahrscheinlich in frühester Zeit kaum, dann
später etwa unter allerlei Erschwerungen — zustand. Hiefür
spricht auch das von jeher übliche V e r f a h r e n bei Revision von
Urbar und Hofrecht, wozu nicht bolß die Gotteshausleute vorge-
laden, im einzelnen mit ihnen verhandelt wurde, sondern auch
kantonale und gemeindliche Behörden dabei mitwirkten. Letzeres
erfolgte nicht bloß zur Wahrung der öffentlichen Interessen,
sondern auch in jenem der Gotteshausleute : mit einem Worte,
die Rechtsverhältnisse waren auf Grund kontradiktorischen
Kinvernehmens der Parteien — Stift, Gotteshausleute, Kanton
Zug — wohl geordnete.
* *
Betreffend Stellung und Obliegenheiten, welche der Vertreter
des Abtes zu den Gotteshausleutcn, wie zu den weltlichen
Gewalten im Kt. Zug einzunehmen hatte, geben im Allgemeinen
die mitgeteilten Bestimmungen des Hofrechtes Aufschluß, auch
darüber, werden Ammann zu ernennen babe und auch aus welcher
Körperschaft er zu nehmen sei. Der Beamte wird — besonders in
den urkundlichen oder protokollarischen, zugerseit igen Fer-
tiglingen, speziell auch in den Gülten, die auf Gotteshausgütern er-
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richtet wurden, G o t tesh aus- A in in a n n , Ammann am Gottes-
gericht am Berg, im Hof zu Nühen'), auch, und zwar schon in sehr
früher Zeit „Obmann" des Gotteshausgerichtes genannt. Letzere
Benennung tritt seit 1079 in den Vonlergrund und zwar des-
halb, weil durch den damaligen Ueberguug der aus Grundherr-
schafts- und andern Einsiedlischen Hoheitsrechten herflieUen-
den Kompetenzen an die Gemeinden Menzingen und Aegeri
die Stellungen des Repräsentanten des Abtes in jenen Gegenden
eine andere, d. h. eine solche geworden war, die an Be-
deutung wesentlich eingebüßt hatte.
Die Stelle des Gotteshaus-Ammanns war eine wichtige
und einflußreiche. Den Arnmann und den Landschreiber von
Stadt und Amt Zug etwa ausgenommen, kömmt bis Ende des
17. Jahrhunderts keiner zweiten Beamtimg diejenige Bedeutung
zu, wie dem Stellvertreter des Stiftes Einsiedeln, der in verwal-
tender, vollziehender, wie richterlicher Stellung im zugerischen
Berglande seines Amtes zu walten hatte.
Der am 21. Februar 1001 — offenbar in Anlehnung an
ältere Dokumente — von Abt August in Hof nie ie r für den
neuerwählten (für seinen Vater eintretenden) Gottcshaus-Aminann
Conrad Bach mann ausgefertigte „BestaUungsbrief" ) um-
schreibt wohl am besten die Aufgaben, welche dem Beamten
zugewiesen waren, Da dieses Prlichtheft für Vorgänger wie
v) Wenn auffallen möchte, daß Seitens Einsiedeln fast regel-
mäßig vorn Hof zu Nühen geredet wird, auch wenn unter dieser Benen-
nung a 1 1 c Besitzungen in der zugerischen Berggegend verstanden sein
wollen, trotzdem der weitaus grüßte Teil derselben sich auf dein Ge-
biete von Menzingen und zum geringem auf jenem von Aegeri lag : so
darf dagegen erwogen werden, daß um die Zeit, da dies geschah,
Menzingen eben noch keine eigene Pfarrei bildete, wohl aber
Neuheim und zwar schon recht lange, dasselbe daher füglich als
Mittelpunkt des einsiedlischen Hofes gelten konnte; »laß ferner eine
ziemlich große Zahl von (iotteshaus-Ammannern in der Pfarrei Neuheim,
nämlich in Hinterburg, wohnten, die ihrerseits sicherlich gegen den
„Hot ze Nühen" keine Einspräche erhoben, schon aus lokalpalriotisehem
Kmpiinden nicht.
2) St. A. K.
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40
Nachfolger in Hauptsachen dasselbe gewesen sein wird, ist
eine summarische Wiedergabe hier angezeigt.
Der Golteshaus-Aniniann hat zu allererst mit „ufgehebten
Ungern und gelehrten Worten lyblich" zu Gott und den
Heiligen zu . schworen, des Gotteshauses Nutzen und Ehr
zu fordern, vor Schaden und Nachteil getreulich zu warnen,
besonders Kinsiedelns Freiheiten und Hechte laut Hofrodel
„welichen er ordentlich und wohl erlehrnen soll" tleilAig
zu handhaben und zu beschirmen und ja nichts „Vorscheinen
zu lassen."
Kr soll das Gericht nach „alltem Hruch und Herkommen",
im Namen des Abtes, versehen „als wyt dann sin verstand
uswyst und Ihme möglich ist." Wer sich dagegen, wie
gegen das Herkommen Kingriffe erlaubt, den soll der Goi-
teshaus-Annnann zu offenbaren und anzuzeigen ptlichtig
sein.
Der Gotteshaus-Amniann soll die Gefälle alsbald nach
Hofrodel einziehen, sie auch, ob wenig oder viel, nicht
„vertädingen" '), noch verhandeln, sondern so. wie sie seien,
nach Kinsiedeln bringen.
Der Golteshaus-Aminann soll alle Käufe und Täusche
um Gotteshausgüter ordentlich aufschreiben und darauf
sehen, «laß sie innert Jahresfrist im Sinne dos löf»f>
deshalb aufgestellten Vertrages geschehen und ,.verehr-
schatzet" werden. Kehlbare sollen verzeigt, alle Khrsehalz-
beträge beförderlich nach Kinsiedeln abgeliefert werden -
überhaupt soll er alle Hinnahmen ordentlich verzeichnen
und darüber „Hoytung", d. h. „Herhnung1' ablegen. D;is
Stift könne nicht mehr, wie zuvor geschehen, dulden, dal*
der Gotleshaus-Ammann nur summarisch lioehunug gebe,
sondern müsse auf spezifizierten Auf Schlüssen über Hinnahmen
und Ausgaben bestehen.
„Alle Goüeshausleute. die sich ans der „iingenossamou
verheiraten, oder die in die Fremde ziehen, - Weib
V) Ilirr im Kimu* von Nkalilucs|:itl<Mi einer lU'.lii/.iiTiin^ <lrs |Vsl-
W*ul/Av\i SfliuMlK'ti'iij^cs zu verstehen.
(icschichtsHa. IM. LXI 4
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50
und Mann — hat der Gotteshaus-Ammann namentlich zi:
vorzeichnen, auch wohin sie gehen, damit jeder nach Recht
gestraft und „gefahlct" werde.
Auf alle Aendeiungen im Besitze, die auch eine A«v-
derung des Urbars bedingen, oder da, wo frühere Beschnei*
nicht mehr zutreffen, habe der Gotteshaus-Ammami acht *;
geben und darüber zu berichten, damit der Zins reebt-
zeitig und von den wirklichen Pflichtigen eingezogen werden
könne.
Wird der Gotteshaus-Ammann nach E i n s i e <1 e 1 n . P f ä-
fikon oder sonst wohin beschickt, hat er dem Befehl nacb-
zu kommen, Gerichts- wie Ratssitzungen zu besuchen
und was da geheim zu halten beschlossen wird, bei Ki-leii
lebenslang niemanden zu offenbaren.
Das Stift behält sich beliebige Acnderungen am Restal-
lungsbrief vor, auch den Gotteshaus-Ammann zu .Ur-
lauben" und einen andern an seine Stelle zu setzen
W olle der Ammann selbst, wozu er jederzeit berechtig
sei, zurücktreten, habe er aber, alle alten „Restanten*
zu vergüten, da «leren Einzug nicht Sache des Stiftes wärt.
Für Müh und Arbeit werden dem Gotteshaus- Ammans
zugesichert: 20 Münzgulden jährlich und damit er mit den
Rezug der Ehrschätze um so fleißiger sei, aus dem Amt
Pfäiikon S Saum Zürcherwein, oder, wenn keiner da. für
jeden Eimer 3 Kronen an Geld.'*)
Aus vorstehenden Angaben läßt sich ein übersieht liehe*
Bild von den Aufgaben gewinnen, die einem Gotteshaus-Am manu
oblagen. Xache iner Richtimg nur bedarf der Pflichten kreis einer
Ergänzung: Eine dem Gotteshaus-Ammann zukommende —
zudem recht wichtige — Kompetenz wird aus dem Hestallungs-
') l'ntor Ahl Gerold betrug die Belohnung: 4 Mütt H Olsen fnloliW-
(Fa«lums). 2 ( dulden an haar. 0> Kimer Wein und 8 Pfund an Zinv
lelxlcre wurden dem < ioUesbaus-Amniann auf Menzingergüteni zum
IV/tig angewiesen.
Von H;:>>— 1708 bezog der (lOlleshaus-Ammann sajnlluft
70 (inltlen.
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51
hrief von tbOl nicht ersichtlich, obwohl diese, wie viele
Privalurkunden (ans früherer Zeil schon, wie ans späterer)
dartnn, herkömmlich war und sie auch die Aeul.>ermig eines vom
Abte übertragenen Hoheilsrechtcs bildet.
Die auf den einzelnen Hofen haftenden Grundkosten —
ursprünglich und lange Zeit jährliche Naturalleistungen
wurden später in Forin einer festen ltenlc1) normiert, dafür
Gültbriefe ausgefertigt und diese — der Keine der Entstehung
der Schuld nach — in die von der kantonalen Behörde ge-
führten Hvpothekarbüehcr eingetragen, womit staatliche An-
erkennung und Schutz des Schuld Verhältnisses verbunden war.
Solche Titel bedurften zu ihrer Gültigkeit des Sigills des
regierenden Ammanns von Stadt und Amt Zug, oder des
Ammanns, den Kinsiedeln setzte, wenn die Pfandobjekte Got-
teshausgütcr waren, oder auch beider Anunänner, letzteres
dann, wenn die betreffenden Grundstücke teils Gotteshaus-
teils Herrschaftsgüter waren. Toter diesen verstand man alle
jene zugerischen Liegenschaften, welche nicht Kinsiedeln ver-
pflichtet und verpfändet waren.
Die Ausfertigung aller Güllen mutete durch den Land-
sehreiber in Zug geschehen.2) Durch Anhängung des mit
Wappen und t Inschrift versehenen Sigills an das perga-
mentene (oder durch Aufdrükung desselben auf das papierne)
Aktenstück erlangte die Gült, wie bemerkt, erst Gültigkeit.
Nun geschah regelmäßig, da 1.1 beide Anunänner im vollsten
Vertrauen zur Ehrlichkeit und Gewissenhaftigkeit des Land-
schreibers aus Bequemlichkeit für sich, wie für das
Publikum — ihre Privatsigillc auf der Kantonskanz ei deponierten,
damit sie der Schreiber gleich bei der Hand habe und der
Schuldner oder (»laubiger nicht noch genötigt werde, sich um
die Kesieglung noch besonders zu kümmern. :M
') Bis ins erste Drittel des 10. Jahrhunderts, als unnbloLiliclie
ewige Gülten heimeiltet, dann aber als ablösbar erklärt.
*! Die bezüglichen Srhreibgebühien bildeten einen wesenl liehen
Teil der Besoldung dieses Beamten.
3) Vom Landschreiber liefen sich die Aininänner dann gelegentlich
über stattgehabte ( oillanshändignngen Bericht erstatten und die ganz
erklecklichen Siegeltaxen — einhändigen.
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kr"
1
ff'
ö<2
Dieses Verfahren an sieh schon, dann die durch .Jahr-
hunderte alte Uebung festehende Befugnis des Einsiedlischen
Hofannnanncs. die einer Zweiteilung der obersten magislralen
Landesgcwalt, wenn auch nicht de jure, so «loch zweifellos
de fakto gleichkam, hatte nicht selten Irrungen und Mißver-
ständnisse im zugerischen Kredit- oder Hypothekar-Wesen
zur unliebsamen Folge. Dies namentlich in jenen Fällen, wo
unterlassen oder vergessen worden war, Gülten, die vom ( Jot-
teshaus-Ammann besiegelt und im Uebrigon nach zugerischem
Hechl ausgefertigt waren, in das gemeinsame, für alle zuger.
Gemeinden güllige Hypothekenbuch, dessen Wortlaut maß-
gebend und rechtsverbindlich ist. eintragen zu lassen Ls kamen
derartige Unterlassungen vor; sie gaben — in unsern 'lagen
noch — Anlaß zu Prozessen. Im Allgemeinen war dieser
Zustand, der die Doppelspurigkeit des Regimentes drastisch
beleuchtet, der Rechtssicherheit nicht eben förderlich: immerhin
muß betont werden, daß größere Beschädigungen hieraus sich,
so viel bekannt geworden, nicht ergaben.
An dieser Stelle ist eines Vorfalles, der sich im Jahre lüiT ab-
spielte, zu gedenken, der in ebenso anschaulicher, wie erheiternder
Weise darlut. wiediedem(Jotteshaus-Ammaim zustehende Siegel-
gewalt, von der weder im t'rbar noch im Beslallungsbrief etwas
erwähnt ist, tatsächlich geübt wurde. Die unten darzulegende Be-
gebenheil ist typisch, weil auch die Annnänuer von Stadt und Amt
Zug ihre Befugnisse in gleicher Weise zutraucnsvoll dem jewei-
ligen Landschreiber als Siegelbewahrer und Rechnungsführer de-
legierten.1)
') Der zugerisehc Landsehreiber ( 1 Ii r i s t i a n Sc Ii o n gab am
^'1. X WH seinem „Vetter'*. .Mi. YV olfgang Müller. Suhprior in Umsiedeln,
briellich Kenntnis von einer Ditl'erenz mit dem < ioUcshaus-Amniann
Konrad ilachmann hell eilend Verwahrung dessen Sigills. welches
den <oillen aufgedruckt werden miiLHe. Konrad Bachmann halte un-
wahr behauptet, er (der Landsehreihe!) hal»e ihm das Sigill unter An-
drohung der l{at«<Mit<etzung abgefordert: <lie Sache verhalte sich also:
Seit länger als Maiin<ge lenken sei üblich. dat.'> ein Landschreiber das
Sigill des < ioltcslinus-Ainmann* in Verwahr habe. Als dem Ammann
IJaehuiann ICK', in einer Sitzung des Stadt- und Amt-Uates etwas widriges
passierte, habe er das Sigill in einem „Schalk" zurückverlangt. Xie-
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lieber die Erledigung dieses Falles enthalten unsere
Akten nichts. Aber bald hierauf war der Abt veranlagt, den
Konrad Baehmann als Gotteshaus-Annnann zu entlassen.
mand im Kalo sich dessen aber sonderlich geachtet, zum Teil sei viel-
mehr darüber gelacht worden. Baehmann habe aber in seinem Kiter
lort gefahren tunl (Iiis Sigill «laiin in Kmpläng genommen. Kl liehe
Leute, die niil dem Sigill hätten bedient werden sollen, haben sieh
beim Landsehreiber beklagt und der Stadt- und Amt-Kai daraufhin
erkannt : der Ammann Bachmaun müLle sieh verhalten wie frühere
< lotteshaus-Ainmanner oder draußen vor der Katsstube bleiben (also
die Katsslelte aufgeben). Baehmann. der daraufhin das Sigill dein Land-
sehreiber wieder gebracht, hätte nun kür/lieh zu verschiedenen Leuten
und zu verschiedenen Malen „bei der Zech" gcäuLVrl: der Landsehreiber
gebe ihm kein Siegelgeld, mül.>e das Sigill ihm zurückstellen. Auf dieses, so
Baehmann „keibw,j vorgebracht, habe der Laiehchreiber dann dasSigill,
persönlich aufs Kaihaus Menzingen gebracht und Ammann Baehmann in
Anwesenheit von Ammann Hegglin und Anderermit Verdeulen übergeben:
er stelle dasSigill freiwillig zurück und werde er sich um selbes nicht mehr
kümmern, noch abfordern, auch die Leute, welche Gülten zu siegeln
haben, dem < ;<>lteshau*-Amuiaun zuweisen. Bei reif der verlaugten
Siegelgeldef. so Schon dem Ammann zu tun. wäre letzterer ihm vier Mal
mehr Schreiblohn zu tun schuldig. Freilich sei es den Leuten unge-
legen, bei drei Stunden weit ( von Zug nach Fmstersce. wo Bachmann
wohnte l zu gehen, komme deshalb eine Kluge, wurde selbe wohl dahin
entschieden werden: entweder das Sigill, wie bisher, dem die Akten
ausfertigenden Landsehreiber zu überlassen, oder aber vor der Kaisstube
sitzen zu müssen. I)as letztere werde Schön aber nicht veranlagen;
er habe überhaupt die-falls nur g<'*agt. der Stadt- und Aml-Kat konnte
so entscheiden.
Kr (Schön) halte freilich erwartet, da Li mau einem geschwonien
Landschreiber glaube und seine Kechte schlitze. Bachmann werde so
bald keinen (iültbrief siegeln können, auch sei fraglich, ob ei' so viel
des Lesens ., blicht" sei. um zu wi-cn. was er siegle. Zum Schlüsse
verlangt Landschreiber Schon, dem offensichtlich berechtigter I nniul
die spitze Feder führte, da L'> seine Verantwortung dem Abte vorgelegt
und auch Ammann Baehmann vorgehalten werde und, wenn die-er
_ \
l) Keibig. chibig. zornig, aufgebracht. hö*e. Im Zngei lande hat
sich das Sprichwort erhalten : Mach hu nid chibig und mach ini nid hon.
was d iner du !ui te -l. i-t nid -ehon. Noch IV.'.' wird im Zürcher
gebiet von „kejhigei, K*,pf,Mi- beri< htet. die hartnackig Belehrung ab-
lehnen. Vergl. I ii -iik'.n III. KW.
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54
Am 2. September lb'20 wenden sieh Ainniiinn und Hat
von Monzingen an den Abt und bringen vor, sie seien
heuchlet, ihr ..lieber Cunrad Bachmamr4 sei heim Ahle ver-
klagt und zu befürchten, er werde der Ammaniischaft entsetzt.
Es seien schon oft gegen ihn im Stadt- und Amt-Rat Klagen
geführt und verlangt worden, man solle mit Ammann Baclmiann
reden: wann er Gericht halte, solle er des Weines sich
„müössigen,*' da manchmal Leute von Zug und andern Orten
gekommen, dann aber un verrichteter Dingen heimmuLUen, weil
der „Annnann grad vff binde und den Stab näbent sich
wärffe", was leider auch die Hichter bezeugen müssen. Da
nachmann nun nicht mehr fürs Amt „düöntlich und dugentlich*
sei. bitte der Hat, Ammami Bachmanns „gewaltige und red-
liche Sühn" bei der Neuwahl zu berücksichtigen, in Ansehung
ihres alten Geschlechtes und der Dienste, welche ihr Valer
und dessen Voreltern als Ammänner dem Kloster geleistet
haben.
Ein gleiches Gesuch reichen drei Tage später (ö. IX)
auch Ammann und Hat der Stadt Zug ein, aber ebenso
vergeblich, da der Heslallungshrief für den — ebenfalls in
Finstersee wohnhaften — Adam Sign er als Gotteshaus-
Ammann schon am 10. September 11)20 ausgefertigt wurde.
Der Abt hatte das Bittgesuch des Meuzinger Rates umgehend,
nämlich am :i. September, dahin beantwortet; er sehe sich
zur Bestellung eines andern Ammanns deshalb bewogen, weil
Bachmann das Gericht mit ..unbescheidenlicher Wyhnfüöchte
füöre". Seinen Seimen könne das Amt nicht übertragen
werden, da sie in Ansehung der Pflichten hiezu zu jung
wären; übrigens habe der neuerwählte Ammann eingewilligt,
wenn Baehmanns Sohne ihr gehöriges Alter erreicht haben,
selben auf Wunsch des Abtes die Ammannschafl zu überlassen.1)
auf seiner (in Kinsie-leln vot gebrachten ) Klajje beharre, alsdann aueli
der L.mdschreiber vorgeladen werden solle: inzwischen aber solle
Baehmann sein „kla^maiil zuhalten."
>) Das (tat nicht ein. Signer versah die Stelle in vorzüglicher
Weise bis Iboi ; er gebort zu den wäyslcu und besten Ciotleshaus-
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55
Die Wahl des Gottcshaus-Ammanns stand, wie obbemerkt,
aus der Milte der (Jotteshauslcute frei. Ein Vorfall aus dein
Jahre lb\>4 erzeigt, dato die Rcrggemeinde Monzingen, aus
deren Angehörigen bisher stets die Ainmänncr genommen
worden waren, hierauf ein, wenn auch nicht förmlich ver-
brieftes, so doch ein durch konstante Hebung erworbenes
Recht zu besitzen vermeinte.
Vogt Nußbäume!* aus Aegeri und andere Abgeordnete
erschienen am ;J1. Januar 154H vor Stadt- und Anit-Kat und
brachten beschwerend vor: Konrad Bachmann habe die Am-
mannstelle aufgegeben und der Abt den Vogt NulAbaumer an
seine Stelle gewählt. Darob herrsche in Monzingen starker
Unwille; man wolle dort den Nul.ibaumer nicht auerkennen,
noch auch die Mcnzinger Richter neben ihm sitzen, da immer
ein Menzinger Gotteshaus-Ammann gewesen und dies auch
künftig so sein müsse. Das Verlangen « er Reklamanten war:
Ammann Rachmann bis im Mai zum Versehen des Amtes zu
bewegen und dann die Angelegenheit vor Maiengcricht zu be-
handeln. Der Abt erklärte, auf der getroffenen Wahl zu be-
harren. Umsonst entsandte dann am '20. Februar der Stadt-
und Amt-Rat den amtierenden Ainmann Kaspar Stoker nach
Monzingen, um die Gotteshausleute zum Nachgeben und zur
Anerkennung NuLibaumers als Gotteshaus-Ammann zu bewegen.
Der Handel, der unerquicklich zu weiden drohte, nahm
nun diplomatische (testalt an. Die Regierungen von Zug und
Schwyz waren übereingekommen: ersterer Ort solle dem
Abte ausdrücklich und schriftlich erklären, zur Ernennung
Nulibaumers habe der Abt alle Gewalt und Hecht gehabt,
indelo möchte er den Gewählten doch „beurlauben". — Alles
Ammamiern; den sehriftlirhe Spuren seiner bezüglichen Wirksamkeit
nachzugehen, jjewährl (jenuLi. Signier wurde K'k'u /um Landsehreiber
gewählt. Die aus der Zeil seiner Wirksanikeil als < iulteshaus-Ammann,
wie als Landsehreiber, ungemein reichhaltig erhallen gebliebenen pro-
kollicrlen, wie andern Skripturen lassen in ihm einen sein- fähigen,
teder^cwandlcu und musterhaft exakten Meamtcn erkennen.
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56
des Friedens zu lieh und Einsiedeins Hechten unschädlich.
Die Intervention von Schwyz, durch eine am 21. April 1543
in Zug abgehaltene Konferenz in die Wege geleitet, hatte
Erfolg. Durch ein vom gleichen Tage datiertes Schreiben gab
Zug gegenüber Einsiedeln die Erklärung im vereinbarten Sinne
ab und machte dann der Abt die Ernennung Nußbaumers
dadurch rückgängig, daß er ihn, wie der diplomatische Aus-
druck lautete, „beurlaubte".
Das hatte Folge nach einer andern Seile hin, nämlich
die, dal.) die Aegcrer. darob erbost, stößig wurden und
sogar mit Unbotmäßigkeil drohten. Schwyz aber machte
Ernst, lud Zug ein, die Goltcshausleute in Aegeri zum Gehorsam
gegen Einsiedeln zu verhallen, sie nötigenfalls mit Gewalt
dazu zu zwingen; es setzte auch einen Hechts tag, des Au-
slandes wegen, auf tb\ Juli 1543 nach Zug an, wenn Aegeri
die Handlung des Abtes nicht anerkennen wolle. Nun konnte
aber Zug am *2b\ Juni nach Schwyz die Erledigung der An-
gelegenheit dahin anzeigen : Aegeri stehe vom rechtlichen
luitscheide ab und erkläre, dem Abte zu huldigen und zu
schwören, wie bisher.
Das war nun freilich kein Ereignis von größerer Be-
deutung; immerhin beleuchtet selbes das stark ausgebildete
Selbstgefühl Menzingens, das faktisch Sieger blieb: denn alle
folgenden Gotteshaus-Anmiäuner waren Menzingerbürger: es
beleuchtet ferner die Beziehungen dieser Gemeinde zu Aegeri,
auch die nachgehende Gutmütigkeit des alternden, friedliebenden
Abtes1), aber noch weiter etwas: das Eingreifen von Schwyz
in Gotteshausaligelegenheiten.
An Gotteshaus-Animänncrn sind urkundlich nachweisbar
2() Namen bekannt. Zum größten Teil sind sie den Gülten
entnommen, welche auf Gotlcshausgülern errichtet und im
Laufe der Zeit dann getilgt worden waren. Die Zahl der
Gotteshaus-Ammänner, die unter diesen Namen erscheinen, ist
') Ludwig II., (BlariM- von Wurleiisee), am 8. VIII. 1525 zum
Abte erwählt, f X,. II. 1514.
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57
aber größer, sie wird schätzungsweise 34 — 3fi betrafen. In
den Gültinstrumenten wird der siegelnde Aininann stets mit
bloßem Vor- und Geschlechlsuamen angeführt. Ks kömmt
min mehrfach vor, daß ein Gotteshaus-Ammann, dessen Tauf-
wie Geschlechtsname ganz gleich lautet, während einer Zeit-
daner als Besiegter von Gülten erscheint, die weit über mensch-
liches Maß hinausgeht und zur Annahme zwingt, man habe es
hier mit wenigstens 2, 3 oder mehr Funktionären zu tun, die
nacheinander von Vater auf Sohn das Amt bekleideten.1)
Als Gotteshaus-Ammann siegelt z. H. ein Konrad
Bach mann von lf>0!) weg. wo er an die Stelle des Hans
Bachmann tritt, nachweisbar Iiis lb'iü nicht weniger als 2(> Mal ;
innert dieser Zeit werden wohl 4— b' dieses Namens Gottes-
haus-Ammann gewesen sein. Ks erbte sich, wie das unter
klösterlichen Verwaltungen üblich war, das Amt von Vater
auf Sohn weiter, bei den Bachmann von Maus angefangen,
der von 1473 - lfiO? urkundet.
Der älteste Gotteshaus-Ammann ist Rudolf Brunner,
der 133 t erseheint; dann kömmt 13U0ein Heinrich Hol zach,
ihm folgt dann Rudolf Holzach, der von 14.1)0-1409
viermal urkundlich nachgewiesen ist. Hans Ed Iii) ach ist
Gotteshaus-Ammann von 1414— 3b*; zwischen hinein erschein!.,
laut Urkunde 31. Okt. 1421 Heinrich Hafner als Ammann
am Berg, indem er als solcher unter diesem Datum in der zeitlich
nicht ganz sicher festzustellenden Angelegenheil des Rudolf
Holzach vorkömmt. Von 143b— 40 ist l'lricli Kd Ubach-)
') Kin ehr« »noli i^'. Yer/.iMHini* «Irr von KüiijcilHn orwäliltru
AminäninT, «las hiehiher sidnT I 5<*-*«'Ii<m< i is( mir niehl Ix-kannl.
1 »er anfängliche l'lan. «'in ^»Irlic» Wr/rjclmn ;ils Beilage «Irr ArhHl
mitzugehen, kann dalier, «Irr I iiziin-h luMilicit «les Material«-* halber,
nicht zur Ausführung kommen.
'*) Wie ><'in Vater Man*. * Jf-^'-n NaeliM^er er wurde. ln-iUt auch
er Ivllihaeh. ^«Mi.tnnt S'-hu« |i/«M i Sr|njfmi a«-licrj. wa* «laiaiil < 1« *i 1 1 «*t .
«leren Vorfahren hab<Ti <l<-m Sehuhrnarherhcruf <»l^'< l« ^« n. |)ic Ivlli-
bach Auhnten in Hinlerhni •«.» i 'Ncuheuu j
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Gotleshaus-Annnann. Heinrich Z u r k e r i 1 ) (3) 1443 40.
Hart mann Kopf OY) 14Ü0 (i32)
Nun setzen die Bach mann ein — eine lange in Fin-
slersee wohnhafte, auch in Hinterburg und im Dorf Menzingen
haushäbliche Familie, deren Glieder, miteinigen Unterbrechungen,
das Amt annähernd 150 Jahre verwalteten. Es erscheinen
Bachmann unter verschiedenen Taufnamen : Konrad herrscht
vor, lange Zeit erscheint der Gotteshaus-Ammann nur unter
diesem Namen, dann sind da: Heinrich, Jörg und Oswald.
Von 147o U>20 traf ich die Bachmann als gültensicgelnde
Gotteshaus-Ammänner im Ganzen 45 Male. Bartliine und
Jakob Meienberg (8) 1587/lbOO.
Adam Sign er, in Finstersee, siegelt (2) 1587. 1591.
Kin anderer Adam Sign er, wohl der Sohn des erstem, trat
für den entlassenen Bachmann ein, wovon bereits die Hede
war, w) Ui2l,/34; Oswald Hegglin (!>) IMo/ftf; ein oder
zwei andere Oswald Hegglin (Ü) 1701/55; Karl Hegglin (3)
lÜ(il/f>5; Severin Trinkler, (2) 1(581 8b'; Sebastian
Jos. Elsener (U) lf>88/1731) (wahrscheinlich Vater und gleich-
namiger Sohn) ; I , e o n z A n t. W e b e r (1 ) 1 ?2\) ; J o h. P e t e r
Staub (5) 1740/44; Ambrosius Uhr (9) 175<>/(>4; Jos.
Ant. Staub (14)1<<>5 78; und Kiemenz Oswald Bach-
mann (U) 1779/1)5.
Er war der letzte Gotteshaus-Ammann in Menzingen;
1798 wurde das Gotteshaus-Gericht aufgehoben und alle Zivil-
streiligkeiten, die zwischen oder gegen ehemalige Gotteshaus-
leute entstunden, von da an vom Kantons-Gericht in Zug
entschieden.
Das Slift Einsiedeln liel.» seither seine auf Gütern in
Menzingen und Aegeri haftenden Zinsforderungen, unter denen
•j Der < Jesehlcehlsname wurde in der Folge in Zürcher um-
geprägt. Im Folgenden, wird, um tunlieliste Kürzung zu erzielen,
in I ) angegeben, wie oll »mm < iolteshaus-Anmiann innert i«estinunten
/eitgren/.en urkundlich vorkommt.
J) er im Amte streng war, verklagten ihn die (iolleshaus
leule heim Abte und verlangten einen andern, der sie weniger bedränge.
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immer noch einzelne Naturalgabcn vorkamen, bis Anfangs
der fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts durch einen Bürger
erstercr Gemeinde — jetzt Amtmann genannt — einziehen. Da
in Folge Heinizahlung von Kapitalien nur noch wenige Schuld-
posten auf (iütern hafteten, besorgte Einsiedeln später dann die
Sache direkt.
*
* *
Das Gotteshausgericht war eine durchaus selbstän-
dige Behörde. Weder auf seine Zusammensetzung, noch über
seine Entscheide standen den kantonalen Autoritäten irgend
welche Hechte zu. bei ersterer mitzuwirken oder letztere nach-
prüfen, bezw. appellando abändern zu dürfen. Das Gotteshaus-
Gericht war ein von staatlichen Körperschaften ganz unab-
hängiges Organ, dessen Befugnisse — von der höhern Strafgerichts-
barkeit abgesehen -- denjenigen der analogen kantonalen Be-
hörden gleichkamen und dessen Knischeide von ihnen nicht ange-
fochten werden durften, wohl aber -- und das ist das Auffallende
daran — von d e r Stelle, welche die öffentliche Gewalt im Kan-
tone repräsentierte, auf Verlangen geschützt werden mußten.
Beschlüsse des Gotteshaus-Gerichtes waren nur weiterziehbar,
wie dies das Hofrecht gestattete. Mit aller Bestimmtheit hielt
Einsiedeln immer hieran fest und ebenso die Gemeiude Men-
zingen, nachdem ersteres seine Hechte ihr abgetreten hatte.
Alle Versuche, das Gotteshaus-Gericht umzugestalten, damit es
den andern kantonalen Organen entweder gleich- oder gar
unterstellt werde, glückten nicht.
Zugs leicht verständliches, ja gegebenes Bestreben war
und mußte darauf gerichtet sein, das Einsiedl ische Hofrecht in
einem, einheitliche kaut. Verwaltung und Bechtsprechung tunlichst
entsprechenden Sinne zur Anwendung gelangen zu lassen.
Einsiedeln bestand aber auf seinen Hechten, wie sie — ge-
schrieben und durch l'ebung — festgelegt waren.
Das diesfällige Bestreben Zugs nahm zu Anfang des
15. Jahrhunderts greifbare Gestalt an. Der Abt glaubte Grund
zur Annahme zu haben, daß Stadt und Amt Zugsich Eingriffe in
Hechte und Freiheiten des Stiftes und seiner Gottcshausleute
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HO
erlaube. Da eine Verständigung nicht erfolgte, suchte der Abt
Schutz hei Zürich, wo das Stift Bürgerrecht besaß. Mit Kin-
willigung von Stadt und Amt Zug wurden die Anstände
behufs schiedsgerichtlicher Austragung bei Bürgermeister und
Hat Zürich vorgetragen und die Parteien auf einein Tag zu
Hin sied ein einvernommen. Der Entscheid') datiert v. 11. März
1401). Vor den Schiedsrichtern erschienen: Abt Hugo von
Hosenegg, und Kustos Walter von End: für das Stift; ferner
Ammann Kilch in alter, Stadtschreiber .loh. Schreiber,
.loh. Oraf, von Zug; .1. Heinrich von Hünenberg, in Haar.
Burkard Schiffli, von Aegeri und Heinrich Kränzli von
Monzingen : Vertreter von Stadt und Amt Zug und der Talleute
zu Aegeri.
Durch den Spruch wurden nicht bloß in allen streitigen
Punkten die Bestimmungen des Urbars von 1331 wesentlich
und ausdrücklich bestätigt, sondern auch teilweise präziser
gefaßt. Der Kntscheid nimmt Bezug und geht aus von Heeht-
samen, die bestanden hätten, ehe Zug in den Bund getreten
und dann im Urbar näher bezeichnet wurden. Da die haupt-
sächlichen Bestimmungen des Hofrechtesoben bereits angeführt
sich finden, genügt ein einfacher Hinweis darauf. Einige dort
nicht erwähnte Punkte, die neu und rechtsgeschichtlich von
Belang sind, mögen hier kurz berührt werden. So wird
Zürcher Währung als geltend erklärt, bis Zug eigene Valuta
habe: ferners. daß beim Pfandstellen auf Gütern die Pfände
um des ..dritten Pfennigs besser'4 sein müssen, als der Schuld-
betrag, mit andern Worten, das Out mußte nach amtlicher
Schatzimg einen Wert haben, welcher V3 des Gültbetrages
überstieg.*) Bestätigt wird auch die Zinsptlicht der Gottes-
hausleute von Aegeri an Geld. Ziger (Käs) Fischen und Faß-
nachtshühnern und zwar auf besonderes Andringen des Abtes
' i < >i i^innlo in Sliflsirclnv Kinsiedeln und Stadtarchiv Zug.
J) Kim* amtliche < iiitci Schätzung lindet sich im spätem I lotrecht
nicht mehr; sie bestand meines Wissens überhaupt nie zu Hecht im
Xugcrlande; die Belastung der Liegenschaften mit Ilypoleken war und
ist an kein gesetzlich erlaubtes Mali gebunden.
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und auf «Jossen Klage hin, welch letztere auf starke Lässigkeit
der Pflichtigen schließen läßt.
Besonders erwähnenswert am Spruche ist auch der
('instand: bei ausdrücklicher Bestätigung der Bestimmung, daß
die eigentliche Strafgerichtsbarkeit nicht dein ( iotteshaus-Gericht,
sondern dem Gerichte in Zug zustehe, werden trotzdem oder
gleichwohl mehrfache Punkte darüber aufgestellt: wie das
letztere bei Straffällen vorzugehen und zu entscheiden habe, falls
ein Angehöriger des Gotteshaus-Gerichtes vor seinen Schranken
zu erscheinen habe. Damit war offenbar bezwekt, den Gotlos-
hausleuten') einen gewissen Rechtsschutz zuzusichern.
Die durch diesen Schiedspruch neu bekräftigten bisherigen
Rechtsverhältnisse sagten indeß den zugerischen Organen der
öffentlichen Gewallen nicht zu, indem dieselben in ihren Bestre-
bungen sich dadurch gehemmt fanden. Trotzdem der Hülscheid auf
unanfehtbarem Rechtsboden fußte, vermochte er doch nicht, eine
zufriedenstellende Rechtsordnung zu schaffen. Allerlei ,,Miß-
hcllungeir und dgl. traten ein. Die Situation war beidseits
eine unbefriedigende. Den Beschwerden des Abtes über neue
Uebergriffc der zugerischen Behörden in seine und der Gottes-
hausleute Befugnisse, wollten erstere, an ihrer Auffassung fest-
haltend, nicht Rechnung tragen. Indeß veranlagte die Lage
doch zu einer Verständigung in dem Sinne, daß die Parteien
übereinkamen, durch friedlichen Hülscheid eine Norm zu schaffen,
welche die Anstände heben und ein gedeihliches Wirken der
beidseitigen öffentlichen Gewalten des Ländchens nebeneinander
herbeiführen sollte.
Die „Stoße und Mißhelhingen" kamen nun vor ein Schieds-
gericht, dessen Obmann (a. Bürgermeister Heinrich Meiß,
von Zürich) im Hauptpunkte der Stichentscheid zufiel. Schieds-
richter waren : .1 a k o b G 1 e n t c r , Bürgermeister von Zürich,
Karl Beding, Ammann von Schwyz; Joh. Seiler, und
M Ks beklagten sich dieselben, (auch bei einem spätem Anlasse
noctO lebhaft darüber, daL» sie vorn kant. (Jerichle in Zuj^ ungleich,
nämlich schwerer behandelt und beslralt würden, als die andern zu-
gerischen Stralfälligen.
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«2
Rudolf Schell, beides Batsherrn zu Zug. Der Spruch er-
ging am lo\ Februar (Donnerstag vor St. Valentin) 1427. Die
Schiedsleute legten ihre Entscheide in zwei gleichdatierten und
fünffach besiegelten Urkunden1) nieder; sie fanden angezeigt,
den eigentlichsten und wesentlichsten Ausland (den Kid betr.)
in besonderer Fertigung zu erledigen.
Zunächst konstatieren die Schiedsleute, riatt die mit ge-
höriger Vollmacht ausgerüsteten zugerischen Vertreter den Hof
rodcl, den der Abt vorgelegt und zur Verlesung gebracht hatte,
ohne Widerspruch als getreu abgefaßt erklären und dal.i er von
Stadt und Amt Zug „angelobt" (anerkannt) werde. Nachdem
die Grundlage also festgesetzt war, setzten die Schiedsrichter
das Gerichtsforum für persönliche oder Frevelsachcn da fest,
wo der Beklagte wohne: also für ( Jotteshausleute oder für
solche, welche innert den Grenzen des Goücshausgebieles
wohnen, beim Gotteshaus-Gericht in Menzingen, für alle
andern im Kt. Zug wohnenden beim Gericht in Zug. Betreff
„Atzung" 2) soll es beim alten Verfahren bleiben. Hinsichtlich
Pfandstellung für Geldschulden wird der Forderer an den
Gottcshaus-Ammann oder seinen Stellvertreter gewiesen, mit
Beifügen, wenn weder der eine noch der andere da sei, könne
die Pfändung auch ein anderer Gotteshausmann mit provi-
sorischer Wirksamkeil vornehmen; definitiv habe der Beamte
das aber innert J4 Stunden zu besorgen. Einsprachen gegen
Pfändung dürfen nicht beim Gericht in Zug, sondern müssen
vor dem in Menzingen vorgebracht werden. Gegen das Gottes-
haus-Gericht I ngehorsame müsse, auf Verlangen des Abtes,
der Annnann von Stadt und Amt Zug zum Gehorsam zwingen.
( iegen den damaligen Inhaber dieser Würde II ein rieh Mii h lo-
sch wand, war der Abt klagbar, weil er eine in Aegeri
liegende Hofstatt, die Kinsicdeln als Golleshausgut betrachte,
M Je ein Original im Stil'tsnrchiv Kinsiedeln und Stadtarchiv Zug
••0 Aus Alwinede. II. '.Vm ist zu ersehen, uns unter dem Aus-
drucke, dei im S|.ruehe keinerlei Deliniti.m erfahrt, verstanden werden
kann.
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weiter „beliehen" (einem Dritten übersehen) habe, mit der
Weisung, sie unterstelle dem Gericht und Becht in Zug. 1 >as
Schiedsgericht iiberbiiud Mühleschwand die Beweislast für
seine Vorgabe, ansonst werde das Gut als Einsiedeln gehörend
betrachtet.
Weit wichtiger — als alle diese Sachen — war die dem
Schiedsgericht vorgelegte Frage: ob der Kid , welchen die Gottes-
hausleute dem Abte schwüren, dem Kide vorgehe, welchen
die gleichen Leute alle 2 Jahre* an der Landsgemeinde einem
Ammann des Kantons Zug leisten? Hinter dieser Frage steckt
weit mehr, als bei bloß obcrtlächliehci , oder bei einer Be-
trachtung sich ergäbe, welche nicht auf Grund der Auffassung
vorgenommen würde, welche das 15.. Jahrhundert vom Kide hatte
Wessen Kid vorgeht, dessen Wille, wie er durch Beschlüsse
oder Verfügung zum Ausdrucke gelangt, ist für denjenigen, der
ihn schwort, verpflichtend und zwar vor allem aus: jeder Kid,
der in seinen Wirkungen als nachgehend bezeichnet wird, möge
er zeitlich auch früher abgeleistet worden sein, hat nur unter-
geordnete Bedeutung. Die Konsequenzen lassen sich vorlie-
genden Falles leicht ziehen.
Indem die damaligen Zugermagistraten die Anschauung
vertraten, der Kid, welchen die Gottcshausleute, wie alle andern
Zugerbürger, dem Standesoberhaupte zu schwüren halten, gehe
allen andern zivilen Gelöbnissen vor und keines dieser letztern
vermöge die prinzipale Bedeutung des erstem zu beeinträchtigen,
verfochten sie konsequent einen staalspolitischen Stundpunkt
Dieser ging dahin, es liege eben der Landesobrigkeit ob, z:i
erklären: wie sie nur gezwungen dulde, dal.'» bürgerliche Insti-
tutionen, welche dem zugerstaatlichen Organismus fremd seien,
einen Staat im Staate bilden, innert den Kandesgrenzen fort-
bestehen : daü es zudem Institutionen betreffe, wobei weder über
Besetzung des Kollegiums, noch über dessen Kntscheide dein
Kantone ein Mit.sprechungs-Becht zukomme, dagegen aber
sonderbar genug — eine Vollziehungs-Pflicht obliege.
Kaum fünfzig Jahre später f:ind. wie wir sehen werden,
dieser an sich gründe, richtige Grundsatz seitens der zugerischeu
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64
Magistraten bei einem allernächst gelegenen Anlasse keine
Verfechtung mehr!
Ucber die erwähnte Krage waren die Schiedsrichter ge-
teilter Meinung; zwei sprachen sich für die Anbringen des
Abtes aus, die wesentlich auf den Wortlaut des Hof echtes
und auf die Leibeigenschaft der Gotteshausleule fulUen, ferners
auf bisherige, auch von allen andern einsiedlischen Dinghöfen
beobachtete Hebung sich stützten, woraus folge, dal* der Kid
der Gotteshausleule vorgehe. Zwei andere Schiedsrichter
votierten für die Auffassung, wie selbe von den Vertretern
von Stadt und Amt Zug vorgebracht wurde. Der Obmann
Mei(* gab den Stichentscheid zu Gunsten Einsiedeins, mit der
Begründung: Als im Panner- und Siegclhandel 1404 die Kid-
genossen zu Baar im Felde lagen, haben die Kinsicdlischen
Gotteshausleule von Monzingen, Aegeri und Haar den Kidge-
nossen den Treueschwur nur geleistet, nachdem sie den Kid,
den sie dem Abte von Kinsiedeln geschworen, ausdrücklich
vorbehalten hatten. Letzterer gehe also den Hechten und
Freiheiten Zugs unschädlich — vor.
Der Versuch, aus dem Gotteshaus-Gericht eine Instanz
zu schaffen, welche in den kantonalen Organismus einzugliedern,
den von Stadt und Amt aufgestellten Behörden gleich- oder
unterzustellen sei. war aberinal erfolglos geblieben. Die Selb-
ständigkeit des Gotteshaus-Gerichtes blieb aufrechterhalten.
*
* *
Was nun das G o t tesh a usge r i ch t als Behörde angeht,
so hat man sich darunter nicht, wie au« dem Titel geschlossen
werden könnte, ein Kollegium zu denken, das nur Streitigkeiten
zwischen Gotteshausleule zu erledigen hatte. Ks war vielmehr
eine Behörde, die dazu berufen war, all das zu entscheiden,
was nach Hofrecht derselben vorgelegt wurde. Diesen Charakter
behielt es bei, bis Einsiedeins Grundherrschaft und bedingten
Hoheitsrechte abgelöst und den Gemeinden und dem Kanton
Zug übertragen waren. Von da an amtierte das Gotteshaus-
Gericht, da weder über Eigen und Erbe im hofrechtlichen
Sinne, noch über Fall und Ehrschatz mehr zu entscheiden
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65
war, ausschließlich als Instanz über zivile Streitigkeiten cler
auf ehemaligen Gotteshaus-Gütern Angesessenen oder auch
über solche Anstände, wo der Beklagte auf solchen Hofen
wohnte. Dem Gotteshaus-Gericht wurden auch Test a m e n t e
und Vermächtnisse zur gerichtlichen Anerkennung vorgelegt.
Ob dies nur in einzelnen Fällen geschah oder regelmäßig, kann
nicht festgestellt werden. Vermutlich stand es im Belieben
*ler testierenden Gotteshausleute, den Akt durch das eigene
Oericht oder durch jenes in Zug sanktionieren zu lassen. Ks
führte das natürlich zu Reibereien und Konflikten; es reizte
die Prozeßl listigen zu Ausflüchten und Intrigen gegen das
Gotteshaus-Gericht sowohl, als gegen kantonale Gerichtsin-
stanzen, als welche — Mangels genauer Ausscheidung der Be-
fugnisse') — vielfach auch der Stadt- und Amt-Rat angerufen
wurde, der auch tatsächlich, wie aus sehr zahlreich vorhandenen
Beschlüssen erhellt, privatrechtliche Entscheidungen traf.
Das Gotteshaus-Gericht bestand aus vier Richtern (Für-
sprecher geheißen); einen ernannte die Gemeinde A eg er i: ihm
stand auch das erste Votum zu; 3 wählte Monzingen; davon
mußten zwei aus den Ratsherren, der dritte, in freier Wahl,
aus dem gemeinen Volke genommen werden. Protokollführer
war der Landschreiber; von 1721) ab — nicht ohne Wider-
spruch Aegeris — der Gemeindeschreiber von Menzingen.
') Der Stailt- und Amt-Rat war überhaupt eine Behörde, an
welche man vielfach gelangte, wenn es sich um Mein und Hein oder
ähnliche Rechtssachen, um Verbal- und Realinjurien oder überhaupt
um hinge handelte, welche seit Beginn des 1!). Jahrhunderts (nämlich
durch die Kantons- Verfassung von 1814) ausschließlich der Kompetenz
der Gerichte zugeschieden wurden. In Art. der Organisation, welche
sich der Kanton Zug auf Grund der Xapoteon'scbcn Vermittlungsakte
am ö\ April 180,? gab. war ausdrücklich gesagt : Der Stadt- und
Amtrat dürfe nicht mehr als A p pc 1 1 a t i o n s -Instanz angerufen werden,
ausser noch in Fallen, da es sich um Revision, also auch um
Kassation eines Urtciles handle. Dagegen bildeten bis 18'»S fast die
Hüllte der Mitgl. des 181'» an die Stelle des Stadt- und Amtrates getretenen
Kantonsrates, nämlich -iö (von ö-'i ) das Strafgericht, wählend ein eigenes
Kantonsgericht die Zivilsachen zu beurteilen hatte.
Geschichtsfid. Bd. LXII 5
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Den Vorsitz führte der jeweilige Gotteshaus-Ammann. Von
lbVJ an trat — sachlich und personell — eine Aenderung
ein. Das Gotteshaus-Gericht blieb zwar bestehen, jetzt aber
als eine Behörde, welche einzig noch über zivile Angelegen-
heiten oder Anstände gerichtlich zu entscheiden halte. Der
Gotteshaus-Ammann war von da an nicht mehr von Aintes-
wegen Vorsitzender, sondern in Folge der Wahl, welche die Ge-
meinde Monzingen (anscheinend aus freier Zugabe Aegerisi
jeweilen auf 4 Jahre traf. Der Ansicht, welche mehr als einer
der von Einsicdcln ernannten Gotleshaas-Annnänner. die hinfort
als solche nur noch die finanziellen Interessen des Stiftes wahr-
zunehmen hatten, hegte, daß ihnen damit zugleich auch der
Vorsitz im Gerichte gebore, trat Monzingen mit gutem Grund
entgegen, sich die freie Wahl ausdrücklich vorbehaltend. Tat-
sächlich bekleidete indeß der von Einsiedel!! bezeichnete Got-
teshaus-Ammann durch förmliche jeweilige Ernennung auch
die Stelle des Präsideuten im Gotteshaus-Gerichte; regelmäßig
wird er von nun an ofliziell als „Obmann" d. h. als liichler
bezeichnet, der die Verhandlungen zu leiten, aber nur Stimmrecht
auszuüben hatte, wenn dje Hichter keine Mehrheit bilden
konnten.1)
* *
Es wurde oben schon angedeutet, daß die Kragen: ob
Entscheide des Gotteshaus-Gerichtes überhaupt, wenn ja. an
welche Instanz und hinsichtlich welcher Punkte weiterziehbar
seien, zu den delikatem geborten. Nach dem llofrecht laßt
sich eine solche allerdings konstruieren, indem z. B. in dem-
jenigen von E»."!l-i, wenn ich die betreffende Stelle richtig
verstelle, eine Weiterziehung von Entscheiden des Gollcshaus-
Gerichtes an die andern 1 äusiedlischen Diugliöfe oder an den
Abt vorgesehen war. Eine solche au eine — verwaltende,
gesetzgebende oder richterliche. — kantonale Amtsstelle hätte
!l „Stach" WiHi'li, Wie «Irr liüi.ilaulrji' Aii-diurk tautet.
i ii den >|>:itei 11 1 1 . 1 1 1 I j t « iu hii'lrl sich .luw, .j.ler eine ähnlich
laute.nle I \v>{ i uium ni« Ii! mein .
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VAi jener Zeit gar nicht postuliert werden können, da derartige
Instanzen erst 21 Jahre später, nämlich seit Zugs Eintritt
in den Hund überhaupt existent waren und faktisch überdies
der — neben Landsgemeinde und Annnann — alle öffent-
lichen Gewalten in sich vereinigende Stadt- und Anil-Hat
frühestens gegen die Milte des 15. Jahrhunderts als selb-
ständige Institution nachweisbar ist. Derselbe bildet gleichsam
das Mittel- und Bindeglied zwischen dem mit großen Konme-
tenzen ausgerüsteten Ammann und der Landsgemeinde.
Bei der regimentalcn Doppelspurigkeit im Gotteshausgebiete
Avird immerhin anzunehmen sein, da(.i es all/.eit an (mehr oder
minder geglückten) Versuchen, einen vermeintlich unrichtigen
Entscheid durch Weiterziehung anzufechten, nicht gefehlt hat.
Anderseits wird — seit dem 17. Jahrhundert ist dies durch
ungemein zahlreiche Aktenstüke und Protokolleinlräge dargetan
— das Bestreben deutlich erkennbar, gleich anfänglich oder
im Verlaufe einen Slrcilanstaud dem Entscheide des Gottes-
hausgerichtes zu entziehen, entweder ganz oder zum Teil,
und die Sache vor kantonale Instanzen zu bringen. Es hat
den Anschein, die Parteien haben es förmlich darauf abgesehen
gehabt, ihre Händel unter sich und die Anstände mit dem
Gotteshaus-Gericht dahin zu ziehen, wo sie eher auf Gutheil.iung
glaubten hoffen zu dürfen.')
l) 1 >ie Krben vnn l.andvogt S <• v e r i n T i in k le r waren betreffend
Verteilung der Kosten, die anläßlich 'Irin klers Jiewerbung um die
Landvo^leislelle Sarnaus aufgelaufen waren, uneins und wollten
den Streit gerichtlich entscheiden lassen: die eine Partei wollte damit ans
< iotteshaus-< ierirht Menzin^en, die andere an das ( iroL'^ei ielit '/a\\>.
Mit Schreiben vom Februar 1o"/i, »las jedem Diplomaten Khrc
«lemaehl halte, meldete <ler Abt von Kinsiedeln dein Stadt- mal Amtrat
Zug: wie er vernehme, laute ein Artikel im Stadt- und Aml-Iaieli,
und auch im Libell von 1 * »0 * dahin: daU für Praktizier- und Trol-
sehuldeij weder (Jericht noch Hecht gehalten werden dürfe. Wenn
nun dem also sei. wäre der Abt recht gerne dabei. dal.l die beim
< iotleshaiis-( lenclit Hecht -ia henden laben ab- und zur Kühe gewiesen
werden: verhalte e> sich aber anders, so muL'.le doch dieses Tribunal
die Sache an die Hand nehmen, weil der beklagte Teil auf Goltes-
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1)8
In imsern Akten wird der Weiterziehbarkcit erstmals zu
Ende des \f>. Jahrhunderts in bestimmter Form erwähnt. Am
18. April 1008 richtete Abt Ulrich an die Gotteshausleute
in Menzingen eine Zuschrift'), des Inhaltes: Jüngst hätten
verschiedene Personen gebeten, Urteile des Gerichts zu Mcn-
zingen an die Gotteshaus-Kammer in Kinsiedeln appellieren zu
dürfen, wie dies bei den andern Einsiedlischen Gerichten und
Höfen Brauch und Hecht sei. Der Ahl möchte nun weder
dem Stifte noch den Gotteshausleuten „ein nüwen vttsatz
machen." Habe es vor Zeiten eine solche Weiterziehung
gegeben, so solle es dabei bleiben, wenn nicht, möchte der
Abt auch keine Neuerung einführen. Um sicher zu gehen,
erachte er für ratsam: an einer Gemeinde der Gotteshausleute
die ältesten Männer zu befragen: ob Appellation früher üblich
gewesen. Darüber solle ernsthaft Nachfrage gehalten werden,
damit keinem Teile etwas vorenthalten werde, das billig und
recht, noch etwas gegeben würde, das ihm nicht gebühre.
Obwohl Einsiedeln mit der Appellation weder Nutzen noch
Gewirin, wohl aber Mühe und Arbeit hätte, wolle dem Abte
doch bedünken, dal.> — von den „Mallenlizisch hendcl" abgesehen
— die Appellation, wie bei den andern Kinsiedeln unter-
stehenden Höfen und Gerichten auch beim Gotteshaus-Gericht
Monzingen Statt und Platz haben könne. Schließlich ersucht
der Abt um baldige Einberufung der Gemeinde und um Mit-
teilung des Ha Ischluges ,.vff üwern Kriizzgang" (Auffahrt),
damit er sich zu verhalten wisse, ,,Hicmit sind Gott bcuolcherr.
Die erbetene Auskunft muLi im Sinne der Bejahung aus-
gefallen sein. Wenigstens der Stadtrat von Zug war am 2<>. Mai
hansgiitern wohne. Am Iii. Oktober d:irauf lief» /ng tlen Abt wissen,
fragliche Angelegenheit gehöre nicht vor < iotteshans-cierirht.
Findet >ich auch die angerufene Stelle wörtlich in keinem der er-
wähnten Krlasse, so enthalten selbe beide doch mehrfach Bestimmungen,
ans denen mit l*'ug und Itechl geschlossen werden kann, ja n»nL>. dal»
fakti- !i derartige S. milden gerichtlich nicht gellend gemacht werden
konnter.
') Stl'tsiuvhiv Kie <iedeln.
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1 ;")!)!) veranlagt, gegen die Weiterziehung der Urteile an autier-
hall> des Kantons Zug gelegene Instanzen — immerhin in ganz
hoflicher Form — heim Abte einen Protest zu ei heben. Es wird
bei selbem geblieben sein, da von weitern diesfälligen Schritten
nichts verlautet.
Im bezüglichen allseitigen Einvernehmen der kompetenten
Organe liegt nun eine zeitgemässc Cm- und Weiterbildung des
(oben beim Urbar von lo.'M) erwähnten Hechtes der Gottes-
hausleute, I Meile oder andere Entscheide des Gotteshaus-Gerichtes
weiterzuziehen: früher waren hiefür zwei Instanzen vorgesehen,
zuerst ein Einsicdlischer Dinghof und von diesem dann noch
jene an den Abt selbst, bezw. an die Abtei-Kammer.
Wie kompliziert der Apparat war, der von Kcchlsuchenden
jeweilen in Tätigkeit gesetzt wurde, ergibt sich aus der mehr-
fach konstatierten Talsache, dal* ein Teil eines und des näm-
lichen Streites vor Gotteshaus-Gericht, und ein anderer dann
von dem Gerichte in Zug, oder, was fast noch häutiger vor-
kam, vor Stadt- und Amt-Kat erledigt, oder auch, was nicht
ganz selten geschah, an das Gericht in Menningen zur Aus-
tragung gewiesen wurde. Die Anführung eines einzigen Bei-
spieles mag dies genüglich darluu.
Am 2.'>. April IfiOl trägt Abt August in Hof mann der
Regierung in Zug vor: Hauptmann Ulrich Trinkler in Monzingen
wäre vom dortigen Gotteshaus-Gericht mit 24 Gulden ProzeU-
kosten belegt worden, was den Abt viel dünke, da in den
andern Kinsicdlischen Gerichtshöfen die Kosten höchstens
einen Taler betragen: er linde es auch dann noch viel, wenn
das dreimalige Wegbleiben des (in fremden Kriegsdiensten
damals abwesenden) Trinkler gebiUU wurde und zwar laut.
Hotrecht mit drei Schilling. ludet! -— wird diplomatisch
geschickt beigefügt — überlasse der allerdings eine Modifi-
kation wünschende Abt die definitive Kostenfestsetznng dem
Stadt- und Amt-Kat, weil ohnehin der Hauptentscheid in
diesem Streite in Zug gefallen sei.
*
* *
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70
Galt es Ehre und Ansehen des Gotteshaus-Gerichtes zu
wahren, so wurden, wie es im Hofrecht vorgesehen und durrh
gar manchfache Verhandlungen ausgewiesen ist, die kauUnwhj
Behörden angerufen. So erschienen am 22. Juni v r
Stadt- und Amt-Rat Ratsherr T h o m a s Xu Ü b aumer,
Aegcri, Xames des Abtes, und German Meienberg, \»h
Hinlerburg, Namens des Gotteshaus-Gerichtes; sie verlangla
und erhielten obrigkeitlichen Schutz übler Nachreden halb «t.
die Hans Meier am Lutisbach, Aegeri, über das Gottesbaus-
Gericht ausgegossen hatte.1) Wie Meier deswegen ge;ihii^
wurde, ist nicht bekannt. Um Schutz bei der kantonalen, welt-
lichen Autorität gegen verbale Angriffe auf das Gottesh;ii>-
Gericht nachzusuchen, war Einsiedeln noch öfters vcraiilai»!.
so /.. B. am 22. Oktober Lf>57, als Hauptmann Ulrich Sch"[i
in Monzingen verletzender Ausfälle gegen das < Bericht sich
schuldig gemacht hatte.'2)
Aus einer Beschwerde, welche Abt Ulrich Wi 1 1 wiler;m>
18. April if)i)l) an Zug richtete, erfährt man. daU die Stadt Zug dar-
auf tendiere, die Gotteshansleute in den kantonalen Behörden nicht
mehr zu dulden, was doch wieder alles Herkommen verstoße. l>
l) Zunächst winde durch Kundschaft von Uli Hasler und Andern
festgestellt, es )i;il»e Meier auf dein Uathause geäußert : *\u< i.ivruM
am berg syge ein rechts venver Glicht und die so bim Glicht sit/.«-:;-!.
könen einem ein nach verwer (verwehren), wie sie wollent und ob cum
mit einer hraclisman käme, und Sys duchte (d. Ii. es den Ktchtcrn jiui-
dunkle? ) und einer ein Such gewunnen hätte, so möcht ei*s wohl wider
verlieren. Basier habe noch weiter geredel; daüdieh bot z wunden sehet: i
(ein in damaliger Zeit sehr oft vorkommender Ausdruck, hier in arr|:,:-
isliseh verschrielM'iier Bedeutung, in das kailwn «bricht und Henkej^n.-hf
'*) Schön verliel wie«lerholt in diesen Kehler. Als er über 4»-
Gericht und dessen Vorsitzenden (Gotleshaus-Ammanu Karl Hegglin*
neuerdings ehrenrührig besehimnft hatte, mußte ersieh vor Stadl- unt
Amt-Kai verantworten. Kr gab die vorgehaltenen Ausdrücke ztini
Teil zu, anderer wollte er sich „großer Weintüöchte" halber nicht n^hr
erinnern. Am 'd. Nov. 1< »< »~> hatte er vor dem Rate öffentlich Abbitte
zu leisten, vom Ammann einen schalten Verweis entgegenzunehmen
und zu erklären, da 1.1 er künftig die Gerichtspersonen hesser respektien-u
wolle und überdies noch Z~i Gld. Kosten zu zahlen.
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71
1 »erdies seien die Menzinger und Aegerer stets, wo es Not getan, da-
gestanden, so noch im letzten Reformationskrieg. Den materiellen
Untergrund für diese Beschwerde bildet die Tatsache, dato
im Riehterkollcgium, das ursprünglich Herrschafts- später dann
< Ti-oi.UCiericht geheilten wurde, kein Menzinger Bürger wählbar
war. Ks war das so stillschweigend1) allgemein angenommen;
Hoim ein förmlicher diesfälliger Beschlui.>, der das festgelegt hätte»
ist nicht bekannt; entscheidend wird die Krwägung gewesen sein :
Monzingen übe im . Gotteshaus-Gericht weilgehende Gerichts-
barkeit .ins, deshalb sollen Gotteshausleule in Angelegenheiten,
■ lie am Groligericht vorkommen, nicht auch noch urteilen helfen.
Fast 100 Jahre später, nämlich am 11. Mai ltiU'2, be-
schlol.; die Stadtgemeinde Zug: wenn künftig gerichtliche
Sachen an den Stadt- undAmt-Rat gelangen, sollen die Rats-
herren der Stadt diejenigen von Menzingen nicht helfen urteilen
lassen, bis und so lang sie sich auch werden erklärt haben,
wohin die Menzinger die Appellation von Urteilen des Gottes-
haus-Gerichtes wollen kommen lassen, dies um so mehr, als
Menzingen gar keinen Anteil am Herrschaf Isgeriehte habe.
Vom Zeitpunkt an. als Kinsiedcln auch auf seine judi-
ziellen Rechte in der zugerischen Berggegend verzichtete, trat
auch das Gotteshaus-Gericht in direkte Beziehungen zu den
kantonalen Organen, welche in zivilen Streitsachen zu »-nt-
scheiden lütten. Rasch ging das freilich nicht, nämlich länger
als 10 Jahre, bis die Sache in geordnete Bahnen geleitet war.
Von Bedeutung ist diesfalls der Beschluß des Stadt- und Amt-
Rates vom 1«. April K)802) Darnach muLUen behufs Weiter-
') Der unter dem Namen „Libelh bekannte Schiedsspruch aller
katholischen Orte, vom 4. I><*z. lbO'i. durch den die gegenseitigen poli-
tischen Kachle zwischen der Stadt Zug und den „das fintiere Amt"
bildenden Landgemeinden Aegeri, Menningen und Maar festgesetzt und,
wie man heutr sagen würde. nU Verladung für den Kanton erklärt
w urden, enthält betreuend die Gerichte nur die Bestimmung, daü es dies-
falls einfach so bleiben solle, wie die dirserhalb ausgestellten „Briefe''
lauten und die .Jebung" dartue.
J) Damals wurde auch erkannt: an Stelle der Faknaehlhühner
haben <lie Gottcshausleute künftig das bare Geld zu geben, dem re-
Digitized
72
Ziehung von Entscheiden die < lotteshausleute den andern Rccht-
suchcnden gleich gehalten und durften erstere an der Appel-
lation an das < Imrht in Zug nicht gehindert und nullit e auch eine
Ausiiiarchung der (iütcr. welche zum < iotteshaus-Gericht gehören,
durchgeführt werden, damit man wisse: wer erstinstanzlich au
das Gericht in Menzingen und wer an das Wochengericht in
Zug zu weisen sei. Als Appellations-Behörden für Entscheide
dieser rnterinslan/.en wurden das ( iroLigericht in Zug oder der
Stadt- und Amt-Rat bezeichnet.5)
Das war am l4>. Mai KiSl. indcß die Angelegenheit im
Mai l(il)2 noch nicht del'm tiv geordnet.2) Erst durch Beschlüsse
der (iemeinden Zug. Aegeri uni Baar, die dann vom Sladi-
und Ainl-Bal Zug am 12. Mai genannten Jahres als allgemein
verbindlich in Kraft erklärt wurden, konnte festgesetzt werden:
dal., jedem Beehtsuchendcn gestattet sei, was vor Gericht gehöre,
dahin zu bringen. dal.> es beim Spruche des < irologcrichtes
sein eudschaftlichcs Verbleiben habe und daß endlich, wenn
ein Streit vor Stadt- und Amt-Rat gezogen werde, dessen
Entscheid dann nicht auch noch ans (iericht gezogen werden
dürfe.
*
Die Kntscheide. welche dem Gotteshaus-« ierichlc zustanden.
— neben den zivilen Streitigkeiten, wie selbe überall und
allzeit vorkommen — betrafen wesentlich Angelegenheiten,
um Fall und Ehrschatz: dabei handelte es sich um Dinge
die heule unter den Bezeichnungen Erbschafts-Steuer und Hand-
ändenuigs- oder Kaufgebühren bekannt sind. Beide erheischen
eine gesonderte Betrachtung.
girrenden Anmiiinn als Muhewalt ö (.iulden. dorn Statthalter 2\.2 Gld-
jährlich.
1 1 1 5 is auf vier Yertreler < ! '.•wlitihlcrl einer Partei durften vor
diesen Instanzen in «/b'ielier Sache auftreten.
vi Menzingen. das sieh nüt der Appellation von seinein gemeind-
lichen Berichte an kantonale Instanzen nicht befreunden konnte, wutite
die Vollziehung so lang»« zu verhindern.
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73
Fall ist ursprünglich eine Abgabe vom, fahrenden Gute,
das einein verstorbenem Unfreien gehörte; sie war daher in
früherer Zeit ein sicheres Zeichen der Hörigkeit, der Abhän-
gigkeit vom Grundherrn. Die Abgabe war nur beim Tode
« los Unfreien zu leisten. Später erzeugte der durch die Leistung ver-
körperte Grundgedanke viel Unbehagen, weil der mittelalterliche
Hechtshegriff von andern Anschauungen ausgelöst wurde. Von
daher kam, daß der Bezug der Fall;>ebühr') Widerstand fand,
weil eben die Leibeigenschaft als solche angefochten, inzwischen
noch stillschweigend geduldet und nur noch der Gutsbesitz als
Ei blehen anerkannt wurde, bis endlich auch hier der Uebergang
in*s volle Eigentum sien vollzog.
In den Akten begegnet man betreffend Fall jenen Ver-
handlungen, die auf Renitenz schließen lassen, erst vom
1 7. Jahrhundert an und auch dann nur vereinzelt, was darauf
hindeutet, daß die Gotteshausleute vor und nachher sich ohne
förmliche Weigeruug fügten.2)
Erstmals erfährt man von einer Bestreitung der Fallpflicht
zu Anfang des 15. Jahrhunderls. Nach dem Tode Ulrichs
im Gschwend glaubte Einsiedeln von seinem Nachlaß
den Fall beziehen zu dürfen. Ilänsli Flader bestritt das, als
Vormund der Kinder Ulrich*. Die Parteien kamen überein,
den Entscheid schiedsgerichtlich Bürgermeister und Rat von
Zürich zu übergeben. Abt Hugo von Rosenegg brachte vor,
Ulrich im Gschwend sei vor Zeiten zu Bumbach, das zum Gottes-
hausgericht gehöre, seßhaft gewesen. Wie Amlslcute. welche den
Fall einziehen wollten, seien grob abgewiesen worden. Vogt
'l I>ie hofrechtliche Bestimmung vom Besthaupt oder besten
Kleidungstück mutet heutzutage recht hart an. Fs ist aber diesfalls zu
bedenken. daU sie aus frühester Zeit stammt, wo das Bargeld sehr selten
war, daß die Formel in spatem Hofreehten beibehalten, be/w. einfach
übernommen wurde, auch dann noch, als Naturalleistungen in ent-
sprechenden Geldbetntgen entrihtet werden konnten. Auch beim Fall trat
diese zeitgemässe Umwandlung ein. wie verschiedene Beispiele zeigen.
al Das Sliflsarehiv Finsieseln besitzt nur über wenige Falle, die
behördliches Einschreiten nötig machten, bezügliche Akten; die zuger-
schen Archive sind diesfalls eher noch dürftiger Urteilt.
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74
Fiatler stellt die unbescheidenen Worte gegen des Abtes Leute
in Abrede und will sie auf einen andern (Leute im Oelegg
betreffenden) Fall be/.n^en wissen. Ulrich im Gschwend
sei nicht des Gotteshauses eigen gewesen ; wäre er das, dann
würde er allerdings nach Hofrecht fallen „von dem Lyb nicht
von dem Gut." Das 1/rteiI des Schiedsgerichtes'), das vom
1. Hörnum; UI.'J datiert, lautet zu Gunsten der Vogtkinder:
es ordnet ferner an, dalA beide Teile jede Mil-mcllung deswegen
aufheben und jede Partei die Kosten an sich tragen solle.
l)em Weib; 1 von Acgeri wurde am Dezember IH'J:.».
im Auftrage von Ammaiin und Statthalter in Zug. durch
Landsehreiber Schön die gemessene Weisung erteilt: wenn
.lost Schnüriger, auf Grod. Obcrägeri, der wegen Knt-
richlung des Falles anläßlich des Todes seines Vaters das
Stift Kinsietleln länger mit Vertröstungen hingehalten, «las
Schuldige nicht leiste, ihm das best Haupt wegzunehmen und
den renitenten Schnüriger, der auch kostenfällig sei. zudem
nach Zug ins Gefängnis zu führen.
Oer folgende Fall entbehrt nicht des Ilderesses: einmal,
weil das zur Konstalierung der Fall-Pilichtigkeit eingeschlagene
Verfahren ein auffallend breitspuriges, mit sehr grol.'en — zur
Sache, um die es sich handelte, in keinem Verhältnis stehenden
— Kosten verbundenes war. dann auch, weil die Angelegenheil
mit einer nicht unbedenklichen Komplikation verknüpft war.
Nach dem Tode von Oswald Kränzli auf XuLilehen
(Nul.di) Menzingen, wollte der Gotteshaus-Ammann den Fall
beziehen. Auf Weigerung der Krben, die das Gut inzwischen,
ohne Yerehrschatzung, an einen Andern ( Balz Hagnauer) ver-
äußert hatten, traten am lf>. April I '^.i der Vertreter Finsiedelns
^Augustin Heunaun) mit den Halsherrn von Menzingen zu einer
gütlichen Verhandlung zusammen, bei welcher letztere aner-
kennen luuUten. das Nul.')li sei Gotteshaus-Gut. Die Gebühren
tles Falles wurden auf Iii Kronen festgesetzt.-)
') l i Kim-ir im < irniriiidc- Ai -chiv Mru/in-rn.
*'i hu-lmvh wird .l:t!^«M:in. -hl.', .lic IimIiv, htlirlic Forderung
dos I5i<>lh;m|'l o.lor »tr- luvten Kl.,i'liii>--turkr< damals schon (wahr-
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Der Sohn des Verstorbenen und der neue Besitzer des
Gutes zogen den Anstand vor den Stadt- und Amt-Hut. Auf Tagen
in Zug und E insied el n , in Menzi ngen und Aegeri wurde
untersucht und beraten. Die Angelegenheit bewegte die Gemüter
lebhaft und hatte — neben Ilineiuziehung sachlich nicht hie-
hergehörender Punkte — eine gleichzeitige, langwierige Be-
reinigung des L'rbars selbst zur Folge.') Die Stellungnahme
des Stadt- und Amt-Bates, dem der Abt ein (JO Seiten um-
fassendes Memorial vorlegen und selbes am 4. Mai LiftS noch
persönlich durch Dekan Fridolin Böüler und Kanzler
A. Bei mann weiter begründen üel.>, ist zwar, da die Bais-
protokolle erst von 1<>;>',J an vorhanden sind, im Wortlaute
nicht bekannt. Der von Kinsiedeln vertretene Standpunkt,
gegen welchen sich Bechtsgründe nicht vorbringen liefen, wohl
aber gewisse l'nterlassungen, die auf übergroße Gutmütigkeit und
Nachsicht des Abtes und besonders auch auf überaus saumselige
Verwaltung einzelner Gotteshaus- Am männer zurückzuführen
sind, mulote schließlich geschützt werden, rnter den von
Kränzli, Sohn, und Balz Ilagnauer vorgebrachten Einwendungen
war es eine einzige, die ernstlich in Betracht fallen konnte:
alle auf dem Heimwesen errichteten Güllen seien vom Ammann
von Stadt und Amt besiegelt und nicht vom Gotteshaus-Ammann.
Ausschlaggebend konnte und durfte das aber nicht sein: aus
irgend einem Grunde wird der Einsiedlische Ammann umgangen
worden sein, während die Einsprechet' zugaben, es müsse vom
Gute nach Einsiedeln „Grundzins" entrichtet werden, was die
Zugehörigkeit zum Gotteshaus-Gericht genügend belegt. Die
scheiiilicii schon lan^e vorher) in der Weise bestimmt wurde, duL> Hne
bestimmte Geldsumme zu entrichten war. Kine Krone 1 Gl. II) i:»
C-* Fr. .Ti Hpj
') Der am Okt. lti^i mit Animann Adam Si^ner verrechnete
detaillierte .Kosten/eitel", d«T nieht Id« <L> »l/.lieJi, sondern auch kul-
turgeschichtlich beachtenswert ist. ver/ei^l einen Betraf von .'i'd'i Gl.
>J7 U an Ausladen der ver>chied"ucn Vertreter de«. Stiftes, des Kantons
und der Gemeinden in den nI lerbei yet»- für l{<>l.. und Mann. etc. lud
es war der Anstand damals noch nichje cinmichu hellen.
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;<;
mehr als gewagte Behauptung der Räte von Menzingen, das
Nulili stehe nicht ausdrücklich- im Frbar, widerlegte der
Abt durch den Nachweis, dal» ab Xuüli schon lange alle Zinse
und Gefälle nach Kinsiedeln bezahlt wurden seien.
Anderweitigen grundsätzlichen Bestreitungen begegnet
man nicht, wohl aber der Kinwendung, der Verstorbene habe
keinerlei Vermögen hinterlassen, folglich könne die Abgabe —
die Ausflucht wurde sowohl bei Fall, als etwa auch bei Khr-
scliatz geltend zu machen versucht nicht geleistet werden.
Sie blieb stets erfolglos, da Kinsiedeln hierauf weder eingehen
durfte noch konnte, weil es galt, den Bechtsslandpunkt zu wahren.
Derselbe fand dann auch, trotz aller Anfechtungen, schließlich
Anerkennung und zwar ausnamslos. zumal kein Fall bekannt
ist. wornach die Forderung des Stiftes als nicht berechtigt
erklärt worden wäre. Manchmal ging ein eingehender Int er-
such voraus, bei welchem regelmäßig Abordnungen des Stadt-
unil Aml-Hates mitwirkten.
War der Hechtsstandpunkt Einsiedeins f o r :n e 1 1
gehörig sichergestellt, so erzeigte sich letzteres hinsichtlich
der Vollziehung, oder richtiger gesagt, hinsichtlich des K i n -
zuges der Gefälle sehr milde und weit entgegen-
kommend.
Khrschatz. l'eber diese Abgabe, welche die Gottes-
hauslcule jedesmal zu leisten hatten, wenn ein Besitzeswechsel
eintrat, der Besitzer des Lehengules1) ein anderer wurde, ist
oben schon etwas gesagt, Gegen die so nahe liegenden Ver-
heimlichungen vom Kintritt einer Aenderung im Besitze hatte
das Gotteshaus-Gericht am meisten anzukämpfen: es konnte
auch nicht fehlen, dal.'> es da und dort — unter besonders
gunstigen rmständen auf längere Zeit gelang, der Abgabe
sieh zu (Mitziehen.
M I »ut iil kt. <l;iLi Khrschal/. aueh gehoben werden inuUle, wenn
der (irundlierr ein anderer (d. h. anl;il.'.licli jeder Abtswahl) wurde,
geiu'ii die AUten keinen Ant'selilul.i.
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w
Um die Mitte des lb. Jahrhunderts iimfA die in Folge
nachlässiger Verwaltung — hinsichtlich Zmsbezug, wie hinsichtlich
Entrichtung des Ehrschatzes — eingerissene Unordnung für die
Kasse des Stiftes einen bedenklichen Grad erreicht, haben.
Abt Joachim Ei chhorn sah sich daher genötigt, Wandel zu
schaffen, damit die dem Stifte gehörenden Einkünfte ihm auch
wirklich zukommen. Eine von ihm begonnene Hereinigung
des Urbars ergab, daß das Kloster seit länger nicht zu dem-
jenigen komme, was ihm gehöre. Der Untersuch zeigte dali
nicht bloß der Bezug der Ehrschätze seit Jahren ein un-
ordentlicher, lässiger war, sondern dal.) selbst Kapitalzinse
teilweise «ersessen" waren, weil sie aus Liederlichkeit der
Amtsleute nicht eingezogen wurden.1)
Der dann dem Gotteshaus-Ammann in Menzingen erteilte
strenge Befehl, fürderhin fleißig alle Zinsen und Abgaben
einzuziehen, fand bei den Gotleshausleutcn, die sich bei den
bisherigen Verhältnissen natürlich wohler befanden, entschiedenen
Widersland, indem sie meinten, entweder nicht so viel oder gar
nichts zu schulden. Da Einsiedeln ernsthaft auf Herbeiführung
geordneter Zustände drang, entstand ein langer Hader. Der
Abt. der gütlichen Verhandlungan endlich müde, wandte sich
an Schwyz, seinen Schirmherren und Kastenvogt, mit dem Er-
suchen, die Erledigung des Anstandcs durch einen Schiedspruch
zu veranlassen.
Das geschah. Das Schiedsgericht bestand aus: Ritter
Dietrich in der Halten, Georg Beding, beides alt
Ammänner von Schwyz, Hauptmann Jakob Nußbaum er
von Aegeri und Sebastian Doswald, von Menzingen, beides
Ratsherren von Stadt und Amt Zug. Als Vertreter der Par-
teien werden genannt: Abt Joachim Eichhorn und der Stifts-
dekan; ferners Johannes Bolsinger, regierender Ammann
') Ktliche der Gnttcshausleute zu Aegcri haben den rechten Zins
seit 20. ;-»') und mehr Jahren nicht mehr entriehtet, \v:is doch unerhört
sei. (Hrief des Ahtes vom 12. Dez. lOUTj) i nter den Amtsleiilen isl
wohl auch die reehnung<fuhrcndc. geistliche Stelle am Stifte seihst
tnilzu verstehen.
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78
von Stadt und Amt Zug, Jakob Schell, Statthalter. H?.^
Müller. Stadtschreiber. A p p o 1 i n a r i u s Z ig e r 1 i . alt Amnar..
von Aegeri , .1 a k o b T r i n k 1 e r , alt Weibel , .1 a k o b S 1 1 1 ■
und Jakob Nußbaumer. teils für sich selbst, teil? ^
Vertreter der Gotteshauslcutc.
Auf Tagen in Z u g , in M e n z i n g e n und in E i n > i ed -
(an letzterm Orte am i. II. und 18. III. 15G<>), brachten die V:
treter ihre Klage und Antwort. Hede und Widerrede u :
Beschlu Breden weitläufig vor; die vielfachen und enistfe
Bemühungen der Schiedsrichter, die Parteien verständigen r.
können, blieben ohne Krfolg.1)
Das Begehren des Abtes: alle Handänderung mn :t~-
haus-Güter (Käufe wie Täusche) müssen innert 'Jahr und T>
unter Androhung der Ungültigkeit dem Abte angezeigt wen»?-,
dieser habe sie unter Auferlegung eines Ehrscbatzes zu;-
nehmigen, der 5% des Kaufwertes zu betragen habe, wurden
den Gottoshausleutcn nicht grundsätzlich, wohl aber hinsieht:/:
der Hohe der Gebühr beanstandet. Seit Menschengedenken tob
man von ihnen nie so viel gefordert.'2) Im Hofrodel hei^e es. ..b.
sie zu verchrschatzen haben, wie es „beseheidentlich" sei!
vom hundert sei nicht mehr bescheidentlich. Auch habe der frü-
here Abt gelobt, sie bei ihren alten Rechten zu schirmen. lw'
Abt erwiederte hierauf prompt durch den Hinweis, daü a 'i-
nicht Idol.i eine bescheidene Autlage, sondern auch allgcmct
übliche sei, ja an andern Orten und auch bei seinen andd:
< iotteshausleutcn sc »gar 10 Gulden entrichtet werden mii>>"'-
J)er bisherige naehläTdge Bezug vermöge die Gotteshaus^-
ihrer Hechlspllicht nicht zu entheben.
') „Ob woll diis recht ^ottlieh. su »ige es doch zu zyttm u>
H und I ich und si^en ixnh vil le«eher und gröiier Sachen lab vy-
liegender Anstand) imc J{echt^].rueh auch verriebt i au^em^;'
werden/' (Oiitlieher Spruch vom 18. Marz
'*) rl><?s (iotzhus älteste AmMüt haben jnvdt. wenn i nun
Khrschalz im sehe! ptb-lrn ein/ieben wollt, man von einem pfimd rf' !:
einen halben balzen schuldig wäre." (Spruch vom 18. März IV"".
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79
Der „gütliche Spruch" erfolgte am 18. März 15(jb' in
E i n s i e d e 1 n und zwar einhellig dahin : alle Käufe und Täusche
um Gotteshausgüter müssen innert Jahr und Tag dem Abte
angezeigt werden, unter der Androhung, dato sonst das Gut
an den Abt zuiückfalle. Letzterer dürfe als Ehrschatz eine
(iebühr von 2% von 100 Gulden Wert erheben. Hei solchen
unter 100 Gulden nach Treffnis: bei ungleicher Meinung,
betreffend den Verkaufswert, hat ein Unparteiischer zu ent-
scheiden.
Der Entscheid, der die Forderung des Abtes wesentlich
herabsetzte und das „beseheidentlieh" in einer billigen Weise
zahlenmäßig delinierte, daher auf die Gotteshausleute versöhnend
einwirkte, wurde von den Parteien sofort nach Eröffnung als
für beide Teile rechtsverbindlich anerkannt.1) Von lf)(>(> an
linden sich die Verhandlungen, betreffend Ehrschatz, im Stifts-
archiv Einsiedeln, wenigstens für eine große Reihe von Jahren.
Frühere linden sich kaum vor. Vennullich wurde die schriftliche
Aufzeichnung, bezw. die Aufbewahrung der Akten erst durch den
erwähnten Anstand nahe gelegt und als nötig erachtet. Es darf
indeL» wohl auch angenommen werden: wäre über den Ehr-
schatz fortlaufend Protokoll und Rechnung geführt worden, der
Streit würde gleichwohl ausgebrochen sein, da es sich stets nur
um das Wieviel handelte.
Die vom Abte so oft und bitter beklagte Liederlichkeit der
Amtsleute läßt sich wohl genügend nur unter der Annahme er-
klären, dalö die jeweiligen Verhandlungen zwischen den Vertretern
des Stiftes und den Golleshausleulcn, welche Güter verkauft
oder vertauscht hatten, mündlich geführt worden seien, so du 1.1
Manches absichtlich oder unabsichtlich — vergessen wurde,
worunter natürlich die Kasse des Stiftes zu leiden hatte.
Dazu kommt noch ein anderer Einstand, der mithalf,
dat.» die Gefälle des Stiftes nicht mit Strenge eingezogen
wurden, zumal in Zeilen, da die Finanzlage dies nicht dringlich
erscheinen ließ. In wohltuender Weise tritt bei allen hezüg-
1 1 t'i kciidc mit den Sicheln »irr -i Srliicdsriclilcriin Staatsarchiv Zug.
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80
liehen Verhandlungen die Milde des Stiftes gegen seine Ange-
hörigen hervor. Den Hilten derselben, die durchweg nicht
zu dein hablichern Teile der Bevölkerung gehörten, um Nach-
sicht, um Schenkung eines großen Teiles des Schuldigen, wurde
regelmäßig Folge gegeben, allerdings nicht immer im bean-
spruchten Umfange, aber doch durchweg. Gar häulig begegnet
man der Bemerkung: man habe aus Gnade, in Berücksichtigung
der Armut des Fall- oder Ehrschatz-I Wichtigen von selbem
nur einen Teil der festgesetzt gewesenen Gebühr — nicht
selten bloß die Hälfte — zu beziehen angeordnet.1)
Das Kloster Wctt ingen besaß von 10 10— UöO Walters-
wil bei Baar, damals ein Badeort, heule eine Krziehungsanshdt
für verwahrloste katholische Kinder des Kantons Zürich. Zur
Besitzung gehörte auch ein kleines, an der Baarburg gelegenes
Heiniwesen, das „Stouhen Höflr geheisen. Ks war Gottes-
hausgut. DieKinladung des Gottesliaus-Ammanns, den Ehrschatz
zu entrichten, beanwortete Wettingen längere Zeit mit gänz-
*) Franz Müller, der Hill das Heimwesen Sparen, bei Finster-
see, um ööOOGI. erworben, hatte nur die Haltte Gebühr istall HO nur
is2 Gl.) zu zahlen, davon wurden ihm überdies noch 10 Gl. nachge-
lassen, seines Vaters sei. Ilienst wegen, so er dem Gotteshaus- an der
Brunst (31 April lüTT?) getan. u Kt was streitig war, ob auch dann,
wenn ein Gut zwangsweise d. h. durch Falliment des Hcsitzetx in
andere Hände überging, der Klirschalz enlriehlet werden müsse. so II
als Hill ein Heini Staub ein derart veraulValltes Gut um tfKX) (iL,
ebenso als Statthalter Frey ein solches um £>00 Gl. übernehmen
muLite. Als l<>lö der Gottschalkenberg um ll^öO (il. an Oswald
Kränzli und Weibel Hans Staub überging, erhol» Kinsiedeln eine
Khrsehatzgi-bühr von weniger als des Halltcbclreffnisses, nämlich nur
In Gl. K;i:> wurde einem Hildulf Kray. «1er einen im Gotteshaus-
Gericht stehenden Wald erworben, als Khrsehatz nur 1} Gl. und gleich-
zeitig wurde einem Heat Kray für ein erkauftes Gotteshaus-Gut ein
solcher von [2 Gl. auferlegt. Heiden gegenüber wurde nachdrücklich
erklart, wenn deren Söhne vom unerlaubten .lagen nicht abstehen,
müsse der ganz«' Klirschalz bezahlt werden. — iGls kauft Iii A m-
rein das bei Fmstnsce gele« ir> Kil nmo..s um ^.i!V d. und mo
•400 Gl. Fahrhabe dazu. Aus Gnade halte er nur Ii Cu. Mnschatz
zu entrichten.
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Stillschweigen. Erst als Einsiedel n drohte, wenn Wettingen seiner
Pflicht nicht nachkomme, werde ersteres von seinem Rechte
Gehraiich machen und dann den doppelten Ehrschatz fordern,
kam die Sache in Ordnung. Am 20. Herbstmonat 16 J 9 er-
schien vor Stalthalter Hüssi (Russi?) in Einsiedeln als Ver-
treter des Abtes von Wettingen, Hauptmann Wolf gang
Schmid, von Baar; er wies sich betreffend Leistung des Ehr-
schatzes (60 Gl.) und Zahlung der Kosten aus1), wodurch der
fragliche Hof als Gotteshaus-Gut neuerdings anerkannt war.
■
Mittlerweile ging Einsiedeln von 2% an und begnügte sich
mit nur 1%, anscheinend durchweg. Wie das Stift aber 1630
wieder den festgesetzten Ansatz berechnete, wandten sich
Ammann und Rat von Stadt und Amt Zug bittweise für die
Gotteshausleute an den Abt. auch fernerhin Gnade für Recht
walten zu lassen. Veranlassung gab <toe Veräußerung des
großen Hofes der Strikler zu Finstersee an die Gebrüder
Peter, Konrad und Georg Räch mann, die 80 Kronen Ehr-
schatz entrichten sollten, die Hälfte gleich am Maiengericht in
Menzingen bezahlt, anläßlich auch Aussicht, aber keine bestimmte
Zusicherung auf Erlaß des Restes erhalten hatten, sondern
meinten, daß dem ohne weiters so sei. Die Rachmann mußten
aber eigens nach Einsiedeln gehen und förmlich um Nachlaß
bitten. Er wurde gewährt, nachdem ihr Fürsprecher, a. Ammann
Ulrich Hegglin, am 10. Juni UVM\ die schriftliche Erklärung
abgegeben hatte, das Stift habe nur aus Gnade auf die zweite
Hälfte verzichtet.
*
Reim Tode eines Abtes oder wenn eine Resignation
vorlag, hatten die Gotteshausleute dem gewählten Abte zu huldigen,
Gehorsam zu schwören, worauf der neue Würdenträger ihnen
rl An Landschreiher < llirisl ian Schon wurden 10 < iulden bezahlt,
10 <Juldon 10 L> warm Wirts „Herte". die Ainmann liaehmann bei
Badewirt Jakob ntlinger. in Walterswil „verzehrt" hatte, und für
i» (Juldeu ~) Hatzen. hatte Baehmann sich bei l'ttiger für einen „Keliler"
vorbürgt. Als den liest der »i0 Gulden üherbrachte Hauptmann Schmid
Ü Gulden 8 U und dazu noch 10 Kronen an die Kosten.
Gesehiehtsfrd. IM. LXII ü
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die Gitter fernerhin zu Lehen gab. Dieser Akt wurde jeweilen
anläßlich des ersten (auf die Abtswahl) folgenden Maigerichtes
auf der „Tanzlaube" — einem Anbau des Rathauses in Men-
zingen, — in besonders feierlicher Weise und unter Auf-
wendung bedeutender Kosten vollzogen.1)
Die Ableistung des Eides dem neuen Abte ging nicht
immer ganz glatt vor sich. Aus unsern Akten wird ersichtlich,
daß dieser Akt gern und willig, dann aber auch, daß er
ungern und unwillig geleistet worden, letzteres dann, wen«
Anstände kurz zuvor obgewaltet oder der verstorbene Abt
mit den Gotteshausleuten es etwas strenger nahm und auf
gehöriger Entrichtung von Zins und Abgaben bestand. Recht
bezeichnend ist in dieser Beziehung folgender Vorgang.
Die Eidesabiegung in die Hände des Abtes Plazidus
Rc im an n, der am 3. März 1629 gewählt worden war, ließ länger
auf sich warten, als üblich war. Das ordentliche Maigericht
von 1631, an welchem dies, nun geschehen sollte, fand erst am
30. Brachmonat jenes Jahres statt. Der Abt wartete deswegen
damit so lange zu, weil zwischen dem Stifte und den Gottes-
hausleuten in Menzingen wegen des obberührten Falles im
Nußli# und anderer Sachen halber immer noch etliche Spannung
bestand, so daß nicht bloß die Gotteshausleute, teilweise
wenigstens, immer noch widerwillig sich zeigten, sondern daß
dieser Widerwille sich auch bei andern Bergbewohnern, die nicht
( iotteshausleute waren, bemerkbar machte. Der Abt ersuchte
Ammann und Rat zu Zug um Intervention. Die Antwort
aus Zug fiel aber so „unluter" aus, daß sich das Stift nicht
hieran „heben" konnte.
Dagegen erschien am 30. Mai 1631, anläßlich der ge-
wohnten jährlichen Kreuzfahrt der Zuger, eine Abordnung*!
') An den bezüglichen Mahlzeiten nahmen gewöhnlieh ."iO-tf1
Personen teil, dazu kamen noch die Kosten für Morgen essen, für Be-
herbergung der Beamten, ihrer Bedienten und Pferde. Alle derarligv
Auslagen halle das Slift auszuhalten.
*) Sie bestand aus Hans Heinrich I lasier, alt Ammann, Beat
Heinrich des Bats, Hauptmann Ulrich Hegglin, Hauptmann Johann.
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vor dem Abte und bat um Darlegung der Beschwerden des
Stiftes gegen die Gotteshausleule. damit der Anstand beglichen
werden könne. Der Abt berief sich auf sein urkundlich ver-
brieftes Recht, das im bekannten Spruche von 1427 bestimme, daß
der Eid der Gottcshausleute allen andern Eiden vorgehe; dann auf
eine Weisung, welche 1544 Schwyz an die den Schwur ver-
weigernden Aegerer ergehen ließ, ihrer Pflicht nachzukommen,
sowie auf eine gleichzeitige Erklärung des Stadt- und Amt-
Rates Zug, daß die in Aegeri wohnenden Gottcshausleute nicht
länger sich weigern, gehorsam zu sein und den Eid zu leisten.
Der Stadt- und Amt-Rat gab. nachdem ihm die Deputierten
Bericht erstattet, dem Abte die Zusicherung, es werde die
Eidlcgung nun anstandlos erfolgen.
Am Montag, den 30. Brachmonat 1631, erschien Abt
Plazidus mit zahlreichem Begleite1); als Abgeordnete der
Regierung erschienen; Hauptmann Beat Jak. Frey, Statthalter,
Seckelmeister und Ratsherr Martin Brandenberg, nebst dem
Landschreiber Christian Schön und Großweibel Jak. Speck.
Nach unbeanstandeter Ablesung des Hofrodels wollte der
Kanzler von den Gotteshausleuten den ihnen vorgelesenen Eid
abnehmen. Da nicht alle die Schwörtinger erhoben, erfolgte
zunächst eine Mahnung; entweder sollen alle schwören, oder
anzeigen, warum sie s nicht tun wollen. Es erfolgte die Ein-
rede, unter den Anwesenden befänden sich auch solche, die
nicht Gottcshausleute. also auch nicht eidptiiehtig wären. Bei
der jetzt erfolgenden Kidleistung ergab sich, das etliche Gottes-
hausleute die Hand zum Schwüre nicht erhoben hatten. Der
Kanzler verdeutete ihnen, falls sie Beschwerden hätten, müßten
selbe jetzt vorgebracht, ansonst aber angenommen werden, es
Trinkler, beides alt Annnünner von Stadt und Amt, liehst noch andern
Khrcnpersonen.
•') Die Patres Martin Kachlcr. Suhprior. Severin Schön und Kurl
Zchnder: verschiedene einsiedlische weltliche Aiulsleute und Diener;
KanzleiM'hreiher Itndolf Schön von Znjz (wahrscheinlich von Men-
zingen, und ein Sohn von Landschrcihcr Schön) Oswald Küchli,
derzeitiger Kanzler.
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haben alle Pflichtigen geschworen und könnte keiner später
mehr mit der Ausrede kommen, er habe den Eid nicht geleistet.
Die Vertreter der zugerischen Regierung erklärten die
Auffassung des Stiftes für richtig: jenen Anwesenden, welche
nicht geschworen, solle der Eid gleichwohl gelten und ihnen
ebenso verbindlich, wie denen sein, welche die Rechte zum
Schwüre erhoben haben. Wenn einer da sei, der sich beschweren
wolle, solle er „grad jetzt fürenslan" und reden. Es meldete
sich aber Niemand und war damit der Huldigungsakt in rechts-
genüglicher Form vollzogen.
Der Ki<l hatte folgenden Wortlaut : „Ihr Golteshausleuth sollend
schwören all gemeinlich und ein Jeder insonderheit, dein fürst-
lichen Gottshaus Finsiedeln und jetze unserm gnädigen Fürsten
und Herren Plazidus Abbte desselbigen Gotlshans Ihre Klnv. Nutz
und Frommen zuo fürderen, und Ihren Schaden zuo warnen und
zuo wenden, und dero Fr\ heilen, Herrlichkeiten und Graehtigkeiten
helfen behalten und beheben, auch Ihren Grichten. polten und
Ainbtlüthcn, gehorsam und gewärtig zesinde, wie das von altemhar
gebrucht. der Hödel zuogibt und an Fuch herbracht und kommen
ist, mit guten Trüwcn ohn all bös geverdl."
Wortlaut der eigentlichen Kidformel :
„Was mir da vorglesen ist, das hab Ich verstanden, das will
Ich wahr und statt halten in allen seinen Punkten und Artiklen,
getreulich und ohn alle böse geferdt, so wahr mir Gott hellT und
und alle seine Heiligen."
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III. Die vereitelte Ablösung der Einsiedlischen
Hoheitsrechte von 1464; das definitive bezügliche
Uebereinkommen von 1679 und Uebergang der
bezüglichen Rechte an die Gemeinde und
den Kanton Zug.
In den öffentlich-rechtlichen und staats-politischen Be-
ziehungen Einsiedeins zu den zugerischen Berggemeinden und
zum Stande Zug sind von wesentlicher und entscheidender
Bedeutung namentlich die Vorkommnisse und Verhandlungen,
welche in und zwischen den Jahren 1463 und 1679 liegen,
in welch letzterem Jahre die Auslösung definitiv zu Stande
kam. Im Anschlüge an früher Gesagtes ist eine Darlegung
der erstem nicht bloß von Interesse, sondern auch nützlich;
dies deshalb, weil dadurch Manches, das unklar oder fraglich
an der Haltung erscheint, welche hüben wie drüben beob-
achtet wurde, eher verständlich werden dürfte. Das wird dem
Leser um so eher gelingen, wenn er die tieferliegenden Gründe,
von denen begreiflicherweise die Urkunde nichts erwähnt, sich
gegenwartig hält, von welchen unter anderm die Politik von
Schwyz traditionell beeinflußt war. Einmal war es die Stellung,
welche dieser Stand als Schirmherr und Kasten vogt des Stiftes
Einsiedeln diesem, wie auch dessen Gottcshausleuten gegenüber
einnahm und seine Haltung teilweise bestimmte. Dazu kam die
Politik, welche Schwyz als führender Länderkanton dem kleinen
zwischen jenem und den Städtekantonen Zürich und L uz er n ein-
geengten Zug befolgte.1) Der schwyzerischen Staatsraison mußte
') Auf diese territoriale Lage einerseits und dann anderseits auf
den Umstand, daß die Stadt Zug, als solche, mehr der Politik von
Digitized
86
offenbar besser zusagen und förderlicher sein, die zugerischen
Bergleute tunlichst lange unter teilweiser Hoheit Einsiedels m
behalten, zumal hieraus für den „ Schirmherren u jederzeit du
Grund zur Einmischung in Verhältnisse sich ableiten lieli.
die im Grande nur den Grundherrn und seine Lehenspflich-
tigen angingen.
* *
Auf einem vor 1463 in M e n z inge n abgehaltenen r Hertai-
gedinge", wurden die Gotteshausleute rätig, daß sie von ihren;
Gotteshaus- Ammann Hartmann Käpf zu Bumbach deshalb
nichts mehr wissen wollen, weil er zu strenge sei und siew
sehr bedränge. Eine Abordnung von Gotteshausleuteu und
von Leuten von Zug verfügte sich dann nach Pfäffikou
zum Abte und bat ihn da, in Anwesenheit von Abgeordnete
aus Zürich und S c h w y z , um Entlassung des mißbeliebi^:i
Beamten und um Ernennung eines andern ».frommen Gottes-
hausmannes." Das wird Einsiedeln erwünschten Anlai» ge-
boten haben, dem Gedanken näher zu treten, auf gute Ari
der Gotteshausleute, wegen deren es so manchfache Anstand«:
aller Art zu schlichten gab, los zu werden. Noch ein
anderer Umstand ließ dies rätlich erscheinen. Die Finanz-
lage des Stiftes war keine günstige und galt es für den Al>t
Gerold von Hohensax (1452 — 69) die zu einer Romreise
nötigen Gelder aufzubringen. Bei einer zweiten Konferenz, dit
in Einsiedeln selbst stattfand, wurde vorgeschlagen, div
Rechte des Stiftes durch Kauf zu übernehmen, in der Meinung
daß Stadt und Amt Zug Rechtsnachfolger werde. Man schien
allseitig gewillt, die Sache auf dieser Basis zu ordnen.
Etwas später sandten die vier Gemeinden Zug, Aegeri.
M e n z i n g e n und B a a r abermal Abordnungen nach Einsiedeln,
Luzern und Zürich, letzten?!* sofern als es sieh nicht um konfessiond:;
Angelegenheiten handelte, zuneigte, während umgekehrt die Laiio^
meinden mehr zu Schwyz hielten, werden die gelegentlichen Schwank-
ungen, Unentschiederiheiten, Heserven oder wie man 's heilten will,
zurückzuführen sein, welche am Stande Zug auf eidgenössischen Tageu
b und zu bemerkbar waren.
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sowohl wegen des „Käpfu, wie wegen des Kaufes. Bei den
bczügl. Verhandlungen beteiligten sich auch Vertreter von
Zürich, Luzern und Schwyz. Die freundliche Besprechung
führte dahin, dati ein „Anschlag" von 3000 Gulden für den
Kauf getan wurde. Vierzehn Tage später fand wieder ein
Tag in Einsiedeln statt. Gemäl5 erhaltener Instruktion
erklärten da die Boten von Zug, Aegcri und Wenzingen,
ermächtigt zu sein, dem Stifte die Rechte um 3000 Gulden
abzukaufen. Der Abt hatte einzig den Kirchensatz zu Acgeri
sich vorbehalten. Die Boten von Baar erklärten: sie könnten
dies Mal sich nicht für den Kauf verstehen ;1) gleichwohl werden
sie für den Kauf sein.
Alles schien auf guten Wegen zu einer Verständigung
zu sein; es sollte aber anders kommen.
Wegen des von Einsiedeln getanen Kaufs um Gottes-
haussachen ladet Schwyz am Samstag vor Oculi 14G3 (12. III.)
Ammann, Rat und die ganze Gemeinde zu Zug, so sich
wider diesen Kauf „setzen", auf Montag vor Palmtag (27. III.)
zu einer Konfeienz nach Einsiedeln ein.'2) Das Resultat
derselben ist nicht bekannt. Aus der Einladung zu schliessen,
muß in der Stadtgemeinde Zug sich Widerspruch gegen den
eingefädelten Kauf erhoben und Schwyz den Anlaß benützt
haben, um die Sache zu hintertreiben.
Gleichwohl kam aber der Kauf formell zu Stande. E i n -
siedeln hatte, um Einsprachen Seitens Schwyz, Zürich oder
Luzerns rechtzeitig zu begegnen, diesen Orten vom Vorhaben
freiwillig Mitteilung gemacht und ersucht, auch am Tag des
Kaufabschlusses durch Ratsboten sich vertreten zu lassen.
Unter Mitwirkung der eidgenössischen Boten Rudolf Cham,
Bürgermeister zu Zürich, Kaspar von Hertenstein, von
Luzern und Hans Beding, von Schwyz kam der Kauf am
24. Februar 1464 wirklich zu Stande.3) Durch selben ver-
>) „donn sy werint jm ze \rjn und wcrint ze vil hindcr dem
gotzhus ze Cappel noch zu tun."
2) Urkunde im Kanton^archiv Zug.
8) Urkunde im Stadtarchiv Zug.
zichtete Abt Gerold von Hohensax und der Konvent von
Einsiedeln auf alle Hechte des Gotteshauses Kinsicdeln gegen-
über den Talleuten zu Aegeri und den Bergleuten im Zuger-
amte — mit einziger Ausnahme des ..Kilchensatzes zu Egreu
— an Leuten, Gütern, Zinsen, Gerichten, Twingen, Hennen
Herrlichkeiten und GewalLsaminen, Fällen, Ehrschätzen und
gelesseh1) um 3000 rheinische Gulden zu Gunsten von Ammann
und Hat der Stadt und des Amtes Zug.
Wenige Tage später ('2$. Februar) erklären Ammann
und Hat von Stadt und Amt Zug urkundlich2) die 3000 Gl.
als Kaufswert um erwähnte Hechte schuldig zu sein; gleich-
zeitig werden die Zahlungstermine mitgeteilt, ebenso die Namen
derjenigen, welche für richtige Erfüllung der Leistungen per-
sönlich als Bürgen haftbar seien ; es waren dies : Werner M a 1 -
zach, damals regierender Amniann, Jost Spiller, Bartlime
Kolin, Hans Itcn, Heinrich Hasler, Heinrich Landis und
Hans Zeh nder.
Der Kauf wurde nun wirklich von Schw yz angefochten,
dessen Ungültigkeit behauptet, zumal die rebereinkunft ohne
seine sehirmherrlichc und kästen vügtliche Zustimmung getroffen
worden. Dem naheliegenden Vorhalte: Hans Reding, der
Vertreter der schwyzerischen Regierung, habe in guten Treuen
mitgewirkt und als Zeichen der Zustimmung auch sein Sigill
an den Kaufsakt gehängt, begegnete Schwyz durch die Aus-
rede, es sei Hans Reding nicht bevollmächtigt gewesen, den
Kauf also gutzuheißen; er habe in Verhinderung seines kranken
Vetters (Rai Redings des jüngern), welcher ihn von sich aus
nach Einsiedeln geschickt, an den Verhandlungen ohne Voll-
macht so, wie geschehen, Teil genommen.
»)„Gelässe" Einkünfte des Gutsherrn, welche mit .lein Grundsätze
zusammenhingen, daü die Kinder von Hörigen verschiedener Herren,
welche miteinander heirateten, dein Herrn der Mutter zulielen. (Blumer
I. 53). In unserm Falle wird unter GelaU die Veilassenschaft und das
zu verstehen sein, was von seiher Kinsicdeln zufiel.
») Stadtarchiv Zug.
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Die Einsprache gab nun Stoff zu mehrfachen Verhand-
lungen auf eidgenössischen Tagen1), in Zug und Ein sied ein,
wo die Parteien Klag und Antwort, Widerred und Widerantwort
vorbrachten und überdies ihren Standpunkt noch in schrift-
lichen Eingaben weitläufig darlegten.
Auf dein Tage vom April 14 Wi zu Luxem er-
halten Schwyz und Zug den Auftrag, folgende, auf friedliche Ver-
ständigung abzielenden Vorschläge ihren Regierungen heimzu-
bringen, als: dem Gotteshause sollen die „Gülte" (die Haftungen
auf den Gütern), denen von Zug, die Gerichte überlassen werden ;
oder zweitens, daß den Eidgenossen anvertraut werde, den
Anstand durch einen Obmann entscheiden zu lassen, oder, daß
drittens der Abt sich verpflichte, keinen Gotteshaus-Ammann
ohne Wissen und Willen derer von Zug zu ernennen. Dann
sollen Zug und Schwyz auf nächste Auffahrt ihre Abordnungen
in Luzern2) haben, wo die Eidgenossen versuchen werden, in
Sachen einen Ausgleich zu treffen. Auffallenderweise fand
keiner dieser Vorschläge Billigung.
Hieher paßt eine Episode aus der Zeit, während welcher
die Anerkennung der Licbereinkunfl von 14Ü4 in der Schwebe
sich befand.
Gestützt auf den Kauf wollte die Zuger Regierung die
bisherigen Gotteshausleute verhalten, von nun an allen Pflichten
nachzukommen, wie dies den ordentlichen Gemeindebürgern
gezieme, unter anderem auch an den Gemeindevcrsamndungen
Anteil zu nehmen. Als die Gotteshausleutc sich dessen weigerten
und auf dem Widerstände beharrteu, wollten die Zuger Magi-
strate zwangsweise die Renitenten zur aktiven Ausübung ihrer
Bürgerpflichten verhalten. Sie wurden deshalb mit Bußen
belegt und bei längerer WTdersätzlichkeit mit ( iefängnisstrafen
bedroht.
Um diesen l'nliebsamkeiten zu entgehen, flohen eine
Anzahl Gotteshausleute zur Zeit der Engelweihe nach Ein-
') Abscheide II .'>JM, 3.>.'{ und .T/ö.
%) Die Abscheide enthalten auf diesen Tag (15. V) keine Tag-
saUung.
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siedeln, wo sie sich unter den Schirm des klösterlichen
Asyles stellten, was nach damaliger Rechtsitte zur Folge
hatte, daß der in den Frieden des Gotteshauses Geflüchtete
weder ergriffen, noch daß ihm sonst etwas während der Zeit
angetan werden durfte. Geichzeitig aber wandten sich die
Geflohenen auch an die eidgenössischen Orte. Der anbe-
gehrte Schutz wurde ihnen gewährt. Durch Spruch vom
8. November 1466 erklärten Boten von Zürich, Bern, Luzem.
Tri, Unterwalden und Glarus: es dürfe Zug die verhängten
Bußen weder einziehen, noch dermalen strafend einschreiten;
es seien vielmehr die Gotteshausleute überhaupt in Ruhe zu
lassen bis „Ustrags des Rechtes."')
Da eine gütliche Verständigung nicht möglich geworden,
kam die Angelegenheit, die als eine solche der Stände Zug
und Schwyz (und nicht des erstem und des Stiftes Einsiedeln)
aufgefaßt wurde, nach eidgenössischem Rechte vor ein Schieds-
gericht.
Schiedsleute derer von Schwyz waren: Werner Blum,
alt Ammann und Ulrich Abyberg, Pannerherr; derer von
Zug: Werner Stocker und Heinrich Landis, beide des
Rales. Obmann war Rudolf Schiff mann, des Rates von
Luzem.
Dadurch, daß die Stände Schwyz und Zug als solche
den Streit, als unter ihnen entstanden, zur Erledigung brachten,
wird die Angelegenheit dem Entscheide der direkt beteiligten
Parteien entrückt. Soweit dies die Gotteshauslcute anbetrifft,
ist es nicht blol.» verständlich und naheliegend, wenn der
Stand Zug als solcher handelt, da er es ja ist, der den Kauf
9 abschloß, er also ohne weiters als Rechtspartei legitimiert ist.
Weniger begreiflich ist allerdings, wie Schwyz das Stift Ein-
,N Dieses unberechtigte und zudem sehr unkluge Vorgehen der
Zuger Magistraten muüte die Gölte 4iau-deute unwillig und abgeneigt
machen. Dies zeigte sich deutlich, als der Kaut vor den Schiedsrichtern
plädiert wurde, indem als eines der von Schwyz vorgebrachten Argu-
mente auch das war, es seien viele Gotteshauslcute schon anfänglich
gegen den Kauf gewesen, jetzt noch viel mehr.
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91
siedelnin ein Sachen fach bei Seite schieben und so auftreten
konnte, als ob es nicht bloßer Schinnherr und Kasten vogt,
sondern ohnehin berechtigt sei, die Interessen des Klosters
nach eigenem Gutlinden zu wahren. Das souverain und selbst-
bewußt auftretende Schwvz faßte zweifelsohne seine schirm-
herrlichen Rechte in weitgehendem Sinne auf. wie anderseits
Einsiedeln von jeher sorgfältigst bemüht war, seine ökono-
mischen und finanzpolitischen Angelegenheiten selbsteigen zu
ordnen, soweit immer angängig; möglich war es freilich vielfach
nicht, oder erst nach langen Kämpfen. Die Geschichte des
Stiftes liefert hiefür Belege auf gar manchem Blatte.
Daß Schwyz im konkreten Falle in fast unbegreiflicher
Härte gegen Kinsiedeln vorging, dazu mochte es — wenigstens
teilweise — Grund in der damaligen, anscheinend überaus
prekären Finanzlage des Stiftes haben; hinsichtlich der dem
Stande Zug gegenüber bekundeten Haltung wird die oben an-
gedeutete politische Krwägung mitbestimmend gewesen sein.
Gerade um jene Zeit wurde das Stift zudem von einem
äußerst schweren Unglück betroffen durch den Brand, det in
der Nacht vom '24. April U6f> die Klosterkirche größtenteils
einäscherte und große Bedrängnisse zur Folge hatte, unter
anderm auch die, daß Schwyz das Stift total unter Kuratel stellen
und die ökonomische Leitung ganz in seine Hände nehmen
wollte.1)
Am 20. Februar 14b\S traten die Schiedsrichter zur
Hauptvcrhandlung in Kinsiedeln zusammen. Sie waren
geteilter Meinung und wieder lag, wie vor 41 Jahren, die
Entscheidung in der Hand des Obmanns. Die schwyzerischen
„Sätze" waren für Aufhebung, die zugerischen für Anerkennung
des Kaufes; deren schiedsgerichtliche Urteile lagen beidseits
schriftlich vor. Die Geteiltheit der Meinungen tat Hudolf
Schiff mann „leid"; er erbat und erhielt Aufschub zur
Abgabe des Stichentscheides, um allfällig weitem Rat noch
einzuholen. Der Entscheid des Obmanns, der das Dalum des
') Siehe Näheres hierüber bei Kingholz, Kinsiedeln I.
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92
14. März 14681) trägt, fußt wesentlich auf dem Seitens Schwyz
vertretenen Standpunkte und hebt somit den getroffenen Kauf
förmlich auf.
Der zugerische Standpunkt : der Kauf sei von Zug nicht
gesucht, sondern ihm angeboten, auch Kinsiedeln mehr Vor-
ais Nachteile bietend, sei redlich und ehrlich — mit Wissen
und Zustimmung von Ammann Beding — abgeschlossen worden,
linde nunmehr auch Anerkennung der Leute von Menzingen, die
früher dagegen, nun dafür wären, sofern man ihnen nur das
Gotteshausgericht belasse; Kinsiedeln habe schon andere Hechte
veräußert, so den Kirchensatz zu Xeuheim, ohne jeglichen
schwyzerischen Widerspruch, wie andere Gotteshäuser auch,
so z. B. Zürich, Kappel, Engelberg, Wettingen, die ähnliche
Verkäufe unbeanstandet getroffen ; dürften derartige Käufe nur
mit Zustimmung der Gottcshausleute geschehen, würden letztere
und nicht Kinsiedeln faktisch als Eigentümer erscheinen :
enthält unläugbar gewichtige Rechtsmomente, die — bei
objektiver Würdigung — überzeugend wirken, auf jeden
Fall aber dem schwyzerischen Vorwurf unkorrekten Handelns
jeglichen Boden entziehen, was übrigens im Spruche auch
ausdrücklich anerkannt wird. Zwei Umstände sind es dann
aber, welche dem Standpunkte derer von Schwyz zum Siege
verhalfen (Widerspruch vieler Gotteshausleute; mangelnde
Zustimmung des Kastenvogtes).2)
') Die L ikiunic — je im Doppol iti den Archiven Schwyz und
der Stadl Zug - ist ein umfangreiches Dokument von acht eng ge-
schriebenen Folioseiten. Von ihr kann fast gelten, was von der ösler.
Krbeinigung, die bei der allg. Bundeserneuerung von 1471 nach ver-
schiedenen Bunde^hrielen. denen noch andere folgen sollten, verlesen
wurde; es hiel'> von ihr, es war so gar „ein grolior mächtiger Brief,
der kein end Inn wollt .... und war es schon einliefe, da man
essen sollt", weshalb die Vorlesung der resticrenden Bundesbriefe unter-
blieb und die betreffenden Orte ohnedies als Bundesgenossen, wie
bisher, anerkannt wurden. (Hilty, Bundesverfassungen 81).
») Wohl mit Hecht halt Blumer (I. 23!)) diese zwei Punkte für
die entscheidenden.
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93
Bei unserer — allerdings auf ganz andern Rechtsan-
schauungen basierenden — Würdigung der Verhältnisse muU
namentlich eines auffallen : das Fehlen jenes Grundes, der für
sich allein schon hingereicht hätte, die Loslösung der Einsied-
lischen Hechte zu motivieren, in den Schlußsätzen, welche
Zug dein Schiedsgerichte vorlegte. Während heute, vom
Gesichtspunkte der Einheit in Gesetzgebung, Verwaltung und
Rechtsprechung au« innert dem Kantonsgebiete ein Hauptgewicht
darauf gelegt würde, Hechte, welche ein auswärtiger Gutsherr
nach dieser Richtung hin übt, friedlich-schiedlich auszulösen
und sie in den. kaut. Organismus einzubeziehen: sucht man unter
den Anbringen der damaligen Zuger Magistraten vergeblich nach
einem solchen oder ähnlich lautenden Motive. Man wird in
der Annahme, das gegenseitige Hinüberlangen in die Rechts-
sphärc des andern Teiles, so wie es den Hechtsuchenden gerade
eben paüte und den Abt zu so vielen Klagen veranlagte, sei
gar nicht derart empfunden worden, um darnach zu trachten,
diesem Zustande ein gründliches Ende zu bereiten. Schieds-
richter und Obmann scheinen gleicher Meinung gewesen zu sein.
Der Entscheid des Obmanns stützte sich auf folgende
Gründe: Aus den Kundschaften ergebe sich, dal.» viele Gottos-
hausleute deshalb gegen den Kauf gewesen, weil sie das Recht,
im Verarmungsfalle durch das Kloster ernährt zu werden, mit
dem Uebergang an Zug verlieren würden;1) ferner, daß die
Gotteshausleute einem Abte nur gegen die Zusage, sie nicht
7Ai veräußern, jeweilen schwören, was der jetzige Abt ebenfalls
erklärt habe; ferners. der Hof Xeuheim bilde einen der 7 Ding-
höfe, auf welchen das Kloster gewidmet sei; jeder den «Iben
habe, sofern er Anstände mit dem Herrn habe, das Recht,
V Ein derartiges Recht stand freilich allen cinsiedlischen Got-
tcshauslcuten zu. Aber einen praktischen Wert würde dasselbe
im Bedarfsfälle kaum besessen haben. Das Kloster hatte allerdings im
Dorfe Kinsiedeln „ein Gotteshaus", in welchem eine beschränkte Zahl
verarmter Gotteshausleute. zunächst solcher aus nächster Umgebung.
Pflege fanden, und eist, sofern Statt und Platz verfügbar war, auch ent-
fernter wohnende Verarmte.
94
die Sache vor die 7 Dinghöfe zu bringen, daher durch Ver-
minderung der IHnghöfe diesem Hechte ein Kintrag geschähe;
ferner, daß Gotteshausleute nur mit Zustimmung des Abtes,
des Vogtes (Schwyz) und der Gotteshausleute selbst gültig
veräußert werden dürfen; ferners daß eine päpstliche Bulle
bei Strafe des Hannes den Verkauf von Gotteshausleuten ver-
biete: der Kauf ohne Zustimmung der geistlichen Obern des
Klosters, auch ohne dringende Not, geschehen sei; daß auch
die von Schwyz denen von Zug, welchen übrigens aus dem
Kaufe kein Vorwurf gemacht werden dürfe, betreffend die hohen
Gerichte im Gotteshausgebiete genügliche Zusicherung gegeben,
ihnen diesfalls nicht hinderlich zu werden.
Kine ruhige Prüfung wird den Entscheid, wenn auch
nicht korekt. so doch begreiflich linden. Manches an der
Angelegenheit bleibt unaufgehellt ; vieles daran muß auf per-
sönliche Rechnung der leitenden Personen gesetzt werden.
Und des Gedankens: hätten damals zwischen Schwyz und
Kinsiedeln gute Beziehungen obgewaltet, wäre der Kauf unan-
gefochten gelilieben, wird man nicht los.
* *
Sowohl das Stift Einsicdeln und seine Gotteshausleute,
als die Stände Zug und Schwyz fanden sich bald mit dem
Obmannsspruche ab und zwar auf eine so lange Zeit hin. daß
angenommen werden kann, man habe sich bei Aufrechthaltung
der bisherigen Ordnung allseilig wohl und zufrieden befunden:
denn volle '211 Jahre dauerte der durch den Spruch vom
14. März 14138 bestätigte bisherige Hechtszustand weiter: erst
1671) nämlich wurde verwirklicht, was durch den mehrer-
wähnten Kauf beabsichtigt war.
Indirekte Veranlassung hiezu hol ein Kompetenzkon-
flikt, der sich zwischen K i n s i e d e 1 n und dem Stadt- und
Amirat von Zug erhoben hatte und tatsächlich einen Fall be-
traf, bei welchem es fiaglich war: ob nur das Gottcshausgerichl,
oder nur das kaut. Großgerieht. oder am Ende beide mitein-
ander kompetent seien, einen Entschädigungsprozeß, der tl><5
angehoben wurde, zu entscheiden,
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95
Es handelte sich darum: ob oberhalb der zu Gottes-
hausgütern gehörenden Edlibach-Mühle, gerade südlich
unterhalb des Dorfes Lienzingen eine neue Mühle gebaut
werden dürfe oder nicht. Urteile des kantonalen Gerichtes
und des Gotteshaus-Gerichtes widersprachen sich. Einsiedeln
bestritt das Recht zur Errichtung einer neuen Ehehafte, ohne
daß der Besitzer der altern, eben der Edlibachmühle, ent-
schädigt werde. Mit Bezug darauf, daß das Wasser, das auf
die neu zu bauende Mühle geleitet werden wolle, auf Gottes-
hausgut entspringe, verlangt Einsiedeln die Erledigung des
Streites, in den 3 Parteien, nämlich der Edlibachmüller, der
Verkäufer von Wasser für die neue Mühle und derjenige, der
selbe bauen wolle, verwickelt waren, durch das Gotteshaus-
Gericht. Der Hat von Menzingen und der Stadt- und Amt-Rat
waren der Meinung: entscheidend für das Forum sei der Platz,
auf welchem gebaut werden wolle und dieser sei nicht Gottes-
hausgut. Es wurde Anerkennung des in Sachen ergangenen
Urteils des Großgerichtes vom 15. Dez. K>7f> verlangt.
In richtiger Erkenntnis der Sachlage erklärte der Abt
mit Schreiben vom 23. Januar 1677 1\ daß der Anstand sowohl
vor sein Gotteshaus-Gericht, als vor das kantonale Gericht in
Zug gehöre; er schlug dann zur Austragung der Angelegenheit
eine Konferenz in Zug vor. Das wurde beidseits war
guter Wille hiefür vorhanden — bereitwillig angenommen.
Die Konferenz, die am 12. August 1677 stattfand, führte zu
einer Verständigung und gütlichen Austragung des Konfliktes
und des Streitanstandes selbst: Die Mühle (jetzt noch Bach-
mühle geheißen) wurde als Ehehafte, d. h. als solche für alle
') Kur/ vorher XII. 1*>7I>) hatte der Gotteshaus-Aminann
Karl Hegglin, zu Itretlingen, ihm gemeldet: er habe auflragsgcmäU
diesfalls in Zug sieh bemüht. Die Standeshäupter gehen sieh zwar
den Ansehein, die Uechte Kinsiedelns zu sehirmeu. allein „sie gand mit
dieser Maden uinl» ;ils wie ». v. ein Katz uinhen heiüen hirsch (Hirsbrei)
und wil derselbig niemer reeht sich belasten und dünkt mich, zum teil un-
maßgeblich, je entschiedener Kiiisiedcln auftreten würde, desto besser
würde es sein.
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Zeiten, unerkannt, die Entschädigung an den Edlibaehmüller.
statt der verlangten k2(M)0 Gulden auf 100 Gulden festgesetzt und
jeder 1'rozel.i parte i die Kosten hälftig überbundcn.
Diese Verständigung leitete eine andere in die Wege,
nämlich dasjenige, das 1464 angestrebt worden, nunmehr zur
Tat werden zu lassen. Was damals nicht zu Stande kam,
Stand gegen Stand kämpfen und ringen lief.), jetzt vollzog es
sich * — ohne Einspruch von irgend welcher dritter Seite —
glatt und friedlich. Durch Erkunde vorn 13. Januar 167H
übertrug Abt Augustin II. Reding von Hiberegg (1670— 169t?)
uud der Konvent von Einsiedeln einer ganzen Gemeinde
Monzingen und den Gotleshausleuten zu Aegeri alle im
llofrodel enthaltenen und geüblen Hechte in Monzingen, Aegeri
und Baar samt den auf Gotleshausgülern bisher gelegenen
Lasten an Fall, Ehrschatz und Fa(.>nachthühnern. ebenso das
sog. Gotteshaus-Gericht. Ausgenommen und dem Stifte1) vor-
behalten werden einzig die demselben zustehenden ,.Geld-Grund
uud Bodenzinse. " Alle diese Rechtsnmen werden nun abgetreten,
aber nicht zu unbedingt freiem Eigentume. sondern in der
Form eines vom Stifte Einsiedeln empfangenen Lehens'2)
mit der Verpflichtung, jeweilen nach Erwählung eines Abtes
innert Jahresfrist das Lehen neuerdings zu empfangen und als
„Lehanerkantuis" dem neuerwählten Abte von jeder Gemeinde
je 10 Dukaten oder 4f> Zugergulden zu erlegen, wogegen die
Abgeordneteri gastfrei gehalten und ihnen mit einer „Discretion
oder Verehrung" begegnet werden soll. Würde das Lehen
innert Jahresfrist nicht nachgesucht, so wäre der Lehen-
schilling doppelt zu entrichten.
*) Kurz vorher (KVs8) hatte Kinsiedelu auf das Patronatsrecht
in Otarugeri verzichtet.
') Die von Kinsiedeln hier gewählte Form, in welcher der Kauf
erscheint, macht der Diplomatie des Stiftes .»He Ehre. Auch finanz-
politisch hat letzteres bedeutend bosser den Handel abgeschlossen, als
wie er IWi projektiert war. Mehr als einen IV* Mal hohem Auskaufs-
preis hat es erwirkt — ein ^utes Krgehnis. auch dann noch, wenn man
erwägt, datt inzwischen der Geldwert stark gesunken war.
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97
Um diese Rechte hatten Menzingen und Aegeri 8200 Zuger-
gulden zu zahlen, Menzingen erlegte sofort 4200 und Aegeri
1600 Gulden und den liest erstere Gemeinde mit 900 Gulden
am 17. November gleichen Jahres und Aegeri1) am 25. des-
selben Monats noch if)00 Gulden.
Somit traf es:
der Gemeinde Menzingen samthaft 5100 Gl. = 6*2,196%
Aegeri „ :S100 „ = 37,804%
»200 Gl. = 100n/0
Hieraus ergibt sich auch, in welchem Umfange damals
Gotteshausgüter in Menzingen und Aegeri sich vorfanden;
in Baar war dies zu jener Zeit schon gar nicht mehr, oder
nur in unbedeutendem Masse, der Fall, wetihalb die Gemeinde
auch mit keinen Auskaufkosten belastet wurde.
Durch diese Uebereinkunft wurde die Stellung der bis-
herigen Gotteshausleute eine wesentlich andere: dem Kantone und
der Heimatgemeinde gegenüber halten sie gleiche Hechte und
Pflichten; gegenüber dem Stifte Kin siedeln waren sie von da
an nur mehr für ablösbare Kapital- und Zins Verpflichtungen
haftbar und dann noch zur Krinnerung an frühere Lehen pflichtig-
kcit — anläßlich Krnennung eines Abtes — dazu verhalten,
um das Lehen zu bitten und die Lehensptticht klingend zu
dokumentieren.
Das Stift faüte die jeweilige Xeubelehnung beim Amts-
antritt eines Abtes rechtsförmlich als „Huldigung" und die
anläLiliche Zahlung des „Lehenschillings*' als eine im Sinne
der frühern Khrschätze zu machende Abgabe auf. Aegeri2)
und Menzingen kamen dieser Aufgabe innert der verhältnis-
■) Den in M Originalen gefertigten und Cur die Archive Umsiedeln,
Menzingen und Aegeri bestimmten Kaufbrief besiegelt für das Stift : Abt
Augustin. für die Gemeinde Menzingen: Hauptmann Ulrich Schön
um! für die Gemeinde Aegeri: Heinrich Ken, alt Ammann.
2) Genial; eigenem Ktikette-t ebereinkonmu-n mit Menzingen
vom X'. KJ79 hatte Aegeri bei diesen Staatsaktionen stets den
Vortritt, die Führung, auch den Sprecher zu steiler».
G.-chi«-htsf.d. IM. LXJI 7
98
mäßig kurzen Zeit von 22 Jahren drei Mal, nicht ohne
berechtigtes Widerstreben, nach, nämlich bei den Amtsantritten
der Aebte Raphael Gottrau (1692/98), Maurus von Roll
(1698—1714), auf Resignation des Vorgängers gewählt, und
Thomas Schenklin (1714—34).
Die „Huldigung" ging mit zeremoniöser Feierlichkeit vor
sich. Das Stift, seine urkundlichen Rechte und ökonomischen
Interessen wahrend, lehnte das Ansinnen oder die Beschwerde
ab, daß die ehemaligen Gotteshausleute schon nach 7 Jahren,
abermal und zudem nicht auf Todfall, sondern auf Resignation
hin, den Ehrschatz erlegen müssen. Es stützte sich auf den
Wortlaut des Kaufes von 1679, wornach dies bei jeder Neu.
beectzung der Abtswürde ausnahmslos zu geschehen habe.
Die erste Belehnung fand statt am 11. April 169:1 die
zweite am lf). Juni 1700 und die dritte am 11. August 17 lf>.1)
Von l < ;$f>— 98 regierten die Aebte Nikolaus Imfeid, Marian
Müller und Beat Ruttel ; davon, dato je bei deren Amtsantritt
Belehnung erfolgte und Khrschatz entrichtet wurde, ist nichts
bekannt. Vermutlich haben Aegeri und Menzingen bei
gegebenen Anlässen sich still und ruhig verhalten, und winden
sie von Eiusiedeln auch nicht daran erinnert, der aisgemach
antiquiert gewordenen Vorschrift praktische Folge zu gehen,
l ud so dürfte ein weiteres Stück mittelalterlicher Rechlssütcn
' i Im >lil'Narcliiv KüedeilHn liefen drei diesfall^e Vernale. Aus
di«'M«u inil «Tj4"l/li'*lnT I inslandlichkeil al^clatMcn Schriftstücken ist
al'e lei zu ci>e!a'U /uuaclisl di»* Ilauptsai'iic. nämlich die Srilons Ac-en
(Ml'Clriir iiihI Sellens des neuen Würdenträgers sofort (TtciltC Leiten-
überlra^ua ; : .laun die Zahlung der .0 I Hikaten oder i0 I.MiiU|a!et
als I rlii'ii i! liu^ : leiners -e« IneM .1«'- „l'reimüt! \ :<-n " ; 1 1 * 1 1 • * 1 1 * * 1 1 <ir-
sehenke- l '.rw ilnitin- ; 1 >|»aiK^!ie I >n l » I . »m» an jeden <!<''' i < ie~a»id|eu.
je I Pil'T.I*-ii in AmM rarlit et -rl icinenden l n*l 1 1 und eben soviel
den i! 1 ii ü'j*:'. waren deren iiianchma' bis auf -\ da >. so Jal.i Killsiedeln*
(iewmn r,ii kleiner war. Aus dm Seil j ueken ersehen wir dann
auch Mi. \a:ii''n der \\> jeor IaHm. Zeit und Stund«' der Ankunft.
An. ('..• di-- l.p'h mi I ' • ii di'* Au Iii'.!/ st .iHi'aad ebenso die Namen
d-T ::.,.-'l:.a: -u l>r L iter de- AI t^s. \vn In im Abte und in welcher
liv'ii;ri!i • ■!• c:i dm 11«'. \W" -U'l'i-n niuMe.
99
— hier durch beidseitiges Stillschweigen — zum Ausklingen
gekommen sein.
Im Stiftsarchiv Einsiedeln liegt eine von 1498 datierende
Handschrift, die mit den Worten endet:
Und ich war fast fro
Üo ich schreib: Gratias deo.
Mir gehts ähnlich, dem Leser wahrscheinlich auch.
Die
Wuotansage im alten
Luzern.
Von
Dr. Renward Brandstetter.
Vorwort.
Unter den Lesern unseres Geschichtsfreund werden nicht
selten Stimmen laut, derselbe bringe allzuviel Veröffentlich-
ungen, welche nur für die Vertreter der strengen Forschung
Wert haben, aber für einen weitern Kreis nicht genießbar seien.
Diese Aussetzung ist nicht ganz grundlos. Nun gibt es ein
Stoffgebiet, das den gebildeten Laien und den Fachmann in
gleicher Weise anziehen kann, das der Volkskunde; und die
Archive um den Vierwald stättersee bergen ein Fidle noch un-
veröffentlichten Materials. Es wäre daher gewiü kein übler
Gedanke, unsere historischen Schatzkammern nach dieser
Richtung hin auszubeuten und das Gewonnene im Geschichts-
freund niederzulegen.
Wenn wir an die Realisierung dieses Planes gehen wollen,
so müssen wir zuvörderst über die Methode im klaren sein.
Ks wurde gesagt, diese Veröffentlichungen sollen so beschaffen
sein, daL sie das gebildete Publikum, wie den exakten Forscher
zu befriedigen vermögen. Dieses Ziel würde nun sicher nicht
erreicht, wenn wir uns mit einem bloKcti Abdrucke des vor-
handenen Materials begnügen wollten; nein, unser Leserkreis,
wie wir ihn uns denken, zieht eine Darbietung des Stoffes in
wissenschaftlicher Verarbeitung und künstlerischer Ausge-
staltung vor. Als Form, welche jeweilen diesen Stoff aufzu-
nehmen hat, werden wir am zweckdienlichsten die der Mono-
104
graphie massigen Umfanges wälilen. Und wenn wii uns noch
darauf besinnen, wie eine solche Kinzelarbeit einen wirkungs-
vollen Abschluß gewinnen könne, so werden wir zu dem
Resultate kommen, wir müßten aus dem Dunkel der Aichive
heraustreten und einen Ausblick auf dasjenige volkskundliche
Gut tun, welches aus der betreffenden Sphäre noch heute, im
Volksmunde, in großem oder geringem Resten, lebt.
Ich will es nun versuchen, zwei Monographien zu schaffen,
welche dem soeben entwickelten Programm entsprechen und
so als Probe und Vorbild dienen können. Zwei Vorbilder
müssen es sein, weil das archivalische Material, wie ich es
überblicke, auch von zweifacher Beschaffenheit ist: Zusammen-
hängende Texte oder zerstreute Notizen. Als Muster für die
Bearbeitung von Material der ersteren Art mag nun die hier
vorliegende Monographie: „Die Wuotansage im alten Luzern"
gelten, als Muster für die zweite Art die Monographie, welche
folgen wird: „Im Armen Buoben Lüben."
Was dann die Fortsetzung und Vollendung des Unter-
nehmens betrifft, so meine ich, hier liege ein schönes Arbeits-
feld für jüngere Kräfte vor.
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Orientierung.
1. Es sind vier Sagenkreise, zu deren historischer Er-
forschung sich Onellenmaterial in den Archiven Luzerns vor-
lindet: Die Wuotansage. die Pontius-Pilatussage, die Holandsage
und die Tannhäusersage. Das uinfangrcichste Material gehört
der Pontius-Pilatussage, das interessanteste der Wuotansage
an. Die vorliegende Veröffentlichung befaßt sich mit der
Wuotansage. Die Arbeit zerfällt in drei Teile:
Der erste Teil ist der literarischen und volkskundlichen
Untersuchung der Wuotansage im alten Luzern gewidmet; er
beginnt damit, daß er den Stand des Volksglaubens im alten
Luzern überhaupt schildert; dann beschreibt er in knappen
Zügen den Gegenstand der Abhandlung, d. h. die Wuotansage,
mit besonderm Hinblick auf ihre Ausgestaltung in Luzern,
darauf behandelt er die Quellenfrage, er bespricht die Hand-
schriften dieser Sage, die, dem 16. und angehenden 17. Jahr-
hundert angehörend, sich alle auf der Bürgerbibliothek Luzern
befinden; in Verbindung damit wird auch das Notwendige
über den Verfasser dieser Texte, welcher der bekannte Stadl-
schreiber Kenward Gysat ist. zu sagen sein: ist etwa eine
Partie dieser Sagen schon ediert, so nrnl» auch eine Ausein-
andersetzung mit dieser Veröffentlichung erfolgen: zuletzt schlägt
dieser erste Teil eine Einteilung der vorhandenen Wuotansagen
vor, in drei Gruppen, und motiviert diese Einteilung. — Der
zweite Teil gibt den Abdruck der vierundzwanzig auf uns
gekommenen Einzelsagentexte, nach den drei Gruppen geordnet.
Jedem Einzeltext geht eine knappe Einleitung voraus, welche
die betreffende S;ige nach ihren Hauptzügen charakterisiert,
die l'ebcreinstimmungen mit den andern Sagen und die
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106
Abweichungen von ihnen markiert , auch wohl wichtige
sachliche und sprachliche Momente erörtert. Am Ende jedes
Textes stehen, wo nötig, sprachliche Erläuterungen, wie sie
für ein weiteres lesendes Publikum wünschbar sind. — Der
dritte Teil behandelt die Schicksale der Wuotansage in Luzern
von der Cysatischen Zeit bis heute. Und wenn so Vergangenheit
und Gegen wait an unserm Auge vorübergezogen sind, so wird
die Abhandlung schlicssen mit einem Ausblick auf die Zukunft,
d. h. auf das mutmaßliche Ende der Wuotansage in Luzern.
Für die in diesem dritten Teil vorgeführten, in der heuligen
Mundart erzählten Sagentexte finden sich die sprachlichen
Erläuterungen am Schluß der Abhandlung. § 78. Der Leser
verfährt am zweckmäßigsten wenn er, bei diesen mundartlichen
Texten angelangt, was mit § 40 eintritt, zuerst dieses Glossnr
durchliest.
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I. Teil.
Literarische und volkskundliche Unter-
suchung
der altluzernerischen Wuotansage.
Der Stand des Volksglaubens im alten Luzern.
2. Unser Gewährsmann, Renward Cysat, spricht es
mehrere Male aus, zu seiner Zeit, besonders in seiner Jugend,
seien die alten Volkstraditionen in Luzern noch äußerst lebendig
gewesen. Kr hat uns auch eine Notiz hinterlassen, die uns
hübsch in diese Verfassung der Luzerner Volksseele hinein-
blicken läßt, die uns, in sozusagen amüsanter Weise, zeigt,
nicht nur, wie fest man an die dämonischen Mächte glaubte,
sondern auch, auf welchem Fuß man mit ihnen verkehrte.
Diese Steile steht in (Lysats Kollektanecn, G 24ctf> und lautet :
Hatt sich vorZyten begeben, das den Weggissern jn diser
jrer Allp von Gespenst, so daselbst jn der Höhe vnd vmb die Alp
jm Bärenziugel bis hinab jn jre eigne Allp jm Langen Moss1)
vmbgeschweibet vnd ettwan gesehen worden, an jrem Vych
vil Schadens bcschehen. Durch was Vrsach oder verborgen
Vrtheil Gottes sich solches begeben, das lass jch mines Theils
an die Geleerten, wie ouch das zwyfach Hemediurn, so die
Vnderthanen oder Landtlütt von Weggis A°. Ii>ü0 gebrncht.
Nämlich das sy einst hcils ein gemeinen Grützgang vnd Bettfart
vff das Ort gethan, anderstheils aber einen Tüffelbeschwörer
dahin berüefft, das Gespenst da dannen zuo beschwören. War
jst es, das diso Gfar domalen sich gestellt vnd vffgehört; da
Digi!
108
nun ein Theil des Pöffels solches dem Grützgang, der ander
aber dem Tüffelbesehwörer zuomisst. Rechte Christen aber
sollen t vff der Tüffelbeschwörern verbottne Künst nitt achten.
') „Sumpfwiese", aber hier Flurname.
Wie eng die alten Traditionen mit dem Volksleben ver-
bunden waren, zeigt eine andere Notiz Cysats, Cys. Koll..
1> 64a, welche besagt, das Abhalten einer wilden .lagd halxj
im alten Luzern zu den Volksbelustigungen gehört. Cysat
nennt sie Bolstcrnacht oder Stäggelenjagd. Bolster, im heutigen
Luzern nur noch im Deminutiv Bolsterli, auch Bausterli ge-
sprochen, gebräuchlich, bedeutet Gespenst; und Stäggele —
Cysat schreibt stets so, die meisten schweizerischen Mundarten
sagen aber Slräggele — ist ein herumziehender weiblicher
Dämon. Am längsten hat sich dieser Volksgebrauch im luzer-
nischen Entlebuch erhalten, und die Leute erzählen jetzt
noch davon.
Anno lf>7 < . Die Bolsternächt, so man hie das Stäggclen-
jagen genempt. die dry Donstag Nacht vor Wiehnachten. ein
gar vngestüm Wasen vnd Boldern durch die Statt, von alltem
här allso jn ein Gwonheit gebracht, jsl abgestellt vnd ewig
verbot ten.
8. Mit den Darlegungen des vorigen $ scheint nun
eine andere Notiz Cysats nicht zu harmonieren, die dahin geht,
in Folge der eifernden Tätigkeit des Klerus, besonders der
.Jesuiten, die seit lö<4 in Luzern wirkten, sei der Volksglaube
sozusagen ausgerottet worden. Aber diese Bemerkung Cysats
entspricht sicher nicht den Tatsachen. Die Volksagen mögen
sieh damals für einen Augenblick ins Dunkel zurückgezogen
haben, und unter diesem Lindruck mag Cysats Notiz entstanden
sein. Wären die alten Traditionen damals erstorben, wie
konnte dann heute noch relativ so viel davon existieren 1 .la
der folgende Paragraph wird zeigen, dal.) nicht einmal in der
Seele des feingebildeten Cysat selber eine Erschütterung des
naiven Glaubens ausgelöst wurd;\
Die Eingangs dieses Paragraphen genannte Notb findet
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109
sich im Anschluß an die Erzählung einer Wuotansage, Cys.
Koll. E 333b und lautet:
Sydhar aber das vnsre flyssige Seelsorger vnd besonders
sydt dem lö74ten Jar har, da die hochgeleerten vnd würdigen
geistlichen Vätter vnd Priester, die Jesuiter, allhie by vns
yngesctzt worden, die sich dann sonderlich dessen beflissen,
jn der Bycht vnd an Cantzlen solche vnd andre aberglöubigische
verbottne Sachen, deren dann die Wellt voll war, vsszelöschen
vnd vss der Menschen Köpffen ze bringen, so hört man von
disein Gespenst nüt meer, lasst sich ouch sidhar hie by vns
weder sehen, hören, noch mercken.
4. Nachdem wir soeben in das Herz des Volkes geschaut,
wollen wir jetzt auch einen Blick in Cysats eigene Seele
werfen. Cysat erklärt an mehreren Orten die Sagen, die er
doch mit so viel Wärme erzählt, für einfälligen Aberglauben,
womit sich „der gemein Pöffel äffen und bethören lasse." Aber
wir dürfen unsern Gewährsmann hier, in dieser einzigen Ange-
legenheit, nicht ernst nehmen. Der fromme Stadtschreiber war
ein intimer Freund des Klerus und besonders der Jesuiten,
und er hätte es nie gewagt, eine von diesen Autoritäten ab-
weichende Meinung auszusprechen. Daß er aber im innersten
Herzen sein ganzes Leben lang daran festhielt, was er äußerlich
bekämpfte, zeigt handgreiflich eine ganze Zahl von Beweis-
stücken, von denen die drei wichtigsten hier mitgeteilt werden
sollen.
Im ersten Dokument berichtet Cysat, wie Behörden und
Klerus die Pontius-Pilatussage für Aberglauben erklären ließen,
dann aber fährt er fort, es bleibe dennoch wahr, daß der Pilatus-
berg von Gespenstern wimmle. Als Cysat diese Notiz schrieb,
war er schon ein Fünfziger, und die Jesuiten hatten schon
längere Jahre in Cuzern gewirkt. Die Notiz steht Cys Koll..
C 143a.
Aber dz') jst wol war, das diser Berg, besonder jn den
Hobinen, mitt bösen Gespcnstcn treffenlich2) beladen.
') .,Ü;is-'. «) „In hohem Masse1*.
110
Das zweite Dokument, Oys. Koll., G 219a offenbart den
tiefen Kindnick, den diese Dinge auf Gysats Gemüt machten,
ein Kindruck, der bei einem Skeptiker nicht denkbar wäre:
es „graset" ihm. wie er. am hellen Tag und in größerer Ge-
sellschaft, eine gespenstige Stätte betritt.
£s hallt') die gemeine Tradition, das der Exorcist oder
Beschwörer, da er den Geist Pylatj jn disen Seew beschworen,
sinen Actum gehallten vff dem Spitz dess Bergs, so dem Berg
Pylati glychsam angewachsen, vnd sich von siner Höhe har,
dem Grat vnd dem Widerfeld naher, von Mittag gegen Xider-
gang vnd gegen Kntlibuoch, zücht vnd das Güpffj geneinpt
würdt. Vnd dessen haben die Allten Anzeig geben ) von dem
gevierten Platz, den man daselbs vff disem Spitz zeigt, vngefnr
einer grossen Stuben oder Sals breit jn das Geviert gformiert.
aller vnfruchtbar vnd grassloss. Was nun daruff zehallten.
setz jch den Geleerten vnd Verstendigeu heim: zwar, da jch
vud min Gsellschafft dz Ort besehen, hatt vns gegniset. —
Wir sahenl ouch glych daby am Spitz dess Bergs jn Felsen
gehowen. das Heüzog Yolrich von Wirtenberg, alls er ein
Zylllaug zun Luzern sich gehallten, Anno lbilX diss Ort selbs
persönlich ouch besichtiget vnd solche sin Gedüchtnuss allda
vnhowen lassen.
», „Hütt dumr, nu-inf. ») ..Dax bewiesen die Altrn mit Hinweis
tili den vioivrki^-ii Platz.*1
Im «hüten Dokument. Gys. Holl.. G 'JWb berichtet Gysat
seine eigenen Gospeuslerabentcner : Man l>eachte, dal.'» dasselbe
wenige "lahre vor seinem Tod niedergeschrieben ist.
Zwen Menschen wandlent mit einander!!, oder schlaffem!
bv einandern an einem Belli, der ein sieht vnd hört Geist
„der Gespenst, der ander nit. ob er glych ouch wachet « der
darvmb vrr/omercken ernianet wiirdt. KUlich hörent. vnd
k.nnenl aber mit sehen. Derglychen mir ouch begegnet, wie
wol jch viln.aien mich mit gehört, da jch von minem Gsind
dessen ennanet worden. Glychfalls ouch mitt dem Sehen, da
sx mir otVt luwrigc oder brünnende Geister, waudlende Nachts,
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111
gezeigt, jch aber solches nit oder doch gar seilten oder Ummer1)
sehen vnd ouch das Gethümmel der Geistern oder dess Nacht-
gespensts nit hören können ; bis erst Anno 160(J, da jch Nachts
vff vnserm Seew dise füwrige Geister oder wandlende füwrige
Männer jn die ij'2) Stund lang gar wol gesehen vnd in der
Warheit erkennen gelernet vnd söllches an sonderbarem Ort
ordenlich vnd specilicierlich beschriben, so vil dise füwrige
Meniier oder Züssler belangt. Mitt dem Hören aber jst es
mir in allen 00 Jaren über 3 oder 4 Mal nit3) begegnet, das
ich derglychen Gespenstwesen allein gehört, ouch glych nahend
by mir vnd by brünnendem Liecht, gegen mir ynhar trotten,
jn Stiffel vnd Sporen, vermerckt, aber nie nüt sehen können.
I>a zwar andren Lüten, die ich allwegen klagen hören,
wann jnen solches begegnet, allzvt ein böse Letze begegnet:
Das Angesicht vffgesch wollen, dz Har vssgefallen oder sonst
eltwas Heschwärlichs am Lyb begegnet. Der gmein i'oft'el
hallt diss, wann ein Kind jn der Fronfasten geboren werde,
das demselben Menschen alle Krschynungen und Zuofäl von
Gespensten begegnen sollent.
') „Dammrig. undeutlich.*' a) ..Zwoi" s) ..Nicht mehr als «Irei
oilcr viei mal "
5. Gerade so wie Gysat verhielten sich auch die übrigen
leitenden Persönlichkeiten des allen Lnzern den Volksüber-
liefenuigen gegenüber, dys. K* »11.. H Injb erzählt unser Ge-
währsmann sehr weithin lig, wie ein Hans l.uochmann ans
Rotenburg von einem (rang nach Sempach nicht mehr zurück-
kehrte, hie Sohne verklagten einen Verwandten, ihren Vater
ermordet zu haben, her Verwandle wurde gerichtlich einge-
zogen, bald nachher aber wieder freigelassen, und dir- llehorden
— man beachte, die I : •'a.'.rden — beschlossen, vorläufig abzu-
warten, denn es koine dem Valer zugestossen sein. ..was
schon uiancheui beg'-gnel sei und wie • sich denn nachher
ouch wirklich erwies." Nachher wird aber die Knlrückung
Unochlnamis durch ilas \Vw< »1 isheer berichtet.
Diese Stelle. G. s. Kuli.. 1', jlljb lalltet:
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112
Man fand aber sollichen Bescheid by jnie, zuo dem er
allweg für ein redlichen vnverlümbdeten, ouch an zyttlichem
Guot vermöglichen Mann erkennt war, das man jnne wider ledig
liess, rnitt dem Bescheid, man sollte also warten, dann by vilen
schon ynget'alleu, vnd es möchte villicht sich onch mitt dem
Vatter begeben haben, wie es dann sich harnach bescheint.
Die Wuotansage in ihren Hauptzügen
6. Der Wuotan unserer Sagen ist nicht jener erhabene
Gott, wie ihn die Edda schildert, thronend in der Walhalla
und die Geschicke der Welt lenkend. Es steht übrigens fest,
das Wuotan ursprünglich ein Wesen weniger hohen Banges,
ein Winddämon, ein Windriese war, und daß er sich erst
allmählich zu jener hehren Größe emporgeschwungen hal.
Vom Götterkönig Wuotan wissen nun unsere Sagen nichts,
ihr Wuotan ist der Winddämon. Dieser saust in stürmischen
Nächten durch die Lüfle oder über den Erdboden hin. Er
kann allein sein, oder es können ihn die Seelen der Verstor-
benen, die nach altem Glauben im Winde fortleben, oder auch
Tiere begleiten. Es kommt auch vor, daß die Seelenschar
allein umzieht ohne Führer. Endlich kann der Umzug ein
lebhaft erregter sein, eine Jagd, ein Heertroß, oder aber ein
ruhiger, friedlicher. Dann paßt auch der Sturmwind nicht
mehr, an seine Stelle tritt sanfte Musik. Auch mit lebenden
Menschen und mit dem Vieh treten diese Geister in Beziehung,
oft in freundliche, noch öfter in feindliche: Zuschauerwerden
mit Krankheiten geschlagen, einsame Wanderer in die Lüfle
entrückt. — Die einen der Luzerner Wuotansagen bewahren
den geschilderten, altheidnischen Charakter noch rein, andere
enthalten christliche Ideen oder Motive aus dem Hexenglauben
beigemischt,
7. Unsere Sagen gehen nun hauptsächlich unter dem
Namen Wuotan, aber auch unter den Namen Türst und
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113
Nachtgespenst, wozu sich noch einige andere seltener
verwendete Bezeichnungen gesellen, von denen später die Rede
sein wird.
8. Das Wort Wuotan kommt in Luzern nur in der
Formel „Wuotans Heer", also nur im Genitiv vor. Der
althochdeutsche Genitiv Wuotanes mußte in der Luzerner
Mundart lautgesetzlich zu Wuotis werden, wie ich in meiner
Schrift „Der Genitiv der Luzerner Mundart" nachgewiesen
babe, wo namentlich auch gezeigt ist, wie der Ausgang
anes zu i s , und nicht zu es wurde : Also lautet die
Porniel Wuotisheer. Cysats Schreibung giebt zu zwei
Bemerkungen Anlaß: Kininal schreibt er vor dem auslautenden
s noch ein n; daraus darf man aber nicht den Schluß ziehen,
der Volksuiund des IG. Jahrhunderts habe noch Wuotins
gesprochen, das n der unbetonten Silben war in Luzern schon
längst verstummt. Wie er dazu gekommen ist, das n zu
setzen, zeigt gleich das Folgende. — Zweitens schreibt Cysat
die Formel stets in drei Wörtern: Wuot ins Heer; er hat
sich offenbar die barocke Etymologie zurechtgelegt, die Formel
bedeute: „eine Wut in das Heer". — Die Formel hat übrigens
mehrere durch volksetymologischen Trieb hervorgerufene Um-
bildungen erfahren, von denen später die Hede sein wird.
Heutelebenin Luzern nur noch solche Umformungen. — Die
ursprüngliche, lautgesetzliche Wertform Wuotis, welche
luzernerisch und zugleich gemeinschweizerisch ist, findet sich
in der ganzen Schweiz nur sehr selten belegt, das schweizerische
Idiotikon hat nur wenig Fälle, weshalb die zahlreichern Luzerner
Belege eine gewisse Bedeutung bekommen.
9. Das Wort Türst hat gegenüber mittelhochdeutschem
türse am Kndc ein t angenommen, gerade wie manche
Mundarten auch Purst „Bursche" und Birst „Pirschjagd"
sagen. Ks ist mit der Benennung Wuotan gewissennassen
gleichwertig: Wuotan ist ein Stunnriese, und Türst bedeutet
ursprünglich Biese im allgemeinen; ein und dieselbe Sago wird
in den einen Hegenden des alemannischen Sagengebietes unter
(i^-liiditslnl. Bd. IAH. 8
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114
dem Namen Türstjagd, in den andern unter der Benennung
Wüetisheer erzählt, wovon noch später, im dritten Teil,
geredet wird.
10. Die dritte Bezeichnung Nachtgespenst bietet
allerlei Schwierigkeiten. An einigen Stellen braucht sie Cysat
offenbar im allgemeinen Sinn von nächtlicher Gespenster-
erscheinung, das ist sicher dann der Fall, wenn er das Wort
im Plural verwendet; an andern Stellen steht es aber in solchen
Zusammenhängen, daß man den Eindruck bekömmt, es sei
in Cysats Feder ein Nomen Proprium, identisch mit Wuotis-
heer; dies gilt besonders von den Fällen, wo der bestimmte
Artikel dabei steht. Des fernem haben wir keinen Hinweis
darauf, ob das Wort wirklich volkstümlich oder am Ende
hloß Cysats Privateigentum gewesen sei. Die heutige Luzerner
Mundart kennt es nicht, und in den Papieren des schweizerischen
Idiotikons — der Druck geht noch nicht bis zu diesem Artikel
— thidet es sich nach einer gefälligen Mitteilung des Chef-
redaktors ebenfalls nicht. Als schwacher Beweis für die
Volkstümlichkeit des Wortes Nachtgespenst ließe sich etwa
der Umstand anführen, daß der cinigermassen parallelgehende
Ausdruck „Nachtjäger", von welchem später gehandelt
wird, wirklich volkstümlich ist.
11. Wenn der Luzerner Sagen forscher A. Lütolf, siehe
§ KS, von den alten oder den heute lebenden Wuotansagen
redet, braucht er auch den Ausdruck : Wilde ,1 a g d , W i 1 d e r
Jäger. Daran ist nichts zu tadeln, nur müssen wir nicht
übersehen, daß diese Benennungen unluzernerisch sind ; weder
Cysat noch ein anderer älterer Luzerner Autor, noch der
heutige Luzerner Volksmund kennen sie. Doch giebt es nach
dein schweizerischen Idiotikon schweizerische Mundarten, denen
diese Formeln eigen sind.
Die Handschriften und ihr Schreiber; frühere
Veröffentlichungen.
12. Das Ouellenmaterial für die vorliegende Abhandlung
liridet sich ausschließlich auf der Luzerner Bürgerbibliothek.
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auch Stadtbibliothek genannt. Sämtliche Handschriften sind
von der Hand des Luzerner Stadtschreibers Renward Cysat,
der 1545 — 1614 lebte, geschrieben. Sie stehen in seinein hand-
schriftlichen Nachlaß, Cysats Kollektaneen genannt, und zwar
in Fol. B, G, D, E, G, L, M. Die übrigen Fol. enthalten
nichts, das zu unserm Thema gehören könnte. Oys. Koll. H
ist verloren gegangen, es existiert aber eine alte Abschrift
davon, die Guldimannsche Kopie, auf der Kantonsbibliothek
Luzern, dieser Fol. enthält ebenfalls nichts.
13. Was neben Cysat im alten Luzern über die Wuotan-
sage aufgezeichnet worden, so in den Verhörprotokollen „ Turm-
bücher" genannt, welche sich auf dem Staatsarchiv Luzern
betinden, ist ganz unbedeutend und bringt nichts, das sich bei
Cvsat nicht auch fände.
14. Cysat hat uns eine Notiz hinterlassen, Cys. Koll.
B DTa, worin er selber über seine Tätigkeit als Sageusammler
berichtet. Er sagt da, er habe viele hundert Stück solcher
Sagen zusammengebracht. Wenn daher einst die Zeit kommt,
da man eine Geschichte der volkskundlichen Wissenschaft
.schreiben wird, so muß Renward 'Cysat unter den Gründern
derselben mit Ehren genannt werden. Und wenn man einst
auch dazu schreiten wird, die Biographie Cysats von neuem
zu verfassen, so darf diese Seite der Cysatischen Lebens-
tätigkeit nicht mehr übergangen werden. — Nun hat allerdings
m der Cysatischen Zeit, im Jahre loüft, der Zürcher L Lavater
ein Buch mit sehr langem Titel „Von Gepaustem etc." heraus-
gegeben. Allein die Sagen, die er vorführt, stammen zum
geringsten Teil aus der Schweiz. Daher kann er nicht als
Rivale Cysats gelten. Cysat bleibt der erste schweizerische
Sagenforscher. — Ist nun von dem reichen Sammelmaterial
Cysats auch nur ein verhältnismässig geringer Teil auf uns
gekommen, so reicht das uns erhaltene Maß doch aus, um uns
ein korrektes und abgerundetes Bild von der Wuotansage und
damit indirekt vom Stande des Volksglaubens im alten Luzern
zu liefern.
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116
Es folgt nun die Notiz, welche am Eingang dieses Para-
graphen genannt worden ist. Wir wollen nicht übersehen, dai.i
sie die Bezeichnung Wuotisheer ausdrücklich enthält. Beim
Titel, den Cysat über diese Notiz gesetzt, ist ihm ein Lapsus
begegnet, er hat etwa schreiben wollen: „Von dem Nacht-
gespenst, so ettwan der gmeinen Lüten Glouben gsin, dz
Wuott jus Heer genannt." Auch ist der Titel zu eng. Cysat
hat ihn daher später durchgestrichen und ersetzt durch: Von
mancherley seltzamcn Gespensten vnd abergläubischen Sachen,
so ettwan jm Schwang gewesen.
Von dem Nachtgespenst, so ettwan ') der gmeinen dz )
Wuott jus Heer genannt. —
Es' jst jn vergangnen Zylten vil Dings vnd Wasens ji>
diser Statt3), wie dann jnn andern ouch gewesen, noch by
Zytten miner jungen Tagen vnd Gedächtnuss, das der gmein
Poffel vnd cinfälllig vngeleert Volck sich mitt vil seltzamcu
abergläubischen Sachen, Fablen. Beschwurungen, lnbildungen
vnd Berod nussen, von wunderbarlichen Nachtgespensten. Seelen-
gespräch, Hcrdinännlinen. Heiden oder Ziginerv). Warsagen.
Versägnen vnd derglychen Dings, vil äffen, bereden und bethören
lassen, dz man solche Ding für warhafft gehallten vnd daruff
gesetzt5). Da jeh by minen Tagen von süllichem Geschmeiss,
wollichs von geleerten Lütten nit änderst geacht würdl. dann
für den überblibnen Stoub vnd Fylspän von dem vssgewüschten
vnd abgetribnen Paganisino vnd Heidenthund), nach vnd nach
durch Vffinerckung vil hundert Articul zuosamenbracht
') „Früher". Abkürzung Cur „das**. 3) Von i ;>sat durehu-
strichen und ersetzt durch: „in disen Landen wie dann in andern oneli ■*
«) ilvsat sollte mit dem Dativ weitergehen, also „Ziginern". *) ..Aal
sie Wert gelegt."
15. Das Anselien der l lysatischen Kollektaneen war im
alten Luzern sehr grol.i. Die neuere schweizerische Geschichts-
forschung urteilt weniger günstig über ihn. sie nennt ihn
leichtgläubig und kritiklos. Allein diese beiden Eigenschaft -n
sieht der Vertreter der Volkskunde anders an als derjenige
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117
<ler Historie, sie sind ihm geradezu eine Bürgschaft, daß der
Autor unverfälscht überliefert, was er aus dem Munde des
Volkes vernommen. Auch der Umstand, daß Cysat den
Olauben seines Volkes treuherzig teilt, stützt seine Glaubwürdig-
keit. Uebrigens können wir seine Angaben vielfach nachkontrol-
lieren, und diese Prüfung erweist immer die Echtheit. — Recht
hübsch ist, daß er selber feierlich erklärt, seine Mitteilungen
seien nicht etwa Gebilde seiner Phantasie; die Stelle steht
Oys. Koll. C 216a:
Vnd alle obvermellte Sachen, wie jeh sy beschriben,
#ib jeh vss keinem Wan oder Vngrund, sonder hab es alles
von allten Sennen, ouch Jegern, vnd warhaften eerlicben
Mennern allso gehört, die es selbs gsehen vnd erfaren.
16. Wir können endlich noch fragen, zu welchem Zwecke
hat Renward Cysat diese Sagen aufgeschrieben? Einmal war
er ein Mann von vielseitigsten Interessen, er hat in den zwanzig
Foliobänden seiner Hinterlassenschaft die mannigfachsten Dinge
zusammengetragen. Dann hatte das Geheimnisvolle, Außer-
ordentliche für ihn einen besondern Reiz, er hat z. B. auch
mit Vorliebe gruselige Verbrechergeschichten aufgezeichnet.
Wir dürfen bei ihm aber auch direkt eine gewisse Teilnahme
für das Volk und die Dinge, die dessen Herz beschäftigen,
voraussetzen, er schildert uns ja auch mit sichtlicher Liebe
Volksbelustigungen, notiert die dialektischen Benennungen vieler
Gegenstände, u. a. m. — Cysat selber sagt in einer Notiz
Cys. Koll. B l()2a, er habe diese Aufzeichnung vor allem
zur Warnung für seine Mitmenschen gemacht.
Wvl man Lütt tindt, die alle Ding schier vnglöuplieh
achten wöllent, ouch zum Theil vss guottem Yffcr vnd manchem
zur Warnung hab jeh mich nit enthallten können, hie zuo
erzellen vnd wahrhafftig darzegeben, das, so mir diser Dingen
halb fürkonimen. — Vnd würdt hierin sonderlich vermerckt
der List vnd Betrug dess Sathans, der da nützit') tlyssigers
suocht noch begert, dann den Menschen jn das Verderben,
Seel, Lyb, Eer2) vnd Guots ze bringen vnd zuo verfüeren. —
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Herwegen ein jeder Christ sich dessen sonders flyssig hallten
sollt, ein christlich, nüechter vnd vnsträfflich Leben zefüeren,
sich alle Zytt, besonders aber Morgens vnd Abents, ouch jn
allen synen Geschefften, Wandlen vnd Handien, ze Huss vnd
über Feld, Gott dem Allmechtigen demüettig zuo bevelchen.
mitt dem Zeichen des heiligen Crützes sich zuo bezeichnen,
vnd anstatt der gottlosen, vermochten vnd vnzüchtigen Gedanken,
Reden, Geberden, Gesängen. Schrygen, Juchzen vnd derglychen
Lychtfertigkeiten, deren leider die Wellt überal bis an Hals
voll jst, andre guotte andächtige vnd gottsälige Inbildungen,
Betrachtungen, Heden vnd Gesäng zuo gebruchen.
') „Nichts*4.- 2) „Seel, Lyb, Kci*44 sind dein Sinn nach Gcniti
17. Renward Cysats Sprache ist nicht etwa die damalige
Mundart, sondern die Luzerner Kanzleisprache. Er schreibt
im allgemeinen einen leichten Stil, der nicht ohne Anmut ist
man sehe z. B. den Text Paragraph 21. Allerdings verrennt
er sich nicht selten in gezwungene Perioden oder fällt aus
der Konstruktion; und oft ist seine Lektüre deswegen unbequem,
weil er die Hilfszeitwörter sein und haben u. ä. in weit
umfangreichern Masse wegläl.>t, als wir es heute gewohnt sind.
18. Einen Teil der von Cysal aufgezeichneten Wuotan-
sagen hat A. Lütolf in seinem Buche: Sagen. Bräuche und
Legenden aus den fünf Orten, Luzern lSÜö, herausgegeben.
Lütolfs Verdienst um die Sammlung der im Volksmund lebenden
Sagen ist zweifelsohne sehr grol.>: das darf uns aber nicht
hindern, es auszusprechen, dal.) seine Wiedergabe der in den
alten Archivalien niedergelegten Sagen eine sehr mangelhafte
ist, Dal.'» er in dem Urwald der ( lysatischen Kollektaneen
nicht alles Sagenmaterial gefunden hat, dürfen wir nicht so
sehr in die Wagschale legen. Aber von den Cysatischen
Sagen, die er uns mitteilt, hat er einige ohne ersichtlichen
Grund gekürzt, andere ins Neuhochdeutsche übersetzt, und ihnen
so den Hüft des alten Idioms, den wir moderne Schweizer so
angenehm empfinden, genommen: und wo er keine Aenderungen
vorgenommen hat, weist sein Abdruck bedenkliche MiLiver-
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i
119
stand nisse der Sprache des Originals auf, man vergleiche nur
Lülolf S. 462 „Item etc." mit § 22 dieser Abhandlung. Wir
dürfen nicht übersehen, daß diese Publikation ein Jugend-
werk des sonst so verdienten Gelehrten ist.
19. Mein Abdruck soll allerdings einerseits den Forder-
ungen der Wissenschaftlichkeit entsprechen, aber anderseits
auch den Bedürfnissen eines weitern Leserkreises angepaßt
sein. Zur Erreichung dieses letzten Zweckes habe ich mir^
zwei leichte Abweichungen von der exakten Wiedergabe des
Originaltextes erlaubt: Ich habe die Interpunktion und die
Anwendung der Majuskel nach modernen Grundsätzen durch-
geführt.
20. Die Sagen, die Cysat aufgezeichnet hat, möchte ich
in drei Gruppen einteilen : Die erste Gruppe erzählt, in mannig-
fachen Varianten die wilde Jagd oder den wilden Heereszug.
Die Beziehungen zu den Menschen sind feindlich. Der Schau-
platz ist der Pilatus. Die Sagen gehen nie unter dem Namen
Wuotisheer, obgleich wenigstens zweimal die Geisterschaar ein
kriegerischer Troß ist, oder Nachtgespenst, sondern unter dem
Namen Türst, und der Name Türst tindet sich nur bei dieser
Gruppe. Allerdings werden solche Sagen heute auch unter
dem Namen Wüetisheer erzählt, § o2. Neben ''ein Namen
Türst führt Cysat noch vereinzelt andere Namen an, von denen
bei den einzelnen Sagen gehandelt werden soll. Endlich lindet
sich auch der Fall, daß kein Eigenname genannt wird. Wir
nennen diese Gruppe die Türst sagen. — Die zweite Gruppe
erzählt gewaltsame Entriickungcn lebender Menschen. Der
Schauplatz ist die Luzerner Landschaft, zweimal das gebirgige
Entlehnen, eine Sage spielt auf dem Sempacher Schlachtfeld ;
einmal ist der Pilatus der ersten Gruppe auch hier Schauplatz.
Diese Sagen gehen unter dem Namen Nachtgespenst; bloß in
g 40. gegen das Ende hin, wird auch Wuotisheer als Name
der entrückenden Macht augegeben. Wir nennen diese Gruppe
Gruppierung der Sagen.
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120
die Nachtgespenstsagen. — Die dritte Gruppe erzaM
den ruhigen Umzug der Geister mit Musik. Die Beziehungen
zu den Menschen sind freundschaftlich, nur so beiläufig werden
zornige Aeußerungen oder gewaltsame Entrückungen erwähnt
Der Schauplatz ist mehrere Male die Stadt Luzern. Diese Saget
gehen unter dem Namen Wuotisheer, obgleich die herumzie-
henden Scharen nie als kriegerischer Troß gedacht sind, seltener
unter andern Benennungen. Wir nennen diese Gruppe die
Wuotisheersagen.
Wir wollen nicht übersehen, daß der Name Wuolan
bei allen drei Gruppen vorkommt, bei der zweiten Gruppe
allerdings nur einmal und bei der ersten nur in modernen
Sagen.
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II. Teil.
Die Texte.
Die Gruppe der Türstsagen.
21. Cys. KolL, C 216a. Der Türst als Jäger. Aus-
führliche Schilderung der Jagd. Keine Seelen in menschlicher
Gestalt als Begleiter. Dreibein ige Jagdhunde. Gejagt wird
das Vieh, aber nicht getötet oder gefangen, sondern zersprengt.
Cysat nennt den Türst auch den höllischen oder teuflischen
Jager. Es ist nicht auszumachen, ob diese Benennungen bloß
Prägungen Cysats oder Eigentum des Volksmundes gewesen;
das Schweizerische Idiotikon hat diese Ausdrücke nicht.
Dieser Text enthält das merkwürdige Wort „dewisch",
das nur noch im Text § 22, sonst nirgends belegt ist und
auch in den Papieren des Idiotikons, nach gefälliger Mitteilung
des Chefredaktors, sich nicht lindet. Hier steht es im Zusam-
menhang: Die Hunde bellend gar de wisch, § 22 im Zu-
sammenhang bellend dee wisch hei sr am [= heiser]. Was
ist nun dieses de wisch? Käme das Wort nur einmal vor,
so könnte man vermuten, Cysat habe sich verschrieben, er
habe das bekannte schweizerische Wort hewisch „fürch-
terlich" setzen wollen. Aber zweimal hat sich Cvsat kaum auf
gleiche Weise verschrieben. Die Lesung mit anlautendem d ist
also sicher. Ferner: in dem Text § 22 steht unser de wisch
neben heisram. § 23 dagegen finden wir t im in er neben
h e i s r a m ; daraus dürfen wir schliessen, d e w i s c h'sei synonym
mit timmer, welches „gedämpft, dumpf, trüb" bedeutet, in der
heutigen Luzerner Mundart nur vom Tageslicht, in andern
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122
schweizerischen Mundarten auch vom Schall gesagt. Diese
Vermutung wird nun durch die Tatsache zur Gewißheit er-
hoben, daß, nach den Papieren des Schweizerischen Idiotikons,
in Engelberg ein Wort dewerisch in der Bedeutung Aciü*.
finster, wehmütig" von Wetter, Stimme, Gesichtsausdruck u. a.-
ausgesagt, existiert. Dewerisch ist erweiterte Nebenform m
d e w i s c h. Resultat : Es gab ein altluzernisches Wort d e w i s e b
„dumpf, trüb."
Ein ander gespenst hallt sich ouch jn diseni Gepiry i
so bisswylen den Sennen vil Gescbeffts macht vnd dem Vych
vast überlegen-) jst, besonder wo man vermocht vnd vngoUs-
förchtig lebt. Das jst der höllische oder tüfttische Jeger, den
man den Türst nempt. Der macht sich mit synem Geyeg'lt
vff zuo äugender Nacht, trybt vnd verwirrt das arm Vwh,
das es zerströwt durcheinander loufft vnd ergall teir\. Kr
blasst sin Jegerhorn, da müessent die armen Thier ersetayneu.
Bald sind da sine höllische Jegerhund, stolperend dahar vff
dryen Beinen, bellend gar dewisch vnd holl vnd vnnatürlich.
Die zerströwend das Vych, wöilichs gantz forchtsam vnd
erschrocken den Menschen zuoloufft, mit söllicher Angst. da>
sy den Menschen ouch wol zeschaffen gebent. Diss hab jch
von warhafften ecrlichen Lütten, denen solches begegnet vnd
die es selbst erfaren.
') Der Pilatus. ") „Sehr lästig" 3> Galt, „Keim« Milch mehr «rebend.-
22. Gys Koll. G 270b. Schilderung ähnlich wie in der
vorhergehenden Nummer, nur kürzer. SLatt Türst steht hier
die Benennung „Nachtjeger* ; dies ist, nach Ausweis des
Schweizerischen Idiotikons, ein echt volkstümlicher Ausdruck.
Item so hört man viluialen jn vnsern Bergen vnd den
dicken Wählen den Nachtjeger, so ein böss Gespenst jst. Nachts
jagen mitt Hunden. Hornblasen vnd andrem Gfert. wie es
die Menschen vff dein Geyägd bruchent. Die Hund hatt man
ettwan gsehen hoppend1) vff ^ Beinen dahar, bellend dee wisch,
heisram vnd erschrockeulich Ist dem Vych vast gfarlich, dann
sy davon gar schüch, verstäubt2) vnd erkranket werden!.
•) „Hoppen", heim Menschen: auf einem Bein hüpfen; heim
Tier: auf drei Beinen hüpfen. *) ,, Verwirrt.'*
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23. Gys. Koll., L 409b. Inhalt deckt sich fast mit dem
der vorhergehenden Nummer. Statt Nachtjäger steht wieder
Türst
Es hatt ouch jn disem Berg1) ein besonder Gespenst,
das nempt man den Türst. Hallt by der Nacht sin Gejegt
mitt Hunden, Hörnen, Jagen vnd Schrygen, glych einem rechten
«leger, allein das das Geschrey ettwas timmer2) vnd heisramer
dann der Menschen vnd lebenden Hunden; wollene, so man
sv sieht — wie den Vychhirten oder Trybern vnd Allpern
offt begegnet — allein mit dryen Beinen gesehen werdent.
•) Der Pilatus. 2) Sollte wohl der Komparativ „timmeivr
stehen.
24. Gys. Kol!., G 22()b. Nicht ein Jäger, der das Vieh
zersprengt, wie im vorigen Paragraph, sondern ein zwerg-
hafter Hirt, der es forttreibt, durch die Lüfte. Durch diese
Erhebung in das Luftreich tritt diese Sage mit denen der
zweiten Gruppe in Beziehung. Christliches Moment : Der Aip-
segen als Schutzmittel gegen die dämonische Macht.
Nun jst es gwüss vnd vnlougenbar, das die obern vnd
wilden Allpen vast1) vngehürig-) vnd mitt erschreckenlichen
Gspensten gevexiert werdent, jnsonderheit aber jn dein Stuck,
wann die Sennen am Abent vss Sorglose oder Vergess das
Vych mitt dem gwonlichen Sägen — wöllichs sy das Aue-
Maria-Rüeffen namsent, zwyfFelson vss dem vrallten christlichen
loblichen Bruch vmb die Zytt des Aue-Maria-Lüttens — t.it
besägnent, das ein Gespenst daharkompt wie ein langgebarteter
Zwerg mit einer Saltz- oder Lecktäsche.n über die Achsel
heryn vnd einer Ruottcn jn der Hand. Das trybt allso dz
Vych fort durch die Lüfft hinweg, wie es dann ettlich vnder-
schydenlich gsehen, wie sy:<) sich allsgemach von Erden jn
Lufft angfangen erheben. Kompt erst am dritten Tag wider,
gar mager, eilend vnd gar ergaltet, zu höchstem Schaden, der
Allpern. Die Form aber dises Auc-Maria-Rücffcns nah jeh
von den Sennen oder Allpern vernommen, also sye*): Nämlich
— ob vvol sonst die Wort Rymenswys vssgesprochen werdent
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— das man Lütt vnd Vych dem gnädigen Schirm Gottes vnd
syner werden Muotter, der Himmelkönigin bevelche, die alles
Uebel vnd Gespenst von disem Ort abhallten, alles Glück
verlvhen, vnd Unfal abhallten wollent, Es merckt ouch dz
vnvernünfftige Vych syn Zytt, wann sich der Senn ettwan
vergessen oder verspätten wollte. Dann es loufft zuosamen,
streckt den Kopff übersieh, schnuffet vnd brüelet. Ist wol
ouch ettwan gschehen, das ettlich Sennen jn sollcher Ver-
spätung gsehen jr Vych schon vom Boden erhept; vnd5)sy dann dz
Gebett gerüefft, sich dz Vych alls gemach wider herablassen.6)
') „Sehr4'. 2) Ein Spuk heißt in unsern Mundarten ein ..Unghüri
oder Hunghüri." 8) Ks schwebt Cysat der Plural „die Tiere*' vor.
*) „Daß er so laute.' *) „Und" bedeutet in den schweizerischen Mund-
arten oft „und wenn", «j Ist noch von „gschen" abhängig: daß sie
das Vieh sich herablassen gesehen.
25. Oys. Koll. C« 215a, Nicht Jagdzug, sondern heran-
stürmender Kriegertroß. Seelen Verstorbener im Zuge, die
man erkennen kann. Kein Anführer. Getöse gleich einem Erdbeben
oder gleich Kanonenschüssen. Zug um die Hütten wie in
Hätligers Lied § 51.
So hatt es ouch jn disen hohen wilden Allpen noch
ander Gspenst meer. Ettliche lassent sich allein Nachts hören
vnd sehen, ettwan ryttende,) ja ouch so sehynbar jn Gestallt
ettlicher Personen, die man by Leben erkennt. Ettwan kommpts
den Iterg vnd durch den Wald vfher gegen dess Pylati Seew
rytten vnd rennen, mit vollem Rosslouff, jn solcher Mass alls
ob es ettlich hundert Pfärd wärent, mit solchem Dossen') vnd
Gw'allt, das das gantze Gepirg davon erzittert vndt ertonet,
glych einein Erdbidem, vnd alls nette man vii Stuck grosses
Gschützes mit einandern abgelassen. Ettwan aber pfurret-)
es sonsten vmb die Sennhütten nachts herumb vnd macht
einen Wind vnd Zittern, alls ob es alles ynfallen wolle. Wie
jehs dann A° 1506 vnd harnach A° 1572 widerunib mit miner
Gsellschafft jn der Allp Fronstafel, da wir Übernacht gelegen,
selbst allso gehört vnd erfaren. Ja, ein starcker Hund, so
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k>y vns war3), nach langem kläglichem Gebaren, vff der Stett
ertoubet, vnd*) jme selbs5) die Ougen vss dem Kopff gekratzet.
') „Getöse". l) ,,Sich schnell bewegen". *) Hier fehlt die Kopula
„ist*4. *) Krgänze „sind". *) „Sogar".
26. Gys. Koll. L 408a. Reiter- oder Kriegertroß, wie
in der vorigen Nummer, Erwähnung der Windsbraut, sie ist
so geschildert, dali man deutlich darin den Föhn erkennt.
Kntrückung von Menschen, findet aber nicht wirklich statt, es
„dünkt" die Leute bloft so; dadurch tritt diese Sage mit denen
der /.weiten Gruppe in Beziehung.
Ich selbst han meermalen vff dem Berg von Allplütten
vnd andern allten gloubwürdigen Mennern, die von Jugent
vff, eintweders vmb Jagens vnd Pirsens wiilen zuo dem
Ciewilld, dessen es grosse Vile da hatt, sonderlich aber Gombsen,
oder aber vmb Sennens oder Allpens willen, vff disem Berg
Handel, Wandel vnd Wonung gehept, by ernstigem Bethüwren
vernommen, wie das diss Gebirg, glychwohl nitt allenthalb.
sonder gwonlich vnd am meisten vff der Höhe vnd da es
ruch vnd wild jst, mitt bösem tüftlischem Gespenst- vnd Gei-
sterwerck eben wol besetzt vnd erfüllt ; ja das sy es bisswylen
ze Nacht mitt grusamem Gschrey vnd Wasen, ouch glychsam
alls jn einer starcken Windsbrut - da es doch ze Thal heitter.
still, schön vnd glantz1) — von Thal heruff über alle Hohe
vnd Güpffen2) der Bergen vssfaren hörent, glych alls wären
es vil Gschwader Hütter oder Reisigen. Allso dz das Erdtrich
wylt vnd breit erbidme vnd sy seibs gednncke, sy jn jren
Schüwren vnd Allphüsern nitt sicher syen, vnd werden mitt
sampt Schüwr, Gaden vnd allem Gebüw vnd dem Vych an-
statt gehept vnd getragen. Wie dann mir und miner Gscll-
schafft, da wir A" l.)bf) by dem Sennen, vnfeer von dem Seew,
«loch vnden ze Thal benachtet, ouch widerfaren, dessen ouch
er, der Senn, vns zuo vor verwarnet.
„Wolkenlos^. Adjektiv. *) „ciiptel".
27. <iys. Koll. 1. 408b. Geister nicht in menschlicher,
sondern in tierischer Gestalt: schwarze Pferde, die in den
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Lüften verschwinden. Kein Führer. Schaden, der, nicht dem
Vieh, wie in den frühem Nummern, sondern den Menschen
zugefügt wird.
Es haben ouch ettlich Sennen vff den höchsten Giblen
dess Bergs — da kümmerlich Gembsen und Geissen hinkom-
men möchten, ouch by ettlichen Stunden wytt herumb einich1)
Pferd zetinden — gantze Scharen von schwartzen Pferden
vnversehens funden. Vnd sobald sy das Zeichen des H. Crützes
für sich gemacht, die*2) Pferd sich jn die Lüfft geschwungen
vnd darvon gefaren; jnen, den Allpern aber, die sy allso
gsehen, ein böse Letze*) gelassen, von Onmacht, gächlinger
Kranckheit, Geschwulst des Angsichts vnd derglychen. Sy
halltend aber, diss begegne denen nitt, da man den Thon der
Kilchenglogken, so man Abends zum Aue Maria lütt, hören mag.
') „Kein". 2) Ergänze: „so haben sich". 8) „Schaden".
28. Gys. Koll. G. 21öb. Inhalt ähnlich der vorigen
Nummer, aber als bestimmtes, einzelnes Ereignis berichtet.
Anno 1540 hatt es sich begeben, alls ein Allpjunger
oder Handtknab — der mir gar wol erkannt vnd hamach ein
Diener diser Statt worden, ouch täglich mit mir conuersiert
vnd by SO Jaren allt worden — jn der Allp Mülimess jm
Eyentha) andcrhalb disem hohen Gebirg1) gegen Entlibuoch
vnd Malters gelegen, geholffen alpen"'): Eines Abends, alls er
das gust*) Vych wollen von der Höhe desselben Bergs, mir
ouch wol bekannt — Daruff ein Ebne vnd Bödemlin, den
Gustinen*) kommlich — herab zuo der Hütten tryben. hatt er
den Boden allen vollen grosser starcker Pfärden funden, dessen
er erschrocken, wyl er wol gwüsst, dz by eewigen Zytten kein
Pferd vff dise Höhe vnd Wilde kommen noch alda ye gesehen
worden. Vnd alls er sich mitt dem sigrychen Zeichen dess
H. Grützes bezeichnet, sind dise tüfflische Pferd dem nächsten
vff vnd jn Lüfften hinweg gestoben, er aber so kranck daruff
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worden, dz sin Meister, der jnne gsuocht, zur Hütten den
Berg hinab tragen müessen.
•) Der Pilatus. J) „Alp Wirtschaft treUien". 8) Jung, noch
nicht Milch gebend-. 4) Gusti, Subst. zu gust.
29. Gys. Koll L. 408 b. Die blasseste von allen Sagen
dieser Gruppe, weswegen sie auch zuletzt angeführt ist: Die
dämonische Macht wird nicht geschildert und hat keine Eigen-
benennung, sie wird bloß allgemein als „Gespenst" eingeführt.
Entrückung des Viehs und Alpsegen, wie bei § 24.
Der Senn hat bezügt, das die Sennen oder Allper jn
<lisen wilden Allpen sich mitt jrem Vych nitt jn geringer Gfaar
betindent, wo sy nitt all Abendt vnib Bettglogkenzytt das Aue
Maria schryent oder rüeffent mit lutter Stimm, so vast sy
mögent. Dz ist ein Gebett oder christlicher geistlicher Spruch
vflp allte tütsche Rymen vnd Manier, mitt wollenem sy sich
sampt jrem Vych jn den Schirm vnd Sagen Gottes bevelhent,
durch Fürbitt syner würdigen Muotter Mariae vnd aller lieben
Heiligen. Vnd da sollches nitt beschähe, werde jnen jr Vych
vflp der Stett von dem Gespenst jn Lüffteu hinweggefüert und
getriben, komme erst am dritten Tag wider, gar übel abge-
helcht'), ennüedet vnd eilend, allso dz sy sich jn einer guotten
Zytt nitt wider beholen mögent, zuo jrem vnd der Allpern
grossem Schaden. Vnd hettend es ouch jr ettlich selbst gesehen,
wie sich das Vvch von der Erden erhüebe.
') „Erschöpft".
Die Gruppe der Machtgespenstsagen.
30. dys. Koll. B. 103a. Entrückung eines lebenden
Menschen durch die Lüfte. Die entrückende Macht ausführlich
geschildert. Musik, wie bei den Sagen der dritten Gruppe.
Keine christlichen Motive. In Gys. Koll. M. 247a. wird Wie
gleiche Geschichte noch einmal erzählt. Ich gebe daraus den
128
Titel, weil er das Wort R Nachtgespenst u enthält, und die Be-
schreibung der entrückenden Macht, welche etwas von der
Schilderung in Oys. Koll. B. KKJa abweicht.
Der Referierende ist jener Buochmann, von welchem in
§ f> die Rede war.
Darüber war syn Bescheid, nämlich, er helle by
lb Gulden Müntz zuo jme genommen, dess Tags als er ver-
loren"), der Meinung, einem, dem er sy schuldig, zehringen,
den er aber nit funden. Sye allso gan Sempach gangen.
Gscbefflen halb. Allda er sich gsumpt, bis gegen Abent. zwar
ettwas, jedoch nitt zuo vil getruncken. Alls er nun heim
gwöllen vnd zuo äugender Nacht jn den Wald, an dem Ort.
wie oben gemeldet ), kommen, sye gächliug ein seltzam Gethöss
vnd Susen, anfangs einem ganlzen Imlul oder Bvenschwarm
glych'1), darnach aber, alls käment allerley Seittenspil gegen
jme har; wöllichs jme ein Grusen vnd Beängstigung gmacht,
allso dz er nit gwüsst, wo er gsin oder wie jme gschehen
wolle. Doch habe er ein Hertz gfasset. syn Gwör zuckt vnd
vmb sich ghowen. Da sye er von Stund an von der Yernunftt.
vom \\'hörv), Mantel, Huott vnd Hendschuoch kommen, vnd
glych damitt jn Lüfften hinweg jn ein frömbd Land getragen
worden. Da er sich selbst nit erkennt, onch nitt by jme
selbst gwesen vnd nitt gwüsst, wo er gsin sye. Habe wol
des Schinertzens vnd Gschwulst dess Angesichts vnd KopfFs,
onch der Har- vnd Bartlose empfunden. Lctstlich, alls 14 Tag
nach synen Verfaren ') verschinen6) nämlich an S. Andres» -n
Abent habe er sich jn der Statt Meyland befunden. Wie er
aber daryn kommen, möchte er onch nit wüssen. — Vnderdess
träffe er einen tülschen Gwardiknecht an, der habe tütsch mitt
jme geredt, sich sinen angenommen.
') „Verschwunden sei". a) Das Schlachtfeld von Sempach. a) l»us
Verbum ausgelassen, etwa: geschehen. «) „Wehr, Waffen-. 4) „Ycr
schwinden-. •) . Verllo-sen."
Bericht von der wunderbarlichen Geschieht, so sieh
vmb Martini dess I.'m'J. Jares mit einem der Stadt Lucern
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Vnderthanen vss Rotenburger Ampt zwischen Sempach vnnd
Römerschwyl zuogetragen, der dann an einem Abent vom
Xachtgespenst vffgehebt vnnd jnn Lüfften jn ein frömbd vn-
bekannt Land getragen worden.
Alss er aber Abents von Sempach wider heim gan1)
Römerschwyl wollen vnnd gar nidt trunken gsyn, vnnd vnfeer
von der Schlachtcappel zuo einem Höltzlin kommen, so dess
Bysslings syge, vmb Retglogken Zyt, habe er ein seltzam Gethön
gehört, alss ob es ein Schwann Bygen wären oder ein gantzer
Imbd. (ilych daruff alss er über die Stapften2) vnnd den
Stäg kommen, da syge ein sollich Gelhöss vnnd Geschrey von
Gygen, Seitenspill vnnd andren Instrumenten gegen jm kommen,
das er nidt gwüsst, wo er gsyn. — —
') „Die Stufen-.
31. Cvs. Koll. B 100 a. Aelmlich der vorigen Nummer»
nur weniger Kinzclheiten. Die entrückende Macht nur genannt»
nicht beschrieben. Kntrückung im Schlaf.
Noch ein andrer, so noch der Zyt, alls jeh diss sehryb,
jn Leben, Lienhart -Murer genannt, so ettwan ein Reck zuo
Geiss gewesen, mir ouch gar wol erkannt, jst vff ein Zytt,
vngefarlich A" 1;*><>S, jus Kntlibuoch mit einem Boss, mitt Brot
geladen, ze Merekl get'aren. Daselbs, alls er sich bewynct vnd
heim geritten gegen Abent, ouch der Schlaff jnne angefochten,
deswegen abgestigen, das Boss au einen Boiim angebrinden
vnd sich vnder den Boum zcschlaffeu glegl : hat! jnne das
Xachtgespenst jm Schlaff vffghept vnd jn Lüfften hin wegge-
tragen. Als er nun erwacht, halt er sich an einem Wassertluss,
vnfeer von der Statt Meylaud befunden, übel vff,') matt vnd
schwach. Kr zog da daunen gan Veneilig, bekam da Dienst,
zog darnach milt den Yenedigern jn Krieg wider den Türcken,
hat sich ouch h\ der grossen Morschlacht zuo Lepanto A° 1 ö * 1
linden lassen.
1 » ,1 i< i si-llli'i'lili'ln I IclilpItMl-,
(i.-riaYllMV.I. IM. IAH
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32. Cys. Koll., B. 102a. Einfügung christlicher Motive:
Die Entrückung ist Strafe für Nichtbeobachtung heiliger Zeiten.
Die entrückende Macht heisst allgemein „ein Gespenst."
Vnd für das erst wollen wir melden von einem Mann von
Emmen, vnfeer von der Statt pürtig, der sonst arm, villicht
ouch liederlich nach aller Anzeig, vnd sich allso dess Anglens
vnd Vischens vff der Rüss beholffen, jedoch jm selbigen der
heiligen Zytten wenig verschont, vss Lychtsinnigkeit oder Vn-
verstand. Vnd also eins Mals, alls er sich an einem Sambstag
Abens bis über Bettglogken vff einer Studpöschen') an der
Rüss vischende enthallten2), jst er vn versehenlich von einem
Gespenst jn die Lüfft erhept vnd seer wytt getragen worden,
bis das er sich erholet, gesegnet vnd Gott bevolhen. Hatt es
jnne jn ein dick Dorngehürsl3) fallen lassen, darinn er bis vff
den Tag jn grosser Schwachheit gelegen vnd lang daruff kranck
belihen.
l) „Einzelnes Gesträuch". 2) „Aufgehalten". 3) „Dorngostrüpp*
33. Gys. Koll., G 215 b. Die Entrückung ist ebenfalls
Strafe, für Verabsäumung des Betens und für Spötterei. Die
entrückende Macht ist der Teufel.
Anno 1584 hatt ein merckliche vnd wol denkwürdige
verwarnliche Sach allen vermochten Lütten, bsonder den
Jungen, sich in einer diser Allpen, mir wol bekannt, vnden
an dein Berg Pylati Seews gelegen, zuogetragen. Dann alls
sich daselbs vmb vnd by dcrselbeu Sennhütten schier alle
Abent zuo angender Nacht ein erschrockenlich Bild eines
schwartzen Maris sehen lassen, hatt der Allpjungen oder Handi-
knabttn einer vast1) fräffen vnd vermocht, alls er sich eines
Abends mitt den übrigen Sennen schlaffen legen sollt, anstatt
dess Segnens vnd Bettens, fräffenlich allso geredt, lachende:
,,Ey. du schwartzer Tüffel, du muost mich doch hinäeht)
rüewig lassen — glychwol mitt grobem Wollten — vnd sollten
dich alle die Tüffel holen." Hiemilt sich zuo den Gsellen vff
die Strowbüne gelegt. Aber von Stund an jst der schwartz
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Tüffel da gsin, hatt jnn erwüscht vnd jnne zuo dem höltzinen
Loch oder Hüttenfenster hinusszogen vnd geschleifft. Er schruw
starck vmb Hillff. Syne Gsellen, wie billich, erschracken den
nächsten3) vff, vnd schrycnd jme nach: „Jesus Maria!" Allsbald
hatt jnne dz Gspenst vngfar 40 Schritt wytt von der Hütten
fallen lassen. Er ward wider jnn die Hütten getragen, vnd
bleib lang kranck daruff Diss hab jch von einem eerlichen war-
hafften Mann, der by vnd mitt gewesen, ouch der erst war, jme
iiacnzeschryen vnd ze retten, ouch noch diser Zytt jn Leben.
») „Sehr". *) „Diese Nacht.44 3) „Sofort."
34. Cys. Koll., B. 103 b. Die Angelegenheit ist eine
Versuchung des Teufels, die aber mißlingt.
Glych vmb dieselbige Zytt vngefarlich jst solcher Handel
einem andern ininer Herrn Vnderthanen vss dem Land Entli-
buoch begegnet, der mir gar wol erkannt, jst ouch ein ge-
schworner Amptsmann gsin. Diser, alls er vff ein Zyt jn die
Statt Lucern schefften halb geritten, sin Ross verkoufft, ouch
4ns erlösst Gellt verspillt, vnd dessen vast widennüeltig worden,
<less Vatters, den er noch lebend hatt, Zorn, vnd das er
-dadurch beschreytt wurde1), besorgende: jst jme der Sathan,
alls er Nachts heim wollen, jm Wald vff der Bramegk begegnet,
jn < »stallt eins lustigen Kriegsmans, wol geblitzt, vnd jnne
aogeredt: Warumb er so trurig. vnd so schwäre Gedancken
habe. So er mitt jme2) wolle er jme wol ander Gellt vnd
bessers schaffen. Dessen er fro vnd bewilliget. Allsbald jst
er jn die Lüfft erhaben vnd getragen worden. Da aber jme
der Sach übel gegruset, er ouch geruwen, jnn sich selb
gschlagen, sich gesegnet vnd Gott bevolhen, hatt der böse
Geist jnne fallen lassen. Allso jst er gelegen, dz er nütt von
jme selbs gwüsst, übel zerschüttet, krank vnd schwach. Da
es nun Tag worden, vnd er wider zuo jm selbs kommen,
sieht er sich jn einem mosechten3) Graben an der Statt Mey-
laud Ringkmur, by einer Porten ligen, kont aber nit vss-
kriechen, wann das*) die fürüberwandlendenLüt jme vsshcr-
132
gholffen. Ist darnach wider heim zogen vnd lange Zyt übel
vff gsin. Nitt ein Wunder!
*) „Ins Gerede kommen". *) „wolle" ist zweimal zu denken.
3) „Sumplig". *) „Wenn nicht."
35. Cys. Koll., B. KWh. Wieder eine Versuchung de»
Teufels, die aber gelingt. Motive aus dem Hexenglauben.
Ein ander, der mir ouch erkannt, vss dem Ampt Malters,
ein junger vnd fröwdiger Mann, als der vngefarlich A° löst)
eins Abends nachts von Entlibuoch wol bewynet heim rytten
wollen, vnd vnderwegen durch den Wahl vff der Biamegk
starck gejuchzct vnd geholet1), halt jme der Fyend menschliche
Geschlechts durch wyplichc Stimm von ferne entsprochen vnd
gelocket. Da er den nächsten vss fleischlicher Begird, deren
er ettvvz ergeben vnd jetz darzuo disponiert, sich dahin ze
wenden begert, jst allso sin Boss gächling mitt jme vffgefaron,
über Studen vnd Stock dahin gfaren, da der Heist gestanden,
jn Gstallt eines Wybs, vnd jnne zur Vnküschheit angereitzt.
Der er bald nachgehengt, vnd sich mitt dem Geist, den er
vermeint, ein Wyb syn, vermischt. Sobald er heim kompt,
würdt er kranck, vnd nachdem er am vordem Theil syns
Lybs erfulet, stirbt er Kläglich vnd jämmerlich; ein erschro-
ckenlich Kxenipel, da man sich wol zespieglen hatt, dann
solches by minen Zvten andern meer widerfaren.
') „Jodeln".
3«. Cys. Koll., B lOlia. Statt der Entrückung durch
die Lüfte ein ununterbrochenes Wundern. Am Anfang ist es
unentschieden gelassen, ob die entrückende Macht das „Xacht-
gespenst" öder der Teufel sei. Im Verlauf ist es der letztere.
Demnach haben wir noch einen, ouch noch jn Leben,
vssert der Statt Lucern gegen Kriens gesessen, dem ouch ein
Seltzams von dem Xachtgspenst oder dem Yerfüerer selbs. <less
tl T> * M ; .lars. begegnet. Ist ein Sager, vnd .lost Gugler genannt.
Xamlich alls der eins Tags mitt einem andern syner Bekannten
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■ettwas Merckts oder Tusches getroffen, daruff mitt jme den
Wynkouff getruncken. Nachts heimgangen vnd vnderwegen
sineiii Tusch nachgesinnet, rüwköüflig vnd daruff jn jme selbs
vast zerströwt vnd widermüettig worden, jme selbs gliuocht
vnd ein selltzams Geprächt1) mit jme selbs getriben: da jst
der Verfüerer jme begegnet, vnfeer von syncm Huss, jnne
angeredt, was jme anlige, jnne getrost vnd gmanet, solle mit
jme, wolle er jme wol Ergetzung'2) schaffen. Dessen er yngangen,
jnne verziehen heissen, wolle jus Huss vnd noch eltwas holen.
Ist damitt ze Huss gangen, da er ettliche Kleider zesamen
gemacht. War glychwol nitt recht by jme selbs. Alls er nun
zur Thür vssgangen mitt dem Plunder vnder dem Arm, halt
er an die Gwonheit dess Gesegnens gedacht, so er ettwahin
wandlen wollen, vnd jm selben sich ouch gesegnet vnd Gott
bevolchen, vnd damitt fortgangen, aber niemand! meer funden.
Glychwol jst er jmmer zuogangen, vnd jme nitt änderst gsin,
alls miiesse er gan. nur fort, nur fort. Matt ouch nitt er-
wunden3), bis er gan Einsidlen kommen. Daselbs, alls eltliche
Vnderwaldner, die jnne wol bekennt, jn söl Jeher Wys mitt
<lem Plunder siäts under dem Arm gsehen vnd sich so seltzain
alls ein wanwilziger Mensch gebaren : haben sy wol vermerckt,
dz es nit recht mit jme zuogienge, desswegen sich sinen an-
genommen vnd jnne heimgfüert. Allda er noch ettliche Tag
versehyssen*) miiessen. übel vff, vnd ee er wider zuo der
Vernunfft kommen vnd sich selbs emplinden mögen.
>) .rnrulii'. Hann". a i ..Sclia.lcnersatz". 3) „Aufhören*. 4) Schreib-
|ehlt*r für „vcr.sdilvssen" „zubringen".
Die Gruppe der Wuotisheersagen.
#7. Oys. Koll.. G '270 a. Eine kurze Notiz Cysats,
welche nur die zwei Hencnnungen Wuolisheer und Sälig
Volck enthält. Heide sind hier gleichwertig. Die letztere
ist bei den ..andächtigen Wybem" gebräuchlich: daraus geht
hervor, dass dieser Ausdruck ächt volkstümlich, nicht etwa
bloli eine Prägung Cysats ist.
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Hiehar dient ouch das Particular1) von dem nachtwand*
lenden Gespenst, das Wuott jns Heer, von den andächtigen
Wybern aber das sälig Volck genannt.
') „Einzelheit."
38. Cys. Koll. E 333 a. Der ausführlichste Sagentext
dieser Gruppe. Benennungen: Wuotisheer, Guotisheer
und Sälig Lüt, die zwei letzten ausdrücklich als acht
volkstümlich erklärt. — Guotisheer ist Anlehnung an „gut-
oder vielleicht noch eher an die Formel „die guoleu
Seelen", womit man in der Schweiz vielfach die Seelen im
Fegfeuer bezeichnet; die vorliegende Sage enthält ja Bezüge
auf den Glauben an diese büssenden Seelea.
Die Geister dieser vorliegenden Sage sind die Seelen
von Abgestorbenen, die eines gewaltsamen Todes, vor der
Zeit, aus dem Leben geschieden. Umzug derselben durch
die Ortschaften, auch durch Luzern, mit Führer. Musik.
Freundschaftlicher Verkehr mit lebenden Menschen. Besuch
in deren Häusern, Unterhaltung und Bewirtung. — Nebenbei
auch Entrückimg und zornige Aeusserungen erwähnt.
Von dem seltzamen Gespenst, so by Xacht wandlet,
vnd von dem gemeinen Pöffel dz Guott jns Heer oder die
säligen Lütt genennt würdt, sollt aber billicher heissen dz
Wuot jus Heer.
Von disei Materj hette jeh wol ein wytt Feld ze sagen
vnd ze schryben, wyl es aber die Zytt vnd andre Gelegenheit
nit geduldet, so wil ichs so kurtz nemmen als möglich Ich
erinnere mich, das jeh jn andern minen Historj- oder Chronic-
Concepten von disem Handel ouch geschriben, vnd etlliche
Exempel yngfüert, sonderlich wie noch by minen Zytten eerliehe
Mansspersonen der Vnscrn ab diser Statt Landtschafft ). die
mir gar wol erkannt gewesen, vnd was jnen begegnet, von
jnen selbs ghört erzellen — von disem Gspenst jn einem Huy
jn frömbde wyttc Land getragen worden. Nun aber jst diss
Gespenst by den Allten vnd besonder dem Pöffel jn grosser
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135
Achtung, vnd so wol die, so der Gsellschafft2), alls ouch die
Lebenden, so mitt jnen louflfent— so wyt jst die Wellt jn der allten
aberglöubigen Beredung vornialen, wie noch3) leider an vilen
Orten verblent gewesen, dz wol ze klagen — für heilig vnd
sälig gehallten; ouch die, so jme den Namen Wuott jns Heer
gegeben, übel gehandlet vnd gestrafft worden, dann diss sälig*)
Volck antworte:5) „Dz dich der Tüffel zerzeere!U6). Vnd war
diss der Hallt7), das diss die Seelen wärent der Menschen, die
vor der rechten Zyt vnd Stund, die jnen zuo dem End jres
Lebens gesetzt, verscheiden vnd nit dess rechten natürlichen
Tods gestorben wärent. Die müesstend nun erst nach jrem
Tod vff Erden allso wandlen, bis sy die selbige Stund nach-
malen erreichtend ; vnd allso jn Processions Wys mit einandern
vmbher zühen, von einem Ort an das ander, vnd jeder, der
ettwan von Waffen vmbkommen, dessen ein Wortzeichen8)
mitt tragen, wie ouch die übrigen sonsten ein Anzeig geben,
wie sy jr Leben verloren. Vor der Ordnung har gienge allzyt
einer, der schrüwe: „Abwäg, abwäg, es kommend die Säligen."
Hettend ouch liepliche Seittenspicl, die glychwol sich nit starck*
sonder Ummer9) hören lassen. Wie jehs dann jn minen jungen
Jaren von denen, die angabent, solches selbs allso durch die
Gassen jn vnser Statt zühen sehen vnd ghört, Anno 1568,
erzellen hören. Vnd hettend ouch lebende Lütt vss sonderer
Andacht Gsellschafft vnd Fründtschaft zuo jnen ; ettwan wand-
letend sy mit jnen, ettwan wurdent10) sy von jnen jn jren
Hüsern besuocht. Wie dann derselbigen Personen eine, von
deren jeh diss erzellen ghört, vor mir vnd andern Eerenlütten
bekennt, das sy jn jrer Jugent by einem gar allten wolbetagten
Ratsfründ allhie, Anno l&SO vngefarlich, gedient, der dann mi\
syner alten Hussmuotter den Namen ghept, das sy ouch jn
diser Gselschaflft wärent, wie sy es dann ouch allso gsehen vnd
erfaren. Dann, alls die Allten den Winter gwonlich jn der
Stuben jr Nachtlager hotten, vnd einer Nacht die Dienstperson
heissen vsstretten, sy aber sich hinder dem Offen verborgen
gehalten: habe sy ein Geschwürm alls von einer Vile Volcks
ghört zuo der Stubenthür heryn kommen — wöllichs eben diss
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136
Gespenst gewessen — vnd von dem Monschyn gsehen ein
grosse Menge Köpffen vmb der AUten Schlaffbeth sich vmbher
stellen, vnd ghört ettwas Heimlichs, das sy doch nit verstau
können, mitt einandern tüderlen vnd tlissmen.11) Sven darnach
jn die Kuchj zogen, haben angefüret. gekochet, gsotten, gebratten
vnd zächet, one dz man morgens da nüt spüren können, dz
weder an Spys, Tranck noch anderm ettwas gemindert oder
verendert worden wäre. Disc boide allte Eemcnschen hatt man
jn der gantzen Statt von desswegen desto höher gehallten vnd
für sälig geacht, wie jchs dann in minen jungen Tagen selbs
gar offt allso gehört melden.
J) „Aus der zu dieser Stadt gehörigen Landschaft v) Man
denke dazu: „zugeh<»renu. 8) „Noch heute". *) Cvsat redet hier
ironisch. bj Ist Präteritum: „antwortete". °) „Zerreisse". ") „Die
Meinung-. 8) „ Wahrzeichen". 9) „Timmel", auch vom Bellen der
Hunde des Türst gesagt, siehe £ Ü'l ,0) Konjunktiv: ..sie wurden-.
u) „Leise plaudern und flüstern".
3*). Cys. Koll., B<J7b. Inhalt ähnlich dem der vorher-
gehenden Nummer, nur weniger Einzelheiten. Umzug auch
durch Einöden und Gebirge, wodurch eine Beziehung mit den
Sagen der ersten Gruppe hergestellt wird. Benennungen:
Nachtgespenst, Guotishecr, Sälig Lüt.
Kau nitt vsslasscn, ettwas ze melden von dem Nacht-
gespenst, davon die Alltcn vil ze sagen gehept, ouch der ge-
mein, einfelltig Pöffel vil gehallten. Vnd war nammlich diss
ein Gesehwürm oder vilmcer ein Gespenst, so by Nacht ge-
huffeter- oder scharenwyss durch die Stett, Dörffcr, ouch durch
die Barg, Allpen vnd Kinödinen wandlet. Von ettlichen ward
es gebort, von ettlichen nitt. Das gemein vnd sonderlich die
AUten vnd dz Wybervolck hielltends für werd, namptends die
säligen Lütt oder das Guottisheer. Vnd das wären die lieben
Seelen der Menschen, die durch Lnfäl, Kriegs oder Nachrichters
Gwallt sturbent, vor jrein gesetzten Zil. Die muosstend dann
allso wandlet), bis sy dasselbig Zil erreichtend. Wärend ouch
dein Menschen gar fründtlich vnd anmuottig. käment nachts
in die Hüser deren, die Guotts von jnen redtend vnd vff jneu
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i;;7
hielltend, füwretend, kochetend, ässent vnd fuorent1) dann
wider darvon, one Schaden. Man spurte ouch mit an der
Spys, dz ettwas davon kommen wäre. Vil begerlends ze
hören, ja ouch selbs jn jrcr Gmeinsame ze synd. Vnd war
die Thorheit so gross, dz sy gloubtend, das noch lebende
Menschen, Wyb vnd Mann, ouch mitt jnen wandletend vnd
Gmeinsaine hettend, davon sy desto glückhaffter wurdent.
Ynd wo man solches vff einen Menschen zwyffiet,2) hiellt
maus jine für ein grosse Eer, schätzt jnne ouch für andre
Menschen vss vil frömmer, andächtiger vnd schier alls heilig.
Wie dann noch by minem Gedencken ein allt Par Eevolck
allhie jn diser Statt gewesen, die disern Ruoff gehepl, vnd
von den Einfälltigen darumb hochgehallten wurden, das sy jn
einer so säligen Gemeinschaft wären. So hab jeh ouch ettliche
deren gekennt, zu denen disa Wasen by Nacht ouch kommen,
haben aber sich still gehallten, sich nützit inercken lassen.
') Konjunktiv Prätcriti von ..fahren". *) „Vermuten von".
40. Cvs. Koll.. B 100 b. Der freundschaftliche Verkehr
einer Bauersfrau mit dem Wuotishcer. Die Seele der Frau
kann sich auch vom Leibe trennen und in ferne Gegenden
versetzen. Anhangsweise wird auch die Entrückung unter
Sturmwind und Musik erwähnt, ähnlich wie in den zur zweiten
Gruppe gehörigen Sagen.
Ich hab selbs einen Puwrman ab der Landtschafft, zwo
Stund von der Statt gesessen, erkennt, der noch by kurtzen
Jaren gelebt, dessen Eewyb sich ouch verlulen liess1). mitt
disen lieben Seelen oder säligen Lütten nachts wandlete,
wölche einer Eerenperson jn. diser Statt, die mir nach zuo-
gethan, jr Sach jn geheim endteckt. .Ia, meldet, wie es diso
Lütt, die allso mit jnen wandletend, seer übel jrrte, wo man
jn Hüsern, jn der Küche niU llyssig vffrumpte, vnd andre
närrische Sachen meer Vnd offt wäre sy jn einer kurtzen
Wyl zuo Einsidlen vnd an andern Orten, wytt von heiniant.
Sagt ouch bisswylen von denen, die jn frömbden Landen
gstorben oder vmbkommen, wie sy bynen gewesen, jnen die
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138
Hand gebotten, doch so wären sy tod, davon man aber jni
Vatterland noch nütt gewüsst. Vnd alls dieselbig Eerenpersort
sich diser Dingen hoch verwundert vnd fragte, wie doch solcti
Ding zuogan möchte, vnd ob es jrem Mann bewüsst, oder er der
Sachen gwar wurde, antwort sy, das nein, dann jr Lyb blibe
vnd läge da jm Betth, allein jr Geist oder Seel wandlete
allso vss, etc. — Was nun daruff gehört hette oder darüber
zuo vrtheilen, das wollen wir den Geleerten bevolhen haben.
Aber verständige Lütt haben diss Geschwürm?) nie wollen für
sälige Lütt, noch ein guottes Hör erkennen oder nennen, sonder
für ein tüfflisch Gespenst, ein Wuott jns Hör, obwol die andern 5)
denen, die es allso genannt, den Fluoch, ja, dz sy der böss
Geist zerzeeren, dagegen denen, die es Guottisher nanntend, das
Gott sy eeren wurde, vorsagtend. Vnd das es eben das
Geschwürm vnd Gespenst sye, so bisswylen Nachts die Lütt
ab dem Feld vnd Strassen vffgehept vnd jn einer Schnelle
jn wytte Land getragen, die dann ouch bekennt, wie sy beducht
habe, es komme ein susender Wind dahar, mitt seltzamem
wunderbarlichem Getöss, alls ob vilerley Seittenspil vorhanden.
M Dazu denken: ..dass sie". 2) „Sehwann". 3) Diejenigen, »lie
• las Wuotisheer für heilig halten.
41. Cys. Koll., B 100 b. Diese kurze Notiz erwähnt den
Führer der Seelenschar und die Musik.
Diejenigen, die sich beruomptend, ettwas von disem
Ding wüssen, sagtend, es füere fyn lieplich dahär jn einem
anmücttigen Gethön, alls ob sy allerley Seitenspil by jnen
bettend, gienge ouch einer vss dem Hüffen allwegen vorhar
zc warnen, das man jnen vss dem Wäg gienge.
42. Cys. Koll., G 51 a. Führer und Musik, wie in der
vorhergehenden Nummer, aber mit vielen Einzelheiten. Marsch-
rute. Führer und Schaar wandern nicht gleichzeitig. Führer
schwarz wie die Pferde der ersten Gruppe und der Entrücker
der zweiten Gruppe § 33.
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Anno 1607 hatt sich jn der Statt Lucern jm Sommer
by nächtlicher Wyl zu ettlichen Malen ein wunderbailich vnd
erschröcklich Gespenst sehen lassen. Am ersten Anschow hatt
es ein menschliche Gstallt ghept, wie ein langer, dürrer,
schwartzer Mann, initt langer Nasen, wie es dann ein Person
by dem Liecht«chyn allso erblickt. Hatt sich bald verendert
vnd in die Höhe gewachsen, allso das es meer dann eines
Spiesses hoch worden. Mann hatt gemerckt vff sinen Gang,
das zuo der Stund, so es wandlen wollen, sinen Gang genommen
von der Kggk naher, die Eggkstägen vff, da dannen über deu
Platz gegen der Furren. Hatt einen grüwlichen langen Schwantz
naher zogen, dessen Lenge gar nach dess Platzes Lenge gsin.
Ist allso die Füren nider zogen, über den Cappellplatz, den-
selben Hüsern nach vmbgschwenckt vnd die Gappelgass vff
zogen, jn das klein Gesslin zwischen der Cappel- und Isen-
gassen. Für dasselb Gesslin hin hatt mans nit gsehen wytter
ziehen. — Darnach jm nächst daruff volgenden Monat Januario
dess vnganden 1608. Jars hatt man ettliche Nacht gehört ettwas
Geschwirms oder Gespensts, alls ob es ein vmbzühende Ge-
sellschaft wäre, mitt allerley Seittenspilen, Harpffen, Luten,
Gygen, Zittern, Violen, Triangel vnd derglychen, eben den
Wäg von der Egg naher die Eggstägen vff über den Korn-
merckt zühen, wie das obgesagt Gespenst ouch gethan.
43. Oys. Koll., G 269 b und C 217 b. Cysat wiederholt,
mit Modinkationen, ein Motiv der Sage § 40: Der Geist eines
lebenden Menschen kann sich von seinem Leibe trennen und
sich anderswo sehen lassen.
Man sieht bisswylen jn Hüsern vnd ettwan ouch vff
dem Feld lebender Menschen Gstallt, ettwan Tags, ettwan
Nachts, wandlende oder arbeittende oder sitzende. Diss hallt
der gmein Mann, es sygen derselbigen Menschen Geist oder
Seel. Was es aber sye, das hab jeh bisshar nit fassen
können vnd doch allwegen zuo erkennen begert. Dessglychen.
hatt der Pöffel ein solche Opinion gehept, wann man der-
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glychen gsehen, bedütte es eintweders dess Menschen kurlzes
oder langes Leben.
Man hatt ouch ettwan der noch lebenden Menschen
Bildtnuss oder Geist, wie, man sagt, ettliche Tag vor jrein
Tod, derwylen sy noch frisch vnd gsund, jn jren Hüsern oder
sonst wandlen sehen, die bald darnach gestorben.
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III. Teil.
Die Wuotansage
in Luzern seit Cysats Zeit.
Von Cysats Zeit bis zur Gegenwart.
44. Die Quellen für die Erforschung der Wuotansage in
der Zwischenzeit zwischen der Gysatischen Epoche und dem
heutigen Tage sind die Schriften von vier Luzernern: dem
Naturforscher M. A. Cappoller, dem Dichter J. B. Häfliger,
den beiden Lexikographen F. J. Stalder und H. Ineichen. Die
Schriften der drei eisten sind gedruckt, .Ineichen liegt als Manu-
skript auf der Bürgerbibliothek Luzern.
45. Cappeller erzählt in seiner Pilati Montis Historia lib'I
S. 10 und I L drei Sagen, die zum Wuotankrcis gehören und
zwar zur ersten der drei von uns statuierten Gruppen. Es
sind dies die gleichen Sagen, die wir auch bei Cysat gefunden
haben, und zwar die Nummern der § 21, 24. 27. Cappeller
hat aber nicht aus Cysat geschöpft, denn sonst würde er ihn
zitieren, indem er in diesem Punkte sehr gewissenhaft ist.
Cebrigens ist Cappeller so oft auf dem Pilatus gewesen und
hat so intim mit den Sonnen verkehrt, dal.» es undenkbar ist.
dal.'» ihm bei abendlicher Unterhaltung die alten Volkstöne nicht
ins Ohr geklungen wären.
Da Cappeller die Sagen in mundartlicher Hede gehört
hat, so ist es angezeigt, das wir sie auch in die Mundart
rückübersetzen.
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46. Erste Cappellersche Sage: Der zwerghafte Hirt, der
das Vieh durch die Lüfte forttreibt. Deckt sich fast ganz mit
•dem Text § 24.
Non infrequenter etiam accidere, ejusmodi virunculum
•circa primam noctis vigiliam apparere, pastoris veluti habitu.
pera salaria humeris suspensa, dextra praelongam virgam
tenentis. Abigi porro ab eo inclamante vaccas et in aera
pedetentim sustolli. Ac tertio d emuin die suis herum pascuis,
emunctas et vix semivivas, restitui. Aliquando contigisse, ut
supervenientium pecuariorum jam in altum elevatae vaccae
clamoribus et solitis praecatiunculis revocatae mox Herum
placido lapsu terrae restitutae fuerint.
Mängisch g'schäch's, wenn's inachti, as e chline chline
Ma deharchömm. De seig ag'leid wi ne Hirt, de heig d'Gläck-
täsche-n über d'Achsle-n und e langi, langi Ruete-n i de rächte
Hand. Da rüefi im Vee und tribi's vor-em äne. Z'leggscht
lüpii's d' Chüe ganz langsam i d1 Luft ue. Erseht am dritte
Tag löijid-se-si wider uf-e Bode-n abe, schittcr und halbtod.
Wenn aber d' Senne derzue chömid und im Vee rüetid und
de Säge bättid, so chönn's gscheh, as di Ghüe, wen's-e-si
scho i d' Luft ue g'no heig, langsam, as-s-ne nüd tüeg, wider
abechömid.
41. Zweite Cappellersche Sage : Der Türst, der das Vieh
zersprengt. Entspricht der Cysatischen Fassung § 21, hat nur
weniger Einzelheiten.
Dicunt, aliquando venatorium quoddam Spectrum, Tuerst
vocant, veluti praedam insequeretur, Alpes pervagare, medio
inter ipsa pastorum domicilia, aut, quae dispergit, armenta
excurrens, latratu adeo incondito, ut capilli andientibus rigeant.
D' Senne-n uf-em Pilatis verzellid eim, s'heig uf de-n
Alpe-n es Vng'hüri, das g'säch us wi nes G'ieg, me säg-em
de Türst. Dä rönni über d'Alpe-n ewägg, as wi wen-er iegere
tat. De göi sogar zwüsche de Sennhütte dure-n und z'nützt
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143
dur s'Vee, imd stöikfs usenancL Und es seig e so nes schü-
zeligs B'bäll, as eim d'Hoor z'ßärg stöijid, wem-mer-s g'höri.
48. Dritte Cappellersche Sage: Die gespenstigen Reiter.
Stimmt zu Gysats Fassung § 25, hat nur weniger Einzelheiten .
Memorantur nocturni equites, magnis turmis per fragosas
rupes, resonante horrendo et concutiente omnia strepitu sursum
deorsum cursitantes.
D'Senne verzellid eim au, me g'säch z'Nacht Manne-n
uf Rössere, ganzi Truppele; die sprängid über d'Alpe-n ufe-n
und abe-n und über die gachste Flüe us. Und das seig e so
es aberheebsches Ttrabel und Glärm. as alles zitteri.
49. Zwei von den drei Sagen Cappellers zeigen einen
kürzern Umfang als ihre Seitenstücke bei Gysat. Cappeller
hat diese Kürzung nicht selber vorgenommen, sonst hätte er
auch die dritte Sage gekürzt. Nein, wir dürfen annehmen,
daß er sie in dieser magerer gewordenen Form aus dem Munde
seiner Gewährsmänner gehört.
Cappellers Sagenstand zeigt also noch eine grosse Aehn-
lichkeit mit dem Cysatischen, es sind nur weniger Einzelheiten
da. Wir können die Gründe dafür erkennen. Die Zeit zwischen
den beiden Gewährsmännern war für das Luzerner Volk eine
Periode völliger Ruhe, ja der Stagnation auf religiösem, poli-
tischem, sozialem Gebiete. Keinerlei neu zuströmende Ideen
drängten die alten Bilder aus dem Kopfe und dem Herzen des
Volkes, es konnte sie ungestört weiter hegen und pflegen.
50. Cysat redet mehrere Male von dem Alpsegen, mit
dem sich die Sennen auf dem Pilatus gegen die Gespenster
schützen, er giebt auch den Inhalt an, nicht aber den aus-
führlichen Text. Diesen hat uns nun Cappeller überliefert, er
hat ihn auf der Alp Fronstaffel, die auch Cysat nennt, aus dem
Mund eines Sennen aufgezeichnet. Wir dürfen wohl annehmen,
daß die Cysat bekannte Fassung mit der bei Cappeller
identisch sei.
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44
Ho, ho, ho, oe, ho, ho, oe, ho, ho. Ho Lobe1), ho
Lobe, nemmct all Tritt in Gottes Namen, Lobe! Ho Lobe,
neminet all Tritt in unser lieben Frauen Namen, Lobe ! .lesus,
Jesus, Jesus Christus, Ave Maria, Ave Maria, Ave Maria! Ach»
lieber Herr Jesus Christ, behüt Gott allen Leib, Seel, Ehr und
Gut, was in die Alp gehören thut! Es walt Gott und unsere
herzliebe Frauw; es walt Gott und der heilig Sant Wendel;
es walt Gott und der heilig Sant Antonj ; es walt Gott und
der heilig Sant Loy2)! Ho Lobe, nemmet all Tritt in Gottes
Namen. Lobe!
') „Kuh. Kühe," hier Plural. «) „Kulo^ius.«
51. Was uns die andern drei Gewährsmanner, die § 44
neben Cappellcr genannt sind, zur Wuotansage mitgeteilt haben,
ist von geringer Bedeutung. Oer Luzerner Dialektdichter
Härliger nimmt in zwei Gedienten seiner Sammlung „Schweizer
Volkslieder, Luzern tSlo" auf die Wuotansage Bezug.
In dem Gedieht D'Hunghürer S. 170 ff., worin allerlei
Gespenstererscheinungen geschildert werden, erinnert die dritte
Strophe an den Passus: ..Ettwan aber pfurret esu — geineint:
das Heiterheer „sonsten vmb die Sennhütten nachts henimb*\
siehe $ 2.").
Bald heist's, s'göih schier all Mitternacht
l'in's Hiisli zYinglet-um
Ne Schaar Soldale lings und nichts,
Me chonn si zälen ehuiim.
In dem Gedicht 1 VPflegHlösi, „Das Erntefeste S. '27 ff.,
ist Strophe VI dem Türsl gewidmet:
l'nd mannst, wenn gfroore seyg Alls Sley und Hey,
Vertuen der Durst gar es fürchterlis Gschrey :
Drum (l«>rf ke Fiirchl.übel meeh g'schloft'e-n eley.
Die beiden Lu/erner Lexikographen. Slalder um IStM)
und lneicheu um ls4n. führen wohl »las Wort TOrst an. fügen
aber nichts Wissenswertes bei.
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145
Die Wuotansage im heutigen Luzern.
52. Der Stoff dieses letzten Abschnittes ist mir teils
von meiner .lugend «auf geläufig, teils habe ich ihn durch Nach-
forschung gewonnen. Solches Nachspüren ist gerade bei dieser
Materie oft ein heikles, heikler als bei den mundartlichen
Studien. Eine gewisse Scheu oder ein gewisses Mißtrauen
schließt oft den Leuten den Mund, und anderseits muß man sich
sehr vor allzugläubiger Hinnahme hüten.
Ich kann nun allerdings nicht behaupten, daß ich alles,
was von diesen Sagen im Kanton noch lebt, habe aufspüren
können; möge diese Arbeit zu weitern Nachforschungen anregen !
Manches, was ich vorbringe, deckt sich mit den Vor-
führungen Lütolfs über die Materie „Türst", manches ist
dagegen noch nicht veröffentlicht.
Meine eigenen Nachforschungen haben mir gezeigt, daß
Lütolf in allem, was die Gegenwart betrifft, höchst zuver-
lässig ist.
551. Von den vier in § t genannten Sagenkreisen leben
die Pontius-Pilatussago, die Holauds.'ige und die Tannhäuser-
sage nur noch in kümmerlichen Besten. Die Wuotansage führt
dagegen, wenn auch stark reduziert, noch ihr Leben fort, im
ganzen Kanton herum, besonders am Pilatus und im Entlehnen,
zwei Schauplätze, die ja auch bei Uysal die wichtigsten sind.
Ks wird die Wuotansage nicht etwa bloß erzählt, sondern auch
noch geglaubt : ich kenne selber Personen, wahrhaftigen Charak-
ters, welche steif und fest behaupten, den Türst gesehen zu
haben, und welche seine Jagd, wie sie sie beobachtet, be-
schreiben.
54. Unsere heutigen Wuotansagen haben allerlei Momente,
die in den erhaltenen Gysatisehen Aufzeichnungen nicht vor-
kommen; es mag dies Zufall sein, wir wissen ja, daß von der
«icsrlüd.tsfnl. Pxl. LXII 10
140
reichen Sammlung Lysats nur ein kleiner Teil auf uns gelangt
ist. Oder es läiot sich auch denken, dali die Volksphantasie
auch seither noch Neues geschaffen habe, reber diese Moniente
sehe man § 62.
55. Dem gegenüber beobachten wir eine weit grossere,
eine sehr weit gehende Verarmung. Die Sagen der zweiten
und dritten Gruppe sind verklungen, bis auf unansehnliche
Fragmente. Man redet etwa noch von der Kniführung ein-
zelner Menschen oder von der nächtlichen Musik, aber ohne
Angabc von Einzelheiten. — Auch vom kriegerischem TroU
der ersten Gruppe hört man wenig mehr, im Kntlebuch er-
zählt man, daß in den Fronfastennächten die Hurgen, die einst
im Lande gestanden haben, aber jetzt, bis auf geringes Ge-
mäuer, verschwunden sind, wieder sichtbar weiden. Und auf
den Mauern ziehen die Junker herum, die einst das Land
drangsaliert, zuvorderst einer hoch zu Pferd, nach ihm die
andern, ihre Köpfe in der Hand tragend. Diese Sage weicht
übrigens so sehr von der Lysatisehen § '26 ab, daß es fraglich
ist, ob wir sie überhaupt als zu unserm Thema gehörig be-
trachten dürfen. — Leber die Sagen vom gespenstigen Hirten
und den daherrasenden Heitern, die doch Cappeller noch er-
zählt, habe ich nichts in Erfahrung bringen können. — So
bleibt eigentlich nur noch die wilde Jagd, die überall im
Lande erzählt wird, hier mit vielen Einzelheiten, dort in
dürftigerer Form. Allerdings ist auch hier eine, und zwar eine
auffällige Einbusse zu registrieren: Der Anführer wird fast
stets als Tier gedacht, ganz selten als Geist ohne klare
Attribute, nie als Jäger.
Wir können uns auch ein Bild machen, wie so dieser
grosse Schritt in der Entwicklung, uspcktivt Verarmung in
dieser Periode, in der nachcappellerschen Zeit sich vollzogen
hat. Bald nach Lappeller trat die französische Revolution
ein. welche auch das Staats- und Volksleben Luzerns aufs
heftigste erschütterte, den .Geist des geineinen Mannes mit
neuen Ideen erfüllte und dadurch die alten herausdrängle. Ein
übriges wird die moderne Schulbilbdnug gethaii an.
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Da Lütolfs Buch vor mehr als vierzig Jahren erschienen
Ist, kann man die Frage aufwerfen, ob nicht auch zwischen
seiner und der heutigen Zeit ein Unterschied besiehe. In
einem Punkt ist die Verarmung heute weiter fortgeschritten,
Lütolf kennt den Führer des Trosses oder der Jagd noch als
peisönliches, menschenähnliches Wesen. Und diesen Punkt
wird man vielleicht für so wichtig ansehen, daß man von
einer Lütolfschen Etappe, zwischen der Cappellerschen und
der heutigen, reden möchte.
56. Hand in Hand mit der M ilderung des Erzählstoffes
geht die der Nomenklatur: Nachtjäger, Nachtgespenst,
Guotisheer, Sälig Volk werden nicht mehr vernommen;
Wuotisheer ist auf einzelne Gemeinden eingeschränkt, und
existiert nicht mehr in der lautgesetzlichen Gestalt, sondern
nur in drei Umformungen. Nur das Wort Türst kennt noch
jeder Einheimische so ziemlich im ganzen Kanton. Daneben
existiert noch für den Führer, wenn er ein Hund ist, eine
Bennenung, die Cysat nicht erwähnt: Kagöri, Gregörii
G i- a g ö r i.
57. Das Wort Türst wird heute gleich geschrieben
wie in der Cysatischen Zeit, aber diese Orthographierung ent-
spricht der heutigen mundartlichen Aussprache nur wenig :
■man spricht langes geschlossenes ö. nicht ü, und sch, nicht s;
der Anlaut ist reine, nicht aspirierte Tenuis, weswegen Hätligers
Schreibung Dürst, § 51, noch weniger gut ist. Das Wort
kommt sowohl selbständig als auch in der Formel sTürste
G'jäg „die Jagd des Türst u vor. Auch diese Schreibung
G'jäg ist nicht gut. denn die Lautfolge jä in G'jäg, Jäger,
jägere-n wird wie ic in dem mundartlichen Worte lieb
gesprochen, ein in seiner Vereinzelung sehr merkwürdiger
Laut Vorgang.
5H. Aus dem alten lautgesetzlichen Wuotisheer ist
heute ein Wüelisheer geworden, durch Anlehnung an die
Sippe wüete-n, wüetig. Die Deutung, der Umlaut üe sei
eine Wirkung des i von is, ist unhaltbar, dieses sekundäre
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i macht nicht Umlaut, wie Falle wie Brotis „Braten4*.
Tolggis „Klecks'', m litis „bis auf die Nagelprobe", u. s. w.
dartiin. — Neben Wüetisheer tindet sich als Produkt einer
noch weiter gehenden Unideutung s'wüetig Heer. — In der
dritten Umgestaltung Muetiscil ist die zweite Hälfte durch
Anlehnung an Seil umgeformt; in $ 74 wird die psychologische
Basis für diese Umdeutung vorgeführt. Der Anlaut in des
ersten Teiles ist dagegen nicht Produkt der Volksetymologie,
sondern regelrecht lautgesetzliche Wirkung: w geht in der
heutigen Mundart vor uc in m über, andere Beispiele: M liest
„Wust-', Muecht „ Wucht*', Muer „Wuhre, Flusswehr1'. In
Wüetisheer konnte das w bleiben, weil es nicht vor 11,
sondern ü steht. Muetis und Wüetis stehen also exakt neben
einander wie Muest neben dem Adj. wüest.
59. Das Wort Hagöri, Gragöri, Gregöri winl
mit langem geschlossenem o und Akzent auf der Ersten ge-
sprochen: es wird mit gragöle-n „krakehlen" in Beziehung
gebracht, was mir nicht einleuchten will.
60. Diese heute noch lebenden Wuotansagcn werden nun
in der Form von Erzählungen berichtet: oder es wird nur eine
einzelne Tatsache genannt: oder es werden auch Gespräche
über diese Materie gehalten, wobei jeder Anwesende, was er
weil.i, beisteuert.
61. Selbstverständlich werden diese Sagen in der Mund-
art erzählt. Und diese mundartliche Gewandung mul.» in der
Publikation durchaus festgehalten werden. Ks ist auch streng
genommen nicht eine blosse Gewandung, sondern ein wesent-
liches Element der Volkstümlichkeit dieser Dinge. — Und ein
Zweites. Die Erzählungen, wie sie der vorige $ nennt, haben
oft einen gewinnend naiven Ton, besonders wenn sie in der
Kinderwelt erklingen; und die Gespräche bekommen nicht
selten eine anheimelnd schalkhafte Färbung durch freiwillige
oder unfreiwillige Tätigkeit der Teilnehmer: es ist dies ein
zweiter integrierender Bestandteil der Volkstümlichkeit. J hirch
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eine Yerschriftdeutschung würden aber die beiden volkskund-
lichen Werte unfehlbar vernichtet. Wer sich hievon rasch
uberzeugen will, lese nur das Glossar in § 78, und er wird
sofort empünden, wie hölzern diese Uebersetzungen klingen.
62. Es folgen nun die neun Texte, welche das enthalten,
was ich von dem heutigen Bestand weiß. Zuerst ein Gespräch
im humoristischen Ton; dasselbe ist in seinen Grundzügen
wirklich gehalten worden, dann habe ich aber darin alles das
zusammen verwoben, was ich aus einer bestimmten einzelnen
-Gemeinde weil*. Dann kommen sieben Erzählungen aus
mehreren andern Gemeinden im naiven Erzählton. Das letzte
Stück ist nicht so erzählt worden, sondern es ist eine Zusam-
menfassung einzelner Fakten, die einzeln berichtet wurden,
aber zusammengehören; dieses Stück zeigt zugleich, wie sich
auch heute noch, wie in der Cysatischen Zeit, religiös-christliche
Momente zur Wuotansage gesellen.
Ich darf versichern, das die Mundart der neun Texte
absolut rein und volkstümlich ist. Das ist nicht ohne weiteres
selbstverständlich, denn wenn der Gebildete Mundartliches
wiedergiebt, so ist immer die Gefahr nahe, daß etwas Schrift-
sprachliches heimlich einschleiche. — Wenn aber der erste
Teil, das Gespräch, allerlei lateinische und französische Brocken
•enthält, so ist das just ein Charakteristikum der ächten Mund-
.artlichkeit und Volktümlichkeit. — Es folgt das Gespräch :
S'Anni fod a: Mei, lue, dasch de Lehrer Rämmert
us de Stadt, weisch, dä Herr, wo gärn öppis vom Türst möcht
.g'höre. De hed verno, du wüssisch no s'meist devo, und du
heigisch e sälber einisch g'se.
Uf das macht d'Mei: Jooo, settig Stadtherre tuend
-ein nur usfrögle-n, as si nochhär eso nes alts Tschauderli schön
<;hönid ushegle.
S'Anni seid: M-m, Mei, da'sch nid so eine; Und di
Oötti, de Toneli, god iez zue-n-em i d'Schuel i de Stadt inne,
und si hend enand welsi gärn.
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.Tetz redt au de Herr: Joo, eue Toneli isch mer e
liebe Purst el.
D'Mei redt: Jää-soo. wenn's so isch, mues i dank —
Stellid ab, Lehrer — Hol es Most, Seppeli — Und du, Anni,
hilf mer, mit sibezg .lohre-n isch mer bald wi Häxi-Home.
S'Anni meint: E, fach üppc-n a! Weisch, wo'd dete-n
uf dem Tromm im Rachtobel g'sässe bisch ....
D'Mei redt: Mhm, Amii. D'Lüt hend alle-n eistert
zellt — Jä-so, trinkid au. Lehrer, machid keni SpändidAiözi,
und du, Anni, nimm au, so nes Möstli macht alt .lumpferc
wider walz — D'Lüt hend alle-n eistert zollt, i de feistere
Xächle goi s'Türste G'jäg tlur's Bachtobel.
De Herr frogt: Seid nie nid au: s' Wüetishecr 1
iy Mei macht: M, weis nüd vo dem.
S'Anni macht: Momoll, b'sinn di nur, Mei, tel hend
cm au so g'seid.
D'Mei redt: .loho, ietz chund's mer z'Sinn, nie chömi
au so sage, aber s'wüctig Heer — trinkid au, Lehrer, niachid
keni Spändi-Fnözi — nid s' Wüetishecr.
S'Anni macht: Keech weiss aber, as mer au cha sage :
s' Wüetishecr.
D'Mei wörtlet: Mniin. wenn's du besser weisch. Schatz
Gottes, so verzell du, und lass incoch eA'ood.
S'Anni macht: \ei au. Mei, Mei. Mei, wird au nid
grad hön, de hesch jo g'seid. i seil der hälft'e.
D'Mei macht: .lää so, miera de! — Si vcrzelll: D'Lüt
hend alle-n eistig zellt vom Türst. i de feistere Nächte goi
s'Türste G'jäg dur's Bachtobel, b'sunderbar, wenn's so doistig
seig und well es Walter cho. Do hed mi de Wunderlitz
ploget, i ha's bartu au welle g'se.
S'Anni macht: .lere, i hält emel s'Guräschi nid g'ha.
D'Mei macht: Ä. i bi halt nie so nc Fürchtibuuz g'si,
wie du, Chind Gottes; nänänäi. so narochtig bin i nie g'si.
D'Mei verzollt witer: ,1 gone-n also bim Inachtc standi-beni 1
s'Baehtobel ose, sitze-n am Hand vo de Hole-n uf es Troniiu
und beile. S'isch e döistige-n Obe g'si, und über c Hubel us hcd's-
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b'brönneret, und z'leggsch hed mer kc Hand nie g'se vor em
Gsicht .... Do, abbloch, chund e mächtige Hund, so gross
as wi nes Chalb; de hed ech e nundedie ne wüeste Grind
g'ha, so öppis wi ne rächt e greblegi salfi-freni Söuschnorre,
ganz langi, näi, i ham-mi trunipiert, ganz glatti Hoor, und e
churze Schwanz, und und . . .
S'Anni macht: Und de hed nur drü Bei g'ha.
DM ei macht: M-m, Ghind Gottes, nix-bardixl B'halt
du dä drübeinig Türst für dich, iuine . . .
S'Anni macht: Aber, Mei, g'wüss und eigeli . . .
D'Mei macht: Im Kunträri, Anni, b'halt dä. drübeinig
Türst für dich; mine, dä hed vier Bei g'ha. — D'Mei verzellt
witer: Und Auge hed er g'macht, rächti Bollauge-n, und
die sind ganz fürig g'si, s'hed wit umenand zündt.
S'Anni macht: Jedet, Jedet, hed's der nid au g'schüü-
zelet, Meif
D'Mei macht: Ä, ba, i ha's jo g'seid, i bi nid o
Joggeluner, wi du, Uhind Gottes. — D'Mei verzellt witer:
Hinder dem Hungghüüri no sind's füif chlineri HundeU g'si,
z'erst zwöi, und do drü. Alli sächs Hünd sind hinderenand
cho. as's z'luege g'si isch, wi ne Wegge-n, oder wi wem-mer
weit es Barisol uftue.
S'Anui macht: Mhm, oder wi das latinisch Sächsi a
eusem Beihüsli. Euse Lehrer hed is einisch äschbliziert, das
Sächsi g'säch so us.
D'Mei macht: Gang go Band haue-n, Anni. da'sch jo
s'lätinisch Feuli. — D'Mei verzell t witer: Die 1 1 und sind
hinderenand cho, wi nes Lühnsches Sächsi, nei, nei wi nes
Foiti, oder wi wem-mer wett es Barisol uftue. Und si sind
so tribc //schiesse cho, i ha's nid chönne-n erchiese-n, öb si
dur d'Eutt't oder über e Bodc-n ewägg sind. Und si sind dur
d'Erlcstude dure pfützt, aber di Pösche hend si suber nüd
verrodt ; da'sch iner sakerdie g'spässig vorcho. Und wenn es
Tütschi oder es Träm im Wäg inne g'si war, s war wi Busi
ewägg g'si. — Wo dä gross Hund ganz noch g'si isch, fod er
bim Eich afo rede.
152
S'Anni macht: Jedet, Jedet, Jedet, Mei, da Hund isch
g'wüss de Tüfel gsi.
D'Mei macht: Jäää joo, da'sch de bös Find g'si.
De Herr frogt: Aber wenn dä gross Hund de Bus
isch, was sind de di cbline Hundeli?
DM ei macht: Das, das, das weis niemer. — See, wo
bin i ietz gsi? .Iä-soo, do fod dä Hund afo rede-n und
macht: Drei Schritt us Wäg! J ha das scho g'wüsst und bi
uf mim Tromm obe sauft drei Schritt vo-n em ewägg g'grupet
gsi. Wem-mer nöcher war oder öppis tat i Wäg ine rüere,
de wurd mer schön kornutet, sTürste G'jäg riss ein furt und
tat ein z'Hudle-n und Fätze verzehre .... So, ietz hau i
alles g'seid, was i erlabt ha. — Trinkid au Lehrer, machid
keini Spändi-Föözi ! — S'isch mer nüd g'scheh, aber i gieng
nümme-n es zwöits ■Mol, nie chönnt mer b'sale, was mer weit,
s'isch incini doch nid rächt g'si.
S'Anni macht: Xänääi, Mei, de weisch nomi, säg no,
wi die Hünd tüend bälle!
DM ei v e r z e 1 1 1 : Jäsoo, joo, si bälled ech sakernundedie
wüest; dä gross, wo z'vorderist isch, tued e so müüggc-n oder
hüüne-n, und di chline hend so ne häli Geipschistimm, und
s'billt kene wi der ander. — Trinkid au, Lehrer, machid
keni Spändiföözi!
S'Anni macht: Jää, wo si do a der verbi gsi sind?
Do hesch-schi no vo hinde g'sef
D'Mei macht; Im Kunträri, Anni! I ha im Kundenänt
nümi g'se.
De Herr frogt: Sind's immer nur Hünd bi dem G'jäg
oder isch au en Jäger debi?
D'Mei seid: En Jäger? M, weis nüd Aber
doch, Mhm, de Hogersepp hed nöie nöiis so verzollt, weisch
es du, Anni?
S'Anni macht: Z, eeech weiss's. De Hogersepp hed
g'seid, nie g'höri au Horne-n linderem Bälle-n, aber vo-m-ene-n
Jäger hed er nüd b'brichtet.
De Herr frogt: God sTürste G'jäg nur dur's Bachtobel ?
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lf>3
D'Mei seid: Im Kunträri, Lehrer, s god no dur mängs
anders Tobel, zän turne, und sgod sogar dur Hüser und Schüre
dure; de niues mer i de feistere Nächte dTüre-n oflPe lo,
vore-n und hinde, süsch wird s'Vee chrank.
S'Anni seid: Säg ietz no im Lehrer, weles as di
feistere Nächt sind, de hed's nid verstande-n, i han eins
wol ag'se.
D'Mei macht: Da'sch au komod, as's di Stadlüt so
gar nümi vo euscm Volch wüssid: Di feistere Nächt sind
d'Fraufastenächt.
De Herr seid: .lä luegid, Mei, das isch eus sälber
leid, as mer so wenig nie vo dem wüssid, und drumm chas
es is so, wem-mer devo g'hörid zelle. Und drumm dank ech,
as er mer so schön b'richtot hend, und au für's Möstli, de
hend es chüstigs Möstli do uf-em Härg obe, dää Most hed au
no Tuget: dä guet Luft macht, as's au guet Bire gid. Und
euch Anni dank i au, as er mer do ufe de Wäg zeigt hend.
S'Anni seid: De Wäg wüssid er ietz, Lehrer; ich blibe
lieber do obe, i bi au nur so es Wiberfölchli und s'tät mer
ietz schüzele-n am Tobel verbi, s'fod ietz-de gli afo feistere.
Wenn det bi de Hole-n unde de Tin st chäm ....
D'Mei macht: Chind Gottes, Chind Gottes! Ehoi, de
bisch es dumms Tüpü! S'isch jo hütt nid Fraufaste.
De Herr macht: (hübsch Ii) Wenn de Türst au nur
chäm! (1 u t :) Ade!
S'Anni seid: Aaadjes.
D'Meid seid: Adjes! Chömid guet hei, und grüessed
mer i de Stadt inne mi Götti, de Toneli. De seil au ordli
tue und brav lehrc-n, as er au e rächte Ma abgid, s laulid afe
g'nue dere usööde Torebuebe-n und mindere Kantön im
Kanton ume.
De Herr seid: Ade, Mei, wil's gärn usrichte.
63. Im Schiltwald jagt alle s' Wüetishcer, i de feistere
Nächte, wenn's so chutet und blost. Vorus gud de Gregöri, e grosse
drübeinege Hund, und hinder dem nochc sind vil chlini drü-
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beinegi Hundcli. Wjm-incr eis wett nä, so tätod si heilos.
wcisse-n und chräble-n und bisse, grad wi Leue. Einisch hed
aber doch e Ma eis g'no. i-n e Sack ine, wil's so chrotte-n es
g'spässigs Tieiii g'si isch, und hcd's welle-n uf ein Puggel
heiträge. Do isch es aber i dem Sack inne-n eisier grösser
und schwerer wurde-n, und zieggsch isch es g'si. wi ne
grüslege Togg. as dä Ma de Sack nünnne hed möge trage-n
und er e hed müesse lo g'heie. Und der isch vor Schräcke
was gist was'd hest heig'spnmge, wi ne Hründlege.
64. Ein isch hed de Türst dur nes Tobel g'jngt, di
ganz Xacht. De darf aber nur vo de Bättglogge-n am Ohe
bis zur Bättglogge-n am Morge jage. Do isch aber eis vo dene
Hundlene müed worde-n und bi-m-ene Heimetli, nid wit vom
Schürli abegläge. Wo das Bäfzgerli wider hed welle-n uf,
fod's grad afo lüte-n, und do cha's nümme föris. De Chnächt
isch do cho, de hed welle go male. Är g'sed das Hundeli.
De nimmt d'Mistgable-n und sticht's, dur und dur, s'hed nüd
zahlet, s'isch grad mustod g'si; und de g'heit's uf e Söumist.
Det isch es drei Tag giäge, und d'Lüt hend's immer g"se. Am
Obc vom dritte Tag, bim Bättelütc, chum hed das chlinst
(iloggli Mg'fange chlänke, isch es eis Moos ewägg gsi.
65. Einisch isch eis vo s'Türste Hundlene bi-n-ere
Schür ligge b'blibc. Do hend's d'Chnächte-n ine g'no. Aber
am Oben isch de Türst cho. und hed Mördio g'geusset und
b'brüelet: Gäm-mer s'Gspänli use! l'nd de hed nid lugg g'lo,
l)is-s-em-s wider g'gä hend.
66. I eusem Tobel jagt de Türst. Einisch hed e de
Mülit'ranz g'se. De hed nur eis Aug g'ha. aber so gross wi
ne Täller, z'mitzt uf de Stirn. Do hed de Mülifranz e ganz
e g'schwnllnegc Chonf, wi nes Halliviertel, übercho; und das
hed er sis Tags Lahes nümme vergässe.
67. De Türst isch e Geist, i de Toble-n usse. War
i de Fraufaste uf d'Wält cho isch. chan e g'se. jo, wenn er
( Juräschis gmie hed, guge z'luege.
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68. De Türst isch e 8011, e grossi, grossi Moor. Die
springt i de Hege no, und hed e ganzi Schaar Fäärli bi-n-ere,
die tiiend gümple-n und mache-n und tue grad wi rächt-
mässegi chlini Säuli. Me mues drei Schritt us ein Wäg uf
die rächt Site, susch chönnt's eini übel go.
60. De Türst isch e grüsli e grosse Hund, grösser as-
es Chalb, de glicht iin-ene logg, aber im-e rächt greblege.
Und der isch ganz schwarz. Und de cha springe-n und
gutnpe-n wi ne Wätterleich.
70. Di alt Schnydergret hed g'seid, de Türst seig ere
meh as einisch b'cho, wenn si dur's Tobel hei heig rnüesse.
Aber si heig alle-n es Feuli für die liebe Seele b'bättet. und
si soig still und rueig föris g'gange, drum seig ere nie nüd
b'scheh. Tel meinid, s'best seig, wem-mci es Teeli oder es
Xciseler Kätti bi ein heig. Und s'hälli au, wem-mer s'G'sicht
oder d'Händ mit Wiewasser wäschi. War aber meint, de
müess durhar d'Chue ablo. oder gar, wenn eine täl spöttle,
so eim üherschehd nüd, wenn de scho einisch öppis Latzes
ane-n äne chund.
71. U»ei den methodischen Erwägungen Hingangs dieser
Abhandlung wurde hervorgehoben, dal.) die Vergleichung des
Standes der Wuotansage in dei Cysatischen und in der heutigen
Zeit besonderes Interesse beanspruchen dürfe. Ks wird daher
keine nutzlose Abschweifung sein, wenn wir vergleichsweise
auch bei einer andern «1er vier in £ i genannten Sagen eine
solche Gegenüberstellung vornehmen, bei d<T Kolandsage. Diese
wird von Uysal an mehreren Stellen, so Cys. Koll. U 24 a
erzählt. Und die Versionen, die sich in andern Luzerner
Archivalien, oder bei den Luzerncr (Chronisten, wie M. Kul.i,
P. Kttcrlin u. a. linden, stimmen ziemlich mit der Cysatischen
Krzählung überein. Die ( lysatische Formulierung nun ist recht
ausführlich, die heutige besteht aus drei vier magern Sätzchen.
Cvsats Version :
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72. Alls der heilige vnd grossthättige christlich Fürst
Carolus, von siner grossen Thaten wegen, so er für die Kilch
Gotles vnd die genieine Christenheit vssgericht. Magnus oder
der Gross zuogenannt worden, Kölnischer Keiser und König
zuo Franckrvch, die vnglöübigen Saracenen an den Grentzcn
Hispaniae by dem Pvreneis; hen oder Honceualischcn Gebirg A°
Chiistj 778 mit Hilff der Hochtütschen vnd Allpvölckern, so dz
Allpgebirg — so ietz ein Theil der Eidtgnossschaft jst — bewo-
nent, geschlagen vnd mit einem herrlichen Sig zuo grossem Trost
der ganzen Christenheit überwunden, darunder die Bürger der
Statt Lucern nit die geringsten noch die hindersten gewesen:
Haben sich diso ouch dermassen so dapferlich jn söllchem Strvtt
erzeigt vnd verhallten, das der Keiser jnen ein sonder Lob
bekannt, sy ouch mit diser Fryheit eeret vnd begäbet, dz sy
jn jren Kriegen, wohin sy vsszühenl, by jror Paner zwey
Harsthörner füeren vnd gebruchen mögent, glych wie sin
Vetler vnd Schwösterson Holandus, sin oberster Feldherr.
Wie dann ein lobliche Statt Lucern sich deren noch biss vff
disen Tag gebrucht.
73. Die Rolandsage in heutiger Formulierung:
I de alte Zite hend d'Luzärner im Keiser Karl g'hulffe
chriege, gäge d'Heide. Do hed-er-ne defür die zwöi schöne
grosse Horn verehrt, wo im Züghus inne sind. Die Horn hed
mer alle-n im Chrieg b'blose, nie seid ne Harsthorn.
74. Aus unsern alten Sagenkreisen habeu sich auch
allerlei Redensarten abstrahiert. Die Wuotansage hat fünf
solcher ins Dasein gerufen. Von einem, der sich unbändig
gebärdet, heilot es: De tued as wi im Muetiseil. In dem
Ausdruck „Seil" eine mythologische Reminiscenz zu erblicken,
ist gewagt; es liegt hier eher eine einfache Anlehnung an
Redensarten vor wie: De tued as wi ne Chatz am-e Häl-
sig (= Halsstrick). Wenn ein Kind abends in ängstlicher
Schnelligkeit nach Hause eilt, neckt man es: Gäll, de Türst
jagt di. Wenn jemand hastig daherkommt, sagt man: De
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chund as wi de Türst. — Manche Personen, die sonst
nichts mehr von der Wuotansage wissen, sagen doch, wenn
ein Sturmwind anhebt: Ks isch de Türst, oder: Es isch
s' W ü e t i s h e e r.
Ausblick auf die Zukunft.
75. Die Vergleichungen in § 55 und in § To* haben
dargetan, dati im Bestände der alten Volksagen eine sta>ke
Reduzierung eingetreten ist Nun sind es gerade die heutige»!
Tage, welche diesem Auflösungsprozeß das allerschnellste Tempo
mitteilen. Wenn auch die Wuotansage noch lebt, sie lebt fast nur
mehr im Herzen und Munde alter Leute, die junge Generation
hat wenig Interesse mehr dafür. Das deutet auf eine rasche
Auflösung. Ferner: Ich erinnere mich sehr wohl, dal> wir
als Kinder. Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
uns oft die Tannhäusersage erzählten, allerdings auch in stark
reduzierter Form. — Lütolf hat eine ausführlichere Version,
die ans den ersten Dezennien des 19. Jahrhunderts stammen
inuli. — Nach meiner Beobachtung wird diese Sage heute
nirgends mehr erzählt. Dieses Schicksal der Tannhäusersage
mag ein Hinweis sein, wie rasch auch das Leben der Wuo-
tansage seinem Ende entgegengeht, wie kurz die letzte Etappe
dieser Entwicklung sein wird. — Da meine Version der Tann-
häusersage nirgends abgedruckt ist, so mag sie hier folgen:
Iii. De Tannhuser hed so grossi Sünde to, dass-em-si
ke Heer meh hed choiine veigä. Do ist-er uf Horn ine und
hed welle-n im Lobst go bichte. Aber wo-ne de Hobst Bicht
g'hört gha hed. isch-er ganz verschrockc g'si und hed g'seid :
Ender as ich dir choimt vergä, chund mi Stäcke Laub über
und fod a blüeje. Do isch de Tannhuser trurig g'si und isch
furt, zur Stadt us, niemer hed si g'aehtet. wo-n-er dure-n isch.
Aber dänkid. wo de Hobst si Stacke will nä. hed da bim Eich
Laub g'ha und Bluest. Do isch de Hobst wider verschrocke-n
und hed weidli Lüt im Tannhuser nogschickt, aber si hend
ne niene chonne linde.
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77. Auch aus der Tannhäusersage hat sich eine Redens-
art herauskristallisiert: Wenn es irgendwo lärmend zugeht,
sagt man: Sgod wi im Frau- Vrene-Bärg. Es ist hier
Venus in Verena umgedeutet. Während die Sage selber ver-
schwunden ist, wird die Redensart noch dann und waun
gehört. Und das mag noch einmal ein Hinweis sein, hier
nicht auf das Tempo, sondern auf das Wie des Auflösungs-
prozesses der Wuotansage: Ks ist denkbar, das einst in Luzern
von dem ganzen reichen Kranz der Wuotansage nur noch als
dürres Blättlein die nicht mehr verstandene Redensart übrig
bleibt, die etwa ein altes Bauernfrauchen, wenn ein Gewitter
im Anzug ist, murmeln wird : Es i s c h s' W ü e t i s h e e r. U nd
das mag dann das letzte Mal sein, daK der Luzerner Volks-
mund ausgesprochen hat Wuotans Namen.
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Glossar.
78. Abbloch ~: plötzlich.
Aberheebseh — scheußlich.
Abstelle — Platz nehmen.
Bal'/.ger =- Klaffe!*.
Band. Gang go Bund haue —
Dunmies Zeug
Barisol Begenschirm.
Bai tu — durchaus.
Balti — Paternoster. Neiseler B.
in Kinsiedeln geweiht.
Beihüsli — Keiehenhaus.
Beile -— warten.
Bollaug = Glotzauge.
Bronnen- — von fernen Blitzen Wi-
derscheinen.
Biündlcge - Jrrwisch. Wi ne
Bründlege — so schnell wi
möglich.
Busi. Wi Busi plötzlich u. mit
gmLUer Leichtigkeit.
Chind Gottes, Schatz Gottes = leise
Schelte.
Chlanke — hell klingen.
Chonnc. Ks clia's is - es gefallt
Uli*.
Ohrotte - überaus.
Chue. d Chue ahlo -- sich brutal
aufführen.
Chüstig — schmackhaft.
Chule wehen.
Doislig schwül.
Uurhar überall.
Khoi Schäme dich !
Kich, euphemistisch — Kid.
Kistert. ci-<t ig immer.
Krchioe — erkennen.
F;uiiii - Keikel.
Feutl bälte - fünf Vatet mwi beten.
Fraufaste Fronfa-b-n.
Fürchtibuz. Furch» üb'-'. fwr<hb
sames J ) 1 1 1
Füns — vorw un
Gach -- steil.
Güll nicht wahr?
Geipschistimm kreischemle
Stimme.
Geusse - - heulen.
G'heie. derber Ausdruck _. fallen,
werfen.
Götti Patenkind.
Greblig — abscheulich.
Grind, derber Ausdruck -- Kopf.
Grupe — kauern.
Gruslig -gewaltig gross.
G'spässig sonderbar.
Gümpcle hüpfen.
Halbvierlel ein Getreidemass.
Haxi-Home. entstellt aus Kcce-
Ilomo. d. h. elend, schwach.
II ei los — überaus.
Meimelli kleines Bauerngut.
Ilön - au (gebracht.
Hole Hohlweg.
Hubel - Hügel,
limine heulen.
Jedcl, Jere. euphemistisch — Jesus.
Ji»ggeluner furchtsamer, jam-
mernder .Mensch.
Kanton. K mindere Kanton ein
gemeiner Kerl.
Komod sonderbar.
Kornute uiHsnandelu.
Kundenanl. Im Kundenant Holort.
Kai/. Schaden.
Kugg. Kugg lo nachgeben.
M. Inlerjeklion de» Abweisung,
Mhm. Interjektion der Bejahung
M-m. Inb i |< Uh-.n dei S ei nemung.
Miera nn-KM'l w c/i-n.
Momoll I >* o 1 1 . doch !
Moor Mllllel ••> •h\Seni.
Mi|ij/,< dumpf heulen.
\a[»pel '0 I ii.
,\.i|or)|l)/ n.'Ut-cj,,
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Nix Bardix = nichts davon !
N<»od. K-Nood - ungeschoren.
Xöie, Nöiis '— etwa. etwa*».
Nundedie. Sackerdie, Sackernun-
dedie, derbe Ausdrücke -- sehr
Pfütze = daherschnellcn.
I 'tische - Busch.
Bürstel, kosend = „Bursehe'-.
Büere werfen.
Sauft - eher mehr als.
Salfi-Vreni Entschuldigen Sie,
dal» ich das nenne.
SchieLie - sich auLlei'st rasch be-
wegen.
Sehitter - abgemagert.
Schnorre -— Schnauze.
Sehüüzelc - gruseln.
See - Partikel des Unwillens.
Spandi-Föozi - Umstände.
Standi-beni - direkt und rasch.
(Das n von bcni verdankt
seine Kntslehung irgend einer
Umdentung, etwa Anlehnung
an ..Bein".
Stoike — scheuchen.
Tech Agnus Dci. [
Tel — einige.
Träm — Stamm, Balken.
Tribe — eiligst.
Tromm = Stamm, Balken.
Tsehaiulerli - unscheinbares Ding.
Tuget = Gehalt.
Tüpfi = Dummes Ding.
Tütschi = Block.
i eberscheh - Unrecht geschehen.
Ung'büri. Hung'hüri — Spuk.
Ushegle = sich lustig machen.
Ustitid — brutal
Verrode — sich rühren.
Was gist was' d best - in größter
Kile.
Wattcrleieh - Blitz.
Walz — lebendig, munter.
Wegge — Keil.
Weidli rasch.
Weiswi, Weisi — sehr.
Wibervölchli - V rauchen.
Weisse — winselnd bellen.
Z. inspiratorisch gesprochen, Inter-
jektion der Bejahung,
/än turne - uberall.
Zelle -- erzählen.
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Ortsnamenstudien
auf
Menzberg
Von
Dr. Josef Leopold Brandstetter
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1
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i
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Ortsnamenstudien auf Menzberg.
Einer der schönsten Aussichtspunkte im Hügellande des
Kantons Luzern ist unstreitig die Anhöhe, an welche sich die
Gebaulichkciten der ausgedehnten Alp Oberlehn bei Menzberg
anschmiegen. Diese Höhe, 1081 in. ist gekrönt mit vier in
einem Quadrate geptlauzten Linden, die reichlich Schatten
gewahren. Von hier aus überblickt man denn auch den größten
Teil der Pfarrgemeinde Menzberg, welche zusammengesetzt ist
aus Teilen der Gemeinden Menznau, Willisauland, Hergiswil
und Homoos. Ueber die Oertlichkeiten der Umgegend Menz-
berg« ist aus früherer Zeit wenig bekannt. Immerhin dürften
die Ortsnamen der Gegend selbst einigen Aufschluß bieten.
Nach der Sage sind in älterer Zeit Oberlehn und Gerislehn
die einzigen Höfe auf dein Menznauerberge gewesen.
Obcrlehn aber ist ein neuerer Name. Aus alter Zeit
stammen die Ortsnamen Gerislehn, Tozzenberg und Waltisbühl,
die nach ihren ursprünglichen Ansiedlern benannt sind, uämlich
Gerislehn von einem Ansiedler Gero (von ahd. gcr — Speer),
Waltisbühl von einem Walto (von ahd. walt = Wald) und
Tozzen be rg von einem Tozzo (Kosenamen von toto = Vater).
Diese Ortsnamen, wenn auch meines Wissens erat spät oder
gar nicht in l'rkunden erwähnt, gehören jedenfalls der Zeit
der Alemanneneinwanderung an, und werden daher über das
achte Jahrhundert zurückgehen. Der Name Waltisbühl kömmt
im 14. Jahrhundert mehrfach als Familienuame vor, da aber
•) Siehe (iesrhichtsfrd. Bd. »j. :U2; 27. 271; 42. 140: \\, 217;
öl, 203; 00? 200; 00, 181.
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164
auch ein Hof in der Gemeinde Hohenrain Waltisbühl heii.il.
so ist schwer zu sagen, von welchem Waltisbühl diese Personen
herstammen. Im alten Jahrzeitbuche von Willisau findet sich
nun eine Jahrzeitstiftung des Werner Eicher von Walkerspüh)
ab einem Acker zu Bunegg. Da aber Menznau und damit
auch der Hof Walkerspühl nach Willisau pfarrgenössig war
und ein Hof Walkerspühl sonst nicht vorkömmt, so müssen
die beiden Namen identisch sein. Waltisbühl ist aus Walkers-
bühl gekürzt und der einstige alemannische Ansiedler hieU
Waltker.
Ganz in der Nähe des heutigen Dorfes Menzberg finden
sich die Flurnamen Zibershausweid, Zibershauswald und Zibers-
hausgraben. Offenbar sind dies Zugüter zu einem Hofe Zibers-
haus, der in der Nähe liegen muli. Einen solchen Namen
kennt aber der topographische Atlas nicht. Auskunft geben
nun die Akten über die Gründung der Pfarrei Menzberg au>
den Jahren 1807 bis 1812. Im Jahre 1807 wurde der Antnm
gestellt, als Platz für die neue Kirche die ziemlich eben»'
Gegend bei den Zibershäusern am Marishubel zu wählen,
da diese so ziemlich in der Mitte der neuen Pfarrei liege.
Das Verzeichnis der Häuser in derselben vom Jahre 18 U
enthält für das Dorf Menzberg folgende Namen : Drei Zihciv
häuser, der Pfarrhof, das Schulhaus und das neue Wirtshaus
Von den drei Zibershäusern brannte das eine, welches gleich
unterhalb des Schul hauses lag, im Jahre 1823 ab. Marishuhl
heil.U noch die Anhöhe, an die sich das Kurhaus, die Post
und das Schulhaus anlehnen. Dagegen ist der Name Zibershan>
ziemlich obsolet.
Gehen wir aber etwa 400 Jahre in der Geschichte <k-
Ortes rückwärts, s<> gibt uns eine Urkunde vom Jahre 14P1.
welche sich im Mannlehenbuche des Rates von Luzern vom
Jahre lf)21 findet, weitere Auskunft. Zufolge dieser Urkun<k
wird der Edelknecht Petennann von Lulernau mit den Vogteien.
< t iil t und Güter, so alles ,. Lachen" ist von der Herrschen
von Wohlhusen und von StraUberg, und welche ihm v. »n
Erbs- und Gemeinschaft wegen angefallen sind, vom Rate in
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16f>
IjU/.ern belehnt. Unter diesen Gütern sind genannt: „Item
das Sibersgut ze Guttenegg und ein Güttlein am oberen Leen
und ein Gütlein an der Waldegg." Diese Stelle, sowie die
vielen spateren Bclehnungcn, die bis zum Ende des 18. Jahr-
hunderts reichen, zeigen zur Geniige, daß ursprünglich die
Alp Oberlchn und die Umgegend des heutigen Menzberg,
der Sibcrshof oder Sibershaus, ein einziges großes Mannlehen
bildete, das noch von der Herrschaft Wolhusen herrührte, und
zur Zeit des Scmpacherkrieges an Luzern übergegangen war.
I )ieses Mannlehen war aber schon im Jahre 1411) in zwei Teile
geteilt, und werden diese spater immer als zwei getrennte
Maimlehen angeführt. So heil.it es zum Jahre IT);*)!) „Sibershof
an Gutcnegg, stol.U an das Oberlen, an den Hof zu Kbnit, an
Gerislen und an Gutenegg." An auderer Stelle sind Oberlehn,
die kleine Fontanne, Gcrislchn und der Korbgral)en als Grenzen
des Sibershofes genannt.
her eben genannte Hof Kbnit d. h. ebene Gegend, ist
das fast ebene ziemlich ausgedehnte Terrain zwischen Berg-
hühlschür und Gerislehn und kann nur das heutige Stein-
lialden sein.
Das ziemlich ausgedehnte Gebiet des Mannlehenhofcs
Sibershaus wurde dann im Laufe der Zeit immer mehr in
kleinem Heiniwesen geleilt, so daL> heute eine ziemliche
Anzahl Hofe und Heimwegen an der Stelle des einstigen
Sibershofes bestehen.
Was den späteren Namen Zibershaus betrifft, so ergibt
sich, dato diese Form nur eine Verschlechterung des einstigen
Namens Sibershaus ist. Der Name selbst kömmt vom ahd.
Mannsnamen Sigbert, Siguberaht von Sign — Sieg und peraht —
Pracht. Der Name Sibcr hat sich übrigens in der Gegend
auch als Geschlechtsnaine erhalten. Nach dem alten Jahr-
zeitbuche von Willisau, wohin Oberlehn und Siberhaus einst
pfarrgen» issig waien, stifteten Hans Siber von Gutenegg und
ebenso Margarita Siber von (iutenegg Jahrzeiten in der Pfarr-
kirche zu Willisau.
166
Ein ähnliche sinnlose Verschlechterung findet sich im
Namen Bergbühl bei Menzberg, das Bärbühl zu schreiben ist.
Einer Erklärung bedarf noch das Wort Lehn in Geris-
lehn. Lehn, auch Lee in Ortsnamen, bedeutet wohl selten ein
Lehengut, allodium, und sicher war auch der Ansiedler Gero
ein freier Alemanne. Das Wort Lehn leitet sich ab von
ahd. hleo. Gen. hlewes, Dativ resp. Locativ hlewun, woraus
hlewen, und durch Ausfall des w schließlich Len wurde.
Stammverwandt sind lat. clivus = sanft ansteigende Halde,
Hügel, und griech. y.Urm> — neigen. Bei den vielen Dutzenden
Ortsnamen Lehn, die mir bekannt sind, versagt die Real probe
nie; immer handelt es sich um eine Anhöhe, eine meist sanft
ansteigende, in Berggegenden auch steile Halde.
So führt auch das deutsche Ortsnameubuch von Dr. Buck
die deutschen Flurnamen Lene, Lenne, Lehne im Sinne von
Abhang an. Immerhin wird der Name Lehn in einzelnen
Fällen den Sinn von Lehengut haben und gerade für Oberlehn
möchte ich diese Deutung annehmen. Wir haben gesehen,
dat.» Oberlehn, dem kein Unterlehn entspricht, ursprünglich
ein Teil des Mannlehens Sibershaus war. Was war also
natürlicher, als daß der abgetrennte höher gelegene Teil
desselben einfach das obere Lehen, oder Oberlehn genannt wurde.
Der Name Sperbelegg bedarf scheinbar keiner Er-
klärung, er bedeutet Sperberegg. Trotzdem muß ich zur
Deutung dieses Namens ziemlich weit ausholen und von den
mittelalterlichen Falknereien einiges mitteilen.')
Die Verwendung von Raubvögeln zu Jagdzwecken war
den Griechen und Römern unbekannt. Aristoteles erwähnt
dieselbe als einheimisch in Indien. Germanische Völker brachten
dann die Falkenjagd aus dem Innern Asiens, aus Turkestan
nach dem Byzanz und dem Norden Europas, und erst von
hier wurde dieselbe nach Italien verpflanzt. Das zeigt deutlich
die Sprachforschung. Ahd. sparawari wird zu ital. sparaviere,
1) Man vergleiche: Scli rader. Reallexikon für indogermannische
Altertumskunde.
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167
frz. epervier; altnordisch geirfaltli wird ital. gerfalco, span.
gerifalte, prov. girfalc, frz. gerfaut; ahd. snürl (Zwergfalke)
wird ital. smerlo und smeriglione, prov. esmirle; ahd. luoder
(Lockspeise) heißt ital. logara, frz. leurre. Einzig der deutsche
Xame Falke findet sich als Falco schon bei Vergil, stammt
aber ebenfalls aus Germanien. Sehr rasch wuchs die Bedeutung
dieser Jagdart bei den deutschen Völkern. Ihr huldigten be-
sonders die Großen, für die ja Krieg und Jagd die einzige
Beschäftigung war. Fürsten, Grafen, Ritter und Geistliche
fröhnten diesem Sport. Mit dem Falken auf der Schulter
oder in der Hand gingen die Ritterfräulein zur Kirche. Schon
im 6. Jahrhundert wurde die Falkenjagd den Geistlichen auf
mehrern Konzilien untersagt, aber meist ohne Erfolg. Im 12.
und 13. Jahrhundert erreichte die Beizjagd — beizen heißt Vögel
mit Falken jagen — ihren Höhepunkt und nahm dann mit
Erfindung des Schießpulvers ab, dauerte aber noch bis gegen
das 19. Jahrhundert sporadisch fort. Interessant ist es, daß
die Schießwaffen nach den Namen der Raubvögel benannt
wurden: so z. B. Falconetto, die Feldschlange von Falco;
moschetto , die Muskete, von muschetto, der Sperber ; terzeruolo,
das Terzerol, bedeutet das HabichUmännchen , sagro, die
Halbkanone, den Sakerfalken.
Zur Jagd wurden folgende Vögel, die alle den Familien
der Habichte und Edelfalken, von Naumann als Falken zu-
sammengefaßt, angehören. ')
1 . Falco palumbarius oder Astur palumbarius, der Hühner-
vogel, ahd. hapuh, nhd. Habicht, dial. Happich, Hapch,
Hacht. Er hält sich am liebsten in kleinen Wäldern, die
mit freien Plätzen abwechseln, in der Nähe von Woh-
nungen und kleinen Dörfern auf. Er war unter den
einheimischen Vögeln der gesuchteste Beizvogel, der auf
die größern Vögelklassen etc. abgerichtet wuide.
2. Astur Nisus, Sperber, Finkenhabicht, mit rötlichem
Bauch und Brust, heißt auch Sprinz oder Schmirl. Er
') F. Naumann, Naturgeschichte der Vögel Deutsehlamte. I. Teil
Leipzig,
168
verfolgt rastlos die Spatzen und wurde auf die kleiuern
Vögel abgerichtet.
3. Falco gyrofalco oder islandicus im hohen Norden
war sehr teuer, und galt als das beste Federspiel (So hie-
ßen die zur Beize abgerichteten Vögel).
4. Falko peregrinus, Wanderfalke, überall im gemäßigtem
Klima, besonders den Tauben gefährlich, ebenfalls einer
der geschätztesten Beizvögel.
5. Falco lanarius, Würgfalke, Sakerfalke, im hohen Norden.
6. Falco Subbuteo, Lerchenfalkc in wärmern Klimaten
7. Falco Aesalon, Zwergfalke, Merlin, in ganz Europa,
l/eber die Falkenjagd mögen hier noch einige Belege
aus dem Geschichtsfreund und aus der Geschichte des Gottes-
hauses Einsiedel n von P. Odilo Hingholz folgen.
G. 1300. Der Abt von Engelberg soll zweimal im Jahre
auf seine Höfe im Aargau uud Zürichgau fahren und soll mit
sich führen einen Hüter mit zwei Winden (Windhunden) mit
seinein \ ogelhunde1) und mit einem Habich, und die Meierin
soll ihn empfangen und in der einen Hand tragen ein Bröl
und in der andern ein Huhn, das Huhn gehört dem Habich
und das Brot dem Hunde. Gesehichtsfrd. 7. 133.
1311. Die Schwyzer lingen des Gotteshaus Einsiedeins
Knechte freventlich in der Habechzucht an der Hegenegge.
Gesehichtsfrd. 43. 358.
1350 wurde im Friedebrief zwischen Einsiedein und
Schwyz „die Federspielszuchten" ausdrücklich vorbehalten.
Der Abt von Einsiedeln mußte dem Vogt von Sierenz
jährlich geben einen roten Habicht und einen Vogelhund.
Noch 1518 wurden dem Stift Einsiedeln Vögel und Hunde
geschenkt. Hingholz Geschichte S. 043.
Der Vogt von Kiburg mußte mit einem Habicht und
einem Vogelhund am Gericht zu Brüttcn erscheinen.
Unter den papstliehen Hcformationsarükeln für die Geist-
liche vom Jahre 1580 heißt es: Sy söllcnt weder voglcn
') J)or Yo^lhund inuLUe auf <ler Jn^l die jagdbaren Vogel auf-
treiben.
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MJ3
noch jagen, ouch kein (hier, das man zum Gejägd brucht,
züchten Geschichtsfrd. 28. 123.
Im Mittelalter gab es nun sogenannte Habichlslehcn. Die
Edcln und Bitter belehnten einen Vasallen mit einem Gute
unter der Bedingung, da Li dieser jährlich einen Habicht oder
einen andern zur Jagd dienlichen Raubvogel als Zins abzu-
liefern hatte. Der Belehnte aber übertrug die Aufgabe, einen
solchen Vogel zu züchten und zur Beize abzurichten, dem
Kolonen, der den Hof bebaute.
Nach dem Gesagten wird es nun selbstverständlich sein,
dal.» diese Vogelzüchtercien vielfach zur Bildung von Orts-
namen Veranlassung gaben.
1323 ist das Gut Uabcheggc in der Pfarrei Busvvil dem
Stift. Münster zinsptlichtig. Später stiftete i "Ii von Habkegg
vor der Burg eine Jahrzeit zu Huswil. Dieser Ort ist das
»
heutige Hapfig. Von Vierlinden aus erblickt man in der
Richtung gegen den Napf die Ileimwesen Unter- und Ober-
Hapfig, die auch zur Pfarrei Menzberg gehören. H a bs k egg ,
Gemeinde Marbach, westlich von der Schrattenlluh Tutcr-
und Ober Habkegg, zu hinterst im Marientale, Gemeinde
Flühli. Im Kt. Bern tindet sich am Braunwaldberg ein Heim-
wesen Hab eck.
Häutig kommt auch die Verbindung von Ilabich mit
Rain vor. 130b' ist der Hof Habichrein an Oesterreich zins-
ptlichtig. Der Hof hcil.it später Habchren und jetzt Haken-
rein. Gemeinde Kriens.
Der Ortsname Habichrain bei Hildisrieden ist im Dialekt
in Hapfem umformt worden
in den Hudeln des Stiftes Münster lo23 ist ein Hof
Haliichrain in der Gegend von Hochdorf erwähnt. Dieser
Name lebt ebenfalls als Flurname Ha]) fern fort.
Auch bei Neudorf gab es ein Gut Habkeren. Der
Name scheint verschollen zu sein.
Im Kt. Bern linden sich Habkerig. Kreis Arwaugen
11!>4 Habichrein. Habkeren, einst Habicherron. Kreis Inter-
lachen.
■
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Der Umstand, daß diese Orte die Grundwörter Egg und Rain
enthalten, stimmt damit überein, daß die Habichtzuchtstellen mit
Vorliebe an und auf Höhen in der Nähe von Wäldern, also
dem Lieblingsaufthalt der Habichte, gewählt wurden.
In der Gemeinde Flühli nicht weit von diesem Dorfe heißt
ein Heimwesen H absucht und eben iindet sich ein Gut „An der
Habsucht" in der Gemeinde Grindelwald. Daß diese beiden
Namen ursprünglich Habichtzucht hießen, dürfte nach dem Vor*
stehenden klar sein. In der Autobiographio von Thomas und
Felix Platter wird genannt Anthoni an der Habezucht.
Ebenso gehören noch andere mit „Hab" und „Hak"
beginnende Namen hieher, wie Hakberen im Thurgau, Hab-
schwanden, Gemeinde Hasli im Entlibuch, Hapfern (drei-
mal) im Kt. Freiburg, Habchit im Kt. Bern. Bekannt ist
endlich der Name Habs bürg im Kt. Aargau, ursprünglich
Habichts) »urg, z. B. Iiö2 Habichisburg. Das schweizerische
Idiotikon (Bd. II. U37) deutet alle diese Namen offenbar zu weit
mit Lieblingsaufenthalt der Habichte. Ich praecisiere enger dahin,
daß an allen diesen Stellen einst Habichtzuchten sich fanden.
Der zweite oben genannte Haubvogel, der zur Jagd ab-
gerichtet wurde, ist der Sperber. Der Name wird zur Be-
zeichnung von Oertlichkeitcn selten verwendet. Schon genannt
ist eingangs die S per beiegg bei Menzberg, dann finden
sich noch Sperblig im Kt. Aargau, Sperbel im Kt. Basel und
Sperbersholz im Kt. Appenzell.
Ob der Ortsname Schnellen, Gemeinde Escholzmatt, der
aber früher (Kantonsblatt 1877 S. 55) „Im Schmerlen" heißt,
und Schmerlat im Kt. Schaffhausen von dem Namen des
Schmerl genannten Raubvogels herzuleiten sind, lasse ich
dahin gestellt.
Häuliger linden wir den Namen des Falken in Orts-
namen vertreten und zwar, wenn auch nur sporadisch in
einzelnen Gegenden, fast in allen deutschen Kantonen. In
der Innerschweiz kenne ich nur Auf der Falken, Flurname
auf dem Müswanger-Feld, Falkenbach, Gemeinde Flühli und
Falken bei Hinterburg im Kt. Zug, wenn das letztere
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hieher gezählt werden darf. Der Name Falke ist eben in
diesen Gegenden so viel wie unbekannt.
Eine andere Art der Vogel jagd war der Vogelfang im
Vogelherd. Die Vogelherde lagen meist auf einer An-
höhe, auf der ein Wäldchen sich befand, oder wo ein
zweckentsprechender Hain gepflanzt wurde. Man mache nur
einen Spaziergang auf die Höhe des Dietschiberges, wo ein
lauschiger Hain, Vogelherd geheißen, sich findet, ein von Ge-
büschen und hohen schattigen Tannen umsäumtes längliches
Rechteck, offenbar eine künstliche Anlage. Hier wurden in
Käfigen die sprichwörtlich gewordenen Lockvögel aufgehängt,
um die treten Vögel herzulocken, die dann in Schlingen,
Fallen, Garnen und an Leimraten ihre Freiheit einbüßten.
Noch gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts war dort die
Vogelhütte zu sehen, von der ans, den Vögeln unsichtbar, der
Vogler das Netz zusammenzog. Eine ähnliche Anlage findet
sich nach gefälliger Mitteilung auch noch in der Gemeinde
Ruswil.
Die Habichtzüchtereien und die Vogelherde waren auch
miteinander verbunden, da der Züchter gefangener Vögel
bedurfte, um sie bei der Sperberzucbt gleich zur Hand zu
haben. Wir haben hiefür einen direkten Beweis. Laut der
oben angeführten Urkunde von 1-419 war der Hof Blattegg
in der Pfarrei Malters (jetzt Entlebuch) ein Mannlehen der
Herrschaft Wolhusen. Es heißt dort: „Item das Gemeys by
der Plattegg und die Sperwerzucht," an anderer Stelle heißt
es: Hof Blattegg in der Pfarrei Malters mit der Sperberzucht
oder dem Gemeise."') Die Namen Sperberzucht und Gemeise
sind also synonym, und letzteres leitet sich ab vom Vogelnamen-
„Meise", die hier überhaupt die Singvögel vertritt.
Den Namen Vogelherd linden wir in den meisten deutschen
Kantonen. Vogelherd heißt ein Hof in der Gemeinde Gunzwilr
') Theodor von Liebenau. — Die Freiherren von Hottenburg
uml Wolhusen. Jahrbuch der k. k. Gesellschaft „Adler-. ia Bd.
patf. 8. Wien 1003.
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172
Rüdlich von Münster, gelegen an einer Halde in der Nähe
eines Wäldchens, ebenso ein auf einer Anhöhe zwischen
Wäldern liegendes Gehöfte südlich von Gettnau. Eine ähnliche
Lage hat der Hof Vogelherd in der Gemeinde Ohmstal.
Als Flurname begegnen wir dem Namen V.^olli, rd. zwei-
mal in der Umgegend von Einsiedeln, dem ersten auf einer
vorspringenden Anhöhe etwas nö. von Einsiedeln, dem zweiten
an einen» Raine zwischen Wäldern etwa (> km von Einsiedeln
in nordöstlicher Richtung. Ein Vogelherd ist mich südwestlich
von Unterägeri. Der topographische Atlas verzeichnet den
Namen Vogelherd in den Kantonen Thurgau 13 mal. St. Gallen
:\ mal, Appenzell 3 mal, Solothurn. Aargau und Schaffhausen
je 1 mal, nicht dagegen in den übrigen deutschen Kantonen.
Ein anderer Name, den ich unbedenklich hieher rechne,
ist Vogel sang, Vogelgsang. fälschlich einigemal Vogelsand ge-
schrieben. So linden wir diesen Namen auf de!' Karte in den
Gemeinden Eich, Littau, Ebikon, Horw. Ruswil, Zell, Marbach.
Fischbach. Daneben kömmt er noch als Flurname vor. in den
Gemeinden Aesch, Menznau und Meierskappel. Derselbe Name
kömmt vor in den Kantonen Aargau 7 mal, Basel 2 mal.
Ren» 10 mal, Freiburg 2 mal. St, Gallen 2 mal. Schaft'haiisen
1 mal. Solothurn X mal. St. Gallen 2 mal, Thurgau f> mal
und Zürich 11 mal. Ebenso mögen noch andere Namen, wie
Vogelhütten, Vogclrain, Vogelberg, Vogleren hieher gehören.
Vogelnamcn sii»<l übrigens in Ortsnamen selten vertreten, und
meist nur jene deren Träger durch ihren Gesang als Lock-
vogel dienen konnten. Es sind hauptsächlich die Amseln,
Meisen und Lerchen. So linden wir die Lokalnamen
Amsflboden. Amselberg, Aniseigrat im Kt. Hern, Amselhalden
im Kt. Hasel, Amslen in den Kantonen Aargau. Zürich und
Thurgau. Dagegen kommt Amselschwand im Kt. Schwyz von
einem Personennamen Anshelminen.
Der Meise verdanken die Namen Meisenberg. Meisibühl.
Meisenrain. Meisenegg, Meisenherd und Meisi ihren Ursi>nu»g.
Von dem ol »genannten Worte Gemeise stammen die Ortsnamen
Gmcis. IJäusergrui»pe südwestlich von Wattenwil. Kt. Hern,
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an steiler Halde unterhalb eines Waldes, und Gmeis, Häuser-
gnippe, östlich von Konoltingen an einem Raine unterhalb des
Gmeiswaldes. Gemeis heißt auch ein Hof in Schwaben,
Landgericht Oberdorf.
Der Vogelname Lerche findet sich wohl in einigen
Ortsnamen. Es coneurriert hier aber der Baumname Lärche.
Dem Namen Vogelsang entsprechen die Flurnamen Lerchen-
sang im Thurgau, Lerchengsang bei Riehen und auch Lerchen-
sand, eigentlich Lerchensang bei Dagmersellen, einst eine rö-
mische Villa mit schöner Aussicht. Dem deutschen Lerchen-
sang entspricht der französische Ortsname Ghantemerle, der
über 30 mal" in der französischen Schweiz vorkömmt.
Ich habe eine große Zahl dieser Namen, die mir von
Augenschein nicht bekannt waren, auf der Karte aufgesucht,
und fast immer dieselbe örtliche Lage gefunden, sie liegen auf
einer Anhöhe in der Nähe von Waldungen und Gebüschen.
Man hat zwar den Namen Vogelsang etwas poetisch aufgefaßt,
und daraus auf eine Naturfreundlichkeit schon in den frühesten
Zeiten geschlossen. Aber wie die Deutschen einst Lehrmeister
unserer ultraalpinen Nachbaren im Vogelfange waren, so glichen
sie auch deren heutigen Nachkommen. Sie hatten eben, um
mich sprichwörtlich, aber nicht bildlich auszudrücken, die
Vögel zum Fressen gern. Diese Namen deuten vielmehr, daß
diese Lokalitäten dem im Mittelalter so schwunghaft betriebenen
Sport des Vogelfanges dienten.
Nicht hicher gehören aber die Ortsnamen Sang, Sangi,
Sangeren, Sangi, Sengi, Gsang, Sangeren, welche dem Verbum
„sengen", durch Abbrennen von Wald und Gebüsch urbar
machen, ihren Ursprung verdanken, und daher Synonyma zu
Schwände. Schwände, Gösch wand sind. Leicht möglich ist es
auch, daß der Name Vogelsang in einzelnen Fällen aus diesem
Sang entstanden ist.
Nach dieser Abschweifung, die für die richtige Deutung
des Namens Sperbelegg nötig war, kehren wir wieder auf
Mcnzberg zurück und machen einen Spaziergang von Gerislehn
abwärts in östlicher Richtung. Links haben wir das tiefe
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Tobel des Fluhbaches, der im Walde dicht bei Menzberg
seinen Ursprung hal, rechts die vom Enziloch herkommende
Kleine Fontanne, die ebenfalls in einem tiefen Tobel fliegt.
Beide Bäche vereinigen sich unter einem Winkel von etwa 60 '
mit einander. Der Weg über diese Gegend ist ziemlich steil,
indem die horizontale Entfernung von Gerislehn bis zum Heiiu-
weseu Löchli, wo sich die beiden Bäche vereinigen, nur 2 km.
beträgt, während der Weg von 1016 m. auf 646 m. fällt, also
eine Höhendifferenz von 370 m. aufweist. Besonders in den
letzten Tvile des Weges ist die Gegend sehr steil, indem auf
600 m. Entfernung der senkrechte Abstand 182 m. betr.ig».
Die ganze Gegend heißt „im Grau ß 41 und trägt die Heim-
wesen Löchli, Ober-, Vorder- und Hinlergrauß.
Kaum eine Wegstunde in westlicher Richtung von Menzberg
entfernt, stoßen wir auf ein ähnliches Vorkommnis. Etwa
l km. hinler dem Schulhause Hergiswil-Hübeli vereinigt sich
der Holzbach, der mit starkem Gefälle ein tiefes, bewaldetes
Tobel durchfließt, mit der Enziwigger, die am Napf entspringt
und durch ein tiefes, enges bewaldetes Tobel fließt, unter
einem spitzen Winkel von etwa :>0\ Das Terrain, das
ebenfalls steil gegen die Vereinigungsstelle der beiden Bäche
abfällt, heißt ebenfalls „im Grau Ii" und trägt die Heim-
wesen Grauß, Graußneumatt, Graußschür, Graußschürhüsli
und Graußwiggern.
Graußei heißt auch ein Heimwesen am linken Ufer
•der Stciner-Aa südlich von Sattel, wo ein Xebenbach mit der
Aa unter einem spitzen Winkel, dessen Fläche ziemlich steil
abfällt, sich vereinigt.
Grausegg heißt eine Häusergruppe an einer vorspringen-
den Anhöhe, südlich von Walzenhansen, Kt. Appenzell. Woher
nun der Name Graus 1 Auskunft gibt uns das alte Jahrzeitbuch
von Willisau. Dort sind genannt Klaus an Grans und Hensli
am Grans, der ab einem Gut zu Hcrgiswil der Kirche Willisau
einen Zins schuldet. Der Hof Grans bei Hergisw?il ist auch
im Mannlehenverzeichnis von 1419 genannt. Der Ortsname
•Graus ist also aus Grans entstanden, nach einem allgemeinen
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Sparchgesetze, wonach in den Konsonanteverbindungen ns, nf,
nch das nasale n ausgeworfen wird, was dann aber eine
Ersatzdehnung zur Folge hat. Diese kann doppelter Natur
sein; entweder wird der vorhergehende Vokal einfach gedehnt
oder an die Stelle des Vokals tritt ein Diphthong. So spricht
man Gausen, statt Gänsen resp. Gänse, statt kannst chauscht
oder ch«scht. Das schweizerische Idiotikon sagt nun: „Grans»
Graus, Grauss, Gr«s, Gras Schiffsschnabel, schnabelförmig
vorspringende Berghohe,') mhd. Grans — Schnabel, Rüssel."
Diese Deutung stimmt mit den oben genannten Oertlichkeiten
genau überein. Trotzdem scheint sie mir zu enge gefaßt.
Südlich von Liebisdorf, Kt. Freiburg heißt eine Oertlichkeit
„Auf der Graus". Von einer vorspringenden Anhöhe ist hier
keine Rede. Dagegen schneiden sich zwei Straßen unter
einem sehr spitzen Winkel und das mag Veranlassung zum
Namen gegeben haben.
In dem Winkel, den hinter Einsiedeln der Großbach
mit der Sihl bildet liegt Groß, worunter nicht bloß der heutige
Weiler „Groß", sondern die Gegend zu verstehen sind. Einer
Deutung mit Groß, entstanden aus „graus" liegt nach dem
Schweiz. Idiotikon nichts im Wege, um so weniger als die
Großer selbst „grouß" aussprechen und die Ableitung vom Ad-
jektiv „groß" ohne ein Substantiv keinen Sinn hat.
Oertlichkeiten, die eine wenn auch entfernte Aehnlichkeit
mit irgend einem Gegenstand zeigen, werden übrigens häutig
nach diesem benannt. Ein solcher Name mag nun auch
H i n te r - T s c h o p e n , ein Hof nördlich von Menzberg, sein. Die
Gegend gleicht der Hälfte eins senkrecht gespaltenen Kegel-
stumpfes. Oben auf der halbkreisförmigen Terasse stehen die
Gebäulichkeiten, in Bäumen versleckt, während die halbrunde
grünberaste Mantelfläche gegen den Korbgraben steil abfällt,
so daß das ganze wie der mit einem Wams (Tschopen) be-
kleidete Oberkörper aussieht.
») Gesclih'hlsfrd. 20. B<1., 100. 194.
176
Auf einer Terrasse 234 über dem Dorfe Marbach
Amt Entlebuch, liegt ein Hof Rite reu, was ein Fruchtsiel»
bedeutet. Ein Besuch von Marbach aus erklärt sofort diesen
auffallenden Namen. Wir finden da oben eine fast kreisrunde
beinahe ringsum geschlossene Mulde, in der man eine Aehn-
lichkeit mit einer „Riteren" erblickte.
Geht man von Marbach aus dem Hilferenbache entlang
aufwärts, so hat man zur rechten Hand die Schrattenfluh, von
der ein Teil den Namen Hächlcn 2092 rn. hat. Der Anblick
dieser Bergpartie ist höchst auffällig. Fast in gerader Linie
stehen auf dem Kamme etwa zwei Dutzend etwas abgerundete
Felsenzacken, alle gleich hoch. In dieser Fonnation erblickten
die Anwohner eine hölzerne „ Flachshechel u, bei der etwa
if> Zinken alle gleich hoch in einer Reihe stehen, und die
dazu dient, um die Flachspllanzen von den Fruchtkapseln zu
befreien. Der schriftdeutsche Ausdruck ist Reffkamin, Riff-
kamm oder Riffelkamin von ahd. „rifau. die Ritze, Spalte und
„ritila" die Säge. Der Name Riffel ist ebenfalls in schwei-
zerischen Bergnamen vertreten.
Auf alten Ursprung deutet der Name „Twerenegg".
Das ahd. Adjectiv twer ist in der Schriftsprache nicht mehr
lebendig, man hat dafür quer und zwerch. Im Dialekt kennt
man es noch im Adverl) „twäris. tertwäris", — schräg, schräg
gegenüber. In Ortsnamen lindet sich das Wort noch einige
mal, z. B. Twerengraben, Tweregg (2 mal) und Twären ( hier
als Suastantiv, also Onere) im Kt. Bern. Twärenen, Twäriberg
(2 mal) Twärmatt im Kt. Schwyz, Twerfallen im Kt. Zug.
Als Flurname seien noch aus dem Kt. Luzern erwähnt Tvveracker
in den Gemeinden Hochdorf und Nebikon, Twerenmoos, Ge-
meinde Men/.uau und Tweriszugacker, Gemeinde Aesch. Auch
der Ortsname Twiri, Substantiv zu twer, der 1 mal im Kt.
St. Gallen und 3 mal im Kt. Bern sich lindet. gehört hieher.
Der Name Egg kömmt in dem an Anhöhen und Schluchten
reichen Menzberg mehrfach vor. Aul.ler den schon genannten
Sperberegg. Twerenegg und Gutenegg nenne ich noch Sonnen-
egg, Winteregg. Kaltcnegg. Waldegg. Die Egg. selten das
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177
Egg, bedeutet nach dem Schweiz. Idiotikon 1, 155 in Orts-
namen eine gewisse Gestalt, von Bodenerhebung und zwar
a) eine vorstehende Anhöhe, das vorspringende Ende eines
Hügels, b) die Uebergangsstelle eines Berges, die Paßhöhe,
c) dachähnlicher Ausläufer eines Berges, Bergkante. — Im
Allgemeinen gilt wohl die erste Bedentung. Dagegen zeigen
von den oben genannten Orten mit Egg Kaltcnegg, Gutenegg
nnd Twerenegg ein anders Verhalten, das mit dem unter b)
genannten Deutungen einigermaßen stimmt. In der sattelförmigen
Vertiefung zwischen dem Hasenwarthubel und der Anhöhe,
an welchen sich die Scheune im Oberlehn anschmiegt, betindet
sich als Verbindung ein etwa 40 m. langer schmaler Kamm
der auf einer Seite gegen die Straße nach Menzberg, auf der
andern Seite nach dem Kanzelgraben steil abfällt. Auf diesem
Kamme steht das Heimwesen Kaltenegg. Ebenso stehen die
Häuser in Gutenegg und Twerenegg auf einem Kamm zwischen
zwei Anhöhen. Diese Namen mit dem Appellativ Egg bedürfen
keiner weiteren Erklärung.
Gutenegg ist 1419 und 1550 genannt als Nachbar des
Mannlehenhofes Sibershof und schon früher linden wir den
Namen im .lahrzeitbuche Willisau, wohin der Hof in jener
Zeit pfarrgenössig war.
Von andern Ortsnamen in der Gegend von Menzberg
seien noch erwähnt :
Bengg bedeutet entweder eine Straßen- oder Wegkehre
oder den höchsten Punkt einer über einen Berg führenden
Straße, wo übrigens häutig eine Hichtungsänderung sich findet,
wie z. B. bei der Bengg auf Bramegg.
Höggen (mit langem J), neben Haggen (mit langem a)
ahd. Heiken nicht Hacken (wie bei Studer, Schweizer Orts-
namen) bedeutet ein Grundstück mit hakenförmiger Gestalt
oder eine vorspringende Anhöhe, die sich fast unter einem
rechtem Winkel an einen Berg anlehnt oder mit einem sehr
steilen Abhang endet. So fällt auch das Heimwesen Hoggen
sehr steil gegen die Kleine Fontannen ab.
Gesdncl»tsfr,t. Bd. LXII U
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Das Schattmösli ist eine kleine Terrasse an einer
gegen Norden sich senkenden Halde.
Graben ist der Name für ein enges Tal, eine Schlucht
oder für ein Gut in einer solcher Oertlichkeit.
Wolf, ein ziemlich häutiger Ortsname, hier ein Heim-
-\yesen in der engen Schlucht der kleinen Fontanne ist wohl
eine Stelle, wo eine sog. Wolfgrube angebracht war.
Klamm ist eine Spalte, eine Schlucht. In unserm Falle
ist Klamm ein Heimwesen bei einer engen Stelle des Korb-
grabens. Anderwärts findet sich der Name Lamm, eine
Nebenform von Klamm, so bei Flühli, oder die Lamm-
schlucht bei Meiringen, eine durch einen Fluß ausgehöhlte
Felsenkluft, eine Klus, oder ein abschüssiger Bergabhaug, der
gegen ein Gewässer abfällt.
Korb (Hinter-, Mittler- Vorder.) Hinter Korb bezeichnet
eine kleine ebene etwas rundliche Partie des Geländes am
Korbgraben.
Marbach, eigentlich Marchbach bezeichnet einen kleinen
Bach, der die Grenze zwischen zwei Nachbargehöften bildet
so wie das daran liegende Heimwesen, sonst auch einen Bach,
der durch eine March, durch eine Gegend fließt.
Konhüsli von Hon. der Baumstrunk ist eine durch
Heulen urbar gemachte Stelle eines Waldes.
Ob Hasen rank und Hasen matt wirklich dem
Langohr den Namen verdanken, oder ob das Wort ..Hasel**
darin stecke, oder ob gar ein Ansiedler namens Has den Namen
verschuldete, ist wohl schwer zu sagen.
Einige andere Namen sind entweder selbstverständlich,
oder gehören in die Kategorie der Witznamen, deren Ursprung,
wie der von üebcrnamen, gewöhnlich schwer zu erraten ist.
Dahin gehören Farnboden vom Farrenkraut, Rüblispitz (ein
dreieckiges mit Garotten bepflanztes Landstück, Ankenschwändi,
K in t loch, Fuchsloch, Längenbühl. Widenbach, Bärbühl (nicht
Bergbühl) und Mehlschutten.
Zum Schlüsse noch einige Worte über zwei Ortsnamen,
die etwas außer dem Rahmen des Vortrages liegen. Um 1180
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179
sind unter einer Reihe anderer zwei Höfe des Kantons Luzern dem
Kloster Kngelberg zinspflichtig, es sind „Scullun und Wis-
ciswilare. Scnllun ist das heutige Schill en halbwegs an
der Straße von Willisau nach Menzberg. Scullun. Schulen,
von ahd. sciulla, der Schädel, liegt an einer rundlichen, unbe-
waldeten Anhöhe.
Wiscis w ilare heU.U heut zu Tage Wüschiswil in
der Gemeinde Großwangen nördlicb. von Menznau. Der Name
bedeutet Weiler des Visko. Aber was bedeutet dieser Personen-
name? Das altdeutsche Namenbuch von Förstemann führt
unter dem Stamme ^.Visc" die Personennamen Visco und
Wiscoto an und erschließt mit Hecht den Namen Visco aus
dem urkundlichen Wiskenvelt, und erinnert zugleich an den
altfranzösischen Namen Robert Guiscard. In Deutschland gibt
es mehrere Namen, die möglicherweise hieher gehören, wie
Wischelingen in Westphalen, Wischenofen in Raiern. Leider
fehlen mir urkundliche Relege. Aus dem Wallis gehört wohl
bisher der geschichtliche Name Wi Ischard von Haron hieher.
Auf italienisch in Roden gibt es einen Kamiliennauien Viscardi.
Förstemann nennt Visk einen unbekannten Stamm und denkt
wegen Guiscard an normannische Herkunft. Nach dem Wörter-
buch von Schade gibt es nun ein altnordisches Wort viskr
(r ist Endung), das scharfsinnig bedeutet. Das Wort scheint,
wenn es auch sehr selten belegt ist, doch allgemein deutsch
zu sein, und mag durch die Burgunder nach «lein Wallis und
vielleicht auch über die Grenze Burgunds, die Roth, hinüber
gewandert sein, wenn man es nicht für allemanisch gelten
lassen will. Guiscard, wie Witschard oder Viscardi müßte
ahd. Visk-hard gelautet haben.
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Beilagen.
L
Diese Lähen sind gelegen jn Willisower anipt ouch ze
Entlibnch Wollhusen und Ruswyl. Langend har von den
Herrschaften Wollhusen. Strassberg und Arberg, Graffen und
Fryen, 1419. (10. Juli.)
Ich Ulrich Walker zu disen zytten vogt ze Willisow und
ze Wollhusen und in den emptern so darzu gehörent, anstatt
und jn nainen der fürsichtigen wysen minen lieben herren
des Schultheis und rhats der statt ze Lucern, Bekhenn und
Thun kund aller mencklichen mitt disem brieffe, das der
froinni vest Petermann von Luternow Edelknecht für mich
uff den tag alls dises brieffs Datum wyset komen ist, und
bat mich ernstlich, jme dise nachgeschribnen vogtyen, güllt
und gütter, so alles Lähen ist von der Herrschafft von Woll-
husen und von Strassberg, ze lyhen, wann jnne die von
Erbs und gemeinschafft wegen angefallen wärent, Das er dazu
recht hette.
Des ersten die vogtye im Bachwyl ze En Iiibüch gillt
jährlich jx üb pfenninge minder xx pfenninge, jst im Gastelen
lehen begriffen.
Die vogtye ze Buttensultz gillt jährlich xxxß pfenning,
ist im Gastelen lehen begriffen.
Item die vogtye ze Gattwyl gillt vjß jst im Castelen
lehen begriffen.
Item ein güttlin ze Brysickon gillt ein mallter korns.
(in libro folio 18).
Item ein güttlein ze Guggemell gillt xxxß (fol. 96)
Item ein gutt ze Schruffenegg gillt iij lib.
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181
Item ein gütl ze Sattellegi giilt vj mas ziger und ij näpff
ancken. (fol. 92).
Item ein galt am grans gillt xvj näpff ancken.
Item die vogtye zu Geptnow gillt viij ß.
Item zwo schuppossen ze Wangen gelltend iiij malter
korns,
Item Clein Heinis güttli zu Wangen gillt vj mütt korns,
Item ein gütt an der schwand gillt ij mltr. korns,
Item ein güttlin jm Tann gibt ein mltr. korns,
Item ein güttlin ze Staldegg gibt xvß pfenning und vj
«apff anken,
Item das holtz jn der Tachsegg,
Item das holtz und ein acker jn der Langenegg,
Item das gemeys by der plattegg und die sperwer zucht
Item die vogtye ze Langnow an dem Rümlickon gillt
iij ß pfenning,
Item des Sibers gütt ze Güttenegg gillt ij V« üb Pfenning
und v näpff anken,
Item ein gütt uff dem Ebnett gilt xviij nepff anken.
Item ein güttlin am Obern Leen, gillt xxxß,
Item das güttlin an der Waldegg gillt j üb pfenning,
Item das gütt an der Matten nebent Wollhusen gillt j
lib. pfenning, hüner und eyer,
Item ein vogtye jn der Schrot gillt iiij ß und ij viertel
haber,
Item der hoff uff dem Berg ze Wollhusen gillt iij lib. v
ß pfenning,
Item der Hoff ze Huben gelegen ze Wangen, gillt iiij mit.
beider guts,
Item der zehenden ze Vispach gillt ij malt, beider güts,
Item die höltzer und Weyden, und die geissweyd in
Funtannen uff untz an Entzen Fluh, und an grans uff alls
-der Flünhach gat jn Funtanne, und die Waldegg yn. untz an
Napffsflü,
Item ein gutt ze Hüben gillt j malt, dinkel Lucern mäs»
4is gehört gan Wollhusen und Strassberg,
182
Item dise Lähen sind von Arberg,
Ein güt ze Schötz buwt Hensli Schärer, gilt iij malt, und
hüner und eyer,
Item ein güttli ze Opfersey gillt iij mütt beider guts.
Item ein gutt en mitten in Egglen, und vor an Egglen.
gelegen, gillt iij üb,
Item ein gut heist Sufnihalden gillt ij malt, beider guts.
Item zwo Schüpossen an under Berlisperg gillt vj mütt
beider korn, und hünner, und ein glitt am Karrenberg gillt j
lib iiij ß, und hünner,
Und allso an statt und jn namen der obgenannten Miner
Herren von Lucern, und mitt jrem rat und wüssen, so hab jch
obgenannter vogt dem vorgenannten Peterman von Luternow,
dise yetzgeschribnen vogtyen, güllt hoff und gütter, mitt allen und
jeden jren zu gehörden und rechtungen, alls sy von allter har
kommen sind, jn rechtem Mannlähen gelihen und lyhen jme die
mit krafft diss brieffs, was jch jme daran von rechts wegen ze
lyhen hau, das er die hinan thin sol jnnhaben nutzen, niessen,
besetzen und entsetzen, nach manlähens recht. Allso das oüch er
für dishin eim vogt von Wiilisow und von Wollhusen, zu der
obgenannten Miner Herren von Lucern handen thün und ge-
horsam sin sol, was ein lehenmann svnen lehenherren billich
und durch recht thün soll, Alls er mir das jetz versprochen
und gelopt hatt, one all geuerde, Dess zu warem offnem urk-
hund nah jch min eigen ynsigel den obgenannten minen Herren
von Lucern an iren rechten der lehennschaft, jnen und mir
jn all weg unschädlich, offeniich gehenkt an disen brieff, der
geben ist am Mentag nach Öanct Ulrichstag do man zalt nach
Christi geburt, vierzehenhundert und nünzehen jar.
Staatsarchiv Luzern. Mannlehenbueh Nr. 2 pag. 39. a. b.
II
1644. 9. Juli
Ich Johann Jacob Entlin, des Rhaatts der Statt Lucern, |
der zyt Landtvogt zu Ruswyl, Thun kunndt hiemit. nach
dem dan etliche Stück weyden | oder alpungen, fünff zechen
Khuye sümmerung haltende, vor zyten der sibershoof an
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183
Guetenegk, au | jetzo aber gmeinlich das Oherleen genant,
allenthalben an die güeter des hoofs Sibershus, von welchem |
sy vor zyten getheilt worden, stoßende, in dem ampt Ruswyl
gelegen, von minen gnedigen herren der ] stadt Lucern
Mannlechig, die sich zu bestimpter Jahrzill, auch under-
zwüschent uff jede begebende | Wandlung es sye durch kauff,
Tusch oder Tod tf aal von denselben M. G. H. widerumb zu
ernüweren unnd j zu empfachen gebürt, Kurtz abgeloffner zytt
durch tödtliches ablyben wylandt des Edlen, notuesten, |
frommen fürsichtigen, und wyscn, Iuncker Ludwigen Pfyffers,
herren zum Wvgers sei. by leben des Rhaats wolgedachter
Stadt Lucern, als der vorbesagte Alpung vor ohngefahr fünffzig
jähren ererbt, und | sidhar inngehebt und beworben, verfallen
und ledig worden, Und nun die beschaffenheit diser Wand-
lung | den vierdten dies, vür hochgeinelt M. G. H. gelanget,
by welcher sy glychwoll befunden, das wyl gedachter Ihr |
Mitt Rhat selig keine lyb erben manns stammens, sonder ein
eintzige dochter hinder ihme verlassen, von Rechts | wegen
ihnen dises lechen zu und heimb gefallen wcre, habent sy
sich doch begeben, das uff erstattung | einer gwüssen be-
nambseten recognition, der dochterman vür den lechen trager
darstehen, und das jenige, was | ein getrüwef lechenman hier-
umb zuthun und leisten schuldig, ordenlich erstatten solle.
Uff dises nun | ist vor mir erschinnen, der auch edell,
notuest, fromb, fürsichtig und wys, herr hauptmann .Jost
Pfyffer | des Rhats vor wollgcdachter statt Lucern, als ordent-
licher Lechentrager und vollmächtig gwalthaber | der edlen
eeren und tugentrychen frauwen Barbara Pfyfferin, syner
lieben eelichen frauw gmahlin, | und mich im namen derselben
gantz fründtlich ersuecht und gepetten, ihne als lechentrager,
auch zu handen | wie gemeldet, dises lechen widerumb zu
lychen und an die handt zu geben. Also angesechen | solliche
pitt, und hochged. M. G. H. ertheilte Dcclaration, hab ich so
woll von ampts wegen, als anstatt | M. G. H. der statt Lucern,
ihme herren lechentrager dis vorbeslimbtc lechen obbegerter
massen j mit aller syner zugehOrdl und grechtigkeit nach altem
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184
harkommen, und Mannlechens gwohnheit widerumb | geliehen,
und lychen auch ihme das, in krafft dis brieffs, was ich ihme
von rechts und gwalts wegen, | wie gcraelt, doran lychen soll,
kann und mag, daselbig fürbashin zu rechtem Maniechen inn
zu Tiaben, | zu nutzen und zu niessen, nach mannlechens, wie
auch handtsbruch und recht, darumb er dan | mir von gedachter
syner fr. Gmachel wegen, gwohnliche lehenspflicht und hul-
digung gethan unnd | geleystet, alles gethrüw und ungefährlich.
Inn urkhundt diss brieffs, den ich mit meinen: | an-
hangenden eignen ynsigell, Doch hochged. M. G. H. an
ihrer hocheit Oberherrlichkeit, Rechtung Mann- und | Lechen-
schafft, desglychen mir und minen erben in allweg ohne
schaden, bewahrt geben hab, den nündten | tag höwmonats
des sechzechenhundert vier und viertzigsten jahrs.
Staatsarchiv Lucern, Mannlehenbuch. Geil. Kopie von Herrn
Archivar P. X. Weber.
Stadtschryber Hartman.
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Der älteste
Steuerrodel Luzerns.
(1352).
Von
P. X. Weber, Archivar.
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I. Einleitung.
Dieser im Staatsarchiv von Luzern aufbewahrte Kodel
wurde geschrieben, als Luzern noch eine einfache Landstadt
der Herzoge von Oesterreich war. Die günstige Lage der Stadt
am Handelsweg über den S. Gotthard brachte es mit sich,
dal.» sich der in friedlichen Zeitläufen rege Transitverkehr
zwischen den lombardischen und rheinischen Städten durch
ihre Gemarkung bewegte. Sie war deshalb nicht ohne Be-
deutung.
Schon im Jahr 1285 hatte König Rudolph zu Luzern
vom 18.— 30. Weinmonat eine Beratung abgehalten wegen
Angelegenheiten Italiens.1) Keine Jahre später trat Abt
Perchthold von Murbach die Stadt an die Herzoge ab. Diese
waren eifrig bestrebt, den Verkehr über den Gotthard zu
heben. In Luzern wurde jetzt der den Herzogen zuständige
Zoll für die Strecke zwischen Hospenthal und Heiden bezogen.2)
Viele Luzerner beteiligten sich am gewinnbringenden Güter-
transport und Handel. So sichern sich z. B. 1356 die luzer-
nischen Kautieute Schirm und Geleit des Grafen von Froburg
von Ölten bis an die Birsbrücke zu, und nach dem Klagerodel
von 130Ü:1) (der aber jedenfalls älter ist) haben damals bereits
27 namentlich aufgeführte Luzerncrbüiytr Handelsbeziehungen
in der Lombardei gehabt. Dabei waren zu dieser Zeit die
Abgaben an die Herrschaft massig. Gleichwohl sehen wir
uns bei Betrachtung dieses Rodels in eine Zeit versetzt, wo
das aufblühende Gemeinwesen wiederholte Anstrengungen
') Kopp, Gesch. II. a.">J.
*) Habshuri,'. Urbar I. 2iS.
3) Staatsarchiv Luzern.
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188
machte, um sich von der Herrschaft des Hauses Oesterreich
loszulösen, und eine freiere Stellung im Reich zu erringen.
Zu dem Zwecke bedienten sich die Bürger Lüxems mit
Erfolg der Verburgrechtungen und der Anschlüsse aa
auswärtige Gemeinwesen.
Unter den Rittern und ritterbürtigen Personen, die in
der Zeit zwischen dem III. und VII. Jahrzehnt des XIV. Jahr-
hunderts zu Luzern ins Burgrecht traten, bemerken wir fol-
gende: Walther und Werner von Hunwil, Jakob und Ortolf
von Littau c. 1328, Johann Bockli, Otto zem Turne 1330»
Hartman von Heidegge c. 1343 (?), Johann von Ruoda c.
134H, Hartmann von Küssenach 1347,1) Johann von Hünoberg,
Jost von Mos, Hartman n von Baldegg 1352, Heinrich von
Ospendal 1357, Peter von Hünoberg 1357, Virich der Gessler
1357. Außer dieser seien noch aus dieser Zeit erwähnt:
Junker Heinrich von Heidegg, Rudolf von Büttikon, nobilis 1365,
dann der Freiherr Gerhart von Vtzingen 1370 und Virich von
Hertenstein 1373. Ob auch die Ritter Johann ab dem Hus und
Johann von Hunwil Bürger zu Luzern waren, müssen wir dahin-
gestellt sein lassen. Der Sohn des ersteren erscheint in einer
Urkunde von 13 182) als Ratsmitglied zu Luzern, und der Sohn
des Zweitgenannten ebendaselbst als Zeuge.
Namentlich aber waren es die benachbarten Landsassen,
die das Burgrecht im Verlauf der Jahre in großei Zahl nach-
suchten. So hatten die Dortleute von Küssenach, Haitikon und
Immensee im Jahre 1302 mit dem Ritter Eppo von Küssenach,
der daselbst Vogt war, einen erbitterten Streit. Im Schieds-
spruch1) war den Dorfleuten verboten worden, sich nirgendshin
zu verbinden, weder zu Herren, noch zu Städten, noch zu
Ländern. Aber schon wenige Jahre später hatten sie sich
samt Greppen und andern Nachbarorten „zu Luzern gemacht."4)
') Hartmann von Küssenach wurde 1313 auch Burger zu Zürich.
(Zeller. Zürcher Stadtbücher I, 163).
») Staatsarchiv, Akten Mailand.
3) Kopp. Urk. z. (iesch. d. Eidg. B. 58-G3.
*) Aeltestes Stadtbuch (130U-1315) 8a, 0.
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18&
Die Aufnahme von Aus- oder Pfahlbürgern ins Burgrecht
der Städte war jedoch in der Reichsgesetzgebung wiederholt
verpönt worden, da sie Ungehörigkeiten im Herrschaftsver-
hältnisse und Störungen des Landfriedens verursachten. Dessen-
ungeachtet hatte Luzern, wie aus der zweiten Hälfte des Rodels
hervorgeht, die Nachbarn im weiten Umkreis zu Pfahlbürgern auf-
genommen. Sie waren von Horw, Hergiswil (a. Pilatus), Kriens,
Meggen, Buchenrain, Littau, Udligenswil, Adligenswil, Küsnach,
Greppen, Haitikon, Immensee, Malters, Weggis, Ebikon, vom
Moos und von Tripschen. Die Dörfer Haitikon und Immensee
gehörten zum Hof Küßnach. Neben dem letztern sind noch
sechs der genannten Ortschaften als Murbachische Dinghöfe
mit Luzern von früher her in Rechtsgemeinschaft gestanden.
Diese Ausburger Luzerns genossen einerseits die Vorteile des
Burgrechts, sie lebten unter dem Schutz der Stadt und nach
dem Stadtrecht, anderseits aber waren sie auch pfiiehtig bei
Aufbrüchen') sich bereit zu halten und, wenn nötig, mit den
Burgern ins Feld zu ziehen. Ebenso hatten sie an außeror-
dentliche Steuern ihre Scherflein beizu tragen. Diepolitische
Bedeutung der Ausburger verlor sich erst, nach-
dem die Stadt Luzern 1418 reichsfrei geworden.
Deutlicher noch als in diesen Verburgrechtungen traten
die Emanzipationsbestrebungen Luzerns im Bund mit
den drei Waldstetten zu Tage. Dieser Vereinigung zur ge-
meinsamen Stellungnahme gegen Oesterreich war dann — kurz
bevor dieser Hödel angelegt wurde — auch die Reichsstadt
Zürich beigetreten. Wegen Einführung der Brunischen Ver-
fassung und ihren nächsten Folgen drohte jener regsamen Stadt
eine kriegerische Verwicklung mit Herzog Albrecht von Oester-
reich. Luzern und die drei Länder leisteten bei Ausbruch des
Krieges im Herbst Utöl die versprochene Bundeshülfe. Schon
in der ersten Friedensvermittlung2) enthielt der Schiedsspruch
für Luzern u. a. die Bestimmung, daß diese Stadt die Leute
') Aelteslos Sladtbudi. 8a G.
a) Kidg. Abwh. I, Wl-Sr>.
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190
und Diener des Herzogs, die sie als Ausburger angenommen,
aus ihrem Burgrecht zu entlassen hätte, und inskünftig keine
mehr aufnehmen dürfte. Der Spruch der österreichischen
Schiedsleute vom 12. Okt. 1351 war überhaupt hart und
unannehmbar für Luzern') und die drei Länder. Noch im
selben Herbst wurden die Feindseligkeiten wieder aufgenommen.
Die Luzerner nahmen Teil am Verwüstungszuge nach
Sursee und Ruswil, (8. Januar 1352)2) und nach Münster etc.
(8. März), ncbstdem an der Niederbrechimg der Habsburg auf
der Ramefluh bei Meggen, und am mißglückten Ausfall aus
dem belagerten Zürich, Freitag vor S. Laurenzen 1352. wobei
sie „wohl 20 Mann" verloren.3) Die Habsburg war 10 Tage
lang belagert worden, an ihre Zerstörung erinnert ein Ge-
riälde auf der Kapellbrücke. Auch die Burg auf der Insel
bei Meggenhorn soll in diesem Kriege zerstört worden sein.*)
Da vermittelte der ältere Sohn Kaiser Ludwigs des Hävern,
Markgraf Ludwig von Brandenburg zwischen den Boten der
Kriegsführenden zu Luzern den Frieden. Die Luzerner ver-
sprachen nebst anderm in ihrem Friedebriefe: Und waz ouch
wir des vorgenannden vnsers herren des Herzogen und sincr
diener Kit, die uff dem land gesessen sind, ze Burger empfangen
haben, der sullen wir uns ussen, und fürbaz uff das land mit
me versprechen, Ir wolt denn dcheiner in unser statt varen
und bi uns ingesessner burger sin, den mügen wir wol haben
ze burger nach unser statt recht, als es von alter harkommen
ist." Dieser Friedebrief der Luzerner wurde ausgestellt den
1. Sept. J352.
Der vorliegende Rodel, der nach St. Gallentag (16. Okt.)
datiert ist, bietet nun ein Verzeichnis der Stadt bürg er
und mit dei Stadt v erburgrechteten Landsassen
M Dieüenhoven 82: maxitne Luccrncnsibu* plus celeris rebel-
lanti)>us.
*) Böhmer. Foule« IV. 8'i.
>) Tschudi I. 415.
4) Ueber diese Burgen: Segesser, Hechtsgeschichte. I, 'ii>8 f.
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192
der Umgegend , die zur Tilgung der Kriegsunkosten
der Luzerner herangezogen wurden. Nach dem
Brandenburger Frieden1) hatten beide Parteien den Schaden
zu tragen. Unter den Eidgenossen aber mußte jeder ver-
bündete Ort für seine Auslagen selbst aufkommen. Trotz der
Bestimmung über die Entlassung der Ausburger erkennen wir
aus dem vorliegenden Steuerrodel, daß ein Monat nach Aus-
stellung der beidseitigen Friedebriefe (1./14. Sept.) der weit-
aus größere Teil der Ausburger die aufei legte Kriegssteuer
bereinigte und somit freiwillig im bisherigen Burgrechts-
verhältnis zu Luzern verblieb. Einzig bei den Leuten von
Malters fehlen sowohl die Angaben der Steuerbetreffnisse, als
auch die gewöhnlichen Bemerkungen wie: „dedit, solvit, satis-
fecerunf' etc. Letztere fehlen auch bei einigen Namen in
entferntem Ortschaften. Die Frage, ob diese Pfahlbürger,
deren Namen das „dedit" nicht beigefügt ist, die Steuer zu
zahlen verweigerten, oder ob bei den entfernter Wohnenden
kein Zwang mehr bestund, müssen wir unbeantwortet lassen.
Jedenfalls ist die Bestimmung des Friedebriefes wegen Ent-
lassung der Ausburgor nicht innegehalten worden. Denn schon
in den Klageartikeln Oesterreichs zum Begensburgerfricdcn2)
tindet sich folgende Beschwerde: „Und darüber ha beut die
von Zürich und von Entzerren noch die uzburger. der sie
sich nach der richlung selten abtun, deren die von Lutzern
sunderlich sider der richlung vil mere hinzu genommen hant."
Nicht nur sind die Ausburger in dieser Entwicklungsperiode
des luzernischen Staatswesens trotz wiederholter Abmachungen
nie entlassen worden, sondern es wurden immer mehr auf-
genommen, je näher die Zeit des Scmpaeherkrieges heranrückte.
Ging das Streben der Bürgerschaft seit dem Anfang des
XIV. Jahrhunderls auf die allseitige Erweiterung der innern
Freiheiten, und auf die Erdauenmg einer Machtstellung zum
Schutz der Letztem, so gewann in der Folge die fortschreitende
') (j.s-li. Kr. XX Vil!. :>.M \\. KM«. Absrli. I, :>-/!•-
*i An/ri-.T f. S.-Iiwriz. Gi^chichk' lrt^J, ;X>I
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192
Ausgestaltung dieser Loslösung von der Herrschaft gegen das
Ende des Jahrhunderts einen durchaus offensiven Charakter.
Allein, nicht nur die Herzoge von Oesterreich1) hatten Grund
sich zu beklagen. Unter den Klagen Luzerns in der Sern-
pacherzeit ging die Eine dahin, daß Oesterreich die Richtung,
die sie „vor ziten in eim kriege" mit der Herrschaft vereinbart
hatten, gebrochen habe, indem Edle und Amtsleute „vil erber
lüte" in Eid und Tröstung genommen hätten, damit sie zu
Luzern nicht Burger wurden.
Neben Burgern und Ausbürgern sind zu dieser Kriegs-
steuer auch Gäste und Liegenschaften herangezogen worden.
Gast war, wer sich am Ort aufhielt, ohne ins Burgrecht zu
treten. Die Beziehungen der Gäste zu den Burgern waren
durch alte Satzungen2) geregelt, sie genossen aber nicht eben-
müssige Vorteile wie die Barger. Die Steuer war also keine
reine Personalsteuer, bei der nur die Person als solche besteuert
worden wäre. Die widerholte Auflage „de domo", die Auf-
schrift „hospites et bona site in parrochiis ecclesiarum in
Kriens et in Horwe", ferner der Umstand, das auch Frauen
und Vögte namens Kindern zur Steuer angehalten worden
sind, zeigen hinlänglich, daß auch vom Grundbesitz Abgaben
zu entrichten waren.
Luzern lag damals im herzoglich-österreichischen Münz-
kreis von Zotingen und hatte die Silberwährung. Pfenninge
oder Denare bildeten die kursierende Münze, einseitig ge-
prägte Münzchen von Silberblech. Zwölf solcher Pfenninge
galten ein Schilling, zwanzig der Letztern ein Pfund. Pfund
und Schilling sind aber nur ideale Rechnungsmünzen. Im
Rodel erscheinen hin und wieder auch Angster. Wie hoch
man um diese Zeit zu Luzern die Angster einschätzte, ist nicht
erfindlich. In Basel kamen erst l.'H>2 Pfenninge unter dem
Namen Angster zur Geltung, zehn dieser Münzen galten dort
M Sammlung von Aktenstücken zur Geschichte <les Scmpachcr-
krieyes v. Dr. Tli. v. Liebenau im Aren. f. Schweiz. Gesch. XVII. 92.
a) Aeltestes Stadtbuch.
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193
einen Gulden.1) Daneben herrschte in Luzern um diese Zeit
— wie allenthalben — zudem noch die Goldwährung. Neben
den Silberpfenningen kursierten nämlich auch Florentiner-
gulden,2) nach der Mitte des XIV. Jahrhunderts aber immer
häutiger die Rheinischen Gulden. Hanauer3) berechnete den
Silber wert eines Guldens aus dem Jahr üif)f> zu 9 Fr. TO Cts.
heutiger Münze. Im Großhandel, bei Darleihen und gröUeru
Geldgeschäften wurde mit Goldmünzen gerechnet. Sie unter-
lagen aber in Korn und Schrot wiederholten Veränderungen,
ebenso die Silbermünzen. Diese Veränderungen, verbunden
mit der bunten Menge der kursierenden Münzen, führten auch
in Luzern zu Schwierigkeiten im Verkehr, und zur Unzufrie-
denheit mit der unter der österreichischen Herrschaft offiziellen
Zotingermünze. Diese mußte zum vorgeschriebenen Wert
angenommen werden, nicht aber die übrigen Münzarten. Die
ersten Spuren einer luzernischen Münzgesetzgebung linden sich
bereits im ältesten Stadtbuch (2 a. 5 a.). Auch mußten die
Schiedsrichter im Friedensvergleich vom 18. Juni 1336 schon
an Luzern die ausdrückliche Forderung stellen wegen Annahme
der neuen Zotinger Münze.4) Der Gotthardtransit sodann
brachte mancherlei andere Münzsorten ins Land und gleich-
zeitig mit diesen die welschen Geldwechsler, Lombarden oder
Cawertschen genannt.5) Luzern hatte ein Cawertschenhaus an
der Judengasse (Metzgerrainlil. In diesem wurde später (in
den Jahren 1383 — 1423) die erste städtische Wechselbank6)
betrieben. Seit 129H sind lombardische Geldwechsler in Luzern
nachweisbar. Aber erst als im Pestjahr 1;U9 die Juden aus
Luzern fortgewiesen worden waren, kamen ihre Darlcihen-
und Wechselgeschäfte in Aufschwung. Die Stadt zog beträcht-
') rinanzvei hältnisse der Sta«lt Hasel, Dr. G. Schönberg. 115.
2) Staatsarch : Domänen ltf'if,, Kberaccken lo*vJ. Kathausen loööete.
3) A. Hanauer, »Minie« »Vonom. sur l'Alsace. Tom. I.
*) Kopp, Urkunden 176.
*j Jahrbuch für Schweiz. Geschichte. IM. I. und Ii. „Die französ
und lombanl. Geld Wucherer des Mittelalters" von J. J. Amiet.
•) Liebenau. Altes Luzern. '.'ÖO.
Gescbiehtsfnl. IM. LXII 13
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-
194
liehen Nutzen aus ihrem Aufenthalt, infolge Einbürgerungen,
Gewerbe- und anderweitigen Abgaben. Für uns kommen hier
die drei „Lamparter" aus Asti und Rocca bei Asti1) in Betracht,
die 1349 zu Luzern ein größeres Wechselgeschäft gründeten,
das bis mindestens 1393 bestund. Den Reversbrief stellen
«ie aus in ihrem Namen, in dem ihrer Erben und ihres Ge-
sindes. Es können also 1352 verschiedene „von Roca" in
Luzern gewesen sein. Zu gleicher Zeit leben aber auch Leute
mit dem Namen „von Rota" in Luzern. Da nun die Schreib-
weise dieser Namen übereinstimmend ist und unter den Vor-
namen keiner spezilisch welschen Charakters ist, haben wir
im Druck immer die Schreibweise „von Rota" beibehalten.
Bei der Summierung der Steuerbetreffnisse fielen aus
dem oben erwähnten Grunde die Leute von Malters außer
Betracht. Ebenso mußten jene Zahlen unberücksichtigt bleiben,
bei denen bemerkt war: „non dedit mihi" oder „deualcati2)
sunt quia fuit in Thurego". Wo ein Name wiederholt vor-
kommt, aber mit verschiedenen Steueransätzen, wie z. B. Hans
Roller das eine mal mit 5 ß, das andereinal mit 3 ß, wurden
beide Beträge zur Steuersumme gezählt. Möglicherweise war
das eine Betreffnis für den Hausbesitz, das andere für den
Erwerb berechnet. Oder: Bartholome, Seiten 1 und 8; solche
Stellen können Leute gleichen Namens, vielleicht auch Vater
und Sohn betreffen. — Der Steuerfuß ist nicht zu ermitteln.
Als die Burger von Luzern 37 Jahre später „den Schaft
anlegten"1), das heißt, die erste ordentliche Vermögenssteuer
aufnahmen von Burgern und Gästen, und zu diesem Zwecke
alle Menschen von Haus zu Haus verzeichneten, wurden von
jeglichem Pfund 4 Pfenninge erhoben, vom liegenden und
fahrenden Gut „hie und anderswo". Wer bei dieser Steuer
von über 100 Gl. besaß, mußte die Selbsttaxation eidlich
erhärten, wer aber weniger besaß, wurde vom Rat auf dessen
') Staatsarchiv, Ueversbricf von 1341'. *?. Nov.
") Von defalcare (tjlossar v. C. Du resno).
3) Stcueibiu-Ii der Stadt Luzern.
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Angaben hin besteuert. Wort und Eid waren daher wohl
auch bei der außerordentlichen Geldaufnahme von
1352 ausschlaggebend gewesen.
Ob schließlich alle iin Rodel verzeichneten Steuerbe-
treffnisse wirklich erlegt worden sind, können wir nicht wisseu.
Die Randbemerkung rdeditw steht nicht bei jedem Namen
•der Ausburger. Auch hat der Schreiber des Rodels nur die
Steueransätze der Stadt, Seite für Seite, summiert. Wir folgen
•diesen angegebenen Summen, obwohl einzelne Stichproben
die völlige Richtigkeit nicht ergaben, ähnlich wie es bei der
Berechnung der Vermögenssteuer im bemischen Tellbuch von
144« der Fall war.') Gleichwohl seien hier die Steuer-
suinmen quartier- und ortsweise hergesetzt, damit wir ein
annäherndes Bild von der damaligen Steuerkraft dieser Landes-
gegend gewinnen.
Groß Stadt Tbl Pfd. 19 Schlg. 2 Pfg.
Klein Stadt 214 „ 9 „ 8 r
Ante portam und Bruch 140 „ 13 „ 6 „
In via et in curia 108 r 8 „ — „
Am grunde 1 „ 14 „ — „
Stadt Luzern (ohne Moos u. Tripschen) 1227 Pfd. 4 Schlg. 4 Pfg.
Dazu kommen die Sleuersummen der umliegenden Ort-
schaften: Horw 10 Pfd. 16 Schlg. Hergiswil 3 Pfd. 11 Schlg.
Kriens 7 Pfd. 1 Schlg. *5 D. Meggen t> Pfd. 1 Schlg. Buchen-
rain 4 Pfd. 19 Schlg. Littau 9 Pfd. 8 Schlg. Moosliit und
Tripschen 24 Pfd, 13 Schlg. Udligenswil 2 Pfd. 10 Schlg.
Adligenswil 2 Pfd. 10 Schlg. KüLinacht-Greppen 23 Pfd. 1 Schlg.
Haitikon 2 Pfd. 9 Schlg. Immensee 9 Pfd. 1 Schlg. Gäste
und Güter in Kriens und Horw 2f> Pfd. 8 Sch. Weggis
10 Pfd. Ebikon 4 Pfd. 8 Schlg. Güter im Moos 1 Pfd.
1 Schlg. Endlich ergaben die Steuerbeträge unter der Rubrik
rHic non tenor computare" 33 Pfd. 11 Schlg. Der einige
mal vorkommende Gulden ist in Ermangelung genauer Anhalts-
'j Finanzwesen und Bevölkerung der Stadl Bern im XV. Jahr-
hundert von l>r. K. Scliiudler.
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196
punkte für das Jahr 1352 jeweilen zu einem Pfund gewertet
worden, wie in der Zürcher Münzordnung von 137G.') Die
Münzordnung Zürichs setzte 1351 den Guldenwert zu lf> ß 4 d.
fest, die Zolinger Pfenninge dieser Zeit waren aber offen bar
geringer. Das ergab insgesamt zu Stadt und Land eine
Steuersumme von:
Stadt Luzern = 1227 Pfd. 4 Schlg. 4 D.
Ausburger = 182 „ 3 H
1401) Pfd. 7 Schlg. 10 I>.
Einen bedeutenden Teil dieser Summe von 1409 Pfund
Pfenninge brachte? aber eine kleine Zahl Steuerzahler für sich
allein auf. Es läßt das auf ein Mißverhältnis unter
den Steuerklassen schließen. .leder Bürger und Allmend-
genosse mußte freilich in der Stadt liegendes Gut zu Eigen
und Erbe besitzen. Aber der Besitz von Haus und Garten
war eben noch nicht mit Wohlhabenheit identisch. Es war
eine Zeit, wo man billig baute. Im .lahre 1334 kosteten
1000 Dachschindeln 4 Schilling, 1000 Dachnägel 2 Schilling.
Kurze Zeit, nachdem die Großstadt im großen Brand von 1340
„zu Pulver verbran", war sie wieder auferbaut worden. Der
Taglohn eines Zimmermanns betrug höchstens 1$ Heller, der
eines Handlangers (J Heller.2) Liegenschaftswerte konnten
folgende herangezogen werden: Das Haus der Herzoge von
Oesterreich bei der Peterskapelle galt 1301) = 30 Pfund.3)
Herzog Leopold versetzt sein Haus bei der Peterskapelle 1313
um f)0 Pfund.4) llrich Trutmann versetzt sein Haus um
22 Pfund/') Zwei Schilppossen Land = c. 20 Jucharten
Acker- und Mattland, (das Baumgartengut zu Dagmersellen )
mit der jährlichen Krlragcnheit von 5 Malter Dinkeln. 1 Malter
t x) Zürcher Sttulllu'irhor 1..
2) AbriU einer Haii^eseliiehte der Stadt Luzern von Dr. Th-
\-on Liebenau.
3) Kopp. I'rkun.l.'n. 1. 1(M>.
«iesrlii.msird. :*>. :W f.
Ibidem :W>.
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1117
Haber, 50 Eiern und 15 Hühnern gallen 1343 = 63 Pfund.n
Haus und Hofstatt in Escholzmatt mit 2 Pfenning .Jahreszins
galten 134S = 7 Pfund 5 Ii. Jakob von Rot kaufte 13b0
die Hing Torenberg, den Hof Krottenbach und Nidhalten
samt Zubehörden um (50 Gulden.2) Zwei Güter (Sagersgut
zu Buchenrain und Winterhaldeugut zu Root, 1374 = 100 Gold-
gulden. Das Keckcnbühlgut im obern Grund galt 140f> samt
■ Scheune, Stadel, Tubenhus und Walke 45;") Gl. l'm das
.lahr 14223) galten: Ein Weier im Moos 20 Goldguldcn. eine
Mühle zu Lüxswil (Lügschwil bei Hochdorf) 17 Gl., ein Haus
und Garten in der Stadt 100 Pfund, Haus und Hofstatt zu
Weggis im Oberdorf (>0 lb. oder 1 lb. Zins. Die Lenmatt
zu Greppen galt 3 lb. Zins und Üb lb. Kaufpieis. Ein Gut
zu Weggis 300 lb. „mit dem rotensatz underm Bürgenberg."
Ein Gut im Gupplismoos !MJ lb. — Auf vielen Liegenschaften
hafteten erhebliche Lasten. So mul.Ue 1421 die Hurgerschaft
mit den Benediktinern im Hof ein Abkommen treffen zur
Ablösung der jährlichen Pfenningzinse wegen Seigeräte und
.lahrzeilen „mit denen unsere unsere und gütere swerlich
überladen waren.**)
l ud wirklich weist schon das Bündnis der 2(i Burger
Luzerns vom .lahre 132<Sf') auf ein Mißverhältnis unter den
Steuerklassen hin. Es bestund damals zwischen Armen und
Heichen zu Luzern eine Spannung, die Anlass zu Befürchtungen
gab. Das vorhandene Lrkundeniiiaterial lal.it uns über dies-
fallsige Begebenheiten im Dunkeln. Aber noch 133.» siegelt
die Gemeinde rbeidu richer und armer Burger ze Entzerren,"")
und abermals lesen wir z. B. von einem Lebereinkommen
der Bäte und der ,.Mcngi richer und armer ze Lutzerrenu
' j l'lkuii'lcii \<m Kalli.illH'il.
vf l'rkun<lcri v< >u Malt»Ts.
». Vontkiijih-r l'»<-r|jriuii-sl>uc}j 1 K/S,. pag. !>. b: 1»: 'Si b;
« und V.».
*~\ \V» i-0)U' li.
'•') Kopp. I i kun<l<*n Nr. 71.
'ct Kopp, t ik. St. l-">; und Balthasar.
198
nach dem Auflauf des Jahres 1343. ') Aueft das älteste-
Stadtbuch unterscheidet zwischen Armen und Reichen. Es
enthält etlicheBestimm ungen für Arme, welche die Butten
nicht bezahlen können, sowie u. a. die Satzung: wer Wein
ausschenkt, soll ihn Armen und Reiche* geben, einem wie
dem andern und zwar volles Maß. Arme Waren nach dem
Rheinauer Hofrecht die Gotteshausleute, nach verschiedenen
Urkunden2) waren es die Eigenlettfe von Gotteshäusern oder
des Reiches. In Luzern verteilten sie sich auf verschiedene
Stände. Außer den Rittern, Gewerbe- und Handeltreibenden
und einigen Fremden nantiten mir wehige Steuerpflichtige
nennenswerten Grundbesitz öder Barvermögen ihr Eigen. Es
kam also damals hinsichtlich des Einkommens fast durchwegs
das nicht fundierte- oder Arbeitseinkommen in Betracht.
Ein 1360 (?) datiertes Verzeichnis8) von Forderungen
einiger Luzerner Kaufleüte an die Städte Mailand und Como
gibt teilweise bedeutende Geldsummen an, die sie durch
„Brandschatzung" an genannten Zollstätten verloren hatten,,
insgesamt über 3000 Pfund Imperialen. Die Handeltreibenden
sind jedenfalls zu den vermöglichern Bürgerh zu rechnen.
Der reichste Luzerner war nach unserm Rodel Herr
Johann von fttinöberg im Hofquartier. Dieser reichbegüterte
Rittet erlegte 40 fl., nach heutigem Geldwert c. 400 Fr.
Atisser Ihm versteuerten noch folgende 23 Personen mehr wie
10 Gulden öder Pfund: Werne von Gundoldingen 2(>l/t»
Ulrich Tripscher 23, Jak. von Mündris 20, der von Mose und
die voh Friieribach 20, Elias 19, R. von Rota 18, Ludwig 17Vtr
Hans dnd Jacob von Esch 15, Herr ftartmann von Küttnach
13'/.;, Bartholome 13, Die von Sfatla 13, Werne von Stans
und Jenni sein Sohn 13, H. Brüger 13, Ulrich Smit 12, Die
von Iberg II1/,, Der von Eich Ii, Jacob von Rota 11„
Stanner 10, Der von Littow minor 10, H. tochter von Mos 10.
') Kopp, Urk. Nr. 81.
») Kopp. V. 2. Th. 277.
a) Staatsarchiv, Spanien und Mailand.
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199
Vier bis zehn Pfund steuerten folgende 51 Personen:
Jon. ob der Rüsa. Rieder. Wilh. Tripscher. Werne Seiler.
Werne Köfmann. Gloguerin und ir swester. Hafner. Werne
von Ippinkon. Rüdinkon. Herbriger. Spengler. Heini von
Lungern. Jenni von Oya. Werne von Wangen. P. Waltman.
Surse. Erno von Emmon. H. von Hochdorf. Welti Weiner.
Uli v. Mengen. Der Schultheiss de uxore, Joh. Ludwig.
Glaus von Uertzlikon. Beroni. H. Hofmeiier. Bürgi von
Langnow. Werne Fuchs/ Russo. Thoman von Eschibach.
Ghünzi Huter. Joh. Hofmeiier. Uli Bramberg. H. undern
Bömen. M. Wambescher. Walter von Gerlingen. Hans sin
svn. Burkart Hof. Bertschi von Rota. P. von Wissenwegen,
Glaus Trachsel. Krepsinger. Johann von Bürron. Arnold
zer Bleikun. Keppeller. R. von Garten. Der alt von Littow.
Glaus von Stans uxor. Johan Wieli. Der Kilcher von Küs-
nach, B. von Wile.
Die Steuersumme der ersten ordentlichen Steuer in Luzem
von 1389 kann nicht zum Vergleich herangezogen werden,
indem uns nur mehr ein Fragment erhalten geblieben ist. In
Basel hatte die außerordentliche Vermögens- und Personal-
steuer vom Dezember 1429 in Basler Währung 4629 Pfd.
9!/2 ß abgeworfen.1) An ordentlichen Steuern warfen die
Nachbarhöfe und Dörfer von Luzern nach dem Habsburgischen
Urbar2) ums Jahr 1300 nachfolgende Höchstbeträge ab: Lan-
gensant 2n Pfd., Adligenswil 15 Pfd. Hergiswil 18 Pfd.
Malters 85 Pfd. und die Ussidelinge dieses Hofes 13 Pfd,
Littau 38 Pfd., Kilchöre Weggis 33 Pfd., Küssenach 22 Pfd.,
Greppen 6 Pfd., Haitikon 10 Pfd., Immensee 19 Pfd., und
die freien Leute von Meggen (niederes Dorf) 30 ß pfenninge.
Wie der Rodel uns in Bezug auf die Bevölkerungs Ver-
hältnisse (Zahl der Frauen, Kinder, Dienstboten etc.) im Stiche
läßt, so enthält er auch keine Angaben darüber, was und wer
steuerfrei war. Bei der Besteuerung von 1389 waren ausge-
») Dr. (i. Schernberg, IV» ff.
*) Uabsburg. Urbar, Quellen zur Schw. Gesch. B. XIV, 202 ff.
1
200
nominen : Die Harnische der Burger, ebenso solche Harnische
und Pferde, die im Dienste der Burger standen, sowie Koni
und Wein für den Hausbedarf auf ein Jahr. Laut Angaben
die sich im Staatsarchiv vorfinden,1) kam dagegen ein Teil
des (Klerus mit einem drakonischen Steuerausmass weg, vielleicht
der österreichischen Gesinnung wegen. Die Herren im Hof
sind da mit 200 h\, der Kilchher mit 100 fl., der Frühmesser
mit 30 fl. rubriziert. Es hatten ferner zu leisten: Der von
Horwe 30 fl., Plebanus in Kriens 2 h\, Rector in Malters 40 fl..
Reetor in Ruswil 40 fl., Rector in Rotenburg 40 fl., Plebanus
in Hochdorf 40 fl., in Inwil 2 11., Rector in Rot f>0 11.. Ple-
banus ibidem 2 fl., Rector in Buchre 40 fl., der von Adligenswil
51 11., Rector in Risch 40 fl., in Cappel 40 fl., in Meggen
30 11., zu Weggis 50 fl., Rector in Eich 51 fl. et Plebanus
ibidem 2 fl.
Ganz anders anno 1352. Hier linden wir den Kilch-
herrn von Küssnach mit einem Steueransatz von 5 fl., das
Haus des Kilchherrn in Kerns mit 3 Li und das Haus des
i
Pfarrers in Malters mit 10 ß verzeichnet. Die übrigen Geist-
lichen: Benediktiner im Hof, Franziskaner und Weltgeistliche,
genossen völlige Steuerfreiheit.
Die Zahl der steu erzählen den Manner und
Söhne gibt der Rodel mit 860 Stadtburgern und 449 Aus-
bürgern und Gästen, iusgesamt mit 1309 Mann. Rechnet man
die Frauen, Kinder und Häuser hinzu, so ergeben sich in der
Stadt 1000 und auf dem Land 485, zusammen 1554 steuer-
zahlende Stellen. Es muß hier beigefügt werden, daU seit dein
letzten Auftreten der Pest drei Jahre verflossen waren. In
den ältesten erhaltenen Harnischrödeln2) der Stadt Luzern von
134!) und 1359 linden sich in Ersterm 433, in Letzterm
5ü2 waffenflichtige Häuser und Personen. Einen vollständigen
Hainisch besassen 1349 bereits 147 Burger.3) Ob nun jene
') Steuer- und Bürgerbuch.
*) Staatsarchiv.
3) Dr. H. v. Liebenau, Königin Agnes Ö18.
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.1
201
Bürger, die an den Auszügen in diesem langwierigen Krieg
Teil genommen hatten, steuerfrei waren, kann nicht be-
stimmt erwiesen werden. Wir glauben im Gegenteil, sie
werden unter den weniger hohen Steuerquoten mitaufgezählt
sein, wie ja auch die Namen und Steuerbctrnge der Ausburger
aufgeschrieben sind, die in Zürich waren. -Zudem sind die im
•Harnisch! odel vom folgenden .lahr notierten Waffenptlichtigen
bis auf Wenige im Steuerrodel ebenfalls erwähnt. Die Kriegs-
- Unkosten waren jedenfalls zu beträchtlich als daü alle Teil-
nehmer an den verschiedenen Auszügen gänzlich steuerfrei
hätten bleiben können, Leber die nunnnerische Stärke der
luzernerischen Streitmacht dieser Zeit erfahren wir nichts
Genaues. Am Zug nach Sursee (10. .hin. lof)2) läLit ein
Chronist1) 4000 Kidgenossen Teil nehmen. Diese Zahlen er-
scheinen aber als etwas zu hoch gegriffen. Immerhin können
wie in spätem Kriegen der Kidgenossen — schon i&Yi Söldner
dabei gewesen sein.
Hinsichtlich der Kriegskosten fiel au 1.1er Betracht der
Schaden, den die Luzcrncr und ihre Kidgenossen in den
Jahren L>f)2 und Lio.'i dein Stift Münster mit Kram), Haub
und Verwüstung zugefügt, davon sprach sie das Stift am
17. .lanuar LJf)f> frei und ledig. *) Dagegen wurde das Stift
Berum ünster drei Jahre später (20. Januar 1358) für den im
Zürcherkrieg erlittenen Schaden durch Incorporatioii der Kirchen
zu Kerns und Starrkirch teilweise entschädigt.1) Aber auch
anderwärts hinterließ dieser Krieg Spuren. Abt Budolf IL und
beide Convente von Kngelberg sahen sich noch LWl genötigt
beim Kloster St. Blasien ein Anleihen aufzunehmen.4)
Weder über das Gemeindevermögen Luzerns aus dieser
Zeit, noch über die Höhe der Kriegslasten von 1Ho2 oder der
-nächsten Jahre (die Luzerner befanden sich wieder unter der
') Heinr. v. blossen holen.
a) Urkunde im Staatsarchiv.
3) (icseluohtslid. Uli, ITH.
*) Geschiehtshd. Uli. fJO.
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202
Besatzung Zürichs bei den Belagerungen des Jahres 1354) !)
können wir uns an Hand der vorliegenden Quellen orientieren.
Stadtrechnungen sind noch keine da. Aus der Zeit der Hof-
genossenschaft war den Burgern wohl die Allmendnutzung
verblieben, aber zur Begleichung der unumgänglichsten städ-
tischen Bedürfnisse, wie: Bau und Unterhalt der We^e,
Brücken, Thürme, Stadtmauern etc. reichten selbst die üblichen
Kinnahmsquellen nicht ausi Als solche sind die Burgrechta-
EinkaufsgeWer, die Bußengelder, Haus- Boden- Mietzinse, die
Brückenzölle und Waarenlagergebühren anzusehen. Man um Ute
bald zu indirekten Aufwandsteuern schreiten, von denen die
Wein Verbrauchsabgaben oder das Umgeld die Aelteste war,
und am meisten abwarf. In schwierigen Zeitläufen mußten
sodann erst außerordentliche, und endlich die ordentlichen
Steuern in die Lücke treten. Es wurden auch kleine Anleihen
bei Privaten, Stiften und Klöstern aufgenommen, und das
Verzeichnis-) der Gülten, Zinse und Leibgedinge, die in den
Jahren 1340-1577 ab der Stadt Luzern gelöst wurden, ist
nicht unansehnlich. So war die Stadt zur Zeit
® dieser Kriegssteuer von 1352 auch dem Basier
Hug Iselin zinspliichtig.
Was das Aeußere des Rodels betrifft, so
besteht er aus zwei Lagen von 30 ctm. hohen
und 23 ctm. breiten, oben, unten und jeweilen
m^m m^m auf einer 3. Seite unbeschnittenen Blättern,
^ ^ wovon die erste Lage aus 8, die Zweite aus
f ^\ 4 Blättern zusammengesetzt ist. Alle Blätter sind
I 1 von demselben starken Papier mit schwacher
^ Bippung. Einige führen nebenstehendes Wasser-
I zeichen.
Beide Lagen sind in der Mitte gefalzt und mittelst Perga-
mentstreifen an einen Umschlag von gleichem Papier geheftet
Infolge der Falzung wurde das Blatt in 4 Golonnen über-
>) Luz. Burgerbuch LH b, Kuss 147, Tschudi I. '&Z.
2) Staatsarchiv, Verzeichnis von Zinsablösungen.
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203:
schrieben. Von den 48 Seilen sind die letzten 3 Seiten ganz
und zwei weitere zum Teil leer geblieben. Der Umschlag
ist in engern Colonnen mit Personennamen überschrieben, die
sich größtenteils mit den im Rodel Enthaltenen decken. Er
ist ohne Rücksicht auf das Beschriebene nach Maßgabe der
Größe des inliegenden Rodels zurechtgeschnitten, fleckig und
außenher teilweise weniger gut leserlich.
Die Handschrift des Rodels sowohl wie auch des Um-
schlags ist durchwegs die des Werner Hof mei er von Zürich,
Stadtschreibeis von Luzern in den Jahren 1349—1360. Es
ist der gleiche Notarius civitatis Lucernensis welcher 5 Jahre
später (1357) das BürgeTbuch zu schreiben begann. Er erlag
der Pest im Jahre 1360, am 20. August.1) Im Harnischrodel
von 1349 ist er mit einem vollständigen Harnisch verzeichnet.
Hofmeier erscheint als Zeuge u. a. in einer Urkunde des
Bürgerspitals2) von 1350, 15. Januar und in einer Urfehde
von 1352, einige Tage bevor die Kriegssteuer auferlegt wurde.
£)aS Staatsarchiv besitzt mehrere Urkunden mit seiner Hand-
schrift; nebst einigen Urfehden auch den Reversbrief der
3 lombardischen Geldwechsler von Asti und Rocca in Lucem
(1349). Dem pergamentenen Harnischrodel der Jahre 1349
und 1353 sind zwei kleinere undatierte Papier-Rödel beigeheftet,
auf denen Hofmeier Verzeichnisse von Waffenpflichtigen und
Schützen („divisio balistarum") angelegt hat. Ein Jahr vor
seinem Tode kaufte er von Jost von Malters die Vogtei auf Eggen
und Rönnenmoos. Ludwig Feers Chronik (Gesch. Fr. IL 136,
M. Russ XII. ist in Bezug auf W. Hofmeier ungenau.
Die Seitenzahlen des Manuskripts wurden im Druck
jeweilen angegeben, ebenso wurden die Seitenabschlüsse durch
einen Strich vorgemerkt, und die im Original am Schluß jeder
Seite der städtischen Quartiere verzeichneten Summen der
Steuerbeträge beibehalten. Der Text wurde unverändert, die
!) Manuskript von Dr. Th. von Liebenau über die Luzerner
Kanzlei und Bürgerbuch von Luzern 5£; 54, b; sowie: Jahrzcitbuchi
im Hof.
«) Geschichtsfrd., VII, 7ß.
204
arabischen Ziffern dagegen in raodernei Schreibweise wieder-
gegeben. Für Pfund (Pfd., Hb.), Schilling (Li) und Pfenning
oder Denar (Den.) kamen die gebräuchlichen Abkürzungen zur
Anwendung und für die Eigennamen insgesamt große Anfangs-
buchstaben. Die in der Handschrift durchgestrichenen Namen
sind hier mit einem Kreuzchen bezeichnet, und die in der
zweiten Hälfte des Hödels zahlreich wiederkehrenden „dedil"
zu einem ,,du abgekürzt.
Benützt wurde dieser Steucrrodel durch Dr. Th. von
Liebenau (Altes Luzern: 7, HJ, 27 und Zeitschrift für Schweiz.
Statistik, 1U03, II. 277 f.). der ihn bereits in den siebziger
Jahren dem Druck zu übergeben gedachte, leider ist das
Manuskript damals in fremden Händen verloren gegangen.
Auffallenderweise ist der Hödel für Segessers Hechtsgeschichte
nicht benützt worden. Dem Original hat Henuward Cysat die
Aufschrift „Stürrodel i;>f>2" vorgesetzt. Die eigentliche Auf-
schrift folgt unten an der Spitze des Textes.
Ks erübrigt mir noch an dieser Stelle meinem Vorgesetzten,
Herrn Staatsarchhar Dr. Theod. v. Liebenau, für die allzeit
gern erteilten Ratschläge den geziemenden Dank auszusprechen.
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205
Stipendium impositum anno domini
1352.
post festum beati Galli.
in civitate majore
l
Bartholome Pfd. 13 ß 4.1)
Bertschi Hübschi ß 8.
Bertschi Scherer ß 10.
Husso von Rif Pfd. 472. 2)
Dil Swebin 8 ß
Albrecht f
Elias Pfd. 19 ß 3 Den. 4.
Johann ob der Rüsa b'^Pfd.
3 ß 4 Den.
Busso. 2 )
Yiring ß 6.
Eppo von Kiisnach ß 4.
Tiirlimannin ß 10.
™ fiiger } 27, Pfd.
Lli sin son | 12
Jenni von Rinach ß 9
Welti Zinggo ß 5.
Hensli Glogler ß 8.
Jenni Dietrich ß 11.
Meriswandina ß 13 Den. 4.
Fritschi Strßbel ß 3.
Jenni Zinggo (invicoMos
Rudi Ruber 1 Pf. \
Jenni im Bruche ß 3.
Hans Roller ß u.
Rudi Warnbescher ß 3.
Welti von Bar ß 7.
Löürisang l Pfd.
Blezinger 17 ß.
Schetti 8 ß.
Ribina 1 Pfd. 2 ß.
Jenni in der Ridi 16 ß 8 Den.
Glaus Helblings wib ß 8.
Moshiiwo ß 8.
B. von Switz ß 3.
Chuntz Midier ß 4.
Glaus von Engelberg
habet domunj ß
Glaus Midier ß b recessit.
Peter von Solotren ß 3.
Huber ß 3.
Chuni von Adelgeswile ß b\
Pfd. 4b ß 15.
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•206
2.
Hans RÖUer ß 3.
Sutdenörmel ß 5 f.
Zinocher f.
Der phister von Küsnach ß 8.
Lampül ß 5.
Jecli Banwart ß 4.
Kegiswile ß 6.
Glaus von Zovingen ß 10.
Dietschi Müller 1 Pfd.
Welti Büchre ß 9.
Schüt den Würfel ß 5.
Glaus in der Hüti ß 4.
Ghuni Tripscher ß 10.
Wigant ß 2.
Tschöiti f
Welti Bitschibetsch ß ö.
Jecli Trinchler ß 30.
Jenni von Rinuelden Pfd. 1
ß ö.
Ueli Grotzo Pfd. 2.
Welli von WUe ß 3.
Sidler ß 3.
Habersetzo Pfd. 2'/s.
R. am Herweg ß 8.
Otto von Bremgarten ß 4.
H. zer Linden 30 ß und 4
und 3 ß.
Dietli von Staffeln.
P. Küsnacher ß 7.
Bero ß 10.
Werne von Immense ß 10.
Heini von Lungern 4 lb.
minus o ß.
Klein Heini ß ü.
P. Rieder Pfd. 6 % ß 3 Den. 4.
Der von Emmon habet do-
mum Pfd. 1.
Rubi Meiier.
Jecli Hentscher 2 ß.
Welti von Zürich ß 5.
Rudi von Switz ß 6.
P. Stampher ß 8.
Rudi im Spital ß 2.
Meiieuberg ß 10 f.
Dü von Ibach ß 13.
Werne Seiler 2 ß.
Meiieuberg der müller ß 8.
Pfd. 29 ß 14 Den. 8.
3.
Welti von Obernö ß 4.
Dü Sagerin ß 3.
Bürgi am Sande ß 8 Den. 4.
Dietschiberg Pfd. 1 ß 5.
Ueli von Mellingen 1 Pfd.
3 ß 4 Den.
Werne Phawo ß 10.
Phawen tochtermann an. 4
ß 17.
Agras Pfd. 2 ß 5.
Jenni in der öwa ß 15.
item soror eius ß 13 Den. 4.
Chunrat von Klingnö ß 10.
Werne v. Gundoldingen 26 Vi
Pfd. und 4 und 7 ß.3)
Grotzina ß 3.
Meiieuberg Pfd. 1 20 Den.
Falchina ß 5.
Fritschi im Wiie 1 Pfd.
Heini Utenberg ß 2.
Bürgi von Greppou ß 8 Den. 4.
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2o;
Ifcnwtrt 33 ß 4 Den.
Krn: im Holtz ß 33 Den. 4.
Erni Winter ß 5.
P. Schophnian ß 12.
Herger Pfd. 2%
Ueli Gopinger ß 6.
Chüffer Pfd. 1 ß 2.
Welti Smit ß 12.
pater ß 2.
Dil lang Anna ß 2.
Rudi Swab ß 8 Den. 4.
Simlerra ß 4.
Pistin (?) in eadem domo f
Uelrich Tripscher 23 Pfd.
4 an. 7 ß.
• Wilhelm sin son 9 Pfd. 3 ß.
4 Den.
P. Hag Pfd. ß o.
Thoman 1 Pfd. 5 ß.
Werne Seiler 6' /, Pfd. 4 und
3 ß.s)
Wagnina Pfd. 2 ß 2.
Hegli ß 3.
Heini von Immense 8 ß.
Dil von Mettenwile 3'/, Pfä\
Hartman von Baldeg ß 3 *)
Dil von Inwil ß 10.
Biirgi I. uterbrot ß 3.
Mcrchi Slierer ß 3.
Pul. Üt5 ß 12 Den. 4.
4.
H. Brdger Pfd. 13 ß
Werne Köfman.
Egger 1.; 9.
Dil Kriulerra ß 2.
Ueli von Rota Pfd. 2 ß 2.
Relicla quondam R. de Rota
ß 10.
Berner ß 3
Peter Sturmer ß 2.
Ghuni Suter ß 10.
Eggers Husher ß 2 f
Peter phister von Ebinkon
ß 13 Den. 4.
Erni Suter ß 2.
Ghüni von Oeggeringen ß 8.
Glognerin und ir swester 672
Pfd. 3 ß 4 Den.
Jecli von Zurzach ß 14.
P. von Warphlü 1 Pfd.
Chünzi Brugmeister ß 4 |
Hemma von Wile ß 13.
Veli ir son ß 8.
Eggenburger ß 5.
H. Müntschi ß 17.
Mathis von Siboldingen ß 9.
Egli Zimennan f
Der Kilcher f
Chünzi Mereswand ß 11.
Peter von BoswU Pfd.
Arnold Nesler ß U.
Werne Stafler ß 4.
Liiftensak ß 8.
und sin swiger ß 10.
Welti von Undersewen ß 2.
Peter von Rüseg ß 12.
Heini von Rüseg ß 5.
(ilaus Grotzo ß 10.
Mor ß 8.
Lischi ß 13 Den. 4
Hitzlisberg Pfd. 3.
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208
Lowo Pfd. 3.
Hafner Pfd. 8.
Andres von Glarus.
Ueli Thuner ß 4.
Speti ß 14.
üolrich von Stans 34 ß.30)
Pfd. 53.
5.
Welti Schifman ß 7.
Octertschi ß 2 Pfd. 1.
Werne v. Ippinkon Pfd. 4 ß 7.
Otto von Gninien.
l'eli Slierer ß 2.
Holtzlis erbo ß 8.
Erni Swab ß 8.
Erni Swabs wib ß ß.
Küdi Suter von Kappella ß 3.
Gengmannina ß 3.
Der Snider von Küsnach ß 2.
Hodeller 3 Pfd.
Gugger ß 3.
Welti in der Holtzmattun ß 9.
Welti Negelli ß 18.
Glaus im Hof 1. Pfd. ß 5.
Welti Weiner ß 17 minus
4 Den.
Meister Heinrich f
Der Sidler sartor ß 5.
Chfini von Hieden Pfd. 3.
Glaus Tripscher 2V2 Pfd.
Bertschi Kurwal ß 3.
.Jenni Wiinnli ß 9.
Rudi Füglislo ß 14.
l'eli von Zovingen ß 5.
Hiidinkon Pfd. 5.
P. Kramer 31/2 Pfd. 2 ß.
Herbriger Pfd. 4 ß 4 Den. 4.
Hei niBiirgler.ß 3.
Bok ß 8.
P. Erenkrantz ß 16.
Heini Schöüti ß 6.
Volme Wagen Pfd. 2 ß 2.
Spis Pfd. 3.
Welti Sidler ß 7.
Werne von Oeya 21/, Pfd.
Du von Mure ß 17.
Peters Weibels vogt kind ß 3.
Mugo ß 10.
Chünzi von Thun ß 9.
Ratolswile ß 15.
Zunikon ß 8.
Pfd. 46 ß ti.
6
Halbjar ß 9.
Spengler Pfd. 41/, Den. 20.
.lenni Spengler.
Hüdi Kotman Pfd. 3 ß 3.
Weine sin son ß 15.
Chünzi Waltwile ß 4.
Item uxor eius ß 5.
Wannera ß 8.
Heintz von Engelberg ß 8.
Kapher ß 3.
Sarwürker ß 4.
Slatter Pfd. 1.
B. ab dem Huse Pfd. 3 ß 7
minus 4 Den.6)
Adelman Pfd. 2 ß 2.
Jenni von Oeya Pfd. 4 minus
5 ß.
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209
Hartmann von Kichense Pfd.
27..
("lrich Smit Pfd. 12 minus
7 Ii.
Ueli von Walingen ß 10.
donuis l.i 30.
Chünz Snider ß 8 Den. 4.
Glaus von Heratingen ß 9
Den. 2.
Heini Smit I.) 8 Den 4.
Su sso .lenni Li b.
Süsso Bürgi ß 8.
Krni von Ebersol Ii 4.
Dietrich von Ebinkon Pfd. 1.
Glaus Wirri f.'> 4
Du ammanin Pfd. 1 Ii ö.
Chüni von Horgen ß t>.
Chüntz Sektrager I.» 8.
Job Snider ß 8.
Bertschi von Hochdorf Ii 8.
Werne von Wangen Pfd. ü
Ii 4 und 3 minus.
Heini von Wangen l.> lf>.
Chunrat Meiier 21/* Pfd.
(iomus Pfd. 2.
Bürgi im Bache Ii 3.
Vfhuser Ii Iii.
l'eli von Botse Ii b.
Alphart Ii 2.
Symon Kurwal f.
Pfd. ;Y> Ii lf> Den. 10.
7
Budi stübi Ii 3.
Chüni Müsli Ii 14.
Budi Mussigang Ii 5.
i ,.'>,jliiclitsfnl. Bd. LXI1
Heini zem Turne Ii 18
Den. 4.7)
P. Waltman Pfd. Ii Li <>75.
Jcnni Waltman Pfd. 2 ß 4.
Surse Pfd. 5 ß 7.
Ita zem Turne ß 3.~)
Erno von Emmon Pfd. 4.
Jenni Snider Pfd. 3 an. 4 Ii 7.
Chunrad in Stöken Pfd. 2'/2.
Kristan Snider Ii 4.
B. Vasbindo ß o.
Chüni von Ottenhusen ß 14.
Ita von Kot Ii 4.
Huberra Ii 7.
Werne Jurto ß 10.
Chüni Stiunerschi Ii 5.
H. von Hochdorf Pfd. 4 Ii 3
Den. 4.
Glaus Ingolt ß 3.
Werne Meder ß 18 Den. 4.
Jenni Sigginger Ii JJ.
Bürgi mit den geissen ß 4.
(ilaus von Meiienhein ß 6.
Bal)st Ii 17.
Gylgina ß 2.
Helicta (juondam H. de Ber-
ges wile de domo Ii 15.
Werne Heselli Pfd. 1 ß 2.
Chüni Honst ß 2.
Bürgi Grosso ß l>.
Dü von Switz Pfd. 1, Ii 7
minus 4 Den.
Albrccht Ncfli ß 3. *)
Biirgi Huter Pfd. f> Ii 3 Den. 4.
Hartmans wib von Elsaz
Pfd. 2 Den. 20.
h
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210
"Werne Merzeiler ß 5.
Werne Huter ß 6.
Hetschler Pfd. 3 ß 4 Den. 2.
Jenni von Berchtiswile ß 6.
Ueli von Sempach Pfd. 1.
Glaus Brünier ß 17.
Du von Wileß 17 minus 4 Den.
Swester Metzi v. Alpnach ß8.
Pfd. 54 ß 2 Den. 2.
8.
Glaus Liephart ß B.
Slatücher ß 2.
Relicta quondain Petri de
Sewelisberg ß 6.
Glaus Zangli ß 13 Den. 4.
Welti Höriisen ß 30.
Sins svns wib ß 8.
Relicta quondam B de Her-
geswile et puer eins ß 10.
Jenni Gumli ß 6.
Dil von Matta Pfd. 13.
Jenni Nawli ß U.
Welti Weiner 4 Pfd.
Chuni MetzKer ß 10.
Chuni Aftrost ß 13 Den. 4.
Du von Hasle 35 ß.
Dil von Wile ß 18.
Bartholome ß 10. ')
Der Mctzgerun man ß 7.
Johann v. Gundoldingen ß 12
minus 4 Den.
Morli ß 3.
Werne v . Eichol t ren l *f d . 2 ß b.
Item uxor eius I*fd. 1 ß 7
minus 4 Den.
P. undern Bornen ß 8.
Swarzenbach ß 18 Den. 4.
(^hani Dietschiberg ß 8
Kündigman Pfd. 2 minus 2 ß.
Zimmermaunin ß 4.
Dil Elerin ß 8.
Welti Schöni ß 8.
Welti ab Zingeln ß 10.
Jenni sin svn ß 4.
Heini von Eschibach ß 8.
Werne v. Rauensburg Pfd. 1
minus 20 Den.
Heini Burger Pfd. 1.
Elsa Mulchenrein ß 10.
Jenni Waldisbül Pfd. 1 ß 8
Den. 4.
Jenni Wambescher ß 10.
Ulrich von Bremgarten lb 2
ß 7.
Rudi von Gundelingen ß 10
Den. 4.
Agti von Hochdorf f
Heinis wib von Gatwil ß 8
Den. 4.
Heini von Eschibach ß 3.
Heini Gobi ß 4.
Pfd. 44 ß 7 Den. 2
9
Rüdi im tale ß 13 Den. 4.
Heini Kramos ß 12 minus
4 Den.
Werne Mulchenrein ß 6.
Grossen wib ß 6.
Jenni Zangli ß 6.
Symon Kurwal ß 3.
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211
Otto von Hochdorf ß 8.
Werne von Warttlü ß 31.
Peter sin bruder ß 8.
Jenni Kirsiter ß 8.
Heini Frölich ß 12.
Hashartz seligen wib ß 1.
Tüli ß 12.
Welti Wanner ß 9.
Fritschi Weleko ß 3.
Peter Kürsenner ß 3.
Dil von Notwil ß 8.
Jenni von Wartflu ß 17.
Plebanus in Kerns, habet do-
nmin Ii 3 i
Biirgi von Emmon ß 4.
Ludwigs Hessellers wib ß 2.
Richi von Wetgis ß 4.
P. Huterer ß 8.
Leb von Mengen Pfd. b.
Albrecht v. Kostentz Pfd. 1 ß 7.
Halbmeister ß 3.
Erni Meiier ß 8.
Hartmanns kind ß 8.
Metzi Hrcdierin ß 3.
Elsa Mirer 5 ß
und ir swester Pfd. 1 Den. 20.
Ledler.
Widerhar ß 9.
Küdi Kramer ß 8.
Der Maler ß 4.
Rudi Hüter ß 3.
Matis Befrei* ß 30.
Chuntz Netli ß 8.
Glaus Sekler ß 3.
P. von Horw ß 9.
Pfd. 22 ß 19 Den. 8.
10
Heinis Yischers seligen kint
ß 7.
H. Schefmacher ß 8.
Steiniberger ß 3.
Der suter von Küssenach. ß 5.
Du von Habkre ß 9.
Maritus eius ß 9.
Chunzi snider ß 2.
Volmare ß 2.
Heini von Staus ß 5.
Muterswang ß 6.
Erni Kelbli ß 11.
Dietschi Zimmermann ß 3.
Veli im Hasle ß 2.
Rudi von Engelberg ß 2
Vlminer Pfd. 1 au. 4, ß 7.
B. Luterbrot ß 9.
Hans Ottater.
Dü von Gerlingen ß 3. 6)
Henman M;der ß 3 |.
Werne Früsching ß Ü.
Ma^er von Kiisnach ß 4.
Wagner ß ü.
.] en ni von Bürron ß 3.
Julian n von Rolse Pfd. 1 ß 8
Den 4.
Brugli ß 13.
Katherina von Wetgis ß 2.
Rudi v. Honberg ß 18. Den. 4.
(ilaus Vrner ß 33 Den. 4.
H. Johan G rebler Pfd. 3. u)
Jenni zem Bache ß Ü.
Glaus Vasbind ß 7.
Rudi Zimmermann ß f>.
Schatoulin Pfd. 2 , ß 3 Den. 4.
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212
Rudi von Lopach Ii 7.
beli ambüle 7
Jenni Smit Ii 8.
Heini von Ebersol Ii 3.
Dil von Liitwile Ii 3.
Heini Roso Ii 3.
der Sigrost f
Heini ab Wile Ii 8 Den. 4.
Jenni Vasbind 1.» 4.
Veli ab Wile Ii fi f deletus est.
Pfd. PJ Ii 13 Den 4.
ü
Rüdi sin husher Ii 7.
Symon Ii 8.
Lorenzo (i (j.
Ueli von Rotse 1.» b' 7
Ueli Hünoberg Pfd. 2%.
Glaus von Meggen 7
Krni von Wissen wegen Ii 6
Heini Hermans husher Ii 8.
Die knaben von Sulzberg Ii 34.
Teli Siher Ii 13 Den. 4.
Chunz von Rischofzel Ii 7.
Gersower Ii f).
Die von Ospcndal u. swester
Pfd. 3 Ii f>.
.lenni von Liebenstein Ii 5.
1 >er Wulslegcr von Hern Ii 4
Feisso I.» 4.
Edlibach Ii 4.
Mettcnwile Pfd. 2%.
Du von Switz I.» 4.
Dil von Staffelbach (i f).
Dil Heglin Ii (I.
Glaus von Remerswile Ii 3.
Kolbo Pfd. 2.
Heini von Dierinkon Pfd t
Den. 20.
Jenni under der stegun Ii 7.
Ueli Holtzman Li 3.
Werne Vasbind Pfd*. 1 Ii 7.
Ueli von Rore Pfd. 1 Ii 7.
Welti Vasbind Ii 3.
Erni von Rore Pfd. 3.
Maneger Ii 2.
H. Gorion Ii 13.
Erni Snider Ii 3.
Erni Vasbind Ii 10.
Ueli ab Wile fi b\
Rüdi Vasbind Ii 7.
Schcrtleib Ii 8,
P. Vasbind Ii 8.
swester Tta Spichtingers Ii 3.
Pfd. 27 Ii 7.
12.
Steinlin et filia eins Ii 4.
Aue Marier Ii 3.
sin swester Ii 2.
Welti Reber Ii 8 Den. 4.
item soror eius Ii 2.
Welti von Stuben Ii 4.
Huflina Ii 8.
item Jenni von Uopach Ii 4
Jenni Krienter Ii 4.
Erni von Uuchenas Pfd. 1 Ii s.
Der Schultheis'') de uxore
Pfd. 4 Ii 3 Den. 4.
Kol Ii 12.
Cuni Weleko Ii 8.
Welti Mure Pfd. 2 minus
20 Den.
213
Geisseller Li N
H. Marchwart Li b.
B. Reber Li 13 Den. 4.
Krui Heber Ii 4.
soror eius Li 2 puer ipsius Ii 2.
Snetzerra Pfd. 1 Den. 20.
Marihaartin Ii 10.
Johan Ludwig Hd. 4 minus
ö Li. r)
it m Veli von Mure Li 1*2.
Jeniii Kol Li 3.
Jenni Rieter Li s.
Tottinkon Md. l.!->
Dil von Stans Pfd. 21,,.30)
AVerne Kol Li 7.
Jenni Bisbes L'> 3.
Glaus Aftrost Li 14.
Heini von Mose Li N
Eppinger Li b.
Der v. Mose ( Pf . 20 ii 1 7 mi-
v. Friienbach (nus4 Den. l3)
Glaus v. Idtzlikon Pfd. I'
Beroni (Pt'd.SÜTmi-
Albrechtsmsvn|uus 4 Den.
1/eli Switer Li 3.
Burgi von Mettenwile Li Ü.
H. Hofineiier Pfd. b 1 * Li 3
Den. 4.-Hi
Du vmi Wissen wegen Li 4.
Glaus Vrners soliden wib Li 12.
Heini von Zwiiern Li S.
Lendiswile Li 12.
lfd. b<) I-' 1* 1>cn
13
uxor Petri Helming Ii S.
Der von Eich Pfd. U 1'» <•
Jacob von Mimdris I>fd. 20.'*)
Peter Helbling Pf. 3 minus ö Li.
Leü von Basel Li 10.
P. von Kriens Pfd. 2'2 Ii 3
Den. 4.
Welti Mor Pfd. 3 Ii 3 Den. 4.
Meder Pfd. 2.
Yrdker Pfd. 1 Ii 3 Den. 4.
Kristan von Vfhusen Li 6.
Bürgi von Langnow l*fd. 4' 2
Den. 20
Chuni Walcher L' ö.
1 Heini Walcher Li L
Hug Rumau Pfd. 2 minus 3 Li.
R. v. RotaPfd. IS minus ö Ii.
Welti von Langnow Pfd. 3 Li L
Werne Fuchs Pfd. S minus Li*).
Jenni Tripscher Li 2.
Russo Pfd. 4 minus 3 Li.
Dil von Brau borg 3 l*fd.
Johan von Oeya Ii IL
Thonianv. Eschlbach Pt'd.Ui 1.
Chunzi Huter Pfd. 3 Ii > 1 >en. 4.
.Ii »hau Hofineiier Hd.
Heini Armense 7
Chunzi G logner Ii S.
Leli Brani'erg Pfd. 4V?.
P. Schützo 7.
Rudinen Kotinan Ii 17-
Heini undern leinen f> Pfd.
minus » Li.
Tauhüsrin Pfd. 2 Ii 12.
Marti Waiubescher ö Pfd.
minus 3 Li.
Lungenerra Li S.
Heini Krülli Pfd. 3V2.
1
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214
EM von Horwe IS f>.
Jecli Krämer Pfd. 2'/, IS 5.
Lütwile Pfd, i IS 7.
Eoffenberg Pfd. 1 IS 2.
Rekko Pfd. 1.
Küng Pfd. 272.
Kunz Scklrager IS 8 f.
Sin husher von Buchre IS 4.
Werne Bneler IS 30.
Jen n i Bucholzer IS fi.
Rudi Meiienberg Pfd. 1.
Fridli Schulmeister Pfd. 2 IS 2.
VeW von Thun Pfd. 3 IS 7.
Jeniii am Werde Pfd. 1 ß 3
DtMl. 4.
Pfd. 147 IS 17 Den. 4.
14.
Walther v. Gerlingen Pfd 8. ,B)
Hans sin svn Pfd. 7 IS 7
minus.'6)
Jenni Hofmeiier Pfd. 3\/, IS 3
Den. 4.
Burkart Hof Pfd. 77,.
H. Gelinger Pfd. 2 IS 7.
Gemundrin IS 10.
Chüni Beppi IS 4.
Jenni von Rota IS 18 Den. 4.
Krni Sinner IS o.
Brechli IS 3.
Jenni von Elsaz Pfd. 3 IS 7.
Bertschi von Rota Pfd. 5.
Hebst rit IS fj.
Keiner IS 10.
H. von Briens IS 8.
Chünzi Gawartschi IS 10.
Du Schererin IS 13 Den. 4-
Herman Suter IS 10.
Beli von Elsaz IS 8.
Katherina sin husfrow IS 4.
Winchler Pfd. 1.
Du von Uertzlikon Pfd. 1 IS 5.
Glaus Glaser von Zürich Pfd. 2
IS 8.
Buti in der ratstuben IS 17.
Pfd. 47 IS II.
Summa 7I> l Pfd. I!) IS 2 Den,
in civitate minore.
15.
P. v. Wissenwegen Ib. 9\ .
Eus IS 7.
Ueli Friisching IS t>.
Ludi Techler IS 3.
Gerung Snider IS !).
Jenni Sunnentag IS 11.
Glaus Sunnentag lb 1 IS 2.
Thnnio Engelberg IS 3.
IIa von Hasle IS 8.
Heintz von Signtf IS lt.
Glaus Seiler IS 7.
Glaus tTrachsel lb f>.
luchera lb 3 IS 2.
Bürgi von Matta
et pueri eius IS 13.
Ueli Grindelwalt IS 8.
Dil von Rinuelden lb 3,
Schorion IS 3.
Hafgarter lb 3 IS 7.
Jenni sin svn lb 2 IS 2.
Krepsinger lb H IS 5.
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•215
Buchser lb 37., ß 4.
Du v. GesleUenlb2\/2ß4.27)
Heini von Stans ß 8.30)
Hans Satler Ii 8.
Jenni Heymo ß 5.
Jenni Walliser der Suter ß 11.
Werne Züricher ß 18.
Jost Guldisried ß 17.
Werne SaUer lb 1 ß 1.
Bürgi Wagner von Kriensß 4.
Herman Satler ß 5.
Jenni von Mellingen ß 3.
Gibelman ß 13 Pen. 4.
Hust lb 3 ß 2.
Stanner lb 10 ß 7.17)
Füllo Ii 5.
Glaus Volwalt Ii 15.
Erni v. Tripschen ß 33 Den. 4.
Melzi Rustiswile ß 2.
Mechtild sin swester +
Elli dii von Lungern 1.» 5.
Hans u. Jacob v. Esch lb 15.
Du von Iberg lb lty2 ß 3
Den. 4.
Hütschi von Wile Ii b\
P. von Ippinkon ß 4.
lb «)3 ß 11.
16.
Hilprant (i 7.
Herman Kürsenner ii 6.
Jenni Gisinun ß 7.
Stokkera ß 5.
Bürgi von Horw Ii 7.
Ueli von Greppen Ii 8.
Elsa von Hasle ß 4.
Merchi Rustiswile ß 4.
Jenni Schello ß 5.
Welti Schello ß 8.
Jecli von Wile ß 4.
Beggenried ß 3.
Glaus Branberg ß 9.
Jenni Haufgarter ß 2.
Jenni Kurer ß 16 Den. 4
dedit eos de quo dedi fl. 1
dicto Schal, f.
Jenni Kurwal ß 11.
Wilhelm von Eschibach ß 6.
Welti von Habkre ß 5.
Ringgendorn ß 7.
Hetzo lb. 2 minus 3 ß.
Swester Elsa Renzin ß 3.15)
Glaus an stein ß 5.
Du zem Hin Ii 4.
Hesso ß 2.
Lembii ß 2.
Welti Rotenburg ß 5.
Jenni in der Rüti ß 5.
Jecli von Oeyental ß 6.
Jenni von Alpnach ß 3.
Jenni von Ruswil ß33 Den. 4.
Rütimannina ß 2.
Der alt Sporer ß 17.
uxor.
welti Mosgir ß 7.
Veisriippi ß 4.
Chünzi Slosser ß 5.
Welti Slosser ß 4.
Metlera ß 2.
Jenni Swerter ß 5.
domus ß 15.
Ueli si nr tochlennan ß 4.
216
Stoübenegger lb. 2 ß 2.
uxor I.) lö.
Jenni sin sun ß 8.
Glans Mango] t ß 11.
Welti zer Tannen ß 2.
Jenni Hubiner ß 8.
Elsa von Hinach ß (>.
lb. 18' 2 Den. 4.
I?
Heini von Slieren ß 13 Den 4.
Pueri Johannis de Scharnios
lb. 1.
Chüni vor: Scharnios f.
Hüdi Salznian ß 30.
Bürgi Suter ß 12.
Hemma Schurtingin ß <S.
Walther Yasbind ß 3.
donius eius ß 8.
Domus plebani in Malters ß 10.
Swester Katherina ß 5.
DomusdominideHudaßl2.t8)
Bürgi von Jinda ß 8.
Bürgis seligen Slossers wib
ß 10.
Jenni von WUe ß 30.
Der von Littö minor tl. 10.
Du von Malters ß 8.30)
Jobann von Bürron Pfd. 8.
Du von Baldwil Pfd. 3 ß 7.
J^lsa Zolnerin ß 3.
Heini Troger Pfd. 1 ß 5.
Rudi Wechter ß 10.
Erni Suter von Jiotenburg f.
Ueli Batoltswile J>fd. 1.
Biidi von Krieus I>fd. 1 ß 9.
Puer fratris sui ß 12.
Arnold zer Bleikun Pfd. 5.
Johann v. Diessenhouen ß 11.
Dietschi von Wile ß 17.
Johan von Obernöwa ß b\
Uoli Habniet Pfd 2' /?.
Du alt Swertcrin ß 8 Den. 4.
liüdi Bottiiikon ß 7.
Der Messersmit ß 3.
P. Seiler ß 7.
Peter Vorster ß 5.
Jacob von Zovingen ß ti
Huttera Pfd. 1 ß ö.
Welti von Urswil ß fi.
Türler ß 8.
Heini Slüchting ß 7.
Heini Kantelman ß B.
Bürgi Strus ß 4.
Greta von Matta ß 7.
Volrich Fono Pfd. 1 ß 7.
Büdi sin s\n ß 14.
und l'eJi sin svn ß 19.
Pfd. 50 Den. 20.
18.
Keppeller I>fd.
Sinü ges wiste rgidun 33 ß.
Jenni sin bruder ß 18.
Jenni am Grunde et mater
eius ß 13 Den. 4.
Grotzina ß f>.
Grüninger ß 9.
Chüni Slosser ß 7.
Veli Buch ß 8.
Peter Sibeneicher ß 10.
H. Suter ß u\
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217
Goldsmidina Li 10.
Hensli Goldsmit Li 3.
Der Huchin suter Li 8.
Küng Vasator «.
Dil Zwikerin Li 2.
L'eli Snider Li 3.
Krütlina U 33 Den. 4.
Rudi Hugs Li 10. .
Werne v.Stans|I>fdi;u,7,0)
.lenni sin son |
Goltsmits kint Pfd. 1 Li 2.
Chunrat Bernhard Pfd. 2'/2.
Rüdi sin svn Pfd. 1.
P. von Littö Li 7.
Rüdi Wiio Ii f>.
Dü von Lendiswile (o 12.
H. zer Gloggen. Pfd. 2.
Svnder Li Ii.
(Hans Seiler Ii 7 f
Hennan Seiler 1.) <
Welti in der Ovwa Li 14.
Thonio Kngelberg f
Andres von Walingen Pfd. 3.
Ita sin inuina Pfd. 1 Li 1.
Item puer eius Li 7.
Küdi ab IterKO I pfd ,(U 21)
luizlerst »enter |
P. Andres L> 3.
Hartman Honberg Li 10.
Der He) »er Li 7.
Ueli ab Bingen Li t>.
Jcnni Visi Li 33 Den. 4.
et frater eins.
Visina
Heinini lV.tzlis Li f>.
t'eli Früsehing -
Dii Seherera Pfd. 3% ß 3
Den. 4.
.Johann v. Huf ach Li 13 Den. 4.
Lüti Scherer ß 7.
.lohans St ms ß 4.
Sigel Li (i.
Pfd. f>2 ß ü Den. 8.
Summa Pfd. 214 ß 1) Den. 8.
ante Portam
Cnünzi Bader ß 3.
Lebi ß 3.
Hemma am Krienpach ß 3.
Geri Kelnera ß *).
Blüni ß S
P. Holzrüti ß 10.
Bürgi Boppo ß 2.
Ritzmannin ß 2.
H. zer Tannen Li 2.
Gosse m ein ß 12.
Meichi Bader ß 4.
Welti Schilling ß LlJ.
P. von Wile Pfd. 1 ß 5.
Reber ß 4.
Jenni Wechter ß 3.
Melzi Swundera ß 3 f.
Jenni Toiiber ß 3.
Gelwan Schcrer Pfd. 2'/2
tilins Li 3.1")
Bumbel f*20)
Dü v. Hergeswile Pfd 1 ß ö.
Marti Woscber ß 10.
Chünzi Keiner ß 17.
Ludi Metzger ß 10.
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218
Welti Zimmermann ß 7.
Glaus von Esche ß 10.
Chünzi Töüber |
Jenni von Rikkenbach ß b*.
Welli von Welessingcn ß 5.
Andres von Welessingen ß 4.
Schürman ß b*.
Bürgi Seder ß 4.
Auchlis svn ß 18.
Hedi Berruenderin f
Pfd. 14 ß 4.
SO.
Chüni öulcr ß 8 Den. 4.
Rudi Siber f
Chüni Schurtingen ß 5.
Werne am Len ß b\
Werne von Gotzkind ß 5.
Rudi ludo ß 4.
Heli von Vre ß 2.
Werne Wulslegcr ß B j
Welti Seder ß 2.
.lenni von Geismattun ß 7.
Winter ß 5.
Gümpeler ß 6.
Retzman ß fi.
Wintblaserin ß 0.
Welti ir husher ß 2.
Rudi Mülner ß 8.
Bürgi Liechti ß 3 f
Rerchtenbül ß 8.
Rosi in der Oeya ß 2.
Du von Rinuelden ß 5.
domus ß 5 7
R. von Habkeg, Pfd. 3 mi-
nus 20 Den.
\
Chüni Loüffer ß 33.
Jacob v. Breitenmatt Pfd. 2 V»
ß 4.
Fretzo ß 8.
Werne Wulsleger ß 6.
Heini von Vrswil ß 18.
Werne v. Gronen ß 9 Den.
Glaus von Rinach ß 8.
sin husvrö Elsa ß 4.
Vro Minna Pfd. 3V .
Winman Pfd. 1.
Werne v. Kriens ß 10 Den. 20.
item soror eius ß 8.
Heini Hüber ß 11.
Heini Viringer ß H.
Heini am Staldeu I*fd. 1 ß 2.
Rüdi Siber ß 10
Heinis swestcr am Stalden
ß 3.
Heini von Vrswil ß 3.
Bertschi am Berge ß 02 )
P. von Kratenbach ß 6
Du Simlerin ß 18.
P. in der Rüti Pfd. 2 ß 5.
Ueli Bumbel Pfd. 1 ß 5 , i.
Jenni zer Kilchvn ß 12a')
Dietschis wib von Wile ß 17.
Pfd. 29 ß 4 Den. 10.
21.
Jenni von Liele ß 9.
Werne Hüber ß 8.
Heini von Littö ß 3.
Swirmann ß f>.
Heli von Rüpingen ß 3.
Ueli Geitinger ß 5.
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219
Banwart Pfd 1 ßl.
Jenni Brunnö ß f> domus ß 4.
Jenni Schrafli ß ö.
Rudis Josts seligen wibPfd. 1
ß 2.
Heini Waldisbul ß 17.
Ueli Hofmeiier Pfd. I.
Jost von Rönnen mos Pfd. 1
ß 5. !
de puero fratris sni ß 10.
Chnni von Ronnenmoos I*fd.
> ß 2. :
Item sin vogt kind Li 10.
Werne von Wile ß lf> domns
ß f>.
l)ü von Gerlingen ß IS'*)
LTeli Hanwartz Li 2.
Glaus Wechter |
Landenberg Li 11.
Thönien kiut Pfd. 1.
Ueli Kistler Li 2.
Heini Wegnian Li 7.
Jenni Ren/.o Li ;">' i
Andres von Wolessingen Li 4.
Jenni Herhler Li II.
Ueli velther ß 2.
Heini Piekkenberg Li 2.
Jenni Lenman von Malters
u 2. :
H. Bürgender Li lö.
P. von A Pfd 3 minus 2u
Den.
Jenni von Malters Li s.
Heini Silier Pfd. 2 ß
Chunrade Li 17.
Kenzo Pfd. 2 Li 1,: )
Halter
Kneblinger Li 8.
Chfini Stms ß 5.
Hartman Sweigman ß 13
Den. 4
Welti von Ebersol ß 15.
R. von Garten Pfd. 5.
Ludwig Pfd. 17 V,.1)
Jacob von Rota Pfd. 1 1 mi-
nus 3 ß.
Filia H. de Rotze f!) Pfd. 3' ,.
Rieh Heini ß 37.
- »-Km* . .>
Pfd. ß U> Den. s.
Ueli Blatman ß «J.
Blatmannina I*fd. 1
Welti Nawer ß 2.
Waldisbul ß 3.
Krni Gutzman Pfd. 2'
Jenni Vischer -
Egenler ß 13 Den. 4.
Jenni am Stalden Pfd. I ß l.
Krni Snter ß 12.
Hans Bumbel ß 8 Den. 4. ' >
Welti Humbel ß 17/20)
Jenni v<»n Kntlibuch ß IT.
Rudi Waldisbul ß 4.
Gobi ß 4.
Filia Petri de Wissenwegen
Pfd. 1 ß ö.
Ueli von Wetgis ß S Den. 4.
Hedi von Kriens. ß S Den. 4.
Wildina ß 30.
Der Sinner Pfd. 2' 2.
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220
Heinz Grawo ß fi.
Jacob Meiier von Rrunnö.
Emmenlingen I 'fd. 3 minus 5 ß.
Teli Botschli ß 8.
Peter Spichtinger ß 3.
Chüni Seiler ß (5.
Der alt von Ulm fl. (j.
Hans Hader fl 7.
Rüdi Müller am Grunde obend
ß &
im Bruche.
Hans Migel Pfd. 3 ß 7.
Spekli ß 17.
Rimpach ß 8 Den. 4.
Vehvalt ß 8.
Grosse Werne ß 3.
Uhunz Peiier ß 14.
Heintz Fürcr ß S Den. 4.
Jenni Gesli ß 3.
Geist ß 8.
Heini von Kbinkon.
Thoman Wechter.
der sentinerrun knecht ß 8 f
Pfd. 31 ß 5.
Summa 140 Pfd. ß 13 Den. 3.
in via.
23
Krni von Kbikon ß 3.
Glaus Ku[>hersmit Pfd. 3l/.2
ß 2.
Heintz Hruno ß 8 Den. 4.
Welti Krepsinger ß 8 1 )en. 4.
Hemma Sibera ß 3.
Rüdi Kupüersniit Pfd. 2 ß 3
Den. 4.
Chun von Apwil ß 8.
Heini Metzger ß 8.
Der spengler von Vre 9 ß.
Jenni von Urswil ß 9.
Ueli Hesseller ß 8.
Groshotiii ß ö.
Johan Wiechsler Pfd. 1 ß 7.
Johans Smit von Hünoberg
ß 10.
Rüdi von Wissen wegen ß 3f>.
Jenni von Eggun ß 9.
Jenni Sasso ß 5
Heini von Vre ß 3.
Welti von Rachtal ß 4.
P. Hotinger ß 12 Den. 2.
P. von Ibach ß 10.
Rüdi in Stöken ß 11.
Joner ra ß 9.
Welti von Dierinkou ß 3.
Ueli Kirsiter ß 3.
H. von Linsibach ß 3.
Werne Streler ß 11.
H. ab Emmüten ß 2.
Jenni Sigrisl ß 9.
Ernis wip von Briens ß 3.
Jenni von Snarvvil ß f>.
Werne im Hrugtal ß 3.
Glaus von Stans ß
uxor eius Pfd. 4 ß b\
Friesin ß 3.
Welti Smit von l'rswil ß 7.
Glaus v. Winchel Pfd. 1 ß 7.
Ueli Weibel ß 4.
Ueli Ziniincrman ß 3.
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J • • hann Wie Ii Pt'd . .*> ii : : Den. 4.
Welti von Schönen hol Li 17.
P. von «rreppon l^'d. 1.
«i^Ucui Linsibach Li 4.
Erni Zimerman Li i4.
teli von Wetgis Li Im.
H. Scb'-uenbul Li 17.
1*1. 34 Li i:> Den.
24
Johann K<4 Li ■>.
Welti Gossenreiu Li 12.
Heini sin bruder Li 7.
Berchtenbul Li S.
Jenni Krütli Li >.
Heli Gossenrein Li * Don. 4.
Andres Spiehting Li Y
H. von treppen Li IM.
Bnmin Ii 12 minus 4 Den.
Jenni von Guleneg Li 4.
L)ü Hutera Li .").
Jenni Müin» Ii b.
Dil Uruberra Li .1
Heini von leiseer Li Den. 4.
Werne Meiier Li 2.
Wasman Li .").
Welti von Haltinkon Li ID.
I »helfe r Li IM.
filaus Walo Li b.
leli von Küse^r 7
Heini Kofmau Li 10.
Xotwil ü 2.
Hemma von Wet» is Li S I )en 4.
von Langn" ir toehter Li 3.
IHir«fi Ktifman Li b.
l eli Lütis Pfd. 1 Li :\ Don. 4.
'2'2i
Erni Naw.i Pfd. 2: ,.
'Haus sin svn Li S.
Itern uxor eius PJ Li.
Erni Tripseher Li s 7
Jenni Eschlbach U II.
Glaus am Weg Pt'd. i.
Erni Esch Li LH Den. 4
l>li ui der Kurye Li >.
Erni von Puchs Pfd. 1 ii 7.
C'.huni Groshot ti ;i.
Swertrür^ina Li IM.
tilius eins ü IM.
Welti v-n Gersowa Li ,Y
felis Smitz seligen wib ü
P. Waltman Li :l.
Kadi Stakli Li ,">.
Welti Krepstn^er Ii IV?
Jenni von Eich Li b.
Heintz von Gepuo Ii IX
Jenni Kuphersmit Li .~v>.
Jenni Smidli ii S.
25
Jeum" Siher Li lo Den. \.
(1 ruber Li i*.
l eli von Puehenas Li ;*>.
Erni Tripscher ii Ii.
j Erni Oeyental ii U.
Jecli v. Buchen nas Li ■ >:; Den. 4.
Pfd. '„>7 Li :i.
in curia.
I »er kileher v. Küsnach tl. .">.-- )
Albreeht von Tatenborjj Li 4.
IVli sin bruder Ii 4.
Der Biso Ii 2.
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222
Ueli von Husen ß 7.
Heini Hediler ß 10.
Dü von Dierinkon +
Glaus Keiner ß 4.
Welti von Bütlenon ß 5.
Ueli Ziegler ß 7.
Hemman Maler ß 3.
Töüberin £ 7.
Muscatin ß 3.
Welti von Rota ß 2.
Der Singer ß 9.
Schifmanin ß 3.
Hechlerra ß 7.
Her Johan von Hünoberg
Ii. 40.va)
Chüni in der Gassvn ß 7.
Ueli Yeldli ß 34.
Peter Fuchs ß 7.
Ziger ß 5.
Heini von Kerns ß 6.
Bürgi von Adelgeswile ß 5.
Bürgi von Tatenberg ß ö.
Hans von Hitzlisberg ß 9
Peter von Hokken ß 9.
Jenni von Hitzlisberg Pfd. 2.
Werne von Hitzlisberg ß 18.
Eberle ß 9.
Pfd. 40 ß 11 Den. 6.
Summa in via et in curia
Pfd. 108 ß 7.
Hic incipit computatio.
26.
Am Grunde d(edit)
Ueli Grabiman ß 3 d.
Vasbindina ß 5 d.
C. Habermacher U 9 d.
Bürgi Müller U 3 d.
Ueli Haberman ß 3 d.
Chüni von Mortal Ii 6 d.
Chüni Walcher ß 3 d.
Rüdi Walcher ß 2 d.
dis sint von Horwe
Peter am Orte ß 15 d.
Ueli von Winchcl Pfd. Iß b d.
Bürgi im Wile ß 6 d.
Ueli von Vouloch.
Heini von ob Kilchvn ß 8 d.
Bawer ß 5.
Heini Hofmeiier Ii 5 d.
Oesenberg ß 8.
Chüni im Bache ß 3.
Ueli Bücholzer ß 8 d.
Heini von Langensant Pfd. 1 d.
Erni zer Kilchvn ß 10 d.
Heini von Wile ß 3.
bonum quod idem colit ß 4.
27.
Jenni Schello ß 12 d.
Ueli von Horw ß 10 d.
Heini am Sande Pfd. 2 V* d.
Jenni von Winchel ß 2 d.
Heini Schilt ß 8 d.
Welti am Orte ß 4 d.
Ganterseiier ß 7 d.
von Hergeswile.
Welti am Sarbach ß 2 d.
Bertschi Hesler ß 17 d.
223
Walther zer Kilchvn Pfd. 2 d.
Ueli Schürman ß 8 d.
Jans Bechler ß 4 d.
dis sint von Kriens.
Jenni Wasnian ß 15 d.
Welti Nawer ß 5 d.
Biewer ß 4 d.
Heini Sluder ß f).
Werne Sigrist ß 5 d.
Heini Sehrt wense ß 5 d.24)
Rudi Bindo ß 3 d.
Dietli von Len ß 7 d.
Jenni am Wege ß 2 d.
Heini Meier ß 5 d.
Walther ze Grotzvn ß 8 d.
Heini Matinan ß 3 d.
P. nid dem Wege ß 5 d.
28.
Chüni zem Brunnen ß 5 d.
Murman ß 30 d.
Johan Mosman ß 7 d.
Jenni Nüschman ß 8 d.
Jenni Meüsberg ß 10 d.
Walther Köfman ß 8 d.
Jenni im Hof ß 3 d.
Heini sin bruder ß 2 d.
dis sint von Meggen.
Hans von Ergöü ß 14 d.
Rudi sin svn ß 10 d.
Jenni von ob Kilchvn ß 7 d.
Bürgi von ob Kilchvn ß 17 d.
Ueli von ob Kilchvn ß 6 d.
Krni in nider Dorf ß 8 d.
Heini von Greppon ß 14 d.
Welti Wechter ß 7 d.
Glaus Hvnno ß 2 d.
Fritschi Sigristo ß 2 d.
Welti Huber ß 7 d.
Heini Rüdis ß b d.
Jecli von Greppon ß 14 d.
Erni im Hof ß 2 d.
Glaus von M ggen.
Heintz Blüweler f
Johann Ammans svn ß 4.
Chüni v. Liiprechtswile ß 1 d.
Ueli Kratenbach.
dis sint die von Buochre
29.
Glaus Keiner ß f).
Ueli Keiner ß 4.
Krni Keiner ß 6 deualcati
sunt quia fuit in Thurego.
Hartman an der Strassa ß 2.
Chüni Hofman ß 2.
Rüdi von Linsibach der richer
ß 4.
Welti von Linsibach ß 4.
l'eli am Büle ß 3.
Ueli von Linsibach ß 3.
Welti Hofman und
Ueli sin bruder ß b*.
Peter Sager ß 2.
Ueli Kristli ß 3.
Ueli Berler ß 3.
Ueli sin bruder ß 3.
Bürgi von Linsibach ß 4.
Erni Trachsel ß 2.
Chüni an der Strassa ditior ß 4.
R. Gerhart ß 4.
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224
Glaus Hof man ß 3.
Küdi von Linsibach ß 3.
Erni Herler ß 3.
Welti an des Strassa ß 2.
Ueli am Stalden weltis svn ß 3.
Chüni Banwart ß 3.
Chüni an der Straßa I ß ^
Peter sin svn J
Ueli Hofman f.
Erni von Löpach ß 3.
Heini von Linsibach ß 3.
G6tschi Hünoberg ß 3.
Erni sin bruder ß 4.
Welti sin bruder ß 3.
aber Welti sin bruder ß 2.
Jecli von Herion ß 4.
Rudi von Hcrlon ß 2.
die von Littowa
30.
Heini v. Matta v. Greppon ß 6.
Jenni von Wile ß 10.
Strikman ß 4.
Werne und Jenni in der
Gruba ß 14.
Heini von Matta ß b\
Glaus an der Matta ß 8.
Welti Humbel ß 30.
Chüni am Stalden ß 7.
Hürgi Schob ß 3.
Heini von Ron neu mos
und Jenni sin bruder ß 6.
Jecli an der Matta ß 12.
Jenni in der Graba f.
Werne von < Topingen ß 15.
Erni von nidern Littöwa ß ib.
Ueli von Gopingen ß ö.
Jenni Hechlet* ß 4.
P. Velwalt ß 4.
Heini am Büle ß 3 fuit in
Thurego et deualcati sunt.
Peter Hirmatter ß 2.
Ghünrat von Winterbül ß ö.
Arnold von Winterbül ß 14.
Heini im Mose ß 3.
Chüni von Grudlingen ß 3.
Eberhart von GadenmattaßJ.
Jenni von Rönnenmos f.
Jenni Hurkartz ß 3.
Heini Humbel ß 4.
dis sint moslüt und ze
Tribschen
31.
Ueli Horwiien Pfd. 1 ß 3 d.
Welti zem Stein ß 33 d.
Heini im Holtz ß 8 Den. 4 d
Welti Egerder Pfd. 1 ß 3 d.
Erni Herbort ß 2 d.
Werne im Wile ß 33 d
am san de.
Rote Heini ß 33 -J- deletus est.
Chüni von Rietzingen ß 5 d.
Ueli Mülner am Grunde ß 4.
Ueli im Holtz Pfd. 2.
Rüdi Egerder Pfd. 1 Ii 7.
Hürgi im Holtz ß 2.
Dietschi Bio wer I.» 3 d.
Welti am Stade junior Ii 4.-,v)
Jenni an der Hechlun ß 2 d
Hürgi Reber ß 3 d.
Welti am Stade senior ß Ii d.26)
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225
Slröüli Ii 6 d.
Peter Hiler Li 4 d.
P. von Malta ß 6 d.
Hu« I i im um- der Haitun i."> 4 d.
Du ab der Egga Pfd. 1 ß 10 d.
Rebera zer Eich ti. 1.
Greta an der Zelga ß 8 d.
Witimannina +.
Heini Im Tale Md
Heini zer Eich ß 6 d.
Andres Heiser Li 6 d.
Ueli von Stirnrüti l.". 12 d.
Heini Sager von Matta
und .lenni Sager ß 15 d.
Sehophman Md.
32.
Der Suter im Bache ß 5 d.
Ueli ze Geisestein ß 2 d.
Werne ze Geisestein ß 6 d.
Heini Wespi ß 9 d.
Ueli von Honbold ß 3 d.
Jenni von Bongarten ß 4 d.
Rudi im Tale ß 5 d.
Glaus von Matta ß 2 d.
.lenni Slapher ß 2 d.
Chüni sin bruder ß 2 d.
Hemma Kündigin ß 7.
Ueli von Schönen bül ß 4 d.
Welti Studer ß 4 d.
Werne Huter ß 8 d.
Herman im Holtz ß 4 d.
Heini Wiio ß 4 d.
Ita im Holtz ß 3 d.
Jenni Sager f.
Willi Banwart ß 4.
Heini Bachman ß 4 cL
Geschichtshd. Bd. LXII
Jenni Schindler ß 3 d.
Rudi von Switz ß 2 d.
Ueli Scholi ß 2 d.
Heini Koch ß 2
Chünrat im Bache ß 8 Den. 4 d.
Dü in der Studhaltun ß 2.
Rote Heini ß 3 d.
Sidenvaden ß 17 non dedit
michi.
die von Vodelgeswile
33.
Steiner ß 8 d
P. Haso Pfd. 1 ß 5 d.
Erni im obern Dorf ß 10 d.
Welti Friio ß 4 d.
Bürgi und Ueli an der hofstat
ß 6 f.
Welti zem Stein ß 10 d.
von Adelgeswile
Giger ß G d.
Ueli Giger ß 3 d.
Werne Giger ß 3 d.
Welti Roteman ß (i.
Rudi Roteman ß 5 d.
Bürgi an der Hofstal ß 12 d.
Bürgi und Jenni in derSweig-
mat ß 8 d.
Erni von Stuben ß 3 d.
Chuni Hofstetter ß 4.
von Küssenach und von
Greppen
34.
Rudi Hechler ß 12.
Werne Weibel von Grepponf .
10
226
Her Hartman von Küsnach
Pfd. 13 1 ß 2 d.
P. Schützo Pfd. 27« d.
Jenni Swab ß 3.
Rotenburg ß 2.
Rudi Swander ß 3.
Bürgi Luchs ß 2.
Rudi Luchs ß 2.
Heini Suter ß 2.
Peter Grebler ß 5 d.
Ueli Swab |.
Peter Haberesso ß 2.
Jenni Schulthesso ß 2.
Rudi Hünoberg ß 2.
Knntz ß 2.
Jans Suter f.
Arnold Suter ß 2.
Heini im Kromen ß 2.
Peter in der Gassun ß 2.
Chunrat sin bruder ß 2.
Jenni Krüseller ß 2.
Heini am Büle ß 2.
Welti Blatman ß 2.
Welti Reber junior ß 2.
35
Jenni von Kama ß 2.
Heini von Kama ß 2.
Ueli Maler ß 6.
Welti Haso ß 2.
Welti Kistler ß 4.
Ueli von Löpach ß b\
Jenni Strebel ß 2.
Werne Thuner ß 12.
Welti Bechler Ii 2
Joh:mn Bau wart ß 4.
Heinrich Brienser ß 2.
Vilinger ß 5.
Jenni Vischeller ß 5.
Hartman Weibel ß 2.
Jenni Keiner K 2.
Heinrich Banwart ß 2.
Jenni sin bruder f
Rüdi Schützing ß 4.
Arnold am Büle ß 3.
Ueli Eberhart K 3.
Jenni sin bruder ß 3.
Ueli Erlibach ß 2.
Jenni Schützingen ß 3.
Johan zer Muli ß 2.
Ghüni Reber ß 2.
Löwenzorn ß 2.
in Haitikon
WTelti Smit ß 4.
WTelti an der Malta ß 3
Jenni Rüsler ß 3
Ueli Smit ß 3.
*) drderunt ß l et sr.ultctus j»n>
eis tt 5 quos tenct adhuc.
•v
| ß 6.
36.
Johan im Hof
Herman im Hof
Jenni Reiser ß 3.
Glaus Tober ß 3.
Jenni Tober ß 3 d.
Welti Tober ß 3,
C im Bache ß 3.
Johann im Winkel ß 3.
Welti Veger ß 3.
P. Veger Ii 3 d.
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227
H. im Winkel ß 3 d.
H. Haltinger ß 3 d.
ze niedern Immense»
satisfecerunt
Rüdi Betzlinger ß 8.
P. Betzlinger Li 3.
Johan Ebinger Pfd. 1.
Cbünzi Ebinger U 4.
Heini Amhuser ß 10.
Werne Brugel I» 5 d.
Jans Briigel ß 5.
H. Briigel ß 5.
Ueli von Lopach 3.
Ueli Brügel ß 12.
Welti Roter ß 2.
.lenni Snetzer ß 2.
H. Snetzer ü 10.
H. ab Wile ß 7.
Ueli Snetzer ß 5.
bi dem sewe
Welti Merzo Pfd. 1 d.
Johan Weleko ß 3.
Johan Erlbach von Remers-
vvile Pfd. 2 d.
.lenni bi dein Bache ß 8 d.
Glaus von Remoltswile ß 9 d.
de parochia ecclesie
in Malters
37.
Peter an der Matta.
Glaus von Kotzingen.
Arnold von Swendli.
Ueli von Dieterswanda.
Erni Vischer.
Rudi Egbach.
Rudi Geitinger.
Ueli an der Matta.
Welti in der Swendlon.
Heini von Amon.
Jenni Snider von Swendlon.
Jennf Chelman.
Ueli hinder der Egga.
Heini Scherer von Enningen.
Jenni im Bule.
Glaus Wiio von Swendlon.
Jenni von Genggen.
Jenni sin svn.
Welti ze Swanda.
Ueli ze Trachslingen.
Heini ze Kotzingen.
Ueli von Swanda.
Glaus von Arnon.
Jenni in Dietrichswanda.
Ghüntzi Hasler.
Heini im Rote.
Rüdi im Rote.
Heini Lenman.
Ueli ze Rütiwegen.
Glaus Züphel von Rütiwegen.
Johan Glerzo von Voglingen.
Rüdi Vischer.
Rudi von Furteg.
Erni von Arnon.
38
Chöni an Dieterswarda.
RÜdi am Mulibach.
228
Johan am Mülibach.
Bürgi in der Swanda.
Ueli am Mülibach.
Welti sin svn und
Jenni sin svn.
Ueli an Kantrach.
Chünz im Slatte.
Welü an der Egga
Rüdi sin svn.
Heini sin svn.
Heini Bumbel.
Welti Mülibach von Ennin-
gen.
Ueli sin bruder.
Jenni Halter f.
Gros Jans.
Heini Moser an der Füren
Li 4 fuit in Thurego.
Bürgi Heberling.
Werne sin bruder.
Der Sater von Schurtingen.
Ueli von Grindel.
Erni von Grindel.
Bürgi von Grindel.
Heini im Matten.
Heini sin svn.
Jans Scholi.
Ueli Scholi von Geitingen.
Ueli von Kneblingen.
Erni an Nollen von Geitingen.
Glaus am Rein.
Glans Meiierssvii von Brunnö.
Heini sin brüder.
Rudi Burgheinis.
Peter Heilwigen.
Hoini Ghelnian.
Heini im Mose von Bugringen.
Rüdi sin brüder.
39.
Güni Smit voo Bugriugen.
Jans Schürman.
Rekkenberg.
Jenni Lenman von Grabun.
Hospites et bona site in
parochiis ecclesiarum
in Kriens et in Horwe
40.
in Kriens.
Die Knaben von Grisingen
ß 8 f.
Ueli im Slund ß 2 d.
Du kind am Weg ß 4.
Ueli Zender ß 2.
de bonis uxoris sue.
Glaus ze Woluerswendi ß 4d.
Ueli ze Woluerswendi ß 8 d.
Rüdi an der Rüti ß 7 d.
Jecli am Stalden ß 3.
Glaus an der Rüti ß 5 d.
Jenni zem Sweighus ß 3 d.
Hemma an der Alment ß 4 d.
Hemma zem Sweighus ß 5 d.
Welti zem Bache ß 8 d.
Peter an der Füren ß 4 d.
Rönnenmos ß 10 d.
Ueli Sigrist ß 2 d.
Niderhovcn ß 3 d.
Glaus Sweighusers svn ß ö d.
Metzi Rupplata ß 3.
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229
Ueli von Lene ß 5 d.
Jenni zem Sweighus ß 5 d.
Welti im Wiie ß 7 d.
Ita im Wiie ß 2 d.
Werne im Hasle ß 3 d.
Ueli ze Bucholtz ß 12 d.
Heini ze Langeniti ß 3 d.
Heini in Studen ß 10 d.
Jenni ze Habkre ß 7 d.
Welti ze Habkre ß 7 d.
Erni ze Habkre ß 3 d.
Ueli Weltis brüder ß 7 d.
41.
Des Leners svn ß 3 d.
Heini Hupli ß 7.
Glaus Kofman ß 7 d.
Heini obend im Dorf Pfd. 1 d.
Hemma in der Oeya ß 2.
Hüdi zer Schüra ß 10 d.
Die knaben ze Blatten ß 4 d.
B. Rupli ß 3.
Bürgi zem Hof. ß 6.
Ueli zem Hof ß 3 d.
Heini Gasman ß 8 d.
Peter zer Schür ß 6 d.
Welti am Len ß 7.
Heini von Krawlingen ß 4.
R. Krütli ß 6 d.
Ueli Müller 2.
Erni Wasman.
42.
In Horwe.
Du kind von Kätingen ß 30.
Kristan von Hatingen ß 2.
Welti von Veldmos ß 5 soluit.
Rudis seligen kind von Ha-
tingen ß 8.
Hartmans tochter von Lan-
gensant ß 8 d.
Richi von Wiie ß 8 d.
Jenni von Wiie ß 6 soluit.
Heini von Wiie ß 7 soluit.
Rüdi von Bucholtz ß 2 soluit.
Glaus am Orte ß 38 d.
Hedi am Orte ß 3 d.
Uolrich am Sande ß 7 d.
Jenni von Sewen ß 8 d.
Jenni Rupingen ß 4 d.
Bürgi im Böngarten ß 7 d.
Stelli ß 2 d.
Rüdi im Büle ß 2 d.
Heini von Winchel ß 7 d.
Welti zer Kilchun der klein
ß 16.
Die knaben im Hof ß 7 d.
Heinis Stirnirnans kind ß 16
dedit 9 ß.
Jenni am Orte ß 4 d.
Ita am Orte ß 16.
Welti Schello von Horw ß 7 d.
P. Schützman ß 7 d.
Rüdi im Wiie ß 10 d.
Der Schulthes ß 7 d.
Jenni am Büle ß 6 d.
Chünzi Uesenberg ß 6 d.
Jenni Uesenberg ß 6 d.
Heini von Grisingen ß 4.
43.
Waltherssvn zer Kilchun ß 10.
Ueli Roüchli.
230
bona in palude.
Welti an Studhaltun ß 4.
Sidenvadens gut ß 17.
Hic non tenor (!) conr
putare.
44.
Ueli Trutman de domibus et
bonis suis Pfd. 3.
Marchwartz Trutmans seligen
töchtre die ze Frowental
sint Pfd. 1.
Vnd die ze Engelberg sint
öuch Pfd. 1.
Walther von Ospental ß 10.
Der svn von Ospenial Pfd. 2.
Uelis tochter von Stans Pfd. 1
pignus.30)
H. tochter von Mos fl. 10. ,3)
Rüdi zem Büle tl. 1 de
media' domo.
Uolrici Wagen pignus.29)
Herbrigers hus halbs fl. 1.
Walther Kuphersmit ß 10.
Smits bus von Eschibach am
Weg ß 4.
Johan Sniders hus fl. 1.
B. .Vischers seligen wib ß 3.
Ghünzis seligen Scherers kind
ß 10.
Jost von Malters Pfd. 2.30)
Uolrich Smitz swester Pfd. 1.
Jennis Ammans svn ß 4.
Tottinkon Pfd. 1.'*)
Uelis hus von Walingen ß 30.
B. von Wile fl. 5 d.
ciues in Weggis.
45.
Ghün von Schönenbül ß 13 d.
Johan Vischli Pfd. 1 ß 5.
Bürgi Müller ß 16 d.
Wrelti Hagli Pfd. 1 d.
Heini Matter ß 10 d.
Ueli Brügger ß 32 d.
Jenni Suter.
Werne Weibel von Greppon
ß 13.
Jenni Vischli Pfd. 1 d.
Weleko ab Wile.
Werne von Husen.
Bürgi Suter ß 16.
Peter ufen dorf ß 15.
Jenni phister Pfd. 1 d.
in Ebinkon.
Jenni Horswerzer ß 2 d.
Heini Töüffenbach ß 5 d.
Ueli ze Obrost ß 3 d.
Ghünzi Zimerman ß 6 d.
Peter vor Bollo et frater eius
ß 4 d.
Jenni ze Obrost ß 5 d.
Peter von Stuben ß 3 d.
Lamparter ß 10.
Bür^i Sigrist ß 8.
Peter von Rüti ß 2.
Heini Lamparter ß 4.
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231
Ueli von Langwat ß 5.
Choni von Honberg ß o.
R. Lamparter ß 5 d.
Heini von Hüti ß 2.
Ueli Köfman ß 4.
Ghüni von Apwil ß 5.
Welti Knebel ß 8 d.
Rüdi Gretun ß 2.
Anmerkungen.
Wie in den Urkunden aus dieser Zeit, so begegnen uns
auch im vorliegenden Steuerrod al auffallend viele Personen-
namen in Verbindung mit Ortsnamen. Das mochte Henne in
seiner Schweizerchronik (I, 270) zu der irrtümlichen Ansicht
geführt haben, der Rat von Luzern sei aus lauter Junkern
zusammengesetzt gewesen. Es sind aber zumeist gewöhnliche
Bürgerfamilien, die zu dieser Zeit in Verbindung mit dem
Namen ihres ursprünglichen Landsitzes oder der Gegend ihrer
Herkunft benannt wurden. So gab es Bürgerfamilien von
Bramberg, von Eich, von Elsaß, von Eschenbach, von Ger-
lingen, von Gundoldingen, von Hochdorf u. s. f. Die Ritter
•dagegen, die im angeführten Zeitraum zu Luzern das Burg-
recht erworben hatten, sind in der Einleitung zusammengestellt.
Vieleicht lassen sich auch für diese Epoche einmal noch mehr
■nachweisen. Leider fehlt das ursprüngliche Bürgerbuch, das
noch Erhaltene geht nicht über 1357 zurück. Die vor 1357 in
Luzern eingebürgerten Ritter mußten daher aus dem vor-
handenen Urkundenmaterial zusammengestellt werden. In
zahlreichen Urkunden des XIV. Jahrhunderts erscheinen die
Namen der in diesem Rodel erwähnten Bürger, der Ritter
sowohl, wie namentlich der angesehenen Vertreter des Handels-
.und Gewerbestandes.
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232
Im Folgenden sei auf Einige kurz hingewiesen. Die
Identifizierung anderer im Rodel genannter Persönlichkeiten,
z. B. der von Baldwil (17), von Iberg (15), von Küsegg (4, 24),
von Rinach (1, 16, 20) bleibt der fortschreitenden genealogischen
Forschung vorbehalten.
!) Bartholome war jedenfalls ein Lombarde, wie
Jacob von Mündris. Ueber die verwandtschaftliche Zu-
sammengehörigkeit sind wir bis dahin im Ungewissen. Nach-
kommen Beider siedelten sich (um 1420) in Bern an, dessen
altes Udelbuch einen Bartholomaeus Meyen, den Lamparter,
und Jakob de Madiis, Bartholomaeus svn verzeichnet. Jacob
de Madys kommt auch als Jacob de Mündris vor. Von ihm
lieh der Rat von Luzern im Jahr 1417 vierhundert Rhein.
Gulden. Ueber die Ansiedelung in Bern vcrgl., Jahrb. f.
Schweiz. Gesch. I 246 f. Ueber Stammbaum und Wappen
der Farn. May: Dr. Merz, Burganlagen 462 f. Ueber Bar-
tholomaeus II und Familie: Berner Taschenbuch XXIII. 1—178.
*) Russo von Rif. Unter Rif dürfte Riva S. Vitale
zu verstehen sein. Aus der nämlichen Gegend stammen auch
die „von Mündris" (Mendrisio) und die Russ von Gastet
S. Pietro. Der eine Russo wird der im Harnischrodel von
1353 erwähnte Burkard Russo sein, der laut Urkunde vom
15. Juni 1356 ein Haus am Kornmarkt besaß. (Geschtsfrd. II, 177.)
Dieser Burkard fungiert auch als Zeuge in der Urfehde des
Peter Blowen. 1357. (Staatsarchiv Luzern.)
s) Gundol d ingen , Werner von, urkundet seit 1 329
und war Schultheiß im Jahr 1360. ( Geschtsfrd. Bd. XXXV, 79 )
4) Ritter Hartman von Baldeg hatte die Güter zu
Seeburg vom Stift im Hof zu Lehen. (Geschieh tsfrd. XXXI
273, 277). Er kaufte am 28. Oktober 1342 einen halben
Teil des Hofes Adelgeswile (den Ghunrat an der Hofstatt
baut) von Hetzel von Ongersheim, Baumeister des Gotteshauses
im Hof. (Regesten von Schweiz. Urkunden des Stiftes S. Paul
in Kärnthen, im Besitz von Dr. Th. von Liebenau.) In der
gleichen Urkunde figuriert auch als Bürger Luzerns Wemher
David von Schanriot.
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•'') Werne Seiler war 1363 Spitalpfleger. Er erscheint
auch 1368 in der Interdiktangelegenheit Zer Kilchun und in
verschiedenen andern Urkunden als Zeuge.
") Berchthold ab dem Huse, ist der Sohn des Ritters
Johann ab dem Huse (Urk. v. 1318), welch Letzterer offenbar
aus dem Elsaß herstammte, wo die „vom Haus4* zu den be-
deutendsten Rittergeschlechtern des Ober Elsaß zählten. (Der
alte Adel im Oberelsaß von J. Kindler v. Knobloch 36.37).
Diese elsässische Familie hatte u. a. bedeutende Lehen von
Murbach und Oesterreich inne. Berchthold ist Schiedsmann
in der Spitalurkunde v. 1349, 27. Juli (Geschfrd. VII, 76).
Im Zehntrodel der Propstei im Hof (durch Dr. J. L. Brand-
stetter im 38. Bd. des Geschtsfrd. publiziert), steht (18,1)
„de curia domini ab dem huse sol. V." Berchthold urkundet
als Vogt zu Rotenburg 1342, 11. August (Staatsarchiv Urk.
Hohenrain), das Siegel fehlt; er ist u. a. Zeuge in Urfehden-
von 1348 und 1351 (Staatsarchiv Luzera) und ist Sachwalter
des Klosters Engelberg für eine Forderung im Jahr 1349.
(Geschichtsfrd. LIII, 164).
^ Heini zem Turne erscheint auch im Harnischrodcl
von 1353, mit ganzer Ausrüstung, ebenso in einem Waffen-
rodel aus dieser Zeit (1352 f) der Ersterm beigeheftet ist. Im
Harnischrodel von 1349 wird auch ein Johann zem Turne
erwähnt. Auch das Jahrzeitbuch von Münster gedenkt eines
Heinrich zem Turne (30. August) der dasellrat Chorherr war.
Ita zem Turne ist vielleicht identisch mit der Ita zem Turne,
die in einem Verzeichnis der Klosterfrauen von Eschenbach
aus der Mitte des 14. Jahrhunderts vorkommt.
8) Albrecht Nefli hatte — laut Urfehdebrief vom
12. Oktober 1352 — dem Arn. Wundrer vor einiger Zeit
einen Gewandballen ausgehoben.
*) Her Johan G rebler war Conventual in Engelberg
(Jahrzeitbuch des Frauenklosters). Das Album Engelbergense
notiert: „1372 frater Johannes cum W. Mirer et W. Stauffacher
canticum paschale composuit."
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•234
10) Der Schultheiß dieses Jahres war Niclaus Gundol-
dingen (Geschichtsfrd. XXXV, 78). Urfehden von 1347, 134*,
1350, 1356, 1357, sowie eine Reihe von Urkunden bewahren
seinen Namen.
n) Nach der Schiffahrtsurkunde von 1357 und nach der
Urkunde vom 13. Oktober 1330 im Stadtarchiv kamen die
Ludwig von Ruswil. Sie waren durch Handel zu Besitz
gelangt. Ein Ludwig von Ruswil ist Zeuge in einer Urfehde
von 1356.
12) Tottinkon. Es muß Walther von Tottinkon sein
(Walther II. ?). Dieser ist 1357 gemeinsam mit Stanner Bürge
für Ritter Ulrich den Geßler (Bürgerbuch), erscheint auch in den
Harnischrödeln von 1349 und 1353. Vergl. R. Durrer, Jahrb.
ür Schw. Gesch. XXI 368 t
,8) Ritter Jost von Mos, 1334 herzoglich öster-
reichischer Burggraf zu Habsburg am Luzernersee. Seine Ehe-
wirtin war „Zetzilien" von Friienbach (Urk. v. 1333 im Staats-
archiv, Malters), offenbar die Schwester des Meister Heinrich
von Friienbach, Pfarrers zu Wien (1323—36). Jost von Mos
betätigte sich aber nicht ausschließlich in Vogt- Gerichts- und
Administration-Geschäften. So trägt eine Gopie von Notker
Labeo's des Deutschen Versio german. psalmorum (die früher
in Einsiedeln aufbewahrt worden war). Seite 5 die bezeich-
nende Beischrift: „Iste liber mon. Heremitarum est concessus
dno. Jodoco de Mos militi commoranti Luceria." [Handschriften-
Verzeichnis der Stiftsbibliothek S. Gallen, von Gust. Scherer,
Nr. '21.] Ritter Jost von Mos waltete auch als Bürge bei der
Bürgeraufnahme des Ritters Gerhart von Utzingen (Bürgerbuch
13ßl), er war nebstdem u. a. Zeuge in Urfehden von 1347,
1351 und siegelt in der Urfehde von 1362 (Staatsarchiv
Luzern.) Vom Siegel ist das Mittelstück mit dem Wappen
erhalten. Ueber die Friienbach vergl. Segesser, Rechts-
geschichte I, 483 f.
14) Jacob von Mündris figuriert u. a. 1357 in der
Eidgen. Richtung betreff, die Schiffahrt zwischen Luzern uud
und Uri unter den 21 Zeugen aus dem Handelsstand der
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vT.:.:-
Stadt. Im übrigen vergl Bartholom: Jf^ir»
von Lazern war Junker Conrads der fr: wen üe»-^
(Juhrzeitb. v. Seedorf).
,v> Rentz. Das Staatsarthiv besi.-^: e-ne K-f-Jae v c
Urkunden über einen Prozeß des Stiftes He L J -vi
gegen Conrad Rentz, Bürger von Luzeru iessen. K-.:«er
wegen Verweigerung des Falls bei einem Ir_:esLi:erte-
tö) Walther von Gerlingen, erschein: u^^?r iec.
Zeugen in der Schitfahrtsurkunde von I «07. W^I-Jaer
Heinrich sind 1 3Ö6 Zeugen \ Geschiehtsfrd. Q. i 7 7 . H e : _ - ; - ß
von Gerlingen, .Heinrichs seligen son. burger ze Lncen.*. !u:
rdas Buch der Tugenden* den Klosterfrauen v - Lz^-^rz
rdur got- geben, 7 13*3. „Er bet oucb deosel;^ v .c K-^-
berg herren und frowen ein erber almusen geheissea i-ecec*
(Catai cod. manu Script 1>-Y und Liebenau K c^:^i Ajr.es
51iM. Wal Iber ist u. a. Zeuge in Urfehden v;n L
und 137)7.
1Ti St anner. Die Stanner geboren zu den re::b>:ec
und angesehensten Familien Luzerns zu dieser Zeit. Elz
Stanner bürgte schon im XHI. Jahrhundert auf der U::.vers::ä:
Bologna für einen Grafen Rudolph von Habsburg. HeinrU-h
Stanner war 1306 Ammann zu Luzern i Geschichtsfr J. IL 177,
er besiegelt eine Urfehde von 13 «Staatsarchiv-, ias Siegel
ist erhalten) und erscheint « fters als Bürge Ui den I'-rger-
aufnahmen. In seinem Haus fand die K:ch:u::g s:a;t zwix-h^i
dem Ritter Gottfried von Hünoberg und Herrn Peter. Pfninder
zu Mereswand. 1351, 4. Marz «Geschiehtsfrd. XX. 17 V * »rt If
Stanner war Kaplan zu Einsiedeln. Fr trag in das v n ih^i
gebrauchte MeLibuch Erklärungen. Notizen ur.i -tas « 'fr .-iom
der Empfängnis Mariae ein ■ Geschiehtsrrd. XL11L i-k* und
154, und Meyer. Catalogus c.-d. manu scrir>t. Nr. 113.
Der gemeinsame Engelberger Zinsrodel verzeichnet anno !3.>i
einen Zins von „Stanners Hofstätt* yGeschi.-fctsfr Ulli. 1^7
Ueber die Stanner mehrere S>-iIon in Rra::ds:e:;ers Protei
und Alnwsner Rüdeln. daselbst wird ai:ch -S:a:v.>-*is g:;t-
erwähnt.
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236
,H) Vermutlich das Haus des Ritters Johann von
Ruoda, der Meier zu Kriens war ums Jahr 1346, laut einem
Kundschaf Isrodel der Propstei im Hof (Geschieh tsfrd. XX,
171; VII, 76, 77).
1P) Gelwan Scher er. Geli vano genannt Scher, Bürger
von Luzern, kam 7 Jahre später in Mailand (ratione unius
, equi) in Gefangenschaft und mußte versprechen ,,di non
vendicarsi dclla prigionia subita, sui mercanti di Milano, di -
Como e di altre citta nel loro passagio per Lucerna" (Archivio
stor. Lombardo XX, 304).
2n) Bumbel. 1357 wird ein Hans Bumbel zum Bürger
angenommen, dessen Namen im Bürgerbuch beigefügt wurde
„Longobardus, bonbell", was auf die welsche Herkunft hin-
deuten würde. Das Geschlecht kommt schon früh vor, 1338
war Wallher Bumbel Mitglied des Rats, Rudolf Bumbel ist
unter den Zeugen einer Urfehde von 1350.
21 ) Bertschi am Berge. Gehörte vielleicht, wie der
1361 zum Bürger angenommene Johann am Berge zu der
Geldwechsler Firma von Asti, die 1349 eine Geschäfts- und
Aufenlhaltsbe willigung für 15 Jahre erhielt und bis c. 1400
bestund.
'**) Der Kilcherr von Küsnach hieß um diese Zeit
Marchward von Heckingen. (Geschichtsfrd. XX, 177).
23) Ritter Johann von Hünoberg war der reichste
Luzerner dieser Zeit, wie dieser Rodel ausweist. Nach Brand-
stetters Einkünften Rodel der Stiftspropstei besaß Hans von
Hünoberg nebst vielem andern „aream Alberti an dien Blatten.44
Zum Besitz dieses reichbegüterten Burgers gehörte vermutlich
schon das heutige Gut r Schlößchen Hünenberg" bei Luzern.
Vergl. auch Schweiz. Geschichts Forscher III. Tab. 3.
2*) Heini Schöwense. Edelknecht, genannt Kel'ner
von Schauensee, Ehewirtin: Clara Miescher, laut Urkunden
von 1338 und 1348, die 1872 im Schloß Spiez lagen, (Liebenau,
Sehn y der v. Warte nsce 8). H. Schauense kommt im Verhör
Ritter Johan v. Boklis vor, über des Gotteshauses v. Luzern
Erb- und Fallrecht auf c*em Dinghof Kriens. (Geschichtsfrd.
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237
XI, 175). Daselbst Claus von Schouwense und Welti von
Schouwense
") Jenni zer Kilchun, wurde 1363 Kreuzfahrer und
gab Verlassung zu einem bedauerswerten Zerwürfnis unter der
Bürgerschaft zu Luzern, verbunden mit kirchlichem Interdikt,
1364-69. (Geschichtsfrd. XVII, 158 f.)
?6) Welti am Stade. Diese Familie „am Stade" im
Moos zu Luzern erhielt dea Namen ohne Zweifel von den
uralten Schiffergestaden daselbst, über die das Bürgerbuch
(1369) folgende Stelle enthält : „Item dis sint du stad du von
altar har in dem mose sullent sin von rechten. Bi des gut
von Malters vahent si an und nemt man si als hie nach
bescheiden ist.
Der von Malteis zem Ker
B. Hüters ze des Schulmeisters stadel
Spitzenmatt ze den gaden von Eich
Zem Eichin steg.
-"') Dü von Gestellen. 1355, 15. April. Vergleich
der Margarethe von Gestellen, Heinrichs seligen, burger zu
Lucein, elichen wirtin mit dem Nachbar Jost Guldisried
(ebenfalls St. 15 im Steuerrodel) wegen einem Gang an das
„sprachhus\ (Urk. im Staatsarchiv).
28) Hans Hofmeier, urkundet 1339—53 und war
1341 Schultheiß. (Geschichtsfrd. XXXV, 78.)
29) Wagen Ulrich, ließ sich 1361, als die Brüder
von Hudenz bei den Lombarden 87 Goldgulden aufnahmen,
mit Heinrich von Hospenthal als Geisel verschreiben und
machte dann 1371, gemeinsam mit Heinrich Woltmann, selbst
ein Anleihen. (Jahrb. f. Schweiz. Gesch. II, 149, 154.)
30) Ueber die Familien von Malters und die Meier
von St ans vide Geschichtsfrd. XXV, 288; Oechsli, die
Anfänge d. Schweiz. Eidg. 70.
8I) Die Familie Tripscher in Luzern ist zu diesei Zeit
reich und angesehen. Ulrich erscheint u. a. in Urkunden aus
den Jahren 1326, 1331, 1337, 1351 und in einer Urfehde
von 1351. Eine Mechthild von Halten, Ulrich Tripsebers
2H8
wirtin ist erwähnt im Jahrzeitbuch des Frauenklosters Engel-
berg. Wilhelms Name kommt vor in Urkunden der Jahre
1361, 1363, 1368 und im Jahrzeitbuch des Benediktinerstiftes
Luzern. Seiner Ehewirtin Elisabeth gedenkt das Jahrzeitbuch
der Franziskaner in Luzern. Die Tripscher sind in den Rats-
protokollen nachweisbar bis zur Mitte des XV. Jahrhunderts.
In Aarau — wohin die Familie übersiedelte — erscheint
unsere Wissens der erste Tripscher (Heinrich) in einer Urkunde
von 1393. Ueber das in Luzern noch im XV. Jahrhundert
verbreitete Gerücht, daß ein Tripscher bei Sempach geflohen,
vergl. Liebenaus Gedenkbuch „Die Schlacht bei Sempach,
396. Im Jahre 1394 quittiert Heinrich Tripscher der Aeltere
für 26 Rheinische Gulden Leibding auf der Stadt Luzern.
(Urk. im Staatsarchiv). Die Tripscher wohnten im Süß-Winkel,
der bis ins XV Jahrhundert „Tripschers-Winkel" hieß.
Heini von Rüseg (4,24) Burger v. Luzern ist auch unter
den Zeugen der Hofurkunde von 1379 (Geschtsfrd. XXXI, 277 ).
R. von Garten (21) stammte aus einem der ältesten
Luzerner Geschlechter. Die von Garten zählten zur Ver-
wandtschaft der GundoKtingen und schon 1178 sind vier
Brüder aus dieser Familie Zeugen in einer Urkunde des Stifts
im Hof. (Geschichtsfrd , Bd. III. 220).
Mit Welti von ßüttenon (25) war vielleicht der
Luzerner Friedrich Büttiner verwandt, Küchenmeister des
Bischofs Heinrich III. von Konstanz, der diesem am 15. Juli
1365 ein Darleiheu von 240 Goldgulden machte. Er erhielt
dafür die bischöfl. Unart von Ettiswil als Pfand. (Regesten
von Einsiedeln Nr. 404 und Schubinger, Heinrich III. von
Brandis, 222). Uni die Mitte des XIV. Jahrhunderts studierten
2 Luzerner Büttener in Paris. Vielleicht daß auch B u t i
(Buttiner) in der rätst üben (14) dieser Familie angehört.
Der Hol Büttenen liegt oberhalb Seeburg, Gemd. Luzern.
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Personen- und Ortsregister.
Die Zahlen beziehen sich
Seitenzahlen des Originals. A
weilen 2 bis 3 gleiche Namen.
Stadt Luzern.
A.
Adelgeswile 1, 25, 33.
Adelman 6.
Aftrost 8, 12.
Agras 3.
Albrecht 1.
an der Alnient 40.
Alphart b\
Alpnach 7, 10.
Ammann 0, 44.
Andres 18.
Apwil 2.3, 45.
Arniense 13.
Arnon 37.
Aüchli 10
Aue Marier 12.
B.
im Bache V>. 10. 32.
Baehman 32.
Bucht al 2:1
Bader 19, 22.
v. Baldeg 3.
Baldwil 17.
Bannwart 2, 3. 21, 32.
Babsl 1.
Bar l.
auf die im Druck wiedergegebenen
der nämlichen Seite finden sich zu-
Bartholome 1. 8.
Basel 13.
Befrcr 9.
Beggenried 16.
Beppi 14.
Berchtenbül 20, 24.
• Berchtiswilc 7.
ab Berge 18.
am Berge 20
Berger 3.
Berges wile, de 7 .
Berlon 29.
Be niiend erin 19.
Bern 11.
Berner 4.
Bernhart 18.
Bero 2. 12.
Betzman 20.
Bisbes 12.
Bischofszell 11.
Bitschi betseh 2.
Blalinan 22.
ze Blatten 41.
zer Bleikun 17.
1 Bletzingcr 1, 31.
Blower 31.
Blüni 19.
Buk 5.
undern Bornen 8. 13.
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■240
Bongarten 32.
Boppo 19.
Boswil 4.
Bötschli 22.
Bottinkon 17.
Botzli 18.
Bramberg 18, 16.
Brechli 14.
Bredierin 9.
Breitcnmalt 20.
Bremgarten 2, 8.
Brienfl 14, 23.
Brienser 34.
im Bruche 22.
Drflger 4.
Brugli 10.
Brugmeieter 4.
Brugtal 23.
Brunin 24.
Brünier 7.
Bruno 23.
Brunow 21, 22, 38.
Buch 18.
Bilchenas 12, 25.
B&choltz 40.
BÜcholzer ia
Unehre 2, 13, 29.
Bachs 24.
Buch sei- 15.
Bueler 13.
Bugringen 38.
Bumbel 19, 20, 22.
uf der Bürge 24.
al> Bürgen 18.
Bürgender 21.
Bürger 8.
Burgler 5.
Büron 10, 17.
Büti 14.
V. Büttenon 25.
c.
< :haffer 3.
Chönrad 21.
D.
Dierinkon IL, 23, 25.
Diessenbouen 17.
Üieterswanda 37, 38.
Dietrich 1.
Dietschiberg 3, 8.
E.
Eberl« 25.
Ebersol 6, 10, 21.
Ebinkon 6, 22, 23. 45.
Edlibach 11.
Egerder 22, 31.
Egga 31, 37, 38.
Eggenberger 4.
Egger 4.
Eggun 23.
v. Eich 13, 24.
zer Eich 31.
v. Eicholtren 8.
Elerin 8.
Elias 1.
Elsa 20.
v. Elsass 7, 14.
Emmenlingen 22.
Emmon 2, 7, 9.
Emmftten 23.
Engelberg 1, 6, 10, 15, 18. 44.
Ennigen 37, 38.
Entlibüch 22.
Eppinger 12.
Erenkrantz 5.
v. Esch 15, 19, 24.
v. Eschibach 8, 13, 16, 24. 44.
F.
Falchina 3.
Fassbind vide V.
Feissö 11.
Föno 17.
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241
Fretzo 20.
Friesin 23.
v. Friienbach 12.
Fröhlich 9.
Frowental 44.
Früsching 10, 15. 18.
Fuchs 13, 25.
Fuglislo 5.
Füllo 15.
an der Füren 38, 40.
Fürer 22.
Fus 15.
G.
Gadcnmatta 30.
Gantersei 27.
v. Garten 21.
in der Gassvn 25.
v. Gatwil 8.
Gawartschi 14.
Geiscstcin 32.
Geisseier 12.
mit den Geissen 7.
von Geissniattun 20.
Geist 22.
v. Geitingen 38.
Geitinger 21,
Gelinger 14.
Gemündrin 14.
Genginanninn 5.
Gepnow 24.
v. Gerlingen 10. Ii, 21.
Gcrsowcr 11, 24.
Gesli 22.
v. Gestelen 15.
Gibelmun 15.
Giger 1.
Gisinun 10.
Glarus 4.
Glaser 14.
Glaus 24.
zer Gloggen 18.
Gescbichtsfrd. Bd. LX1I
Glögler 1.
Glogner 4, 13,
Gobi 8, 22.
Goldsrait 18.
Göppingen 30.
Goppinger 3.
Görion 11.
Gossenrain 19, 23.
Gotzkind 20.
Graben 39.
Grabiman 26.
Grawo 22.
Grebler 10.
Greppen 3, 16, 23, 24, 28, 30, 34, 45.
Grindelwald 15.
Grisingen 40. 42.
Gronen 20.
Groshöti 23, 24.
Grosso 7, 9.
Grotzo 2, 3, 4, 18.
Grudligen 30.
Gröber 24, 25.
v. Grumen 5.
am Grunde 18, 26, 31.
Gruninger 18.
in der Gruob 30.
Gugger 5.
Guldisried 15.
Gumli 8.
Gümpeler 20.
Gundoldingen 3, 8.
Guteneg 24.
Gutzman 22.
Gylgina 7.
H.
Habermacher 26.
Habennan 26.
Habersctzo 2.
Habkeg 20
Habkre 10, 16, 40.
Habniet 17.
16
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242
Hanfgartner 15, 16.
Hafner 4.
Halbjahr 5.
Halbmeister 9.
Halter 21.
Haitikon 24, 35.
under der Haitun 31.
Hartman 9.
Hasharz 9.
Hasle 8, 10, 15, 16, 40.
Hatingen 42.
Hebstrit 14.
Hechler 21, 25.
an der Hechlun 31.
Hegli 3, 11.
Heinrich 5.
Helbling 1, 13.
Hentschler 2.
Heratingen 6.
Herbort 31.
Herbriger 5, 44.
Hergeswile 8, 19, 27.
Herman 11.
am Herweg 2.
Heseller 9, 23.
Heselli 7.
Hesso 16.
Hetschler 7.
Hetzo 16.
Heymo 15.
Hilcr 31.
Hilprant 16.
Hitzlisberg 4, 25.
Hochdorf 6, 7. 8, 9.
Hof 5, 14. 25.
Hofmeier 12, 13, 14, 21.
v. Hokken 25.
im Holtz 3, 31, 32.
Höltzli 5.
Holzman 11.
Holzmattun 5.
Holzrüti 19.
Honberg 10, 18, 45.
Honbold 32.
Hornsen 8.
Horgen 6.
Horw 9, 13, 16, 26, 27, 42.
Horwiien 31.
Hötingcr 23.
Huber 1, 7, 20, 21.
Huffina 12.
Hübschi 1
Hug 3, 18.
Hünoberg 11, 23, 25, 29, 34.
ab dem Husc 6.
v. Husen 25.
Husher 4.
Hüsli 7.
Hüter 7, 9. 13, 24, 32.
I-
v. Ibach 2, 23.
v. Ibcrg 15.
Immense 2, 3, 36.
Ingolt 7.
v. Inwil 3.
Jonerra 23.
Jost 21.
v. lppinkon 5, 15.
Juchcra 15.
Judo 20.
Jurto 7.
Jutzier 18.
K.
v. Kama 34.
Kantelman 17.
Kapher 6.
Katherina 17.
Kegiswile 2.
Kelbli 10.
Keiner 14, 19, 25.
Kcppeler 18.
Kern« 9, 25.
Kilchun'20.
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243
Kirsitcr 9, 23.
Kistler 21.
Klein Heini 2.
Klingnow 3.
Kneblingcr 21.
Kncblingcn 38.
Köfman 4, 24,
Köl 12, 24.
Kolbo 11.
Kostenz 9.
Kottraan 6. 13.
Kotzingen 87.
Kramer 5, 9, 13.
Kramos 8.
Kratenbach 20.
Kraowlingcn 41.
Krebsinger 15, '23, 24
am Krienpach 19.
Kriens 13, 15, 17. 20, 22. 27, 40.
Kricnter 12.
Krüderra 4.
Krütli 13, 18, 23.
Kündig 32.
Kündigman 8.
Küng 13.
Kuphersmit 23, 24, 44.
Kurer 16,
Kürsener 9, 10.
Kurwal 5, 6, 9, 10.
Küsnach 1. 10, 25, 34.
Küsnacher 2.
L
Laraparter 45.
Lampfil 2.
Gailenberg 21.
Langensant 2G, 42.
Langerüti 40.
Langnow 13, 24.
Lebi 19.
Ledler 9.
Lembli 16.
Len 20, 40, 41.
Lcndiswile 12, 18.
Lcnman 21.
v. Liebenstein 11.
Liechti 20.
v. Liele 21.
Liephart 7.
zer Linden 2.
Linsibach 23. 29.
Lischi 4.
Littö 17. 18. 21, 22, 30.
Löffcnberg 13.
Löpach 10, 12, 20.
Lorcnzo 11.
Löüffer 20.
Loürisang 1.
Löwo 4
Ludwig 12, 21.
Lüfte nsak 4.
Lungencrra 13.
v. Lungern 2, 15.
Luterbrot 3, 10.
Lütia 24.
Lütwil 10 13.
M.
Maler 9, 10, 25.
Malters 17, 21, 37, 44.
Maneger 11.
Mangolt 16.
Marchwart 12.
v. Matta 8, 15, 17, 30, 31, 32.
Mcdcr 7, 13.
Meggen 11, 28.
Mcienberg 2, 3, 13.
v. Meiicnheim 7.
Mciier.,2, 6, 9, 22, 24.
Mellingen 3, 15.
v. Mengen 9.
Meriswand 1, 4.
Messersmit 17.
Mcrzeller 7.
v. Mettenwilc 3, 11, 12.
Metler 16.
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244
Metzger 8, 19, 23.
Migel 22.
Minna 20.
Mirer 9.
Mor 4, 13.
Mörli 8.
v. Mortal 20.
Mos 31.
v. Mose 12, 44 .
Mosgir 16.
Moshuwo 1.
Mugo 5.
Mulchenrain 8, 9.
Mulibach 38.
Müller 1, 2, 22, 20.
Mülner 20, 31.
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v Mündris 13.
Muntschi 4.
v. Mure 5, 12.
Muscntin 25.
M&ssigang 7.
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Nawer 22.
Nawli 8.
Nawo 24.
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v. Obernow 3, 17.
Ollater 10.
Ocggeringcn 4.
am Orte 42.
v. Ospendal 11, 44.
Oetertschi 5,
Otten Imsen 7.
v. Owa 3, 18.
Ocya 5, 6. 13, 20. 41.
oyental 16. 25.
P.
Peiicr 22.
Phawo 3.
Phcffcr 24.
Phister 2, 4.
Pistin 3.
R.
Ratoltswil 5, 17.
Ravensburg 8.
Heber 12, 18, 19, 31.
Heiser 31.
Rekkenberg 21, 39.
Rekko 13.
Remerswile 11. 30.
Remoltswile 36.
Rentzo 16, 21.
Ribina 1.
Richense 0.
Richheini 21.
Rieden 5.
Ried er 2.
Rieter 12.
zem Hin 16.
Rikkenbach 19.
Rimpach 22.
Rinach 1, 16, 20.
Ringgendorn 16.
Rinueldcn 2, 15, 20.
Riso 25.
Ritzmannin 19.
Rodeller 5
Röller 1, 2.
Rönnenmos 21, 30, 40.
v. Rore 11.
Roso 10.
v. Rot 7.
v. Rota 4. 13, 14, 21, 25.
Roteheini 31, 32.
Rotenburg 16, 17, 34.
v. Rotse 6, 10, 11, 21.
Honst 7.
245
Rubiner IG
Rudi 11.
Rödinkon 5.
v. Rflda 17.
Rufach 18.
Human 13.
R upigen 21. 42.
ob der Rusa 1.
von Rüscg 4, 24.
Russo 1, 34.
Rust 15.
Rustiswile 15, IC.
Ruswil 16.
in <lcr Ruti 1, 2, Hl, 20, 10, 45.
Rutiman 1(5.
v. Rüti wegen 37.
Rutter 17.
s.
Sager 3. 32.
Salzman 17.
am Sande 3, 27, 31, 42.
Sarbach 27.
Sarwürker 6.
Satler 15.
Schurmos 17.
Schatorlin 10.
Schefmacher 10.
Schcllo IG.
Scherer 1, 14, 18, 19, 4'i.
Schertlcib 11.
Sentit ti 1.
Seil ilf man 5, 25.
Schilling 11).
Schindler 32.
Schöll 32.
Sehophman 3, 31.
Schöncnbül 23, 32, 45.
Schoni 8.
Schörion 15.
Schoüti 5.
Schöwensc 27.
Schralli 21,
Schälm«*ister 13.
zer Sch um 41.
Schürman 19.
Schurtingin 17, 20. .38.
Schiitt den würfel 2.
Schutzo 13.
Seder 19, 20.
Seiler 2, 3, 15, 17, 18, 22.
Sekler 9.
Sektrager G, 13.
Sempach 7.
bi dem Sewe 30.
de Sewclisbcrg 8.
Sibencicher 18.
Siber 11, 20, 21, 23. 25.
Siboldingen 4.
Sidenvaden 32, 13.
Sidler 25.
Sigel 19.
Signow 15.
Sigrist 23.
Sigrost 10.
Sigginger 7.
Simler 3, 20.
Singer 25.
Siuncr 11. 22.
Slapfer 32.
im Slattc .38.
Slatter G.
Slatflchcr 8.
Slierer 3, 5, IG.
Slosser IG, 17, 18.
Slächting 17.
im Slund 40.
Smidli 24.
Srail 3. G, 10, 23, 24, 44.
Snarwil 23.
Snetzzera 12.
Snider 5, G, 7, 10, 11. 15, 18, 4V
Soder 21.
Solotrcn 1.
Spekli 22.
Spengler G.
1
246
Speti 4.
Spiehtingcr 11, 22, 24.
Spis 5.
im Spital 2.
Sporer 16.
am Stade 31.
Stakli 24.
Statfelbach 11.
v. Staffeln 2.
Stafler 4.
am StaMcn 20, 22, 30, 40.
Stampher 2.
Stanner 15.
v. Stans 4, 10, 12, 15, 18, 23, 44.
under der Stcgun 11.
am Stein IG.
zcm Stein 31.
Steiniberger 10.
Steinlin 11.
Stirnruti 31.
Stöken 7, 23.
Stokker IC.
Stöübcneggcr 1(3.
Streler 25.
Strubel 1.
Stroüli 31.
Strus 17, 10, 21.
v. Stuben 12.
Slübi 7.
Sluden 40.
Studer 32.
in der Studhaltun .32, 43.
Stümersehi 7.
Stürmer 4.
v. Sulzberg 11.
Sunder 18.
Sunnentag 15.
Surse 7.
Süsso (>, 23.
Sütdcnörmel 2.
Sulcr 4, 5. 14, 17, 18, 20. 22,
Swab 5.
Swandera Ii).
Svvarzenbach 8.
Swebin 1.
Sweighus 40.
Sweigman 21.
Sweigmat 33.
v. Swendli 37.
Swerter IG, 17.
Swertfürgina 2i.
S wir man 21.
Switer 12.
Switz 1, 2, 7, 11, 32.
Symon 11.
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im Tale 0, 31, 32.
zer Tannen IG. 10.
Tannhüsrin 13.
Tatenberg 25.
Techlcr 15.
Tlioman 3.
Thönien 21.
v. Thun 5, 13.
Thuner 34. •
in Thurcgo 29, 30, 38.
Tottinkon 12, 44.
Töubcr 10, 25.
Trachscl 15.
Trachslingen 37.
Trinchler 2.
Tripschen 15, 31.
Tripscher 2, 3, 5, 13, 24, 25.
Troger 17,
Trutman 44.
Tschoiti 2.
Tüli 9.
Türler 17.
Türlimanin 1.
zem Turne 7.
ITdelgoswile .33.
' Ufhuser G, 13.
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247
Ulminer 10.
Undersewcwen 4.
Urdker 13.
v. Ure 20, 28.
Urner 10, 12.
Urswil 17, 20, 23.
Urtzlikon 12, 14.
Uesenberg 42.
Utenberg 3.
v.
Vasator 18.
Vasbindo 7. 10, 11, 17, 26.
Vcisruppi 16.
Vcldli 25.
Veither 21.
Vehvalt 15, 22.
Viring 1, 20.
Viseber 10, 22, 44.
Visi 18.
Vlmare 10.
v. Voglingcn 37.
Vorster 17.
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Wagen 5, 44.
Wagner 10, 15.
Wagnina 3.
Walcher 13, 2G.
Waldisbai 8, 21, 22.
Walingen 6, 18, 14.
Walliser 15.
Walo 24.
Waltman 7. 24.
Waltwilc 6.
Warnbescher 1. 8, 13.
v. Wangen 6.
Wanncr 6, 9.
v. Wartphlft 4, 9.
Wasman 2'i.
Wechtcr 17, 19, 21, 22.
am Weg 24. 27, 40.
Weggis vide Wctgis.
Wegman 21
Wcibel 5, 23.
Weiner 5: 8.
Weleko 9, 12.
Welessingen 19, 21.
am Werde 13.
Werne 22.
Wespi 32.
v. Wctgis 9, 10. 22, 23, 24.
Widerhar 9.
Wiechsler 23.
Wieli 23.
Wigant 2.
im Wiic 3, 40.
Wiio 18, 23.
Wildina 22.
im Wile 26. 31.
v. Wile 2, 4, 7, 8, 10, 11, 15, 16.
17, 19, 20, 21. 42, 44.
Winchel 23, 26, 27, 42.
Winchler 14.
Winman 20.
Wintblaserin 20.
Winter 3, 20.
Winterbai 30.
Wirri 6.
v. Wissenwegen 11. 12. 15, 22. 23.
Wilimanin 31.
Woluerswendi 40.
Wuscher 19.
Wulsleger 11, 20.
Wurrnli 5.
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Zangli 8. 9.
an der Zelga 31.
Ziegler '25.
Ziger 25.
ZimimTiuan », 8. 10. 19, 23.
;d) Zingeln 8.
Zinggo 1.
Zinocher 2.
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Zolner 17.
Zovingen 2, 5, 17.
Zünikon 5.
Zürich 2, 14, 15 vidc in Thurego.
Zurzach 4.
v. Zwiiern 12.
Zwiker 18.
von Horwe.
im Bache 20.
Bawer 26.
im Böngarten 42.
v. Bächholz 42.
Böehholzcr 26.
im Bale 42.
Ganterseier 27.
Grisingen 42.
v. Halingen 42,
im Hof 42.
Hofmeier 20.
von Horw 27, 42.
ob Kilchvn 26.
zer Kilchvn 26, 42, 43.
v. Langensant 26, 4 2.
am Orte 20, 27, 42.
Oedenberg 26.
Roüchli 43.
Rftpingen 42.
am Sande 27, 42.
Schcllo 27.
Schilt 27.
Schultheis 42.
Schützman 42.
v. Sewen 22.
Stelli 42.
Stirniman 42.
Liesenberg 42.
v. Veldmos 42.
v. Vonloch 26.
in und von Wile 20, 42.
von Winchel 26, 27. 42.
von Hergiswile : 27.
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Hesler.
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am Sarbach.
Schürman.
von Kriens.
an der Alment 40.
zem Bache 40.
Bindo 27.
ze Blatten 41.
Blöwer 27.
zem Brunnen 28.
zc Bucholt* 40,
an der Füren 40.
Gasman 41.
Grisingen 40.
zc Grotzen 27.
ze Habkre 40.
im Hasle 40.
im Hof 28.
zem Hof 41.
Köfman 28, 41.
von Kräwlingeu 41.
Krütii 41.
ze Langerüti 40.
Am Len 41.
von Len 27, 40, 41.
Mattman 27.
Meier 27.
Mcüsberg 28.
Mosman 28.
Müller 41.
Murin an 28.
Nawcr 27.
Niderhoucn 40.
Xuschman 28.
Ohend im Dorf 41.
in der Oeya 41.
Rönncnmos 40.
Huplata 40.
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Rupli 41.
an der Rüti 40.
Schöwense 27.
zer Schüra 41.
Sigrist 27, 40.
im Slund 40.
am Stalden 40.
in Studen 40.
Studer 27.
zem Sweighus 40.
Wasman 27, 41.
am Wege 27, 40.
nid dem Wege 27.
im Wiie 40.
Woluerswendi 40.
Zender 40.
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v. Greppon.
im Hof.
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Kratenbach.
Lüprechtswile,
v Meggen.
Kadis.
Sigristo.
Wechter.
von Buochre:29.
Bannwart
v. Beiion.
am Bflle
Gerhart.
Hofman.
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Keiner.
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Linsibach.
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Bumbel.
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v. Gadenmatta.
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am Stalden.
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Bechler 3">.
Blatman 34.
Brienser 35.
am Bfile 34, 35.
Eberhart 35.
Ei libach 35.
in der Gassvn 34.
Grebler 35.
Haberesso 34.
Haso 35.
Hartman 34.
Hochler 34.
Hünoberg 34.
Kaum 35.
Keiner 35.
Kistler 35.
im Kromen 34.
Krüseller 34.
Küsnach 34.
v. Löpach 35.
Löwenzorn 35.
Luchs 34
Maler 35.
zcr Müh 35.
Beber 34, 35.
Rotenburg 34.
Schult hesso 34.
Schützing 35.
Schützo 3i.
Strcbel 33.
Suter 3't
Swab 3'i.
Swander 34.
Thuner 3j
Vilinger 35.
Vischeller 30.
Weibel 34. 35.
in Haitinkon.
im Bache 30.
Haltinger 3G.
Hof 36.
an der Matta 35.
Reiser 3G.
Rüsler 35.
Smit 35.
Tober 36.
Veger 30.
im Winkel 30.
ze nidern Immense: 36.
Amhuser.
Bletzlinger.
Brügel.
Ebinger.
v. Löpach,
Roter
Snetzer
ab Wile.
bi dem sewe:36.
bi dem bache.
Erlibach.
Merzo.
v. Remerswile.
z. Remoltswile.
Weleko.
in Malters.
v. Arnon 37.
v. Brunö 38.
v. Bugringen 38, 39.
im Bfile 37.
Bumbel 38.
Burgheini 38.
Chelman 37, 38.
v. Dieterswanda 37, 38.
in Dietrichswanda 37.
Egbach 37.
an der Egga 38.
hinder der Egga 37.
v. Enningen 37, 38.
an der Kuren 38.
v. Furteg 37.
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251
v. Oellingen 38.
Gcitinger 37.
Glcrze 37.
v. Gcnggen 37.
v. Grabvn 39.
v. Grindel 38.
Halter 38.
Hasler 37.
Heberling 38.
Hei lw igen 38.
Jans 38.
an Kantrach 38.
v. Kncblingen 38.
v. Kolzingen 37.
Lenman 37, 39.
an der Matta 37.
im Matten 38.
Meier 38.
im Mose 38.
Moser 38.
Mnlibach 38.
an Nollen 38.
am Hein 38.
Rekkenberg 39.
im Kote 37.
ze Itütiwegcn 37.
Smit 39.
im Slattc 38.
Snider 37.
Sulcr 38.
ze Swnnda 37, 38.
v. Swendli 37.
in der Swendlon 37.
Scherer 37.
Scholi 38.
Schürman 39.
v. Schurtingen 38.
ze Trachslingen 37.
V isolier 37.
v. Voglingen 37.
Wiio 37.
Züphcl 37?
in Weggis:45.
Hruggcr.
ufen Dorf.
v. Greppon.
Hagli.
von Husen.
Malter.
Müller.
Fhister.
Sohonenbol.
Suter.
VischlL
Weibel.
in Ebinkon : 45.
von Apwil.
vor Hollo.
Grctun.
v. Honberg.
Horswerzer.
Knebel.
Köfman.
Lamparter.
Langwal.
ze Obrost.
v. Küti.
v. Stuben.
Töüffcnbach.
Zimmerman.
Nr. 1. Siegel des Ulrich Tripscher. (1328)
Nr. 2. Sigillum Johanis dicti Bokli, militis. (1366)
Nr. 3. Siegel des Ritters Jost von Mose. (1362)
Nr. 4. Sigillum H (einrici) dicti Stanner ministri
Lucernensis. (1355)
Nr. 5. Sigillum Burkardi de Garten. (1330)
Nr. 6. Sigillum Ludewici de Ruswile. (1 330)
Nr. 7. Sig. Marcvardi Trudman. (1330)
Nr. 8. Sig. Heinrici de Rota. (1330)
Nr. 9 Sig. H (einrici) Super Rusa. (1330)
Nr. 10. Sig. Borghard Hofmeyger. (1330)
Nr. 11. Sig. Waltheri de Greppen. (1330)
Obgenannte Personen gehören den hervorragendsten
oder am meisten verbreiteten Luzerner Geschlechtern des
XIV. Jahrhunderts an.
Die bekannten Verbindungsbriefe der Bürger Luzerns
von 1328 und 1330, denen die meisten der reproduzierten
Siegel entnommen werden konnten, sind uns bereitwilligst von
Herrn Stadtarchivar G.Meyer zur Verfügung gestellt
worden ; ebenso das älteste Bürgerbuch.
Die Siegel Nr. 2, 3 und 4 hangen an Urfehdebriefen
im Staatsarchiv.
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