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Full text of "Diplomatische Correspondenz über die Berufung des Bischofs Johannes von Geissel ... zum Coadjutor des Erzbischofs ... von Köln, herausg. von K.T. Dumont"

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DIPLOMATISCHE 
CORRESPONDENZ 
ÜBER DIE 
BERUFUNG DES 
BISCHOFS... 




Ol 

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! :* 



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über 

6ie Berufung 

&c$ Stfdjof* Spanne* öon (Setffel öoh Spctjcr 

jiim €(Mi>tutor its (Erjbifdjofs 

Clenn» Jngnlt jfrrtjmn uon Jrofc ni SJtftyrrtig 001 $Ui. 

A>evait3flegeben 
uon 

Äarl Jljcobor Öumont, 

toctor ber Iljfologif, X?mcapitular p ftöln. 




§ e v b e r 1 f $ e ®ertag9$anbtutig. 

1880. 

Zweigniederlassungen in Strasburg, Mönchen und St. Louis, Mo. 



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£)a§ $ed)t ber Ucbcrfc^ung in frembc ©prägen tuivb uorbeljalten. 



jyudbbrucfcrci bcr i&ctbet'fdjen iÖCTlag*banMuitfl in ijreiburfl 



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»einer 2Mfd)öfüAen ©naben 

bem 

o d) tü ü r b t 9 f t e n $ e r r n 

Äerrn %okpfy #corg von Prfer 

ßifdjof oon Speyer 

Ptttrr In CiDtl-öfröifnftorlifns Der gaijtrtfüjfn gronf 

in c^rfm^täoottfter (ngebenfjeit unb Screening 

gcroibmet 
com 

fjcrausgrbrr. 



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Vorwort 



Die tytx jum $>rucf gelaugenbc „Diplomatifdje Gorrefponbens" Ü6cr 
bie ^Berufung be§ ©peoerer 33ifdf)of3 ^o^anucd oon ®eiffel gum Goabjutor 
bes Kölner (Srgbifd&ofä (Siemens Sluguft greifjerrn oon SDvofte gu Söifd&ering 
unb gurn 2fpoftofif(5cn Wbminiftrator beS ©rjbiätljumS Jtöln würbe uom 
fwdjfetigen (Ergbifdjofe Joannes oon ©eiffet bereits im 3 a & rc in 
beglaubigten 2lbfd)riften aufammengefteltt. SDaS SRatutfcript ncbft bcr lieber* 
fefcung ber ja^lreicfyen in fremben (Sprachen abgefaßten Gorrefponbenaen 
tag, com Herausgeber georbnet, feit bem oerfloffenen SBintcr $um £)rucfe 
bereit, unb eS waren alle Vorbereitungen baju getroffen, als in biefem 
grüjjjaljre bei §erber in greiburg eine Ijödjft intercff ante , lefjrreidje Sajrift 
unter bem £ttel erfa)ien: „SMe fird)lid)en 3uftänbe in Greußen unb bie 
Berufung unb $l)ätigreit beS £errn oon ©ciffel als Kölner ©bewirte". 
3)ie grage, ob 3lngefidt)tS biefer 93er5fjentlidjung bie Verausgabe ber uor* 
liegenben „$)iplomatifdjen Gorrefponbenj" unterbleiben fönne, mußte batyer 
reiflid) enoogen werben, gür bie Verausgabe waren mehrere ©rftnbe be= 
ftimmenb. S)aS f)odjmid)tige (Sreignij? ber Beilegung ber Kölner ©irren 
fr^ält nämlia; erft an ber £anb fammtlidjer barüber rebenber SDocumente 
feine ootfe 33cleua)tung. 2)iefe (Srmägung beftimmte barum aud) ben §oa> 
feligcn (Srjbifdwf^Goab jutor , rechtzeitig fa>n bafur 6orgc gu tragen, baß 
bie ©efdjidjte wenigftenS feiner Berufung nadj) Rhin in beglaubigten SDocu= 
menten, wie fie f)ier geboten werben, ber Stadjwelt ermatten bleibe, $>a* 
neben leitete ben Herausgeber bie Sfbftdjt, wie in ben cor 3a$ren oeröffent* 
listen oier 23änben: „Triften unb föeben oon Joannes Garbinal oon 



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VI — 



(Steinet , (5r$Mf<$0f oon tföfn. tföln 1869, 1870 unb 1876", fo audj in 
oorliegenber ^ublication baä SBHb btefed großen Kölner jhrajenfürften in 
einer bei* fdjmiertgften unb entfcfjeibenbften (Jpodjen fchtd l'ebenä burd) bie 
uottftänbige Diittfjeilung ber barü&er Janbeinben «äjriftftücfe atlfeitig in 
ba§ vedjte ßiä)t 511 [teilen unb feinem Wnbenfen bamit jugleicfj ein weiteres 
efjrenuoireä $enfmal ju fefcciu Sie Beigabe ber Ueberfe&ungen t)at beu 
3inecf, bie Jtenntniö unb richtige -Beurteilung cineS ber bebeutungSoollften 
tfrdjenpolitif djen ©reigniffe be§ 10. 3«()rr)uu.bert8 in ^reufeeu foroie ber 
ba6ei in erfter £inie beteiligten, tjeroorragenben $erfönlia)fetten audj für 
»eitere äteife ui oermitteln. 

3n unferen £ocumenten ift fonarf) bie ©efdndjte ber Beilegung ber 
Kölner Söirren befiegelt. ^apfttfttm unb tföntgtt)um reiben oertrauungfc 
uolI einanber bie §anb $um SEöerfe beä JriebenS. "^apft @regor XVI., 
fein (>arbinal 1 StaatSfecretär ßambrugtf)ini unb ber ?lpoftolifcf)e 9tunriu& 
(Srjbifdjof -Biale.-^reUi *m Dhina^en, lh*$bifd)of (Steinend 2luguft oon Jtöln, 
Bifdjof 3obanne*3 uon Weiffel uon Spener unb ber iötfdjof uon (£id)ftätt, 
tfarl Rugufl $raf oon Oteiiad), bie ÜÄdnner ber £ird)e, fcrjeu mir bei bcm 
aUroärtä erfer)nteit i^riebenSbunbe ununterbrochen tljätig mit jroei ebeln, 
f)od)r)er$igen Königen, Jriebridj 2Bilt)etm IV. oon Greußen unb t'ubroig L 
oon Bauern; btefeit uir Seite erjdjeinen bie StaatSminifter (£id)r)oru unb 
oon Slbet fomie ber um bie £erfteHung ber QHntraajt jroifajen Staat unb 
£ir$e tjodjucrbiente $euollmäcf)iigte be$ berliner £ofe3, ©raf oon Brüljl. 
I)as 2Berf, baS fic begrünbet unb befeftigt babeu, t>at bie untjeiloolleii 
3evn)ürfniffe beseitigt, bie aufgeregten ®emütfjer oerjöfjnt unb weithin für 
Greußen unb £eutfd)(anb ben reidjften Segen geftiftet. 

%m 4. maxi be§ 3af>re3 1842 trat ber (ioabjutor fein überaus 
fdjroierigeä %mt an. Da3 grotje Vertrauen, iueltf)e8 ber ^apft unb bie 
beiben jlönige oon Greußen unb Bauern in ben Spencrer Bifdtjof 3öt)anneö 
oon ©eiffel gefegt t)attcn, mürbe auf baS @län$cnbfte beroäfnt. £er 9tfr 
bifdjof oon ©eiffel burfte ber fortmäfjrenben Billigung, (*rmutt)tgung unb 
Hnerfenmmg ber ^äpftc Tregor XVI. unb $iu3 IX. fid) rütjmen. ©ein 
3Bot)(rooCfen in errjö&terem SftaBc it)m ju beroeifen unb feine großen Ber* 



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btentte um bie Ätrdje $u belohnen, ernannte $apft $iu3 IX. ihn nm 
30. September 1850 jum Garbinalpriefter ber ^eiligen 9l5mifcf)en «ftirdje. 
Jtönig griebrict) Söühelm IV. überhäufte ihn mit ©unfb unb ^^rcn6ejeu= 
gungen; perfönlid) überreichte ber Äßnig bei feiner 2Inrr>efenr)eit in ßöln 
am 3. Cetober 1855 bem (Jarbinal bie Snfignien beä fjöajften Orbenä be& 
2anbe$, ben 3dhroargen=2lblers©rben. OTgemein fanb ba§ mahrhaft groß- 
artige Söirfen be§ 6arbinaU(^rgbifa)ofö für bie Kirche bie oerbiente Stners 
fennung. SttQX trat bieS ju Xage am 13. Stuguft beä 3ahre§ 1862, an 
meinem ber Kölner Cberljirt nach jroanjtgiähriger Söirffamfeit $u Min in 
überaus großartiger fteftfeier fein fünfunbjroan^igjährigeS $ifchof§jubiläum 
beging, ^apft '$iu§ IX., jtönig Sßilhelm I. oon Greußen unb beffen er* 
laugte ©emahtin, Königin Slugufta, ehrten ben 3«&ilar knra) finnige ©e= 
fdjenfe unb ©lücf= unb Segen3roünfche ooller 2Inerfennung unb ßob. £>ie 
Sifdjöfe $)eutfehlanb3, allen ooran bie Suffraganbifcr)öfe oon £rier, fünfter 
unb ^aberborn, gaben bem innigften SDanfe 2lu8brucf, ben fic unb ihre 
SMöcefen bem Kölner Metropoliten fchulbeten; ber (Sultuäminifter oon 
Mühler, bie £>omcapitel oon tföln, Srier, fünfter, ^aberbom, 3pener 
unb Maiu$, bie föniglicf)en Regierungen ber Dtheinprooinj , ber ronigliehe 
2fppeIIation§gericht8hof unb ba8 fönigliche fianbgericht $u Jtöln, bie Rh e inif<h c 
Ritterfehaft, baS ^riefterfeminar, bie fatholifa>theologifche gacultät ju 33onn 
unb bie fönigliche 2(fabemie ju fünfter, bie flöfterlichen ©enoffenfehaften, 
ber Zentral = £ombauoerein , bie 6täbte Stachen, 33onn, £ün"elborf, Reufj 
unb Diele anbere, cor allen aber bie in ihrem r)errlicr)ften gefteöfcr)mucfe 
prangenbe Metropole ßöln in ihren fämmtlichen 23ef)örben, Slnftalten, 
schulen unb Vereinen, roetteiferten mit einanber, entroeber perfönlia) ober in 
Deputationen unb Slbreffeu ben 23 ifct>of Jubilar ju beglütfroünfchen unb ihm 
$u banfen für all ba§ ©rofje unb ©ute, roaä ber <5tabt unb (Srjbiöcefe 
Äöln, bem Kölner Metropolitan* Sprengel unb ber fatr)ottfdt)en jRirdt)c in 
Greußen unb Deutfchlanb burch bie roeife §irtenthätigfeit beö @arbinal=(£r$* 
bifchofö $u Xtyil geworben. Sßor ben erjbifa)öflichen Xfyxon hintretenb, prieö 
ber ©efammtcleruS ber (£r$btöcefe burch feine Vertreter ben Su&ifo^iföof 
als feinen „Stola", ben bie ©eferuchte nicht anflehen werbe, in ber Reihe ber 



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um bie alte chrroürbige Metropole oerbienten Äirchenfürften ben meift oers 
bienten betjujählen. 

„®ar ernfte fetten roaren eä," fo lautete bie lateinifche STbreffe bcS 
©iöcefancleruä , „als ©ie, erlauchter £err Garbtnal unb $odjroürbigfter 
§err Er$bifcf)of, 3§ren ©peoerer ^irtenftuljl und ju Siebe oerlie&en unb 
3^ren ©ingug in ba§ heilige Äöln gelten. SDic unfjetlootten ^erwürfniffe, 
entftanben in golge ber apoftolijcheu geftigfeit, mit ber 3hv Vorgänger 
Element Sluguft glorreichen Slnbenfenä bie SRed^te ber ßirche wahrte, hatten 
fa)on mehrere 3 a ^ rc » a! ^ c ©tmüther aufregenb, angebauert, al§ ein oon 
ber größten Siebe gum grieben befeelter ^apft unb ein roahrfjaft hochherziger 
unb gerechter itöntg nach §erfteffung ber eintragt ©ie in gemeinjamem 
Vertrauen ermählten, bafj Bit, ein 33ole be3 griebenS, bie getrennten ©eifter 
in freunbltchem 23unbc uereinten. $ie Hoffnung fdjlug nicht fehl; benu 
burch geftigfeit, Klugheit unb ©ebulb führen (sie baö grojje Unternehmen 
in geraünfchtem 2luögang, fo bafe oon ber ,3roietracht jeuer traurigen £tit 
räum bie Erinnerung geblieben. 

„Wti bem grieben aber höben 6te auch alle griebenggaben unS ge-- 
bracht unb burch Erlaffung roeifer ©efefoe, burch ©rünbung ^eilfamer 21n= 
Italien, burch görberung jebeS frommen unb gottgefälligen 2Berfe§ bem 
alten Ücuhme 3hrer jtölnifchen Ä'irche neuen ©lanj beigefügt. SDaö be= 
zeugen bie mit glüeflichem Erfolge gegrünbeten tfnabenfemtnare, bie Er* 
richtung fo oieler neuen Pfarreien, bie $erftellung ber geiftlichen Berichte; 
bieö bezeugt bie rounberfam au3gebef)nte Anbetung beä allerheiligften ©acra* 
mentS, bie roeitere Verbreitung ber Verehrung gegen unfere ohne Erbfünbe 
empfangene Patronin, bie allerfeligfte 3""8f™" Waxia\ bieg bezeugen fo 
oiele flöfterlichen ©enoffenfehaften, bie, in unferer SDiöcefe geftiftet ober ein; 
geführt, mit unermüblichem Eifer unb ber größten 6elbftoerleugnung an 
ber eigenen Heiligung unb ber allfeitigen görberung be$ 2öohte3 beä 9täch= 
ften arbeiten; nicht minber ade bie zahlreichen Vereine, roelche mit frei* 
gebiger §anb unb ftetS unoerbroffener Vemühung für äffe Slrten oon ßtebeö= 
roerfen thätig fmb; bteS bezeugt, um oon allem Slnbern $u fchroeigen, außer 
fo oielen mit fiunft unb SBürbe neuerbauten ober $u ber alten Schönheit 



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— IX — 



fcrgefteHten Jtird)en, unfreS ob bc$ ©ä)afce3 feiner £>etligtf)ümer unb ber 
3ierbe feine« ©aueä burd> äffe fianbe gepriefenen $omeS emporroad)fenber 
Sttefenbau, ju beffen gortbau ©ie ben erften Stein gefegnet t>aben unb 
aua), \o hoffen mir, bie lefcte tfreujbtume ber ooUenbeten Stürme fegnen 
werben. 

„@leid)roo$l Ijat eS nidjt an ©türmen gefehlt. Reiten famen, in roel= 
a)en alle menfdjlidjen ©inge erfajüttert roanften unb ben ©infturj brotyen. 
S)a führten ©ie, roeifer Obererl, baö ©teuer 3fivtx #ird)e mit fefter §anb 
unb lentten, ben SStirf auf bie ©terne gerietet, be3 ©ä)iffe3 ßauf unge= 
färbet burd) bie aufgetürmten Söogen. ©ie gaben bem ^aifer, roaä beä 
tfaifer« ift r jugleid) mit apoftolifd)em greimutye be^arrtia) oerlangenb, ba& 
(Sott gegeben roerbe, roaä ®ottc3 ift. Unb nia)t für 3ftvt tfirdje allein 
trugen ©ie gürforge: ©ie oeranlaijten jene für alle 3 citcn benfroürbige 
SBürjburger öerfammtung, auf roeld)er bie iöifd)öfe beä gefammten $eutfd> 
lanbä unter 3förem 93orftfoe über bie Söiebererlangung ber fird)lid)en SRedjte 
unb über bie 3urücffü$rung ber früheren ©lüt§e be3 d)rifttiä)en ßebenS in 
unferm SBaterlanbe bie roeifeften Verätzungen gepflogen. §eimgefe§rt, unter? 
nahmen ©ie e3, in baS fieben einzuführen, roaS bie eljrroürbigen Oberljirten 
bort fia) gur Aufgabe gefteüt. ©ie gaben nid)t $u, bafj bie Äirdje, bie 
Söraut 3cfu (grifft, als 9#agb betrachtet roerbe; unb roie ©ie beren un* 
oeräufeerliaje fteüjte fröftig beanf prudjten , fo bebienten ©ie ftd) umfidjtig 
ber geroäljrten greit)cit unb tieften bem iljrer Pflege anoertrauten Äcfer, 
beffeu grudjtbarfeit bie früheren £emmniffe nidjt met)r $inberten, 33lütf)en 
unb grüdjte in reidjer gülle entfpriefjen. 2lud) nahmen ©ie — roa8 allein 
$u Syrern SRuljme hinreiste — ber ^ßrouincialconcilien feit brei 3at)rljuns 
berten unterbrochene 9teil>e roieber auf unb oerfammetten bie £od)roürbigften 
S3ifd)öfe ber Kölner ßirdjenprooinj, benen mehrere anbere auS eigenem 9tns 
triebe fid) anfdjloffen, $u einer $Prooincial*©nnobe , ber erften in ber <&x& 
biocefe feit brei 3al>r$unberten. 

„3n allem aber, roaä ©ie für bie <$f>re ©otteä unb baS 2Baa)8tf>um 
ber £ird)e frdftig unternommen $aben, tag 3$nen als ^eilige $flid)t oorr 
jüglid) am $erjen, unfrer $)io"cefe alte 3ierbe oor Slugen $altcnb, fid) als 



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ftetä treuen Solm bei* ^eiligen Oiömifdt)en &irdfc)e ju beroeifen. SSlit aller 
Äraft ftrebten ©ie # bie oon ber 93äter Reiten her bei un3 blüljenbe <5te 
lefirigfeit unb golgfamfeit gegen ben Nachfolger beä heiligen ^etruS, ben 
ßehrer be3 ©laubeng unb fienfer beä djriftftdjen fiebenä, ju nähren unb ju 
mehren; in jebev Söeife roaren Sie bemüht, ba& alle Jjforet Leitung anoer* 
trauten ©laubigen für ben ringsum oon geinben bebrdngten SteHoertreter 
Ghrifti ohne Unterlaß beteten, feiner Jöebürftigfeit ©eiftanb gewahrten unb 
bem beften Zapfte bie ©efühle ihrer finblia>en Ergebenheit unb ihrer un* 
erja^ütterlidjcn Xreue ju güfjen legten. 5Dic mit fo oiel §ohn oerlefcten, 
mit fo oiel Ungeredjtigfeit unb Söortbrüdjigfeit beeinträchtigten :Ked)te unb 
Skfifcungen be§ heiligen apoftolifdjen Stuhles ^aben Sie unerfa^roefen oer* 
theibigt unb fein SBebenfen getragen, bem obfiegenben Treubruche unb 9taub 
öffentlich, unter bem ©eifall aller ^at^olifen, baS 23ranbmal anfjubrücten. 

„greubig jubeln mir über fo oiele ^crrlic^c Saaten, jubeln, baß mir 
Sie, heroorragenb unter Den gürften, gefdjmücft fehen mit ben työdtften 
(£hren beS Staates ; mir jubeln befonberö, rcenn mir froren SBlitfes auf 
ben Purpur flauen, welcher unä anzeigt, baß Sie in ben lüften 9cat^ 
beä StelloertreterS tyxtfti aufgenommen unb ben befonbern <£cffieinen ber 
jlirdje $ugejahlt ftnb. mit heiligem Stolpe preifen mir fo t>o$e ityxen. , 
5>enn ba (*ure Eminenz unfer ftnb, fo ift unfer auch 3h re Ghtenjier, unb 
roa§ in 30"en nur als ein toohloerbienter £olm ber Pütjen erfä)eint, roirb 
ein bauernber Schmucf für bie tfölnifdie Äird^c bleiben.'' .... (Siehe 
geftberidjt über bie geier beS fünfttnbsroangigjährigen ©tfchofSjubildumö 
u. f. ra. tfötn, 1862. 3. $. 93aa)em.) 

Garbinal oon ©eiffel befd^loß fein tfjatenreicfjeä &ben am 8. Septem* 
ber 1864 nach jroeiunb^roan^ig jähriger SBirffamfeit als (Jrjbifajof oon Äöln. 
Er hinterließ feinem Nachfolger auf bem eqbifchöflicf)en Stuhle eine in 
ihren inneren unb äu&ercn sßerhältniffen roohlgeorbnete SDiöceje, erftarft in 
fräftigem (Glauben unb h^^örragenb in erfreulicher £h«tigfeit f" r dt)rifc 
liehe ©efittung unb Söiffenjchaft , Äunft unb ©Übung. SD« SBirren ber 
breißiger 3^h^ gehörten ber ©efdjichte an. S)ie Vorgänge ber Kölner 
Erjbifchofäroahl in ben 3ahren 1864 bis 1866 ließen jeboch beutlich fchon 



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— XI — 



bie Vorboten neuer ä^roürfnifie greiften Staat unb Stivty in s JJreu6en 
erfennen. 2)er (Sulturfampf mit feinen ^citfofcn # alte 5öcrr)ättnifie uer-- 
giftenben golgen brad) herein unb jerftörtc in wenigen 3af>ren biö in feine 
tiefiten ©runblagen hinein baä ©er? bcs griebenä, roeldjeä bie J)öd)ften 
Präger ber geiftlidjen unb roeltlidjen ©eroalten nor brei&ig Sauren mit fo 
üiel (Sorgfalt unb fiiebe jum größten Segen für £irdfje unb Stotertanb be= 
grunbet Ratten. $on allen Seiten jroar ruft man gegenwärtig nad) grieben 
unb 9tut)e, allein eö wirb grieben unb föulje nur werben, wenn man $u 
ben in ben SDocumenten biefeä 23ua>S niebergelegten ©efinnungen beä 
2Bof)lroollenfl unb ber d?eredjtigfeit gegen bie ^ira)e jurücffef)rt unb bie 
Braut Sefu @$rifti auf (£rben in ungehinderter greiljeit ifjres uölfer= 
beglüctenben Berufes malten läfjt. — „Quae Caesaria, Caesari — sed 
et quae Dei, Deo." 

& ö In,, im September 1880. 

$er fjenmsgeber. 



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3 n I) n 1 1. 



Scltf 

SBibmunc, . im 

Sorrooit v 

grfic Vibtljcilnun. 

gomfrfymftliingfn Ms )ur fnumung nun Oa&intflr-^mte (?. Inli 1841 

bis 24 September 1841). 



1. äonifl £ub»ig I. pon SBapmi an gofrannefl oon ©cifftl, $Btf<$of oon ©pcoet. 

7. auli 1841 l 

2. gtaatSminipcr oon Mbet au TOndjen an ^oftanneB oon (griffet, ^ncfiof 

pon ©pcticr. 8. 3uli 1S41 . . 3 

3. SopanncS oon ©rifftl, SMfdfrof oon ©ptott, an fionio, Eubroig L oon SBcqern. 

22. 3»K 1841 5 

4. 3oftonnc< oon (griffet, gMfdfrof oon ©peper, an bcn StaatSminiftcr oon Mbcl 

XU gRflnd&en. 26. 3uli 1841 21 

5- Jtonifl gubn?ifl I. oon SSopcrn an Sofrnmes poh grifft!, 8tfj$0j oon (spepct. 

31. 3ult 1841 27 

6. ©taatStmniftet oon gbct &u 9ftfindjen an 3>oponnc8 oon ©eifftl, Btf($oj 

oon ©pepet. 31. 3ult 1841 28 

7. SoponncS oon CMciffct , Bif^oj oon gpeper. an flgnitt gubroio, I. oon gepem. 

6. Suoufl 1841 31 

8. ffönfg Subroifl I. oon SBapttlT an SopanncS oon ©eiffet, 33i(<ftof oon @peper. 

15. »uouft 1841 87 

9. CtactimfarffttT oon Mott au jgjtajfen an .»tönin, i'ubroia, I. oon SBoptm. 

13. Muauft 1841 38 

10. 3o$<mncj poh jjetfirif ^iicfyof pon (Spcpci, an .fteniq, gnbtpifl I. von SSaptrn. 

20. Mnquft 1841 . • . . 42 

11. ©taatSminiftcr oon Jlbet \\i -))i\inä)t\\ an ^oljanncg oon (gcifjcl , gi'cfrof 

oon gpeger. 2. (September 1841 50 

12. 3ot)anncg oon ©eiffet, ^tfd>of oon ©peper, an bcn gtantgminiücr pon 9lbcl 

Sit jDjflgjfcCjt 7. September 1841 . 51 



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— XIV — 



3tottte ftbtbcüuug. 

üon bei Grntnmmg tum Coabjtttor- Amte bis rar pdihftjr brt Coatsinlors Don löfinftfi 
imb {taltn niutj Ipcijtr (24. §tjrtrmbtr 1841 Mi 11. lanuar 1842). 

13. Michel Viale-Prelä, archevegue de Carthage , nonce apostolique 

ä Munich, a Jean de Geissei, evflgue de Spiro. 25 Septembre 1841 
(Original unb Uebcivt>ungj ■ 54 

14. Staxl Otufluft ©taf pon SReifod), gHjdjof von giefrftatt, an gofranne* pon 

(grifft!, gifd)of von 8pcqcr. 27. @tptcmbcr 1841 .... 58 

15. Jtcrl guquft ©ref pon SKrifad), %ifd)oj pon fridjitettt, an ^ofranneS pon 



©cijfet, ffifefroj pon ®peqer. 5. Cctober 1841 60 

16. Michel Viale-Prela, archevflque de Carthage , nonce apostolique 

a Munich, a Jean de Geisael, evftqne de Spire. 6 Octobre 1841 
(Original unb Utbericfrunfl > 61 

17. ^taatsminifkr von Mtl $u jjjjjnjtn au ggjttnng oon jjttjjtt, gifdjoj 

pon gptpCT. 6. Cctober 1841 63 

18. Jean de Geissei, evflque de Spiro, a Michel Viale-Prelä, archevfrque 

de Carthage. noncg ggOgtoM^gC ä Munich. 10 Octobre 1841 (Cri- 
fltjtttj unb Ueberfefrung) 65 

19. SofronneS pon ©cijjel, 8ifd)of Pon ®pencr, an ben @taat8mimfter pon ?ibct 

\u 3Künd?cn. 10. Qctober 1841 69 

20. 3°fi Qmt *3 poit 0 ; ei fiel, Q? ifcf>of Pon ^rencr, au .Rarl %uc,im (trafen oon 

rtcüad), giidjof pon (-icf)ftätt. 10. Caobcv 1841 71 

21. 3taatöminiüer ©raf uo" halftern \u Berlin au ben Obcrü--vieutcnant a. T. 

©raren oou ffrühl \u Berlin. 24. Cctober 1841 . 72 

22. CbcriVJicutcnant a. Z. ©raf pon ffrub,! an Johannes oon ©cijjel, ffjicftof 

pon SgCjCT. j. 'flopcmber 1841 74 

23. Venerabill Fratri Joanni Geissei, Episcopo Spirensi, Gregorius PP. XVI. 

24. Septembris 1841 (Original unb lU'bcrietumgj 74 

24. Cardinalis Lambruschini , Secretarius Status Pontificii, Joanni Geissei, 

Episcopo Spirensi. 24. Septembris 1841. (Original unb UcbcrfcSung) 79 

25. Zottig griebrid) SBHtfrdm IV. pon ffreufeen an 3o5onnt8 pon ©riffet, gifflof 

pon 6pencr. 24. Cctober 1841 82 

26. Staatäminijter Gidjfroru ju gerlin an ^ofranneS pon ©eiffel , gtfd)of pon 

@pener. 24. Cctober 1841 88 

27. &5nig gubroig I. pon gauern an ^ob.anneS pon ©cifjel, gtjdjof oon @peper. 

1. jftopember 1841 . 84 

28. ©taat§mintfter pon Mbd &u üflündjeu an $ofranne& pon ©eijjel, gtjdjoj 

pon @pcncr. 1. iftouember 1841 85 

29. Michel Vialc-Prela, archevegue de Carthage, nonce apostolique 

a Munich, a Jean de Geissei, 6veque de Spire. 1 Novembre 1841 

l Original unb Uebcricfrung) 86 



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XV 



2<ut 



30. 


Stemme* ber Unterrebung bcS 9?tid)of8 3obanneft oon Riffel von «petjer 






mit bcm Oberft=?iemeitant a. T. ©raren oon ?r:ibi oom 5. Covern: 






htt 1841 


88 


31. 


"Johanne* von ®eiffel, $ifd)of pon Speoer, an JSönlg ftriebrid) Silbelm IV. 






oon reuten. 6. .\ v ODcmber 1841 


07 


32. 


Jean de Geiseel, eveque de Spire, k Michel Viale-Prela, archev£que 






de Carthage, nonce apostolique k Munich. 8 Novembre 1841 (Ort* 






ginal unb lieber e\*una. i 


100 


33. 


Johanne« oon (Kriftel, 9?i'd&of oon ©peper, an bcn 6taat8mtnt!tcr oon Vbti 






\u IVündjen. 9. Wooembev 1 S4 1 


108 


34. 


Jean de Geissei, eveque de Spire, a Michel Viale-Prelä, archevt*que 






de Carthngc. nonce apostolique 1 Munich. 11 Novembre 1841 (Ott* 






ginal unb Ueber'efrttng) .... 


114 


35. 


Michel Viale-Prela, archeveque de Carthage , nonce apostolique 






k Munich. a Jean de Geissei, 6v£que de Spire. 12 Novembre 1841 






(Original unb Ueber'ettuug) . 


117 


36. 


Michel Viale-Prela, archeveque de Carthage, nonce apostolique 






h Munich, k Jean de Geissei, ev&que de Spire '^sans datc) (Original 






unb neterfdMinfl) • ... 


120 


37. 


^beriuvteuteiiaiit a. r. ©rar oou £rubl \u Berlin an Johannes uou 






<*etfiel, £üdjof oon Speper. 12. 9ioocmber 1841 


123 


38. 


3obanucs oon ($etf|ei, öi)a)or von ^potior, au ben ^taatsmtmtter t v id)i)0tii 






\u ¥«Titn. 12. vrooeutoei 1841 


124 


39. 


3obannr§ oon ©etfiel, 5?tfdjof oon ©peper, an ben O'berjhi'ieuteuant a. 5ü>. 






(jraffji oon rrut)l ut Sellin. 16. viooember 1841 


126 


40. 


^obaunes oon Q5eiffel, BtfM oon Speper . an ben CberpräfiDenten ^rei* 






turnt oon iroDcl'ajrotitgh jit l20uieit^. 17. ViOOentOei IS 11 


1 2\i 


41. 


Cberft * Lieutenant a. D. @raf oon $rüb( au Berlin an SobanneS oon 






'r'ciiic!, ^i'Ao' uou -Zpencr. iu. iJJooembcr 1841 . 


132 


42. 


Jean de Geissei, ^veque de Spire, k Michel Viale-Prelä. archevfeque 






de Carthage, nonce apostoliqne ä Munich. 20 Novembre 1841 (Ort: 








100 


43. 


Jean de Geissei, eveque de Spire, k Michel Viale-Prela, archevdque 






de Carthage. nonce apostolique a Munich. 22 Novembre 1841 (Oru 






qiual unb llcbcrieljunfl) 


162 


44. 


Karl Suguft @raf oon IReifad), ^ifdjof oon (ftdjjiätt, an ^odanueö oon 






(SJeiffel, Stfdjof oon ©pener. 23. iWooembcr 1841 . 


169 


45. 


Michel Viale-Prela, archev^que de Carthage, nonee apostolique 






a Munich. ä Jean de Geissel. evöque de S]nre. 25 Novembre 1841 






(.Original unb Ueberfe^ung) ... 


172 


46. 


Johannes oon ©eiffel. 9?ticbof oon 8peqer, an ben öberjijSieutenant a. D. 






trafen oon 8tü(! tu Berlin. 29. Roocmto i8ii 


174 



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— XVI — 

2 eilt 

47. frfiicfttige Bcmerfungen über bic (Ernennung beä (loabjutorS aum $om» 
behauten , bem fterrn (trafen oon Brflfrj ü6crfonbt cm 1. frecem* 
ber 1841 i?fi 

48a. Michel Vinle - Prelü . anheveque de Carthage, nonce apostolique 
a Munich, a Jean de Oeiascl, äveque de Spire. 6 Däcembre 1841 
(Cviginnl Unb Ucbcrfe^nng ) 183 

b Michel Viale - Prela , arehevSque de Carthage , nonce apostollque 
a Munich, ä Monsieur le comte de Bruehl n Berlin. 0 Deocinbre 
1841 (Original unb Ueberfefruna.) 183 

49a. Oberft * gieutenent a. S. ©rof oon Brühl gu Berlin an Johannes oon 

©ciffcl, Biicbof oon ©pencr. 8. Xeccmbcr 1841 18S 

b. Oberfi * Lieutenant c. ©rof oon Brfiftl au Berlin on Sojannej oon 



©ciffel, gif^pj oon ^pcqer. 9. g)eeember 1841 191 

50. Michel Viale- Prelä , archevfeque de Carthage, nonce apostolique 
a Munich, a Jean de GeisseK 6veque de Spire. 11 D6cembre 184 1 
(Original unb jUfreiJcfewipJ 192 

öl. Joljauncs oon (^eiijd, ffijcftof oon ©pcoer, an beu Cfrciü^unitenant a, 

(trafen POn Brü$j |U Berlin. 12. gccewber 1841 . . . .194 

52. Johannes oon ©eiffel, Bii'djof oon <8>pener, an ben ©taatSmintfler (Jidjbom 

ju Berlin. 15. ©erember 1841 197 

53. Sohonneö oon griffet, Bif<$oj oon ©peqer, an ben Obcrft^gicntcnont a. $. 

gtgftjj oon Btfljl ;u Berlin. 15. Teccmfrn 1841 .... 198 

64. JobanneS oon ©eiffel, 93tfcr)of oon @pener, an ben Obcrpraftbentcn gtcU 

herru oon ^obcl'tfiroingft :u (5obIeny IG. Xeccmber 1S41 109 

65. Johannes oon ©eijicl, ffijcftof oon ©penet , an (Siemens Muguft ftreiberm 

oon ftrofte &u Bifdbering, Gr^biidjof oon flotn, &u fünfter. 17. ftecem * 

b^r Tftii , , , , , . . , , , , , 2QQ 

56. Jean de Geiasel, 6v6que de Spire, a Michel Viale-Prela, anhev&que 

de Carthage, nonce apostolique ä Munich. 18 Decembre 1841 (Ori » 
flinol unb Uebcrfcfrung) 201 

57. Johannes oon ©eiffel, Bijd&of oon €pcoer, an ben ©taotSminiiter oon ?ibel 

AU ÜHündjen. 18. Secember 1841 206 

58a. Sberfts Lieutenant a. g). ©rof oon grubt flu Berlin an gojanncj oon 

©eiffel,, Eifchof oon ©paicr. 18. g)eccmbcr 1841 208 

b. Comte de Bruehl ä Berlin a Michel Vlale-Prelä, archevfeque de 
Carthage. nonce apostolique n Munich. 18 Decembre 1841 (Cri= 
ginal unb lleberfefrung) 214 

59. (Siemens Muouft ftreifrerr oon $rofte au Bifefrering, grabijehof oon Äoln, 
XU. TCnfter, an ^ojaniiej oon ©dflel, Bifcjoj oon ©pencr. 25. frecem » 

00. Johannes oon ©eifiel, Bi'cbor oon ©pener, an ben ©taatSminiftcr (fiebborn 

ju Berlin. 2. Januar 1842 . 220 



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61. 


GftaatimfotftCT liicfjbom ju Berlin an 3*tymml 00,1 <3*ciffci , CifdM uon 






Spener. 7. Januar 184-2 


230 


62. 


<5taat3mintfier (Htr)r)orn \u Berlin an 3ot)aime3 uon ©eiffel, 9?ii'djof uon 






8pepcr. 8. Sanitär 1842 


230 




Pro memoria, benimmt jur Uebergabe an ben pcrxn £tf$of oon 






MffcJ 


231 


63. 


SraatSmintjicr (Sitcom ju Berlin an SofjanneS oon ©eiffel , SPifdjof oon 






2perjer. 9. Haimar 1842 


234 




a. Ärtifel in her ©taat8;eitunfl 


235 




b. 93efanutmacf)ung burdj bie Wmtäblatter ber Drbetnprooini 


237 




c. dibeSfonml unter iKücfficfjt auf bas baoeriföe Concorbal 


238 


64. 


Slnrebe be§ 3?tfcr)ofS 3or)anne8 oon ©eiffel oon ©perjer an ftSnig griebüct) 






ii'ilnelm IV. oon ^reufieu bei B6(C0ttna bei .<>omaqialeibe§ am 10. Ja* 






nuat 1842 


238 


65. 


3or)anne8 oon (Ueiffef, Bijdjof oon €>peoer, an (Siemens Augur! ftrcrfjcrrn 






oon Drofte 311 Cifd&ering, Gqbiföof oon j?8ln, \u TOfinfler. 11. 3as 






nuar lfUQ 


242 


66. 


(Siemens Süigujt $rcir)crr oon DrofU ju 2Mfef)ering, (Jqbrfdjof oon Äöln, 






ttl l'fünfter, an ^obanncä oon ($ciffel, ^ifefjof oon ©pener. 23. 3» 






nnnr IS 12 


246 



67. Ucbereinfommen jroifcrjen föom unb SBerlin jur Beilegung ber £3fner wirren, 
inSbefonbere über bie Stellung be8 fünftigen (SoabjutorS unb 2troftoUid>en 
flbrmuijrratorS bed GrjbiStrjumS Äöln. 24. «September 1841 (Original 
unb Ueberfctjiung) 247 



dritte WÜjeilinifl. 

Uon Der öüAhrtjr Des Caaofutors Don tttünitet rat) Otriin nad) fperjer bis nim 
Antritte Urs «oaofutor-^mt» (11. lairaat 1842 bis 4. iflnri 1642). 

68. Jean de Geissei, eveque de Spire, a Michel Viale-Prela, archeveque 

de Carthage, nonce apostolique ä Munich. 31 Janvier 1842 (Ort « 

ginal unb llcberfefrung » 255 

Rapport sur mon voyage de Munster et de Berlin et aur les 
affaires y traitles. 25 Janvier 1842 (Original unb Ueberfefeung) 259 

69. 3 or ) anncS »on @ciffcl # ©ifd&of oon (spetjer, au ben Oberpräfibenten $reU 

fiorrn oon ©obeli'äjiotngr; ju Goblenj. 2. ftebruar 1842 .318 

70. (SIemenB ftuguji treiben oon ?roi"te $u $8lfd)ering, <Jrabi|(f)of oon Köln, 

\n SRünfter, an ^ofjnuues oon ©eiffel, 99if<$of oon 3 pener. 4. ge« 
brnat 1842 319 

71. 3or)anneS oon ©eiffel, 93ifd)of oon ©peoer, an ben OberpraTrbeuren ftreU 

r)erm oon 93obelfc§röingf) \u GoMenj. 8. ftebruar 1842 . 320 



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XVIII 



Seite 



72. 


^obanneä oon ©eifiel, 53ifd)of oon ©peper, an Glanais Nuauf) Arcifjerrn 






oon K7fO|IC 3U orajerina,, Crr$oi*a)ot oon ..Köln, ;u AUuniter. 12. tfes 






riuai IMJ . 


J2.3 


7» 

10. 


^sotjuniuü uoii viti]|ti, ^iinjoi you vcpaici , au oa» .viuiopoiiiaiuiipiui $u 






JIU1II. LZ. lYCDlllUl Xo4z ......... 


UOQ 




^»flAfn. t*Ä ii Vi* ii f < ^r#ifs/*rr tiAtt n Vi 1 i rf nn i \ in Ii tu (^aTiIpm. am Vinci s l 1 .' v r v r\ nn 1 i - 

i^iu ipiuiiunu yicirieii uou scDoiiiuin'iiiyt; }ii vouteiij au oa» z'ieiiupDii- 






♦ A«frtn.ttpl .11 t^nTn 10 ^'pfirurtr 1 Q^O 

lluliupuil jll JlUHl. LZ. >\tülUUI lo4. ...... 


OOU 


75. 


Cannes oon Qfeifiel, ^ncfyoT pou Spaicr, au baä oqbiidiothajc &eucraU 






uuuiiai (ii jvüui. iz. >\cuiuüi 104/ ... 


Q31 


76. 


^berprafibent ^yrcifjerr oou i*obcl|cr;iDingb, ju Noblen, an ba3 bv;btid)oflidic 






\1 tutlUllHlunUl n II JIÜIII. /ScPluUl lo4J . 




77. 


Qltmatl 5Iugu)t i\rci!)crr oon trotte gu 9>;>d)enng, ©rjbtidjot oon Äoln, 






;u SRltliper« an ^oljanucs oon Öcii|d, Jcndjof oon ^penei. 13. J>c= 






bruar 1842 


832 


78. 


£a§ Dictropolitaiicapitcl jn jtibln an ^ofyanues oon C^cifjcl, Bifdftof oou 






(Speocr. 15. Februar 1842 


333 


79. 


£a§ O.iietvopolitancQpitcl ju Üöln an ben Cberpräübeiiton ivreücmi oon 






S^obelfdniungl) |N (Koblenz 16. 5 (&rilar 1842 


334 




iVidMui; ber 2.itMmg be§ IKotvopolttancapttelä ju Jiöln com 16. ftes 






binar 1842 


334 


Ov. 


^\ot)uiini'-i oon i"ei]ici , -c iiq)0: oon opoiur , ein .uoiuq viiciiuy i. oon 






v UlKlIl. 1.). jMUlltUl XO'l. ......... 


900 


AI 
Ol . 


7^ n ä 1 tfl l\ t 1 AI f\ 1 1 1 lA\ A i\\ 3 II AVA f Vit ' f> 1' . i> f 411 \ ! 1 1 Alt V\ d tl ^ Ii Ji III .> II ^.Mt ( 1 U '^-Vt. , 1- 

<yirj i ^orajofi iuk v?\ntiuiouuiuii ^n >noin an rin ^.oftpiaftoinmi |\ui- 






9C1TU oon ^oociiaiiotngij \\\ VjODUuj. ib. ^coruar io4^ . . . 


040 


oz. 


.nonig ^npiou^ i. oon oaoern an ^otjaniuö oon v-zkina, ^i'cooi oon vwpn)ii. 






OO lofintnr 1 flifl 


'1 4 'i 

040 


ö 0. 


^ A fi A it 11 »fi riAti rtt^tfl.f ^nifrr'iAt «Ali f^n*n.ir An Vi^ti " ,M n v ,i 1 > V\ ,mt t .• >• ~i r 

v NOi)uniiiö i'on vj iiiui, v^iiujo' con sipiiur, an uiii ^. iKipiaiiiHnun 






nprTH hau 'KnAi'l 1 aiiii iiiAn tu l\Afiltfiit OQ ^.hri t A t* 1 CL 1 O 

1)1.1111 von ^ oocirciiiutngu jn vooitiu. zo. i^emuai i>4_ 


04Ü 


04. 


^ndrttittiifi nAii (s^.»»n^T HtiffTiAi tiAn ;^ ti.Mi^r An StAä **1 1? viv A»t aI it Alt rAVtt4*T «tt 

^SOimnnes oon vrctiici, v^iioyO! oou ^pcoev, an oas jL'ituopouiaucapiici ju 






tföln. 25. Februar 1812 


847 


85 

UV« 


^nfinniiffl unrt IWpififf SBifffinf non Sn^tifr nn bn^ (9rib{icfiofIiAf Cf>tntrci\' 






vicariat ju Äoln. 25. Februar 1842 i 


347 


86. 


^oliaitnco son (^ciffcl , IBif^of oon ©peger, an Äönifl ßubroig I. oon 








348 


87. 


^rotofoO ber @ilumg bc8 ^(tropolitancapiteld \\\ .Köln vom 4. "IKäw 1842 


35») 


88. 


53cfanntmad)un n beS Äoniglidjen Oberpränbinms ju (iobfenj, bte SJenoal-- 






tnng bor (?r^biöccic j?öln betreiienb. 4. Wärj 1842 


353 



89. 3°fanneS »on ©eiffel, burd) (Sotteft unb be8 3(poftoIifd)en Stnb^leS (Mnabe 
93ifd)of »on ©penet, ©einer (Snaben be8 .^od^rourbigflcn ^erm ^rjbifd)of8 
oon Äoln (§temenö Äuguft grei^errn oon $rofte ju 93ifd)cring Goab 
jutor mit bau ffledjte ber ^ad)fo!ge, 9{pofioIi{d)er Olbminiftvatov be8 (Sr; : 
biötbuniö .Köln, Pommau Inn bed Aontgltd) 93apertfd)en ^crbieuüovbcnc. 
oom r)ei(igeu l'iidino; , fRittcr bed ^erbienftorbcnS ber 9ageri|d)en Jlrone 



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2ftlf 





unb ber Königlichen ülfabemie ber Sifienf$aften *,u i>hiua)en correfpon; 






birenbcs SRUfiftefc« allen <BcifftU($en unb gläubigen ber SqbfScefc .Höht 






©rufe unb ««gen! 4. ÜJiars 1842. (Hirtenbrief) .... 


354 


90. 


Goabhttot Johannes DOU Griffel. 33ifc^of oon <2pentr, ju Äöln on Könia, 






ftrieb:id) ^ilrjelm IV. oon $reu*en. 6. 9WSrj 1842 


363 


91. 


Qoabjutor ^obaunes oon ©eiffel . SBifdjof von Speper, JU Köln an bcn 






Staatsminiüer (?tcr)riorn }tt Berlin. 6. SDiarj 1842 .... 


3G5 


92. 


Clemens Kuflttfl Jrei^err uon £rofte ;t: $ifd)ering, Qqftifdfof oon Köln, 






ju fünfter an ben ^"oabiutor Johannes oon Qdffcl, 3M''djo' oon 2pcner, 






;n äoln. 10. OJiäTj 1842 


366 


93. 


Clemens ?luguü, burcr) Rottes (Jrbarmnng unb burcb bie ($nabe bes bl. ?lpo- 






fiohidjen ©tuljleS vtptfqof oon Köln unb Legatus natu* bei QL 9comu 






icben ©tu^le«, gret^erT Srofie ju SHfdjering. 9. 3JJärj 1842. (Hirtenbrief) 


367 


94. 


König ^riebrid) i£illjelm IV. oon Greußen an bas i\ctropoIitancapitel ju 






Äoln. 18. 9Warj 1842 


368 


95. 


©:aai$miniftei ^tdjborn ;u ©etlin an ben lioabjutor ^obannes oon Griffet, 






JÖifd&of oon Spener, ;n Ä5ln. 20. SJiärj 1842 


868 


96. 


König ftriebtid) &!ill}elm IV. oon $reufeen au ben lioabiutor Johannes 






oon (SJeiffel, iöiidjof oon Speper, ju Köln. 30. 2Hära 1842 . 


369 


97. ©taatSminifter 6icr)f>orn ut Berlin an ben (Soabjutor ^o^anncS von <25exffel. 






3?üd)of oon ©peper, ju Äölru 4. Hpril 1842 


369 


98. 


©tacuSmininer <M*hcrn ;u ©erlin an ben Goabjutor \ohauiu'o oon @eiffel, 






^r,biid>i von 3fonium, ju Stbln. 1. Juli 1842 


370 


99. 


Goabjutor JoljanneS oon ©eiffel, (Jrjbifdjof oon Jfonium, ;u fföüi an ben 






etaarsminiuer (iicbborn \u Berlin. 14. 1842 .... 


371 




4 





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Doroerljattolttngfn bis jur «mentrang jum Coaojutor-amte. 
(7. 3nli 1841 bis 24. September 1841.) 

t «ölig Sntooig I. ton »aqer« an 3o$anne« Mit ©ciffel, «iftftof oon 6wer. 

TOnd&en, b«t 7. 3ult 1841. 

Ticin £err 23ifa)of oon Speoer! $ie jroifdjen Seiner spdpftlidjen 
$>eilig£eit unb meinem Sa^roager, bem Könige oon ^reufjen, angeknüpften 
Ünterf>anMungen jur enbtia)en Söfung ber ferneren Berioicf elungen , roela)e 
auä ben befannten (5infa)reitungen gegen ben §erm drgbifdjof oon (Söln 
unb ben übrigen bamit in SBerbinbung ftef)enben föegierung&Sfnorbnungen 
fyetoorgegangen roaven, finb nun auf bem fünfte einer befriebigenben Slufc 
gleidjung angelangt. $)ie göttliche 23orfef)ung aber fd)eint in ifjren uners 
iorfdjlidfyen Fügungen nunmehr bie SBefeitigung be3 Ickten nodj übrigen 
.Qrnbermffeä in 3$re §änbe, $ftein §err 33ifa)of, gelegt ju f>aben. 

9cacfj einem geftern burdj ben ©rafen oon 23riu)l auf feiner ©urdjreife 
nad) 9Rom mir überbrachten Schreiben 9tteine3 SdjtoagerS, be3 Königs oon 
Greußen, bürfte bermalen nur noa) eine Bereinigung mit bem ^äpftlicr)en 
Stufte über bie ^erfon be3 bem §errn ^rgbifa^ofe oon (Söln mit »feiner 
3uftimmung ju beftettenben (SoabjutorS gu erzielen fetm, ber, mit bem 9ftea)te 
ber 9lad)folge befleibet, fdjon jefct bie Berroaltung ber ganzen (Srjbiöjefe ju 
il5ernefjmen Ijätte, unb bem oon ber Äöniglio^reujjifdjen Regierung fdjon 
jefci ein feiner auägegeidjneten Stellung angemeffener 23ejug gugetoiefen unb 
tjefidtjert roerben mürbe. $)ie 2Baf)l biefeS (JoabjutorS ift mit befonbern 
Sdjnnerigfeiten oerbunben; benn e3 foll bemfelben nidfjt b(o§ baS Vertrauen 
>e3 ^äpftlia)en Sruljleä unb 9tteine$ SdjroagerS, fonbem aua) jeneS beS 
£>errn ergbifa^ofä unb ber (Jrjbiögefe, ja be§ gefammten Jatf)olifa)en $eutfa> 
[anbcä entgegenfommen. 2We biefe (hforberniffe in baö Sluge faffenb, t)at 
tun SSttein Sdjroager, ber ^onig oon ^ßreu&en, feine SSafjI auf Sie, mein 
5>err 29ifd)of, gerietet, nad)bem (St, roie <£r mir fajreibt, bei ben über Sie 

3ot). o. GkifTeL i 



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- 2 - 

eingegangenen Erfahrungen bie achtungäroertheften Männer aller garben 
einftimmig in Zfixtm fiobe unb in ber Slnerfennung 3hrer oorjüglichen 
Eigenfchaften gefunben r)at. Er erblicft in 3§"en mit notier Ueber^eugung 
ben SRann, bem baS grofje fegenäootle SSerf ber SSMebertyerfteßung bes 
griebenS ber tatljolifchen Kirche in feinem ßanbe oorbehalten ift. Er rietet 
bafjer an ©ie bie Einlabung, bie bringenbe, au§ ber gülle feineä §erjen3, 
in bem gaHe, roenn ber heilige ©tul)l an ©ie bie Slufforberung jur lieber* 
nähme ber großen fegenäreidjen Slufgabe rid)ten roerbe, ben SRuf nid)t ab- 
gulefjnen, fonbern bie Eoabjutor=©telIe in ber bemerften Sßeife anzunehmen. 
Er ^at flfteme Serroenbung in Slnfprudt) genommen, bamit fein innigfter 
Söunfaj erfüllt roerbe. — fltteine ©efinnungen gegen ©ie, Sftein £err W\)$Q], 
finb 3h ncn roo^tbelannt; id) bringe ein empfinblidjeS Opfer, inbem id) bem 
Erfudjen deines ©d)roager$, beä Königs oon <preufjen, entfpredpe; benn 
ich renne bie ©röjje beä 93erlufteä , ben id> burch Shren Uebertritt auf ben 
eqbifdjöflichen ©tuljl oon Eöln erleiben roerbe. Slber id) glaube, als jtatho* 
lif unb alö $eutfd)er, biefem Opfer TOdt) nid)t entziehen ju bürfen, ba eä 
fidt) hier um bie roidjtigften ^ntereffen unferer heiligen ^irdje unb unfereS 
gemeinfamen teutfd)en 5$aterlanbeä Imnbelt, unb id) roenbe mich baher auef» 
an ©ie, Wein §err 2Mfd)of, in 3$*er $oppel=Eigenfchaft alä .ftatholif unb 
alä £eutfd)er, inbem id) ben bringenben SBunfch deines ©djroagerS bei 
3hnen empfehlenb unterftüfce. 

$)a bie $u erroartenbe Slufforberuug beä ^äpftlia^en ©tuf)leä nur mit 
ber befriebigenben Erlebigung aller firdjlidt)en Differenzen mit Greußen §anb 
in §anb gehen fann unb roirb , fo finb 3f>nen roohl äffe jene $Bürgfcr)aften 
in ftchere 2TuSp^t geftellt, reelle ©ie al3 tathotifcher 23ifchof oor Ottern 
oerlangen roerben. ©egüglia) anberer fünfte roirb ohnehin jebem billigen 
^öunfdje bie bereitwillige Erfüllung geroifj nid)t entfielen. 

3nbem id; nun 3^"en, Sttein §err 5Btfdr)of oon ©pener, biefe roidjtige 
Angelegenheit bringenb an baä §er$ lege, bitte ia) ©Ott, bafi Er <£ie in 
feine heilige Obhut nehme 

3h^ roohlgeroogencr tfönig 
ßubroig. 

Sßeil eä ein grofjeS Opfer, baö ich bringe, gerabe barum finb <&it 
ber 9flann <uir ßeitung beä Er$fprengel8 Eöln! jefeo a(3 Eoabjutor (bann 
alä gq&ifd&of); ja! nur ©eiffel eignet fid) $u biefer ©teile nad) be§ jtönigä 
oon ^reufeen, deines greunbeä, Stnftdjt unb nach meiner. Söürbcn Sie 



1 $At\tx ©rttf if* »on htm Äabinet8:@efret5r getrieben unb oom Üönige untcr- 
jftd&ntt. 



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- 3 — 

auflagen ben SRuf &u üjr, ntüptc meine §oI)e Meinung oon 3f)nen oer= 
minbert roerben. 

$)a id) am 12. biefeS im 23aabe Sörücfenau eintreffe, rieten 6ie mir 
3$rc Slniroort baf)tn *. 

2. ctoatäminiftcr üoii »bei ;a äRünflen au 3oba«ne$ öon ©eiffel, 8tfd>of uon 

fetter. 

Wunden, bcn 8. 3uli 1841. 

§odjroürbigfter £err SBtfajof! 

Seine flRajeftät ber ßöntg, unfer aUergnabigfter $err, Ijaben (Sure 
Sifdfjöflidjen ©naben bereits unmittelbar oon bem Opfer in ßcnntmf? gefegt, 
was oon 3§ m unb jugleid) oon Seiten jur enblidjen ^Beilegung ber uns 
Seligen Kölner Sßirren geforbert wirb. Wir aber fjaben ©eine ^Kajeftät 
ben aHerfjödjften Sluftrag erteilt, aud) oon meiner (Seite noa) an ©ure 
Sifdjöflidjen ©naben ju fdjreiben, um mögliche SBebenfen $u befeitigen. 
SöeldjeS ©eroidjt tonnte inbeffen mein SSort nod) in bie SEöagfdjale legen, 
tdo ber tfönig bereits baö feinige hineingelegt I)at, unb roo ba8 Steigen 
ober Sinfen nur noa) tf)ettS bura) 3§ re eigene 9lnfid)t über bie 3$nen be* 
fdjiebene TOffton, tfjeilä bura? bie ©eroäf)rung aller SBebingungen für bie 
9RftgU$ttft ber Erfüllung biefer Sftiffton oermittelt erfcfjeint. 

$>od) würbe ia) nid)t nur gegen unfern ebeln jtöniglidjen §errn, fom 
bevn aua) gegen mein eigenes ©eroiffen l>anbeln, roenn id) unterließe, (*urer 
iöifdjöfltdjen ©naben meine Slnfidjten barjulegcn, unb f)ier, roo eS fid) um 
bie roia)tigften Steffen unferer ^eiligen ßiraje ju Rubeln fdjeint, naa) 
meinen fdmjadjen Gräften $u beren görberung mitjuroirfen. 

2öie bem Könige, fo roirb eS auef) mir fcl)r fajroer, einen (Jntnmrf gu 
unterftüfcen, ber unS mit einem fd)merjlia)en SBerlufte bebrofjt; nur ba3 
3nterefie ber fat§olif$en ^iraje, unferer Butter, bie feinen Unterfdjieb ber 
SBolfSftämme fennt unb baS Opfer aller untergeorbneten felbftfüdjttgen 
^nfereffen alS Sßflidjt forbeft, fann in fola)en $erf)ältniffen jur Söefeitigung 
audj ber tljeuerften SRütffidjten beftimmen. 

<5ie alfo f ollen ben erjbifd)öflid)en ©tuf>l oon ^oln einnehmen unb 
bcn ^rieben aroifajen bem ^eiligen Stuhle unb ber preufjifdjen Regierung 
3U einer 2öaf>rf)eit machen; ©ie f ollen bie fajrceroerlefcte tfirdje in i§r 
üotteö ftedjt roieber einführen unb einfefeen. Sie fotlen ber fatfjolijdjen 



* $>ief< yia$\6)x\\t ift im Original »on ©einer ßonigtid&cn ÜRaicftat oon ©aoem 
eigener £anb ge[a)riefcen. $a8 GJefperrte ift t>om Äönige fet&ft untcr|tria)en. 

1* 



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©eoölferung bcr preufjifdjen 9tf)einprooin$ bie Segnungen einer freien, 
gläubigen, fau)olifa)en iftrajenoerroaltung roieberbringen unb baS Unfraut 
ber 3rrtef)re bort austilgen, bie an ber Uniocrfttät 33onn unb in ben t§eo= 
logifdjen 33ilbungS=$tnftatten ifjren Sifc aufgefdjtagen Ijat; Sie Jollen ba§ 
jerftörte Vertrauen ber Untertanen $u ifjrer Regierung roieberljerfteHen, ben 
oerbreiteten, bie töufje unb eintragt SDeutfdjlanbS gefä^rbenben 3ünbftoff 
entfernen; Sie f ollen enbtidj, inbem Sie bie fatfjotifdje Äirdje in ^reufjen 
roieber in iljr gutes ftedjt einfefcen, bura? bie oon ba auSgeljenbe, unab- 
roenbbare SRücfrotrfung auf bie übrigen proteftautifdjen Staaten in ©eutfa> 
Ianb auef) bort jenen reoolutionären ©runbfäfcen ein <5nbe madtjen, bic aus 
ber fjefjren §immetStoä)ter bie bienftbare SJiagb beS mobernen StaatSttyumS 
fjerauSbilben — fie entweihen unb entroürbigen motten. 

©eroijj eine ber fünften, gröjjten Stufgaben, bie einem Sterblidjen ju 
Sfjeit roerben fann! $)a§ baju ein bagerifa)er ©ifdjof auSerfef>en roorben, 
liegt in ber ftatur bcr $erf)ättniffe. $)enn nur Sauern beftfct 23ifcf}öfc, 
roetcfjen ber päpfttidje Stufjl unb baS ratfjolifdje SDeutfajlanb Vertrauen 
fdjenft. $5af? öure Sifdjöfticfjen @naben oor$ugSroeife ba$u auSerfefjen roor= 
ben, tjaben Sie 3fjrer überall anerfannten f)ofjen roiffen[d)aftticfjen Sötlbung, 
3>fjrer ftreng fatfjotifdfjen ©efinnung unb $\)xtv roirffamen görberung ber 
firdf)lid)en ,3"^rcffcn in ber fdjroierigften SMöcefe bei flugem 23enefjmeit gegen 
bie proteftantifdje 23eoölferung , bem baburdt) gewonnenen allfeitigen 23er= 
trauen unb enbtidj bem Umftanbe, bajj Sie SRfjeintänber unb baljer be$ 
SSotfSdjarafterS roofjt funbig finb, beijumeffen. SDajs ber päpfttidje Stuf)t 
unb ber greife §err (Srjbifdjof bie auf Sie gefallene 2öafjt bereits gebitltget 
§aben, bin id) ju glauben oeranlajjt; audj roirb in 39e3ie§ung auf äufjere 
Stellung alteS (Jrroünfdjlidje bereitroilligft gerudert werben. 

£)od> fo grofj unb fd^ön bie Stufgabe ift, ebenfo nott)roenbig ift audj 
bie ©eroä^rung ber jur fiofung berfelben unerläfeticljen SBebingungen. Stuf 
^ure Sifdjöflidjen ©naben roerben, roenn Sie fidt) ju ber Uebernaljme ber 
3Imen jugebaajten TOffton entfetteten, bie Slugen oon $)eutfdjlanb, ja oon 
(Suropa gerietet fein. Sie roerben baljer auc§ in biefer roicfjtigften üon 
allen 23e$ie§ungen bie nötigen 29ürgfdjaften in Stnfprud) nehmen. $)odt)! 
9iiemanb roeijj biefeS beffer ju beurteilen, als Sie, unb eS roäre unbe* 
fdfjeiben, roollte idt) 3$nen über biefen $unft roeiter fpredjen. 

Unfer Jtönig interefftrt Stcfj auf baS ßebfjaftefte für bie Sacfje — 
unb roer fotfle nidjt roünfdjen, bafj bie unfjeitootlen ©irren einen ber fatt)o- 
lif djen Äircfje genugt^uenben SluSgang nehmen? ©eroig aber ift beS itönigS 
lebenbige £f)eitna§me nur ein neuer erfreulicher 23eroei8 Seiner fatr)olifdjen 
©efinnung unb ber innigen Sßärme, mit roeldjer (£r bie Sad)e ber jttrcfje 
erfaßt $at unb ju förbern unb 311 fa)irmen fort unb fort beftrebt ift. 



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— 5 - 



£>a§ oon teurer SBifd^öftid^cn ©naben geforberte Opfer ift fein fleineS — 
geroifj wirb biej? 3cbcrmann mit mir erfennen: aber cö ift aud> oiel, fehr 
Vitt in 3f>re #änbe gelegt. JDenn ber fchroierigfte $unft bei ber allfettig 
gcroünf(§ten Ausgleichung ift bie AuSmittelung eines baä allgemeine 58er* 
trauen geniejjenben 9caä)folger$ für bie Kölner tergbiöcefe, unb ich glaube 
rittet, bajj eine Bereinigung fo leidet roieber über biefen darbinalpunft gu 
erzielen toäre, roenn (Sie bie oon $om gu enoartenbe teinlabung ablehnen. 

2Bie aber aua) immer 3^r tentfchluft fallen möge — teineS bleibt mir 
babet immer ^ocr)ft erfreulid) , unb biefeS ift bie teurer ©ifdjjöf liefen ©naben 
bei biefer roidjtigen Angelegenheit gu Ztyil geworbene allgemeine efjrenbe 
Slnerfennung 3t)rer au8gegeid)neten <5igenfd)aften unb 3hreS fegenöoollen 
SBirfenS. 

©enehmigen ©ie bei biefem Anlafc bie 93erfid)erung ber toärmften unb 
innigften §oa)aa)tung, roomtt idt) bie tehre habe gu fein 

teurer öifchöflichen ©naben 

gang ergebender Liener 
oon Abel. 

Sftachfchrift. &er an teure 33tfa)öflia;en ©naben ergangene Antrag rcirb 
^ier noa) al§ baä ftrengfte ©eheimnifj be^anbelt. 

3. 3obannt3 non (Betffel, «ifflof oon &pt\)tx, an König Stootoig I. oon dauern. 

©peger, ben 22. 3uli 1841. 

Atferburchlaudjtigfter, ©rofjmächtigfter ßönig, 
Allergnäbigfter £önig unb §err! 

2>ie allergnäbigfte teröffmmg teurer königlichen flflajeftät 00m 7. biefeä 
Monats ift mir, gu meinem lebhaften Söebauern, erft am 16. Abenbö 10 Uhr, 
al§ id) erft mit biefem Sage oon meiner Sfteife an teurer königlichen SKajeftät 
£oflager über Bamberg, too idt) mit bem bortigen £errn tergbifdjof einige 
aEfgemeine firä)lid)e Angelegenheiten gu befprechen hatte, naa; §aufe guriiefs 
fefjrte, gugeftellt toorben. liefen gufäHigen Umftanb erlaube ich mir auö 
bem ©runbe anzuführen, bamit teure königliche flttajeftät in bemfelben bie 
unfreiwillige SSerfpätung meiner allergehorfamften terflärung t)uIbDoUft gu 
entfäulbigen geruhen mögen, unb ich roiC mia) beeilen, bem mir geworbenen 
allerhödjften Auftrage mit mögtichfter 23efcf)leunigung nachftehenb gu ent= 
fprechen. 

keine SBorte oermögen e3, bie Ueberrafdjung gu fdjilbern, in toelcfje 
mich bie allergnäbigfte teröffnung teurer königlichen Sftajeftät gefefct hat. — 



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2)iefelbe mar fo unerwartet, baß e3 mir fdjroer fiel, mir bcn ©ebanfen jur 
klarheit ju bringen : mein könig unb §err richtet, im Vereine mit ©einem 
königlichen Sdjmager nnb greunbe uon Greußen, ben hohen föuf an mich, 
(Soabjutor uon köln ju werben — jroei beutfdje ruhmgefrönte 2Jconarc$en, 
23eibe bie Siebe unb ber ©tolj i^rcr SBölfer, forbern midt) auf, an bem fegend 
Dollen 2öerfe ber Sieberherftetlung be§ griebeuS ber fatl)oti|ä)en kirdje unb 
baburdj an bem großen SBaue ber Sßohlfahrt unfereS beutfdt)en SöaterlanbeS 
mitguroirfen. TOcin erfteä ©efütjl bei biefem erhabenen SRufe war baä ber 
lebfjafteften greube, ber greube eineS fatfjolifchen 33 i f dt) o f S über bie fo 
trostreiche ©eroi^eit, baß bie traurigen 3erroürfmffc, welche in golge ber 
kölner (Sreigniffe bie fatfjotifdje kirdje fo fdjmerjlich betroffen haben, ir)rer 
lange erfehnten Ausgleichung nat)e feien, unb mit jener greube entftiea. 
meiner bewegten ©ruft ba8 inbrünftige ©ebet, baß ber #err, ber bie §erjen 
ber Könige in feiner §anb tragt, ben beiben ebeln, an biefer Ausgleichung 
arbeitenben Monarchen feinen Segen jur glücflidjen Durchführung beä 53er= 
föfmungSiüerfeS oerleihen njoffe. 3a, ©Ott fegne (*ure königliche 'SRajefhir 
für bie Ijodjfjerjige Sorge, meiere 2llIerhöchft*Sie bem ©ebenen unffrer 
^eiligen kirdje jumenben, unb ©Ott fegne ©eine ^ajeftät ben könig uon 
Greußen für ben gerechten unb milben Sinn, mit meinem fein lanbeSoäter; 
lidjeä $erj ben ftrdhlidjen grieben unb bie religiöfe ^Beruhigung feiner tat^o- 
lifchen Unterthanen jurücf jufübren geneigt ift ! 5ln biefeS erfte überroatfenbe 
©efühl beä ©ebeteä unb ber innigften greube über bie nahe SluSfidjt einer 
enblidjen erfehnten fiöfung reihte fid) fobaun in mir bie ^Betrachtung ber ^o^en 
2öichtigfeit beä beabftchtigten $erföhnung§raerfe3 unb bie ©röße ber mir 
jugebadjten TOffion. $)ie (Sine unb bie Slnbere ftellten fid) in ihrer gangen, 
jufunftf ärmeren 33ebeutung meinem ©eifte bar; unb je mehr iä) fu hÄ 
Sluge faßte f befto größer erfa)ien bie an mid) gefteHte Aufgabe unb befto I 
fchroerer bie S3erantiDortlidjfeit beffen, ber e3 wagen mürbe, ihrer ßöfung j 
fidt) ju untergehen. £)a — id) geftehe eä — begann id) ju jagen; benn 
fte ift unermeßlich, wie bie golgen unberechenbar finb ; unb id) mußte billig 
jweifeln, ob ich Der SRann fei, ber fidj erfülmen bürfte, bem ihm jugebaa)ten 
SRufe ju folgen. $)abei überfah ich nto$t, Da Ö cS ^eilige ©ewiffenSpflicfjt 
eines fatr)ottfd)en 23ifdjof8 fei, einen fo hochwichtigen, baö §eil unferer 9te 
ligton unb kirdje unb bie 2öohlfat)rt unfereä beutfd)en SSaterlanbeS fo folgern 
reich berührenben Auftrag meber teidjtfinnig Don ber §anb ju weifen, noch 
übereilt unb fid) felbft überfdjäfcenb ihn ju übernehmen. 3h« prüfen mit 
Harem unb unbefangenem SBlicfe unb mit lauterem §erjen baS 9ftaß ber 
üerlier)enen kräfte bamit Dergleichen, baö faxten mir eine fernere $fli<$t 
gegen ©Ott, unfere heilige kirche, meinen könig unb mein $aterlanb. 3^ 
habe biefer Pflicht genügt. 3 m ^ciligften Cpfer am Altare unb in marinem 



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— 7 — 



©ebete fyaU ich um Erleuchtung oon Oben gefleht; id) ^abe bic an mich 
ergehenbe Senbung unb bagegen meine Gräfte vor bem Singefichte ©otteS 
geprüft; unb ich will nun baS Dfofultat Eurer königlichen ^ttajeftät bar? 
legen mit jener rüdljaltlofen lonalen ©ffenhergigfeit, wie fie bem Untertan 
gegen feinen könig, bem fatholifchen ©ifchof gegen ben Scfjufefjerrn unferer 
heiligen kirche gekernt, unb wie fie inSbefonbere mir, bem banfbarften 
Säugling meine« königlichen ©0$lt$äter8, eine ^eilige Pflicht ift. 

So viel mir bie firehlichen ,3 u f tö nbc in ber Erjbiöcefe köln, beren 
©efteltung unb Verlauf ich feit fahren mit möglichfter Slufmerffamfeit oer= 
folgt habe, befannt jinb, foff bie Aufgabe eines fünftigen erjbifdjöflichen 
(EoabjutorS barin beftehen, cor Slllem baS fegenSuolle Söerf beS griebenS, 
welchen bie jwifchen ber kröne Greußen unb bem pdpftlichen ©tuf)le ans 
gefnüpften 93er^anblungen an bie Stelle beS buret) bie Entführung beS 
§errn ErjbifchofeS eingetretenen ferneren 3wie)palteS utrücfbrmgen werben, 
vrö Seben }u führen unb $u einer t$atfäd)lidjen SBahrheit gu machen. 3u 
beffen SBerwirflichung foll bemnaa) ber Goabjutor in ber einen Dichtung bie 
Don ©ort ber fau)olifd}en kirche oerlie^enen Dftedjte hüten unb oertfjeibigen 
unb baS religiöfe ßeben ihrer 23efenner in jener ^rooinj burd) Anregung 
unb Uebermadjung ber reinen firdjlidjen fiefjrc unb SMSciptin, beS ©otteSs 
bienfteS unb ber religiösen unb fittlichen ©efinnungen unb Hebungen pflegen 
unb nähren; unb in ber anbern föiajtung foH er alle« biefeä mit jener 
ttugen, ma^altenben Umficht unb jener liebeuoffen TOlbe ausführen, welche 
bie Stellung ber kird)e jum Staate unb baS nachbarliche 9cebeneinanber* 
ffe$en $u anberen Gonfeffionen gebietet. Er foU ba^er nicht bloS ben grieben 
unb baS ©ebenen ber kirdje innerhalb ihres eigenen UmfreifeS, fonbern 
aud) naa) Slu^en jur nachbarlichen Serträglichfeit anbahnen unb förbern. 
Er foff ein eifriger ©ifdjof, ein treuer Untert^an unb ein bulbfamer <5^rift 
fein, bamit bura) feine ©irffamfeit in jener breifad)en Eigenfdjaft bie 9leli= 
gion unb <E>ittlidf)Feit gemährt, ber ©efjorfam gegen Cbrigfeit unb @efe^ 
genährt unb bic bürgerliche Eintracht gepflegt unb gefördert werbe, bamit 
baburch t>aS 23anb jwifchen könig unb SBolf immer fefter fich fnüpfe in 
felfenfeftex $reue unb Ergebenheit, unb baS 33aterlanb in Einigfeit unb 
kraft immer mehr aufblühe unb erftarfe für bie 3eiten ber ©efaljr, welche 
früher ober fpäter nicht ausbleiben werben. 3 n Dcr ^h a ^ c * ne M^ne unb 
grofje Aufgabe, welche wohl werth ift, baß, wer (ich ihr unterzieht, fein 
ganzes SDafetn baranfefce. 3h rc mc h r 0Dcr ntinber glüetliche fiöfung wirb 
aber nur in bem 9Jcajje erhofft werben tonnen, als folcf)e Umftänbe unb 
Littel üorliegen, welche bie epifcopale Söirffamfeit eineS fünftigen Eoab* 
iutorS begünftigen, unb als utgleid) bie iöebenfen unb #inberniffe befeitigt 
werben, welche ihr h^mmenb entgegenftehen. 




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©erben mm bie günftigen Umftänbe unb Littel tnä 2luge gefa&t, fo 
bieten ftd^ allerbingS mehrere feljr erfreuliche bor. 2ln ihrer ©pifce fte$t 
bie ^oaj^erjtge perföntic^c ©efinnung be3 auägegeidjneten Monarchen, roeldjen 
bie 93orfehung auf ben preu&ifdjen Sfjron berufen, ©ein fefter unb geredeter 
©inn, welcher ber fat^oTtfc^en itirdje in feinen (Staaten ben fräftigften ©d>u$ 
fichern roirb, unb fein ronigltch=milber 2ÖiUe, welcher ihren grieben unb Ujr 
©ebeifjen geförbert wünfdjt, bieten eine unermeßliche ©arantie. ©d)on fett 
Sauren war unter allen meinen ©efannten in ben preufnfdjen SRheintanbeu 
ftetä nur eine (Stimme, bie ber wärmften Söegeifterung für ben bamaligen 
tfronpringen. ©ie tonnten bei ihren öftern münblichen unb fdjriftlidfjen 
TOttheilungen nicht Söorte ftnben, bie auSgegeicIjnete <Perfönlicfjfeit, bie glän= 
genbe ©eifteSbilbung , ben hobeln Sinn unb ba3 reiche ©emüth be§ oon 
©Ott fo trefftic^ begabten gürften gu fchilbern. (*r roar ihnen ber Xräger 
einer fronen .Sufunft feinem SÖöorte oertrauenb, welkes ihnen bei 
oerfchiebenen Gelegenheiten eine möglichft freie (Stellung unb wohlwollenbe 
görberung ir)rer ^irdje oerfprochen fyatte, faljcn fie ^offenb ber 3unmft 
entgegen. Slua) jefct noch, uaajbem bie traurigen (Jreigniffe oon ^öln fie 
tief betrübt haben, ift ihre 33egeifterung für ihren $önig unoeränbert, unb 
naa) ihren neueften 9)cittf)eilungen fer)en fie mit unroanbelbarem Vertrauen 
gu ihm empor unb hoffen bie enbliche balbige Söieberfehr beä griebenä nur 
oon feinem lanbeäoäterlichen SSMtfen. $)a& aber biefer fönigliche SGBilTe bie 
Beruhigung feiner fatholifchen Unterthanen wahrhaft begweefe, bam liefert 
eben ba§ (Streben, bie lange anbauernben 3erwürfniffe gu einem frieblichen 
<5nbe gu bringen, ben hocherfreulichen ©eroeiS. ©8 roäre baher oon biefer 
Seite, in ber oortreff liehen ©efinnung ©einer <0cajeftät beä £önig§ oon 
Greußen felbft, für bie erfolgreiche Söirffamfeit be§ GoabjutorS eine fo 
günftige 33ebingung gegeben, roie fie nicht anberä fönnte geroünfcht roerben. 
S)er ©djufc unb baö Vertrauen eines foldjen ÄöntgS bürften ihm feine 
)d)roierige Aufgabe (ehr erleichtern. 

9ln biefen erften günftigen Umftanb reiht fidj fobann ein gweiter, 
roelcher in ber entfprechenben ©efinnung ber ©eiftlichfeit unb be§ fatholifchen 
$olfe§ ber (£rgbiöce[e $öln oorliegt, unb ber bem Coabjutor, welcher ba§ 
Vertrauen gu erroerben weifj, ein fchöneS gelb oberr)irtlid^er $hätigfeit eröffnet, 
ftad) meiner tfenntnifj ber bortigen 3uftänbe bietet biefer £>iöcefancteru8 
unb biefeä #olf in feiner bei weitem größten TOe^rga^l eine fehr erfreuliche 
©arantie nach groei Dichtungen. 93cibe finb nämlich ihrer Äiraje unb beren 
©eboten unb Uebungen mit ber roärmften £reue ergeben, unb nichts oer= 
mag eä, fie berfelben gu entfremben. ©er ihren ©lauben unb ihre Kirche 
antaftet, ber greift ihnen in3 £erg. ($3 roürben baher auch an biefem 
GleruS unb SSolfe je unb attegeit alle $läne, welche bamit umgehen roürben, 



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— 9 — 



bie Fatholifche Jtirdje am 9fcf>eine gu beengen unb ju untergraben unb ir)rc 
Skfenner gu corrumpiren , ooUftänbig fächern. £)er fatholifdje ©raube 
feiner Später ift bem SR^einlänber ein fy\\\aß Erbteil, \xx beffen Bewahrung 
er jebeö Opfer $u bringen fähig ift. Wlit gleich roarmer Sreue ift aber 
auch biefer (Sleruä unb biefeö SBotf feinem oon ©Ott gefegten Könige ju= 
gett)an. Biä jum Ausbruche ber Kölner Sßirren priefen fich bie 7atr)ottfcr>en 
^rjctnlänber glütftid), spreufjen anzugehören; benn ba8 fianb blühte unter 
preuftifcfjem €5cepter ungemein empor in aßen feinen ^niereffen. SMefelbe 
Sreue wohnt auch jefct noch unerfchüttert in jeber fatfjolifdjen Bruft; aber 
ihre laute unb freubige Sleufcerung roirb burdj ben ©djmerj über bie mit 
ber Entfernung ir)reö ErjbifajofS eingetretenen 3erroürfniffe gurücfgehalten. 
(Gelingt e§ nun , biefe 3erroürfniffe gu ^eben , fo geht bie 2tnhänglichfeit 
gegen ben Staat mit jener gegen bie 5tird)e #anb in §anb, unb ber Ä5nig 
oon Greußen r)at alSbann feine treueren Untertanen, alä feine fat^otifd^en 
Styemlänber, roetdje ihrem geliebten gürften mit um fo größerer Eingebung 
$uge*han fein roerben, je aufrichtiger fie it)r Xtyutxfttä, ir)ren ©tauben unb 
ifjre Kirche/ gegen offene ©eroalt unb f>eimtid)e SRadjination gefdjüfct roiffen. 
Cr§ roirb beferoegen eine Hauptaufgabe beS fünftigen doabjutorS fein, in 
ber Xreue gegen bie Kirche auch bie £reue gegen ben Äönig $u beleben 
unb gu pflegen; unb geroinnt er baä Vertrauen feiner ©eiftlichfeit unb 
©laubigen, roaä freilich nur bann gefchehen roirb, roenn fie in ihm einen 
treueifriaen, geroiffenhaft f atfjotifchen , für ihren ©tauben unb ihre Kirche 
roarm beforgten Oberhirten finben, bann roirb eä ihm nicht fo ferner roers 
ben, jenen fdjönen 3 roe( * ä um § c ^ c ^ cr unb S"* SBohtfahrt be§ 

<&taate$ gu erreichen. 

Söct biefen ^ödt)ft günftigen Umftanben unb Bebingungen finben fitt) 
aber auch £inberniffe, roelche bem wahrhaft fatholifchen unb nur in bem 
gaffe, roenn e3 ein folcheä ift, auch erfolgreichen 9ßirfen eineä GoabjutorS 
entgegenflehen, unb roelche ber 2lrt finb, bafc ein fatholifdjer Bifchof, bem 
e3 aufrichtig um bie Erfüllung feineö tytyn Berufes für Kirche unb (Staat 
$u th u " fl*# Bebenfen finben mu&, ber ihm jugebachten TOffion ju folgen, 
ja bti näherer Betrachtung unter ben gegebenen 93erhältniffen roeber folgen . 
barf, noch folgen fann. $)ie fatholifche Kirche ber preujjifchen $Rr)eintanbe 
rourbc in mehreren roefentlichen fünften, roelche ihr innerfte§ fieben be= 
rühren, fo fchmerjlich befdjränft, ba& biefe unnatürlichen Beengungen julefct 
ba§ Kölner Ereignis jur golge r)atten. ©ollen nun biefe Befchränfungen 
aud) fünftig noch fortbauern, fo ift alle Slnftrengung eineä Goabjutorä 
frud)tio§ unb baS grojje $>\t\ eines bauernben griebenä unerreichbar. $)te 
eintretenbe Stühe roirb nur ein ©affenftiUftanb, unb ber ftille Ärieg grotfdjen 
Kirche unb ©taat beginnt bei ber erften Beranlaffung roieber unb mufj 




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— 10 - 

roiebcr beginnen, big eine neue, oieHeidjt ärgere tfatafhopfje $injutritt. 
SOöcm bie Jreiljeit ber $u feiner (£riften$ unentbef)rlid)en ßebenSfuncttonen 
unb ^Bewegungen oerfagt ift, ber f ann nidjt grieben galten ; er muß f ämpfen, 
ober (angfam , aber fidjer ju ©runbe gelten. (53 lagt ftdj 311 ber Ijofjen 
2Bei3§eit Seiner SRajeftät be3 Königs oon ^reujjen mit 3 Uüer fid)t °c r: 
trauen, ba§ burd) ben enbtia^en 2Ibfd)(u§ ber mit 0tom angeknüpften $Ber= 
fyanblungen jene 33efdjrdnfungen ebenfalls in geeigneter Söeife ifjre Sefettü 
gung finben, unb ba§ biefer neue Slbfdjlufj niglcid) mit ber früheren Organu 
fationSbulle De salute animarum in if)rer burajgreifenben 2Tnroenbung 
fortan bie fefte 5öafi3 abgeben werbe, auf roeldjer ein Goabjutor fein 2fmt 
unbefjinbert mit Erfolg für ßirdje unb &taat gu oerwalten oermögen wirb. 
33eoor aber jener &bfcf)luB 5U ^« De gebraut unb bura? if>n bie gewünfdjte 
33afi3 gegeben ift, fann unb barf ein gewiffenfjafter 5öifd)of , melier nid)t 
fidj, fonbern in SSaljrljeit baS gro§e 2Berf ber 93erjö(jnung f ucr)t , einem 
SRufc uir Uebernafjme ber (Soabjutorie nid)t Jolgc leiften. (£3 muffen 
oorerft bie £inberniffe f)inmegfallen , weldje ber naturgemäßen unb uner; 
läBlicfjen ÖebenSentfaltung ber $ird)e entgegenfteljen , unb e3 muffen ifyrem 
Ober§trten unb feinen Organen bie Littel bargeboten werben, weldje gur 
SBirffamfeit, bie man oon if)m ermattet, unerläßlich finb. — 3^ ""11 biefe 
§inberniffe unb Littel nur tur$ anbeuten. 

1. Unter bitten fte^t ber Streit über bie (Stnfegnuug ber genügten 
(Sfjen als Slngelpunft alfer anberen ^Differenzen ooran. 63 ift noar in bev 
neueften 3 cit öcr 3ro°<"9> bie gemifajten 6f)en in allen gallen 00m 
fatfjolifd)en <55cifttitt)en eingefegnet werben müffen, roieber aufgehoben. 2lHein 
fo lange bie unljeiluolle unb unftuge geheime (Sonoention ber 5Btfd)öfe 00m 
19. 3nni 1834 unb bie auf fie gebaute 3nftruction an bie ©eneratoicariatc 
com 8. Cctober 1834 nidjt gurücf genommen unb ba§ päpfttidje 93reoe 00m 
25. 'üflärj 1830 mit ber ^nftraettott be3 (SarbinalS Sllbani oon gleiajem 
$)atum ber 99ef)anblung ber gemifa^ten (*-f)en nid)t 511 ©runbe gelegt wirb, 
ift feine bauernbe Einigung ju hoffen. 63 märe fo leidjt, hierin ben ric^ 
tigen, bie beiben (Jonfefftonen befriebigenben 5ßeg gu treffen, roenn man 
. nur $u bem ©runbfafce ber ®emiffen3freifjeit ber Brautleute, welche über 
bie religiöfe 6rsieljung iljrer Äinber frei übereinfommen mögen unb bar: 
über lebigliaj ©Ott unb i§rer $ira)e oerantwortlidj finb, fid) befennen unb 
oon <5taat3wegen fict) barauf befdjränfen wollte, 3***« M Mtf« ©ewiffenä= 
freifjeit unb bem au3 it)r fjeroorgegangenen freien 6ntfdjluffe ju fajüfcen. 
®ajj biefer 2öeg allein unb fidjer jum Jrieben füfjrt, beweist bie erfreultcbe 
6rfaf}rung in meiner 3)iöcefe, in melier fortwäljrenb fo 3al)lreid)e gemifdjte 
6§en abgefa^toffen rcerben unb feit bem im 3 a O rc 1835 publicirten bif^öf^ 
lidjen 9{ormatioe nur wenige beBfallfige 2>i3ceptionen oorfommen, rocldje 



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— 11 - 



freti auf jenen ©runbfafc $in mit Erfolg gefruchtet würben, ^ßroteftanten 
anb Äatholifen wohnen in frieblidjer (5intract)t neben einanber, ruetC 3eber 
oc}ne Beeinträchtigung frei nur feinem ©ewiffen unb feiner Jtirdje folgt, 
imb feine Uebergeugungötreue ihn lehrt, aud) bie feines ct)rifttic^cn , obgleich 
anberäglaubenben 3Kitbruber3 gewiffenhaft gu achten. 

2. 55er Sifdjof foff, naa) ber Watur feines Amteö, ber Sßächter ber 
KiufKnleljre fein, unb e3 mujj ihm ba^er aud) baä bittet gu ©ebote ftefjen, 
an ben Stuten unb 33ilbungäanftalten , finb biefe aud) gunächft 6taat8= 



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lim 



anb bei ber Anfiellung jener, reelle benfelben erteilen, gu coneurriren unb 
i$ren Unterricht unb ihr ftrd)lidKeligiöfeä Verhalten gu übermalen unb gu 
orbnen. ©o nie! ich weiß, nehmen bie fatfwlifchen Pfarrer in ber $rg* 
biocefe Äöln ben ihnen ^inftc^t(idt) ber ©eftoltung unb Leitung ber beutfdjen 
Spulen, namentlich hmfidjtftd) bes babei in grage Fommenben religiöfen 
Elementes gebührenben natürlichen ©tanbpunft unter ber Cberaiifftct)t beä 
$if<$ofä ein; allein e3 ift mir nicht genau befannt, welcher Anteil bem 
06ercjirten bei ber Aufteilung ber fatr)olifcr)en 9teligion3lef)rer an ben ©cfjuls 
lehrerfeminarien , ©nmnaften unb anberen gelehrten ©chulen gemährt unb 
welche JRefpicieng ilmt über ben Unterricht unb baä religtöfe herhatten biefer 
ftctigionälefu-er gugeftanben werbe. (53 ift aber biefer Anteil unb biefe 
SRefpidcnj — rote fie auch im Art. V, lefcte3 alinea be3 banerifcfjen <5on-< 
coxbatö ben bauerifchen 5Bifct)öfen gugefichert ift — fo wefentlicfj, bafj nach 
meiner feften Uebergeugung ber fünftige Goabjutor biefe3 natürliche unb 
unembe$rlra)e Attribut feineS 2öirfung3freife8 notfjwenbig anfprechen muß. 

3. £er SBifdjof ift ferner ©ort unb ber ^ircfje für bie §eranbilbung 
unb 3 u ^ffung tüchtiger (Eanbibaten gum geiftlichen ©tanbe oerantmortlich. 
Mein gerabe in biefem fo hochwichtigen fünfte, einer wahren Lebensfrage 
ber ^ira)e, bie it)rc gange 3ufunft umfa&t, ift in ber (£rgbiöcefe Jtdln, im 
\owtit ia) "& er D » e bortigert 3uftdnbe unterrichtet bin, ein fehr unnatürliche^ 
Serfältnifj eingetreten. Sie oielfachen ©irren in ber fatfjolifch4heologifchen 
^acultät gu iöonn, bem borttgen theologifchen donoictorium unb bem (Sterical- 
feminar gu £öln finb allgemein befannt, unb fie finb um fo mehr gu be* 
Hagen, als [xt nur burch eine unpolitifche Pachtung ber bifdjöflichen ©e= 
roalt herangewachfen finb. (53 fann unb barf bem Eifdjofe nicht gleich 
gültig fein, welche GJeiftliche al8 ßeljrcr ber theologifchen ©iffenf (haften an 
ber Unioerfität unb a(3 93orftänbe an bem (Jonoictorium angeftcHt werben, 
unb ebenfo wenig, ma3 unb wie biefelben lehren. (£ine angemeffene %i)tiU 
nähme an ihrer Anftellung unb ein wirffameö Ueberwachen irjrer fiehr= 
thärigfeit ift bafjer ein unerläßliches Attribut ber ©pifcopalgewalt , weit 
biefeä allein ber Kirche unb burch fie auch bem Staate bie beruh igenbe 



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— 12 — 

(Garantie gibt, bafe bie Ganbibaten beS (SteruS in bcr genuinen fiefjre Ijeranr 
gebilbet werben. 2Tm afferroenigften aber fann eS bem 23ifd>fe gleichgültig 
fein, oon roeldfjen Männern nnb in welchem ©eifte baS (Slericalfeminar, 
biefe lefcte unb unmittelbare Sßflangf a)ule junger ^riefter, geleitet roirb ; benn 
bie in bemfelben erteilte lefete <5rgief)ung unb Söilbung ift baS einige Littel, 
burdj roelcheS ber 33ifa)of ber fchroeren 93erantroortlichfeit, Teilten in Söilbung 
unb ©eftnnung Untauglichen unb Unroürbigen gum $Priefterftanbe gugulaffett, 
genügen fann. (*S mu& baljer aber auch baS Glericalfeminar in feinem 
ganzen Umfange bem 23ifd(jofe untergeben werben, unb eS mu(? nicht f>lo3 
beffen innere Einrichtung unb 93erroaltung, fonbern auch bie 2lnfleHung unb 
Enthebung ber ©orftänbe unb 2ef>rer unb bie STnorbnung beS Unterrichtet, 
foroie bie Prüfung unb Aufnahme ber Alumnen inS ©eminar unb ihre 
3utaffung gu ben ^eiligen Söeifjen ober auch ihre 3«tücfroeifung unb QnU 
laffung feiner freien canonifdjen Leitung unb Sluffidjt auSfchliefjlich über: 
laffen bleiben, roie btefeS auch ben banerifcfjen SMfchöfen burd; 3(rt. V be§ 
(SoncorbateS unb 2lrt. XII, lit. b gugefprodtjen ift. 3ebe anbere Stellung 
beS 93ifdt)ofä gu feinem ßlericalfeminar ift unnatürlich unb groeefroibrig unb 
fann be&roegen niemals erfpriejjlich fein. 

4. ©leidt) oerantroortlich ift ber Söifdjof für bie SlmtStf) ätigf eit unb 
•üftoratität feines untergebenen £>idcefancleruS unb für bie Befolgung ber 
jtird&enfafcungen oon ©eite ber feiner §irtenforge anoertrauten $eerbe; eS 
mujj ihm bafjer auch hierauf eine canomfdfje Söirffamfeit unge^inbert gu= 
fte^en. <Sr mufj baher nicht bloS ^tnfidt)tltd^ ber ÄnfteHung ber Pfarrer 
unb 6uccurfalgeiftlidt)en bie bifcfjöflichen GoHattonSbefugniffe , rote fie ifnn 
auf bem linfen SRljeinufer burdj baS (Joncorbat oon 1801, mit 9luSnar)me 
ber für bie jtantonSpfarreien erforberlidfcjen fönigtichen ©enehmigung, um 
befdjrctnft guftehen, ober roie fte auf ber redeten Ot^einfeite burd) bie ^er= 
gebrauten $atronatSred}te nur befäjränft it)m gufommen, frei ausüben !5n-- 
neu, fonbern aud) in 6tanb gefegt fein, bie fie^rt^ätigfeit unb Amtsführung 
unb ben priefterlidtjen Söanbel ber angefteHten $riefter gu übermalen unb 
93ernad)täfftgungen unb 93ergel)ungen in via correctionis , ober in canoni 
fasern ^rocef3oerfal)ren burd) (Senfuren, 93erfefcung ober (Jntfefcung biScipli: 
narifdt) gu corrigiren. 3n gleicher Söeife mujj eS it)m audfj guftehen, bie 
ßirdjenbiSciplin über SRichtgeiftliche nad) ben ©afcungen in fir^ltdt)cr 93e= 
giefjtmg unb auf fachlichem ©ebiete frei gu hanbljaben unb namentlich 
faajen, in roie roeit fte oor baS geiftlidje gorum gehören, nach ben canonü 
f$en 23eftimmungen unb innerhalb ihrer ©rengen gu oerhanbeln, roie biefes 
2WeS aud) ben ba«erifd)en SBifdjöfen gufolge Slrt. XII, lit. c unb d bes 
@oncorbateS unb gufolge § 38 ber II. ©eilage gur 23erfaffung frei gufte^t. — 
9)can §at eS bem §errn ©rgbifdjofe gum fc^roeren 33orrourf gemalt, ba£ 



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— 13 — 



er bie jungen $rießer jur Unterfdjrift ber befannten adjtjeljnten Sfjefe am 
lueli, in njela^er fte geloben mufcten, „in Slllem, roaä fidj auf firdjlidje fiefjre 
unb Stöciplin bejiefjt, oon ber crjbifd^öftid^cn Entfdjeibung nad) Orbnung 
ber faü)olifd)en £ierardjie an ftiemanb, als an ben $apft ju prooociren", 
unb ein be§Ijatb ifjm gemalter 93orrourf war gcroife ungegrimbet. Offene 
bar bejroecfte ber £err Erjbifdjof bura) jene I5e|e nidjtS Slnbereä, alä bie 
tirdjliä> Störung be$ natürlidjen breifadjen S^f^njengugeg in rein geifts 
lia)en, bie ßeljre unb bie $)i§ciplin betreffenden 93erf>anblungen, lebiglid) auf 
canonifdjem ©ebiete; unb e§ fonnte feine Meinung nidjt fein, feinen Unters 
gebeneu, wenn fie in oorfommenben gätten nadj £)urd)gang jenes canonk 
fajen 3nftanjenjugeö fidj graotrt glauben würben, bie i§nen nod) juftefienbe 
appellatio ex abusu an bie (Staatsgewalt ab^ufdjneiben. £ein fatr)otifcr)er 
Sifdjof wirb einer foldjen 2lppetlation entgegen fein, roenn ber STppettant 
sorerft bie Firdjli(§cn 3nftan$en eingehalten r)at unb ein ©raoamen über 
2Itnt§überfa)reitung $u formuliren im ©tanbe ift; allein gegen ein Eingreifen 
ber roe(t(ia)en ©eroalt in ben canonifdjen ^rocefegang in Saasen ber £ef>re 
unb ber ^irdjenbiöciplin, lite pendente, unb beoor nidjt ber Ouerulant 
bie firdjlidjen ©eridjtSftetlen $urücfgelegt r)at, müßte jeber 33ifd>of proteftiren. 
3luö) wäre ein fotdjeS Eingreifen nur oerroirrenb; benn eS roürbe baburd) 
beS SifajofS canonifc§e3 ftidjteramt unb «erfahren ftetä ju ©unften ber 
(Soniraoententen geftört, fofjin bie Epifcopalgeroalt in ifjrem roefentlidrften 
Birten gelähmt unb allem SBerfalle ber ßefjre unb SiSciplin offener 2öeg 
angebafjnt, unb jenes Eingreifen roäre jugleidj audj $roecffo3, benn eä bleiben 
bei bem geiftfid)en 3nftan$enjuge immerhin bie SRedjte beS ©raoirten, foroie 
jene be$ ijm ben gebüfjrenben 6djufc fdjutbenben ßanbeSfjerrn oollftänbig 
oorbc^alten unb geroaf)rt, roeil ber fidj bebrüeft ©laubenbe, roenn ifjm in 
ben genannten geiftlidjen 3nftan$en fein föedjt roirb, $ulefct feine Appellation 
ex abusu an bie Staatsgewalt bringen fann, rooburdj fobann ber fianbeS- 
tjerr ©elegenfjeit finbet, fein ©djufcredjt gegen miBbräudjlitfie Sefdjroerung 
ber Untergebenen unb gegen lleberfd&reitung ber SlmtSgeroalt ausüben. 
3" aßen anberen ptlen aber muß ein 93ifdjof unb bemnadj aua) ein fünftiger 
Goabjutor Don jtöln barauf beftefjen, ba& ifjm jur Ueberroaajung unb £anbs 
Labung ber firdjlidjen ßeljre unb SMSciplin ein freies, oom (Staate nidjt 
ge^inberteä SBorfdjreiten nadj ben canonifdjen Safeungen in bem canonifdjen 
3 n !tan$en$uge tunbicirt bleibe. 

5. 3m engften 3ufammenljange bamit ftef>t bie weitere ©efugniß, foroof)l 
mit bem Cberfjaupte ber Jtirdje al8 bem oberften 2öäd)ter unb 9ftid)tcr in aßen 
gei(tlid)en <5adjen, foroie audj mit bem untergebenen Eleruä unb 23olfe frei 
unb unge^inbert communiciren ju bürfen. E8 muß beßroegen bem 33ifd)ofe 
ni(^t allein baS föedjt sufte^en, gur SSerroalrung feiner SMöcefe unb jur 



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- 14 — 

Ueberroadjung unb gÖrberung bcr &hre unb SMSciplin bie ihm nötigen 
unb geeigneten Verwaltungsorgane — ©eneraloicare , geiftliche Sttäthe, $)e= 
fane u. f. w. gu wählen refpectioe gu beftätigen, unb biefe muffen ümi 
burdjauä oerantwortlich fein, fonbern eS mufj ü)m auch oötlige greifjeit 
bleiben, in allen canonifa) beftimtnten galten unb uatfj ber ^ierardpifd^en 
Orbnung mit bem Zapfte in (Sommunication gu treten, unb fowohl bie von 
baher erhaltenen allgemeinen unb fpeciellen Chttfcheibungen unb Söeifungen, 
als auch feine eigenen SBcfd^Iüffe unb Anorbnungen , welche er für feine 
SDiöcefe nötfn'g ober nüfelich erachtet, nach ©rforbernifj feines §irtenamteS 
feinem GleruS unb 93otfe unge^tnbert mitgutheiten, wie biefeS ebenfalls wieber 
ben baaerifdjen Vifdjöfen gu golge Art. XII, lit. a, e unb g beS (Son* 
corbateS juftc^t. SDafj biefe 23efugnijj in ber Kölner ©rgbiöcefe oielfach 
nicht gugeftanben mürbe, ift befannt, unb eS genügt, nur an baS päpftliche 
23reoe in ^Betreff ber ^ennefifa^en Angelegenheit gu erinnern. (*S fyat nun 
gwar bie r)of;e SeiSfjeit (Seiner iJJlajcftat beS Königs oon Greußen, biefe 
ebenfo unnötige als unnatürliche 23efcf)ränfung erfennenb, burch eine neuefte 
Verorbnung bie (Jorrefponbeng mit bem päpftlia)en ©tuhle freigegeben unb 
fia) baburdj bie banfbarften ©egenSwünfche feiner fatholifdjen Untertanen 
oerbient, meldte jene Verorbnung als bie SDiorgenröthe eines beffern £ageS 
für i^re Kirche begrü&ten; allein, fo oiel mir befannt, bleibt für bie freie 
^ubtication ber bifchöflichen Orbinationen immerhin nodj manage Beengung. 
3ü) t^eile gwar bie Anficht ber rigorofen ^heologenfchule, roelche jebe lanbeS-- 
herrliche Goncurreng burch (hlheilung beS ^lacet bei ^ublication bifa)of= 
licher Anorbnungen gänglich bei ©eite gehalten roiffen will, feineSwegä, 
fonbern bin bagegen com theoretifchen unb praftijdjen ©tanbpunfte auS ber 
feften Uebergeugung , bafj ber ßanbeSherr baä Stecht fyaben müffe, bei allen 
bifchöflichen SBerorbnungen , welche in bie bürgerlichen Verhältniffe ein= 
greifen, ober bei welchen bie burchführenbe 23eihülfe beS ©taateS tyn-- 
gutritt, Ginftcht gu nehmen unb fein $lacet gur ^ublication gu ertheilen. 
$)iefeS Pacet Fann aber überall ba nicht pafc* ftnben, roo nur oon rein 
Firchlichen «Dingen bie föebe ift, welche, ohne Goncurreng beS ©taateS, 
nur auf firchlichem ©ebiete burch fachliche Littel ausgeführt werben 
f ollen, ober welche auS allgemeinen, fchon beftehenben firchlichen ©afcum 
gen unb Anorbnungen in fpecieDer Anmenbung h c ™orgeI>en. ©in fort- 
währendes CHnfichtnehmen unb mifjtrauifcheS (Sontroliren aller unb jeber 
allgemeinen unb befonbern bifchöflichen Anorbnung geftaltet fich gu einer 
Art oon beftriefenber, gegen ben 33ifcf)of perpetuell ausgeübter $oligeiauffiä;t 
unb Genfur, welche nicht bloS gwecfloS, fonbern auch bagu geeignet ift, baä 
Anfehen beS Cberhirten h^rabgufe^en unb beffen Verwaltung gu lahmen. 
3$ h e 9 c ßie fefte Uebergeugung , bajj bie Ausübung beS lanbeSherrlia)en 



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- 15 - 

<}$lacet, roie biefe$ in ben §§ 58 unb 59 bcä bäuerischen SKeligionäebicteä . 
feftgeftetlt unb oon (5urer königlichen Wajcftät in &ffer$öcfjfts3!)ren ©taaten 
mit jenem offenen königlichen Vertrauen, roelehem bie banerifdjen SMfdjöfe 
allzeit mit ber banfbarften Xreue entgegenkommen, in ftnroenbung gebraut 
roirb, ba3 richtige 9Rafj enthält, nnb bajj bamit auch ein proteftantifdjer 
£aubeäherr fid) burd)au3 beruhigen rönnte, weil fie ihm bie ooUfornmenften 
(Barantieen barbietet, meiere fein Oberauffia)tsred>t circa sacra oer= 
langen fann. 

6. ^oa) glaube id) einen roeitern Umftanb berühren ju f ollen , ber 
cä einem ©eiftlichen bebenflia) machen mufe, bem SRufe jur (Joabjutorie $u 
folgen. (*s ift biefeä feine fünftige Söejiefmng gum £errn (£r<tbifchof unb 
bie obgleich untergeorbnete %xa$t ber geftfefcung feiner Dotation. (£3 Ijaben 
jroar £ure königliche 9)tajeftät in ber mir jugegangenen aUergnäbigften 
&unorberung augleich 8 U eröffnen geruht, bajj „ber Goabjutor mit bem 
Jledjte ber Nachfolge befleibet werben unb fdjon jefct bie Sßerroaltung ber 
ganzen (h$biöcefe übernehmen foll". 2lHein ba h^nn eine gänzliche 2lb= 
bicatton ber 3urisbiction beS £errn (Srgbifdjoreä nicht auäbrücf liö) mitenthalten 
ift, fo jeheint mir noch bie §rage fia) $u erheben: roeld)e Stellung foll ber 
fünftige Qoabjutor gum §errn ©rjbifdjof einnehmen, unb ift er, roenn er 
auch bie ganje (*rjbiöcefe allein uevroaltet, nur beä §errn (hjbifcbofS SRan* 
bator unb als fola)er ihm 9icdt)cnfd^aft fcfmlbig, unb roenn biefeS, in roie 
Urne** «Soll ber ßoabjuior mit gleicher concomitanter 3uri§biction neben bem 
fterrn Qrunfchof betraut fein? SDann bürften bie beiben ©eroalten fia) mög* 
lieber SBeife burdn* reujen , ober bei oerfchiebenen 9Infidt)ten naa) biäparaten 
Dichtungen bioergiren, unb eö entftünbe ein ©uumoirat, baä, roie überall 
bie ,3ro*ih err fchaft, nicht erfpriefjlich roäre. Ober foll ber (Eoabjutor mit nur 
fubbelegirten gacultäten unter bem £errn ©rjbifchof ftehen? müßten 
bann biefe gacultäten in ihrem Umfange genau abgefteeft roerben; unb ba 
aua) bann, roenn nicht ber Goabjutor eigentlich bloßer ©eneraloicar fein 
joü, bei aller bem greifen Oberhirten gebührenben lfhrfurd)t, bennoch ab* 
roeidjenbe Anflehten möglich finb, fo fönnte aua) ba ein Langel an Einheit 
in ben ^rineipien unb bem ©ange ber Söerroaltung eintreten, roelcher manche 
3nconoeniengen mit ftd) brächte. Slud) müfjte bem Goabjutor eine feiner 
kirchlichen unb focialen Stellung angemeffene Dotation ftrirt roerben, roelche, 
roenn er nicht alö ©eneraloicar, fonbern al§ ftelloertretenber Oberhirt an ber 
epifce einer <&r$biöcefe alle bie bamit oerbunbenen gasreichen 3lu8gaben an 
einem ber theuerften ^läfce am SH^eine gu beftreiten hätte, in einem folajen 
Betrage ermittelt roerben müfjte, roelcher ber Dotation eineö (Srjbifchofä gleich 
Fommt ober nur um ©eringeS ihr nachfteht. 

2>iefeS finb bie £inbemiffe unb 23ebenfen, roelche nach wtoer kennte 



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- 16 - 



.niß ber $)inge einen SBifdjof absotten muffen, einem föufe gur Uebernaljme 
ber (Soabjutorfteffe gu folgen, unb ifjn um fo meljr baoon abgalten muffen, 
je geroiffenfjafter unb ernftlidjer er bie SÖMajtigfeit ber tym jugebadjten TOffion 
unb bie ©röße ber burd) fie ju erreiajenben Aufgabe inä 2luge faßt, Sie 
oerbient, baß ber, melier f tdj i§r unterjieljt, fia) mit ganzer Seele i$r roibme ; 
allein eö muffen bann audj bie (einem Söirfen entgegenfte^enben §inberniffe 
befeitigt unb bie baäfelbe beförbemben Littel tf)m gegeben werben, bamit 
er mit greubigfeit unb tfraft unter ©otteä 33ctflanb unb beä £önig§ Sdutfce 
ba§ fjerrltdje 3iel erftrebe. 3<fj Ijege bie oertrauenbe Uebeqeugung, baß bie 
^or)e 2SeiSf)eit ©einer ^ajeftät be3 tfönigS oon Greußen alle oben bejeidj* 
neten Mßftanbe ber fat§olifa)en tfirdje in feinen atfjeinlanben geraiß mit 
Sdjarfblicf burajfajaut §abe, unb baß biefeS bem Ijodjfjerjigen SÖöiUcn biefeä 
auägejeia^neten flRonardjen genügt, um jene §inberniffe audfj in geeigneter 
2öeife ju befeitigen. (£S gilt ja gulefct bodj nur ba§ (5ine: beflagenäroertfje 
iütißuerftänbniffe ju (Öfen unb ben geftörten ^rieben bura) Kare unb befonnene 
ÜnBf Reibung unb billige geftftettung beffen, roaS bem Staate, unb beffen, 
roaS ber jtirdjje gebührt, $urücf$ufüf)ren. 3$ § a & c DOn Anfang ber Kölner 
Sßerroitfelungen mid) ber $tnjid)t niajt erwehren fönnen, bog alle bie betrüb 
benben 2öirren nur in einem unglücflidjen Mißtrauen unb •URißoerftefjen 
5unaa)ft ir)re traurige Ouelle Ratten; benn roenn bie fprüajroörtlia) geworbene 
ijolje gnteüigens ber ^reußifajen Regierung bie ifjr unterteilte Slbfiajt einer 
planmäßigen Söefdjränfung unb allmäligen Unterbrücfung ber fafyoliföen 
ifrraje in ben 9c^einlanben al3 unglaublid) erfdjeinen liefe, fo mar e3 bagegen 
ebenfo ungebenfbar, baß ber efjrroürbige §err ©rgbifdjof, biefer bura) innige 
Jrömmigfeit unb Xugenb, roie burdj $o$e ©eroiffenfjaftigfeit unb £reue fo 
ausgezeichnete jlirdjenfürft , je ben SÜillen gehabt haben fonnte, bie Ober= 
auffia)t8redjte bei Staated circa sacra ju mißachten unb feinen begrün^ 
beten 2Tnorbmmgen guroiber gu ^anbeln. 3 cne TOßoerftänbniffe Ijaben fldj 
rooljl feitbem aufgeflärt unb eine beffere 3"* iß gefolgt, in raela)er ein 
geregter unb milber $önig, mit roeifem 23licfe ba§ Olce^tc auffinbenb, 3ebem 
fein 9ted)t fpenbet naa) feinem ©lauben unb ©eroiffen, unb 2llle, roeß ©lau= 
benS unb ©eroiffenä, mit oäterlid&er Siebe umfaßt gum gemeinfamen grieben. 
Unb biefer Jriebe wirb roieberfefjren, roenn man ol)ne $Borurt§eil unb SRutf* 
f>alt naa) bem langen 3n»efP<* ttc in bauernber Einigung bem (Säfar gu- 
roeiät, roaS beä Gäfarä, aber aua) ©Ott gibt, roaä ©otteä ift. SMefeä aber 
in billigem ^Kafee auSjuf Reiben , roirb nia)t fdjroer fallen, roenn man oon 
beiben Seiten mit offenem Vertrauen ba§ gemeinfame £\tl erfaßt unb fefU 
fteUt. I"ao ift eine oerfpdtete StaatSroeid^eit, roela^e, in ben Ttemintäcengen 
einer oergangenen Sa^nle befangen, ben $od)ften 9^egierung§oerftanb barin 
roä^net, baß man in jebem fat^olifa^en 33ifct)ofc einen ex officio beftallten 



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— 17 — 



(Segner unb geinb beS Staates, einen gebornen malcontenten CppofttionS= 
mann unb gronbeur fteljt unb if)n mit permanentem üfli&hauen glaubt 
überroadjen, controliren unb mögltdjft eng befdjränfen gu müffen. $)ie3eit, 
in weiter bie 23if($öfe auf ben föeid&Stagen neben ben gürften fa&en unb 
oft enigegengefefcte roeltlidje 3roecfe oerfolgten , ift für immer oorbet. 3efct 
ift eS ber iöeruf eine« 33ifdf)OfS , feineS £anbeS$errn treuefter Untertan gu 
mn. £in 93ifd)of, ber bie t)or)e Aufgabe fcineä SlmteS, roie unfere jefcige 
3eit fte oon ifnn erforbert , ficr) ftar gemacht Ijat , ber roirb ir)r audj oon 
ganger Seele leben unb mit gleidj geroiffenljafter Ireue ebenfo baS 2Bor)l 
beS Staates, roie baS feiner Äiraje erftreben, fei nun fein ßanbeSljerr £as 
t&olit ober ^roteftant. £eS Staates Orbnung unb ©efefc ift ifmt ©otteS 
Crbnung, gef>eiliget, efjrroürbig unb unantaftbar, roie jene feiner j?irdje. 
ftur £ineS fann unb mufj er babei forbern, foll er eben gu feiner jtira> 
unb beS Staates 2öor)lfa$rt mit ©rfolg unb Segen fein 2lmt oerroalten, 
boB u)m feine naturgemäße firct)licr>e Söirffamfeit innerhalb bem firdjlidjen 
Äretfe auf fircr)lidjem ©ebiete unter bem StaatSfdjufce frei unb ungehemmt 
geftattet roerbe. Ü3efteigt er ofme biefeS auS fetbftfüdjtigen 3 rocc * en Dcn 
$ifajof3fhu)l , bann betrügt er nidjt bloS feine jtirdje, fonbem er täufdjt 
audj jene, bie ifjn rufen, unb ifjre (Srroartungen ; benn er fann nidjt gum 
Segen roirfen, er fann nidjt erreid)en, roaS fie oon i§m r)offen. 2Birb it)m 
aber oon ber roeltliajen ©eroalt mit roof)(roollenbem ©ertrauen entgegen; 
getotnmen unb feine ober$irtlic$e iöirffamfeit gegen §inberntffe gefdjüfct unb 
ba§ ftreng abgegrenzte gelb feiner firdjlidjen £r)ätigfeit ungeftört ir)m frei* 
gelaffen , bann roirb er mit jtraft unb greubigfeit roirfen unb mit ber 
geroifien^afteften $reue für fiel) unb feine Untergebenen unroanbelbar barauf 
galten, baß bie OberaufftdjtSredjte feines £anbeSr)errn in ir)rem gangen Um- 
fange refpectirt , unb ©efefce unb SÖerorbnungen beS Staates , roie ©otteS 
unb ber ßircr)e ©ebote beamtet roerben. güra)tet ©Ott unb er)ret ben 
fönig — roirb i^m als oberfter ©runbfafc feines £irtenamte8 gelten. @r 
roirb ein eben fo treuer unb lonaler Untertan fein, als er ein fatf)olifcf>er 

ÄfW ift. 

STber audj bann, roenn bem fünftigen ßoabjutor oon Äöln bie epi* 
fcopale SBirffamfeit in erforberlid)em Sflajje mit ben bagu nötigen 3luSfü!j* 
ningSmttteln ungehemmt gugeftanben unb bie oben begeidjneten §inberniffe 
bcieitigt roerben, glaube idj gu meinem tiefen ©ebauern micr) nid)t im Staube, 
bem mir gugebadjten 9tufe gu folgen, inbem auct) nadj SBefeitigung jener 
objectioen 2lbr)altungSgrünbe nodj anbere fubjectioer 2lrt mir bie lieber* 
nalnne ber Goabjutorftelle bebenflia) machen. Set) roitt ben Umftanb, ba§ 
ia) aus Langel an ^arrimonialoermögen unb bei bem ©runbfafce, ba§ 
tin SBifa^of uon feinem ©ehalte feine Stette ausfüllen unb feine ©elberfpar* 



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— 18 — 



niffe eumuliren fotl, nic^t im ©tanbe roäre, bie oorauSfidjtlid) bebeutenben 
römifchen $aren für bic Spräconifarion als (Soabjutor gu beftreiten, nur im 
Vorübergehen berühren, ba berfelbe nur mit untergeorbnetem ©eroicljre in 
bie 3Bagfd)ale fällt, dagegen aber fann id) nicht umhin, anbere ©rünbe 
anzuführen, roeld)e mich perfönlich berühren unb mich saghaft mad&en, ber fo 
hochwichtigen TOffion mich ju roibmen. ©er erfte biefer ©rünbe ift bie 
^ietät beS ©ohneä gegen eine 75jä^rtgc SRutter, meiere fd&on feit bem oor 
14 Sauren erfolgten Sobe meines feiigen VaterS bei mir roohnt, unb für 
roetd)e eS in ihrem fo hohen Sllter eine harte Aufgabe märe, bie gewohnte 
§eimath ju oerlaffen unb bem ©ohne, beffen heilige Pflicht unb greube eS ift, 
ihre lefcten Sage $u oerfü&en, unb ben fle nidt)t miffen Tann, in ein fernes 
ßanb unter gang unbefannte ^Wenfajen $u folgen. $)er jroeite ©runb ift ber 
3uftanb meiner ©efunbhcit. 33) § aDC S ro ar W in biefeS grühjafjr, mein 
45. £ebenSjahr, bei einer fräftigen unb rüßigen Äorperconftitution einer 
guten ©efunbljeit mich ju erfreuen gefjabt, bie mich ben oielfadjen Pflichten 
metne§ 9lmteS mit fetterer Jtraft unb $luSbauer entfprechen liefe; allein bei 
meiner legten in biefem grühjahre burd) bic ©ebirgsbörfer oorgenomntenen 
girmungS= unb 33tfttationäreifc ^abe id) mir eine ftarfe (Srfältung jugegogen, 
fo bafc id) feitbem an heftigen $Rh™ntatiSmen leibe unb meine @efunb$eit altcrirt 
fühle. §offe id) nun auch, mit @ottcS §ilfe, ben 5lnforbenmgen meiner 
jefcigen Stellung roie bisher ju entfpredjen, fo müßte id) bodt) fürd)ten, ntd)t 
mit StuSbauer bie oiel gröfjern unb jaljtreidfjern rorperlidt)en Slnftrengungen 
ju ertragen, roeldfje einen (Foabjutor ber fo bebeutenben <£r$biöcefe ß5ln 
foroohl in ber Verwaltung, als auch auf ben nötigen JRunbreifen, bie er jur 
itenntni&nahme ber ßoeatien unb ^erfonalien unb jur ©eroinnung ber 
©emütfier red)t balb unb redjt ^aufig unternehmen muß, unausbleiblich ets 
roarten. £ier$u tritt julefct noch ein geiftiger ©runb. ^df) $ aDC °o r bem 
2lngefid)te ©otteS bie mir oon feiner ©nabe oerlieljenen Talente unb Aigens 
fd^aften geprüft, unb ict) glaube biefelben jur Ueberna!)me jener fo tyfy 
wichtigen unb oielfad) fo fdjroierigen TOffton nid)t auSreicf>enb, bemnad) audj 
nicht, ba§ id) ber ^ann bin, welcher bie höh™ Erwartungen Eurer tfönig* 
liefen ^ajeftät unb ©einer Wajeftät beS JtönigS oon ^reufeen su realifiren 
geeigenfdjaftet unb fähig märe. SDie Aufgabe eines tunftigen (JoabjurorS 
ju ßöln ift eine ber fd&önften unb ^ervti^ften, bie einem ©eiftlichen ju Xtyii 
roerben !ann; ftc ift aber audfj eine ber mü^eooUften unb fdjroierigftcn, 
unb i^re Verantrcortlitt^feit ift unermefclid). $)aS Sß>ohlmollen beS Königs 
oon ^reujjen unb ber ^reußtfd^en Regierung ftd) erwerben, um mit ßefcterer 
§anb in §anb ju gehen, unb gugleid) baS Vertrauen unb bie ßiebe be§ 
fatholifchen ÄleruS unb VolfeS geroinnen; bie 5Hed)te ber Tatholifchen 
jtirdhe h"*en unb oertheibigen unb ebenfo bie ©efefce unb Slnorbnungen 



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— 19 — 

beä ©taateS mit treuer ©eroiffenhaftigfeit befolgen unb bic ^ffegbefoljtenett 
jur gleiten geroiffenhaften Befolgung anhalten; bic im <Sct)oo&c ber fatho* 
lifajen £ird)e fetbft theitroeife aufgebrochenen ©iffibien burdj 6rnfl unb 
W\\ht beilegen unb anbcvfeitö bie (Spannung annfdEjen ben beiben (Sonfef* 
fioncn burdj Umfielt unb $)ulbfamfeit oerföhnen, um fo feiner beerbe ein 
guter §irt unb bem Könige unb ßanbe ein getreuer ©ürger ju fein unb 
%üen uoranjugehen in ißerufä* unb Untertljanentreue , in Sßerföljnung unb 
Jrieben — ba3 wirb bie Aufgabe be§ doabjutorS fein — unb biefer 9tuf* 
gäbe halte td) mid) nid)t geroad)fen. $)ie 3 n formationen, meldte, roie Chire 
Äöniglicge Sttajeftät mir ausbeuten geruhten, ©eine SRajeftät ber könig 
oon Greußen über mid) oernommen haben unb roeldje „oon ben achtung& 
roertheften Männern aller garben in einftimmiger ftnerfennung günftig für 
mitt) lauten 11 , $aben mohl mein feitherigeS ©irfen überfdjäfct. 2Benn eä 
mir feiger gelungen ift — ©Ott fei bafür bie (5ljre — in meiner jefcigen 
Stellung mandjeä ®ute $u rotrfen unb namentlich bei einer treuen Pflege 
ber mir anoertrauten ?atholifd)en 3ntereffen ben religiöfcn grieben unb bie 
bürgerliche Eintracht jroifd)en meinen SMöcefanen unb ber überroiegenb pro= 
teftantifc^eTi öerölferung ber $falj bewahren unb pflegen ju Reifen, weil 
mir hierin mehrere günftige Umftänbe, bafj id) nämlich ßanb unb ßeute, 
Gharafter unb (Sitten beS SBotfeä genau renne unb in allen feilen be3 
£anbe$ unb in allen 6tänben unb SBerroaltungSbrandjen eine große Wenge 
mit auä ben (Stubtenjahren unb burd) fonftige Berührungen 93efreunbeter 
unb 33efannter cu§ beiben (Sonfefftonen befifce, $u ©ute fommen, fo mürben 
aber biefe 93ortr)etIe bei bem Antritte beä neuen SBirfungSfreifeä in köln 
größtenteils ^tntoegfaHen, bie ©djTDierigfeiten bagegen hierzu in umgefehrtem 
öcr^lmtfic fter)en. 

demnach t)abe id) nicht ben Wuth, bem mir geworbenen fo ehrenootlen 
3cufe ju folgen. <S3 fchmergt mid) biefeä tief, um fo tiefer, al3 eä mir 
au§ ber aHergnäbigften Eröffnung roohl flar ift, mit meld) roar)rr)aft lanbeS* 
väterlichem (Srnfte ©eine Wajeftät ber ßönig oon $reu&en bie enblidje 2luä* 
gleüfjung ber betrübenben SOßirren nmnfd)en, unb roeldje roarme %^ti{naf)me 
§ure königliche Dtajeftät biefer Angelegenheit juroenben. (Sure königliche 
^tajeftät haben mich al§ ^Deutfct)en unb alä katfjolifen im 3"tereffe unfereä 
gemeinfamen beutfdjen 3$aterlanbe3 unb unferer heiligen kirche aufgeforbert, 
bem SJcufe ju folgen; unb roar)rlicr) , biefeä königliche 2öort fonnte nicht 
verfehlen, einen lauten 2ötberr)aH in meiner 23ruft $u finben. Weine gange 
Seele ift beutfd) in äffen ihren Gräften unb SRegungen — aber auch wein 
$erj ift banerifch in jebem feiner <Puläfdjlage. (Sbenfo bin ich katholi! — 
fatholijcger 23ifcr)of — au8 innerfter ©eele unb oon £er$en§grunbe; allein 
eben roeil ich biefeä bin, glaube ich wt<$ nicht oermeffen ju bürfen, mich *>er 

2* 



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- 20 — 



3Köglicf)feit auägufefcen, groei ^oc^^crgigc Könige in ben oon einem fünftigen 
(Joabjutor gehegten grojjen (Srroartungen nict)t beliebigen gu formen unb bie 
hohen 3ntereffen beä gemeinfamen 93aterlanbe3 unb ber heiligen Stirbt burd) 
bie Ungulänglichfeit meiner gätjigfeiten oufS Spiet gu fefcen. SBären bie 
oben begeichneten objectioen £inberniffe in geregter unb bittiger SCßcifc befeis 
tigt, unb tjätte id) bei rüftiger ©efunbljeit alle bie erforberlidt)en <Sigenfd)aften, 
ba§ id) naa) roahrfcheinticher ^Berechnung hofjen bürfte, bie fo erfolgreiche 
2Iufgabe mit ©Ott gu löfen, roat)rlich, bann mürbe ich bereit fein, bem Dorfen 
föufe gu folgen. 2)ann follten roeber ©eroot)ni)eiten unb greunbe, noch £ci= 
matt) unb SSerroanbte mia) abgalten, kein Opfer märe mir gu grofj gur 
2öot)lfahrt bcö 33aterlanbe3 unb gum §eilc ber kirdje; unb ict) mürbe auch 
bann, mie bamalä, alä (Sure königliche ÜKajeftät nudt) gum ©ifdjofäftuhl 
oon Spener beriefen, unb ia) gehorchte, roeil mir bie Stimme meines königö 
©otteö Stimme mar, gum groeiten üftal bem §5r)ern Sftufe gu folgen bereit fein. 
Unter ben gegebenen $err)ältniffen mufc ia) aber ©ebenfen tragen, ein 2lmt gu 
übernehmen, beffen grofje unb fo oielfeitig ber)inberte Obliegenheiten gu erfüllen 
ich mir bie unerläßlichen SSorbebingungen gugutrauen nicht ben Wutt) habe. 

So lege ich Denn ™ c f e atlergehorfamfte ©rflärung getroft in bie §änbe 
(Surer königlichen Sflajeftät mit ber er)rfurcr)töooafteii 93itte nieber, mir bie= 
felbe nicht gur Ungnabe aufnehmen gu motten. Sollte biefelbe auch bie gün= 
ftige Meinung (Surer königlichen SJkjeftät oon mir oerminbern — an (SinS 
halte ich m ty Wt an Dag h u ^ DÜ0 ^ e 2öor)lrootten meines attergnäbigften 
königä unb §erm. SDiefeä 2Bohtroollen ift mein Stolg unb mein ©lücf — 
biefeS, fo oertraue icf). roirb mir mein könig unb §err nicht entgiehen, unb in 
biefem Vertrauen roitt ich fortfahren, für (Sure 'üttajeftät unb Sitte, metche 
an bem ©otteäroerf ber 93erföhnung unb ber Söieberherftettung ber (Sintraä)t 
arbeiten, gu beten, ©Ott fegne ben könig oon ^reufcen unb erfülle ihn 
mit Setöijeit, ©erechtigfeit unb Sftilbe, bamit fein lanbeSoäterlicheä 33emüt)en, 
feinen fatholifdjeu Unterthanen ben geftörten grieben ihrer kirdje gurücf; 
guführen, mit Erfolg gefrönt merbe; unb ©ort fegne (Sure königliche 3ttat> 
ftät, bamit «llerhöchftbiefelben in Eintracht mit bem föniglichen greunbe 
ba§ gro&e SSJerf mit fegenäreidjer ^eitna^mc pflegen unb förbern , ber 
Religion gum ©ebenen unb bem Sßatertanbe gum §eile! 

©erut)en (Sure königliche 9Jkjeftät bie Söerficherung ber lonalftcn 
£reue unb ber ehrfurct)t§oollften 5lnr)ängttcr>fctt gu genehmigen, mit roeldjer 
ich m tiefftem föefpecte allgeit geharre 

eurer königlichen SUcajeftät 

allerunterthänigft — treugehorfamfter 
t 3ot)anne8 oon ©eiffel, 
93tfd)of oon Spener. 



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4. äofcunnt? oon Griffel, ^ifdjof Don «pcoer, an Den Staatämtntftcr öoii Äbel 

©peper, ben 26. Sull 1841. 

£od)iool)lgeborner §err SRiniftcr be$ 3 nnc ™, 
(frcellenj! 

6rft jefct ftnbe id) mid) im ©tanbe, ba§ fjodjoereljrte ©djreiben <5urer 
^rcclleng com 8. biefeä in Betreff bei* fo wichtigen Angelegenheit oon Min 
ju beantworten. 2113 id) nämlicf) oon 9Rftit$en roieber abreiste, naljm id) 
meinen SRücfroeg über ©idjftäbt, Samberg nnb Söürjburg, weil id) mit ben 
bortigen Herren Cberfjirten einige £ira)enangelegenljeiten , namentlidj bie 
frnfüfinmg eines gleichförmigen ÄatecpmuS für alle (Spulen beg gangen 
fconiareidjeS befpredjen wollte. 3$ fam bafcer erft am 16. Slbenbä nad) 
Speyer jurücf , roo id) baä aUergnäbigfte ©abreiben ©einer SHajeftät beS 
Äonias unb aud) 3§re ^odjoere^rte ^itt^eilung oorfanb. SBon ber Stteife 
a&geipannt unb oon bem ©ebanfen burdjbrungen , roie ber mir gemachte 
Borfälag oon allen (Seiten bie rufjigfte, reiftidjfte Prüfung erforbere, fanb id) 
mict) erft einige Jage fpäter im ©tanbe, meine allerunternjänigfte Chtflärung 
cm Seine 3Rajeftät ben ^önig abzugeben. $)iefeä ift nun gefdjefum , nnb 
»4 tmll nun nid)t anfte^en , audj (Jurer (Jrcellena meine 5lnfid)t über bie 
S&fy gef)orfamft baruilegen. 

Bfe außerordentlich ber oon ©einer flttajeftät bem Könige oon ^reufeen 
oon unferm allergnäbigften Könige an midj ergangene SRuf, @oabjutor 
wn tföln ju roerben unb fdjon jefct cum iure succedendi bie SBenoaltung 
kr fcrsbtöcefc ut übernehmen, mid) überrafdjt habe, oermag id) (£urer 
«Hau, ni($t ju befdtjreiben. 3$ bie mir geftetlte Aufgabe mir ttar 
3« maa)en, unb meine tfenntnifj ber $)inge in ben preu&ifd)en Dt^einlanben 
fefcte mia) in ©tanb, fte oon allen (Betten aufjufaffen. ©ie ift in ber Xfjat 
9 r o§ unb ^odjroidjtig. $)er fünftige (Soabjutor foll einerfeitä baS Vertrauen 
ÄönigS oon tßreugen unb ber preujjifdjen Regierung fia) erroerben, um 
m « £efcterer £anb in §anb ju gehen, unb babei foll er ebenfo fid) baä 
Vertrauen be£ Fatholifdjen (EleruS unb SSolfeS geroinnen, um im (HeruS 
unb SCotfe ben ©efjorfam unb bie 2tn$ängli<§feit an ßönig unb Regierung 
W beleben, (£r foll einerfeitä bie unfeligen $)i|ftbien, roetdje im ©djoofje 
kt fatholifdjen äirdje ausgebrochen ftnb, bura) triftiges, aber umfidjtigeä, 
w ^ dinfehreiten beilegen unb babei anberfeiiS bie religiöfe ©pannung 
}n>ifd)en ben beiben Gonfeffionen burd) ttugeS 9^ad)gebeu unb $utbfamFeit 
Mtfofaen. Qt foll bie ^eiligen föedjte ber fat^olifajen ^ird)e ^üten unb 
öerujeibtgen unb ü)ren ©a^ungen ©eltung unb ßeben oerfd)affen unb babei 



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- 22 - 



auch bie 9fted)te, ©efefee unb 2lnorbnungen beS Staates befolgen unb feine 
SDiöcefanen gu ihrer Befolgung anhalten, Grr foH ein guter ©ifchof unb 
ein guter ^reufee fein. Sahrlich, ich roieberhole eS, eine ^od^roic^tige 
Aufgabe! 3ugleicf) mit *> ie f« wir jugebad&ten Slufgabe ^abe ict) auch bie 
Littel, welche einem fünftigen (Soabjutor gu ihrer fiöfung gegeben ftnb, unb 
bie £inberniffe, welche ihr entgegenftehen, reiflich geprüft; benn ich fytlt e$ 
für bie §eiligfte ©eroiffenSpflicht eineS 93ifd)of3, in einer Sache, roelche ba£ 
Jpcil unferer £ir$e fo tief berührt, mit ber grünblidfjften Ueberlegung oor 
bem Singefichte ©otteS gu SSkrfe gu gehen. $)iefe Littel unb Jpinberniffe 
habe ict) fobann ©einer Sftajeftät bem Könige mit ehrfurct)tSDolIer Offenheit 
ooUftänbig bargelegt, unb ict) roiH fie £urer ©rcetteng tytx ebenfalls nur 
überfia^tlia) anbeuten. 

<£in f)bä))t günftiger Umftanb für baS erfolgreiche Sßirfen eineS fünf= 
tigen (SoabjutorS bietet fich in ber oortrefflia)en perfönliajen ©eftnnung beä 
ausgezeichneten tfönigS oon ^reufjeu bar. 2lHe bie gasreichen mir feit 
3a^ren auS ben preujjijchen SRh«nlanben münblia) unb fdjriftlich gemalten 
Mitteilungen ftimmen felbft bis in bie neuefte 3eit in bem hofften £obe 
biefer ©efinnung überein, unb nur oon ihr erhoffen bie jtatholifen eine 
beffere 3"*"°^ für ihre itirdje. $)arin märe nun allerbingS bem fünftigen 
Goabjutor eine unermeßliche ©arantie für fein Söirfen gegeben; benn wenn 
baS SBohlrooflen unb ber <&dmfe eines folgen ßönigS it)m gur Seite fieht, 
fann er rooljl ^offen y mit Jtraft unb Erfolg gu roirfen. SMefem günftigen 
Umftanbe entfpria)t aua) noch ein groeiter in ber guten ©eftnnung beS fatf>o= 
lifa)en CSleruS unb SBolfeS ber (Jrgbiöcefe. 3 n beiben lebt ein roartneS ©e= 
fü^l für ihren ©lauben unb ihre Kirche, für beren ungeftörte Erhaltung 
fie jebeS Opfer 311 bringen fähig finb; aber beibe pnb aua) mit gleicher 
Streue ihrem 93aterlanbe unb bem Äßnig gugethan, roenn ihr ©laube unb 
ihre £ira)e gefchüfct roerben. ©elingt eS baher bem ßoabjutor, baS 93er-- 
trauen biefeS oon £ergen fatholifchen GleruS unb SBolfeS gu geroinnen, roaS 
aber nur bann gefeiten roirb, roenn fie in ihm einen echtfatholifchen 5öifdr>of 
finben, fo roirb eS ihm nicht fct)roer fallen, in ber ireue für bie Kirche 
auch me 3; reue gegen ben Jtönig gu beleben unb gu föibern. 

SDiefe beiben günftigen Umftanbe roerben aber bura) mehrere £inber; 
niffe paralofwt, roelche eS einem fatholifchen ©ifdrofe fehr bebenflich, eigents 
lieh unmöglich machen, einer berartigen fltttffion gu folgen. 9coch ift ber 
Streit über bie gemifchten ©h cn oottftänbig gefchlichtet, unb roenn audt) 
in neuefter j$<it fein fatfjolijcher ©eiftlicher mehr gegroungen roirb, eine ge= 
mifchte ^he unbebingt eingufegnen, fo ift boch feine fefte 93ajiS gelegt, um 
alle fünftigen Mceptionen , roie biefeS in meiner ebenfalls fo fehr ge* 
mifchten SDiöcefe gefa)ah, gur 3"friebenfteÜung beiber Gonfeffionen oon oorn* 



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- 23 - 



hinein abgufchneiben. (Jbenfo fchroebt aua) noch ber Streit in ber ^crmefi; 
id)en Angelegenheit, roelcher, iuie jeber fchärfer iMicfenbe roof)l einfiel)!, nur 
Darum gu folcher 33ebeutung unb äuebelmung ^erangeroad^fen , roeil man 
oon Seiten be3 ©taatä ber natürlichen SBirffamfeit beä 5Mfd)ofe3 in lieber* 
roactjung beä religiöfen Unterrichtet ^inbernb entgegentrat. (Jä ift belegen 
aua) hierin für einen fünftigen (Joabjutor rein Erfolg gu hoffen, wenn ü)m 
rity ein ungebinberter oberhirtticher Einfluß auf bie tlnfteflung ber föeligionfc 
lc$rrr an ben Scf)ullehrer(eminarien unb ©amnafien, foroie auch bie Viru 
fteüung ber ^ßrofefforen ber Zf)tolo§it an ber UntoerjUät gu 2)onn unb ber 
Sorftänbe unb Repetitoren an bent bortigen CSonoictorium unb gleichfalls 
aua) eine roirffame Ueberroachung unb (Senjurirung ihrer £ehroorträge jus 
geftanben wirb. 93on ber haften 3Sia)tigfeit ift überbieS bie Stellung beä 
Cber^irten gu feinem (Jlericaljeminar gu Äöln, roelcf)e bisher, fo otel mir 
Wannt, burd)au3 unnatürlich mar. £3 wirb baher fünftig ein (Soabjutor 
(einer ferneren Pflicht, feinem Unroürbigen bie £änbe aufgulegcn, nur bann 
genügen fönnen, wenn baS (Slericalfeminar in feinem gangen Umfange, hin* 
ficttflid) ber Slnftellung, Ueberroachung unb (Jntlaffung ber Sßorftdnbe unb 
£e|rer, foroie ber Aufnahme unb (Jntlaffung ber Alumnen, feiner freien 
canonifchen fieirung unb 93erroaltung untergeben wirb. ©leichfallS muß auet) 
ber Goabjutor feinen SMöcefancleruS in fiehre unb SSanbel übermachen unb 
in canonifchem ©erfahren nach ©en kirchenoorfchriften corrigiren, foroie alle 
rein geiftlichen Sachen oor feinem gorum nach ben Safcungen oerhanbetn 
tonnen, unb bie Beseitigten müffen, im gaffe fie fict) befchroert glauben, 
ben breifachen firchlichen 3nftangengug einguhalten oerbunben fein, ohne bafc 
ber Staat in biefeä Verfahren eingreift, roobei bem fiebern immerhin ba$ 
ftectjt beroahrt bleibt, bie appellatio ex abusu, roenn fie nach $urücfs 
gelegtem breifachen canonifchen 3 n f lan 8 en S u 9 c an ^ n gebracht roirb, gu be= 
fanbeln unb über mißbräuchliche SlmtSüberfchreitung, roenn fie oorliegt, gu 
jubiciren. $)iefe3 $Hccr)t eineS freien, canonifchen 2)i8ciplinaroerfahren3 rourbe 
aber bisher in ber (£rgbiöcefe köln nicht gugeftanben , unb biefer 93erroeige= 
ra ng finb inSbefonbere bie h^mefifchen Sirren gugufchreiben. tluBerbem 
m bem doabjutor auch ba8 Stecht ber freien Gorrefponbeng mit bem päpft- 
lityn Stuhle unb ber freien Gommunication mit bem Gleruä unb 95olfe 
gemährt fein, (Jrftere ift groar burch bie neuefte königliche 93erorbnung in 
geiDiffem Sinne ber ihr lange angelegten geffeln entlebfgt; allein in 23egug 
au f Severe ift, fo oiel mir berannt, noch Manches gu roünfchen übrig, 
inbem bie (frlaffe ber bifdr)öfltdt)en Stelle an ©eiftlidjfeit unb £aien immer 
M$ mtljr ober minber einer geroiffen oon Seiten ber ^rooingialregierung 
ausgeübten Genfur unterliegen, beoor fie publicirt roerben bürfen, roaS nicht 
Min hemmenb, fonbern auch h«aofe^enb ift. (Sä liefee fich ba3 königliche 




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— 24 - 

Pacet mit einer angemeffenen greift ber tfird&e roo$t in (Sinflang bringen. 
9lud(j entfielt gulefet noa) bie grage, roeldfje Stellung ber (Soab jutor, roeitn 
er aua), roie e8 fd&eint, bie Slbminiftrarion ber gangen $)iöcefe führen rotrb, 
ob neben ober unter bein §errn ©rgbifdfrof einnehmen unb roelaje Dotation 
er genießen foCf. (Sine Stellung beä Goabjutorä neben bem £errn ©r§= 
bifdjjof in ber 2lrt, baß (Jrfterer gleiche Suriöbiction mit ßefcterem ^dtte, 
würbe ein unerfpriefettd&cä , fidD guroeilen burd&freugenbeä $)uumoirat bilben, 
unb eine Stellung unter bem §errn (*rgbifd)ofe, gufolge weiter ber (Soab* 
jutor al§ beffen Wanbatar if>m $tea)enfa)aft abzulegen Ijätte, mürbe ben 
Untergebenen alä bloßen ©eneraloicar qualificiren unb bei aller bem #oct> 
roürbigen greifen (Srgbifdfjof gebüljrenben SDefereng bioergirenbe 2lnfid(jten 
unb ftidjtungen nidfjt ©ersten, (£3 mürbe bafjer nadfj meiner 2lnftü)t nur 
bie Stellung groeefförbernb fein, roenn ber (Soabjutor allerbingg, roie biefed 
bie firdjlidjje Orbnung er^eifd)t, im tarnen beä §errn <Srgbifa)ofe8 bie gange 
23erroaltung übernähme, jebodj mit felbftftänbigen gacultäten unb lebiglidj 
unter allgemeiner einem jeben 33ifdjof obliegenben föefponfabüität , ofjnc 
befonbere föed&enfd&aft gegen ben §erm ©rjbifd&of, unb in biefem gatte 
müßte rooljl ber Goabjutor an ber Spifce eine« <Srgbi3u)umä eine feiner 
fird&lid&en unb focialen Stellung angemeffene ^Dotation genießen, roeldjje, um 
bie bamtt oerbunbenen galjlreicljen Sluägaben an einem fo teuren ^lafce roie 
Rhin beftreiten gu fönnen, jener eines (*rgbifa)ofe3 gleid&fommt ober nur 
um 2öenige3 naä)ftünbe. 

3m Söorfteljenben Ijabe ia) bie oorgüglidjften §inberniffe angegeben, 
meldte e3 einem ©eiftlidfjen bebenfliä) unb in geroiffem Sinne unmöglich machen 
müffen, bie Goabjutorie gu übernehmen. SDer Wann oon £opf unb §erg, 
roeld£>er, roenn er einmal einem fo Ijodjroid&tigen Kufe gu folgen fta) enfe 
fdjjlöffe, e8 aus tieffter Seele fidf) gu feiner fiebenäaufgabe machen müßte, 
ben oon ujm gehegten (£rroartungen für Staat unb ^iraje auä allen Gräften 
gu entfpreetjen , fann fidt> nid)t auf ein gelb roagen, oon roeldjem er gum 
Söorauö fieljt, baß e3 ifmt unter ben gegebenen Sßerfjältniffen unmöglid) ift, 
mit Äraft unb Erfolg gu roirfen, unb baß er fonadfj bie oon iljm gehegten 
Erwartungen gar nidfjt realiftren, ja au§ Langel an nötigen Wittein 
nicht einmal erftreben fann. 3$ 5 C 9 C S roar Die Uebergeugung , baß bie 
preußifaje Regierung, roenn e§ ihr, roie nicht im Winbeften gegroeifelt roer= 
ben barf, in SEBal)r^cit barum gu u)un ift, aufrichtig ben grieben roiebers 
herguftellen unb gu beroa^ren, gerne bie £>anb bieten roirb, jene £inbermffe 
in einer geregten unb billigen Söeife gu befeitigen unb baburd) bem Goab« 
jutor einen ungefjinberten unb erfolgreichen SCBirfungSfretö gu oerfdjaffen, 
unb baä um fo melir, als es leidet ift, bie) es gu tlmn, roenn man emftlia) 
nur roill. Eine geregte unb billige, für Staat unb Äirdjje gleich erfprieß* 



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— 25 

lity Äuäfc&eibung unb geftfteflung bcr ungeljinberten firc^tic^en 93ebürfniffe 
imb ber im Sntcrcffe beä Staates erforberlidjen Cberaufft$t3red&te ber weit* 
liajen ©eroatt ift nic$t ferner, wenn fte mit Vertrauen ofme SJorurtfjeil unb 
Mtyalt oorgenommen wirb. £aben ja bodj Staat unb $tha)t in richtig 
oerftonbener unb rooljlbemeffener Söeajfeltotrfung nur einen unb benfelben 
3n>etf, melden fte um fo [\a)txtx erteilen toerben, roemt beibe in roedjfel* 
fertiger &djtung ber SRedjte be3 Slnbern gur ungeljinberten beiberfeitigen 
SMrfiamfeit fidj unterftüfcen. $)amit ober ber (£ine um fo fräftiger roirfe, 
ift e§ nia)t nöt$ig, bafj bem ftnbern bie $änbe gefeffelt werben. 

3u ben allgemeinen objectioen §inberuiffen, toeldje unter ben obfdjioeben= 
ben, noa) nia)t georbneten 33err)ältniffen jeben ©eiftli^en oon ber Ueber= 
iMujme ber Goabjutorie abgalten geeignet ftnb, fommen in ©egug auf mia) 
sua) noä) perfonette ©rünbe, roelc^e mia) fcl)r bebenflid) madjen, bem fo 
hoduoia^tigen SHufe gu folgen. Unter biefen ift guerft ber Umftanb minber 
»idjtig, aber bod) immer beadjtenäroertfj , ba& ia) au8 Langel an $atri* 
mflnialDermögen unb an fonftigen drjparmffen bie oorauöfiajtlidj bebeutenbe 
tfomiidje £are für bie ipräconifation als (Soabjutor nidjt gu entridjten im 
Stanbe to&re, unb ia) midj nidjt entfdjlie&en rönnte, befefadö ein ©arteigen 
$u contrafjiren unb fo auf eine ungerotffe 3ufunft Ijin ©a)ulben gu madjen. 
Jerner noa) gebietet mir bie ^ietät, auf eine 75 jährige Butter föütffidjt 
p nehmen, roeldje feit 14 3<*$ren bei mir roo^nt unb roetdje bei einer lieber* 
fteWtma, nadj £öln oon mir gu trennen unb gurüefgulaffen ober in ein 
ftembö 2anb unter oöttig unbefannte 9flenfdjen mit mir gu nehmen, gleid) 
bebmm^ toäre. Söeiter nodj furzte ia), ba§ meine ®efunb$eit, toelaje bi& 
fyi fdjr gut unb rüftig mar, aber feit lefctem grüf)jafjre in golge einer 
öeftigen Erfüllung, bie idj mir auf einer burdj bie ©ebirgSbörfer oor= 
genommenen 3)ifitation8reife gugegogen tyabe, alterirt ift, nia)t ftarf genug 
lein raödjte, alle bie grofjen mit ber 33erroa(tung unb Sifitation einer fo 
au§gebe§nten ©rgbiöcefe oerbunbenen förperlidjen 9lnftrengungen mit ftufe 
bauer gu ertragen, obgletd) ia) rcoljl Ijoffen barf, ben Slnftrengungen , rote 
fte meine SDiöcefe oertangt , audj fernerhin oofffommen genügen gu tonnen. 
3«lefct aber glaube ia) einen £auptgrunb meiner ©ebenflidjfeit barin nidjt 
oer^len gu follen, bafj id) mir jene latente unb (Sigenfdjaften nia)t gu= 
traue, roeldje für einen Goabjutor gu itöln in reifem 9fta§e unerläfelia) 
ftnb. (Beine Aufgabe ift eineät^eilö fo fdjroierig unb oielfeitig unb anbeut« 
t^ei(§ oon fo oerffängntfcooller 2öid)tigfeit unb oon fo immenfen folgen, 
bafj ia) oergage, t&r geroaa)fen gu fein. 3^ ^ ar f m ^ »ermeffen, auf 
meine fa)roaa)en <5a)ülttxn bie unerme&tia^e tBerantroortlia^Feit gu laben, bie 
f>o§en ^noartungen, toeldje groet ^oa)§ergige Könige unb bie ijeilige itira^e 
oon einem fünftigen Goabjutor gu ^egen berea^tigt ftnb, burd) meine Um 



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- 26 - 

gulänglichfeit nicht gu erfüllen, unb bic blo&e SRöglichfeit , baS tyfyt £itl 
au3 Langel an ben erforberlidt)en Qualitäten nicht ;u erreichen, maa)t mid) 
oergagt. dagegen uerfenne ich nic^t, wie herrlich bic Aufgabe fei — eine 
ber fchönften unb ^enltd)ften, bic einem ©eiftlichen gu Xfytil werben fann — 
erfolgreich unb fegenöoott für x irrte unb SBaterlanb. 3<h lue ^ Tootjl , um 
roaS eo fic^ t)anbelt unb welcher r)ei rlidjc ^reiö ut erringen ift, roert^, bat 
ein ©ifchof fein gangeS ©afetn baranfefce. Unb roa^rltd^, roären jene oben* 
begegneten #inberntffe in geregter unb billiger Sffieife befeitigt unb bem 
(Soabjutor eine unbef)inberte Söirfjatnreit garantirt, fo baB er mit greubig- 
feit unb jtraft baS &id anftreben fönnte, unb ftünben mir mit rüftiger 
©efunbheit alle bie gu einer fo ^oljen Dtiffion erforberlia^en Talente unb 
(frigenfdjaften gu ©ebote, eä foHte bei mir an bem lautern unb ernfteften 
SSiQen nicfjt fehlen. Sinn Opfer fodte mid) abhalten, bem fjorjeu 9Rufe gu 
folgen, unb fo fdjmerglidj e3 mir auch roäre, greunben unb 93erroanbten 
£eberoof)l gu fagen, meine Jpeimau}, unfer geliebtes Söaoern, ba3 fianb meiner 
lebhafteren ©nmpathien, gu nerlaffcn unb nicht mehr unter unfenn r)err; 
liehen Jtöntge fiubroig, für roela)en bie tieffte Verehrung mit meinen roärnv 
ften ©efüfjlen nerroacfjfen ift, oon 3t)m ermuntert unb buret) ©ein 2öo$k 
motten belohnt, mit freubiger Eingebung gu roirfen, bennoa) mürbe ich baö 
SlUeö auf bem Slltare ber Religion unb be3 Söaterlanbeö gum Opfer brtn= 
gen. 3<h mürbe nur mit tiefer SSehmuth (Reiben, aber ich mürbe gehen, 
roo^in ©Ott ruft. 

SMefeS ift bie aHeruntert^Snigfte Cfrflärung, welche ich ©einer 9ttajeftät 
bem Könige mit e^rfura)töootter Offenheit vorgelegt habe, unb meiere ich 
nun <£urer (SrceUeng mit gleicher Offenheit bargulegen mich beehre. 3<h 
fürchte nicht, baB unfer gütiger tfönig unb £err mir gürnen roerbc, bafe 
ich midt) bem lroh en SRufe, ber für mich fo etjrenooll ift unb mir einen fo 
fd;:neid)cl()afteii 33eroei§ bes t)o^en Vertrauend barbietet, beffen mid) bie 
©nabe meinet ÄÖnigä gu mürbigen geruht, n i du gemachten glaube. 3$ 
bebauere tief meine Ungulängltcbfett gu biefer fo bebeutungSooHen ÜRiffion, 
um fo mehr, roeil ich wobt fet)e, roela^e lebenbige i^eilna^me ©eine ÜJiajeftäi 
biefer für unfere ^eilige £ird)e fo hochwichtigen Angelegenheit rotbmen, abet 
ich preife auch ©ort für biefe offenherzige £heilnahme, roeil id> uertraue, 
bafc ftc mit bem balbigften ©elingen ber 3urücfführung be3 geftörten f5rie= 
benS roerbe gefrönt werben, ©ort gebe hiegu feinen ©egen unb erfülle baS 
£erg beä oortrefflto^en Jtönigg oon Sßrcufjen mit ©erea)tigfeit unb TOilbe 
gegen bie fatfjolifaje x irrte unb feine fatholifchen Untertanen , unb ©ort 
gebe unferm rjerrlidjen Könige feinen ©eift, bamit (St nad) ©einer ho^en 
äöeteheit ©einen erlauchten greunb berathe gum £eilc ber Äira)e unb be$ 
93aterlanbeS. ©laube ich aua ) 5 U fchwaa), an bem großen 9Serfe mit- 



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- 27 - 



mxMtai, fo roiH ich bocf) fortfahren, für bie h<>h cn gürften, in beren 
jpanb basfdbe liegt, unb für 2lUe, tueldjc baran mithelfen, gu beten, bamit 
ber #err ihrem Birten ein balbigeä unb ooÖfommeneä ®ebeif)en fchenfen möge. 

mt lebhafter greube ergreife ich bicfe Gelegenheit, (Jurer fcrcclleng 
für bad freunblia> unb offene SSohlroollen, mit welchem mich £>ochfelbe bei 
meiner legten Steife nach 9Rüna>en aufzunehmen bie ©üte hatten , meinen 
::it roarmen unb ergebenften £anf bargubrtngen. JDaburdt) ermuntert unb 
mit neuer .Kraft geftärft, bin idj roieber mit neuem ÜRuthe in meine X iöccfc 
rorikfgeFehrt , um mich mit gefteigertem ©ifer meinem Berufe gu roibmen. 
£Kefe$ fo fdjäfcbarc 2öo§lrooffen auch fernerhin mir gu ermatten, erlaube 
idj mir bie angelegentliche 2Mtte unb nerbinbe bamit bie 93erfia)crung ber 
amnnjien Verehrung unb §ocr)adjtung, mit meiner id) oerbleibe 

<5urer (Srcelleng 

gang ergebender Liener 
f 3of)anne8 oon ©eiffel, 
33ija)of oon «Spener. 

5. ftonig Snbtotfi I. MB dauern an 3otjanncä Don Griffel, SMfdjof üou Steuer. 

( ©igen tyänbigcJ ©ä)rcibcn.) 

2?aab Srütfenau, ben 31. 3uli 1841. 

SRein roertl)er £err 33ifa)of! 3a) t)abc 3hre mir unerfreuliche Sink 
roört Wommen. 3°) lege 3§ ncn bringenb anö £erg, baß <öie alä 
ftatyolit , al3 Ieutfct)er, roenn ber Söunfch beä $apfted an ©ie gelangt, 
(foabjutor oon Siöin gu roerben, es annehmen, unb nidits machen, um 
ju ocrt)inbern, baj$ ©eine £eiligfeit it)n auäfpreche. ©ehe recht gut ein, 
roelay Untertrieb groifchen ber Sage eine« 58ifc$of3 in Greußen unb ber 
emc« in ©aoern befielt ; alfo um ©ie nicht überreben gu roollen, erroaS 
anzunehmen , roaS ©ie fpäter oielleicht bereuen Klinten , ift meine Slnfidjt, 
*«B oier %af)xt lang ber bifchöflidt)e ©ifc oon ©pener offen bleibe, burd) 
einen Söeihbifdjof ihn oerfet)en laffen, roährenb welcher ber föücftrirt, roenn 
Sie (Soabjutor oon Göln finb, 3^ ncn guftänbe im unoerhofften Salle, baß 
Sie nicht bleiben roollten. Unter biefer Söebingung fönneu unb f ollen 
Sie annehmen; ben 9ftuf ablehnen, märe roeber alä £ atholif , noa) 
al8 $eutfü)er gu oeranttoorten. Wltin ©chroager unb greunb, ber 
oon trefflichem 2öiHen befeelte Äönig oon Greußen, bittet ©ie barum. Qx 
raeiB 9liemanb, unb ich weife ftiemanb, ber gum Goabjutor oon <5Mn fia) 
eignet, als ©ie. SSoHen ©ie bie Söerantroortung auf fi<h laben 
ber folgen, roelche eine abfehlägige Slntroort für bie Kirche unb unfer 



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— 28 — 



teutfd)c$ SBaterlanb nad) ftd) jiehen fann, ber oerberblid)en Solgen? Seit) 
läugne nid)t, bafc aud) barum mir e$ fa)merglia) fiele, roeil ben greunbfa)aft&: 
bienft ia) nid^t leiften fönnte, unb nebfibem, »eil id) mid) beraubt feljen 
würbe, biefeS SBerbienft um ben Äönig oon ^reufeen 3U erwerben, unb <B\t 
ba§ Anfeilen be$ 3^"9 en h icDUrt $ fa)mälern mürben. SDba) io) ^abe eine 
gu gute Meinung oon bem 29ifa)of oon ©etffel, um glauben gu fönnen, 
bafc, nad)bem id) biefeS Anerbieten gethan, er noa) abfa)lage; nia)t au3= 
brüefen fann id), meld)' empftnblid>tiefen ßinbruef fold)e3 in mir ^eroor* 
bringen müfete. 3Kit biefer ©efinnung ber auf ©ie 

ganj oorjüglid) oiel ^altenbe 
fiubwig. 

Da id) u teil et cfi t fd)on ben 13. Auguft oon hiev nad) 93erd)te3gaben 
abreife, wünfdje ia) feljr, nod) oorher 3h re Antwort (aber feine oerneinenbe) 
gu befommen. 

6. etaartmuüfter oon »bei ju Mündjen an ^obciime? uon «etffel, 9i\M Don 

@pcpcr. 

$ab 39rücTenau, btn 31. 3uli 1841. 
§od)mürbigfter, hod)$uoerehrcnber §err 23ifd)of! 

<£ure 33ifa)öflid)en ©naben haben in einer an ©eine Sttajeftät ben tfönig, 
unfern aüergnäbigften £errn, gerichteten 3ufä)rift oom 22. laufenben TOo= 
natä bic objectioen unb fubjectioen ©rünbe ausführlich entroicfelt, auä 
meieren $)iefelben ben an ©ie ergangenen ^o^en SRuf, an bem fegensoollen 
SÖerfe ber 2öiebert)erftellung be§ griebenS ber fatholifa)en Kirche in Sßreufcen 
unb baburd) an bem 23aue ber SSohlfahrt unfereä beutfa)en SBaterlanbei 
mitjumirfen, ablehnen $u füllen glauben. 

3a) gebe mir bie <J$re, naa) erhaltenem allerhöchften Auftrage (hirer 
fd)öflia)en ©naben herüber folgenbe weitere TOtt^eitung ergebenft ju machen. 

SDie hohe 2öia)tigfeit be3 grofjen 93erföhnungäwerfe3 , welche* bura) 
(hire 33ifa)öflichen ©naben in baä fieben geführt unb ju einer thatfäd)lta)en 
SGßahrheit gemaa)t werben fott, ift oon SDenfelben auä 3h*«n boppelten 
©tanbpunfte als fatholifa)er S3ifd)of unb al§ SDeutfdjer auf baä Oiichtigfte 
erfannt unb gewürbiget toorben. S)er Umfang unb 3 n §°ft ber an ©ie 
gefüllten Aufgabe fann nia)t treffenber, als eS in ?$xtm ©a)reiben oom 
22. biefeS flftonatä gefd)ehen ift, gejeid)net werben. 

2öenn SMefelben nun, bie ooHe ©rö&e biefer Aufgabe erfennenb, bic 
ber ßofung entgegentretenben £>inberniffe wohl in baä Auge nehmen unb 
aua) baä ^afj ber eigenen Gräfte nia)t ungeprüft laffen, fo beurfunben 



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— 29 — 

Bit hterburcfj jene umfiditige ©ejonnen^cit unb f)oh c ©eroiff enfjaf tigf eit , bie 
km $u einem folo) r)°h en SEÖerfe berufenen Sttanne jiemt, unb rechtfertigen 
baburü) aufs 9teue baä in ©ie gefegte ehrenoolle Vertrauen. 

(Jure sBifdjöflichen ©naben roerben aber auch fidjerlich nicht oerfennen, 
bafj — wo bie «Meinung eineä JHufeö oon fola)er SBebeutfamfeit bie höa> 
ften 3ntercffen ber fatfiottfdjen ^trdt)c unb be$ SöaterlanbeS ju gefährben 
geeignet ift — biefe Betrachtung ein geroichtigeä Moment in ber 2öag= 
töale ber £ntfd)eibung ju bilben fjabt, unb baf$ in folgen Sagen bie 
Unterföäfcung ber eigenen Gräfte nicht minber Unrecht, roie bereu lieber* 
töäfcung fei; benn e3 fielen ben Anfprüdjen, roeld)e Kirche unb SBaterlanb 
unter fo geftalteten Verhältniffen an ben (Jinjelnen rieten, Zeitige 93er; 
pfliajtungen gegenüber. 

§in SBerljättnifj , wie ba8 foeben bezeichnete, ift nun gerabe jefct ge= 
qfon. 3ebe Auggleichung ber burd) bie unfeligcn Kölner (Jreigniffe erzeugten 
idnwren 3ernmrfniffe wirb in fo lange ein frugttofeS Unternehmen, jebcS 
be§fallfige Uebereinrommen ein tobter SBuajftabe bleiben, alä ber SRann 
nicht gefunben ift, ber — im SBefifce beS roohlbegrünbcten Vertrauens aller 
beteiligten — burd) feine perfönlichen Eigenschaften ber Ausgleichung unb 
bem Uebereinfommen in ber Ausführung fruajtbringenbeö Üeben einhauchen 
unb bie entfrembeten ©emütljer roieber ju oerföljnen oermag. 

3n eurer S3ifa)öflia)en ®naben finben fta) alle biefe unerläßlichen unfe 
uuratbctjrlid&en ©igenfdt)aften oereinigt, ©on äffen (Seiten — oon ben 
Ityfttn Autoritäten roerben ©ie als ber Wann anerfannt unb einftimmig 
brpa)ntt, ber oor Allen *ur befriebigenben fiöfung ber großen Aufgabe ftd) 
eigne, ©erben $ure 93ifa)öfiichen Knaben in biefer ©abläge felbft bem 
$erfud)e ber fiöfung ftd) entgehen unb baburdj baä 3 u f tanDe * ommen Dcä 
oon jebem ©ohlgeftnnten mit ©arme erfef>nten griebenöroerfeS neuen, oiel* 
leicht ben gefäljrlidjften ©edjfelfällen auöfefcen motten? — ©eroife nicht. 

©enn Sure iBifdjöflidjen ©naben bie (Seroährung ber objectioen 33e* 
bingungen in Anfprucf> nehmen, ohne roeld)e ein gebeit)lia)eä Söirfen unmöglich 
ift, fo bürfen SDiefetben roo^t hierin beS attgemeinften EeifaffeS oerfichert 
fein; benn cS toäre — mürben biefe Söebingungen niajt gemährt, unb Sie 
unterjögen fi<h bennoa) ber Aufgabe — 3h« Söirrfamfeit oon bem erften 
Augenblicfc an oerfehlt unb gelähmt, unb bereit einzelne mögliche grua)t mürbe 
bie $erf chlimmerung ber beftet)enben beflagenSroertheu 3uftänbe fein. 33on ber 
Weisheit unb niicrfcf)üiterlid)en gefttgfeit beS pä pülicneti ©tuffleS unb oon bem 
gerechten unb milben ©inne ©einer üftajeftät beS Königs oon ^reu&en bürfte 
inbeffen bie ©efeitigung aller befjfatlfigen 23ebenfen unb bie Erfüllung aller 
gerechten Anforberungen mit ber oollften 3in*rflcf>t ju erroarten fein, unb eö 
roirb fia>erlich aua) oon 6eite ©einer ^ßäpftlichen §eiligfeit, fo lange nicht in 



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- 30 — 

her eben ermahnten Söeu'ehung alle erforberttdjett ^ugcftdnbniffc erlangt ftnb, 
ber beabfichtigte 9^tuf an (Sure E^öfTiajen ©naben nicht ergeben. 

Sinb aber bie objeettoen §inberniffe befeitiget, fo bleiben nur nodj bie 
fubjectioen SBebenfen übrig, burd) roeld^c Sure SÖifdjöflidjen ©naben ju ber 
ErFlärung beftimmt roorben ftnb : „<5ie Ratten nid)t ben SDhiü), bem 3# nen 
geworbenen fo ehrenoollen 9ftufe gu folgen". 

(Seine $ftajeftät ber Äönig, unfer atlergnabigfter £err, Ijaben mid) nun 
ermächtiget, Eurer SBifdjöfliajen ©naben einen öorfajtag gu machen , ber 
jenen Sebexen ju begegnen oollfommen geeignet fein bürfte. 

Mtterhöchftbiefelben fm* bereit, 3fmen oon bem Hugenblicfe an, reo 
©ie als Eoabjutor cum iure succedendi bie Sßerroaltung ber Kölner (frr$= 
biöcefe übernehmen roerben, nod) uier 3a^re lang baö 93i§t^um <5peaer 
ooruibehalten , fonadj bie nötigen Einleitungen treffen ju laffen, bafc <Bie 
oorerft nur mit ^Beibehaltung 3fjre§ bermaligen bifdjöflichen <3tuhleö unb 
aller bamit oerfnüpften 3led)te unb 33ejüge jum Eoabjutor cum iure suc- 
cedendi für ba3 Erj,bi3thum Rhin nad) bem 3Cbfd)tuffe ber fdjroebenben 
Unterhanblungen ernannt roerben; baf? bie Erlebigung be3 bifä)6flid)eu 
©tu^leä ju 6pener erft nach oier Safjren eintrete, btö bahin alfo ber 9Rücf= 
tritt Eurer 93ifchöflicben ©naben oorbehalten bleibe, unb ba& mittlerweile 
bie 33erroaltung ber bifchöftichen SMöcefe <5peoer nad) 35™" ©ollmachten 
unb 3"ftnictionen einem aufuiftettenben ©eihbifchofe oon 3h nen anoertraut 
unb übergeben roerben fönne. 

2Tuf folä)e 2öeife roürben Eure SBifdjöflichen ©naben fid) in ben SStanb 
gefegt fef|en, 35« Gräfte an ber gefegten gro&en Aufgabe ju oerfuchen, unb 
wenn, roie ich nicht jroeifle, ber ©erfud) bie attfeitig auf (Sie gefegten §off* 
nungen unb Erwartungen rechtfertigen roirb, baS begonnene grofee Söetf 
mit gefeftetem (Setöftoertrauen nx oollenben, bei bem 2tuftaud)en unoorher; 
gefehener, bie göfung ber großen Aufgabe 3h«m ©ermögen entrüefenber 
Umftänbe unb $inberniffe aber in einen 2öirrung*Frei8 jurücf jutreten , in 
roeldjem (Sie bisher burd) fegenäreidjeS SöirFen fiefj ausgezeichnet unb baä 
et)renbfte Vertrauen fich erroorben haben. 

3nbem ich @ure 93ifdjöflichen ©naben gan§ ergebenft erfud)c, 3h re 
roeitere ErFlärung über biefen neuen, ben geäußerten 33ebenfen begegnenben 
©orfdjlag an (Beine SRajeftät ben Äönig, unfern atlergnäbigften $errn, 
recht balb gelangen laffen $u roollen, benüfce id) mit Vergnügen biefe 
Gelegenheit, ben erneuerten 2lu3brucf ber au3ge$eia)netften Hochachtung bei- 
zufügen, roomit ich feie ^h" habe ni fein 

Eurer 93ifd)öflichen ©naben 

ergebender Liener 
oon Sfbel. 



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31 - 



7. 3i>tainie« »on Qeiffel, Wfrtjof oon StKtjrr, an Strittig 2ub»ig I. oon Tonern. 

gpcijer, b«n 5. Slugufi 1841. 

Merbur<§fauc$tigfter, ®rofcmäa)tigfter kenig! 
SWergnäbigfter könig unb £err! 

$>aä aflergnäbigfte ^anbfdjreiben (hirer königlichen "iücajcftät, d. d. 
ÖTÜcfenau am 31. %uü lefcthin, ift mir oorgeftern behänbigt morben unb 
hat auf mid) einen (*inbrucf gemalt, welchen ju fd)itbern eä mir unmöglich 
ift. Seine inhaltfchmeren ©orte — ein fpredjcnbeä SDentmal ber über 
allen 2Ju3brucf erhabenen frommen unb hochherzigen ©eftnnung eineS fatho= 
lifdjen unb beutfct)en konigS unb mir ein neuer unfaßbarer 93ewei8 beä 
fmlbuottften 29ot)lwollen3 meineä königlichen Söohlthäterä — haben in 
meiner ttefften (Seele ben lebenbigften SCÖieber^att gefunben. 3<h habe De & J 
wecken aud) beren ^od)n)id)tigen 3 n h Q lt mit jener Pietät unb jener $in* 
gebung erwogen, welche id) meiner kirdje unb meinem könige fdjulbig bin, 
unb id) beehre mid) , bem aüergnäbigften Auftrage gehora>nb , meine bcfe= 
fattjtge beuotefte weitere GrHärung mit berfelben looaten Offenheit, rote i$ 
mir biefeS in metner allcrgehorfamften Eingabe oom 22. 3uli erlaubt habe, 
Chtrer königlichen IRajeftät ehrfurdjtSDotlft oorjulegen. 

Chtre königliche ^ajeftät haben mieberholt bie Aufforderung an mich 
ju fteden unb nach b* m allergnäbigften AuSbrucf „mir bringenb anä §erj 
ju legen" geruht, baf? ich Dem ^on ©einer TOajeftät bem könige oon 
$rrufjen unb ©einer ^äpftlichcn #eiligfeit an mich ergehenben 9htfe, Go= 
abjuror oon köln cum iure succedendi gu roerben, folgen foll — unb 
zugleich haben Atlerhöchftbiefelben unter Anerfennung ber fdjroierigen fiagc 
eine« Sßtfc^ofä in ^reufeen ba§ aflergnäbigfte Anerbieten auS$ufpred)en bie 
©nabe gehabt, „bajj, um mich nicht überreben 311 rooHen, etwas anjunehmen, 
roa3 id) oielleicht fpäter bereuen fönnte, e3 bie Abfid)t fei, bafj oier 3at)rc 
lang ber bifd)öflid)e ©ifc oon ©pener offen bleibe, burd) einen 5Beihbifd)of 
ihn oerfehen (äffen, roährenb roelcher ber SRücftritt, roenn id) @oabjutor oon 
köln bin, mir juftänbe, im unoerhofften J^aHe, baft id) nicht bleiben 
wollte — unb ba& ich fonach unter biefer ©ebingung annehmen fönne unb 
folle — ben 9tuf ablehnen, wäre roeber als $)eutfd)er, noch als ka= 
thotif gu oerantroorten". 

(gleichzeitig mit biefer affergnäbigften unmittelbaren Eröffnung hat mir 
audh (Jurer königlichen ^ajeftät SJcmifter beS 3™«™, #err oon Abel, 
burd) ©^reiben oom 31. 3uli mitgeteilt, ba& „Atlerhöchftbiefelben ihn 
beauftragt unb ermächtiget haben, mir einen üßorfcfjlag ju machen, welcher 
meinem unterm 22. 3uli bargelegten fubjectioen 23ebenfen ju begegnen oou% 



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- 32 - 

fommen geeignet fein bürfte. <£ure königliche Sftajeftdt feien udmlicfc 
bereit, mir oon bem 2Tugenblicfe an, wo ich als Goabjutor cum iure euc- 
cedendi bie Vertoaltung ber Kölner (£rjbiöcefe übernehmen roerbe, nocr) 
oier 3 a § rc fang baä 33i3tfmm ©peper oorgubehalten , fonad) bte nötigen 
©inlettungen treffen 311 laffen, baß iö) oorerft nur mit Beibehaltung meines 
bermaligen bifdjöfiidjen ©tuljleS unb aller bamit oerfnüpften Olcd^te unb 
23eulge jum (Soabjutor cum iure succedendi für baS (£r$bi3thum köln, 
nach bem Slbfdjluffe ber obfchroebenben Verljanblungen, ernannt werbe; baß 
bie ©rlebigung beS bifcr)öpict)eit ©tuhleS ju ©peoer erft nad) oier Satyrn 
eintrete, bis bahtn alfo ber Austritt mir oorbebalten bleibe, unb baß 
mitttcrrocitc bte Verwaltung ber SMöcefe ©pener naa) meinen Vollmachten 
unb 3nftructionen einem aufjuftellenben 2Bctr)btfd^ofc oon mir anoertraut 
unb übergeben roerben fönne". 

SDiefe beiben uTcitt Leitungen — ich gcftet)c e3 — haben mich tief er* 
griffen; benn ich fityfc & au f l'ebhaf tefte , baß <£ure königliche 
Sttajeftdt in bem mir gemachten fo gndbigen Verbieten aded thun, roaS 
2taerhöa)ftbiefetben jut görberung beS bem königlichen £erjen fo fcr)r 
anliegenben fegenSreichen VerföhnungäroerfeS nur immer ju thun oermögen. 
SDer allergnäbigfte SBorfct)(ag ift ein gldnjenbeS 3 cu 9 ni ß Dcr großartigen 
©efinnung könig CubroigS für bte ^eilige Kirche unb ba3 beutfche Vaters 
Ianb unb jugleid) ein VeroeiS ber gütigften unb rücfjtchtSDolIften £mlb für 
mich- (£r fyat mia) mit r)or)cr Verounberung unb innigfter Führung erfüllt. 
3a) h aDe Da ^ cr bie 9 an 5 c h oa ) ro ^ r ige Angelegenheit noa) einmal oor bem 
Angeflehte ®otteS reichlich geprüft, fyabt einerfeitS bie fcr)r fdjroierige 3ttif= 
fton unb bie baju nöthigen objectioen Hirtel unb fubjectioen Gräfte er- 
roogen unb babet anberfeitä bie hohen Abfielen groeicr erlauchter Könige 
in bem an mich ergehenben ftufe unb bte mir als Yatr)o(ifcr)em Vifdjof unb 
£eutfdjen obliegenben heiligen Pflichten inS Sluge gefaxt, unb ich fü^Ic mich 
nun gebrungen, ©ttrer königlichen üftajeftät folgenbe ehrfurchtSoollfte (£r= 
fldrung abzugeben. 

Unter ber tuiebcrf) ölten Vorbebingung , baß bie in meiner a Hemmer, 
thdnigften Eingabe 00m 22. 3uli bemerften unb in ben bort angegebenen 
fedjS fünften ausführlich bargelegten objectioen $inberniffe unb Vebenfen 
enrtoeber burd) bie groifchen bem ^äpftlichen ©tuf)le unb ber kröne Greußen 
obfehtoebenben Verhanblungen gu föom in einer normirenben unb bem 60= 
abjutor maßgebenben neuen (Jonoenrion, ober, toenn ber eine unb anbere 
<ßunft bort nicht erlebigt roerben foHte, bura) befonbere anbenoeitige Ver= 
ftcherung beS <ßreußifchen ©ouoernementS in ber Art befeitigt roerben, ba§ 
ein fatholifcher i8tfcr)of eS oor ©Ott, fetner kircfje, feinem ©eroiffen unb 
oor bem fatr)otifcr)en SDeutfdjlanbe oerantroorten fann, bie (Soabjutorie ju 



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- 33 - 

übernehmen unb $u Derroalten, unb er fonact) bie Hoffnung unb baä 93er= 
trauen hegen bürfe, in feiner fo r)öd)ft fdjroierigen SKiffton mit unbehinberter 
Jtrafl naa) ben canonifdjen ©afcungen unb unter ©otteS SBeiftanbe jum 
§eile her kirche unb beS ©taateä $u roirfen — erfläre icr) mich hiermit 
bereit, baä allergnäbigfte Verbieten Chirer königlichen 2)tojeftät er)rfurc^tö= 
Bofffi anzunehmen, unb unter bem barin futlbooffft jugefict)erten Söorbe^altc 
bem [Rufe uir (Soabjutorie cum iure succedendi, roenn er an mict) ergebt, 
in GtotteS Namen ju folgen. 

$arau3 roollen nun (Jure königliche flRajeftät allergnäbigft ju ent= 
nehmen gerufen, baß bie einbringlicr)e Slufforbertmg , roeldt)e 2Wer$öd)fc 
biefelben an midt) gerietet r)aben, an feinen ©elbftfüajtigen ergangen fei, 
n>elö>r in engherziger 33efcr)ränfung ben r)of>en ©ebanfen fetneä allergnäbig= 
tten Äönigä unb £errn für ba§ Söoljl unferer kirche unb unfereö bcutfdjen 
$atertanbe$ ju erfaffen unb 3I£ferr)öcr)ftbe|ien befonbere fegenäreidje Stellung 
?u Seinem königlichen ©djroager unb greunbe oon ^reujjen $u roürbigen nidjt 
ÜBrg. wäre. Unferer kirche ©ebeifjen, be§ beutfdjen SBaterlanbeä 2öor)lfar)rt 
unb meinet königö (Ihre unb Dhthm finb mir fettig , unb ju ihrer gör= 
berung null ich / ™ enn man mir bie nötigen Littel barreid)t , nach bem 
oon eurer königlichen Sftajeftät gemachten r)utbuoaften Anerbieten auö 
meinen fdjroachen kräften , fooiet immer e§ nur oon mir abhängt , freubig 
beitragen. Eafjen fia) baher, wie roor)l gu h°ff en ^ objectioen 

fynbemiffe befriebigenb befettigen , fo werbe ich ^nn in ©otteS Tanten 
tan falboollftcn Verbieten (Surer königlichen 3ftajeftät berettroillig folgen 
unb ben 5Serfudt) machen, ob e§ mir gelingen mürbe, bie ^oc^r)ergtgen 2& 
licöten jroeier ebeln könige gu oerroirflicr)en. 3 U m'efer beooteften (Srflärung 
glaube ich jebodt) al§ notr)roenbig integrirenben 3ufafe icneä hw^ollfte 
Anerbieten (Surer königlichen Sttajeftät noch genauer befprea)en unb einige 
basfelbe roefentlidr) berühvenben Momente mit ehrfurc^täüollfter Offenheit 
na>r erörtern ju müffen. 

I. £>a§ gnäbigfte Slnerbieten (Surer königlichen 3)fajeftät fefet als 
^bingung, „baß ber bifchöflict)e €>ife uon €>pener oier 3 a 5 re ^ an 9 °n en 
HÖf, mährenb ToeIdt)er , roenn ich Goabjutor oon köln bin, mir ber 
flüeftritt juftänbe, im unoerhofften galle, bafe ich n W bafelbft bleiben 
wollte"; — unb ber aus Auftrag unb (Ermächtigung (*urer königlichen 
^ajefiät oon Sltterhöchftihrem SRinifter be8 3nnem mir mitgetheilte SSor= 
Wag erläutert biefeS noef) näher unb umftänblicher in ben SCöorten, roelche 
^ oben fchon angeführt habe, unb auf roelche ich t auf mid) 
wljenb, ^urücfjuroeifen mir erlaube. — 9flit allen biefen 23ebingungen, 
bo^ id) a) jum ßoabjutor oon köln berufen roerbe, b) mir babei baS ius 
succedendi äugeftdjert roerbe, ba§ ich c) roährenb uier Jahren, obgleich al§ 
3oi». o. mm. 3 



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- 34 - 

Eoabjutor oon köln bie bortige Ergbtöcefe abminiftrirenb , immerhin mein 
feitherigeä Viöthum behalte, fonad) oier %af)xt lang Sötfd^of oon ©peoer 
mit allen SRcc^tcn imb Vegügen oerbleibe, unb d) bafe währenb biefer oier 
3a^re für ben unoerhofften gatt, bafc ich nicht in köln # oerbleiben wollte, 
ber ftücftritt an mein Viäthum (Speger mir oöllig frei unb unbebingt ju= 
fte^t — märe id) oollfommen einoerftanben. 9lur gu lit. c erlaube io) mir 
bie allergehorfamfte Erinnerung gugufefcen, bajj, wenn ich als Eoabjutor 
mit kraft unb Erfolg werbe wirfen follen, gur Verhütung eineö Langels 
an Einheit in ben ^ßrineipien unb in bem @ange ber Verwaltung unb gur 
Vefeitigung ber in meiner allergehorfamften Darlegung oom 22. 3uli unter 
9tr. 6 befprodjenen TO&ftänbe ict) bei aller bem Ijodjroürbigen greifen §erm 
Ergbifcfjof fdjulbigen SDefereng e3 für unerläßlich Ijalte, ba& mir bei meinem 
Antritte bie gange Verwaltung mit felbftftdnbigen gacultäten unb ohne fpecieHe 
föedjenjcfjaft an ben §erm Ergbifdwf übergeben mürbe, raeil nur in biefer 
felbftftänbigen Stellung ia) jene föefponfabilität übernehmen rönnte, welche 
kirdje unb ©taat über meine Verwaltung gu forbem berechtigt mären. 

II. Söeiter beftimmt ba§ atlergnäbigfte Slnerbieten Eurer königlichen 
Wajeftät: „wäh^nb ber oier 3 a 5 re D * c $)iöcefe ©pener burä) einen üffiei^ 
bifdjof oermalten gu laffen", unb bie mir oon Eurer königlichen 3)cajeftät 
^Jlinifter gugegangene SRittheilung erläutert h^rgu: „bajj mittlertoeile bie 
Verwaltung ber SMöcefe ©peger nach meinen Vollmachten unb 3"ftaictionen 
einem aufguftellenben 2öeihbifchof oon mir anoertraut unb übergeben werben 
fönne". — £)ie eine unb bie anbere biefer Eröffnungen brüefen fidj nur in 
allgemeiner gafjung über biefen ©egenftanb au8, ber jebod) oon fo großem @t 
wicht erfcheint, ba& ich glaube, mir beffen nähere ehrfurchtäooflfte Vefpredmng 
atlerunterthänigft erlauben gu bürfen. £>a jeboa) bie hier in Witte liegen; 
ben Verhältniffe fo befonberer Slrt finb, bafe oon irgenb einer Vebingung 
oon meiner ©eite im ©eringften nicht bie föebe fein fann, fo befcr)eibe ich m ^> 
bloä einige beootefte Slnbeutungen unb Vemerfungen refpectoollft bargulegen. 

SDic «uffteßung eine« Söeihbifchofä währenb ber oier 3ahre unb bis 
ich midj entfehieben hotte, ob ich in ^öln oerbleiben ober gurüeffehren würbe, 
wäre fowohl für bie SDiöcefe 6peoer im 3ntereffe einer tüchtigen SDiöcefan* 
oermaltung, alä auch für mia), ber id) biefen frönen kirchenfprengcl im 
§ergen trage, ich möchte nun in köln bleiben ober wicberfer)ren , oon 
hohem ©emicht. ES h a * jn>ar ber oon Eurer königlichen Wajeftät 3Rü 
nifter mitgetheilte Vorfdjlag erläutert, bafj „biefe Verwaltung nach weinen 
Vollmachten unb 3"f*nictionen einem aufguftellenben 2Beihbifchof bon 
mir anoertraut unb übergeben werben fönne'', unb obgleich heraus erflc^tlicfc 
ift, bafj ber 2Bcir)bifc3r)of in meinem Tanten, nach meinen ihm anuertrautec 
Vollmalten unb 3nftructionen oerwalten müfjte, wie biefeö in allen Jäflen 



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- 35 - 

nach Inhalt ber canomjdjen Sßorfchriften gefdjehen müßte, fo bleibt boct) ein 
©eirerer fef>r wichtiger Umftanb, nämlich bc8 2öcihbifchofe$ eigentliche SHU 
hing unb 3ufunft, unerörtert unb ungeroijj. $)iefe Stellung unb 3ufunft 
aber fönnten ganj oerfdjieben fein, je nach bem principe, oon roelcf>em bie 
Berufung biefeS „aufjuftellenben" SSeihbifdrofeS ausginge. 

SBürbcn ftch nämlich (£ure königliche 3Jcajeftät oorbehalten , biefen 
ißeihbifdjof ju ernennen, fo würben bie gragen f l( $ borbieten: ©offte ber? 
felbe für ben gaff, baß id) oon Äöln nicht roieberferjrte, mit ober ofme bie 
Hoffnung ber Nachfolge im SBtöthum «Speyer, ober, wenn id) roieberrehrte, 
mit ober ohne fpätere Hoffnung auf ein anbereS 33i8thum eintreten; foroie 
femer, welche Dotation mürbe berfelbe roährenb ber oier 3ahrc meiner 
Slbroefenheit , unb roeldje nach Verlauf biefer oier Safyxt, roenn er feine 
Hoffnung jur Nachfolge im 33i0tf>um ©peoer ober in einem anbern hätte, 
ober fein anbereä erlebigt märe , unb groar in ben beiben gäffen , ob id) 
aisbann gurücffer)rte ober in Jtöln bliebe, \u begießen haben, unb meiere 
©ö^nung foffte er in äffen biefen Jollen genießen? £infichtlich ber 3eit 
meiner Slbroefenheit roäre bie ©ohnung im 93iföof$f>ofe gu ©peoer gegeben, 
unb aud) bie Dotation märe roor)l au§ ber bifdjöflichen Dotation ju ©pener 
in einer Ouote , roeldje je nach bem 93err)ältniffe be$ l)ör)er ober geringer 
ausfaffenbeu 93etrage3 ber Dotation be§ CoobjutorS ju Min bemeffen 
werben müßte, ju ermitteln. Hffein für ben möglichen gaff, bafe ict) roieber= 
teerte, ober roenn biefeS aud) nidjt, baß ber $ßkir)bifchof feine Hoffnung ber 
Nachfolge roeber in ©peper nod) anberSroo hätte, bliebe bann bie grage 
ü6er feine Dotation unb ©ohnung, roela)e bod), roenn er aua) oon allen 
d*efa)äften juriieftritt, immerhin feiner toeihbijchöflichen Söürbe angemeffen 
iein müßten, fdjroer ju löfen. 

Söürbe man aber bie STuffteffung eineö folgen S5>eir)bifcr)ofeä lebiglid) 
alä raeine $rioatangelegenl)eit anfef)en, fo groar, ba& bie Ernennung eineS 
8ota)en roie bie eines ©eneraloicarä nur oon mir ausginge, unb Chire 
^oniglic^e Sftajeftät (Bio) blofj beffen Genehmigung vorbehielten , unb baf? 
bann auch Dc ff en Dotation unb SBofmungSfirirung bloß $roifd)en mir unb 
bem 28eihbijd)of $u beftimmen roäre, fo roürbe jroar bie (£ine unb 9lnbere 
für bie 3rit ber oier 3 ö h rc * m 23i)ö)ofShofe unb in ber bifct)öflid)en $)ota= 
tion gu «Speoer ermittelt roerben fönnen ; allein für ben möglichen gaff, bafj 
id) innerhalb ober am <£nbe ber oier 3ahre jurücf fef»rte , ober auch, ba& 
ich julefct in £ötn bliebe, roürbe bie roid)tige grage über bie alSbann bem 
abtretenbeu 9öeihbifa)ofe guftehenbe ^Dotation unb Söohnung fich erheben 
unb um fo fdjroerer $u löfen fein, als in beiben gaffen, eö möchte nun ber 
2Sethbifcr)of oon anberärooher berufen, ober au§ ben $)ignitfiren ober Gas 
rtonifern beö ^iefigen JDomcapitelä genommen roerben, ftiemanb ju biefer 

3* 



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— 36 — 



©teile fid) oerfte§en roürbe, roenn iljm ntd^t bei if)rem Antritte eine anftdn= 
bige 3"*""?* für alle (Soentualitdten ^ugefid^ert würbe. $)iefe 3"fta)romg 
würbe aber, ba fte oon meiner (Seite unmöglich wäre, nur burdf) (Sure 
jtöniglidje 9ttajeftdt unb jroar mit aujjerorbentlid&en £eiftungen ftattfinben 
fönnen, inbem für einen oon anberärooljer bemfenen 2öeif)bifdfjof, wenn er 
roieber jurücftrdte, gar feine Dotation unb SBo^nung fid) oorfänbe, unb 
inbem audf) für einen $um $öeif)bifd()of aufgehellten tyieftgen ©ignitär ober @a= 
nontfer roeber bie (Jine, nod) bie Rubere ^inreia^enb gegeben rodre, weil roeber 
bie 33efolbung oon 1600 fl. unb bie ärmliche, nur au3 oier bis fünf 3^ m = 
mern beftef)enben §dufer ber danonifer, nodf) aua) bie Sßefolbung oon 2500 ff. 
unb bie ebenfo drmlidjen, nur auä fünf bi§ fedjä 3 immcnt befteljenben 28or}= 
nungen ber SDignitdre, roetdje beibe jubem nod) in ein §au8 jufammengeroiefeit 
finb, als für einen 2öei$bifd)of juldfjig unb aureidjenb fönnte angefe^en roerben. 

3nbem idj oorfteljenbe drrodgungen ber oerfajiebenen möglichen doenu 
tualitäten roegen i$reS roefentltdfjen dinfluffeä auf baö mir oon durer jtönicj= 
lidjen 3ttajeftdt gemalte atlergndbigfte Anerbieten unb baburdfj auf bie 
allfeirige ©eftaltung ber in grage fte^enben Angelegenheit nid)t glaubte un= 
berührt taffen ju Jollen, babei aber beren föegulirung ber fyotyn 35*ei3r)eit 
(Surer ßöniglidfjen ^ajeftdt aHeruntertpnigft anheimstellen mia) e$rfurdjt& 
oollft befdjeibe, lege id) aud) biefe drfldrung oertrauenäooff in bie §anbe 
meines atlergndbigften Äonigä unb £errn nieber. (Sure Jtömglid)e ^la\u 
ftdt mögen barauS fjulbooUft ju entnehmen gerufen, bajj nur bie (Sorge 
für eine allfeitige befriebigenbe ©eftaltung ber 6aa)c midf) ermutigen fonnte, 
bie (Soentualitdten ausbeuten, meldte unter etntretenben Umftdnben oon 
©eroidjt werben fönnen unb befcroegen eine oorauSgef>enbe geftftellung er* 
fjeifdjen. 3 roar W c§ mit f)of)er Söahrfdjeinlidjfeit oorau^ufe^en , bafe, 
roenn id) einmal bie (Soabjutorie in £öln roürbe angetreten ^aben, idj röor)l 
nia)t leidet mehr naa) ©pener jurüeffehren roürbe; benn, abgefef)en oon 
Dielen befonbern alSbann eintretenben SRücffidjten , bie ia) mir jefet fcr)on 
oorfage, bin idf) geroofmt, roenn id) einmal ein Amt übernommen fyabe, mid) 
bemfelben mit ganzer ©eele ju roibmen, unb oerläjjt mia) alöbann nicht 
©otteä ©nabe in förperlta)er unb geiftiger Jtraft, fo barf idfj oielleidjt in 
SDemutfj ^offen, ba§ er mein SBirfen fegnen roürbe. Allein bennod) rodre 
eine Sßieberfehr roäfjrenb ober nach Ablauf ber oier 3 a 5 re möglich- 3tein 
(Sterblicher oermag in bie 3 u 'w«f* W blicfen! d§ fönnten „unoorr)er-- 
gefeljene Umftdnbe unb §inberniffe auftauten, roelehe bie fiöfung ber großen 
Aufgabe meinem Vermögen entrüefen"; — e§ fönnte ©enriffenäfad&e für 
mia; roerben, in Min roieber abzutreten. ©Ott oerfnlte baä für bie ^eili^e 
tfird()e, ba§ 33aterlanb unb mia) felber — e§ rodre ein grofceä Ungtücf — 
aber eä ift roeife, aud) auf ^öglia^fciten gefaßt ju fein. 



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- 37 - 



So bin id) benn bereit, wenn ber 9iuf an mid) ergeben roürbe, bem 
kotyn 23itlen unb bem atlergnäbigften Anerbieten meineö Jtönigä nnb Qernt 
gefiorfam ju folgen unb unter ber oben be$eiü)neten Sßorbebingung genü= 
genber öefeitigung ber obfa)roebenben objectioen £inbernifje unb unter bem 
in bem atlergnäbigften Anerbieten auSgebrücften Vorbehalte, nad) atlfeitiger 
ftegulirurtg ber SBerhältniff e , bie (Soabjutorie oon tföln cum iure succe- 
dendi ju übernehmen. 3$ fann e3 nia)t bergen, bog id) mir biefen (*nt= 
j^luß nur naa) großem Kampfe abgenmgen ^abe; benn er fommt mia) 
bart an unb oerfangt grofce Opfer oon mir. 

23enn ia) bem föufe folge, fo mufj io) treiben oon lange gewohnten 
Uebungen, oon greunben unb Söerroanbten, oon 23anem unb meiner $tu 
man), oon Vielem, mag mir treuer ift; unb ia) fcr>c eä jefet fa)on mit 
Sc^mut^ oorauS, roenn ia) einmal gehe, fo roirb e$ roofjl ein ©Reiben 
werben — für immer. $5oa) ia) roill benren, bie ^eilige tfira)e, baS 5*ater= 
larib unb mein .Rdnig roill e3. SDer 9ftuf groeier ebeln gürften foH mir 
Rottes (Stimme fein. Woge mir nur ber §err feine ©nabe in ©efunbheit 
unb geifliger jtraft nia)t oerjagen, mid) baö 28of)lroollen beS ebeln Königs 
uon ^reufcen geroinnen laffen unb mir jenes meines allergnäbigften Königs 
unb §erm attjeit bewahren, bamit id) roirfen fönne, ©Ott jur (tfyxt, ber 
JUrä)e unb bem SBaterlanbe jum ©ebenen. 

©eru§en (Sure &öniglia)e Wajeftät bie fcarbringung ber lauterften 
Xreue unb innigften 3ln^ängtia)teit ju genehmigen, mit roela)er ia), einer 
roeitern atlergndbigften Eröffnung ehrfura)täoollft entgegenfe^enb, mit tief= 
ftm föefpecte allgeit geharre 

(Jurer £öniglia)en TOajcftdt 

atterunterthänigft — treugeljorfamfter 

t 3°^ anncä Ü0U ©eiffel, 
93ifa)of oon ©peoer. 

8. ffontg Sn&toiß I. oon dauern an 3oqQnne* uon ©eiffel, ©tfflof oon ©petter. 

(eigcnfjänbtgeS ©^reiben.) 

$aab ©riitTenau, ben 15. Buguft 1841. 

Wein roertljer §err 23ifa)of! Weine lebhafte greube über 35« <£n* 5 
fdjliejumg, roela)e mein lieber ©a)roager unb greunb, ber Jtönig oon 
^reufjen, in biefem Slugeublicfe burd) mid) roirb erfahren fyabtn, nebft ben in 
beiben <5a)reiben enthaltenden ©ebingungen. 2118 tfatholif unb $eutfa)er 
haben 6ie mir geantroortet. 3hre Erinnerungen theilte ia), feine 2lnfta)t 
barüber ju erfahren, Weinem Winifter be§ Snnern mit. Wit bemfelben 



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cinoerftanben , fdjicfe id) bic oon iljm auf baS Rapier gebraute in Ur* 
fdjrift 1 , ber 3eit mangelnb , fie ouSjte^cn ju (äffen, ba e$ morgen nacr) 
23erdjte3gaben abgebt, wo id) am 18. biefeä anjufommen gebenfe, rooljin 
<öie gebaute Urfajrift mir fdjicfcn werben. Söieberfrole meine lebhafte greube 
über %f)xt Slntroort unb gleidjfaDS, bafj eS fein fleineä Opfer ift, roaä id), 
roenn ©eiffel nadj (Söln fommt, roerbe unferer $ira)e unb unferem teutfdjen 
SBaterlanbe bargebra<§t fjaben. 2)er 3§ren 2öert§ erfennenbe 

3(>nen fel)r gewogene 

ß u b ro i g. 



9. Staat^mtniftcr tton «bei ju SNäiidjen an ftöntg gutooia I. oon Sottern. 

©oHet, ben 13. Huauft 1841. 

OTerburdjtaudjtigfter, (Sko&mädjtigfter JTönig! 
?Wergnäbigfter Jtönig unb §err! 

£)ie 9iaa)ria)t oon ber 9lnnal>me ber Kölner <5oabjutorftclle bur$ ben 
§errn 33ifd)of non ©peoer, roeldje (£ure Jtöniglidje SRajeftät burd) ba£ 
l)ulbreidjfte £anbfd)reiben oom 10. biefeS Monats mir $u eröffnen geruht 
$aben, $at mid) mit bev f)öcf>ften greube erfüllt. 2Beld)e grua)t fönnte 
jemals bie gütlid)e SluSgleidmng ber $roifd)en bem ^eiligen 6tufjle unb 
ber jtöniglidf) ^reu&ifdjen Regierung fd)roebenben unfeligen 6treitigfeiten 
bringen, roenn ber SRann nidjt gefunben roäre, ber ben tobten 23ua)ftaben 
beä Vertrages $u einer alle StebenSoerfjältniffe burd)bringenben, bie entfrents 
beten ®emütf)er oerföfjnenben , bie flaffeube Söunbe fd)liefeenben unb bae 
gefdjrounbene Vertrauen roieber f)erftellenben SCöac)rr)eit ju ergeben uermag? 
$)afj biefer 9ttann gefunben roorben, unb baß ber ©efunbene bem ferneren 
SGÖerfe unterliefet, biefeö ift einzig unb atiein (Jurer jtöniglidjen Wla-. 
jeftät ju oerbanfen, unb eä ift fürroaljr ein fdjöner, fjerrlidjer Xitel auf ben 
8egen ber mu unb Madjroett, ben Siaer^öajftbiefelben juerft burd) ben 
ber alten, allein magren tfiraje (Sfjrifti gegen freien greoel gewährten 
fräftigen (5d)irm unb bann burd) bie roirffamc, mit Dem fd)önften ©rfolge 
gefrönte £fjeilna§me an bem fegenSooHen 2öerfe be§ grtebenö unb ber 
Einigung Sid) erroorben f)aben. 

3nbem id) ben 2Wergnäbigft mitgeteilten SluSjug auä bem jüngften 
8d)reiben beS £>errn 93ifdjof8 oon Speoer oom 5. laufenben Monats $ie- 
neben e^rfura)täooU roieber oorlege, erlaube id) mir, über bic nod) au& 
jumaajenben fünfte, roeldje berfelbe in biefem §d)retben berührt, meine 
2lnfid)ten in tieffter Unterroürftgfeit baqulegen. 

■ Die Sfcförtft folgt unter ftro. 9. 



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— 39 — 

1. £er £err 93ifdjof oon Speoer be^eic^net e3 als unerläfelidj, ban 
$m bei feinem STnrritte her Eoabjutorfteße bte ganje ißerroaltung ber Er$s 
)iöcefe mit felbftftänbigen gacultäten unb ofjne fpecielle Sftedjenftfjaft an ben 
Jemt Erjbijdjof übergeben roerbe. — 3^ ^ a ^ e to*f cö Erlangen für rooljl 
jeqrünbet, glaube aber nod) überbieS, eS fei beffen ©eroitligung bura) bte 
Umftänbe fo unabroeiälid) geboten , bajj btefetbe ofme allen 3roeifel eine 
ßebtngung beä eben jefet ju 9iom am 2lbfef)luffe ftefjenben UebcreinFommenS 
biikn toirb. $)ic ßöntglidj ^reufeifcf)e Regierung oerlangt bie Entfernung 

£rjbifd)ofä oon Jtöln $auptfädjlid) au§ bem ©runbe, weil — fäme er 
lieber jur 33erroaltung — ba3 3lnbenfeu an erlittene Unbilben unb per« 
jönlidje Verlegungen in 93e$ief)ung auf ^erfonen unb Saasen ber Einigung 
unb SBerföfjnung oielfälttge £inberniffe bereiten toürbe. 3ft e3 bodj ein 
alt« $rfaf)rung§fafc, bafc ber ©eleibiger fernerer oergifjt unb an ba§ 93er; 
«flm be* ©egnerä glaubt , al§ ber SSeleibigte ! 3u ftom tljeilt man biefe 
Utberpgung unb rottt nur ben ®runbfafc retten, baß ein 33ifa)of nia)t 
bimfi bie rocltlidje ©eroalt feine« 2lmte$ unb feiner SBürbe entfefet werben 
tönne. 5Jlan beharret batyer bort nur auf bem poeifadjen Verlangen, baß 
ber wrtriebene Erjbifdjof momentan in fein 5lmt roieber eingefefct roerbe, 
unb baß fobann ber an feine Stelle tretenbe Eoabjutor, eben roeil ber erj* 
biWfliaje Stu$l nidfjt als erlebigt betrachtet roerben fann, in beffen tarnen 
bie flerroaltung ber Erjbiöcefe fü$re, roie fold)eS bem fatlrolifdjen ßira)en= 
wfa gentäfc ift. — 3)a& aber bem Goabjutor oon bem @rjbifa}ofe felbft- 
ndnbigc gacultäten ofjne bie ©erpfliduung ju fpecieller töedjnungSablage 
frtjfilt roerben, liegt in ben allfeitigen 3ntcreffen, unb ift aua), fooiel mir 
«wi ben $erf)anblungen be3 93ifcf)ofä ©rafen oon SReifadj mit bem Erg* 
bifc^ofe oon Jtöln befannt, ju Sftom bereits jugegeben. — $)ie Unterfjanb* 
hingen herüber rönnen übrigen^ nur oon bem päpftlid)en Stuhle mit bem 
fojNföofe geführt roerben , unb e§ liegen barüber aua) fdjon , roenn id> 
w4t irre, befriebigenbe Erflärungen beä Er$btfc§ofS für ben $atl oor, bafe 

fünftige Goabjutor fein Vertrauen beftfcen rotrb — eine ©ebingung, 
Jfo* beren Erfüllung überhaupt ben ttnfeltgen ©irren fein Sluägang ju 
nnben wäre. — 33or ber §anb rotrb ber #err 33if$of oon Speoer rufjig 
abnwrttn fönnen, bi§ oon SRom bie Slufforberung an iljn ergebt, bie 93er= 
roaltung ber Jtötner Erjbiöcefe als (Soabjutor ju übernehmen. 2öa§ er in 

eben bemerften ©egte^ung oerlangt, roirb ohnehin oon Seite ber itönig= 

s ¥reu%ifer)en Regierung bem heiligen Stufte ohne Sluffdjub mitgeteilt 
wbto, unb e$ bebarf ba^er weiterer ©abritte be^^alb für je^t um fo 
1t *Htt, alg gerabe bie eben ertofi^ntc Regierung an ber ©eroö^rung beS 
^angenä ba3 näe$fte unb teb^aftefte Sntereffe nimmt. 

2 - 5)er $err »ifa)of oon ©pener roünfa)t nähere 2luffa)lüffe a« *r= 



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40 - 



galten a) über bic 5Tufftetlung3roeife be§ ihm für bic sßerroaltung bcr ®iös 
cefe ©peger beigugebenben 2öeifjbifchof3 ; b) über bie bemfelben auägumittelnbe 
Gongrua; c) über bie tfjm anguroeifenbe Söohnung; d) über bie bem SÖBei^ 
bifdjofe ft* immerhin möglichen %aU ber ftücftehr beä SKföoß felbft 
311 eröffnenbe 3 u ' un f x - 

3u a. 3eber 2Beihbifchof fann nad) ben ©rimbfäfeen unb <Srunb= 
gefefcen ber fatljolifdfjen kirdje nur im tarnen unb aus Auftrag beS 93u 
fd)ofä unb innerhalb ber ihm oon biefem gegebenen Vollmachten Ijanbeln 
unb 2lfte ber bifchöflicfjen ©eroalt ausüben. £)afjer ftnbet auch bie @rnen= 
nung eineä SBeihbifdjofeS niemals ohne bie oorhergelieube 3uftimmung be3 
©ifdjofä unb ohne oorherige Einigung mit bemfelben über bie *ßerfon be3 
gu (Jmennenbeu ftatt. — 3ft eben jene 3uftimmung ergielt unb biefe <Sini= 
gung eingetreten, [0 bilbet bie Ernennung felbft ein roefentlidjeS kronrecht 
(hirer königlichen SJcajeftät. S)a3 ©rnennungSbecret roirb fobann oon 
2Werf)öd}ftberfelben oollgogen unb bie 93eroirfung ber päpftlidjen 23eftätigung 
unb ^räconifatton auf biplomatifchem Söege eingeleitet. SDiefeä bürfte bem 
£erru 33ifd)of oon 6pener gu eröffnen unb eoentueH bie $erfon gu begeidjnen 
fein , roelche (Sure königliche SKajeftät für ben gatl feiner 3uftimmung 
gum SBeihbifchofe §11 ernennen oorljaben. 

3u b unb c. SDer §err 33ifchof oon 6peoer erflärt, er roerbe bem }U 
ernennenben SBeihbifchofe roährenb ber 3eit feiner Slbroefenheit gu köln 
unb bi§ gur (*ntfd)eibung über feinen befinitioen Uebertritt auf ben erg« 
bifchöflicfjen ©tuljl bortfelbft ober über feine Dtücffehr nad) €>peucr bie 
Söoljmtng im 33ifcr)ofö^ofc gu ©peier einräumen unb einen angemeffenen 
(Songrualgufdjufj auä feinen SSegügen al3 SBifajof gu ©pener, je nad) bem 
SBerhaltniffe be§ l)ö^er ober geringer auäfallenben 23etrage8 ber Dotation 
be3 kölner GoabjutorS, anroeifen. — SMefeS ben Verhältniffen gang gu= 
fagenbe Anerbieten bürfte 9IUcr^Ddt)ft gu genehmigen fein. — Söenn nun 
aber ber §err Söifchof auf fein 53iSthum gurücffehren ober ber 2öcihbtfd)of 
nicht gu feinem Nachfolger auf bem bifchöflichen ©tul)le gu ©pener Millers 
höchft ernannt roerben roürbe, fo ift für bie (Songrua be3 2öeif)bifd)of§ unb 
für beffen SÖohnung oon ba an in anberer SÖöeife 93orfelmng gu treffen, 
gür biefen gatf bürfte fofort 9cad)folgenbe3 atä fachangemeffen erfcheinen. 
23iä jefct rourben immer nur ©ignitäre oon ©omcapiteln ($)ombechanten ober 
©ompröpfte) gu 2Beihbifd)öfen ernannt, für biefe aber ein Gongrualgufchufe 
pon 500 biä 600 fl. beä SahreS al3 gureia)enb angefehen. 60 bei bem 
2Beü)bifd)ofe §errn oon ^edjmann gu ^affau, bei bem SBeihbifchofe Urban 
gu 9tegen3burg unb bei bem unlängft oerftorbenen 2öeihbifd)ofe oon ©treber 
gu München, ©er fiebere begog einen Gongrualgufd)u6 oon 600 fl. auS 
ber ©taatgfaffe, ber nunmehr auf ben doabjutor ©rafen oon föeifad) über* 



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41 - 



gangen tft unb mit beffen (5rr)ebung auf ben erjbifdjöflidjen ©tur)l roieber 
fiehnfallen wirb. $)em fünftigen Söeihbifchofe oon Spener tiefte fid) baf)er 
für ben gaff, öa f cmc Dotation au§ ber mensa episcopalis ceffiren wirb, 
ein Gongruat$ufchujj oon 600 fl. auS ber ©taatöfaffe gufichern, ber ent* 
roeber au§ bem eben bezeichneten §eimfalle, ober, roenn btefer noch nicht 
eingetreten, auö ber (StatSreferoe be3 fat^olifd^en Gultuä gu fajöpfen wäre. 
(Rat befonbere Wohnung tft ben SSeir)bif<fjöfen nirgenbroo eingeräumt, fte 
behalten bie ü)nen aU bomcapitel'fchen SDignitären angeroiefenen Wohnungen 
bei, unb (o möchte e§ auch in bem bezeichneten galle $u ©pener $u galten fein. 

3u d. $)ie gleichseitige (Ernennung beä aufuiftellenben 2Beit)bifchof3 
;um teoabjutor cum iure successionis fcheint nur auö bem ©runbe eini= 
gern Sebenfen ju unterliegen, roeil, roenn ber ©ifdjof jurüeffehrt, ber ©uo 
cejftonsfaH in unabfefjbare gerne bei bem fräftigen SRanneäalter beä 33ifdt)ofd 
ftdj Ijinauörücfen mürbe, unb bann ber Goabjutor fehr beträchtliche iaren 
an bie päpftlichc Curie ohne aßen ftufcen entrichtet hatte; bann, roeit auch 
Dieltaty an bie (Soabjutorroürbe ^ö^cre Slnforberungen in SBegiefmug auf 
Congrua unb Wohnung fia) fnüpfen fönnten. können biefe ©ebenfen burch 
bemebigenbe örflärungen be$ Söifchofä unb beä fünftigen Weiijbijchofä be= 
feitigt werben, fo ftefjt ber Ernennung be3 fieberen nun (Soabjutor cum 
iure successionis iuot)t nichts mehr entgegen. 2lußerbem aber mochte inoM 
bie Äffergnäbigfte 3ufichcrung Dc8 Vorhabens oor$üglicher 33ebacr)tnahme 
auj ben SSeihbifdjof bei Eröffnung beä bifdr)oftic^en 6tuhle8 ju ©pener 
ober eines anbem geeigneten oollfommen genügen. 

Snbem ich burch bie oorftehenbe ehrerbietigfte Darlegung ben OTerhöchften 
Stylen nachgefommen ju fein hoffe, bleibt baä (Sine noch übrig, (Surer 
königlichen SRajeftät für bie in bem hutt>retchen £anbfchreiben bezüglich ber 
Sirtungen be§ 23abe3 auSgebrücften OTergnäbigften 9Bünfcr)c meinen innig« 
i«n Eanf ehrfurchtSooHft ju §ü§en gu legen. 9lach beenbigter kur beab= 
iifyige id) noch mit bem Söifchofe oon $affau über bie StUcrr)öct)ftcn Wünfdje 
^en be§ fo wichtigen 9ftegen§burger 93if<hofsftuhle3 münblich mich 5 U & Cs 
fprechen ; am 29. Stuguft roerbe ich lieber in München eintreffen, roenn 
frire königliche ^ajeftät nicht frühere ttücffehr befehlen , unb bann neu= 
geftärft bie ©ejehäfte roieber übernehmen, welche mir bie unfaßbare 2lller= 
Wft ©nabe unb ba§ Vertrauen meineä königlichen £errn übertragen haben. 

Unter ben ^ei^eften ©egenäroünfchen für (Sure königliche 9ftajeftät 
unb für ^Herhöchftbero fortbauernbeS Wohlergehen oerharre ich m ^ & er 
»nmgftcn Stenfbarfeit, mit treuefter 5Cnr)dngItdt>fctt unb tieffter Ehrfurcht 

(hirer königlichen TOajcftät 

allerunterthdnigft — treugehorfamfter 
oon Slbel. 



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42 



10. 3obanue* oon «elffcl, ttifftof oon £ucocr, an ftö'nig Suotoig I. Don »ancrn. 

©pener, ben 26. Huguft 1841. 

Slüerburd^tauc^tigftcv, OTergnctbigfter könig unb §err! 

$)aS allergnäbigfte §anbfchreiben (hirer königlichen ^ajcftöt d. d. 
23rücfenau, bcn 15. Stuguft, ncbft ber beigelegten Originalfdjrift beS oon 
©urer königlichen Sflajeftdt TOnifter beS 3nnern, §errn oon Slbel, er: 
ftatteten ©utaajtenS in betreff ber weiteren ©eftaltung ber kölner Singe; 
legenfjeit ift mir im Saufe metner girmungSs unb SBifttationSreife , weldje 
ic§ oom 6. 20. Sluguft im Sefanate (Bermersheim oorgenommen fyabt, 
am 19. biefeS in Üt^ein^abern behänbigt morben. ^aajbem ich nun wieber 
nach #aufe gurüefgefehrt bin, oerfdume ich nicht, bem adergnäbigften 23efet)le 
entfprecfjenb , baS (Gutachten beS §errn oon Abel roieber oorgulegen, unb 
erlaube mirbabei, nachftehenb auch meine aüerunterthänigfte S©eiteranfid)t 
über ben in grage ftehenben ©egenftanb ehrfurchtSoott abzugeben. 

ÜKit ber bereits in meiner attergefjorfamften Eingabe oom 22. $ül\ 
unter $unft 6 im Allgemeinen angebeuteten unb in jener oom 5. Sluguft 
für mict) perfönlicf) roieberholten SBebingung, baß, wenn icf) bem SRufe, bie 
(Soabjutorie gu köln ju übernehmen, folgen [oll, mir bei meinem 2lmtfc 
antritt bafelbft bie gange Verwaltung ber ©rgbiöcefe mit felbftftänbigen Ja: 
cultdten unb ohne fpecietle Otedjenfchaft an ben £erm (Jrgbifchof übertragen 
roerben müfjte, erflärt ficr) ber §err TOnifter unter ftro. 1 beS erfiatteten 
©utad>tenS einoerftanben , unb beffen babei abgegebene ©emerfungen 
fotoohl ber Sage ber $)inge als auch ben kirchengefefcen fo gang ent= 
fprectjenb, baß fich hierüber nichts weiter erinnern Id&t. 3$ ^ ann befemegen, 
ba tt)Or)l biefer $unft — mit ben oon mir unterm 22. 3"li bemerften fünf 
anberen objectioen Slnftänben — oon ber königlich ^reuBifdjen Regierung 
felbft unb in ihrem eigenen nächften 3ntereffe bei ben 93erf)anblungen $u 
SKom unftreitig gur Sprache gebracht unb in erfprie&licr)er SEBeife normirt 
roerben wirb, oon meiner (Seite ruhig abwarten, toie bie hohen Gompacifc 
centen hierüber übereinfommen roerben. 3« gleicher 2Beife ftnbe ich aua) 
hinrtchtlich ber in bem TOnifterialgutachten sub Nro. 2 ad lit. a in ©erreff 
ber SluffteHungSmeife eineS 2öeihbifcf)ofS gu Speoer bargelegten ©runbfäfce 
nichts gu erinnern, inbem biefelben gang ben canonifchen ©afcungen unb 
bem (Soncorbat conform finb. 2)emgemä& mürbe ich, rote biefeS baS 3Kini ; 
fterialgutachten oorfa)ldgt, für ben gall, baß ber O^uf gur (Soabjutorie an 
mia) ergeht unb ich bemfelben folge, ber eoentuetfen ©egeidmung jener ^erfon, 
welche (£ure königliche ^ajeftät gum 2Beihbi(chofe oon ©peoer gu ernennen 



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- 43 - 

gerufen »erben, e^rfurc^täooöft entgegenfef)en , um barnadj beä Leitern in 
ber Dom £errn fünfter angegebenen Söeife mict) erflären ju fönncn. (Sbenfo 
rr ciiig ftnbe id) aua) über bie uou (Surer jtöniglidjen ^ajeftät Sftinifter 
ad lit. b unb c gemalte Weiterung hiufiditlid) bes bem angufteQenben 
SeiI)bifa)ofe lüäqvenb ber tyit bis ;u meinem beftnitioen Uebertritt natf) 
Äöln ober meiner attenfaflfigen 3urücffefjr nadj ©pener anjuroeifenben (Jon* 
arualuifdjuffeS foroie ber ir)m ju beftimmenben 2öofmung etroaä gu erinnern, 
ler in meinem tarnen fungirenbe 933ctr>bi{cr)of mürbe roät)renb ber genannten 
Jfcriübe bie bifcr)öflid)e 2öo(jnung ju ©pener einnehmen fönnen, unb ia) mürbe 
fyn auä ber mir oerbletbenben bifdjöflidjen Dotation eine angemeffene jä$r* 
lidK Gongrua je naa) bem $8er$ältniffe beä r)ör)er ober geringer gu fttpu* 
lirenben 93etrage3 ber Dotation eineä Kölner Üoabjutorä abtreten. 9tur 
glaube ia) gerbet bie fdron in meiner alleruntertfjänigfien Eingabe oom 
22. 3uli sub Nro. 6 auägefproa)ene billige Unterteilung roieberfjolen ju 
bürien, baß biefe Dotation eines (SoabjutorS ju jtöln in einem foldjen — 
ber Dotation eine« @r$bifa)ofä gleiten ober roenigftenS na^efommenben — 
betrage werbe ermittelt roerben , bamit baburcr) einerfeitS bie TOgliajfeit 
gegeben wirb, bem 2Beit)bifd)of einen folgen ßongrualsufdfmfc abzugeben, 
roie er m beffen Söirffamfeit im 3ntcrcffc einer erfpriejjlidjen 33erroaltung 
ber Siöcefe <8peuer erforberlidj ift, unb bamit babma) aua) anberfeitä bem 
Goabjutor bie r)inreidjenben bittet ju ©ebote fter)en , feine firdjlidje unb 
Sociale Stellung , alä 6teEfoertreter be3 §erm (£rjbifet)of3 an ber ©pifce 
fintt (hjbiöcefe , in anftänbiger Söeife einzunehmen unb alle bamit oerbun= 
tan jaljlreidjen Sluögaben an einem fo teuren <piafee, rcie tföln ift, ot}ne 
förglify Beengung ju beftreiten. (£3 barf roor)t biefeS um fo roeniger unters 
Mt »erben , al$ bereite baö ©abreiben be« #errn oon «bei oom 8. 3uli 
bemerft f)at, bafe in 53egier)ung auf äufjere Stellung aöeä (?rroünfcr)lid)e 
fotitimÜ'igft roerbe gemährt roerben. 

$a fona$ über biefe aufgezählten fünfte bie 9Infid)ten oollfommen 
ükrtinftimmen, fo erübrigt mir nur noer) fnnfia)tlicr) ber anberen im 5ftini* 
ferialgmadjten gleichfalls gur <©prad)e gebrauten meine beootefte Meinung 
bar^ulegen. 

3"r Sluffinbung ber SBefolbung unb Söolmung eineä 2öeir)bifcr)of3 für 
weiteren möglichen goß , roenn ia) roährenb ober naa) Ablauf ber oier 
3«$re naaj 6pener jurücf treten , ober auch roenn ia) beftnitio in Rhin oer* 
Mrifon ju motten mict) erflären mürbe, unb ber SSkihbifdjof feine Hoffnung 
Wt, roeber in Speyer noa) irgenb anberSroo gu fnecebtren, fdjlägt baä 
s ^mifterialgutaa)ten sub Nro. 2 ad lit. b unb c cor, „ben ©ei^6ifa)of, 
ro « ieit&er autr) anberäroo gefajehen , au3 ben ©ignitären bc3 3)omcapitelä 
^nfynen unb ir)m für jenen oorauögefef)enen gaU, in roelcr)em feine $)o= 



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— 44 - 



tatton auä ber raensa episcopalis aufhören roürbe, bie feitfjer audj anber& 
wo üblidje (Jongrua uon 500 biä 600 fl. auS bcr ©taatSfaffe ober beu 
©tatäreferoen bcö fat^ottfd^en Gultuä jujuftdjern; eine befonbere Söolmung 
aber roäre aläbann bem 2öeihbifd)of nia)t einzuräumen, fonbern berfcKc 
hätte feine $)ignitärroor)nung einzunehmen, rote biefeä feitfjer aud) an anberen 
Orten in gleiten gätlen fei uorgefornmen". §ierju glaube id) mir bie 
efjrfurdjtäootlfte 93emerfung erlauben ju bürfeu, baö bie angenommene Gon-- 
gruatfumme uon 500 biä 600 fl. gu gering angefefct erfdjeine; benn roenn 
aud) biefe (Summe in ben angeführten ©teilen unb Orten als auöreidjenb 
erfannt roorben unb gleichfalls aud) alö au§reia)enb erfannt roerben fönnte, 
infofern Gute ,$töniglid)e flftajeftät einen ©ignitär auS einem anberu 2)om= 
capitel beä Königreichs jum 2Beil)bifd)of oon ©peuer ju berufen gerur)en, 
unb biefer fpäter an fein $)omcapitel zurüeffehren roürbe, fo bürfte biefelt»e 
bod) FeineäroegS in bem gaffe genügen, roenn ber 2Beir)bifd)of auö bem Sotm 
capitel in ©pener genommen roirb unb nad) feinem 3 ur "^ntt in ©peper 
Derbleibt, roeil an biefem ^lafee, roie überhaupt am Scheine, alle Sebent 
bebürfniffe bebeutenb höher, alä an allen anberen Orten be3 Königreiches 
$u fteljen fommen. 3$ tonn tafcv nid)t umhin, bie allerunterthänigfie 
2lnfia)t aussprechen, bafj jener (Eongrualbetrag oon 600 fl. auf 1000 fl. 
ert)ör)t roerben möge, bamit bie (Stellung be§ 2öeif)bifd)of3, roeldjer, roenn 
er aud) oon ber $)iöcefanoerroaltung jurücf tritt, bod) immerhin einmal an 
ber <5pifce einer SMöcefe ftanb unb fortroär)renb ben epifcopalen (S^arafter 
befleibet, in becenter Söeife geftd^ert roerbe. 2öa§ aber ben Antrag betrifft, 
bafc „bem 2öeit)bifd)of feine befonbere SGÖohnung einzuräumen fei, fonbern 
berfelbe feine ohnebin ihm jufte^enbe ©ignitärroohnung roieber $u beu>h en 
^abe", fo fänbe id) aud) bagegen roieber nid)t3 ju erroiebern, roenn (*ure 
Königliche 2)iajeftät einen $)ignttär au3 einem anbern 3)omcapitel jum 
2Bethbifcf)of ju ernennen gerufjen roerben, ba bann berfelbe nad) feinem 
3urücf tritt oon ber $)iöcefanoerroattung an ba§ $)omcapitel, roe(a)em er 
Zugehört, gurürffer)ren unb bie ifjm bafelbft guftehenbe Söohnung roieber ein- 
nehmen fönnte, inbem alle SMgnitärroofmungen an ben anberen SDomcapiteln 
fo geräumig unb anftänbig finb, bajj fie attcr) alä Wohnungen eine« 2B# 
bifdrofä bienen tonnen. Mein roenn ber 2öeif)bifdjof au3 ben SDignitärcn 
be§ ^iefigen SDomcapitelö genommen roürbc, bann roürbe roeber bie 2öofc 
nung be3 $)ompropfte$ , noch jene beä $)ombechanten für einen ©et$Wf<W 
genügen. $)ie Söohnungen biefer 23eiben ftnb fdjon bei ber ©rünbung be§ 
SöiSthumS im 3al)re 1821 in einer fo mangelhaften unb bürftigen 2Bei)< 
angelegt roorben, roie man bei ben $)omcapiteln jenfeitö beä SH^cineö biefeä 
gar nicht fennt. Söeibe $)ignitäre be$ Spenerer $)omcapitelS ftnb in ein 
§auS aufammen cafernirt, oon roeldjem ber ^ropft ben oberen 6tocf unb 



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— 45 



bfr £ea)ant ben unteren einnimmt , unb 3 e & er "berfclbcn befifct nur fünf 
jimmer, meiere überbieS noct) ebenfo unjroecfmäBig eingeseift, alö unbequem 
fmb. (?in ©eifjbifdjof würbe barin nict)t einmal einen Söebienten unters 
bringen unb noch oiel weniger einen greunb $um 33cfud^e über 9tacht auf= 
nehmen fönnen. 3$ glaube baher mir bie unmaßgebliche 2Tnftcr>t erlauben 
p biirfen, bafe für ben 2Seif>bifa)of , im galle berfelbe auä ben SDignitären 
uon Speyer genommen unb roeber in ©pener noch anberSroo fuccebiren 
würbe, eine entfpredjenbe SSofmung ober als 2Iequioatent für eine folcr)e 
eine jährliche $Bof>nungäentfdjäbigung oon 300 biä 400 (L möge ermittelt 
roerben. ©eiter begutachtet Chtrer königlichen ^ajeftät £err ^inifter sub 
»o. 2 ad lit. d, „bafc bie gleichzeitige Ernennung beä aufjufteHenben 2öeif)= 
btfd^ofd jum (Soabjutor cum iure succedendi auS bem ©runbe einigem 
Sebenfen unterliege, roeil, roenn ich oon 5töln jurüefträte, ber Succeffion& 
ialt in unabfehbare gerne ftdt) r)inauäbef)nen fönnte unb alöbann ber (£oab= 
mtor je§r beträchtliche £aren an bie ftömifche Curie ohne allen ftufcen 
entrichtet hatte, unb roeil überbiejj an bie Goabjutorroürbe r)ör)ere Slnforbe* 
ningen in 33e§ug auf bie (Songrua unb Wohnung fich fnüpfen mürben ; — 
eä möchte bat)er roohl bie aUergnäbigfte 3 u f^ erl,n 9 oorjüglicher 23cbacht; 
"ahme auf ben 28eihbifd)of bei (Eröffnung beä bischöflichen Sturjleä oon 
3peuer ober eiueä anbern geeigneten ooöfommen genügen". — Sitten biefen 
^nDägungen trete ich oollfommen unb oor 5IHem auö bem ©runbe bei, 
wit e$ ber firdhlichen Orbnung unangemeffen erf cr)etnt , bajj ein Coabjutor 
i«lbft iDteber einen (Soabjutor habe, unb baS um fo mehr, roenn ßrfterer 
mir unter Vorbehalt fein 3lmt übernimmt unb ßefcterer bagegen unbebingt 
rintrirt. SDen 28eir)bifcr)of jugleid) auch S um Goabjutor cum iure suc- 
cedendi auf aufteilen , geht bat)er fct)on au3 biefer Urfache unb mehr noch 
«3 bem roeitern ©runbe nicht an , roeil , roenn idt) unter bem feftgeftedten 
$orbe§alte nach ^°^ n 9 e ^ e unb möglichen Jallä roieber jurücf fehrte , ich 
fl u<f) alSbann einen folchen Coabjutor cum iure succedendi fortroährenb 
Pß Seite hatte , roa8 mancherlei 3n<*nüenien$en för bie ©erroaltung ber 
2»ceje 6pener nach fta) J» c ^n tonnte. 3u biefem §auptgrunbe treten auch 
w<4 bie in bem <Ötfnifterialgutachten aufgeführten anberen 33ebenfen hinju, 
m W ganj auS ber 9latur ber Sache hrcoorgehen. Söürbe ich roährenb 
am (htbe ber oier ^afyxt oon Jtöln jurücf fer)ren , fo müßte mein Go= 
ttbjutor ju @pener oielleicht langer ober fürjer bie (Jrlebigung be§ bifct)öf= 
u<f>en €tu^leä burch meinen Job abroarten, unb eS fönnte fich ^ ann wgeben, 
berfelbe fer)r beträchtliche Saren ohne allen Wufcen an bie 9cömifcr)e 
Surie entrichtet hätte, ein Umftanb, roelcher bei ber ©eantroortung ber £aupt= 
^9< ohnehin roefentlich in Suifdjlag fommt. So oiel mir berannt ift, finb 
bi < ?raconifaHongtaren für einen 3Bet$*if$of nicht oon großem SÖetang, 



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- * - 



bagegen aber jene für einen Q 
(jabe bereite in meiner atterun 
ben fubjectioen Wbfjattungögrünb 
an mir ju ©ebote ftefjenben W\ 
jutorie nicf)t mürbe bejahten fön 
auci) Ijier auf biefen ©egenftanb 
23i8 jefrt war i$ roeber als 
nod) als £>ombed)ant mit jener o 
fünf Monaten begog, nodf) aud) 
madjen, toeil idfj in legerer 6i 
fcopateS angefefcten bebeutenben 9 
nötigen föequifiten anjufdjaffen l) 
Soften jefct nodj) in ber Sotatü 
gurüeffte^e, inbem idj bei ber gi 
ber $>iöcefe Speuer alle föeijen j 
mungen unb fonftigen gunetionen 
oon 1200 bid 1500 fl. auö mein 
nirgenbtoo gefdjieljt, unb weil i<$ 1 
ein 33ifd)of feine (Srfparniffe cumul 
Sßublifum unb ben 9lrmen gegenül 
foU. (Sbenfo toenig befifce idf) abev 
ÜBerljaltniffen roerbe idj baljer gänjl 
in einem betrage oon 3000 biö 40 
gefegt toerbenben Stömiföen $aren 
id) felje midj genötigt, roenn einma. 
Qoabjutorie oon Rom unb Berlin 
ba{j entioeber ber ^eilige Söater midj 
$)atarie bie $aren erft bann nadjbol 
ober bafe, wenn biefed nidjt gefdfjeljer 
oernement biefe £aren entrichtet, fo 
bem gaüe unb nur erfl alSbann etn 
idj befinitio in tföln verbleibe, £)ic 

id) um fo met)r ftellen ju muffen, al ~ " ^, - c i*™^ : »3 




außer 0tanbe bin, eine foldje ©umn ~~ _ '. c ^ 

biefe fcaren föon bei meinem Hmts ^ ' * fT jiJö 



SBeife fpäter roieber nad) 6peoer juri „ - *r : *^. r J&% ^^r'v- 

entrid&tet unb bann oon ber gan$e J ^ ' VfHC^' ^ 

anberen Opfern nodj empftnblid&en et ^~ ^ : - ^ ^ $c ^ 

otjnefnn bei meinem Ämtsantritte nod) - ^ ^^^t0^\ 

fiebetung nad) £öln, jur Slnfdjaffun w i * 15 

— -35^ 



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40 





n fällte , alobann mofji nur doii bcm $)om= 
v Don bcm Sompropfte ^Jiiltenberger bie SRebe 
, bei cito uierjig ^riefterjafjre gd^lenb, fett 
:efjiücv <iovpulenj [o gebredjlid) geroorben ift, 
iiung ocrläBt unb, mit gidjtifdjem 3»^ern unb 
mit *»IRü^e im 6tanbe ift, feinen Hainen $u 
;er ©ebredjlidjfeit f)at er baf)er bereits unterm 
in mid) gerietet, if)n non ben fehler burd) 
leö $eneralüicarä unb $)irectorä beS £>rbi= 
auefj, roie id) biefeä fdjon bei meiner legten 
i §errn 'üRinifter non 5lbet münblid) oorge; 
:f>un mid) genötigt fef)e, aB idj biö jefet im 
bem £ompropft überlaffenen wenigen (£I)e= 
n mein eigener ©eneralüicar mar. dagegen 
t. 2ÖeiS roie ju einem ©enevaloicar, fo aud) 
eignet fein. SDerfelbe genießt bei rüftigem 
unbfyeit, ift üoU (Eifer unb £fjatfraft, burd) 
eignet unb burd} feine tfjeologifdjen 2£erfe 
ib rüf)mlid)ft befannt. £)erfelbe roäre bafjer 
(otmle (tyfinnung, burd) SSiffenjcfjaft unb 
alle jene ©igenfdmften, n>eld)e oou einem 
ommeu luürbig, aß 2öeiI)bifd)of eingutreten 
SiÖceie £>peoer ober aud) für jebc anbere 
tei öifdjof $u roerben, roaS idj um fo 
;u bürfen, alö berfelbe mir feit bem 2ln= 
inen latenten unb ®aben in unermübetcr 
Ii melfad) mit ber anerfennungäroertljeften 
x \di icjdjeibe midj in efyrfurdjtäoollfter 
td)t ^inter)enbe Meinung ju äußern; allein 
rcr xouiglidjen 9flajeftät biefe SBerljättmffe 
mit Denotefter Offenheit bargulegen, unb 
Den 5hki3$eit meines jtönigS unb §errn, 
timmeu. 

er Äoniötkjen $Rajeftät im SSorfteljenben 
nlegen, oerfnüpfe id) bamit ben SBunfd), 
ir liefern jur Jeftfeier beä aller fjöajften 
bten Vanbeäoater um fteteö ungetrübtes 
gloviTidje Regierung beim §odjamte in 
erjen bargebrad)t f)aben, in reifer gülle 
tte, bajj mein allergnäbigfter Jtönig unb 



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— 46 — 

bagegen aber jene für einen (Soabjutor unoerhättm&mäßig gefteigert. 3$ 
habe bereite in metner atteruntertfjämgften Eingabe Dom 22. %uü unter 
ben fubjectioen AbhaltungSgrünben aud) ben angeführt, bafc ich auä Langel 
an mir gu ©ebote ftehenben Mitteln bie ^raconifationStaren für bie ßoab; 
jutorie nicht mürbe begaben fönnen, unb id) mufj mir bie gret^eit nehmen, 
aud) ^ter auf biefen ©egenftanb gurürfgufommen. 

93iS jefct mar ich roeber als (SanonicuS mit ber Söefolbung oon 1000 (f., 
nod) als $)ombed)ant mit jener oon 1500 fl., roelche id) ohnehin nur roährenb 
fünf Monaten begog, nod) aud) als 23ifd)of im ©tanbe, ©elberfparniffe gu 
matfjen, toeil id) in teuerer <5igenfd)aft bie für bie Uebernaljme bes öpi* 
[copateS angelegten bebeutenben 9tömifd)en £aren gu begaben unb bie bagu 
nötigen föequiftten angufdjaffen ^atte, unb weil id) aud) nad) $>ecfung jener 
Soften jefet nod) in ber Dotation gegen äffe anberen 33ifööfe ©aoerns 
gurüefftehe, inbem id) bei ber gänglid)en Abfteffung affer SDiSpenStaren in 
ber $)iöcefe ©pener alle SReijen gur SBornalmte ber 53ifitationen unb gtr= 
mungen unb fonftigen Functionen in meiner S)iÖcefe im jährlichen betrage 
oon 1200 bis 1500 fl. auS meiner ©efolbung beftreiten mufj, roaS fonft 
nirgenbroo geflieht, unb meit id) überbieS ben ©runbfafo befolgt fyabt, bajj 
ein 93ifa)of feine ©rfparniffe cumuliren, fonbem in anftänbiger 2öeife, bem 
Sßublifum unb ben Armen gegenüber, feiner (Stellung gemäjj fid) geriren 
foff. (Sbenfo wenig befifce id) aber aud) ^atrimoniatoermögen. 33ei fotdjen 
Söerhältniffen werbe id) ba^er ganglid) außer 6tanbe fein, bie oorauSfid)tlid) 
in einem betrage oon 3000 bis 4000 fl. ober gar ebenfo oiel St^alem am 
gefefct roerbenben 9cömifd)en £aren für bie (Soabjutorie gu beftreiten, unb 
id) fet)e mid) genötigt, roenn einmal bie Aufforderung gur Uebemar)me ber 
(Soabjutorie oon dlom unb 23erlin an mid) ergebt, ben Antrag gu fteHen, 
baß entroeber ber heilige Sßater mid) in ber Art tarfrei präconifirt, bafj bie 
S)atarie bie Xaren erft bann nachholt, roenn idt) befinitio in Jlöln oerbleibc, 
ober ba§, wenn biefeS nicht gefd)er)en fann, baS Jtöniglid) <preu&ifd)e ®o\u 
oernement biefe $aren entrichtet, fo ba& unter allen Umftänben id) nur in 
bem gaffe unb nur erft alSbann etroaS oon klaren gu begaben §abe, roenn 
id) befinitio in tföln oerbleibe, liefen genrife nur billigen Eintrag glaube 
ich um fo mehr fteffen gu müffen, als einmal id), roie fd)ou bemerrt, oööig 
außer ©tanbe bin, eine fold)e ©umme gu entrichten, als groeitenS, roenn id) 
biefe $aren fd)on bei meinem Amtsantritte begaben müßte unb möglid)eT 
Söeife fpdter roieber nad) Spener gurücffet)rte, id) biefelben or)ne allen 9iufcen 
entrichtet unb bann oon ber gangen f<r)ioierigen TOffton gu ben oielen 
anberen Opfern nod) empftnblid)en Schaben gu ernten hörte, unb als brüten« 
ohnehin bei meinem Amtsantritte noch anbere bebeutenbe Ausgaben gur lieber* 
ftebelung nach ßöln, gur Anfdjaffung mancher SRequtfiten unb gur SRcife 



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— 47 — 



naa) Berlin, um bafelbft ©einer 2flajcftät bem Äönige meine §ulbigung 
barpibringen unb ben $)ienfteib abzulegen, beoorfteljen. 3 U a ^ en fr e ( en 
Ausgaben roerbe ia) eine ©umme oon 7000 biö 8000 fl. nötljig Ijaben. 
frne fola)e ©umme aber ju leiten unb ©djulben gu maa)en, fann ia) auä 
Dielen ©riinben, — oon roela)en ia) nur bie betben berühren roiff, ba&, 
roenn ia) cor SRücfgaljlung be3 Slnlei&enä oon ©Ott abberufen würbe, ia) 
mit ©dmlben aus ber SBelt ginge, unb ba&, roenn ia), mit ©ä)ulben be* 
laftet , mein 9lmt anträte , ia) nia)t mit ber not^roenbigen greift unb 
JrrubtgFeit roirfen Fönnte, — mia) bura)auä nia)t entfa)liej$en; unb ia) barf 
benmegen roohl billige <£rroartung hegen, bafj man mir bieje greiljeit unb 
>rreubtgFeit in ber einen ober anbem oben angebeuteten SBeife bei meinem 
Amtsantritte oerfa)affen roerbe. 3$ *) a &* bifytx Fein ©elb gefuä)t unb 
ma)e aua) jefet noa) Feine«; ia) mufe aber aua) billig 2lnftanb nehmen, miä) 
in ©Bulben gu oerroideln, bie einem 23ifa)ofe nia)t roo$l anfteben, ü)n mit 
Seforgnifj erfüllen unb feinen TOut^ in mannigfadjer SBeife nieberfa)lagen. 

£in gleia)e$ SBer^ältnife roürbe aber aua) mit bem 5öeir)bifcr)of , roenn 
er jugleidj aua) als (£oabjutor oon ©peoer cum iure succedendi präconis 
firt roürbe, eintreten; benn eö bürfte ifjm eineötfjetlä fdjroer fallen, bie be* 
beutenben Xarcn hierfür gu begaben, unb Fefjrte ia), groar niä)t roaljrfa)etn= 
Iia)er, aber boa) immerhin mögtia)er SBeife naa) ©peuer gurücf, fo $ätte 
er anbemtf>etlS biefe $aren ofme 9*ufcen entria)tet, roä&renb bie ^räconi* 
lation als bloßer SCBetybiföof eine nur unbebeutenbe , jebenfaflä bei SBcitem 
geringere Stare, alä roenn berfetbe gugleia) alä (Eoabjutor präconifirt roirb, 
in Änfprua) nimmt, fcbenfo finbe ia) aua) bie weitere, in bem 3Jlinifterial= 
gutadjten niebergelegte SBemerFung Ijinfia)tliä) ber Ijöfjeren Dotation eine« 
Goabjutorä gu ©peoer gang treffenb; benn allerbingä roürbe ein 2öet^ 
bifa)of, ber aua) Goabjutor roäre, fyöljere 9lnforberungen auf Dotation unb 
©oljnung maa)en unb in riä)tiger ©a)äfoung feiner «Stellung , alä alter 
ego beä S3ifa)ofä, maa)en muffen, alä biefeä, roenn er bloß $Öei(jbifa)of 
ift, gefdjeljen Fann. 

2luä äffen biefen ©rünben bin ia) baf>er ebenfalls roie (Surer £önig= 
lta)en SKajeftät üftinifter ber 2tnfia)t, bajj eö nia)t nötfng, ja nia)t einmal 
guläfftg fei, gur SSerroaltung ber $)iöcefe ©pener biä gu meinem befinitioen 
Uebertritte ober meiner 3 ur "^ e ^ r emen Goabjutor aufguftellen , fonbern 
baß fcierju ein bloßer 2£eil)bifa)of genüge. 9tur baä Sine glaube iä) bagu 
nod) beooteft erinnern gu f ollen, batf eä fad)bienlid) erfa)eint, baß bie 3 Us 
Fünft beS 2öeifjbifa)ofS nia)t bloä in Segug auf Gongrua unb 2öo$nung, 
fonbern aua) ^infia)tlia) feiner fpdteren ©tellung eoentueff in m5glid)fter 
Söeife firirt roerbe. Söenn aua) ber 2Seif)bifa)of nia)t (^oabjutor roirb unb 
ifjm fo^in aua) ba3 ius succedendi nia)t fogleia) canonifa) beigelegt wer* 



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— 48 — 

ben fann, fo ftef>t bodj nichts im Söege, ifmt ba§ ißerfpredjen oorjüglidier 
93ebad)tnafjme auf feine ^ßerfon für ben gaU ber fpäteren Eröffnung beö 
©penerer 93ifa)ofsiftuljle§ ober eineS anberen geeigneten fajon bei fetner (£r= 
nennung äujuftdjerii. 2lud) erftt)eint eine foldje aHergnabigfte 3uftcf>erung 
fogar notfjmenbig au§ bem ^raeifac^cn ©runbe, weil ofjne biefetbc e§ fdjwer, 
i)ieüeia)t unmöglich werben bürfte, einen SCBeifjbifdjof auf$uftnben, inbem ein 
tütfjtiger 3Rann fief) nid)t leidjt §erbeilaffen wirb, einen 2öirrung3frei3 an* 
jutreten, oon bem er weife, bafe er ifm fpätefteng naa) oier 3 a ^ rc " wieber 
für immer werbe aufgeben müffen, unb weil bie amiliaje Söirffamfeit unb 
ba§ Srnfefjen beö Söeiljbifdjofg bem (SleruS unb 93olFc gegenüber nur bann 
geroiö)toott unb frud)tbringenb fein fann, wenn berfelbe bie Stuäfidjt fyat, 
entweber in biefem 2Birfung§freife aua) fpäter noa) gu uerbleiben, ober bem 
felben wenigftenS, wenn aua) erft fpäter, gegen einen anberen geeigneten ju 
uertaufdjen. — 2Bie idf) ba§er einerfeitä ber Slnfic^t bin, bafe e3 nidjt er: 
forberlid), ja nidjt guläffig fei, bafe ber 2öeifjbijd)of jugleid) aua) jum (So= 
abjutor cum iure succedendi ernannt werbe, fo glaube iaj babet aud) 
anbererfeitö, bafe e3 erwünfdjlid) unb im 3ntereffe einer wirffamen 3)i5cefan- 
oerwaltung notljwenbig werbe, bem äßeiffbifdjof ba3 allergnäbigfte $er; 
fpredjen uorjüglidjer Söebaajtnafjme für ben JatI ber Eröffnung be3 ©penem 
3M{d)ofäftuf}te8 ober aua) eineä anberen geeigneten gugufidprn, unb eine 
foldje allergnäbigfte 3«fia)crung würbe bann aua), wie biefeä baS ^ctnifteriaU 
gutadjten ebenfalls auSbrücft, oollfommen genügen. 

Wadjbem idj in Söorfteljenbem meine allergeljorfamften 33emerfungen ju 
bem v IRinifterialgutad)ten beooteft bargelegt fjabe, fotlte idj midj im tiefften 
Dfafpect befdjeiben, ben weiteren affergnäbigften Slnorbnungen , weldje (£ure 
itoniglidje ^ajeftät gu befehlen gerufen Wolfen, effrfurdjtäoollft entgegen 
jufefjen. Sltlein bie in SRitte liegenben 33erf)ältniffe madfjen e3 mir, wie id) 
glaube, jur ^Pflidjt, nodj einen befonberen Umftanb allergefjorfamft anj» 
beuten, weldjer bei ber allfeitigen ©efialtung biefer ©adje in Söetradjt fom- 
men bürfte. 2öie nämlidj bie in bem SJtinifterialgutadjten niebergelegtc 
3reufeerung: „bafe biä jefct immer nur SDignitäre oon 3)omcapiteln ju 
bifdjöfen ernannt würben", unb bie jur Unterftüfcung biefer Sleufeerung Qf ; 
madjte 23e$ugnafjme auf bie 2Seifjbifd)öfe Sßedjmann, Urban unb ©treber, 
weldje auä jenen ©omcapiteln , gu welken fte gehören, ernannt würben, 
uermutfjen läßt, fd>eint e3 mir bie iDleinung beä §errn ^Rinifterä gu fein, 
bafe, im 5otte ia) nad) ^öln berufen werbe, ber 28ei(jbifa)of für ©peper 
in analoger 5öeife ebenfaff§ au§ ben beiben $)igmtären beö ©penerer ^)om- 
capitetä ernannt werbe. 3ft nun biefeä wirflia) bie 2(bfia)t, fo erlaube i<6 
mir aöere^rfura)tSt)oIIft $u bemerfen, bafe für ben gaU, wenn ber ©ei> 
bifa)of nidjt auS einem anberen SDomcapitet, fonbem au8 ben iDignitaren 



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— 49 — 



fjiefigen genommen werben follte, alSbann rootjl nur oon bem 2)om= 
bedjantcn Dr. SBeiS, nid)t aber oon bem £>ompropfte Wiltenberger bie SRebe 
iein Dürfte, inbem ber ßefctere, bereits oieqig $riefterjat)re gar)lenb f feit 
einiger 3ett bei frantt)after erceffiocr (Sorpulen$ fo gebredjlict) geroorben ift, 
ba§ er faum met)r feine 2Sofmung oerläßt unb, mit gict)tifct)em gittern unb 
ttyragra behaftet, nur noct) mit 9Jcut)e im ©tanbe ift, feinen tarnen $u 
unterzeichnen. ,3m ©efütjle btefer ®ebrecr)ticr)feit t)at er bat)er bereits unterm 
5. 3uni lefctt)in baS ©efud) an mid) gerietet, tr)n oon ben feitfjer burct) 
i|n befleibeten gunctionen eines ®eneraloicarS unb $)irectorS beS Crbu 
nariatä gu entheben, roaS ict) auct), roie ict) biefeS fdjon bei meiner letzten 
Snroefenfjeit in 9Jcünd)en bem £errn SJctnifter oon 9lbe( münblieh oorge= 
tragen $abe, um fo met)r $u ttjun mict) genötigt f c^c , als ict) bis jefot im 
ftrunbe, mit 2lt^nat)mc ber bem SJompropft überlaffenen wenigen £t) e = 
toSKTiSfacfjen, in allem Slnberen mein eigener ©eneraloicar mar. dagegen 
aber würbe ber -Dombect)ant Dr. 2öeiS roie gu einem @eneraloicar, fo aud) 
t ?fl nnem 2öeit)bifct)of ganj geeignet fein. $)erfelbe geniest bei rüftigem 
ifanneSatter eine fet)r fefte ©efunbrjeit, ift uoll teifer unb $r)atfraft, burct) 
laltnt unb 2Biffeufct)aft ausgezeichnet unb burd) feine tr)eotogifd)en iöerfe 
im ganzen fatr)olifct)en $)eutfct)lanb rüt)mlid)ft bcfannt. $)erfclbe roärc bat)er 
burct) feine firdjlict) roie potitifd) looale ©ejtnnung, burct) SSiffenfdjaft unb 
Sanbel, mit einem Söorte, burd) afle jene teigenfdjaften , roeldje oon einem 
Oberfjirten oerlangt roerben, oollfommen roürbig, als 3öciF;bifdt)of einzutreten 
unb aud) fpäterfjin foroot)! für bie $)iöcefe ©pener ober aud) für jebe anbere 
ein fet)r tüdjtiger unb ausgezeichneter 2M[d)of gu roerben, roaS ict) um fo 
>uoerfict)t(ict)er glaube behaupten gu bürfen, alS berfelbe mir feit bem 3liu 
irirt beS tepifcopateS mit allen feinen Satenten unb ®aben in unermübetcr 
Ifjätigfeit gur ©eite ftanb unb mict) oielfact) mit ber ancrfeunungSroertr)efteu 
Öeretotttigteü unterftüfct t)at. — 3d) befdjeibe mict) in er)rfurd)t8ooafter 
Unterroürfigfeit, t)ierin eine mir nid)t juftet)enbe Meinung ju äußern; allein 
$ hielt eS für meine Pflicht, teurer königlichen «Wajeftät biefe ©err)dlrniffe 
in 33ejug auf bie beiben 2)igniiäre mit beootefter Offenheit barjulegen, unb 
überlaffe eS unoorgreiflict) ber ^ot)en 5EÖeiör)cit meines königS unb §errn, 
bae (Geeignete atlergndbigft gu beftimmen. 

3nbem ict) mir erlaube, teurer königlichen ^ajeftät im 93orftet)enben 
meine 2tnfict)t allerget)orfamft oorjulegen , oerfnüpfe ict) bamit ben 2öunfd), 
baß baS innige ®ebet, roeld)eS roir geftern jur geftfeier beS aHeri)öct)ften 
Namenstages für unfern atlgeliebtcn 1'aubeSoater um fteteS ungetrübtes 
Sor)lerget)en unb eine lange unb glorreiche Regierung beim §od)amte in 
ber kattjebrale auS bem tiefften §er$en bargebrad)t haben, in reid)er gütte 
ert)ört roerbe, unb füge mit ber 33itte, baß mein aüergnäbigfter könig unb 

3oh. b. ökiftei. 4 



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— 50 — 



§err mir ©ein königliches SBoIjtroollen auch fernerhin gu beroahren gerufen 
motte, bic eljrturdjtSöotlfte SDarbringung ber lauterften £reue unb beooteften 
(Ergebenheit bei, mit roeldjer id) allzeit oerharre 

(Eurer königlichen Wajcftdt 

allerunterthänigfter, treugehorfamfter 
t 3o§anne3 oon ©eiffel, 
S8ifdr)of oon ©peoer. 

IL StaatSmtnifier do u «bei & SRiinflen an Spanne« bon Oetffel , «ifajof 

Don Söencr. 

TOnd&en, ben 2. ©eptember 1841. 

eure 23ifdjöflic§en ©naben 

^abe ich auä 5THerr)ödc)ftern Auftrage oertraulia) ju benachrichtigen bie. (Sin?, 
ba§ bie Unterhanblungen gu iftom eine neue SBenbung genommen höben. 

Sefannttich gehört bie Trierer 23ifchof3roahl unter bie auSgugtetchenben 
©rreitgegenftänbe , unb e8 f)dt bie ^reufjifche Regierung bie 93eftätigung 
ober ©enehmhattung brö geroähtten Pfarrers Slmotbi noch immer beharrtidj 
oerroeigert. 3ur Sefeitigung biefer (Streitfrage ift nun ber 93orfchlag ge- 
macht lüorben, ben Pfarrer Hrnolbi jum Goabjutor beä §errn ©rjbiichofä 
oon köln ju ernennen unb ju $rier eine neue SBifttjofSroa^t anjuorbnen. 
9tod) ift bie befjfallfige (Srflärung be§ £errn (Eqbifchofä nicht befannt; 
fobalb biefelbe jur OTerhöchften kenntnifj gelangt, toerben (Eure 93ifd)5^ 
liehen ©naben baoon unterrichtet roerben. 

TOa) h a * we f c ncue 2öenbung ber $)inge ungemein erfreut, weil fie mir 
bie frohe Hoffnung gibt, ba& (Eure SBifdjöflichen (Knaben unä roerben erhalten 
roerben ; bodj rottf ich no $ n W 8 U f™$ e greube ganj übcrlaffen 

9Jcit ber auSgejeicbnetften Hochachtung 

^urer 93ifchöflichen ©naben 

ergebender SMener 
oon 2Ibel. 



1 ©a« ©omeapltel ju Trier hotte nach bem am 11. Ofoucmber 1836 erfolgten tobt 
be§ SBifchofS oon Pommer ben Xom^errn ©ilcjelm Hrnolbi gunt ©ifetjof cnoatjlt. £i< 
©taatSregierung oerwarf bie 2öal}l unb oerfagte bie ©efiatigung be* ©eroa^lten. ?aJ 
Domcapitcl bejianb jeboä) auf feinem Scfchniffc. Sei biefer ©acfcjlage machte bet $av% 
welcher baburä) beibe Streitfragen, jene ju Äöln unb ju Zxiet, gu erlebigen bannte, btn 
©orfdjlag, £errn Hrnolbt jum Goabiutor be« ©rjbtfccjof« Giemen« Buguft ju ernennen, 
©er öorfölag fanb aber in Berlin bie gewünfa)te 3ufHmmung nicht. Hrnolbi W 
bem »tßttjum Erter erhalten unb würbe bann fpater bura) bie Sennittelung be« Goal* 
jutor« ^anne« oon ©eiffel ©tfchof oon Irier. 



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- 51 — 

12. 3obasne0 ton (griffet, «Hfäof Don «wer, an ben Staatfmtitifter *on Hbel 

ja Wundjcn. 

©peijcT, ben 7. September 1841. 

£>0(§woljlgeborner, rjodjoerefjrtefter §err TOnifter, 
&rcettengl 

5)aS frodroerefjrte ©djreiben (Jurer i^iccellcnj com 31. 3uü in betreff 
ber Äuffteffung eine« SEöeitjbifdjofS u. f. w. war mir gleidjjeitig mit bem 
allcrfjöd)ften §anbbillet deiner TOajcftät beä JtönigS oon gleichem $)atum 
ujib betreff am 3. STuguft augefommen, alä ia) bereits eine oiergef>ntägige 
jirmungöreife in ba§ Secanat ®ermer8$eim auf ben 6. Sluguft, weldje fi($ 
tiidjt mefjr abftetten tiefe, angefagt fjatte. SMefer Umftanb machte e3 mir 
tamalS unmöglid), (Stirer (Srcefleng allfogletd), rote td) gefoüt unb gerne 
gerooüt Jjätte , gu antworten , unb idj mufete mid) roegen tfürge ber £tit 
fcmnf beföränfen , eine befefaflftge (Srflärung birect an ©eine jtflniglidje 
Kfljeftdt alleruntert^anigft bargulegen, roobei id) mid) ber Hoffnung über= 
liefe, ba& 2HIer$ödjftbiefelben biefe meine ©rflärung <£urer fcreeffeng mit= 
feilen gerufen roerben, waä benn aud), rote id) au3 einer weiteren affer= 
gndbigften Eröffnung oom 15. Stuguft erfe^en fjabe, gefdjefjen ift. 3m 
2aufe meiner SSifttationSreife tft mir fobann aud) ba8 ©utad)ten, weldjeS 
(htre £rcellcng unterm 13. 51uguft an ©eine Jtöniglidje Sftajeffät erftattet 
faben, oon 2HIerf|öd)ftbemfelben IjulbooHft mitgeteilt roorben; unb nadjbem 
idj oon meiner girmungsreife gurücfgefefjrt roar, fjabe idj meine atferunter- 
tydmgften roeitent Stnfidjten über bie barin oon (*urer ßrceHeng erftatteteu 
Sorfdjläge an ©eine ^Rajeftät ben Jtönig unterm 26. STuguft ebenfalls 
roteber birect abgegeben. 3ugteid) a & cr sollte öu $ ™fy oerfäumen, 
(hirer (Srcellcng biefe meine weiteren Slnftajten namentlidj tynftdjtlidj ber 
Ernennung eine« 2öei(jbifd)ofe$ in ber ^erfon beä SDombe^anten Dr. SBeiä, 
melier nidjt nur für ben ©peoerer, fonbem für jeben anbem 93ifd)of3ftuf)( 
eine 3***** gcroorben roäre, ergebenft gur J^enntnife gu bringen, unb idj 
barte geglaubt, biefeS am beften baburdj tfjun gu fönnen, bafe td) §od)benfeIben 
eine Äbfdjrift jener lefcteren Eingabe an Seine jtöniglidje ^ajeftät ergebenft 
utfanbte unb in einem befonbern $8egleitung3fd)reiben einige 23emcrfungen 
anfnüpfte, roetdje geeignet wären, bie ©adje aüfeitig gu reguliren. 

3m Hugenblitfe aber, aß id) eben im begriffe war, biefe ?tbfdjrift 
meiner legten (Eingabe mit meinem SBetfdjreiben oom 3. ©eptember gur 
Ueberfenbung an Ghtre (*rcelleng etnguftegeln , tft mir 3$ r £od)oereljrte$ 
oom 2. biefe« gugefommen. (£3 war alfo überflüfftg geworben, jene betben 
Stftenftücfe weiter noa) abgeben gu laffen. 

4* 



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— 52 — 



$)ie neue unerroartete 28enbung, roelcrje bic Kölner Angelegenheit ge= 
nommen fyat, roar mir fefjr überrafcf)enb unb l)at mid) mit ber tebrjaftcften 
greube erfüllt. ©Ott gebe biefer fo plöfcticr) eingetretenen Kombination 
feinen 6egen, bamit nad) ben oielen unb btöfjer ftetä unerfüllten Ser-- 
fidjerungen benn boer) enbltcr) einmal ber lange unb unfetige §aber einem 
aufrichtigen unb grünblid)en grieben ^ßtafe macr)e, 511m ©ebenen unferer 
Zeitigen Jtircrje. itann idt) mir auch nidjt gum Haren 33erftänbniffe bringen, 
rote ber canonifa) erroar)tte Pfarrer Slrnolbi, beffen 3 u ^ a ff«"9 Sunt 23i& 
tf)ume Xrier bie spreujjifdje Regierung oon üornr)erein unb auch biö^er auf 
ba3 (5ntjcr)iebenfte unb 33e^arrlidt)fte oerroeigert t)at, nun in unerroarteter 
Peripetie berfelben Regierung in ber 2lrt persona grata geroorben, baß 
er in ber erhöhten (Stellung alä (Soabjutor unb fünftiger (5rgbifd)of genehm 
fei, fo glaube id) bodj, bafe bie fatbolifdje ittrdt)e gu biefer biptomarifa)en 
Senbung beS berliner (SabinetS fidj roar)rr)aft ©lücf roünfdjen bürfe, tnbem 
ber neuerroäfjlte ©ifdjof Slrnolbi allgemein als ein in jeber $inftcht oor= 
trefflicher unb ausgezeichneter ©etfttidt)er befannt ift unb unftreitig ben erj« 
bifd^öflicr)en Stuhl gur (5^re ®otteä unb gum §eil ber (h'gbiöcefe einneh- 
men rotrb. 

$5er §err fei für biefe ©eftaltung ber ©inge gepriefen — er macht 
3Hle3 roohl! ^cir ift e3 roie (Jinem, ber auä tiefer 23erTommenr)eit frei unb 
fräftig aufatmet unb mit erneuerter greubigfeit unb Klarheit in eine Dorlar 
getrübte, nun aber roieber erhellte 3« fun f t 3$ ™% bereit 

erflart, jene fd)roierige ^Jciffion gu übernehmen, roeil mein allergnäbigfter 
Äönig unb §err im 3ntcreffe ber Religion unb beä $aterlanbe3 eö roünfd)tc, 
unb ich, rocnn mc ' n $önig für Religion unb 33aterlanb ruft, nidjt jeltfU 
füchtig jurücf bleiben roollte. (£3 fyattt mich c ^ nen h a r* en «ftampf gefoftet; 
allein bennoch erbot ich gehorfam meinen gangen SSitten unb meine geringe 
Äraft, roeil ich glaubte, in meines ÄönigS JRufe rufe ©Ott. SDie fioofe finb 
nun anberä gefallen; ber $err bebarf meiner nicht gu feinem 2Berfe unb roiff 
mir bie großen Opfer, bie ich bringen müffen, erfparen. 30™ f« Dafür 
$reiö unb £>anf! (£3 ift auch beffer fo für ^reufeen unb für mich; benn 
roie ich einerfeitS roohl begroeifeln mu&, ob ich alle bie ©igenfdjaften ge- 
habt §Qttt, jene bornenooUe Aufgabe allfeitig gang fo gu lofen, roie man 
eä oieHeicht geroünfcht fyattt, fo bürfte anberfettd bie Sermuthung nic&t 
leer fein, bafj man in ^reu&en einen banerifdjen 99ifdt)of, unb noch baut 
unter ben 33ebinguugen , roie ich f« fteffte unb ftellen mußte, roohl faum 
bequem unb genehm gefunben hätte, unb biefeS, roenn eä je bamit §rnlt 
roar, noch rechtgeitig mag erfannt haben. 

Unter ben gegebenen llmftänben betrachte ich f onarf ) bie gange SaaV 
für mich als abgetan unb überlaffe mich oon §ergen ber greube, bat? 



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— 53 — 

tan )o iß. 3$ füftfe jefet boppclt (ebenbig, roie fe^r idj ^fätjer, roie fc^r 
i$ Sager bin. 9flan lernt oft jroeifad) jrf)äfeen unb lieben, roaä man fo 
na$e baran mar gu oerlieren. (*8 gibt nnr ein 93anern unb mir einen 
Äonig ßubroig — baä fann Wemanb tiefer füllen , alä ein fatfjolifdjer 
$iia)of; unb in biefem er^ebenben ©efüfjle roenbe id) midj mit gefteigertem 
©fex unb mit olTer Jtraft be3 ©eifteä unb ber Seele meinem 93erufe alä 
8ifa)of unb Sauer in. 3$ § a & e Da & e t mx Dcn e t ncn SBunfdj, ba& unfer 
allergnäbigfter $önig unb Sptxx, beffen ^od;^crjigc ©efinnung bie großartige 
Sorge für Religion unb Sßaterlanb mit ber tmlbootlften fRücffic^t für midj 
ju perbinben unb mir barin einen fo fa^meiaje^aften 33eroei§ be3 fönig* 
litten SBertrauenä roie ber roniglia)en §ulb ju geben geruhte, mir biefeä 
Vertrauen unb biefc Jpulb aud) fernerhin beroa^ren möge; unb bog aud) 
feeHeng ba3 gütige SBo^rootfen , roe(d)e$ 6ie bei biefen 93erfwnb= 
tapi mehrmals fo freunblid) gegen mid) auSgefprodjen fmben, ebenfalls 
mir gu beroa^ren fortfahren motten. 

6a)(iej}li(f> ergreife id) mit greuben biefe ©elegenfjrit , (Surer ©reellen^ 
Erneuerung ber tiefen 93eref)rung unb innigen ^In^ängtic^fcit bargu* 
fangen, mit roeldjer idj bie Q^xc Ijabe $u oerbteiben 

eurer (SrceHenj 

gefjorfamfter SDiener 
t 3o^a«"c8 oon (Seiffei, 
23ifa)of oon ©peuer. 



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Zweite Jtßifleifmtg. 



Don ber (Ernennung ;um Conöiutor-Amtc bis jur ttiiriihcljr bw (£oaö- 
jntore con Jlünfirr unö flerltn na4 Speijer (24. September 1841 bt« 

IL 3annar 1842). 

13. Michel Yiale-Prelä, archeveqne de Carthage, Nonce apostollque 
k Manien, ä Jean de Geissei, äveqiie de Spire. 

Munich, le 25 Septembre 1841. 

Monseigneur, 

Je prends la liberte, Monseigneur, de Vous adresser cette lettre 
pour Vous entretenir sur l'affaire, dont je sais que Sa Majeste le Roi 
de Baviere Vous a deja entretenu. Avant tout je dois prier Votre 
Grandeur de garder pour Elle Beule le contenu de cette lettre. 

II s'agit donc de l'affaire de Cologne et de la possibilite d'ob- 
tenir du Gouvernement Prussien, que Vous, Monseigneur, soyez 
nomme Administrateur du diocese de Cologne, afin de parvenir par 
ce moyen ä mettre un terme au differend malheureux provoque par 
la violence de la Prusae, et qui dure depuis quatre ans. 

Je comprends bien que les attributions d' Administrateur de Co- 
logne ne sont pas ä desirer, mais il arrive des momens oü un eveque 
doit §tre dispose a faire des sacrifices pour le bien de TEglise, et 
je connais trop le zele de Votre Grandeur, pour devoir compter 
qu'Elle s'y reaignerait. Pour le caa donc si le Saint-Siege pourrait 
parvenir k arranger Taffaire de la maniere susindiquee, il est ne- 
ceasaire, Monseigneur, que Vous donniez Votre consentement ä la 
mesure que le Saint-Pere serait en etat d'adopter. 

II s'agirait donc, Monseigneur, que Vous dussiez etre nomme 
Coadjuteur de Mgr. Droste cum futura successione et administrer en 
cette qualite le diocese de Cologne, pour succeder ä son temps dans 



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- 55 - 



le Siege de Cologne. — Vous recevriez les facultes du Saint-Siege, et 
pour le moment Vous garderiez le diocese de Spire jusqu'ä ce que 
dans un prochaiu consistoire Ton Vous donnät un titre d'Archeveque 
M Partibm. 

Je sais, Monseigneur, que le grand obstacle qui Vous se pre- 
aentait, etait celui de renoncer a Votre diocese de Spire ; mais si le 
bien de TEglise Fexigeait, si cette mesure etait reconnue necessaire 
poor assurer l'avenir du diocese de Cologne ? En ce cas je suis sür, 
Monseigneur, qu'apres avoir dit transeat a me calix iste, Vous n'he- 
siteriez pas a dire que la Sainte volonte* de Diett soit faite, et cette vo- 
lonte de Dieu se manifesterait par Torgane du Vicaire de Jesus- Christ 
HD la terre. 

La chose que le Saint-Siege reconnait comme essentielle et tout-ä- 
fait indispensable , est celle d'assurer la succession de Cologne , et 
le Saint-Siege a insiste decidement pour obtenir un Coadjuteur avec 
succession. Je connais, Monseigneur, de quelle maniere Votre Gran- • 
dem s'est exprimee vis-a-vis du Roi; les sentiments que Vous avez 
manifestes sont tout-ä-fait dignes d'un Evßque catholique, dignes de 
Vous; mais il ne peut pas e"tre question de retenir le diocese de 
Spire, il s'agit par contre que Votre Grandeur düt se declarer prSte 
a resigner son diocese si le Saint-Pere le croyait opportun. Tout ce 
o^ü y aurait de mieux ä faire serait, a mon avis, que Votre Gran- 
deur declarait d'etre disposee de faire en tout la volonte de Sa Sain- 
tete. — Le Roi de Baviere regretterait sans doute de perdre pour 
son Jtoyaume un si digne Eveque, mais je auis sür que Lui aussi 
fera un pareil sacrifice. J'attends, Monseigneur, avec impatience 
Votre reponse et je ne doute pas qu'elle ne soit affirmative. 

Je sais, Monseigneur, que l'interet pecuniaire n'entre jamais dans 
Voe calculs, mais je dois remplir un devoir de Vous faire connaitre 
de quelle maniere ce point-la serait regle. Le Coadjuteur aurait 
pour le moment 3000 ecus; il serait en outre nomme Doyen de la 
Cathedrale et par-la il aurait encore 1800 ecus. On parle d'autres 
avantages qu'on pourrait obtenir pour l'avenir, mais dans ce moment 
TArcheveque lui-me'me n'a fait d'autres conditions sous ce rapport. 
Je regrette d'ötre entre dans de pareils details, mais j'ai dü le faire. 
Au reste, avec de telles conditions, qui sans doute ne sont pas tres- 
brillantes, le sacrifice que Vous ferez en acceptant ne sera que d'au- 
tant plus complet. 

Monseigneur, j'attends un ßat de Votre part; je comprends que 
ce mot doit Vous coüter beaucoup, mais Jesus-Christ au Mont des 



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Olives le pronongait, Lui aussi, en se resignant ä faire la volonte 
de 8on Pere Stemel. 

Veuillez, Monseigneur, agreer l'assurance du profond respect 
avec lequel j'ai l'honneur d'etre, 

Monseigneur, 

de Votre Grandeur 
le träs-humble et tr&s-obeissant Serviteur 
f M. Archeveque de Carthage, 
Nonce Apostolique. 

13. Wtrtjncl öiale^relä, Grabffdjof »on Garnjaßo, s HDoüoliid)cr Wuittüi« \\i 
SWiindjen, an 3of>annc$ toon ©eifftl, Ötfdjof uon fetter. 

aWünd^cn, ben 25. September 1841. 

^oc^roürbigfter §err! 

3cf) nehme mir bic greiljeit, §ochroürbigfter §err, in biefem (Schreiben 
mit Sorten eine Angelegenheit gu befpredjen, über roeldje, mie mir befannt 
ift, ©eine ^ajeftSt ber Äönig uon 33anern bereits mit 3hnen üedjanbett 
^at. 23or Allem mu& ich (Jure iöifc^öftt^cn ©naben bitten, ben 3n$alt 
biefeö ©djreibenä gang geheim gu Ratten. 

(SS hanbelt fich nämlich um bie Kölner Angelegenheit unb um bic 
$ftöglid)feit, eS bei ber ^reußiftt^en Regierung gu erroirfen, bafc ©ie, $odj= 
roürbigfter §err, gum Abminiftrator ber Kölner ©iöcefe ernannt werben, 
um auf biefem SBege baljm gu gelangen, bem unheilvollen ©treite, roeläm' 
burdj bie ©eroaltthätigfeit ber Sßreufn'fchen Regierung oeranlafjt roorben ift, 
unb ber nun bereits oier 3d& re anbauert, ein (Snbe gu machen. 

3a) begreife roohl , bafj bie ©tellung eines Abminiftratorä oon £öln 
eine folche nicht ift, roeldje 3*manb fia) roünfdjen fann; aber eS fommen 
<Berhältniffe , unter benen ein SBifdjof für baä 2S(u)l ber flirre Opfer gu 
bringen entfchloffen fein mujj; id) fenne ben (£ifer ($urer Söifchöflichen ©nabelt 
gu gut, alä bafc id) nicht barauf rennen füllte, ©ie mürben fich bagu em= 
fdjlie&en. ©ollte e§ alfo bem heiligen ©tuhle gelingen, bie Angelegenheit 
in ber angebeuteten Söeife gu orbnen, fo ift cS nothmenbig, bafe ©ie, £o<fj: 
mürbigfter §err, gu ber ^Haftnahme, roelche ber heilige 3toter gu treffen in 
ber Sage fein mürbe, 3h*e <£inroilligung geben. 

<5S mürbe fich bemnaeh barum honbeln, §oa)roürbigfter £err, baj$ Sfe 
gum Goabjutor beö £erm (JrgbifchofS SDroftc mit bem föedjte ber $ae$ 
folge merben ernannt unb in biefer ©igenfa)aft bie ©iöcefe Äöln roerben oer; 



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— 57 — 



malten muffen, btä ©ie feiner 3eit in bie 9^ad^fotgc auf bem Kölner 
$ifdjof§ftur)te eintreten. — ©ie mürben bie 33ollmad)ten vom ^eiligen ©tul)le 
empfangen unb für ben Slugenblicf bie £)iöcefe ©pener behalten, bis man 
3(men in einein narjen (Sonfiftorium einen ©rgbifdjofStitel in Partibus gäbe. 

3$ roeiB, §od)roürbigfter #err, ba§ ba§ große ft$ 3^nen entgegen* 
fteüenbe $inberni& in ber 93erjidjtleiftung auf 3r)re ©peoercr SDiöcefe be* 
^taiCb. 2öenn nun aber ba3 SSoljl ber Äirdje eö erforberte, unb raenn 
ferner biefe ^Jtajjnafnne jur ©id)erung ber 3ufunft *> er Kölner $)töcefe als 
not&roenbig erfannt roäre? 3 n biefem $a\it bin id) gcroiB, bafj ©ie, fyoö)- 
nulrbtgfter -£>err, bem SSorte: „"S^öge biefer iteld) an mir uorüber= 
ge^en", unbebenflid) ba3 anbere folgen taffen : ,,©otte§ r)eiliger SSßille 
möge gef cr)ef>en"; biefer SBiHe ©otteä bürfte fidj runb ttjun bura) baä 
Organ be§ ©telloertreterä 3efu CS^viftt auf ©rben. 

©a§ ber fjeilige ©tuljl al3 roejentlid) unb als unumgänglich notf)= 
roenbig erfennt, ift bie ©idjerung ber 9cad)folge in jtöln; berfelbe r)at ent= 
fdjteben barauf beftanben, einen Goabjutor mit bem S^ed^tc ber 9caa)folge 
ertangen. £8 ift mir befannt, £odjroürbigfter £err, in roetdjer SBeife 
£urc Bifdjöflidjen ©naben bem Jtonige gegenüber fid^ auSgefprodjen f)aben ; 
bie ©efmnungen, benen (Sie babet 5Inöbrucf gegeben, finb eineö fatfjolifdjen 
5Mjd>oj$ burdjauä roürbig, fie finb 3§ rcr roürbig; e3 fann inbefjen uon 
ber Beibehaltung ber 3)tocefe ©pener feine 9tebe fein, <£ure ©naben müffen 
im $eamu)eil gur föefignation auf 3r)re SDiöcefe fid) bereit eruaren, roenn 
ber ^eilige Sater eä für jroeef mäßig erachten follte. £>a3 S3efte, roaä ©ie 
meiner 9uifia)t nadj tr)un fönnten, bürfte fein, ba& (£ure ©naben fid) bereit 
erffdrten, in 2lllem bem Söillen ©einer ^eiligfeit nadjjufommen. — $)er 
ßönig oon 23auern mürbe ben SBerluft eineä fo roürbigen Söifc^ofö für fein 
tfönigreia) geroiß fct)r bebauern; id) bin inbeffen überzeugt, bafj aucr) (Sr 
biefrä Opfer bringen roirb. Wlit Ungebnlb erroarte id) 3§ rc Antwort, 
%o$roürbigfier #err; id) groeifle nicr)t , bafe fie guftimmenben 3nr)alteä 
lein roirb. 

3d) TDeijj, ^podjroürbigfter §err, baß baS pecuniäre 3" te rcffc oon 
$nen niemals in Dledmung gebogen roirb; allein ia) rjabe bie ^flidjt, 
S^nen auet) bauon, roie biefer Sßunft georbnet roerben bürfte, ^enntnip ju 
geben. SDer ßoabjutor roürbe für ben Slugenblicf 3000 X^aler ^aben; ber= 
\t\k roürbe aufeerbem gum $)ombea)anten ernannt roerben unb babura) 
ferner nod) 1800 St^aler begießen, ift roeiter noa) SRebe uon anbern 
für bie 3 u ^ un f^ l u erlangenben 33ortr)eilen, für ben 5lugenblicf f)at inbeffen 

^rjbifa)of felbft anbere SBebingungen in biefem betreffe nidjt gefteHt. 
Ungern ^abe ia) auf biefe Sinjeln^eiten mia^ eingelaffen, aber id) mufjte eä 
%n. 3m Ucbrigen roirb baä Opfer, roeld)e$ ©ie bura^ bie 3lnna^mc 



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— 58 - 

unter foldjen feineäroegä glängenben ©ebingungen bringen, ein um fo oolk 
ftänbigereä fein. 

£od)roürbigfter £err! 3$ erroarte ein fiat uon 3& rer ©cite; rooljl 
begreife id), wie ferner biefeä SBort 3^nen fällt, allein %t\v& GfjriftuS 
fproa) baäfelbe 2öori am Oelberge au3, ba er gleichfalls bem SßBitten feinet 
eroigen QSaterä fidj unterwarf. 

@ene|migen Sie, §od)roürbigfter §err, bie SSerftdjerung ber tiefen 
§oa)ad)tung, mit ber idj bie (£ljre f)abe gu fein 

(Surer 33ifd)öflid)en ©naben 

ergebender unb gefjorfamfter Liener 
t Sftid&ael, 
<5r$bifd)of oon Gartljago, Slpoftotifdjer Ütuntiuä. 

14. ttarl Wuguft ©raf oon Mctfarfj, »ifefcof oon (ftdjftätt, an 3ooanne3 toon ©eifftl, 

^tfrfjof oon S^cncr. 

di^ftätt, ben 27. ©eptember 1841. 

§od)roürbigfter §err 23ifd)of! 
Xt)euerfter §err Slmtöbruber! 

©a)on längft §ätte id) gerne an ©ie gefa)rieben in einer ©adje, bie 
mir fd)On lange auf bem #ergen liegt; allein ©ie roiffen, bajj man oft nufy 
fann, roaä man fo gerne mödjte. 

3ö) rouj$te nämlia} fdjon feit langem- 3eit, ja balb naaj meiner erften 
$eife nad) fünfter, bajj man in 9tom beabfta)tigte, ©ie als (Joabjutor beä 
§errn (Srgbijdjofö gu Jtöln gu ernennen, bafj aud) ber Jtönig oon Greußen 
burd) unfern Jtönig ©ie befragen lief*. 33ei meiner legten Sfteife geigte fid) 
aud) ber £err (Srgbifdjof feljr geneigt, ©ie gu feinem (Eoabjutor gu tyabcn, 
obroof)t er jid) in biefer ©egieljung gang ber @ntfd)eibung beä ^eiligen 
©tut)le§ unterroarf. 3*&t ^re id), baj} an ©ie oon ftom auS bie Suf* 
forberung ergangen ift, fid) gu erflären, ob ©ie bie ©teile annehmen 
wollen, unb ba fann ia? nict)t me^r länger roarten, aud) an ©ie über bie 
©ad)e gu fajreiben unb ©ie, tt)euerfter £err 2lmt8bruber, bringenb $u 
bitten, ja bei allem, roaä 36 nen ^eittg ift, ©ie gu befdjroören, bem Dfafc 
golge gu geben. $)ie roieber^olten Stufträge, roeldje mir in ber Äölner 
©ad)e oon Otom gegeben rourben, fjaben mir eine genaue fiage aller 23er ; 
f)ältniffe unb ^erfonen oerfajafft, unb, 2Me3 berücffid)tigt, mufj id) fagen, 
bafe ber Pan, ©ie gum Goabjutor gu ernennen, berjenige ift, rooburd) bie 
©ad)e am lei<$teften, fdjnellften unb oortfjeityafteften für bie tfirdje geenbet 
roerben fann. (Sin 3«tönber fo™ Wc oerroorrenen 93ert)ältniffe ber £r$' 



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— 59 - 

jaccfe nia)t orbnen; er wirb mehr ober weniger an ^ßerfonen Rängen ober 
ta Schein haben, nach perfönlidjen SRücffichten gu hanbeln. $)ie2 ift meine 
MÖe Uebergeugung , e$ möge roer immer gum (Soabjutor gemäht roerben. 

anberä ift eä bei 3f)" en - $w Äönig oon Greußen roünfch* ©ie, 
fom fennt ©ie, ift gewiß, bafc ©ie feine fechte oertreten roerben; ben ^ar* 
fcitn ftnb ©ie fremb, roaä ©ie t^un roerben, fann nie einer »nhänglichfeit 
brigejehrieben roerben. 3n 3hren £änbcn liegt e$, bie Jtölner ©irren gu 
®ben; o, folgen (Sie bem ftufe be§ ^eiligen SBaterg, erflären Sie fich «n* 
ifbmgt bereit, gu u)un, roaä er oerfügen roirb. fiaffen ©ie ftä) burd) bie 
cdiroierigfeiten nicht abfehreefen. ©ie ftnb auch nicht fo bebeutenb, roie ©ie 
Mcidjt glauben. 3 n Der Kölner SMöcefe ift noch oiel ©uteS, äd)t $atho* 
unb ©ie haben geftigfeit unb Energie genug , um e3 gu benüfcen. 
2tf Öouoernement roirb oorfia;tiger fein, unb mir f^eint, e$ ift leichter 
^«i«n proteftanttfe^cä ©ouoernement gu fämpfen, alö gegen ein fatfjo-- 
fifc - 3$ roeijj , ©ie haben fta) bereit erflärt auf bie Bufforberung 
«Äönigä, nad) Jlöln gu gehen, aber ©ie motten in ber Ungeroi^eit, 
^^3^n bort gelingen roerbe, 3§ r SSidtJum ©peuer noch beibehalten. 
& Rubelt fich aber, mein 33efter, bem (*rgbifdjof einen (Joabjutor cum 
iure succedendi gu geben, unb biejj rourbe beßr)alb oon SRom unb com 
frjbifäof geforbert, rocil auf biefe 2Bcife auch für bie 3«^"^ Ö c f° T ö t if 1 » 
Mb bem fatalen Kapitel babura) bie SSar)l genommen roirb. $)ie gange 
^gung in SSegug auf bie SSeenbigung ber ©adje beruht auf biefem 
fcmfte, ba nur wegen ber SBortfjeilc einer folgen (Soabjutorie töom unb 
b Srgbifajof gur Unterhaltung fich ^erbeigelaffen. 2öürben ©ie aber 
»I 3hxtm Äntrage beftet)en unb baä 33iätr)um ©pener nicht aufgeben 
Wfa, fo roäre bie 2luäfüf)rung ber (Soabjutorie oereitelt. — 3 0 ) D * ttc » 
brauen ©ie auf ®ott, opfern ©ie ftdj für baä SSofjt ber Jtirche SDeutfa> 
tobi ©otteä &uf ift beutlich in bem Söillen beä heiligen ©aterä unb 
■* 5Bunfa)e beä ßönigä oon ^taufjen * foit»ie in ben ©eftnnungen gu ers 
'^m, bie ©ie bei biefer Gelegenheit auSgefproajen haben, «liefen ©ie 
^on allen persönlichen 9tücffichten, unb feien ©ie übergeugt, je fdt)roerev 
3$nen baä Opfer roirb, je größeren ©türmen ©ie entgegengehen, befto 
%t wirb 3hnen bie £ülfe ©otteä fein; benn er allein rann ja unä 
mtfjt URenfchen gum Kampfe für feine ©aa)e ftärfen. 

3<h bin übergeugt, ba& ber alte et)rroürbige (Jlcmenä Sluguft in meine 
«te einftimmen roürbe, roenn er roufetc , bafe ia) biefen 33rief an ©ie 
^mbe; mir fyabtn ja über ©ie gefprodjen. 

3^ fe^e mit ©ehnfuc^t unb ^uoerficht ber ^a^richt entgegen, bajj 
* bem §errn ^untiuä 3$re (Jinroittigung gegeben haben, ^ichtä roirb 
^ mehr freuen; benn e$ roar immer mein ©ebanfe, bafe ©ie berufen 



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feien, an (Siemens* Steife $u treten. ©ott erhalte Sie mit feinem fettigen 
©eifte. Sie aber, feien Sie überzeugt, baft td) mit ber innigften Storfing* 
lidjfeit nnb greunbfdjaft bin, non gangem §er$en midj nenne 

S^ren 

aufridjtigft ergebenden greunb 
t tfarl Stngnft, 
SBifdjof non <£id)ftätt. 

15. Äari Nußuft ©raf toon 9tcifa$, »iföjof Don (£id)ftätt, an SobanneS oon Griffel 

»ifdjof toon Speyer. 

Mitten ben 5. Octobcr 1841. 

Styeuerfter £err Slmtöbruber! 

©er liebe ©Ott t)at 3f)re STntroort nid)t abroarten rooffen. SDer Zeitige 
SJater t)at Sie bereits jum (Soabjutor t)on Ä'öln ernannt, roie 3fjnen £err 
9tunttuS ^eute anzeigen roirb. 3 U beuttid) fcr)e idr> hierin bie Sßorfetnuig 
©otteS, a(8 baß ia) Sie nid)t aufforbern fotfte, fidr) imbebingt feinem SÖitlen 
ju unterroerfen. %a, mein Sljenerfter, ©Ott ift eS, ber Sie in jtöln roitf, 
biefe gef)t mir Har anS bem ©ange ber Ser^anblung f>eroor, bie id) im 
detail fenne. 

3(jre GinroiHtgung enbet bie Sadje jur ©torie ber ittrdje; burd) Sie 
t>at bie Jtirdje geftegt. Stürben Sie fidj weigern, rodre 2lHeS umfonft, 
roaS bisher gefdjeljen, unb ©Ott meiö, roaS bie SJkeujjen tljun mürben. 
Opfern Sie fid), $r)euerfter, für unfere Zeitige itira)e, bie Sic fo fe$r 
lieben, für beren §reit)eit Sie eifrig f (impfen. Sie Ijaben nid)t§ 311 fürdjten; 
benn Sie ^aben nidjtS gefugt, man ^at Sie gefudjt, eS ift reiner göttlicher 
93ernf. 3$ mn auc § 3^ rcr ©inroifligung geroitf, meil icf) Sie fenne, nnb 
n>itl bat)er nidjt met)r in Sie bringen. 

9iun roünfdje idr) redjt fef>r, bafe Sie fjierfjer fommen, unb biefj balb, 
um mit £errn WuntiuS 311 fpredjeu; aud) id) f)äite fo 33ieteS 3§nen ju 
fagen, roaS Sie geroijj in 33e$ug auf 3(j« neue Stellung intereffiren mürbe, 
unb roaS fidt) fo fa^riftlia) nid)t 2WeS fagen läjjt. können Sie nidjt nad) 
Gidfftätt fommen, fo roerbe idj roieber §icrt)er fommen, rpäfjrenb Sie ficb 
fner aufhalten. 5ludj oon 9lbel roünfd)t, baß Sic fommen, unb ber £önig 
rcirb eS geroij* ermarten. 

3a) füge nod) bei , ba& pecuniäre 93er$ältniffe Sie nid>t beunruhigen 
bürfen, non Saren nad) Sftom roirb nadj ber SIeufierung beS £errn Nuntius 
gar feine föebe fein, unb ba Sie in Stbhx ju ben 3000 Jätern, roeldje ber 
erjbifc^of gibt, nod) bie [Rente beS SDombecfjanten unb ©eneratoicarö er; 



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61 — 



altert, aua) roof)I ^reujjen im goß be3 33ebarfe3 fia) $erfeitaffen muff, fo 
sirb nidjtä festen. 

2)a bcr §err Wuntiuä 3^neit im Detatt fd)rei6en roirb, fo Ijabe iu) 
«$9 beizufügen, atd 3ic roieberljolt JU bitten, ja $u befdjroören , in ben 
Siffen ©otteä fia) in aller Semutlj unb Wefignation gu ergeben unb ber 
Ernennung be$ fertigen iöaterä fia) 31t unterwerfen. Roma locuta est, 
causa finita est! 

3n ber frofjen (£rroartung einer ?lntroort unb Sie balb $u umarmen, 
fcn ia) mit ber innigften 3 ll n c *9 lin 9 33eref)rung 

aufriajtigft ergebender 2lmtöbruber 
t £arl 2Iuguft, 
«ifäof non Gtyftöbt. 

K Michel Viale-Prelä, archereqae de Cartliage, Xonce apostoliquc 
a Munlch, a Jean de (ielssel, eveqne de Spire. 

Munich, le 6 Octobre 1841. 

Monseigneur, 

Tai deja eu l'honneur de faire connaitre ä Votro Grandeur les 
Desire du Saint-Pere au sujet de Votre destination a l'administration 
h diocese de Cologne en qualite de Coadjuteur avec future suc- 
'fcssion. — Le Saint-Pere aurait desir6 attendre le consentement de 
^otre Grandeur, avant que de Lui conferer cette dignite et Lui 
"nposer ce fardeau, mais des circonstances graves se sont presentees, 
l^i ont mis Sa Saintete dans la necessite d'adopter sans delai une 
^äure, qu'Elle reconnaissait comme indispensable, celle de nommer 
^finitiveinent Votre Grandeur Coadjuteur de l'Archeveque de Co- 
%ne cum iure succedendi. — Le Saint-Pero a compte, Monseigneur, 
Nr Votre zele bien connu et sur Votre devoueinent. La volonte 
Dieu se manifeste d'une maniere eclatante, eile se manifeste par 

v 

Organe du chef supreme de l'Eglise. Si Votre Grandeur connaissait 
toutes les circonstances qui ont eu lieu en cette affaire, Elle s'en 
convaincrait toujours davantage. 

II ne reste, Monseigneur, rien autre, sinon que Votre Grandeur 
* »oumette a la volonte de Dieu. Vous rendez par la un tres-grand 
Service ä l'Eglise et ä TAllemagne tout entiere. Un refus de votre 
Pwt, que je suis bien loin de craindre, amenerait des complications 
dont on ne peut pas prevoir l'issue. 



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— 62 - 

Au reste, le Saint-Siege a recu Fassurance qu'en agissant avec 
fermete et prudence, suamter et fortiter, Votre Grandeur ne trouvera 
pas d'entraves dans son administration. 

Le Bref de nomination de Votre Grandeur a l'administration de 
Cologne a dejä 6te expedie. Le Cardinal Lambruschini ne m'a pas 
fait connaitre par quel moyen il Vous l'a fait ou Vous le fera par- 
venir, il m'en a seulement adresse une copie que je me fais un de- 
voir de joindre ici *. 

Monseigneur, il s'agit du bien de l'Eglise; c'est l'Eglise elle- 
raeme qui Youa demande Votre consentement, qui exige ce sacrifice 
de Vous; j'ai la confiance la plus entiere et la plus parfaite que 
Votre Grandeur voudra bien le faire, quelque grand qu'il soit. 

Daus cet espoir je reitere a Votre Grandeur l'assurance de Ii 
haute consideration avec laquelle j'ai l'honneur d'etre, 

Monseigneur, 

de Votre Grandeur 
le tres-humble et tres-obeissant serviteur 
f M. ArchevSque de Carthage, 
Nonce apostolique. 

16. SRtftael Ütülc^rcli, ^r^tidjof oon (iarttjap, Mpoftolifrt>cr mrnitiu* ;n 
iDliindjcn, an ^obanncä Don ©eiffei, «tfdjof doh ©öetter. 

3Hünä)en, bcn 6. October 1841. 

£oä)nmrbigfter §err! 

3ä) Ijatte bereits bie (5ljre, (*urer SBifd^öflid^cn ©naben doh bem 23im|"ft 
ßenntnife ju geben, reellen ber ^eilige 33ater in 23e$ug auf 3$re SBfftinu 
mung al3 2Ibminiftrator ber Kölner $>iöcefe in ber (Jigenfdjaft eincS 6fr 
abjutorä mit bem ftedjte ber ftadjfolge t)egt. ©erne (ätte ber fettige 93atei 
eurer ©naben 3uftimmung baju abgeroartet, beoor er baju überging, 
3fmen biefe Söürbe gu perlenen unb biefe 23ürbe 3fmen aufguertegen; allein 
roidjtige injnnfajen eingetretene Umftänbe f>aben ©eine $etligfeit in bie 9iou> 
roenbigfeit perfekt, ofjne 33erjug eine für unumgängtid) notljroenbig erachtete 
"üftaBnafftne ju treffen unb Chire ©naben beft nitro jum Goabjuior be3 §r$» 
bifdjofä pon Stbln mit bem Sftedjte ber ftadjfolge $u ernennen. — 
$er f>eilige 93ater ^at , £odr)tPÜrbigfter §err, auf 3§ren TPO^Ibefannien 

* £a« 93reoc f. ©. 74 ff., flro. 23. 



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- 63 — 



(Fifer unb auf 3h re Ergebenheit gerechnet. £>er SSMlle ©otteS offenbart fiä) 
auf eine ganj augenfällige Steife, er tr)ut fidj funb burd) baS Organ beS 
Oberhauptes ber Jtira)e. Stenn Eure 33ifa)5flia)en ©naben alle bei biefer 
Angelegenheit ju £age getretenen Umftänbe rannten, mürben ©ie immer 
mehr baoon fia) überzeugen. 

ES bleibt nichts SlnbereS übrig, als ba& Eure ©naben bem Sitten 
Rottes fiä) unterwerfen, ©ie leiften bamit ber Kirche unb ganj 2)eutfchs 
lanb einen fe$r großen $)ienft. Eine Steigerung 3§ rcr f c üS , welche id) 
roeit entfernt bin ju befürchten, würbe SBerwicfelungen herbeiführen, bereu 
ÄuSgang man nid)t oorherfeljen fann. 

3m Uebrigen h a * *> cr ^ilige ©tut)l bie 3"f^ erun 9 erhalten, baf? 
foire ©ifdjöflichen Knaben bei einem feften unb ttugen Vorgehen, suaviter 
et fortiter, bei 3hrer Hbminiftration £inberniffe nia)t finben werben. 

Eurer 23ifd)öflichcn ©naben ErnennungS=23reoe jum Slbminiftrator für 
klln ift bereits ausgefertigt. Earbinat fiambruSd)ini h a * m * x ™fy lmt: 
grtheitt, auf mela)em Stege er baSfelbe an ©ie h at gelangen laffen ober 
noa) gelangen laffen wirb, er ^at mir oielmehr nur eine Eopie beSfelben 
jugeftellt, roeld)e r)tcr 4 beizufügen id) mich für oerpflichtet ^atte. 

§oä)würbigfter §err! ES ^anbelt fid) um baS Stohl ber «firdje; bie 
Äird)e fclbft hitttt ©ie um 3hre 3uftimmung, fie forbert biefeS Opfer oon 
3hnen; id) h<*be baS oottfte unb oofffommenfte Vertrauen, bajj Eure ©naben 
einwilligen werben, baS Opfer gu bringen, wie grofj eS auch fein mag. 

3n biefer §offnung brüefe ich Eurer ©naben nochmals bie 93erftd)erung 
ber befonbem Hochachtung auS, mit ber id) bie Ehre fyabt ju fetn 

Eurer 23ifä)öflichen ©naben 

ergebender unb gehorfamfter Liener 
t 3Jlia)ael, 
Er3bifd)of oon Earthago, 2lpoftoli(d)er «ftuntiuS. 

17. Stflatfmintfter ton «bei 2Nündjen an 3obaimc* ton ©etffel, »tfthof oon 

©Wer. 

3Hün<hcn, ben 6. October 1841. 

§ochwürbigfter §err SBifdt>of ! 

©eit meinem jüngften ©^reiben an Eure 2Mfd)öflichen ©naben fyabtn 
bie Kölner Angelegenheiten, infoweit ©ie babei betheiligt ftnb, eine rafd)e 
Söenbung genommen; überall hat fich bie Ueberjeugung bef eftigt, baß nur 



■ 5>ül ©tcüc f. 6. 74 ff., Nro. 23. 



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- 64 - 



Sie bev 9Rann finb, ber baS grofee 2öerf ber griebenäftiftung $ur 28oU= 
enbung ju bringen unb für 2We gu einer 2öac)rheit ju machen oermag. 
3)ie (i5rö6e be3 OpferS , roetcr)e3 man oon (Surer Bifchöflichen (Knaben 
forbert, wirb nicht oerfannt; aber man oertraut unbebtngt auf bie ©röfce 
3§rer ©efinnung unb auf 3h rc treue marme Stnhänglidjfeit an unjere Ijcü 
lige Jtird&e, unb fo ift e3 benn gefommen, ba6, roie id> geftern Ebcnb 
uon bem päpftlidjen ftuntiuä unb bein §errn Bifdjofe oon Eichftätt er; 
fahren Ijabe, Sie gu SRom jum Eoabjutor cum iure successionis für bao 
(SrjbiStfjum Jtöln bereits ernannt roorben finb unb baS Breoe ausgefertigt 
ift, ef)e noct) 3h re Erflärung über bie befjfallä Dor bürgern erft an Bit 
ergangeneu Eröffnungen erfolgte. SDliä) ^abeu nun bie beiben genannten 
§erren bringenb erfudjt, meine 33tttc mit ben irrigen $u oereinigen, auf baß 
(Sure 33ifd)öflia)en ©naben baS geforberte Opfer roittig bringen, bem föuje 
beä fettigen Stu&leS folgen unb fo ber glücflith $u Stanbe gefommenen 
2lu§gleid)ung baS tefetc Sieget aufbrüefen möchten. — ©liefe id) auf W 
früheren mit Eurer Bifdjöfltchen ©naben gepflogenen Bertjanblungen unb 
auf bie bort oereinbarten ^uficherungen jurücf, fo wirb e§ mir ungemein 
ferner, bem geftetlten Slnftnnen }U entfpredjen. 216er roenn ia; auf bie 
©rö&e be3 gegenroörtigen entfdjeibeuben 9lugenbticfe3 , auf bie unbereajen 
bare Söiajtigfeit ber nun in 3$te §änbe gelegten ftrcr)licr)en 3ntereffen unb 
auf ben rounberbaren ©aug, ben biefe Angelegenheit unter fic^ttidt)cr Leitung 
ber göttlichen Borfehung genommen §at, bie Slugen hinroenbe, fo fdjwinbcn 
meine Bebenfen, unb id) mürbe eine fernere Berantroortung auf mia) §u 
laben glauben, roenn id) aud) nur einen Augenblicf jögerte, bem Bertangen 
$u roillfahren. — SDo$! 2öaä foll ia) Eurer Bifd)öfliehen ©naben fagen, 
ba§ ein ©eroidjt in bie 2Bagftf)ale 3h vcr Entfd)tüffe neu ^iueingulegen ge-- 
eiguet märe? Eben jene Betrachtungen, bie mid) beftimmen, mit Bei|eite 
fefoung aller Bebenfen an Sie ju fdjreiben, (Sie gur Annahme ber bereite 
erfolgten Ernennung burcr) bie bringenbften Bitten aufguforbern , gerabe 
biefe Betrachtungen allein finb eS, bie auf 3h vc Gntfchlüffe einen entfa)^ 
benben Einfluß üben fönnen unb üben merben. 28o bie t)öc^ften unb ^c£lig= 
fien ,3utereffen ber Äirdje, mo jene oon ganj 2)eutfct)Ianb fo laut unb 
einbringtidj ju 3h r * m §erjen fpredjen, mo in bem gangen Berlaufc ber 
Sa^e ber Ringer ©otteS fo unoerfennbar burchblictt, ba märe eä Benneffcn- 
heit, oom menfehlichen Sporte unb gürroorte irgenb ein entfcheibenbeS ©eroidn 
fidj ju oerfprechen. $)a3 Opfer, rcaä geforbert roirb, ift groß; nur bic 
^ira)e ©otteS fann eä forbern — , nur ein fathotifdjer Spriefter — ein 
fatfjolifeher Bifdjof fann eö bringen. 

E§ ift bie Eintabung an Eure Bifchöflichen ©naben ergangen, tytxtyx 
ju fommen; ich unterftüfce biefe Eintabung auf baä £ebl)aftefte. §aben &t 



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— 65 — 

Stinfdje, beren Erfüllung non Seiner Sttajeftdt bem Könige ausgeben fann, 
?o glaube iö) 3$nen bie Erfüllung in fixere 3tuS[iö)t ftellen gu fönnen, 
Wtit e3 nur immer bem ©efefce gegenüber möglidj ifr. 

9Kit ben befannlen ©eftnnungen ber auägejeidmetften £o<f>adjrung 
(Surer 33ifd;öflia)en ©naben 

ergebender Liener 
pon 51 bei. 

18. Jean de Geisse! , eieque de Spire, ä Michel Yiale-Prela, arche?eque 
de Carthage, Xonce apostollqne a Manien. 

Spire, le 10 Octobre 1841. 

Votre Excellence Reverendissime, 
Monseigneur, 

La lettre que Votre Excellence ra'a fait l'honneur de m'adresser, 
datee du 25 Sept., m'a ete remise dans un endroit des plus eloignes 
de mon diocese, oü. j'etais justement occupe k faire la dedicace d'une 
eglise nouyellement b&tie ; et je me hätais de retourner incessamment 
chez moi, pour Vous faire parvenir ma reponse, qui, comme il me 
«embla, devait £tre donnee sans delai. L'afFaire dont il etait question 
me paraissait si grave et d'une si haute importance, que je le crus 
de mon devoir de la mediter de nouveau sous tous les rapports en 
la face du Seigneur, et apres l'avoir deliberee a fond, je parvins au 
resultat, que mes faibles epaules ne seraient pas assez fortes a sou- 
tenir un fardeau si sacre, mais ä la fois si pesant. Je me mis donc — 
quoique le cceur serr6 de douleur, et plaignant sinecrement mon in- 
suffisance — ä Vous avertir de ce resultat, et k Vous exposer dans 
an memoire detaill6 les motifs qui doivent me decourager a suivre 
une vocation trop difficile pour mon incapacite et, ce qui plus est, trop 
hasardeuse pour le bien de l'Eglise. — Etant sur le point d'aehever 
ce memoire, Ton m'apporta, Monseigneur, Votre deuxieme lettre, 
datee du 6 de ce mois courant. L'avis que Vous me donnez en cette 
lettre, m'a jete dans un embarras extrdme — il m'est impossible de 
Vous exprimer l'inquietude , qui m'a saisi. — Le Saint-Pere m'a 
nomine Coadjuteur de Cologne ! — De l'un cöte je sais bien appre- 
cier cet acte et l'auguste autorite de laquelle il provient — Roma 
locuta est — . Mais de l'autre je ne connais que trop la Situation 
epineuse d'un Coadjuteur futur, semblable a celle de l'Apotre : „peri- 
cula ex gentibus, pericula in civitate, pericula in falsis fratribus, 

3ofc t>. Griffel. 5 



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— 66 — 

in labore et aerumna, in vigiliia multis". — Je tremble d'entrer dans 
une carriere, en laquelle, malgre les meilleures intentiona et les ef- 
forts les plus sinceres je ne pourrais pas satisfaire les attentes que 
le Saint-Pere et l'Eglise auraient droit de demander de ma personne. 
Quel malheur, si faute de qualitßs necessaires il faudrait que je me 
disse un jour ä moi-meme, que c'est moi qui ai compromis les in- 
terSts les plus sacres de notre religion! 

D'ailleurs les difficultes geniales qui s'opposent ä la libre ac- 
tivite d'un Coadjuteur en Prusse et que j'ai exposees en mon me- 
moire adresse ä Sa Majeste le Roi de Baviere, ne sont pas accom- 
modees, les obstacles si nombreux qui sous un gouvernement Pro- 
testant paralysent la Crosse, ne sont pas applanis. Du moins j'ignore 
absolument, si — comme je le crois superieurement necessaire — le 
Saint-Siege et le Cabinet de Berlin soient parvenus ä un traite qui 
donnerait la base, 8ur laquelle un Coadjuteur devrait agir. De meme 
lea condition8 generales, pour ne paa parier de me8 demandes per- 
Bonnelles, ne sont pas reglees, et le cours que je devrais prendre 
vis-a-vis du Gouvernement et du Clerge, surtout envers les sectataires 
dUermes, m'est entierement inconnu. Pourrait-on vouloir que je me 
jetasse, les yeux bandes, dans un terrain si immensement epineux, 
pendant que TEglise et TAllemagne entiere auraient les regards fixes 
sur moi? 

Apres tout cela il m'est impossible de prendre une resolution 
decisive. J'ai la confiance que Vous ne m'imputerez pas ä bläme 
Monseigneur, si, avec la v6neration profondc et la soumission entiere, 
que je dois au Saint-Siege et que je lui rendrai toujours de toul 
mon cci'ur, je crois devoir demander les eclaircissemens necessaires 
avant de m'engager dans une affaire oü il s'agit infiniment plus de* 
inter6ts de TEglise que des miens propres. Que üieu me garde que 
je refuse au Vicaire de Jesus-Christ sur la terre Fobeissance que j( 
lui ai juree, quand m6me cela ne pourrait avoir lieu qu'avec des 
sacrifices considerables de raa part ; mais aussi que Dieu me preserv< 
de prendre sur moi une Charge de laquelle je gagnerais peut-etr< 
la conviction des le commencement, que je ne pourrais pas la rem 
plir sans compromettre le bien de l'Eglise. 

Cependant comme l'affaire est pressante, et que je con^ois bien 
combien les circonstances exigent imperieusement que le Saint-Pen 
soit informe le plutot possible de quoi s'en attendre , je le crois 1« 
plus expeditif et le plus convenable, que j'aille Vous parier, Mon 
seigneur, et que j'apprenne par Votre haute instruction verbale Teta 



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— 67 — 



des affaires en detail et ä fond avant de prendre une resolution de- 
cisive. Malgre* Ja saison defavorable et le long chemin, je ferai le 
sacrifice d'entreprendre ce voyage de Munich, pour Yous prouver en 
tout cas, que le salut de l'Eglise me tient au coeur. J'irai donc 
Vou9 trouver, et si rien d'inopine ne m'arräte en route, j'espere ar- 
rirerä Munich Samedi le 16 Octobre, et je prendrai la libertä d'aller 
Vous rendre mes hommages en Votre palais vers le soir. Quelque 
soit alors le räsultat final, il me sera toujours un trea-grand plaisir 
d ayoir le bonheur de faire la connaissanee personelle de Votre Ex- 
cellence et de Vous exprimer les sentiments sinceres de la haute 
ronsideration et du devouement complet, avec lesquels j ai Thonneur 
de Bigner 

de Votre Excellence Reverendissime 

le tres-humble et obeissant serviteur 
t Jean de Ge issel, 
Eveque de Spire. 

18. Mannt* bon ©ciffcl, öifcboj öon Speyer, an ilMajael Ötale^rela, Srjbifdjof 
uon ifürtbaflo, flpoftoltfdjer Wunttu« ju SWündjcn. 

©pttjer, bcn 10. Octobcr 1841. 

^rcetten^! 

§odjtoürbigfter £err! 

ü)aö ©djrciben, mit meinem dhire (h'cellenj unter bem 25. (September 
«öj beehrten, ift mir an einem ber entfernteften Orte meiner $)iöcefe, too 
A eben mit ber 93ornaf)me ber (*inn>eifnmg einer neuerbauten ßirdje be= 
Wn'gt mar, jugeftefft roorben. Unoenoeilt beeilte ia) mid), nadj £aufe 
wnid nife^ren , um 3^nen meine 9tntn>ort, meiere meineö (JracfjtenS o!)ne 
^ tx \H gegeben werben muffte, jufommen ju (äffen. 2)ie in Srage pc^enbe 
Angelegenheit fdt)ien mir fo toidjtig unb oon einer fo hohen 5)ebeutung, bafe 
'4 für meine ^ßftid)t fytU, biefetbe oon Beuern naa) allen 9ftidt)tungen 
frn im Slngefia^te bed §errn in (*rroägung 51t ziehen. 9iad) grünblidjer 
Prüfung fam ich $u bem Chrgebniffe, bafj meine fdjroadjen ©cfm(tern nicht 
M genug fein mürben, eine fo ^eilige, aber gugleirf) auch fo fernere 93ürbe 
S» tragen. 3$ fdjicfte mich bafjer an — obfajon mit einem oon ©djmer$ 
Wlemmten £ergen unb mit aufrichtigem 53ebauern über meine Unzulänglich* 
feit — 3§nen biefeä ©rgebnife mitjutheifen unb 3hnen in «ner einget)enben 
$«nffd)rift bie ©rünbe baqulegen, melaje mich entmutigen müffen, einem 
folgen bei meiner Un$ulänglidjfeit $u fchroierigen föufe 31t folgen , einem 

5* 



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— 68 — 

9ftufe, bei bem, waS mehr in§ ©emidjt fällt, für baS 2Bor)l ber Äirdje 511 
üict auf bem spiele ftef)t. — 2ll§ id) eben im Begriffe war, biefe $)enf: 
fdt)rtft gu oollenben, braute man mir, Jpocijwürbigfter §err, 3$ r gweiteä 
00m 6. biefeS Monats batirteä ©abreiben. $)ie mir oon 3§nen in biejem 
Schreiben gemalte 9taa)ridjt hat mich in bie äufeerfte Beftürgung oerfefct; 
cS ift mir nicht möglich, 3hnen auSgubrücfen , reelle Beunruhigung mi<$ 
ergriffen hat. — SDer ^eilige Bater r)at mief) gum (Joabjutor oon Äoln 
ernannt. — 28ie tdr) oon ber einen ©eite biefen 2Tft nnb ebenfo auch bie 
erhabene Autorität, oon ber er ausgeht, wohl gu fernen weife, — Ütom 
^at gefprodjen, — fo fenne ich oon ber anbern ©eite aber auch gu gut bie 
bornenooHe Stellung be3 gufünftigen (SoabjutorS, ähnlich jener beö Slpoftelä: 
„©efarjrcn im Bolfe, (Gefahren in ben ©täbten, gefahren oon falfchen 
Brübern, in SRühfeligfeit unb Kummer, in oielfälrigem Nachtwachen''. 3$ 
gittere oor bem Eintritte in eine fiaufbafm, in ber ich ungeachtet ber tieften 
Slbfidjten unb ber aufrichtigen Bemühungen ben 00m heiligen Bater unb ber 
jtirche mit föedr)t oon meiner *ßerfon geforberten Erwartungen nicht mürbe 
entfprechen tonnen. 2öela) ein Unglücf, wenn ich m Ermangelung ber 
nothroenbigen Eigenfdjaften eineä £age§ mir felbft fagen müfjte, baß id) 
bie c)ciligftcn 3ntereffen unferer 9tcligion gefa^rbet hätte! 

Ueberbieä finb bie ©chmierigfeiten allgemeiner Statur, bie ber freien 
BMrffamfeit eineä Goabjutorä in Greußen fta) entgegenftellen , toie ich *> if * 
auch in meiner an ben jtönig oon Bauern gerichteten ©enffdhrift aus= 
einanbergefefet habe, noch nicht georbnet, bie fo gasreichen unter einer pro- 
teftantifchen Regierung ben BifdwfSftab hemmenben $inberniffc nid)t au$ 
bem 3öege geräumt. 3 0 ) wenigftenä bin oollftänbig in Unfenntnife barübei, 
ob, roie ich e8 für h^chft nothroenbig erachte, ber heilige ©tu^I unb bas 
Berliner Eabinet gu einer Bereinbarung , welche bie BafiS für bie Bei" 
fahrungöroetfe eineä Goabjutorä barböte, gefommen finb. Ebenfo ftnb bie 
allgemeinen Bebingungen, um oon meinen perfönlichen gorberungen gar 
nicht 311 fpredjen, nicht geregelt; auch ift mir oötlig unbefannt, toeldr)e§ Ber= 
fahren ich *>er Regierung unb bem GleruS, inSbefonbere ben Anhängern bes 
§erme§ gegenüber eingufdjlagen hätte, könnte man benn motten, bafe icö 
mit oerbunbenen Äugen mia) auf ein fo über atted SKajj bornenoofle* 
(Miet ftürgen fotlte, roährenb bie Äirdje unb gang $)eutfcr)lanb ihre Blicfe 
auf mich gerichtet hielten? 

9tacr) allem oem ift eS mir unmöglich, eine enbgültige Entfchliejmng 
gu faffen. 3$ $ege Da § Bertrauen, bafe ©ie, $oehmürbigfter #err, mir 
feinen Bortourf barauä machen merben, wenn ich °ei ber tiefen Berehrung 
unb bei ber oölligen Unterwerfung, bie ich bem heiligen (Stuhle fefjulbe unb 
bemfelben ftetä oon gangem §ergen leiften werbe, e§ für meine <l$fli<f)t fyaltt, 



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— 69 - 

mir bie nötigen ttufflärungcn gu erbitten , beoor idj midj auf eine unenb= 
tiQ me§r bie 3ntereffen ber Jtirdje, alä meine eigenen Sntereffen betreffenbe 
ängclegen$eit einlafje. ©Ott beroafjre mid) baoor, bafj id) bem ©teffoertreter 
Jefu G$rifti auf terben ben ©e$orfam, roeld)en id) i^m gefdjrooren ^abe, oer: 
rueigern foffte, roenn id) babei aud) bebeutenbe perfönlidje Opfer bringen müftte; 
#ott möge mid) aber auet) baoor beroatyren, ein &mt gu übernehmen, oon 
roetcöetn idj oietleidjt oon Anfang an fäpn bie Uebergeugung gewänne, ohne 
%'ä§rbung bes ©o^leS ber ßirdje ifjm nidjt geredjt werben gu fönnen. 

SDa bie ©ad)e jebodj bringenb ift, unb id) roof)l emfelje, roie bie Um= 
ndnbe ej gebieterif dj f orbern , bafj ber Ijeilige 93ater möglich balb etroaö 
Serlfiffige« erfahre, fo Ijalte tdj eä für am fdjnetlften gum 3iele füfirenb 
unb uigleidj für baS 3 roecf nw&igfte , ba& idj gu 3^nen, £od)roürbigfter 
§trr, ju einer Unterrebung fomme, um burd) 3§re ^o^e münblidje 3nftrucs 
tau, 6eoor id) eine enbgültigc tentfdjliejjung faffe, ben ©tanb ber SDinge 
w&ngelnen unb grünblidj fennen gu lernen. Ungeachtet ber ungünftigen 
JWjett unb be§ roeiten SöegeS roerbe idj ba3 Opfer bringen unb bie 
Mt nad) flftündjen machen, um ^ntn für jeben gaff gu geigen, bafe ba3 
8tyl ber Kirche mir am £>ergen liegt. 3a) roerbe fonadj mid) bei 3$nen 
«nnnben, unb roenn nidjtS Unerwartetes auf ber Sftcife mic$ aufhält, ^offc 
Samftag, ben 16. October, in München einzutreffen, roo ict) atöbann fo 
W fein roerbe , 3§n e n 9 c 9 en Slbenb in 3§ rcm ^ßatatS meine Hufroartung 
P machen. SBeldjeS aläbann audfc) baä tenbrefuttat fein mag , fo roirb e3 
mir boa) ftetö gur größten ftreube gereichen , baä ©lücf gu fyabtn , teurer 
^rcettenj perfönlidje ©efanntfdjaft gu machen unb 5lu8brucf gu geben ben 
Mfridjtigften ©eftnnungen ber gro&en £od)adjtung unb ber oollen Ergeben* 
H mit roeldjen idj bie teljre habe gu getanen alä 

teurer terceffeng 

ergebender unb geljorfamfter Liener 
t 3<>& anneä oon ©eiffel, 
93tfdt)of oon ©peger. 

HanntZ oon ©etffel, 8if*if oon So euer, an ben StaoWmtnW« oon »bei 

)u 3Wnn<ben. 

©peqer, ben 10. October 1841. 

£odjroof)lgeborner, §oct)oerehrtefter §err Sttinifter! 
tercelleng ! 

5)aä hod)oerehrte ©abreiben teurer tercelleng com 6. biefeä §at mic§ 
m it ben (Eröffnungen , roeta)e ia) gu gleicher £t\t oon bem Sptxxn 9luntiu3 



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- 70 - 

unb bem £>errn SBifd^of von (Sichftcitt empfing, in eine ferner ju befd^rci- 
benbe 33eftür$ung oerfefct. 34 ^tle alfeS Slnbere eher, atö eine [old)e 
Sfiknbung erroartet, nadt)bem id) jeben ©ebanfen an biefe ©adje ooHfiänbig 
aufgegeben ^atte. — <55ott fdjicft mir nun oon Beuern biefe Prüfung jurücf, 
raetche mia) fo fdjroer anfommt. 9Zad) nochmaliger Uebertegung pnbe ict) 
mia) burchauS nidfjt im ©tanbe, einen entfdjeibenben Entfchlufj ju faffeti, 
inbem bie 3Kittl)eilungen beä §errn Nuntius fo atigemein gehalten finb, ban 
id) barauä gar nicht bie 93afiä erfennen fann, auf melier ein fünftiger 
abjutor oorjehreiten foH. $on ben allgemeinen Sßorbebingungen, roelche id) 
früher an Seine SJiajeftät unfern affergnäbigften jtönig auSgebrücft fyak, 
ift in bem Schreiben beä $errn Nuntius überall nicht bie SRcbe, unb aud) 
meine perjönlichen ^oftutate finb mit 2tuänar)me beä @ef)alte3, roelajer 
feineSraegä brillant ift, umgangen. 34 *> a h* r ™ ntdt)td flar, unb es 
bleibt mir oöllig unbefannt, ob unb roaS föom unb Berlin jur fünftigen 
föegulirung ber £)inge compaciScirt haben. 

93ei folgen Umftänben bleibt mir oorberfjanb fein anbercr 8a)ritt 
übrig, als bas Opfer ju bringen, bie SReife nact) München 511 machen, um 
ba bie iüat)re Sachlage $u erfahren. SRein ©eroiffen oerbietet mir, ben 
9tuf Don oorneljerein abjuroeifen, beoor mir nia)t ein flarer Ueberblicf ber 
in 9ftitte liegenben 93err)ältniffe gegeben ift; aber auch mein roärmfteä @e^ 
füfjl macht eS mir unmöglich bem S)cufe ju folgen, beoor ich nid>t hierüber 
bie lanbeSoäterlidje Steuerung meines allergndbigften ßönigS unb §enn 
unb 3h" mir $od)aa)tbare Meinung fenne. 34 mu 6 »fr ba^er burchaus 
freie unb unbebingte EntfdjlieBung oorbehalten, bis id) bie @nabe gehabt 
habe, Seiner 3Rajeftät bem Jlönige, meinem bisher fo hutbooHen £errn 
unb 93efd)üfeer, atlerunterthänigft aufjuroarten , unb biö id> Eure (5-vceUen; 
gesprochen fyaU. SJcoge mir bann ©Ott feinen rjciligen ©eift geben, bai* 
id) mähte, roaä ber Kirche unb mir jum grommen ift ! Sonad) werbe 
ich, menn nichts UnoorrjeigefeheneS mich a "f bem 2öege jurüefhätt, biö 
Samftag, am 16. October, in München eintreffen unb roerbe mir bann 
erlauben, Eure Ercellena $u befuchen. 

3n biefer Erwartung bitte ich, D * e ausgezeichnete §od)ad)tung unb am 
hängliche Ergebenheit genehmigen 511 motten, mit welcher ich »er&leibe 

Eurer ErceHenj 

gehorfamfter Liener 

t 3°h annc8 oon ©eiffel, 
33ifd)of oon Speoer. 



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20. 3«&flB«# oon (Bciflel, «ifd)of Don Steuer, an Äarl Hugnft (grofen oon Mtifadj, 

»tfdjof tton (Eiftftätt. 

©pnjer, ben 10. October 1841. 

§oa)oereljrtefter §err Slmtäbruber! 
$f)euerfter greunb! 

3^rc beiben oereljrten ©riefe oom 27. September unb 5. October ^aben 
«ty in eine Söeftürjung perfekt, roetc^e mir $u fdjilbern unmöglich ift. 
Bas foCt ia) fagen, roaö u)un? 3$ ft nDC m* 0 ) »n einer 93ertegenfjett, bie 
mit tiner 33ef{emmung auf mir laftet, wie ia) fic in meinem fötal niemals 
ranfunben habe. ©Ott mein eö, e3 ift ein harter tfampf, roela)en mir ber 
(ai $u beftefjen gibt, Seit brei Sagen bete unb prüfe ia) — aber noa) 
Mi \a) $u feinem <£ntfa)luffe gefommen. 

28oljl fagen Sie: Roma locuta est, causa finita est — , allein es 
H ber ©ebenflidjfeiten fo oiele, bafj ia) ber 93eforgni& nia)t Weifter 
wben fann, bafe bie Saa)e nia)t $u gutem (*nbe fü^re. $)er neue @o= 
abjutor befommt ein unerme{jlta)e3 gelb gur Bearbeitung , ooQ $)ifteln unb 
dornen; unb roela)e Wittel fte|en ilmi gu ©ebote? 2öie fte$t e3 mit allen 
toi allgemeinen SBorbebingungen, oon meinen perfönlia)en ^rforberniffen nia)t 
?u reben? — Ueber aUeS bieS roeife ia) nun bura)au3 nidjtä, unb ia) bin 
§an$ im £unfeln, ba ber fjoa)roürbigfte £>err iftuntiuä mit SluSnafjme be3 
®eljalte3, melier roobl als färglia) bejeidjnet werben mufj, alle anbern fo 
Nroidjtigen fünfte nia)t berührt. — Soll ia) nun bei fola)er Ungeroijjheit 
°§nc leitenbe ^ßrineipien, ofme $lan unb 3nftntction miä) auf ein gelb 
Men, ba3 fo bornenooll ift, unb foll ia), roäljrenb alle guten tfat^olifen 
tt| mia) Mieten , mia) in einen tfamof magen, in roeta)em ia) baS 2Bo$l 
ßira)e unb meine Seelenruhe aufS Spiel fefce ? — ©eroifj, rein Billiger 
jsirb baä oerlangen. — 28enn ©ort ruft unb fein SteHoertreter auf (Jrben, 
(• $abe ia) ©ehorfam gelobt, mü&te ia) ü)n aua) mit ferneren Opfern er* 
kaufen; allein ia) barf bann oorljer aua) fragen, roela)e Wittel unb SGöege 
mx Sieben roerben , feinem O^ufe ju entf prea)en , unb ob ia) bei bem ©e= 
Statt im Staube fein werbe, bie Aufgabe ju löfen. £>iefe Aufgabe ift 
3 ar $u oerfjängnijjüoH — ia) fenne fic — unb barum ift e8 mir fo fa)roer, 
5" einem <£ntfa)luffe ju rommen, ber, einmal gefa&t, für bie heilige ira)e 
«4 mia) fo entfa)eibenb ift. 

$ei ber §o^en Dringlia)feit biefer Saa)e, unb ba fo oiel auf bem 
spiele ftefjt, barf ia) jeboä), wie ia) roo^l roeijj, nia)t lange j5gern, mia) 
^nnitiö ju erflären. 3§ r Borfa)lag, naa) Wüna)en ju fommen, fa)eint 

baf>er ganj geeignet, biefe Angelegenheit in ber einen ober anbern 



— 72 — 



Söeife gu (£nbe gu führen. 34 § a & c bofytx entfdjloffen, in jebem gaHc 
baä Opfer btefer Steife gu bringen. 23i3 ba^in begatte id) mir oöllig freie 
(Sntfd&liefjung beoor. • ^>at man mir bie £age ber $)inge oon allen leiten 
offen bargelegt, fo mag bann gefd)er)en, waS id) at$ ©otteä SCöiUen erfenne. 
©emnaa) gebenfe ia), nädjften ©amftag, am 16. October, gegen Wittag in 
9ftünd)en eingutreffen. 

2tn Sit aber, t^euerfter greunb, richte id) nun bie bringenbfte Öitte, 
bafj «Sie fid) ebenfalls gu jenem Sage in üftündjen einpnben wollen. 3^ rc 
s Uiittr)etluugen werben mir in ber <2>ad)e ba$ gewünfajte £id)t geben, unb 
3$r SSöort wirb ferner für mid§ wiegen in ber Sa)ale ber (£ntfd)eibung; 
benn id) oerefjre <Bit $od), unb mein Sßerrrauen in 3Ü rc ©infiajten unb 
Sfjren (Jifer für ©otteS ©ad)e ift gro&. 2öir wollen bann mit bem fjod); 
würbigften §erm SRunttuS unb bem §erm Sttinifter oon »bei bie ganje 
<5ad)e befpredjen unb beraten — unb dtott wirb mir mit feinem rjeiligen 
©etftc beiftet)en, bafc id) jenen <£ntfa)lu& finbe, melier ber Jtira)e jum 
§eile unb mir gur ewigen (Seligfeit gereidjen möge. 

34 r)offe guoerfia^tlid), Sit in 9)cünd)en gu finben, wo id) im golbenen 
£alju logiren werbe, ba id) im Dtüclwege über ©ia^ftdtt gar gu weiten 
Umweg Ijätte, unb td) grofceä @ewid)t barauf lege, batf Sit bei ber Grs 
örterung beö Jperm 9cunriuä gugegen feien. — deinen SBorfafc, am 16. in 
9Jcüna;en einzutreffen 4 , §abe id) Ijeute ebenfalls bem §errn ftuntiuS unb 
bem £erm SJcinifter non Slbel angefünbigt. 

3n ber Hoffnung , (Sie gu fefjen , erneuere id) bie Söerftdjerung ber 
auSgegeidjneten §od)ad)tung unb 93erel)rung, mit ber id) bin 

(htrer 2Bifct)öflid)en ©naben 

ergebenfter Jreunb unb SlmtSbruber 
t 3o*janneS oon ©eiffel, 
Söifdjof oon ©peoer. 

21. StuaWmtnifter (Braf Mit WaUmx gu Berlin au öen £berft--Steutciiaut 0. % 

trafen üon ^rubl gu Berlin. 

«erlm, ben 24. Detober 1841. 

SDer unermübete treue (Sifer für bie ©ad)e beä Königs unb beä 23ater= 
lanbeä, wetzen (hier §od)geboren nad) bem befriebigenben Sluägange 3$ rcr 



1 »m 16. October traf ©ifajof oon ©eiffel in ÜRüna)en ein unb tyxtte bort me$t- 
fa$e 33efprea)ungen mit bem WuntiuS, bem ©ifa^of oon $ia)ftatt unb bem SWinifta 
oon «bei. S3om Äönigc rourbe er auf ba« £er}lia)fte empfangen unb neben bem auf; 
richtigen ©ebauern über feinen SJerluft für ©aijem »ieber^olte ber tfönig feine lb$ 



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I 

Irrigen Unterhanblungen mit bem römifcr)en £ofe nunmehr auch bei ber 
3ii$fü$rung ber burd) Sie getroffenen Söerabrebung mitroirfenb gu betätigen 
bereit finb, gemährt mir baS Vergnügen, wegen ber bemgemän übernommenen 
äenbung naa) München unb ©pener in geschäftliche Eommunication mit 
3$nen gu treten. Söon bem 3roecfe biefer Senbung ^aben ©eine SKajeftät 
ber äönig Euer hochgeboren fefjon münblich gu unterrichten geruht, unb 
genau befannt mit ber biejjfälligen AUerhöchften SBillenSmeinung foroie mit 
aßen bei biefer Angelegenheit gu berüeffichtigenben ißerhältniffen , bebürfen 
5tc Feiner eigentlichen 3nftruction. Wiv bleibt bat)er in amtlicher §injtcht 
nur übrig , Euer $ocr)geboren unter Söegugnahme auf bie gebachten 3§ nen 
münblia) gemachten Eröffnungen baS aHerhöchfte §anbf abreiben, roelcheS ©ie 
Seiner Sflajeftät bem Könige oon 23aoern einguhänbigen, unb ein groeiteS 
Königliches ^anbfehreiben an beu 23ijchof oon ©peoer, h crrn oon ©eiffel, 
w^eS 8ie biefem Prälaten, nachbem ©ie bagu bie Erlaubnifj in München 
ntyten, nach ©>pe»er gu überbringen t)aben, imgleicr)en ein oon bem herrn 
2finifter ber geiftlichen Angelegenheiten Dr. Eichhorn an benfelben gerichtetes 
^reiben gu gefälliger 53efßrberung anbei gang ergebenft gufommen gu laffen 
unb jugleia) ben 3nr)alt biefer <5a)riftftücfe burch bie mit angefchloffenen 
Triften gu 3()rer näheren kenntniBnehmung gu bringen. S)aS für ben 
«Jerrn SMfdjof oon ©peoer beftimmte, oon Euer hochgeboren auS 9tom 
«fyr überbrachte ^äpftliche 23reoe vom 24. oorigen Donata, beffen lieber* 
l^ung 8ie ebenfalls hier beigefügt ftnben, roirb bem Prälaten als Beilage 
W Schreibens beS fytxvn ©eheimen ©taatSminifterS Dr. Eichhorn im 
cüerhöchften Auftrage gugefanbt. $)aj? Euer hochgeboren bei münblieher 
Unterhaltung mit bem fyexrn 23if<h°f e oon ©pener, nachbem berfelbe bie 
I faglidjen an ihn gerichteten Schreiben auS 3f> ren hänben in Empfang gc= 
wmnen, über feine ©ünfehe unb Anflehten in betreff beS Antrittes feiner 
wen Söirffamreit als Eoabjutor beS herrn Ergbifdr)ofS oon JtMtl unb als 
tomhüftrator ber tfölnifehen Ergbiöcefe oorläupg Erfunbigung eingiehen 
barüber auf 3t)rer föücfreife burch bie ftheinproomg Dem § crrn Ober* 
^Qfibenten roirflichen ©erjeimen JRatr) oon 23obelfcr)roingh in tfobleng ge= 
!| föigft münbliche ^ittheilung machen motten, erfährt ber Severe burch 
«nen ihm jefct gufommenben Erlafj beS Sptvxn TOnifterS ber geiftlichen An« 
9%nheiten, unb roirb er bemgemäfj 35 rcm gefälligen Befuge feiner £t\t 
{ %genfehen. 3$ Mfe ^ uer h oa )8 c6orcn ergebenft, auch noch mci " &ei= 
f '%nbeS, 3hre jefcige ©enbung betreffenbeS Schreiben an ben königlichen 



"Wtttming, ber tytyn Aufgabe mit Söcrtrauen fidh ju untergeben. 3 ur königlichen 
gebogen , traf oon ©eiffd aua) mit ber Königin Glifabet^ oon T>vou>;ou, Jtönig 
""bioig* (B^wtfttx, jufammen. 



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— 74 — 



©efanbten, ©rafen oon $)önfjoff, nadj üftüna)en gefälligft mitnehmen $u 
rooflen. €>djliejjlidj aber erlaube idj mir, mit meinen auf 3$ rer SHeifc 6ie 
begleitenden beften 2öünfd>en unb mit bem SluSbrucfe meiner auSgejeiajnetcn 
$odjad)tung bie 53erfia)erung ju nerbinben, baß nädjft Seiner SRajeftät bem 
Könige ftiemanb lebhafter unb aufrichtiger aU ia) Qhier §od)geboren $ofc$ 
Söerbienft um bie 2öieber$erftetlung fvieblicjev unb freunbfa)aftüc$er 33er. 
^ältniffe mit bem ^ßäpftlidjen ©tu§le in feinem ganzen Umfange ju roürbigen 
unb anjuerfennen oermag. 

<Matfcan. 

22. CberMientenant o. 2>. «rof Dort »rüW an 3o*anne« öon (Beiffel, »iftfjof 

öon Steuer. 

©peqer, ben 5. Woocmbcr 1841. 

(£urer 33ifdjöflia)en £od)roürben 

beehre idi midi gan$ ergebenft anzeigen, bafe i$ im atferftöcbucn Auftrage 
meines atlergnäbigften #errn, beä jtönigä oon ^reu&en ^Jtojeftät, fjier an* 
gelangt bin, um Chirer ©ifd)öflid)en ©naben ©abreiben unb $)ocumente non 
Ijofjer 28i<$tigfeit ju überreifen, unb bittt bemnaa) Ijoajgeneigteft befttmmen 3U 
wollen, mann id) bie (5§re f>aben fann, §oa)benfelben perfönlid) aufjuroarten. 
3n (Jrroartung biefer gütigen 23eftimmung oerljarre idj eljrfurcf)t8t)ofl 

©um 33ifa)öflia)en #oa)roürben 

ge^orfamfter Liener 
(5Jraf oon SBrü&l. 

23. Venerabiii Fratri Joannl Geisse], Episcopo Spirensi, 

Gre?orius PP. XVI. 

Venerabiiis Frater, salutem et Apostolicam Benedictionem. 
Multiplices inter gravissimasque sollicitudines atque angustias, qui- 
bus in Apostolici ministerii munere obeundo continenter distinemur 
ac pene obruimur, afflictae Coloniensis Ecclesiae res paternum ani- 
mum Nostrum dolore confectum ita urgebant, ut nullis neque curia 
neque consiliis, neque laboribus Nobis parcendum esse duxerimus, 
quo eiusdem Ecclesiae bono ac prosperitati, quantum in Nobis esset, 
consuleremu8. Quod autem tarn vehementer optabamus atque enixis 
preeibus a Deo Optimo Maximo in humilitate cordis Nostri pete- 
bamus, id singulari eiusdem miserantis Dei beneficio evenisse l&e- 
tamur. Atque in hanc rem hodierni Borussiae Regis Serenissimi 



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- 75 — 



iropensam voluntatem experti sumus, qui ubi ad illius Regni soliura 
eTectus de gravi negotio Nobiscum pertractandum curavit. Hinc 
jtjscentes egregium virum venerabilem K rubrem dementem Augu- 
■:.;m Baronem de Droste ex Vischering, Coloniensis Ecclesiae Anti- 
gen, maximis virtutibus darum, deque illa Ecclesia et Catholica 
religione tot sane nominibus optime meritum, adversae valetudinis 
incommodis conflictari, ae propterea eiusdem Dioeceseos procura- 
tionem ei in praesentia non parum molestain et laboriosam fore, 
aliquod opportunae providentiae consilium Nobis ineundum esse 
- Mimus. Itaque eiusdem Yenerabilis Fratris habito consensu, eius- 
que meine explorata, aliquem spectatum virum ei Coadiutorem cum 
fatura successione dandum censuimus, qui simul Dioecesim illam 
Apostolica Auctoritate administret; ita tarnen, ut ipse Venerabiiis 
Friter Clemens Augustus Baro de Droste ex Vischering eiusdem 
Coloniensis Ecclesiae Archiepiscopus permaneat, omnesque Archi- 
fpiscopatus fruetus et reditus pereipiendi iure potiatur. Et quoniara 
Wi quo par est, decore vitam agat oportet, qui huiusmodi Coad- 
iutoris atque Administratoris munere fungetur, iccirco idem Vene- 
rabilis Frater summam Termille Scutatorum Borussicae Monetae, 
vulgo Talleri, ei quotannis ex Archiepiscopatus Censu ultro libenter- 
^ue solvendam statuit. Hoc autem gravissimum atque honorificen- 
Uun munus Tibi, Yenerabilis Frater, committendum esse de- 
creTimus, qui, egregiis animi ingeniique dotibus ornatus, atque 
eximia prudentia, doctrina, integritate, religione fulgens tanta cum 
taide 8piren8em Ecclesiam regis, ut Nostram et carissimi in Christo 
KB Nostri Bavariae Regis Illustris benevolentiam existimationem- 
4 ue Tibi cornparaveris. Qui quidem Rex ob singulare in Nos atque 
tanc Petri Cathedram obsequium huic Nostro consilio quam liben- 
taaime obsecundavit. Quam ob rem peculiari Te benevolentia com- 
pfeeü volentes, et a quibusvis exeommunicationis, suspensionis et 
aterdicti aliisque ecclesiaaticis sententiis, censuris ac poenis, quovis 
foodo vel quavis de causa latis, si quas forte ineurreris, huius dum- 
kxat rei gratia absolventes, ac absolutum fore censentes; Te hisce 
ifoerb Auctoritate Nostra Apostolica Yenerabilis Fratris dementia 
Baronis de Droste ex Yischering, Archiepiscopi Coloniensis, 
Coadiutorem cum futura successione, atque illius Dioecesis Aposto- 
''"'um Administratoren! cum omnibus et singulis facultatibus neces- 
^rüs atque opportunis eligimus, constituimus et deputamus; ita 
la men ut idem Venerabiiis Frater Clemens Augustus Baro de Droste 
ex VUchering Archiepiscopus Coloniensis permaneat, omnesque illius 



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— 76 — 



Archiepi8Copatus fructua percipiendi iure polleat. Si vero idem 
Venerabiiis Frater, Archiepiscopua Coloniensis , ex hac Tita migra- 
verit, seil commemoratus Archiepiscopatus quocumque modo ex ipsius 
Persona vacaverit, Te eius loco Archiepiscopum Colonienaem iam 
nunc eadem Auctoritate Nostra Apostolica facimua et inatituimus. 
Inauper ne Spirensis Ecclesia suo careat Pastore, eadem Auctoritate 
Nostra Apostolica Tibi potestatem facimus, ut interea temporis illam 
per ecclesiasticum Virum a Te eligendum, qui Tui Yicarii munere 
fungatur, regere ac moderari pergas, donec a Nobis atque ab hac 
Apostolica Sede aliter fuerit constitutum. Mandamus propterea in 
virtute sanctae obedientiae omnibus et singulis, ad quos spectat et 
spectabit in tempore, ut Te ad officium Coadiutoris et Administra- 
toris Apostolici, ac suo tempore ad illud Archiepiscopi Coloniensis, 
eiusque liberum exercitium admittant, excipiant, Tibique in omnibus, 
quae ad Officium ipsum pertinent, praesto sint atque obediant, Tua- 
que salubria monita et mandata eo, quo par est, obsequio suscipiant 
et diligenter implenda curent, alioquin sententiam, seu poenam, 
quam rite tuleris, seu statueris in rebelles, ratam habebimus, et 
faciemus auctorante Domino uaque ad satisfactionem condignam in- 
violabiliter observari. Declaramus vero, hanc specialem providen- 
tiam futuris temporibus in exemplum afferri nunquam posse contra 
ea, quae in Apostolica Constitutione et Pontificia Epistola XVII. 
Kalendas Augusti Anno MDCCCXXI datia a rec. me. Pio VE 
Decessore Noatro de incolia Boruasici Regni ad Epiacopales Sedes 
eligendis sancita sunt. Non obstantibus Apostolicis atque in Uni- 
versalibus Provincialibusque et Synodalibus Conciliis editis gene- 
ralibus, vel apecialibus Constitutionibus et Ordinationibus , aliisque 
omnibus etiam speciali et individua mentione ac derogatione dignis 
in contrarium facientibus quibuscumque. 

Datum Romae sub Annulo Piscatoria die XXIV. menaia Septera- 
bris MDCCCXLI. Pontificatua Noatri anno Undecimo. 

De speciali mandato Sanctiaaimi 
(L.S.) (sign.) A. Card. Lambruachini. 

Jlnttftye Sktarfrtttttfl. 

23. 3>em cprtDÜrbißen ©ruber 3o&aune« ©etflel, m\M »on Setter, 

Voflft ©regor x vi . 

^rroürbtger 93rubcr, nimm Unfcrcn ©rujj unb 2lpoftolif0)en Segen! 
Unter ben nielfaa)en unb ferner auf UnS laftenbcn $efummerniffen unb 



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77 - 



ingftliajen Sorgen, oon benen 3Bir in Unferer güljrung beä 9lpoftolifct)en 
JmteS fortroäfjrenb bebrängt unb faft niebergebrüeft roerben, lag bie 21m 
gelegen^ett ber tiefbetrübten itölnifa^en Jtirdje fo fajroer auf Unterem mit 
3<§nierg erfüllten oäterlidjen £ergen, bafc 95Hr feine Jürforge, reine (Sr* 
mägung, feine Sfnftrengung fparen gu bürfen glaubten, um für baS SEöotjl 
anb baä @ebeit)en biefer Jtirdje, fo oiel an UnS märe, gu roirfen. 2öa8 
Sir fo fe$nlict)ft roünfdjten unb oon bem Slflerljödjften ©Ott mit inbrün* 
fügen @eberen bemütr)igen $ergenS erflehten, ift gu Unferer Jreube buret) 
befonbere 2Bot)ltt)at biefeS erbarmenben <55otte8 nunmehr gefa)er)en. SEBir 
Ssc&en nämlid) in biefer ©adje ben geneigten SGöillcn be8 jefct regierenben 
Iüfrbura)laudjtigften Königs oon ^reufcen erfahren, meldjer nadj ©einer 
(rr^ekng auf ben £r)ron biefeS SReidjeS eine Unterfjanblung über jenen 
röftigen ©egenftanb mit Un§ anrnüpfen ließ. Unb ba Un8 f)terndo$ft be= 
tont war , bafe ber oortreff lictje Wann , Unfer efntoürbiger ©ruber , ber 

bie größten iugenben r)eroorleucr)tenbe, um jene £ircf)e unb bie fatt)os 
% Religion in fo oielen Regierungen r)ocr)oerbiente ©berfnrt ber gebauten 
Äolnifajen Mixty, (Siemens 2luguft §reir)err DOn &rofte gu 93ifa)ering, 
NB bem Ungemacfj eines fränfelnbeu ©efunbr)eitSguftanbe$ gu leiben r)abe, 
anb bafe begt)a(b bie 93enoaltung feiner $)iöcefe für jefct mit nia)t geringer 
&i$roerlidjfeit unb Wür)jeligfeit für ir)n oerbunben fein mürbe, fo gewannen 
Sir bie Uebcrgeugung , bafj eS Un8 obliege, eine biefen Umftänben ent* 
iwtynbe fürforglia)e 93orfer)rung gu treffen, ©emgemäfj $aben 2öir, naa> 
bem 2öir bie ^uftimmung jeneS UnfereS eljrröürbtgen ©ruberS erhalten unb 
über feine Weinung Srfunbigung eingegogen r)aben, für angemeffen eraajtet, 
Mrfben einen beroärjrlen Wann a(d (Soabjutor mit ber 9lnraartjcr)aft auf 
fönftige SlmtS nachfolge gu geben, roelajer gugleidj bie beteiligte £)iöceje, 
taft Äpoftolifdjer 33oHmaa)t, gu oenoalten r)abe, jeboa) foldjer ©eftalt, 

ber eljrroürbige ©ruber (Siemens Sluguft greit)err oon ©rofte gu 
Sil'ajering felbft (Jrgbifdjof gebauter tfölnijajer ßivd)e oerbleibe unb baS 
ftajt genie&e, alle grüßte unb Ctinfünfte beS (Srgbi3tr)umS gu ergeben. Unb 
wil e$ nötejig ift, ba& berjenige, melier baS Hmt eine« folgen (SoabjutorS 
anb flbminiftratorS für)rt, mit bem gebür)renben Slnftanbe lebe, fo t)at eben 
ö«B^alb ber ebengenannte efjrtoürbige ©ruber bie jär)rlicr)e 3 a ^ un 9 Der 
Hümme oon 3000 ©eubi ^rcuBifa^en ©elbeS (geroör)nliüj £f>aler begeidjnet) 
auä eigenem Antriebe unb willig für ifjn anSgefefct. 5)iefeS Ijödjft mistige 
wb §öd>ft erjrenoolle 5lmt aber r)aben 9Bir SDir, et)rroürbiger ©ruber, gu 
übertragen befct)lofjen, ber $)u, mit trefflichen ©oben beö §ergen8 unb ©eifteS 
jeWmütft unb bura) auSner)menbe ßlugr)eit, ©eleHantfeit, JRea)tfa)affenr;eit 

geroiffen^aften fteligionSeifer ftra^lenb, bie ^iraje oon ©peoer mit fo 
oielem ßobe regiereft , bafe 2)u J)ir f oroo^l UnfererfeitS , a» oon ©eiten 



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UnfereS getiebteften €>ohneS in (S^rifto, beS burdjlaudjtigen JtönigS pon 
23aoern SEÖohlroollen unb ^ochfchäfcung erroorben haft. Unb groar hat bie[er 
Monarch auS befonberer rücffichtSooller Ergebenheit für UnS unb für biejen 
©ruf)! $etri ©ich Unferm fraglichen Vorhaben mit ber gröjjeften SBcreit* 
roilligfeit Ijolb unb günftig erroiefen. ^xibm SGßir nun berohalben $id) 
mit gang befonberem ^öo^trootlcn umfoffen wollen unb $)idj oon allen unb 
jeben, irgenbroie unb auS irgenb welchem ©runbe ergangenen, Ercomimini= 
cation, ©uSpenfton, Unterbiet ober fonftigen ftrd^Ud^en Verfügungen, 
füren unb ©trafen, fofern $)u $)ir foldje etroa gugegogen fyabtn foöteft, 
lebigtid) ber angeführten Urfadje halber abfoloiren unb für bie 3 u ^ un f* 
abfoloirt betrauten, erroäljlen, beftellen unb oerorbnen SGÖir $)ich burdi 
biefeu Vrief fraft Unferer Apoftolifchen Auctorität gum Eoabjutor Unfern 
ehrroürbigen Kruberg (Siemens Sluguft ftreiherrn oon SDrofte gu Vifdjering, 
ErgbifchofS oon tföln, mit fünftiger SlmtSnachfolge, foroie gum Slpoftolifdjen 
Abmtniftrator gebauter $iöcefe mit fämmtlidjen bagu nötigen unb geeig= 
neten allgemeinen unb befonberen gaFultäten, foldjergeftalt jebodj, bafe <5beiu 
berfelbe Unfer efjrroürbiger ©ruber ElemenS Auguft grei^err oon $)rofte 
gu Vifdjering Ergbifdjof oon $öln Derbleibe unb baS 9tedjt beft^e , äße 
grüßte jeneS ErgbiSthumS gu beziehen, gür ben gaU aber, roenn gebauter 
Unfer efjrroürbiger Vruber, ber Ergbifdjof oon £öln, auS biefem ßeben afc 
fdjeiben ober baS ermahnte ErgbiSthum auf irgenb eine Söeife rücffidjtli(& 
feiner ^erfon erlebigt werben follte, ernennen 2öir S)id), fraft ebcnbcrfclben 
Unferer Apoftolifdjen Auctorität, fdjon jefct anftatt feiner gum Ergbijdjot 
oon Min unb fefcen SDidj als foldjen hiermit ein. Wächftbem, bamit bie 
^ira)e oon ©peoer if)reS #irtcn nicht entbehre, oerleihen 2Bir SMr, fraft 
ber nämlichen Apoftolifdjen Auctorität, bie ®eroalt, ba§ 2>u biefelbe in ber 
3roifchengeit burch einen oon $Mr auSguroäfjlenben unb gu SDeinem <3tell= 
oertreter gu beftimmenben ©eiftlidjen gu regieren unb gu beforgen fortfahreft, 
bi§ oon UnS unb oon biefem Apoftolifchen ©tuljle eine anberroeitige 51n- 
orbnung getroffen toorben fein roirb. hiernach befehlen mir Allen, roelcbe 
biefeS betrifft unb feiner 3eit betreffen roirb, fraft beS ihnen obliegenben 
heiligen ©ehorfamS, ©ich ö" amtlichen SBirfungSf reife eineS EoabjutorS 
unb 5lpoftolifchen AbminiftratorS , auch feiner 3eit gu bem SöirfungSfreiie 
eines ErgbifchofeS oon itöln unb gur freien Ausübung ber bamit oerbum 
benen Amtspflicht gugulaffen unb aufzunehmen, £>ir atidj in allen fingen, 
roelche gu ber fraglichen AmtSroirffamfeit gehören, geroartig gu fein, ®ir 
gu gehorchen, ©eine h*ilfamen Ermahnungen unb Aufträge mit ber gebü> 
renben SBMHfährigFeit gu empfangen unb fid) beren Erfüllung mit JlW 
angelegen fein gu laffen, roibrigenfaHS 2öir bie mit gug unb föecht oon 
$)ir gegen bie SSiberfpänfttgen ju erlaffenbe Verfügung ober gu oerhängent« 



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— 79 - 



strafe genehm galten unb in ber Äraft uitb flftadjt beä #errn bid gur 
üollftänbigen ©enugtyuung unauöbleiblidj unb unncrfürgt gum 23ottgug 
frringfrt (offen roerben. 

2Bir erteilen inbeffcn gugteia) bie (£rflärung, ba§ biefe gang befonberc 
nürforglid^c STnorbnung in tunftigen 3eiten niemals als 33eifpie( gegen ba& 
Mg« foff angegogen unb geltenb gemadjt roerben fönnen, roaS in ber 
Hpoftorifa)en 93erorbnung unb bem <päpftlid)en Srene, roeldjeS Unfer %ou 
gänger <piu3 VII. untenn 14. 3utt 1821 erlaffen über bie nur auf <£in* 
rao$ner be$ ^reufeifa^en föeidjeö gu ridjtenben 2öa§len für bie bortigen 
#ija)of$fifce beftimmt roorben ift. S)er gegenwärtigen Verfügung aber foll 
feine Äpoftolifdje unb in öfumentfdjen, prooingieffen unb ©onobakGoncilien 
rrtjangene ©eneral* unb 6peciatoerorbnung unb (Safcung unb überhaupt 
md)t$ ÄnbereS, roaä im Söiberfprudje mit berfelben gefdje^en unb fpecieller, 
wmentna)er (Srroäfmung unb (Sntfräftung roert$ fein mödjte, irgenbroie ent* 
3tynfte§en. 

©egeben gu 9tom unter bem gifa^erringe am 24. September 1841, 
■ elften 3a$re UnfereS ^ontificateö. 

Sud Speciats&uftrag ©einer £eittgfeit 
(L. 8.) (geg.) 91. (Sarb. 2ambruäd)ini. 

tt. (anlirmlis Lambruachini, Secretarloa Statu, Pontiac», Joannl «eissei, 

Episeopo Splrenal. 

Roma, die 24. Septerabris 1841. 

Illuatriaaime et Reverendissime Domine! 

Apostolicis litteris in forma Brevia hac ipaa die datis placuit 
Sanctia8imo Domino Nostro Gregorio, div. provid. PP. XVI., Te, Illu- 
strisaime et Reverendissime Domine, Coadiutorem hodierni Archi- 
e päcopi Colonienaia cum iure futurae aucceaaionia, habito iam illius 
Osenau, aimulque Adminiatratorem eiua Metropolitanae Eccleaiae con- 
8 tituere. Perpenaia rei aane graviasimae circumatantiia , facile per- 
spicieö , quantum Pontificiae in Te propensionis ac fiduciae istius- 
m odi deputatio demonstret. Cum itaque non ignoret aliunde San- 
c ^taa Sua, Te ipsum ab eo ineundo munere nequaquam alienum 
diätere, vehementer optat, ut quam primum Coloniam accedaa, et, 
praedictia Apoatolicia Litteria Capitulo exhibitia, concreditam curae 
Tuae adminiatrationem aggrediaria. Qua de cauaa facultaa conceaaa 
fuit Spirenaia Dioeceaeoa regimini per Tuum Vicarium interim 
prospiciendi , donec , ea rite dimiaaa , ad titulura Archiepiacopalia 



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— — 



Ecelesiae in partibus inlidelium fueris promotas. Coloniensi autea 
fideli gregi utilius adminiätrando non parum proderit, eins mm 
tates cominus aguoscere ex ipso Archiepiscopo , cui huta ea, <pi 
cum Serenissimo Borussiae Rege tractata sunt, liberum erit in sei« 
suam reTerti. licet ad versa valetudine aliisque difficultatibus imp* 
diatur, quominus ibi ad pastoralis officii partes per se exercendi 
permaneat. Sicuti rero Sanetissimus Dominus fore confidit, ut Ti 
religione, prudentia, dexteritate, sollicitudine opportune medean 
incommodis, quibus ob tristes plurium annorum Tices Ecclesia Col* 
niensis obnoxia est ; ita plane Regia aequitate fretus minime dnl» 
tat, quin plena Tibi suppetat facultas sacra potestate proprii^i 
eins iuribus utendi. Quo loco scire debes. inter aiia , quae ips» 
Serenissimi Regis nomine hac opportunitate fuere desponsa.flrf 
esse praecipuum , ut ratio agendi in mixtarum nuptiarum n*s» 
unice pendeat ab Episcoporum auctoritate, laico Gubernio nute« 
adversante nec ullam sibi in id partem assumente. C au tum insnpÄ 
est, ut damnata per Apostolicam Sedem Hermesii doctrina osi 
prorsus eiusdem Gubernii patrocinio destituatur. Post haee addfll 
iuvat, emolumento decorique Tuo ita fuisse consultum, ut praeM 
annuam pecuniae summam, ab Archiepiscopo ex Coloniensis Mem* 
censu Tibi relinquendam , Decanatu etiam Metropolitani Capiwü. 
modo vacante , ex eiusdem Archiepiscopi collatione potiaris. Ha 
Dominationi Tuae Illustrissimae et ReTerendissimae pro speciü 
mihi a Sanctitate Sua commisso munere significatis, id unum * 
perest, ut operam meam , quibuscumque rebus possim , ultro ft* 
terque Tibi spondeam, simulque peculiarem observantiam ac devoö 
animi studium testificer, faustissima interim quaeque precans a B# 
Illustrissimae et Reverendissimae Dominationi Tuae 

addictissimus serms 
A. Card. Lam bruschini 



< 3te6erfe|ttna. 

24. CotbinQl=Stoot«ff cretör 2ttmbrn*d>tiit ju «Rom an Solenne« »on Grifft W 

SRom, b«n 24. Sejrtfmb" tftt 

£od)roürbigfter #err ! 

6etne $eiliafeit $apft ©regor XVI. f>aoen burcfi Slpoftolifä« 
uom gütigen Sage, nadj erlangter 3uftimmmig be§ <£rjbifa)of g oon ß l 



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— 81 — 

sie, ^oc^roürbtgfter £err, guin ßoabjutor be§ genannten @r$bifd)of£ mit bem 
#Ǥte ber :ftad)folge unb gugleidj jum Slbminiftrator fetner Metropolitan* 
fir<$c gu beftellen geruht. 5)ie in ber $fjat fe§r grofee Sdjroterigfeit ber 
&r§älrmffe, in bie Sie eintreten, roirb Sie fofort baoon überzeugen, roie 
gros bie STnerfenmmg unb baä Vertrauen ift, roeldjeä ber ^eilige $ater 
$nen burdj biefe Berufung begeigt. $)a eS bent ^eiligen Soter burd) 
anberroeitige Mitteilungen roof)l befannt ift, bafc Sie felbft ber llebernalnne 
bieieS HmteS feineäroegS abgeneigt finb, fo Ijegt er ben lebhaften SBunfa), 
tos Bit fo ba(b alo mflglia) fidj nadj Jtoln begeben, ba3 genannte ?Ipo= 
nolifdje 93reue bem $5omcapitel oorlegen unb bie 3§ nen anoertraute 33er« 
i&altung beginnen. 2lu3 biefem ©runbe ift 3§ ncn au 4 w' e 2$oIlmaa)t er* 
i^ilt roorben, bie Diöcefe Spener ingroifajen burd) %1)xtn ®eneraloicar fo 
lange oerroalten gu (äffen , biä Sie biefelbe förmlid) bimittirt fjaben unb 
m eine ergbifajöflidje tfirdje in partibus infidelium beförbert fein werben. 
3a räier gebetylidjen ©erroaltung ber jtölnifd>en Äiraje wirb eä nid)t 
wmiq förberlid) fein, roenn Sie über bie Sage ber £>iöcefe oon bem (£rgs 
frrföof felbft (£rfunbigungen eingießen, meinem auf $runb ber mit bem 
aflrrburtfjlaudjtigften Könige oon ^reufjen gepflogenen Sßer^anblungen bie 
ftütffefjr auf feinen 33ifd)of§ftufjl geftartet ift, roenngleidj bemfelben audj 
äranttjeit unb anbere $inberniffe bie perfönlid)e Ausübung feineä £irten= 
amteS auf bie £)auer bort faum möglid) matten. 2öie aber ber Ijeitige 
$aiet baä Vertrauen gu 3lmen $egt, e$ roerbe 3fjrer grömmigfeit, ßlugfjeit 
unb Umfielt unb 3() rcm Glfa Sulingen, mit (Srfolg bie Sdjäben gu feilen, 
wtlfo bie Kölner Äirdje bura) bie traurigen SBedjfelfälle mehrerer 3 a Ü rc 
foronen §aben ( fo ^roeifelt berfelbe, in uottem Vertrauen auf bie billige 
'-^jmnung be3 Äönigö, nidjt baran, bafe 3§ ncn 3 ur Ausübung 3§ re 3 ^irten* 
amteS unb ber bemfelben guftef)enben SRedjte ooHe greifjeit geroäfjrt roerben 
roirb. 3 n M*f a 23e$ief)ung barf idj 3$ n * n mitteilen, bafj unter anbern 
im tarnen be3 atterburd>taudjtigften ftönigS fetbft bei biefem Slntaffe ge= 
ebenen 3ufagcn in erfter Stelle audj jene fidj befinbet, bafe bie 23ef)anblung 
ber gemifdjten (Sljen of>ne allen SBiberfprud) unb ofme irgenb eine <5in= 
nrifdjung ber Regierung gang unb gar ber Autorität ber SBifdjÖfe überlaffen 
bleiben foH. Stua) rourbe feftgefefet, ba§ bie oom ^eiligen Stuhle oer= 
roorfene ße^rc beä §erme8 feinerlei 33egünftigung ©eitenä ber Regierung 
üa) erfreuen foffe. 3)em rcill ia) noa) beifügen, baf? für 3^ ftanbess 
mdBigeS SfaäTommen in ber 2öeife geforgt ift, bafe 6ie aufeer ber jäfcrlidjen 
com drgbtfa^of au3 ben fcinfünften beä erjbifajöfliajen @tu§le3 gu Jtöln 
3^nen gu überlaffenben ©umme ferner noa) bie gegenrofirtig oacante Stelle 
eineä $)ombea)anten bura) erjbifa}öflia)e 93erteif>ung erhalten roerben. 

Snbem ia) 3§ nen » ^oa)roürbigfter v^err, auf befonbern iöefe^t Seiner 



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— 82 - 

Jpeiligfeit biefe ^itt^eitungen gugefjen laffe, erübrigt mir noa) $injujufügen, 
bajj ich mit großem Vergnügen S^nen jebe oon meiner ©eite nur mögliche 
©efättigfeit bereitwillig jufage unb 3§ llcn S"9^i^ unter (£rfle!jung ber 
göttlichen ©nabe bie 23erficf)erung ber befonbern ^ochadjtung unb (Ergeben-- 
heit ausspreche, mit ber idt) bin, 

£ocf)roürbigfter §err, 

ergebender Liener 
21. Garb. ßambruschtni. 

25. Röntg ffrtcbrttft SWbelm IV. toon ^renflen an 3o&annc$ »on Griffel, Sifoof 

tton ©nener. 

@an8*6ouct, ben 24. Cctober 1841. 

(Surer SBifd&öflidjen §od)roürben roirb ein ^äpftliches 93reoe, roobnrcfc 
©ie auf deinen SBunfä) unb SSorfdjlag, unter 3uftimmung ©einer Sttajeftät 
beä Äönig« oon ©anern, jum (Eoabjutor bes §errn (Srjbifd&ofeä oon Stüh, 
greiherrn üon $)rofte, unb jum Slbminiftrator ber jtölmfdjen ^rjbiöceie 
ernannt fmb, nadtjbem Sflein Bevollmächtigter, ©raf von Brühl, Wlix bafc 
felbe auä Dtom r)tcrr)er überbracf)t r)at , in Begleitung eines (Schreibens 
deines 3ftinifter3 ber geiftlidjeu Angelegenheiten gufommen. SJÖä^renb 
SefctereS fdt)on Alles enthält, roas in biefer Angelegenheit ftamenä deiner 
unb deiner Behörben, nach Sage ber 5>crr)ältmffe # für jefct ju 3& m 
^enntniS gebraut werben muß, roegr)alb 3a) l)tcr in jeber §infia)t barauf 
Be$ug ne^me, gebe id) £urer Bifchöflichen £>ochroürben gern auch unmittel: 
bar kleine Befriebigung über %1)ve gebaute wichtige Beftimmung unb ju* 
atetdt) bie Hoffnung ju erfennen, bafe 3*> r rebliches Beftreben, bem 3^ nen 
baburdfj beroiefeneu allfeitigen Vertrauen überall 511 entfpreajen, namentlich 
unb inSbefonbere auef) burd) mögttcr)fte Befchleunigung ber mit deinen 
33er)örbcn näher gu oerabrebenben Uebemafjme 3f) rcr ncußn AmtSroirfiantfeü 
. fitt) betätigen roerbe. (53 roirb $Rir angenehm fein, (Surer BifchÖflicfcn 
^odjroürben fünftig bei jeber Gelegenheit bie aufrichtige SBürbigung 3*> rc * 
BerbienfteS unb ber befonberen Achtung an ben Sag ju legen , roomit 34 
oerbleibe 3hr 

wohlgeneigter 
Sriebrich Sötlhelm. 



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— 83 — 



26. ©taatfminifttr (?t<Morn ju Serltn an 3o*anne* ttou <&cfffcl, «tfdjof 

öon Speyer. 

©etlin, ben 24. October 1841. 

£ochroürbigfter SBifchof! 

33on deiner 9Kajeftät bem Könige oon Greußen, meinem atlergnäbigften 
fytixn, Ijabe ich naa) bem neuerlichen befriebigenbert Sluögange ber mit bem 
römifchen (Stufte in betreff beä jtötnifchen (5r§bi3thum§ biö^er geführten 
Unterhartblungen alä 3Rinifter ber geiftlidjen Slngelegeuheiten ben ef>ren* 
Dollen 5luftrag erhalten, (Jurer SBifchöflicheu §ochroürben baS in golge 
Zitier Unterfjanblungeu an $iefelben gerichtete unb bura? ben königlichen 
Srcollmächtigten, ©rafen oon Sriifjt, aud föom hierher überbrachte ppftlidjc 
$w>e vom 24. oorigen ^Dconatö, roeldjes bem gegenwärtigen Schreiben 
untrr befonberem oerfiegelten (Souoerte beigefügt ift, gur kenntnijjnehmung 
wfr weiterer 93e)prcchung über beffen Snfyalt jufommen $u (äffen. 3$ ctlts 
febige mich biefcä 2luf traget bnref) bie 93ermittelung beä $errn (trafen oon 
Mljl, welcher at§ bisheriger ©eoollmächtigter für jene in 9tom geführten 
^er^anblungen mit ben babei auögeroechfelten STnficfjten unb SBünföen 
deiner königlichen ÜRajeftät unb Seiner ^äpftlichen ^eiligfeit aufä ®e= 
nautfte oertraut unb baher üorjugöroeife in ben Stanb gefegt ift, 3^nen 
Witter bie Sluffdjlüffe ju erteilen , roelche Sie etraa für roünfchensroerth 
erachten möchten. 

gure SBifdjöflichen £ochroürben ftnb oermittelft beö gebachten späpfts . 

ß$en SBreue jum Goabjutor beä §errn (Jrjbifchofes oon tföln, greiherrn 

von 5)rofte ju 33ifd)ering, cum futura sueeessione unb alä fotd^cr jum 

Sbminiftrator ber kölnifchen (£r$biöcefe ernannt roorben. Unter roof)l= 

iDoffenber 3 u f^ mmun 9 Seiner Sftajeftät be3 Königs uon Söaoern hat biefe 

Ernennung auf ben auSbrücflichen SBunich unb aSorfdjlag Seiner ^ajeftät 

beä königS, meines atlergnäbigften §errn, ftattgefunben unb beroeifet eben 

baburdj auf bie überjeugenbfte 2Trt, baß bie ausgezeichneten Sugenben, roetche 

(rurer 93if (höflichen ^ochroürben bie befonbere Hochachtung unb ©eroogenheit • 

Seiner ^äpfttic^en §eiligfeit erroorben höben, nicht minber oon Seiner 

königlichen SRajeftät anerfannt unb geehret roerben. 9cur ein Sßrälat, 

roeldjer eine flare Anficht in bie 9iatur ber gegebenen $erhältniffe unb 

beren billige, ruhige unb oerftänbige $eurtheilung mit gelehrter 23ilbung, 

:ftea)tfa)affenheit unb grömmigfeit bergeftalt in feiner «ßerfon oereinigt, roie 

joldjeS in jenem ^äpftlichen 33reoe 3h™n nachgerühmt roirb, ift ber aller; 

btngä fchroierigen Aufgabe geroachfen, bie ßölnifaje (rrjbiöcefe nach ben 

Vorgängen unb Erfahrungen ber testen fed>S 3aljre mit berjenigen höheren 

6» 



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- 84 - . 

2Beis§eit oerroalten, bercn e3 bebarf, um felbft bic Beruhigung unb 
ißerfofmung ber dkmüther foroot)l unter ben fal^oüfc^cn ®lauben$genoffen, 
als unter ben oerfduebenen (Sonfefjtonen , alfo überhaupt baS 2Berf be$ 
JriebenS jur görberung beä geiftlidjen ®ebeic)en3 ber $)iöcefanen 51t ooUenben 
unb für bic Dauer ju befeftigen. Dajj ©ure iötfdjöflichen §ocr)roürben Si$ 
bie Erreichung biefeS frönen £'\tlt$ mit treuem Eifer angelegen jeiu laffen 
roerben, glaubt ber könig, mein allergnäbigfter £err, mit jrocifcUofcr 3" s 
ocrfid)t hoffen unb ber 3 ufu nft in Begehung herauf getroft entgegen fc§«n 
$u bürfen; mir aber gereicht e§ $u befonberem Vergnügen, Eure iöi|"d)öflia)en 
§oö)n>ürben ber £ulb unb be$ Vertrauens deiner königlichen Watftat 
im allerhöchften Auftrage ju oerfichern. 3 nöcm ia ) ^terbura) mit Denen felben 
in bie erfte gejdjäftlidje Verbinbung trete, erlaube ia) mir ben lebhaften 
28unfa) auä$ubrücfen, bafc Sie Sich ju batbigfter Uebernat)me ber Verroal» 
tung bco Ji Olm 1 " dien irr;6isthumeö im Stanbe befinbeu, ungleichen aua) bas= 
jenige, roaS Sie biefertjalb beabsichtigen unb für angemeffen erachten, bem 
Aperrn ©rafen oon Brühl gefättigft mitjutfjeilen bie (Sitte fjaben mögen, 
bamit berfelbe auf feiner SRücfreife bura) bie preußifa)e ftfjeinpropin$ ben 
königlichen Cberpräftbenten, 2ßirflia)en ©eljeimen ftatt) oon iöobdfchnmtgfi, 
münblich baoon unterrichten fönne, melier fobann nicht ermangeln wirb, 
fia) $um Befmfe näherer Berabrebung über ben Moment unb bie anber» 
meittgen üRobalitöten SfraeS Uebergangeä $ur 2Sirffamfeit eineä SlbminifrratorS 
ber jtftUrfföen (£r$biöcefe mit Eurer Bifdjöflichen ^oajmürben in unmittel- 
baren ©efcf)äft3üerfet)r ya fefcen. 

3n$roifchen beharre ia) mit ooHfornmenfter Hochachtung 

(Surer Bischöflichen £ochroürben , 

ganj ergebender | 
Eichhorn. 

27. Honig Snlnotg L von »anern an 3obannc« t>on ©eiffel, Stfajof oon 6*9* 

3Rünä)en, ben 1. ^ooember 1841. 

ftachbem 2öir in kenntnifc gefegt roorben finb, baß Seine gföpftlicfc 
§eiligfeit auf bem ®runbe eineS mit Seiner <Dtojeftät bem Könige von 
$reuBen, Unferem oielgeltebten §>errn Sdjroager, jur Shiögleichung ber b& 
her beftanbenen Differenzen abgefchloffenen UebereinfommenS euch S um ^ öab; 
jutor beS bermaligen §errn Erjbtfchofä ElemenS ftuguft oon köln mit bem 
fechte ber Nachfolge ernannt unb euch jugleidj bie Xbmimftratton beS <Sx* 
biätfmmö köln übertragen f> aDen t f° motten 2öir in ber auf eure be* 
mährten ©efinnungen geftüfcten Boranäfefcung, baB ihr buraj bie Änna^ 
biefer ehrenoollen (Ernennung ben bringenben 2öünfchen be3 gemeinfantfn 



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- 85 - 



Oberhauptes ber fatljolifdjen Stivty unb Unferer eigenen ^erfon bereitroitlig 
mtgegenfommen unb fofort bie uon eud^ bid jefct befteibete 3Bürbe al§ 
Siföof oon Speoer reftgniren roerbet, gu bicfcr ftefignation Unfere lanbe& 
berrlia)e Genehmigung hiermit erteilen unb eucf> be$ufö ber Stnna^tne ber 
enoälmten Ernennung euern Untertf)an§pfn<$ten entlaffen. 

2Sir finben un§ babet beroogen, eudj gum Sflerfmale UnfereS befonberen 
Bo^iüolIenS bae Snbigcnat UnfereS J?önigreicf)S oorjubebatten unb brücfen 
aia) $ug(eid) über bie bisherige giityrung beä 93iSt^um§ Speoer liniere 
oollfie ^ufrieben^ett , unb über bie UnS bei jebem STnlaffe bctr)dtigtc treue 
Än^anglidjfeit Unfere roärmfte Slnerfennung mit ber 3 u f^ crun Ö Unferer 
iortn>ä$renben #utb unb ©nabe auS. 

ßubroig. 

ftadjftebenber ^ßaffuS ift uom Jtönig fcubioig eigenbänbig getrieben: 
einen neuen 23eroei3 ber Slnerfennuug feiner SBcrbtcnftc cerleilje tety bem 
oon Speyer, oon ©eiffel, ba§ Goment^urfreug be§ öerbienftorbenö 
|L Wichet." 

pon Slbel. 
9luf ßöniglidj OTerljöa)ften 33efef)t: 
$)er ©enerat=©ecretär 
flobelL 

Staat* mtnifttt »ou «bc i *a Wünften an 3obanne« »on ©eiffel, 8if<W »on 

©aener. 

TOnfyn, ben 1. ftooembet 1841. 
^oajroürbigfter §err 93tfdu)f! 

Ueberbringer biefeS ift ©raf ©rityt; er $at ben Jtönig gebeten, ifjm 
fyffy baS beeret über enentuelle ©ene^migung 3$rcr JKefignation 
Zugeben, weil ju Berlin auf ben Äuägang fefjr gebrängt rotrb. 

$>er $önig, unfer §err, Ijat biefer Sitte entfprodjen unb baö anliegenbe 
beeret oottjogen, an beffen <5d)luffe er 3$ nen eigenbänbig notificirt, ba& 
fr S^nen gugleidj als einen neuen ©eroeiS feiner Änerfennung baä ©rofc 
fr ^j beS «BcrbienfcOrbenä oom m$ad ocrleilje. $>er 3nbigenat3= 
Vorbehalt ift auägefprodjen in bem $ecrete. 

$abei ld%t ber ßönig, unfer £err, 3^nen fagen, (£r l)abe bem ©rafen 
bereits gefagt, bafe @ie beffer gefteHt roerben fottten, als bisher bie 
Uebe geroefen, bamit €>ie nidjt oerf)ättnifmtä&tg gar noä) auf roeniger ju 
mtn tamtn, a(S (Sie bisher gehabt: ©raf SSrüljl r)abe erroiebert, ba§ er 
bie fä f«|r natürlich finbe. 



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- 86 — 

21m 11. fommt ber jtönig von Greußen f>ier an. S3e nehmen Sie (ty 
bod) mit bcm ©rafen SBrüfjl, ob 8ic nidjt §ierf>er fommen Jollen, um bcm 
Röntge aufjuroarten. 

3a) roerbe fo fe§r gebrängt, bajj td) meljv niö)t beifügen famt, als 
ben erneuten 5lu3brucf ber befannten ©eftnnungen bev au$ge$eidjnetficn 
£oa)aa)tung unb innigften greunbfa)aft , womit ia) unroanbelbar bin am 
ganjem §er 5 en 

ber 3(jrige, 
oon 3lbel. 



2». Michel Yiale-Prela, archefeqoe de Carthage, Nonce apostolique 
ä Manich, ä Jean de Geissei, Ireqne de Spire. 

Munich, le 1 Novembre 1841. 

Monseigneur, 

Monsieur le Comte de Bruehl veut bien se charger de reniettre 
cette lettre a Yotre Grandeur. II est porteur du Bref de Sa Saiu- 
tete par lequel Tous etes nomme Coadjuteur de Cologne avec future 
succession, ainsi que de la lettre du Cardinal Lambruschini relative 
a cette designation. — Votre Grandeur trouvera en Monsieur le 
Comte de Bruehl un homme d'honneur, un cavalier eminent, franc et 
loyal. Apres les stipulations passees entre le Saint-Siege et le Boi 
de Prusse, il n'y a plus de difficultes que Vous, Monseigneur, pub- 
siez mettre en avant pour Vous refuser d'aeeepter le fardeau que le 
bon Dieu veut Vous imposer. La maniere, comme Monsieur le Comre 
de Bruehl s est exprime avec moi, est tout-a-fait satisfaisante sous tous 
les rapports; je lui ai parle aussi sous le rapport economique pour 
epargner a Votre Grandeur tout ce qu'il y a de desagreable en pa- 
reilles matieres: ce sera lui-meme, Monseigneur, qui Vous parlera 
de ce point-lä, et il m'a aasure que tout serait arrange ä Votre satis- 
faetion, ayant recu de son Roi carte blanche. 

Le moment approche oü Vous devez donner Votre asaentiment 
aux determinations adoptees par le Saint-Pere pour pourvoir ä l'ad- 
ministration du diocese de Cologne et mettre un terme a des dirTe- 
rents, qui ont dure trop longtemps. C'est un moment solenne!. Vous 
etes choisi par la providence ä rendre de grands Services a lDglis^ 
ä VEtat de Prusse et a TAllemagne tout entiere. II Vous en coüte 
beaueoup, je le comprends bien, de Vous separer de Votre troupeau 



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— 87 - 



que Yous aimez tendrement, et dont Vous etes aussi tendrement 
cheri, raais Dieu le veut que sa so inte volonte" s'accotnplisse. 

Avec Monsieur le Comte de Bruehl Vous pouvez parier avec 
une enriere franchise, et Vous serez satisfait de celle que Vous 
trouverez en lui. 

Je Vous prie, Monseigueur, d'une ligne de reponse au plus tot, 
et je Vous reitere Texpression bien sincere des sentiments de haute 
consideration et de devouement que Vous m'avez inspires, et avec 
lesquels j'ai Thonneur d'etre 

de Votre Grandeur 

le tres-humble et tres-obeissant serviteur 
t M. Archeveque de Carthage, 
Nonce apostolique. 

29. ^idjac l $tale*$reia, drsHf^of oon Gartbono, vipoftolifdicr WunriuS ui 
SWtinflen, an ^obünnt« oon (Bciffel, Wfdjof oon 3pct»cr. 

3Rfln$en, bcn 1. ftootmbcr 1841. 

§od)n>ürbigfter $err! 

£er §err ©raf oon 33rül)l reiß bie ®fttc Ijaben, (Suer Knaben 
fcjfcfl Schreiben ju übergeben. Gr ift ber Ueberbringer beö Ereoeä ©einer 
(eißgfdt, bura) roelajeö ©ie jum Kölner (Soabjutor mit bem $ed)te bei* 
ftufjfolge ernannt ftnb, foroie beö auf bie (Ernennung bezüglichen 6d)reiben§ 
(SarbinalS £ambrnäcfjini. — (£ure ^ifdjöflidjen ©naben werben in bem 
#erm ©rafen oon $ r ü t) ( einen (£t)renmann, einen ausgezeichneten, offenen 
unb biebern <£belmann finben. 9iad) ben ärotfdjen bem ^eiligen ©ruljle unb 
km Könige oon ^reufeen getroffenen Abmachungen fiub ©a^roierigfetten 
xrid&t mef)r oorljanben, auf roeldje ©ie, £odjroürbigfter £err, jt$ berufen 
fönnten, bie Annahme ber 33ürb*, roeldje ber liebe ©Ott 3$nen auferlegen 
»in, ui oerroeigern. $ie Art unb SSeife, roie £err ®raf oon ©rüljt 
litt) mir gegenüber auSgef proben l)at , ift in jeber SBe$ielmng ooHfommen 
SM* riebenftellenb ; idj fjabe mit ihm aud) über bie öfonomifdje Seite ber 
8ad)e midj benommen , baburd) (htrer 23ifdjöflidjen ©naben aßeS in ber= 
artigen fingen liegenbe Unangenehme ju erfparen. (£r felbft wirb mit 
Jljnen, §odnoürbigfter £err, über biefen ^unft fpreajen; er fjat mir bie 
^erftdjenmg gegeben, baß, ba er oon feinem Könige nnumfä)ränftc 
Gollma a)t hat, 2Hle§ ju 3hrer 3ufrieben^eit georbnet werben wirb. 



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— 88 — 

2)er Slugenblic! naht heran, wo ©ie $u ben Seftimmungen, roelcfje ber 
heilige Batet in betreff ber ©orforge für bie 23erroaltung ber SDtöcefc Min 
unb $ur 33eenbigung beä fa)on ju lange anbauernben ©treiteS getroffen hat, 
3^re 3"fti«tntung geben müffen. (£3 ift ba3 ein feierlicher Slugenblicf. ©ie 
fmb oon ber SBorfeljung au3ern>&hft roorben, ber jtirdje, bem ^reu-- 
feücfjeii Staate unb gang ©eutfcfjlanb grofje X teufte ;u leiften. (53 faßt 
3§nen fefjr fd)ioer, id) begreife e§ toohl, fich oon 3§rcr Jpeerbe, bie ©ie 
järtlitt) lieben unb oon ber ©ie ebenfo järtlicf) roieber geliebt werben, ju 
trennen; allein ©Ott rotll eä, fein heiliger 2Bille gefdjehe. 

9ttit bem §errn ©rafen oon Sörü^l Tonnen ©ie mit ooller Offene 
heit fpredjen ; mit ber Offenheit , bie ©ie bei ihm ftnben , werben ©ie giu 
frieben fein, 

3nbem ich, £ochtoürbigfter £eir, um eine 3eile Slntmort fobalb alt 
möglich bitte, gebe ich ben ©efinnungen ber grofeen Hochachtung unb Ch-- 
gebenheit, meldte ©ie mir eingeflößt haben, roieberholten aufridjtigften Ste 
bruef, ber ich bie CHjre habe $u fein 

(5urer Eifchöf liehen ©naben 

ergebender unb gefjorfamfter ©teuer 
f Michael, 
(Jqbifchof oon Karthago, Slpoftolifdjer Sftuntiuä. 

30. Mefmjtä ber Unterreöung be* »ifdjof* faulte« öon ©eilfei n* Smtt 
mit htm OberfMeutenanten a. 2>. (grafen öou Brity. 

<5pcger, ben ö. WoDcmbcr 1841. 

2lm borgen be3 ^euHgen $ageä erfdjien ©raf oon 23rü§l bei mir, 
nachbem berfelbc mir anliegenbeö SöiKet gefdjrieben unb ich ihm geantioorfrt 
hatte, bafj ia) jeben Slugenblicf bereit fei, bie (£Ijre feineä SBefudjeS ju 
empfangen, unb übergab mir bie anliegenben ©chriftftücf e : 

a) 93reoe be§ ^apfteS, b) 93rief be§ (£arbinal§ ßambruächint, c) §ank 
bittet ©einer ^ajeftät beä tfönigS oon ^reufeen, d) 23rief beä SKintfterS 
Gifhorn, e) fcntlaffungäbecret beä Königs, f) SBrtef be$ üttmifterä von 
SIbel unb g) be3 Wuntiuä. 

s flad) einer einftünbigen weniger bebeutfamen Unterhaltung erftarte ia), 
ic§ wolle bie Hftenftücfe lefen, unb am Nachmittag mürbe id) mich barüber 
erflären. 2öir tarnen überein, bafj Jperr ©raf um 4 Uhr mich Wachen 
mürbe. 

Hit £err oon 93rühl um 4 Uhr ftdt) einftellte, legte ich bie eröffneten 
unb gelefenen Elften oor unb befprad) nun folgenbe fünfte: 



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- 89 — 



1. 3 m beä ^apfteS heißt eä: idj fei cum aasensu archiepi- 
acopi ernannt. 34 ft f ^te nun bie grage, wie biefer assensus ftattgefunben 
kU. ®raf oon Sörüt)l erroiberte: biefeS fei ilnn nidjt befannt, allein er 
nriffe oon föorn au3, roaö aud) baä 93reoe beroeife, bafe ber <Srjbif4of ju 
feiner CHnroilligung , baß ihm ein (Soabjutor gegeben roerbe, unb baj? id) 
biefer Goabjutor fei, feine ausbrücflidje Suftintmung gegeben f)a&e. 

2. 3dj ftellte bie roeitere §rage: ob baS ©ouoernement roolle, bafj 
ber Herr (5r$bif4of midj alö Goabjutor inftallire unb beßhalb nad) £öln 
fomme. darauf erroieberte ©raf 23rühl: biefeö gebe baö ©ouoernement 
uid)t ju, weit biefeS ein 9lft ber 3uri8bicrion fei, roeld&en man bem (£r$- 
bifdjof, nadjbem er abgetreten, noa) gu geftatten Eebenfen tragen müffe, 
©eil, roenn er aua) nur <£inen folgen Slft übe, man nid)t nuffe, roofjin baä 
tu|re. $)er £err ©r$bif4of ^abe bem Könige fein ©ort gegeben, ohne be3 
ktwß (£rlaubni& nicht nach Äöln §u gehen. 3öenn ber neue (Soabjutor 
in kUn ft4 eingestellt unb bie gange Söerroaltung in feftc £anbe übernommen 
$<tf, bann werbe ber jlönig bem Grrgbifdjof fein Söort jurücfgeben, unb bann 
Boge biefer nad) $öln gehen, reo er mit ben ihm gebüljrenben ©brfurd)tä= 
Fügungen roerbe empfangen roerben ; auch möge er bort firdjlidje gunctio= 
nen machen, aber burdjauä aller unb jeber 23erroaltungäarte fich enthalten, 
iDel^e fortan nur bem Slbminiftrator juftehen. 

34 bemerfte, baß e3, um bem (Soabjutor Vertrauen $u erroerben, feljr 
enDün^li^ wäre, baß ber Herr (Jrgbifchof nach £öln Tarne, ober ba& biefer 
»eniajtmä einen Hirtenbrief, roenn auch nur in wenigen 3 e ^ en / ertaffe, in 
wtldxm er ber ©eiftlidjfeit unb bem Söofte eröffnete, bafj er feine £inroiHi= 
irwrg gur Slufftetlnng be3 SlbminiftratorS gebe unb fic anroeife, bemfelben 
Vertrauen ju fchenfen nnb gu gehoben. Siefeä roäre um fo erroünfd^lic^er, 
als $ton4e fagen roerben , man ijabe bem §errn <£rgbif4of moralifajen 
3©ang angetan, unb bann glauben roerben, ber (Soabjutor habe mitgeholfen, 
ben alten Obersten gu befeitigen, um bie oon beffen Raupte fallenbe SJlitra 
auf ba§ feinige gu fe&en. 34 moUte offen reben unb nicht oerhehlen, bafj 
i$ in ben legten ad)t $agen anonome S3riefe auS Jtöln erhalten r)atte r 
worin man mich roarnt, nicht mithelfen unb nid)t o^ne beS §errn ©rg= 
bif^ofed (^inroidigung als (Soabjutor einzutreten. 

hierauf entgegnete (55raf 53riu)t: fei allerbingä in ben föfjeinlanben 
eine Partei, roeld)e ftdj bura) Sanern big naap Oefterreiaj oerjroeige unb 
fat^olifo5er fein roolle, als ber $apft; — eS fei aöerbingä biefeä ber epi= 
nofefte 3:^eil ber TOffion, ba§ Vertrauen biefer ju geroinnen. 2Wem, einmal 
fei auf folc^e anonome Briefe fein ©eroie^t gu legen, unb bann würben 
biefe ßeute fortfahren, Oppoftttou ju machen, roenn audj ber §err (Jrjbifa^of 
einen Hirtenbrief erlaffe. $)a& er aber biefeä t^ue, fönne bie Regierung 



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- 90 



ntcf)t sugeoen, roeil biefeä roieber ein SuriäbictionSaft roäre unb man nid)t 
roiffen fönnte, rooljin ba3 füfyre. (£3 fei beim (SJouoernement als feftfte$enb 
angenommen, bafc £err oon $>rofie (5rjbif(§of fei nnb bleibe, babei aber 
burd)au§ Feinen einzigen Slft mef)r als <5oldjer übe; barum fei ber (Soab= 
jntor 511m Slpoftolif d)en 3lbminiftrator ernannt, unb biefer Verfügung 
müßten alle £at()olifen gefror d)en, ba fie ex plenitudine ber apoftolifdjen 
©eroalt fjeroorgegangen fei, fonad) audj ber (£r$bifcf)of. 

Uebrigenä, fuf)r ©raf oon #rüf)l fort, fei fein §inberniB, bafe fty 
ber Goabjutor felbft brieflich an ben §errn (£r$bifd&of aßfogleid) roenbe, 
ifjm feine (Ernennung anzeige unb ifmt bie förroartung au§fprea)e, bajj er, 
roie er feine Einwilligung bereits gegen ben "^apft auägefprodjen, biefe audb 
birect gegen ifjn auöjprecf)e. $5iefe roerbe ber §err (£r$bifd)of auSfpredjen, 
• unb bann fönne ber (Soabjutor in feinem ju erlaffenben Hirtenbriefe Neroon 
foroie oon bem im 33reoe gegebenen Sluäbrucfe „cum assensu archiepi- 
scopi" $ebraud) machen. $)a3 eine ober ba3 Slnbere roerbe aßen Der- 
nünftigen jtatfjolifen genügen. 

3. 3$ bemerfte roeiter: ba§ Schreiben be3 £errn ßarbinalä £am; 
bruSdjini roeife mid) an, midj über baä, roaä ber Kölner £ird)e 9>lotfj tfme, 
mit bem £errn (Srjbifdjof 31t benehmen. 3n melier SBeife baä §u realu 
firen roäre? 

darauf erroieberte ®raf 93rür)I : biefe Reifung fei ganj gegen bieder; 
abrebung in 9iom, roo befdjloffen roorben fei, bat? ber fränflidje §err <5rjs 
bifdrof fidj atleS Einroirfenä enthalte. Sludj fönne biefeä nidjt anberS fein, 
roeil ber §err €rjbiföof gar nidjt mefjr roiffe, roaS Dtotl) tfme, inbem er 
einmal feit oier 3 a *> rcn allen ©efdjäften unb SSorfommniffen fremb fei, unb 
jroeitenS, roaä er feitbem roiffe, bloS oon ^arteileuten roiffe, bie eö iljm gu: 
getragen, unb brittenö, roenn er roieber fo fortjufafjren ratzen würbe, roif 
er biä oor oier 3<*()ren abminiftrirt, bie ganje 5er)bc nur fortgefefct würbe, 
fonad) nid)t8 33effere3 $u erzielen unb roeber jriebe, ftulje, nod) Einigung 
ju r}offen roäre. £>er £err <$r$bifd)OT muffe allem Einroirfen fern bleiben. 

•JUo ia) hierauf bemerfte, bat; ein ^icntbcneimieu oon (Seite be§ (loab* 
jutorä mit bem Herrn (Jrjbifdjof einem 39noriren beofelben gleidj fäme unb 
ben (Soabjutor a priori biäcrebitiren roürbe, roogegen eä bas Vertrauen be* 
förbern müjjte, bie Slnfidjten be3 Herrn ErsbifdrofeS gu oernefjmen, entgegnete 
®raf 33rül)l: eä ftelje biefem nia)tS im Söege; ber (ioabjutor roerbe roobl, 
roie gu roünfa)en, roeil fef)r förberlidj, balb mögltdjft nadj 33erlin ge&en, 
unb bann fönne er im ^inroege ober Olücfroege über fünfter ge^en, um 
ben ^errn (Jrjbifa^of 51t fe^en unb mit ifjm fid> befpredjen. tiefer 3luäroeg 
fei ganj angemeffen unb roerbe ben fytxvn <5rgbifd)of gufrieben ftetfen- 
rooüe btefeS noc^ überlegen. 



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— 91 — 

4. 2£eiter bemerfte id): bcr ©rief beS (Sarbinalö ßambruSdnni fage, 
bem (loabjutor folle plena facultas sacra potestate propriisque eius 
ioribus utendi gemattet fein. 2öte beim ba8 ©ouoernement biefeS „plena 
facultas 44 oerftefje, ob bem (£oabjutor freie Ausübung . ber (*pifcopalgewalt 
auf tixQüfym 23oben geftattet werbe? 

hierauf entgegnete (9raf oon 93rü$l: Surdjauä fo — freie unb oolIe 
Gewalt, wie biefeS in ber ganzen fatfwlifdien ilSelt jebem $ifd)ofe $uftef)t. 
seine ^Kajeftät ber Jtönig wolle, baß bie (Jpifcopalgewalt auf fird)lid)em 
Soben uim 2Bof)le ber $atf)olifen entfalte. xHnf meine weitere grage, 
ob man bem (Soabjutor bie unbef)inberte $anbf)abung ber £ird)enbiöciplin 
nad) ben canomfdjen (Satzungen, befonberö in 33ejug auf bie ©eiftlidjen, 
gettatten werbe, ermieberte ©raf oon 23nU)l: $lllerbingä, ofme bie geringfte 
^inberung, wie in allen anbern fatfwlifdjen iöiöt^ümern nadj ben formen 

£ircf)e. 

5. 3a) bemerfte ferner: ber ©rief be§ darbinalö ÖambruSd)ini fage 
unter ben 93erfpredjen beä Königs oon Greußen: „esse illud praeeipuum, 
ut ratio agendi in mixtarum nuptiarum negotio unice pendeat ab 
episcoporum auetoritate, laico gubernio nullatenus adversante nec 
ullam sibi in id partem assumente. 44 — Ob man fiienmdi bie ^ef;anb= 
lung ber gemifd)ten (£f>en bem Grmeffen ber 93ifd)öfe überlaffe? ®raf oon 
Ml}l erroieberte fuerauf: baä überlaffe man gan$ ben 99ifd)öfen unb ent= 

ijaUt fid) aller roeltlta^en (Sinwirfung, ob unb roann eine gemifd)te <£§e 

eingeiegnet werben wolle. 

6. gerner bemerfte id), ber ©rief fage weiter : „cautum est, ut dam- 
nata per Apostolicam Sedem Herraesii doctrina omni prorsus eiusdem 
gubernü patrocinio destituatur. 44 2ßie biefeS uom Staate oerftanben 
werbe ? 

hierauf erfldrte Ajerr ®raf Srüfjl: bei ben ^errjanblungen in Dcom 
fjabe man bie gorberung geftellt, bajj man ben §ermefianern feinen ©d)ufc 
gewähre, darauf ^abe er aber erHärt, baß man hierauf oon ©ehe beS 
©ouoernementS nidjt eingeben fönne, inbem im prcufjift&en <Staatt aud) 
fogar bem Skrbreajer ©d)ufc gefiebert fei — fdjufcloä bürfe in Greußen 
iKiemanb fein. — dagegen aber fjabc er im tarnen beS ÄönigS jugefagt, 
que le Gouvernement ne favorisera pas la doctrine de Hermes en 
aueune maniere — unb bog werbe baä ®ouoernement aua) erfüllen. 

hierauf bemerfte ia): biefeS fei alferbingS eine erfreuliche 3uf l( $ crlln 8 > 
allein id) glaubte, folgenbe ©emerfung mad)en ju fönnen: bie $)octrin fei 
etwad ftbftracted unb als Soldjeä nieten fieuten nidjt $ugct nglid) ; allein fte 
roeTbe oerförpert unb concret in Bolchen, meld)e fie befennen, oert^eibigen unb 
ausbreiten, fonaa) if)re eigentlichen Sträger finb. ftamentlid) fei biefee ber gatt 



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- 92 - 



bei 3*nen, roelaje fid) in beren SBertfjeibigung imb Ausbreitung in ben 93orber= 
grunb ftellen unb als ^arteimänner ftd) erponiren. 3$ wäre nun ber 
Anftdjt, bafe eS bie Aufgabe fei, cor Allem bie £ermeftaner $u belehren 
unb )U geroinnen, roaS aud) bei ber Sttefjr^t $u hoffen fein bürfte. Mein 
roenn Jene, roeldje bei biefer Sad>e biSfjer oorgetampft unb als ^arteu 
Ijäupter fidj gerirt Ijaben ober fid^ geriren roerben, ftd) nidjt geroinnen laffen, 
fo fei eS bann roobf nöt&ig, um föulje ju fajaffen, biefe gu paraloftrcn. 
3n biefem galle, roenn eS früher ober fpäter notfjroenbig erfannt roirb, fei 
nun aber bie roidjtige grage, ob unb roie roeit baS ©ouoernement geroillt 
roäre, auf bcS SötfdrofS Antrag ©otdje, roeldje nidjt bloS a(8 £ermefianer 
mitgeben, fonbern als Exponenten biefer ©djule unb als Äoropfjäen ftd> 
fjerauSftettten, burd) Enthebung oon ifjrer einflu&retdKn Stellung unb 23er= 
fefcung in eine anbere äquioalente, aber minber eingreifenbe ju entfernen. 
— ES frage ftd) nun, ob baS ©ouoernement foldje Exponenten unb Spartet: 
männer feftfjalten ober, roenn ber Eoabjutor beren Entfernung nötr)tg ftnbe, 
burd) ©erfefcung in einen anbern SöirfungSfreiS entfernen roerbe? — ES 
roäre oielleidjt jur ©erotnnung beS SkrtrauenS unb ©eförberung beS §riebenS 
erroünfdjlid), bafj oon ben §ermeftanern, roeldje ftd) am meiften oorgeroagt 
unb compromitttrt Ijaben, Einer ober aud) 3roei oerfefct roürben, beoor ber 
Eoabjutor eintrete, bamit berfetbe, beoor er beginnt, fnerin table nette ftnbe. 

§iergu fragte @raf oon 33rü^t entgegen, roeta)e beftimmte ^erfonen id) 
gerbet im Auge §ätte, — unb id) erroieberte: bie ^rofefforen 93raun unb 
Aa)terfelb in 33onn. 3$ rennte biefetben jroar nicf>t in ber Art, um ein 
eigenes Urteil $u fällen. 3$ ^ätte groar ben ^rofeffor Ad)terfelb oor 
einigen 3 a ^"« <*«f 5*iertelftunbe in 23aben gefefjen; allein ta) roäre 
roo^t nid)t im ©tanbe, baS SBirfen biefer Männer auS eigener Sdjäfcung 
ju bemeffen; benn baju festen mir bie ^rämiffen. Allein biefetben feien 
atS bie groei §auptoerbreiter unb 33crtr)ctbtgcr beS ^ermeftaniSmuS in ber 
Ergbiöcefe befannt unb als ^arteimänner in ber allgemeinen Meinung 
ftigmatiftrt, unb eS roäre nun bie grage, ob niajt bie Regierung $ur An= 
baljnung beS griebenS unb 23efeittgung beS langen Kampfes biefe 93eiben 
entroeber nod) oor bem Eintritte beS EoabjutorS 51t oerfefcen geneigt roäre, 
ober ob biefelbe nia)t roenigftenS bann, roenn ber Eoabjutor eingetreten ift 
unb fetbft geprüft unb beren Entfernung ndtf)ig gefunben !)at, auf beffen 
Antrag ju trjrer 93erfefcung bie §anb gu bieten geroillt fei. 

hierauf erroieberte £err oon 33rür)t: er felbft fenne ben £ermeftaniSs 
muS gu roenig, um ein eigenes Urtljeil barüber auS$ufpred)en , nur glaube 
er, bafj man in llttandjem bie <5ad)e gu Sftom gu fdjroff gegriffen t)abe, 
roaS oon einer mangelhaften Ueber)e$ung ber SBerfe beS §ermeS oor^üglid) 
IjerTomme; eS fei giemtid) befannt, baß biefe Ueberfefcung bur$ einen 



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- 93 - 



preu&ifdKn Ueberläufer unb geinb Greußens fei gemalt roorben unb eine 
malitiöfe geroefen fei. 9luBerbem fefje man 9Äandjen für einen §ermeftaner 
an, ber ein oortrefflidjer Sftann fei — unb 33iele roarteten nur auf einen 
£in!jeü3punft, ben neuen (Soabjutor, um ftct) $it unterroerfen. $u ^ om f c * 
ber ^ermejianismuS in größerem herrufe, ald e$ Rott) fei; unb ber §err 
(frrjbifdjof $abe 3eben abgeftofjen, ber tym als £ermefianer begeidjnet roor* 
bcn. £>ic £ermefianer Ratten mehrmals it)re Sdjrifien bem #errn (Erjbifdjof 
oorgelegt unb gebeten, baß er fie belehre unb erFläre, roela)e «Sdfce benn 
irrig ober t)äreti(a) feien ; allein fterr oon SDrofte t)abe fiaj nid)t eingelaffen, 
fonbern it)re Slffertionen in globo oenoorfen unb jebe Debatte abgelef>nt 4 
Hud) Ijätten jie ir)m i$re (£oUegiens2ln^eigen oorgelegt, fie $u approbiren, 
unb als er hierüber feinen @ntfdjluj3 gefafjt, hätten fie gebeten, er möge 
ielbft fommen unb ihren (SoQegien ju&ören, roo er bann ftd) überzeugen 
fönne, baß fie ortt)obor lehren. — hierauf bemerfte id): eS jdjeine mir, 
ber §err (Er$bifa)of t)abe angemeffen gefjanbelt; benn e€ fei roof>l nia)t 
fernem Slmte unb feiner Stellung angemeffen geroefen, fia), naajbem einmal 
bie IjermefMdje Soctrin in föom cenfurirt mar, mit bereu Verfechtern in 
Debatten unb $)i$putationen einjulaffen. £a$ fei nia)t roürbig unb eä 
fomme aua) niajtä babei t)erau3; benn ba$ let)re bie Äirct>ngefct)ia)te, baß 
alle £äretifer unb §albt)äretiFer ftetS, roenn audj dlom gefprodjen, ben 
Streit fortfefcen unter bem Vorgeben, roaS dlom cenfurirt fjabe, (ei allerbingä 
mit SRedjt cenfurirt; allein baä eben fiefje nid)t in ifjrem ©udje, diom $abe 
fie falja) oerftanben u. f. ro. £>aäjelbe roicberfjole fia) auet) bei ben §ers 
mefianern; baß §err oon $)rofte bie fiectionen nict)t approbirt, fei natürlich, 
benn an einem einfachen (Sollegienuerjeidjniffe Fönne man niajt pro, noa) 
contra fet)en, unb ebenfo wenig r)ättc er ftct) neben bie ^tubenten auf bie 
(Mcgienbanf fetten Fönnen unb juljören. diom Ijatte gefproa)en; an ben 
^ermeftanern roar'S, fta) offen unb gerjorfam §u fügen. 

hierauf fut)r (Sjraf oon iBrityl fort: roaä ben 2ld)terfelb betreffe, fo 
roerbc beffen SSerfefcung jefct fdjon leidjt ger)en ; benn berfelbe t)abe uor fedjä 
Soeben bie UnFlugfjett begangen, feinen früher in ftom cenfurirten ßatecf)i& 
mu§ neuerbingä oorgulegen unb anzufragen, n>a§ benn barin ber tfirdjem 
lefjre ^umiber fei, man möge i$m baS fpeciell nadjroeifen. (5r, @raf 23rüfjl, 
labe belegen früher fa>n ben £önig gebeten, ben 2lö)terfelb ju oerfefcen; 
benn berfelbe fei in föom la b£te noire; unb aud) in biefen Xagen t)abe 
er »on ^üna)en auä biefe ©itte an ben ^önig roiebert)olt , roeil aua) ber 
Nuntius bafelbft ben 3lc$terfelb unb Söraun alö $äupter beö ^ermefiani§= 
mu3 ftigmatifirt unb beren (Entfernung beantragt t)abe. $)en ©raun fenne 
er, (Sraf Srityt, übrigens niajt ndl)er unb Fönne beffen 2BirFen nict)t be= 
urteilen. 



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- 94 - 

UcbrigenS, fo fa)lo& ©raf 23rü$t biefe TOtr)eilung, ratfje er mir, bie 
Entfernung biefer Banner an ben Äönig oon ^reufeen als Söebingung 
meines Antrittes gu ftetfen. (£r fei nämtia) ber 2lnfid)t, id) möchte an ben 
£önig fd)reiben, t|m angeigen, baf> id) bie ?lf teuft üefe erhalten, ihm für 
baS in mia) gefegte Vertrauen banfen unb fagen, ba§ ia) fogleia) mit 
greisem Vertrauen entgegeufomtnen raottte, unb in biefem Vertrauen bie 33c- 
bingung auSfprea)en, ba& 33raun unb 5la)terfelb cor meinem Antritte <roi 
iljren ©teilen oerfefct mürben. 

§iergu bemetfte id): ia) märe bereit, an (Seine ^ajeftdt ben ßönig 
fj5r baS in mia) gefegte £öniglia)e Vertrauen banfenb gu fa)reiben; um 
aber ben Dorbegeid)neten Stntrag als abfolute 93ebingung gu ftelten, fehlte es 
mir au einem aUfeitig begrünbeten Urttjeite, roeil id) baS Söirren biejei 
Männer nid)t auS ©elbfterfatjrung, fonbern nur auS ber Öffentlichen ©djäfcung 
fenne, roeld)e fie als ^arteir)äupter begeia)ne. 3a) roollie bar)er biefeS ©eint: 
^ajeftät oortragen unb babet fagen, bafj, wenn id) aud) nid)t beren un-- 
t>ergüglia)e 93erfefcung, roela)e afferbingS roünfa)en§roertl) erfa)eine, als 8c* 
bingung beantrage, ia) biefelbe boa) als SBunfa) auSfpräa)e unb hiermit 
befonberS bie 3uoerfia)t unb Hoffnung oerbänbe, bafc ©eine flttajeftät, wenn 
ia) einmal im ©taube fein roerbe, felbft gu urteilen, unb id) alSbann eine 
fola)e $erfefcung für nötr)ig erfännte unb beantragte, meinem Antrage gotge 
gu geben gerufen werben. 3$ f e * bura)auS nia)t gemeint, ba& man jene 
Männer, meldte als £ermefianer gelten, oerfolge, fonbern im ©egentfyetl fie 
gu geroinnen unb gu oerföfmen fud)e, befonberS roenn fie mit if>rem ©dm(- 
fofteme an fid) r)alten unb reinen böfen ©influfc üben. 3a) roü&te, bä§ 
fonft roaefere Gönner barunter roären. ©benfo roenig roäre id) ber 2tnjid)t, 
bafj man felbft bie 93erfea)ter unb $arteit)äupter biefer ©a)ule abfege unb 
brobloS maa)e. »Dein biefen Settern roenigftenS il)ren böfen (Sinfluft nehmen, 
roenn fie fortfahren, gu fd)reiben unb gu lehren unb Partei gu maa)en unb 
gu l)efoen, baS roäre beS griebenS roegen not^roenbig unb ring. (SS märe 
baS erroünfa)tia) für ben Goabjutor unb bie Regierung, roeil baburd) $eibe 
jenes Vertrauen geroinnen roürben, roaS gur 3 uru( *föhnmg beS grieben* 
fo ftotr) tf)ut. 

7. 2öeiter fagte ia): ein £auptaugenmerf mütfte für ben (Joabjutor 
baS Glericalfeminar gu tföln fein, inbem baSfelbe bie lefete unb roia)tige 
<J*flangfa)ute beS jungen GleruS fei, in roela)er bie ed)te 2öiffenfa)aft unb 
bie rea)te ©efinnung gum SMenfte ber ©eelforge müffe eingeprägt werben, 
©er 93ifa)of fei foroof)l ber £ird)e, als aua) bem ^taatt fa)roer bafür oe* 
antroortlia), bafe er feinem unfähigen unb feinem unroürbigen Ganbibaten 
beS geiftlia)en ©tanbeS bie £>änbe gur Orbination auflege. Um aber biefer 
33erantroorttia)feit genügen gu fönnen, müffe ber 33ifa)of aud) einen roefent* 



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- 95 - 



jojen Einfluß auf ba§ ©eminar faben, fonft würbe er nur $um Crbinirer 
fcrabgemürbigt, ber 3 cnen bi* §änbe auflegen mü&te, bie Slnbere if>m oor= 
fuhren unb fäfng unb mürbig evflären. — 3 n dauern unb anbern fat^o= 
lifajen ßänbern werbe eä nun bamit fo gehalten: 3>er 23ifü)of Ijat bie utu 
mittelbare SRefpicirung feinet (Slericalfeminarä , er beruft bie taugliajen 
ßrofefforen , übermalt if>re fie^re unb tyren SSanbel unb -fjat baä föedjt, 
raenn er e£ für not^wenbig ober nü^lidj erachtet, biefe £ef)rer bura) 33er= 
ie^ung auf eine anbere öquioalente ©teile $u entheben. £a8 ©ouoernement 
lafie hierin bem Söifdjofe freie #anb, weil er am beften beurteilen mufe, 
ob ein ^ßrofeffor feinem $lmte, junge (SIerifer gu ergießen, $u entfpredjen 
bie gäfjigf cit unb ben Sitten tyat unb aua) behält. $)ie Regierung com 
airrire hierbei burd) ©enefmifmltung ber (Ernennungen unb (Enthebungen, 
loobura) fte alfo fortmäfjrenb in erwünfdjlidjer ^enntniB gehalten wirb. — 
So fei e3 in fatfjolifdjen l'änbern. — 3$ roufete nun aber nidjt, wie biefeä 
in Älln gehalten werbe; ia) fjätte einmal gehört, bie Regierung ernenne bie 
Mfforen be§ ©emtnar§, unb wenn auaj ber <£r$bifdrof erfenne, bajj bie 
&rie$ung eineä £e$rer3 im 3ntercffc ber regten fielen ober ber ©itten 
wtljiDenbig fei, fo Wnne er bennodj nichts maajen; ber ße^rer bleibe an 
inner ©teile, ©et nun biefeä ber gatt, fo fei ein foldjer 3«ftano fdjlimm; 
brnn bann tonne ein einmal im ©eminar angeftellter baroefer ober oerfe^rter 
Äopf ober ein mijjmanbetnber ®eiftlid)er unermefjlidjes Unheil ftiften, ganje 
Initiationen be$ jungen GleruS oerberben unb eine ^eft ber Äirdje werben, 
nnb b« ©ifdjof mü&te gufefjen, oljne Reifen 511 Fönnen. 3$ wünfdjte bafjer 
ju roiffen, weldjen (Einfluß man bem Goabjutor auf baS Glericalf eminar 
iU Äoln geftatten roerbe. 

#ier$u entgegnete ®raf 33rü^t : er roiffe nidjt, roie biefeö 51t Äölu 
farin gehalten roerbe, er fönne beäroegen aud) roeber Huffd)lüfje geben, nodj 
eine fünftig eingufjaltenbe 9torm hierüber abfdjliejjen. Slud) fei er nidjt 
Ideologe unb (Sanontft, um ba§ fted)te hierüber $u erörtern. — Allein 
ölleä baä, wa3 idj hierüber gefagt hätte, fei fo einfad) unb flar, unb alle 
bie oon einem 33ifdjof in 3lnfprudj genommenen JRedjte feien fo natürlia? 
unb in bem beiberfeitigen 3"^reffe ber jlirdje unb be§ ©taateä, weld;e 
beibe gleidj fefjr beteiligt wären, bafc fähige unb roürbige ^riefter Ijeram 
aebilbet werben, begrünbet, baß er ber 2lnftd)t fei, meine gorberungen 
fonnten unb würben gar reinen Slnftanb ftnben, unb bie preufeifa^e föegie* 
rung würbe mir hierin ganj freie £anb laffen. <£r fei beöwegen ber 2ln-- 
fidjt, baB id> biefe ©aa)e ebenfalls in einer Eingabe an beä Königs ^ajeftät 
befpredb,e unb jene SBefugniffe verlange, wela)e einem Sötfc^ofc auf bie fieitung 
unb Ueberwaa^ung feinet (Jlericalfeminarä jufte^en müffen. Der ^tönig 
werbe weit entfernt fein, biefelbe gu fa)mälern; benn biefer oortrefflic^e 



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- 96 — 

■ 

Leonard) motte einen fräftigen fatr)oltfcf)en Sifdjof unb einen tüchtigen unb 
brauen fatf)olifd)en (5leru3, fon>ie überhaupt; bajj ade .uatfjolifen fiel) aller 
[Rechte erfreuen, roeldje gum ©ebenen tt)rer Jtirdje notfjroenbig finb. 

hierauf erflärte id), biefe (Eröffnung gebe mir erfreuliche Beruhigung; 
icf) roürbe barjer biefe ©ad)e in meiner ©rflärung an (©eine flftajeftät ben 
Jtönig befprcd)em unb ba3 Vertrauen nieberlegen, bafj man mir bie natim 
lid)en unb nötigen ©pifcopatvec^te in biefer <Sad)e geroäfrren roerbe. 

8. gerner bemerfte ich: 3m ©riefe be8 (Sarbinalä SambruSdum heiß 
eS: „praeter annuam pecuniae summam ab Archiepiscopo — Tibi 
relinquendam, Decanatu etiain Metropolitani Capituli — ex eiusdem 
ArchiepiMopi collatione potiaris tt . — 3Bie nun aber biefeä auäguführen 
roärc ? 

©raf Srüljl erroieberte hierauf: biefer $affuä fei gang gegen bie 31er: 
abrebung in Scom, roo man übereingekommen , bafe ber §err (£rgbifa>j 
jwar roieber nacr) Äöln gurüeffehren möge, aber ohne einen @pifcopalaft 
auSguüben. $)ie ©aaje ©erhalte fict) fo: #err oon $)rofte §abe bem ßönig 
fein <Sr)renroort gegeben, nief)t naa) jtöln gu gehen ofme beä jtönigS au& 
brüefliche (Srlaubnijj; buret) biefeä SBort fei §err oon SDrofte gebunben. 
9hm roerbe aber ber tfönig ihm biefeä <£r)renroort erft bann jurüefgeben, 
roenn ber (Soabjutor bereits in £öln ift unb bie 3"9 C * Dev Ö 0 "^» Slbminü ■ 
ftrarion mit feften §änben ergriffen §at. $)abei fei aber in ben (Jonferenjen 
in diom beftimmt roorben : wenn er nacr) itöln fomme, qu'il pourra exercer 
des actes religieux, mais aueun acte de Jurisdiction, folglich fönne er 
micr) aud) nicht gum $)ombecf)anten ernennen, unb roenn er biefeö tfme, roerbe 
ba8 ©ouoernement biefen feinen 2Tft nia)t gugeben; benn baäfelbe roofle 
einmal nie mehr roieber in eine ©efd)äftörelation treten. 

dagegen bemerfte id): ber Sßqrtlaut beä Briefes beö (Sarbinalftaatfc 
fecretärS fei beutlich unb beftimmt. Vielleicht fönne ein SluSroeg barin ge* 
funben roerben, ba§ ber #err (£rgbifcr)of, roenn er mich gum ©ecan ernennt, 
mir baö beeret aufteilt, unb eä bann meine Sad)e fei, bie ©enehmigung 
bei ber Regierung gu erholen, fo bajj bie Regierung in feine Delation mit 
$errn oon £)rofte beäroegen fommen roürbe, roenn man benn bod) einmal 
eine foldjc fdjeue. 

hierauf erroieberte §err oon Brühl: bag ließe fief) roor)( in biefer 
SBeife oietteia^t arrangiren, man fönne biefeä fpäter noa) befpredjen. 

9. gerner fragte icf), ob rool)l bie Regierung guftimmen roürbe, roenn 
ich ben jefcigen ©eneraloifar 3*>«n ebenfalls gu meinem ©eneraloifar er* 
nennen roürbe? 

£>iergu erflärte £err oon Brühl: bie Regierung roürbe e8 nicht gerne 
haben, ben 3*>en gum ©eneraloifar gu nehmen, benn berfelbe fei ein fö)roaa)er 



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- 97 - 



Kann, ein homo duplex; er Ijabe alle 3fte be$ DomfapitetS , roeldjeä 
aüerbtngd Ungebörigfeiten begangen fyabt, geteilt unb bann §intennaa) 
binterrücfS ba§ Kapitel in 9Rom benuncirt unb angetragen, bafe feine Sffte 
faftrt mürben. SJcan miffe, bafc 3uen ber Regierung feinbfelig gefinnt fei, 
unb roenn id) if>n jum Oeneraloifar ndlrnie, würbe man ba§ als einen 
Jet ber gcinbfeligfeit, beS #riege§ anfe^cn. 

Dagegen bemerfte id): idj fenne ben §errn 3»cn nicf>t, fjabe aber ge- 
bort, er n>äre ein braner unb bcbSajtiger ©eiftlid)er. (*inen ©eneratnifar 
nüfcte id) bod) f>aben, unb baju fönnte ia? bod) feinen nehmen, ber nidjt 
an<4 ba$ Vertrauen be3 GleruS beftfce ober gegen ben #errn (5rjbija)of 
wtblid) oerfa!)ren fei 1 . 

31. Mann« tton (Btiffel, Wfdjof öon spener, an ftontg ftriebrtd) 2£>tltjclm IT. 

Don ^rciiKcn. 

©peger, ben 6. ftoDembtt 1841. 

2!üerburä)faud}tigfter, <£ro6mäd)tigfter Jtfnig! 
SWergnäbigfter Äönig unb #err! 

DaS allergnäbigfte jtabinetäfajreiben, d. d. Sanssouci ben 24. Ccto= 
bei, mit rocld)em (Sure JtönigUdje TOajcftdt mid) Oulboollft gu beehren ge- 
ruty fyiben , ift mir mit ben übrigen bemfelben beigefügten 8(f)riftftütf cn 
burtfl Seine $od)geboren §errn (trafen non 33rü§l am geftrigen Sage hu 
bänbiQt roorben unb legt mir bie $flicf)t auf, über beren Snljalt bie nac^.- 
w$enbe @rftärung in tieffter Gfjrfurdjt oorgulegen. 

Der $äpftlid)e Stufjt f)at auf ben Sfihmfd) unb 93orfd)tag durer 
fföniglidjen TOajeftdt unb unter 3uftimmung Seiner TOajcftdt be§ Königs 
m ißanern mid) jum (Soabjutor beä §errn (5rjbifd)of3 üon Min cum 
fotura successione unb jum Slbminiftrator ber (Srjbiöcefe ßöln ernannt, 
iflib <5ure tföniglid)e Sftajefiät Ijaben geruht, mir aud) unmittelbar 2HIer= 
fiöajflt^re ©efriebigung über biefe mistige 23eftimmung ju erfennen gu 
geben. 3Äit gerührtem §erjen für)tc id) mid) bal)er nor 2Wem auf baS 
£'e6l)aftefte gebrungen, 3lllertyöd)ftbenfelben für biefeS in mia) gefegte fo auös 
gejeiajnete itöniglidje Vertrauen bie lauterften ®efül>le be$ tiefinnigften 

1 $en »eiteren ©erfolg ber Scr&anblung fäiieb idj nid)t nieber, ba mir We 3eit 
fehlte; bie fünfte fomnten ober in brat fpÄteren ©ä)rciben an ben ÜRiniflet £erm 
»on «bei, d. d. ©peuer, ben 9 ftooember 1841, alle »or, wo fte na$jufe$en fmb. 

Köln, ben 12. ©eptember 1843. 

f 3o$anne8 uon ©eiffel. 



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— 98 — 



SDanfeö mit ber beootefteu Berftcherung bargubringen , bafj i<§ mit aller 
Äraft, bie mir ©ort gefdjenft, unb mit bcm rebti<hften Söttten mi$ bccifcrn 
roerbe, bcm allfeittgen, mir fo c^renooUen Vertrauen ju entfpredjen. 

Die Ijofje SBtdjtigfeit ber mir übertragenen TOffion ift mir roofjl be= 
fannt. 3$ $ aDe / V^tm mir bie erfte Slnbeutung barüber gugegangen, ihre 
inhaltoolle Bebeutfamfeit oft unb reiflich erroogen, unb ict) bin mir ber mir 
jugebadjten Aufgabe in ihrem SBefen unb ihren tiefeingreifenben golgen riar 
beroufet. 3^e fiöfung ift fdjroierig unb forbert bie unermüblichften 2tn= 
ftrengungen. 2luch barf id) ohne SRücfhalt in SBa^eit fagen, bafc biefelbe 
oon mir inSbefonbere grojje Opfer oerlangt, unb ba& eS mir ferner aiu 
fommt, biefe Opfer $u bringen; benn ict) mufe eine mir tljeure Diöcefe, ein 
geliebtes §eimathlanb mit roertt)en greunben unb Bekannten oerlaffen unb 
gehe einer ungeroiffen 3 u ^ un f^ un * er frember Umgebung entgegen. 2tÜcn 
baS Oberhaupt ber Stixty t)at befohlen, (hire königliche flJlajeftät haben 
ben ^ulbooffen 9ftuf an mid) ergeben laffen, unb ©eine ÜJcajeftät ber jtönig 
oon Bauern, mein allergnäbigfter £>err, will, bafc ich folge. DieS OTeS 
ift mir ein 2Binf ber Borfefmng, unb im Vertrauen auf fie gehorche idj 
bem höheren ftufe. ©Ott roitt eS; möge er mir Äraft geben, bog idj ben 
erhabenen 5tbftcr)tcn beS Oberhauptes ber ^ird)c unb praeter ljod)ljer$iget 
Könige entfpredje. (*r l)at mid) jum Scanne ber Kirche berufen unb eS 
mir jur Lebensaufgabe gefegt, an bem ©ebenen ber ^Religion unb Ätrc&e 
unb bem 2Bor)tc beS gemeinfamen beutfdjen BatertanbeS mitguroirfen. Diefer 
ßebenäaufgabe foll, roie bisher, unter feinem Beiftanbe auch in bem neuen 
SirfungSfreife mein reblidjfteS unb unermübeteS Beftreben getoibmet fein. 

3n biefem Beftreben nahe id) nun jum erften üRalc bem X^rone (hirer 
königlichen «SKajeftät mit ber tiefgefühlten ehrfurchtSooUften Bitte, ba& OTer: 
höchftbiefelben mir ebenfo baS in meinem neuen 2Bir!ungSfreife fo notfy 
roenbige unb erhebenbe lanbeSoäterliche Vertrauen fdjenren mögen, mit reellem 
mich bisher mein könig unb §err — roelajen ©Ott fegnen wolle — beglütft 
^at. 3^ rce ^6 roohl, biefeS Vertrauen mufj erroorben werben; allein es 
lebt auch ber aufrichtige 2öiHe in mir, mich beSfelben roürbig ju geigen. 
Die eifrigfte Erfüllung metner hochwichtigen Pflichten als tatcjolifc^er SBifc^of 
unb Unterttjan foll mir biefeS lanbeSoäterliche Vertrauen oerbienen, unb bie 
loualfte Offenheit unb treuinnigfte ^nhänglidjfeit roerben mir, baS roage id) 
yi hoffen, baS gro&mütljige Sßohlroollen meineä neuen Königs unb £erm 
geroinnen. 

gftit biefer lonalen Offenheit roage id) eS aud), (Surer königlichen 
^ajeftdt eine (JrftlingSbitte atterunterthänigft oorgutragen, beren ©erodhrung 
auf bie fünftige ©irffamfeit beS (SoabjutorS roefenttid) ^infCufe fyat. S)ic* 
fetbe betrifft bie ©eftaltung unb Leitung be« ^lericalfeminarS ju jtöln, 



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- 99 - 



iicfer legten tmb ^oc^rot^tigen ^flanjf^ulc be$ jungen GleruS. 3 n 93a?ern 
fcty bem SMfdjofe auf fein (5lcricalfeminar eine unmittelbare föefpicienj in 
ber 3Trt ju r bafj er bie ^rofefforen berufen unb nach Srforbernijj bura) 
5erfefcung auf anbere äquioatente Stellen roieber entheben fann, inbem c3 
Don ^öc^ftcr Söichtigreit ift, baß bie Alumnen ihre lefcte, ihrem Eintritt in 
W Setlforge unmittelbar oorfyerge^enbe ©Übung oon foldjen Se^rcrn er* 
balten, roelche ber tfirdje unb bem &taatt bie 33urgfa)aft geben, bafe fie 
tyrem einflußreichen Amte burdj §eranbilbung ber jungen (Slerifer in echter 
Sijfenfdjaft unb rechter ©efinnung genügen. 3 n wie weit ber (Jpifcopak 
yroatt eine ähnliche SRefpicieng auf ba« ßlericalfeminar gu Jtöln jufte^e, 
ift mir nicht befannt: i<h oertraue aber, bie beruljigenbe 3uoerficht 5*9™ 
?u bürfeu , bafe man bem Goabjutor hierin jene ©efugniffe geftatten roerbe, 
wl$e ihm bie Garantie, bafj er reinem unfähigen unb unroürbigeu flb= 
Ernten be8 <priefterftanbe$ bie #änbe auffege, gu geben geeignet ftnb. 

hiermit fte^t eine angemeffene föefpicieng be8 tfjeologifdjen Unterrichtes 
«n ber Umoerfitä t in natürlichem 3 u f an,mcn ^ an 9 e / roa ^ l,m f° wichtiger 
in, als ber Sine unb Anbere ber t^eotogifc^en ^rofefforen an ber £oa)= 
iiule gu 33onn nicht baö Vertrauen ber ratfjoltfdjen ©eoölferung , welche 
fie als #ermefianer bezeichnet, genießen. 34 bin groar feineSroegS ber An* 
fofjt, ba& man äße jene Männer, roelche alä §ermefianer gelten, abftofjc 
unb uerfotge, fonbern ich f)dltt e$ im ©egentheil für eine ber £auptauf= 
$abcn be3 GoabjutorS , fötale Männer in freunblicher Belehrung gu ge; 
Binnen unb gu oerfölmen. Allein mit jenen ©enigen, welche fich alä 33er= 
Htt: ber £ermeftfchen Sache in ben ©orbergrunb geftellt unb fich M 
^örteihaupter erponirt fyaUn, bürfte ein folcf)e3 irenifdjeS ©erfahren nicht 
sinn 3iele führen, fonbern eä ftünbe im ©egentheil gu befürchten, ba& ber 
foabjutor, roenn er ben 93erfuch machen mürbe, biefe in ber ^arteiung oers 
Gitterten Männer gu einer ruhigeren $)octrin unb ©efinnung gurüefguführen, 
weh abgefehen oon ber faft mit ©eroiöheit 51t errcartenben grudjtlofigfeit 
tiefe« 93erfuche8, bei ber fatholifchen ©eoolferung in ben ©erbaut ihrer 
heimlichen ©egünftigung gerathen unb baburd) oon üom herein in feiner 
Sirf famfett paralpfirt mürbe, fluch mürbe biefer ©erbaut fogar bann fich 
«heben, roenn ber (Joabjutor fich lebigtich barauf befd)ränfte, gegen jene 
Männer nicht aufzutreten. (£8 bürfte baher im roohloerftanbenen gemein« 
famen 3"tereffe ber äirdje unb beä Staates groecfbienlia) fein, bem (5oab= 
jutor bei feinem Antritte biefen Stein be3 AnftofieS gu befeitigen unb ihm 
baS fo nötige Vertrauen ber fatholifchen ©eoölferung baburch.angubahnen, 
bafe jene ^arteihäupter beä £ermefiani§mu8 , als roelche ber eine unb ber 
anbere fatholifche ^rofeffor ber %f)tolo%\t gu 25onn allgemein ftigmatifirt 
finb, ihrem jefcigen SöirfungSf reife burch ©erfefcung auf eine anbere äqui* 

7* 



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- 100 — 

Datente Stelle enthoben unb anberc tüchtige, Vertrauen nerbienenbe Männer 
an ihren $lafc berufen roerben. ©ine foldje Sftaferegel würbe ein ftajertS 
Littel abgeben, ber königlichen Regierung unb bem Eoabjutor beim be- 
ginn ber neuen SSerroaltung jeneS Vertrauen gu geroinnen, roetdjeö gur 93?-- 
grünbung eineö fegenSooffen griebenS fo ungemein erroünfchlicf) ift. 

So lege ich benn biefe meine atteruntert^änigfte Erflärung unb ben 
in it)r auSgefprochenen Erftltngärounfch um fo oertrauenäooller in bie §änbc 
©urer königlichen SRajeftät nieber, aI3 berfelbe nur in bem aufrichtigen 
Streben, ba8 mir gugebacfjte 2lmt in einer für Staat unb tfirdje frua> 
bringenben Seife ju beginnen, begrünbet ift. 3dj roage bat)er aud) eine 
aUerliulbuollfte ©eroährung foroie eine aCTergnäbigfte 5lnorbnung einiger 
anberer mit £>errn ©rafen oon 33rüJ>t §od)geboren münblich bet)anbe(ten 
fünfte mit getrofter 3 UDer f l( ht 5 U erhoffen, unb inbem ich ben weiteren 
aßergnäbigften Eröffnungen, befonberä auch über bie £tit, m welcher Cfrm 
königliche ÜRajeftät mein Erfcheinen in SBerlin jur fieiftung beä £omagial: 
eibeä, beffen 2lb(egung in oielfadjer 33e$iet)ung erroünfchlich roerben bürfte, 
bcüor ich noch bie SBerroaltung in köln antrete, gu befehlen geinten roerben, 
afferuntertt)änig=get)orfamft entgegeufefje , erlaube ich mir jefct fajon, bie 
lauteren <5Jefüt)le ber tiefften Ehrfurcht un b beooteften Ergebenheit batju* 
bringen, mit roelchen ich au *S c ü gefjarre 

Eurer königlichen ÜJiajeftät 

allerunterthänigft — treugeh orfamfter 
f 3ohönneS oon ®eif fei, 
SBifdjof oon Spener. 

32. Jean de Geisse!, e>eqne de Spire, ä Michel Ylale-Prela, archpyeqne 
de Carthage, Nonce apostoliqne a Mnnieh. 

Spire, le 8 Novembre 1841. 

Votre Excellence Re>6rendissime, 
Monseigneur, 

Dans ce moment Monsieur le Comte de Bruehl vient de me quitter 
pour aller a Coblence, apres avoir passe presque trois jours avec moi 
en plusieurs Conferences. Presse par le temps il m'est impossible de 
Vou8 en faire un rapport deteillä; et voulant encore profiter de la 
poste d'aujourd'hui , je nie bornerai ä Vous marquer seulement les 
points prineipaux de notre entretien. 

Quoique Votre Excellence me dise dans Sa respectable lettre du 
l fr Novembre, quapres les stipulations passees entre le Saint-Siege 



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♦ 



- 101 - 

et le Roi de Prasse il n'y ait plus de difficultes que je puisse mettre 
\ en avant pour refuser, cependant j'ai cru devoir profiter du premier 
moment pour demander si non comme condition sine qua nun (puis- 
que Vous, Monseigneur, et Monseigneur d'Eichstaett ne vouliez plus 
que j'avancasse une condition sine qua non), mais du moins comme 
souhait essentiellement necessaire: 

« 

1) que l'influence naturelle sur le placement et remplacement 
des professeurs du Seminaire de Cologne me soit librement accordee, 
et 2) que les chefs des Hermesiens soient renvoyes de leurs places 
de rUniversite de Bonn et employes en d'autres fonctions, et qu'ils 
aoient remplaces par d'autres savants dignes de confiance. 

Suivant le conseil du Comte Bruehl, que j'ai trouve un homme 
d'honneur, de franchise et de loyaute, j'ai avance ces propositions 
dans un memoire adresse a Sa Majeste le Roi de Prasse, en decla- 
rtnt a la fois que je serai pr6t daccepter la mission aussitöt que 
8a Majeste se soit prononeee sur ces points comme sur quelques 
autres, que le Comte et moi avons traites verbalement. Ces points 
sont en premiere ligne Texercice libre du pouvoir episcopal, surtout 
de la discipline ecclesiastique, et une entrevue que je demande avec 
le venerable Archeväque ayant que j'entre dans l'administration du 
Dioc^se, puis un arrangement definitif sur la maison archi6piscopale 
ä Cologne , comme aussi sur la dotation et la translation du Co- 
adjuteur. Monsieur le Comte en a pris note, pour proposer ces points 
i Ifonsieur Bodelschwingh et a Sa Majeste Prussienne. 

Mais en tout cela il y a un point qui me fait de Tinqui6tude, 
c'est que le Gouvernement ne veut plus que le venerable Archeväque 
exerce un acte de juridiction quelconque. II n'est donc plus question 
quil vienne m'introduire ä Cologne et qu'il public un mandement, 
dans lequel il instruit ses ouailles de se tenir desormais a moi, son 
remplacant legitime. Monsieur le Comte de Bruehl pr6tend que c'est 
ainsi convenu a Rome, et il paratt bien que c'est comme cela. II 
dit qu'un article du traitä conclu enonce que la parole, par laquelle 
Monseigneur l'Archevöque s'est engage de ne pas aller ä Cologne sans 
le consentement royal, ne lui sera rendue qu'apres que je me sois 
installe moi-meme et que j'aie pris les rönes de Tadministration, et 
qu'apres cela il pourra revenir ä Cologne et y exercer „des actes 
religieux*, mais jamais des actes de juridiction. — Mais si tout cela 
est ainsi, ceci donnera de fortes raisons ä beaucoup de monde ä re- 
crier hautement, et si je viens a Cologne avant et sans Monseigneur 
TArcheveque, je crains beaucoup qu'on ne me croie l'nomme, qui 



» 



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ii.it deplace l'illustre vieillard, quoique, comme Yous savez bien, M 
seigneur, je n'y aie et6 pour rien du tout. Mais Ton ne le er 
pas, et Tod nfen voudra, ce qui rae fera une mauvaise position 
a-vis beaueoup de catholiques, qui veulent que Monseigneur de 
revienne a Cologne ä tout prix. — II me semble que meme ä 
Ton n'a pas voulu que Monseigneur FArcheveque vienne m'insta 
a Cologne, puisque la lettre de son Eminence le Cardinal Lamb 
schini m'ordonne: m quam primum Coloniam accedas et apostolicu 
teris Capitulo exhibitis concreditam curae Tuae administratiomm 
grediaris", sans m'ordonner que je communique aussi le Bref i 
seigneur l'Archeveque et que je me fasse installer par lui. Cepend 
la lettre de Son Eminence le Cardinal me dit aussi: „Cote 
autem gregi utilius administrando non par um proderit, eins 
tates cominus agnoscere ex ipso Archiepiscopo, cui iuxta ea, qu« 
Serenissimo Borussiae Rege tractata sunt, liberum erit, in sedem 
reverti, licet adversa valetudine et aliis difficultatibus etc. 44 — 
cela Ton m'oblige a m'adresser a Monseigneur rArcheveque pour 
prendre par lui les besoins du Diocese , et de meme il est dit \ 
Monseigneur TArcheveque pourra librement retourner a Colof 
mais le* temps oü Tun et l'autre doivent avoir lieu, n'y est pas fixe, 
Ton ne voit pas, si je dois apprendre les besoins du Diocese 
Monseigneur TArchev^que avant ou apres mon installation, et a 
Prelat peut venir ä Cologne en meme temps que moi, ou apres 
je me sois installe moi-meme en Tadministration. Monsieur le Co 
Bruehl pretend que cette derniere interpretation soit le v^ritable 
de la lettre de Son Eminence le Cardinal, puisque c'est ainsi 
sement stipule ä ßome, et que le Roi de Prusse ne souffrira j 
que Monseigneur de Droste vienne ä Cologne ni avant ni avec 
et en aueun cas pour nTy introduire ni pour pubiier un mandeitf 
mais que d'ailleurs je pourrais me mettre en relation avec 1 
seigneur TArcheveque, quand plus tard il viendra ä Cologne ou 
deja au commencement en allant le trouver a Munster. 

Par suite de cette raesure qui ne veut pas que Monseigneur 
Droste exerce un acte de juridiction quelconque, il ne pourra 
plus me nommer Doyen du chapitre. Du moins Monsieur le Co 
Bruehl pretend que le Gouvernement, etant resolu de nentrer 
aueune relation avec lui, ne le souffrira pas. C'est pourquoi le u 
vernement veut suppleer lui-meme ä ce que le Coadjuteur perd, 
n'est pas nomme Doyen. En general le Gouvernement est ?- 
donner les 8000 florins que j'ai eus ä Spire et avec cela les 3000 



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- 103 - 



de Monseigneur l'Archeveque. Cette dotation serait ä peu pres 
suffissante — mais la mesure que Monseigneur de Droste ne pourra 
pas me nommer Doyen, est diametralement opposee a la stipulation 
enoncee en la lettre de Monseigneur le Cardinal: „Decanatu — ex 
eiusdem Archiepiscopi collatione potiaris*. — La il y a une contra- 
diction complete, et il est difficile de reunir ce qu'enonce la lettre 
ä ce que le comte de Bruehl preiend avoir ete stipule. 

Ne sachant donc pas eomment me prendre en cette incertitude 
sur les veritables intentions du Saint-Siege, et desirant de ne faire 
rien du tout ce qui leur pourrait etre contraire, je me permets, Mon- 
seigneur, de Vous exposer mon doute sur cela; et pour que Vons 
puissiez en juger a fond , je Vous envoie ci-joint une copie 1 de la 
lettre de Son Eminence le Cardinal Lambruschini. Veuillez donc, 
je Vous supplie, Monseigneur, m'informer de Votre opinion sur ces 
points — ne fut-ce que par quelques lignes — avec la premiere 
poste, pour que je sache eomment m'y prendre, avant que de mar- 
cher plus en avant; car probablement dejä en huit ou dix jours 
j'aurai de nouvelles declarations de la part du Roi de Prusse, et 
comme je le prevois, Ton voudra que je vienne a Berlin pour y preter 
le serment dliommage. Outre cela il me semble encore necessaire 
d'attirer Votre attention sur ce passage de la lettre de Monseigneur 
\e Cardinal qui dit: hinter alia, quae Regis nomine fuere desponsa, 
illud praeeipuum etc." De la il resulte que Ton a stipule encore 
d'aucres points, qui ne sont pas articules dans la lettre. Or si ces 
points contiennent des Conventions ulterieures par rapport k Tadmi- 
nistration et a l'exercice des droits episcopaux etc., il serait a sou- 
baiter tres-instamment que ces Conventions fussent auasi communi- 
qneea au Coadjuteur futur, pour qu*il connaisse les points deja sti- 
pules desquels il pourra partir, comme aussi la direction qu'il devra 
mivre. Monsieur le Comte Bruehl m'a dit lui-m€me que le Coadjuteur, 
venant ä Berlin, fera bien d'articuler toutes ces demandes avec fran- 
chise; mais pour cela il serait tres-desirable qu'il eut une entiere 
connaissance de ce que Ton a dejä traito et conclu. — J 7 ose Yous 
remarquer s'il ne füt pas tres-avantageux que pour cela Yotre Ex- 
cellence 6crivtt sur-le-champ ä Rome. Si Ton Vous repond imme- 
diatement, je pourrai encore avoir Vos renseignements, avant de partir 
pour Berlin. 

Voila, Monseigneur, l'etat de l'affaire. Envers le Comte de Bruehl 



* eitfft Seite 79. 



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— 104 - 

et ea mon memoire au Roi de Prusse je me suis declare pret ä obeir 
au Saint-Pere, mais ä la fois fai demande qu'on me rassure sur quel- 
ques difficultes. «Tose donc Vous prier de m'instruire sur nies doutes 
aussi vite que possible. tTecris aussi ä Monsieur le Ministre d'Abel 
aujourd'hui , mais comme le temps nie manque d'ecrire plus ample- 
ment, Yous m'obligeriez infiniment, si Yotre Excellence voulait lui 
communiquer cette lettre sans delai, pour Tinformer de l'etat de 
l'affaire. 

Reiterant ma priere tres-instante que Yotre Excellence veuille 
me communiquer Son opinion sans delai, j'ai Thonneur de Lui ex- 
primer les sentiments les plus sinceres de la haute consideration et 
du devouement parfait, avec lesquels je suis 

de Yotre Excellence 

le plus humble et obeissant serviteur 
f Jean de Geissei, 
Eveque de Spire. 

32. 3o&«tne« oon ©etffel, »ff*of Don ©wer, an SRi^oel öüüe^reU, CcHißif 
öon GartQdgo, «poftoltffle r muüui an Wunden. 

©peqer, ben 8. WooentSer 1841. 

©reellen^! 

§odjn>ürbigfter §err! 

3n biefem Stugenbltcfe Ijat mia) ber £err ®raf oon Sörü^l oerlaffen 
unb fi<$ Goblenj begeben, nadjbem er beinahe brei £age in, mehreren 
Gonferenjen mit mir fjier $ugebra<$t Ijat. 3m SDrange ber 3eit ift ed mir 
unmögltd), einen betaiffirten iöeridjt 3^nen ju erftatten, unb werbe idj mia) 
bafjer, ba idj bie heutige $oft nod) benufcen miß, barouf befdjränfen, 3& nen 
nur bie §auptpunfte unterer Unterrebung gu bejeid)nen. 

Cbroohl Ciure (^rcefteug in 3§ rem oerebrlidieii 3cfi reiben uom 1. Oio 
oember mir fagten, ba§ naä) ben jroifdjen bem heiligen Stuljle unb htm 
Könige oon <ßreu&en getroffenen 5lbmad)ungen <5c$imerigfciten nid)t mebr 
oor^anben feien, auf roelaje id) midj für eine 86(e$nung berufen tonnte, 
fo ijabe id) bodj geglaubt, ben erften ftugenblicf beilüden unb oerlangen gu 
follen, roenn audj nidjt al3 SBebingung sine qua non (weil ©ie, £o<fr 
toürbigfter #err, unb ber $err 93ifc$of oon ©id)ftätt nidjt wollten, bafc irt 
eine 39ebingung sine qua non oorbrädjte), bann bod) $um 3öenigften ale 
einen roefentlidj notyroenbigen 5Sunfdj: 



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- 105 - 

1) baB ber naturgemä&e $influ& auf bie 93eftellung unb fcrfefcung 
tar «ßrofefforen beä Kölner ©eminarä mir frei jugeftanben roerbe, unb ba& 
2) bie $äupter ber §ermefianer auö itjren Stetten an ber Unioerfttät Sonn 
entfernt unb in anbern Äemtern befand" ftigt , unb biefelben alSbann burdj 
anbere guoerläffige <&elefjrte erfefct werben. 

9t ad) bem :Uat^e beö trafen 23 r ü r) f , in roeldjem trf) einen offenen, 
biebern (*$renmann gefunben t)abe, $abe ia) biefe SOorfajläge in einer an 
Seine SRajeftät ben Jtönig oon ^reu&en gerichteten 5£entfdr)rift nicbergelegt 
unb babei jugleid) bie ©rflärung abgegeben, baft idj bie Berufung fofort 
anjune^men bereit fein werbe, wenn ©eine SRajeftät fia) über biefe fünfte 
iorote über einige anbere, roeldje ber ©raf unb id) münblia) oer&anbelt, fieb 
cuägefprodjen Ijabe. SDiefe fünfte finb in erfter fitnte bie freie Sluäübung 
ber btfdt>öfttc^en ®eroalt, befonberä ber firdjlidjen äufy, femer eine 
\ammenf unft, welche itt) mit bem er)rroürbigen £errn Chrjbifdrof oor meinem 
(Srarritte in bie ©iöcefahsSBerroaltung mir erbitte, unb fobann eine enbgültige 
Äfaadjung fn'nfidjtlid) beo cr^btidiöf liefen §aufe$ ju Köln, mie auef) biu= 
Mft$ ber Dotation unb Stranölation be8 GoabjutorS. SDer §err ©raf 
Ijai barüber Huf$eid)nungen gemacht jum 3roe<te oon 93orfa)lägen an £errn 
5Bobelf<$n>ing$ unb an ©eine SRajefiät uon ^reu&en. 

SBei allem bem maajt mir Unruhe ber eine Umftanb, bafe bie Regierung 
bie Üuäübung irgenb eineS 3uriSbiction^3tfteö burd) ben er)rroürbigen (5rg= 
bi^oT nidjt met)r julaffen rottt. (Sä fann alfo Feine föcbe baoon fein, baf? 
er $u Äöln mia) einführt, nodt) aua), bajj er einen Hirtenbrief erläfet, in 
nxlcbem er bie ©laubigen feiner ^iöcefe anroeiöt , in 3 u ' un ^ an mu *j 
als feinen redjtmäjugen ©telloertreter ju galten, ©er §err ©raf oon 
$rür)l behauptet, bnn man fo in Moni uereinbart habe, unb es fä)eint, bafe 
bem fo ift. 9Ra<$ fetner HuSfage lautet ein «rtitel be$ abgefajloffenen <Ber= 
traget baljin, bafc ber §err &rjbifc$of oon ber eingegangenen $erpflia)tung, 
ofae bie ^uftimmung beä äönigS nia)t nad) ßöln 311 ger^n, erft alöbann 
«tbunben wirb, naajbem id) midt) felbft inftattirt unb bie ^ügcl ber i8er= 
roaltung ergriffen t)abe, ba& er barnadj aber nad) ßöln gurücffommen unb 
bort religiöfe Äfte, niemals aber Äfte ber 3u r i$biction oorner)men 
fönne. — SSöenn bem Slllem aber fo ift, fo roirb baä fielen ftarfe ©rünbc 
$u unliebfamen »uSftettungen barbieten; ia) befürchte fe$r, baB, wenn ic$ 
oor bem £errn <5rjbife$of unb otjne ir)n nadj tfftln fomme, man midt) für 
ben r)dlt , roeldt)er bem erlaubten ©reife feine ©teile genommen , ungeachtet 
id> babei, roie ©ie, $od>roürbigfter £err, roo$l roiffen, nidjt im TOnbeften 
beteiligt geroefen bin. ^an roirb ba« aber nic$t glauben unb mia) eö 
entgelten laffen; ia) roerbe babura) in eine fa)limme ©tellung geraten 
uielen jtatt)olifen gegenüber, bie ba wollen, ba§ ber §oa)roürbigfte £err 



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- 106 — 

oon $)rofte um jeben $reiä nad) ^öln gurütffomme. — SGBie mir fcheint, 
hat man felbft in 9tom nidjt gewollt, ba& ber §err fcräbifdjof mid) in 
Jcöln inftaüire , ba baö ©abreiben ©einer <5minen$ beä GarbinalS £anu 
bruächini mir befielt: „bafj ©ie fobalb alä möglich fich nad) 
^ öl n begeben, baä Sipo ftolif che iöreoe bem SDomcapitel vors 
legen unb bie 3h nen anoertraute Söerroaltung beginnen", 
ot)ne ben Auftrag für mict), baö SBreoe auch bem §erm ©rjbifchof mit; 
juthetlen unb und) bind) ir)n inftalliren ju (äffen. £ -aö ©abreiben ©einer 
Sminen^ be$ (Sarbinatä fagt inbeffen auch: „3" e * ner gebeit)lichen SOerroaU 
tung ber Äölnifchen Kirche roirb e$ nicht roenig förberlia) fein, roenn ©ie 
über bie £age ber SDiöcefe oon bem örjbifchof felbft (Srfunbigungen einjiet)en, 
meinem auf ®runb ber mit bem 9lHerburc$laucf)tigften Könige oon ^ßreufeen 
gepflogenen $erhanblungen bie 3^ucffer)r auf feinen S3ifa)ofSftuljl geftatrer 
ift, wenngleich bcmfelben bura) Jtranfheit unb anbere £unberni^t 
u. f. w." — -Jpterburä) legt man mir bie Verpflichtung auf, mich an ben 
§errn ^rjbifä)of ju roenben, um burdj ihn bie 23ebürfniffc ber S)iöceie 
fennen 311 lernen ; ebenfo ift gefagt, baß ber §err ©rgbifchof frei nach ^öln 
äurücffehren fann, bie $eit aber, n>o baö Sine unb baö Slnbere ftattftnben 
foU, ift babei nidjt feftgefefct; and) erfiet)t man baraud nicht, ob ich oor 
ober naa) meiner ^nftatlation bie ©ebürfniffe ber $)iocefe burdj ben $errn 
©rgbifchof fennen lernen foH, unb ob ber $ralat gleichseitig mit mir, ober 
naajbem ich felbft in bie Verwaltung bereits eingetreten bin, nach £öln 
fommen fann. $>er £>err ®raf 33rüf)l behauptet, bie lefctere Sluälcgung 
fei ber wahre ©inn be8 ©abreibend ©einer dminenj be$ (SarbinalS, ba bie$ 
$u Sftom aud) ausbuicflich ftipulirt worben fei, unb ba jubem ber ,Hönig 
oon spreujjen e3 niemals bulbcn werbe, bajj £err oon $)rofte meber oor, 
noer) mit mir nach Jtöln fomme, unb unter allen Umftänben nicht, um 
mich bort einzuführen ober um einen Hirtenbrief gu erlaffen; im Uebrigen 
aber fflnne ich mit bem §errn ©qbifdjof mich in Verbinbung fefcen, roenn 
er fpäter nach itöln fommen werbe, ober auch tm Anfange fcfjon, inbem icb 
ihn in fünfter auffuche. 

3n golge biefer Maßregel, welche bie Ausübung irgenb eineä 3 uri ^ 
biction&SlfteS bem §errn oon $>rofte nicht geftattet, roirb berfelbe mia) aueb 
nicht mehr $um ©ombedjan ten ernennen f önnen. SöenigftenS behauptet ber >>n 
®raf 33rühl, baß bie Regierung, ba fie entfdjloffen fei, in feine Verbinbung 
mit ihm ju treten, e§ nicht bulben roerbe. $)ie ^Regierung roiH be&h<*H> 
baä, maS ber goabjutor, roenn er nicht jum S)echanten ernannt roirb, oer< 
Iiert, felbft sutegen. 3m Slllgemeinen ift bie Regierung bereit, bie oon mfr 
in ©peoer belogenen 8000 Bulben unb ba$u bie 3000 Zfyaltv beS §errn ^ 
bifchofS ju geben. S)iefe Dotation bürfte ungefähr auäreichenb fein; bie 



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— 107 — 

SüBna^mc jeboa), roonaa) £err oon $)rofte mia) nia)i gum $)ea)anten 
.cnenncn fann, fteljt im bireften 2öibcrfpru(f)c mit ber in bem (Schreiben 
bei Sptnn (Sarbinalö auSgefprodjenen geftfefcung: „bafj Sie bie Stelle 
fineä 2>ombea)anten bura) erjNfööflidje Verleihung ermatten roerben". — 
£a liegt 'ein ooüftänbiger Söiberfprua) cor; eä ift fef>r ja)roierig, bog in 
tofem Schreiben 2luögefproa)ene mit toer naa) ber Behauptung be3 £errn 
trafen Brü$l getroffenen Stipulation in Uebereinftimmung ju bringen. 

$a tc^ fomit nia)t roeifj, wie ia) bei biefer Ungewißheit über bie 
Hrirflidjen 2lbfia)ten be3 heiligen Stuf>le3 mia) oerhalten fott, ia) ober aua) 
3<m$ unb gar nia)t3, roaä benfelben guroiber fein fönnte, ju tlmn roünfa)e, 
[i erlaube ia) mir, 3() n *n, §oa)roürbigfter £>err, meinen 3roeifel Darüber 
auseinanber ju fefcen. $5amit Sie ein grünblia)e3 Urteil Darüber geroinnen 
tonnen, überfenbe ia) 3(> ncn beifolgenb eine 2lbfa)rift 1 beS Sa)reiben3 Seiner 
tanag W Garbinalä £ambru3a)ini. 3a) bitte Sie alfo , bie ®üte gu 
Whi, mtT 3^ Meinung über biefe fünfte, roenn aua) nur bura) ein 
paar Seilen, mit ber näa)ften g$oft mitzuteilen, bamit ia) weiß, roie ia), » 
frwr ia) weiter oorangehe, mia) gu oerfjalten f>abe; roahrfa)einlia) roerbe 

in a$t ober $efm Sagen neue <£rflärungen oon Seiten beä ßönigS oon 
Greußen befifcen, unb, roie ia) oorauSfehe, roirb man mir ben 2Bunfa) auä* 
fpred)en , bafj ia) jur Slbleiftung be3 £omagta(eibeä naa) Berlin fomme. 
^uitrbem fa)eint mir noa) notfjroenbig, 3§ re Äufmerfjamfeit auf jene Stelle 
W SdjreibenS beö Jperrn Garbinalö ^ingulenfen, roo e§ f)ti^t: „unter 
anbern im tarnen beö Äönigö gegebenen 3 u f a 9 en an er P cr Stelle 

h m." 3)arauS ger)t heroor, bafe man aua) noa) über anbere in bem 
^reiben nia)t auägefproa)enen fünfte Abmachungen getroffen ^at. Söofern 
ran aber biefe fünfte roeitere Vereinbarungen in Betreff ber Verwaltung 
nnb ber Ausübung ber bifa)öflia)en Otca)te u. f. ro. enthalten, fo rodre eS 
\tfft bringenb $u roünfa)en, baß biefe Vereinbarungen aua) bem jufünftigen 
Soabjutor mitgeteilt roürben, bamit er bie bereitö feftgeftellten fünfte, oon 
toten er ausgehen fann, foroie aua) bie oon ihm ju befolgenbe SHia)rung 
fernen lernte. £err ®raf Brüfjl ^at mir felbft gefagt, e8 roerbe ber @o= 
abjutor, roenn er naa) Berlin fomme, fet)r gut baran tfjun, alle feine gor= 
berungen freimütig aufstellen; bagu roäre eö aber ^öa)ft roünfa)enSroert§, 
toß berfelbe eine oollftänbige jtenntnife oon allem bereit« Ver^anbelten unb 
%efa)lofjenen befäße. 3^ erfü^ne mia), bie Bemerfung su maa)en, ob eS 
nia)t überaus oort^eil^aft roäre, roenn (£ure (Srcelleng be^alb fofort naa) 
Äom fa)rieben. 3 m 3 au *e einer umge^enben Slnrroort an Sie fann ia) 
3^re 3J?itt§eilungen noa) cor meiner 3lbreife naa) Berlin f>aben. 



1 eic^e ©eit« 80. 



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- 108 - 

SDaS ift alfo, £odjtoürbigfter £err, bcr 6tanb ber ©aaje. $)em trafen 
oon 23rü$l gegenüber unb in metner $)enffa)rift an ben Äönig oon Greußen 
§abe idj miä) gum ©efjorfame gegen ben ^eiligen 3$ater bereit erftärt, itf 
Ijabe aber gugleiä) begüglidj einiger ©c^roiertgfeiten ^ufiajerungen erlangt. 
3ä) geftatte mir fonadj bie Sitte, über meine ,3n>eifel fobalb all n% 
liä) mid) aufflären ju motten. Sin ben §errn TOmfter oon 2t bei oafe 
idj ebenfalls heute gefd)rieben; ba e3 mir aber gu einem augfüljrlidjew 
vSdjreiben an 3«t W&i fo würben Eure Ercelleng burd) eine fdjleunigf 
Etittljeilung biefeö 6d)reiben$ an i$n , um ifm mit bem ©tanbe ber 6tijf 
berannt gu madjen, mid) unenblid) oerpflidjten. 

3nbem idj meine fe$r bringenbe ©itte toieberljole, eä möge Eurer fr 
ceffenj gefallen, mir 3h™ Meinung ofme Sergug mitguüjetlen, habe i<$ Nc 
Er)re , ben aufridjtigften ©efinnungen ber befonbern §odjadjtung unb tot 
ooHfommenften Ergebenheit SluSbrucf gu geben, mit benen idj bin 

Eurer Ercelleng 

ergebender unb gefwrfamfter SMener 
t Sannes flott Öetffel, 
©ifdjof oon ©peoer. 

33. Sobanne« oon ©elffel, $ifd)of oon Soetier, an ben ©toatlmintfter oon Iftd 

|u SWÜndien. 

©peger, ben 9. ftooember 1841 

§oa)ioo^geborener, §odjoerehrtefter §err ^cinifter! i 
Ercelleng ! 

$te wenigen ©orte, roeldje ia? geftern im $>range ber ,3ett an fcim 
ErxeOeng richtete, toerben $oa)benfelben gugetommeu fein, #eute beeile i4 
mict) nun , einen genaueren SBeridjt über ben <5tanb ber Kölner <5aa)e ob 
guflatten. 

9cadj einer breimaligen Eonfereng mit bem Jpcrrn (trafen oon ©rityl, 
in roetdjem idj nad) aßen feinen Eröffnungen unb Sleufjerungen einen tötortn 
oon Eljre unb Offenheit gu ertennen glaubte, beftanb berfelbe $ufcfct barauf. 
bafj ia) enblid) mid& auäfpredje, unb naa) reiflicher Erwägung gab ich fol 
genbe Erflärung: 

Wachbem ba8 Oberhaupt ber Äiraje mir befohlen, bie Hbminiftrarior 
oon Jtöln gu übernehmen, be$ ßönig* oon ^reu&en flJcajeftftt mich ftap 
oorgefdjlagen, unb mein gndbiger ßönig unb £err motte, ba& ich folge, fi 
fe^e id) all biefeS at$ Sötnf ber <8orfet)ung unb fei bereit, im ©erträum 
auf fte bem höheren SHufe gu folgen. E$ oerlange biefer Schritt ^ rtc unb 



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— 109 — 



Opfer Don mir — allein id) wolle fie übernehmen, ber Religion 
©aterlanbeS mitten. @ott roolle e8, unb fo mürbe id> benn unter 




Setftanbe mia) reblidj beftreben, bie neue mir gegebene Lebensaufgabe 
Reiften gu erfüllen. — Weine erfte $itte an be$ ßönigö oon ^reu&en 
fei, baß 2lllerf)öd)ftberfelbe mir jene« ©ertrauen f^enfen motte,, 
vela)em midi bisher mein bulbDollcr Mniq unb £>err beglücft t>at ; im 
biefe^ Vertrauen bura) bie eifrigfte ^fltdjtcrfüttung als fatfwlifdjer 
nnb Untertan mit lonaler Offenheit unb treuer 2lnl>änglia)rett gu 
iucfjen. 

«tt btefer loyalen Offenheit mu&te ta) mir bie greift nehmen, fogleid) 
igt bie tunfltge Slmtäwirffamfeit beä (Eoabjutorä wefentlia) bebingenbe 
Jbrrien ;u oerfnüpfen, nämlicfi erfreue, bap id) bie $uoerft($tli($« £eru$u 
bürfe, man werbe mir eine unmittelbare [Rcfpicicng beä (Slerical* 
&Mn unb einen unbefnnberten (*influ6 auf bie <5infefrung unb 
ber Sßrofefforen biefer Anfielt foroie beren üeberwadjung in 
nnb Sanbel geftatten, unb baß groeitenä ber eine unb anbere Sßrofeffor 
foliidwi X^eologie gu iöonn, weldje alö ^ßarteit)äupter beS §ermefias 
pom fat^o(ifdt)en SÖolfe ftigmatifirt unb ot)ne Vertrauen jtnb, in 
Stellen ©erfefct werben, um baburdj bem (Eoabjutor biefen Stein beä 
befeüigen unb if>m ba$ ©ertrauen ber fat$olifa)en Beoölferung 
, roeldje« gur ©egrünbung beS Jriebens gmifajen £ira)e unb 
Ottern fo notyroenbig ift. 
£>tcie Wlarung rourbe oom ©rafen oon 99rüf)l mit SBeifatt auf« 
mrnen, unb er forberte mia) auf, biefelbe fdjriftliaj an be$ Königs 
abgeben, inbem er fie fogleid) oon Gobieng au« per ©ftafette 
WünaVn , roo ?ltterf)ö<$ftbcrfelbe am 11. »benbS eintreffen werbe, 
i motte. $)iefe$ t$at ia) benn aua) in motioirter Darlegung unb 
berin no$ bei, bafe ia), inbem id) bie ©emäfjrung jener SDefiberien, 
bie Änorbnung anberer mit £erm ©rafen oon 93rül)l münblidj 
mm fünfte gu erhoffen wagte, ben weiteren 23efet)len SeineT 3Rajeftät 
[riöriamft cntgegcnfät)e. 

$<* mit £erm ©rafen oon SBrü^l münblidj befjanbelten fünfte 
bitjt : 

1. I a ber com (iarbinal ßambruddnni an und) ergangene ©rief bie 
iaxrung enthält: „Sanctissimus Dominus ita plane Regia aequitate 
minime dubitat, quin plena (Coadjutori) suppetat facultas 
potestate propriisque eius iuribus utendi tt , unb unter 2lnberm 
Atomen be§ tfänigö aud) jugefagt fei: „ut ratio agendi in mixtarum 
tiarum negotio unice pendeat ab episcoporum auetoritate, laico 
rnio nullatenus adversante nec ullam sibi in id partem assu- 




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— 110 — 

mente tt ; fo erfldrte id), biefer leitete $unft ber gemtfdjten $hen laffe 
ni^tä weiteres gu erörtern übrig; allein in Vegug auf erfteren erwarte 
ich, baf} man ben SluSbrucf plena facultas im Dollen (Sinne gelten laffen 
unb mir befonberS bie unbehinderte ÄirchenbiSciplin nach ben canonifdjen 
©afcungen geftatten werbe, mag, wie ©raf Vrüfjl fagte, nid)t ben geringften 
Slnftanb ftnbe. 

2. 3 n *> cr Vefefcung ber ßapitelftellen fagte ©raf Vrityl bie genaue 
(£mf)attung ber SBitttc de Salute animarum gu. 

3. £infichtlich meines Amtsantrittes in ßöln fragte ich, ob ber £>m 
(Srgbifdjof ba^in fommen unb mich inftattiren unb bei biefer Gelegenheit 
einen Hirtenbrief erlaffen werbe, in welchem er feine feityerige £eerbe an= 
weist, fortan mir, feinem ©telloertreter, gu gehorchen, was id) als wünfcheuSs 
werty aus bem ©runbe anfefje, weit baS bem §errn (Jrgbifctjof ©atiSfacfum 
unb Xroft geben, mir fogleid) großes Vertrauen erwerben unb Viele, we\d)t 
ungufrieben ftnb, wenn er nicht gurüeffehrt, gum ©Zweigen bringen würbe. 
§iergu erftärte ©raf Vriu)l: 2111 biefeS würbe baS ©ouoernement ntebt 
gugeben unb fei auch nicht mehr nöt^ig — JRom habe mich mit apoftolifd)en 
^acultäten ernannt unb mich angewiefen, efjemögtidjft bie Slbminiftration gu 
übernehmen, eS fei alfo bie gange ©aaV burdj ben Hpoftolifchen ©tuhl gu 
(Jnbe gebraut, unb eS bebürfe fonach weber einer 3nfta Kation , nod) eines 
Hirtenbriefes, noch überhaupt einer wetteren üttitmirfung oon ©eiten beS 
§errn (JrgbifchofeS , welche föom nicht wolle unb baS ©ouoernement nicht 
gugebe. S)em £>errn Qhrgbifchof werbe geftattet werben — liberum erit — 
nach Äöln gu fommen, aber erft bann, wenn id) bie Verwaltung ergriffen 
^ätte, unb aud) bann bürfe er nur religiöfe, aber feine 3uriSbictionSafte 
oorneljmen. 2luf meine Vemerfung, biefe tlnorbnung werbe oiele ,£atholifen 
unb ben Herrn (£rgbifa)of felbft feljr fdjmcrgen unb mit 9)ii&trauen gegen 
mia) erfüllen, als oerbränge id) u)n, erwieberte ©raf Sörü^l : eS müffe aua) 
bie eifrigften tfatholifen beruhigen, ba& ber Zeitige ©hn)l fo oerfügt $aU: 
Roma locuta est — unb mia) fönne fein Mißtrauen treffen, ba id) bisher 
2HIem fremb geblieben unb jefct nur bem heiligen Vater gehorfame. 

4. dagegen führte io) an: id) fei in bem Briefe beS (Jarbinals 
£ambruSa)ini angewiefen: „non parum proderit, necessitates (Dioeceseos) 
cominua agnoscere ex ipso Archiepiacopo" ; id) müfjte mid) alfo mit 
ihm über bie Verwaltung in Venehmen fefcen, unb befemegen glaubte ia), 
eS fei nöthig, bafe id), beoor id) bie Verroaltung antrete, wenn ber £err 
<£rgbifchof nicht naa) Min fommen bürfe , gu ihm nad) fünfter gehe unb 
oorher mit ihm oerfehre; biefeS glaubte ich bem alten, ehrwürbigen Prälaten, 
ber Erwartung ber Äatholifen unb meinem ©efühle f(hulbig gu fein unb j 
barauf beftehen gu müffen. ©taf Vrühl erwieberte: biefer ©abritt fei fd)ön, 



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- 111 - 

t*[ unb tlug — er fei gang einoerftanbeu, bafj idj, beoor idj bic SöerroaU 
amg antrete, nad) fünfter reife unb mit bem Ajerrn ©rgbifdjof mid) in 
Seneljmen fefce, aber bann müßte id) ebenfalls aud> guerft und) ^Berlin flehen, 
um Setner 3ftajeftät aufguroarten, ben <$tb gu (eiften unb ben (Sutttnimftcr 
ju fpredjcn ; bie beiben SReifen liefen fid^ Dereinigen unb mürben alle Steile 
beruhigen. Siefer 2lnfid)t trat id) bei. 

5. 3* bemerfte ferner: ba ber £err <Srgbif($of feinen 3uri*biction8aft 
mefjr üben foff, fo tonne er mia) aud) nidjt me$r, roie bod) ber ©rief beS 
§arbmal$ £ambru8d)tni rooHe, gum $>ecan beS Kapitels ernennen. 95Me nun 
biefrö roerben f olle ? ®raf 23rü|l errcieberte : ba8 Fönne ber (Jrgbifdrof nidjt ; 
tarn biefed £rnennung8red)t fei bereits roie alle §pifcopatre$te an ben 9Tbi 
mimjrraror übergegangen. Silo tdj bemerfte: id) rennte aber bod) nirf)t fetbft 
midi ernennen, erftärte ber $err ®raf: baä fei audj nidjt n&tf)ig. 9Äan 

frürjer in 9iom biefen $unft gefegt , roeil man i§n al8 Hirtel an= 
gejeirn, bem Stbminiftrator bie ©ubfifteng gu oerfdjaffen, inbem man iljm 
ja ien vom £errn (*rgbifd)of abgetretenen 3000 St^alern nod) bie 1800 
Ifaler 3>ecanägebalt gulegen rooHte. 3n biefer Hnfidjt allein $abe man 
biefen «ßunft aud) fpdter in ben SBerfjanblungen mit fortgeführt. «Dein er 
fei rotrfungäloä geroorben unb feine SluSfüljrung jefct nidjt mefjr nötfjig, 
inbem baö ©ouoemement ben 3(u3fall übernehme. Sftan roiffe roo^l, ba| 
id) torrdj Uebernaljme ber fdjroierigen TOffion gro&e Opfer bringe, unb 
fcflBtaen fei man bereit, mtd) bafür möglidjft ;u entfdjäbigen. <5r, ®raf 
$riu)l, tonne als »eoollmädjtigter bes ßänigS mir lagen, bajj meine ©ub= 
fiftenj feinen Slnftanb Ijabe, inbem ©eine Diajeftät mir baä beftimmen 
werben, roaä iaj in ©peoer §abe, ndmlidj iäfjrlia) 8000 (Bulben, roogu bann 
bie 3000 Später beS £errn ©rgbifdjofö noaj Tömmern »ua) roerbe mir 
ber £ömg für bie Steife nad) »erlin meine Ueberfiebelung nad) ßöln 
unb meine erfte $tnrid)tung bafelbft eine abäquate Sloerfionalfumme am 
oeifen laffen. 

6. 3a) fragte weiter: roo benn ber Slbminiftrator in ßöln rooljnen 
jode ? ©raf 33rüf)l erroieberte: in ber ergbifdjöflidjen USÖoljming. 3$ DC= 
merfte $iergu : ba §err oon SDrofte ©rgbifdjof ift unb bleibt unb baö Söreoe 
bes ^ßapfteä beftimmt: w ut omne8 Archiepiscopatus fruetus et reditus 
(mit StuSna^me ber 3000 £Ijaler) pereipiendi iure potiatur*, fonaa) iljm 
aud) bie baju gehörige SBolmung fortroä^renb jufte^t, fo fönne ber &bmmi= 
ftrator biefelbe roofjl niajt begießen, ober er müfete geroärttgen, baf? er, roenn 
ber §err Grrgbifdjof naaj Ä5ln fomme, auägie^en müffe, o$ne ju roiffen 
roo^in. #err oon «rü^l geftanb, oon ber 2Ba^rr)ett biefer ©emerrung über* 
rafa)t, biefeS fei ein ^ßunft, ber biö je^t niemal« gur <5prad)e gefommen, 
roeil 9liemanb an tyn gebaut ^abe. 3Kan ^abe immer unterteilt, ber ^err 



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von $)rofte werbe fao)ftenS auf einige Sage naa) jtöln fommen unb bann 
für immer fta) gitröcfgtc^en. 3a) entgegnete: wenn er biefeS aua) tfae, fo 
bleibe bie ©ofaung boa) ftetS feiner $iSpofition faimgeftellt, unb bann 
fönne er bem Goabjutor bie Söofmung oerweigern, ober wenn er guroeilen 
Mos auf einige „»Jett naa) Sibin fomme, jebeSmal ben (Soabjutor auSjie^en 
machen, ©raf 33rür)l fal} biefeS ein unb fagte: er roolle biefen Sßunft fo= 
gleia) in (Sobleiu, mit Jperrn oon öobeliajiuing^ befpredjen, bamit bie <Sa$e 
fdjleunigfi inS Öfteine gebraut roerbe. 

7. 9toa) fragte iä): roela)e Spublicationen bie Regierung maa)en roerbe, 
um meine ©ocation ber ©eiftlidjfeit unb bem ©olfe mitjutfatlen, unb roela)cn 
IKobuS meines Amtsantrittes man für angemeffen falte? — ©raf 33tür>I 
erflärte: baS ©ouoernement roerbe bejjfalb bie nötigen ©erorbnungen im 
AmtSmege publiciren; ^infid^tttc^ meines Amtsantrittes aber mürbe ia) mi$ 
bann mit £errn oon 93obelfa)wingl) unb bem Kölner $)omcapitel inS fcb 
nehmen gu fefcen faben, um Alles oorfar $u befprea)en unb gemeinfam ju 
beftimmen. 

SiefeS ftnb bie $auptpunfte, wela)e gur <5praa)e famen. ©raf SBrüljl 
naljm barüber ftote, um barnaa) bem jtönig oon ^reufjen ju berieten unb 
aua) ben einen unb anbern mit §errn oou 23obelfa)mingf> gu befprea)en. — 
Sobann famen roir noa) überein, ba& ia) nun oorerft bie weiteren (hoff* 
nungen oon ©eiten beS Königs abwarten, babei aber mia) bereit falten foUte, 
auf ben erften 2öunfa) naa) 33erlin gu fommen, roobei ia) fobann meinen 
3Beg über fünfter nehmen Fönnte. ©raf 33rüf)l roerbe mir oon <SobIen$ 
ober ©erlin auS fa)reiben, foroie er gur £t\t, roenn ia) naa) ©erlin fomme, 
ebenfalls bafelbft fia) einftellen roerbe, um meinen bortigen Antritt mir mög= 
lia)ft gu aplaniren. 

Unter biefen fünften roill mir nun bei 9lr. 3 nia)t gefallen, bafj bei 
ef>rwürbige §err (Srgbifdjof plöfcliä) unb fo gang bei Seite gefcfaben fa)etnt. 
DiefeS roirb ifa unb feine ©ereljrer fefjr fdjmergen unb mir benfelben 
gegenüber eine fa)roierige Stellung bereiten. 3a) fabe bejjfalb, roie (hire 
(Jrcelleng auS meinem ©riefe an ben £>erm ftuntiuS werben erfefan faben, 
an Öefctern gefa)rieben unb um fa)leunigfte SRittfailung feiner Anfia)t Jner= 
über gebeten. 

(Jin ©leia)eS gilt aua) bei 9fr. 5 unb im oerftürften ©rabe, roeil 
hierin bie AuSfage beS ©rafen ©rüf)l bem ©riefe beS §errn (£arbinal£ 
gerabegu roiberfpria)t. — 3°) fafo cS jwar für roeit beffer, ba& ber doab= 
jutor nia)t $)ecan beS (SapiielS roerbe, roeil er babura) einem anbern (Sapi* 
tular ben $la$ oerfperren unb einen Arbeiter weniger faben roürbe; auä 
ift bei- $>ecanatSgefalt gar nia)t mefjr gur ©uftentation nit&ig, weil ba» 
©ouoernement bie Dotation gibt; allein ob man in dtom nur bie Abfta}t 



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- 113 - 

a 2luge Ijatte , burd) bie Ernennung beS GoabjutorS gum Defanate beim 
j'dben bie ©ubftftengmittel gu oerfa)affen, wie ©raf oon SBrü^t behauptet, 
ebnr ob man bem §errn £rgbifa)of babura) ein SuriSbictionSredjt unb in 
bfffen Ausübung eine (J^renerftärung bewahren wollte, lä&t fta) nicht er* 
mtffen, unb ich ^abe aua) barüber mir bie Weinung beS #errn WuntiuS 
frbeten. Hütt) erlaube id) mir an Eure Ercelleng bie bringenbe Söittc gu 
Men, mir ebenfalls nur in gwei ©orten 3^ re wir fo werthoolle 2lnfia)t 
über biefe fünfte gütigft mirtheilen gu wollen. 

9Rit ben übrigen $)ocumenten ^at mir ®raf 23rxlr)I aua) über bie 
{witueflc lanbeSh«rrlia)e Erlaubnis, bie Goabjutorie oon Üöln annehmen gu 
bürfen, refpectioe über bie eoentueHe Genehmigung meiner Sftefignation beS 
»humä ©peoer bas königliche beeret einge^änbigt , an beffen ©d)luffe 
Seine TOajeftät ber könig aüerhöa)fteigenhänbig mir baS Gomthurfreug 
\A $erbtenftorbenS oom ^eiligen 9Ria)ael gu oerleihen geruht ^aben. 2lua) 
ift biete OrbenSgeichen mir bereits geftern mit bem SBerleifmngSbreoet bura) 
baö Äöntglic^e Sttinifterium beS ?leujjern gugefommen. $)iefer neue beweis 
ber mir fo nnfa)ä&baren §ulb meines attergnöbigften königS unb Jperrn 
bat mtd> mit Gefühlen erfüllt, welche mir auSgubrücfen bie 2Borte fehlen. 
®ott feane unfern herrlichen könig für unb für. 3a) behalte mir oor, bie 
Emanation beS SBiStlmmS ©peoer gu feiner £tit, wenn einmal alle 2lrran= 
Clements gu meinem befinitioen Uebertritte naa) köln in SBodgug gefommen 
fmb unb id) in ftom auf einen ©tuf)l in partibus tranSferirt werbe, affer-, 
unttrt^änigft eingufenben. 9lua) glaube ich baS ßomthnrfreug , baS un= 
?a)tf$oare, oon mir aber erft noch oerbienenbe 3 ejt $* n Dcr königlichen 
$nabe unb lanbeSoäterlichen Billigung erft bann befinitio annehmen unb 
fragen gu bürfen, wenn ber 3eitpunft meines befinitioen UebertritteS nach 
tföln unb in ihm aua) bie afferhöa)fteigentliche 9lbficht ber für mich f° 
«npfehlenben SluSgeiä)nung meines fettherigen königS unb §errn, in welcher 
allem e3 bie königliche §ulb gu oerleihen geruht hat , in 2Birflia)feit ein* 
treten roirb. 3d) werbe alSbann aua) meinen tiefgefühlteren £)anf un= 
miütibax ©einer SRajeftät bem Könige bargubringen mir eS eine ebenfo 
freubige, als h«% Pflicht fein laffen. 

3$ erlaube mir nun, an <£uTe (SrceHeng bie ergebende 93itte gu ftellen, 
>afc «Sie bie Gewogenheit fyabtn wollen, alles Sßorftehenbe ©einer 5flajeftät 
&tm Könige gur aHerhöa)ften kenntnif; gu bringen unb mia) ber fernem 
$ulb unfereS affergn5bigften $errn beooteft gu empfehlen, ©obalb mir 
reue Eröffnungen oon Berlin gugehen, waS wahrjdjeinlich für ben gall, 
•afe ©eine Sftafeftöt ber könig oon ^reufjen, wie bie Leitungen $ tVLt * 
nelbfn, niö)t naa) München fommen werben, fd)on in wenigen Sagen ge= 
d>et)en wirb, werbe ich mich teilen, biefelben unoergüglid) mitgutheilen. 

3ok ö. <WfleL 8 



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— 114 — 



8d}ltefjttd) bitte id) @ure (£rcellen$, bte SBerftc&eruna, ber auägejetdjneten 
5ßere§rung unb Ergebenheit gu genehmigen, mit roetdjer id^ bin 

©urer ©rceffeng 

gefjorfamfter Liener 
f 3o$anne3 von ©etffel, 
93if$of oon <5pener. 

34. Jean de Geissei , e>eqoe de Spire, ä Michel Viale-Prelä, archeTeqne 

de (arthaere, Nonce apostollque a Muni eh. 

Spire, le 11 Novembre 1841. 

Votre Excellence Reverendissime, 
Monseigneur, 

Dans ma derniere lettre du 8 de ce mois j'ai eu l'honneur d'in- 
former Votre Excellence du resultat des Conferences que j'ai eues 
avec Monsieur de Bruehl et Vous ai expose les differents points, sur 
lesquels nous avons parle pour preparer ma translation ä Cologne. 
Entre les points prineipaux que je Vous ai detailles alors, je ne 
pouvais qu'indiquer plusieurs autres sommairement ; et pour Vous 
raettre ä meine de pouvoir aussi juger ceux-ci, j'ai Thonneur de Vous 
transmettre ci-jointe une copie du rapport que j'ai fait hier a Mon- 
sieur le ministre de l'interieur dans le dessein que Monsieur d'Abel 
en informe Sa Majeste le Roi de Bariere. 

Dans ce rapport je me permets d'attirer Votre attention surtout 
au Nr. 5, qui Vous est dejä connu. Je serais d'avis qu'il valüt 
mieux que je ne fusse pas nomine doyen du chapitre par la double 
raison, parce que devenant doyen j'oterais l'esperance d'avancement 
a un chanoine et m'attirerais par-lä. le depit de tous et parce qu'alors 
j'aurais un membre de moins dans le chapitre, et par conseqüent je 
perdrais un collabqrateur pour les affaires si etendues d'un si grand 
diocese. Si donc Ton na pas voulu expressement a Rome que 
Monseigneur de Droste exerce encore un acte de juridiction comme 
une sorte de reparation d'honneur, je serais de Topinion que je ne 
fusse pas nomme doyen, mais que cette dignite fut conferee ä an 
chanoine; d'autant plus, parce que par-lä le coadjuteur gagnerait 
la confiance de son chapitre et que, si le gouvernement donne le» 
1800 ecus, il n'en perdrait rien pour la dotation. 

Outre cela, je prie Votre Excellence de remarquer le Nr. 6. 



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> 



— 115 - 

t^qaici Ton ne m'a jamais parle de la maison archiepiscopale, la- 
bile, selon le sens litteral du bref apostolique, appartient pour 
ijours a Monseigneur de Droste. Mais, si cela est, le coadjuteur 
doit-U loger? Quand Monseigneur Tarchevdque vient a Cologne, 
dra loger en son palais, et s'il ne vient pas, voudra-t-il ceder 
au coadjuteur, et s'il le fait , ne pourra-t-il Texpulser 
de fois que bon lui semble de venir passer quelque temps ä 
e ou sans y venir ? — A toutes ces questions , Monsieur le 
te de Bruehl ne savait que räpondre, et il a promis d'en parier 
nsieur de Bodelschwingh et au ministre Eichhorn, pour ter- 
r cette affaire. II faut donc en attendre la resolution. 
Je le croyais de mon devoir de Yous informer de ces circons- 
Monseigneur ; et en Vous priant de nouveau d'avoir la bonte 
me dire Votre opinion en quelques mots, je reitere l'expression 
la haute consideration et du devouement respectueux avec lequel 
ITionneur de signer 

de Votre Excellence 

le plus humble et obeissant serviteur 
f Jean de Geissei, 
EvSque de Spire. 

fUferftivag« 

ätffanrlMB (griffet Wfdjof uon Sfeijer, an SRtdjael 8tole*$rela, Cn^ifdjof 
Hon eartftago, »foftoliffler Wuntuiä ju SRttnfrn. 

@peijer, bcn 11. Wooembet 1841. 

* 

(5rceuenj! 

£>oa)n>ürbigfter £err! 

$n meinem lefcten 6djreiben oom 8. biefeä 9ftonat8 ^atte idj bte CSljre, 
fr (frcettenj oon bem Chrgebniffe meiner Konferenzen mit £errn oon 
l m Äenntnif? ju fefcen unb Serien Berfdn'ebene oon unä befprodjene 
über bie Vorbereitung meiner Ueberfiebetüng nad) Jtöln auSeinanber 
95on ben bort im ^injelnen aufgeführten #auptpunften tonnte 
^e$rere anbere nur fummarifdj angeben; um S^nen bie ^Beurteilung 
biefer fünfte $u ermöglichen, beehre id) mid), 3h nen beifolgenb eine 
ft be§ 33erid)teä ju überfenben, roeldjen iä) geftern an ben £errn Wu 
be$ 3nnern in ber $fbfiä)t erftattet habe, bamtt #err oon Slbel Seine 
ben ßönig oon öapern baoon in jTenntnift fefce. 

8* 




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- 116 — 



Eurer Ercelleng 2lufmerf[amfeit geftartc ich mir oor Stttcnt auf ben 
3nr)att ber 3h ncn bereits befannlen ftr. 5 biefeS Berichtes ^tnjulenfen. 
s J^aa) meiner 2lnftd)t bürfte eS beffer fein, roenn ict) nicht jum 5)ombed)ontcn 
ernannt mürbe, unb 3roar auS bem boppelten ©runbe, roeil ich burdj meine 
Ernennung gum 2)ea)anten bie 21uSftcf)t auf Söeförberung einem 2)oml>erm 
benehmen unb baburd) baS SDcißoergnügen aller mir gujie^en mürbe, foroie 
ferner, roeil ich atsbann ein Sflitglieb weniger im Kapitel haben unb folg* 
lia) einen Mitarbeiter für bie auägebehnten ©efchäfte einer fo grofjen $>tö: 
ce[e oerlieren mürbe. Sßofern man ba^er $u 3ftom bie Ausübung noti 
eineä 3 ur rättction&&fte3 bura) §errn oon £)rofte geroiff ermaßen als eine 
5(rt ßfirenerfafc nicht ausbrüeffich gemollt hat, märe ia) ber Meinung, baB 
icfj nid)t jum $echanten ernannt, biefe $>ignität aber einem Domherrn über; 
tragen mürbe, roeil baburd) ber Eoabjutor um fo meljr baS Vertrauen 
feines EapitelS geroinnen unb berfelbe, falls bie Regierung bie 1800 X^alet 
gibt, baburdj an feiner Dotation nichts oerlieren roürbe. 

Slußerbem bitte ia) Eure Ercellenj, 3^r Slugenmerf auf ftr. 6 ju lenfen. 
33iör)cr hat man mir niemals noa) oom erjbifdjöf liefen §aufe gefprodjen, 
roeld)eS naa) bem ©ortlaut beS 2lpoftolifd)en ÖreoeS für immer bem §errn 
oon $)rofte gehört. 2öenn aber bem fo ift, roo foll benn ber Eoabjutor 
roofmen? Jtommt ber §err Erjbifchof nach Jtöln, fo roirb er in feinem 
Calais roofmen roollen; fommt er nicht, roirb er bann fein §auS bem Eo; 
abjutor abtreten rooüen? Zf)\it er biefeS, roirb er alsbann ben Eoabjutor 
nierjt auSroeifen fönnen, fo oft eS ifmt beliebt, für einige £t\t nadt) £öln 
$u fommen, ober aua) ot)ne borten $u fommen? — Sluf alle biefe gragen 
fonnte $txx ©raf oon 23rühl feine Antwort geben, Er ^at oerfproa)en, 
mit £errn oon 23obel[chroingh unb bem £errn TOtnifter Eichhorn barüber 
ju reben unb biefe Angelegenheit ju einem Slbfcffluffe ju bringen. £ie Eni; 
fdjeibung roirb man alfo abroarten müffen. 

3a) ^ielt eS für meine $flid)t, Sie, .<pocr)roürbigfter §err, oon biefen 
Umftänben in ^enntnife ju fefcen, unb inbem ict) oon Beuern <5ie Uttt, mir 
in einigen ©orten 3h rc Anficht barüber gütigft mitteilen gu roollen, roieber= 
hole ia) ben AuSbrucf ber bejonbern £oa)ad)tung unb ber er)rfurchtSDoflften 
Ergebenheit, mit welcher ich S u unterzeichnen bie Ehre § a & c «tö 



Eurer ErceHenj 



ganj ergebenfter unb gehorfamfter Liener 
t SohanneS oon QJeiffel, 
33tfchof oon Speoer. 




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117 - 



35. Michel Viale-Prela, archeveqoe de Carthage, Neoce apostoliqne 
a Monier., ä Jean de Geissei, e>eq«e de Spire. 

Munich, le 12 Novembre 1841. 

Monseigneur, 

Je m'empresse de repondre k la lettre que Votre Grandeur m'a 
fait l'honneur de m'ecrire le 8 de ce mois. 

Dans les desirs que Vous avez exprimes ä Monsieur le Comte 
de Bruehl, je trouve une nouvelle preuve de Votre zele et de Votre 
aollicitude pastorale pour le troupeau qui va Vous etre confie : par 
contre la declaration que Vous avez faite d'etre pret ä obeir au 
S&vat-Pere, me prouve toujours davantage Votre devouement filial 
wers le chef supreme de l'Eglise. 

i£aintenant, je vais Vous repondre au sujet des questions que 
Toua m'avez proposees. C'est une affaire combinee que Vous Vous 
rendiez a Cologne avant que l'archevöque y soit. Le cardinal m'a 
fait connaltre cela d'une maniere positive. L'archeveque s'y rendra 
apres , et il pourra vous donner tous les renseignements que Vous 
desirez ; en tout cas Vous pourriez lui ecrire d'avance et lui faire 
connaitre la destination que Vous avez recue du Saint-Siege ; je pense 
qu'en faisant cela, Vous ne feriez que suivre la ligne que le Saint- 
Si&ge iui-m6me a suivie vis-ä-vis de Monseigneur Droste. 

Aya deux points sur lesquels je ne suis pas en etat de Vous 
donner une reponse decisive. Monsieur le Comte de Bruehl a declare 
que le Gouvernement ne souffrira pas que l'archeve'que confere a 
Votre Grandeur la prebende de doyen. Quant ä moi, je ne connais 
pas le texte des stipulation*, mais d'apres ce que le cardinal Lam- 
braschini m'a 6crit, j'etais persuade que c'6tait une chose convenue 
que l'archeve'que devrait Vous conferer cette prebende. J'etais dans 
la meme persuasion au sujet du mandement que TarchevSque devrait 
adresser ä ses ouailles, mais ne pouvant pas m'arroger le pouvoir 
de trancher cette double question, je me suis cru en devoir d'en 
ecrire au Saint-Siege, auquel j'ai fait connaitre l'etat des chyoses tel 
que Vous avez bien voulu me l'exposer. J'ai prie le cardinal Lam- 
bruschini de me donner une reponse courrier par aourrier, mais en 
attendant on ne doit pas prendre des engagements sur ces deux points, 
et il faudra attendre la reponse de Rome. J'ai aussi prie le car- 
dinal Lambruschini de me donner connaissance des stipulation qui 



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- 118 - 

ont eu Heu, qui devront servir comme regle de Votre conduite dans 
l'administration du diocese de Cologne. 

Au reste, Monseigneur, je counais toutes les difficultea dont 
Votre position ä Cologne sera environnee, mais je connais aussi \ r o* 
hautes qualites, et je suis convaineu toujours davantage que le Saint- 
Siege ne pouvait faire un meilleur choix. 

Permettez, Monseigneur, que Monsieur le doyen Weis trouve 
ici l'expression de toute mon estime, et agrßez pour Vous-meme l'as- 
surance reiteräe de l'attachement le plus de>ou6 et respectueux avec 
lequel j'ai l'honneur d'etre, 

Monseigneur, 

de Votre Grandeur .... 

P. S. Aussitöt que je recus Votre lettre, je nie fis un devoir 
draller chez Monsieur d'Abel pour lui en donner connaissance. — 
Sa Majeste le Roi de Prusse est ici depuis hier; je ne sais pas encore 
si j'aurai l'occasion de me lui präsenter. Aussitöt que je recevrai des 
lettres de Rorae, je ni'empresserai de Vous en donner connaissance; 
a Votre tour, Monseigneur, veuillez bien m'informer ulterieurement 
de Tallure que prendra notre affaire. 

Votre tres-devoue et tr&s-obeissant serviteur 
t Michel, Archeveque de Carthage, 
Nonce Apostolique. 

35. 3Ridjael SMole^rela, ©rjbtfdjof oou Gartfroßo, SlaoftoltfdKr Wnnttn« 31t 
mn&n, an 3ol>anne« ton ©eiffcl, »IfÄof öon Spencr. 

3Hünc§en, ben 12. ttoocmber 1841. 

£o<$roürbigfter §err! 

3dj beeile mief), baä ©djreiben gu beantroorten , mit roeldjem £ure 
©noben unterm 8. biefeä SflonatS midj beehrt f>aben. 

3n ben uon 3§nen bem £errn ©rafen oon SBri^t auägefproajencn 
SBänföen finbe id> einen neuen 33eroeiö 3!)re3 <5ifer8 unb 3$rer £irteiu 
forge für bie beerbe, bie 3(jn*n anoertraut roerben fott; anberfcttS beweist 
mir bie oon 3§ nen abgegebene (£rftärung, bem ^eiligen Sßater bereitwillig 
©efjorfam leiften ju motten, immer me^r 3^ re finblid}e Ergebenheit gegen 
ben oberften §irten ber Stirbt. 



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— 119 — 



3cfct rotH idj 3§nen auf bie oon 3fmen mir 'Dorgelegten gragepunfte 
Antwort erteilen. SDafe ©ie fidt) nadj äöln begeben, beoor ber ©rgbiföof 
bort iß, ift ©egenftanb ber Vereinbarung. Der (Earbinal ^at mic$ baoon 
auäbrücftia) in tfenntnijj gefegt. Der <£r$bifdjof wirb fia? fpäter bortfjin 
begeben unb wirb 3§ ncn Q Ue oon v U;nen geroünfdjten 2lufjd)lüffe eru)eilen 
fönnen; in jebem ,yaUc tonnen ©ie iljm uorbev burdj ein 8a)reiben oon 
ber 3ßnen oom ^eiligen ©tu$te gegebenen ©eftimmung &enntnijj geben, 
©emt ©ie baö tfron, fo galten ©ie nad) meiner Snfidjt benfefben 2Seg 
ein , roela)en ber fjeilige ©tu&l feCbft §errn oon Drofte gegenüber eins 
gejd)lagen fjat. 

£infia)tlid) jtoeier fünfte bin id) nia)t in ber Sage, 3&ncn eine be* 
ftumnte Slntroort geben ju fönnen. #err ©raf oon ©rü§l f>at erflart, eä 
werbe bie Regierung nidjt bulben, ba& ber (Jrjbifdjof ©urer 93ifü}öf liefen 
©naben bie Dec^antens^Präbenbe oerlei^e. 3$ meinerfeitö fenne ben Sßorts 
laut ber Äbmadjungen nidjt , mar jebodj nad> bem oom (Sarbinal vanu 
kuScr)tni mir jugefommenen ©abreiben baoon überzeugt, e§ fei ein @egen* 
itanb ber Vereinbarung, bafe ber (£r$bifdjof 3(> nen w>f e ^ßräbenbe oerlei^en 
jottte. 3 n berfelben Ueberjeugung mar id) aua) in Serreff beS oom $errn 
<Sn>iföof an feine Diöcefe gu erlaffenben Hirtenbriefe^. Da id) nun aber 
bie &efugni& jur Söfung biefer boppelten grage mir nidjt beilegen fonnte, 
jo Ijabe idj e3 für meine ^flidjt gehalten , an ben tjciligen ©tuljl barüber 
91 ^reiben unb bemfetben bie Sachlage, roie ©ie biefe mir auSeinanber- 
$uie$en bie ©üte Ratten, mit$utf)eiten. Den ßarbinal fiambruSdjim f>abe idj 
um umgeljenbe Slntroovt gebeten; injrotfdjen bürfeit jebod) fjinftdjtlidj biefer 
Reiben fünfte Verpflichtungen nidjt eingegangen, fonbem e3 mufj bie STntraort 
oon 9ftoin abgeroartet merben. 3ugleid) ^ aoc Den Garbinal £ambru3d)int 
um TOttfjeilung ber ftattgefunbenen Abmachungen, roeldje 3fwen alS 9ftid)t= 
idmur für 3för Verhalten in ber Verroaltung ber Diöcefe tföln werben 
bienen müffen, gebeten. 

3m Uebrigen, 5)od)n)ürbigftcr §err, fenne id) alle ©djtoierigfeiten, oon 
melden 3^e ©tellung gu tföln umgeben fein wirb; allein id) fenne aud) 
3^re fyotyn (Hgenfdjaften unb bin immer mehr baoon überzeugt, bafc ber 
heilige ©tuf)l eine beffere Söaljl nidjt treffen fonnte. 

©eftatten ©ie, #od)roürbigfter £err, ba& id) §errn Dombea^anten 28ei8 
an biefer ©teile meine ganje §odjadjtung auSfpredje, unb genehmigen ©ie 
3^rerfeitö bie erneuerte Verfidjerung ber ergebenften unb ehrfurd)t3oollften 
3uneigung, mit ber idj bie 6§re h«be ju fein 

eurer ©ifd)öflia>n Knaben .... 

P. 8. ©ofort naa) Empfang 3&«8 ©Treibens erachtete ia) eä für 
meine $flia)t, mia) ju §errn oon Slbel ju begeben, um ilm baoon in Dennis 



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— 120 — 

nijj gu fefcen. Seine ^Rajeftät ber Äönig oon ^reufcen tft feit geftern fyet 
anrocfenb; icf) roetfj noct) mä)t, ob id) Gelegenheit fjaben roerbe, mic^ ifnrt 
oorjufteffen. Sobalb id) Briefe oon 9ftom ermatten roerbe, roerbe td> mid) 
beeilen, ©ie $u benadjridjrigen. §aben <5ie bie ©fite, audj 3§rerfett§, £oo> 
roürbigfter £crr, oon betn Verlaufe, ben unfere Angelegenheit nimmt, mir 
• roetterljm Äenntnifc $u geben. 

3fjr ergebender unb gerjorfamfter Liener 
f flftidjael, (Jrjbifdjof oon (Eartljago, 
Stpoftolifäer ftuntutä. 

86. Michel Vlale-Prelä, arctaeveqoe de Carthage, Nonce apostoliqne 
ä Mmiich, ä Jean de Geissei, ereque de Splre. 

Munich (sana date). 

Monaeigneur, 

Je viena de recevoir la lettre que Votre Grandeur m'a fait 
l'honneur de m'ecrire le 11 de oe moia, et je Youa faia bien de 
remercimenta de m'avoir fait parvenir copie de celle que Vous ariez 
adreasee ä Monaieur d'Abel. Je me 8uia empreaae de faire connaitre 
au Saint-Siege le eontenu de Tune et de Tautre. 

Toute la conduite 8uivie par Votre Grandeur dan8 lea Conferences 
avec Monaieur le Comte de Bruehl a ete parfaite, et je Voua en fe- 
licite bien aincerement. 

Je doia repeter ici que je ne aaia paa ai le8 deux pointa oon- 
teat6a par Monaieur le Comte de Bruehl ont ete convenua a Rome, 
oui ou non, maia 8i cea pointa avaient 6t6 convenua, pourrait-il, le 
Saint-Siege, revenir sur lea stipulation« et adopter des changements? 
— Vous savpz, Monaeigneur, que le Saint-Pere n'a rien voulu faire 
saus avoir obtenu d'avance le consentenient de l'archeveque. Mon- 
aeigneur de Droate a bien donne aon consentement aux stipulation? 
qui ont eu lieu, mais ai maintenant on voulait adopter dea modifi- 
catious, l'archeveque pourrait retirer aon conaentement, ce qui ne 
8ervirait qu'a embrouiller toujoura davantage l'affaire, ä aigrir les 
eaprits dea catholiquea, particulierement de ceux (et ila sont en grand 
nombre) qui ne sont pas contenta dea arrangementa adoptea et tiennent 
ä ce que l'archeveque reprenne radministration du dioceae. — Voitt 
le point de vue aous lequel j'envisage cette affaire. 

Sa Majeate le Roi de Baviere a fait exprimer au Saint-Siege, 
par mon entremiae, aon plua vif deair que lea deux difficultes aus- 



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- 121 - 

inentionnees soient aplan i es : je Tai fait avec plaisir et autant d'em- 
pressement. J'ai aussi fait connattre a Korne Votre avis au sujet de la 
prebende du doyen dans le chapitre de Cologne; mais la graude dif- 
ficulte cousiste toujoura eu cela que l'archev&que pourrait declarer 
qu'il ne se prßte plus aux arrangements combines toutes les fois 
qu'on voudrait y introduire des modifications. Afin que Vous soyez 
en etat d'exercer une influence salutaire sur les catholiques dans 
l interSt de la religion ainsi que dans celui de l'Etat, je crois que 
le gouvernement lui-m6me doit faire servir l'influence de Monseigneur 
Droste pour Vous conoilier la confiance, et la confiance la plus en- 
tiere de la population catholique. Les paroles que Monseigneur 
Droste adresserait aux fideles pour les exhorter a l'obeissance envers 
Vous produiraient un effet immense, et contribueraient plus que 
toute autre chose ä calmer les esprits et priver de toute espece 
d'appui ceux qui, soit par mauvaise volonte, soit par un zele dereglö, 
roudraient faire de 1' Opposition. 

Nous attendrons la reponse du Saint-Siege, et jusqu'a ce qu'elle ar- 
riie, toute l'affaire doit rester dans TUat oii eile se trouve maintenant. 

Aussitot que je eonnattrai les sentiments du Saint-Pere et j'en 
recevrai les ordres, je m'empresserai de Vous en faire part, et en 
attendant je prie Votre Grandeur d'agreer l'assurance r6it6r6e de 
Vattwbement sincere et respectueux avec lequel j'ai Thonneur d'6tre, 

Monseigneur, 

de Votre Grandeur 
le tres-humble et tres-obeissant serviteur 
f Michel, Archeveque de Carthage, 
Nonce Apostolique. 

36. mmti ©iatc^rett, 0?rjbifa)of »on Cortyago, Wpoftolifcfjcr ftuntiufl )u 
SRtindKn, an 3o*anne« Don ©ciffel, »ifflof toon ©pener. 

SDHin^cn (otyie Darum). 

§odjroürbigfter £err! 

Soeben erhalte tdj ba« <5d>reiben, mit roetd&em (£ure ©naben unterm 
U. biefed Monats midj beehrten. Sötelmal banre t<$ 3fönen für bte WliU 
Wütig ber Hbförift beö oon %f)ntn an §errn ©ort 9lbel geridjteten ©<§reU 
ta* 3$ tnid) beeilt, bem ^eiligen Stufte oon bem Spalte beiber 
^reiben $enntni& )U geben. 



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- 122 — 

$urer ©naben ganjeS Verhatten, wie ©ie eS in bcn (Konferenzen mit 
bem £errn ©rafen von Vrühl beobachtet ijaben, ift ausgezeichnet gewejen, 
unb id) beglücfroünfche ©ie gan$ aufrichtig baju. 

3dt) muß ^ier roieberholt bemerfen, bafe ich nicht roeijj, ob bie beiben 
com £>errn ©rafen oon Vrüfjl beftrittenen fünfte in 9tom oereinbart 
roorben finb ober nier)t; roenn fie aber oereinbart wären, roürbe ber ^eilige 
©tur)l auf bie Vereinbarungen jurücffommcn unb 9tenberungen oornehmen 
Fönnen? — ©ie roiffen, Jpodjroürbigfter §err, baß ber f)«lige Vater of)m 
bie oorfjer erlangte ,3uftimmung beä (5rjbifcr)ofö in 9cict)t3 r)at uorge^en 
rooHen. #err oon SDrofte r)at freilief) feine 3uftimmung ju ben getroffenen %k 
macr)ungen erteilt; roenn man aber jefct Henberungen oorner)men rooHte, io 
fönnte ber (Jrgbifa)of feine 3"f*invmung äurücf jietjen , roaä nur baju bienen 
roürbe, bie ©aa)e immer mehr gu oerroirren, bie ©emüther ber tfatfjoüfrn, 
befonberä berjenigen (unb beren £a1)l *f* f e () r 9 r °6) S u ©erbittern, roelfy, 
mit ben getroffenen Maßnahmen nicht guf rieben , barauf beftefjen , baß ber 
Srjbifajof bie Verroaltung ber (Srjbiöcefe roieber aufnehme. 5>a8 ift bc 
©ejichtäpunrt, unter roelct)em icr) bie ©aetje betraute. 

©eine Sftajeftät ber Jtönig oon Bauern r)at buref) meine Vermittelung 
bem tyil\%tn ©tuf)t feinen lebhafteften ©unfef) jur Beilegung ber beiben 
ermahnten ©a)roierigreiten auäbrücfen Iaffen; icf) habe baä mit Vergnügen 
unb ebenfo eilig gethan. gerner habe ich noch 9tom 3h" $lnfict)t bezüglich 
beä SDefanS im Kölner Kapitel mitgeteilt; allein bie grofce ©chroierigfeit 
beftet)t immer barin, baß ber tJrjbifchof erflären fönnte, er laffe auf bie 
getroffenen Vereinbarungen, fo oft man 9lenberungen baran oornehmen 
rooUe, fia) nicht mehr ein. $)amit ©ie in ber fiage feien, im 3ntereffe ^ r 
Religion foroohl rote auch De ^ ©taateä auf bie ^atholifen einen h^i amen 
(SinfluB ausüben, muß, roie ich glaube, bie Regierung felbft ben (Jinflu? 
be3 £errn oon Drofte baju bienen laffen, 3hnen ba3 Vertrauen unb jroar ba3 
ganje Vertrauen ber fotr)oUfcr)en Veoölferung ju geroinnen. $)ie SBorte, 
roeldje §err oon $)rofte an bie ©laubigen richten roürbe, btefelben jum 
horfam gegen ©ie $u ermahnen, mürben einen gewaltigen ©rfolg h fl & fn 
unb mehr alö alleä 2lnbere jur Beruhigung ber ©emütr)er foroie baju bei; 
tragen, benjenigen, roetche auS böfem Sßitlen ober in ungeregeltem £iftf 
Oppofttion macheu wollten, jeben Vorroanb baju ju benehmen. 

2öir roerben fomit bie STntroort beä heiligen ©tur)le3 abwarten, unb 
muß big ju beren ©ingang bie ©act)e in ber Sage, worin \U 
fich jefct befinbet, oerbleiben. 

©obalb ia) We Slnficht beS heiligen VaterS fenne unb feine Vefe$l< 
erhalte, werbe ich 3h ne " barüber fchleunige ^Jcittheilung machen. 3 n 
Wartung beffen bitte ich £«w ©naben, bie wieberholte Verficherung ber wf« 



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- 123 - 

richtigen unb ehrfurchtäooüen Zuneigung gu genehmigen, mit ber ich bie 
£f)Tt habe gu fein 

&urer Knaben 

ergebenfter unb gehorjamfier Diener 
t i d> a e I , £r$bifchof oon (Sarthago, 
3lpoftolifd)er ftuntiuä. 

37. Steift - Sie nie nant a. «raf Bon MW \u »eriin an 3obonne* oon Griffel, 

flifdjof oon Speoer. 

Öoblcnj, ben 12. Wooembtr 1841. 

(£ure 33ifchöflichen ©naben 

kehre ich mia) gehorfamft $u benachrichtigen, baß ,£>otf)berü Schreiben an 
Seine 3ftajeftät ben jlönig, meinen allergnäbigften £errn, bereits oor brei 
lagen naa) üflünchen abgefenbet rourbe, bie aHerr)öc^fte (Jrroieberung fomit 
in bürgern bura) ben gurücffefirenben Kurier ju geroärtigen fein bürfte. 

ißteä Surer «if^öflic^cn Knaben beabfiä)tigte Eröffnung an baö Kölner 
Somcapitel, refpectioe ©eneraluicariat betrifft, fo meint ber fytx Oberpräfu 
beut greir)err oon iBobctfd^rotngr) , ob, ba eine officielle 3)cittheilung 
an bas Gapitel oon Seiten beS SftinifterS ber geistlichen Angelegenheiten 
tyrra Eichhorn (Jrceüeng n o d) n t er) t ftattgefunben, ihm, bem Ajerrn ©ber= 
präfibenten, aber roohl efjeftenS $ur JÖeiterbeförberung an ba$ (Japitel gu= 
tommen bürfte, eä nierjt münfehenäroerth fei, bafj bie beiberfeitigen (£röff= 
nungen, nämlich jene (Jurer ißifdjöflichen ©naben unb bie beg TOnifterg, 
oorerwähntem Domcapitel gleichzeitig frommen? Die <£ntfd)etbung 
herüber $oa)benfclben ergebenft anheimftellenb , roirb ber §err OberpräfU 
bent fia) beeilen, (Sure Sijchöf liehen Knaben oon bem Empfange beS er» 
roarteten fraglichen Schreibend beS ^inifterii ber geiftlichen Angelegenheiten 
ungefäumt ;u benachrichtigen, bamit, roenn >>od)bieiclbcn ihm auch bnö 
ihrige jugehen lafjen roollten, bie gleichzeitige Ueberfenbung an baö Kapitel 
oon fiter aus oeranlaßt roerben fönne. 

Da eä nun aber möglich märe, baß (£urer iöifchöf liehen ©naben 
§ntfä)luB, fich noch oor Uebernahme ber Abminiftration ber (Srgbiöcefe 
nach Lettin gu begeben (roetchen ich 4>errn TOnifter Eichhorn oon $ier 
mittheilte), biefen oeranlaffen fönnte, bie officielle TOtthetlung an baS 
(Eapitel noa) jurücfguhalten, in roelchem gaffe benn aua) feine 33enaa> 
richtigung be§ §errn Oberpräfibenten erfolgen mürbe, fo bliebe eä gänglia) 
£urer iBifa)öflichen ©naben roeifem (hmeffen anheimgegeben, baö (Geeignete 
rüctftchtlich beö (Sapitelä gu befcfjlie&en. 



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- 124 - 

©ollte id) §0(f}benfelben mittlerweile (*rheblid)eä mitgutheilen haben, 
fo werbe id) e§ fchleunigft gu tfjun nicht ermangeln; entgegengefefeten §alleä 
bittt idj §ochbtefelben aber geljorfamft, mir etwaige Slufträge sub (Souoert 
nnb Slbreffe meines SBetterS, be§ königlich ^reufeifajen Oberften unb 
(SommanbeurS beS 40. Snfanterie^cegimenteS ©rafen 23rü$l in ^ainj, 
genetgteft gufommen (äffen gu wollen. 

W\t ber efjrfurdjtöüottften §od)achtung oer^arre id) 
(hirer ©ifdjöflidjen ©naben 

gehorfamfter SDiener 
©raf oon ©rühl, 
königlich ^reugifc^er Oberfcfiieutenant a. SD. 

38. 3ofo««e« öon ©efffel, »ifdjof uon Steuer, an ben StooWmioifter <Bd)b«i 

in »erlin. 

©pajer, ben 12. Woocmbtr 1841. 

£odjroofj(gef>orner, §oa)oereI;rtefter §err SRtmfter! 
(Jrcelleng! 

SDaä hod)oerehrte ©^reiben (£urer ©rcelleng com 24. uortgen Monats 
ift mir mit bem ihm beigefügten ißäpftlidjen SBreoc uom 24. ©eptetnber 
laufenben 3 a ^ re ^; uermittelft beffen id) auf ben au8brücf(ia)en SBunfd) unb 
$orfd)lag ©einer Sftajeftät be§ jlönigS oon ^ßreufsen unb unter mohtwollenbfr 
3uftimmung ©einer SRajeftät beä könig§ oon kapern, meines allergnäbigfieit 
£errn, gum doabjutor beä £>errn (£rgbifd)of3 oon köln cum futura succes- 
sione unb alä fötaler gum «bmtniftrator ber <£rgbiöcefe köln ernannt bin, 
burch ben königlichen 93eootImäd)tigten, #errn ©rafen uon 8rül)l, §ochgeboren. 
behänbigt worben. 9laa) ©infi<htnaf)me ber überbrachten ©djriftftücfe unb 
nad) mehrmaliger ©efpred)ung einiger bie neue mir gugebadjte Söirffamfeit 
roefentlid) berü^renben ©rforberniffe unb ber gu ihrer Ueberna^me er= 
wünfdjten Sttobalitäten §abe id) e3 unter 3 u f^ mmun 8 DC S §errn ©rafen 
uon 33rül)l für angemeffen erachtet, meine allerunterthänigfte bejjfaUftge Cp 
flärung ©einer flftajeftät bem Könige unmittelbar oorgulegen, unb fyaU tcl 
bemgemöfe biefelbe bem königlichen 93eoollmächtigten gur gefälligen 93effa 
berung an be8 königä Wajeftät übergeben. SDabei behielt ich wir oor, um 
nicht beä £errn ©rafen SEÖeiterreife nach Gobieng aHgufehr gu oergögcrn 
baä faßbare ©abreiben , mit meinem mia) (Sure <5rceHeng beehrt h^' 11 
fpater burch btc ^ßoft gu beantworten, welcher angenehmen Pflicht ich hta ! 
ergebenft nachkommen nicht anftehen miß. 



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— 125 - 

3n ber an beä ßönigS SRajeftät abgegebenen ©rfldrung r)abe ict) oor 
Sffcm meinen tiefinnigen ©anf für bao in micfj gefegte fo ausgezeichnete 
Königliche Vertrauen mit bcr beuoteftcn 3$erfidjerung auSgefproajen, bafj ict) 
nact) allen mir oon ©Ott oerlieljenen Gräften midi beftreben roerbc, ber aDU 
fettigen an mir gehegten Erwartung mit bem reblia)ften Söiffen gu ents 
fprect)en. $)abei ^abe ict) nictjt oer&ef)lt, baß bie mir übertragene TOffion, 
beren r)o$e >Bia)tigfeit unb oielfeitige 8a)n)ierigfctten mir roofjl berannt jinb, 
grope Opfer oon mir oerlange, inbem fie mid) eine treuere SDiöccfe unb ein 
geliebtes £eimatt)lanb ju oerlaffen nötfugt unb mia) einer fremben Umgebung 
unb ungeroiffen 3ufunft entgegenfü^rt , baß i$ jeboct) in ber Ernennung 
bei ^eiligen StuljleS unb in bem SRufe groeier nocM; erdiger Könige bie 
Stimme ber Söorfefmng 31t erfennen glaube unb im Vertrauen auf fte unb 
unter tfntm SBeiftanbe eS mir jur Lebensaufgabe machen roerbe, am ®ebeifjen 
ber Religion unb beS gemeinfamen beutfdjen SöaterlanbeS mitjuroirfen unb 
m in meinem neuen 2BirfungSfreife baS Vertrauen unb 2öof)lroollen meines 
neuen ÄönigS unb §errn burd) bie eifrigfte Erfüllung meiner hod)roict)tigen 
Winten at« fatf>olifct)er Eiföof unb Untertan in looaler Offenheit unb 
ireuinniger 2lnt)dng(ia)feit $u geroinnen. 2tua) fjabe ict), oon biefer Offen* 
$eit befeelt, in roeiterer Darlegung einige baS Glericalfeminar ju Jlöln unb 
bie tfjeologifaje gacultät ju Jßonn betreffenbe £)efiberien namhaft gemalt, 
wld^e in meinem aufrichtigen Streben, baS mir jugebadjte 31 mt in einer 
tut §taat unb ^ira)e frua}tbringenben 29eife ju beginnen, begrünbet finbj 
unb beren atlergnäbigfte ($eroäf)rung micr) bie befannte 3Jcilbe unb oäterlict)e 
töereajrigfeit Seiner SRajeftät beS ÄönigS oertrauenSooll erhoffen (äffen. 
$tefe $)eftberien roerben <£urer (Srcettenj buret) ben §errn ©rafen oon 33rüt)l 
#oa)gcboren nebft ben ir)nen ju ©runbe liegenben Horben in fpeciellerer 
£nrroicfelung bargelegt unb babei aua) nod) jene roeiteren fünfte oorgetragen 
werben, über roeldje berfelbe in golge unferer gemeinfamen 23erat!jung 9cote 
genommen t)at, unb beren abfct)lie6litf)e Slnorbnung für bie fünftige 2öirf= 
famfeit beS (SoabjutorS erforberliü) ober als förbernbe SRobalität für bie 
Uebernar)me feines 2lmteS erroünfa)lict) ift. 

3nbem id) fonact) oon biefer an beS ^ÖnigS Sttajeftät unmittelbar abs 
gegebenen (Srflärung unb ber §infic§tlid> ber übrigen fünfte mit §errn 
©rafen oon 33rü$l ftattgefjabten $erf)anblung (£ure (Jrcellenj gang ergebenft 
in Äenntnife fefce, erlaube icr) mir beim beginn bcr geföäftlidjen $erbinbung, 
in rocldje ict) anbura) mit §oet)benfclben gu treten habe, bie offene unb 
brtngenbe ©itte, bafe mir £ure ©rcetteng ebenfo, rote Seine SKajeftät ber 
&önig baS für meine TOffion fo roefentlict) förberlicfje t)ot)e Vertrauen unb 
28oljlrootlen juroenben mögen, ©elingt eS mir, roie ia) bei einem reblict)en 
2öiDen ju hoffen roage, bad gndbigfte Vertrauen unb SSBo^lroollen meines 



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— 126 - 



neuen fönigtidjen §errn unb be$ auSgegetdjneten 3$m f ur Dic getftlidjen 
Angelegenheiten gur ©eite fteljenben ©taatSmanneä gu geroinnen, bann gefje 
idj ber 3ufunft m & ^ r °ft unD Den Slnftrengungen mit Erhebung entgegen. 
$)ann, fo oertraue idj, rotrb ©Ott, beffen Stufe idj folge, ba§ Söerf fegnen, 
ba§ Er mir aufgetragen f>at, bamit e§, oon 3h m mit leerer Söeilje begabt, 
ein ©otteäroerf roerbe, ber Äirdje gum £etl unb bem ©taate jur 3öof>Ifaljrt. 
3n apoftolifdjer ©enbung fdjicft Er midj, unb e3 lebt ber fefte SBtHe in 
mir, biefer ©enbung in iljrem holjen unb fdjönen ©inne, fooiet nur immer 
SBiffe unb Äraft oermögen, gu entfpredjen. TOge barum Er, ber juerft 
feine jroötf ©oten in alle 2Belt fanbte, fein ®otte§reidj $u grünben unb ju 
pflegen, audj mir feinen EJeift fpenben, bafe tdr), gleidj Senen, feineu Süngern, 
ein treuer SBerfünbiger feiner Ce^re roerbe unb STHen ein 93ote feineä grieberw 
unb feiner fiiebe! 

3n biefen ©efinnungen ben weiteren gütigen Eröffnungen ergeben^ 
entgegenfeljenb, ergreife idj mit greube biefe erfte (Gelegenheit, Eurer ErceU 
lenj bie tiefe Verehrung unb r)od)aa^tung§oottfte Ergebenheit barjubringen, 
mit roeldjer ich bie Ehre fyabt ju fein 

Eurer Ercettenj 

gang gehorfamer Liener 
t Sofjanneä oon ©eiffel, 
©ifchof oon ©peoer. 

39. 3o&anne« toon Griffel , »ifajof non ®pwt, an den Dberft--2leutenani a. % 

©refen Don »räbl 3n »erltn. 

©petjer, ben 16. Wooember 1841. 

föoehgeborner §err ©raf! 
^odjoereljrter §err Oberftsßieutenant ! 

SDaS fdjäfcbare ©djreiben, mit roelchem Eure £odjgeboren unterm 12. 
biefeä oon Eoblenj au3 mid) beehrt §aben, ift mir richtig jugefommen, unb 
ich beeile midj, über bie in bemfelben befproc^enen fünfte golgenbeä erge= 
benft §u erroiebern. 

gür bie gütige Einbeförberung meiner atteruntertljänigften Erftärung 
an ©eine $flajefrät ben Äönig fage ich 3^nen, ^ochoereljrter £err ®raf, 
meinen ergebenden $)anf. 3$ glaube nun, beoor ich irgenb einen weitem 
©abritt unternehme, bie allergnäbigfte Entfdjliefeung barüber oertrauenSooH 
abroarten ju follen. 

2luö biefem EJrunbe bin ich aud) ber Mnfidjt, bafe eS ber ßage ber 
SDinge angemeffen fei, einftroeilen noch jebe TOtthetlung an ba3 ^etrop* 



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- 127 - 

litancapitel in Stbln unb ba$ bortige ©eneraloicariat gu üerfcfjieben. 3<h 
tobe gwar, ali idi bcr <5fjre 3h™8 93efu<he§ mid) erfreuen burfte, baoon 
gefprodjen, baß ber ©efcbäftSgang eS erforberltch mache, auch oon meiner 
Seite bie geeigneten Mitteilungen an bie beiben genannten (Stellen ergeben 
ju taffen , um baburdj meine Änfunft in jtötn unb bie Uebernaf>me ber 
borrigen £iöcefan»abminiftration einzuleiten ; allein id) mar babei ber Mei= 
ramg, baß biefeS erft bann gefdjehe, wenn bie in meiner atleruntertyänigften 
Eingabe an be$ ßönigä Majeftät oorgetragenen $>efiberien attergnäbigft oor* 
belieben unb bie anbern in unferer Gonfereng befprodjenen fünfte gu einem 
abjcbtie&lichen SKefultatc gebieten fein werben. 3 n biefem ©efichtäpunfte 
tljeile ich baber auch gang bie mir oon (hirer hochgeboren mitgeteilte 
Meinung beä .^verm Oberpräfibenten 5reit)errn oon Söobelfcfjwingh, baf) e3 
erroünfdt)lich fei f bafc bie oorbereitenben Mittheilungen an ba§ Metropolitan* 
tapitel oon ©eiten be$ bo^en königlichen Mtntftertumä unb oon mir gleich* 
»hg gefdjehen, bamit bie <5ad>e fo gemeinfam angebahnt unb gu einem 
gebn^tic^en §nbe gebracht werbe. 3a) habe befjwegen auch in ber Ungewiß 
beii, ob Sure hochgeboren noch am 9ftt)ein oenoeilen ober bereit« nach 
Berlin jurücf finb, unter bem heutigen in bem nämlichen ©inne ebenfalls 
an ben £>errn Oberpräfibenten gefdjrieben, um fpäter bie Mittheilungen an 
k* ©omcapitel gleichzeitig mit ihm gu oeranftalten. 

demgemäß roerbe ich in jebem %aÜt, beoor ich bem Metropolitan* 
capittl eine Eröffnung mache, mir bie @b re geben, mich mit bem £errn 
Oberpräfibenten in benehmen gu fcfcen. Gtety ich nämlich, noch ehe i<h bie 
^nrmiftration antrete, nach fünfter unb Berlin, fo bürfte eS roohl am 
jroecfmäBigften fein, ftart beä ^öc^ft befchmerltchen unb weiten Ummegeä 
über gulba unb Äaffel, ober ^taü ber gebirgigen unb in biefer 3at)re3geit 
Übeln ©rra&e oon ©efclar, Marburg unb Arnsberg, ober oon Himburg, 
£wbamar, Siegen unb Arnsberg nach Münfter, lieber ben bequemern 9©eg 
rbeinabroärtg über Äobleng, itötn unb Süffelborf in ber Ärt gu nehmen, 
bafj ia), auf ber gangen SRoute unbefannt bleibenb, burdjauä 9ciemanb 
jprache, fonbem nur bem §errn Oberpräfibenten in jtobleng in ber ©title 
corübergehenb einen Söefuch machte, um mit ihm einftroeilen SlffeS abgureben, 
roaä biä gu meiner gurüeffunft oon Berlin, roohin ich *>on fünfter au§ 
gehen würbe, al« einleitende Maferegel für nothwenbig ober förbernb an* 
juorbnen wäre. — Söirb e$ aber nicht oerlangt werben, bafe ich " oa ) oor 
bem Antritte ber Slbminiftration nach ©erlin Fomme, fo würbe ich, ">™ n 
bie «norbnungen gu meinem Uebertritte nach ^Mn abgefchloffen finb, oon 
hier auS mich an ben £ernt Oberpräfibenten wenben, um bie näh*™ Wo= 
balitäten meiner $>ahinfunft gu oerhanbeln unb gu firiren. 3öa8 nun aber 
eben biefe oon unä befprochene föeife nach Münfter unb ©erlin betrifft, fo 



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— 128 — 

erlaube id) mir, (Surer §od)geboren eine unmaBgeblid)e ©emerfung zur a> 
fälligen (Srmägung uorjulegen. 3$ l)abe jroar bie 3bee, biefe Dteife noa) 
oor bem beginne ber £)iöcefanoerwaltung gu unternehmen, felbft zuerft 
angeregt, unb id) f)alte aud) jefct nodj beren 2luSfüf)rung in oieler §infta)t 
meiner fünftigen Söirffamfeit für t)öd)tt erfprieölid). 2uid) mürbe eS mid) 
fet)r freuen, in 93erlin ©einer SRajeftät bem Könige meine beootefte §ulbi; 
gung barbringen ju bürfen unb jugleid) mit Seiner (Srcellenz bem £errn 
üttinifter <Sid)t)om unb ben anbern t)ol)en Beamten perfönlid) berannt ju 
werben. S)en unfaßbaren Sertt), weldjen eine fötale föeife für mid) r)aben 
mürbe , f üt)le id) mot)l. Slllein ba bie enblid)e allfeitige Hbfdjliefcung ber 
Sad)e ftd) met)r oergögert, als eS beim erften Slnblicf fd)einen roottte, fo 
tann id) mid) bei ber immer nätjerrücfcnben raur)eften 3 fK t* 8 3 a M 
einiger ©eforgniß nid)t entwehren, bie mir eine Steife oon brittr)a(6r)unbert 
teilen* in ben fürjeften SBintertagen unb bei ber fälteften ÜÖitterung cinflöfeen 
muß. 2)er nämlid)e 3wecf, meiner burd) eine Steife nad) Söerltn beabfia> 
ttgt roirb, fönnte fpdter, roenn bie raupten 2öintertage oorüber fmb, 
wot)l ebenfo gut unb jum $()eile nod) beffer erreicht werben, ba id) bann 
oorr)er wäljrenb einiger Monate bie Cocalien unb ^erfonalien in Äöln 
etwas fennen gelernt r)ätte. 3a) bin ba^er ber Slnfidft, bafe eS angemefiener 
märe, zuerft bie Slbminiftration in ^öln, roenn mögliä), unb waS ber Wto 
nung beS fatl)olifd)en 93oIfeö roegen fct)r zu wünfdjen roäre, nod) oor bem 
23eit)nad)tSfefte anzutreten unb erft nad) Serlauf ber frrengern 2Sintertage 
nad) fünfter unb Söertin zu gefjen. 3$ mürbe fonaä) biefe Steife bei ber 
eben beginnenben fd)limmeu ©interjeit nur für ben gaff jefct fdjon unters 
nehmen, roenn biefeS in Berlin beftimmt ©erlangt roirb. (Sure £od)geboren 
roürben mid) fet)r oerbinben, roenn Sic mir hierüber möglidtft fd)nell 31* 
Meinung mitzuteilen fo gefällig roären. 

£infid)tiia) ber fünftigen 2öo$nung beS GoabjutorS roäre id) ber 91* 
Üdr>t f bafe, roenn Sie nid)t bereits betffallfige llnterfjanblungen mit bem 
§errn (Srzbifdjofe eingeleitet fjaben, biefe Saa)e am beften burd) mid) felbft 
betrieben würbe. SDa id) nämlid), roie biefeS aud) Orbnung unb Slnftanb 
erforbern, oon 9com angewiefen bin, mid) mit bem §errn (5rgbifa)of in 
iöenefjmen ju fefcen, unb id) fonaef) bemfelben, wie wir aud) übercingefommen 
finb, oorbcrt)anb wenigftenS Zeitteilung über meine Ernennung unb meine 
2lbfid)t, bie Verwaltung anzutreten , machen mu& , fo fönnte babei aud> ber 
tytnft meiner fünftigeu 2Bol)nung am natürlichen gur Sprache gebraut 
werben, unb id) zweifle ntdr)t 9 baß biefer Sdjritt beim £>errn <Srzbifd)of ein 
günftigeS föefultat t)erbeifüt)ren würbe. (SS bürfte bat)er jweefförbemb fein, 
wenn id), fobalb mir bie affert)öd)fte Eröffnung zugegangen fein wirb, fc« 
gleid) an ben *£>erm (Srzbifä)of fd)reibe, um audj oon biefer Seite alle Um» 

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- 129 — 

ücmbe gu aplaniren. 2ludj hierüber erbitte id) ergebenft, mir 3^e Slnflcfjt 
gefällig mittlieilcn gu luollcn. 

2Senn mid) meine SBcrmuthung ni du taufet, }o bürfte uicücicfit mein 
örief Eure hochgeboren nod) in ^Jcaing bei 3h rem §tn:n Detter treffen. 
Sollte biefeä roirflich ber gall fein unb Sie oielleidjt erft bann, roenn bie 
aaer^öcr)ften Eröffnungen oon ÜJtündjen unb ©erlin eingetroffen fein werben, 
nac^ le&ierer Stabt gurücfreifen, fo märe eS mir hödjft erroünfcht, roenn id) 
cor 3$rer £eimreife bie Ef)re fjaben fönnte, Sie nochmals basier gu fpred)en, 
wo bann 9ftandt)e3 genauer, als biefeö fdjriftlidj möglich ift, firirt roerben 
fönnte. 3™ gaUe Sie eine nochmalige Xour nach Speoer gu fefjr in 3h rc m 
fteifeplan geniren roürbe, roäre id) erbötig, mit 3h ncn in 2Bormd ober 
Mannheim gufammen gu treffen, roenn Sie mir Jag unb Stunbe (jiergu 
be§ridmen roollten. Sollte Sie jebodj mein ©rief erft in 93erlin treffen, 
ic bitte ich recht feljr, ba& Sie über ba3, roaä id) oorftefjenb Innfidjitidj ber 
3flt metner fteife nad) fünfter unb ©erlin unb begüglid) ber fünftigen 
Sohnung beö Eoabjutorä bemerft c;abe, 3hre fdtjd^bare Meinung mir mög* 

fdjnefl gugehen gu laffen gefälligen roollen. 

3nbem id) nur noch bie 9<oti$ beifüge, bajj id) e$ für angemeffen eis 
ad>te , ba3 Schreiben , roeld)eö mir Eure £od)geboren oom £>errn Staatös 
minijter Dr. Eid)hont überbradjt fyabtn , gu beantroorten , unb bejjroegen 
Semer Ercelleng unterm 12. biefeö oon meiner an beä Königs 9Jcajeftät 
emo/teichten oorläufigen Erflärung ^enntnif? gegeben fyabt, ergreife id) 
mit iBergnügen biefe Gelegenheit , (Surer hochgeboren bie auSgegeidjnete 
£o<$a<$hmg unb Ergebenheit auägubrücfen , mit roeld)er ich bie Ef)re h<*&« 
p fein 

Eurer £od)geboren 

gehorfamer Liener 

f 3oh anne $ DOn ©eiffel, 
©ifdjof oon Speoer. 

40. 3obanne« oon ©cfffel, ©ifäof oon Speyer, an ben Dberpräfibc nten ftrefberrn 

oon «obflfefroinag )it Sobleng. 

epeotv, b«n 17. 9ioD«nber 1841. 

§ochroohlgeborener greifjerr ! 
hochgeehrterer £err Oberprdfibent ! 

$5urd) ein Schreiben beä §erm ©rafen oon ©rühl d. d. Eobleng, ben 
12. Sftooember, bin id) in ^enntnife gefegt roorben, baß Eure £odjroot)lgeboren 
hüifichtlid) ber gur Einleitung meineö Ueberrritteö als Eoabjutor gu Äöln 

3oi>. x>. mm. 9 



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- 130 - 

erforberlichen SDcajjregeln ftd) bahin geäu&ert ^abcn, ob eS nicht wünfchenS= 
roerth fei, ba& bie oon mir über meine Ernennung gum Abminiftrator bcr 
(Ergbiöcefe köln an baS bortige Sftetropolitanfapitel unb ©eneraloitariat gu 
rid)tenbe 9fttttf>eilung gleidjgeitig mit jenen officietlen (Eröffnungen ftatt; 
finbe, welche ebenfalls in bem nämlichen betreffe burdj baS &önigtic$e 
flftinifterium ber geiftttajen Angelegenheiten an bie genannten ©teilen ergeben 
werben, unb meldte gmar bis jefct auf offteieflem 3öege noch nicht eingetroffen, 
jebodj n>or)t eheftenS gur Söetterbeförberung an bie ermähnten ©iöcefan: 
beerben gu erwarten feien. 

3n (Erwiederung auf biefe mir oon bem #errn ©rafen oon SBrühl 
geworbene ^Jtittfjeilung h<*be ich bemfelben unter ber Abreffe feines §emi 
SBctterä, beS königlichen Oberften (Urafen oon 53rühl gu $Raing, am 16. 
bfS. s }JttS. gurüefgefchrieben. $)a eS mir jebod) nicht belannt ift, ob ber £err 
@raf nod) an bem Steine oerweile ober bereits nach Söerltn gurücfgefeljrt 
fei, unb idj fonad) nicht weife, wo unb mann benfelben meine Antwort 
treffen werbe, fo nehme id) mir bie greifet, über ben angeregten ©egenftanb 
mit Surer §oajwo^Igeboren in birecte S3erbinbung gu treten, unb beehre midj, 
hierüber golgenbeS ergebenft gu bemerfen. 

W\t ber oon (Eurer §ochwohlgeboren gegen ben §erm trafen ge- 
matten Aeufjerung, bafe eS erwünfa)t fei, bafj bie an baS ^Metropolitan; 
capitel kötn gu ria^tenben llcittheilungen fowoljl oon ©eiten beS königlichen 
(StaatSminifteriumS, als aua) oon mir gleidjgeitig gegeben mögen, bin 
ich oollfommen einoerftanben. 3$ () a & e S^ar allerbingS in ber mit bem 
£errn ©rafen abgehaltenen (Sonfereng bie Anficht auSgef prodjen , bafc es 
oor Allem angemeffen fei, bemnäehft bem 3)<etropolitancapitet köln, wie 
biefeS bie canonifa^e Orbnung erforbert unb mir auch in einem 93riefe bes 
#errn (EarbinalS £ambru8d)ini angebeutet ift, oon meiner (Ernennung gum 
(Soabjutor beS §errn (ErgbifdjofeS unb gum apoftolifchen Abminiftrator ber 
(Ergbiöcefe geeignete Äenntnijj gu geben unb fobann mit jener SDiöcefan- 
behörbe bie näheren SDcobalitäten meines Amtsantrittes in tföln, in wie 
weit biefelben auf fira)lichem ©ebicte in Anmenbung fommen, oorläuftg gu 
firiren. Allein ich ™ ax öa & e i au 4 gugleia) ber Meinung, bafj alleS biefeS 
erft bann gu gefa)ehen fyabt, wenn mir oorerft auf meine an beS Königs 
3Jcajeftät gerichtete ehrfurdjtSoolIfte 93orftellung bie aHergndbigfte Eröffnung 
jugefommen unb baburch jene äu&ere oon ber (Staatsgewalt gutreffenbe An= 
wenbung eingetreten fein werbe, welche ber gulefct folgenben fachlichen AuS= 
führung biefer Angelegenheit oorhergehen mujj. 

©emgemäjj glaube ich oorberhanb, ehe ich * r 9 c "b «neu weiteren Schritt 
unternehme, bie gehoffte atlergnäbigfte (Eröffnung um fo mehr abwarten $u 
follen, als biefetbe oorauSfichtlich mir auch jug^ia) bie Haftnahme ber 



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— 131 — 

jcmer einguhaltenben Stritte an bie §anb geben wirb. Söirb nämlich oer= 
langt roerben, bat? ict) nocf) oor bem Antritte ber $)iöcefanabminiftration 
nac^ Berlin fomme, bafelbft ben §omagialeib gu leiften, fo bin id) ge* 
fonnen, ben ©eg ba^tn rheinabroärtä gu nehmen. 3$ würbe groar auf biefer 
fteije jeber ^Berührung mit ben 2)iÖcefanen augroeicfjen, babei mir aber bie 
£$re geben , (hirer #ochroohlgeboren in (Soblenj meinen ergebenften SBefud) 
abuiftatten, um oorläufig affeä abjureben, toaS biä ju meiner 3«rücffunft oon 
Berlin qIö einleitenbe SJcafcregel für nothroenbig ober förberlid) anjuorbnen 
rodre. 2öirb aber, roie bie beginnenbe raufjefte ©interroitterung mia) btefed 
nmnfdjen läfjt, meine Slnroefenheit in SBerlin gur $eit nicht geforbert, 
ionbern mir geftattet roerben, ben $)ienfteib bei ber königlichen ^ßrooinjials 
regierung abzulegen unb bann unmittelbar barnaa) bie ©iöcefanoerroaltung 
anzutreten, fo roürbc ich eä mir jur Pflicht machen, (Surer #od>roohfgeboren 
fin '9 e 3 cit 5 UDOr Den $ a 8/ ön welkem ich in Goblena eintreffen ronnte, 
wn Speyer au3 ergebenft anzeigen. 3" &em ei " f " unb anbem gatte 
aber roerbe ich, roenn einmal bie 3eit eintritt, bafj eine 9Jcitn)eilung oon 
meiner Seite an ba§ 9ftetropolitancapitel köln angemeffen erfa^eint, mir bie 
^re geben, (£urer £oct)roohlgeboren ^ternon geljorfamft in kenntnifj ju 
i*$cn, bamit fobann bie amtliche 'IKittbeilung oon Seiten bco königlichen 
staatetninifteriumä bura) bie königliche Regierung gleichzeitig ftattfinbe unb 
io bie Sache gemeinfam angebahnt unb ju gebeihlictjem (Snbe geführt roerbe. 
(nftpl roäre e£ mir auch feljr erroünfdjt, roenn id) oor bem roirFlidjen 
Eintreffen ber, roie £err ©raf oon iörü^l bemerfte, bemnächft ju erroartem 
ben offtciellen Wotificatton be8 hohen königlichen SJcinifteriumS belehrt 
roürbe f unb ich erlaube mir ba^er bie ergebende Sitte, baj? Sure £ochroohl* 
geboren mich ju feiner 3eit barüber ju benachrichtigen fo gefällig fein 
mögen. 

3nbem ich nun einer bereinftigen gefälligen 9xücfäufeerung gang ergebenft 
aügegenfefje, ergreife ich mit Vergnügen biefe erfte Gelegenheit ber gefajäfts 
üa)en 33erbinbung, in roeldie ia) mit @urer $oa)roo§lgeboren gu treten bie 
§ljre Ijabe, bie 93erftcr)erung ber ausgezeichneten Jpochadjtung unb ©rgeben= 
J>eit nieberjulegen, mit roelcher ich uerharre 

Surer ^odjroohlgeboren 

gehorfamer Liener 
f 3<>hanne3 oon Geiffel, 
Söifdjof oon ©peoer. 



9* 



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- 132 — 



41. £bcrft Lieutenant o. 2). (graf oon *rül»l p Berlin an Spanne* dou Griffel, 

«ifdjof Don cOeqer. 



(JoMeng, ben 19. ttooemDer 1841. 

teurer ©ifchöflidjen ©naben 

habe icf> bie tyxt, bic theilroeife STbfc^rift cincö oom §errn ©rafen ju 
Stolberg im atterr)öcr)|ten Auftrage an mich gerichteten unb geftern Slbenb 
fner angelangten Schreibend anliegenb jit überreichen. 3n bemfelben Schreiben 
ermatte id) ben ©efehl, mid) nach ©erltn gu begeben, roor)in ich benn audj 
morgen frülje abgehe, ftct)er barauf redjnenb, (Sure ©ifchöfticr)en ©naben 
e^eftenS bafelbft ju feljen. 

3u bem anliegenben Schreiben erlaube ich mir nur noch gang ergebenft 
ju bemerfen, ba§, roenn ^odjbiefelben wegen ßürge ber 3eit nid)t am 
26. ftooember in ©erlin eintreffen rönnten ober ftch nach rei fünfter 
Prüfung ber Umftänbe unb Söcr^dttnif f c foroie nadt) (Sxroh- 
gung ber abgufefjenben (Sonfequengen bennoa) bewogen finben 
jottten, juoörberft nach fünfter unb erft oon bort naef) ©ertin ju gefjen, 
bieä roofjl ungefäumt jur atterhödjften Äenntnifj Seiner ^ftajeftät ju 
bringen, fei eö biref te mittels eineä Schreibend an ben ßönig, meinen aller: 
gnäbigften §errn (roaä ich für ba3 ©efte f)alte), fei e8 inbirefte, in 
meinem lefctcren gatte ict) teurer ©ifd)öf liefen ©naben oorfcr)lagen mürbe, über 
mia) ju biäponiren. 3 U *» c f em ©ehufe erlaube ich mir bie ©itte, auf ber 
Bbreffe an mich geneigteft t)ingufügen gu motten: „Hbgugeben bei 3^ r 
tercetteng ber grau ©räfin oon ©rüt)l, $)orot$ee«Strafce 91 ro. 31 
Lit. G." ©ei biefer Eingabe bin id) ftcfjer, ein etroaigeä ©abreiben teurer 
©ifdjöflidjen ©naben an mid) fidler unb ot)ne 3 eilüCr ^ u f l J u erhalten. 
Sollten £od)biefelben unmittelbar an ©eine Wajeftät ben jtönig fd)reiben 
motten, fo roäre e§ gu mehrerer Sicherheit rootjl beffer, e8 buret) bie 
^öniglicr)e ©efanbtfdjaft am ©unbedtage gu granffurt beförbern gu laffen. 

3d) mürbe mid) glüeflid) fct}ä&en, menn ich ©uro ©ifdjöflichen ©naben 
in ©erlin oon einigem Shifcen fein unb fjierburct) meinen aufrichtigen 
$)anr für bie mir in Speoer gu Streit geroorbene fo überaus gütige 5luf= 
nar)me irgenbroie betätigen fönnte; oorläufig, gleich bei meiner 9lnfunft in 
©erlin, roerbe id) mich um eine bequeme 2Bof)nung itmfehen, um bei an* 
langenbem Huftrage nidjt in ©erlegent)eit gu fein ; auch P r e * nc 9 llIC ^ u ' : 
page roerbe id) Sorge tragen, benn biefe roerben §od)biefelben bei ber großen 
Entfernung unb ben oielen gu macr)enben ©ifiten gar fct)r benöthigen. — 



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— 133 — 

3<fj reo)ne barauf, ba& (£ure ©ifdjöf liehen Knaben meine geringen SDienffe 
leiftungen ntc^t ablehnen, fonbern mir bie erroünfchte Gelegenheit geben 
©erben, Hoehbenfelben bie oielfachen fleinen Unonne^mli^ feiten , mit benen 
ba$ Änfommen an einem oöHig fremben Orte unausbleiblich oerbunben ift, 
naa) Uiöqltrf)fett ui erleichtern. 

Hod)bero Aufträgen entgegenfehenb , erneuere ich bie ©erftcherung ber 
itmigften unb ehrfurchtäooHften Hochachtung, mit welcher ich ftctö oerharre 
eurer ©ifchöflichen ©naben 

treu gehorfamfter Liener 
@raf oon örü$l, 
königlich $reu&if<jer Oberft Lieutenant a. $). 

b. 

Wrof jn Stolberg an Den Cbcrft Lieutenant a. trafen Don Ükupi. 

[<5inlcitenbe (Srroicberung auf meinen ©einer SWajefiöt oon Goblenj au« erftatteien 

©etic^t.] 

SJlund&en, ben lö. Woocmbet 1841. 

„3)er SBiffc ©einer SJcajeftät be$ tfönigä 1 gehet bemnach bahin, bafj 
frm §ochgeboren an ben Herrn ©ifchof oon ©eiffel fchreiben unb eä ihm 
Qudjpttchen, bafc ©eine SRajeftät e3 nicht allein billigen, fonbern fogar 
voünfdftn müßten, baß §err oon ©eiffel einen ©efudj bei bem $trxn (£rj* 
toföofe üon $)rofte oor Uebemahme ber $)iöcefe als Apoftolifeher 2lbmini= 
fh-ator unternehme. £)a jeboer) be3 tfönigS ^XRajcftöt bie möglichfte ©e= 
!<hteumgung in ©ehanblung ber ganzen Angelegenheit brtngenb roünfchen 
unb bie Bnrunft beS ^txxn ©ifchofä oon ©eiffel naa) ©erlin gur «bleiftung 
beS HomagialeibeS unö ä ur grünblichen ißerftänbigung mit bem Herrn 
JJcinifter Eichhorn bereits auf ben 26. Wooember feftftetlen müfjten, roeil 
2lllerhöchftbiefelben ui biefem Dermin <5elbft nach ©erlin aurüeftommen unb 
bie Angelegenheit gleich bei AHerhöchftihrer SRücffehr inö ßeben geführt 
l'ehen wollten, fo mürben beö Jtönigö 9Jcajeftät eö lieber fehen, menn bei 
ber jtürje ber 3 ctl Dcr H*™ ©tfdjof oon ©eiffel erft auf bem Sftücfmege 
oon ©erlin feinen ©efua) bei bem Sptxxn (Srjbifehof oon $)rofte in fünfter 
abftatten wollte. 

Um bie 9ieife fofort antreten, auch etwaige anberroeite nothwenbige 



1 jfönig ftriebric§ Söttyelm IV. oon ^reufjen uetwdlte feit bem 11. Wooembet ju 
3Rünchen am £of läget feine« ©abwäget«, bes Jtönig« fcubwlg oon ©aijetn. 



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Arrangements treffen ju fönnen, tft ber £err Oberprdfibent oon SBobel* 
fcfjmingh burdj (SabinetSorbrc angewiefen worben, bem $erm 23ifd)of oon 
©eiffel fofort 1000 Stüter oorfdjufcweife gur SDiSpofition ju ftetten, 

©eine Sttajeftdt wollen bem Goabjutor au&er ben 3000 Saaten, 
reelle ber £>err ©rgbifcfjof oon $)rofte fetbigem überläßt, 5000 Spater ;i; 
biefen gufdjie&en, fo ba& beffen ©efammteinnafjme 8000 Sattler betragen 
foff. Aufeerbem foHen §errn oon ©eiffel bie Steife naa) Berlin forme bie 
Umgugäfoften oon ©peoer nact) Stbln naa) münblidjer SBerabrebung mit 
bem #errn Wtimfter oon <Stct)r}orn, ob felbigeä bura) fiiquibation ober mit- 
telft eineä ^aufdjquanti gu oerantaffen fei, oollftdnbig oergütet werben. 
2öa§ bie £auptgegenftänbe ber oom £errn 93ifdr)of oon ©eiffel bireft gegra 
©eine Wajeftät unb inbireTt bura) @ure $oct)geboren auägefprodjenen SBünföe 
anbetrifft, fo wirb bieö ©egenftanb offener, auf gegenfeitigeS Vertrauen fr= 
grünbeter näherer ©efpredjungen gwifdjen bem £errn 2Mfcr)of oon @tifid 
unb bem £errn Sttimfter @id)§orn werben. 

geg. ©raf gu ©tolberg. 

P. S. $)eS JtönigS 3ftajeftdt r)aben noct) nact)trdglicr} gu befehlen g^ 
ruljt, ba& (Sure £oct)geboren fief) in ber Söeife gegen ben £errn 33ifcr)of oon 
©eiffel auSfpredjen möchten, bafc, obgleict) eS 5lllerr)ö^fttr)nen r toie bereits 
oon mir ermahnt, lieb roäre, wenn ber §err 33ifa)of ftdj mit ber 3ttünfhr: 
fct)en fteife nia)t aufhielte unb ben 33efud) bei bem §errn (Srgbifdjof greu 
r)errn oon $)rofte erft naa) ber Anmefenfjeit in Berlin abftattete, ©eine 
SJcajeftät bennodj in fetner 23egier)ung eine 93erpflicr)tung für ben §erm 
33ifd)of bamit oerbinben wollen, fonbern e8 feinem (Srmeffen unb feiner 
Prüfung anheimgeben, waS berfelbe gu tljun für notf)wenbig eradjten fottr. 

(hierauf folgen anbere, blofe meine *ßerfon betreffenben Söeifungen.) 

geg. ©raf gu ©tolberg. 

£>ie richtige Abfcfjrtft obiger ©teile beS oom £errn ©rafen gu ©tolberg 
im atterljöäjften Auftrage an midj gerichteten ©abreiben begeugenb 

©raf oon ©rü^t. 



(Soblcnj, beti 19. ^ooember um 2 l / t Uf>r 9ta$imttag8. 

P. S. ©a)on toar mein 93rief beenbigt, unb eben rooffte id) i$n auf 
bie ^ßoft fenben, als id) ©urer 33ifcr}öflict)en ©naben oercrjrteS ©cr/reiben 
oom 16. erhielt, melcrjeS icr) benn aua) gu beantworten eile. 

5)a& #ocr)benfelben eine müfjfelige ©interreife beoorfteljt, werben beibe 
^iecen, bie tr)eilweife Abfdrjrift ndmlia) beS ©a)reiben$ beS ©rafen ©tolberg 



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— 135 — 

in midj unb mein 23rief, bartlmn. 60 feljr ich bieg bcr unoermeiblidjen 
Inannehmltdj fetten roegen bebaure, fo erfdjeint fte mir boa) fo Überaug 
nichtig, fo t)eilfam für bie ^nft, ba& ich Sure «ifchöf liehen ©naben 
rar flehen t Ii dt)ft bitten fann, fid) ja nicht baoon abgalten gu laffen. 
Da jebe öfonomiicfie :Uücfiicf?t wegfällt, inbem bie SRcifc auf königliche 
Soften ftattftnbet, fo rotrb eä aua) nur ber 8&fi$t ©einer 9ftajeftät ent* 
Wethen, roenn £o<hbiefelben alles anorbnen, roaä gu #oä)bero 93equetn= 
Ud^teit btenen fann; benn rote gefagt, ber tfoftenpunft fommt nia)t in 
8etratt)t; roefentlich ift eS aber, bafe Surer 23ifchöfli<heu ©naben ©e* 
funbheit bic ungewohnten Jatiguen Der Söinterreife ertrage. 

$od)biefel6en roerben erwägen unb entf djeiben, ob €>ie nach Mos 
id)riftli($cr Benachrichtigung beä #errn Srgbifchofö birefte naa) ©erlin 
$*hen, ober ob ^odjbiefetben eä auS wichtigen ©rünben oorgieljen, fidj 
raDOtberft perfönlidj gum $errn Srgbifchof nad) fünfter gu begeben. 
Setbeä bietet Gelegenheit bar, bie Söobnung gur €>prache gu bringen, unb 
balte ia) e3 für baS ^ßaffenbftc, bafc biefer ©egenftanb burdj Sure 23ifc^öf= 
fo$en @naben gur ©praaje gebraut roerbe. 6oHte oon ©eiten beS #errn 
Srgbifchofeä bie Sebirung ber Söofmung bie minbefte ©djroierigf eit 
baTbteten, fo fte^en anbere Söohnungen gur $)igpofttion. 

3ebenfaH3 Ijalte ia) eö für ba§ ©eeignetfte , bafe bie officiellen 
B«lannrmad)ungen an baS $)omcapitel, nämlich bie ber €>taat3regie= 
runa, unb jene Surer SB i f djöflichen ©naben, oon Berlin auä 
unb gleichzeitig erfolgen; benn erft mit Slblegung beg #omagialeibe3 
treten £(x$bero amtliche Begiehungen gum Sapitel roirflid) inS ßeben. Eon 
Otiten be$ GapitelS pnbet auf feinen gall ber minbefte 5lnftanb \tatt 

9hm aber beö galleS gu gebenren, roenn fttf) §od)btefelbcn bafür am 
iajicfen foHten, 

a) guoörberfi nadt) fünfter unb fobann erft naa) Berlin gu get)en, 

b) gur größeren öequemlichfett bie Stompffdjifffafjrt auf bem Schein 
big Qüffelborf gu benutzen, 

fo rotrb ber #err Oberpräfibent ©aron oon SBobelfchrotngh nicht nur fefjr 
frfreut fein, £od)biefelben bei ftd) in Sobleng gu empfangen, fonbern auch 
«nfxalt treffen, ba& Sure 93ifa)öflid)en ©naben bie SR^einreife unerfannt 
wrucflcgen fönnen. 3 U *> ic f em Schüfe ergeben bie nötigen Befehle an bie 
^oftbcamten, welche fidt) oon ber preu&ifdjen ©renge an auf ben $)ampf= 
Riffen befinben, unb bleibt eä nebftbei ^oajbero Srmeffen anheimgegeben, 
M unter bloßer Angabe , ba& Jpoa)biefelben oon opeuer fommen unb ben 
$errn Oberpräftbenten gu fprea^en haben, bei biefem melben gu laffetu 
^benfo fann SBorfeljrung getroffen roerben, bag Surer 33ifa)öflid>en ©naben 
tarnen in ©üffelborf auf ber s #ofr ma)t oerlautbare. 



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— 136 — 



©ut bürfte eä fein, bag §odfjbiefelben ben £errn 
fäjleunigft oon ^odjbero 33efd)lu&naf)me rücfftdjtltdj beä 
2öege8 in tfenntnife fefcen wollen, bamit jcbcr ftnftanfc 
SBoUen £od>biefelben ein ©leidjeä mit mir t$un, fo werbe 
©eine 'Sftajeftät fomofjl als ben 3)cinifter ber geiftlid) 
ungefäumt ju benadjridfjtigen. 

©ar gern folgte idj (£urer JBifdjfiflidjen ©naben CHnl 
id) mufe aber nad) ©erlin gefjen, weil ber Jtönig roifl 
mit ©einer "üftajeftät in ^ßotöbam eintreffe. 

3d) rechne mit 23eftimmtfjeit auf bie <£f)re, (Sure 
eljeftenö in 93erlin ju fefjen, benn biefe föeife Fa 
nid)t bringenb genug anä £>erj legen, ©ie ift roidjt 
fogar. 2ludj Ijabe iä) bie fefte Ucberjeugung , bafe 
f)ö(jter 3uoerfidjt bem fcfjmeren, födjft muffeligen, abe^ 
Berufe entgegengehen werben, na$bem ©te ben Äönt 
lernt unb auä ©einem $ttunbe bie ^ufidjerungen C 
bie Darlegung ©einer ebeln 2tbftdjten für baö $ 
Untertanen oernommen tyaben. 

Unb fo begleite ©otteä ©egen (Sure SMfdjö 
mü^euoffen, aber audj fjeilbringenben Steife! 

SRit innigfter unb magrer (Sljrfurdjt für imn 

(£urer SBifdjöflidjeu ©nabt 

t 

P. S. 33ei einiger ©eicfleunigung ber föeifi 
5ßeilmad)t3feft in £öln feiern. $)ie§ fjalte idj 1 



42. Jean de Qei§t*el, ereqne de Spire, a Miel 

de Carthage, Nonce apostollqt 



8 




Votre Excellence 
Monseijr 




repo 




— 137 — 

dont je Yous ai transmis la copie avec ma lettre du 1 1 de ce mois ; 
et je Yous remercie tres-respectueusement des eclaircissemente que 
Yous avez bien voulu me donner sur l'affaire en question. 

Pour ob&r au souhait enonce en Votre lettre du 12, d'etre in- 
rtruit ulterieurement de Tallure que prendra notre affaire, je Vous 
informerai d'abord de ce qui s'est passe jusqu'ici, et puis je prendrai 
la liberte de Vous exposer mon opinion sur les points contenus en 
Votre dernidre lettre. 

I. 

a. Apres que j'eus däpose ma declaration adress6e au Roi de 
Prasse dans les mains de Monsieur le Comte de Bruehl pour l'en- 
royer a Sa Majeste Prussienne, Monsieur de Bruehl 6tait encore 
da?is qu'il conviendrait que j'ecrivisse aussi au ministre des affaires 
«clesiaatiques, Monsieur Eichhorn, en reponse ä la lettre que ce 
dernier m'avait adress^e avec la communication du bref du Saint-Päre. 
Comme le temps pressait, et pour ne pas retarder le depart de Mon- 
sieur de Bruehl, je promis d'ecrire au ministre Eichhorn dans les pre- 
miers jours, et je le Iis le 12 Novembre. Dans cette lettre, adressee 
au ministre Eichhorn, je me bornais ä enoncer ä peu pr&s les meines 
propos que j'avais avance* en ma declaration au Roi, c'est-ä-dire 

jetais pr6t ä obeir au Saint-Pere et' ä accepter l'administration 
du diocese de Cologne , mais qu'anime' du desir sincere de remplir 
fei attentes et pour pouvoir satisfaire a mes devoirs importants comme 
e^eque catholique et sujet, je l'avais cru indispensable de formuler 
quelques souhaits essentiellement necessaires pour mon activite future, 
coocernant principalement la direction libre du säminaire de Cologne, 
1 Organisation de la faculte theologique de Bonn et quelques autres 
points traites verbalement avec le Comte de Bruehl, et dont j'atten- 
drais Taccord genereux de la part du Roi avec d'autant plus de con- 
fiance, parce qu'avec ces moyens seuls je pourrais avoir Tespoir de 
commencer et de continuer mon emploi si epineux et si important 
dans une mantöre fructifiante pour l'Eglise et pour l'Etat — que 
d'ailleurs Monsieur le Comte de Bruehl ferait ä Monsieur le ministre 
un rapport plus en detail sur tous les points que nous avions traites 
verbalement et dont il avait pris note; et qu'apres tout cela je ne 
pourrais pas me rendre a Cologne le plutot possible, comme Mon- 
sieur Eichhorn me l'avait exprime en sa lettre, mais quavant tout 
j'attendrais la resolution du Roi et de Monsieur le ministre sur les 
propositions avancees. 



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— 138 — 





b. Avant son d Spart Monsieur de Bruehl me disait qu 
avoir parle a Monsieur de Bodelschwingh ä Coblence, il m' 
ce qu'il fit en effet sous le 12 Novembre. II m'annoncait en sa 1 
qu'il avait envoye ma declaration au Roi a Munich et qu'on pou 
attendre la resolution en peu de jours. Outre cela, il m'infor 
qu'il avait parle ä Monsieur de Bodelschwingh par rapport a la 
munication officielle, laquelle, comme nous etions convenus, je 
vrais faire au chapitre de la cathedrale de Cologne sur ma 
nation comme coadjuteur, et que Monsieur de Bodelschwingh 
demandait, s'il n'etait pas avantageux que cette eommunicationA 
ma part au dit chapitre etit lieu en meme temps avec celle 
gouvernement ferait au chapitre sur le m6me sujet? C'est 
continua-t-il, Monsieur de Bodelschwingh et lui me laissaient ä 
si je ne le croyais pas a propos d'envoyer la communication q« 
ferais au chapitre , a Monsieur de Bodelschwingh , afi n que celahö 
la fit parvenir au chapitre en m6me temps avec la com 
officielle du ministre Eichhorn, laquelle arriverait de BerUn en 
de jours? Au reste Monsieur de Bruehl m'instruisit encore 
avait ecrit k Monsieur Eichhorn que, apres avoir recu la reso 
du Roi, je viendrais immediatement ä Berlin y p reter le seri 
d'hommage , et que par consequent je devrais me tenir pret i 
partir si Ton le souhaitait. 

c. Me voyant dans le cas de devoir repondre a Monsieur i 
Bruehl, qui avait voulu que j'adressasse ma reponse ä son cousiß ^ 
colonel de Bruehl ä Mayence, mais ne partageant point l'opinici^ 
Monsieur de Bodelschwingh en ce double propos: 1) que je 6* 
deja k present une communication officielle au chapitre de C&P 
et 2) que j'envoie cette communication a Monsieur de Bodelscbtai 
pour la faire parvenir au chapitre, je repondis ä Monsieur de 

ho us le 16 Novembre a peu pres en ces termes. Je remerciais 
sieur le Comte d'avoir envoy6 ma declaration au Roi, ajout&nt 
maintenant je me croyais dans la position de devoir attendre 1* 
Solution de Sa Majeste, avant de faire le moindre pas en avant 
que par consequent je devrais retarder toute communication 
au chapitre de Cologne sur ma nomination. Qu'a la verite en 
Conference nous etions convenus que j'informasse le chapitre de 
logne de ma nomination comme coadjuteur , pour preparer p» r *j 
ma translation; mais qu'alors, j'etais toujours d'avis que je ne 
ce pas que quand la resolution du Roi me fut parvenue, e^! 1 
tous les points, sur lesquels nous avons traite, fussent arrange«. & 



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— 139 — 

ims certe vue je partageais l'opinion de Monsieur de Bodelschwingh, 
I ce que la communication du ministre Eichhorn et la mienne 
lient faites au chapitre en mime temps et qu'en consequence de cela, 
uaod tout etait ar ränge, j'aurais l'honneur de me mettre en relation 
»ec Monsieur de Bodelschwingh pour que les Communications des- 
tnees au chapitre soient faites en mime temps de part et d'autre. 
Jette relation pourrait avoir Heu en une double maniere ; car dans 
le m .(ti'un voudrait que je vinsse ä Berlin , je prendrais alors la 
roote le long du Rhin sur Munstre, et en passant alors par Coblence 
«poorrais avoir une entrevue avec Monsieur de Bodelschwingh et 
ixer avec lui toutes les mesures necessaires pour mon entree en 
administration de Cologne ; et pour le cas que ma presence ä Berlin 
pas exigee, j'ecrirais alors a Monsieur de Bodelschwingh pour 
«rrauger avec lui les modalites de ma translation. 

Quant i ce voyage de Berlin j'exposais a Monsieur de Bruehl 
qoe je souhaiterais beaucoup d'en etre dispense, considerant que la 
*äofl la plus däsagreable ait deja commencä et que ce soit tres- 
Jenible de faire un chemin de 300 lieues au temps qu'il fait, que je 
«rais d'avis que ce voyage püt encore avoir Heu, quand la saison 
Dam sera passee, et que par consequent je n'irais a Berlin que 
tau« le cas qu'on le croie necessaire et qu'on le demande expres- 



outre, j'ai demande a Monsieur le Comte, si par rapport au 
palais arciiiepiscopal ä Cologne il avait fait des demarches avec 
Monsieur de Bodelschwingh , pour savoir oü le coadjuteur futur de- 
iYajt loger, et je lui ai reraarque que s'il n'avait pas encore entre- 
?ria quelque chose sur cette matiere, il serait peut-etre le plus con- 
T eoable que je m'adressasse moi-meme a Monseigneur Tarchev^que 
m cet objet ; car puisqu'en tout cas il est de mon devoir d'entrer 
00 ^mmunication avec Monseigneur de Droste encore avant mon 
*«W6 & Cologne , pour lui faire part de ma nomination , ce serait 
Nora loccasion naturelle de parier aussi de la maison et d'apprendre 
P* r lui-meme, ce qu'il en voudra. J'ai prie Monsieur de Bruehl de 
De dire son opinion sur cela, pour savoir comment m'y prendre. 

A la tili, j'ai encore exprime ä Monsieur le Comte mon souhait 
ftfoir une seconde entrevue avec lui avant son depart pour Berlin, 
P*fceque j'avais encore plusieurs objets a traiter avec lui; et pour 
« cas que ma lettre ne le trouverait plus aux bords du Rhin, je le 
P n &is de me faire parvenir son opinion par rapport a mon voyage 
e ^ erun et ä la maison archiepiscopale sans delai. 



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d. Dans l'incertitude si ma lettre trouve encore Monsieur di 
Bruehl ä Mayence ou devrait le suivre a Berlin, je le croyais coi 
venable d'ecrire aussi a Monsieur de Bodelschwingh, pour quill 
restat pas dans Tattente d'une communication de ma part pour Ü 
chapitre de Cologne. Je lui eerivis donc sous le 17 Novembrel 
lui dis que par rapport a sa demande exposee par Monsieur de BraJ 
ainsi formulee : „si ce n'etait pas avantageux que je fisse ma cof 
munication offizielle destinee au chapitre de Cologne en meine temfl 
avec celle du ministre Eichhorn, laquelle probablement arriverait k 
Berlin en peu de jours u , je me voyais dans la position datwäf 
la resolution du Roi concernant les differents points proposeaej« 
declaration, avant de faire un pas quelconque dans Taffaiit W 
d'ailleurs j'etais parfaitement de son opinion, que la commumaw 
du ministre et la mienne dirigees au chapitre aient Heu en tm 
temps, quand une fois tout sera ar ränge ; qualors je me ferais 1'b* 
neur de me mettre en relation avec lui ou en le voyant a CobleÄ 
en mon voyage de Munstre et de Berlin, ou en lui 6crivant de 3h 
pour concerter avec lui les mesures necessaires; et que pourceiil 
le priais de m'införmer, si la communication de la part de Hfl 
sieur Eichhorn lui est arrivee. 

Voilä, Monseigneur, la correspondance que j'ai eue jusqn* 
et Vous jugerez par lä que je n'ai rien avance qui ne soit coufa* 
a l'etat de notre affaire. Quant ä la proposition de Monaiear*| 
Bodelschwingh que je lui envoie ma communication officiellep* 
qu'il la fasse parvenir au chapitre avec celle du ministre Eick** 1 
Vous remarquerez que je n'en ai rien dit du tout. Je suiH* 1 
que , quand une fois tout sera arrange , les Communications 
faites en mime temps; mais je ne le crois pas convenable 
mienne se fasse par l'entremise de Monsieur de Bodelschwingh & 
sera plus decent que je nfadresse moi-meme directement auoi* 
pitre. 

n. 

Apres cela j'aurai l'honneur de revenir a Yotre derniere \m 
et je me permets de Vous exposer mon opinion sur les deux 
principaux, dont Vous avez parle. Sur Tun et l'autre j ai consafl 
Monsieur le doyen Weis, qui est parfaitement d'accord avec moi 4 
ce qui suit. 

1. En ma lettre du 8 Novembre j'ai eu l'honneur de Vous*' 
poser, Monseigneur , Tinquietude que me causait la declaratioa & 



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— 141 — 

■r Monsieur de Bruehl sur ce point, que le gouvernement ne souf- 
m pas qu'ä Toccasion de mon installation a Cologne Monseigneur 
I Droste publie un mandement, en lequel il instruirait ses ouailles 
se tenir desorraais ä moi, son remplacant legitime, et je Vous ai 
rprime ma crainte que beaucoup de catholiques ne trouvent en 
itte mesure de fortes raisons ä reclamer et ä jeter un soupcon 
aineux sur moi, comme Thomme qui ait deplace le venerable vieil- 
iriquoique je n'eusse rien fait qu'obeir fidelement au Saint-Pere, 
ui mV envoie. — Je partage encore au j ourd * hu i cette opinion , et 
I m parfaitement d'accord avec la remarque que Vous avez faite 
i Yotre derniere lettre : que de Tun cöte le gouvernement lui- 
eme devrait faire servir Tinfluence de Monseigneur de Droste sur 
* catholiques dans rinterät de la religion et de l'6tat en per- 
■wttant qu'il publie un mandement dont les paroles adressees aux 
Äs,pour les exhorter a l'ob&ssance envers moi, produiraient un 
'ffet immense et contribueraient plus que toute autre chose a cal- 
>er Jes esprits, ä me gagner la confiance entiere, et ä priver de 
wate eapece d'appui ceux qui , soit par une n 1 auvaise volonte, soit 
ar un zele deregle , voudraient faire de l'opposition , pendant que 
e lautre cöt6 la defense d'un tel mandement rendrait beaucoup 
avantage ä ces esprits. — Je sens tres-bien toute la force de cette 
'Wnation si juste, et quant ä moi je souhaiterais de tout mon 
«ar que le venerable archeveque m'introduisit lui-meme par un 
Mfldement qui me gagnerait la confiance universelle ; mais , apres 
F 0f> de nouveau reflechi sur ce point, j'ai trouve des circonstances 
>posee«, qui me>itent toute attention. Je vais Vous les designer 
Ues que Monsieur Weis et moi les avons trouvees. 

a) 8i Von compare le bref apostolique qui me norame coad- 
avec la lettre de Son Eminence le cardinal Lambruschini, 

°b ne trouve nulle part un passage ni explicite ni implicite, qui 
^nnerait ou aurait en vue mon installation par Monseigneur de 
roste, pas plus qu'un mandement de sa part a cette occasion. De 
on a le droit de concluro que , si le Saint-Siege avait voulu que 
Mtteigneur de Droste publiät un mandement pour introduire le 
•djuteur, ceci, 6tant d'une assez grande importance, aurait 6t6 
N^i et puisque cela n'a pas eu lieu, il est clair que le Saint- 
n'a pas voulu ni installation ni mandement. 

b) Si Ton regarde de plus pres les deux documents, il est mäme 
fr que le Saint-Siege a eVidemment voulu le contraire, c'est-a- 
^5 ü a voulu que j'entrasse en l'administration de Cologne sans 



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l'installation et sans le mandement de Monseigneur Droste; car 
lettre de Son Eniinence le cardinal m'ordonne expressement de 
rendre incessamment a Cologne et de commencer l'administration 
suite — „Sanctitas Sua vehementer optat, ut quamprimum Coloni 
accedas et concreditam curae Tuae administrationem aggrediark' 
En tout cela aucune autre formalite ne m'est prescrite que dec( 
muniquer le bref apostolique au chapitre de la cathedrale — ,\ 
teris apostolieis Capitulo exhibitis*. 

o) Avec tout cela s'aceorde aussi ce que dit Monsieur de Brue 
affirmant que le Saint-Siege n'a touIu ni installation ni mandern« 
considerant qu'un mandement de Monseigneur l'archeveque, «J 
quel il donnerait son consentement ä ma nomination, serait «jäh 
ment superflu, puisqu'il la dejä donne — „babito iam illiosw 
sensu" ; et qu'il serait superflu de meme qu'il m'installät, ptf( 
le Saint-Pere m'a nomm6 administrateur apostolique, que justenH 
par ce double moyen du consentement prealable de la part de M 
seigneur l'archeveque et de ma nomination comme administm 
apostolique le Saint-Siege avait voulu trancher toute question 
formalite ulterieure et pre>enir les difficultes toujours renaissaffi 

d) Avec cela s'aceorde aussi le passage en la lettre quelel 
de Prusse m'a fait parvenir, me disant: „j'espere que Vous rep 
drez a la confiance dont Yous etes honore par Sa Saintete et t 
par Votre zele que Vous prouverez aussi nommement et spe>ü 
ment par lä que Vous accele>ez autant que possible Yotre eaß 
dans le nouvel emploi commis a Votre activite." — La lettrp*! 
ministre Eichhorn contient le meme passage, me disant : „je r*F 
mets le vif souhait que Vous soyez le plutöt possible dans 1«* ' 
commencer radministration de l'archevechä de Cologne.* 4 — fl! 
rait de lä que le Roi de Prusse et Son ministre etaient d'ariM 
le Saint-Siege avait voulu que j'entrasse en l'administration »ans 
moindre delai et sans une Cooperation quelconque de la p*rt 
Monseigneur Droste. 

e) II est vrai que ce serait beaucoup ä souliaiter et tres-a* 
tageux pour moi , si Monseigneur l'archeveque donnait un m« 5 
ment qui me gagnerait la confiance de tous les catholiques et m< 
de ceux qui auraient voulu sa reintegration entiere. Mais eorom 1 
faire pour avoir ce mandement de lui? Comme il est assez clair <\ 
le Saint-Siege ne l'a pas voulu , ä qui sera-t-il maintenant de 
demander de Monseigneur l'archeveque? Conviendra-t-il ä moi? 
je le fasse; et si je le fais, n'agirais-je pas contre la volonte« 



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— 143 — 

|»nt-8iege en faisant renaitre des difficultes qu'on a evit^es avec 
frudence? Car si je prie Monseigneur l'archeveque de publier un 
il mandement en ma faveur, sait-on d'avance qu'il s'y protera? Si 
«ut-etre il refuse, que devrais-je faire alors — aller a Cologne 
ins le mandement, ou attendre jusqu'ä ee que cette question soit 
rrangee a Borne ? Et que fera le Saint-Siege? Attendra-t-il jus- 
fftt ce que Monseigneur larcheveque se prete a donner le inande- 
sneat souhaite, ou m'enverra-t-il a Cologne sans lui? Et si ce der- 
aier cas arrive , le refus de Monseigneur l'archeveque ne sera-t-il 
m connu publiquement en peu de temps, et ma position ne devien- 
ra-t-elle pas alors beaucoup plus epineuse qu'elle ne pourrait etre 
ins un tel mandement P — Mais supposons que Monseigneur de 
)ro*te se donne volontiere a la publication d'un tel mandement, 
pwrra-t-il le publier sans le consentement du gouvernement , et 
ceiui-ci le souffrira-t-il ? Comme Monsieur de Bruehl pretend , cela 
ne sert sürement pas — et comment remedier a cette difficulte? Et 
pais. quand le gouvernement voudrait merae accorder la publication, 
«e pretendra-t-il pas du moins d'y donner le Placet du Roi, et est- 
* que Monseigneur l'archeveque se pretera a demander et a ac- 
hter ce Placet ? En outre, si Monseigneur de Droste se donne ä 
demander le Placet, et que le gouvernement trouve dans le man- 
tameut des passages ou des expressions hoatiles ou desagreables, ne 
voudra-t-il pas les rayer du mandement, pendant que Monseigneur 
<fe Droste tiendra ferme a les y laisser; de sorte que de tout cela 
8 selerera une longue cbaine de difficultes et qu'ä la lin on aura 
we DouYelle guerre plus odieuse que le combat passe. 

Apres tout cela, quoique je desirasse tres-vivement qu'il füt ac- 
ä Monseigneur de Droste de publier un mandement et que ce 
tres-avantageux pour mon activite future, je le crois impossible 
^ pouvoir y insister. D est clair que le Saint-Siäge ne l'a pas 
f wiitt, et qu'il a laisse tomber cette question personnelle et inferieure 
war sauver les principes generaux d'une importance plus haute. II 
preru toutes les difficultes qui en renaitraient, et il les a ecartees 
1 pasaant outre. De meme il est Evident que le gouvernement 
^ssien ne souffrira pas un tel mandement, parce qu'il craint que 
Monseigneur l'archeveque n'y prononce des hostilites et que par la 
J combat qu'on veut terminer, ne revienne avec plus d'aigreur. — 
wia comment m'y prendre moi? — Comme le Saint-Siege n'a pas 
teiste a la publication d'un tel mandement, pourrai-je y insister, 
^ et la declarer comme condition sine qua non? C'est impossible. 



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A mon entrevue avec Monsieur de Bruehl je lui ai expose, com. 
bien ce serait dans l'interet du gouvernement lui-m6me et de 
si Monseigneur de Droste publiait un mandement , parceque 
apaiserait les catholiques les plus zeles et gagnerait la confiance 
gouvernement et ä moi, et que sans cela je trouverais des empe'c 
men ts graves ; mais Monsieur de Bruehl a replique que cela ne 
vait jamais avoir Heu, et que Rome elle-meme ne le voulait 
peu que le gouvernement, parcequ'on ne savait oü cela 
conduire. Cette reponse me faisait de la peine, mais je me 
ne sachant rien a y op poser et sentant bien que ce n'etait pu 
moi, a y insister opiniätrement et a en faire une condition superie» 
Je croyais qu'il fallait plus avoir en vue les grands principe« <fm- 
portance vitale pour l'avenir et laisser ä part la question pen»- 
nelle. Je laissais donc le mandement sans m'en prononcer de& 
tivement. Mais devrai-je y revenir maintenant et en faire une qi»* 
tion vitale, de sorte que je declare de ne pas aller a Cologne. 
Ton n'accorde pas un tel mandement ä Monseigneur l'archeveq 
Je ne saurais pas faire cela sans exciter la mefiance du go 
ment, qui me croira plus severe que le Saint-Siege na ete, 
me reprochera de lui vouloir exciter de nouveaux embarras. 
lors il me regardera avec soup^on , et des le commencement & 
position vis-a-vis de lui deviendra plus epineuse qu'il n'est a so* 
haiter et qu'il ne faut. Je suis d'avis qu'il faut se resoudre i 
Tun ou a Tautre, savoir, ou de ne pas accepter la mission du wat 
ou , si Ton accepte , de demontrer au gouvernement autant de a» 
fiance qu'on puisse concilier avec les grands interßts immuabJe? 1 ^ 
l'Eglise. Fortüer en tout ce qui est doctrine et principe, et Sm^ 
en ce qui est discipline et modalite. 

2. Le deuxieme point, duquel Vous avez parle en Votre to 
niere lettre , Monseigneur , concerne ma nomination comme doyei 
du chapitre. — Dejä en mes lettres du 8 et 11 Novembre, co 
aussi en celle ä Monsieur le ministre d'Abel j'ai expose les 
cultes qu'a elevees Monsieur de Bruehl, a ce que Monseigneur l'arc 
vSque me nomme doyen, et je Vous ai developpe mes doutes 
cet objet. Maintenant apres y avoir refl6chi de nouveau et 
Monsieur Weis, je me permets de soumettre ä Yotre sagesse 
remarques suivantes: 

II n'y a point de doute que l'assertion de Monsieur de Brue* 
sur ce point ne soit entierement opposee k Tordre explicite de & 
Eminence le cardinal Lambruschini. La lettre de Son Eminence dit* 



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— 145 — 

tetermes assez clairs: „addere iuvat, fuisse consultum, ut praeter 
«nuam pecuniae summam — Decanatu etiam Metropolitani Capituli, 
wdo vacante, ex eiusdem Archiepiscopi collatione potiaris. " — L'on 
it donc convenu que je suis doyen par la collation de Monseigneur 
ircheveque, et il est stipule qu'il exerce ce droit de nomination. 
fco parait aussi bien juste sous un autre rapport, savoir, qu'il lui 
wt permi8 d'exercer ce droit, pour lui donner une »orte de repara- 
3od d'honneur, et pour exprimer par la qu'il est encore archeve^que 
■t qu'il le restera. — II me faut dire que sous ces deux points de 
w je souhaiterai8 de tout mon coaur que ce fut ainsi pour le v6ne- 
iWe confesseur si digne de tous les egards. De mSme ma nomi- 
tfion par lui serait un acte d'approbation de sa part qui me gagne- 
iit la confianco des catholiques, ' et a moi personnellement eile serait 
m lien aacre qui rattache le fils au pere. Tout cela me fait sou- 
taito ardemment que ce droit lui soit reservä et qu'il l'exerce en 
ioa faveur. Mais en regardant de plus pres, je trouve de l'autre cöte 
Im raisons qui semblent indiquer le contraire. 

») Le Comte de Bruehl ä qui j'ai expose toutes ces observations, 
ß le conjurant, pour ainsi dire, de les admettre en faveur de Mon- 
eigneur Farcheveque , puisqu'ä la fin ce serait d'une grande impor- 
pour mon activite future d'avoir par cet acte de nomination 
* doyenne l'approbation publique de Monseigneur de Droste, me re- 
pliqua: ,qne le gouvernement ne souffrira pas cet acte, puisque par 
M MoDseiVueur de Droste recommencerait sa juridiction et s'immis- 
i erait de nouveau en l'administration — chose qu'on avait justement 
oqJq ecarter pour toujours — si Monseigneur de Droste exercait 
11 8eal acte tel que ma nomination, l'on ne saurait pas oü cela 
wirrait conduire; car il voudrait alors continuer, et il serait diffi- 
öe a designer les bornes de sa juridiction , dont a präsent il n'en 
iT *it plus du tout — il finirait par vouloir reprendre l'administration 
•Mere et par dicter au coadjuteur la carriere que celui-ci devrait 

• 

PW», de sorte qu'en peu de temps Ton serait oü Ton a et6 avant 
wtre ans. C'est ce qu'on avait voulu eviter a Rome, et c'est pour 
que le Saint-Siege a nomine le coadjuteur comme administra- 
p* apostolique, pour le rendre independan Ct.onsiderant tout cela, 
serait impossible que Monseigneur de Droste me nommät doyen, 
lisqu'avec Institution de l'administrateur apostolique toutes les fa- 
»lte 8 etaient devolnes ä ce dernier tt . — A cette assertion de Mon- 
eor de Bruehl j'opposais: que, supposant meme que tout cela soit 

u m etait impossible de le mettre en harmonie avec le passage 

3*%- 1. triff* 10 



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— 146 



de la lettre de Bon Eminence si enoncant preciaement : „Decanifc 
ex ipaiua Archiepiacopi collatione potiaria"; et Monsieur de Bmekl 
repliqua: „II est vrai que ce paaaage se trouve en la lettre de Sa 
Eminence, maia c'eat auaai vrai que malgre cela Son Eminence ■ 
veut paa la dite nomination, car entre eile et moi a ete stipule <n 
Monaeigneur de Droste en retournant ä Cologne puisse exercer 4 
actes religieux, mais pas plus des actes de iuridietion, par conaequei 
il ne peut plus nommer un doyen. L'idee de cette nomination, I 
est vrai, a ete adoptee au commencement des traites pour denn« 
au coadjuteur les moyens de subaiater; maia enauite on a last 
toniber ce projet, parcequ'il devint super flu par l'offre du goror» 
ment de donner ces moyens de subsistance. Si donc cette prani« 
stipulation est encore entree en la lettre de Son Eminence, e&a* 
maintenant sans effet, parcequ'elle est sans objet pour la subrisoa* 
du coadjuteur et parcequ'elle eat inconciliable avec Tinatitutiondu 
adminiatrateur apostoiique, a qui seul, ayant toutes les facultes, 2 
appartient maintenant de nommer le doyen du chapitre.* 

A toutes ces observations de Monsieur de Bruehl je ne saia m 
a opposer, et considerant que Monsieur de Bruehl ne faiaait pas b. 
moindre objection a toutes les autres stipulations exprimees eokl 
lettre de Son Eminence qu'il consentit avoir ete reellement fixe« 
entre Son Eminence et lui, et qu'il ne contredisait que celle sor Ii 
nomination du doyen , Ton a droit de conclure que tout ce p 
Monsieur de Bruehl a avance pour expliquer l'origine prüniriw I 
Tinefficacite finale de l'article sur la nomination du doven, 
en verite; et cela parait 6tre d'autant plus sür, si Ton obserftf'' 
la lettre de Son Eminence exprime elle-meme la meme rai*»« 
la dite nomination en disant: „emolumento decorique Tuo fuiasef* 
sultum etc. tt On a voulu que le coadjuteur füt nomme doyen p«* 
avoir les moyens de soutenir sa position , et non pas pour resen« 
ä Monseigneur l'archevgque le droit d'exercer un acte de juridicti* 
Si Ton avait eu en vue cette reaervation comme un droit essen 
on Taurait exprime; et parcequ on ne l'a pas fait, ii eat assei 
dent que Ton ne l'a pas voulu. 

b) Mais quoiqu'il en soit et malgre Tavantage que de Tun 
la collation du doyenne de la part de Monseigneur de Droste 
procurerait en nie gagnant la confiance des catholiquea, de Itfl 
il n'eat pas ä souhaiter que je sois nomme. «Tai dejä expose i 
opinion sur ce point en ma lettre ä Monsieur d'Abel et je me 
meta d'y revenir. — De cette nomination reaulteraient piuaieurs il 



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— 147 — 

faients tr&s- graves; car des mon entree je blosse rais tous les cha- 
rines du chapitre, dont peut-ötre chacun espere etre promu a cette 
gnite et croirait avoir souffert un passe-droit, comme aussi beau- 
rap de eures, qui peut-£tre esperent etre nommes ä la place va- 
uite du chanoine qui devient doyen, partageraient ce depit. Avec 
k. *i j'etais nomme doyen, j'aurais un collaborateur de moins 
ans le chapitre, ce qui serait tres-sensible dans les affaires d'un si 
iraad diocese. En outre il n'est plus besoin que je sois nomme, 
wceque le gouvernement donne la dotation. Apres tout cela je 
•m donc qu'il est dans l'inter6t de l'administration , comme aussi 
tow le mien, que je ne sois pas nomme doyen, et qu'il n'est pas 
ien d'y insister vis-ä-vis du gouvernement. 

Apres avoir ainsi fidelement expose* mon opinion, qui est aussi 
wüe de Monsieur "Weis, je crois devoir soumettre ä Votre Excel- 
\tm k resultat suivant : 

L Je crois qu'il est evidemment clair que le Saint-8iege n'a 
pas touIu un mandement de la part de Monseigneur l'archeveque — 
>n ne peut donc pas y insister. 

2. II parait de m£me que le Saint-Siege n'a pas voulu que 
Monseigneur de Droste me nomme doyen — du moins ceci n'est pas 
Spille comme article fondamental et condition sine qua non. Aussi 
•*tt seulement un point personel et inferieur, de moindre con- 
^uence, et non pas comme les untres articles enonces en la lettre 
de Son Eminence qui sont des points principaux de la plus haute 
importance, tels que le pouToir libre du coadjuteur, les mariages 
D i*te, leg Hermesiens, le seminaire, la faculte th6ologique, la dis- 
^pline etc. On ne peut donc pas non plus y insister vis-a-vis du 
^oTernement. 

3. Suppose meme que peut-etre je me trompe sur ce dernier 
P 01 ^ et que ce soit possible que le Saint-Siege ait voulu que Mon- 
sfigneur de Droste exerce encore cet acte de juridiction en me 
^mmant doyen, je suis d'avis que ce ne doit pas 6tre moi, qui 
ievra >s le demander et en engager une altercation avec le gouver- 
fcroent, L'on me recevrait avec soupcon et ne se trouverait guere 
kpose ä accorder des concessions dans les points d'importance vi- 
P* Si je dois aller a Cologne, ce sera superieurement necessaire 
rt meme sage de me concilier autant que possible la confiance du 

j^ernement P our arran S er les questions de principes dans l'interet 
e l'Eglise, et de laisser ä cöte la question du mandement et du 
°!^ne. Si donc y on voulait insister sur ces deux points, il sera 

10* 



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— 148 — 

avantageux qu'on m'epargne la transaction lä-dessus, et il foudra 
bien que Tinitiative pour terminer ces differents soit prise ou 
Monseigneur de Droste ou par le Saint-Siege. Si je commence 
la guerre, moi, j'aurai peu d'esperance de reconduire la paix. — 
s'entend que je parle ici seulement de ces deux points inferie 
quant aux points de principe je ne craindrais ni altercation ni C« 
bat, et je tiendrais ferme ä tout ce qui est indispensable pour 
bien de TEglise. 

Mais avec tout cela je me trouve maintenant dans une 
toute epineuse et desagreable. 11 est a prevoir qu'en peu de j< 
dejä je recevrai la declaration du Roi de Prusse et que l'on toi 
que je vienne ä Berlin; car comme je presume d'apres to\m 
explications de Monsieur de Bruehl, le Roi souhaite que tout 
soit arrange dans le plus court delai. — Mais que ferai-je, ll 
veut que je vienne a Berlin? Vous m'avez dit en Votre dernii 
lettre que Vaffaire doit rester dans VUat oh eüe se trotwe maintt 
Mais comment maintenant — ne devrai-je donc pas aller, » 
m'appelle et faudra-t-il attendre de nouveaux ordres du Saim 
— Je ne serais pas d'avis qu'il fallait les attendre, parceque 
prement il ne s'agit plus que d'un seul point concernant le doy 
et puisque en le cas que je me voyais oblige d'aller a Berlin w 
la reponse du Saint-Siege, je pourrais toujours laisser la questiflft 
ouverte et ne m'engager a rien sur ce point. Je declarerais quej« 
ne suis pas en etat de stipuler la-dessus et que je n'ai pas la facciti 
d'öter a Monseigneur de Droste un droit que la lettre de SobM 
nence lui reserve, et que pour ce point il faudrait avoir rec*nl 
Rome, a qui seul il est de terminer cette question k Tamiable^ 
le cabinet de Berlin. Par lä je me tiendrais les mains librfc 
laisserais cette affaire entierement k la decision du Saint-Siege. 

Voila la routc que je serais decide ä prendre et je crois 
est conforme aux circonstances. 

Mais si cette maniere d'agir ne trouve pas Tapprobation 
Votre Excellence, et que Vous vouliez, Monseigneur, que j'atteodt 
auparavant la reponse du Saint-Siege, je me soumettrais volonti 
k Vos ordres. Seulement je Vous supplierais que Vous eussiei 
bonte de m'ecrire une lettre ostensible, en laquelle Vous me 
Vordre de suspendre tout pas en avant jusqu'ä ce que cette quesnoi 
füt arrangee par le Saint-Si^ge ; et pour le cas possible qu od eflj 
gerait de moi que je vinsse ä Berlin, j'aurais une raison valable 
retarder mon depart et d'excuser le retardement en pre8entaDt^ 



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— 149 — 

fetre. Je ne voudrais rien faire de ce qui compromettrait dans le 
•oindre point Thonneur et le bien de l'Eglise et du Saint-Si≥ 
nis aussi j'ose Vous prier de m'y preter Votre secours, pour me 
lettre a m^me de pouvoir me justiner vis-a-vis du gouvernement, 
juaod il demandra que je vienne ä Berlin. 

Je Vous supplie d'avoir la grace, Älonseigneur, de me repondre 
ww la premiere poste, ne fut-ce qu'en quelques lignes, pour savoir, 
m m venant, comment m'y prendre. En attendant cela de Votre 
boote, je Vous re*itere bien sinc&rement l'assurance de la haute con- 
«deration et du devouement respectueux, avec lesquels j'ai Fhon- 
»eur d'etre 

de Votre Excellence Rev6rendissime 

le trds-humble et tres-obeissant serviteur 
f Jean de Geissei, 
Eveque de Spire. 

ß. frHmt üon ©efffel, «tfdjof uon 3pcucr, an 3Md)ael ötale^relÄ, «Srsbifajof 
uon Karthago, Vlpoftolifctjcr Hunttu? }U ^ündjcn. 

(Speyer, ben 20. Woocmber 1841. 

(£rceHen$ ! 

§o<f>n>ürbtgfter §err! 

%% mx eben im ©egriffe, S^nen $u ^reiben, §odjroüvbigfter $err, 
ffjttß 3^re tefcte gefääfcte ^itt^eilung , in reeller <Sie eine oor= 
Äntroort mir ju geben bie ®üte Ratten in Betreff ber (Srroägungen 
mb 3n>eifel r roelcfje id) 3§nen in meinem ^reiben nom 8., foroie audj 
* ton an ben £errn "ättinifter non Abel unterm 9. erftatteten , 3$nen mit 
^Mfet oom 11. biefeä SKonatä in STbfdjrift mitgeteilten Söcric^te aufc 
räanbergeff^t fjabe. Jür bie mir gütigft gegebene Wuffläntng über bic in 
WfWjenbe Angelegenheit banfe id) ^ifjnen efjrerbietigft. 

Um bem in 3hrem Schreiben oom 12. biefeS SKonatä auSgcfprodjenen 
fc# naa) weiterer ^Benachrichtigung über ben gortgang unferer Slnge^ 
Mtit nachkommen, roerbe ich sunädjft ba§ bis jefct Vorgefallene mit* 
pa unb fobonn mir geftatten , meine Anficht über bie in 3^rem legten 
Reiben enthaltenen fünfte auäemanberjufefcen. 

I L 

*- ftaajbem i<jr> meine an ben ßönig uon ^reufcen gerichtete (Srflärung 
n to £änbc beä §erm trafen oon »rity! jum ©et}ufe ber Ueberfenbung 



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- 150 — 

an ©eine Sftajeftät niebergelegt fyatte, war #err oon 8rühl roeiter bcr 1 
T i c± > t , cö fei angemeffen, ba{> ich in Beantwortung bce Schreibens , n>:'J 
ber ^inifier ber geiftlichen Angelegenheiten , £err Eichhorn , bei ber j 
ftettung be8 ©reoeö bes f) eiligen $aier$ an mich gerietet hatte, audbl 
ben §errn TOnifter treibe. Da bie £eit brängte, ich auch bie Stn 
beö £errn oon 93rühl nicht aufhalten mottte, fo oerfpratt) ich, in ben :i 
£agen an Gerrit Eichhorn $u jef) reiben. 34 ^ at biefeS am 12. ^ooeinl 
3n biefem ©abreiben an ben 'üJcinifter Eichhorn befdjränfte id) mieb barJ 
ungefähr biefelben aua) in meiner Erflärung an ben Äönig Dorgcbrsja 
58or|"a)Idge gu machen : id) fei nämlich gum ©ehorjame gegen ben $m 
Sßater unb jur Uebernahme ber #erioaltung ber $)iöcefe £öln bereit W 
aber, oon bem aufrichtigen 2öunfd)e befeelt, ben Erwartungen er;: 
unb meinen mistigen Pflichten als fatf)olifd)er Sötfc^of unb Untenk* m 
nügen gu fönnen, bie Jormulirung einiger für meine jufunftige VfiM 
roefentlich nothioenbiger 5öünfcr)c für unerläßlich; biefelben beträfen vorim 
bie freie fieitung beä Kölner ©eminarS, bie Organifation ber theolog« 
gacultät }it 93onn unb einige anbere mit bem ©rafen oon 33rü|( bal 
münblia) oerhanbeltcn fünfte, beren groBmütt)ige3 3 u 9 e f*änbniB i* 
be§ Jtönigä mit um fo größerem Vertrauen erroartete, al§ ich mit» 
Mitteln allein ber Hoffnung mia) hieben fönnte, mein fo bovnen:« 
unb roidjtigeS Amt in einer für Jtirche unb ©taat fruchtbringenben $1 
anzutreten unb fortzuführen. 3m Uebrigen roerbe ber £crr <$raf oon JrP 
über alle münblich befprochenen unb oon ihm aufgezeichneten fünfte te 
§errn 9Jcinifter einen mehr in3 Einzelne gehenben Bericht erftatten, 
nach allem bem roohl nicht fo balb als möglich, wie £err Ei$on j1 
feinem ©abreiben mir bemerft habe, nach &bln gehen fönnen, oielm<M r 
«Dem bie Entfchliefcungen beö flönigä unb beS £errn SRinifterg 
ber aufgehellten SBorfchläge abroarten müffen. 

b. 23or feiner Abreife oerfpradj £>err oon ißrühl, er werbe, na$ ^ 
fprache mit §errn oon 33obelfchioingh z u Koblenz, mir fd)rciben, mos te* 
auch unterm 12. ftooember gefa)ehen ift. 3n feinem ©^reiben fünbigte n 
mir an, ba& er bie Entfa)lie&ung be3 JlönigS auf meine oon ihm an h» 
fetben nach München getiefte Erflärung in loenigen Sagen erroarten fön*» 
unb theilte mir anöerbem mit, er habe mit Jperrn oon iBobelfc^rotngh 11 
Söetreff ber offtcietlen , oon mir nach nnferer UebereinFunft bem <5apüd bff 
Kölner 3)omfircbe über meine Ernennung tum Eoabjutor z" ma$flifc» 
^Jcittheilung gef prochen; §err oon 23obelfchroingh frage bei mir an, d (i 
nicht oortheilhaft roäre, bie ^Jcittheilung oon meiner ©eite an baä gena"^ 
Eapitel mit jener bem (Sapitel über benfelben ©egenftanb z u wtt^en^ 
ÜJcittheilung ber Regierung gleichzeitig ftattfinben zu laffen. Jperr oon 



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- 151 - 

föroingf} unb er, fo fufjv £err ®raf $rüf)l fort, ftettten e§ bafjer meinem 
Urmeffen anljeim, ob id) e3 ntc^t für angemeffen erachte, meine bem (Fapttcl 
ju maa)enbe Mitteilung an #errn oon 29obelfd)ming$ gu f Riefen, bamit 
toejer fie gugleidj mit ber offteieflen, in wenigen Xagen oon ©erlin Fommens 
ben TOitt^eitung be§ TOtniftcrö (£iä)f)orn an ba3 Kapitel gelangen laffe? 
2faf?erbem teilte .Sperr oon 33rüf)l mir nodj mit , eT Ijabe bem §errn (JiäV 
jjorn gefä)rieben, ba§ id) unmittelbar nad) Empfang ber <§ntfdjlie§ung be3 
ÄdnigS jur 8bleiftung be3 £omagialeibe§ nad) Berlin fommen werbe, 
unb mü&te idj mid) beßmegen gur Weife borten, wenn man es wünfaV, 
bereit galten. 

c. $a id) in ber Sage mid) faf>, bem §errn 33rityl, melier mir ben 
©unfrf) ausgefprod)en, id) mödjte meine ©rmieberung an feinen Detter, ben 
Hauptmann oon 25rür)l, nad) Maing rieten, anttoorten gu muffen , id) aber 
anberfeitS bie Xufidjt beö Jperrn oon Bobelfdjminglj ^infid^tlid) ber beiben 
8orfd)läge: 1) bafj id) fa)on jefct eine officielle Mitteilung an baö Kölner 
Kapitel machen unb 2) baß id) biefe Mitteilung an £errn oon Sobel* 
föwingf) fdjufe, um fie ans Kapitel gelangen gu laffen, Feineswegs teilte, 
fo antwortete id) bem #errn 33rüf)t unter bem 16. Stooember ungefähr in 
folgenber SBeife: 3a) banfte bem £erm ©rafen für bie Ueberfenbung 
meiner <£rflärung an ben «ftönig unb fügte bei, bajj id) jefct mid) in ber 
£aae glaubte, bie <£ntfd)eibung bes Königs, beoor id) aud) nur ben ge; 
rra^Hen Schritt oormärtö tf)äte, abwarten gu müffen, id) folglid) jebe offu 
cteüf Mitteilung ü6er meine Ernennung an baö Kölner Kapitel oerfdjieben 
muffe. 9Sir feien in ber £fjat bei unferer (Sonfereng übereingefommen, baß 

um baburd) meine Ueberftebelung oorguberciten , bem Äölner Kapitel 
oon meiner Ernennung gunt Goabjutor ftadjridjt gebe, id) wäre aber bamals 
immer ber Meinung gewefen, bafc ia) biefen 6d)ritt bann erft tf)un follte, 
roenn bie £ntfd)liefeung beä Jtönigö an mid) gelangt fei unb alle oon uns 
oer^anbelten fünfte georbnet wären. 3n biefer ©orauöficbt teilte id) bie 
$nfid)t be« #errn oon Sobetfdjmingf) , bafe bie Mitteilung beö Minifterö 
$icr)born unb bie meinige bem Kapitel gur felben 3eit gemacht werben 
follten , unb in jjolge beffen würbe ia), wenn ?We3 georbnet fein werbe, 
bie iVbrc haben, mirf) mit $errn oon 93obelfd)wingl) in SQerbinbung ju fefcen, 
bamit bie für baö Kapitel beftimmten Mitteilungen oon beiben ©eiten gur 
felben £t\t gemalt würben. 2Sir Fönnten und nun auf gweifadje 2öeife 
in SBerbinbung jefcen; im galle man meine Weife nad) Berlin wollen foflte, 
würbe id) ben Söeg ben Wfjein entlang über fünfter nehmen unb Fönnte 
bann bei meiner Durchreife bura) (lobleng in einer 3 u f ammenlfun f t nn * 
#errn oon 33obelfcbwing$ mit ifjm alle für meinen Eintritt in bie 93er* 
waltung gu jtötn erjorberlid)en Maßnahmen feftfefcen. gür *> en S a ^ aDer » 



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— 152 — 

baß meine Slnroefenheit in Berlin nidit gcforbert mürbe, mürbe idi baä 
Nähere über meine Ueberftebelung mit §errn oon 58obelfd)roingh fchriftlid) 
regeln. 

3n betreff biefer Dteife naa) ÜBerlin bemerfte ich bem §erm oon Örü^l, 
baj? id), baoon befreit $u roerben, bringenb roünfa)en mürbe, ba bie unan= 
genehmfte 3at)reäjeit bereit« begonnen ^abe unb e$ fehr mündig fei, bei 
ber jefcigen Witterung einen 5Öeg oon 300 leiten $u maa)en, bafe meiner 
9tnftc|t naa) biefe Steife auch nodj, wenn ber 2öinter oorüber fei, ftattfinben 
fönnte, unb id) folglich nur, im galle man eä für nothroenbig Ijalte unb 
eS auäbrücflia) oerlange, naa) ©erlin gerben roerbe. 

SÖeiterhin §abe id) beim £errn ©rafen angefragt, ob er mit £erm 
oon $8obelfdjn>ingf) in ©etreff be3 ergbifchöflichen Spalate in itöln Schritte 
getfmn habe, um in Erfahrung ju bringen, roo ber gufünftige (Soabjtitor 
roohnen follte; idt) ^abe ifjm bemerft, eä bürfte, roofem er noa) nid)Ö in 
biefer Saa)e gett)an t)abe, oietteia)t am angemeffenften fein, wenn ich midi 
felbft §infic$tlia) biefe« ©egenftanbe« an ben £errn (£rabifa)of toeube; benn 
ba eä in jebem gatte meine Pflicht ift, noch oor meiner Hnfunft in Jtöln 
mit bem §errn (Jr^bifchof, um it)m meine Ernennung mttjutheilen, in 33er: 
binbung gu treten, fo mürbe alöbann bie Gelegenheit oon felbft fid) bar- 
bieten, mit it)m aua) oon bem §aufe gu fprea)eu unb feine barauf bejüg* 
tidt)en ©efinnungen ju oerne^men. §errn 33rüt)l t)abe id) gebeten, über 
biefen $unft mir feine Meinung ju fagen, bamit idt) roeife, toie ich autt) 
ba mich gu oerhalten ^abe. 

3um Sdjluffe §abe id) bem £>errn Grafen noa) meinen 3Bunfch, mit 
it)m oor feiner Slbreife naa) Berlin noa) eine jroeite 3ufammenfunft ui 
haben, audgebrüeft, ba ich noch mehrere fünfte mit it)m ju oert)anbelc 
hätte; für ben gatt, baß mein Schreiben ihn nid)t mehr an ben Ufern beS 
Cheine« antreffe, bat ich »h", mir bezüglich meiner Oteife nach Berlin unb 
beä er$bifa)öflicben #aufeö feine Anficht ohne 33er$ug $ufommen gu laffen. 

d. 3 n Ungemifjheit , ob mein Schreiben ben £errn oon $riibl 
noch in SJcainj antreffe ober bemfelben nach Berlin folgen müffe, h^ ^ 
e3 für angemeffen, auch an £>errn oon 33obeljd)roingh $u f<h re 'kn, bamit 
er nicht auf eine 9Jcittt)eilung oon meiner Seite an ba« Gapitel 3U #öln 
roarte. 3a) fdjjrieb bemfelben alfo unter bem 17. ftooember unb bemerfte 
ih«n , baß ich 93ctrcff feiner bura) ben Grafen SBrü&l mitgeteilten unb 
alfo formulirteu Anfrage: „ob eä nicht oortheilhaft märe, baji ich mtitit 
für ba« Kölner (Sapitel beftimmte offictcUc mtt)eilung $ur felben 3«t 
mit jener beä flJcinifterö <Sid)hont mache, roelche roahrfcheinlich in weniger« 
lagen oon 33erlin anlangen mürbe", mia) in ber Sage f&jc, bic W 
fdiltejjung bes Jtönigä über bie ocrfa)iebenen in meiner (hflärung oorgt 



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— 153 - 

brachten fünfte oor jebem roeitern ©dritte in ber Sache abwarten gu 
miiffcn. UebrigenS roäre id) oofffommen feiner Meinung, bafe bie SRife 
tfrtlung bc$ SflinifterS unb bie ineinige an baä Kapitel, roenn einmal ÄÜeä 
georbnet fei, ju gleicher £tit ftattfinben follten; ich roürbe mich alSbamt 
beehren, mit ihm in 93erbinbung ju treten, inbem ich ihn auf ber JHeife 
nach fünfter unb Berlin in £obten$ befuge ober ihm jur ©erabrebung ber 
nothroenbigen ^Haftnahmen oon Speyer auä jcfjvetbe; ju biefem 3 ro ecfe bäte 
ict) ihn , mich , roenn bie TOttheilung beä #errn £ich!)ora if)tn jugefommen 
fei, barüber $u benachrichtigen. 

£>aö ift bie (Eorrefponbeng , §odjroürbigfter £err, roelche ich btöheran 
geführt habe. Sie roerben barauS erfehen, ba& idi nichts, roaS nict)t mit 
bem 3 taube unferer Angelegenheit im ©inftange roäre, oorgebradjt ^abe. 
Sie roerben bemerfen, ba§ ich oon bem SäBorfdjlag beä £errn oon ©Obels 
idnoingh, ihm meine officiette ^itt^eilung $u überfenben, bamit er biefetbe 
mit jener beä STcinifterS Eichhorn an baä Gapitel gelangen laffe, gar nichts 
getagt ^abe. 3a) bin ber Anficht, ba§, roenn einmal «ffed georbnet fein 
wirb, bie TOttheilungen gur felben £eit gemacht roerben; aber ich ^alte 
ti nia)t für paffenb, ba& bie meinige burd) bie ©ermittelung be§ $errn 
oon ©obelföroingb erfolge; e$ roirb fa)icflia)er fein, bafe id> mich felbft 
bireci an baä Kapitel roenbe. 

II. 

Jtibem idj nunmehr bie (5fjre §abe, auf 3h r lente3 Schreiben jurücfj 
latommen, geftatte ich mir, 3§ ncn mc ' ne Meinung über bie beiben oon 
$nen befproa)enen §auptpunfte auSeinanber$ufe&en. lieber beibe ha&e ich 
oria) mit bem $)ombechanten 2ßeiö beraten, roela)er rücfftchtlich be§ #olgen= 
ben oollftänbig mit mir einoerftanben ift. 

1. 3« meinem ©riefe oom 8. Iftooember hatte id) bie (£fjre, Jj>od&= 
roürbigfter £>err, 30aen meine ©eunru^igung über bie ©rflärung be$ £errn 
Don 23rüf>l mitjut^eilen , eä roerbe bie Regierung nicht bulben, baß £err 
oon 2)rofte bei Gelegenheit meiner 3nftaffation in Äöln einen Hirtenbrief 
erlaffc, in roelchem er feine $)iöcefe anroeife, fidj fortan au mid), feinen 
rechtmäßigen Steffoertreter , ju galten ; aud) ^abe id) meine 23efürd>tung 
ausgefprochen, eä möchten oiele atholifen in biefer SRaöregel ftarfe ©rünbe 
für ihren 2Biberfprud) , foroie auch bafür finben, mich in ben gehäffigen 
Öerbacht gu bringen, als hätte id J Den ehrroürbigen ©reis oerbrängt, ob* 
roohl ich SlnbereS gethan habe, ald bem heiligen ©ater, roelcher mich 
borthin fehieft, gu gehorchen. — riefe Anficht t heile ich auch heute noch, 
unb ich bin oofffommen mit ber oon 3$ ne n in %f)vtm legten Schreiben ge* 
machten SBemerfung einoerftanben, bafe einerfeitä bie Regierung felbft im 



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- 154 - 



3ntereffe her Religion unb beä Staates ben fcinflufi be3 H er ™ oon SDrafk 
auf bie tfatlrolifen roirfen laffen unb ifjm bic Veröffentlichung eineä Hirten* 
brtefeä geftatten muffe, beffen an bic ©laubigen gerichteten (Ermahnungen 
gum ©efjorfame gegen mid) einen unermeßlichen (£tnflu& ausüben unb meljr 
als» alles Stnbere utv Beruhigung ber (&emütf)er unb auch ba$u beitragen 
mürben, mir baä ooDe 3 u * rauen J u geminnen unb Diejenigen, meiere auä 
b5fem iEÖiHen ober oerfehrtem ©ifer Oppofition machen roollten, jeber Stüty 
ju berauben, wohingegen anberfettS ba3 ©erbot eines folgen Hirtenbriefe* 
biefen ßeuten erroünfcfjt fommen mürbe. — 3$ fW* M r n>o^t baä ganje 
©eroicht biefer fo richtigen Bemerfung unb mürbe, roaS mia) betrifft, oon 
ganzem §ergen roünfchen , ba§ ber et)rraürbige (Srjbifchof fetbft bureb einea 
Hirtenbrief, melier mir ba3 allgemeine Vertrauen ftchern mürbe, mi4 
einführte; nach ncuer <£rroägung biefeö ^unfteä h aDC i$ aDcr entgegen: 
gefegte Umftönbe entbeeft, bie alle Slufmerffamfeit oerbienen. 3$ $> ncn 
biefelben angeben, fo roie fyxt Söetö unb ia) fie gefunben haben. 

a. 2öenn man bad 2lpoftolifche Breoe, melcfieo mich gum (Joabjuior 
ernennt, mit bem Schreiben Seiner (Emineng beä ßarbinalä 2ambruäcf)im 
oergleicht, finbet man nirgenbroo eine Stelle, roelche auSbrücflich ober ftiB= 
fchroeigenb meine 3nftaHation bura) Sptvxn oon SDrofte unb ebenfo wenig 
einen Hirtenbrief oon feiner Seite bei biefer Gelegenheit anorbnete ober jur 
BorauSfefcung hätte. 2)arauä muß mit SRecfjt gefchtoffen roerben, ba§, roenn 
ber heilige Stuhl bie Veröffentlichung eines H^ rtenDr ' c f c3 Durc § H crrn m 
2)rofte $um ^roeefe ber Einführung be3 (Soabjutorä gerooUt hätte, biejtf, 
ba co iirf) um eine immerhin mistige Sache üanbelt, oorgefchrieben loorben 
märe; ba baä aber nicht geschehen ift, fo ift e§ einleudjtenb, bafe ber ^eilige 
Stuhl roeber bie 3nftallation noch ben Hirtenbrief gerooUt hat. 

b. 2ttenn man bie beiben Socumente näher betrachtet, ift eS foget 
flar, baß ber heilige Stuhl offenbar ba3 Gegenteil gerooUt hat, *>• M 
hat gerooUt, baß ich ohne bie 3nftaHation unb ben Hirtenbrief be« fern 
oon 2)rofte in bie Berroaltung oon tföln eintrete; benn ba3 Schreibe» 
Seiner <£minen$ beä Garbmal« befiehlt mir auSbrücflich , ohne Bermg nach 
Jtoln m gehen unb fofort bie Berroaltung m beginnen: „Seine Heiligfeit 
hegen ben lebhaften SSßunjch, ba& Sie fobalb als möglich fi<h na # 
begeben unb bie 3(wen anoertraute Berroaltung beginnen." 3 n au *em W m 
ift mir feine anbere Formalität oorgefchrieben , als bie üftittheilung W 
2fpoftolif<hen BreoeS an baS Kapitel ber £)omfirche: „Wach 9Iuö^änbigung 
be3 STpoftolifchen Breoe'3 an ba3 2)omcapitel\ 

c. £amit ftimmt auch bie Behauptung be§ Herrn oon Brühl überein. 
ber hei»9e Stuhl fyabt roeber ^nftallation noch Hirtenbrief gerooUt, in 
Erwägung, baß ein Hirtenbrief beä fymn Grjbifchofä, in welchem berieft 



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155 



;u metner Ernennung feine 3ufitmtnung gäbe, oöllig überflüffig fein mürbe, 
ba er biefetbe ja bereits gegeben bat — „naa) ber oon ihm erlangten $11 
jttmmung — unb bajj cbenfo meine SnftaÜation burc$ tfjn überflüffig 
fein roürbe, ba ber ^eilige Sater mtdj $um 2Ivoftolifajen ?ibmintftrator er= 
nannt tjabe, ba§ ber ^eilige 6tu$l eben burdj biefed gmeifadje bittet, bura) 
bie oortjergefjenbe ,3uftimmung be8 fytxvn (*rjbifa)ofö unb meine Ernennung 
$um 2lpoftoitfd)en Hbminiftrator jebe weitere grage unb Formalität fcabe 
ao|a)neiDen uno oen tmmei oon yceuem enmepenoen ^cowierigretten tjaDe 
ooroeugen roouen. 

d. Damit ftimmt and) bie 6telle in bem Schreiben, rocld)eö ber .König 
oon Greußen mir bat jufommen (äffen, überein, n>o biefer mir fagt: „3$ 
tjoffe, ba§ 5ie bem Vertrauen, mit meinem ©ie burd) ©eine ^eittgfeit unb 
nridj beehrt roorben ftnb, burd) 3§rtn ®f er entfprea)en unb benfelben 
namentlich unb oorjügltd) baburdj bemeifen werben, bafj <5ie Zftxtn ©ins 
rritt in baä neue 2tmt unb 3(jre ^ätigfeit fo oiel al« möglid) befa)teunt= 
gen." — Der »rief beä TOnifterS fcia^orn enthalt btefelbe Stelle, inbem 
er mir fagt: „3<$ ertaube mir, ben lebhaften äöunfd) auajubrücfen , bat* 
Bit, bie Verwaltung ber (Srjbiöcefe Min anjutreten, fobalb als möglia) in 
ber i'age fein möchten." — Demnad) fdjetnt eS, bafe ber Äönig oon ^reufjen 
unb fein 'üRinifter ber Anficht waren, ber t)ei(ige ©tut)l habe gewollt, baf; 
\a) o$ne allen ißerjug unb of)nc irgenbmeldje SRitwtrfung be$ ^errn Droftc 
in bie Verwaltung eintrete. 

e. ift waljr, bafj e$ fet)r ju wünfct)en unb fet)r oortt)eilt)aft für 
mia) mäxt, wenn ber §err <£r$bifdjof einen Hirtenbrief erliefe, welker baö 
Vertrauen aller ^atl)oltfen, felbft berjenigen, weldje feine oöHige 2Bieber= 
einfefcung gewollt t)ätten, mir gewänne. 2öie foll man eä aber anlegen, 
biefen Hirtenbrief oon i$m ju erlangen? Da e$ t)tnlänglia) flar ift, bafe 
ber r)eilige ©tut)l eä nid)t gewollt t)at, fragt e$ ftdj, weffen ©ad)e e8 nun 
lein foll, ben §errn (Srjbifdjof barum ju erfudjen? (Sollte e3 angemeffen 
fein, bar, ich eä tbne, unb wenn idj es tbue, banbele id) bann nidjt gegen 
ben Hillen bed tjeiltgen 6tutyle8, inbem id) <5cf)wierigFeiten, bie man fluger 
©etfe oermieben l)at, oon Beuern f)eraufbefd>wöre? Denn wenn idj ben 
Herrn Crrjbifdjof bitte, einen folgen Hirtenbrief gu meinen ©unften ju er= 
laffen, weife man bann im Boraus, bafe er fict) baju fcerbeilaffen wirb? 
2öenn er fiit) oieIleia)t weigert, waä möBte tdt> bann tljun? — naaj Jtöln 
get)en ol)ne ben Hirtenbrief, ober warten, bis biefe grage in föom geregelt 
ift? Unb waö wirb ber t)eilige ©tu^l tl)un? — wirb er warten, big ber 
Herr <*rr$bifd)of ben gewünfdjten Hirtenbrief ju gewähren fia) l)erbeiläfet, 
ober wirb er mia) ohne benfelben nach &ötn f Riefen? Unb wenn ber 
ledere gaH eintritt, wirb bann bie Weigerung be8 $mn ©rjbifajofä nicf)t 



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in furjer $>t\t öffentlich befannt fein unb meine (Stellung bann nidjt uiet 
bornenooßer werben, alä fic ofjne einen folgen Hirtenbrief fein tonnte? 
9te§men wir ober an, bafe H err oon $)rofie jum ^rtaffe beä Hirtenbriefes 
fic$ bereitwillig Ijerbeilä&t, wirb er oljne bie ^uftimmung ber Regierung 
ihn oeröffentlidjen fön neu, unb wirb biefe es bulben? ä5Me H«rr oon örityl 
behauptet, wirb bieS ficf)er niojt gefdje^en — unb wie foH biefer Süjroierig: 
feit abgeholfen werben? gerner, wenn bie Regierung bie Veröffentlichung 
jugefterjen will, wirb fie bann nidjjt wenigftenö beanfprud&en, ba3 fönigliifr 
^lacet baju ju geben? unb wirb ber Herr <£r$bifd)of jur 9ta($fuajuno, unb 
2lnnar)me beä iptacetö fidj $erbeilaffen? Unb weiter, wenn Herr oon Drofe 
gur 9tadjfua)ung be$ ^lacetS fidj r)erbeiläfct unb bie Regierung in ben 
Hirtenbriefe feinbfelige ober unliebfame ©teilen unb Sluäbrücfe finbet , roirb 
fie biefelben ni$t geftrtct)en wiffen wollen, wär)renb $trv oon ©rofte auf 
iljrer ^Beibehaltung feft befielen wirb , fo bafj auS allem bem eine lange 
Äette oon ©djmierigfeiten rjero orgelten, unb man fdjlie&lidj einen neuen unb 
oiel geljäffigeren .Krieg haben wirb, als ber beenbigte ©treit eä war. 

9iact) allem bem fjalte id) e$, obwohl ict) lebhaft wünfdje, bafe bem 
Herrn oon ©rofte bie SBeröffentlidjung eineö .^irtenbrtcfcö gugeftanben würbe, 
unb obwohl ba$ für meine fünftige Söirffamfeit fe$r oortyeilfjaft fein würbe, 
für unmöglich barauf $u befreien. (H tft flar, bafj ber ^eilige 6tu# e* 
nict)t gewollt, bafj er biefe per)önlicr)e unb untergeorbnete grage gur Rettung 
ber Hauprprincipten , bie oon r)ör)erer Söebeutung finb, fjat fallen laffen. 
6r f)at alle barauä rjeroorgerjenben ©djmierigfeiten oorauägefer)en unb burd) 
Ueberger)ung ber grage oermieben. (£benfo ift e8 offenbar, bafj bie ^ßreuüiidK 
Regierung einen folgen Hirtenbrief nict)t bulben wirb, weil fie fürdjtet, ei 
werbe ber H err £rjbifa)of bort geinbfeligeS oorbinngen unb baburd) bei 
©rreit, ben man beenben will, mit größerer ©itterfeit jurücffefjren. ©« 
foD id> mia) aber babei Debatten? — $)a ber fällige ©tur)l auf ber Ito 
öffentlidjung eineä folgen Hirtenbriefe« niefu" beftanben Ijat, würbe id) borau? 
beftefjen unb biefelbe als eine conditio sine qua non r)infiellen tonnen? 

$)aö ift unmöglidf) ! SBei meiner 3 u f ammcnflin f* mu & em £ errn von ^ rul)l 
t)abe icf) biefem audeinanbergefefct, wie fef>r bie Veröffentlidjung eines H' rtc " : 
briefeS burtf) H errn oon $>rofte im 3ntereffe ber Regierung felbft unb in 
bem meinigen liege, weil baä bie eifrigften .Ha tboliren befdjmid)tigen unb 
ber SKegierung unb mir Vertrauen erwerben, tc3r> bagegen o$ne einen fola)en 
Hirtenbrief grojje Hinberniffe finben würbe ; S^tvx oon 33rüt)l aber erroieberte, 
bajj bieä niemals geftbeljen fönne, bafj 9tom felbft ebenfo wenig wie bie 
Regierung e$ wolle, weil man niajt wiffe, wot)in baä führen fönnte. Die!« 
Antwort bereitete mir Kummer, allein id| fa)mieg, weil i$ nic^tö ju ent^ 
gegnen t)atte unb wot)t füllte, bafe ^artnätfig barauf ju befte^en unb biefer 



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- 157 - 



Bebinaung ein ^ö^ered ©emid)t beizulegen , n'\a)t meine Sache mar. 3$ 
Raubte f es" fei beffer, bie grofcen ^rincipien, bie für bie 3 u * un ft Sebent 
fragen jinb, im Stuge ut behalten unb bie perfönlidje «yrage bei 3eitc jii 
laffen. 3$ l«B atfo ben Hirtenbrief auf fta) berufen, ofme mich beftntttu 
trüber aussprechen, ooll ict) aber jefct barauf jurütffommen unb eine 
debcndfrage baraus machen, fo ba& ich nicht naa) Stbin gu gehen erfläre, 
sofern man bem §errn £r$bifchof einen fota)en Hirtenbrief nicht jugeftehe? 
3c) tonnte bas nicht t^un, ohne bas Mißtrauen ber Regierung roachjurufen, 
nie mitt) in bem fünfte für ftrenger , alä ber t)eilige Stuhl gemefen ift, 
.-Ilten unb mir oonoerfen roirb, id) motte ihr neue Schroierigfeiten bereiten, 
sie wirb oon ba ab mit Wrgroofju mich beobachten unb meine Stellung 
ifer gegenüber luirb oon Anfang an bornenootler roerben, als es gu münfehen 
it unb fein muß. Stach meiner Anficht tmif} man ju bem ©inen ober ?tnbern 

entfajtie&en , bie SKiffion entroeber überhaupt gar nicht annehmen , ober 
Kim man fic annimmt, ber Regierung fo üiet Vertrauen beroeifen, als 
m mit ben großen, unoeränberlichen 3"tereffen ber ßirche oereinigen tonn. 
FortUtr in 2Wem, roas SDoctrin unb ^rineip ift, unb suaviter in bem, 
aas fciseiplin unb SKobalität ift. 

2. ©er groeite in 3^«" legten ©abreiben befprodjene ©egenftanb, 
^roürbigfter Herr, betrifft meine (Ernennung gum 2)ea)anten bes Kapitels. 
Jn meinem 3- abreiben oom 8. unb 11. 9ioDember, toic auch in bem an 
•^ntrlJcinifter oon Slbet gerichteten Schreiben fyabt ich bereits bie Schmierig* 
Wien, welche Herr oon Brühl hinfioJtHch meiner burö) ben H*™ fcrjbifchof 
j« wffuefjenben Ernennung gum Demanten erhoben $at, auseinanbergefefct 
«1 3&nen auch meine öebenfen über biefen ©egenftanb entwickelt. 9tacfc 
ton ia) nunmehr oon Beuern barüber nachgebaut unb and) Sjtxxn 2öei3 
confultirt habe, ertaube ich mir, bie folgenben ©emerfungen Syrern er(cua> 
Wen Urteile gu unterbreiten. 

§s unterliegt feinem Qmttfti, bajj bie Behauptung bes Herrn von 
fmijidjtlicr) biefes $unfte$ ber ausbrücflicfjcn 2tnorbnung Seiner 
foüntn$ bes (Jarbinatä ßambruScbini oöttig entgegengefefct ift. $)a3 Schreis 
öen (seiner (Jminenj fagt in hinlänglich flaren Zugbrücken: „5)em roill icf> 
wf> beifügen, ba& bafür geforgt ift, ba& Sie außer ber jährlichen ®elb* 
tan* audj noch bie gegenwärtig oafante Stelle eines SDombedjanten bureb 
>ie Verleihung bes (Srjbifchofs erhalten werben." 9Ran ift atfo überein= 
Rommen, ba& ich Schont werbe burch Kollation bes fytxxn erjbifchofs; 
& ift oereinbart roorben, baß er biefeö ©rnennung3recht ausübt. 2)aä er$ 
^eint aua) unter einem anbern ©efia)t§punfte atä fehr gerechtfertigt, bem 
^mlio), ba& bie 2lu8übung biefeä Rechtes ihm geftattet fei, um ihm eine 
fcl ^renerfa^ pi Ztyil werben ju (äffen unb um babura} auS^ubrücfen, 



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— 158 — 

baß er Ergbifdjof ift unb eä bleiben wirb. 3$ mufc fagen, baj? id) unter 
biefen beiben ®eficr)t3punften von gangem £ergen inünfc^en roürbe, bat; es 
fo gefc^e^e um be8 ehrroürbigen VefennerS roitten, ber olle töücffidjten »et: 
bienl. Ebenfo roäre meine Ernennung bura) ilm ein 8ft ber Veftätigung 
oon feiner ©eite, ber mir baä Vertrauen ber Jfcatr)olifen erroerben mürbe; 
für midi per jönlid) mürbe fte ein SSanb fein, baä ben Sohn mit bem Sßater 
oerbinbet. HtteS ba3 läßt mich bringenb roünfch en , bafe biefcS Stecht ihn- 
gewahrt werbe, unb baß er eä gu meinen ©unften ausübe. Söenn ich aber 
nät)er gufet)e, finbe id) anberntheiß auch ©rünbe, bie für baS ©egent$eil 
gu fprea)en f feinen. 

a. 3)er ©raf oon Brühl, bem icfj alle biefe Erwägungen oorgetragen 
r)abe, inbem ict) babei fogufagen ihn befchroor, fie gu ©unften beä §emt 
Ergbifdjofö gur ©eltung fommen gu laffen, ba e3 fdjliefjtidj oon großer Sfc 
beutung für meine gufünftige SBirffamfeit fein mürbe, burcr) biefen 2lft ber 
Ernennung gum £)ecr)anten bie öffentliche ©eftätigung be8 §errn Srofte $n 
haben — erroieberte mir, „ba& bie Regierung biefen 2lft nicht gugeben 
merbe, weil baburet) #err SDroftc feine 3uri8bifrion roieber aufnehmen unb 
fief) oon Beuern in bie Verwaltung einmifd^en mürbe, roaS man aber für 
immer $abe oert)üten roollen; roenn §err SDrofie einen einzigen 2ttt, wie 
ineine Ernennung, oornefjmen mürbe, fo roü&te man nicht, roofn'n baä führen 
fönnte; benn er mürbe bann fortfahren motten unb e8 würbe fa)röierig 
fein, bie ©rengen feiner 3wrtebiction, beren er jefet feine mehr r)abe, gu 
ftimmen; er mürbe fa)tiep(itt) bagu Tommen, bie gange Verwaltung nneber 
an ft<h nehmen gu motten unb bem Eoabjutor bie oon biefem eingufchlagcnbe 
Vat)n oorgugeidmen , fo baß man in furger 3eit *>a , roo man cor oier 
3a$reu gewefen fei, fid) beftnben mürbe. $>a8 eben ^abe man in Sfom 
oermeiben motten unb be&t)alb ^abe ber ^eilige ©tuhl ben Eoabjutor $w» 
9lpoftottfdt)cn Slbminiftrator ernannt, baburdj t^n unabhängig gu maa)eiu 
3n Anbetracht attcä beffen fei meine Ernennung gum $)ecr}anten buret) £errn 
2)rofte unmöglich, roeil mit ber Einfefcung be3 Slpoftotifchen 2(bminiftratorö 
ade Vollmachten auf biefen Vettern übergegangen feien". 8uf biefe $e» 
hauptung be$ §errn oon Sörii^l erroieberte ich, Da & )*W unter ber Vorauf 
jefcung, eä ©erhalte fidt) atteä baä fo, eä mir bodj unmöglich märe, bicö in 
Einflang gu bringen mit ber ©teile beö (Schreibend ©einer Emineng, bie io 
beftimmt fagt: „baj? ©ie bie Sombechanei burdj Verleihung beö Ergbifa)öfä 
erhalten roerben". £err oon Vrüfjl erroieberte: „ES ift roahr, ba& biefe 
©teile in bem ©djreiben ©einer Emineng fich ftnbet, aber ba3 ift auefi 
roahr, baß beffen ungeachtet ©eine Emineng bie gebachte Ernennung nifl 
roollen; benn ^roifchen ©einer Emineng unb mir ift oercinbart roorben, btf 
$err ©rofte, roenn er nach Ädln guriieffehre, religiöfe, aber feine juri^ 



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- 159 - 



Mctionellen Hfte ausüben fönne; er fanrt folglidj Feinen ©eajanten me$r 
rmemten. $)er ©ebanfe an biefe Ernennung ift in ber %f)at beim Anfange 
kr Serfanblungen mit :Hücf fiebt auf bie SÖefdjaffung ber ©ubfiftengmittel 
Goabjutor« aboptirt roorben ; in ber golge aber &at man biefe« ^roject, 
»eil eö burdj ba« Anerbieten ber Regierung gur @eroäljrung biefer ©ub= 
jtjtaiunittel überflüfftg rourbe, fallen laffen. 2Benn biefe Abmachung alfo 
noa) in ba« ©abreiben ©einer (Jmtneng funeingeratben ift, fo ift biefeibe nun. 
mehr of>ne SBirfung, ba fie für bie ©ubftfteng be« eoabjutor« gegenftanblo« 
snb mit ber <£infefcung eine« Hpoftolifajen Hbminiftrator« unvereinbar ift, 
bem allein, ba er alle Soffmadjten §at, bie Ernennung be« £ea)anten be« 
feapttel« jefct gufte^t." 

$faf alle biefe 23emerfungen be« £erru oon 93rüf)l meifc id) nia)t« gu 
troiebern, unb in &nbetrad)t be« Umftanbe«, ba& §err oon Srityl gegen 
ilf anbern in bem ©abreiben ©einer Ümtneng begeidjneten 2lbmad)ungen 
sät bie geringste ©inroenbung madjte, oietme^r gugab, biefelben feien rotrfc 
ty 5i»ifa)en ©einer (Smineng unb i$m feftgeftellt roorben, unb er nur gegen 
tat bie Ernennung be« Techauten betreffenben s }3unft 93iberfprud) erlrob, 
faira man mit fteajt fajliejjen, baß alle nom #errn oon Söru^l gur (Sr* 
Hdrung ber urfprünglidjen tentftebung unb be« fa)lteBlidjen SöegfaH« be« 
ttiiktä über bie (Ernennung be« 5)etf>anten oorgebraajten Seljauptungen 
btt ©a^r^cit entfprecr)en; e« erfdjeint ba« um fo mebr al« fid>er, roenn 
Tnari bemerft , ba& ba« ©abreiben ©einer (£mineng felbft für bie fragliche 
fonntming benfelben ©runb angibt, inbem e« ba $eifjt: „e« fei für ba« 
fontegem&Be &u«fommen geforgt." 

$ton t>at bie Ernennung be« Goabjutor« gum SDeajanten gerooUt, bamit 
taielbe bie Littel gur ©efmuptung feiner ©tettung befi^c , niäjt aber, um 
tan &rrn ergbtfajof ba« 9iea)t gur Slu«übung na* eine« 3uri«biction«* 
afteg oorgubefcalten. 2öenn mau biefen 2*orbe$alt at« ein roefentlia>« iKeajt 
w 2luge gehabt hätte, fo hätte man ba« au«gefprodjen ; weil man es nicht 
§tfym, ift e« Ijinlänglidj flar, baf; man es iiidit geroollt bat. 

b. 5Sie es ftdi aber audi bamit uerhalteu mag unb unbeachtet be« 
^ortyeil«, ben bura) Gewinnung be« Söertrauen« ber Äat^olifen bie 93ers 
to&ung be« £ecanate« buraj ben ^errn <£r$bifd)of einerfeit« mir oerfajaffen 
würbe, fo ift meine Ernennung anberfeitö nia)t gu roünfajen. 3a) ^abe 
meine Meinung über biefen ^unft in meinem ©^reiben an §errn oon 2lbel 
bereit« entroirfelt, unb iaj erlaube mir, barauf gurücfgufommen. $)iefe dr= 
nennung mürbe mehrere grofce Unjuträglicbfeiten gur Jyolge ^aben; benn 
Bon meinem (Eintritte ab mürbe idj alle ©om^erren be« Kapitel«, oon 
rocla^en oielleiajt 3 eDer Erlangung biefer $5ignität §offt unb eine 3 Us 
rücffe^ung erfahren ju baben glauben mürbe, »erleben; ebenfo mürben Diele 



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Pfarrer, roelaje oielleiajt gu ber burdj bie Ernennung be8 3>d)anten Data 
ten £>omr)errnftelle beförbert gu roerben hoffen, btefen Unrotßen teilen. SSöcnn 
id) Dccfjant raürbc, hätte icfi gugleici), roaS bei ben ©efc^äftcn einer (o großen 
£)iöcefe fefjr fühlbar roäre, einen Mitarbeiter weniger im (Sapitel. Ueber: 
bieg ift, ba bie Regierung bie Dotation gibt, meine Ernennung nidjt me$r 
notfcroenbig. 9tadfj allem bem f^alte ic$ alfo bafür, ba{j meine ftidjtemetu 
nung gum $)ed)anten im 3ntereffe ber SBerroaltung roie audt) in meinem 
3ntereffe liegt, unb baß eö fidj nia)t empfiehlt, ber Regierung gegenüber 
barauf gu beftefcen. 

SRacfjbem ia) fo meine audj oon Dr. 2Bei§ geteilte Meinung getreu 
oorgetragen $abe, glaube ia), (5urer <£rceHeng baä folgenbe SRefultat unter; 
breiten gu füllen: 

1. 3$ ^ a ^ e c ^ ft r burd>auS flar, baß ber ^eilige <5tuf)l einen Birten.- 
brief beä §errn (JrgbifdfjofS nidjt geroollt Ijat; man fann fonacb, barauf 
nia)t befte^en. 

2. t£benfo fdjeint e§, ba& ber ^eilige Stuljl meine Ernennung jum 
$)e$anten bura) £errn £>rofte nidjt gewollt fjat; e§ ift baö roenigftcnä att 
gunbamentalartifel unb 23ebingung sine qua non nidr)t auäbebungen nw 
ben. (53 fjanbelt fidj t)ier audj nur um einen perfönlia)en unb untergeork 
ncten ©egenftanb non geringerer golge, roofjingegen bie anbem im Schreiben 
Seiner (Jmineng aufgcftellten Slrtifel $auptpunfte non ber f)öd)ften 23ebeu* 
tung ftnb, roie bie freie ©eroalt bc$ (^oabjutorö, bie gemifdjten &f)en, bie 
£ermefianer, ba3 Seminar, bie tfjeologifdje gacultät, bie $)i3ciplin u. ). w- 
£>er Regierung gegenüber fann man alfo aua) barauf nidjt befte^en. 

3. 23orau§gefefct felbft, ba& ia) in betreff biefeS fünfte« miaj tauft« 
unb bie Möglidtfeit oorliege, e8 $abe ber fällige Stutjl bie ©ornat)me biejri 
3urtöbiction3aFte3 meiner Ernennung gum $>ed)anten burd) £errn non $rofo 
nodj geroollt, fo ift e§ meiner 2lnfict)t naa) bodj nid)t meine 6aa)e, bie$ ju 
Bedangen unb mit ber Regierung £aber anzufangen. 2Ran roürbe mit 
Mißtrauen mia) aufnehmen unb gur ©eroöfjrung oon 3wgeftanbniffen in 
ben fünften, roelaje öebenäfragen ftnb, roenig geneigt fein. 2öenn idj nad) 
Stbin geljen muß, fo roirb eä burdjauS ^öa^ft notf>roenbig unb felbft fing 
fein, baö Vertrauen ber Regierung für bie Regelung ber ^rincipienfragen 
im Sntereffe ber tfirdje fo oiel al§ möglid) mir gu erwerben, unb bie fragen 
rocgen beö Hirtenbriefe« unb ber SDecbanei bei Seite gu laffen. 3m goß« 
man alfo auf biefen beiben fünften befterjen wollte, roirb eS ftd> empfehlen, 
mia^ mit ben begüglidjen 33er^anblungen gu oerfajonen, unb roirb bie 3« inftJ 
tioe gur Beilegung biefer ftrittigen fünfte notr)roenbig roo^l oon ^erm wn 
Drofte ober oom ^eiligen Stuhle ergriffen roerben müffen. ©enn idj vä 
^rieg anfange, fo roerbe iaj geringer Hoffnung gur 2ßieberr)erbeifüf>rung bd 




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— 161 — 

Jriebenä midi Eingeben tonnen. Selbftoerftönblia) rebe ia) liier nur uon 
ben beiben untergeorbneten fünften; in betreff ber ^rineipienfrogen fürchte 
i<$ roeber Streit noa) Jtampf, unb werbe ia) entfdueben fehlten an ollem, 
rooä unentbet)rlia) ift für baS 2So$l ber tfira)e. 

Set allem bem befinbe ia) mia) jefct ober in einer bornennotten , un- 
angenehmen 2age. 3 n wenigen $agen roerbe id) Dorauöfta)tlia) bie <£rflärung 
be$ Königs ooit Greußen unb bie Hufforberung gur Keife naa) ©erlin erfjal* 
ten; benn naa) ben Äeujjerungen beS ^errn oon 33rüt)l oermutfje ia), bafj ber 
£önig 2We3 in fürgefter grift georbnet roünfa)t. 2Baö roerbe ia) aber 
tfan, wenn man gur Keife naa) ©erlin mia) einlabet? 3** 3$rcm legten 
Schreiben jagen Sie mir, eS muffe bie Saa)e in ber Sage blei* 
ben, roorin fie jefct fia) befinbet. 2öie aber nun — bürfte ia) bie 
Seife nia)t antreten, roenn man mia) ruft, unb müßte ia) neue ©efe^le beä 
toligen Stuljlcä abroarten? Kaa) meiner 2lnfia)t roären biefelben nia)t abgu* 
^rten, ba e3 fia) im @runbe nur um bie $)ea)antenfrage fjanbelt, roela)e grage 
ij für ben gatt ber Kotljroenbigfeit meiner Keife naa) ©erlin nor (Eingang 
ber ftntroort beS ^eiligen Stufjleä immerhin offen laffen, unb in ©egug auf 
wla)e ia) in nidjtö mia) oerpflia)ten fönnte. 3°) würbe gur 2lbfa)lieHung uon 
Bertinbarungen barüber mia) aujjer Stanbe erflären, ba id) ein im Schreiben 
Seiner fcmineng bem £errn oon £>rofte üorbet)alteneä Kea)t fiefeterem gu 
^cn feine 93olImad)t t)abe, unb man roegen biefeö ©egenftanbeä naa) Korn, 
^ bie gütliche fiöfung biefer grage mit bem berliner Gabinete allein gus 
fefc, jia) roenben müffe. SDabura) roürbe ia) freie $anb behalten unb bie 
Nfabung ber Saa)e bem l)eiligen Stuhle notlftänbig überlaffen. 

liefen naa) meiner 2lnjia)t ben Umftönben entfprea)enben 2öeg roäre 
ty ulfo eingufa)lagen entfa)toffen. Söenn biefe ^anblungäroeife aber bie 
Billigung Surer <£rcelleng nia)t finbet, unb Sie, §oa)roürbigfter §err, rootten, 
M id) oor^er bie 9lntroort beä ^eiligen Stuljleö abroarte, fo roerbe ia) 
3&ren Snorbnungen bereitwillig mia) fügen. Kur roürbe ict) Sie, §oa> 
njürbigfter §err, bringenb um bie ©efätligfeit bitten, mir ein oorgeig= 
bareä Schreiben gufommen gu laffen, in roela)em Sie mir aufgeben, 
vorläufig unb biö gur Regelung biefer grage bura) ben ^eiligen Stut)l 
2töe$ in ber Sa)raebe gu laffen; für ben möglicher SBeife eintretenben gaH 
ber Slufforberung einer Keife naa) ©erlin roürbe ia) barin einen ftidjljaüigen 
<3runb jum 2luffa)ub meiner Slbreife §aben unb ben ©ergug burd) ©ors 
roeifung 3r)reö Sa)reiben3 entfa)ulbigen. 3$ möa)te nia)tä tt)un, roaö nur 
im ©eringften bie (5^re unb ba3 ©ot)l ber ^ira)e unb beä ^eiligen Stu^leö 
ic^äbigen fännte; aber ia) roage Sie aua) um ©eroä^rung 3^ed ©eiftanbeä 
$8 bitten, bofe, roenn bie Regierung meine Keife naa) Berlin nerlangt, ia) 
^ gegenüber mia) rechtfertigen fann. 

i 



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— 162 — 

3$ bitte tnftänbtg um bie ®eroogeuheit einer 5lntroort mit ber nädji 
Sßoft, roenn aucr) nur in einigen 3eilen, bamit id) roeijj, roie i$ 
fommenben galTeä mid) $u Derbalten habe. ,3" Erwartung biefä « 
roeifeS 3^cr ®üte roieberfjofe id) gan§ aufrichtig bie 93crfxc^crung vm 
befonbern ^odjachtung unb ber efjrfurd&täoollen Ergebenheit, mit ber i$ || 
©§re habe $u fein 

Eurer Ercettenj 

ergebender unb gehorfamfter 
t 3ohanneä uon ©eifffl, 
Söifdjof üon 8peoer. 

48. Jean de Geisel, e>eqne de Splre, ä Michel Viale-Prelä, 

de Cartha?e, Nonce apostollque n Mnnich. 

Spire, le 22 Novembre 154L 

Votre Excellence Reverendissime, 

Monseigneur, I 

Ce que j'ai prevu est arrive plus tot que je ne l'avais atten^ 
J'etais justement sur le point de Vous expedier la lettre ci-joim 
du 20 Novembre , en laquelle je me suis permis d'exposer ä To« 
Excellence mon opinion, comme celle de Monsieur le doyen wÄ 
(qui me Charge d'exprimer ä Monseigneur son profond respect), Mi 
cernant les deux points du mandement et du decanat, lowquejf 
re^us une lettre de Monsieur de Bruehl avec la copie d'une lettre Je 
Monsieur le comte de Stolberg. 

De ces deux pieces, dont je Vous transmets une copie ,W 
verrez, Monseigneur, 

1. que Sa Majest6 le Roi de Prusse souhaite ardemment ^ 
l'affaire soit arrangee au plus tot possible, et 

2. que pour cet effet il a fixe lo 26 Novembre, auquel je do* 
deja etre ä Berlin ; 

3. que les points que j'ai avances en ma declaration au ^ 
et en la Conference avec Monsieur de Bruehl, seraient finalem 
traites et fixes ä Berlin avec le ministre Eichhorn, et 

4. que Monsieur de Bruehl croit que ce voyage de Berlin e* 
aussi indispensable que salutaire pour mon activite future, qi»P^ 
cela il me supplie d'y venir et qu'il m'y attend pour le 26 51 
vembre ou au plus töt possible. 

Me voilä donc dans la Situation embarrassante et epineuse f 



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— 163 — 

jai taut redoutee! De Tun cote Vous m'avez ecrit que jusqu'ä la 
reponse de Rome l'affaire doit rester dans l'etat oü eile est — et 
de lautre Ton me presse de marcher en avant et de venir ä Berlin 
au plus vite, parce qu'on veut venir a bout. II me semble, comme 
Monsieur de Bruehl me le disait aussi, que le Roi de Prusse souhaite 
que deja pour la fete de Noel ou la nouvelle annee je sois ä Co- 
logne et que tout cela soit arrange entierement. — Mais que dois-je 
faire maintenant? voila la question! 

Dans rembarras oü m'a jete la lettre de Monsieur de Bruehl, 
j ai encore consulte Monsieur Weis, et apres avoir discute avec lui 
faffaire entiere et toutes les circonstances , nous sommes convenus 
sur le resultat suivant. 

Considerant a) que Vous avez dit en Votre respectable lettre 
du 1 er Novembre qu'apres les stipulation passees entre le öaint- 
%e et le Roi de Prusse, il n'y avait plus de difficultes que je 
puisse mettre en avant pour refuser, et que sur cette assurance je 
suis entre en Conference avec Monsieur de Bruehl; 

b) qu'il est sür que ce point concernant le mandement n'est 
pas prescrit dans la lettre de Son Eminence; 

c) que le point concernant le decanat, ne touchant pas un 
principe, n'est pas d une teile importance pour qu'il retarde Taffaire 
«ttiere, et qu'on puisse laisser en tout cas cette question particu- 
liere ouverte pour etre traitee entre le Saint-Siege et le cabinet de 
Berlin; 

d) que les autres points concernant le libre exercice du pou- 
™ir episcopal, les mariages mixtes, les Hermesiens etc. ne sont pas 

contestes; 

e) que les demandes formulees en ma declaration au Roi con- 
cernant le seminaire de Cologne, la faculte theologique de Bonn 
et la discipline ecclesiastique , basees sur un point deja accorde, sa- 
voir sur la liberte du pouvoir 6piscopal et ne regardant proprement 
lue l'execution de ce point deja stipule, devront etre finalement 
traitees et fixees a Berlin avec le ministre Eichhorn; 

f) que le Roi de Prusse a exprime son souhait formel que 
Taffaire soit conduite a bout au plus tot possibie, et que Monsieur le 
comte de Bruehl m'a prie instamment que je vienne sans delai a 
Berlin ; 

g) que la lettre do Son Eminence Monseigneur le cardinal m'or- 
donne de meine : „quam primum Coloniam accedas et administra- 
tionem aggrediaris" ; 

Ii* 



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h) que pour moi , — etant une fois engage en cette affaire et 
me voyant placß en teile position, oü je ne puis m'arreter sans ex- 
citer des soupcons et me gater par lä toute mon activite future - 
il est eminemment necessaire que je me gagne la confiance du Roi 
autant que ce soit conciliable avec los grands interets de la religion, 
il serait donc presqu'impossible de refuser ou de retarder le voyaj* 
de Berlin, si je ne dois pas briser court et risquer l'affaire entier^ 
et il serait tout-ä-fait dans 1'interSt de l'Eglise de repondre a K 
vitation d'aller au plus tot possible a Berlin, et d'y conduire Ydün 
a bout, tenant toujours ferme aux grands principes d'importutt 
vitale comme cela doit s'entendre de soi-meme. 

Pour ces raisons donc et avec l'approbation de Monsieur 
j'ai resolu de partir pour Berlin dans le temps le plus court. h 
verrai alors ce que Ton sera dispose k accorder pour Texecutiond» 
stipulation generales que je soutiendrai, comme cela doit Stre; * 
quant a la question speciale du decanat , je ne m'y engagerai pow 
rien, declarant que je n'ai point de pouvoir d'y entrer et que cetlt 

affaire doit etre traitee et terminee non entre moi et le minisw» 

■ 

mais entre le Saint-Siege et le Roi. 

Mais comme il se pourrait que Votre Excellence ne rat pas k 
mon avis et que Vous eussiez Topinion que le point du decanat dotf 
etre regardß comme principe, que par consequent il fallait attendre 
la-dessus la reponse du Saint-Siege, contre la volonte duquel 
me garde de faire quelque chose , je retarderai encore ce votw? 
de Berlin pour savoir d'abord Votre opinion. C'est pourquoi jV»' 
aujourd'hui a Monsieur de Bruehl, le priant de ra'excuser pr# M 
Majest6 de ce qu'il m'est impossible de venir si tot. Comme n»* 
d'excuse j'avance que ce n'est pas possible d'etre ä Berlin dejik 
26 Novembre, puisqu'un eveque ne peut pas quitter son diocese » 
subitement et puisque je me vois encore retenu par des affaires, 
ne peuvent etre executSes que par un 6v6que, et qui demandent na 
pr6sence ä Spire pour huit jours. J'informe encore Monsieur m 
Bruehl, 1 que je suis resolu de partir de Spire probablement lundi lfl 
29 Novembre et que, prenant la route sur Munstre pour avoir d*j 
bord une entrevue avec Monseigneur Tarcheveque, j'arriverai ä pe* 
pres entre le 7 et 10 Decembre, et finalement je prie Monsieur b 
Bruehl d'en informer Sa Majeste. 

Les circonstances etant telles, je partir ai donc pour Berlin l»* 
prochain le 29 Novembre. Mais desirant savoir auparavant V 
opinion, Monseigneur, je Vous supplie instatnment de me dire Votf 



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— 165 — 



irä en deux lignes, et cela avec la premüre poste. Si Vous me 




«eur de Bruehl pour lui fixer le jour de mon arrivee ä Berlin. 

Mais dan8 le cas que Vous seriez d'avis que je ne dois pas 
aller, et que j'attende jusqu'a ce que la question du decanat soit 
arnngee, je Vous conjure de nie tirer de l'embarras, oü je suis, et 
je Vous supplie de m'ecrire une lettre ostensible, dans laquelle Vous me 
dmtz Vordre de ne pas avancer, mais d'attendre jusqu'a ce que la 
question du decanat soit terminee. «Tenverrai alors cette lettre ä 
Monsieur de Bruehl, pour qu'il explique au Roi mon retardement, 
et pour ouYrir sur cet objet, s'il le faut, de nouveaux traites entre 
le cabinet de Berlin et le Saint-Siege. 

Le temps me presse trop pour pouvoir aussi informer Monsieur 
le ministre d'Abel de tout ceci, comme je le souhaite. Vous m'ob- 
ligeriez donc infiniment, si Vous aviez la bonte de lui faire part de 
foofes ces pieces en mon nom, pour qu'il sache l'etat de l'affaire et 
en informe Sa Majeste le Roi, s'il le trouve convenable. 

Vous reiterant ma priere trfa-instante de Youloir bien me faire 
Jfcrremr Yotre opinion avec la premüre poste, j'ajoute l'assurance 
du profond respect et du devouement tres-sincere, avec lesquels j'ai 
Vbonneur de me signer 

de Votre Excellence Reverendissime 

le tres-humble et tres-obeissant serviteur 
f Jean de Geissei, 
Eveque de Spire. 

& Manne* Don Reiftet, gtfftof ton SOetter, an 2Rt$aei 8iflle*$rett, (v^bifdjof 
ton Gartbaao, Vt^ofioltfäicr Wuntiu« )u Winirticn. 

©peger, ben 22. Wooemtar 1841. 

; (Srceffenj, 

$o$roürbigfter §crr! 

2Saä idj oorfjergefef)en fjabe, ift eljer, als ici> erroartet fjatte, eingetroffen, 
fcben bcfc^äftigt mit ber Slbfenbung beä betltegenben 6d)reiben3 oom 20. 9to s 
in roeldjem idj (Surer <vrcellen$ meine Meinung unb jene beö §errn 
ganten 3Set3, melier Serien feine tiefe ^odjadjtung auSgufprec^en midj 



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— 166 — 

erfudjt, in Setreff ber beiben fünfte, be§ £irtenbriefe§ unb beS 2>ecanate$, 
auSeinanber fe&en mir geftattet §abe, erhielt idf) ein ©cfjreiben beä §errn 
oon 23rü$l nebft ber 2lbfä)rift eineg ©djreibenä beä ,§errn ©rafen oon 
©tolberg. 

Aug biefen beiben Schreiben, oon toeldjen Abfdfjrift ta) %f)nt\\ überfenbe, 
roerben ©ie, £odjnmrbtgfter §err, erfefjen: 

1. ba& ©eine Sttajeftät ber Äöntg oon ^reujjen ben lebhaften 2Bunjd> 
ber balbmögliajften Orbnung ber Angelegenheit l)egt; 

2. baf? berfclbe jn bem (Snbe ben 26. 9tooember als ben £ag meiner 
Amoefentjeit in »erlin feftgeftettt ^at; 

3. bafj bie ©cgenftänbe , bie idj in meiner ßrflärung an ben ßonig 
unb bei ber ^ufammenfunft m ^ £ e rrn oon 23rür)l oorgebradjjt l)abe, in 
SBerün mit bem Sftinifter (£tdr)r)orn enbgüttig oerhanbelt unb feftgefteHt roer; 
ben follen, unb bafj 

4. §err oon 23rüt)l biefe SReife nadr) SBerltn für ebenfo unumgänglidi 
not^roenbig roie ^eilfam in 93e§ug auf meine fünftige Sötrffamfeit (fält, 
roeßmegen er borten gu fommen mid) bringenb bittet unb für ben 26. 91» 
oember ober bodj fobalb alä möglidr) midr) bort erwartet. 

©o befinbe idf) mid) benn in ber fdr)roierigen unb bornenoollen , oon 
mir fo fet)r gefürajteten £age! SBon ber einen ©eite haben ©ie mir ge* 
fdjrieben, e3 muffe bi§ $um Eintreffen ber Antroort oon Otom bie Angelegen- 
heit in ber Sage, roorin fic fidj beftnbet, oerbleiben, unb oon ber anbern 
©eite brängt man mia) jum Vorgehen unb jur balbigften SReife nadr) 33erlin, 
weil man $um (5nbe fommen roiH. (13 fdjeint mir, roie £>err oon 93riW 
mir baö aua) fagte, baß ber tfönig oon ^reufcen meine Amoefenheit $u 
Äöln um 2öeif>naa)ten ober Neujahr, bis roof>in aua) AlleS ooUftänbig gt= 
orbnet fein foll, roünfdjt. — 2Ba§ foH idf) aber jefct thun? 2>a3 ift bie 
grage. 

3n ber oenoicfelten Sage, in roelctje ba§ ©abreiben beö §erm oon 
33rüf)l mid) gebraut r)at, §abe idj §errn 2öei8 nodfj ju SKatir)e gejogen, unb 
finb mir, naa) 33efpredr)ung ber gangen Angelegenheit unb aller Umftanbe, 
ju folgenben gemeinfdjaftlidjen ©rgebniffen gefommen. 

3n Errodgung: 

a) bafj ©ie in Sfivtm geehrten ©abreiben oom 1. ftooember gefegt 
haben, eä feien nad) ben oom heiligen ©tu^le unb bem Könige oon ^reufeen 
getroffenen Vereinbarungen ©o^Toierigfeiten , bie idr) für meine Ablehnung 
oorbringen fönnte, nia)t mein* oort)anben, bafe ia) auf biefe Verfidjeruna 
hin mit §errn oon 93rüljl in 93err)anblung getreten bin; 

b) bajj ber ben Hirtenbrief betreffenbe $unft in bem ©abreiben Seiner 
Eminenj niä)t oorgef abrieben ift; 



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— 167 - 

c) bajj ber baS SDecanat betreffenbe $unft, roeil er fein ^rincip be; 
rüfjrt, nidjt oon einer folgen 33ebeutung ift, ba& er bie gan$e Sadje auf; 
Saiten follie, unb man in jebem JyaEfe biefe befonbere ftrage einer 5^er= 
lanblung groifaVn bem ^eiligen 6tur)lc nnb bem berliner (Sabinete offen 
raffen fann; 

d) baß bie anbern, bie freie Ausübung ber bifä)öflia)en ©eroalt, bie 
gemifajten ö^en unb bie £ermeftaner u. f. ro. betreffenben fünfte nict)t in 
Jrage geftettt finb ; 

e) bafj bie in meiner ßrftärung an ben Äönig aufgehellten gorbe= 
rangen funfid&tlid) beS 6eminarS ju ßöln, ber tr)eologifd)en gacultdt §u 
$onn unb ber ftrcr)Itd^en SDiSciplin, roeil fie auf bem bereits gugeftanbenen 
fünfte ber gretfjeit ber biftt)öflidjen ©eroalt berufen unb eigentlia) nur bie 
2u§füf)rung biefeS bereite oerembarten fünftes betreffen, fajliejjlict) in 93erlin 
mit bem TOiniftcr (5iO)ljorn oertyanbelt unb feftgeftellt roerben muffen; 

f) bap ber Jtönig oon ^reu&en feinen auSbrücfliajen 8Bunf<$ ber balb= 
noglidjften £rlebigung ber Angelegenheit au§gefprocr)en unb ber ©raf oon 
Brity bie inftänbige Eitte, oljne ©erjug meine Dteife naa) iöerlin anzutreten, 
mir geäußert (jat; 

g) ba& baS ©abreiben deiner (£minen$ beS GarbinalS mir ebenfo auf« 
tft, mict) fo balb als mögticr) nact) jtöln *u begeben unb bie Serroaltung 
P beginnen ; 

V) bajj eS für mid) — naajbem idj einmal in biefe £>aä)e mid) eins 
ütojitn t)abe unb mid) in eine £age oerfefct jet)e, in ber id) or)ne (Erregung 
con :Berbad)t unb oljne Sd)äbigung meiner ganzen jufünftigen SGötrffamfeit 
*ufent^alt nia)t machen fann — im Ijödjften ©rabe notfiroenbig ift, mir, 
Md e$ mit ben grofjen 3ntereffen ber Religion oereinbar ift, baS 33er= 
tauen beS Königs ju geroinnen , baß bie ^erroeigerung ober Verfdjiebung 
Steife naa) SSerlin mir fonaa) faft unmöglid) fein roürbe, roeun ia) nidjt 
'wj abbrechen unb 9löcö aufs ©piel fefcen [off, unb bafe eS burcfjauä im 
Jntereffe ber Jtirdje fein roürbe, ber ©inlabung $ur 9fteife nact) ©erlin balb- 
^glidjft golge ju geben unb bort, roie fidj baS oon felbft oerftef)*, unter 
Netä entfd)iebener geftljaltung an ben großen ^rineipien oon ber Xragroeite 
•et Lebensfragen, bie 6aa)e $u (5nbe ju führen. 

AuS biefen ©rünben alfo unb mit 3uftimmung beS £errn SBeiS ^abe 
midj entfdjtoffen , in fürjefter 3eit naa) Berlin abgreifen. 3a) roerbe 
b «nn fefcn, roaS man hinWlid) ber angemeinen, oon mir pflidjtja)ulbigft 
ftufrett)t in errjaltenben Vereinbarungen jujugeftefjen geroiüt ift; roaS bie 
öejonberc grage beS SDecanateS betrifft, fo roerbe id) mid) auf nidjtS eiiu 
hfien unb erflären, baß biefe Angelegenheit, auf roelaje eingugetjen id) 
ni ^t ermäa)tigt fei, niä)t groifa)en mir unb bem ^inifter, fonbern jror^ 



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— 168 - 

fdjen bcm heiligen ©tuljte unb bem Könige oert)anbelt unb abgefchlojfen 
roerben mufe. 

' £t aber 6urc £rceflen$ möglicher 5ö«fe meine STnfic^t nicht teilen 
unb bafür galten tonnten, eS fei bie ©ecanatSfrage al8 ^ßrineip anjufehen, 
unb e3 müffe barüber bie Slntroort beä heiligen ©tuhleö, gegen beffen 2BiCen 
id) um feinen ^ßreiä etroaö t^un möchte, abgeroartet werben, jo werbe id) f 
um junächft 3h rc Änftdjt gu erfahren, bie Steife nach 33erlin nod) auf* 
fdjieben. 3$ fdjreibe be^olb ^eulc an £>errn oon ©rü^t unb bitte tyn, 
bei ©einer SJcajeftät mit ber Unmöglichfeit einer fo balbigen Dteife mitt) ju 
entfdmlbigen. $)afür, bafe ia) unmöglich fdjon am 26. ftooember in Berlin 
fein fönne, roerbe ia) alä ©ntfcr)uibigung3grunb angeben ben Umftanb, ba§ 
ein 23ifer)of feine ©iöcefe fo plöfclicr) nicht oerlaffen fönne, unb ia) überbiri 
nod) biird) @efa)äfte jurücfgehalten roerbe, roeldje, ba fie nur burdj einen 
©ifctjof ooUjogen roerben fönnen, meine 5lnroefent)eit in ©peoer für 0 
£age notr)roenbig mact)en. %a) benachrichtige §errn oon SBru^t ferner nod) 
oon meinem (£ntfct)luffe, tpar)rfcr)cinltc^ Montag, ben 29. SRonember, non 
©pener abreifen 511 roollen, roonad) ich alfo, ba id) junäa)ft jum 3^ 
einer 3 ll f amme nfunft m ^ bem §errn (£r$bifct)ofe ben $Beg über ^Jcünfter 
nehmen roiH, ungefähr jroifdjen bem 7. unb 10. ©ejember anfommen roerbe, 
roouon ©eine SJcajeftät in tfenntnife 511 feiert ich £errn oon 23rüf>l fajlie^ 
lieh «otj bitte. 

Söei biefer fiage ber 2*erhättniffe roerbe ich alfo 9« gen nä elften 
Montag, ben 29. 9tooember, abreifen. $)a ia) aber 3*> rc ĻW 
uorr)er ju erfahren roünfche, fo bitte ich ©ie, §od)roürbigfter Jperr, in* 
ftanbigft, biefetbe in jroci 3 e ^ en unD jroar mit ber erfte-n $oii 
mitjutr)eilen. 2öenn ©ie mir bie ©efaöigfeit einer fof ortigen Slntroon 
erroeifen, fönnte ich biefetbe ©amftag, ben 27. Tonern ber, höben, uni 
ich roürbe bann fofort in einem ©abreiben an §errn oon iörü^t bemfetben 
ben Sag meiner 3Infunft in Berlin genau beftimmen. 

3m gaffe ©ie ber Slnftdjt roären, bajj ich wfy gehen unb bie £rk 
nung ber 2)ecanat£frage abroarten fott, befchroöre ia) ©ie, mich auä ber 
©chroierigfeit, in ber ich mxa ) beftnbe, gu befreien; ich bitte ©ie, ein often= 
fibleä ©chreiben an mich ju richten, in roelchem ©ie mir ben $3efe$l 
erteilen, nicht norjugerjen, fonbern biö jum Slbfdjluffe ber $)ecanat& 
frage $u roarten. ©iefeä ©abreiben roerbe ich alSbann §erm oon 93rübl 
jufenben, bamit er bem Könige meine ^ögerung erfläre, unb neue Söerhank 
(ungen Ist Söejug auf biefen ©egenftanb, roenn nötfjig, jroifcr)en bem 33er(iner 
<5abinete unb bem heiligen 3tnr)le eröffnet roerben. 

£>ie 3eit brängt mich 5« Mr # alö ba& ich, ">ie ich eö roünfdje, aud 
bem £errn TOnifter oon «bei über atteS biefeä Wadjricht geben fönnte. 



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— 169 



Sie mürben mi$ befel)alb unenblid) verpflichten, wenn v^ie bie ©üte fjaben 
sollten, iljm non äffen biefen fünften in meinem tarnen 3Ritt(ei(ung gu 
machen, bamit er ben ©tanb ber €?ad)e fennen lerne unb, roofern er eä für 
engemetfen erachtet, Seiner SRajeftät bem Könige baoon SRittyeilung madje. 

3nbem i<$ meine fe$r inftänbige 93itte um gütige 3ttitt$eitung 
3$rer Hnftdjt, unb groar mit ber erften $oft, roieberljole, füge ia) bie 
Sfrfiajenmg ber tiefen £odjadjhmg unb ber aufridjtigften Serefjrung bei, 
womit ia) gu untergeidmen bie £$re $abe als 

(hirer ©rceffeng 

gang ergebender, gefjorfamfter Liener 
t 3o^nneä oon ®eiffel, 
©tfdjof oon Speoer. 

U. Äflrl flnguft (Braf oon Neffo*, flifflof oon <Fi$ftätt, an 3ooonne$ Don ©eiffel, * 

Wfdjof Oon Spcncr. 

ei^ftött, ben S3. Wooember 1841. 

£odjn>ürbigfter #err 2lmt§bruber! 

Xrjeuerfter §err unb greunb! , 

3$ habe bura) §errn WuntiuS in 3Kündjen uon 3^rer Unterrebung 
^ $>errn ©rafen t>on 93rüf>l tfenntnifc erhalten unb roar über beffen 
Nmrng in 33ejug auf 3l)re Ernennung gum $)ecan, foroie auf ben com 
$«■ £rgbtfcr)of gu ertaffenben Hirtenbrief um fo meljr überrafdjt, al3 biefc 
Wen ^hmfte einen $t)eil ber in dtom com ©rafen 33rü^I mit 2ambru3= 
*'ni abgesoffenen (Jonuention bilben. $)er (Sarbinat fiambruädjini fdjrieb 
„Secondo le formali intelligenze prese col Signore Conte di 
Bniehl Monoignore Droste tornando a Golonia dopo l'istallazione 
fol Coadjutore ed Amministratore potra libermente indirizzare al 
^ro ed al popolo la lcttera pastorale, di cui e parlato nel foglio 
frmato a Marienlohe. Similmente poträ conferire a Monsignore 
Bissel auo Coadjutore il Decanato vacante per la morte del Dr. Hues- 
?en, servendosi del dritto accordatogli dalla Bolla de Salute anima- 
mf n ed esercitando in consequenza un atto di giuriadizione* *. 

1 »@emäB bem au8brücflic$cn mit bem #crrn Örafen oon 93rü$I getroffenen 21b* 
'ommen wirb Wonfignore Drofie bei feiner DtficTfcc)r na$ £ö(n na$ ber 3nfiattaiion 
*■ Goabjutorä unb «bmtnifiratorS ooUe ftreiljett Ijaben , an Uleru* unb Solf jenen 
«■ fctm Waricnlo^er Hftenftütfe beiproc^enen Hirtenbrief ju rieten. (SJleidjenoeife wirb 
n au $ ieinem Coabjutor Sflonfignore ©eiffel ba« bur$ ben $ob beä Dr. £ü8gen er* 



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— 170 - 

£>a 6ie bem £errn s Jcuntiu§ 3^rc SJerhanblung mit Sörityl mitge* 
theilt haben, biefer nac^ iftom gefchrieben unb ©ie benachrichtigt hat, baf$ 
£>ie nidjt früher nach fööU\ gefeit f ollen, beoor er nicht 9cact)rict)t unb 
haltung§befehle oon 9com ermatten haben roirb, fo glaube ich, baß Sie auf 
jeben §att juroarten muffen, bi§ 3h nen *>on 9ftom au8 bie 2Beifung jugefy, 
nach .Röln $u gehen, inbem <5ie jeber Slufforberung oon 6eite gkeufjeni 
bamit begegnen Fönnen, baß 6ie noch 23efehl oon föom erroarten muffen, 
TOcit über bie benannten fünfte juerft ?We8 in Orbnung fein mufj. 

33om §errn (£r$bifchofe habe ich Orief« erhalten, worin er ftdj mit 
3h«r 2Bat)l gufrieben erFlärt, aber, roa§ ich oorauäfah, fehr traurig über 
ben Umftanb fich äußert, baß er erft naa) 3^ rcr 3nftallation naa) itöln gefira 
bürfe, inbem er feine auf biefe $Beife gemattete DtücfFehr für groecflo^ * 
jieht unb fürchtet, bafj fic bie .^athotifen nicht jufriebenfteßen roirb. Sfl'b« 
ift burch ein ioar)reö ^cißoerftänbiß unb in ber SßorauSfefcung , bafc ber 
(£r$bifd)of felbft bie oorrjergehenbe SlnFunft be3 (SoabjutorS roünfcf)«, in 
9tom bie obige UebereinFunft getroffen roorben , auf beren Erfüllung baä 
^reußifdje ©ouoernement ben größten Söerit) legt , roeit eS auf biefe ©etif 
fich o^nt ju große ©djanbe auä ber Odt)Iingc jierjen fönne, inbem jo tot 
jRücffehr beä (Srjbifchofeä ben grellen Gr)araFter einer restitutio in integrum 
oerliert. ©in ©rief be§ (h'äbifchofeä, worin er barauf aufmerffam maebtf, 
fam 511 fpät, erft nach Der Sl&reife be$ ©rafen 23rühl nach ^om. Um jo 
mistiger fcheint e3 mir baher, baß er ben Hirtenbrief erlaffe unb 6ie 
2)ecan ernenne, unb ich glaube, baß diom nicht baoou abgehen roirb. 

9hin $u ben einzelnen fünften: 

ad 1. Bit haben ganj recht gethan, fich W* alia erfldren ju lajfa 
fomie auf ber 3 u fagung ber plena facultas oon 8eite Greußens 311 k 
ftehen. 3ft e3 3$™" »ugefagt, bann roirb freilich ber tfampf über 
©ingelne beginnen, jeboch fich W#* führen iaffen, roenn man, mit gefügte 
au ber plena facultas fefthält. 

ad 2. 2Bie gefagt, ift bie bezeichnete TOtroirFuna, beä (Srjbifchofä 
bungen, folglich ift nothroenbig bie Antwort SRomS gii erroarten, beoor Sit 
bie 9Ibminiftration beginnen. 3 0 *) fyabe aber bie 3act)e offen unb FräftiJ 
an ^>errn DcuntiuS gefchrieben, welcher meine 23riefe nach ^ om W** f 
$5em $errn (xqbifchof habe ia) über bie Steigerung beö ©ouoemctnenij 
in «ejug auf biefe fünfte nicht gefchrieben, roeil ich fürchtete, ihn aufumgm 
unb noa) mifemuthiger ju machen. $ic (JvFlärung be§ ©rafen ©rühl 



lebigte tombceanat oerleifien fönneu, inbem er jtdj bei burdb. bie JBulle De f*l s; ' 
animarum i!>m cerHefjenen 5(ecf)te§ bebient unb fomit einen 5Ttt ber ^uri^bißt" 
ausübt." 



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— 171 — 

sr iiity $inreia)enb $u fein, um ©ie ju beftimmen , nao) Jitöln ju get)en. 
& fymbelt fic§ oon SBertragSpunften , unb e3 muft bar)er guerft 9tom jia) 
^äußert l)aben. 

ad 3. 3 0 ) billige ganj, ba& ©ie, beoor ©ie bic 33erroattung antreten, 
aibem $r$bifa)of* gelten, ja ia) glaube, bap ©ie of)ngeaa)tet be§ 2öinterä 
fo fanbeln fofften. roirb geroiB ben §errn <£r$bifa)of beruhigen unb 
freuen, um bic ^at^olifen mit ber getroffenen 9tta&regel aufrieben gu fteHen. 
0$n Sie alfo in ©otteS tarnen guerft naü) fünfter unb Berlin. STuf 
jtben gall mürbe ia) nia)t bie 5lbminiftration ausüben, beoor ber <Sr$bifa)of 
nadj Rbin jurücffefjrt ober ©ie it)n in fünfter gefproa)en t)aben. 

ad 4. 3ft frwrä) baä, roa8 ia) gleia) 2(nfang§ fagte, erlebigt. 3ft 
Hntroort oon »Rom $u erroarten, um fo met)r, ba e3 or)nebem bem @qbifa)of 
■$ fc$r gefallen bürfte, baß baö ©ouoernement Sie begatytt. SDie ^reufeen 
Höffen ben £rjbifa)of auä bem ©piel (äffen. 

ad 5. Söegen ber 2Sor)nung bürfte eö baS (Berat^enfte fein, bajj ©ie, 
f :Ü5 nidjt burd) ba3 ©ouoernement mit bem (£rjbija)of ein Slrrangement 
Staffen märe, fta) an $)rofte felbft roenben. Uebert)aupt, glaube ia), märe 
» gut, roenn öie einen rea)t offenen, geraben, ljer$lia)en 35rief an ben (£rjs 
&iify)f fttjrieben unb barin 3§xe ©efinnung frei nnb feft auöfpräa)en. (5r 
Vit nur in £infia)t auf bie 2)ortljeile einer @oabjutorie naa)gegeben. (Sr 
wüb gerröftet fein, roenn er fter)t, baf? ber Goabjutor gleite ©runbfäfce, 
#itlnfia)ten mit u)m fjar. 

»d 6. Sßor 5lHem muß bie JHegierung baä ^ublicanbum roiberntfen. 
Str »dien fc^cn, roie e$ gefa)iefjt. 3a) traue nia)t oiel, benn e§ fd)eint, 
ganje SSiberruf in ber ^ublication beS 33riefeä befte^en foU , ben 

äönig an ben (frgbifa)of gefa)rieben f>at, roorin er erflärt, bafe bie $n s 
töulbigung ber $fjeilnaf)me an reoolutionären Umtrieben falfa) unb um 
kgrünbet erfunben rourbe. £err <5r$bifa)of f>at mir hierüber gefa)rieben; 
$ ^abe $t0ed mit ber 2lbfö)rift be3 £önigtid)en ©ä)reiben§ bura) £errn 
Suntiuä naa) 9tom beria)tet. 

$)em Gapitel rourbe ia) feine ^ittr)eilung maa)en, bis OTe3 im deinen 
% unb oieHeta)t gar nie fä)riftlia). 

3$ glaube rea)t fc§r, tfjeuerfter §err Slmtäbruber, bafc bie ganje 
Sa<fc ©ie rea)t brüeft. ftiemanb ift me$r im ©taube, bie Qrftfc bc3 
tyfatf ju bemeffen, ba§ ©ie bringen, atä ia). «ber gerabe in ber ©a)roierig= 
Wt ber fiage unb in ber Ueberjcugung , ba& ©ie blo& au« ©e^orfam unb 
oon ber S8orfer)ung berufen fta) auf bem ©a)laa)tfelbe jeigen, fann unb 
flufj aua) für ©ie ber $roft liegen, baß ®ott 3^ ncn au f c ' ne 9 an S M on; 
^tc Seife beifter)en roirb. $Reljr ober weniger müffen roir fo 2lHe un3 
^ bie &ira)e opfern unb müffen ©Ott bienen überall. £aben roir nur 



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- 172 



ben guten Söitlen unb bic abfielt, tljm naa) feinem 3Bitten $u bienen, fo ift 
e3 bann feine ©adje, unö bie Sööege ju ebnen unb und mit feiner Äraft 
au§$urüften. 3$ Ijabe immer gefunben, ba& gerabe in ben fd)roierigftcn 
Sagen bie §ülfe am näd)ften ift, unb bie Kölner ©adje ift fo fef>r ©Ott« 
©aä)e, ©ie finb fo augenfällig burdj bie SBorfeljung in fic fjtneinafjogcn 
roorben, ba& idj nidjt jroeifeln fann, @ott roirb ©ie audj gan$ befonbers 
leiten unb führen. Saglid) gebenfe idj 3^er unb ber ganzen Slngelegenfrit 
im @e6ete unb roerbe ftetä aud) fortfahren, eä ju tljun. 

Wlit ber nmrmften Sere^rung unb innigften 2tnf>änglidjfeit 

3^r I 
Ijerjltäjft ergebender » 

t Äarl Huguft, 
93ifd)of oon (Hdjftätt 

45. Michel Ylale-Prelä, archeireqne de Carthag-e, Nonee apostollque 
ä Muh ich, ä Jean de Gefasel, ereque de Splre. 

Munich, le 25 Novembre 1841 

Monseigneur, 

Je viens de recevoir les deux lettres que Votre Grandeur m'a 
fait Thonneur de m'ecrire le 20 et le 22 de ce mois. D'apres le 
juste et vif desir que Vous m'en avez exprime, je m'empresse, Mon- 
seigneur, de Vous donner une reponse sans le moindre delai. h 
suis oblige de le faire en tres-peu de mots , vu que le courrier « 
partir. 

J'approuve sans doute, Monseigneur, autant que je le dois, 
remarques que Yous m'avez faites dans les dites lettres et Celles 
particulierement articulees dans la derniere du 22. Mais s il sajit 
que je doive Vous autoriser a aller ä Berlin avant que j'ai rec* 
de Rome la reponse aux depSches dans lesquelles je faisais con- 
nattre au Saint-Siege le resultat des Conferences que Vous ave? 
eues avec Monsieur le comte de Bruehl , je dois Vous didaw- 
Monseigneur, que je ne suis en aueune manibre en Hai de le fatre. 

La reponse du Saint-Siege ne peut pas tarder longtemps. 
devrait merae arriver d'un jour ä l'autre, mais comme j'ai eu Thon 
neur de Vous dire, Monseigneur, en une autre circonstance , » ol 
je ne connais pas le texte des stipulations, et en tout cas je * 
pourrais etre jamais juge des difficultes qui se sont elevees. 

En voulant supposer que le Saint-Siege ne fasse pas d'opp 0 * 



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— 173 - 

ition a l'interpr Station que Monsieur le comte de Bruehl a donnee 
Hi stipulation convenues, Yotre voyage ä Berlin ne serait retard^ 
W de quelques jours, et je dois d^clarer que je ne puis pas prendre 
«ar moi de Vous donner le conseil de Vous v rendre en ce moment, 
su contraipe , je crois (Ucidhnent que Vous devez attendre les rS- 
[>me$ de Borne atant que d'entreprendre ce voyage. Jusqu'ä ce que 
ces reponses arrivent, je dois insister que Taffaire reste dam VHat 
w eile se trouve maintemnt. Aussitöt que je recevrai des depeches 
de Rome, je m'empresserai de Vous en donner connaissance. 

Au reste Vos deux lettres, Monseigneur, n'ont fait que me 
eonfirmer toujoure davantage dans les sentiments de haute estime 
que Vous m'avez inspires. Veuillez en agreer l'expression, ainsi que 
laäöurance reiteree du profond respect avec lequel j'ai Thonneur 
ietre, 

Monseigneur, 

de Votre Grandeur 
le trea-humble et tres-obeissant Serviteur 
t Michel, Archeveque de Carthage, 
Nonce Apostolique. 

& K*tri mit greift , £rjbifd>of uon <£artbaao, ^ofloUfdjcr Nuntiu* *u 
SWündjen, an 3ol>annc$ oon ©tiffcl, »ifrtjof öon Sptttt. 

Wunden. b«n 25. Wo»ember 1841. 

§oa)roürbigfier §err! 

Soeben §abe ta) bie beiben ^reiben, mit melden (hire (SJnaben unter 
tat 20. unb 22. b. mid) beehrt Ijaben, erhalten. £)em barin auS= 
^'proa)enen geredeten unb lebhaften SEButtfdje entfpredjenb , beeile id) mia), 
3!)nen, §odjroürbigfter §err, ofjne $er$ug eine 9lnrroort ju erteilen. $)a 
bie fßoft eben abgebt, bin ic§ gejnmngen, e3 in feljr wenigen Sorten 
5« t^un. 

3d) bittige o§ne 3 roci f el / £oa)roürbigfter §err, roie id) baä tf>un mujj, 
bie oon 3$nen ten genannten (Schreiben gemalten 23enterfungen , in8s 
bfionbere bie arttfelroeife abgefaßten 93emerfungen beä lefcten ©a)reiben3 
3om 22. Stooember. 5öenn e$ fid) aber barum Ijanbelt, bafe ia) 6te gur 
fieije naa) 33erlin ermäßigen fott, beoor id) auf bie $)epefa>u, in melden 

bem Zeitigen ©ru^te ba3 Oiefultat 3{jrer (Sonferengen mit bem $errn 
®wfen oon 93rü§l mitteilte, oon 3Rom bie Slntroort ermatten Ijabe, fo 



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174 - 



mujj ich 3$nen, 5>ochroürbigfter §err, erflären, bafe ich bies 
gu tljun in feiner Söeife in ber £age bin. 

$)ie Slntroort be§ ^eiligen ©tuhleä fann nicht lange ausbleiben, fte 
mü^te fogar oon einem Sage $um anbem anlangen; rote ich tyntxi bei 
einer anbem (Gelegenheit bereits ju fagen bie Cvln*c hatte, fenne idj ben 
Wortlaut ber Abmachungen nicht, unb (ebenfalls tonnte icfj nie SRi^er 
über bie hervorgetretenen ©djroierigfeiten fein. 

SÖorauägefefet baß ber ^eilige ©ruht gegen bie com §errn ©rafen oon 
33rüf)l über bie oereinbarten Abmachungen gegebene Snterpretation Schwierig* 
feiten nicht erhebe , fo wirb 3h" SH«ifc nach ^Berlin nur um einige tage 
oerfchoben; ich mufj erflären, bafj ich e8 nicht auf mich nehmen fann, >rr 
jur Steife borthin in biefem Hugenbticfe ben ftath $u erteilen; im 
theil bin ia) entfehieben ber 2tnii<ht, bajj <5ie oor bem Antritt 
biefer Steife bie Antroort oon ftom abwarten muffen. 3$ 
mu§, bt§ biefe Antroort anlangt, barauf beftehen, bafj bie 2Xngelegenp in 
ber Sage, roorin fie fich jefct befinbet, Derbleibt. £>obalb i$ 
©epefchen oon Sftom erhalte, werbe id> mich beeilen, 3*)" en baoon tat- 
ntfe 311 geben. 

3m Uebrigen haben 3*) rc beiben Schreiben, §oehroürbigfter §err, mi4 
nur noch mfy beftärft in ben ©efinnungen ber Hochachtung , bie 6ie nur 
eingeflößt haben, ©enehmigen ©te ben Sluäbrucf biefer ©efinnungen, fmk 
bie roieberholte 93erft<herung ber tiefen öhrfurcht , roomit ich bie Jabe 
ju fein 

Chirer 23ifchöflichen ©naben 

ergebender unb gehorfamfter Liener 
7 3tt i ch a e l , (h-jbifchof oon @artf>ags, 
Apoftolifcher SluntiuS. 

46. 3obanne$ oon Geiffel, «tfäof oon S*eper, an ben Cberft « Lieutenant n. 2- 

©rafen oon **rnbl $n «erlin. 

©peqcr, ben 29. WoDember 1841 

§ochgeborner, ^odjoerehrtefter §err ©raf! 

©anj in Uebereinftimmung mit meinem @urer §odjgeboren untere 
22. biefeä ergebenft mitgetheilten $orfafce, bie SReife nach ©erlin umnittelto 
nach bem 311m frommen ©ebächtnijj 3§ rcr SRajeftöt, ber oereroigten Königin 
Carolina, abgehaltenen StrauergotteSbienfte antreten ju roollen, hatte i<$ 
reitS im Saufe ber legten 9Boche alle SSorfehrungen hie^u getroffen 
meinen Abgang auf heute, ben 29., feftgefefet, als ich geftem mit te 



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- 175 - 

tämfoa Sßoft oon (Seite ber bortigen apoftolifcfjen Nuntiatur eine <5vöff= 
ang erhielt, welche mir bic SSeifung erteilt , bie fteife nach SBerlin einft= 
»ilen nodj $u oerjchieben, btö mir neuere SöerhaltungömaBregeln oon $com, 
Kren Eintreffen mit jebem Xage gu erwarten fter)e, jugegangen feien. 

3um näheren 58erftänbniffe biefer 23eifung beehre ia) mia), (£urer 
'^geboren golgenbeä ganj ergebenft mitgutheiten. 

3n bem Schreiben, roelc^ed mir (Sure hochgeboren bei 3^ cr Slnfunft 
kavier nebft ben übrigen SDocumenten au* oon bem päpftlichen üluntiud in 
»tt)en *u behänbigen bie ®üte hatten, mar mir ber Auftrag erteilt 
roorben, ben ©ntfe^tufe, melden ia) naa) genommener @inficht ber überbraa> 
teil St^riftftücfe unb na* beenbigter (Sonfereng mit eurer §0* geboren faffen 
würbe, ber päpftlichen Nuntiatur jum weiteren ^Berichte an ben ^eiligen 
3tu$l anzeigen, unb bie ferneren ^afjregetn, roetc^c mir für ben gaff 
mex Xranotattoii na* Köln bejpre*en mürben, mitgut^eilen. tiefem 
imrage na*fommenb, fefcte i* baher unterm 11. Sftooember bie päpftli*e 
fontiatur in Kenntnis, bafe i* na* genommener (£infi*t ber $>ocumente 
Mb na* ooffftdnbiger (Erwägung affer 93erf)ältniffe in einer bireften, an 
3rine Wajeftdt ben Äönig oon ^reufjen gerichteten afferuntertpnigften 
Angabe bie £rflärung abgegeben t)abe , bafe i* bereit fei, bem mir geroors 
taw ftufe unter ©otteä 23eiftanb gu folgen. 3uglei* oerbanb i* bamit 

$Q(hri*t, l>ajj mir in unferer Gonferenj übereingekommen feien, bafj ia) 
tatyfl, fobalb einige oorher erforberli*en Slnorbnungen getroffen feien, 
u § Berlin gehen mürbe, wohin i* beim au* auf ben erften 3Sinf abui= 
rßi« mia) bereit galten rooffte , um bafelbft deiner Sflajeftät bem jtönige 
ß Regung beä §omagiateibeä midt) afferge^orfamft oorjufteffen, unb fügte 
nrt) bie ^otig bei , bafe na* unferer weiteren prooiforif*en Söerabrebung 
^ -Dotation bc3 (Soabjutorä in einer genügenben 2öeife werbe firirt wer= 
*» ( worauf benn au* bie in ber 3nftruction beä £>errn (Sarbinatä £am* 
^50)im enthaltene Hnbeutung, laut welcher ber §err (*r$bif*of jur befferen 
C y rutrung metner ©ubfiften$ mia) $um Secan beS Wetropoiitancapitelä er. 
«Wien foffte, oon felbft wegfalle, inbem bie königliche Regierung bie er* 
^rberliaje Dotation ju einer anftänbigen Ouote gu erhöhen fi* erboten habe. 

§ierauf erhielt i* nun bie (Eingangs erwähnte 3 u f$rift apofto; 
^Idjen ftunttuä, in wel*er fi* berfelbe mit ber Sftafjregel, baj$ mia) ber 
Wt £r§bijcf)of nic^t gum $)ecan beö s 3fletropolitancapitel3 ernenne, nicht 
«ncerftanben erflärt, fonbern mir eröffnet, baß eben biefe Ernennung einen 

jnjifchen (Eurer hochgeboren unb bem (Earbiual=©taat3fecretär ftipulirten 
fruptpunfte gebilbet habe. 3uglei* gibt mir ber §err ftuntiuS Nachricht, 
tT habe über bie Hudführung ber abweichenben ^obification, bafj ich ni*t 
jum 5)ecan ernannt werbe , all] ogteid) beim Seifigen Stuhle angefragt, unb 



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- 176 — 

trägt mir in bellen golge auf, bie Steife nadj SBerlin, roenn biefelbe beim 
nädjft ftattfinben follte, einftroeiten noa) gu nerfdjieben, bis mir mit ber 
SCntroort oon 9Rom über biefen Sßunft neue 93er§altung§regeln ^gegangen 
feien, n>eta)e er mir bei ifjrem Eintreffen ungeffiumt mitteilen roerbe. 3 ur 
erfa)öpfenben Beurteilung ber mir geworbenen Eröffnung glaube id) es 
jroectbienlia) , bie eigenen 2öorte beö £errn 9lunttu3 f)ier folgen ju lafjea. 

„D'apres ce que le cardinal Lambruachini m'a «''crit , j'etak 
perauadä, qu'il eteit une choae conrenue, que l'archev^que devrait 
Vous conferer la probende de doyen. Voua aavez que le Saint- 
Pere n'a rien voulu faire aana avoir obtenu d'avance le conaentement 
de l'archeveque; maia 8i maintenant on voulait adopter dea modi- 
ficationa, il pourrait retirer aon conaentement , ce qui ne serrirait 
qu'a embrouiller toujoura davantage Taffaire et a aigrir lea esprite 
dea catholiquea, partieulierement de ceux (et ila aont en grand 
nombre) qui ne aont paa contenta des arrangements adopted et tien- 
nent a ce que Tarcheveque reprenne Tadminiatration du dioc&e. 
Une grande difficult6 conaiate donc toujoura en cela, que l'archeveque 
pourrait declarer qu'il ne 8e pröte plua aux arrangementa combin* 
toutea le8 foia qu'on voudrait y introduire dea modifications. Afin 
que Vous aoyez en 6tat d'exercer une influence aalutaire sur 1« 
catholiquea dana Tint6rdt de la religion ainai que dans celui de 
T6tat, le gouvernement lui-meme devrait faire aervir Tinfluence de 
Monaeigneur de Droate pour Voua concilier la confiance entiere de 
la population catholique. 

Je me aui8 cru en devoir d'en ecrire au Saint-Siege , et j ü 
pri6 le cardinal Lambruschini de me donner une reponae oouflfe 
par courrier ; maia en attendant on ne doit paa prendre dea engag*- 
menta, et il faut attendre la reponae de Rome. La reponae du Sain;- 
Siege ne peut pas tarder long-tempa ; eile devrait mSme arriver d un 
jour ä l'autre. En voulant auppoaer que le Saint-Siege ne faaae pa* 
d'oppoaition (a ce que la prebende ne Voua aoit pas conferee par 
Tarcheveque), Votre voyage a Berlin ne aerait retard^ que de quel- 
ques jours, et je croia dötidement , que Vous devez attendre la rt 
ponse de Rome avant d'entreprendre ce voyage. Juaqu'a ce que cette 
reponae arrive, je dois insister que Vaffaire reste dans Vetat oh dl* 
se trouve maintenant. Aussitöt que je recevrai des depSches de Rome. 
je m'empresserai de Voua en donner connaiaaance* *. 



■ Stuf QJrunb bcS 6$Teiben8 bc« Garbinal« 2ambru*c$im an mi$ war i* * 
Uckrjeugung, e8 fei ein $unft ber «cretnbarung , bafe ber Srjblföof ?b,nen bic fr* 



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— 177 - 

äuä biefcn Sleufeerungen beä päpftlichen 9lumiuö werben nun Sure 
^geboren bie £age, in welcher ich mich befinbe, in billiger Eerücffichtu 
31mg ber öerhältniffe gu bemeffen bie (Gewogenheit hoben. Diefe Sage ift 
ntr eine Iiotfm unangenehme, unb irf) bebauere auf bas ßeb^aftefte, bafj bie* 
id&e mir nicht erlaubt, bem allergnäbtgft geäußerten SEöillen ©einer ^uijc 
frot beö Königs, wie ich fo gerne gewollt hatte, pflid)tfa)ulbigft gu entfpredjen 
unb meinen 3§nen unterm 22. mitgeteilten SBorfafc, fdjon heute nach Berlin 
greifen, auäguführen, wogu icf» bereit« alle 93orfehrungen getroffen hotte. 
34 fann nun wofjl nicht anberä , alö bie weiteren SGBeifungen beä §errn 
Nuntius oorerft abguwarten, welche mir nach feiner 93erfid)erung fdjon in 
bat ndchften Sagen gugeljen bürften. Sobalb idt) eine beBfattftge weitere 
Eröffnung erhalte, werbe ich m ^ beetfern, <5ure hochgeboren auf ba§ 
B^leunigfte baoon in Äennrnifj gu fefcen, fo wie ia) eS als einen befonbem 
Seroetö 3hreä Söofjtwotlenä anfehen mürbe, roenn 6ie bie ©üte hoben 
selten, mir 3^ re Meinung über biefen ©egenftanb gefäHigft mitgutheilen. 
$ utjeifle nicht, bafe biefer 3 nc ^bengpunft in ber einen ober anbern SSeife 
m einer befriebigenben fiöfung werbe gebracht werben. 

£a ich fonach gu meinem lebhafteften 23ebauern mia) außer ©tanbe felje, 

tofonien^rabenbe oerleit)en foüe. Sie rolffen, bafe her beilige Steter ot)ne bie oortjer 
rtwjtt ßujiimmung bc8 (JrjbifchofS nichts ^at beftimmen wollen ; wenn man nun aber 
W ^obifteat Ionen anbringen wollte, fo tonnte ber tfrjbifchof feine 3uftlmmung juriitf: 
tin Umftanb, ber nur baju bienen würbe, bie ©adje immer mehr ju oermicfeln 
®emüt^er ber Äatholifen, tnSbefonbere jener (unb beren W ju 
flWßmi, welche mit ben getroffenen Abmachungen nicfit jufrieben finb unb borauf 
Htbn, bafc ber ßrjbifehof bie 2>iöcefanoermaltung wieber auf nehme. (Sine grofee 
Sfaierigfeit Hegt fonach immer barin, bafj ber Grjbifchof erflären founte, er werbe 
^ bie getroffenen Abmachungen ftch nicht blnben, fo oft man SHobifkationen barin 
bringen wolle. $ie Regierung felbjt fotlte, bamit ©ie einen t)<ilfonten Ginflufj auf 
* ftatholtfen im Sntereffe ber Religion fowohl wie auch i" fcnem be8 ©taateS au8= 
ioüben im ©tanbe feien, ben Cfinflufc beB £errn SDrofie mit baju bienen laffen, 3t)nen 
*«S ganje SBertraucn ber fatholifchen ©eoölferung ju gewinnen. 

3fl) habe e8 für meine Pflicht gehalten, bem t^Uigen ©tu^le ju berichten unb babei 
ben Garbinal SambruSchini um umgehenbe Antwort gebeten ; inawifchen barf man aber 
5eiKnblld)felten nicht eingeben unb bleibt bie Antwort au8 8ftom abjuwarten. $le 
totioort bes ^ilig«n ©tuhleS rann nicht lange ausbleiben ; oon Jag ju Jag Tann fie 
tyjtt anfommen. 3n ber Unterteilung, ba& ber ^eilige ©tut)l CHnfpruch bagegen (bafj 
^ ^räbenbe burch ben (Sqbifchof 3hncu nicht foll verliehen werben) nicht erhebt, 
aürbe 3hte Steife nach ®*ritn nur um einige Xage oerjögert werben; ich *) altf ent; 
' «hieben bafür, bag 6ie vor bem Antritt ber Steife bie Antwort aus 
ftom abwarten müffen. 9318 babin, bafs biefe anfommt, mufe ich nitfrfjieben 
Vorauf beftehen, baf; bie Angelegenheit In ber Sage, worin fie fleh 
h|l befinbe t, »erbleibt. ©obalb ich 35epefchen oon 9rom erhalte, werbe ich m W 
bfeiltn, 3h™" baoon Jtennrnifc ju geben." 

9*fc OkiffcL 12 



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- 178 - 



gu ber befprodjenen 3ett in 23erlin eingutreffen, fo mug id) mir bic bringcnbe 
Sitte ertauben, baß (Sure §oa)geboren fo gütig fein mögen, über bie al(o 
geftalteten $Ber$ältniffe ©einer SRajeftät bem Könige Vortrag gu erftatten 
unb mir unter Darbringung meiner e^rfurdjtoottften £ulbigung 2flIeT§öd)jt.- 
beSfelben Ijulbreidjfte 9tacr)ftdjt mit biefer ebenfo unfreiroiHigen als §öd$ 
unlieben Verzögerung gu imploriren. €>ie fetbft aber bitte idj, mir 3$' 
fdjäfcbareS 2Bo§troollen gu beroaljren unb bagegen bie roieber§olte Verfiel 
rung ber gang oorgüglia)en Verehrung unb innigen Ergebenheit gu geneb^ 
migen, mit roeldjer ia) bie Er)re $abe gu oerbteiben 

Eurer .^odjgcboveu 

ergebender Diener 
f 3o$anne3 oon ©eiffel, 
93ifdt)of oon ©peuer. 

47. %\W'W ^emerfungen Uber Me (SrnemiMig bt§ ifoabjutorö jum Soafeftntn* 

htm $errit trafen ton »riibl iibcrfanbt. 

Hm 1. $>ecember 1841. 

Die Ernennung be$ fünftigen Eoabjutorö gum SDedjanten bei ÜRerro: 
politancapitelä fann biefem Eoabjutor in gemiffem SSetradjt foroo$l fubjectit», 
atä audj an unb für ficr) gang gleichgültig fein , inbem fie unter ben gfc 
gebenen $er$ältniffen, wenn bie tföniglidje Diegierung bie Dotation &i$ $n 
einer anftänbigen Ouote fupptirt, meber feine pecuniäre Situation, noä) fei« 
eigentliche amtliche Stellung inffuenjirt. Der Eoabjutor t)at bar)er bei 
Entfdjeibung biefer grage fein birecteS Sntereffe unb fann unb mu& fo«* 
beren 93ert)anblung unb 3lu§gleid)ung , gu roeldjer er ot)neljin niä)t benrt? 
tft, ben f)o§en Eompactöcenten überlaffen. 3nbeffen Ijat biefe grage auÄ 
nod) eine weitere Seite, roeldje, au3 groei oerfd&iebenen ©efid&tSpunftcn k- 
tradjtet, je nadj bem einen ober anbern, foldt)e oerfcfjiebenen ©rünbe barbictß, 
roetdEje bie ermahnte Ernennung enrroeber alä ntdjt ratsam erfdjeinen laffa 
ober fie at§ r>odt)ft ermünfa^lidt) barftellen. 

1. (Segen biefe Ernennung bürfte Jolgenbeä angeführt werben: 

a) Da bie &önigli$e Regierung bie Dotation be3 Eoabjutorä bis w 
8000 £r)aler ergängt, fo ift bie Ernennung beSfelben gum Defan, wenn fw 
früher gur befferen Erutruug feiner ©ubfifteng beabfidjrigt mar, Ä 
groecfloä unb überpffig geroorben. Diefelbe fann bafjer, roie i$r ^tod 
wegfällt, ebenfalls $inroegfallcn. 

b) Dem Eoabjutor mufj eg erroünfdjlidjer fein, feine Dotation nur ff 
groei ^ofitionen ( nämtia) in 3000 Malern oom £>errn Ergbifdjof unb » 



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— 179 — 

5000 tyaUxn von ber königlichen Regierung, flatt in brei oerfchiebenen 
haften mit 3000 fcfjatern vom #errn ©rjbifc^of , 3000 £f>a(ern oon ber 
Königlichen ^Regierung unb 2000 ZfyaUxn von ber $)efanatäpräbenbe $u 

c) *ud& ift e8 weber ber Stürbe beS CoabjutorS, nod) jener eine* 
IKetropolitancapitelS gang angemeffen, mehrere Heinere Duetten ju accumu= 
Gm, um bamit eine annät)ernb paffenbe ^Dotation für ben SSorftanb einer 
\o auägebe^ntcn ©iöcefanoerroaltung jufatnmenjubringen. 

d) $)ie Ernennung beS EoabjutorS als £>efan mürbe benfelben in 
eine eigentümliche (Stellung gu bem $)omcapitel bringen. $113 $>efan wäre 
n TOglieb beS EapitelS — primus inter pares — unb als Eoabjutor 
roieber über betn Kapitel. Er roürbe nach ben ^trdjenfafcungen als $)efan 
W GapitelSberathungen in gremio nur eine ©timme $avtn unb als 
ibmimftrator roteber extra gremium in ber nämlichen ©aa)e — nach ber 
Me de salute animarum — baä 5lpprobation& ober 93erroerfung3recf)t 
Wtylty ber EapitelSbefchlüffe ausüben. (Sine folche SDoppelftettung roürbe 
ben Goabjutor bei ben EapitclSoerhanblungen mit feinen TOtcapitularen in 
attju nahe, roeil unmittelbare ^Berührung auf ben 93oben ber ©leicht)«* beö 
Stimmrechtes unb aua) ber Debatte fefcen, unb babura), roenn auch gerabe 
teine ßonflicte, bod) mancherlei 3 nconDcn ' en S eri m " bringen ; fie fönnte 
Wfa bem Eoabjutor ftatt Erleichterung in ber Verwaltung oft nur #emm 5 
# bereiten unb mü&te fonaa) bemfelben nur befchroerlid) unb unan* 
ptfo fein. 

e) ®(ei<h unangenehm roürbe fte aua) ben Eapitularen fein unb groar 
« einer boppelten Dichtung, inbem einerfeitS eS oielfach geniren bürfte, ben 
Gwbjutor in ber Eigenfdjaft als Oberhirten unb jugleia) aua) in jener 
«ne$ $)efan3 in ihren EapitclSftyungen unmittelbar präfibiren ju fe^en, 
roo§ bei manchen (Gelegenheiten bie Freiheit ber Söerathung unb 9lbftimmung 
Einträchtigen fönnte, unb inbem anberfeitS, roenn ber Eoabjutor bie ©teile 
"nb ben ©erjalt beS £)e?an3 in feiner ^erfon cumulirte, biefeS allen 9Inbern 
fcie Hoffnung abfehneiben roürbe , gur ©eranSftette oorjurüefen , roaS leicht 
eine Ouette ber Unjufriebenfjeit abgeben unb bem Eoabjutor, ben man als 
fcaä §inberni6 beS ©orrücfenS betrachten roürbe, SRi&gunft unb Verbrief 
^feiten bereiten fann. 

f) Ein £>auptgrunb gegen biefe Ernennung befleht auch ™§ befonberS 
Win, bafe baS Eapitel, roenn ber Eoabjutor gugleich fcefan ift, baburd) 
«m ein TOglieb geringer ift, unb bafe in weiterer Jolge aud; bie Söerroal* 
tung einen Arbeiter weniger 3ät)lt, welcher bei einer fo auSgebehnten £)ißcefe 
unb ber gro&en Waffe oon ©efdjäften immerhin empfinblich oermifjt roerben 
bürfte. 

12» 



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- 180 - 



g) Slu&erbem formte aud) nod) baS 93ebenfcn Einzutreten, ob eä raty 
fam fei, gugugeben, bajj ber §err (£rgbifd)of ben 3uri3bictionSaft ber 
nennung beö GoabjutorS jum $>efan ausübe, toeil man nicrjt Dorausjehcn 
fönnte, roofn'n biefeS füfjre, inbem eS möglid) roare, baß berfelbe außer 
biefem Slfte aud) nod) anbete in 9lnfprud) näfjme, fonad) ein SDuutnoirat 
in ber SBertoaltung unb eine inbirecte föebintegration r)erbeifür)rte unb b* 
burd) mit bem (Soabjutor ober bem ©ouoerncment einen Gonflict r>en>omefe f 
beffen <£nbe nid)t abgufeljen ift. 

h) 3«^* Wnnte man aud) nod) gcltenb madjen, bafc ber §err % 
bifd)of gar nia)t mel)r baS 9fted)t fjabe, ben $)efan gu ernennen; benn to 
ber Goabjutor burd) baä apoftolifaje 23reoe jugleid) aud) 511m apoftolif^f« 
Slbminiftrator cum omnibus et singulis facultatibus necossariis atque 
opportunis aufgeteilt ift, fo ift an benfelben aud) baS 9fted)t, ben SÄ 
gu ernennen, beootoirt; ber £err (5rgbi)d)of Fann ba^er biefeS 9Red)t roeber 
ferner me$r anfpre<$en, nod) ferner mer)r ausüben. 

2. Sitten btefen ©rünben ftct)cn aber aud) anbere oon fetjr großem 
©eroiapt gegenüber, n>e(cr)e bie Ernennung, §öd)ft erroönfcr)Ucr) mad)en. Sie 
finb fotgenbe: 

a) gür bie Jtirdje unb für ben Btaat ift eS oon $ol)er SSBta)rigftit, 
ba& ber (Soabjutor, roenn eS U)m gelingen fott, bie Parteien gu oerfö^nen 
unb ben grieben grünblta) gurütfgufüljren, baS Vertrauen 3111er, fonaa) aucb 
jener gcroinne, roeldje ofmefjm mit ber (Sinfefcung eineS (SoabjutorS, nxil 
ftc bie unbebingte unb oolle jRebintegration beS £errn <5rgbifd)ofS geroüt# 
hätten, nid)t gufrieben finb. tfirdje unb Staat follten fid) bafjer in gemein 
famem ^ntcreffe bie £anb bieten, ein ftd) felbft barbietenbeS, ebenfo geeignet« 
al§ unfehlbares Littel gu ergreifen, um bem Goabjutor in möglid)ft err# 
barer SBeife baS Vertrauen gu bereiten unb jebe SBeranlaffung beS III 
trauenS unb ber Ungufriebenfieit gu befeitigen. 9^un ift eS aber genrifc, M 
nia)tS fo fe$r t^iergu geeignet märe, als toenn ber #err §rg&ifdf)of buri 
irgenb einen äffentltajen 2lft feine Billigung ber Slufftettung beS Goabjutori 
an ben $ag legte, inbem baburd) jeber 3 roc 'f e ^ roiberlegt unb jeber tnögliflV 
£abel oon €>eite ber Uebelunterri arteten niebergef ablagen würbe. 2üidj bie 
(Jifrigften müßten oor bem ©emiajte einer folgen Sftanifeftatton oerftummen. 
<5in foldjer 5lft märe aber eben bie Ernennung beS (EoabjutorS gum Man 
burd) ben §errn <Srgbifd)of. Sefcterer mürbe baburd) in ber apertejta 
Seife bart^un, bafe er nicf)t allein mit ber Hufftellung eines fcoabjutor* ta 
Sittgemeinen, fonbern aua) mit ber 2Ba$l in ber ^erfon beS Ernannten }«• 
trieben fei, unb eS märe baburd) atten OppofUionSlufttgen mit ber Ja*« 
aud) jeber 93orroanb genommen, ben ^rieg fortgufefcen. $)ie amtlia> EM' 
famfeit beS (JoabjutorS mürbe babura) erft ein ungelu'nbertcS gelb er^alw. 



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— 181 - 

imb Äffe würben um ifm fid> fcr)aaren unb, wie btefed für 8taat unb Stirpe 
10 fe$r gu wünfchen ift, in 23älbe ben traurigen 3«ift in SBergeffenljeit 
begraben. 

b) ^Dagegen würbe, wenn ber §err Ergbifchof ba$ erwähnte Er« 
nmnungärcdjt anfpricht unb ihm beffen Ausübung nicht geftattet wirb, bie 
Stellung be§ ßoabjutorä eine falfd>e unb mißliche in ber »rt, bafe er in 
ietnem 2Birfen, jum großen Wachtheile ber ßircf)e unb be$ £taateä, paraln= 
firt roürbe. $er STnfpruch be$ $errn ErjbifchofS auf biefe« Ernennung^* 
rtfy unb bie SBerIjinberung feiner Ausübung wirb nicht »erborgen bleiben, 
unb e$ werben bann nicr)t bloä jene, welche ü)n feibft um jeben $rei8 
jurücf roünfchen , fonbern and) ber größte Ztyil ber tfat&olifen bie <5d)ulb 
tofer Eerbinberung auf ben (Soabjutor übertragen ober wenigftenä ben 
^teren als einen lÜJcann ocrbädjtigen unb anfeinben, welcher bie #anb 
«boten fjabe, ben §erm (5r$bifd)of für immer gu befeitigen unb ihm fein 
fedjt oorguent^alten. W\t einer folgen SBerbäcbtigung mürbe aber aua) 
k ©irffamfeit beä GoabjutorS auf 9luH rebucirt werben unb Jtirche unb 
3taat ftcf) in ihren geregten Erwartungen auf ba§ 33itterfte getauft ftnben. 
&f<heint bat)er niajt MoS erroünfchlich , fonbern fogar notfjwenbig, baft 
fofe gefährliche flippe burcr) ©eftattung , bajj ber #err Ergbif cfjof ba3 er* 
roünjdjte ErnennungSrecht ausübe, umgangen werbe. 

c) 2fatf) ift burchauö nicht ju befürchten, baß ber £>err Ergbifcfwf nach 
Wbung jened 3uri3biction3afteä auch 1,ü ^ anbere ö^nltc^e 9l?te anfpreche 
nk |'o ein SDuumoirat unb eine ftiflfchmeigenbe Stebintegration herbeiführe, 
ftw einmal ift eben nur biefer eine 5lft als einige 3uri3biction8hanblung, 

er nodr) oornehmen fönne, begeidmet unb fonach in ihm zugleich auch 
* ©renje unb ber nötige »bfchlufc feiner 3uriöbiction auf baä 23eftimm-- 
4< gegeben; fobann ift ber Eoabjutor auch ^ apoftolifcber Hbmini* 
Nor aufgehellt unb bemfelben, fobalb er bie Verwaltung beginnt, aüe 
3«rigbictiou allein unb auäfchtiejjlicr) übertragen, fohin bie 3uri3bicttou beS 
fynn ErgbifchofS eo ipso in ber Ausübung fiftirt. ES muB fonach auch 
We Befürchtung , bafj man nicht wiffeu fönne, wohin jener eine 2lft führe, 
fl ß nicht begrünbet hiumegfaUen. 

3 u ^t aber bürfte indbefonbere bie fein- wefentlidje grage haupt= 
^lich in« ?luge gefafot werben, ob in ber $u fftom getroffenen lieberem* 
hnft bem #erm Erjbifdjof bad Stecht ber Ernennung beS 2)efan$ fei cor* 
galten worben ober nicht, «ach bem 3nhalt ber 3nftrucrion be8 GarbinalS 
tombtuWJim fcheint ihm biefeS Dtecht auöbrücHich oorbehalten ju fein. 3ft 
aber biefe* ber gaff, fo läjjt fidr) nicht abfehen, wie man ihn in beffen 2lu8; 
Ä ^ng behinbern fönnte, wenn er baöfelbe wlrftia) üben will; unb will 
ma n ihn bennoch barin behinbern, fo bürften bie folgen bebenflid) fein, 



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— 182 - 

inbcm er Dagegen feine Stimme erheben, unb mit ifjm ntc^t bloö jene, reelle 
it)n gunicfroünfchen, fonbern fetbft aud) olle anberen Äatholifen laut tccIq.- 
miren mürben, gür ben (Soabjutor a6er unb feine SöirFfomfeit möchte al& 
bann eine foldje ©eftaltung ber £inge auä felbftrebcnben ©rünben nur 
noch unangenehmer unb nachteiliger ausfallen, al« biefeS bereits oben unter 
Lit. b. angebeutet ift. 

2lu8 allem biefem bürfte ber Schluß folgen, baß, obgleich auf ber 
einen Seite ber (Soabjutor fein birecteS unb perfönlidjeö 3ntereffe t)at r bas 
ber §err (Srgbtfdjof i^n gum $)efan ernenne, ja fogar in geroiffem SBctrac^te 
roünfdjen muß, baß biefeS nicht gcfcfjelje, unb obgleich ferner nod) mehrere 
anbere Söebenfen gegen biefe Ernennung fielen , bennod) auf ber anbmi 
Seite foldje überroiegenbe ©rünbe oorroalten, welche eine foldje (Ernennung 
hödjft erroünfchlidj unb begieljungöroeife nothroenbig erfd)einen taffen. 

SöoHen nun gugleid) noct) bie meiteren 2Bege gur praftifa)en ©eenbigung 
ber oortiegenben grage inä Sluge gefaßt roerben, fo bürften folgenbe fünfte 
gur (Erroäguug fommen: 

1. (53 roirb fict) oor Ol Hein fragen unb abguroarten fein, ob ber pdpiU 
liehe Stuhl bie Ernennung be$ $)efan§ burd) ben £>errn (Ergbifdjof — roenn 
fie roirflid) in dlom ftipulirt roorben ift — al$ roefentlidje öebingung fefts 
t)alten ober als nur untergeorbnete Maßregel aufgeben ober mobificiren 
roerbe. 2öirb (Erftereä ber gatt fein, unb ba3 ©ouoernement, um ber fünf- 
tigen 93erroaltung Vertrauen gu erroerben, mit biefer Ernennung einoerftofr 
ben fein, fo roirb alöbann eä ftdj weiter noch 

2. fragen, ob ber £err (Srgbifdjof biefen 3uriöbiction8aft roirHid) ou* 
üben rottl, roa$ bis jefct nid)t berannt ift. (58 märe möglich, baß er W* 
litt) gar nicht biefe (Ernennung mehr oornehmen wollte, roa8 bann alle 
faQftgen (Erörterungen mit einem flJcale gu (Enbe brächte. <io bürfte ba$n 
erforberlich roerben, feine 5lbfitt)t oorerft hierüber gu erfahren, unb ist 
gatte er 

3. roirflich barauf beftdnbe, biefen 5lft gu ererciren, bürfte e$ roofil 
groecfmctßig fein, baß biefeä gefdjehe, beoor ber (Soabjutor bie Äbminiftrötion 
antritt, unb e8 roäre bann oielleicht am erfprießlichften , roenn ber 6oab= 
jutor bei ber äufammentunft , welche er oorauSfichtlid) bodt) roohl cor betn 
Antritte ber Hbmimftration mit bem §errn (Ergbifajof fytben roirb, befl« 
Slbpcht über ben oorliegenben <ßunft gu erfahren trachtete unb eintretenbeit 
gaHe8 fich bie (Ernennung auSftellen ließe, um fobann barüber bie £flni# 
liehe 33eftätigung einzuholen. 

4. 5ÖiH aber biefer ©ang nicht beliebt, babei aber ber ©unfa 
feftgehalten roerben, bie §auptfad)e gu förbern, fo roäre e8 oielleiajt an 
jroecfmäßigften, baß biefe grage au8 ihrem 53erbanbe mit ber #auptfflft 



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- 183 — 

■fyöoben, tfoltrt befjanbelt unb btö jur ciibltcfjen l'öfmig offen gelaffen 
Brie, um burd) neue Uebereinfunft ber fjoljen (Sompactecenten, roeldje allein 
Wette in einem befriebigenben ftefultate führen fönnen, $u beftimmtem 2Tb 5 
jfnjie gebracht $u werben. ' 

t 3o|anneS oon ©eiffet, 
I SBtfdjof oon opener. 

iv Michel Viale-Prelä, arche?eqne de Carthage, nonce apostollqne 
ä Mnnlch, ä Jean de Geisgel, e>eque de Spire. 

Munich, le 6 Decerabre 1841. 

Monseigneur, 

Ayant recu des Instructions du Saint-Siege au sujet des diffi- 
ait« qui se sont elevees entre Votre Grandeur et Monsieur le 
omtede Bruehl, j'ai ecrit la copie. — Je veux bien croire que 
i Majeste le Roi de Prusse ne fera pas de difficulte d'adherer ä la 
roposition que j'ai faite ä Monsieur le comte de Bruehl, et en cette 
ippoaition Yous devez, Monseigneur, Vous tenir pret pour Vous 
iudre ä Berlin. — Aussitöt que je recevrai la reponse de Monsieur 
I comte de Bruehl, je m'empresserai d'en donner connaissance k 
fotw (jwndeur. 

Ene indisposition dont je souffre ne me permettant d'ecrire plus 
iD l on & je ine borne ä Vous reiterer, Monseigneur, Tassurance du 
ieroDement le plus sincere avec lequel j'ai Thonneur d'etre, 

Monseigneur, 

de Votre Grandeur 
le tres-humble et tres-obeissant serviteur 
f Michel, Archeveque de Carthage, 
nonce apostolique. 

is Michel YUle-Prelä, archeveque de Carthage, nonce apostolique 
a Manien, ä Monsieur le comte.de Braehl ä Berlin. 

Oopie. 

I Munich, le 6 Decembre 1841. 

Monsieur le comte, 

H'etant fait un devoir de faire connaitre ä Son Eminence le 
lT ^nal Lambruschini le resultat des Conferences qui ont eu Heu 



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- 184 - 

entre Vous, Monsieur le comte, et Monseigneur Geissei, et ayant 
soumis a Son Eminence tous les rapports que l'evSque de Spire 
m'avait adresses, je suis Charge, Monsieur le comte, par Son Emi- 
nence de Yous entretenir sur les deux difficultes, qui se sont pre- 
sentees, c'est-a-dire 1) sur la nomination au decanat de Cologne que 
Monseigneur l'Archevßque devrait faire en la personne de Mon- 
seigneur Geissei; 2) sur le mandement que Monseigneur de Droste 
publierait ä l'occasion de son retour provisoire ä Cologne. 

Je dois Yous dire, Monsieur le comte, que le cardinal Lam- 
bruschini considerait ces deux points comme convenus verbalement 
avec Vous. Dans une depeche en date du 20 Novembre passe Son 
Eminence s'exprime de la manierO suivante : „Far d' uopo che L'av- 
„verta, che essendosi qui trattato col Signore Conte di Bruebl su 
„questi due argomenti nel mentre che egli non pote formare il sog- 
„getto di altrettanti articoli in iscritto per la ragione che essendogli 
„stati per la prima volta proposti nell' ultima sua venuta in Roma, 
„non aveva ricevuto analoghe istruzioni dalla sua Corte; assicuro 
„non pertanto che Tuna e Taltra cosa non avrebbe incontrato per 
„parte del Governo prussiano alcuna difficolta, tanto che seco Lui 
„discorse anche sui termini, coi quali Monsignore Arcivescovo si pro- 
„poneva di concepire la circolare." Dans une autre depeche da 23 
du meme mois Son Eminence revient sur le mßme point et dit: ,11 
„Signore Conte dichiarö in piü conferenze che ne sull'uno ne sul- 
„l 1 altro punto sarebbe incontrata difficolta. E sulla sua franca di- 
„chiarazione pote contare con tanto maggior sicurezza, essendo egfi 
„munito dal suo Sovr&no di pleni poteri." 

Yous voyez, Monsieur le comte, la divergence qui existe; eile 
pourrait mener loin, vu que le Saint-Siege se trouve engage Tis-a- 
vis de TarcheYeque. Cette position est fächeuse, mais le Saint-Pere 
ainsi que le cardinal Lambruschini ne cessent pas d'etre animes en- 
vers Sa Majestß le Roi de Prusse des memes sentiments que Vous 
leur connaissez. 

II y aurait un moyen de s'entendre, et ce serait que le Saint- 
Si6ge se determin&t ä ceder sur la nomination susenonce d'apres le» 
propositions que Yous, Monsieur le comte, avez faites a Monseigneur 
Geissei, et que Sa MajestS le Roi de Prusse ne s'opposät pas qoe 
l'archevßque adressät le mandement, dont il est ci-dessus question 

Je crois, Monsieur le comte, qu'il est dans l'interet de la chotf 
et dans celui bien entendu de l'Etat de Prusse de faire valoir H* 
fluence elle-meme de Monseigneur de Droste pour affermir le nouvel 



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— 185 - 

«tat des choaes. Vous connaissez que tout le monde dans les pro- 
nnces Rhenanes n'est pas pour l'arrangement qui a 6te stipule, et 
le coadjuteur aura beauooup ä faire pour parvenir ä se concilier la 
eonfiance de ce parti. Le seul moyen d'obtenir cela, est de ne pas 
s'opposer que l'archevoque par un mandement declare qu'il est en 
tout point satisfait des mesures adoptees par le Saint-Pere, qu'il s'y 
wumet entierement, et qu'il inculque aux fideles l'obeiaaance au 
coadjuteur, ainai qu' ä Sa Majeate le Roi etc. etc. 

Quant a moi, je Vous avoue, Monsieur le comte, que je ne 
toU pas ce que le gouvernement Prussien perdrait en cela; il me 
semble par contre qu'il y aurait beaucoup A gagner. On pourrait 
aroir toutes lea garanties que le mandement ne contient rien qui 
püt Messer le gouvernement, vu que Monseigneur Geissei, en pas- 
ant par Munstre, pourrait combiner la chose avec Monseigneur de 
Droste, et d'autant plus que celui-ci serait dispose a donner spon- 
anement connaissance d'avance au gouvernement du contenu du 
mandement. 

Si cette proposition, comme je n'en doute pas, est agreee par 
SaMajest6 le Roi, je Vous prie, Monsieur le comte, de vouloir 
bien men donner avis au plus töt, afin que je puisse donner ä Mon- 
teur Geissel des Instructions ulterieures sur l'ex6cution definitive 

mesures adoptees. 

Veuillez, Monsieur le comte, agreer l'assurance r6iter6e de la 
taute consideration, avec laquelle j'ai l'honneur d'dtre, 

Monsieur le comte, 

Votre tres-humble et tres-ob&saant serviteur 
t Michel, Archeveque de Carthage, 
nonce apostolique. 

48a. fttyael «blc-VreU, Cvr^uifctjof üon Gartftaao, «poftolifdjcr Vinnum ju 
Müiidjen, an äafeanne* öon mm, flijdjof Don 8»ettcr. 

WtnQtu, bcn 6. Decctnfcet 1841. 

$o$nmrbtgftcr £ert! 

Harbern i$ com ^eiligen Gtotyt «nrocifungcn Innfityli* ber $roifäen 
totttt Önaben unb bem £errn ©rafcn von Srityl entftanbcnen ©djnüerig* 
frtttn trotten Ijabe, füge id> btefelben in 2Ibf$rift bei. — ®erne gebe td) 



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I 



— 186 - 

ber Hoffnung midj f)in, bafc «Seine TOojeftät ber £6nig oon ißreufeen in 
^Betreff ber 3Tnna$me meinet bem §errn ©rafen oon 93rül)l gemachten $or« 
fdjlageS ©djroierigreiten nidjt ergeben wirb; in biefer üöorauSfefcung werben 
6ie, £odjwürbigfter $err, fiä) alfo jur Sfteife nadfj 33crlin bereit galten 
müffen. — ©ofort nadj Empfang ber Antwort beä £errn ©rafen oon 
©rüljt werbe ia) Eurer ©naben baoon tfennrnife ju geben midj beeilen. 

S)a ein Unmof>lfein , an meinem idj teibe, au8fü§rtia)er ju f^reiben 
mir nidjt erlaubt , fo befdjränfe idj mta) barauf , $od)mürbigfter £err, bir 
Serfidjerung ber aufridjtigften Ergebenheit 3U wieberfjolen , womit !d) bir 
Efjre Ijabe ju fein 

Eurer SBifdjöfliajen ©naben 

ergebender unb geljorfamfter Liener 
f 9tt i a) a e l , Erjbifa)of oon Eartb>go, 
Hpoftolifdjer 9tuntiu3. 

48 b. Witfjacl SHolf «$rtU, <£r jbifdjof oon 6artl>ago, Äpoftolintyr »Jiuntiu? 30 
^iiitrfjni, an Den Cbcrft=lMcntciiont (Brafen Oon ^riitjl \u Berlin. 

2Rün<$cn, ben 6. fcteembet 1841. 

£err ©raf! 

9taa)bem iä) ©einer Eminen$ bem Earbinal fiambruSdjini, wie i<$ bai 
für meine <PfHd)t §ielt, oon bem föefultatc ber siDtfd^en 3^nen, §err ©ruf, 
unb £erru oon ©eiffel gepflogenen Eonferenjen itenntnifj gegeben unb Sfr 
Eminenz äffe oom Sifdjof oon ©peoer mir erftatteten ©eria^te unterbreßö 
fjabe, bin idj oon ©einer Emtnenj beauftragt, mief) mit 3f>nen, £>err®nii, 
über bie beiben §eroorgerretenen Sdjmierigreiten ju benehmen , unb jroar 
1) über bie Ernennung sunt Kölner S)ombed)anten , weldje ber §err fhff 
bifdjof an ber ^erfon be§ £errn oon ©eiffel oorneljmen, unb 2) über ben 
Hirtenbrief, ben §err oon ©rofte bei ©elegen^eit feiner oorläufigen SRficf= 
fefjr nad) tfoln erlaffen foffte. 

34 mufj bemerFen, §err ©raf, bafj ber Earbinal fiambruädjini biefe 
beiben fünfte al§ mit 35« en ntünblia) oereinbarte anfa$. 3« einfT 
£epefd)e mit bem Saturn be8 jüngft oerfloffenen 20. «Rooemberä fpretyn 
©eine Eminenj in folgenber Söeife fidj au3: „Er müffc bemerfen, bafj über 
biefe beiben fünfte mit bem £erm ©rafen Ijier oerljanbelt worben 
wäfjrenb er niäjt in ber Sage war, biefelbeu in ebenfo oiel Hrtifeln f$rin< 
lid> $u ftriren unb 3war auS bem ©runbe nidjt, weil fie if)tn bei iets« 



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- 187 - 

iüiigffcn Hnroefenheit in SRom jum erften SJtole oorgetragen roorben, roo 
s oon feinem .\>ofe nocfj feine barauf bezüglichen Slnroeifungen erhalten 
(atte. <Jr oerfid)erte jeboch, baß beffenungeachtet roeber bie eine, noch bie 
wbere €>adje oon Seiten ber ^ßreujjifchen Regierung irgenbroeldje Schwierig* 
feit mürbe gefunben haben , zumal ba er fogar mit ihm über bie wörtliche 
iaffung oerhanbelt habe, roeldje ber 6rjbtfchof feinem (Sirculare ju geben 
geborte. - — 3n einer anbern $>epefd)e oom 23. beäfelben Monats fommen 
Seine Eminenz auf benfetben $unft jurücf unb fagen: „$>er £err ©raf 
erflarte in mehreren Konferenzen, baft er roeber fjinfichtlich beä einen, noch 
beä anbern fünfte* irgenbroelcher Scbroierigfett roürbe begegnet fein. Unb 
auf biefe offene (*rflärung fönne man fid) mit um fo größerer Sicherheit 
Waffen, als er oon feinem Souoerain mit ben au8gebet)nteften Vollmachten 
Berfe^en geroefen." 

@te bemerfcn, £>err ©raf, bie ^einungSoerfchiebenheit, roelche befteht; 
to'elbe tonnte, ba ber fettige Stuhl bem ©rjbifchof gegenüber gebunben ift, 
a Weiterungen führen. 3)iefe Stellung hat ihre Schroierigfeiten ; inbeffen 
bex fettige Vater roie aua) ber Garbinal SatnbruSchini fahren fort, gegen 
Seine SJcajeftat ben tföntg oon Greußen biefelbe 3h"™ *>on Veiben befannte 
^Innung ju h*9™- 

roäre ein Littel zur Verftänbigung oorhanben; baäfelbe beftänbe 
totin, ba§ ber fettige Stuhl gemäß ben oon 3Ünen bem §erru oon ©eiffel 
;»madjten Vorfdjlägen l)in)icf)tlicf) ber obengenannten Ernennung nachzugeben 
M emj(hl6ffe , unb bajj Seine SRajeftät ber itöntg oon 'ßreu§en ber Ver= 
Wwföhung beä h»** «nten noch S u befprechenben Hirtenbriefes feitenä be8 
^iMajofä ei« Hinbernijj nicht entgegenfefoten. 

3ch halte bafür, Herr ©raf, ba§ eä im 3ntereffe ber Saa)e roie im 
n^loerftanbenen 3ntereffe beä «ßreufjifchen Staate« liegt, ben §inrlu& felbft 

£errn oon Srofte jur Vefeftigung ber neuen Verhältniffe fidr) geltenb 
machen ju laffen. 28ie 3hnen berannt ift, finb nicht 3We in ber 9th«n* 
pnroinj für baS oereinbarte Slbfommen; ber Goabjutor roirb oiele Arbeit 
toben , e3 bahin zu bringen, bajj er baä Vertrauen biefer Partei geroinnt. 
X)a8 einzige Littel, biefeS z u erreichen, befteht barin, feinen SCöiberfpruch 
k<Wn Z u tv^thtn, ba§ ber (Jrzbifdjof in einem Hirtenbriefe erflärt, er fei 
in allen fünften burch bie oom h'Wgen Vater getroffenen flRafjnahmen, 
taien er fich oollftänbig unterwerfe, $ufrtebengef!eat , foroie baß berfelbe 
ferner ben ©laubigen ben ©ehorfam gegen ben (Soabjutor roie gegen Seine 
^affftöt ben £önig einföfirft. 

3a) metnerfeitS geftebe Shnen, §exv ®raf, ba§ ia) nicht fehe, raa« bie 
$mijjifche Regierung babei oerlieren fönnte; e3 fcheint mir im ©egentheil, 
baß babei oiel $u geroinnen roäre. 9We (Garantien, bafj ber Hirtenbrief 



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- 188 — 

nichts für bic Regierung Serlefcenbes enthält , würbe man fjafcn tönnen, 
ba £err oon ®eiffel bei ber ©urdjreife in fünfter bie ©ad/e mit §erm oon 
©rofte ja überlegen fÖnnte, unb lim fo mehr, wenn fiefcterer, ber Regierung 
oon bem Snhalte be3 Hirtenbriefes au3 eigener 3"^ötiuc oorfjer Jtenntnijj 
\u geben, geneigt fein würbe. 

2ßenn biefer 33orfchlag, wie ich ntd^t zweifle, oon ©einer üRajeftät 
bem Könige angenommen wirb, fo bitte ich @ie, §err @raf, mir baoon 
efjeftenS tfenntnife $u geben, bamit id) bem £errn uon ©eiffel weitere SBeifungen 
für bie befinitioe Ausführung ber getroffenen 9Kajjregeln erteilen fann. 

(genehmigen ©ie, £err ©raf, bie erneuerte Söerfidjerung ber befonbrnt 
Hochachtung, mit melier id) bie @^re habe 311 fein, 

Herr ®raf, 

3h* ergebender unb geborfamfter Liener 
t i a) a e l , Chrgbifdjof oon (Sarnjago, 
Hpoftolifcher Nuntius. 

49 n. £bf rft.-üicuteimnt n. 2). ©raf unn »rü&l au Berlin an 3obaniie$ öon ©eiffti 

»tfOjof üoh 3pf ticr. 

JBerltn, ben 8. $)ecetnber 1841 

<5urer sBifd)öfttchen Önaben 

)et)v gee^rted ©abreiben oom 29. oorigen Monats, fotoie bie ^Beleuchtung ber 
Jrage: ob es münfcbenSioerth fei, bajj ber Soabjutor gu .Köln gleiche 
$)efan beS ©omcapitelä werbe, höbe id) erhalten, unb nachbein ber 3^ 
beiber ^iecen jur affer^öa^ften jtenntnijj ©einer königlichen Sttajeftät ^ 
bracht Worten ift, ^abe id) bie (S$re, hiermit gan$ ergebenft ju enoieben- 
baö bie ©uppojttion bei apoftolifdum §errn SluntiuS in SR«* 
d)en, als fei bie ©rnennung beS (JoabjutorS jum $efan bes Gapüdfl 
bureb ben £errn <£r$bifa)of eine ber wefentlid)en Söebingungen, roelfo 
^wifchen ©einer &minen$ bem Herrn (5arbinals©taatöfecretär l'aifc 
bru3d)im unb bem Unterzeichneten ftipulirt würben, burajauS un 
begrünbet ift. 

SllS mir ber §err @arbinals©taat$)ecretär, nach ber ^weiten @enbung 
beS ^errn 93ifd)ofs oon (£i<hftätt nach fünfter, münbltch unb oorlauftg 
eröffnete, bafe ber £err (£r$biichof oon Min ftch bem ^eiligen ©tuhle gegen-- 
über oerbinbtich gemacht \)abt , feinem oon ©einer Späpftlichen Heitigfrit f 
ernennenden Goabjutor jährlich 3000 Xhaler $r. <J. au» ben eijbifW«* 0 
JReoenüen $u cebiren unb burch ben SRenbanten beö 2)omcapitel$ aus^te 
ju (äffen, fnüpfte fich an biefe Sttittheilung, wie es wohl auch gauj natürli* 



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- 189 - 

nwr, bie iBemerfuug: rote biefe ©umme allerbingS gur Dotation beä (£oab= 
jutor« imb 2lbmintftrator$ ber $rgbiöcefe nic^t $inreid)cnb crf Cheine. 
ÄIS ia) bcm mi$ beifttmmte, bemerfte ber §err Garbtnal jeboa), ba& ficft 
burcf) künftigen jjufafl gerabe eine Gelegenheit bar biete, bie (iinnalmic bcö 
tfoabjutorS bebentenb gu ftcigern — bie $)efanöfteHe fei nämfidj oacant 
unb fönne ja bem Soabjutor uevliebcn raerben, unb ba bereu 93erleifjung 
bem &rg6if$of redjtlia) guftefje, fo rourbc berfetbc geroifj feinen Slnftanb 
nf$men, in ermähnter Söeife barüber gu biäponiren — ja, er habe fid) 
iogar gegen ben §errn 5Mfa)of oon @id)ftätt fciergu bereit erftärt. 

«Rur in biefer SBcife, b. }. al8 etneS fia) barbietenben Hu§= 
fünf tämittetä, bieföcoenüen be§ GoabjutorS |u fteigern, ge* 
\^af) ber ©aa)e Gnoäbnung, feineSroegS aber atö einer päpftliajer ©eitä 
geftedten 33ebtngung ber abgufdjlie&enben Uebereinfunft. 

(£ure SBifajöflidjen ©noben werben ©id) bei 3^rcr beoorftefjenben %\u 
Offenheit in ©ertin auä ben auf bie ermahnte Uebereinfunft begüglid)en 
Hften bie Uebergeugung beffen oerfdjaffen, roa§ idjaufbaSSttlerbeftimnu 
tefte in 21 b v e b e ftelten mufj; ba eä mir aber nidjt gteiajgültig fein 
fann , roenn audj nur biö ba hin, bie ©aa> im gwei fei haften Öiä)te ju 
laften, fo fann id) audj nia)t umhin, ertäuternb nod) golgenbe* gu er* 
wähnen : 

2öäre oon ©eiten be$ ^eiligen ©tuhleö bie Ernennung be$ 6oabjutor« 
jum Xxfan burd) ben £errn $rgbif<hof roirfliaj geforbert unb gur 23e* 
öingunq gemalt roorben, fo fj ä 1 1 e ich mich, ba itf) in biefer 35egiet)ung feine 
Stoffmacht befaß, in bie 9totfjioenbigfeit oerfefct gefehen, erft Sttffotctionen 
ju oertangen; beffen beb mite e8 aber nicht, unb eö genügte meine biefe 
3aa)e ganglid) umgehenbe Antwort, bafc, n>a8 ben ®elbpunft, nämtia) bie 
Einnahme be3 (Eoabjutorä betreffe, man biefen fügtich unb mit unbebingtem 
Vertrauen ber ©enerofität ©einer tfömgliajen Sftajeftät übcrlaffen fönne, 
baö ich jeboef) in biefer ©egielmng feinen STnftanb nehme, eä mit meinem 
©orte gu oerbürgen, baß bie föeoenüen ber Söürbc unb©tettung 
beä <5oabjutor=2lbminiftrator8 entfprea)cn mürben. 

$)a man auf biefen ©egenftanb oon ©eiten be$ ^eiligen ©tuhteä nter)t 
mieber gurüeffam, ancf; meber in ber offtcieQen 5ftote ©einer §mineng beö 
Jperrn <Jarbinat*©taat3fecretärä oom 23. ©eptember a. c, noa) in meiner 
offteietten ©rroieberungSnote oom 24. beffen gebaajt rourbe, ich nebftbei aber 
noch ©einer ©mineng münbUdj unb fa)rifttia^ auf baä ©eftimmtefte 
erftärt ^atte: 

baß ia) mia) gu niajtä Slnberem oerpffiajtet unb oerbunben 
^alte, aI8 roaö in meiner 9tote augbrucflia) atö angenommen 
ermahnt fei, 



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- 190 — 

©eine Emmens mir fjierauf aua) am 24. (September föriftlidj ermieberte: 
bafe meine SRote aUeä, worüber man gegenfeitig übereingefommert, 
enthalte (la quäle non ha potuto non incontrare la mia saddis- 
fazione, avendone trovalo ü contetiuto sostanzialmente conforme 
ai reeiproce precediäi concerti), 
fo ift e8 flar, bafj me§rern)ä$nte 93erleif)img be3 SDeTanateS burdj ben £errn 
£rjbifa)of roeber beftimmt oerlangt, noa) gugefianben nmrbe. - 
$)ie$ Darzulegen fdjien mir nötyig gu meiner perföntid&en 53crroab: 
rung gegen jebe mögliche anbere Deutung. 

9taa)bcm be3 ßönigö ^ajepdt bie ©rünbe, toeta> für unb roiber 
bie Sereinigung ber beiben gang nerja)iebenartigen (Stellen eines (Soabjstorä 
unb eineS $)efan8 obroalten, erroogen Ijat, f>aben $Wer$öä)ftbiefelben pufc 
jdjeiben geruht: 

bafe eä (Surer ©ifd>öflia)en ©naben für ben ungeroifjen gafl, baB 
ber §err (Srjbifcljof roirfliclj bie Slbfidjt $aben follte, 
bie £>efan3fteü*e gu oerlei^en, lebiglid) unb gdnjlid) an^eimgefteflt fein 
Joffe, biefe anzunehmen ober ni$t. 3m gattc ber 2lnna$me fort 
nen Sure 93ifa)5flid)en ©naben auf bie lanbe3§errltc$e ©eßätigun§ 
ber (SrnennungSurfunbe rennen. 

(53 liegt gang roefentlia) in ber affer^öa)ften Slbfiajt ©einer 
königlichen *föajeftät, bafe nid)t3 oerabfäumt roerbe, roaS #o$ber2 
beoorfte^enber SBirffamfeit förberlidj fein fönne, oon roeld)er griefo 
unb 93eförberung aüeö ©Uten unb 5Red)ten mit 3uoerfia)t erwartet 
wirb. 

Sftaä) bem ©efagten bebarf eä rooljl faum ber <5rn>ä§nung , bag caÄ. 
wenn (Sure 23ifa)öflid)en ©naben baä $)efanat ablehnen ober ber §err<rrv 
bifdjof eä 3$nen nia)t oerletyen fottte, §oa)biefelben bennoa) auf bie&t 
na^me oon jährlichen 8000 St^alern rennen rönnen, fotoie auf eine bequeme 
SSo^nung in einer ber Gurien, rcenn ber £err (Srgbifehof bie föefibenj au* 
fd)lie&lich für fia) felbft referoirte. 

9Rad)bem nunmehr ber SBergögernngSgrunb §od)bero töeife naa) Win 
oollfommen befeitigt ift , erwartet ©eine königliche sjJcajeftät auä) (hirer 
$ijä)öf(ia)en ©naben balbmöglichfte 2Tnfutift; mir erübrigt aber nur. 
$oct)ben)elben bie 93erftdfjerungen ber ebrfurehtäoollen Hochachtung ju » 
neuern, mit melier ich gu oert)arren bie $hre Ijabe 

eurer »ifa)5flia)en ©naben 

gang gehorfamfter ©ienet 
©raf oon ötfl|t 



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— 191 — 



tf b. Cfcrfr^teutenant tt. $. ©ruf t>on ©rätjl &u Berlin au 3obanne# d du ©elff el, 

«ifflof öon fetter. 

Söcrlin, ben 9. fcecember 1841. 

eurer 93ifd)öfli<3r)en ©naben 

füge id) $u meinem Sdjreiben , oon reellem jeben beliebigen ©ebraudj ju 
matten ia) §od)benfelben ganj ergebenft an^eimftelle , nodj biefe conftbentio* 
neflen 3eüen als erroieberung auf bie gleidjmä&ige grage r)inju, roie ber 
fragliche ©egenftanb in Berlin beurteilt werbe. 

2)er Jtönig fafjte bie Saa)e gan$ einfach unb in einer Söeife auf, bie 
ganj mit Seinem ebeln, (jerrüdfjen (Jfjarafter unb mit ber 9teinr)eit ©einer 
ttfityen übereinjtimmt. $)en angeregten 3roeifel be§ £>errn Nuntius ganj 
mmtynt laffenb, frug Seine ÜRajeftät nur : 2Sa8 roünfd)t ber S3ifd)of oon 
wxftr, unb toaä meint berfelbe, roaS für feine fünftige SSirffamreit förber* 
ftjer fein mürbe? 

mürben herauf bem Könige bie oon (*urer <Bifd)öflia)en ©naben 
pro unb contra entmitfelten ©rünbe oorgclefen. — 9tad) furjer Ueber= 
bm [agte Seine 9Rajeftät: 

„2)a ber SBifdjof oon Speuer am mefentlid)ftcn babei interefflrt ift, 
Mti auaj am beften benrtbeilen fanii, fo mufj ed ihm and) lebiglid) über: 
bleiben , bie $)ef anstelle angune^men ober ni($t. 3 m ü n f d) e 
»nur, b a § berfelbe bie alt ergünftigfte Stellung erhalte, um 
Mti ©utc ju mirfen, roaS id) oon iljm mit ooltem unb un= 
^iingtem Vertrauen erroarte. Sßill ü)n ber (Srjbifcfjof jum $)efan 
rennen, unb roiü ber S3ifa)of eS annehmen, fo gebe id) bie lanbe3§err= 
«eftätigung gerne. 

hierauf ermähnte ber Äönig nur nod), mie bie einnähme nidjt oon 
Ungeroiffem abhängig gemalt werben bürfte, fonbern bafj (Sure 39ifd)öf= 
M>en ©naben jebenfalU 8000 Stlwler jä$rli$ t)aben mü&ten, unb fd^liefc 
H trug ©eine SRajeftät mir auf, £od)biefelben aufeuf orbern, jefct, ba ber 
fragliche ©egenftanb abgemalt fei, ungefäumt bie SReifc antreten gu rootlen. 

S>aj} ®ure 33ifdjöflia)en ©naben jefet guerft nadj fünfter unb erft 
tonn nad) Söcrlin geljen werben, $a(te id) für burdjauä ratljfam. So wirb 
$t unnötige oorlfiupge Beratung mit bem §errn <5rgbifd)of oennieben; 
*enn in fünfter roirb e$ }i$ m™> ov berfelbe 3fmen bie SDefanfteUe oer= 
W*m roitt, unb waä er $inft<$tlia) ber erabtfcr)5fticr)en SReftbenj ju bef^lie&en 
Spönnen ift. 

3nbem idj eurer 33ifd)öflidjen ©naben eine redjt gtütflicfje föeife roünfa>, 
bitte ra) Sie, midj geneigteft oon bem 3«rp un r1 c beS eintreffend in Berlin 



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- 192 — 

benaapriojtigen 311 roollen, bamit id) nidjt nur felbft f)ier [ein, fonbern audi 
afleS (5rforberlid)e beforgen fönne. — 35a id) jebod) auf einige Jage in 
eigenen ®efä)äften ju oerreifen gebenfe, fo bitte iä), mir sub (£ow>ert an 
Seine (£rcettenj ben £erm SRinifter ber geiftüajen Angelegenheiten £iä)§orn 
f djreiben $u roollen, inbem mir ber 23rief, roenn idj gerabe n i d) t in Berlin 
fein follte, bennoä) fdjneff unb fidler jufömmt. 

9tttä) gu fernerem gütigen 2Sof)troolIen empfehlen*, nerljam id) 
<£urer Eifajöflidjen ©naben 

gefjorfamfter Liener 
®raf von ©rüjl. 

50. Mfchel Vialp -Pr pla, archeveqne de Carthage, nonce apostolfyie 
ä Mnnlch, & Jean de Geissei, ereqne de Spire. 

Munich, le 11 D&serabre 1841. 

Monseigneur, 

Dans la confiance que Sa Majeste le Boi de Prusse ne fera paf 
de difficulte d'aecorder aux propositions que j'ai faites ä Monsieur 
* le comte de Bruehl au sujet des difficult&j qui s'etaient elevees, je 
suis charg6, Monseigneur, de Vous autoriser a Vous rendre ä Berlin 
d'apres la proposition que le Roi de Prusse Vous avait fait faire. 

Au recu de cetto lettre Vous pourrez, Monseigneur, Vous di*- 
poser au voyage, et Vous mettre en route au plus tot. 

D'apres ce que Vous aviez combine avec Monsieur le comte 
de Bruehl, Vous jugerez, Monseigneur, s'il ne sentit pas opporttn 
que Vous passiez par Munstre, pour Vous eutendre avec Monse- 
gneur Tarcheveque. Si cela avait lieu, je crois qu'il serait avan- 
tageux de ne pas faire savoir a Monseigneur de Droste que le* 
deux points, touchant la nomination au decanat et la lettre p«to- 
rale , avaient ete* convenus verbalement avec Monsieur le comte de 
Bruehl. Vous pourriez faire sentir au dit prelat que pour le bien 
de la chose il serait a desirer que la probende de doyen soit con- 
feree ä un autre individu. Quant a la lettre pastorale, Monseigneu. 
de Droste avait exprime le d6sir qu'on lui permit de la publier 
Vous pourrez lui faire connattre que Vous tAcherez de faire en »orte 
que ses desire soient satisfaits, mais en tout cas il est essenö«! 
d'obtenir de Tarchevßque qu'il ne se determine pas a une oppoeitio» 
qui pourrait troubler lWcution deünitive de l'affaire. 

Je Vous prie, Monseigneur, de me faire reconnaftre de Bert» 



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— 193 — 



le resnltat de Vos demarches, et en faisant des voeux bien sinceres 
et bien empresses pour Votre heureux voyage, ainsi que pour Votre 
mission, je Vous reitere l'assurance du devouement le plus sineere, 
avec lequel j'ai l'honneur d'etre, 

Monseigneur, 

P. S. Je viens de faire connaitre ä Monsieur d'Abel que Vous 
quitterez au plus tot le diocese de Spire, ä qui il nta repondu que 
Vous aviez dejä toutes les autorisations necessaires de la part de 
Sa Majeste. Si Vous passiez par Munstre, Votre Grandeur pourrait 
combiner dejä quelque chose avec l'archeveque au sujet du mande- 
ment d'apres ce que se trouve dans la lettre que j'ai adressee 
ä Monsieur le comte de Bruehl, dont j'ai eu l'honneur de Vous 
idresser copie. 

Votre tres-humble et obeissant serviteur 
f Michel Archeveque de Carthage, 
Nonce Apostolique. 
Bien des compliments ä Monsieur le doyen Weis 
auquel j'ecrirai dans peu. 

TAtbtxft%un$. 

M. ^idjoci öialc -vttlk, «rgMftof Don (Eurttago, «joftolitoer Muntin« m 
Wünfan, an 3o&<mnt* non (geiffel, »iföof oon Setter* 

Mn$cn, bcn 11. Dfccmber 1841. 

^odjroürbigfter §crr! 

3n bcm Vertrauen, ba& Seine Diaieftät ber jtönig non ^reu&en feine 
3a)n)ierigfeiten ergeben unb ben non mir in betreff ber fjeroorgetretenen 3ln= 
ftanbe bem ©rafen oon iBrüf)l gemalten 93orfd)lägen %t)xc 3 u f t » nniu "9 
erteilen roerben, bin id) beauftragt, 3*) ncn » §odjn>ürbigfter £err, bie (5r= 
mäfyigung gur SRctfc nad) Berlin genta" fj bem oom Könige oon Greußen 
3|nen gemaa)ten 33orfd)(age ju erteilen. 

SBeim Empfange beä ©abreibend fönnen Sie fid) jur iReife anfd&icfen 
unb balbigft auf ben $$eg begeben. 

9kcf> 3f>ren mit bem §errn ©rafen oon 33rüf)l gehabten 23efpved)ungen 
werben Sie, #odjroürbigfter £err, beurteilen, ob bie föeife über fünfter, 
um ftc^ mit bem #errn <£r$bifcfjof gu benehmen, nicf|t groecfmä&tg roäre. 
Söenn ba§ geftf>är)e, fo eraa^te icr) e3 für beffer, §errn oon $)rofte nid)t 
roiffen gu laffen, bafj bie beiben bie Ernennung jum 3>etf)anten unb ben 



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- 194 - 



Hirtenbrief betrejfenben fünfte mit bem Herrn ©rafen oon Srüht münblidj 
oereinbart waren. Sie fönnten bem genannten Prälaten nahe legen, bie 
Sßerleihung ber $)edjantens$Prctbenbe an eine anbere ^ßerfonli^feit fei roüru 
fdjenSioerth im 3^tereffe bcr Saa)e. 2öaS ben Hirtenbrief betrifft, fo fjatte 
Herr oon ©rofte ben Söunfcf), eS möge ihm bie 93eröffentlia)ung beSfelben 
geftattet werben, auSgejprochen. Sie fönnten ihm ju oerftehen geben, bafc 
(Sie bie Erfüllung feiner SCÖünfche herbeijuführen fid) bemühen mürben; für 
jeben gaff ift eS aber roefentlich, ben Ergbifchof gu befttmmen, nicht ju einer 
Oppofttion überzugeben, roelaje fc^ticfeltdt) bie Ausführung ber ganzen Sact)e 
in grage fteffen fönnte. 

3a) bitte Sie, Hoajroürbigfter Herr, oon Berlin auS über ben (Zrfolq 
Sfjrer Schritte mid) in Äenntnifj ju fefcen. Wlit ben aufrtdjtigften unb 
inftänbigften Söünfdjen für 3h r e glücfliche ^eife roie für 3^ rc Aufgabe 
Töieber^ofc ich bie Stferficherung ber aufricfjtigften Ergebenheit, mit ber id) 
bie (*f)te §abe $u fein, 

Hod)roürbigfter Herr, 

^ a et) f clr) r i f t. — 2hif meine foeben bem Herrn oon 3lbet gemachte 
$Rittf)eilung , ba& Sie e^eftend bie 2)iöcefe Spener oerlafjen roerbeu, §at 
mir berfelbe erroiebert, Sie feien bereits im 33eftfre affer oon Seiten bes 
Äönigä erforberlidjen Ermächtigungen. 2Senn Eure SBifdjöflichen (Knaben 
über fünfter reisten, fo fönnten Sie mit bem Erjbifdjofe in Söejug auf 
ben Hirtenbrief im Sinne beS 3«^^eä meines an ben Herrn trafen oon 
33rüt)t gerichteten unb 3hnen in «bfcfjrift mitgeteilten SdjreibenS $erab- 
rebungen treffen. 

3hr ergebender unb gehorfamfter Liener 
t ^JHdjael, Ergbifdjof oon Eartfjago, 
Slpoftolifdjer ftuntiuS. 
93ielc (Smpfehlungen an Herrn S)ed)anten 2ÖeiS , 
bem ich in flur^em f ^reiben roerbe. 

51. 3o&anne3 oon («cin'cl, ^tfdjof oon 3pet)cr, an Oen Coerfc£ientenaut a. 2). 

(Srafcn oon söriiöl \n »crlin. 

Speyer, ben 12. $ee«nb« 1841. 
Hochgeborner, ^odhüercr)rtcfter Herr $raf! 

ftaaj 3nhalt einer mir geftern 5Tbenb oom Slpoftolifchen WuntiuS $u 
München $ugegangenen ^ittheilung finb Sie, $o<$Dere$rtefter Herr @raf, 
bereits unmittelbar burd) benfelben in flenntnijj gefegt roorben , baß ber 



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- 195 - 



Ißäpftttdje ©ruht über bie erhobene Vorfrage hiufidjtlich ber Ernennung be§ 
<Soabjuior3 gum S)ombed)anten, roeldt)e in ber an mich erlaffenen Snftruction 
beä £errn Garbinalä £ambru3<hini üorgegeia)net mar, fia) ba$in auägefprochen 
habe, bafc bic Ausübung btefcä STfteä oon ©eiten beS §crrn ©rjbif^ofeö 
hmroea,fallen möge, wogegen an bie ©teile biefer aufgegebenen 9ttaj$regel 
nunmehr bie Bebingung treten mürbe, bafe eö bem £crrn Chrgbifchof geftattet 
bleibe, noch einen Hirtenbrief an bie (^r^btöcefe gu erlaffen, in roeld)em er fid) 
mit ben oom heiligen 93ater getroffenen Slnorbnungen einoerftanben erflärt 
unb bie ©laubigen anroeiät, bem (5oabjutor fortan gehorfam gu fein. 3 U * 
gleich beutet ber £err Sftuntiuö mir an, bajj, im galle biefer SluSroeg, rote 
er hoffe, bie Genehmigung deiner URajeftät beS ßönigä erhalten roerbe, id) 
biefen Hirtenbrief bei meiner föeife über fünfter mit bem £errn ©rgbifajof 
näher oerabreben fönnte, unb trägt mir gulefct auf, ^ieniarf) feine roeiteren 
3nftructionen über bie befinitioe Ausführung ber befchlofjenen ^iaferegeln 
abguroarten. 

Cbajeidi id) nun bei einer foldjen Sachlage außer ber Berfjanblung 
ftef)e unb bemgemäjj nid)tä anbereS tfjun fann, als bie roeiteren §nu 
jchliefcungeu oon üftündjen unb Berlin ruhig gu erroarten, fo glaube id) 
bennoaj, inbem ich (Jure Hochgeboren oon biefer mir bind) ben Sptxxn 
9Umtiud geroorbenen Eröffnung, meinem 33erfpred)en oom 29. 9looember 
naajfommenb, gang ergebenft in tfenntnijj gu fefren mid) beehre, bamit fol= 
fttube unmaßgeblichen Bemerfungen oerbinben gu follen, roeld)e roenigftenö 
ncinm aufrichtigen 2öunfd), bafe biefe ©aa)e gur beiberfeitigen Befriebigung 
31/ (rnbe geführt roerbe, bartt)un unb oielleia)t in etroaS gu beren görberung 
beitragen mögen. 

Söenn id) biefe an bie ©teile ber nunmet)r roegfaHenben Ernennung 
getretene anbere gorberung, baß bem §errn (£rgbifd)of bie nochmalige (*r= 
taffung eines Hirtenbriefes gu bem auögebrücften ,3roecfe geftattet bleibe, 
ot)ne Borurtheil eingig nur im allgemeinen .Jntereffe ber guten 3ad)e er* 
roäge, fo mufj tdr) offen fagen, bafc mir beren ©eroährung in f)otym ©rabe 
erroünfajtia) erfa)eine. <$S ift leia)t begreiflich unb bie öffentlichen Blätter 
haben eS fa)on mehrmals angebeutet, bafj manche jtatholifen mit bem getrofc 
feneu Arrangement nid)t gufrieben fein roerben, inbem jie geroünfcht hätten, 
ba& ber §err 6rgbifd)of roieber auf feinen <5tuf)l gurüeffehre unb bie 93er= 
roattung burd) ihn felbft ober roenigftenä unter feiner immebiaten Leitung 
geführt roerbe. Obgleich mau nun ben aljo ©efinnten bie Bemerfung enU 
gegenhalten fann, bafe, uachbem baä Oberhaupt ber Kirche bie ©ad)e in 
ber oorliegenben SBeife georbnet, eS bie $füd)t jebeS treuen BefenuerS ber 
Äirche fei, fid) biefer Orbnung in ©ehorfam gu fügen, fo roäre eö bennod) 
immerhin ^oc^ft erroünfcht, folche Ungufriebene in eclatanter 2Beife gu be= 

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196 - 



fd)roid)tigen unb ifjnen fogar bic 6$eingrünbe einer ©egenrebe gu benehmen. 
6ö roäre biefeS für bie 2öirffam?eit be$ (Soabjutorö oon um fo größerem 
®eroicfue, als jene ^atr)otifcn unter bem Sßolfe einen großen Einfluß ge-. 
niefjen, unb baljer ber neue Hnfömmling , roenn fie ifm mit Ungufricbenfieit 
unb Mißtrauen empfangen, fein 2lmt nur mit iöeforgnif? antreten fönnte, 
inbem er fdron beim erften beginne in eine mtfjlidfe Stellung 51t einem 
Qritc ber TuÖcefanen gebraut märe, tiefem ?lffem fönnte aber babunb 
grünbltcr) oorgebeugt roerben, roenn ba3 ©ouoernement gemattete, baß ber 
Herr (*rgbifd)of einen Hirtenbrief erlaffe, in meinem er feine 3"f™ben$eit 
mit ben 00m ^äpftlidjen Srufjte getroffenen SRa&regelu auSbrücft unb bic 
$iöcefanen gum ©er)orfam gegen ben Goabjutor ermahnt. $abura) mürben 
bie groeifelnben ®emütfjer beruhigt, äffe weitere ßritif mit einem Wt 
gum 8c§roeigen gebraut unb fogar ber lefcte ©djeingrunb einer Söiberrät 
uoUftänbig befeitigt. 2lucf) fa^eint c§ mir in bem roo^loerftanbenen 3 nrfre W 
be§ (^ouoernementö felbft gu liegen, burcr) äffe gegebenen Littel baju bei= 
$urragen f baß bem @oabjutor bas ©ertrauen ber gangen fatljolifdjen 93f= 
oölferung in möglidjft errcidjbarer 2$eife geroonnen unb bie entgegenftefjenben 
Hinberniffe befeitigt roerbcn. (53 bürfte gut unb roeife fein, gerabe ben 
(Stnfluß be3 §erm <5rgbifd>ofä, roeldjen berfetbe immerhin auf ben größten 
Xty'il ber Äat^olifen übt, eben bagu 51t benufcen, um audj bem Goabjutor 
einen gleiten (£influfe auf biefelben Äatf)olif"en angubafjnen unb gu b^ 
grünben. 

2>abei mürbe bie ^nblicationSgeftattung eineS berartigen Hirtenbriefe 
natf) meiner 9fnficr)t roeber einen 9cad)tr)eil , nod) irgenb eine 3 n conoenienj 
für ba§ (^ouoernement mit ftdj führen. $)ie @aa)e ließe fidj, rote mir 
büntt, am beften burd) mid) unb in einer 59etfe betreiben, roeldje ben 
gegenftefjenben iöebenfen guoorfäme. 3$ fönnte nämtid) bei meiner $eik 
über fünfter oon bem H errn ©rgbifdjof erfahren, ob er — roa§ mir nity 
befannt ift — einen folgen H^tenbrief {u erlaffen geneigt fei, unb im 
jabungSfatfe ben %r\1)aU beöfelben mit ir)m befprerfjen unb ifm bafnn »er; 
mögen, baß er biefen Hirtenbrief mir guftelle, um benfelben mit bem mtu 
nigen, roeldum id> bei bem HmtSantritte erlaffen roerbe, gu oerbinben ober 
bem meinigen gu inferiren, unb fo bie beiben ^aftora(fa)reiben oereint 311 
publicum fDabura) roürben, roie id) glaube, etroaige 23eforgniffe über ben 
möglirfjett 3 n ^ a ^ un b über ben ^ublicationSmobuä beä in Jrage fter)enben 
Hirtenbriefes gänglid) (jinroeg fallen, greilidj roürben für ben gaff, baß i* 
biefe ^erfmnblung über mid) ner)men follte, groei $)tnge in§ 5luge gefaßt 
roerben müffen : bafe namlia) einerfeitS mir oorfjer bie befummle SBerfidjerung 
gegeben fei, baß bie tfönigtidie Regierung bie ^ublication be$ crgbijW 
lia)en v^irtenbriefeä in ber angebeuteten SBeife genehmigen unb bafe anbei; 



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— 197 — 



fetö ber £>err Ergbifdjof, roenn er einen folgen Hirtenbrief erlaffen roill, 
iiif) aud) roirflid) oon mir beroegen taffen roerbe, mir benfetben $u metner 
gemeinfamen ^ubtication gugufteUen. Sollte mir baS ßefctere nicht gelingen, 
fo bliebe bann nichts anbete) übrig, alä bie Raffung unb ^ublicirung 
biefeä Hirtenbriefe bem §errn Ergbifdjof felbft in roeiterer 2$erhanbfung 
mit ber königlichen Regierung nnb in auffteigenber golge biefer fieberen 
mit bem ppftlid&en Stufte gu überlaffen. 

$orfteljenbe3 glaube ich Eurer £od)9 e &omi offen mitreiten gu foDen, 
roeil vielleicht in bem von mir oorgefdjlagenen 3ftobuö ein 5lu3roeg liegt, 
auf welchem gulefct auch bieie gragc in Dcr furgeften SBeifc gu einer betbers 
fettig befriebigenben tföfung gebraut roerben tonnte. 3$ faß* cö ^abti 
$rem roeiferen Ermeffew an^eim, ob Sie eä für fachgemäß finben, Seiner 
Wajeftät bem Könige barüber Vortrag gu erftatten, fo roie ich gugleidj mich 
befc^eibfn mujj, irgenb eine beftimmte Meinung über biefen ©egenftanb au& 
jufpreajen, ba mir in ber eigentümlichen £age, in roetdje ia) bei biefer 
Vorfrage oerfefct bin, nichts anbereS gekernt, alö bie roeiteren beiberfeitigen 
Sffdjlüffe ruhig gu erroarten. ©er H crr ftuntiu« r)at mir gugefidjert, 
iobalb er %f)Tt, roie er ^offt, feinem 35orfa)lage beiftimmenbe SRücfäujjerung 
werbe erhalten fyabtn, mich ungefäumt baoon in kenntnife gu fefcen, unb 
ia) roerbe mief) bann bereit macheu, bie Steife nach ^Berlin in ber fürgeften 
3citfrift anzutreten. 

Genehmigen (Jure §od)geboren bie erneuerte i8erfta)erung ber au$gegeta> 
«tffen Verehrung unb $arglidjftcn Ergebenheit, mit welcher ich bie Ehre 
f* ju verbleiben 

Eurer Hochgeboren 

gehorfamfter ©iener 

t 3°f> anne * DOn ©eiffel, 
©ifchof oon Speoer. 

52. 3obanne« Don (Seiffcl, «ifcoof uon Steuer, au ©touttmlnifter «4*9*1 

gu Berlin. 

©peuer, ben lö. fcccem&et 1841. 

Hochraohtgeborner, ^noc^oere^rtefter Herr Staatöminifter ! 
Ercelleng ! 

3n golge einer mir burch ben Herrn (trafen oon 93rühl geroorbenen 
Eröffnung, bajj ich affenfattfige an benfetben gu machenbe TOttheilungen 
ju beren fdjleunigen 93eförberung unter Eouoert an Eure Ercelleng richten 
iottte, erlaube ich mir, §od^felben hier angefchloffen einen für ben Sfymn 



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— 198 — 

©rafen beftimmten 93rief mit bcr ergebenden Sitte gu überfenben, benjelbcn 
fo fdmefl al§ moglia) an feine Slbreffe gelangen taffett jn wollen. 

3ugleia) beehre ia) mta) noa), <£ure (5?ceflenj gan$ ergebenft in ^ennt= 
ni& ftfcw» bajj ia) am 20. biefeS Don Ijier abjureifen gebenfe unb nat^ 
meiner 3 ö ^ un 9 am 31. ober aua) am 1. Januar über fünfter in Serlin 
eintreffen roerbe. 

Wt greube ergreife ia) biefe Gelegenheit , bie 33erfia)erung ber aufc 
gejeiajneten §oa)aa)tung §u emenern , mit roe(a)er ia) bie (Jfjre §abe, nri^ 
in jeidjnen 

Eurer (£rcetfen$ 

geljorfamfter Liener 
f 3ol>anne§ oon ©eiffel, 
93ifa)of oon ©pener. 

53. 3oponne« uon ©eiffel, ©ift&of oon Speoer, an Oen COerft Lieutenant a. 2. 

(Brufen oon $rüfcl ju »erlin. 

«Speyer, ben 15. fcccem&er 1841. 

totgeborener, $oa)geef)rtefter §err ®raf! 

J)a3 fe^r roert§e ©abreiben Eurer totgeboren com 8. £ecember neBft 
ber Seilage oom 9. ift mir richtig jugefommen, unb nadjbem ia) aua) glei<& 
jeitig neuere Reifungen oom 2lpoftolifa)en 9ßunriu3 erhalten Ijabe, f>abe i<f> 
mit S3erücffta)tignng ber 3 C ^ unD Dcr Entfernungen folgenben EntföfoB 
genommen. 

3a) gebenfe am Montag, ben 20. biefeä, oon Ijier abjureifen unb $M 
naa) meiner Sä^Uing am 21. gegen Slbenb in (Jobleng $u fein, roofelbft 4 
bem fytxvn Oberpräftbenten oon 93obelfa)roing!j meinen Sefua) abftatttn 
roerbe. 2lm 22. roerbe ia) bann über Min unb ©üffelborf gelten unb 
gäf)le, am SSorabenb be3 ^eiligen E^riftfefteS in fünfter einzutreffen , ro^ 
felbft ia) bie beiben 28eifmaa)t3tage zubringen roitt. $lm 27. roerbe ia) fo*- 
bann meinen 2ßeg über TOinben, 23raunfa)roeig, Wagbeburg fortfefecn, unb 
roenn ®ott, roie ia) r)offe , mid) oor Unfall beroaljrt, gebenFe ia) entroeber 
fa)on am 31. Slbenbä ober am 1. 3<*nuar &&enb3 in 33ertm anjufommen. 
$)iefe Slnfunft genauer ju beftimmen, oermag ia) au3 bem ©runbe ni$t, 
roeil mir bie 8efa)affenljeit be$ 2Bege3 unb ber Soften in jener ©egenb 
ma)t befannt ift. 

3n Syrern oerefjrten 6a)reiben oom 19. Sttooember ^aben ©ie bie& 
roogenfjeit gehabt, mir 3*)« 9"% 23eir)ütfe nir 2luffinbung einer ©o^nun§ 
unb eine§ SBagenS für bie £auer meines 9lufent$alte8 in ÜBerlin jujufagtf. 



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— 199 — 



Jtir biffcä freunblict)e Anerbieten fü^tc ich mid) 3§ ncn herjlichft oerpflichtet 
nnb erlaube mir nun bie angelegentliche Sitte, mir biefe Objecte für ben 
genannten Zeitraum miet^en $u laffen. &ujjerbem münfehe id) aber auch 
nodj bei meiner Slnfunft in ©erlin, wo ich burcfjauS fremb bin, $u wiffen, 
n>o ict) mit meinem Sßagen anfahren foff, unb ba ich noch nicht angeben 
fann, ob ich oon SJcagbeburg au3 entweber mit Ertrapoft über ©ranbem 
bürg ober mit ber Eifenbalm über £ött)en nact) ©erlin gehen werbe, fo 
fteffe ta) bie weitere ergebende ©itte, bie ern>ünfdjlict)en Slnbeutungen , „an 
iwlajem ©afthaufe ich anfahren tonne", auf ber bortigen $oft ober im 
Saf>n&ofc ju meiner ©elehrung bei meiner ttnfunft bafelbft gefällig erteilen 
lajfen pi inollen. 

SReajt feljr freue id) mich, Eure ^odjgeboren mieber ju fer)en. 3h r 
tyteö oerehrteä Schreiben r)at mid) mit neuem TOutr^e erfüllt, unb bie ge* 
listigen ©orte, welche Sie oon ben ebeln Äbfia^ten unb ^ocfj^erjigen ©e= 
Innungen beä trefflichen tfönigä auäfprachen, h aDen mid) $u gefteigerter 
3uoerTta)t erhoben. 3ct> fomme mit ber offenften fioualitat nach ©erlitt — 
% e$ mir nur gelingen, baä 2öof)lwolIett unb ©ertrauen bc§ ebeln 
Monarchen unb feine« ausgezeichneten "üKinifterö oon Eichborn JU gewinnen. 
£ann, fo hoffe ich, w"* avl $ ®°tt nteinen reblia)en ©illen fegnen, unb 
ba§ fa)n>ierige, aber fchöne 3Berf wirb gelingen. 

Genehmigen Sie bie wteberbolte ©erficherung ber auSgejeichnetften §odj* 
«tag unb Ergebenheit, mit welcher ich oerbleibe 
Eurer $oct)geboren 

gehorfamfter Liener 

t Sohonneä oon ®««ff«l» 
©ifd>of oon Speoer. 



•'4. Aobannce uon (Wtiffcl, ^ifebof ihm eOföcr, an btn CbcrXiräROcntcn Treibern, 

Don ^obrlfcfctotngb ju dobleng. 

<£pet)er, ben 16. Eecembcr 1841. 

hochgeborener, §oa)oerehrier £err ©et)eimerath unb Oberprüftbent ! 
Ercellenj! 

9ca<hbem ich unter bem ®eftrigen ben #errn ©rafen oon ©rityl in 
Äenntnijj gefegt furie, ba& ich bie föcife nach Berlin am nächften Montag, 
toi 20. biefeS, antreten werbe, fo beehre ict) mich, aucr) Eure Ercetlenj 
erejebenft ju benachrichtigen, baß ich hoffe, am 21. gegen Slbenb Sfyntn mei* 
n«i ergebenden ©efudj abftatten $u fönnen. Zugleich bitte ich, oie in meinem 



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- 200 — 



Schreiben oom 25. ftooember befproajene ftealiftrung beS ©echfelö gffäOtg 
einleiten gu wollen *. 

(genehmigen (Jure Ercetteng bie erneuerte 93erfieherung ber auägegeia> 
netften Hochachtung unb Ergebenheit, mit weiter id) bie Ehre habe, miä) 
gu getanen 

Eurer Ercetleng 

gehorfamfter Liener 
f 3ohanneS °on ©eiffel, 
2M|'a)of oon ©peoer. 

55. ^obanneä oon (Seiffel, ©ifdjof Don 3peucr, an Firmen* s »hipuft ^retfaerrn 
von 5>rofre ju «tfflertitg, (£rjMf<$of Oon ftöla, ju SRüirfler. 

©pener, ben 17. December 1841. 

§ocf>röürbigfter §err Ergbifdjof! 
Ergbifchöflichc ©naben! 

£)ur<h einen 23efehl beä ^äpftlichen 6tuhleS bin ich angeroiefen roorben, 
einer uom ©rafen oon ©rühl im bauten beä jtdnigS oon s $reu&en an 
mich geftellten Einlabung gu einer SHctfe nad) Berlin ofme Slufidmb ju tnU 
fpred)en unb ungefäumt ben 2öeg ba^in anzutreten. $)ie Umftänbe, unter 
roetd)en mir biefe Einlabung unb ber befchalb erteilte 2Ipoftolifd)e SBefe^l 
zugegangen ift, finb Eurer Ergbifdjöflichen ©naben bereits gur £enntrtt§ 
gefommen, unb id) barf bafjer gu beren roeiterer üBeroollftänbigung nur nod) 
hingufefcen, bafc ich bei ben gegebenen Herhältniffen mich entfd)loffen \)afx, 
bem 2Biü*en beä Oberhauptes unferer ^eiligen Äirdje gu gehorchen. 3$ fab 
bemgemäfe biefen meinen Entfchlujr fofort nad) Sftom unb Berlin angefaat 

J)abei habe idj aber aud) foroot)t in meiner Erroieberung an ben tyi 
(igen Sater, roie in jener an ben Äönig oon Greußen errlärt, baf? ber SBeg 
nach Berlin für mich über fünfter gehe, unb bafe ich barauf befreien 
müßte, cor Slflem, unb ehe ia) einen «Stritt norinärtS fcfjreite, eine Untcr= 
rebung mit Eurer Ergbifd)öflid)en @naben gu haben unb mit §ochfelben meh- 
rere fünfte gu be[pred)en unb 3h re ro ") c Belehrung unb 3h r fad)funbiges 
Urtheil gu empfangen, inbem btefeS für bie fo h°d)roichtige ^Düffton, beren 
fchmere Saft man auf meine frfiiuadjeu Schuttern legen will , nicht anberS 
als oon roefentlichem Einfluß fein Fann unb fein mujj. 



1 lieber ben ©efuä) beo StfehofS Sotjanneä oon @etffel bet bem Cberprartbentra 
oon 8obeIfc$»ing$ ju doblenj fi^e «bt^eilung III : „$erie$t befl ®if$of* oon «Srtffd 
an ben 2lpoftoW(hen Wuntina «tale^rcU ju München oom 31. 3anuat 1Ä42." 



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- 201 - 



Um eine folc^e Unterrebung ertaube id) mir ba$er £ure <£räbifdjöftidjen 
Knaben burd? ©egemoärtigeä mit ber ergebenden Bitte anzugehen unb 
pred>e babei bie oertrauenäoolle Hoffnung au§, ba& §od)felbe mir einige 
Stunben, in melden id) 3§ ncn steinen ergebenden 23efud) abftatten barf, 
gcroabren roerben. 

$)a bie Slpoftolifa^e Sßeifung mir befielt, meinen 2öeg ol)ne allen 
Serjug anjutreten, fo gebenfe id) am nädjften Wontag, ben 20. biefeö, oon 
8peper abjureifen unb hoffe nad) meiner 3 a $ tu "9 entioeber am Stornierung 
ben 23. ober am greitag ben 24. «Nachmittag« in fünfter einzutreffen unb 
roerbe bann bie heiligen 2Bei§naa)tStage in bieier ©tabt ^bringen, ©ogleich 
na<^ meiner Munft werbe ich mid) beeilen, (Surer (Jrjbif^öfliajen (Knaben 
meine (5"^rfurd)t ju bejeigen. 

3<$ füJ^le iüof)t, oon meld)' $o&er 2Bid)tigfeit biefe 9teife für bie gute 
ödd)e unb für mid) felbft fein loirb. 3$ werbe bafjer mit bem offenften 
ftrtrauen unb ofme allen Otücfhalt — ein 3ol)n $um $ater — oor (Sure 
(hjbiidjdflidjen (Knaben treten unb bin überzeugt, aud) oon 3^ rcr @cttc 
jmc$ oertrauenbe Söohlwollen $u finben, roela)e3 jroifajen fatholifchen öis 
!<h&fen, benen bie (*f>re @otteä unb baö £eil ihrer £ird)e roarm am ^ergen 
liegt, in ber ^erfjanblung hochwichtiger, eben biefe Äiraje fo nahe berühren* 
ber ©eaenftdnbe aHjeit obroaltet. 

üftögen (Jure &rgbifct)öflicfien ©naben bie aufrichtige SSerfiajerung ber 
tietumigften Verehrung genehmigen, oon melier id) fdjoii lange auf bas 
ttbbafttftt für (Sie befeelt bin, unb mit roetdjer icb allzeit oerbleiben roerbe, 
nrii$ 3^ rcm frommen ©ebete angelegentlicbft empfehlenb, 
Chirer ©rjbifdjöflidjen ©naben 

mit herjlidjer ©hrfurcht ergebender 
t 3°hanne3 oon ©eiffel, 
SBtfdjof oon ©peoer. 

56. Jean de Geisel, ereque de Spire, ä Michel VUle- Prell, areheieque 

de Carthage, nonce apostollque a Munich. 

Spire, le 18 Decembre 1841. 

Votre Excellence Reverendiaaime, 
Monaeigneur, 

Pour repondre ä la respectable lettre du 11 Decembre, dont 
Votre Excellence m'a honorä, je le croia de mon devoir de Voub 
faire lexposition suivante. 



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- 202 — 



Puisque Vous m'autorisez de me rendre ä Berlin et de me 
mettre en route au plus tot, j'ai resolu d'entreprendre ce voyage sans 
delai. 

Je partirai donc d'ici le 20 de ce mois et passant par Coblence, 
oü j'aurai une entrevue avec Monsieur de Bodelschwingh, je pren- 
drai la route de Munstre. Selon mon calcul j'arriverai en cette 
ville le 24 Decembre et passerai les saints jours de Noel avec le 
venerable archev6que, oü j'aurai assez de temps d'apprendre par lui 
tout ce qui sera desirable et avantageux pour la cause auguste, a 
laquelle le digne prelat a voue tous ses efforts avec un zele si in- 
fatigable, et laquelle exige de moi les me'mes efforts et un aele noa 
moins ardent. — De Munstre je me rendrai ä Berlin, oü, sous la 
garde de Dieu, je compte arriver le 30 ou 31 Decembre. 

Ce voyage sera important pour mon activite future, je le sens 
bien; et je tacherai de le rendre aussi fructifiant que possible. — 
Je commencerai par avoir une entrevue avec Monsieur de Bodel- 
schwingh, puisque je crois qu'il est sage d'ouvrir la communicatioa 
avec ce chef de la province, avec lequel j'aurai des rapports cod- 
tinuels. A cette entrevue mon but principal sera d'apprendre de 
lui la maniere en laquelle Ton a traite jusqu'ici la plupart des 
affaires, pour connaitre 1'esprit et les procedes de la bureaucratie 
prussienne. J'apprendrai , sans toutefois me prononcer ou prendre 
dos engagements sur aucune mesure, puisque tout cela ne me doit 
8ervir qu'ä m'eclairer de plus la position que je prendrai ä Berlin. 
A Munstre je parlerai a Monseigneur Tarcheveque avec cette 
confiance que merite ce venerable prelat, et en suivant les In- 
structions de Votre Excellence j'espere gagner son conaentement a 
ce que je ne sois pas nomme doyen, puisque cela me generait en 
mon activite future sous beaucoup de rapports. Mais ä la fois je 
verrai de quelle maniere Ton puisse faire, pour qu'il public un man- 
dement, ce qui servirait aussi bien ä lui procurer une reparation 
d'honneur si justement meritee, comme ä me gagner la confiance 
des catholiques. Ce mandement sera un point que je soutiendrai a 
Berlin avec üne fermete possible, et j'espere qu'on voudra bien j 
consentir, quand j'explique l'avantage de cette mesure sous un point 
de vue, qui touche l'interät du gouvernement de bien pres. 

Mais enfin la chose principale se fera ä Berlin ; et lä , je le 
saia bien, il me faudra autant de prudence que de fermete. JÜj 
partie est prise. Je parlerai avec franchise de tout ce qu'il faut, « 
l'on veut une reconciliation reelle, et partant des points deja sti- 



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— 203 — 

pules ä Rome, je tiendrai ferme aux points capitaux qui font la 
!ase de Tadministration diocesaine. Avant tout je demanderai la 
orveillance libre du seminaire et la diflcipline non-empechee du 
elergä, ainsi que la concurrence necessaire au placement des pro- 
fesseurs ä la faculte de Bonn, le remplacement des chefs des Her- 
mesiens etc. Probablement Ton me disputera le terrain de pied ä 
pied; mais j'espere que le comte de Bruehl, qui me temoigne deja 
beaucoup de bienveillance , me secondera vivement, et que par son 
interna ediation j'aurai en tout cas des concessions süffisantes. Si le 
cabinet de Berlin veut un evdque catholique, il faudra bien qu'il 
accorde aussi des moyens pour que cet fv'eque puisse vivre et mourir 
avec la conscience d'un e>£que catholiqjie. 

Cependant le coeur me bat, quandj je pense k cette campagne 
de Berlin et plus encore , quand je mjimagine l'importance de la 
Mission qui mattend ä Cologne, et les obstacles qui l'environnent. 
•Tai parfois des moments qui me serrent la poitrine et me decou- 
ragent de sorte que je Yous avoue quel, si je n'etais pas avance si 
loin en cette affaire, je me retirerais pour rester a la place oü je 
suis. Mais maintenant, je le sais bienjc'est trop tard. Je me suis 
embarque, et la planche 6tee derrierej moi ne permet plus de re- 
tour. — Eh bien, vogue donc la galere- sous la voile protectrice de 
C*hi qui commande aux vents et aux flots! Je placerai la croix 
rar la hauteur du mat , la foi sera ma tboussole , et le pilote de la 
Sainte-Eglise , Saint-Pierre en son sucjcesseur ä Rome, m'aidera a 
teair le gouvernail — et puis arrive cq qui voudra. 

Sitot que je serai k Berlin et quo* je saurai quelque chose de 
remarquable, je me haterai de Vous en instruire, Monseigneur. Jus- 
que lä je me recommande avec instance ä Totre souvenir pieux en 
la face du Seigneur, pour que Vous fassiez un memento bienveillant 
pour FevSque pelerin; comme moi aussi je forme les souhaits les 
plus ardents pour le reteblissement de Votre sant6, laquelle, comme 
Vous disiez, a 6t6 un peu troublee, mais, comme j'espere de tout 
mon cceur, n'aura pas ete qu'une indisposition passagere. 

Veuillez, Monseigneur, agreer Tassurance reiteree de la con- 
sideration la plus parfaite et du dävouement respectueux, avec les- 
quels j ? ai Hionneur <}'£tre 

de Votre Excellence Reverendissime 

le tres-humble et tres-obeissant serviteur 
f Jean de Geissei, 
Eveque de Spire. 



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— 204 — 
SUforfftnng. 

56. 3o battneä ihm (Beiffel, #ifa)of Don Speöer, an tDttcbacl Ötale*$reU, (Fr^bifctoor 
uon Gartbaßo, 8tyo|ltoiif<*er Nuntiuä ja 9Rtin4en. 

©pcgcr, ben 18. $)<cetnbet 1841. 

(hteOenj! 
$oci)roürbigfter §err! 

3n (Erroieberung auf ©urer grcellenj fet)r geehrtes (schreiben oom 
11. biefeä 3Konat8 $ecember (alte icf) e$ für meine Wty, SN» g& 
genbeä oor$utragen. 

SDa (Sie mir bie Ermächtigung jur Steife nach Berlin unb gum bak 
bigften Antritt berfeiben erteilt haben, fo $abe ict) bcfd^loffcn, bicfelbe ohne 
Verzug ju unternehmen. 

3a) roerbe alfo oon f» er am 20. biefeö SRouatS abreifen unb über 
(EoMeng, roo ict) eine 3ufammenfunft mit $crm oon Vobelfchroingh haben 
roerbe, ben 2öeg nad) fünfter nehmen, deiner Berechnung nach roerbe ii 
in biefer 3tabt am 24. $)ecember anfommen; bie ^eiligen ii>cir)nao$tatagt 
gebenfe ich bei bem er)rroürbigen @rgbifa)ofe ^bringen, roo ict) bann t)in= 
länglich 3«* ^oe, oon it)m OTeö ju erfahren, roaä für bie erhabene £ac&*, 
roelcfjer ber roürbige Prälat äffe feine Gräfte mit fo unermüblict)em gifer 
geroibmet ^at unb roelaje meinerfeitä biefelben Slnftrengungen unb einen 
eben fo feurigen ©ifer erforbert, roünfdjenäroertlj unb oortf)eilhaft ift. — 
33on fünfter roerbe ict) mict) nact) 23erlin begeben, roo ict) unter <&ottti 
3ct)ufc am 30. ober 31. ©ecember anzulangen gebenfe. 

5Diefe Steife roirb für meine gufünftige Söirffamfeit bebeutungSooU ^ttn, 
ba§ füfile icf) rooljl, unb irr) roerbe fuetjen, fie fo frudjtbringenb alö moolida 
ju machen. Beginnen roerbe ict) mit einer 3 u fammenfunft mit £erm oon 
Bobelfct)roingh, roeil icf) glaube, bajj e§ flug ift, mit biefem erften Beamten 
ber $rooin$, mit welchem ich fortgefefrt in Begehungen ftel)en roerbe, Ser? 
binbung anknüpfen. SMefe 3ufammenhinft roirb hauptfächlich ben 3roect 
haben, oon £erm oon Bobelfchroingh ju erfahren, roic man biäherat 
bie meiften <$5efä)äfte betjanbelt l)at , um fo ben (Ueift unb ba$ Berfar)rf3 
ber preufeifetjen Bureaufratie fennen $u lernen. 3$ roerbe (Erfahrungen 
mact)en, aber über feine flJcajmahme mich aud[preä)en ober Verpflichtungen 
eingehen, ba alles bao mir nur baju bieneu foQ, mich über bie (Stellung, 
bie ich S u Berlin nehmen roerbe, mehr aufguflären. — 3 n fünfter roerfcf 
ich mit bem §erm ßrjbifctrof fprechen mit jenem Vertrauen, roelct)e3 biefff 
ehrroürbige ^rätat oerbient; in Befolgung ber Reifungen (Eurer (Erceller, 



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- 205 - 



forte idi feine ^uftimmung ^ u g„ erlangen, baß ich niebt jum £ed}anten 
raannt roerbe , roeil bao midi in meiner jufünftigeu ©trffamfeit in mana> 
; «f>cr $infi<ht bef>inbern roürbe. ©leidföeitig roerbe ich aber fer)en , roie 
3!an e$ baf)in bringt, baß er einen Hirtenbrief oet öffentlich* , roaS baju 
&ienen roürbe, foroohl ilmt ben mit 9ted)t oerbienten @hrenerfafc $u oer= 
•Raffen, rote aua) mir ba8 Vertrauen ber tfatholifen ju geroinnen. Der 
Hirtenbrief roirb ein $unft fein, ben ich in ©erlin mit aller möglichen 
teftigfeit aufregt erhalten roerbe; hoffentlich roirb man roohl barin ein* 
neigen , wenn id) ben SBortheil biefer 9ftafjregel unter einem baö Sntereffe 
kt tRegterung fcr>r nahe berührenben $eftcht8punfte barlege. 

Schließlich roirb aber bie §auptfad)e in ©erlitt $u thun fein ; bort, ba§ 
iueijj icf) roof)l , tf)itt mir ebenfo fetjr Klugheit als fteftigfeit 9cotf). Weine 
frtffdt)lüffe ftnb gefaßt. 9ftit greimttth roerbe ich reben oon 5Wem, roaö, 
mn man eine roirfltdjc SBerföhnung roill, erforber(id) ift; oon ben in iRom 
teeirS oereinbarten fünften auägefjenb, roerbe id) an ben bie ©rtinblage 
ber Socefattoerroaltung bilbenben £auptfad)en fefthalten. 33or 2tffem roerbe 
;di bie freie Ueberroad)ung beö Seminarä unb bie unbebinberte Diäciplin 
über ben Gleruö f orbern, ebenfo bie nothroenbige IDc itroirfung bei ber Gr= 
uennung ber ^rofefforen an ber Bonner gacttltät, bie (£rfefcung ber §äupter 
ber $emtefianer u. f. ro. 29ahrjd)einlia) roirb man mir baö gelb Schritt 
*üx Bairitt ftreitig machen ; ich hoffe aber, baß ber ($raf oon 33rür)t, roelajer 
m\i >cqon oiel 2Boc)lroollen bezeigt, mid) lebhaft unterftü&en roirb, unb baß 
ia) bnra) feine ©ermittelung (ebenfalls auäreiajenbe 3 tt 3 f ^ nDn Hfe erlangen 
roerbe. Senn ba§ berliner (labinet einen Fatr)otifcr)cii ©ifdjof haben roiU, 
bann muß e3 aua) roohl bie Wittel geroähren, baß biefer 23ifd>of leben unb 
'"rer6en fönne mit bem ®eroiffen eine« fatho(if(hen ©iföof«. 

£a3 £er$ jebodj flopft mir, roenn ich an meinen berliner gelbgug 
tatfe, unb mehr noch, roenn ich *ie 2Bid)tigFeit ber Aufgabe, bie meiner in 
Utn roartet, foroie bie ^inberniffe, bie fie umgeben, mir oorfteffe. 3d) 
habe btöroeilen Slugenblicfe , bie mir bie ©ruft $ufcr)nüren unb mich ber= 
maßen entmuthigen, baß ich 3(jnen öeftehe , roenn ich m bt c f er Saa)e nicht 
fo roeit oorgegangeu roäre, ich mich jurücfjtehen unb an ber (Stelle, roo ich 
bin, oerbleiben roürbe. $efct aber ift e§, roie ia) roohl roeiß, gu fpät. 3$ 
habe mich eingefefufjt , unb ba ber Steg hinter mir weggenommen ift, ift 
feite 3fcücffehr mehr möglich- — So möge benn bie ©aleere ihren 2Beg 
#hen unter bem fcx)ü&enben (Segel beffen , roelchev ben SSinben unb ben 
Sogen gebietet! 3* werbe *a8 ^ veu S °&en auf ben Sttaft fteden, ber 
?(aube roirb mein (Jompaß, unb ber Steuermann ber heiligen £ircr)e, Sanct 
£eter in ber ißerfon feinet Nachfolgern ju 9tom, roirb mir beiftehen, baS 
Steuerruber ju halten — mag bann fommen, roaS roill. 



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— 206 — 

6obatb ich in Lettin bin unb etwas 23emertenSwertheS weife, werbe 
ich mich beeilen, 3$nen baoon TOttheilung ju machen, §ochwürbigfter £err. 
93iS bahin empfehle ich mich angelegentlich 3hrem frommen Slnbenfen oo: 
bem §errn, bamit <5ie ein mohlwollenbeS Sflemento machen für ben ©ifdjoj 
auf ber ^ßilgerretfe, wie aua) ict) bie wärmften 2Bünfd)e hege für bie SBteber: 
herftellung öftrer ©efunbljeit, welche, roie 6te fagten, ein wenig geftört in, 
waS aber, roie ich oon §erjen hoffe, nur eine oorübergebenbe UnpäBlichfei: 
gewefen fein roirb. 

(genehmigen ©ie, §ochwürbigfter £err, bie nochmalige ©erftcherung 
ber oottfornmenften Hochachtung unb ber ehrerbietigen Ergebenheit, mit ber 
ich bie Et)re habe ju fein * 

Eurer Evcetteng 

ergebender unb get)orfamfter Sietiet 
f Johannes oon ®eiffel, 
Söifdjof oon <5peoer. 

57. 3o*anne« Don ©eiffel, «ifebof oon Speyer, an ben SiaaWratntfter oon 

Stt SMindjcn. 

©pcqet, ben 18. Eecemb« 1841. 

§oa^roohlgeborner, £o<hoerehrter £err TOnifter! 
Erceflenj ! 

$)ie Kölner Angelegenheit roar, roie eS Eurer Ercellenj burd) meinen 
ergebenften Bericht oom 10. ^ooember unb meine weiteren Berichte an ben 
Herrn 9tuntiuS, roelchen ich jebeSmal biefelben Sfmea 5 ur gefälligen ©n/fäfc 
nähme mitjutheilen bat, befannt ift, inS ©ioefen geratheu, unb feit SV 011 
fehr oerehrten Schreiben , mit welchem Sie mich unterm 22. Sttooember er- 
freut haben, hatte fidt) hierin nichts WeueS ergeben. 2)er ^o^würbigfic 
Herr ftuntiuS fyaüt mir ben 8efe$I ertheilt, nicht nach Berlin $u geben, 
beoor nicht bie grage über meine Ernennung $um ©ombechanten unb über 
bie ^ubltcatton eineS Hirtenbriefe^ , welchen ber £err Erjbifdjof erlapei 
wollte, gelöst fei, unb ich wartete fonaaj ben weitern ©erlauf ruhig £*■ 
wa8 ich um fa lieber tfjat, als ich, roie natürlich, aujjer ber Söerfjanblu»; 
ftanb, unb als bie 9cegociationen , welche ber £ochwürbigfte $err 9£umin* 
über bieje fünfte birect mit bem Herrn @rafen oon 8rüf)l anfnüpfte, mir 
bie frohe AuSficht gaben, bafc mir 3ett gelaffen würbe, bie weite Reife 
nach Berlin erft im 5rür)jar)ve nach Ablauf ber fchtimmen 3ahreS$eit madtc- 
$u tonnen. 

©iefe AuSficht wnrbe jeboch nicht erfüllt. — Ein 23rief beS ivur. 



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— 207 - 

Prüfen oon Brühl oom 8. Deccmbcr fefct mich im Auftrage ©einer 3tta= 
jeftät bes jtönigä oon ^reufjen in ^enntnife, ba§ Allerhöchftbiefelben an* 
Uforbnet haben, bafe bie fraglichen fünfte bei meiner Anroefenhett in Berlin 
georbnct roerben follen, unb mich befnuegen aufforbern, olme Bergug bahin 
ui fommen. 3ubem fdjrieb ti" r ^ucb ber Jperr 9cuntiu§ unterm 11. SDes 
cember, bafj er mid) autorifire, nad) Bertin ju geilen unb nad) Empfang 
feine« Briefes mich fdjleunigft auf ben 2öeg ju begeben. 

«So fdjroer mir nun biefe Stteife überhaupt unb befonbers in ber jefcigen 
3ahre3$eit anfommt, fo ^abe ich bod) in ber Berüef fidjtigung , bafe aus 
Ädern fjerDorgefjt, ba& man in Berlin bie Beendigung biefer ©adje mit Un= 
gebulb erroarte, mid) entfdjloffen , ben weiten 2öeg unter ©ottes Beiftanb 
anzutreten. 

3dj roerbe ba^er am 20. biefes oon Ijier abgeben, meinen SBeg über 
foblenj und) fünfter nehmen unb bie heiligen 2£eihna<htstage in biefer 
etabt jubringen. Am 30. gebenfe idj in Berlin einzutreffen unb roerbe 
bann weiter fehen, roie ftdj bie ©ache geftaltet. 2öie lange biefer Aufent= 
halt foroie überhaupt bie jjeit meiner Abroefenheit bauern roerbe, fann id) 
roo^l nicht mit Bestimmtheit angeben; bamtt jebodj bie Berroattung ber 
Dtöcefe ©peper nid^t bie geringfte §emmniB erleibe, fo ^abe ich für biefe 
Sauer, bie ftdj üorausfidjtlich nicht über einen Neonat erftreefen rotrb, 
meinem ©eneraloicar , bem SDombedjanten Dr. SEÖeis, alle nötigen gacuU 
taten ütbbelegirt , unb id) bin überzeugt, baj? bie Abminiftration in feinen 
belferen £änben als in jenen biefes in aller Beziehung ausgezeichnet tüd> 
tigen unb oerläffigen 5ftanneä fein fönnte. 

3n jebem §aHe roerbe id) oon Berlin nad) ©peucr zurüeffehren, beoor 
cc§ bie (Soabjutorie gu Äöln beftnitio antrete. 3$ roerDC aisbann (Eurer 
£rcetten$ weiteren gehorfamften Beriet $u erftatten nicht oerfehlen, unb 
roenn möglich, fd)on oon Berlin aus biefer mir angenehmen Pflicht nacb= 
fommen. 

3nbem id) mid) nun beehre, (Eure (£rceflen$ non Borftchenbem ganz 
ergebenft in ^enntniß zu t c fc en » erlaube idj mir bie angelegentliche Bitte, 
barüber ©einer "Utajeftät unferm aUergnäbigften Könige geeigneten Bortrag 
ju erftatten unb mid) ber allerr)öcr)ften jpulb unb ©nabe allerehrfurdjtsoottft 
$u empfehlen. 3<h behalte mir oor, bei meiner ^urücffunft oon Berlin 
©einer königlichen iDiajeftät einen erfdjöpfenben Bericht über bie enblidje 
©eftattung ber ganzen Angelegenheit afferunterthdnigft oorlegen p bürfen. 

Wit fchroerem §erzen trete ich liefen SBeg an. ®ott roeifj, roas er 
ber Jtirdje unb mir bringen roirb. (Er ift ber Anfang meine« Austrittes 
aus Baoern, unb jefet, ba biefer Austritt nahe rütfr, fühle ich, roaä cr m ty 
toftet. $)oa) ich fönn oorberhaub nicht mehr jurücf; ich ™M barum 



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— 208 - 

fdjroeigen unb ergebe mid) in ©otteä Ijeiligen Söitten. Saften ©ie mia) 
3$rem frommen Slnbenfen empfohlen fein, fo nie id) unfereg f>errli$en 
ItönigS, ben ©Ott erhalten rooüe, unb 35rer am Slltare ftetö mit ber inm> 
ften Erinnerung oor bem £>errn gebenfe. <£r fei mit Jfmen unb mit mir, 
immerbar! 

©eneljmigen Eure Ercellen$ bie erneuerte SBerft Gerung ber roärmften 
Skreljrung unb anr)öngltc^ften Ergebenheit, mit roeldjen iä) attjeit ner^om 

(Surer (Jrcettenj 

gefjorfamfter Liener 
f 3of)anne3 oon ©eiffel, 
33ifa)of oon ©peger. 

58 a. JDbcrfcSicntfnant o. $. ©raf bor »räbl jn Berlin an 3ol>annc$ oon <&cifoi, 

»tfflof oon SOcner. 

SPerlin, ben 18. £e«m&cr 1841. 

Eure 33i)d)öf liefen Knaben 

fönnen faum mein Schreiben erhalten fjaben, n?elcr)e« bie Entfärbung ©eu 
ner Sttajeftät rütffidjtlid) be3 Kölner $ecanat3 entölt, als audj mir ein 
©abreiben beä Slpoftolifdjen SKuntiuS in ^ündfjen com 6. biefeS 9Ronat$ 
jufam. 

Diesmal ift e3 nid)t ba§ £>ecanat, meiere« Serantaffung ju Diffteul- 
täten barbietet, fonbern ber oom £errn Erjbifä)of oon tföln $u erlaffenb? 
Hirtenbrief. 

Eurer 2M jeffo" f Ii djen ©naben mir gegebenen ©eifpiel folgenb, erlaube 
id) mir, ba8 ©abreiben be3 £>errn ftuntittd, infoferu ei biefe STngelegeiuyu 
betrifft, gleid) fn'er abfdjriftlid) mitzuteilen. 

9tac$bem baäielbe bie nunmefjr erhobenen Stnftänbe (auä bem einen 
jinb nämtia) $n>ei geroorben, nämlid) 1) baS S)ecanat unb 2) ber £irten; 
brief) ermähnt, Reifet eS barin: je dois Yous dire, Monsieur le comte, 
que le cardinal Lambruschini considerait ces deux points comme 
convenw verbalement entre Yous. 

Diefe iöefdjulbigung ift für mia) eine ftarfe; ba id) jebod} 33erüeti« 
in §änben f)abe, bajj fie burdjauö unridjtig ift, fo möge fie einftroeilen 
auf fidj berufen. 

9tun folgen Eitationen auS $)epefd)cn beö EarbinalS, in melden biefe 
2tnfid)t auSgefprodjen roirb, unb herauf tjeijjt e$ femer : Yous voyez, Mon- 
sieur le comte, la divergence, qui existe; eile pourrait mener loin. 
vu que le Saint-Siege se trouve enyagi vis-ä-vis de Tarcheveque. 



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- 209 - 

Cette position est fächeuse, mais le Saint-Pere ainsi quo le cardinal 
iambruschini ne cessent pas d'Stre animes envers Sa Majeste le Roi 
de Prusse des memes sentiments que Vous leur connaissez. 

II y aurait un moyen de s'entendre et ce serait que le Saint- 
>ikge se diterminät ä ceder sur la nomination susinoncee d'aprds les 
propositioDs que Vous, Monsieur le comte, avez faites a Monseigneur 
de Geissei, et que Sa Majeste le Roi de Prusse ne s'opposat pas que 
larcheveque adressat le mandement dont il est ci-dessus question. 

Je crois, Monsieur le comte, qu'il est dans Tinteret du gou- 
vernement de faire valoir Tinfluence de Monseigneur de Droste pour 
affermir le nouvei etat des choses. Vous connaissez que tout le 
monde dans les provinces rhenanes n'est pas pour TarrangemenJ 
qui a ete stipule, et le coadjuteur aura beaucoup ä faire pour par- 
"cnir a se concilier la confiance de ce parti. Le Beul moyen d'ob- 
reair cela est, de ne pas s'opposer que l'archeveque par un mande- 
ment declare: qu'il est en tout point satisfait des mesures adoptees 
yar le Saint- Per e , qu'il s'y soumet entierement , et qu'il inculque aux 
ndUe* VobHssance au coadjuteur ainsi qu'a Sa Majestt le Roi etc. 

Quant a moi, je vous avoue, Monsieur le comte, que je ne vois 
pas ce que le gouvernement prussien perdrait en cela, il me semble 
au contraire qu'il y aurait beaucoup a gagner. On pourrait avoir 
tout<* les garanties que le mandement ne contient rien qui piit blesser 
U gouvernement, vu que Monseigneur de Geissei en passant par Munstre 
pourrait comb in er la chose avec Monseigneur de Droste, et d'autant 
pius que celui-ci serait dispost ä donner spontaniment connaissance 
ä'aeanee du contenu du mandement. Si cette proposition, comme je 
n'en doute point, est agreee par Sa Majeste le Roi de Prusse, je 
Vous prie, Monsieur le comte, de vouloir bien m'en donner avis 
au plus töt, afin que je puisse donner a Monseigneur de Geissei 
des instructions ulterieures sur Texecution definitive des mesures 
adoptees *. 

(£ure 93ifdjöfüd)en ©nabelt roerben auä mitfotgenber Slbfdjrift meines 
im 51£[er§ö(f)ften Auftrage an ben £errn 9luntiuä geridjteten (hroieberungS* 
fdjreibenS geneigteft entnehmen, roelcfjer ©ntfdjlujj 3Wer&öa)ften OrteS gefaßt 
würbe, unb raie fomit ber beftnitioen 23evid)tigung ber gangen 2lnge(egenf)eit 
tnbttd) entgegengefeljen roerben rann. SDenn bafc bei ben offenbar fe^v 
roo^lrooHenben ©eftnnungen ©einer £eiligfeit foroo^l als Seiner Gminenj 
beS £errn (Sarbinaf --StaatSfecvetärg neue STnftänbe erhoben ober gar 



1 £i< Ueber|efcung biefer Stelle )\ef)t ftro. 48, ©. 187. 

3ob. p. GkifaL 



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- 210 — 



abftdjtlid) fjeroorgefudjt roerben f ollen, läßt fid) füglich nicht alä roar)r: 
fc^ctnttc^ annehmen, obfdjon mit giemlicr)er ©eroißheit oorauSgefefet roerben 
fann, baß eine geroiffe unb mächtig unter ftüfcte gartet alle^ <£rbenf= 
lid)e aufbietet, um ben erfefjnten grteben gu hintertreiben. 

Obfdjon au§ bem ©abreiben be3 £errn Nuntius beutlic^ heroorgeljt, 
baß ber ^eilige (Brurjt au3 leia)t begreiflichen ©rünben einen roeit t)ö^eren 
Sertlj auf ben Hirtenbrief, als auf bie Verleihung beö Manates an 
§oct)biefelben burch ben ©rgbijchof legt, lefctereS Serlangen ja fogar bereite 
burd) ben §errn 9tuntiu8 geroiff ermaßen fallen gelaffen mürbe, to 
haben ©eine «Jcajeftät fia) h»evburch boch reineäroegä beroogen fügten fönnen, 
etroaS com heiligen ©tutete gurütfguoerlangen, roaS Slfferhöchftbiefeffcfr? 
bereite in ber ebeln oon jeber Webenrücffidjt freien Abficht gugeftanben $aben, 
baß bie füuftige Stellung unb fegenSooffe SBirffamfeit (£urer 93ifchöjÜd)«n 
Knaben in jeber möglichen unb guläffigen 2öeife erleichtert unb oon Hinbet* 
niffen befreit roerben. ©in foleheS fargeä Slbroagen unjb Slbljanbeln 
liegt burchauä nicr)t in ber ebeln unb großartigen 8inne3roeife be§ gürften, 
ben ich, mit §oa)benfelben vebenb, auä ootlem £ergen unfern theueren, 
geliebten £önig nennen Tann, (58 bleibt bemnach gänglich unb unbebincr 
bei bem , roaö i<$ fcurer Söifchöflichen ©naben in meinem legten ©djretfrr 
im Siaerhöchften Auftrage eröffnete unb lebiglidj Hocrjbero ©rmeffen an§eim : 
gegeben, ba3 SDecanat (im gaff eS ber £err <Srgbifct)of anbieten fottte) 
anzunehmen ober auä überroiegenben ©riinben abgulehnen. 

$)a (ich annehmen läßt, baß, nachbem ©eine SHajeftät auf ben 5Bor- 
l'chlag beä Herrn 9cunttu§ ^inftc^tltdc) beä ergbif höflichen Hirtenbriefes ein= 
gugeljen geruhten, biefer nun auch nicht fäumen roirb, (Surer 2Mfd)öfli($fn 
(Knaben bie ©chlußinftruetionen gur Ausführung ber befchloffenen SJcaßregd 
jufommen gu laffen, fo barf aua) roohl mit 3uoerftcr)t auf Hoc^bero 
bige Abreife naa) fünfter unb Berlin gerechnet roerben. £u bebauem 
bleibt, baß mittlerroeile ba§ günftige «Better für bic fteife oorbei fein roirb, 
bagegen h<*&en Hodjbiefelben burch ben unroillfommenen Auffdjub bie nötigen 
Vorbereitungen gur möglichft bequemen 3 u ™ c Hegung biefer Steife ju treffen 
üotle ©elegenheit gehabt. 

(Surer iöifdr)öfticr)eit Knaben Aufenthalt in fünfter geroinnt burch bie 
mit bem Herrn (5rgbifct)of gu combinirenben ©egenftänbe einen fyofm 
©rab oon ©idjtigfeit; benn roie e§ nicht gu oerFennen ift, baß eine g<* 
lingenbe, jebe ©chroierigfeit glücflid) befeitigenbe Unterfjanblung mit biefem 
ehrroürbigen, niehtäbeftoroeniger aber f el)r fdjroffen unb fe§r fa)roer 
gu bchanbelnben Scanne ben 2öeg gum 3iele ebenen unb £odjbero ft n f ? 
tige (Stellung unb SBirrfamreit ungemein förberlid) fein roürbe, fo läßt \\ä 
boa) auch nicht überfehen, baß im entgegen gefegten galle namentlich bec 



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- 211 — 

bei ligen Stuhle nocfi g r o ß e U imune hm Ii d) fetten erroachfen fönnten. — 
.'iocf) mehr als bes (Jrjbifchofä Schroffheit möchte bei*, roie idj glaube, jefct 
in fünfter anroefenbe befannte Kaplan IKidjaeliö ju freuen fein, welcher, 
mte mir aufrichtige Anhänger unb Verehrer bcs Ghrjbifchofä fagten, einen 
noch roeit größeren Einfluß auf ihn f^fon fol(, alä er (eiber fchon früher 
hatte. — @ott rooHe aHe3, roaS (£ure SMfchöflichen ©naben unternehmen 
werben, jegnen unb gu unfer 2lUer £eil, ju beä preußiichen unb beä ge* 
iammten beutfchen Vaterlanbeö 3Bo$lfa$rt, tüte jum ©ebethen ber Atirdje 
baä griebenSroerf im au$geber)nteften Sinne ju Stanbe fommen taffen! 

2öa3 nun ben %nf)aU be$ com §errn £r3bifa)of ju erlaffcnben §irten= 
briefeS betrifft, fo ift eö oor Äflem roefentlicr) — unerläßlich — , baß er 
Üdj innerhalb ber com £errn Nuntius Flar unb beutlich bes 
zeichneten ©renjen ^ a ( te. 5Da, roie ber £err <£r$bi}chof oon (£ar* 
i^ogo fagt: le Saint-Siege se trouve engage vis-a-vis de Tarchevoque, 
Ii läBt fich roohl mit einiger Söahrfctjeinlichfeit annehmen , baß biefeä (*n= 
gagement ein gegenfeitigeä geroefen, fomit benn auch ro oh* D « r 3"h alt beä 
Hirtenbriefes oerabrebet roorben fei. SBäre bieä nicht ber gall, fo roürbe 
ber #crr 9luntiuä unfehlbar flnftanb genommen haben, ihn in fo poittioer 
Seife anzugeben. Sftur roeil bieS gefeiten, r)icrburc^ bem (SJouoernement 
aueb ein befttmmter 5Inr)att gegeben rourbe, fonnte baSfelbe auf bie Sache 
eingehen, ohne bie fctjrocre 93erantroortlicr)feit möglicher r)öä)ft mißlicher @on* 
üquet^en auf fich 5« laben. 3ebenfaHö ift bie 3ufict)erung, ®° Us 
wrnfment fich De *' 93efanntmacr)ung be§ er$btfcr)5fltdr)e]t Hirtenbriefes nicht 
nwierfefcen roerbe, eine bebingungäroeife, unb roie Jpodjbiefelben au§ 
Hentern abfehriftlich beilicgenben Schreiben an ben Sptxm WuntiuS erfeljen 
roerben, auf baS öeftimmtefte baoon abhängig gemacht, baß baä ©ouoerne* 
ment alle oon ber S8orfidt)t gebotenen S8ürgfer)aften erhalte, bafe mehrer* 
roähutcr Hirtenbrief nichts enthalte, roaS baS ©ouoernement ©erleben fönnte, 
ober bem Hauptziel ber ganzen Vereinbarung jroifchen Seiner ^äpftlichen 
£>?iliafett unb bem Könige, nämlich Dcr Herftellung beS griebenS in ben 
&emütr)ern, entgegen roäre. 

Von biejer Jorberung fann bie königliche Regierung nichts, and) 
nicht baS ©eringfte nachäffen. 

3ch bin oielleicht ju umftänblich über biefen ©egenftanb geroefen, ich 
hielt ihn aber für ju wichtig, um ihn nur oberflächlich |H berühren, unb 
glaubte, bajj eS auch §uw ©ifchöflichen ©naben lieb fein roürbe, mit 93e* 
ftimmtheit 3U erfahren, aus roelchem ®efichtSpunfte man bie Sache hier 
betrachte. 

Unb fo glaube ich benn «och möglichen SlnftanbeS ermähnen 

$u muffen , melden bie befannte 2lnimofität beS Herrn (JrjbifchofeS gegen 

14* 



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— 212 — 



bog 25omcapitel ocranlaffen fönnte. (58 roäre benfbar (unb gerabe in 
btcfev SBejiefmng bürftcn bie (Jinflüfterungeu bcö Kaplans Wic^aeltd am 
leicf)teften ©ehör finben), baß bcä dapitelS in einer horten unb oerlefcenben 
Sßeife Ermahnung gejcfjehen follte. $5ie§ roäre offenbar ber §erftettung 
beä jriebcnö in beu Fenint her n entgegen, unb fomit roürbe lief) bas 
©ouoernement in bie SKothroenbigfeit perfekt fefum, bie Veröffentlichung $u 
unterlagen. 

£a nun fogar <5eiue ppftliche £eiligMt, obfdjon baö fcomcapuel 
roieberhott ba3 Uugtütf fjatte, 3(K mißfallen, fidf) bennod) jeber tabelnben 
i3emerfung über baäjetbe in bem öreoe, meldte« £oa)biefel6en $um Goab.- 
jutor unb Wpoftotifdjen Slbminiftrator ernennt, enthielt, fo bürfte baä Er- 
langen, baö ber §err ©rjbifchof biefem erhabenen ©cifpiel toeifer S)ca§tgang 
folge, gerotß auch oon ihm nur alö bittig anerfannt werben. 

Schließlich erübrigt mir nur nodj, be§ .^eitpmiftes \u ermähnen , an 
roetchem bie Veröffentlichung me^rerroä^nten Hirtenbriefes roohl am füg: 
tieften unb paffenbften ftattfinben fönnte. 2lm geeignetften märe eä uns 
$raeifelhaft , roenn fte gleichzeitig unb im .»Jufammenhauge mit 
allen übrigen ^ub l icationen , unb jroar bei Uebernafmie ber 2lb: 
miniftrarion ber (Jrjbiöcefe bura) <£nre $i ((höflichen (SJnabeu, erfolgte. 3 U 
biefen ^ublicationen gehört benn aua) bie bem ^eittqcn Stuhle jugepchene 
Sdjulbloäerflärung be3 §errn (*r$bifchof3 , rooburch biefer oon bem Ser- 
bachte, an reool utionären Umtrieben teilgenommen gu fyabtn, 
oöllig frei gef prochen wirb. 

<£3 fe^t jroar bie Uebereinfunft feft: „lorsque la nouvelle admini- 
stration de l'archidiocese se trouvera etablie, Sa Majeste le Roi fer* 
declarer etc. etc. tt $er (Sbelmuth beä Jfcönigg eilte biefem 3*itp«»fte üba 
oorauä, unb, bem Crange beö ebetn £>ergenä folgenb, ftcllte ©eine W\t 
ftätSelbft, unb jroar fchon oor geraumer £eit, biefe ©rflärung au« unb 
fanbte fie bem £errn (Jrjbifchofe naa) fünfter, ©ie jugejicherte iBeröfjent: 
lichung beö föniglichen Schreibend mujjte am ©rimben, beren Darlegung 
übergangen merben fann, btö ju bem nunmehr aber hoffentlich nahen 
3eirpunfte auSgefefct bleiben, mann Chtrc iöifdjöflichen ©naben bie 2lbmini= 
ftration be§ (£r$bi3thumä übernehmen roerben. 

(*urer ©ifchÖflidjen ©naben balbiger SCnfunft mit roahrer Sehnfucfjt 
entgegenblicfenb, erneuere ich £ochbenfetben bie Versicherungen ber ehrfura)&- 
oollften Hochachtung als 

(gurer JÖifchöflidjen Knaben 

trengehorfamfter Liener 
©raf oon Srühl. 



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- 213 - 

©erlin, ben 19. fcecember 1841. 

P. S. Sd)on hatte i$ meinen SBrief gefdjfoffen, unb eben roottte ich 
ihn ber ^oft übergeben, al3 ich ben tytv folgenben S3rief be§ Sjtvvn 9hm= 
thtS, <5r$bifcf)of3 oon (Sarthago, erhielt: 

„Vous devez, Monsieur le comte, avoir dejä reeu une lettre que 
jeus Thonneur de Vous ecrire le 6 de ce mois. Dans la confiance 
la plus parfaite que Sa Majeste voudra bien acceder a la demande 
qui etait exprimee dans la dite lettre, je viens de faire connattre a 
Monseigneur de Geissei quil doive se rendre au plus tot a Berlin 
dapres le desir que Sa Majeste le Roi de Prusse lui avait fait ex- 
primer. Je ne doute pas que ce digne prelat s'empressera de se 
mettre en route le plus tot possible pour commencer de cette maniere 
i donner execution aux arrangements stipules entre Sa Majeste et 
ie Saint-Siege. 

Je saisis etc. 

Munich, le 13 Decembre 1841. 

(sign.) Michel, Arche veque de Carthage, 

Nonce apostolique *. 

Somit fönnen mir benn (Suvev 23ifchöflichen (Knaben erfel;nte 9lnfunft 
u ^rlin fvür)cr erroarten, atö $u geroärtigen mar. SRiemonb freut jicr) 
herüber aufrichtiger, als idt>. 

$>a eä mir fcr>r mistig erje^eirtt, bafj gegenwärtige^ Schreiben Sjofy 
tofelben , menu auet) nicht in »Speuer, fo bod) in fünfter treffe, roofjin 
£oct)bero Steife rooht gunörberft gerietet fein bürfte, fo befd)väufe itf; mich, 
in §ite golgenbeS ju ermähnen. 

(£3 bleibt, mie ber £>crr Oiuntiuö richtig oorauägefefct r)at f bei bem, 



i ©ie milifen, £err @rof, meinen »rief, ben i$ am 0. biefeS 2Wonat8 an ©ie ju 
fä)reu*n bic tttj" hatte, bereit« erhalten ^aben. 3n bem oodfonimenften Vertrauen 
barauf, bafe ©eine Wajeflät bem in bem genannten ©riefe ausgesprochenen ©erlangen 
gerne jujtimmen werben, r)abe ich ben £errn oon ©eiffel baoon in Äcnntnijj gefefct, bafc 
er gemäß bem ihm oon ©einer lUajeftat bem Könige oon ^ßreu^en auögefprochenen 
•Ii- ii h lebe uet) batbigft nad) ©erlin begeben muffe. 3$ Jtoeifle ntd)t, bar: biefer roürbigc 
Prälat fidj beeilen raub, fo balb als möglich bte pfeife anzutreten, um fo mit ber HuS- 
fü^rung ber jioifa^en ©einer SHajeftat unb bem ^eiligen ©tu|le getroffenen 3lbmad)ungen 
beu Anfang ju machen. 

3a) ergreife u. f. tö. 

^iiindjen, ben 13. December 1841. 

^ic^aet, dqbifchof oon Cartljago, 
9tpoftolif<her 9hmtiu§. 



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roa§ Seine «Dcajeftät al8 ber £acf)e für förberlidj eraajtenb ju 
beftimmen geruhten, ob,ne ein ©eroidjt barauf gu legen, baß bie nact)tra> 
ltdjen Verlangen im Hainen be$ t)eiligen 6tuf)leö al3 bereits ftipulirte 
unb angeblich burd) mia) münblid) gugeftanbene SBebingungen bar: 
gefteßt roorben waren. 

r a jj bicä nirfjt ber Aalt geroefen , barüber habe i et) beu SöcroeiS 511 
führen, unb roerbe eö tfjun , roeil nad) ber SBenbung , roeldje bie Sadjc ge= 
nommen, nur idj hierbei rocfentlicr) intereffirt bin, inbem eö mir fetneSiüfgs 
gleichgültig fein fann, ba& mir fo etroaS, wenn aud) nur leidem, natfc 
gefügt roerbe. 

2lber herüber, roie über fo mandjeS viel 2Sicf)tigere münblicc) ein 
^efjrereö. 

ÜÄit treuer Verehrung für alle tyiten 

(*urer 33ifa)öflicf)en ©naben 

treugefrorfamfter Liener 
®raf uon 55 v ü r) l. 

58 b. Comte de Broelil ä Berlin ä Michel Vfale-Prelä, areheTeqne 
de Carthage, nonce apostolique k Munieh. 

Berlin, le 18 D^cembre 1841. 

Monseigneur, 

Je n'ai pas manque de mettre sous les yeux de Sa Majeste le 
Roi la lettre que Votre Excellence R6verendissime a bien voula 
m'adresser en date du 6 courant, et je me trouve autorise d'y re- 
pondre : 

que si par rentremise de Monseigneur l'evSque de Spire, Pen- 
dant son sejour a Munstre, les affaires y fussent combinees de 
maniere avec Monseigneur 1'archevSque de Cologne que le 
gouvernement y trouvat toutes les garanties exigees par U 
prudence, que le mandement archiepiscopal ne contient rien 
qui püt blesser le gouvernement , ou qui füt contraire au but 
principal de l'arrangement stipule, c'est-a-dire au retablissement 
gene>al de la paix et de la tranquillite des es p rite, et que. 
comme le dit Votre Excellence Reverendissirae , Tarcheveque 
declare, qu'il est en tous points satisfait des mesures adoptees 
par le Saint-Pere, qu'il s'y souraet entierement et qu'il ineulqu« 
aux fideles Tobeissance au coadjuteur ainsi qu'ä Sa Maje^e 
le Roi etc. etc. 



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- 215 - 

Ie gouvernement non seulement ne s'opposera aucunement a la 
pnblication du susdit mandement, mais y verra avec satisfaction un 
moyen efficace de plus pour pacifier les esprita. 

Pour ce qui regarde la nomination au decanat du chapitre de 
Cologne par Monseigneur l'archeveque, Sa Majeste desire quil soit 
abandonne a Monseigneur de Geissei ou de l'accepter (en comptant 
d'avance sur le consentement royal) ou de la decliner, selon ce que 
ce digne prelat jugera le plus favorable pour sa position future et 
la tache aussi difficile qu'honorable qu'il est appele ä remplir. Mais 
Sa Majeste, n'ayant pas voulu faire dependre le montant du revenu 
annuaire du coadjuteur d'un arrangement incertain qu'Elle ne sau- 
rait considerer comme ayant ete convenu ainsi que le sont les autres 
points de l'arrangemenl conclu entre le Saint-Siege et le gouveme- 
ment prussien, j'ai ete Charge par Sa Majeste de faire part a Mon- 
seigneur Teveque de Spire de la somrae que le Roi avait jugee 
analogue aux circonstances , ainsi qu'au maintien de la dignite du 
coadjuteur, administrateur apostolique de l'archevechä, et sur laquelle 
Monseigneur de Geissei doit par consequent pouvoir compter dans 
tous les cas. 

J'aime ä croire que Votre Excellence Reverendissime trouvera 
dans ces relations du Roi de nouveaux temoignages des intentions 
nobles et bienveillantes de Sa Majeste et j'espere que Votre Ex- 
cellence voudra maintenant, vu que toute difficulte a disparu, donner 
au plus tot ä Monseigneur de Geissei les instructions necessaires pour 
lexecution definitive des mesures adoptees. 

M'etant acquitte des ordres de Sa Majeste le Roi, mon auguste 
souverain, je ne saurais passer sous silence ce qui me touche parti- 
culierement. Si Son Eminence le cardinal, secretaire d*etat de Sa 
Saintete, considerait effectivement, ainsi que Votre Excellence Reve- 
rendissime me le dit, les deux points susmentionnes comme ayant 
ete convenu s verbalement entre Son Eminence et moi et par conse- 
quent leur execution garantie par ma parole, Monseigneur le cardinal 
Lambruschini devrait necessairement me retirer toute son estime. 
Mais j'en appelle avec la confiance la plus absolue a Son Eminence 
meme, qui ne me refusera pas de se ressouvenir de ce que j'eus 
Thonneur de lui remarquer en lui communiquant confidentiellement 
ma note officielle du 24 Septembre, afin de m'assurer d'avance si 
Elle la trouverait süffisante et explicite. Son Eminence voudra de 
m^me se rappeler ce que je lui repetais plus positivement encore 
dans la lettre dont je crus devoir accompagner ma susdite note. 



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— 216 - 

J'espere que Votre Excellence Reverendissime me pardonnera 
de l'avoir entretenu peut-etre trop longtemps de moi-meme, et qu'Elle 
sera d'accord avec moi que, lorsque le moindre doute peut £tre 
eleve sur le fait d'une parole donnee, il est de rigueur de T61ucider 
sans delai en abordant la question franchement et sans detour. 

En priant Votre Excellence Reverendissime de vouloir bien 
faire parvenir la lettre ci-jointe ä Son Erainence Monseigneur le 
cardinal Lambruschini, je saisis cette occasion pour lui exprimer les 
assurances de la respectueuse consideration avec laqnelle j'ai Thon- 
neur d'etre, 

Monseigneur, 
de Votre Excellence Reverendissime 

le tres-humble et trös-obeissant serviteur 
Comte de Bruehl. 

Berlin, le 19 Decembre 1841. 

« 

Monseigneur, 

Au moment que ma lettre d'hier devait partir, j'ai recu celle 
que Votre Excellence Reverendissime m'a fait l'honneur de m'adresser 
en date du 13 courant, et je m'empresse d'autnnt plus d'y repondre 
que je ne voudrais pas manquer le courrier d'aujourd'hui. 

• Ayant pris les ordres de Sa Majeste le Roi je puis Vous mander 
avec une satisfaction bien vive que Sa Majeste a ete sensible ä ce 
que Votre Excellence Reverendissime vient d'exp£dier ä Monseigneur 
de Geissei les Instructions ulterieures sur l'ex6cution des arrange- 
ments stipules. 

Comme je n'ai rien k ajouter ä ma lettre d'hier, je me borne 
a m'en rapporter simplement a ce quo j'y ai exprime, et, en reite- 
rant ä Votre Excellence Reverendissime les expressions de ma res- 
pectueuse consideration j'ai l'honneur d'etre 

Monseigneur, 
de Votre Excellence Reverendissime 

le tres-humble et tres-soumis serviteur 
Fr. Comte de Bruehl. 

Die mit bcm Original genau übereinftimmenbe 3tbi^rift DerfiaVrnb 

©raf ©riif>t. 



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— 217 — 

58 b. @raf Hon 8rii*l *u Berlin an Wiftarl 8fdle**rett, GriHuW Don Cartbaflo, 

Salin, ben 18. Secember 1841. 

Hodjroürbigfter $errl 

2)a3 ©djreiben, roelct)e8 (Sure (*rcelfen$ unter bem 6. beS laufenben 
9Ronatd an mid) ju richten bic ©üte Ratten, §abe icf) ©einer uftajeftät 
bem Könige oor$ulegen n\ä)t oerfefrft, unb bin id) barauf ju erroiebern er= 
mäcfjrigt: 

ba&, wenn burdj bie Vermittlung beä $errn 53ifcr)ofä oon ©peaer 
roäfjrenb beffen Slufentfjalt ju fünfter bie ©ad)en bort mit bem 
Herrn (Jrabifa)of oon StbUt in ber Brt georbnet roerben, ba& bie dlt-- 
gierung barin alle burd) bie tflugfjeit geforberten ©arantieen fdnbe, 
eä roerbe ber er$bifd)öflid>t Hirtenbrief nidjtS enthalten, roaS bie 8* 
gierung oerlefcen fönnte ober mag bem Hauptjroecfe ber getroffenen 
Vereinbarung , ber allgemeinen Söieberfjerfteffung beS griebenö unb 
ber Verufugung ber ©emütfjer, guroiber märe , — unb wenn , rote 
6ure ©reellen j fagen, ber Ch^bifdjof erFlärt, bafj er in allen fünften 
burd) bie oom ^eiligen Vater getroffenen 9Jcafenar)men befriebigt ift 
unb bcnfelben fid) ooflfiänbig unterwirft unb ben ©laubigen ben ©es 
. Ijorfam gegen ben ßoabjutor roie audj gegen ©eine Sttajeftät ben Äönig 
einfdjärft u. f. ro., 

bie ^Regierung ber Veröffentlichung beä gebadjten Hirtenbriefes niajt nur in 
feiner Söeife fidt) roiberfefcen, fonbern mit ©enugtyuung barin ein weiteres 
roirffameS Littel gur Verlegung ber ©emütfjer erblicfen roirb. 

2öas bie Ernennung jum ©edjanten beä Kapitels in &ötn burdt) ben 
Herrn <£rgbifä)of betrifft, jo roünfc^en ©eine ÜKajeftät, bafc bie Slnnafyme 
berfelben (roobei im Vorauö auf bie 3uftimmung beS JtönigS gerechnet 
roerben fann) ober bie 2Jblef>nung bem Herrn oon ©eiffel überlaffen roerbe, 
je nadjbem biefer roürbige Prälat eä für baS Vort^eil^aftefte fjäft für feine 
runftige ©tellung unb für bie ebenfo fdjroierigc al$ e^renoolle Aufgabe, bie 
er ju erfüaen berufen ift. $>a ©eine Wajeftät ben Vetrag be3 jäf)rlid)en 
(Sinfommenä be« (JoabjutorS aber nidjt Ijaben abhängig fein laffen roollen 
oon einem unfidjern Uebereinfommen , roelrfjeS 9(fferr)5cr)ftbtefetben nidt)t für 
fo feftftet)enb anfeljen fönnen, roie bie§ bie anbent fünfte beS jraifdjen bem 
Vilig^n ©tufjle unb ber preufjifdjen Regierung getroffenen Uebereinfommenä 
finb, fo bin idj oon ©einer Sflajeftät beauftragt, bem Herrn Vifdjof oon 



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218 - 



©pener bic ©umme mitgutfjeilen , roeldje bcr Köllig al8 ben SBerljältnifien 
entfpredjenb roie aua) gur SBa^rung bcr SGÖürbe beö Goabjutorä unb tlpo= 
ftolija)en 2lbmintftratorä beä ErgbiStfjum« erforberlia) gehalten ^at, unb auf 
roeldje folglich £>err oon (Setffel in allen gätten redjneu tonnen mufe. 

©cm neunte ia) an, bafj Eure Ercelleng in btefett Mitteilungen bed 
Jlönigä neue 93eroeife ber cbcln unb roof)lroollenben 5lbfiä)ten Seiner 
jeftät erbtiefen werben, unb iä) fjoffe, bafj Sic nunmehr, ba jebe ©a)roierig: 
feit oerfa)rounben ift, bie gur enbgültigen 2lu3füljrung ber getroffenen ÜHo^ 
nahmen erforberlia)en Slnroeifungert bem £errn oon ©eiffel balbigft gu geben, 
bic ©üte $aben roerben. 

9caa)bcm ia) mia) ber Slufträge Seiner Majeftät be$ jtönigS, mdnd 
erlaubten ©ouoerainä , erlebigt f>abe , ift e8 mir unmöglia) , einen %mU, 
ber mia) befonberä berührt, mit ©tiflfa)roeigen gu übergeben. 2Benn 6etK 
Emineng ber EarbmalsStaatöfecretär roirflia), roie Eure (^TceCfenj mir 
fagen, bie beiben erroäfmten fünfte als münblia) groifd)cn ©einer ßmüwr, 
unb mir oereinbart unb folglich ifjre 2luSf üfjrung als bura) mein 
20 o r t g a r a n t i r t a n f ä $ e tt , f o mü&tc . ber Jperr Earbinat ßambru^ini 
mir feine gange 21a)tung notljroenbig entgiel)en. 9Rit bem ooflften SBertrauen 
appellire ia) aber an ©eine Emineng felbft, roeldje eö mir nia)t oerfagen 
roerben, fia) beffen gu erinnern, roaS ia) £oa)benfelben bei ber oertrouli^en 
9ttittf>eilimg meiner ofpcietteri SRote oom 24. September, mia) im Sorauä 
gu oerfia)eru, ob ©eine Emineng bicfelbe f)inreia)cnb unb flar fänben, p 
bemerfen bie Eljre Ijatte. Ebenfo roerben ©eine Emineng fia) beffen $u 
erinnern bie <&üte Ijaben, roaä ia) in bem ©abreiben, mit bem id) bif 
genannte SRote begleiten ju muffen glaubte, nod) nie! beftimmter roieber^ 

Eure Ercetteng roerben , roie ia) fyoffe , mir oergeifjen , baß ia) Jta 
Slufmerffamfeit oiel!eia)t gu lange für mia) felbft in Slnfprua) genornnfl 
l)abe, unb mit mir barin einoerftanben fein, ba& eS bei Erhebung W 
geringften 3roeifel3 §iufia)tlia) ber £f)atfaa)e eineä gegebenen SöorteS bttrija* 
notfjroenbig ift, ofjne SBergug bura) bie offene unb gerabe Erörterung 
Jrage 2ia)t in bie ©aa)e gu bringen. 

3nbem ia) (Sure Ercelleng bitte, baö beiliegenbe ©abreiben an Seim 
Emineng ben §errn Earbinal ßambru8a)ini gelangen laffen gu rooflen, 
nufce ia) biefe ©elegenfjeit gum Wuöbrutf ber 53erfia)erung ber er)rfur(^t^ 
ooUften £>oa)aa)tung, roomit ia) bie Eljre $abe gu fein 

Eurer Ercelleng 

ergebender unb gefiorfamfler Liener 
@rof oon $rüf)l- 



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219 - 



Berlin, ben 19. Seeem'er 1841. 

£oa^roürbigfter S^tvx ! 

3n bem 2IugenMicfe, roo mein Schreiben com geftrigen Sage abgeben 
(•Ute, erhielt idj Surer Srceflenj geefcrtcä Schreiben oom 13. biefed 9Ro* 
natä , unb beeile id) mid), um fo met)r barauf ju antworten, als id) bie 
Mge ^oft nidjt oerfäumen mochte. 

3ka) Sintjotung bev SBcfct)tc Seiner SKajeftät beä ^önigä fann idj 
O^nen mit ber febr)afteften 93efriebigung melben, roie e3 Seiner •Jftajeftät 
[ffr angenehm geroefen ift , ba§ Sure SrceCfenj bem #errn oon $eiffe( bie 
weiteren Änroeifungcn jur Äu3ffl|rung ber getroffeneu Vereinbarungen er= 
Mt faben. 

Da id) meinem geftrigen Sdjreiben nidjtö tjinjujufitgen §abe, befajränfc 
mia) barauf, auf baä bort ©efagte einfadj 33ejug ju nehmen, unb Surer 
(meflenj nochmals meine er)rfnrdjtäootIc £odjaa)tung auSfpredjenb, f)abe id) 
bie £r)re $u fein 

Surer Srcettenj 

ergebender unb gef)orfamfter Liener 
gr. ®raf oon 53rüf)l. 

@lemcn$ fluauft Freiherr uon Dcafte 311 iyifdjcriiiß, (frjbifdjof oon «bin, 
an 3ooanne# oon ©eiflel, «tfdjof oon Spcocr. 

üflünftet, ben 25. fcecember 1841 K 

Sure 33ifcr)5fUdjen ©naben 

»offen, roenn e$ 3^"cn gefällig ift, mid) borgen frü§ um 9 Ur)r mit 
OÖrem $efud)e beehren. 

Surer 33ifc^öfCic^cn Knaben 

gang gefjorfamer Liener 
S fernen ä ftuguft, 
Srjbija)of oon jtötn. 



1 Ueber ben Äufent^aU bes ©ifd&of« 3(rt}anne8 oon ©eiffel ju 2Jiünftei unb beffen 
Poprec^ungen mit bem GrjMfd)of (Siemens Sluguft oon Min fie^e 2lbt§eilung III: 
.,$eri<$t be8 59i|d)of« Don (^eiffel an ben «poftolifc$cn ftuntiu« Ciale^rete 3U TCnfyn 
com 31. 3anuar 1842." 



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- 220 - 

60. 3ot}amtcd Don (ütifftl, $iföof bon spcttcr, an ben «taatSttitntftfr (*id)born 

jn «crltn. 

SBerltn, ben 2. Sanuot 1842. 

#ocf)n>of)(geboreuev Sptvx ®eheimer StaatSminifter ! 
(Svceflenj! 

Wachbem (5nre (Jrceffeng am ©äjhiffe bcr Unterrebung, roetc^e am cor: 
geftrigen Slbenb groifchen £ochfelben, bcm £errn Oberften ©rafen von 33rü6( 
unb mir ftattfanb, ficr) baljin auSgefprochen haben, bafe ict) bic dou mirixm 
getragenen fünfte unb $)efibericn gu Rapier bringen follte, |o beehre 
mict), biefclben in gebrängter, fummarifcher 3wfam»ncnfteIIung nadjftehenb gan, 
ergebenft gu überreifen. 

$)ie)e fünfte jinb bie nämlichen, roelche idj gum Ztyik bereits in m 
ner an beS Königs SRajeftät unmittelbar gerichteten aHeruntert^önigntn 
Eingabe d. d. ©pener ben 6. 9cooember oorigen Safjreö fchriftlich nieberariegt 
unb gum Xty'xk in ber mit bem £erm ©rafen oon ©rityl an bem genann= 
ten Sage gu Spcner gehabten Gonfereng münblia) begeidinet t)abe, un> 
lüorüber bamalä ber £err @raf fich ftote genommen hat. «Sie finb folgenb; 

1. 3n aßen 23i3tf)ümern ber ratfjolifdj en SSelt, unb fo auch in Sägern 
fielen bie Glericalfemtnarien unter ber unmittelbaren unb unbefyinbertnt 
Sftefpicieng be3 $>iöcefanbifcr)of3, roie btefeS bie 9catur unb ber £vot<t 
9lnftalten erforbern; benu ba§ (Jlericatfcminar ift bie unmittelbare ^faty- 
unb lefcte 93ollenbung3fchule für bie (Sanbibaten beä tatholifchen geiftlüfa 
Stanbeö. 23eoor biefe (Sanbibaten ind Seminar eintreten , ^aben fie f& 
oorerft bie roiffenfa)aftlia)e ^Befähigung gu ihrem fünftigen Söerufe ji k ; 
werben, unb biefeS gefdj iel)t auf ber Unioerfität , an welcher fic burd) I* 
cignung ber theologischen SöifjenfchaftSgmeige in möglichster Unioerjalitai 
baö theoretische Stubium gur intellec tu eilen ©urchbitbung gurucfjulcger, 
^aben. S)nmit aber ift ber .ßroeef nur gur £älfte erreicht ; benn bie ©ifiw 
)(S)a\t muß fieben werben, baä ©rlevnte gur 9lnwenbung fommen. £3 reibt 
fict) bar)er an jeneS erfte Stubium ber tf>eoretifcf)en SBorbilbung ba§ jroei« 
ber praftifchen "tauglichmerbung, bamit ber erworbene roi|fenfcr)aftlia)e 6^1 
niä)t ein oergrabeneö Sßfunb bleibe, fonbern mit möglichen 3»nfen rouebere, 
bem ©efifcer unb ber $ira>. 2)er junge % h e o l o g e , meieren bie Unioerftw 
gelehrt $at, mu& erft nod) gum Pfarrer gebilbet werben, ftfctertj 
rann aber nur ba3 Gtericalfeminar. 3n biefer Slnftalt foll ber «fpirani 
beö Pfarramtes mit ben Obliegenheiten feines rünftigen 33erufe3 befannt f 
maft, in alle bagu nöthigen £>ülf3bi3ciplinen eingeführt, unb ba er in feinn 
fünftigen SBirffamfeit mit bem £eben in beffen ungähligen Richtungen ii 



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- 221 — 

\tettm (Sontacte fein wirb, aud) gu beffen feelforglicher &uffaffung unb 23e= 
banblung befähigt unb auSgerüftet roevben. $)a§ ©eminar ift baljer eine pvaU 
tifdje ©peciaU93ilbung3fchule für ©eelforger unb Pfarrer, £iergu fommt 
aber n oefj ein groeitcS hochrotdjtigeä Moment, roeldjeä biefer 5cfuile noch 
einen befonberen @barafter aufprägt, &ö barf nämlich ber Pfarrer unb 
Seelforger fein ^anbroerfömann fein, roelcbem gur Ausübung fetneS ©e 5 
roerbeS fdjon geroifje §anbgriffe unb gertigreiten genügen, unb ebenfo wenig 
barf er ein Mo&er ©efdjäftSmann fein, roeldjcr nur nach gegebenen Regeln 
unb oorgegeichneten formen unb gormen verfährt, ©ein %mt ift geben unb 
®eift, unb er mufj barum gu beffen frudjtbringenber Jü^rung feineä 9lmte3 
unb OtanbeS ©eift ftd) aneignen. S)er fünftige Pfarrer muß vox Ottern 
auch ein ©eiftlicher werben, bamtt er auch fei, roaS er tyift. £cr 
öJeijt beS fatholifdjen ©eelforgeramteä ift neben bem ©eifte ber £iebe, ber 
DulbfamFeit unb beä giiebcnS, be3 mannen (JiferS für Religion unb ©ittem 
m'n^eit, ber unermübeten ^ätigreit für ^enfchenroohlfar)rt, be3 Mitgefühls 
unb ber 93armljcrjigFeit für menfchlid)e3 ©lenb unb mcufdjlidje ©chroäd)en 
unb ©ebrechen aud) befonberS ein ©eift bev Aufopferung unb ©ntfagung, 
De« prieftertiajen ßrnfteä, ber £>emuth, be3 ©ehorfamS gegen geiftlidje unb 
roettttc^c Autorität; unb burd> biejen ©eift mufj ber «Pfarrer erft feinem 
ftmte bie eigentliche ©eele geben, mu6 burd) ihn ^riefter fein, £irt unb 
$ater feiner ©emeinbe. ©in fold)er ©eift fann aber nidjt bloä geteert unb 
gtltrnt roerben; er mufj angeroöhnt, unb mehr nodj, er mufj eingeübt, ein» 
gelebt — er muß ©efinnung roerben. $5iefe3 rotrb er aber nur burdj 
eine eferteattfe^e (£rgiet)ung. $)aö ©eminar ift ba^er bie eigentliche Grgiehungfc 
anftalt ber jungen ©eiftlia^en, unb roie biefe (£rgiehung ihr #auptgroecf ift, 
fo mufj fie aud) ifjre §auptria)tung fein. 

Vnä biefen 23emerfungen ergibt fia), roetajen unermeßlichen £influB bie 
#efialhing unb fieitung eine« (Slericalfeminarä in feinem fcoppelgroecfe alä 
einer Söilbungsfchule für Pfarrer unb eineS (£rgiehung$h a »f e 3 für ©eiftlidje 
auf bie §eranbilbung beä $>iöcefancleru3 ausübe, unb roie roefentlich ber 
Sifdjof an biefer ©eftaltung unb Leitung interefftrt fei. SDer ®eift, roelcher 
in einer folgen Anftalt mattet, roirft entfdjeibenb auf bie ©egenroart unb 
3ufunft ber Jcirdje unb be§ (Staates ; benu auö biefem §au[e roirb er 
hinaufgetragen inä £eben unter bie ©emeinben. $)a§ nun aber biefer ©eift 
ber recl)te fei für ßirdje unb ©taat, bafür gu forgen, ift be8 ©ifdjofS um 
mittelbare Pflicht; benu ber Eifdrof ift ber Kirche unb bem ©taatc fchroer 
oerantroorttich für bie 33ilbung unb ©efinnung feineö Gleruö. Äirdje unb 
©taat üerlangen mit ftedjt, ba§ er reinem Untauglichen unb Unroürbigen 
bie ^änbe gur Orbination auflege, ©iner folaj' fdjroeren 95erantroortlichFeit 
fann aber ber Sbifdjof nur genügen, roenn ihm ba3 Littel gegeben ift, bie 



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— 222 - 

(£anbibaten nusguroärjlen unb fie gut £auglid>feit unb 2öürbigfeit tyrau-. 
gubitben uub gu ergießen in ber eckten 2öiffenfcfjaft unb in ber redeten & 
finnung forootjl burd) unmittelbare, perföntic^e ©inroirtung , alä aud> bind) 
Mufftellung iola)er £eljrer unb <5rgie$er, roeldje unter feiner Slufitdjt bieit 
SS&iffenfdjaft gu teuren unb, von jener ©eftnnung für fidj felbft befreit, aud) 
Rubere barin einzuführen im ©taube finb. $)a3 CSlericalfeminar ift bähet 
in feiner 9iatur unb in feinem 3roecfc , roie auef) fein tKanic anbeutet, eine 
fo eigentlia) ctericalifdje SKnftalt, bajj balfelbe in natürlicher (Sntroicfiung 
nur unter ber unmittelbaren bifdjöfliajen 2luffid)t gebeifjen fann, unb bejfen 
redjte ©eftaltung unb Leitung ift für ben fünftigen ßlerud unb in it)m für 
Stirbt unb &taat oon fo immenfen golgen, bajj bem ©ifdjof bie freie 
canonifcfje ©ef ugnifj guftefyen muß , einerfeitS bie innere (*inrid>tung nl 
SBerroaltung foroie bie £et)roorträge anguorbnen unb gu überroadjen, iä p 
bem @nbe bie nötigen SBorftänbe unb Ccrjrer gu berufen unb nftftai 
gaüeä bie berufenen burcr) sHerfe&ung auf anbere äquioalente Stellen roiebet 
gu entheben, foroie anberfetts bie Prüfung unb 2lufnaf)me ber Ganbibaten 
ins Seminar foroie beren 2lu§roar)l unb 3ulafjung gu ben heiligen ©efyr. 
na ctj beven SaugtidjFeit uub Sftürbigfeit gu geftatten ober aud) it)re 3urü<f< 
roeifung uub (£nttaffung nad) ben canonifcfjen 33eftünmungen gu oerfugen 
5)ie Berufung ober ßnifjebung ber 93orftänbe, fietjrer unb SBerroalter roirt 
ber roeltlid)en 23ef)örbe jebeSmal mitgeteilt unb baburdj biefelbe fortwären* 
über ben 3uftanb ber 2lnftalt in folajer tfenntnijj erhalten, meiere h)x |i* 
jidjtlid) bes gemeinsamen 3roecfeä enoünfajlia) ift. 

3n biefer SBeife werben in allen ©i&tjümern ber Fat^olifc^en Seit \k 
(Slericalfeminarien geleitet unb beauf jtdjtigt, unb ia) Ijatte cö babev für mein? 
^3flid)t, eine gleite canonifdje Leitung unb $eaufficr}tigung bes (Slerir^ 
jeminarS gu Jtöln für ben (Soabjutor in 2lnfprud) gu nehmen. 34 ^ 
biejeä um fo oertrauenöüoUer, al$ icf) übergeugt bin, ba§ eine (oldje Leitung 
jener Slnftalt nur gum alljeitigen ®ebeit)en gereichen roerbe. 

2. Wein gioeiteä 2>efiberium betrifft bie ratr;olifcfj=trjeologifd)e gaculwt 
gu 23onn. <5ä ift gioar biefe gacultät al$ ein conftituirenber %fß 
Unioerfität, an melier als ©efammtcompler menfa)lia)en Söiffcnö — uni- 
versitas scientiarum — auet) bie fatr)olifa)e Geologie alä ein $t)eil jene* 
s Biffen3 gelehrt werben foß, gunäd)ft eine ©taatäanftalt, unb e§ läßt jty 
oon biefem ©efidjtSpunfte au3 bagegen , baß bie ^profeffoven oom (Staate 
ernannt roerben, nid)t$ einroenben. Mein wenn aua) itjre STnfteHung 5« : 
nädjft eine ftaatlicr)e ift, fo ift bennoer) it)r eigentlich 2lmt ein firajli^; 
benn fie finb berufen, bie Fatr)olifd)e $f>eologie nict)t al§ eine lebiglid; ts 
fic^ befte^enbe SEBiff enf cf)af t , fonbern alö bie fier)re ber tfirc&e gu bocirer 
unb groar gu bem ^roeefe, um fünftige fau)olifcr)e ©eiftlicr)e, als bereinfriaf 



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- 223 — 

ityrer be« gläubigen ^olfeä, tljeoretifch in eben tiefe Jtirtynteftre einzuführen. 
Sie bebürfen batjer jur Stuäübung ihre* Cehramteö be$ Auftrage« bei- 
drehe, ber canonifajen 'üttiffton, roeit nach ben ©runbgefefcen btefer ffirche 
Memanb fat^oItfdr)e (MUubendlefjre ju lehren befugt ift, als nur üou ir)r 
tüerju )öeooümä(btigte. §ierauä ergibt fid), baß, wenn auch ber &taat 
biefe ^ßrofefforen ernennt, bennocb bie Äirdje, baä Reifet, beren Crgan, ber 
Öiföof, in geeigneter 2£eife babei burd) ©rtheilung jener canonifdien 93eoou% 
mädjtigung concurriren muß. 2öic aber ein Fatljoliidjer ^rofeffor ber Geo- 
logie alä 3" ! ^P«t ber tfirdjenlehre $u. feinem &mte be§ Auftrag« ber 
tfirdje, ber canonifdien s Dciffion bebarf, fo bleiben feine i'ehroorträge and) 
fortroährenb ber Hufjtcht ber nämlichen ßird)e unterteilt. <5$ foll groar 
aua) einem fatholtjcben ^rofeffor ber Geologie bie greifet ber SÖifjenfchaft 
unb bie i'et)rfreiheit nicht oerfümmert roerben, wenn bie eine unb anbcve 
hi bem regten Sinne angefprodjen unb geübt roirb, in bem nämlich, bafo 
tem ^rofefjor eä unbenommen bleibt, bie oon ber £er)re ber itirdje ab- 
roeicr)enben ober mit t h v im 3öiberfpruch [tcbenku tt)eologijd)en £et)rmeinungen 
unb <©nfteme roiffenfchaftlich ju erforfdjen unb auch feinen Schülern mit 
oerftänbiger Umfielt oorjutragen unb fo bie fiefyre ber Äirrfje in 3ufammen* 
fteHung mit ben it)r entgegenfte^enben ©octrinen 311 beteuerten, feineäroegö 
aber in bem (Sinne, bajs eS ihm erlaubt märe, biefe ©octrinen, feien fie 
nun ba3 ^robuet ber eigenen ober fvemben gorfdnmg, atö bie £ira)enlehre 
befauirenb baqufteHen unb fo bie lefctere als unhaltbar ober falfa) naa> 
guweifen. ^inc Cer)rfret^cit in lefoterem (Sinne gibt r3 in ber f attyolif d>eu 
Ideologie nicht, roeil burrf) fie bie Geologie unb bie xirtfK aufgehoben 
würben. Sie märe Selbftmorb für beibe; benn bie fatf)olifd)e Geologie 
ncht unb füllt nur in unb mit ber .uivdie, roeil fie nur in unb oon ifn- 
getragen wirb, ©in 93erlaffen biefeö SöobeuS ift ein Aufgeben i^reä con* 
Itiiuttoen 6§arafterS; fie mag roofjl baburd) noch ein tr)eo(ogifc^=n>tffenftr)aft- 
lidjeS Suftem bleiben, aber fie hat aufgehört, 2öiffenfa)aft ber Kirchen* 
let)rc in fein, ©erabc lefctere $u lehren, ift aber bie eigentliche Aufgabe 
ber fatf)Olifcf>en ^rofefforen ber $f>eologie, unb wie fie bafjer $u biefem 
Setyramte ber canonifdjen "iüciffion bebürfen, fo müffen aua) it)re Üehroorträge 
fortroährenb unter ber 2luffia)t ber Kirche fte^en, weil biefe fortroät)renb 
tief beteiligt ift, ob unb inroiefern eben biefe ßehroorträge bie ^irdjenlehre 
gemein unb oollftänbig nach rechtem (Sinne unb in redjter Slbficht barlegen 
unb in ihren 3uhörern, ben fünftigen fiefjrern be3 gläubigen ©olfeö, be* 
grünben. 

SDarauä ergibt fid) in natürlicher <Sd)lu&folge , bajj bem ©ijehof, alä 
bem befteUten custos fidei et doctrinae, aua) roirrtich jener jroeifache (^in* 
flufe auf bie theologi|d)e gacuttät bura) ©rtheilung ber canonifchen ^CRtffion 



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— 224 — 

unb fortgcfefcte ftefpicienj ber ßehroorträge , inäbefonbere bura) beren ad= 
jährliche Approbirung, foroie burch erforberlidj fcheinenbe Belehrungen unb 
Tarnungen unb auch ^urücfnahmc i ener ^Hffion, na^bem bie oorauSs 
gehenben canonifdjen Belehrungen fruchtlos bleiben mürben, $uftefjen muffe. 
3n biejer 2Öeife roirb eä ju SpariS mit ber Sorbonne, joroie mit ben fatho* 
lijd):tljeoIoqi)d)en gacultäten ]\\ Sien, Sßrag, Salzburg, München, 28ür$r 
bürg unb felbft mit jenen $u greiturg im Babifchen unb in bem republifa* 
nifchen Sutern gehalten. 5)ie ^pftid^t forbert mid) baljer auf, eine gleite 
Befngnijj auch auf bie t'uti)oliid):ihcologi[ct)c gacultät ju Bonn ansprechen, 
unb ia) glaube bafjer forbern ju bürfen, bafj an biejer gacultät fein $ro= 
feffor angeftellt roerbe, oon beffen gähigfeit unb ©efinnung im oben 6fc 
merften Sinne id) nicht uorher Ueberjeugung gewonnen unb mid) bau* beU 
ftimmenb auSgejprodjen habe — baß ein fötaler oom «Staate neu ernanntet 
Sßrofeffor cor bem Antritte feines 2lmte§ gehalten fei, bie canontfdje 3Riif\on 
bei mir einzuholen — baft mir bie £ectiou3Der$eid)niffe oor jebem Semefter 
oon jebem t'ehrer jur Approbation eiugefeubet roerben, unb berfelbe gehalten 
fei, meine allenfallfigen Erinnerungen unb Belehrungen gu beachten — bay eä 
mir juftehe, bie £et)roorträge gu überroachen unb ju oifitiren, unb bajj in 
befjen golge id) befugt fei, bei eintretenber s Jcothroeubigfeit bie geeigneten 
Betehrungen unb Tarnungen ju ertheilen unb bei beren allenfaHiiger grudu- 
lofigfeit bie canonifche 9)ciffion surücfyunehmen , SefotereS jeboch nur naa) 
oorauägegangenem Benehmen mit ber königlichen Regierung, meld)e fobann 
im rcohloerftanbenen gemeinfamen Jlttapeffe geroijj nicht anftehen roirb, ben 
Unoerbeff erlichen , auf beö Bifd)of3 Antrag, auf eine anbere angemeffene 
Stelle ju entfernen. 

2öa3 bie Ueberroachung ber 9)coralität ber theologifchen ^rofcffwrn 
betrifft, fo bebarf biefer $unft feiner befonberen Erläuterung, inbem bie 
^rofefforen ber ^eotogte gugleich fathotifche ©eiftlidtje finb unb alö foldj« 
bem Bifchof im canonifchen £t3ciplinarroege über ihr clericaltfcbeS Benehmen 
9lechenfchaft abzulegen, bie Pflicht ha&en. 

3n gan$ gleicher Stellung roie bie theologifchen ^rofefforen fte$en aueb 
bie fatholifchen föeligionSlebrer an ben ©nmnaften unb Schullehrerfeminarien 
foroohl hin|'id)tlid) ilneS Amteä, al8 aua) ih«§ clericalifchen Benehmend. 
ES gilt babcv auch Don biefen, luao oon jenen, unb ich :miK fonad) aud) 
in Begug auf fie alle oben angeführten Befugniffe in Anfprudt) nehmen. 

3u oorftehenbem fünfte erlaube ich mir noa) folgenbe Bemerfung bei* 
jufügen. 

Bor gehn bis jroölf 3 a ^ ren ftonb bie fatholifche gacultät &u Bonn in ber 
beutfehen fatholiftt>thcotogifchen äßett in bebeutenbem Anfchen, roeil biefelfc 
foroohl burd) eine frifd) aufftrebenbe Söiffenfchafttichfeit , al$ auch bunfc 



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— 225 - 

Fira)lichen fcrnft in mohlbemeffener SDoctrin ft«h auszeichnete. 6eit bem 
Antritte her ^ermeflfdjen ©iffibien ift jeboaj biefe« Anfetjen gefunfen, unb 
noa) mer)r, feit ber feiige jtlee oon ber Unioerfttät abtrat Wlan fonnte 
uoar ben bort lefjrenben ^rofefforen baS theotogifdje latent unb bie roiffen- 
föaftttdje ^e^anblung ber tbcologifcficn Jacher nicht abftreiten; allein it)re 
äehroorträge mürben nur mit Mißtrauen aufgenommen unb ihre oeröffent= 
It^en SDrucffd^riftcn oielfacfj in fdwrfer Sfritit ftigmatifirt. 3öte baburd) 
jene gacultät bog frühere Vertrauen einbüße, ift befannt, unb ftur 23e* 
meftung beS jefcigen ©tanbeS ber SDinge genügt eS, bie fyatfaty an$ufüt)ren, 
ba§ gegenroärtig an jroangig junge 9l§eintänber in München Geologie ftubiren, 
roeil fte mit ben „#eTmeftanem in 33onn nia)t$ ju tfjun ^aben motten 1 '. 
MerbtngS mag hierbei in Anfdjtag gebracht roerben, bog üieHeidjt ebenfo 
ber ^influB beS ^arteigeifteS, als baS ÜRijjtrauen gegen ^ermefifc^c ^rim 
Dien jene ßeute jum Streif aufjer SanbeS führe; allein bao SRefultat, baä 
raimal gegen bie Söonner gacultät befteljenbe 2Rij$trauen, bleibt immerhin 
baSfelbe. SMefer 3uftanb ift nun aber foroohl im 3ntereffe ber tfirct)e, 
wie in jenem beä <®taatö mehrfach J»* bef lagen, unb beibe foHten ftdj bie 
§anb bieten, baS alte Anfet)en unb ©ertrauen guräefgufü^ren. SDic 5öieber= 
er^ebung ber gacultät ift fo roidjtig für baä ganje fatyoliföe <Rh«nlanb, 
bas biefer ©egenftanb bie eifrigfte unb umftctyigfte ©orge oerbient. (Sine 
Siebererhebung ift aber nur bura) eine roenigftcnS theümeife Umgeftaltung 
ofcn Erweiterung ber bortigen fiefjrfräfte bebingt. 3 0 ) mn nun ä roar WneS« 
roegs ber Anficht, baö man bie bortigen ^rofefjoren in gerafft ger SHeaction 
oerfolge unb entlaffe; allein e§ wirb immerhin unerläßlich roerben, eine Um= 
Haltung allmälig baburdj anzubahnen, bafc eines $$eite ber Dr. Adfjterfelb 
oon ber $irection beä (SonoictoriumS , in roeldjem er, wie man mich oer= 
läfftg belehrt ^at, bei ben jungen ßeuten roeber Anfehen, noa) Vertrauen 
geniefr, enthoben unb lebiglicf) auf feine ©orlefungen an ber Unioerfttät 
befdjränft, unb bafc inSbefonbcre ber ^rofeffor 33raun, roelcfjer fict) in ber 
,v>ermefifa)en @aa)e alö heftiger *Berfcd)ter unb ^arteichef compromittirt ^at, 
auf eine anbere (Stelle oerfefot unb an feinen $lafc ein tüchtiger SSJtann be- 
rufen werbe. 3$ halte e3 für meine ^flidjt, biefe Maßregel ausbeuten, 
unb fpredje bie Hoffnung au8, baß in biefer Angelegenheit bie königliche 
Regierung nicht oermeigern roerbe, im Stttereflc ber guten ©aa)e, mit 2Bof)k 
rooüen zufammenrairfenb, bie Ausführung beflfaflfiger Anträge ju bewilligen 
unb namentlia) audj in bie Berufung be3 einen unb anbern tüchtigen gJros 
feffotä um fo lieber einzugehen, alä e« fia) barum hanbeln wirb, bura) 
eine foldje Umgeftaltung einerfeitä baS ötubium ber fatholifa)en Xhco^gie 
93onn auf einen ben übrigen Sacultäten ebenbürtigen ©tanbpunft gu 
ergeben, unb anberfehä babura) jugleia) nia)t allein baä Vertrauen ber 

3oö. o. OkWel. 15 



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- 226 - 

fatbolifdjen 9tf>einlanber ju t^rer tbeologtfdjen ^ocbfdjule gurücfjurufen, fotu 
bcrn audj bcm ^arteigetfte jeben 93onoanb gum Sefudje auswärtiger Unü 
uerfitdten mit einem Wale abjufdmeiben. 

3. SDtein britteä Defiberium betrifft bie canoniföe Diöciplin bed 2)UV. 
cefancleruö. Der 33ifdr)of ift, al§ 2ödcbter ber Äirdjenlebre unb DtectpUn, 
für bie £ ebrtbätigf eit , bie Slmtöfübrung unb bie üftoralitdt feiner unter: 
gebenen ©eiftlidjen ber Äirdje unb bem <5taatt nerantroortlicb ; eä muß u)m 
bofjer aud) bie unbebinberte ©efugnij? gufteljen, biefe fiebrtbdtigfeit unb 2lmfc 
fübrung, foroie ben clericalifeben Söanbet feiner Sßriefter ni übermalen unb 
bie hierin uorfommenben SBernaajldffigungen unb Vergebungen in via cor- 
rectionis paternae ober in via processus canonici biäciplinarifa) gu wni- 
giren. Der ©ang hierbei ift folgenber: 93et leichteren Sernacbldffiaflnafl! 
erhält ber ger)lenbe bie admonitio paterna, roenn nöu)ig, in braiadbet 
S5>iebert)olung, unb naä) ber britten bie canonifdje Söerroarnung, auf mW 
im nochmaligen JRücffatte bie Dtöciplinarftrafe naä) ben 93eftirnmungen bei 
(Janoneä ober Diöcefanoerorbmmgen erfolgt. 3f* a & er ÜOn febmereren Ser; 
gelungen bie föebe , fo tritt , naa) £erftellung beä £$atbeftanbeä unb b« 
Sajulbbarfeit, bie admonitio canonica ebenfallä roteber r roenn nöibtg, in 
breifadt)er SCöieber^olung ein unb mit it)r augletc^ entroeber bie auf ba$ 8e* 
geben in ben GanoneS ober Diöcefanoerorbnungen gefegte befonbere ©rrM 
ober, bei Abgang fotdr)ex fpecieüen ^önalcanoneä, bie 2l6t)altung jeitrociligcr 
geiftlicr)er Qrrercitien ad recolligendum in Slnroenbung. ©inb bie breunalt 
gen in via correctionis ober in via processus erteilten ^bmonitionrn 
f rudr)tloä geblieben, fo folgen bie ftrengeren Genfuren, alä ba finb : tbeiliww 
ober gän$lidr)e 2lmt3fuäpenfion auf beftimmte ober unbeftimmte £t\i, cj* 
ober mit ©rercitien, ober, naa) Sefunb ber öadje, bie angeratene 
fententialiter auSgefprodjene ^ermutation ober 93erfefcung auf einen antan 
Soften, ober audr) gulefct, roenn Unoerbefferlidjfeit oorliegt ober ein folebe* 
delictum canonicum fidr) erroeiät, auf roeldr)e3 bie GanoneS temporäre ober 
perpetueHe 3nbabilität fefcen, bie förmlidje Depofition. DiefcS fmb im H 
gemeinen bie ©runbjüge beö DiäciplinaroerfabrenS , bie fidr) natürliä) nad) 
ben einzelnen gdHen mobifteiren. 3 n DCtcn tia)tiger Slnroenbung ift ber 
S8ifä)of ba3 Littel gegeben, feinen (Sleruä mit einer fo roofjlbemcffewr 
TOfdjung oon odterliajer TOilbe unb obert)irtlidr)em Trufte gu überroa^ 
bamit einerfeitä ber 3 roec * au f Da3 SSÖirffamfte erreicht unb anberfcitS niAt 
bie Wilbe nir ©djroddje unb ber (Srnft jur §drte roerbe; unb e$ finbw 
bierin bie £ira)e unb ber ©taat alle jene Garantien, roeldr)e fie im gemein 
famen €>treben roünfäjen Tonnen unb roünfdr)en muffen. 

Damit aber biefeä SSerfabren roirffam fei, barf ber ©ifdjof in befa 
(Hnbalrung nia)t gebemmt, unb eS barf ibm bie Worm unb ba8 üKa§ fein^ 



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- 227 - 

®i§ciplinarn)ätigteit nur in bcn Beftimmungen ber .fttvcfye gefegt werben. 
S)arum bat bie Stirbt in ihren ©afcungen bie breifarfje Bbmonition unb 
bcn breifachen 3nftangengug angeorbuet, in welkem bem Guratcleruä bie 
fiajerften (Garantien gegen ofcerbirUidje iöiüfür gegeben finb. ©o lange 
Daher ber Biicgoi innerhalb bicfcr £ir$enfafeungen fia) bewegt, man er 
in ber 9tepreffion geiftlia^cr Bernachläfftgungen unb Miete oon jeber 
Behinberung oon Äufjen frei [ein, wobei e8 fto} »on felbft oerfteljt, bafj 
$ter nur oon ber Gorreciion clcrica(if<§er Mängel auf canonifdjcm Boben 
bie SHebe ift , inbem ber ©eiftliehe für $oligei* unb Griminaloergehen bem 
roeülichen Stifter oerantwortlich bleibt. 3n jene breifache «bmonition 
barf ba^er reine weltliche öinfprache gebraut werben, unb ber clcricalifa)e 
Delinquent ift oerbunben, im gatte er fid^ graoirt glaubt, oorerft ben bret= 
rächen canonifdjen 3 n ft an SWt$ u 0 einzuhalten, oljne baf? es ü)m erlaubt fei, 
lite pendente, unb beuor jener 3nftongengug gurücfgelegt ift, bie weltliche 
Gewalt gur onteruenrion angurufen, nocfi aua) festerer eine foldje 3nter* 
oention gu leiften. ©laubt aber ein geiftlicher Delinquent, naa) gurücf* 
gelegter breifadjer 3nftanj, irgenb ein ©raoamen gegen biäciplinäre 2lmt& 
überfa^reitung unb mißbräuchliche (Bewältigung formuliren gu fönnen, fo 
fe$t e3 ihm bann frei, bie appellatio ex abusu bei ber weltlichen Behörbe 
oorgubringen unb gu betreiben. Bei einem folgen ©erfahren werben alle 
Jntereffen in richtiger Begrenzung ooUftänbig gewahrt; benn ber Bifa)of 
übt bie unbe^inberte Befugntfl, bie Diäciplin canonifd) mit Erfolg gu ftanb: 
fyiben, ber geiftlidje Delinquent finbet felbft in feinem Bergeljen nod) ben 
gehörigen Zdmn gegen biSciplinäre SöiHfür burdi bie ßanoneä unb ben 
fcnifachen 3nftangengug, unb ba§ SHeajt be$ £anbe$herrn, feine Untertanen 
gegen mißbräuchliche Befdjwerung unb willfurliche Slmtäüberfc^reitung fieser 
gu ftellen, bleibt in Doller Äraft, welcheä SRec^t aua) noa) baburdj befonberä 
gewahrt bleibt, baß fdjon währenb ber canonifchen Berhanblung unb noch 
im Saufe beä breifachen SnftangengugeS bie allenfalls ©erhängten (Senfuren 
ber ©uäpenfion, gSermutation, Berfefeung ober ber Depofition jebeämal ber 
königlichen ^Regierung mitgeteilt werben, unb biefe baburdj jebesmal oon 
bem ©tanbe ber Dinge in jtenntm§ gehalten wirb. 3 eDe ^ anbere Berfas 
ren wäre nur oerwirrenb unb würbe nur bagu bienen, bed BifchofS cano* 
nifdjeä Sßichteramt gu (fünften beä (Sontraoenienten gu hemmen, fowie bie 
<£pifcopalgemalt in ihrem mefentlidjen 2Sirfen gu lähmen unb babura) ben 
balbigften BerfaH ber DiSciplin unausbleiblich herbeiguführen. 

Stach allem biefem halte ich & b*!)«* für meine fßfMty, bie ftorberung 
gu fteffen, ba& mir gur Ueberwachung unb #anbhabung ber £ira)enbiäciplin 
ein freies, 00m ©taate nicht behüiberteS Borfa)reiten nach ben canonifdjen 
©afcungen, in bem canonifdjen «gnf^ngenguge, ungeftört oinbicirt bleibe. 

15- 



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- 228 - 

4. Wein oierteS Sxfiberium betrifft bte ©rgdngung beS Metropolitan* 
CapitelS gu £5ln. $)ie ©rgbiöcefe $bln ift oon fo enormer HuSbehnung, 
bafe beren tüa)tige Verwaltung bie oottfte Sfchätigfeit beS Goabjutor« erfor* 
bem roirb unb er §ierju bie unermüblichfte ©eihülfe ber (Sapitularen in 
Slnfpruch nehmen mufj. 9cun finb groar bie bortigen Banner, fo oiel mir 
6i§ jefct befannt, tatentootte unb brauchbare Arbeiter, unb ber (£ine unb 
Stnbere unter ihnen fteljt im 9cufe fdfcjdfcbarer ©elehrfamfeit unb ®cfd)äft& 
fenntnijj. Stile biefe Männer mit obert)irtlicher Jreunblidjfeit gu geroinnen 
unb ifjre latente möglichft gur görberung ber guten ©act)e 511 benufeen, roirb 
ber (Soabjutor nicht oerfet)ten. Slffein ba bie Verwaltung, gur beffern gfo 
berung beS ©angen, in t>erfct)iebene £roti$t gerfdllt, fo bebürfen eben biefe 
VerroattungSgroeige befonberer ©irectoren , welche unter be§ ( s .oabfurors 
2Tuffia)t bie ®efd)dft8fparten leiten. ©old)e fcirectoren aber unter ben 
jefcigen Gapitufaveu auSgurodt)len, roirb auS bem SDoppctgriuibc fdjroer fallen, 
roei( eined Z lictlS mehrere berfelben roegen uorgerütften SllterS unb minberer 
©efchdftSfenntuiB fia) fjicvju niä)t eignen , unb roeil ber eine unb anbere 
fu'ergu befonberS fähige bei einem großen Stfyik beS (SleruS unb Volfrä 
unb befonberS aitcf) bei bem $dpfttia)en Stufte in einer folgen Schdfcung 
ftet)t, baß eS bebenfliü) rodre, ihn als SDirector an bie ©pifce einer (&e= 
fcljäftSabtheilung gu fietten. £iergu rommt audj noch ber Umfranb, bap 
mehrere Gapitularftetten nicht befefct furo, roaS ben 9cact)rheit hat, ba& bie 
©efdjdfte auS Abgang gehöriger Hrbeüäfräfte leiben, unb bafj auch bie oben 
bezeichnete 2hiSroahl erfdjroert roirb. (£8 roirb ba$er eine ebenfo bringend 
als roidt)tige Aufgabe fein, biefe oacanten Steden ba(bu)untia)ft mit joldjen 
Üftdnnern gu befefoen, roetdje gu einer folgen 2öürbe geeignet finb unb b& 
her, allen Parteien fern üebcnb, fiel) in nichts compromitrirt haben unb bei 
allfcitige Vertrauen oerbienen. SDaburd) roirb baS erroünfchliche flJcajj bei 
SlrbeitSfräfte im (Sapitel ^ergefteüt unb root)l auch fe em ßoabjutor bie <3te 
legenheit gegeben werben, bie oerfefnebenen ®efct)äft3branchen in einer ber 
Kirche unb bem (Staate erfpriefjttchen ^ufainnienfe^ung gu organifiren. 

hiernach fühle ict) mia) gebrungen, bie ^uoerftcht auSgufpredjen , ba$ 
mir bie in ber Statte De salute animarum guftehenbe Vefugnifc gur Ve* 
rufung tauglicher Scanner gu ben oacanten (Sapirutarfreffen gefta)ert unb 
überhaupt in öefefeung ber (SapitelSprdbenben im ©noernehmen mit ber 
königlichen 9ftegierung jener ©influB geftattet roerbe, welcher gur Veqrün* 
bung unb Vermehrung beS roecfjfelfeittgen Vertrauens, foroie ber Achtung 
unb SBirffantfeit ber SDiöcefanoerroaltung auf ©eiftlichfeit unb Votf erfor. 
berlich ift. 

5. SDiefen fpecietten Sefiberien fönnten auet) noch einige anbere all* 
gemeinen 3 n h a fo8 angereiht roerben, als ba finb: bie VerfahrungSroeije bei 



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— 229 — 

gemifctjten Ehen, bie ©efjanblung ber oom 2lpoftolifchen ©ruhte cenfurirtcn 
§ermefifchen £)octrin, bie unbehinberte 2lu3übung bcr Epifcopatgeioalt u. f. to. 
S)a jebod) biefe fünfte nact) 3 n h au DCr m * x Dom ^ßäpftltchen ©ruhte ge= 
matten Eröffnungen bereite in bcn gn>ifa)en ©einer SRajeflät bent Könige 
unb bem ^ßäpftlichen £ofe getroffenen unb genehmigten Stipulationen fcft= 
gefteHt finb, fo ift es nicht nöQig, btefelben ^ier fpeciett gu erörtern. 

33orfte$enbe ^Darlegung ber oon mir befiberirten fünfte ertaube ta) 
mir nun Eurer Ercelleng mit bem guoerfi etlichen 93ertrauen gu überreifen, 
bag btefelben geioiü 3^rer beifälligen .»Juftimmung fich werben erfreuen bürfen. 
ja) ^abe barin bie SÖefugniffe unb Otedjte ber Stirbt, meta)e ict) als fatejo? 
lijctjer 23ifa)of gur Erreichung be3 grojjen gemeinfamen 3^^^ in 9Tnfprud) 
ja nehmen fchioer oerpflidjtet bin, ohne :Küd halt begeidmet, unb e3 ift ba= 
frei nicht meine 2lbficf)t unb fann c§ nia)t fein, mir foldje SBefugniffe unb 
i^ec^te ju oinbiciren, toelche jene beä <5taatö im TOnbeften gu beeinträa> 
tigen geeignet roären. 3<h roiff nur mit reblidjem unb offenem ©ertrauen 
ben 2Beg anbeuten unb bie Dichtung flar machen, welche ich aß fatholifcher 
Sifdjof einhalten mujj, unb roelaje allein gu einem bauerhaften ^rieben fu^ 
ren fönnen, unb rouTä ©Ott, auch ftyrw roerben. liefen gurüefguführen 
unb gu förbern, ift unter @otteä ©eiftanb mein fefter Entfchluf? unb mein 
crnftlicheS 93eftreben. STudt) haben Eure Ercelleng fta) bereite in unferer 
Unterrebung über bie oon mir geforberten fünfte mit fo offenem unb ebetm, 
mir \o erfreulichem S3ertrauen auögefproa)en, bajj ich bie Hoffnung hege, eä 
roerben ^odjfelbe mir bie bereits gemachten, mich f° ermutigenden 3ufagen 
genetgteft TDieberfjolen. 3dj erlaube mir bafjer bie ergebende SBitte, baß 
(hrre Ercelleug gefälligen mögen, mich h^ er ^^ cr burch eine beftimmte fünfte 
(ia}e Eommunication gu beruhigen, bamit ta) mit freubiger 3uoerftcht baä 
grofje ©etf beginnen rönne gum §eite ber Kirche unb gum ©ohle bee 
Staates. 

■üftit Jyreube ergreife ich bi e f cn &nlaf gur erneuerten 93erfid)erung ber 
tiefen Verehrung unb ber hothöchtungSoottften Ergebenheit, mit melier ich 
bie Qf)xt h a &e 3 U fein 

Eurer Ercellenj 

gehorfamfter Liener 
t 3ohanneä oon ©eiffel, 
SMfdjof oon ©peper. 



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- 230 — 

61. Stoatfmintftcr Giaftor n ju Berlin an Mannt* Don (griffet , *tfü)of 

ddii SDeücr. 

Strlln, b«n 7. 3<muar 1842. 

eure Siföftflige #od)würben 

würben mid) fe$r oerbinben, wenn ©ie mid) borgen Vormittag nadj 1 1 Uf>r 
mit ber eijre 35 re ^ 33cfud^c3 erfreuen wollten. 3$ wünfdjte gerne, wai 
nodj übrig ift, mit 3§ re * 93ertrauen3note $u beraten. 33t3 §um ©onn= 
abenb lagt ftdj ntd^t OTeS in Orbnung bringen; idj benfe aber, bafj am 
nädjften Montag bie 3Ibnafjme beS §omagialeibe§ werbe erfolgen tonnen. 
Wt ber auSgegeidmetfien £od)adjtuug (jabe idj bie tyxt gu beharren 

öurer 2M)d)öflid)en $od>würben 

ganj ergebender 
eid)horu. 

62. §taatdmürifter (fiebborn tu Berlin an 'Mbannti von (HeiHel • ^ifdjof 

93crlln, ben 8. Sanuar, 2lb«ibS 8 Ub>, 1842. 

©urer 8ifd)öflidjen £odjwürben 

beehre idj mid), in bem beitommenben 2luffafce 4 eine furge $)arftettung ber 
©runbfäfce mirgut§eilen , welche in 2lb)icf)t ber von 3§ nen i]l Anregung 
gebrauten fragen oon ©eiten ber ©taatSregterung in Slnwenbung gebraut 
werben, ©ie werben , wie id) hoffe , nichts barin finben , wa§ bie Ottfye 
ber fat^olifa)en Jtirdje unb bie freie Ausübung ber epifcopalgewalt gt> 
färben unb 3hnen baljer ©orge für bie 3u!unft erweefen tonnte, ©runfe 
fäfce finb im Sittgemeinen etwas SlbftracteS; ßeben gewinnen fte erft bura) 
bie 2lrt ber Hnwenbung. 2)a& eS ebenfo wenig in ben 2lbfta)ten beä Äönig» 
ober feinet ^inifterä liegt, bei ber 5lnwenbung einzig unb allein bie ßogtf 
ju hören, ohne alle iKütfjidjt auf befonbere Umftänbe unb SBerhältniffe, 
bauon tonnen eure iBifdjöflidjen §odjwürben niajt minber überzeugt fein, 
als aud) wir unfererfeitS baö Vertrauen ^egen, einer gleiten 9Karime auf 
3^rer ©eite gu begegnen. Sftur auf biefe Söeife werben eonflicte umgangen, 
welche für ©taat unb ^ira)e gleite Verlegenheiten herbeiführen tonnten, 
unb bie e3 befonberS unter ben 3uftänben unfcreS beutfajen Vaterlanb« 



1 ©iebe 6. 231—234. 



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— 231 - 

für unS Wt fciltge $fK*t ift , auf ba* ©orgfältigfte $u oermeiben. SDtc 
Sogtf be3 Seben« ift eine anbere alä bie ber ©nfteme. 

§aben (Jure ©ifehöfliehen ^odjroürben noch 2öünfa)c unb üöemerfungen 
mitzureiten , fo bitte ta), mit ooffem Vertrauen ©ict) barüber gegen mid) 
aussprechen §u motten. 

9Jctt ber auSge^eidjnetften £oä)aä)tung höbe ia) bie (?|re $u oerharren 
(hirer 23if (höflichen §od)n)ürben 

gan$ ergebender 
(£id)horn. 

Pro memoria, 6cftimmt }itr 21e6erfla6e an 6*n J»crrn iSiftfiof von t^ciffef. 

1. 

S)ie bifd)öflid)en (Jlericat s ©eminarien finb in Greußen oon jeher, fo= 
rjofjl cor als nadj Emanation ber öulle De salute animarum, als reine 
3)iöcefans3ttftttute betrachtet roorben, beren iJroecf Dar i n befteht, bie ßanbis 
baten bc3 ^riefteramteS $ur praftifdjen Ausübung ber ©eelforge auSjubilben. 
Sie freien Demnach ihrem ganzen Umfange nad) unter ber unmittelbaren 
unb freien fieitung beS $)iöce}anbifchofeS, n>e(d)er über bie Aufnahme ber 
fcanbibaten, über bie Anorbnung unb SDiSciplin beS $&u*tt$eit 8ebenS, 
über bie ©egenftänbc unb 23ehanblung beS Unterrichts, foroie über bie OualU 
ncation unb ^ulaffung ber Alumnen ju ben ^eiligen Söeihen allein ju 
frfmnmen $at. ©oroohl ber 95orfter)er (9tegenS) ber Anftalt als bie £e$rer, 
Vermalter unb Repetenten roerben com ©ifchofe berufen unb angeftettt, 
jebod) nic^t eher, als bis fia) berfelbe ber lanbeSherrlichen Genehmigung 
oerfidjert fjat , lueldjc burcf) Söermittelung beS Oberpräfibenten bei bem 
Sßinifter ber geiftlichen Angelegenheiten eingeholt roirb. 3)ie)elben finb in 
^egug auf ßehre, 2öanbel unb Amtsführung ber unmittelbaren 33eaufiichti= 
gung beS 93if<hofeS unterroorfen , bem eS nach geroiffenhaftem örmeffen frei 
fteljt, bie AngefteUten ihrer Functionen ju entheben. SDie ©taatSbehörbe 
fietjt ieboch in bem festeren gaHe ftetS einer TOttheilung beS SifehofeS 
entgegen. 

2. 

r ie ^rofefforen ber tathotii'ch-theologifchen gacultät an ber Unioerfität 
ju Öonn werben, roie alle übrigen Unioerftt&tSlehrer, oom ©taate berufen 
unb angefteQt. 'Die gebachte gacultät fteht inbejj i^rem Siuetfe nach mit 
allen ihr ungehörigen ^erfonen in einem befonbem, burch bie Statuten oom 
18. October 1834 näher geregelten *8erhältniffe ju bem Grjbif (höflichen 



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- 232 - 

Stufjle oon jtöln. 2Sie ber § 4 biefer (Statuten unb bie bafelbft attegirten, 
bie Unioerfttät gu Breslau betrcffenben Berorbnungen oom 26. fcuguft 1776 
unb 26. 3uti 1800 nö^er ergeben, erfolgt: 

a) feine Änftellung ober ^ulaffung §um fatljoltf^eologiföcn £e$r= 
amte ofme oor$erige Sftücf frage beim Erabifdjöflidjen Stuhle, beffen auf er- 
Ijebliaje, bie ßefjre ober ben ÖebenSroanbel beS Borgefdjlagenen betreffenbe 
SBebenfen gegrünbeter Cviiifprud) bie SlnfteHung beöjelbeu unjuldffig madjt. 

b) SDer Er$bifd)öflidje Stufjl übt baS SRedjt ber geifttidjen Sluffidjt 
über bie gacultät auS, bergeftalt, baß er biefelbe nad) belieben ju oiftriren 
befugt tft unb ifmi bie Sectionäoer$eidmifje oorfjer oorgelegt roerben muffen. 

c) ginbet ber Erjbifdjof, ba& ein bei ber gacultät fungirenber ßeljrer 
in SÖorlefungen ober ©Triften ber fatlrolifdjen (Glaubens* ober Sittenlehre 
gu naf>e trete ober in ftttliä>religiöier Bejiefiung fonft ein Slergernifc gebe, 
fo f)at er auf bcSfallfige Änjeige ein nad)brücflid)eS Einfc$reiten beS SRim* 
fterii jur Slbljülfe feiner SSefajroerben $u gewärtigen. 

2)a bie *4$rofefforen ber gacultät iljre Slnftellung oom Staate empfatu 
gen, fo rietet fidj auefj i$re Entfernung oom Ämte nad) ben ©efefcen beS 
Staates. Eine birecte Slntbeilnalmie an einer gegen biefelben etwa eintreteru 
ben EntlaffungSprogcbur ift bem Erjbifdjöflidjen Stuljle nidjt betgelegt roor* 
ben; berfelbe barf inbejj barauf rechnen, baß bie StaatSbebörbe bei oor: 
|anbener Beranlaffung unb inSbefonbere in ben oorljin bei c) angebeuteten 
gäfleu ernftlia) barauf bebaut fein wirb, baS 3ntereffe ber rat$olifaen 
tfira> $u magren. Ein im 3öefentlid&en gleidjeS Ber$ältni& befielt audj 
in S3ejug auf bie »nftellung ber fatlroliidjen <KeIigionSlef>rer bei ben ®nxtu 
nafien unb Sdjullefjrcrfeminarien unb beren Entlaffung. Dafj biefe 9te& 
gionSleljrer roie aud) bie ^rofefforen ber gacultät in ifyrer allgemeinen 
Eigenfdjaft als fatlrolifdje EJeiftlidjc ber canonifd)en &uffid)t beS Erjbifdjot: 
liefen Stuhles nod) befonberS untenoorfen finb, oerfteljt fidj oon felbft, unb 
ift r fooiel bie ^rofefforen betrifft, in ben angeführten gacultät&Starmeii 
bereite auSgejprodjen. 

SDa Seitens beS Erjbiidjöflidjen StufjleS ein Söert^ barauf gelegt roirb, 
fein burdj oorljerigeS Benehmen mit ber StaatSregierung bereits feftgeftcHt» 
Einoerftänbniö jur Slnftettung ber gacultätS^rofefforen foroie ber SReligionfc 
leerer bei ben ©nmnafien unb Sdjulleljrerfeminarien ben SlngcfteHten gea,eru 
über noa) befonberS auSjufprcdjen, um biefelben, als jum fiefjramte ber Tat^o- 
Uferen Religion ermädjrigt, aud) fird)lid)erfeitS ju beglaubigen, fo roirb 
bie StaatSbetyörbe bagegen nid)t3 erinnern, oorbcl)altlid) jebod) oorberiger 
Einigung über bie gaffung, roeldje biefer Beglaubigung Seitens beS Erv 
bifdiöflidjen Stuhles gegeben roerben foll. $)a inbeß bie Entladung ober 
Entfefcung ber ^rofefforen unb Se^rer ft<$ naa) bem StaatSgefe^e richtet, 



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- 233 - 

fo ergibt fidj IjierauS, bafj eine ©eitenS be3 (Jrgbifdjöflichen ©tu^leS etroa 
für nött)ig erachtete ,3urücfnai)me ber errodljnten Beglaubigung nicht jugleich 
auch bie SlmtSentlaffung be3 betreffenben 2et)rer3 oon felbft gur golge höben 
fönne. SMc ©taatöbehörbe roirb oielmebr in einem fold)en Jolle erroarten, 
ba§ bie £rgbifch6fli<he ©teile fic oort)er uon ihren Befchroerben gegen ben 
betreffenben 2e|rer in tfenntnijj fefce, um bemnädjft im gemeinfamen <&m 
oerftänbniffe benjenigen 2Beg gur Abhülfe einklagen gu fönnen, ber, inbem 
er gur ©icherftellung be§ SntereffeS ber ratl>olifd)en flirdje gereift, gugteid) 
bie ben ©taatägefefcen gebührenben ftücffichten feftljält. 

SDa ber ©taat3bet)örbe baä <$ebei$en ber ratholifd>theologif<heu gacultät 
ju Bonn aufrichtig am £ergen liegt, fo roirb biefelbe bie herauf unb inä; 
befonbere auf bie Berufung be§ einen ober anbern tüchtigen ^Profefforä ge= 
nuteten Borfdjläge beä £>errn (SoabjutorS gern entgegennehmen unb nad) 
2Röglid)feit berürfftd^tigen. 

3. 

SMc §anbt)abung ber canontfd)en ©iSciplin über ben ©iöcefancleruö 
ift im gangen Umfange ber ^Jconardjie ben Jpdnben ber Bifdjöfe anoertraut. 
3n ben öftren ^rooingen beä etaattä ift biefelbe mehrfach burch befonbere 
^rooinjialgefefce regulirt, aud) im allgemeinen 2anbrea)t bie ©renge begegnet 
toorben, über roetdje hinaus baä bifdjöfliche ©trafrecht nicht roirffam bleiben 
tarnt. 3 n D < m gtöfeten X^eile ber (SrgbiÖcefe jtöln, roo burch bie grembs 
hcm'ctaft bie Ausübung ber geiftlid)en @erid)tSbarfeit im Allgemeinen fup* 
vnmixt ift, beftec)t für baS $)iScipltnaroerfahren gegen fatr)oIifd^e ©eiftlidje 
pr 3«t feine organifdje Borfdjrift. $)em (h-gbifchöflichen «Stuhle, bem bie 
»mombilität beS großen ZtyiUä ber <Pfarrgeijtlta)en ein leichtes «Kittet gur 
Äufredjthaltung ber #in$enguä)t gerodt)rt, roirb roeber bei ber Benufcung 
biefeS Littels, noch roeniger aber bei ber Beringung ber gewöhnlichen 
firt^lic^en ßenfuren ein £inbernif$ ©eitenS ber ©taatSbehörbe entgegen^ 
gefegt. S)ie ©taatSbet)örbe nimmt pielmet)r nur bann oon ber §anb; 
tjabung ber fird)lid)en ©iSciplin Jtenntnifj, roenn burd) eine Befchroerbe 
über biefelbe bie Ausübung it)reS OberaufftchtSrechtS in Anfprua) genommen 
roirb ober, mit anbern SBorteu, ber gaff einer appellatio tanquam ab 
abusu vorliegt. 

£in befonberer 3nftangengug für baS bifdjöftiche SMSciplinaroerfahren 
befte^t, roie bereits bemerft, in ber ergbiöcefe tföln gur 3eit nicht. (SS ift 
inbefc S u WK^i Da 6 me bereits feit längerer Qtit aufgenommenen, burch 
bie fira)lid)en Berroicfelungen inbefj unterbrochenen Bert) anbiungen über bie 
Organisation ber geiftlidjen (SJeridjtSbarfeit im Allgemeinen roieber gortgang 
geroinnen roerben. 



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— 234 - 
4. 

£5er <Srgbifa)öflia)e <5tu$l roirb, rote bi3t)er, fo audj ferner, bei ber 
Übung ber i$m burdj bie 33ulle De salute animarum beigelegten föchte in 
Anfeljung ber (Ernennung gur £>ombed)anei unb betn in ben gcraben SR* 
natcu gur (Jrlebigung fommenben (Janonicaten geroiffenljaft gefdjüfct roertort. 
'Die balbige (Jrgängung beä flttetropolitancapitelS liegt ebenfo fehv in ton 
2öünfd)en ber ©taatSbe$örbe , al$ biefelbe gur Sicherung einer roor)lgeorb= 
netcu $)iöcefanoerroaltung im firdjlid)en 3ntereffe erforbcrlid^ ift. 23on ben 
gegenwärtig oacanten oier Steden ftnb bereits groet buvdj beä ,H önigo 9Haj«= 
ftät fraft beä AHerr)öa)ftbenfelben beiroo^nenben SftedjtS buret) ben Pfarrer 
unb Sanbbedjanten £ erfebaum gu (Solingen unb ben Pfarrer unb 
infpector Dr. 33roir gu £öln bef efct roorben ; bie ^äpftlidje Söeftätigung ber 
Womination roirb tnbefe nod) erroartet. $)ie $)ombecr)anei unb ein Ücumetß* 
canonicat ftcr)en gur (Srgbifdjöf litten Sßerleiljung offen. 

5. 

$)ie Angelegenheit ber gemixten <£§en r)at in ber Atferfjödjften dabtneti 
Orbre com 28. 3anuar 1838 bereits tyre (Jrlebigung gefunben, bei roclcfa 
eS fortan beroenben roirb. 2)ic £ermeftanifdje SDoctrin $at bei ben Staat* 
beworben einer 33egünftigung btär)er ftdr> nidjt gu erfreuen gehabt, unb btrfe^ 
roirb auet) fünftig nidjt ber gaff fein, oorbefjaltlicr) beäjenigen redjtliajen 
©djufceS, roeldjer ben auö ber <5d)ule beS oereroigten §ermeö ^eruorgegan^ 
genen, im Amte fter)enben ßer)rern nadj ben €>taatägefefcen nicr)t oorent^oto 
roerben fann. 

Die Ausübung ber (Jpifcopalgeroalt innerhalb ber burd) bie SBerfatN 
be§ Staateä oorgejeidmeten ©renken roirb ooHfornmen unbeljinbert Netto- 

63. 3 r a a t i nun ift t r (Si rti b d r n ju Berlin an 3 obanne* Don ©efff el , » tf 4of im 

»etlin, ben 9. 3onuar 1841 

(Jurer 33ifa)öflia^en §oct)roürben 

beefjre idj mid), bie Abfd)riften ber Entwürfe 

1) gu bem Artifel in ber ©taatägeitung, 

2) gu ber fpäteren ©efanntmaajung bura) bie Amtsblätter ber $UfW 
prooing, 

3) ber fcibeSform 

gur oer traulichen £enntnifmafroie gang ergebenft mitgut&eilen. 3 u 9 lfii 



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— 235 - 

erlaube ia) mir, mia) gu einem furjen öefudje fjeute 2lbenb nod) gegen 
9 Uhr bei (Surer Sifäflflidien ^odjroürben anjumelben, um nodj einen 
i&genftanb mit ^ntn ju befpred>en. 

$>er tfönig roünfdjt, bajj bie <£ibe3leiftung borgen, unb jroar 2 4 /i U$r, 
jtattftnben möge. 

TOit ber auägejeiajnetften £od)ad)tung oerfjarrenb 
(§urer $ifa)öflio$en §oa?ioürben 

gan$ ergebenfter 
(5id)$orn. 

&. Artiftef in 6er $fa«t5}<Uttitg. 

Seine üflajeftät ber Äönig, oon bem lanbeäoäterlidjen 2Sunfdje erfüllt, 
ba§ bie Firdjlidjen 3 u ftänbe ber (frjbiöcefe Äöln, roeldje bie ©cmütljer ber 
bortigen ©erooljner in Sorge unb Spannung erhalten, burd) £erfiellung 
einer regelmäßigen obcrrjirtlidjen Verwaltung roieber georbnet werben, Ratten 
bereits oor längerer 3eit jur (Srreidjung biefeä 3roecfeä mit bem ppftlidjen 
Stuhle Unterljanblungen anfnüpfen (äffen. 

SDurd) gegenteilige« Vertrauen gefßrbert, haben biefe llnter^anblungen 
ba$ geroünfdjte 3iel uidjt oerfe^lt. 

3n golge einer näheren #enntnifjnaf)me, baß ber §err <£r$bifd)of 
Ülemenä Äuguft, greifjerr £)rofte oon Vifdjering an bem Ungemad) einer 
frä- Milben ®efunbf)eit $u leiben habe, unb bajj bejjroegen bie Verwaltung 
ber (*r$biöcefe nidjt wenig befdjwerlidj unb müf)eooÜ* für u)n fein mürbe, 
$a6en «Seine £etligfeit ber $apft nadj eingeholter Meinung unb 3ufttmmung 
be$ £>errn ©rsbifdjofS e3 für eine angemeffene flftaferegel erachtet, bafc bem* 
felben unter 3uftimmung Seiner SRajeftät beä tfönigS ein Goabjutor mit 
bem 9led)te ber ftaajfolge gegeben werbe, weldjer ben ergbifa)öflia)en Sprengel 
traft apoftoliföer Vollmadjt ju oerroalten habe. Semgemäfe ^aben Seine 
$äpftliä)e §eiligfeit burd) ein unter bem gifdjerringe auSgeftettteö Vreoe 
d. d. 24. September o. 3« ? ra ft apoftolifdjer flttadjtuollfommenheit ben 
iBifdjof oon Speoer, $erm 3°f> an " c ä oon ©eiffel, ber wegen ber einfidjtSs 
ootten, beä allgemeinen Vertrauend ftdt) erfreuenben fieitung feiner bisherigen 
Verwaltung bem $äpftlidjen Stuhle tarnen« Seiner 9flajeftät beö Jtönigä 
befonberS baju befignirt worben mar, jum ßoabjutor mit bem SRedjte ber 
ftadtfolge unb gum apoftoltfdjen Slbminiftrator ber @rgbiöcefe Äöln mit 
allen unb jeben nothmenbigen unb angemeffenen (yacultäten ernannt unb 
befteßt. 

3n STuäführung biefeS VreoeS, wogu Seine SJiajeftät ber £önig unter 
Vorbehalt ber ftedjte beä 9ttetropolitancapitel8 ju $dln, welä)e$ ftetä eine 



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— 236 - 



treue gürforge für ba3 Sßoljl ber SDiöcefe beroiefen, für fünftige gälle, bie 
©enefjmigung erteilt f>aben, ift ber feitt)erige 2Mfd)of oon Speyer, #err 
3o$anneä oon ©eiffel, nad) Dörfer erlangter freunblidjer ^uftimmung Seiner 
Üftajefiai beä Äönigä uon SSaoern eingetaben roovben , an betn fjiefigen 
,£öniglid)en §oflager ju erfd)einen, um in ber (Jigenfdjaft eineS nunmehrigen 
(Joabjutorä mit bem $fted)te ber 9tad)folge unb eined apoftoltfd)en Slbmini: 
ftratorg ber (Srjbiöcefe itöln ben (£ib ber $reue unb Unteru)änigfeit ju 
leiften. 

£)iefer Ginlabung folgenb, ift ber Prälat audj an bem tfönigtia)en 
#of(ager erfäjienen unb §at am geftrigen Sage in ber i$m übertragenen 
9(mt3eiaenfä}aft ben §omagialeib in bie §änbe ©einer Wajeftät be§ ßönigä 
abgelegt. 

2ln ben §erm Crrjbifdjof, Jrei^erm oon $)rofte, fjaben beS £önig3 
TOaicftät fdjon unterm 15. ©ctober oorigen 3 a § rc8 naäjfolgenbeä ©d)reiben 
erlaffen: 

„§od)roürbiger (frgbifäjof! ©ie werben fdjon baoon unterrichtet 
fein, bajj burdj bie roeife §ülfe beö römifdjen £ofeä bie Slngelegen^eü 
ten ber itölnifdjen Jtirdje eine glücflidje fiöfung erhalten §aben, unb 
eS ift Wir nidjt entgangen, bafe gu bem erroünfdjten (Snbe oon bfe 
nertgen traurigen Vionflicten audj o9* c -öerettrotuigtett mugerotrn 
§at. 2*or meljr als Saljreäfrift gaben ©ie Wir 3f)r ©ort, 3$re 
nöllige greiljeit nidjt baut $u benufcen, nad) jtöln jurücfyufefjren. ©e= 
roiffenljaft Ijaben ©ie eä gehalten, unb inbem 33) 3Ü ncu Weine 3 U: 
friebenfjeit in oollem Wa^c hiermit bejeige, gebe 3°) 3§ nen 3$ r 
gegebenes SBort utrücf, unter ber 93orau3fefcung, bafj, falls eine 9to/ir 
nad) Äöln in %f)xtm 2öunfd)e liegt, foldje nidjt et)er oon 3() ncn unter- 
nommen werben roirb, bi§ ber ernannte Goabjutor bafelbft etngetrown 
ift unb bie 5lbminiftration ber Grjbiäcefe übernommen $at. $er (Se= 
banfe, ba§ ©ie an politifcfcreoolutionären Umtrieben £§eil genonrmen, 
ift oon Wir nie geteilt roorben, unb aud) Weine 23ef)örben fjaben 
fd)on früher Steranlaffung genommen, benfelben ju miberlegen. 2)a 
3d) aber roeife, baß ©ie unb 3^c fo ef)renroert§e Jamitie ben bringen^ 
ben SBunfd) legen, bafe biefe Grflärung oon Wir ©elbft audgefprocben 
roerbe, fo benu^e 34 bn?f e (Gelegenheit mit Vergnügen gu ber 3}er; 
fid)erung, bafe fia) nirgenbd ber geringfte gegrünbete SInlap $u bem 
S3erbad)te finbet, ba§ ©ie bie Söürbe 3^er ©teöung unb Sfyxti Gimtes 
jur ^eförberung politifa)creoolutionärer Umtriebe ober roiffentlid)eT 
33erbinbung mit ^erfonen, bie fold)e ^roecfe oerfolgten, gemißbraucfc 
garten, weit oem ^erjita^en ia5un|a)e, oaR ote|e züer|ta)erung Jonen 
eine oerbiente ©erufngung geroä^ren, unb bafe eS 3*>nen oon ber Söor= 



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- 237 



legung oergonnt loerocn möge, Ha) im isDenujie eines rumgen altere 
beä toicberhcrgcftellten fachlichen griebenä noch lange gu erfreuen, 
oerbleibe 3rf> mit aufrichtiger ^odjfchäfcung 

(Stirer §o<f)toürben 

$arefc, ben 15. October 1841. 

Wohlgeneigter 
(geg.) grtebricr) Wilhelm.- 

2)er neuemanntc Goabjutor wirb oorerft, mit königlicher öeroiHigung, 
nadj ©pener gurüeffehren , um bafelbft baä ©rforberlidje gur canonifchen 
abmtniftrorton be§ feiger oon i^m befletbeten 93i3tfjum8 anguorbnen, unb 
iobann im fiaufe beö nächften Monats gebruar in köln eintreffen, um bie 
Serroalhtng ber borttgen (Srgbiöcefe gu übernehmen. 

£)iefe Vorgänge unb Maßregeln geben bie Hoffnung, bafj noch bem 
Simfche ©einer königlichen ÜRajeftät bie luieberfjergeüelltc (Eintracht burd) 
baS 3"fommenn)irfen 9lffer, meiere e3 mit bem 93aterlanbe gut meinen, 
immer fefter roerbe begrünbet roerben. 

b. 23efta!tntma<fhinfl burdi bir Amt 56 fäll er ber TtBrinprootn}. 

£uf königlichen 2TCferr)öcr)ftcn Befehl wirb hierburdj gur öffentlichen 
äenntnijj gebracht, bafe bie gur SOÖieberherfteHung einer regelmäßigen ^er* 
sialning ber Srgbiöcefe köln gioifchen ber königlichen ©taatsregierung unb 
bem ;^ömi)chen 3tit!;lc gepflogenen 93erhanblungen gu bem enoüufchten „Siele 
geführt haben, inbem mit 3uftimmung ©einer Waieftdt beö königö (Seine 
.peiligfeit ber ^ßapft ben 23ifa)of oon ©pener, £errn 3o$attttefl oon 
3eiffel, gum Soabjutor beä £errn (£rgbifchofes ßlemenS&uguftgrei* 
$errn SDrofte oon 93ifchering mit bem fechte gur Slmtsnachfolge er* 
nannt unb gug(eict) gum apoftolifdjen S3ern>alter ber (Srgbiöcefe köln be* 
fteat hat. 

£>er Jperr 23ifcr)of oon ©ei f fei hat, nad)bem er ©einer SRajeftät bem 
Könige ben 6ib ber Unterthdnigfeit unb $reue geletftet, nunmehr bie $er* 
roaltung ber (Jrgbifchöflichen SDiöcefe übernommen, worüber auf bie oon 
oeite be8 (9c. 9L) heute erlaffenc 33eTanntmachung (§irtenbrief, oberer!* 
Iid)e Orbination ic.) S3egug genommen toirb. 

9lachbem fonaa) baä Oberhaupt ber fatholifchen Kirche im ©inoerftanb* 
niffc unb mit Genehmigung ©einer flRajeftät be3 königS bie oberhirtlichc 
Senoaltung beä (JrgbiSthumS köln bura) bie Ernennung unb 8ufftcttung 
eines Goabjutorä be§ (5rgbifa)of€ mit bem fechte ber Nachfolge unb Slpofto* 
lifd)en Äbminiftrator« ber genannten (Srgbiöcefe in ber $erfon be8 feitherigen 



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— 238 — 

©ifdjofä oon ©peoer, £errn 3oljanne8 oon ©eiffel, an roelchen fortan 
mt, bie c8 angebt, ftd) in Angelegenheiten, roel$e bie geiftlicfc Verwaltung 
ber fcrsbiöcefe betreffen, ju menben fmben, canonifd) georbnet hat, fo wirb 
ba3 ^ublicanbum oom 15. iRooember 1837 mit allen barin enthaltenen 
Slnorbnungen zugleich mit ber gegenroärtigen S3efanntmad)ung jurütfgfc 
nommen. 

tföln, ben sc. ic. 

$)er Oberpräfibent ber ^^etnproüinj. 

3a), 3°^ fl nned oon ©eiffel, ©ifdjof oon ©pener, fdjroöre einen fft p 
©Ott, bem Allmächtigen unb Affmiffenben, unb auf ba§ fjeilige (JoangeTatm, 
bafj, nadjbem id) burä) ApoftolifdjeS 93rcoe oom 24. (September 1841 nun 
Goabjutor beS (Srjbifchofä non jtötn, Jrei^errn $)rofte gu SBif cf>ering , mit 
bem 9^eä)te ber Nachfolge unb gugleiä) gum Stpofiolifctjen Abminiftrator ber 
erjbiöcefe Jtfttii beftettt roorben bin, ict) Seiner königlichen SJcajeftät von 
Sßreufjen, griebrid) 2öilt)ctm IV., alä meinem allergnäbigften Könige unk 
fianbeäherrn, auä), wenn e§ ©ort fo fügen follte, AUerhöchftbeafetben rc# 
mäßigem 9eadjfolger auf bem £§rone untertänig , treu unb ergeben fein, 
3llIerI)Ö£$fti$r 23efteä nad) Gräften beförbern , ©ct)abcn unb 9cachtr)eil a&n 
nerpten vM. 

3n§befonbere gelobe icr) , ba§ ict) feine ©emeinfdjaft haben , feine & 
ratljung pflegen unb feine ücrbäd&tige 93erbinbung, fei e§ innerhalb obr 
aufeerljalb £anbe§, unterhalten roerbe, roeldje ber öffentlichen (Sicherheit je* 
fäf)rlich fein fdnnte; unb roill id), roenn ich erfahren follte, baf? in vtm 
©iöcefe ober anberäroo Anf^läge, bie jum ^adjtheil beS ©taateä gerfiifa 
fönnten, gemalt werben, t)ieroon ©einer königlichen flflajeftät Stange 
machen. 

SrUeä biefeS fd)n>öre i<$, fo roahr mir ©Ott ^etfe unb fein heilig» 
Goangelium. Amen. 

64. vinrcör m «ifeftof« Joanne« neu ©eiffel oon S*eüer an fttinig &rie>ru1j 
mWm IV. ton $ren|en bei Hblegnnö be« fumtagialeibe* 

am 10. 3annor 1842. 

9lHerburchlauä)rigfter, Sfllergnäbigfier könig unb JSerr! 

$>ie Umftanbe, n>ela)e mi$ oor ben Xhron (Surer königlichen SKajefta: 
fuhren, finb fo eigentümlicher Art, baß e* mir fd&nxr fällt, bie @e«k 



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— 239 - 

roeldje in biefer ©tunbe meine Vruft bewegen, angemeffen auägubrücfen. 
&ure königliche 9ftajeftät hoben geruht, mia) bem <päpftlichen Stuhle gum 
Soabjutor be« ehrwürbigen, an fränfelnber ©efunbfceit leibenben £errn (Srg; 
btfchof« Giemen« Sluguft oon tföln atlergndbigft gu befigniren, unb ba« 
Oberhaupt ber jlirche f>at mich gu biefem Slmte mit bem ftedjie ber ftaa> 
folge alz apoftolifajen Äbminiftrator ber £rgbiöcefe köln ernannt unb auf* 
gefaßt, nadjbem auch mein feitheriger atlergnäbigfter $önig unb fytvx mir 
bie lanbe3£errlid)e Einwilligung, bem neuen an mich ergangenen Stufe folgen 
ui bürfen, hulbooll erteilt t)at. tiefer ©eftgnation unb Ernennung unter? 
jtehe ich mid) mit geljorfamer Eingebung ; benn fic gilt mir als eine Stimme 
©orte«. <5« ift mir ein erljebenbe« ©efühl, mich bem ©tauben Eingeben gu 
bfirfen, bafj bie Vorfefjung e« alfo orbnet, bafj ich in biefer Stunbe §ier 
tiefe; unb biefer ©laube ift mir ein retigiöfe« Vebürfmfj; benn feiner be= 
torf ich woljl, bas fühle ich tief, weil er allein c3 oermag, mir in biefer 
mir fo feierlichen Stunbe unb in ber 3 u 'unft ben Vtaty für bie fo h<><h s 
nridjtige SRiffion gu geben, welche oon Ijeute an bie Aufgabe meine« ßeben« 
fein fott. 3$ h&be tof* weine Lebensaufgabe richtig erwogen — ich weifj, 
roa« ba« Oberhaupt unferer Äirä)e, (Jure königliche 9Rajeftät unb mein 
aflergnäbigfter könig fiubroig mit geredeter 3uoerficht oon mir erwarten. — 
S« ift oiel, faft gu oiel für meine fdjroadjen Schultern, dennoch aber 
wage ich e«, bie mir gugebadjte fdjwierige $Riffton gu übernehmen, unb bin 
bereit, it)r äffe kraft be« ©eifte« unb alle HuSbauer be« 2BiUen« gugu* 
roenben nach gangem Vermögen. 3a) thue biefeä oor 2lHem in oertrauenbem 
Hufblicfe gu bem, oon welchem alle gute ©abe fommt, gum Vater be« 
&'a)te«, ber ba« Söollen gibt unb baö Vollbringen. 2>er mich in fo eigene 
ffjümlicr)er SJÖeife berufen, wirb aua) — fo oertraue ich in gläubig unter* 
roorfener $)emuth — bem, wenn auch fchwadjen, SSerfgeuge bie ©nabe nicht 
oerfagen, bem ®otte«rnfe gu genügen. 3°) *h u * e« ferner in bem Vewutft* 
fein einer breifachen Vürgfa)aft, welche ich in mir trage, unb welche mich 
ermutigt, bem ©otte«werfe mich gu wibmen. 

<5« ift biefe« guerft bie erprobte «ßflichtgefinnung eine« fatholifchen 
Sifdwf«, welcher ein Hare« Vemu&tfein oon jener weltgefchichtlichen Sfliffton 
hat , bie ber göttliche (Srlofer feiner Kirche an bie ©öfter ber fcrbe auf. 
getragen, unb beren ©runbbeftimmung barin befteljt, bafj fowohl bie 2lu«= 
fprüche ihre« Stifter«: „3h* foUt ©Ott allein anbeten unb ihm bienen — 
burch mich fofft ü)* $nm Vater gehen" — „So gebet ©ort, wa« ©otte« ift, 
unb bem (Safer, was be« C5äfarä", alö auch f e ^ ner 3lpoftel SBorte: „,5üra)tet 
©Ott, ehret ben Äönig; feib unterthan ber Obrigfeit, bie ©Ott eingefefct 
unb ihr ba8 Schwert ber ©erechtigfeit in bie §anb gelegt hat, ben ©uten 
jum ©chu^e, ben Söfen aber gur Vergeltung" — „Siebet euch untereinanber ; 



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— 240 — 

tarn bie Siebe ift be8 ©efefce* (Erfüllung" — bafe, fage iaj, biefe göttlichen 
2tuSfprü^e unter ben 23efennern ber djrifttidt)en £irdt)e in ©efinnung unb 
X§at, in 28ort unb SBanbel, in Soweit uerrairTliajt, babura) ©orte* X* 
betung unb ©ienft mit ber (Etjrfurcfjt gegen bie ©brigfett unb bem ©etjorfam 
gegen bie ©efefce ausgebreitet unb befeftigt, unb fo Religion unb 6ittlict)ftii 
mit ber Jürften (Efjre unb ber Untertanen 2öot)lfat)rt immer me§r begrün; 
bet unb beförbert roerbe. $)aä ift bie TOiffion unferer ^eiligen Äira)e unb 
itjrer betrauten Liener feit adt)tget)n S^^unberten, unb fic ift aua) bie 
meinige. 3$ ^ ennc ft c — unD Dcm ©eiftanbe beffen, ber t§r gttfeQai 
r)at: „3$ bin bei eudj bis an baS 9Belt=(Enbe", roerbe ia) midj beftreben, 
fic treulidt) gu erfüllen. 

(Eine weitere 23ürgfd)aft ber (Ermutigung trage idj in bem ©erou§tfrin f 
bafe idj ein beutfdjer SBifd^of bin unb als folajer einem SBotte ang$r*, 
befjcn ©efdjidjte bie grofjartigften (Erinnerungen ber Slltoorbern feit Dielen 
3at)rt)unberten beroat)rt, unb oor aßen anbern fo reia) begabt ift mit lebeiu 
bigem ©inn für Religion unb 2öiffenfä)aft, für ©laubenfc unb fiebenäernft, 
für 2öat)ri)eit unb Sfteblidjfeit , für §ürftenet)re unb Untertt)anentreue unb 
93aterlanb8liebe. Wlit bem SBolfe, bem er angehört, rnufc ein beutfcfa 
33ifd)of , biefeä lebenbigen ©inneS £räger, ifm magren unb pflegen, wie in jij 
f elber, fo in Sitten, bie feiner obert)irtlidjen fieitung anoertraut fmb, unb 
©ort unb «Religion, 2öiffenfdjaft unb ©laube, Äönig unb Eaterlanb mftjia 
bie fieitfterne feines SöirTenS fein. (Ein beutföer 93tfa)of, liebe i$ mein 
Solf unb Saterlanb, unb wie mir biefe Siebe eine Äufforbemng ift gu bem, 
roaä e§ oon mir oerlangt, fo ift fic mir aua) eine 93ürgfdjaft beffen, wm 
gu leiften id) mir be§ reblidjften SCBillenä beroufjt bin. 

üttit bem gläubigen Slufblicfe gu ©Ott unb feiner ©nabe unb bei k 
rufjigenben (Einblicfe in mid) felbft unb meine Sßflidjtgejinnung ftüfce ict) mt 
audj nod) auf eine britte ©ürgfdjaft. (ES ift biefeö ber oerrrauenSwM 
£inblicf gu (Eurer königlichen Wajeftdt unb Syrern lanbeäüäterlia>n ©# 
roollen. Söenn eä mir feitt)er als ©tfdjof oon ©pener gelungen ift, mamW 
®ute für £ira> unb $aterlanb gu roirfen, fo muff idj t)icr baS freubige 
3eugni6 ablegen, bafc idr) biefeä, nädjft ©otte3 ©nabe, inöbefonbere be» 
i)od)t)ergigen 2öor)trootlen unb Vertrauen oerbanfe, roeldjeS mir mein aller 
gnäbigfter tfönig unb §err, Äönig Subroig oon Sönnern, gefdjenft t)at. 
roeldjen — f o roerbe idj nie aufhören , banf barft gu beten — ©Ott bafür 
allgett lohnen rooHe, roie bisher, mit glorreichem unb langem Beamten» 1 
©in idj nun fo glüdlidj, in meiner neuen ©teDung in gleichem ^a§e 
baä lanbeSoaterlic^e Sßertrauen unb SGBo^lroollen meine« neuen Äönigä unb 
§errn gu geroinnen, bann ge$e ia) meiner ^iffion mit £roft unb ^r§ebon§ 
entgegen. 3a) roeiß groar root)l, fola) JtöniglidjeS Vertrauen muB 



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- 241 — 

werben; allein badfetbe reblieh oerbienen motten,* ift nicht beä $erbieneng 
Anfang, unb roie ia) bereite bic ermuthigenbe Ueberjeugung geioonnen, meld) 
hod)her$ige§ lanbeSoäierlicheä SßoljlrooHen (Jure königliche Sftajeftät meiner 
Kirche unb ihrem ©ebenen f a)enfen , f o bin auch i et) , beren obgleich un= 
nmrbiger Liener, beä gleichen 93ertrauen3 gum 93orau8 geTöijj. 

So ftehe ich benn tyitx unb bin bereit, ben (ftb ber Unteriljanentreue 
in bie £änbe (*urer königlichen SRajeftät abzulegen. 3 roar * ann "4 nicht 
oerichroeigen, biefer ©ib legt mir große Opfer auf; benn er ruft micr) h'n* 
roeg uon einem oon mir innigft oerefjvten Könige, auö einer geliebten §eU 
inatr), oon Dielen mir treuem greunben, oon einem, ia) barf eä mit ^uoers 
ütfit fagen, mir roarm anrjängenben &iöcefancleru3 unb gläubigen 5öolfe, 
Don einem £anbe unb Sötöthum, bie ia) im §erjen trage. 2)ennoa) aber 
sterbe ia) ben (5ib , melier mia) meinem neuen könige unb £>errn oer; 
pflichtet, auä ganzem unb uoHem §er$en ablegen unb mia) meinem neuen 
#aterlanbe mit allen Gräften jwoenben. 9113 ein fatfjoltfdjer 33ifct)of fomme 
ia) nach ^reunen, unb ia) fage eä offen, idt) bin fatfjolifdjer 33ifd)of mit 
§er§ unb Seele, oon gangem ©eifte unb ©emüthe. 2)a8 £>eil meiner 
firche, ifjre (*hre unb SRec^tc unb ir)re canonifcr)e greifjeit fmb mir fjoef) 
treuer. 216er ia) jage eä aua) mit gleicher Offenheit: oon bem Slugenblicfe 
meines (*ibe§ an werben (Jure königliche Sflajeftät in 3hren roeiten Staaten 
leinen treuern Untertan haben, als ben (Soabjutor oon kölu, unb meineä 
neuen königö (&f)xt unD SÄcc^te unb meincö neuen 93atertanbe3 5öohlfahrt 
werben mir gleich theuer fein. <5§ roirb mir nicht fchroer fallen, bie Pflichten 
eines treuen SöijcbofS unb eineä treuen Unterlans ju erfüllen; benn al§ 
(foabjutor oon kölu roerbe ia) an ber Spifcc eines burch 2öiffenfcr)aft unb 
Sanbel ehrroürbigen SMöcefancteruä unb cineö mit lebenbigem Sinne für 
:Hea)t unb Pflicht begabten, gläubigen Golfes ftehen, eineä GleruS unb 93ot= 
feS, benen ihr uralter ©laube unb ihre oon ben Tätern ererbte kirchc ein 
foftbarer Schafe ift, benen aber auch bic Slnhänglichfeit an ba8 Statertanb 
unb bie innigfte Siebe $u bem gerechten unb milben Könige, melden ihnen 
©ort in könig griebricr) 3©ill)elm IV. gegeben, tief im §erjen lebt. 

Unb jo möge benn ©Ott biefe Stunbc fegnen mit feiner ©nabe — fte 
fegnen für bie heilige kirct)e, baS Sßaterlanb, (Jure königliche 9flajeftät unb 
mict). gür bie kirdje , bamit fic ihre roeltgef Sichtliche Senbung an bie 
TOenfci)r)eit immer mehr erfülle unb gebeihe, eine mafellofe 53raut be§ #errn, 
bie er mit feinem 23lute fidt) erfauft, gur (5h« ©otteS unb jum £eile ber 
Seelen. gür baä 93aterlanb, bamit eä unter bem Scr)ufee $roeier erlaubten, 
im grofcarttgften greunbfcfjaftSbunbe jum #cile ihrer SBölfer oereinigten kö* 
nige aufblühe unb erftarfe in griebe unb Eintracht, in kraft unb fteigenber 
ÖebenSfrifehe $u ben fyotyn ©efehiefen, bie ihm bie 35orfehung betoar)rt. gür 

3o^. t>. «dffer. 16 



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- 242 — 

midj, bamit ber §err meine 3d)ultern ftdfyle unb mir feinen ©eijt gebt, 
bamit ia) meiner neuen gläubigen £>eerbe ein guter unb treuer §irt \mU 
unb Slden ein 23ote beä griebenä unb ber Siebe. ^nöbefonbere ober rar 
(Jure ßönigli<$e ÜRojeft&t, bamit ber ^od&^crgigc 2Bunfd) 3fett8 Äoniglifc 
£er$en3, äffen 3§ren Untertbanen ben religiöfen grieben ju fiajern, infc ; 
f üffung gelje , unb Me in ba§ banfbare ©ebet einftimmen : „®ott erfofir 
Jtönig griebridj ©Ufjelm bis gu ben du&erften ©renjen menfc^ü^er i$i 
@ott fegne tyn jefct unb immerbar!" 1 



65. 3obannc$ uon ©eiffel, SHfdjof uon rpcucr, an Giemen* Sluguft ftreibrnini 
3>roftc an öffäerinfl, Grsbifdjof uon »bin, $n fünfte?. | 

©erlln, bett iL SanuclM! 



£od&roürbigfter £err (£r$bifd)of, 
(Srjbifdtfftidje ©naben! 

9tad)bem idj feit metner 3(nfunft ju Berlin oom 30. $ecem&cr tortfer 



1 Äönig 5 r Mm$ UBilljelm erroieberte biefe 2lnfprac$e in folgenben ^erjuebei* 
ten: „3§m feien bie eben auSgefprodjencn @eftnnungen unb 2>iinfd)e «cTjt trrÄ 
unb er geifce ben Goabjutor fierjlici) roitlfornmen, ba er juoeTftäjtlia) Soften bün ' 
werbe ba§ in it)n gefegte ©ertrauen rechtfertigen. Qx füt)le fidt) babei febtn t: 
et)rten ©ä^roager unb §reunbe f bem Äönige fiubroig oon ©agern, ju Tain* pfij*^ 
bafc er ityn — ben ©ifd)of oon ©peoer — als benjenigen bc widmet $abc, m\&'& 
beiberfeitigen 2lbfid)ten entsprechen unb ben nunmehr roicberljergefteUten ftruboitffr 
unb förbern roerbe. @erne l)abe er ifjn ©einer ^»elligfeit bem ^apfte füt * ^ 
etneä (SoabjutorS in Äoln oorgcfäptagen unb brüefe hiermit feine ooHe Jeefrif^ 31 
i$u nunmehr an biefer ©teUe 3U fet)en. ©ein ©<$ufc unb fein 3Bot)IrooB» l & * 
in feinem fünftigen 2öirfung8freife fräftig unterfiüfcen, unb roünfe^e er lebbflft 
bem (Joabjutor gelingen roerbe, reä)t oiel @utc8 $u roirfen; feine Äufmerfiawto ^ 
I^eilnarjme roerbe tym ftetö folgen. SSenn ber Goabjutor gefagt Ijabe , bafc « 
Opfer bringe, inbem er feinen Jtönig, fein #etmatfjlanb ( feine näd&ften SSertDontoa ^ 
ein il)m treueres 93i8tr)um oerlaffe, fo fonne er iljm jum XrofU erroiebern, 
oaterlänbifdt)c , beutfdjc ©trom, roeldt)er ben be8 ©peperer &omei beruhe, «si'j 
dauern ber beutfd)en ©tobt, bie oon nun an fein .$eim bilben roerbe, btf?«' { 
baf? er auet) fernerhin in i?8ln im gemeinfamen beutfdt)eu ©aterlaitbe unb ju m 
3Bot)lfat)rt fortroirfe. Qx Reifte ibit bc&naib noä)ma!d roillfommen unb oerficbf«* 
bay er auf feine Unterfiü^ung unb fein ©orjlrooUen für feine ^erfon rote füt !'w 
immerhin rechnen fonne. Unb bem (Soabjutor bie #anb reid)enb , fd)IoB « ^ * 
3Dorten: „3^ fwue midt), ^err 5?ifdt)of, baß ©ie nunmehr un5 angehören; W • 
Mieles oon 3§ ntn für ben ^rieben ber guten W^einlänber. roünfd)e 3^ RfB * 
©egen $u Syrern Slmte unb oerbleibe 3t)nen root)lgeroogen. /4 

lieber ben 9lufentt)alt be« (Soabjutor« 5?ifä)of3 3ot)anue8 oon $eip i« 



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- 243 



>f)re$ bis gum 9. btefeä oon Seiner 'üttajeftät bem Könige in mehrmaligen 
«ubienjen empfangen toorben war unb in golge ber mittlerweile faft täg= 
lia) mit bem #errn ÜRinifter (Sichhorn abgehaltenen (£onferen$en julefot fo* 
lüofcl von beS ÄönigS Diajeftät , als bem genannten §errn iDcinifter foldje 
t^eils münbliaje, t^eilo ]d)nrtlid)e 3 u f a 0 cn unD ^crjidjcnmgen erhalten 
hatte, auf beren 29afiS ich, bie Hoffnung liefen tonnte, als ein fatholifcher 
33i|chof 311m ©oftf unferer ^eiligen .k irdie abminiftriren \n fönnen, jo habe 
ia) mich, mit @ott mich nochmals berathenb, gu bem in fo otelen SBejieh* 
ungen ungemein fdjiDeren Schritte eutfchloffen , bem SHufe Rottes folgenb, 
bie Slbminiftration ber ^rjbiöcefe Jtöln als (Soabjutor (hirer (h'jbifchdflichen 
Knaben $u übernehmen. 3$ "Härte mich bai)er bereit, ben #omagialeib 
leiften, unb habe benfelben auch am 10. biefeS Nachmittags 3 Uhr cor 
beS ^önigä SJcajeftät in (Uegenroart beS ^ringen oon ^reu&en unb bes 
gefammten ©taatSminifteriumS abgefroren. 

Ueber biefen gangen 2lft unb bie ihm oorauSgefjenben SDaten ift auch 
bereits in ber heutigen <ütaatS$eitung eine amtliche 33efanntmachung erfdnenen, 
auf welche ich ^ uve ^bijcriötlirficu Knaben aufmerffam mache, inbem §odj* 
felbe barauS erfehen werben, bajj ber bereits früher oom Könige an (Sie 
gerichtete 33rief, in welchem Slllerhöchftberfelbe bie iöefdmlbigung ber Söeförs 
berung reoolutionärer Umtriebe als uöllig grunbloS erflärt, öffentlich be- 
fannt gemalt unb 3h"* n baher oon biefer Seite bie wohloerbiente tyvtn-. 
xntung ju Ztyii geworben ift. 

3)amit ift jeboch bie Sad)e noch n W abgefchloffen. 3$ h aD€ nämlich 
in 3h rem tönten feft barauf beftanben, bajj 3$ rcv Sorberung einer ^urück 
nähme bes SßublicanbuinS oom 15. 9cooember 1837 (Genüge gefchehe, unb 
naa) langen fct)wierigen 33erhanblungen ift eS mir gelungen, biefe gorberung 
burct)$ufefcen. @S ift baher feftgeftellt worben, bajj am läge meines 5lns 
trirteS ju ilöln mit ber amtlichen 23eranntmad)ung biefeS meines Eintrittes 
im SBerorbnungSMatte ber Dcheinprooinj zugleich auch auf aHerhöchften 5ßc= 
fehl berannt gemacht werbe, baß baS Sßublicanbum oom 15. Wooember 1837 
mit allen barin enthaltenen ©eftimmungen gurüefgenommen fei. — hiernach 
ift nun, wie ich S" glauben alle Urfadje habe, ben fechten unb ber (£h re 
unferer t)tili$tn Kirche unb Gurer ergbifchöflichen ©naben ein (genüge 
gefchehen, inbem wot)l, nach meiner Slnjicht, unter ben gegebenen Umftänben 
fein ®runb mehr port)anben fein bürfte, ein Sichreres $u oerlangen, unb 
überbieS auch flhtw Gr$bijchöflichen ©naben felbft mir erflärt haben, ftch 



unb bie bort gepflogenen 53er$anblungen unb Sefpre^ungen fte$e 2lbt§eUung III: 
„SBeri$t bes eifyofl oon ©eiffel on ben «poftolifchen ttuntiul ©laMJrilk in Wunden 
oom 31. Januar 1842." 

16* 



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— 244 - 

mit einer einfadjen 3nrücf nafjme be3 $ublicanbum§ beliebigen ju rooflen. — 
3d> roürbe nict)t oerfe&len, (*urer (*r$bifd)öflicf)en ©nabelt oon biefer für 
ba3 Verorbnungäblatt bev JRfjeinprooinj beftimmten ^hiblication, roelä> man 
mir vorgelegt unb in Sfbfdjrift übergeben fjat, ebenfatfö eine 2Tbjd)rift mit- 
$utr)ei(en; allein man r)at mir biefe 9lbfdf)rift mir oertraulid) unb unter ber 
©ebingung jugeftellt, bafj id) fte, beoor fic gebrueft erfajeint, Wemanben 
communicire, unb idj fc^c mid) beferoegen in bem gatle, biefe iöebingung ju 
beadjten. 

3ufo(ge weiterer Uebereinfunft roerbe idj nädjften Donnerstag ben 13. 
oon r)icr abreiten unb oorerft nadj ©pener $urücfgeljen , um bafelbft bie 
Slbminiftration beS bortigen ViStlmmä ju beftellen, roorauf ia) fobann 
gegen ben 18. ober 20. Jebruar in Äöln einzutreffen gebenfe. 

Von aCfem biefem beeile id) micr), (hire (5r$bifa)öflicf)en ©naben <xp 
benft in ^enntnifc ju fefcen, unb ba nun bie ganje Sadje ju biefem ©taube 
gebieten ift, fo richte idj an £odjfetbe bie freunbltdjfte Vitte, Dan ©ie nun 
ba§ (Sircular an bie Kölner (5r$biöcefe, beffen ^ßublication mir befprofyn 
4 fjaben, unoerroeitt entroerfeu motten. 3^ ^ a & c Deu §crru SJlinifier £iaV 
fjom oon biefer 3$ rcr Äbficjt in Jlenntnif? gefffct, unb er roirb berjelben 
nidjt baä geringfte §inbernifj in ben 3Beg legen; er erwartet babei nur, 
baß Bie, roie Sie mir fagten, ba3 (Sircular cor beffen Slbbrucf ifjm uir 
(£rtr)eilung be§ 3mprimatur einfenben, unb roirb e8 3fmen fobann jd)leiu 
nigft ^urütfgefjen laffen. 

mt biefer Sitte oerbinbe id> aud) nod) eine jroeite. (Sä ift nun, 
nad)bem idj einmal auf biefen fo fdjroierigen Soften geftellt bin, rooM 
geroiß bie Aufgabe, meine SBirffamfeit alä 3§ r (Soabjutor jum 2öof)le ber 
jtirdje unb jum $eile ber (Seelen auf baä ^räftigfte ju beförbern. §«r|u 
roürbe e3 nun ungemein oiel beitragen , roenn ba§ Gircular, roelc&eö 3« 
erlafjen roerben, unb bie TOttfjeilung , roeldje id) felbft an bie ©eiftliaVe« 
31t rieten gebenfe, mit einanber oereint unb gletdjjeitig publicirt roürben. 
(£3 roürbe eine foldje oereinte Veröffentlichung einerfeitS mir fofort ba§ 
allgemeine Vertrauen ber ©laubigen erroerben unb mtdj als 3ljren 6tefl^ 
oertreter ungemein empfehlen, unb anberfeitä roürbe biefelbe ein fdjlagenber 
Veroete ber fo notljroenbigen eintragt unb Uebereinftimmung ber tfirajen; 
unb (£pifcopalgeroalt fein, roeldje befonberä geeignet roäre, ben geinben ber 
j^irdje unb firdjlidjen Orbnttng ju imponiren. Sie roäre ba^er efireit&ofl 
für bie jtirdje, Chire ©rjbifdjöflidjen ©naben unb midj. 'iReine SWeinung 
unb bringenbe Sßitte roäre fonadj biefe, ba& (£ure £r$bifdjöflidjen Omaben 
3r)r beabfia)tigte3 (Sircular reajt fcr)netl an ben §erm ü^inifter ©a)f>om 
einfenbeten unb fobann ba^felbe, roenn Sie e3 jurürfer^alten ^aben, mir 
fogleia} nact) Spener jufcfjicften. 3°) ro « rbc baäfclbc mit bem meinia/n 



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- 245 — 



gufammen brucfen laffen unb beibe fo bei meiner Slnfunft in ßölu gufaim 
men publicum gänben aber £ure (*rgbifdjöflid>en (Knaben — roaä ia) 
ieboef} nitt)t glaube — mir unbetannte Slnftänbe, mir 3§ r Gtrcular gu 
gemeinfcbaftlicbem $)ructe unb gemeinfcbaftlidjer ^ublication gugufdjicfen , fo 
mürbe id) immerhin recfyt bringenb bitten, roenigftenä bie (*infenbung S^res 
(Sircularä an ben @eneraloicar gu Jtöln in ber 2Irt gu bcfajleunigen , bafe 
berfelbe e3 nod) in foldjer $t\i brucfen laffen Hunte, um e$ bei meiner 
Slnfunft in Min am 18. ober 20. gebruar mit bem meinigen bem Gleruä 
mitgutfjeilen. 3d) muß e$ natürlia) 3f>rem beliebigen (Jrmeffen überlaffen, 
weisen ber beiben 2öege, ob burd) mid) ober ben ©eneraloicar, ©ie gur 
ifubtication matten roollen , glaube aber babei , bafe ber erftere für bie 
gute 6ad)e, bie G^re ber Jlira)e unb (Jure (*rgbifd)öflidjen ©naben unb 
meine Söirffamfeit am günftigften märe, unb bitte baljer nodjmatä, mir 
biefen SBerociS 3$red mir fo fajäfobaren 2öoblmollen3 gu geraderen. 

3nfefot erlaube id) mir noef) ein untergeorbneteS Slnfinnen oorgutragen. 
3a) fcabe (iurer @rgbifd)öflid)en (Knaben bereits münbfia) bargelegt, roie 
nmnfd)en3roertb eS mir wäre, roenn <5ic bie ©üte bitten, mir 3^ e Kölner 
©ofnumg in Wufcniejjung gu geftatten , inbem biefeS £au8 einen großen 
©arten $at, roela)er mir ben erroünfdjltcfjen Dcaum barböte, um mir barin 
bie tägliche, mir roefentlia) notfjroenbige 23eroegung gu machen, roeldje idj 
ohne biefeS aufcerfjalb ber Stabt fua)en müßte, roaS oiele 3"Conoeniengen 
nad) fia) göge. 3" biefer für meine ©efunbbeit roefenttidjen Söerücfficbtigung 
mürbe icf) mid) gerne gu einem angemeffenen TOet^preife oerftanben b<*ben. 
da ©ie nun groar einen fola)en TOetbpreiö in ber freunbltd)fteu üßeije 
abgelehnt, babei aber bie C^eroogenfyeit gehabt baben, mir bie 25eroof>nung 
3$re3 ergbifa)öflidjen £aufe3 münblia) gugufagen, fo roteberf)ole ia) anburd) 
noa)malö bie be&fatlfige 93itte unb bemerfe nur, baß eS fia) rootyl oon felbft 
oerftebt, bafc 3^rem geäu&erten 9Bunfa)e gemäß ber feit^erige Pförtner ber 
ergbifc^öflidjen Söofmung unter gleiten 23ebingungen, wie biäf>er, meiere id) 
mir gu eröffnen bitte, an feinem ^lafce belaffen bleibt, unb bafe Chire <£rg= 
bifc^öflidjen ©naben, roenn 8ie naa) Jt&tlt Fommen, bei mir rooljnen, roobei 
id) b er ^'^P roünfdje, bafj biefeä alSbann in ber 5©eife, roie ein ißater bei 
feinem ©of)ne, ftattfinben möge. 

SBorfte^enbeä glaubte ia) (htrer (£rgbifa)öflid)cu ©naben gang ergebenft 
mittbeilen gu follen, unb fteöe nun bie ljerglid)fte 33itte, bafc e$ 3bn*n 
gefallen möge, 3§ re « £ntfa)luß ^infia)tlitt) beö oorgefdjlagenen ^ßublicationö; 
mobuö 3§ rcä (Sircularä foroie 3^« (Jrflärung in ©egug auf bie don- 
cebirung be$ ergbifa)öflid)en ^aufeä mir in reajt befa)leunigter gütigen 
^rroieberung nac^ ©peoer guge^en gu laffen. 3"bem ia) fa)liefelia) nur 
noaj bemerfe, bafc id) l>tnftc^ttic^ ber Gonferirung be$ $5ombefanate§ noa) 



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— 246 — 



feine beftimmte 3Tnficf)t gewonnen f>abe, unb beßroegen mir oorbefjalte, fpäter 
hierüber mit Eurer Erjbifdjöfüdjen ©naben mid) in roeitereä 33ene^mcn ni 
fefcen, erneuere id) oon ganzem §er$en bie Sßcrfi Gerung ber tiefinnigen Sets 
eljrung unb roarmen Ergebenheit, mit melier id), 3§ rem oätertid^en 5öo|U 
motten unb $f)xem frommen, ju meiner fdjroierigen ^fliffton fo fer)r bebür: 
fenben ©ebete angelegenttidjft midj empfe^Ienb, affgeit oer^arre 

Eurer Er3bifdjöflid)en ©naben 

gefjorfamft ergebener Eoabjutor unb 8of|n 
t Spannes »on ©eiffet, 
33iftt)of oon Speoer. 

66. Giemen« «uguft Steiften Bon 5>rofte ju SHfOjering, (Srjbiftfof oon «bin jn 
fünfter, an 3ol>anne8 Hon (Beiflel, «tfajof oon epeoer. 

2Rünfler, ben 23. Januar 1841 

Eurer 33ifrf)öflia)en ©naben 

Schreiben oon iöerltn $abe id) erhalten unb nefjme mir bie greifet, 3(> nfn 
mein ,§au3 in Äöln nebft ©arten gur söeroofjnung refpectioe iöenufcung b» 
auf ©iberruf, jebodj unter ber auäbrücftia)en SSebingung $u überlaffen, ba§ 
Eure Sifdjöfltdjeu ©naben 

1. ben im §aufe rooljnenben Spauh unb ©artenfnedjt (sive Pförtner) 
§orn im §aufe in öftrem SDienfte behalten unb bemfelben baS Eontraci= 
mäßige — nämlidj freie JBo^nung, Weisung, ßidjt unb freie Äoft unb freie 
SBäfdje unb 62 Sfjaler jäfjrlidj at§ ßolju — jufommen taffen; 

2. baf$ Sie in ©ejie§ung auf bie Orangerie unb bie ©eroäd)Sb<ii& 
pflanzen, fomie in ^ejiefjung auf ba$ 3 nDcntarium unb ©aulidjfeittn 
bie Erfüllung ber mir at3 bem $eitlid)en Erjbifdjof obliegenben «Pfoten 
übernehmen. 

3)er Er$bi|d)of fjat nämlid) $u forgen für bie Erhaltung ber Zitronen 
unb Orangen unb ber ©eroädjSfjauäpflan^en , fomie baß nidjtä oom 3 n; 
oentarium oerfömmt. $)aö 3 noen * ar i" m umfaßt tfjeitö fofdje WÖbel, roelAe 
mit bem §aufe angefauft finb, tfjeilS 9Jcöbe(, metdje ber Er$bifd)of ©pieget 
ber Domfirdje ju jtöfn tegirt, aber jum üorjüglidjen ©ebraudje beä jefo 
lidien ErjbifajofS beftimmt fjat, t^eilg Stüde, bie jur ^auärapeffe gehören. 
3a) fdu'cfc 3^"^" *>a3 3noentarium, fobalb Sie in Äöln finb. 

3dj ertaffe aud) foforl bie nötigen SGöeifungen, bamit 3§re Wöbet 
unb Sie felbft aufgenommen roerben. 

3ur Untergattung ber crj6ifcr)öfCic^cn Eurie unb 2kulid)feiten roerben 
jäfjriid) 300 Xfjaler $ur $>i§pofition beS Erjbi)d)of3 angeroiejen. 



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- 247 — 



£>a§ iRunbicfjrei&en $abe id) bem 3ftinifter iüx £rt&eilung beä %mpxu 
marurd eingefenbei. 

$)ie Stntroort auf bcn übrigen 3nr)alt %f)xti <S$reiben3 mir nor* 
bef>altenb, r)abe id) bie <§f)re, mit ber noHfommenften #od)aa)tung ju bc= 
fjarrert » 

<£urer 23ifcf)öflid)en ©naben 

gefjorfamer Liener 
f ßlemcnä Sluguft, 
£r$bif(f)of üon Äöln. 

67. tteberetafonunen stoifdieit ÜRom unb Berlin pr 9eÜepüg ber Heiner ©irren, 
inäbefonbere über bie Stellung be« fiinftigen SoabiutorS unb ^oftolif^en 
flbniintftrator« bcö tf rUustbiime' »bin. 

Dalle Stanze del Quirinale. Ai 23 Settembre 1841. 

Essendo condotte a termine le trattative, che hanno formato 
1 oggetto della replicata missione dell' Eccellenza Vostra, e della 
pienezza dei poteri ond'e stata rivestita di Sua Maesta il Re di 
Prussia, il sottoscritto cardinale segretario di stato si affretta a farle 
officiale comunieazione dei singoli relativi articoli, perche dopo 
werli Ella riconosciuti del tutto conformi a quanto e stato giä con- 
csrtato in voce, possa darsi corso agli atti necessari alla completa 
eaeeuzione della cosa. Pertanto le note vertenze suir areivescovado 
<ii Colonia vengono di aecordo ultimato nel modo che segue : 

1. Avuto riguardo alle circostanze, in cui si trova il detto 
areivescovado, ed allo stato di salute di Monsignore areivescovo, il 
Santo Padre, previo il di Lui consenso, gli aecorda un coadjutore 
con futura successione nella persona di Monsignore Geissei, vescovo 
di Spira nel regno di Baviera, il quäle araministrerä anche l'arci- 
vescovado medesimo con deputazione apostolica e col libero esereizio 
di tutti i diritti episcopali in conformita alla diseiplina canonica. 

2. Monsignore Droste riterrä sempre V areivescovado di Colonia, 
non che il diritto di pereepirne V intiera rendita , la quäle perciö si 
continuera a pagare dal governo al rendante del capitolo per lo 
stesso Monsignore areivescovo. Istallato inoltre il coadjutore ed 
amministratore sara libero a Monsignore Droste il ritorno alla sua 
aede di Colonia, per compiervi quelle funzioni del ministerio pasto- 
rale che gli permetteranno le indisposizioni di sua salute, e la bre- 
v ita del tempo in cui per tal motivo si propone di rimanervi. Egli 



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— 248 — 



poi (Lira le sue istruzioni al rendante del capitolo, perche sulla rea- 
dita deir arcivescovado preservi la somma de 3000 talleri annui a 
profitto del coadjutore ed amministratore. 

3. Monsignore Geissei assumerä V amministrazione della chiesa 
di Colonia, e sarä dichiarato coadjutore con futura successione in 
vigore di breve pontificio. Frattanto riterrä la chiesa di Spira, che 
dimetterä a disposizione della Santa Seele per cambiarla col titolo 
d' una chiesa arcivescovale in partibus inßdeliim. 

4. Prima del ritorno di Monsignore Droste a Colonia Sua Maesta 
il Re di Prussia emanerä un atto, nel quäle dichiarerä, che le ac- 
cuse espresse a carico dello stesso prelato nel publicandum del rai- 
nisterio prussiano in data 15 Novembre 1837 sono State riconosciute 
prive affatto di fondamento. 

5. Fermo che la comunicazione dei cattolici del regno di 
Prussia col capo della Chiesa in materie religiöse e vice-versa dovra 
esser libera, su di che Sua Maesta ha fatto giä dichiarare le sue 
intenzioni ai vescovi. Resta del pari stabilito: 

6. che le elezioni dei vescovi in tutto il regno si faranno 
esattamente secondo le prescrizioni della bolla De salute animarum. 
ed il relativo breve di Pio VII. di sa. mem.; 

7. che la maniera di agire in quanto ai matrimoni niisti di- 
pendera intieramente dair autorita ecclesiastica, senza che il governo 
vi s'ingerisca menoraamente; 

8. che la dottrina di Hermes non sarä in alcuno modo favorita 
dal governo, il quäle lascerä che i vescovi diano pratica esecuzione 
ai breve del Santo Padre, col quäle fu condanuata la dottrina anzi- 
detta. 

In questa intelligenza il cardinale scrivente ha V onore di con- 
fermare all' Eccellenza Vostra le proteste della sua distinta conside- 
razione. 

Cardinale Lambruschini. 

Rome, le 24 Septembre 1841- 

Le soussigne a Thonneur d'accuser reception de la note que 
Son Eminence Reverendissime Monseigneur le cardinal secretaire d e- 
tat de Sa Saintete a bien voulu lui adresser en date du 23 courantt 
et s'empresse d'y repondre que: 

1. Sa Majeste le Roi, en consideration des circonstances par- 
ticulieres dans lesquelles se trouve larcheveche de Cologne, agree 



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— 249 — 

que Sa Saintete nomine Monseigneur de Geissei, eveque de Spire 
en Baviere, coadjuteur cum futura successione de Monseigneur Tarche- 
veque baron de Droste et administrateur de l'archidiocese, sans que 
toutefois cette nomination extraordinaire d'une personne qui n'est 
pas nee sujet de Sa Majeste, ou qui a cesse de Tetre, ne puisse 
jamais etre alleguee comme exemple en cas d'une nomination future 
ä un eveche dans les etats du Roi. 

2. Monseigneur le baron de Droste en conservant l'archeveehä 
de Cologne gardera les revenus attaches ä cette dignitä, en abandon- 
nant toutefois ä son coadjuteur, administrateur de larchidiocese , la 
»omme annuelle de 3000 ecus de Prasse. 

3. La nomination de Monseigneur de Geissei comme coadju- 
teur, ainsi que son Installation comme administrateur de Cologne, au- 
ront lieu en vertu d'un bref de 8a Saintete, qui lui accordera en 
meine temps tous les droits episcopaux en conformite ä la discipline 
eanonique, dont il aura le libre exercice. 

4. Lorsque la nouvelle administration de Varcheveche se trou- 
*era etablie (et garantie contre toute influence future de Monseigneur 
larchevßque) *, Sa Majeste le Roi fera declarer par un acte public 
lue les soup^ons eleves contre Monseigneur de Droste et contenus 
<ians la publication ministerielle du 15 Novembre 1837, d'avoir pris 
jwU des intrigues rholuiionnaires, se sont trouves entierement de- 
Ques de fondement. 

Par ce me'me acte public libertß entiere sera rendue ä Mon- 
teur l'archeveque de choisir pour lieu de residence tel endroit 
qui lui conviendra, et m£me de retourner ä Cologne pour y cetebrer 
les fonctions religieuses que l'etat de sa sante lui permettra. 

5. Les eveques de la monarchie prussienne ayant du annoncer 
• Sa Saintete que Sa Majeste le Roi avait daigne leur permettre 
de correspondre librement avec le Saint-Siege, cette question doit 
donc 6tre consideree comme deja resolue. 

6. Quant k Telection des eveques, les prescriptions de la bulle 
salute animarum, ainsi que le bref de Pie VII qui y a rapport, 

»eront toujours scrupuleusement observes dans toute la monarchie. 

7. La maniere de traiter les mariages mixtes dependra unique- 
foent de la decision des eveques, et le gouvernement s'abstiendra 
dy intervenir. 

8. La doctrine de Hermes, condamnee par Sa Saintete comme 
1 £U8 würbe auf bcn 28unfä) b«8 tfarbtnals<staat§=<2ecrctär8 auSgclafjm. 



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— 250 — 

contraire au dogme catholique, ne sera favorisee d'aucune maniere 
par le gouyernement prussien. 

Le aouaaigne se flattant d'avoir repondu d'une maniere satis- 
faisante et explicite k la susdite note, saisit avec empressement cette 
occasion pour prier Son Eminence Reverendissime d'agreer Texpres- 
sion reiteree de sa plus haute et respectueuse consideration. 

F. Comte de Bruehl. 

Rome, le 24 Septembre 1841. 

Mon8eigneur, 

En remettant ci-joint a Votre Eminence Reverendiaaime la note, 
par laquelle j'ai l'honneur de repondre ä celle qu'Elle a bien voulu 
m'adresser en date du 23 courant, j'espere que Votre Eminence la 
trouvera süffisante et explicite. 

Veuillez, Monseigneur, agreer l'hommage de la plus haute et de 
k plus respectueuse consideration, avec laquelle j'ai l'honneur d'etre, 

Monseigneur, 
de Votre Eminence R6verendissime 

le trea-humble et trea-devou6 serviteur 
F. Comte de Bruehl. 

Roma, 24 Scttembre 1841. 

Eccellenza, 

Ricevo in questo momento la nota di Vostra Eccellenza respon- 
siva alla mia di jeri, la quäle non ha potuto non incontrare la mia 
soddisfazione , avendone trovato il contonuto sostanzialmente con- 
forme ai reciproci preceduti concerti. Dopo ciö non mi resta che 
di presentarli i piü sinceri auguri pel prossimo suo viaggio e felice 
ritorno in patria, e repeterle i sensi della mia piü distinta conside- 
razione e verace stima, con cui ho l'onore di rasaegnarmi 

di Vostra Eccellenza 

aervitor vero 
A. Card. Lam bruschini. 

3ür bic gleid)(autenbe «bförift 
Berlin, ben 8. 3anuar 1842. 

t SofjanneS non ©eiffcl, 



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- 251 — 

2tu8 ben @emac$ern be8 Ouitina«. 5tm 23. September 1841. 

ftadjbem bie ©erhanbfungen , roel($e ben ©egenftanb ber mehrmaligen 
DWffion $urer <£rceaen$, foroie ber 3^nen oon ©einer SKajeftät bem M= 
ntge oon ^reujjen oerliehencn Vollmachten btlbeten, beenbet finb, beeilt fidj 
ber unterzeichnete (Sarbmals®taat8fecretär, 3^nen officteffe TOttheilung über 
bie betreffenben einzelnen Hrtifel gu machen, bamit, nadjbem (Sie oon ber 
anfertigen Uebereinftimmnng berfelben mit ben bereits münblicf) getroffenen 
Vereinbarungen iirfi überzeugt haben, bie $ur üoflftänbigcn Ausführung ber 
saa)e notr)roenbigen ^Jiajjregeln getroffen roerben tonnen. Unterbeffen roirb 
We befannte Angelegenheit beö (£qbtötfmm3 Min buref) Uebereinfunft enb* 
gültig in folgenber Söeife georbnet: 

1. 3n ©erüeffichtigung ber Sage, in roelajer bie befagte erjbiöcefe fidj 
frerinbet, foroie in Anbetradjt beö bermaligen ®efunbbeit§$uftanbe3 be3 $errn 
Ijrjbtfcrjofg bewilligt ber ^eilige Sßater nach oorauSgegangener ,3uftimmung 
be§ drrgbifdjofä bemfelben einen Goabjutor mit jufünftiger Nachfolge in ber 
ferfon beS §errn ©eiffel, 5Bifdr)ofö oon ©pener, im jtflnigreidfje 33anern, 
melier in apoftolifdjem Auftrage unb unter freier Ausübung affer bifdjöf* 
liefen 9Recf)te felbft bie Srsbiöcefe nad) 'üJca&gabe ber canonifdjen ^orfajriften 
wrroalten roirb. 

2. £err 2>rofte roirb baS (Srjbiätfjnm Min immer behalten, ebenfo 
bfl$ ftedjt jnm 33ejuge ber gefammten einfünfte, roeld)e bie Regierung befc 
wegen bem ftenbanten beS ©omcapitelä für ben nämlichen §errn ergbifdjof 
au^a&ten roirb. ftad) ber Einführung beS <Soabjutor*9lbminiftrator3 roirb 
§errn Drofte ferner bie $Rücffcr)r naef) Min ju bem ,3roecfe freiftehen, bort 
jene Functionen feinet $irtenamte8 oor$uner)men , roeldje feine gefdjroächte 
®efunbc)eit unb bie Mr$e ber 3eit, bie er auS jenem ©runbe bort oer« 
rorilen roiff, Ihm geftatten. C£r roirb fobann bem JKenbanten beS (JapitetS 
itine Reifungen erteilen, bamit biefer auS ben Stitfftttftta beS ©rsbiSthumS 
bie jährliche Summe oon 3000 tyakxn 31t ©unften beä (Soabjutor=Abmi* 
niftratorS aufberoaf)re. 

3. $err ®eiffel roirb bie SBerroaltung ber Jtölnifchen Äirc^e übernehmen 
unb jum (Soabjutor mit bem JRedjte ber Nachfolge burch ^SpftlicheS Sreoe 
ernannt roerben. Unterbeffen roirb er bie tfirdje oon ©peoer beibehalten, 
metd)e er jur Verfügung beS fettigen ©tuhleä oerlaffen unb mit bem Xitel 
eineö (SrjbiSthumS in partibus infidelium oertaufchen roirb. 

4. 33 or ber $)lücffcr)r be3 §errn Drofte nad) Min roerben ©eine 
SJcajeftät ber Jtönig oon Greußen eine 23efanntmad)ung erlaffen, in ber er 



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- 252 - 

crflärcn roirb, bajfj bie ju Saften beä genannten Prälaten im ^u6licanbum 
beä "iDcinifteriumä oom 15. ftooember 1837 enthaltenen Sefdnilbigungen als 
jeber 93egrünbung bnrdjauä entbefjrenb erfunben roorben finb. 

5. (£8 fter)t feft, bafj ber 33erfef)r ber Katholifen bes Königreichs 
^veujjen mit bem Oberhaupte ber Kirdfje in religiöfen Angelegenheiten frei 
fein foH, über roelcr)en ^nnft ©eine $Jcajeftät tr)re %ntcnt\onzn ben 93ifcr)öfen 
bereite funbgegeben haben. <£S bleibt gleichfalls feftgefefct, 

6. bap bie ^3ifdt)ofdn>ar)teit im ganzen 9teicr)e genau nach Söorfcr>rift 
ber 93ulle De salute animarum unb bem 23reoe <piuö' VII. gl. 21. in 
3ufunft ooUjogen roerben ; 

7. bafc bie $3ehanblung ber gemifdjten (*r)en gan$ unb gar oon ber 
fircr)lichen Autorität or)ne bie geringfte ©inmifcr)ung ber Regierung abhängig 
fein roirb; 

8. bafj bie ficr)rc beS §ermeä buref) bie Dtegierung, roeldt)e geftarten 
roirb, ba& bie 93ifct)öfe bem bie genannte £er)re oerurtr)eilenbeu Sörcoe bes 
heiligen SaterS praftifdje Ausführung oerfd)affen, in feiner SGßeife begünftigt 
roerben roirb. 

3n biefem ©iune hat ber unterzeichnete Garbinal bie tyvt, (Jurer (£r= 
cellenj ben AuSbrucf oor$ügticher Hochachtung ju entbieten. 

(Sarbinal ßam b r u ö er) i ni. 

Diom, ben 24. September 1841. 

©er Unterzeichnete ^at bie Qfyvt, ben Empfang ber 9cote ju bescheinigen, 
roelche ©eine Chnineiig ber (Sarbinal=©taatSfecretär unter bem 23. biefes 
Monats an ihn $u richten bie ©efälligfeit hatte, unb beeilt ftdj, g-olgenbes 
barauf ju erroiebern: 

1. ©eine s JJcajeftät ber König ertheilt in Anbetracht ber befonbern 
£age, in welcher bie (Srabiöcefe Köln fich befinbet, bie Genehmigung baut, 
ba& ©eine £eiligteit ber gSapft ben £errn ©eiffel , Sötfdr>of oon ©pener in 
SBanern, jum (Soabjutor beS £errn (*r$bifchofS greiherm oon $)rofte mit 
bem Deechte ber Nachfolge unb $um Abminiftrator ber (£r$biöcefc ernennt, 
ohne ba& jeboch biefe aujjerorbentlicfje (Ernennung einer ^crfon, roelche nubt 
geborener Unterthan ©einer SRajeftät ift, ober eS gu fein aufgehört h flt « 
jemals als Söeifpiel im gafle einer fünftigen (Ernennung 311 einem SBiStlmm 
in ben Sanben beS Königs angeführt roerben fann. 

2. 2)a §err g-reiherr oon ©rofte baS eqbiSthum Köln beibehält, roirb 
er baS mit biefer 2Bürbe oerbunbene ©infommen begehen, feinem Goafc 
jutor, bem Abminiftrator ber Grgbiöcefe, jeboch bie jährliche ©umme oon 
3000 ^reuftifchen Malern überlaffen. 



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- 253 - 

3. £ie Ernennung beä $enn oon ©eiffel gum (Soabjutor rote auc^ 
feine jnftallation alö Slbminiftrator oon tföln roerben ooH= 
;ogen roerben in "(traft eineS 93reoe§ ©einer Jpeiligfeit, welche ic)m $ugleicr) 
äffe bifdjöflidjen üieajte in ©emäfeheit ber canonifcfjen £i$ciplin, beven freie 
Ausübung iljm &uftehen foll, übertragen roerben. 

4. üBenn bie neue ©erroaltung be§ (£r$biätr)um3 eingerichtet (unb rpiber 
jfben jufünftigen ßinflujj beä §errn <^rjbifcr)ofä fichergeftefft fein wirb) 1 , 
merben ©eine ^ajeftät ber ßönig bura) einen öffentlichen 2Ift erftäreu 
lajfen, baß bie gegen £errn oon $)rofte erhobenen unb im TOnifteriak 
fublicanbum com 15. Scooember 1837 enthaltenen fBttMdjtifiiMgen, als 
Hbe ber felbe an reootutionären Umtrieben Zfytil genommen, 
QÖ affer Segrünbung entbefjrenb befunben roorbeu finb. 

§urct) biefe nämliche öffentliche (£rttärung roirb bem §errn ßrjbifdjof 
solle Jreiljeit gemährt roerben, einen ihm paffenb feejeinenben Crt jum Äuf« 
■'''Mit m nehmen unb fe(6ft nadj .Köln jurücf jufehren , um bort jene rett= 
Än Junctionen oorjuneljmen, beren Verrichtung fein (Gefunbheitäjuftanb 
i|» geftatten roirb. 

5. £a bie 93tfdr>5fe ber ^reujnfchen Monarchie in ber Sage roaren, 
Heiner £ciligfeit melben ju tonnen , baß ©eine 9Jcajeftät ber tfönig ihnen 
Ml (Sorrefponbenj mit bem h«Hgen ©tur)le geftattet r)at , fo muH biefe 
fage aß bereits erlebigt angefchen merben. 

6. §infldhtli<h ber 23tfchof8roahlen roerben bie $orfcr)riften ber Suffe 
foialute auimarum roie auch herauf bezügliche sßreoe ißiuS* VII. in 

ganzen Monarchie geroiffeuhaft beobachtet roerben. 

7. £ie SBehanbdtng ber gemifchten (*hen roirb einjig unb allein oon 
fcntfcheibung ber Bifdjöfe abhängen, unb roirb bie Regierung ftcr) ^iex-tn 

i&r 3nteroention enthatten. 

8. J)ie oon ©einer §eiligfeit als mit ber fatfjolifchen ©laubenSlehre 
i» ©iberfprudj ftehenb bezeichnete fiehre beS £ermeä roirb oon ber $reit= 
W$en Regierung in feiner 2öeife begünftigt roerben. 

3nbem ber Unterzeichnete ftet) fchmeichelt, auf bie obenbejeichnete 9iote 
w 6cfriebigenber unb ausführlicher SBeifc geantwortet $u haben, benufct er 
mit Vergnügen biefe (Gelegenheit, (Sure (5minen$ $u bitten, ben erneuerten 
ftuSbruef ber tiefften Hochachtung genehmigen ju rooffen. 

g. (Graf oon ötüjt 



1 ZUt nmtbe auf bat SSunfd) bc3 GarbinaW6taat8kct:ctar8 au*gelaffen. 



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Wom, bcn 24. ©eptember 1841. 



(Eminen$ ! 

3nbem icb, teurer (Emineng in bei* Anlage bic 9iote überreiche, mit 
tüelcfjer idt) bie (Eh" habe, bic oon (Eurer (Eminenj unter bem 23. biefes 
^onatä geneigteft an mich gerichtete 9iote $u beantworten, r)cgc tdj babei 
bie ©offnung, baß (Eure (Eminen$ biefelbe jufriebenftetfenb unb ausführlich 
finben roerben. 

Genehmigen <Sie ben Sluäbrucf (joajaajtungsooffer (Ergebenheit, mit ber 

ia) Die ^h" $abe S u f cin 

(Eurer (Emineng 

ergebenfter unb gehorfamfter Liener 
5« ®raf oon 93rüfjl. 

ftom, ben 24. (September 1341. 

(Ercetlenj ! 

3n biefem Slugenblicfe erhalte idt) auf meine geftrige SRote (Eurer (rr- 
ceHenj Slntroort, roela)e meine gange ,3ufriebenheit gefunben hat, ba ia) berc 
3nhalt als mit ben oorangegangenen roechfelfeittgen Vereinbarungen roefeiu: 
lia) übereinftimmenb gefunben habe. darnach erübrigt mir nur noch, 3$ nen 
meine aurrichtigften Söünfche für 3h" beoorftehenbe Steife unb glüefliche m& 
fünft in bie ©eimatr) aussprechen unb 3hncn bie Verfichcrung ber au* 
gejeidjnetften Hochachtung gu erneuern, mit ber ich Die (Ehre habe, mich $u 
nennen 

(Eurer (ErceHenj 

ergebenden S)iener 
21. (Earb. EambruSchini. 

§ür bie gteidjlautenbe 9fbfchrift 
»erlin, ben 8. 3anuar 1842. 

f 3<>hanne8 oon ©ciffel, 
©ifdjof oon ©pener. 



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dritte JWQrifrotg. 



Don örr Uiirfckctjr brs Coa&jtttors oon iHnnlkr und flrrltii und) S'prnrr 
bis jum Antritte bee (Coabjntor- Amtes (11. 3annar 1842 bis 

4. -fllör^ 1842). 

68. Jean de Geissei, ereque de Splre, a Michel Viale-Prela, archev£qne 
de C Art nage, nonce apostoliqne a Monicli. 

ßpire, le 31 Janvier 1842. 

Votre Excellence Reverendissime, 
Monseigneur, 

Etant retourne de mon voyage de Berlin, en lequel le bon 
Dieu (qu'il en soit loue) malgre la neige et la glace et un froid 
de 12 ä 14 degres, m'a reconduit chez moi un peu epuise par les 
fatigues d'une route de 400 Heues et les efforte nombreux tant phy- 
siques que spirituels, mais du reste sain et sauf, je crois ne pouvoir 
mieux remplir ma promesse exprimee dans ma lettre du 10 Jan vier 
de donner a Votre Excellence des nouvelles ulterieures, qu'en Vous 
transmettant un rapport, que j'ai compose pour rae fixer pour ainsi 
dire ä moi-meme les faits et observations, et qui est le resume d'une 
espece de journal que je me suis fait en y deposant tout ce que 
je croyais assez interessant pour etre remarque. J'ai donc l'honneur 
d'envoyer ä Votre Excellence ce rapport ci-joint et j'espere qu'il 
Vous donnera une idee assez claire et complete de tout ce qui s'est 
passe ä Munster et a Berlin. 

Par ce rapport Vous apprendrez, Monseigneur, que le bon Dieu 
m'a aide ä acquerir un succes bien favorable pres le Roi de Prasse 
et son ministre, et que du moins de ce cote je puis commencer 



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- 256 — 

ma mission si epineuse, le coeur allege, ayant l'esperance de pou- 
voir administrer librement pour le bien de l'Eglise. II me faut dire, 
que le Roi lui-meme comme tous ses employes m'ont montre une 
bienveillance et une franchise tres-consolantes , et j'ai toutes les 
raisons de croire que leurs promesses et assurances etaient sinceres. 
L'on sentait clairement qu'ils sont las des lüttes religieuses et qu'ils 
veulent ouvertement la paix et le repos. II se peut bien qu'il leur 
en coüte de se voir dans une teile Situation vis-a-vis de l'Eglise 
catholique ; mais nous remercierons toujours le ciel de les avoir con- 
duits ä ce point-la et nous profiterons de leur bonne volonte pour 
l'honneur de Dieu et le salut de sa sainte cause. 

Mais si de ce cdte tout est assez favorable, il n'en est pas ainsi 
de l'autre. J'ai gagne la conviction que la partie la plus difficile 
de ma tache n'est pas ä Berlin, mais au bord du Rhin. Le gou- 
vernement prussien comprend bien, qu'il est dans son propre interet 
de me seconder pour ramener le repos, et dans cette vue il a fait 
los concessions possibles pour ecarter tous les obstacles qui pour- 
raient m'empecher de gagner la confiance du peuple catholique. Mais 
c'est justement la question que de gagner cette confiance, et ce que 
je sais maintenant sur ce point, me donne beaucoup d'inquietude et 
de crainte. Je connais maintenant mieux l'etat des choses dans le 
diocese de Cologne — il est pire que je ne croyais. Tout est di- 
vise en partis; et ces partis se sont aigris Tun contre Tautre avec 
un acharnement haineux. La noblesse est divisee en prussiens et 
antiprussiens , liberaux et autonomes; le clerge est separe en Her- 
m^siens et intihermesiens, et le peuple s'est ränge en archiepbco- 
paux et adversaires de Tarcheveque. Partout il y a des scissions 
d^solantes; la discorde est merae entree dans les familles, et y a 
seme des inimities mortelles. C'est une triste perspective pour moi ; 
car chaque parti attend et demande que je me ränge de son cdte 
et que je brusque le parti oppose. 

Une partie de la noblesse compte sur moi pour que je m'in- 
t^resse avec toute Tautorite episcopale pour son projet d'une aca- 
demie 6questre, en laquelle les jeunes gentilshommes doivent ^tre 
eleves dans une Separation aristocratique ; et Tautre partie attend 
que je me declare energiquement contre un tel isolement, qu'ils 
nomment un retour malheureux au moyen-age. Parmi le clerge, 
les uns veulent impeneusement que je vienne a Cologne, comme 
Te Seigneur au temple, le fouet en main et que, fouettant ä tort 
et ä travers, j'expulse les chanoines du chapitre et tous les Her- 



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- 257 — 



mesiens de leurs postes; et les autres se recrient deja a präsent 
contre toute reaction et attendent les meilleures places pour eux. 
Parmi le peuple, les uns veulent que, marchant sur les traces pai- 
sibles et liberales de l'archeveque Spiegel, je me tienne ä l'aimable 
avec le gouvernement et les Prussiens, et les autres, que, con- 
tinuant justement la, oü Monseigneur Droste l'a laisse le 20 No- 
vembre 1837, je leur fasse une guerre perpötuelle jusqu'au couteau. 
Ce qui est encore pis, c'est qu'il y a an tres-grand parti qui se 
croit fortement blesse par les arrangements conclus, et qui a pour 
cela des griefs amers contre le Saint-Siege. Ce parti veut ötre plus 
catholique que le Saint-Pere et redemande l'archevöque ä tout prix. 
11 pr&end qu'on fait un tort impardonnable ä ce martyr de la sainte 
cause, qu'on foule aux pieds l'Eglise et ses canons, et que Rome 
a ete trompee , et ils m'accusent d'avoir aide ä tout cela par l'am- 
totion d'un siege archiepiscopal. Deja avant mon depart pour Berlin 
et apres mon retour j'ai recu une demi-douzaine de lettres tant 
anonymes qu avec signatures dans lesquelles Ton me dit : que tous les 
catholiques ayaient espe>6 que les Prussiens ne trouyeraient jamais 
an homme de religion et d'honneur qui youlüt se preter a de bus- 
quer l'archeve*que de son siege, et Ton me fait des reproches amers 
que je m'y pr6te. L'on me demande avec derision : si je voulais pro- 
nter du malheur d'autrui et cueiliir des roses, pendant qu'on jette 
a rareheve*que la couronne d'epines; et l'on me conseille „de rester 
ä 2a maison dans ma chere Spire etc." — Voila une perspective bien 
triste pour moi, et eile est encore plus triste, puisqu'il est constate 
que beaucoup de ceux qui se röcricnt contre un arrangement aimable, 
le font aussi bien par haine contre le gouvernement prussien que 
par zele pour la religion et l'archeveque; de sorte que dans cette 
ardeur pour la religion, il y a souvent deux ou trois quarts d'anti- 
prussianisme. Je prevois aisement que sous de telles circonstances 
ma position sera penible, et je presage un avenir sombre pour moi. 
L'on me regarde deja a present d'un oeil soupconneux et defavo- 
rable; et la suite naturelle en sera, que tout ce que je ferai, sera 
critique et desapprouve. Je Vous assure, Monseigneur, si je n'eteis 
pas si avanee en cette affaire, rien ne me pourrait plus engager a 
y entrer. Quand je regarde de pres l'etat du diocese de Cologne 
avec toutes ces scissions et les pretentions des partis, je me sens le 
coeur serre d'un decouragement douloureux, et il me faut toute la 
force d'äme pour m'en soulager. 

Cependant il est trop tard de m'arrßter a de telles reflexions; 

3«b. ». «eifld. 17 



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— 258 — 

je suis trop avance, et je le sais bien, le pont est brise derriere moi. 
J'ai mis la main ä la chamie et je ne dois plus regarder en arriere. 
Vogue donc la galere et que Dieu me donne son esprit et la force 
d'en tenir le gouvernail. Comme je sena vivement que sans Taide 
du Seigneur j'echouerai, j'ai mis toute mon esperance en lui. Arrive 
ce qui voudra. 

Maintenant je suis dans l'attente de ce que Monseigneur Droste 
fera. Je lui ai encore ecrit de Berlin l'avertissant que le publi- 
candum sera rävoque, et je Tai prie d'envoyer son mandement ä 
Monsieur Eichhorn pour rimprimatur et de me le faire ensuite par- 
venir incessamment pour le publier avec le mien le jour de mon 
arrivee ä Cologne. J'attends maintenant la reponse sur cela, et 
sitöt que j'aurai des nouvelles de lui, j'en informerai Votre Ex- 
cellence. 

Dans mon rapport ci-joint Vous aurez remarque, Monseigneur, 
ce que j'ai dit de l'etat du chapitre concernant les probendes va- 
cantes. II est essentiel que le Saint-Siege ne donne point de pro- 
visions a Messieurs Broix et Kersebaum , jusqu'a ce que j'ai fait la 
connaissance de ces deux hommes, pour savoir s'ils sont aptea s 
un canonicat. C'est un point vital pour moi, et je prie Votr* 
Excellence tres-instamment d'ecrire lä-dessus ä Son Eminence le 
cardinal Lambruschini pour retarder cette provision jusqu'a une 
nouvelle relation de ma part. 

Apres cela j'oae encore Yous adresser une question par rapport 
ä l'eveche de Spire. II faudra bien que j'envoie ma resignation 
au Saint-Pere, et Vous m'obligerez bien, de me dire, si je doia 
faire cela d6jä ä present ou si l'on veut que j'attende des ordres 
precis sur ce point. Quant ä mon successeur en cet eveche, le Rui 
de Baviere m'a ecrit deux fois, me demandant qui je proposerai*, 
et Vous connaissez bien la personne que je crois la plus apte et 
que je propose ä Sa Majeste avec toute la franchise que m'inspire 
l'interet d'un diocese cheri. 

Je me trouve presqu'opprime par une quantite d'affaires que 
j'ai encore ä mettre en ordre avant mon depart pour Cologne. C'est 
pourquoi je resterai encore ä Spire jusqu'au 20 ou 22 Fevrier, et 
Vous prie de madresser encore Vos lettres en cette ville. 

Finalement j'ose Vous supplier, Monseigneur, de donner con- 
naissance au Saint-Siege de mon rapport ou de tout ce que Vous 
croyez necessaire ou convenable, et Vous prie a la fois de me oon- 
server Votre bienveillance precieuse et d'agreer les sentiments siu- 



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- 259 - 

ceres de la haute consideration et de l'attachement respectueux avec 
lesquels je suis 

de Votre Excellence Räverendissime 

le tres-humble et tres-obeissant serviteur 
t J ean de Geissei, 
Eveque de Spire. 

Rapport bw mon voyage de Munster et de Berlin et inr les affaires y traitees. 

Spire, le 2ö Janvier 1842. 

Votre Excellence R6verendissime, 
Monseigneur, 

Je partis de Spire le 20 Decembre et etant arrive le 21 a Cob- 
lence, j'allai faire ma visite au president Monsieur de Bodelschwingh. 
II m'accueillit fort bien et nous eümes une Conference de trois heures. 
A cette entrevue c'etait ma tache principale d'apprendre la maniere 
de laquelle Ton a traite jusqu'ici les affaires du diocese de Cologne, 
et pour ce but je fis des questions sur tous les points de 1' ad mini - 
stration diocesaine. Monsieur le president me donna tous les ren- 
»eignements souhaites, et je trouvais bientot qull y avait lä bien 
in choses qui n'etaient pas toujours tres-consolantes. Cependant 
je ne m'en expüquais point, et lorsque ä la fin de notre Conference 
Monsieur de Bodelschwingh me demanda le jour oü j'aborderais 
ladministration de Cologne, je repondis que nous n'otions pas encore 
»i loin, parce que cela dependrait d'un arrangement preaiable sur 
plasieurs points qu'on devrait fixer avant que je puisse me resoudre 
ä embrasser cette mission epineuse , pour laquelle il faudrait des 
mains libres et non enchainees par le pouvoir de l'etat II s'agirait 
donc encore de savoir auparavant si Ton maccordat les facultes 
necessaires pour pouvoir administrer le diocese comme un eveque 
catholique. — Monsieur de Bodelschwingh en parut frapp6, car il 
avait cru que tout füt deja arrange et que je me fusse lie irrevo- 
cablement. — Je Tassurais du contraire, et ceci etait calcule par 
ffloi, car je savais bien que Monsieur le president, ayant le telegraphe 
a sa dispositon, pouvait mander mon explication ä Berlin avant mon 
arrivee en cette ville, et j'en esperais un effet salutaire pour la 
negociation qui m'y attendait. 

De Coblence je partis pour Munster, oü j'arrivai le 23 De- 
cembre. Ayant dejä ecrit ä Monseigneur rarcheveque, avant de 

17* 



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— 260 — 

partir de Spire, que je viendrais, je lui envoyai mon chapelain lui 
demander une entrevue. Mais il ne me l'accorda que pour le 24 a 
5 heures du soir, me faisant dire qu'il so trouvait indispose et qu'il 
souhaiterait que je ne lui parlasse point d'affaires. Ce debut n'etait 
pas tres-encourageant; maia je ne me laissais pas deconcerter. J'al- 
lai le trouver a l'heure fixee et fus aocueilli asscz froidement. Nean- 
moins je lui exposai, qu'etant invitd de venir ä Berlin, je n'avais 
pas voulu y aller que par Munster dans le double but, pour lui 
exprimer la veneration si bien meritee , et pour apprendre par lui 
les besoins du diocese de Cologne et concerter avec lui les mesures 
qu'on devrait prendre dans l'interet de la bonne cause, eomme aussi 
dans celui de son honneur — que sous Tun et l'autre rapport il 
serait ä souhaiter que nous agissions ensemble et qu'il publiat Je 
mandement qu'il intentionnait a adresser au diocese de concert avec 
moi et dans le m6me temps que le mien, pour me recommander aux 
diocesainB et les exhorter a l'obeissance canonique; ce qui servirait 
infiniment ä demontror l'union de l'Eglise et de l'episcopat, et a 
imposer silence aux ennemis de la bonne cause, comme aussi il serait 
tres-honorable pour l'Eglise, Monseigneur et moi. — A tont cela 
Monseigneur l'archeveque me repondit d'abord: „Je ne me m61e de 
rien — et je ne ferai rien du tout jusqu'a ce que l'attentat qui m'a 
arrache de mon siege ne soit repare"; et lorsque je lui remarquai 
que malheureusement ce n'6tait pas dans mon pouvoir de lui pro- 
curer cette reparation, car autrement je le ferais de tout mon coeur, 
mais qu'il s'agissait maintenant d'executer les ordres du Saint-Siege 
d'une maniere salutaire pour l'Eglise, il me dit: „Laissons les affaires 
pour aujourd'hui, je me trouve mal; demain a 10 heures nous en 
parleroiis plus." — Avec cela la Conference fut terminee et je n'a- 
vais qu'ä me retirer peu satisfait du resultat que j'avais gagne. 

Le lendemain je commencais l'entretien en revenant au mande- 
ment et je demandais ä Monseigneur Droste ce qu'il avait resolu d'en 
faire. II dit qu'il ne publierait point de mandement que aous la 
condition expresse que le publicandum du 15 Novembre 1837 soit 
revoque. Je lui fis remarquer que selon une nouvelle donnee par 
les feuilles publiques cette revocation paraissait dejä avoir eu lieu, 
puisque, comme on dit, le Roi de Frusse a 6crit'une lettre ä Mon- 
seigneur, dans laquelle l'accusation d'intrigues revolutionnaires est 
d6clar6e sans fondement. A cela l'archevßque r6pliqua: „Oui, j'ai 
re^u une teile lettre qui contient cette declaration — mais c'est 
encore une de ces ruses prussiennes; avec cette lettre ces Messieurs 



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— 261 - 

yeulent en echapper a bon marche. Mais cela ne suffit pas; je de- 
mande la revocation solennelle du publicandum du 15 Novembre 1837, 
je la demande pour l'Eglise et moi, qui sommes outrages tous les 
deux, et je la demande en toutes les parties du publicandum et en 
detail, point par point, en tout ce qu'on a fait contre moL* J'ob- 
servais que selon toutes les apparences il y avait peu d'espoir d'ob- 
tenir cette revocation; et Monseigneur Droste repliqua: „Alors je 
ne donnerai point de mandement, et je ne prendrai part ä rien." 
Je lui repartis : „Si Vous faites cela, Vous me mettez dans une po- 
aition penible, car Yotre refus de publier un mandement sera connu 
dans le diocese et Ton me prendra pour un intrus contre Votre vo- 
lonte; au Heu de Votre secours j'aurai Votre desapprobation tacite 
et je serai sans confiance ; ceci est triste ; Vous me faites peu de 
courage d'entreprendre le fardeau pesant que Dieu met sur mes 
epaulos. Sans Votre mandement je serai ruine d'avance dans l'opi- 
nion des catholiques; c'est pourquoi je Vous prie de chercher avec 
moi un moyen qui püt satisfaire ä Hilter et de TEglise etc." A cela 
Monseigneur Droste me repondit: „Voulez-Vous me tuer — je me 
trouve mal et ne puis traiter des affaires, cela m'affecte et me rend 
malade, brisons lä-dessus." A cette declaration tranchante toute dis- 
cussion sur ce point et apparemment donnee moins par le senti- 
ment d'un malaise que par le souhait d'eviter toute autre declara- 
tion, je cbangeai de matiere et passai ä d'autres. Je lui demandai 
c ^ iju'il souhaiterait par rapport a la collation du decanat du cha- 
pitre, lui exprimant k la fois que je ne d6sirerais pas d'y etre nomme 
puisque cela aurait plusieurs inconvenients pour moi. II me repondit 
<ine, quand je serais ä Cologne, il me nommerait doyen et donnerait 
wssi l'assignation pour toucher les 3000 ecus fixes par le bref apo- 
»tolique. En outre je lui demandais, s'il avait Tintention de retourner 

* Cologne, et il dit qu'il ne le savait pas bien sür, mais qu'il n'y 
pensait guere, ne sachant pas proprement qu'y faire. Sur cela je 

priais d'uvoir la honte de me oeder la maison archi^piscopale a 
louage, puisque c'etait le seul ediiice du chapitre qui possede un 
jardin, dans lequel je pourrais me donner le mouvemont necessaire 

• ma sante; et pour le cas de son retour je lui offris de demeurer 
chez moi, comme un pere pres de son fils. II accorda cette demande 
pour le cas que le publicandum serait revoque. Apercevant que 
Monseigneur l'archevöque revenait toujours a cette revocation, je lui 
demandais enfin ce que je devrais faire dans le cas que ce publi- 
candum ne serait pas revoque, et il dit: „Pour ce cas faites ce que 



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— 262 — 



Yous voulez ; mais quant ä moi, je ne publierai point de mandement, 
je ne Vous nommerai pas doyen, je n'assignerai pas les 3000 ecus 
et je ne cederai pas la maison — je ne remuerai ni main ni pied. 
Avant tout il faut la revocation du publicandum; sans cela, allez ä 
Cologne, si Vous voulez — Yous verrez!" — A cette declaration 
categorique je lui fis remarquer que sous de telles circonstances il 
serait bien perilleux pour moi d'entreprendre l'administration de Co- 
logne, et que probablement je n'y irais point; — que dans ce cas 
toute l'affaire echouerait, et que je ne repondrais pas des suites 
fächeu8e8 qui en resulteraient. Monseigneur repliqua: „Ni moi non 
plus; je fais mon devoir d'insister k la revocation du publicandum 
si outrageant pour rEglise et moi, et ne suis redevable de rien."— 
Je lui repartis: „Mais supposons que le gouvernement refuse cette 
revocation et que neanmoins j'aille k Cologne, persistez Yous pour 
ce cas ä ne pas donner un mandement et me laisserez-Yous alors 
ä moi-meme sans Yotre seeours?" — Monseigneur Droste repliqua: 
„Voulez- Vous me tuer? J'ai deja tant souffert par cette affaire que 
le souvenir me blesse grievement; cette discussion m'affecte et me 
rend malade, c'est pourquoi taisons-nous la-dessus. Du reste j'attendi 
mon medecin k cette heure. a Je compris cette indication qui res- 
semblait parfaitement k un conge, et en me levant je lui dis: W A 
Dieu ne plaise que je fasse quelque chose pour Vous tuer ; je ne 
suis sürement pas venu k Munster pour cela! — Si cette discussion 
Vous blesse, je le concois. Yous avez beaucoup souffert, et lutte 
glorieusement pour les droits et Thonneur de TEglise; eile Yous 
doit pour cela ees remerctments les plus vifs, et moi je suis un 
des premiera ä le reconnattre et ä les exprimer. Mais Yotre mis- 
sion n'est pas encore tout-a-fait termin6e. L'Eglise exige encore de 
Yous que Vous aidiez Yotre coadjuteur de toute Yotre influence 
pour lui acquerir la confiance des fideles, et que pour cela Yous lui 
applanissiez son chemin par un mandement. Le bien de rEglise 
reclame ce mandement de Yous, et je le crois Votre devoir de le 
donner." — „Je le donnerai," repartit le prelat, „si Ton revoque le 
publicandum — si non, non!" 

Avec cette derniere declaration de Monseigneur Tarchev£que je 
retournai cbez moi me trouvant par-la dans une Situation penible. 
Je concois bien que de Tun oöt6 il serait impossiblc d'obtenir k 
Berlin une revocation teile que Monseigneur Droste la demandait, 
et de Tautre je prevoyais avec sürete que, s'il refusait le raandemeot, 
mon activite a Cologne serait paralys6e faute de confiance. Apr& 




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- 263 - 

de longues reflexions qui me balancaient de part et d'autre, et apres 
avoir ete un moment meme sur le point de retourner a Spire, au 
lieu d'aller a Berlin , je m'avisais enfin de demander encore une 
entrevue avec Monseigneur, et je la lui demandai par ecrit, lui disant 
que j'avais encore un point important sur lequel je souhaiterais son 
explication. II me repondit qu'il me recevrait le lendemain ä dix 
heures. J'y allai donc ä Fheure fixee et il m'accueillit assez bien. 
Je debutai par lui proposer la question, s'il ne le croyait pas une 
reparation süffisante, si j'obtenais a Berlin que le gouvernement lui- 
meme publiät la lettre que le Koi lui avait ecrite et dans laquelle 
Vaccusation d'intrigues revolutionnaires est declaree sans aucun fon- 
dement? Monseigneur Droste repondit: „Point du tout, la publi- 
cation de cette lettre, se ftt-elle meme officiellement par le gouver- 
nement, ne suffit pas; je demande la revocation du publicandum en 
toutes 868 parties et en detail." Je fis remarquer: „Si Vous per- 
sistez ä une revocation en toutes ses parties, point par point, je 
prevois que le gouvernement ne l'accordera jamais, et en ce cas 
toutes les negociations entre le Roi de Prusse et le Saint-Pere 
seront en vain; car Tetat futur de Vaflfaire est aise a predire: moi, 
je ne pourrai pas aller ä Cologne sans un mandement de Votre part, 
puisque Yotre silence me frapperait d^une d6sapprobation tacite et 
nvoterait toute confiance; et puis les suites de tout cela sont claires: 
car 1) les Prussiens laisseront la chose oü eile est, sans engager de 
nouvelles negociations, et diront : ,L'on ne vient jamais a bout avec 
les catholiques, laissons-leur leurs luttes et disputes' ; 2) le desordre 
dans l'Eglise augmentera; 3) les protestants, deja tres-mecontents de 
ce que le Roi a traite avec Rome, se rejouiront du dejouement des 
negociations et du nouveau desordre; 4) les Hermesiens, continuant 
a dtre sans surveillance, propageront leurs erreurs, et 5) le chapitre 
de Cologne, triomphant de Texpulsion de son archeveque, attendra 
gaiement Yotre deces pour avoir le droit d'election — et avec tout 
cela — erunt novissima peiora prioribus — Monseigneur repondit 
que tout cela etait bien vrai, mais qu'il ne pouvait rien rabattre de 
sa demande: la revocation solennelle et complete en toutes ses par- 
ties! — Je lui dis: „Eh bien, je n'ai rien ä dire de plus; tenez 
ferme a Yotre demande ; c'ost Yotre affaire d'arranger cela avec le 
Saint-Siege et le Roi. Moi je n'y ai rien ä faire, je me suis declare 
pr£t ä etre Yotre coadjuteur seulement par obeissance pour le Saint- 
Pere, car je ne cherche point de mitre, j'en ai une et meme beau- 
coup plus agreable que celle de Cologne. J 1 ai promis cette obeis- 



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— 264 



sance, comme cela s'entend, seulement dans la vuc et "sous la con- 
dition de pouvoir faire du bien a Cologne. Cela n'etant pas possible 
Bous les circonstances donnees, ma mission est a son terme; je n'ai 
rien a faire qu'a retourner a Spire et annoncer au Saint-Pere qu'il 
ni'est impoßsiblo de lui obeir et ä lui en exposer les raisons." — 
Monseigneur Droste parut frappe de cette declaration, et apr&s avoir 
reflechi pendant quelque temps, il me dit: „Ne faites pas cela, Vous 
auriez tort de retourner ä Spire, sans avoir ete ä Berlin. II ne faut 
pas perdre le courage si vite, Votre mission ne sera pas si difficile 
que Vous la croyez. Allez a Cologne, et ca ira bien. tf — „Com- 
ment voulez-Vous que j'aille ä Cologne," lui repartis-je, „quand je 
prevois que je n'y pourrai pas agir avec succes? Yous me con- 
seillez de ne pas perdre le courage, et Vous ne voulez rien faire 
pour m'encourager par Votre influence — par un mandement. Je 
puis Vous assurer que je ne suis pas de ceux, qui craignent les 
obstacles, ni meme les sacrifices; mais il ne faut pas faire des sacri- 
fices pour l'impossibilite ; et celle-ci je la prevois pour sür, si Vous 
refusez Votre mandement. Je sais bien, Monseigneur, combien 
Vous doivent coüter les arrangements qui Vous retiennent du siege 
possede par Vous avec tant d'honneur. Vous faites de grands sa- 
crifices pour le bien de TEglise; je sais les apprecier. Mais moi 
aussi je fais des sacrifices non moindres, quand j'entreprends Tad- 
ministration de Votre diocese comme Votre coadjuteur; ou croyez 
Vous que cela ne me coüte rien de quitter mon pays natal, parents 
et amis pour vivre parmi des eirangers, de quitter un 6v£che pai- 
sible et bien organise pour me jeter dans le trouble des partis ä 
Cologne, et croyez -Vous que ce soit un tour de plaisir que je fais 
ä präsent par le temps qu'il fait, pendant que je pourrais rester 
paisiblement en repos chez moi? Si Vous ne me promettez pas 
de me seconder autant que possible par Votre secours pour faciliter 
mon commencement ä Cologne, il ne me reste rien autre chose que 
de retourner ä Spire et de laisser a Votre bon-gre a choisir un 
coadjuteur qui voudra." — Cette derniere döclaration fit une im- 
pression visible sur le digne prelat; il reflechit pendant quelque 
temps, et me dit a la fin: „Eh bien, je Vous seconderai autant que 
possible — allez ä Berlin et nous verrons." En memo temps il me 
donna la main, pour m'encourager, et comme je vis qu'il deposait 
la reserve qu'il avait montree jusqu'ici envers moi, je lui dis: „Sovel 
convaincu que le bien de la religion me tient autant au coeur qu'a 
Vous-mdme; nous sommes 6vöques tous les deux, auxquels l'honneur 



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— 265 — 

et le salut de notre Eglise doivent etre chers — parlons donc comme 
des eveques catboliquoa franchement et ouvertement, pour trouver 
ensemble ce qui sera necessaire et avantageux dans cette affaire si 
importante pour notre Eglise. u Monseigneur Droste approuva ce pro- 
pos et nous recommencions a disouter les matieres avec franchise et 
confiance mutuelles et bientöt nous fümes d'accord sur les points 
suivants : 

1. Monseigneur l'archeveque eontinua ä soutenir que le publi- 
candum düt etre revoque, mais il declara qu'il ne demanderait plus 
la revocation en detail , point pour point , mais qu'il serait content 
qu'elle eut lieu seulement en des termes generaux, par exeinple: 
.Le publicandum ajoute ä la deolaration d'etat de Berlin (Berliner 
Staatsschrift) marque* par la lettre W. est revoque en toutes ses 
parties. a — Nous convtnmes ensuite que je tächerais de soutenir ä 
Berlin cette revocation aussi fermement que possible, et je promis 
de faire tous les efforts pour y reussir. 

2. Monseigneur Droste declara que, si le publicandum füt re- 
voque en cette maniere, je devrais aller ä Cologne et qu'au jour 
de mon arrivee en cette ville, ou au plus tard quelques jours apres, 
il pubherait un mandement pour exhorter les diocesains a m'obeir 
et ä m'honorer comme son coadjuteur. — Je lui fis remarquer que, 
selon mon ayis, il y aurait deux choses a observer en cette affaire, 
MToir : premierement qu'il serait inevitable que le mandement füt 
communiquä au gouvernement pour avoir Tlmprimatur, et seconde- 
ment que ce mandement ne contint rien de blessant ni pour le 
gouvernement ni pour le cbapitre, pour ne pas exciter de nouveaux 
griefs. Monseigneur Droste repondit ä cola qu'il ne demanderait 
jamais rimprimatur a Monsieur de Bodelschwingh, avec lequel il ne 
voulait rien avoir ä faire, mais qu'il enverrait son mandement au 
ministre Eichhorn, pour que celui-ci donnat l'Imprimatur — et quant 
&u contenu du mandement, Monseigneur declara qu'il ne dirait rien 
de blessant pour personne et que pour cela, n'etant generalement 
pas ami de grandes phrases, il se bornerait k publier seulement 
quelques lignes, pour exhorter les diocesains a l'obeissance envers 
le coadjuteur. Outre cela Monseigneur Droste m'autorisa ä enoncer 
cette declaration ä Berlin et k preparer le ministre sur le contenu 
du mandement et sur l'Imprimatur. 

3. Par rapport au decanat du chapitre, Monseigneur Droste 
apres avoir discute avec moi les raisons qui sont pour et contre ma 
nomination a cette prebende, me declara qu'il le laisserait entierement 



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ä mon gre de choisir ce qui me conviendrait. Nous convtnmes donc 
que j'attendisse jusqu'apres mon arrivee a Cologne pour prendre 
une resolution la-dessus, et que pour le cas que je le trouve desi- 
rable pour moi, il me nommerait doyen, pendant que pour le cas 
contraire il le laisserait a moi a nommer qui je voudrais. 

4. Monseigneur l'archevßque declara qu'il donnerait l'assigna- 
tion de 3000 ecus sitöt que je fusse entre a Cologne. De meme il 
me promit de me ceder la maison archiepiscpale avec la Charge 
d'entretenir l'inventaire et de garder le vieux portier. 

Apres que ces points furent fixes, nous parlämes encore d'autrea 
objets et Monseigneur fit plusieurs remarques dont je rapporte les 
suivantes : 

a. Lorsque je lui demandai le temps oü il irait a Cologne, il 
dit: „Je n'y irai probablement jamais, car je ne saurais qu'y faire; 
ne pouvant plus administrer le diocese, j'y ferais une figure etrange." 
Je lui repliquai qu'il pouvait toujours exercer des fonctions reli- 
gieuses, par exemple celebrer une grandWsse; et il repartit : „Non, 
ce serait une com6die, et je suis trop vieux pour jouer la com£die. 
Je ne suis plus capable de faire publiquement un acte religieux 
puisque ma aante est trop alteree ; mon etat ne le souffre plus. Une 
seule foia, au commencement de mon episcopat, j'ai adminiatre le 
8acrement de la confirmation ä Aix-la-Chapelle , et en me forcant 
alors a endurer la fatigue, j'ai contractu une maladie mortelle qui 
me tenait au bord du tombeau pendant six seraaines. Depuis ce 
temps je n'osais plus faire de telles fonctions, et comme ma sante a 
empire depuis, j'en serais donc encore moins capable. ßouvent 
je me trouve si mal que je ne puis pas m6me dire une messe basae, 
comme cela a ete pendant les trois semainea paaaee8 et de meme 
pendant cea joura de Noel. Quand mon mal m'attaque , ce qui ar- 
rive souvent aubitement, je suis incapable a entreprendre la moindre 
chose. — Tout cela etant ainai, que pourrai8-je faire a Cologne et 
pourquoi devrais-je y aller? Au reate ce ne serait pas bon du tout 
que j'y allasse, puisque cela gäterait la position du coadjuteur. A 
mon arriv6e le peuple ferait des demonstrations, ce qui offenserait 
le gouverneraent , l'on ne pourrait pas möme garantir de quelques 
exces. De plus encore, il y aurait toujours des gens qui s'adrease- 
raient a moi, et se detourneraient de Vous. Mais cela ne va pa« f 
cela ne doit pas 6tre. Non, il vaut mieux que je reste oü je suis.* 

b. Voyant que Monseigneur ne voulait pas retourner k Cologne, 
je lui dis que du moins il me permettrait de m'adresser ä lui en 



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— 267 — 



des affaires importantes, pour avoir ses Instructions et bons conseils. 
II repondit : „Non, quand Vous etes ä Cologne, je Vous fais la con- 
dition expresse que Vous ne me parliez et ne m'ecriviez jamais d'af- 
faires; Yous n'aurez jamais de reponse. Agissez alors corame un 
evSque catholique, et je Vous souhaite l'aide du Saint-Esprit ; je 
prierai pour Vous, ear Vous aurez une charge pesante. Mais ne 
Vous adressez jamais ä moi pour des affaires, je n'en veux rien 
savoir; je me retire de tout pour servir mon Dieu et me preparer 
a la mort. u 

c. Finalement je lui demandai encore quelques renseignements 
sur le chapitre de Cologne, et il me donna sur les chanoines et les 
eures de cette ville quelques eclaircissements caracteristiques, qui 
pourront m'Stre avantageux pour Tavenir. 

Enfin apres une conversation de plusieurs heures je me retirai. 
En lui faisant mes adieux, il me dit en me tenant la main: „Je suis 
content d'avoir fait Votre connaissance, allez ä Berlin et tenez ferme 
— que Dieu Vous aecompagne, je prierai pour Vous." Je lui de- 
mandai la benediction pour l'ceuvre importante qui m'attendait et il 
me la donna. II me dit en me congediant: „Ayez courage, la pro- 
vidence Vous appelle; j'ai Tespoir que Vous reussirez, ca ira bien. 
Oremus pro invicem." — Je quittai le noble prelat, le cceur pro- 
fondement emu. 8i dans nos deux premieres entrevues il m'avait 
traite hautainement, non comme un evßque, mais comme un sup- 
pliant, et si la maniere reservee et presque rude, qu'il avait montree 
enrers moi, m'avait fait une impression p6nible et mäme jusqu^au 
point k me faire retourner a Spire, la derniere Conference me ras- 
sura entierement. C'etait si naturel que le bon vieillard se sentit 
un peu de grief ä voir en moi, pour ainsi dire, son successeur, et 
qu'un reste de faiblesse humaine lui en causa un regret desagr6able. 
C'est toujours un triste sentiment de se voir invalide et remplace 
par un autre. De meme il est naturel que, ne me connaissant pas, 
il me recevait avec soupcons, et qu'en me croyant peut-6tre un am- 
bitieux, seulement conduit par l'envie d'une Crosse archiepiscopale, 
il hesitait a mettre la sie une dans mes mains. Je lui pardonnerais 
volontiers cette erreur, s'il l'avait eue, et je quittai le venerable 
vieillard, plaignant aussi sincerement le triste etat de sa sante, qui 
le rend absolument invalide, qu'admirant son esprit encore vif et clair, 
son caractere noble et energique, comme aussi sa piete profonde et sa 
resignation vraiment sacerdotale. II avait gagne toute mon estime 
et meme mon admiration. 



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- 268 - 

A Munster je voyais encore le comte de Galen, ci-devant am- 
bassadeur prussien a la cour de Bruxelles, le memo qui a prefere 
de quitter plutot sa place d'ambassadeur, que de presenter au roi 
Leopold la note du cabinet prussien, en laquelle Monseigneur Droste 
6tait accuse d'avoir eu des connexions revolutionnaires avec les de- 
mocrates beiges. Ce brave catholique yint me voir et comme, ä st 
demande, je lui communiquai , tant que je croyais pouvoir le faire, 
les obstacles qui m'empecheraient d'accepter la mission de Cologne, 
apres avoir discute avec moi l'etat actuel de l'affaire, il me dit entre 
autres : „Ne Vous laissez pas intimider par l'arche voque, il voit tou- 
jours sombre , car il est plus soup^onneux qu'il ne faut. Allez a 
Berlin; je Yous conseille de tacher d'y venir a bout et de faire 
pour cela tous les efforts. II est temps que Fincertitude, en laquelle 
rEglise se trouve, finisse. Cet 6tat provisoire dure trop longtemps; 
car deja la discorde commence meme entre les catholiques, et si le 
diocese de Cologne continue a rester sans pasteur, nous nous faisons 
plus tort nous-memes que les Prussiens ne nous ont fait et ne 
peuvent nous faire. Tous les catholiques sensäs reconnaissent U 
haute sagesse du Saint-Siege et le remercient d'avoir enfin elu 01 
coadjuteur ; il est temps que celui-ci vienne ä Cologne , pour que 
les sci8sion8 disparaissent. Si peut-etre l'archeveque fait encore des 
conditions, n'y mettez pas trop d'importance ; oü il s'agit d'un but 
si grave, il faut oublier les petites personalites et les griefs indivi- 
duels. Je Yous conseillerais de ne pas en pretendre trop a Berlin, 
de peur que cela ne gäte le tout. Le Roi de Prusse est un excel- 
lent prince, anime des sentiments les plus favorables pour rEglise 
catholique, mais il ne faut pas trop le pousser et ne pas le com- 
promettre vis-a-vis de ses sujets protestants. Je suis sür qu'il ac- 
cordera tout ce qui est convenable; mais il est sage de ne pas de- 
inander trop. II est dans l'interöt veritable de TEglise de terminer 
cet 6tat de guerre, qui commence a ra vager ses propres entrailles. 
L'archeveque n'en sera peut-etre pas content, il fera peut-etre des 
demandes impraticables ; mais ce digne preiat est une röche de granit 
dure et immuable ; il faut la tourner ou sauter par-dessus. Sa mis- 
sion est remplie, maintenant la Yötre commence. C'est pourquoi je 
Yous conseillerais de ne pas Yous soucier de conditions speciales: 
fixez le grand but d'un regard ferme, et prenez le fardeau entier, 
dont Dieu Yous Charge, sur Yos bras et sautez par-dessus la fosse 
— le reste se trouvera quand Yous etes a Cologne. II est temp» 
que ce diocdse recouvre un pasteur, car sans cela tout va se dis- 



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— 269 — 

i 

soudre; c'est pourquoi tachez de venir k bout avec ou sans le con- 
sentement de rarchev£que. tt — Outre ces explications generales, le 
comte de Galen me donna encore des renseignements speciaux, et 
tout cela ni'etait d'autant plus interessant, parce que ce gentilhomme 
est connu comme un des catholiques les plus zoles, qui tant par 
soq noble caractere que par son Instruction jouit d'une estime uni- 
verselle et d'une influence fort etendue dans tout le pays. 

De Munster je partis le 26 Decembre pour Berlin, oü j'arrivai 
le 29. — Le 30 j'eus la premiere entrevue avec le ministre Eich- 
horn qui, m'exprimant sa joie de me voir enfin arrive, m'accueillit 
tres-bien. Nous entrames incessamment en matiere, et j'avancais peu 
a peu les principes et conditions d'une administration diocesaine 
teile que je la demandais. Monsieur Eichhorn me pria de m'expli- 
(jaer franchement sur tout, et je le fis en presence de Monsieur le 
comte de Bruehl, qui etait arrivß la veille. De point a point je 
demandais d'abord le mode d'administration, en lequel les differents 
objets ont ete manies jusqu'a present, et puis j'exposais mes con- 
ditions et souhaits. En cette sorte nous continuames anssi le 31, 
puisque le Koi etait encore ä Charlottenbourg et que je ne pouvais 
pas lui etre presente. Je concevais bien que Monsieur Eichhorn 
wait l'intention de connaitro d'abord ä fond tous mes principes et 
maiimes sur mon activitä future, pour pouvoir en faire relation au 
Roi & son arrivee ; et je me donnais volontiers a le mettre en clair 
Wessus. Le 3 Janvier j'eus la premiere audience pres le Roi. II 
maccueillit tres-gracieusement. „Je suis bien aise, u dit-il, „de Vous 
voir arriver ; je Vous salue comme l'apötre de la paix , et j'espere 
que Vous apporterez la paix ä mes sujets catholiques. Je Vous ai 
propose au Saint-Siege comme coadjuteur, et je remercie le Saint- 
Pere de Vous avoir nommö. Je sais que Vous faites des sacrifices, 
fen suis touche. Vous aurez une mission epineuse, mais je Vous 
seconderai autant qu'il est en moi. tt — Je repliquai: „Obeissant ä 
un ordre superieur, je suis l'appel de Votre Majeste et me declare 
pret a entreprendre la mission, si toutefois l'on m'accorde les con- 
ditions pour pouvoir agir comme 6ve*que. a A son souhait, je lui 
formulai les principales de ces conditions et il dit: „Oui, nous arran- 
gerons cela a Votre souhait. Je veux la paix et l'ordre, je veux 
la prosperit6 de l'Eglise catholique pour mes sujets catholiques.* 4 
Je lui repondis: „Ces sujets catholiques sont les meilleurs sujets de 
Votre Majeste; ils l'ont demontre jusqu'ici, car tout ce qui s'est 
passe et mGme la crise de l'annee derniere, excitee par le ministre 



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— 270 — 

Thiers, a contribue a leur donner l'occasion de demontrer leur fide- 
lite. Iis continuent ä aimer leur monarque, comme ils ont aime le 
prince hereditaire." — „Je le sais, a repliqua-t-il ; „ils seront Contents. 
Nolls arrangerons l'affaire , et ferons tout ce qui est juste pour cal- 
mer les esprits. Faites savoir a mon ministre ce que Vous croyez 
devoir demander pour agir comme eväque, il connait mes intentions 
et il a mes ordres." — Apres cela Sa Majeste toucha encore d'autres 
matieres, comme par exemple les Jansenistes et les Hermesiens, entre 
lesquels il fit une parallele fort peu avantageuse pour ces derniers. 
II m'etait interessant de lui entendre dire : „ L es Hermesiens sont 
des gens sans caractere", et j'en presumais un bon pronostique pour 
l'avenir. Apres une audience d'une demie heure, le Roi me con- 
gedia avec la meme bienveillance qu'il m'avait accueilli. 

Je retournais donc ä mes Conferences avec Monsieur Eichhorn, 
et le 4 au soir nous etions assez d'accord sur les points principaux. 
Nous convinmes a la fois que j'exposerais mes demandes par ecrit, 
et je le fis. Je composai un memoire, dans lequel je formulai les 
points necessaires, demandant 

1. que l'admimstration du seminaire de Gologne, comme aussi 
le placement et remplacement des professeurs de ce seminaire, ainä 
que la reception et Texclusion des sominaristes devraient unique* 
ment dependre du libre arbitre de l'eveque; 

2. qu'a la faculte theologique de Bonn aucun professeur ne 
puisse etre nomme qu'aveo le consentement prealable de l'eveque et 
que le nomme soit oblige de demander encore expressement lappro- 
bation de l'eveque — la mission canonique ; que les professeurs aient 
l'obligation de soumettre au commencement de chaque semestre les 
precis de leurs lecons ä l'approbation episcopale — que l'eveque ait 
le droit de visiter la faculte quand il voudra, de surveiller la doc- 
trine, de donner des admonitions aux professeurs, et de leur retirer 
la mission canonique, s'il le trouve necessaire — comme aussi en 
general les professeurs en leur qualite d'ecclesiastiques doivent etre 
soumis a la surveülance canonique de l'eveque et lui soient respon- 
sables d'apres les canons; 

3. tout qui est dit des professeurs de Bonn doive aussi se 
rapporter aux professeurs de religion aux gymnases et aux semi- 
naires de maitres d'ecole; 

4. que le clerge diocesain doive entierement etre soumis a lö- 
veque en tout ce qui regarde la doctrine, les moaurs et le ministere, 
et qu'a celui-ci il soit permis de maintenir la discipline canonique 



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— 271 — 

d'apres les trois instances, sans que le gouvernement ne s'y mele 
jamais, ni protege un refractaire c untre le pouvoir episcopale, ex- 
cepte le seul cas, quand un ecclesiastique interjette appel tanquam 
ex abusu, et cela seulement quand il aura parcouru les trois instances 
canoniques ; 

5. que la nomination aux prebendes dans le chapitre de Co- 
logne se fasse strictement d'apres la regle etablie dans la bulle De 
salute animarum, et que les droits de l'eveque y stipules lui soient 
librement garantis; 

6. qu'on accorde le libre exercice du pouyoir äpiscopal et cela 
nommement par rapport aux mariages mixtes et a la doctrine Her- 
mesienne condamnee par le Saint-Siege, et qu'on ne protege point 
les Hermesiens contre les procedures qui peut-etre deviendraient ne- 
cessaires pour les ramener a la doctrine saine de l'Eglise. — Je 
presentai ce memoire ä Monsieur Eichhorn le 6, et le discutai en- 
core verbalement avec lui. II se declara assez favorablement sur 
les differents points, et voyant cela, je lui fis la proposition de me 
dunner une reponse articulee par ecrit. II me la promit et me Ten- 
voya aussi le 8 teile qu'elle se trouve ci-joint sous Nr. 1 ! . 

Par rapport a cette declaration du ministre Eichhorn il faut 
remarquer en geneial que les points que j'avais articules y sont 
accordes ou pleinement et sans restriction, comme par exemple par 
rapport au seminaire, ou du moins d'une maniere süffisante, de sorte 
que sur cette base j'ai la garantie de pouvoir administrer avec suc- 
ces. Outre cela il est encore a remarquer specialement : 

1. que la „mission canonique", dont il est question au deuxieme 
point, n'etait pas connu jusqu'ä present en Prusse. Aussi Monsieur 
Eichhorn ne la voulait pas accorder, pretendant qu'il suffit que Te- 
veque soit entendu avant la nomination d f un professeur. Mais je 
lui exposais que les professeurs de theologie catholiques, appeles a 
enseigner la doctrine de TEglise, devraient aussi avoir Tapprobation 
speciale de cette Eglise pour pouvoir enseigner en son nom; et je 
tenais ferme ä reclamer le droit de leur donner cette approbation, 
la mission canonique, car autrement il y aurait des maitres en la 
doctrine de l'Eglise a cote de l'eveque et independants du magistere 
de l'Eglise, ce qui serait aussi innaturel que perversif pour la doc- 
trine comme pour la Constitution de l'Eglise, en laquelle personne 

1 €ic^e 6«te 230-234. 



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- 272 - 

ne peut enseigner qu'ayec son approbation et envoye par eile. Enfin 
apres de longues discussions il fut conclu qu'il me soit accorde de 
donner cette mission canonique et de la revoquer en cas de besoin, 
mais que cette revocation n'emporterait pas par elle-meme la perte 
de la place de professeur. Je consentis ä cette condition, puisque 
le fond principal, le droit de donner et de revoquer la mission ca- 
nonique, me fut accorde et que cela suffit pour le but intentionne, 
puisque l'autorite de l'Eglise est toujours sauvee, car, si l'evßque ne 
peut pas directement deposer un professeur pervers, il pourra ce- 
pendant dans le cas qu'il le märite, lui retirer la mission canonique, 
et le professeur ne pourra plus rester en place, parce qu'il n'aura 
plus d'6coliers. C'est justement pour cela que cette concession, de 
donner et de revoquer la mission canonique, peut etre regard ee 
comme un point important, et j'en fus d'autant plus content, puisque 
jusqu'a present cette mission canonique n'etait pas encore connue 
en Prusse, oü tout est regle par l'omnipotence exclusive de l'etat — 
II est ä remarquer: 

2. que par rapport k la restauration de l'etude theologique la 
faculte de Bonn, laquelle etant soupconnee d'erreurs hermesiennes, 
et ayant perdu toute confiance dans l'Allemagne catholique , serait 
r6tablie peu-a-peu autant que possible. A cet effet nous conytnmes 
verbalement que le professeur Achterfeld soit rappele a d f autres 
fonctions dans le plus court delai. II sera place dans un chapitre, 
oü il ne peut plus nuire, et dejä on a fait des pas pour le mettre 
dans le chapitre de Munster. Si cela ne va pas, on lui donnera 
une paroisse. — Je fis encore des efforts pressants pour me debar- 
rasser du professeur Braun; mais je touchai a des obstacles insur- 
montables. II a de grands protecteurs a Berlin; et il me semble 
qu'on se soit servi de lui dans l'histoire de Cologne et qu'on craigne 
maintenant des reyelations de sa part si Ton le aacritie. L'on a peur 
de son indiscretion , et cela le tient. Malgre cela, comme je ne 
cessais a demander son 61oignement, il fut enfin conclu verbalement 
que j'essayerais d'abord ä le gagner et a le ramener ä la saine doc- 
trine de TEglise, et si apres quelque temps j'obtiens la conviction 
qu'il ne se donne pas a de meilleurs sentiments, il sera appele a 
d'autres fonctions malgr6 lui. — De plus encore nous sommea cod- 
venus que, pour ranimer l'etude theologique, il me soit permis d'ap- 
peler ä la place de professeurs ä la faculte de Bonn un ou deux 
pretres habiles pour une teile charge, et de les choisir par im le 
clergä prussien ou meme parmi l'etranger. Avec ces concessions j'ai 



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- 273 - 

• 

l'esperance de preparer peu-a-peu la regene>ation de la faculte" de 
Bonn, jusqu'ici la source döplorable de doctrines et d'intrigues qui 
ont attriste les bona catholiques. — II est a remarquer: 

3. que quant a la surveillance disciplinaire du clerge traitee 
soaa Nr. 3 1 en la reponse du ministre, tout est en bon ordre. La 
discipline canonique dopend uniquement de l'6veque, et l'Etat ne s'y 
meMe point. Seulement il r^clame le droit d'admettre l'appel tan- 
juam ex abusu. Je ne croyais pas devoir m'opposer ä ce point 
aTec inflexibilite, et cela pour plusieurs raisons; car a) ce droit d'ap- 
pel au pouvoir laique tanquam ex abusu, etant une invention des 
canonistes d'6tat modernes, n'est toujours qu'une fiction impraticable, 
m ne mene ä rien; b) selon le concordat francais de 1801, qui est 
t'Dcore en vigueur ä Cologne, une teile appellation ex abusu peut 
ivoir lieu, mais eile n'est qu'une pure formalite n'existant qu'en 
rh6orie, puisqu'il n'y a point de code pour l'executer; c) aussi Mon- 
sieur Eichhorn m'a avoue que depuis 1816 jusqu'aujourd'hui dans 
toute la Prusse il n'ya pas eu un seul exemple d'une teile appel- 
lation. Je laissai donc k l'Etat cette fiction juridique corame un 
petit jouet sans consequence , pour avoir d'autant plus sürement le 
t'ond principal de la question, savoir la discipline canonique libre. — 

par rapport a celle-ci il y a encore un etat singulier dans le 
tage de Cologne. Les pretres des eures succursales sont ad nu- 
tum episcopi , et en cela Ton a un moyen tres-efficace ä maintenir 
la discipline. Mais ce n'est pas ainsi avec les eures des paroisses 
atonales et ceux de la rive droite du Rhin, lesquels, etant pour- 

d'investiture, ne peuvent etre diseiplines qu'en vertu d'un proces 
canonique. Or pour faire un tel proces il n'y a pas de moyen, 
parce que depuis l'an 1816 jusqu'ici l'on n'a pas encore organise les 
btances judiciaires; comme aussi il n'y a pas la moindre liaison 
canonique entre le mefropolite et les eveques suffragants. De la il 
7 ient encore que les causes matrimoniales sont traitees sans prin- 
cipe« et regles, ou abandonnees aux simples eures. — Comme cet 
etat a beaueoup d'inconvenients et qu'il influe m6me sur les con- 
sciences, je discutai ce point avec Monsieur Eichhorn, et nous con- 
tfnmes enfin que l'ordre canonique soit etabli et que pour cet effet 
je devrais organiser des instances judiciaires, afin que la discipline 
et les causes matrimoniales soient traitees d'apres les canons, et 
qu'une liaison canonique entre l'archeveque et les suffragants soit 



1 B\tf)t ©dte 233. 



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— 274 — 



ctabiie, comme tout cela est aussi dans les autres pays catholiquea. 
Ce 8era donc un objet de mon activite future pour donner au main- 
tien de la discipline ecclesiastique Tordre canonique et l'efncacite 
qui lui manquaient jusqu'ici. 

4. Par rapport au Nr. 4 (pag. 334) de la reponse du ministre il 
est ä remarquer qu'il y a quatre places vacantes dans le chapitre de 
Cologne, et qu'il est de la plus graude importance d'y nommer de« 
hommes doues de talents et de bons sentiments, pour avoir un contre- 
poids contre les autres chanoines qui se sont compromis en Thistoire 
avec l'archeveque. II est vrai que le gouvernement a nomme ä 
deux canonicats il y a dejä deux ans, sans que jusqu'ä present le 
Saint-Pere ait donne la provision canonique aux nonimes. Ce refua 
a maintenant les suites les plus heureuses; car il est maintenanrde 
la plus haute importance que le Saint-Siege ne donne pas cette 
provision jusqu'a ce que j'ai fait une nouvelle relation sur ce point. 
Les membres actuels du chapitre sont tels qu'il sera difncile d'en 
prendre un grand-vicaire ; c'est pourquoi il s'agit de trouver un 
homme de science et de probite pour le faire entrer comme chanoine 
dans le chapitre et le nommer ensuite grand-vicaire. Les dem 
nommes par le gouvernement ne sont pas propres pour cela, et I on 
me dit que Tun d'eux est un brave ecclesiastique , mais sans ton- 
naissances en administration, et que Tautre est un Hermesien achanie. 
Ce serait donc un malheur, si ces deux nommes obtinssent la pro- 
vision apostolique. — Monsieur Eichhorn et moi, nous sommes con- 
venus que je ferais d'abord la connaissance de ces deux homme?. 
et que, si je les trouvais convenables, Ton poursuivrait leur appro- 
bation ä Rome, et que dans le cas oppose Ton delaisserait la pro- 
vision et Ton nommerait deux autres que je pourrais designer. Sou 5 
de telles circonstancea il est donc superieurement essentiel que le 
Saint-Siege ne donne point de provision avant d'avoir re^u de moi 
une nouvelle relation a ce sujet. C'est un point principal, duquel 
depend la regeneration du chapitre et en quelque sorte le succe? 
de l'activite du coadjuteur. 

5. Quant au Nr. 5 (pag. 334) dans la reponse du ministre, concer- 
nant les Hermesiens, les mariages mixtes, le libre exercice du pouvoir 
episcopal etc., tout est en bon ordre. La pratique sur les mariage? 
mixtes s'est deja affermie dans le diocese en cette maniere , que, si 
les fiances n'ont pas Tintention d'elever tous les enfants en la reü- 
gion catholique, ils ne demandent pas l'assistence du eure catholique. 
mais ils vont aupres du ministre protestant. Le gouvernement hm 



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— 275 - 

aux fiancea la liberte de choiair ce qu'ila veulent, et aux eures, 
d'agir selon les preeeptes canoniques. Le tout est une pure aftaire 
de conscience, qui ae regle d'aprea lea normes de TEgliae. — Quant 
aux Hermesiens, Monaieur Eichhorn m'a promis de ne paa les secon- 
der contre l'Eglise; aeulement il mVi prie de tacher d'abord de le8 
rraiter avec indulgence pour le8 gagner; maia pour le cas qu'ils ne 
ment paa acceaaiblea ä la douceur, il pretera le seeours neceaaaire 
pour lea ramener a Vordre par dea moyena energique8, s'il le faut. 
Mais en tout cela Monsieur Eichhorn, ainai que le Roi, avec lequel 
jai traite ce point ä ma deuxieme audience, souhaitent que lea 
Hermesiena parmi le clerge 8oient paralyaes peu-a-peu avec circon- 
spection, et que surtout toute apparence de reaction et de pers^cu- 
tion soit evitee. — Quant a l'exercice libre du pouvoir epiacopal, 
ie ministre comme le Roi m'ont asaure plusieurs foia que je ne aeraia 
empechö en rien, que le gouvernement hn -meine souhaite que j'a- 
?isse avec toute Tenergie d'un eveque catholique aur le terrain de 
l'Eglise, et qu'on me aoutiendra en tout ce que je pourraia deman- 
der pour le succea de ma misaion. 

En tout cela je croyais donc avoir recu tant par ecrit, tant ver- 
balement de telles garantiea et conceaaions que j'en puiaai l'espe- 
rance de pouvoir administrer le diocese de Cologne sous l'aide de 
Dieu pour le bien de l'Eglise. C'est pourquoi apres avoir encore 
une fois mürement reflechi sur tous les points, je declarai que les 
taes donnees me paraissaient süffisantes, dans la supposition que 
'* confiance du Koi et de son ministre me laisseraient lea mains 
Hbres k les executer. L'on me donna lä-dessua dea prome8sea for- 
melles, et je croyais pouvoir m'en rassurer. 

Cependant il y avait encore un autre point par rapport auquel 
je trouvais tant d'obstacles que toute l'affaire faillit d'y echouer — 
"(ait la revocation du publicandum. 

Dejä le premier jour de notre Conference je declarai que je ne 
pourrais pas aller ä Cologne sans un mandement de la part de 
1 archeveque ; maia Ton me repondit que ce füt impoasible de Taccor- 
der. Comme raisons de ce refus Ton avanca: a) Puisque le Saint- 
Siege a nommo un administrateur apostolique, auquel toutes les fa- 
cultas sont donnees exclusivement, larcheveque peut encore exercer 
des fonetions religieuses, mais non plus des actes de juridiction, par 
konsequent il ne peut plus publier un mandement. b) II est a 
traindre que, si Ton aecorde encore ä Tarcheveque de publier un 
mandement, il ne pretende d'exercer aussi d'autres actea de juri- 

18* 



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— 276 — 

diction , ce qui conduirait ä de nouveaux embrouillements. c) De 
plus il est ä craindre que l'archevSque ne profite de l'occasion de 
ce mandement pour publier ses griefs contre le gouvernement et le 
chapitre. — A cela je repliquai — ad a: Quoique toutes les facultes 
soient conferees ä l'administrateur , neanmoins, outre la permission 
d'exercer des fonctions religieuses, le Saint-Siege a encore reserve 
ä l'archeveque comme im acte exceptionnel la faculte de publier un 
mandement; il en a donc le droit, ad b: Mais justement parce 
que c'est une exception, il ne pourra plus exercer d'autres actes 
que ces deux seuls, savoir: de publier un mandement et de me 
nommer doyen du chapitre; et comme ce dernier est entierement 
dans la main du coadjuteur, puisque Monseigneur Droste a laisse 
cela a mon gre, il ne reste donc plus que le premier, et il n'est 
pas a craindre que l'archeveque fasse encore d'autres pretentions. 
ad c: Je suis autorise ä declarer que le mandement de Tarchev&que 
se bornera a exhorter en peu de mots les diocesains a l'obei&sance 
et au respect envers le coadjuteur, et qu'il ne contiendra rien de 
blessant pour quiconque. De plus encore je suis autorise ä dire 
que Monseigneur Droste enverra d'abord son mandement ä Monsieur 
le ministre pour avoir rimprimatur. II n'y a donc rien ä craindre 
nulle part. — Ces arguments ne manquerent pas leur effet, et nous 
convinmes que la publication du mandement füt accordee. Je tachais 
meme a fonder la conviction qu'un tel mandement devrait etre re- 
garde non comme une concession faite ä l'archeveque , mais comme 
une faveur de sa part aussi avantageuse pour moi, comme pour le 
gouvernement, et Ton le comprit. 

Etant arrive ä ce point, je declarai que l'archevöque ne donnerait 
pas un tel mandement que sous la condition seule et expresse que 
le publicandum de 1837 füt revoque en toutes ses parties, et je tis 
la proposition de le faire. — Mais lä Ton eleva de fortes reclama- 
tions, et Ton me dit rondement : c'est impossible — jamais ! — «Tex- 
posais alors qu'il m'etait aussi bien impossible d'aller ä Cologne sans 
un tel mandement, puisque, outre les obstacles innombrables qui 
m'y attendent, je serais encore frappe par une sorte de desaveu et 
de desapprobation de l'archeve'que , et que je serais incapable dV 
administrer, ne pouvant pas me gagner la confiance du clerge et 
du peuple. Je terminais cette exposition en leur disant: sans un tel 
mandement de l'archevSque il m'est absolument impossible de me 
charger de l'administration de Cologne — c'est clair, et j'y tiens 
ferme. Si je vais a Cologne sans cela, je prevois que je n'y puis 



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— 277 — 

rien faire; je serais toujours regarde comme un etranger — un in- 
trus contre la volonte de Tarchev^que. Lui, il aura toujours toute 
la veneration des diocesains, et moi, je n'aurai que toute leur haine. 
Et quel avantage avez-vous enfin de tous vos arrangements calcules 
avec taat de peineP A quoi cela vous sert-il d'avoir un coadjuteur 
k Cologne qui n'a point d'influence sur le peuple faute de confiance ? 
Le coadjuteur ne vous est bon ä rien, si le peuple vous echappe, 
et il doit vous echapper pour toujours , parce que vous partagerez 
*on aversion contre le coadjuteur. C'est evident, le mandement est 
une condition sine qua non, et par consequent la revocation est in- 
eritable. — L'on sentit bien la force de ces arguments et apres des 
discussions continuees Ton s'offrit ä accorder une esp&ce de revo- 
oation, en publiant la lettre que le Roi avait ecrite ä l'archeväque. 
Mais je fis remarquer que j'6tais autorise* par Monseigneur Droste 
i declarer en son nom que la publication de cette lettre ne le con- 
tenterait point, mais qu'il demandait la revocation complete du pu- 
blicandum de 1837 et en toutes ses parties. — I/on repartit que 
c etait impossible. De meme les jours suivants le r6sultat des nego- 
ciations continuees sur ce point 6tait toujours: la revocation est im- 
possible; et de mon cöte: sans mandement je ne puis pas aller n 
Cologne. — Voyant que de cette maniere l'affaire n'avan^ait pas 
<h tout, je pr6sentais enfin le projet d'une ordonnance, destinee a 
etre publiee dans le bulletin des lois de la province rhßnane et en 
•quelle il etait dit: „Par ordre de Sa Majeste le Roi le publican- 
dum du 15 Novembre 1837, concernant rexpulsion de rarcheveque 
de Cologne, est re>oque en toutes ses parties." — En meme temps 
je declarai que je croyais que Tarcheveque serait content , si la re- 
vocation du publicandum eüt lieu en des termes g6ne*raux tels que 
mon projet l'exprimak et qu'il ne persisterait pas a une revocation 
•letaillee point par point. — Monsieur Eicbhorn discuta avec moi 
ce projet et en demanda l'avis de quatre conseillers catholiques du 
nrinistere; mais tous les quatre declaraient unanimement qu'il ötait 
impossible de l'adopter. Malgre cela Monsieur le ministre continua 
a discuter avec moi le projet d'ordonnance, et enfin il offrit cet ex- 
pedient: il voulait reunir une espece de revocation du publicandum 
de 1837 avec Tordonnance qui serait publiee officiellement par rap- 
port ä mon entree en ladministration de Cologne le jour de mon 
arrivee en cette ville. Je consentis a cette reunion, et nous trai- 
tions la revocation ensemble. Apres de longs pourparlers de part 
et d'autre, nous convinmes enfin sur une revocation, et le r6sultat fut 



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— 278 



une ordonnance que je croyais süffisante. A cela je fis encore la 
condition que le premier projet qu'on avait propose, concernant la 
lettre du Roi a Monseigneur Droste, serait conserve et que eette 
lettre serait publice officiellement. Monsieur Eichhorn Taccorda. 
Mais le lendemain il eleva de nouyeaux doutes. Les quatre con- 
sei Hers catholiques ne voulaient pas approuver le projet d'ordonnance. 
pretendant que toute apparence de revocation compromettrait le 
gouvernement et revolterait les protestants. L'un de ces conse iiiers, 
Monsieur Schmedding, ecrivit m£me une lettre particuliere ä Mon- 
sieur Eichhorn pour le dissuader d'adopter T ordonnance convenue, 
de peur que les protestants n'en jettent des cris d'alarme contre le 
Roi s'il retraite les mesures de son pere. Far cela Monsieur Eich- 
horn se trouvait dans Tembarras. Comme je voyais bleu, il n "avait 
pas de la repugnance d'accorder une espece de revocation; mais il 
craignait les suites s'il accordait trop. II me fit la proposition si ce 
n'etait pas assez de rediger Tordonnance en ces termes: „Le publi- 
candum de 1837 avec les mesures y contenues est mis des a present 
hors Texecution — ? tt Mais je repliquai que cela ne suffirait point 
parce que Tarcheveque appuierait avant tout sur le terme „reroque* 
et sans ce terme tout serait superflu. — Monsieur Eichhorn repartn 
qu'alors il n'y aurait pas de moyen de s'arranger sur ce point, puis- 
que le terme w revoqu6 u etait trop dangereux; l'archeveque pourrait 
trouver en ce terme un desaveu complet de tout ce que le gouver- 
nement a fait. — Yoyant donc que nous ne viendrions ä bout sur 
ce point, je disais: „Je ne suis pas venu pour Yous faire des dif- 
ficultes. Si Yous ne pouvez pas accorder la revocation du publi- 
candum teile que nous Vavons redigee, je ne veux pas insister; mais 
Yous n'insisterez pas non plus que je risque toute mon activite fu- 
ture. Comme il est indubitable que je ne puis rien faire a Cologne 
sans un mandement de Tarcheveque et que Tarcheveque ne donnera 
jamais ce mandement, si le publicandum n'eat pas revoque, je vaia 
parier franchement: je retournerai a Spire jusqu'a ce que cette 
question soit decidee, et pendant ce temps Yous traiterez cette af- 
faire ou avec Tarcheveque ou avec le Saint-Siege. Je declare que 
je suis ä Yous sitot que cet obstacie est leve; et plus encore je Vou« 
promets d'aller ä Cologne sitot que Yous aurez obtenu le mande- 
ment de Tarcheveque avec ou sans une revocation, ou sitöt que le 
Saint-Pere m'ordonne d'aller a Cologne avec ou sans un mande- 
ment. Si le Saint-Pere m'ordonne d'avancer meme sans le mande- 
ment, je ne crains rien — son autorite me garantit contre toute 



- 279 - 

malveillance. Voilä tout ce que je puis faire. Monsieur Eichhorn 
repondit: „Nous sommes rejouis de Votre franchise et loyaute, nous 
voyona par lä que Vbus nous voulez du bien; mais Votre proposi- 
tion est inexecutable. Une negociation avec Tarcheveque est im- 
possible, cela ne menerait ä rien, nous ne viendrions jamais ä bout 
avec lui; et aussi peu nous ne pouvons ouvrir de nouvelles nego- 
ciations avec le Saint-Pere; cela durerait trop longtemps et retar- 
derait trop toute Taffaire. Nous sommes trop avances; toutes les 
gazettes sont remplies de Votre voyage de Berlin, tout le monde 
sait pour quelle raison Vous etes ici et attend la fin — et que dira- 
t-on, si Vous retournez ä 8pire sans avoir pr6te le serment?" — Je 
repliquai: „Pour Vous prouver ma sincerite et toute ma volonte 
loyale, je vais encore faire un pas de plus; je me declare pr£t a 
preter le serment pour que Taffaire gagne un point stable, mais 
avec la condition reservale que le serment ne m'oblige ä rien et 
que je retourne ä Spire jusqu'ä ce que le Saint-Pere ait declare que 
je dois aller a Cologne avec ou sans mandement. En cette maniere 
tout est arrange. Vous pourrez mettre dans la gazette que j'ai 
prete le serment, et comrae le public ne saura rien de la condition 
reservale, nous pourrons motiver mon retour provisoire par des causes 
plausibles et nous attendrons la declaration du Saint-Siege que nous 
pourrons avoir en quelques semaines." — „Votre proposition me 
charme," repondit Monsieur Eichhorn, „parce qu'elle me prouve de 
plus en plus Votre sincerite; mais tout cela ne va pas; cela dure 
trop longtemps, il faut venir ä bout." — Je repartis: „Si cela se 
faut, accordez la revocation du publicandum, et tout est en ordre." 
— „Eh bien," dit Monsieur Eichhorn, „je ferai une relation a Sa 
Majeste sur ce point, et nous verrons." — Le lendemain il me dit 
que la revocation est approuvee, mais qu'elle ne serait publiee que 
le jour de mon arrivee a Cologne. J'y consentis; mais je demandai 
qu'un exemplaire de Tordonnance que nous avions redigee ensemble 
me fut donne en main pour avoir quelque chose d'assure, et Mon- 
sieur Eichhorn m'en fit remettre un exemplaire. C'est celui dont 
la copie se trouve ci-joint sous Nr. 2 ! . — Le soir un des conseillers 
catholiques du ministere, Monsieur Schmedding, vint me voir, et me 
conseilla de ceder la condition de la revocation, puiaque, dit-il, quand 
cette ordonnance apparaitra, les protestants seront furieux de la re- 
vocation, car il la regarderont comme un affront fait au Roi defunt, 



1 ete^e Seite 235. 



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- 280 - 



et cela nuira plus au catholicisme que la revocation ne pourra ja- 
mais lui etre utile. J'ecoutais ces propos de Monsieur Sehmedding, 
mais je lui disais enfin que tout etait deja conclu, et que je ne me 
sentais pas la vocation ä en rabattre quelque chose, puisque regarde 
de plus pres tout ce qu'on aecordait n'etait encore que fort peu 
pour reparer en quelque sorte lea affronts faits a l'Eglise et ä l'arche- 
veque. 

Lorsque nous fümes ainsi parvenus a un resultat satisfaisant 
des deux cötes, nous discutames la voie, en laquelle la lettre du Roi 
ecrite a l'archevßque devrait Stre publice, comme aussi la inaniere 
de laquelle le public devrait etre averti des raesures prises pour ter- 
miner les differents religieux et du nouvel ordre etabli. Nous con- 
vinmes que cela se fit par un article officiel publie dans la gazette 
d'Etat, et Monsieur Eichhorn me pria de composer un tel article 
inoi-meme et de le tenir dans un langage canonique pour satisfaire 
le Saint-Siege et les catholiques. Je composais donc un tel article, 
mais puisque Monsieur Eichhorn jugea qu'il avait une couleur trop 
ecclesiastique et qu'il le voulait plus objoctif, comme il disait, nous 
le discutames jusqu'ä ce que nous nous reunissions sur cette meme 
redaction que cet article a maintenant dans la gazette d'Etat du 
10 Janvier. Je m'en declarai content parce que je le croyais assez 
honorable pour l'Eglise et l'archeveque , avec l'exception d'un seul 
passage y inser6 qui ne vient pas de moi et en lequel il est parle 
„de la sollicitude fidele que le chapitre de Cologne a toujours mon- 
tree pour le bien du diocese". — Je fis tous les efforts pour per- 
suader Monsieur Eichhorn d'omettre ce passage, mais il preiendit 
que le gouvernement se voyait dans la Situation de devoir mettre 
ces quelques mots en consolation du chapitre, qui, dejä entierement 
irrite de tous ces arrangements, en voudrait grievement au gouver- 
nement et que celui-ci serait fortement compromis s'il abandonnait 
tout-ä-fait le chapitre. Malgre ces raisons je protestai contre ce 
passage, y objectant que, puisque le Saint-Pere avait eu Tindulgence 
de se taire sur les torts graves du chapitre, le gouvernement devrait 
faire de meme. Monsieur Eichhorn y insistait et je ne pouvais rien 
faire pour supprimer le passage n'ayant pas la censure ä ma dis- 
position. 

Tout etant arrange en la maniere susdite, Monsieur Eichhorn 
me demanda, si j'etais pret ä preter le serment, et j'y consentis. 0 
etait donc question de la formule de serment que je devrais jurer, 
et Monsieur le ministre me fit voir Celles que les archeveques Spiegel 



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- 281 — 

4 

et Droste et Teveque Sedlnitzky avaient jurees. Mais y trouvant 
des passages qui ne me plaisaient point, je declarai que je ne pre- 
terais pas le serment en cette formule, et comme la bulle „De salute 
animarum" n'a rien sur ce point, je proposai la formule qui est ex- 
primee dans l'article XV du concordat bavarois. Monsieur Eichhorn 
y conaentit, et sur cette base nous redigeämes ensemble le serment 
dont une copie est ci-jointe sous Nr. 8 *. — Apres cela il fut question 
du ceremoniel, avec lequel je devrais preter le serment; et comme 
j'avais entendu que Messeigneurs Spiegel, Droste, Dunin et Sedl- 
nitzky ä leur nomination a Tepiscopat s'etaient donnes tous les ef- 
forte et avaient meme fait la ronde pres tous les ministres, implorant 
leur intercession, pour qu'il leur füt permis de preter le serment en 
presence du Roi, raais que le Roi defunt avait toujours refuse avec 
une sorte de mepris dedaigneux ä exercer personnellement un tel 
acte et qu'il avait toujours charge un conseiller d'assermenter les 
eveques catholiques, je fis la demande que je pretasse le serment 
en presence de Sa Majeste, declarant a la fois que je viendrais ä 
cette ceremonie d'un caractere religieux en soutane, röchet et mo- 
zette. Monsieur Eichhorn en fut fort content, et me demanda le 
reste du ceremoniel. Je lui exposai qu'ä Munich Sa Majeste Bava- 
roise re?oit pour cette ceremonie les evSques nommes dans la salle 
de trone entoure de ses ministres et de son cortege; etil fut conclu 
qua Berlin Ton ferait le meme, et ainsi il fut fait. A l'heure fixee 
je fus introduit par le ministre Eichhorn et un conseiller d'Etat dans 
la salle, ou je trouvais le Roi debout sous un baldaquin, a sa droite 
le Prince hereditaire et aux deux cötes tous les ministres, les con- 
seillers d'Etat, les chambellans et les adjutants du Roi, parmi les- 
quels se trouvait aussi le comte de Bruehl. Le ministre Eichhorn 
me presenta avec quelques mots a Sa Majeste comme le coadjuteur 
de Cologne nomme par le Saint-Pere. Puis j'adressai au Roi une 
harangue que je croyais convenable au moment et ä l'acte impor- 
tant; apres quoi je repetais le serment tel que le ministre le pro- 
non^ait de phrase en phrase. Le Roi m'adressait quelques mots tres- 
bienveillants , m'encourageant pour ma mission importante, pour la- 
quelle il me promit son secours, en m'assurant sa bonne volonte 
pour mon Eglise et moi etc. Apres cela il vint a moi, me serra la 
main et m'exprima sa satisfaction de me voir a la tete du clerge 
rhenan, dont il esperait de bons fruits pour TEglise et l'Etat. Apres 



1 <BUf)t Seite 238. 



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lui le Prince de Prusse m'aborda de möine, me serrant la main et 
m'assurant de sa satisfaction de ma nomination ; comme aussi tous 
les ministres vinrent me donner la main et me souhaiter la bien- 
venue dans l'Etat prussien. Le Roi et le Prince etaient tres-gracieux 
et tous ces messieurs etaient bien obligeants envers moi, principale- 
ment le ministre Eichhorn et le comte de Bruehl me montrerent 
une cordialite bienveillante. Toute la ceremonie eut lieu avec de- 
cence et dignite, il y avait lä meine une sorte de pompe. Mai» 
j'etais vivement emu de la gravite du moment, je me savais a la 
porte d'un avenir important pour l'Eglise et decidant pour toute 
ma vie, et en haranguant le Roi je parlais du fond du coeur. Aussi 
pouvais-je remarquer que ce que je disais fit une bonne impression, 
et lorsque les ministres me donnerent la main j'observais des larmes 
dans les yeux de trois ou quarre parmi eux. Le recit de cette ce- 
remonie se repandait promptement dans la ville, et les catholique* 
en etaient singulierement contents , puisque , comme on faisait la 
remarque, c'etait le premier cas depuis que la monarchie prussienne 
existe qu'un ey^que catholique ait ete tellement accueilli au chäteaa 
royal et ait prete le serment avec un tel ceremoniel et en presenre 
du Roi. L'on regardait tout cela comme une reconnaissance publique 
de l'Eglise catholique et en presageait des suites heureuses poor 
Tavenir. Que Dieu veuille accomplir ces presages pour le salut de 
son Eglise. 

La veille avant la ceremonie du serment le Roi m'avait envoye 
le ministre pour m'engager ä 6tre ä Cologne dejä le 20 Janvier, le 
m£me jour ou Sa Majeste devrait passer par cette ville en allant 
en Angleterre. Mais je priais de m'en dispenser puisqu'il m'etait 
impossible de preparer ma translation en un si court delai, et puis- 
que l'archevdque ne pouvait pas avoir donne jusqu'a ce jour son 
mandement, sans lequel je ne voulais pas entrer ä Cologne. 

L'on comprit cela et se desista de ce plan. Mais le lendemain 
le ministre m'avertit que Sa Majeste souhaitait que je fusse a Cologne 
du moins pour le 10 Fevrier, jour oü le Roi reviendrait de Londre? 
et passerait deux jours a Cologne. Mais je repondis que, pour pou- 
voir me mettre ä la tete du chapitre et aller saluer Sa Majeste a 
son retour de Londres le jour indique, il faudrait que j'arrivasse a 
Cologne dejä entre le 6 et 8 Fevrier, mais que c'^taient justement 
les jours du carnaval, temps peu convenable pour le debut d'un 
evdque. De mdme le 9 Fevrier, etant justement le mercredi des 
cendres, serait aussi peu convenable pour mon arrivee. Outre cela. 




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— 283 — 



si j'allais ä Cologne entre le 6 et 8 Fevrier, jours de carnaval, peut- 
etre une joyeuse tete colognaiae (les Colognais aiment lea sobriquets 
et bons mots) s'aviserait de dire : le carnaval nous a amene un nou- 
vel eve'que : c'est l'eveque des fous, et je retiendrai ce sobriquet 
toute ma vie; et si j'arrivais le 9 Fevrier, mercredi des cendres, 
Ion pourrait dire : il nous apporte la penitence en sac et cendres. — 
Monsieur Eichhorn rapporta cette explication ä Sa Majeste, et comme 
il me disait plus tard, le Roi en fut fort content et repartit en 
riant: „Oui, l'eveque a raison de ne pas aller a Cologne pendant le 
carnaval; il connait tres-bien mes Colognais; ce sont des langues 
jo?euses et moquantes; je ne veux plus qu'il soit ä Cologne, quand 
Jj passe ä mon retour." II n'etait donc plus question de cela. 
Mais apres que j'eusse preßte le serment, Monsieur Eichhorn vint 
encore chez moi me dire que Sa Majeste souhaitait que je restasse 
ä Berlin jusqu'au 18 Janvier, anniversaire de la fondation de la mo- 
narchie prussienne, oü il y aurait la feto annuelle connue sous le 
nom: la grande feto des ordres, et que j'assistasse ä cette fete. Je 
demandais au ministre, pourquoi je devrais assister a cette fete, ne 
sachant qu'y faire, et il me dit en souriant mysterieusement : „Sa 
Majeste Vous fait inviter ä cette solennite et compte Vous y trouver 
pour sür. tt Je ne repliquai rien ä cela; mais comme je savais 
qA cette f^te des ordres personne n'est invite que ceux qui sont 
deji decores d'ordres prussiens ou qui devraient en Stre decores, 
jentrevis bien que le Roi avait le dessein de me donner un ordre. 
Je me trouvais lä dans une position tres-delicate , et dans mon em- 
barras j'eus recours ä Monsieur le comte de Bruehl. Je l'informai 
de r invitation que Monsieur Eichhorn m" avait faite pour la fete des 
ordres, et lui fis remarquer que je ne pouvais pas mHmaginer, pour- 
quoi je devrais y etre. Monsieur le comte me dit: „La raison en 
est fort simple et claire; le Roi veut Vous donner sa decoration 
de l'Aigle prussien." Voyant donc que ma conjecture 6tait fondee, 
je conjnrai le comte de m'aider de toute son influence pour eviter 
d une maniere delicate une teile decoration. Je lui dis: „Si Sa Ma- 
jeste a Tintention de me decorer de l'ordre de l'Aigle prussien, j'en 
suis vivement touche, car j'y reconnais avec joie un temoignage 
genereux de sa bienveillance paternelle envers 1 Eglise catholique et 
de sa grace royale envers moi. Je m'en trouve bien honore et 
flatte et j'en remercie Sa Majeste de tout mon coeur. Mais si le Roi 
% le dessein de m'aider par lä dans ma mission, en voulant me don- 
ner une decoration pour exprimer par eile son contentement de 



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— 284 — 



moi et pour me gagner la confiance du peuple rhenan, J ose dire 
que cela me semble une mesure mal-calculee ; eile manquera son but 
et produira plutot Teffet oppose; car si je viens a Cologne, l'Aigle 
pruasien aur la poitrine, Ton dira que je me suis vendu au gouverne- 
ment pour un ordre; Ton ne me recevra qu'avec soupeon ou meme 
avec ud dedain ouvert comme un 6veque gouvernemental et je seraia 
ruine des le commencement, ne pouvant plus me gagner la confiance. 
II est donc aussi bien dans les intärets du Roi, comme dans le« 
miens et dans ceux de la bonne cause, de ne pas me decorer. Quand 
une fois j'ai administre pendant quelques annees et qu'avec l'aide 
du ciel je reussis ä bien remplir mes devoirs d'eveque et a me 
gagner ä la fois la bonne grace du Roi, et quand alors Sa Majeste 
est contente de moi et veut me distinguer me decorant d'un ordre, 
je recevrai cette marque de la bienveillance royale avec la plus 
grande reconnaissance. Mais a present un tel acte gaterait tout." — 
Monsieur de Bruehl approuva toutes ces observations et il se char- 
gea d'aller sur le champ trouver Monsieur Eichhorn et le Roi, pour 
leur exposer mes vues sur le point susdit; et en revenant il me 
communiqua, que Sa Majeste avait tres-gracieusement apprecie mes 
remarques par rapport a la decoration et avait dit: „L'eveque a ni- 
son, il sait bien juger sa position, et il la juge parfaitement de tous 
ses c6tes; j'cn suis content et je ne veux pas insister qu'il reste pour 
la föte. tt Le meme soir Monsieur Eichhorn me dit de meme: „Le 
Roi n appuie plus que Vous attendiez la fete des ordres, et il Vous 
fait prior de regarder son souhait que Vous restiez seulement comme 
un temoignage special de la bienveillance qu'il a pour Vous; il ne 
veut plus retarder Votre depart. tt — Je repondis que j'6tais pro- 
fondement touche de ce temoignage si precieux, et priais Monsieur 
Eichhorn d*en exprimer au Roi mes remereiments les plus ardents. 

Enfin, apres avoir tout arrange et fait mes visites ä tous les 
princes et princesses de la maison royale comme ä tous les ministres 
et autres hauts fonetionnaires, le 12 Jan vier je demandai encore 
une audience au Roi, pour lut faire mes adieux. 11 m'accueillit avec 
une bienveillance tres-gracieuse, me fit asseoir dans un fauteuil vis- 
a-vis de lui et causa avec moi avec une franchise oonfidentielle. Je 
saisis le moment pour lui dire : „Etant maintenant le sujet de Votre 
Majeste, j'ose Vous adresser une priere et une remarque — la priere 
est celle que Vous me permettiez que dans des affaires bien impor- 
tantes, quand il s'agit de grands interdts du diocese de Cologne, je 
m'adresse directement a la personne de Votre Majeste, pour lui ei- 




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285 — 



poser l'etat veritable des affaires, comme je Tai fait jusqu'ici ä Sa 
Majeste de Baviere en des cas pareils et en lesquels j'ai toujours 
ete si heureux d'intermedier par lä avec bon succes les veritables 
interets de l'Eglise et ceux de l'Etat — et la remarque consiste en 
ce que Jose observer que, pour gagner a Yotre Majeste la conüance 
eotiere dn peuple catholique rhenan et par consequent dans Yotre 
propre interet bien apprecie, il serait eminemment desirable et meme 
necessaire de rappoler Monsieur Rehfues, curateur de l'universite 
de Bonn, ä d'autres fonctions, car cet employe est frappe d'une 
aversion et möme d'une haine universelle de tous les catholiques; 
illeur est la b£te noire." — Le Roi repondit: „Quant a Votre priere, 
je l'accorde; je serai toujours content de voir quelque chose de 
Fous ; mes employes feront leur devoir vis-a-vis de Vous ; Yous n'au- 
rez pas, j'espere, de Yous en plaindre; cependant si Yous avez 
quelque chose d'important, adressez - Yous directement a moi. Mais 
Monsieur Rehfues, pourquoi est-il donc si hat par les catholiques, 
qu'a-t-il fait?" — Je repliquai: „II est hat par les catholiques 
parce qu'on connatt sa haine ouverte contre le catholicisme. II a 
montre cette haine a beaucoup d'occasions, car non seulement il s'est 
immisce dans l'affaire des Hermesiens, en les protegeant contre l'au- 
torite de l'Eglise par voix et par ecrit, et en attaquant odieusement 
lui-meme cette autorite; mais il a encore depuis longtemps insulte 
I» religion catholique par des romans publies par lui. u — „Par des 
romans," demanda le Roi, „et comment cela? u — „En plusieurs ro- 
Bttfls que j'ai lus moi-meme, u repondis-je, „Monsieur Rehfues s'est 
ropandu sur des dogmes et rites catholiques, et au Heu de les de- 
?rire tels qu'ils sont, il en a fait des caricatures hideuses et ridi- 
?ules, et apres les avoir defigures a sa phantasie avec une malice 
aeditee, il les a combles de sarcasmes et de railleries ameres, de 
«orte que tous les catholiques, lisant ces seurrilites indignes et ca- 
lomnieuses, doivent en etre revoltes. C'est triste pour les catholiques 
de aavoir l'etude de leur theologie sous la curatelle d'un ennemi du 
catholicisme si acharne." — „Je ne savais pas cela, tt repliqua le Roi; 
-eh bien, je remedierai ä cela, je rappellerai Monsieur Rehfues 
a d'autres fonctions — n'en parlez plus, c'est une affaire conclue." 
J en remerciai Sa Majeste au nom des catholiques rhenans; et me 
recommandant ä sa grdce royale, je pris conge de Sa Majeste, rece- 
v ant encore plusieurs fois l'assurance de bonte et de protection. 

Le 13 Janvier — apres un sejour de seize jours — je quittai 
Berlin assez satisfait du resultat que j'avais obtenu. Je pouvais me 



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— 286 — 

dire que tous ces messieurs places dans des rangs si Cleves m'a- 
vaient montre une bienveillance et franchiae que je ne pouYais 
souhaiter plus favorables. Surtout le Roi, le Prince he>editaire et 
le ministre Eichhorn m'avaient traite avec une consideration bien- 
veillante et meme avec une sincente confidentielle. Le Roi est un 
prince charmant, qui, avec un esprit clair, vif et penetrant, reunit 
un coeur genereux et un caractere tres-aimable. De meme le mi- 
nistre Eichhorn est un homme d'etat de haute intelligence et de 
sentiments nobles. Je lui crois les meilleures intentions; il m'a 
traite presqu'en ami. Cet heureux succes je le devais pour une 
grande partie a Tinfluence de Monsieur le comte de Bruehl, lequel, 
m'etant un mentor fidele, m'a et6 d'un avantage immense. Je par- 
tis le cceur rassure du moins de ce cöte sur l'aplanissement de 
beaucoup d'obstacles et avec l'esperance de pouvoir avec Taide de 
Dieu agir comme eveque catholique. J'avais bon courage, et mal- 
gre un froid de 14 degres, j'arrivai chez moi sans le moindre ac- 
cident facheux. 

Jean de Geissei, eveque de Spire. 

68. SoUanne« öon ©ciffcl, 8if$of toon Speyer, an SWtajocl fHfloffd*, <5r3btf*ff 
no ii Gort&ago, Npoftoiifdjcit lUtttittu* )U Wüiidjcn. 

epcpcr, bcn 31. Sanitär 1842. 

ÖTceffeng! ^odjtüürbigfter §err! 

Söon meiner Oteife nach Berlin gurücf gefehrt , oon melier ber liebe 
(&ott (3§nt fei bafür gebanft) mid) ungeachtet beö ©dmeeS unb be3 (rifeö 
unb einer Üälte uon 12 — 14 ©rab $roar burd) bie SWühfeligfeit eines 
SöegeS Don 400 Weilen unb bie $ahllofen förperliajen unb geiftigen 3ln= 
ftrengungen ein roenig erfdjöpft, übrigens aber gefunb unb rooffl heimgeführt 
hat, glaube id) r mein in bem ©riefe nom 10. 3anuar auSgebrücfteS 93er» 
fpreajen, Curer ©rceHenj roettere Nachrichten gu geben, nicht beffer erfüllen 
ju fonnen, als bura) Ueberfenbung be3 Berichtes, ben ich angefertigt habe, 
um mir fojufagen bie £t)atfaä)en unb Beobachtungen $u firtren. SDie ,3u- 
lammenfteflung ift eine 3lrt oon $agebua), roeldjeS ich geführt habe, inbfm 
ich aHeS nieberfdjrieb, roaS id) für mistig genug §ielt, beamtet ju roerben. 
Jcf) ^abe alfo bie ®§xt t (Surer (SrceHeng ben hier beigefügten Beriet $u 
fenben, unb id) hoffe, baft er 3{jnen eine ^intängtic^ Tiare unb ooUftänbige 

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— 287 — 



Sorfteüung oon bem, waä fia) in fünfter unb ^Berlin gugetragcn hat, 
Ljebcn roirb. 

Äu§ biefem Berichte werben (Sie crfehen, §ochwürbigfter §err, bafe ber 
liebe ©Ott mir geholfen hat, einen fc^r günftigen Erfolg bei bem Könige 
oon ^reujjen unb feinem SJtinifter \u erlangen, unb baß icn wenigftenä, 
nxrä bie(e (Seite betrifft, meine fo bornenooUe Aufgabe mit erleichtertem §er= 
;m beginnen fann, inbem icr) bie Hoffnung habe, bie Verwaltung frei gum 
öotile ber itirche führen ju fönnen. 33) mll & fagen, Da B ber J^öntg felbft 
wie alle feine 33eamte mir ein fefjr troftreicr)e$ Sßohlwotlen unb Offenheit be= 
roiefen fjaben, unb ich t)abe alle Urfadje ju glauben, bafj ihre Serfpreajen unb 
$crjtdjerungen aufrichtig waren. 2Kan füllte beutlich, bajj jie be$ relU 
gtffen «Streite« mübe finb, unb bajj fic offenbar ben grieben unb bie töufje 
A. 63 ift möglich, baß e$ ihnen hart ift, fia) ber fatholifchen tfirdje 
pgenüber in biefer £age ju befinben, aber mir werben immer bem 
Gimmel banfen, bajj er fie bahin geführt hat, unb mir wollen ihren guten 
iSiflcn benu^en gur (£fjre ®otteö unb giim £eile feiner ^eiligen Sache. 

Senn aber nach biefer (Seite hin 2llleä günftig ift, fo ift baä nicht fo 
b{ ber anbem (Seite. 3$ § a & e bie Uebeqeugung gewonnen, bajj ber 
fdjroierigfte Xtyii meiner Slrbeit nicht in Berlin, fonbern am Ufer beö 
ftljeineä beruht. 5)ie preujufche Regierung ficht wot)l ein, bafc cö in ihrem 
«pen 3"*ereffe liegt, mia) ju unterftüfoen, um bie 9hir)e r)erbeiauführen, 
in biefer Slbficht hat fie alle möglichen 3ugeftänbnifje gemalt, um alle 
tafcrniffe auä bem 28ege ju räumen, welche mir hinberlich fein fönnten, 
W iBertrauen be§ fattjolifchen löolfcö gu erwerben. Slber baS ift eben bie 
fage, biefeS Vertrauen $u gewinnen, unb wa§ icr) jefot über biefen $unft 
roeiß, macht mir oiel Unruhe unb gura)t. 3$ fenne jefct ben (Stanb ber 
Singe in ber S5töcefe itöln beffer — er ift fchlimmer, als ich Staubte. 

ift in Parteien gef palten, unb biefe Parteien finb biä aufä 5leuj$erfte 
Jfgcn einanber erbittert unb fid) oerr)aBt. S)er Slbel ift gefpalten in 
Greußen unb Slntipreujjen, liberale unb Autonome, ber (Sleruä ift gefpalten 
» ftermejianer unb Slntihermcfianer, unb baS Bolf r)at fid) getheilt in Sin.- 
banger unb ©egner beö Srjbifchofä. Ueberall gibt cä troftlofe Spaltungen; 
bie 3mietracht hat felbft in bie gamilien Eingang gefunben unb hat bort 
Gliche Jeinbfchaften gefät. SDaä ift eine traurige 9luöfia)t für mid); benn 
jebe Partei erwartet unb oerlangt, ba& ich mia) auf ihre Seite ftelle unb 
9<Qen bie entgegengefefcte Partei angehe. 

$in Xtyil be$ ?lbelä rechnet auf mich, bafj ich mit meinem ganzen bi* 
höflichen 2lnfehen mich für fein ^roject einer ^cittcracabemie intereffirc, an 
welcher bie jungen (*belleute in einer ariftofratifchen ?lbfonbcrung ergogen 
werben foHen, unb ber anbere $h e i* erwartet, baß ich m iO) energifd) gegen 



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— 288 - 



eine folche Hbfonberung erfldre, roeldje fie eine unglüefliche Otütffehr jum 
Mittelalter nennen. Unter bem (£leru3 roollen bie einen gebieterifdj , bafe 
ta) nach Jtöln fomme, wie ber £err in ben $empel, bie ^eitfdje in ber 
#anb unb ofme Ueberlegung breinfdjlageub, bie Domherren au§ bem (Sapfol 
unb alle §ermefianer auS ihren ©teilen treibe; bie Ruberen f freien fdjon 
jefct auf gegen jebe JHeaction unb erroarten bie beften ©teilen für ftd). 
Volfe roollen bie @inen, baft ich, inbem \d) bie iviebliaVu unb liberalen 2Bege 
beS ($rjbifa)ofä Spiegel roanbele, auf freunbfchaftlia)em §uße mit ber Die» 
gierung unb ^reujjen leben foll, unb bie Stnberen, baß icf), inbem ich ba 
fortfahre, roo £err oon SDrofte am 20. ftooember 1837 aufgehört bat, mit 
benfelben einen ununterbrochenen tfrieg bis aufö Meffer führe. $HaS nodi 
fdjlimmer ift, ift biefeS, ba& eS eine große Partei gibt, reelle fid) bura) bie- 
getroffenen Vereinbarungen fef)r oerlefct glaubt, unb roela^e betraft gegen 
ben ^eiligen Vater fajroere Slnflagen erhebt. $)iefe Partei roitt fat^olijajer 
fein, atö ber ^eilige Vater, unb uerlangt ben ©r$bifd)of um (eben s ^reiS 
gitvätf. Sie behauptet, bafj man ein unoerjeihlicheS Unrecht gegen biefen 
Märtyrer ber ^eiligen Sache begebe, bat; man bie Äira^e unb ifjre ®eje£e 
mit güfjen trete, unb baß SRom getäujdcjt roorben fei, unb fie flogen mi(b 
an, ju allem bem auS (£f)rgei$ um eines er^bifajöflia^en Stut)le3 rotden p 
Rolfen gu haben. Sdron cor meiner 2lbreife nach Berlin unb nadt) meinn 
dlüütefyr ^abe ich ein halbes $)u^enb Vriefe erhalten mit unb olme tarnen, 
in welchen man mir fagt, baß alle Äatyolifen gehofft Ratten, bie ^reupen 
roürben niemals einen Mann oon Religion unb <Sf)re finben, roeldjer fid) 
ba$u ^ergäbe , ben (Srgbtfdjof oon feinem Stuhle $u oerlreiben, unb man 
macht mir bittere Vorwürfe, baß idj mid) baju Ergebe. Man fragt ntief) 
jpottenb, ob ich auö ^ em Unglücf eines 5lnberen 9tufcen jie^cn unb JKofen 
pflüefen roolle, rodljrenb man bem (£r$bifdr)of bie $)ornenfrone juroerfe; man 
rätf) mir an, ju $aufe in meinem treuem Spener gu bleiben it. f. ro. — 
3)aS ift für mia) eine fehr traurige 5luöfitr)t , unb fie ift um fo trauriger, 
als eS fcftfteht, bafj oiele oon benen, roelcfje gegen eine freunbfchaftlify 
Vereinbarung fa)reien, biefeS ebenfo fehr auS £a& gegen bie ^reujnfch* 
Regierung, als auS (Jifer für bie Religion unb ben (£qbifehof thun, fo 
baß in biefem <£ifer für bie Religion oft jroei ober brei Viertel Hntipruffifr 
niSmuS ift. 3* fcr)c roohl oorauS, bafe unter folgen Umftänben meine 
Stellung eine unangenehme fein roirb, unb ich «ne bunfele 3ufunft 
für mich- Man fiefjt mich fdjon jefct mit oerbdchtigen unb ungünftigen 
3lugen an, unb bie natürliche $ol$t baoon roirb bie fein, ban alleS, roae 
ich t$un roerbe, fritifirt unb mißbilligt roerben roirb. 3ä> 9 e & e 3l nfn » 
§od)roürbigfter Sptvx, bie Verficf}erung, roenn ich in ber Sache nicht fo weit 
oorangegangen rodre, fo roürbe mia) nichts mehr baju beroegen fönnen, in 



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I 



— 289 — 

biefelbe einzutreten. 2£enn id) bie Üage bev $)iöcefe Mbln au§ ber k 3cafje 
betraute mit allen i§ren Spaltungen unb ben 9lnfprüd)en ber Parteien, fo 
fcr)nürt eine fd)merglid)e dntmut§igung mir ba8 £>erg gu, unb ia) bebarf ber 
gangen jtraft ber Seele, mir $rleiä)terung gu ©erhoffen. 

3nbeffen ift e$ gu fpät, mid) bei fola)en Erwägungen aufguljalteu ; ia) 
bin gu weit oorgegangen, unb ia) weiß e8 wofjl, baß bie ©rücfe hinter mir 
abgebrochen ift. 3 0 ) fabe bfe £anb an ben Sßffag gelegt unb barf nia)t 
mefjr rücfroartä flauen. 9Köge bej$alb ba8 Sd)ifjlein fahren, unb gebe 
mir ©Ott ber £err feinen ©eift unb feine Äraft, baä Steuerruber gu galten. 
£a ia) lebtjaft füfjle, ba& id) oljne bie $ätfe beö §errn Sa)iffbrua) leibe, 
tjabc icf) ade meine Hoffnung auf it)n gefegt. .Komme benn, was will! 

3*fct bin id) in Erwartung beffen, wag §err oon $)rofte n)un wirb. 
?toa) oon Berlin aus $abe id) an ifjn gefdjvieben unb iljm mitgeteilt, baß 
baä s £ublicanbum wiberrufen werben wirb; id) Ijabe u)n gebeten, feinen 
Hirtenbrief wegen be3 Smprimatur an §errn Eia)§orn gu fa)icfen unb bem 
iclben bann fogleid) mir gufommen gu laffen, um i$n mit bem metnigen am 
tage meiner SlnFunft in ßöln gu oeröffentlia)en. 3a) erwarte jefct bie 
Antwort barauf, unb fobalb ia) 9taa)rid)ten oon it)m fjabe, werbe id) Eurer 
(rrceffeng baoon ^enntntß geben. 

3n meinem I)ter beigefügten 93eria)te werben Sie bemerft fjaben, $oaV 
toürbigfter §err, wa8 id) über ben 3 u ftanb beS EapitelS in 9egug auf 
bie Da can ten (Steden gefagt habe. Eä ift wefentlia), baß ber ^eilige 3 tu hl 
ben Jperren 33roir unb ßerfebaum bie ^rooifion nid)t gebe, big ia) bie $e= 
fanntfd)aft biefer beiben Männer gemad)t Ijabe unb meifj, ob fie für ein 
(ianonicat bie notwendigen Eigenfa)aften befifcen. E8 ift biefeS eine £ebenS= 
frage für mia), unb ia) bitte Eure Ercedeng inftänbigft, barüber an Seine 
(rmineng ben Earbtnal 2ambru3a)tni gu fä)reiben, bamit bie ^rooifion big 
yt einem neuen oon meiner Seite gu erftattenben 33eria)te oergögert werbe. 

9tad) biefem wage id) e$ nod), eine grage $injtä)tlidt) beS 33i3tf)um3 
3peuer gu (teilen. 3°) werbe wofjl bem ^eiligen 95ater meine 33ergia)tleiftuna, 
einfenben muffen, unb Sie werben mid) fer)r oerpflid)ten , wenn Sie mir 
jagen wollen, ob id) biefeä fd)on jefct thtm foll, ober ob man will, baß ia) 
big gu beftimmten Slnweifungen §infia)tttd) biefeS ^ßunfteg warte. 2Sa3 
meinen 9tad)folger in biefem 23igtf>um betrifft, fo ^at ber Jtönig oon ©aneru 
fd)on zweimal an mid) gefdjrteben unb gefragt, wen ia) oorjd)lage. Sie 
fennen wo^l bie ^erfon, weld)e id) für bie geeignetfte fjalte, unb we(d)e id) 
Seiner Sttajeftät mit ber gangen greimüt^igf cit , weld)e mir baä Sntereffe 
einer geliebten 2)iöcefe einflößt, oorfd)lagen werbe. 

3a) werbe faft erbrüeft burd) eine ^Wenge oon @efd)äften, bie ia) nod) 
oor meiner 3lbreife nad) Jtöln ju orbnen rjabe. Stfäaib bleibe id) noa) 

3oI>. ö. »eHfel. 10 



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- 290 — 



bis jum 20. ober 22. gebruar in Spener unb bitte Sic, 3hre Briefe an 
mich noch borten |U fchicfen. 

©nblich wage idt), (Sie $u bitten, £ochwürbigfter $err, bem ^eiligen 
Z : u ri i- oon meinem Berichte alles, waä Sie als nothwenbig ober angemeffen 
anfehen, mit$utheilen, unb bitte Sie gleichzeitig, mir 3$* gefchäfotes 2So$k 
motten bewahren unb bie aufrichtigen ©efüt)le ber £ochfcf)äfcung unb 
ehrfurchtsvollen 3 unci 9 un 9 S u genehmigen, mit wetzen ich bin 



»ertyi filer meine Steife narfi SÖünfifr unb 2icrftn unt> We bort gefttfrlm 



Von Spener reiäte ich <*w 20. SDecember ab, fam am 21. in lobten; 
an unb befuchte ben ^räfibenten §errn oon 23obelfa)mingh. ©t nahm miä) 
fehr gut auf, unb mir Ratten eine (Sonferen$ oon brei Stunben. Stfein 
§auptbeftreben bei biefer 3ufammenfunft ging bahnt, bie bisherige Söehank 
lung ber ©efdjäfte ber SMöcefe £öln ju erfahren, unb ftcttte ich beßhalb 
hinfichtfich atter fünfte ber £)iöcefanoerwaltung gragen. $)er §err ^räft* 
bent gab mir alle geraünfchten Sluffchlüffe, unb ich t anö ^ a ^ D / ^ a Ö es ba 
oiele§ nicht immer fehr SröftlicheS gab. J^tibeff cn fprach ich wich Darüber 
gar nicht au§, unb alö §err oon SBobelfdjroingh am ©nbe unferer ßonferen$ 
mich fragte, an welchem £age ich ö *e Verwaltung in ßöln antreten mürbe, 
erroieberte ich, & a Ö wir foroeit noch nicht feien, ba baS oon einer oorgängw 
gen Vereinbarung ^infic^tUd^ mehrerer fünfte abhangig fei, bie feftgeftellt 
werben müßten, beoor ich W Uebernal)me einer fo bomenoollen Aufgabe, 
für welche man freie, nicht burch bie Staatsgewalt gefeffelte §änbe fyabtn 
müffe, mich entfließen tonnte. (£3 würbe fidt> alfo noch barum hanbeln, 
oorher ju wiffen, ob man mir bie Vefugnifje §ugcftec)en wolle, bie not(i- 
weubig finb, bamit ich SMöcefe als* fatholifcher 33ifd)of oerwalten tonne. 
§err oon Vobetfchmiugh fchien barüber betroffen; benn er fyattt geglaubt, 
baß 9ttte§ fct)on georbnet fei, unb ich mir unwiberruflich bie £>änbe gebum 
ben hatte. 3$ oerficherte ihn be3 ©egentheifä, unb jwar tr)at ich kaä mit 
^Berechnung; beim ich wußte woljl, baß ber £err ^räfibent, welcher ben 



(Surer (Srcettenj 



ergebenfter unb gehorfamfter Liener 
f 3ohanneä oon ©eifjel, 
33ifchof oon Speoer. 



Speyer, ben 25. 3 a nuat 1842. 



(Srcellenj ! 

£oci)würbigfier £>err! 




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- 291 - 

Telegraphen gu feiner Verfügung f>arte, meine (*rflärung in Berlin r»or meiner 
ftnfunft in biefer <Stabt melben fonnte; oon biefer Reibung aber erwartete 
ia) einen heilfamen <£rfolg für bie $er$anblimgen , wela)e bort meiner 
warteten. 

&on gobieng reiste ia) naa) fünfter unb Tarn bort am 23. SDecember 
an. &a ia) bem §enm ©rgbifa)of fa)on oor meiner Äbreife oon 8peoer 
getrieben hatte, bafe ia) fommen mürbe, frfnette ia) meinen .Kaplan gu ifnn 
unb lief, if)n um eine Unterrebung bitten. <£r gemährte mir aber eine 
jold&e erft für ben 24. Slbenbö 5 Uljr, inbem er mir fagen tiefe, er fei 
unroofjl unb roünfdje, bafe ia) oon ©efa)äfteu mit ifjm nia)t fprea)e. $)iefer 
Anfang mar nia)t fefjr ermutljigenb ; aber iä) liefe mia) nia)t irre maa)en. 
Um bie feftgefefcte ©tunbe ging ia) ;u i$m unb mürbe gtemlia) falt empfaiu 
qen. £rofcbem erflärte ia) ü)m, ia) fei naa) ©ertin berufen worben, unb 
ba fjabe ia) nur über fünfter borten reifen wollen, in ber boppetten 2tb= 
[ia)t, i^m bie fo woljt oerbiente Verehrung auögubrücfen unb oon ifmt bie 
Scbürfntffe ber SDiöccfc Jtöln fennen gu lernen, forcie mit i$m bie 9Jcafe* 
nahmen gu oereinbaren, roeldje im 3" ter «ffe ber guten <5aä)e fomofjl, alö 
itrner £fjre getroffen werben müfeten; in beiben 93egiel)ungen fei eä gu wün= 
l"a)en, bafe mir gemeinfam fyanbetten, unb bafe er ben Hirtenbrief, wela)en 
er an bie 3)iöce[e gu rieten beabftct)tige , im ©inoernefnnen mit mir unb 
qleia) fettig mit bem meinigen oeröffentlia)e, babura) mia) ben $)iöcefauen ;u 
«mwfjlen unb fie gum canonifdjen ©eljorfam gu ermahnen, roaä ungemein 
kju beitragen mürbe, bie Ginigfeit ber $ira)e unb be3 (*pifcopateö gu be= 
roetfen unb auf bie ©egner ber guten ©aa)e (Sinbrucf gu maa)en, roie e« 
benn aua) für bie tfira)e, ben §oa)würbigften £errn <*rgbtfa)of felbft unb 
mia) fcr)r e^renoott fein mürbe. Sluf atteä biefeS ermieberte mir ber $err 
§rgbifa)of gunäa)ft: „3a) mifa)e mia) in nia)tg, unb ia) werbe gar nia)t8 
t$un, biä ba§ Attentat, weta)e8 mia) meinem ©ifce entriffen r)at , wieber 
gut gemaa)t ift." 3T1§ id) if)m bemerfte, e§ ftetye ungtücflia)erweife nia)t in 
meiner 3Jcaa)t, ifnn biefe ©enugtfmung gu oerfa)affen, benn fonft mürbe ia) 
eü doh gangem §ergen ttnm, e8 Ijanble fia) oielme^r jefct barum, bie 53efef)Ie 
be§ ^eiligen ©tufyteS in einer für bie ^tra)e f>eilfamen 2Beife auägufü^ren, 
tagte er mir: „ßaffen mir für ^eute oon ®efa)äften ab, ia) befinbe mia) nia)t 
wo$t; borgen um 10 Ufjr roerben wir weiter fprea)en." S)amit mar bie 
(Sonfereng beenbigt, unb ia) fonnte mia) gurücfgief>en, rcenig jufriebengefteüt 
mit bem geroonnenen föefultate. 

SDeu anberen £ag eröffnete ia) bie Unterrebung bannt,* bafe ia) auf ben 
Hirtenbrief gurüeffam, unb id) fragte £errn ©rofte, wogu er fia) entfa)loffen 
^abe. <5r fagte, er werbe gar feinen Hirtenbrief oeröjfentlidjen, e§ fei benn 
unter ber auSbrücf(id)en 23ebingung, bafe ba8 ^ublicanbum oom 15. 9io* 

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oember 1837 miberrufen werbe. 3$ wie3 \f)\\ barauf hin, bajj nach einer 
lUact)ricf)t in ben öffentlichen sölättern biefer 23iberruf fdjon ftattgefunben 
gu haben fdjeine, ba, wie man fage, ber Äönig oon ^reufjen an ben §errn 
Srgbifa)of einen ©rief getrieben habe, in welchem bie STnflage wegen retw: 
lutionärer Umtriebe für grunbloS erflärt wirb, darauf erwieberte ber 
Srjbiftt)of: „3a, ich f)abe einen folgen ©rief ermatten, welcher biefe (Jrflä-- 
rung enthalt, aber ba8 ift wiebcr einer biefer preujjifchen kniffe ; mit biefem 
©riefe wollen bie Herren billig baoonfommen. £)a$ genügt aber nicht; ich 
forbere btefen feierlichen ©iberruf beö ^ublicanbumd oom 15. s #ooember 
1837, baS forbere ich für bie Kirche unb für mich, bie mir beibe befcfjimpft 
finb, unb irfi forbere eä ^infic^t(ia) aller Xr)etlc bco ^ßublicanbumä unb 
gmar im föngetnen, $unft für ^unft, in 9ltlem, ma§ man gegen mich ge* 
tfjan ^at. rt Stuf meine ©emerfung, bajj allem Slnfdjeine nach wenig Hoffnung 
oort)anben fei, btefen SSMberruf gu erlangen, erroteberte £err S)rofte : „£ann 
werbe ich feinen §irtenbrief erlaffen unb aua) an nichts Anteil nehmen." 
3$ antwortete: „3Benu ©ie baS t^un, bringen Sie mich in «ne peinliche 
finge; beim 3h« Weigerung, einen Hirtenbrief gu oeröffentlichen, wirb in 
ber Diöcefe befannt werben, unb man wirb mich für einen (Sinbringling, 
ber gegen 3h«n SBiffen gefommen ift, galten; anftatt 35«* ©eiftanbes 
werbe ia) 35« ftittfchmeigenbe Mißbilligung h a & cn nnb °5 ne 3 ulraum 
bleiben; baä ift traurig, Sie machen mir wenig Muth, bie fdjwere ßaft $u 
übernehmen, welche ®ott auf meine ©chultern legt. Ohne 35« n J&irtei 1 - 
brief bin ich S um ©orau§ in ben Sfugen ber jtatljolifen ju ©runbe gerichtet, 
unb befehalb bitte ich tntt mir ein Mittel gu fuchen, welches baS 3« s 
tereffe ber jtirdtje wahrt" u. f. w. darauf erwieberte mir §err $)rofte: 
„©ollen ©ie mich tSbten ? 3ch bin unwohl unb fann nicht über ©efehäfte 
oerhanbeln, baS greift mich an unb macht mich franf, brechen wir hieroon 
ab." ©ei biefer (£rflärung, welche alle SMöcuffion über btefen $unft abfehnitt, 
unb welche offenbar weniger erfolgte, weil ber £err (Jrgbifdjof fich unwohl 
fühlte, als weil er roünföte, jeber anberen ©rflärung ausweichen, wechfelte 
ich Dcn ©cgenftanb unb ging gu Slnberem über. 33) fragte ihn, welches 
fein ©unfeh fimiicfylirf) ber Verleihung beo 3)efanate3 im Kapitel fei, inbem 
ia) gugleid) auäfprach, bajj ich nicht wünfajte, ju ber 2Bürbe ernannt $u wer= 
ben, weil biefeä für mich mehrere Unguträgtichfeiten höben würbe. (Sr er- 
wieberte, baß er mia), wenn ich in Stöln wäre, gum behauten ernennen 
unb auch bie Slnmeifung gum Empfange ber burd) baS 2lpoftolifche ©reoe 
ieftgefefcten 3000 tyalex geben werbe. Weiterhin fragte ich tyn, ob er bie 
^Ibftcht habe, nach Äöfa gurütfgufehren, worauf er fagte, bajj er baä noch 
nicht gang fiajer wiffe, er benfe aber baran gar nicht, ba er eigentlich nicht 
wiffe, waä er bort machen folte. daraufhin bat ia) ihn, bie ©üte gu haben, 



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- 293 — 



mir ba3 erjbifa)öf(ia)e £auä miet^roeife ju überlaffen, roeil btefeS ba§ einige 
Öebäube beö (Sapitelä mit einem ©arten fei, in roeldjem ia) mir bie für 
meine Öejunbfjeit nötige 93eroegung oerfa)affen fönnte; für ben galt feiner 
ftücffeljr bot ia) i§m an, bei mir $u roofmen, roie ein Söater bei feinem 
Soljne. (5r gemährte bie SBtttc für ben gaü*, ba& bas ^ublicanbum roiber^ 
rufeii roürbe. $)a ia) merfte, bafe ber £err (*r$bifa)of immer auf biefen 
©iberruf jurüeffam, fragte ia) i§n enblia), roa§ ia) für ben gall, baj? biefeS 
^ublicanbum nia)t roiberrufen roürbe, t§un fotle, worauf er erflärte : Jttjan 
Sie in biefem galle, roaS (Sie wollen; ia) meinerfeits roerbe bann feinen 
Hirtenbrief oeröffentlia)en, ia) roerbe (Sie nia)t gum £>ea)anten ernennen, ia) 
©erbe bie 3000 Später nia)t anroeifen unb aua) baS $au3 nia)t überlaffen, 
M$ roerbe roeber £anb, noa) gu& rühren. 93or »Hern mufe ba§ ^ublican= 
bum roiberrufen roerben; gefdjieljt ba8 niö)t, fo fönnen (Sie naa) Stbln gef)en, 
roenn €>ie roollen — Sie roerben bann feigen!" 33ei biefer fategorifa)en 
(rrflärung roie§ ia) barauf l)in, bafj unter foldjen Umftänben bie lieber* 
nafjme ber 35erroattung gu 5to(n für mia) fef)r gcfäfjrlia) fei, unb ia) roatyr; 
ia)etnlia) nia)t borten gefjen roürbe, ba& alfo in biefem galle bie gange 
Saa)e gu 9tia)t§ roerbe, unb ia) für bie traurigen barauä cntfteljenben 
folgen nia)t oerantroortlia) roäre. SDer §err (£rjbifa)of erroieberte: ,,3a) 
aua) nia)t; ia) erfülle meine $flia)t, roenn ia) auf bem 2Siberrufe beä für 
bie £ira)e unb mia) fo fa)maa)üoUen ^ublicanbumS befte^e, unb ia) bin für 
nia)ts oerantroorttia)." 3$ antwortete: „Unterteilen roir einmal, bie SKe* 
gierung oerroeigere biefen Siberruf, unb ia) ginge trofcbem naa) Äöln. 
$efjarren (Sie in biefem gaffe barauf, feinen Hirtenbrief 311 erlaffen, unb 
roerben (Sie mia) bann mir felbft überlaffen oljne 3$ re llnterftüfcung?" 
£err £>rofte erroieberte: „3öoHcn <Sie mia) tflbten? 3$ §abe bura) biefe 
6aö)e fa)on fo oiel gelitten, bafj bie Erinnerung mia) fa)on fdjroer oerrounbet; 
biefe SDtöcuffion greift mia) an unb maa)t mia) franf, fa)roeigen roir atfo 
baoon. UebrigenS erroarte ia) meinen Slrjt um biefe (Stunbe." 3a) oer= 
ftanb biefe Slnbeutung, roeta)e einer $erabfa)iebung oöttig gleia)fam. TOa) 
erfjebenb, fagte ia) u)m: „©Ott beroa^re mia) baoor, etroaS $u t^un, um (Sie 
ju töbten, ia) bin roa^rlia) nia)t ju bem 3roecfe naa ) fünfter gefommen! 
Söenn biefe ®i3cuffion (Sie oerrounbet, fo begreife ia) ba§. (Sic fjaben oiet 
gelitten unb gtorreia) gefämpft für bie 9fcea)te unb bie (fr§re ber tfirdfje; 
<3ie fa)u(bet 3§ nen M"* ton lebfmfteften £)anf, unb ia) bin einer ber 
Crrften, ber ba§ anerFennt unb ifnn Sluäbrucf oerleifyt. 5Tbcr %fyxt Aufgabe 
ift noa) nia)t oollftänbig beenbigt. $)ie $ira)e forbert noa) oon 3Ü nen * 
baf? (Sie 3l ren ßoabjutor mit 35 rem 9 an 3 en EinfTu^ unterftü^en, um ifjm 
baö ©ertrauen ber ©ISubigen ju rta)ern, unb bafe (Sie gu bem 3^ecfe feinen 
2öeg bura) einen Hirtenbrief ebnen. $a8 2Ko^ ber ^ira)e forbert ben 



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- 294 — 

Hirtenbrief uon 3hnen, un b halte eS für 3hre WW, benfelben ju er* 
laffen." — ,,3cr) roerbe ihn erlafjen," erroieberte ber ^ralat, „roenn man 
ba§ s ^ublicanbum roiberruft, roenn nicht — nicht." 

Sftit biefer legten (Srflärung beä §errn Grgbiföofä fehrte id) na<$ 
Haufe jurücf; ich befanb mich babura) in einer peinlichen Öage. 2öo(>l bfc 
griff icf>, bafj einerjeitS bie (Erlangung eineä 2Biberrufe3, roie §err uon 
^rofte ir)n forberte, in Berlin unmöglich fein roürbe; anberfeitö aber faty 
id) mit (Ucroifcfjeit oorauä, bajj bei Verweigerung beä Hirtenbriefe^ meine 
X^dtigfeit in jlöln, roeil ba3 Vertrauen fehlte, gelähmt fein roürbe. 5iacb 
langem Wadjbenfen, roobei id) §in unb her fdjroanfte, unb nachbem idt) jetbft 
einen Slugenbticf auf bem fünfte geroefen, nad) Speoer jurücfyufehren, am 
ftatt nac^ Berlin gu gehen, fam id^ enblidj auf ben ©ebanfen, noa) eine 
Unterrebung mit bem Herrn ©rjbifchof nachsuchen; ich &at ih" föriftlia) 
barum, mit bem Vemerfen, bajj ia) hinfidjtlid) eiueS wichtigen fünftes noa> 
oon ihm 2lufflärung roünfa)te. (£r antwortete, bafj er ben ndchften borgen 
um 10 Uhr mich empfangen roerbe. Um bie feftgefefote Stunbe ging iä) 
alfo h»n, unb er nahm mich Siemtich 9 ut au f- 3$ begann bamit, ihm bie 
i?rage oor^ulegen, ob er e3 nicht für eine hinreid)enbe @enugthuung ^alie, 
roenn ich in Berlin burchfefcte, bajj bie Regierung felbft ben oom Könige 
ihm geschriebenen Vrief, in roelchem bie Slnflage roegen reoolurionärer U* 
triebe für oöllig grunbloS erflärt roirb, oeröffentlichte. Herr $>rofie er- 
roieberte : „ JteineSroegS, bie Veröffentlichung biefeS ©riefet genügt nicht, Off) 
roenn fte burch bie Diegierung felbft in officieUer Sßeife erfolgt; ich T° rbm 
ben ©iberruf be$ *ßublicanbum§ in allen feinen Xtyiitn unb im einzelnen. " 
3ch machte bie Vemerfung: „2Benn Sie auf einem SBiberruf in äffen £j& 
len, $unft für tyuntt, beftehen, fo fehe id) oorauS, baß bie Regierung ben 
nie gewähren roirb; in biefem gatle roerben alle Verhanblungen ^roifaVn 
bem Könige oon Greußen unb bem fettigen Vater »ergebend fein; bie fünf= 
tige Sachlage ift leicht oorauöjufagen ; ich roerbe ohne einen Hirtenbrief von 
3hrer Seite nicht nach äöln Ö^hen tonnen, roeil 3h r Sctjroeigen alä eine 
ftillfchroeigenbe ^cißbilligung auf mir laften unb mir alleä Vertrauen nehmen 
roürbe. 23a§ bem folgen roirb, ift flar: 1. (£3 roerben bie ßreujjen Wf | 
Sache (äffen, roie fie ift, ohne neue Verhandlungen anuifnüpfen; fie roerben 
fageu: ben J^atholifen fommt man nie ju (£nbe, roir roollen fie ru^ig 
janfen unb ftreiten laffen 4 ; 2. bie Unorbmmg in ber Kirche roirb $unehmtn; 
3. roerben bie ^roteftanten, bie fchon unjufrieben bamit finb, baß ber MW 
mit Rom oerfjanbelt f)at, fich über bie Vereitelung ber Verhandlungen unb 
bie neue Unorbnung freuen; 4. roerben bie $ernteftaner, ba fie ohne 9f«f= 
ficht bleiben, ihre 3 rr tf)ümer roeiter oerbreiten, unb 5. roirb baS (Sapitel in 
Köln, roeldjeS über bie Vertreibung feines C*r$bifchofe8 triumphirt, freubi^ 



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- 295 — 

Jl)rfn lob abwarten, um baä ©ar)lrecr)t $u r)aben, unb bei allem biefem 
roerben bie legten 3)inge ärger, alä bie erfien fein" — erunt novissima 
peiora prioribua. — $)er §err (£r$bifd>of erroieberte, baB aUe3 ba3 fcr)r 
roafjr fei, baB er aber oon feiner gorberung nicr)tä abtaffen fönne: §eier= 
lidjer unb nottftänbiger Söiberruf in allen Stetten! 3$ f a 9 IC »5«: „2Bor)(an 
beim, idj ^abe bann nid)tä me$r ju fagen; Ratten ©ie an S^er gorberung 
feit, ©ie allein $aben ba§ mit bem ^eiligen ©tur)le unb bem Könige aufc 
',umaa}en. 3<*) ni<§t8 bamit $u tfmn. Wur auä ©eljorfam gegen ben 
heiligen tßater f>abe idj midj bereit erflärt, 3(K ßoabjutor $u werben, benn 
id| |"ud)e feine TOtra ; td) fjabe bereit eine unb jroar eine t>ie{ angenehmere, 
als bie in £ötn. 3 er ) ^ a & c ^ e f cn ®er)orfam uerfprodjen, roie baS ftdj oon 
iflbft üerfter)t , nur in ber £infidjt barauf unb unter ber 93ebingung, in 
Äöln ®ute§ roirfen $u tonnen. $)a biefeS unter ben gegebenen 33crr)ätt= 
nijfen nidjt mögtidj ift, ift meine Aufgabe $u (£nbe; icr) tjabe nia)tS mer)r 
«i tr)un , al§ nad) ©peper jurücf $ufer)ren unb bem fertigen ißater an$ufün= 
bigen, baB e§ mir unmöglich ift, ifnu 51t getjordjen, unb bie ©rünbe bauon 
au§einanber $u fefcen." §err Srofte fdjien burd) biefe (Srflärung betroffen, 
Mb nadjbem er eine 3eitfong nadjgebadjt fjatte, fagte er mir: „Sfjun ©ie 
baS niajt; Sie mürben Unredjt tfmn, nad) ©pener utrücfyire^ren, ofme in 
Berlin geroefen gu fein, 9Ran mufe nidjt fo fdjnell ben 9Rutt) uerlieren, 
Jljie Aufgabe wirb nidjt fo fdjroierig fein, alä ©ie benfen. ©efjen ©ie 
w&^Öln, unb e3 roirb gut ger)en." — „5öie rooffen ©ie, baB icf) nad) 
Mn ge^e, " erroieberte icr) ir)m, „roenn icr) oorauäfefje, baß icf) bort nidjt mit 
fofolg roirfen fann? Sie ratrjen mir, ben SKutt) nid)t 51t uertieren, unb 
Sie motten nidjtS tfjun, mir burdj 3*> ven ©nffufc , burdj einen Hirtenbrief, 
*IRutr) ju machen. 3 er ) fann 3§n* n Vit JÖerfidjerung geben, baj$ ict) nidjt 
ber Wann bin, $inberniffe unb felbft Opfer $u furzten, aber man braudjt 
Wne Opfer für ba§ Unmögliche ju bringen, unb eben biefe Unmöglidjfeit 
>er>c idj mit ©eroifefjeit uorauS, roofern ©te 3r)ren Hirtenbrief nerroeigern. 
34 roeiB n>or)l, £ocr)roürbigfter §err, roie Diel 3fjnen biefe ^afenat)men, 
bie ©ie oon bem ©ifee, ben ©ie fo etjrenooff eingenommen r)aben, fern= 
Batten, foften muffen, ©ie bringen große Opfer für baä 3Bor)t ber Äira^e, 
roeiB biefetben ju fa^a^en. 'Äber auö) irf) bringe ntct)t geringere Opfer, 
wenn id) bie 93erroattung 3^ er ®töcefe 3d v ßoabjutor übernehme; 
ober glauben ©ie, bajj eö mir x iiia)t§ fofte, mein Heimatr)(anb ju uerlaffen, 
meine ißerroanbten unb greunbc, um unter gremben 51t leben , eine ruf>ige 
unb roo^torganifirte $)iöcefe $u oertaffen, um mict) in bie SSirren ber ^a; ; 
teien in ßbln 511 ftürjen? ©tauben ©ie, baB i$ iefrt auf einer 33ergnügungä= 
reife fei bei biefer 2Sittentng, roä^renb ict) friebticr) unb i*u^ig 5U ^auje 
bleiben fönnte? ©enn Sie mir ntcr)t oerfpreajen, mia^ fouiet atS mög(icr) 



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— 296 - 



burdj 3^ e $Mf* S u unterftüfcen, um mir bcn Anfang in i^öln gu erleich- 
tern, fo bleibt mir nichts Stnberes übrig, als nach 6peoer gurüefgufehreu 
unb eS 3§xtm ©elieben gu überlaffen, einen Goabjutor gu fudjen, ber £uft 
bat." — S)iefe lefcte (Jrflärung mochte einen fichtlichen Ginbmcf auf ben 
roürbigen Prälaten; er überlegte eine 3eit lang unb fagte mir fdjlie&li$: 
,,©ut, ich roerbe 6ie fo nie! als möglich unterftüfcen. ©et)en <Bit nad) 
33erlin, unb bann roerben mir fehen." 3 u 9^ e ^ 9 ao er m ^ x M c §anb, 
mich gu ermutigen, unb ba idt) fafj, baß er bie 3"™cfhaltung, bie er bis= 
heran gegen mich beobachtet hatte, fahren ließ, fagte ict) it)m: „Seien (Bie 
überzeugt, baß baS 2Bohl ber Religion mir ebenfo fefjr am Hergen liegt, 
als 3§nen fetöft; nur finb ©eibe 23ifdt)öfe, benen bie (5^re unb baS £cil 
unferer Äirdje fe^r t jeuer fein muß; fpredjen mir atfo roie fatholifche 23i= 
fdt>öfe frei unb offen, um gemeinschaftlich baS gu finben, roaS in biefer für 
unfere Kirche fo mistigen Sache nott)roenbig unb oortljeilhaft ift* $err 
©rofte bittigte biefen Söorfdjlag, unb mir fingen oon Beuern an, bie Sachen 
mit greimut (jigfeit unb gegenfeitigem 3wt™u«t gu besprechen, unb balb waren 
mir Ijinfidjtlidt) folgenber «fünfte einig: 

1. S)er Herr (Srgbifchof blieb babei, baß baS ^ublicanbum roiberrufen 
roerben muffe ; er erflärte aber, baß er ben Söiberruf im (üringelnen , Sßuirff 
für ^ßunft, nicht mef)r forbere, fonbern baß er guf rieben fein mürbe, b«fc 
berfelbe nur in allgemeinen 5luSbrücfen ftattfiabe, g. 33.: „baS ber Staats* 
erflärung oon Berlin (berliner StaatSfd)rift) beigefügte ^ublicanbum, ber 
geidjnet mit bem SBuchftaben W., roirb in allen feinen feilen roiberrufen/ 
23iv famen roeiter überein, baß ich in Berlin biefen SBiberruf fo feft als 
möglich »treten follte, unb ich oerfpradj, alle 3lnftrengungen gu machen, 
bamit burdjgubringen. 

2. £)er £err $)rofte erflärte, baß, roenn baS Sfublicanbum in biefer 
Sföeife roiberrufen roorben, ich ßöln gehen follte, unb baß er am £age 
meiner Slnfunft in biefer Stabt ober fpäteftenS einige Sage nachher einen 
Hirtenbrief erlaffen unb barin bie SMöcefanen ermahnen roerbe, mir gu ge: 
horchen unb in mir feinen (Soabjutor gu ehren. 3$ machte bie Söemerfung, 
baß meiner Anficht nach bei biefer Sache groei $)inge gu beobachten feien: 
cS fei nämlich erftenS bie 3ftitt£)eilung beS Hirtenbriefes an bie JHegierung 
gur Erlangung bes 3mpnmatur unoermeiblich, unb eS bürfe groeitenS biefer 
Hirtenbrief nichts 33erlefeenbeS roeber für bie Regierung, noch für baS 
(iapitel enthalten, um nicht neue 23efchroerben gu oeranlaffen. $err £)rofte 
erroieberte barauf, baß er niemals baS 3mprimatur bei H cr ™ oon 23obel= 
fchroingh, mit roelchem er nichts gu tljun haben roolle, nachfuchen roerbe, 
baß er aber feinen Hirtenbrief bem TOnifter Eichhorn gut fcrtheilung bee 
3mprimatur eiufchicfen roerbe; in ©etreff beS 3 n ^ aIteö DCÖ Hirtenbriefe* 




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- 297 - 

erflärte ber £err (5r$bifchof, er roerbe für 9ciemanb etroaä Sßerlefcenbeö 
fagen unb ftd) bejihalb, rote er überhaupt fein greunb grojjer ^r)rafen fei, 
barauf befchrcmten , nur einige .Seilen ;u ueröffentlichen , um baburd) bie 
©iöcefanen uim ®ehorfam gegen ben Goabjutor ju ermahnen. 9Iujjerbem 
ermächtigte mid) Herr $)rofte, biefe Crrflärung in ©erlitt befannt $u geben 
unb ben Wintfter auf ben 3n$alt M Hirtenbriefes unb bes Imprimatur 
oor$u6ereiten. 

3. $inficf)tüaj ber SDedjantenroürbe im Kapitel erflärte mir Herr Drofte, 
nachbem er lange mit mir über bie für unb gegen meine Ernennung ju 
biefer ©teile fpredjenben ©rünbe ocrhanbelt, baft er eS gang meinem @ut= 
Witten überlafien roürbe, ju roählen, roas mir gefalle. 5öir Famen alfo 
übereilt, baß idt) bi§ nad) meiner 3lnfunft in Jtöln mit meiner <£ntfd)lieBung 
darüber warten, unb bajj er, falls id) e§ roünfchensroerth finbe, mich ntm 
$cd)anten ernennen fotlte, roä^renb er es im entgegengetreten galle mir 
überließe, $u ernennen, wen id) roolle. 

4. ©er ^err (Srjbifdjof erflärte, bajj er bie $lnroeifung auf bie 3000 
Iffaltx geben roerbe, fobalb id) in M\n eingetreten fei. (*benfo ueifprad) 
er, bas erjbifajöfliaje Spatä mir |it überlaffen, mit ber Verpflichtung , bas 
3noentar $u unterhalten unb ben alten Sortier beizubehalten. 

9caä)bem biefe fünfte feftgeftellt roaren, fpradjen roir noch uon anberett 
^eaatfiänben ; ber Sptxx (£r$bifd)of machte mehrere Söemerfungen , uon 
welchen id) bie folgenben roiebergebe: 

a) 2ll§ id) i^n nad) ber 3eit fragte , roann er nad) Rbin fommen 
roerbe, fagte er: „3$ roerbe roahrfcheinlidj niemals borthin gehen; beim id) 
rouBte nicht, roa§ ich bort *h 11 " f °Ute ; ba ich tridt)t mehr bie ©iöcefe oerroalten 
fann, roürbe id) bort eine fonberbare Flotte fpielen." Stuf meine Chügeg* 
nung, baft er immerhin reltgiöfe gunetionen ausüben, g. 23. ein Hochamt (ab 
ten rönne, antroortete er: „9ietn, bas roäre eine ßomöbie, unb um Äomöbie 
iu fpielen, bin ich alt; H bin nicht mehr im 6tanbe, öffentlich einen 
religiöfen 2lft auszuüben, ba meine ©efunbheit $u fehr angegriffen ift, mein 
3uftanb leibet es nicht mehr. §in einziges Wal , im Anfange meine« 
£pifcopates, fyabt ich fo 2lad£)en bas Sacrament ber gtrmung gefpenbet; ba 
id) mir bamals @eroalt angetljan, bie Sefcbroerben ausuthalten, habe ich 
mir eine töbtlidje ßranfheit, in ber ich 2$odjen laug am Dtanbe bes 
(Grabes fd)roebte, jugejogen. §eit ber &tit roagte id) es nicht mehr, foldje 
Functionen auszuüben, unb ba meine ©efunbljeit fict) noch uerfdjlechtert hat, 
würbe ich l e fct noa) roeniger baut im etanbe fein. Oft bin ich fo unrooljl, 
baß ich "ia?t einmal eine fttlle Weffe tefen fann, roie bas noch roährenb 
ber legten brei SSodjett unb felbft in ben ©eibnachtstagen ber gall geroefen 
ift. SSenn mein Uebel mich faßt, roas oft plöfclich fommt, bin ich unfähig, 



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- 298 - 



aua) nur ba3 ®eringfte ju tf)un. 23a3 fönntc ia) unter biefen Serfjättniffen 
in Äöln t^un, unb roarum fottte ia) borten gef)en'? Uebrigenä mürbe es 
aua) teineäroegä gut fein, baß ia) bortfjin gef)e, roeil baö bie Stellung bes 
(ioabjutorä beeinträchtigen würbe. Sei meiner ftnfunft mürbe ba3 Stoff 
2)emonftrationen machen, roaä bie Regierung oerlefcen mürbe; man märe 
fogar nidjt jia)er, bar; nia)t fjin unb mieber (Jrceffe oorfämen. Ueberbies 
mürbe eä immer Einige geben, roeldje fiä) an mia) roenben unb fid> oon 
3$ncn fern Ratten mürben. 2)aS gefjt aber nia)t, baä barf nia)t fein. 5iein, 
e3 ift beffer, baß ia) bleibe, mo ia) bin/' 

b) £)a ia) faf), baö ber £err (Srjbifa)of nidjt naa) Äftln jurüctfefjren 
roollte, fagtc id) i$m, er möa)te mir roenigftenä ertauben, mia) in wichtigen 
®efa)äften an u)n ju roenben, um feine Untermeifungeu unb guten ftatfc 
fa)läge 511 fjören. darauf erroieberte er: „Wein, roenn Sie in Jtötn finb, 
madje id) 3^ ncn au§brücftia)e Sebingung, baß Sie mir niemals dou 
6efa)äften fpredjen ober barüber fa)reiben; Sie roerben niemals eine &ftfc 
roort erhalten, Smnbeln Sie bann roie ein fat^o(ifd)er Sifa)of, unb id) 
roünfa)e 3$ntn ben Seiftanb be§ ^eiligen ®eifte§ ; ia) roerbe für Sie beten ; 
benn Sie roerben ein fdjroereS 2lmt haben. SBenben Sie fia) aber nie an 
mia) in ®efa)aften, id) miß nia)t§ baoon roiffen, io) jie^e mia) oon SlHem 
jurücf, um meinem ©ort ju bienen unb mia) auf ben lob oorjubereiten." 

c) 3um Sdjtuffe gab er mir noa), auf meine Sitte um einige «Bf* 
fdjlüffe über baS Kölner Kapitel, über bie Domherren unb Pfarrer biefer 
Stabt d)arafterifttfd)e 3lufflärungeu , bie mir für bie 3 ur * un f t »Ortzeit &ait 
fein fönnen. 

Waa) einer Unterrebung oon mehreren Stunben jog ia) mia) cnblia) 
^urücf. Seim 2lbja)iebe fpraa) er, inbem er meine .V)anb r)iett, $u mir: 
„3a) freue mia), 3^ c Sefanntfa)aft gemadjt ^u t)aben; get)en Sie nacb 
Serlin unb galten Sie feft, ©ort begleite Sie, id) roerbe für Sie beten." 
3a) bat ir)n um feinen Segen für baä grofee 2Serf, roeldjeä meiner wartete, 
unb er erteilte mir benjelben. 2118 er mia) entlieö, fagte er: „Ohir mutt)ig, 
bie Sorfelning ruft Sie; ia) t)abe bie Hoffnung, baß Sie Erfolg t)abni 
roerben; e§ roirb gut get)en. Oreraus pro invicem." — 3a) oerlieö ben 
ebeln Prälaten mit tief bewegtem ,s>er^cn. SSenn er mia) in unfern beiben 
erften 3 u famnienrunften oon oben t)erab bet)anbelt r)atte, nia)t roie einen 
Sifdjof, jonbern roie einen Sittfteller, unb roenn fein $urücft)altenbe3 unb 
faft r)arte3 Auftreten mir gegenüber einen unangenehmen (Jinbrucf auf midb 
gemaa)t t)atte, unb jroar in bem ©rabe, baö e3 mia) naa) Spener $urütftrieb, 
fo beruhigte bie letzte (Sonferen$ mia) mieber ooßftänbig. (*3 roar ja gan; 
natürlia), baö ber gute ®retö ein roenig empfinbliä) babura) berührt mürbe, 
in mir gleia)fam feinen ftadjfolger ju fer)en f unb baö er in Solge eine* 

v 



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- 299 - 

Ue&erMetbfel$ menfchlidjer Schroäche btefeS unangenehm empfanb. <£S ift 
immer ein trauriges ©efüht, fi$ a ^ einen 3nualtben gu betrauten unb gu 
ieljen, baB man bura) einen SCitbccfl erfefct roirb. (£benfo natürlich ift eä, 
baB er mich, roeil icr) tfjm unbefannt mar, mit oerbächtigen Stugen empfing, 
unb baß er, roeil er mich oielleicfjt für einen ehrgeizigen $ielt, ber fidj nur 
bura) ba§ Verlangen nach bem (£rgbifchof§ftabe leiten liefe, Eebcnfen trug, 
bat feinigen in meine §änbe gu legen. 3$ $ m 9 e ™ e Dic f cn 3 n ' 5 

t^um Derlen, roenn er ilm gehabt f)aben follte. £en ehrroürbigen ®rei3 
wrlieij ich mit ebenfo aufrichtigem ©ebauern über feine traurigen ®efunb= 
Äerhältniffe, bie ihn abfolut inoalib machen, al§ mit SBerounberung für 
to noa) fo lebenbigen unb flaren ©eift, feinen ebeln unb cnergifchen 
tyarafter, roie auch für feine tiefe grömmigfeit unb feine wahrhaft priefter* 
tity Ergebenheit. (£r r)attc meine gange Hochachtung, ja meine 33erounbe= 
ning geroonnen. 

3n fünfter faf) ich noch ben (trafen oon ©alen, reeller uorbem 
?reu§ifa)er ©efanbter am 33rüffeler $ofe mar; eä ift baä berfelbe ®raf 
®alen, ber eö oorgegogen, eher feine Stelle alä ©efanbter gu oerlafjen, als 
tem Könige Seopolb bie ftote be§ ^reuBifdjen (iabinetä gu überreifen, in 
roela)er #err ©rofte befajulbigt rourbe, reoolutionäre 33erbinbungen mit ben 
belgifct)en ©emofraten gehabt gu haben. SMefer braue J?atf)oltf mad)te mir 
einen Sefudj ; ba ich if;m auf feine Sitte t)tn, foroeit ia) e$ thun gu fönnen 
jlautite, bie §inberniffe mittheilte, roeldje mich abhielten, bie Aufgabe in 
Isfn gu übernehmen , befpracr) er mit mir ben gegenroärtigen Stanb ber 
Angelegenheit unb bemerfte bann unter Ruberem: „ßaffen Sie fid) bura) 
bm (Jrgbtfchof nicht einfehüchtern; er fieht immer fdjroarg, roeil er mifetrauifcher 
a($ nöthig ift. ®ef)en Sie nach 33erlin; ich vat^c 3hnen, Darnach gu trad)= 
ten, bort gum 3i c ^ c S u kommen unb bafür 3h v ^öglichfte§ gu thun. (58 
ift3«t, baB bie Ungewißheit, in ber bie ftir$e fich befinbet, aufhört, 
tiefer prooiforifche 3 u f tanD Da « crt S u Ian 9^ Denu tö 0 » fängt bie 3roie= 
tauft unter ben tfatholifen an, unb roenn bie Siöcefe Min noch länger 
ohne Birten bleibt, thun roir unS fclbft mehr Schaben, al3 bie Greußen unS 
gethan haben unb thun fönnen. Sitte oernünftigen tfathotifen erfennen bie 
He SBetöheit beä f)tiü$t\\ Stuhlet an unb ftnb bemfetben banfbar für bie 
enbliche 2öaf)l eines (SoabjutorS; e§ ift £e\t, baB biejer nach «^öln fomme, 
bamit bie ^arteiungen oerfchroinben. 2$enn ber (Srgbifdjof oielleicht noch 
Bebingungen fteQt, fo legen Sie barauf nicht gu oiet ©eroicht; roo ed ftdr) 
um einen fo großen £md f)d\\UU, muß mau bie fleinen perfönlidjen dlM* 
Hchtcn unb inbioibuellen Verlegungen oergeffen. 3^ mürbe 3h ncn rathen, 
mit Dtücffidt)t auf folche 3)inge nicht gu oiel in iöerlin gu forbern, au8 
furcht, baburch 3llleä gu oerberben. 2)er tfönig oon ^ßreufeen ift ein auär 



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- 300 - 



gegeia)netev, oon bcn beften ©efinmmgen für bie fat$olifa)e &ira)e befeelter 
gürft, aber man muß Um nia)t 311 fe§r branden imb ifjn nia)t in bcn Hilgen 
feiner proteftantifa)en Untertanen btoßftellen. 3$ bin geroiß, baß er alles, 
roa§ ben i&erfjältmffen entfpria)t, gugefteljen wirb, aber eS ift flug, nia)f 
gu t>iel gu oertangen. £8 liegt im wahren 3ntereffe ber £ira)e, biejen 
ÄriegSguftanb gu beenbigen, roeldjer it>re eigenen Eingeroeibe gu oer^eeren 
anfängt, ©er (£rgbifa)of roirb bamit oielleia)t nia)t gufrieben fein, er roirb 
oieHeidjt unerreia)bare gorbemngen ftetlen; allein biefer roürbige ^rälat ift 
ein harter, nia)t gu beroegenber ©ranitfelS; man muß if)n umgeben ober 
über ifjn roegfpringen. ©eine Aufgabe ift erfüllt, jefct beginnt bie 3$rige. 
SDeßfjalb mürbe ia) 3f>nen ratljen, fia) nia)t gu Diel nm befonbere SBebingun* 
gen gu befümmern; galten ©ie ba3 große 3iel feft oor 2lugen, nehmen Sie 
bie gan$e Saft, roela)e ©Ott %f)t\tn auflegt, auf 3&rc Ärme unb fpringen 
6ie über ben (graben — baS Uebrige roirb fia) finben, roenn ©ie in ftöln 
finb. ES ift 3«t, baö biefe ©iöcefe roieber einen £irten erhält, o$ne bas 
roirb Jllleä auSeinanber gefjen; fua)en 6ie beßf>alb gu einem 3lbfa)luffe gu 
fommen mit ober oljne ^uftimmung be§ Ergbifdjofä." Äußer biefen a& 
gemeinen Erörterungen gab ber ©raf oon ©alen mir noa) fpecieKe Huf? 
fa)lüffe. ©iefeä SWes roar oon um fo größerem 3 nt ereffe für mia), als 
biefer ebelmann, ber als einer ber eifrigften tfatfrolifeu befannt ift, bur$ 
feinen ebeln 6f>arafter roie bura) feine ^enntniffe allgemein r)oe^gcfc^ä^l 
roirb unb einen auägebe^nten Einfluß im gangen fianbe $at. 

<Bon fünfter reiste ia) am 26. £>ecembcr naa) Berlin, roo ia) 
am 29. anlangte. 2lm 30. Ijatte ia) bie erfte 3ufam»wnf»nft mit 
tfftinifter Eia)l)oru, welcher, unter 23egeugung feiner greube über meine enb- 
lia)e 5lnfunft, mia) feljr gut aufnahm. 2öir gingen gleia) gu unferm ©egem 
ftanb über; ia) fteHte naa)einanber bie ^rineipien unb 93ebmgungen einer 
©iocejanoerroaltung , roie ia) fie forberte, auf. £crr Eia)ljorn bat mia), 
ia) folle mia) freimütig über %Ut§ erflären, roaä ia) benn aua) in (Negern 
roart beä £errn ©rafen oon 33rüf)l, roela)er ben £ag oorfjer anaefommen 
roar, tljat. ^ßunft für $unft fmg ia) gunäa)ft barnaa), roie bie oerfa)iebenen 
©egenftänbe biöljeran be^anbelt roorben roaren, unb fefete bann meine ©e* 
bingungen unb Sttünfdje auSeinanber. 3n biefer ©eife fuhren roir au$ 
am 31. fort, ba ber ßönig noa) in Eljarlottenburg roar, unb ia) bemfelben 
nia)t oorgeftellt roerben fonnte. 3^ W> wo^l ein, baß #err Eia)f>orn bie 
9lbfia)t Ijatte, gunäa)ft äße meine ^ßrineipien unb flftarimen ljinfta)ttia) meiner 
fünftigen £f>ätigfeit grünblia) fennen gu lernen, um barüber bem Könige 
bei feiner ?lnfunft 23eria)t erftatten gu tonnen, unb ia) ließ mia) gerne tyx- 
bei, if)m barüber Jtlarfjeit gu oerfa)affen. 2lm 3. 3<*nuar Ijatte ia) bie erfte 
Slubieug beim Könige. Er empfing mia) feljr ^ulbooll. ,,3a) bin fe$r fro^, A 



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— 301 — 



fagte er, „Sie anfommen fe&en; ia) begrüße ©ie als griebenöapoftel, 
nnb ia) §offe, baß ©ie meinen fatfjolifa)eu Untertanen ben grieben bringen 
roerben. 3°) § a &* ©ie bem ^eiligen ©tufjle a(S O'oabjutor oorge)a)lagen 
unb bin bem fjeifigen s 3ater banfbar, baß er fte ernannt f>at. 3^ weiß, 
baß <©ie Opfer bringen, nnb ia) bin babura) gerührt, ©ie (jaben eine 
bornemwlle Aufgabe, ober ia) werbe 3$nen, fooiel an mir liegt, beiftc^en." 
3a) erroieberte: „(Sinem §ö§eren Sefefjle gef)ora)enb, folge ia) bem SHufe 
(hirer üflajeftät nnb erfläre mia) bereit, bie Aufgabe 511 übernehmen, roenn 
man mir bie SBebingungen, alä $Mfa)of fmnbeln 311 rönnen, jugeftef)t." 2luf 
Seinen Söunfa) nannte ia) i$m bie §auptfäa)lia)ften biefer SBebingungen, 
worauf er fpraa): „3a, mir roerben baä naa) Sföxtm 2öunfa)e regeln. 3°) 
rouT grieben unb Orbnung; ia) roitl baö ©ebeifjen ber fatljolifa)en Kira)e 

meine fatljotifa)en Untertanen. u 3$ erroieberte: „$>ie fatfjolifdjen 
Untertanen finb bie beften Untertanen (Jurer 2Jiajeftät; fte t)aben baä 
öi^eran beroiejen; benn alles, roaS gefa)el)en ift, unb fetbft bie bura) ben 
^intfter X^icrä §eroorgerufene KrifiS be8 legten 3af)xt$ W ^H* bei* 
getragen, tynen ©elegenljeit jur 93egeugung ü)rer Streue ju geben; fte fahren 
fort, i^ren 9ttonara)en gu lieben, roie fte ben Kronprinzen geliebt §aben." 
- »3$ roei Ö *> a V antwortete er, „fie roerben aufrieben fein. 2öir roerben 
bie ©aa)e regeln unb a&eS, roaS billig ift, jur 23enu)igung ber ®emütf)er 
tipm. ßaffen ©ie meinen "üJiinifter roiffen, roaä ©ie forbern ju muffen 
Rauben, um als 2Öifa)of ju Ijanbeln; er fennt meine 2lbfia)ten unb r)at 
meine 33efe$le." S)arnaa) berührte ©eine ^ajeftät noa) anbere ®egen= 
ftänbe, j. 93. bie 3anfentften unb bie §ermefianer, jroifa)en roeldjen er einen 
für bie Beuteten roenig günftigen 2$ergleia) maa)te. (£3 roar mir intereffaut, 
i$n fagen ju t)Ören: „bie §ermefianer finb Seilte ot)ne (Sljarafter" ; ia) fat) 
barin ein guteä ijeidjen f" r öic 3 u3Cun f J - s ^ aa ) ci « er Slubiena oon einer 
falben ©tunbe entließ mia) ber König mit bemfelben 23of)lroollen, mit 
iDela)em er mia) empfangen Ijatte. 

3a) fetjrte alfo gu meinen (Sonferenjen mit §errn (£ia)$orn jurücf, 
unb am 4. 2lbenb3 roaren roir über bie £auptpunfte jiemlia) einig. 2ßir 
famen jugleia) überein, baß ia) meine gorberungen fa)riftlia) aufhellen foHe, 
roaä ia) benn aua) t^at. 3$ fertigte eine $>enffa)rift an, in ber ia) bie 
notfjwenbigen fünfte formulirte, inbem ia) forberte: 

1. baß bie SBerroaltung be$ ©eminarä in Köln, roie aua) bie (irnen= 
nung unb (Jrfefcung ber ^rofefforen biefeS ©eminarS unb ebenfo bie 2lufs 
nar)me unb 2lu3fa)ließung ber ©eminariften einzig oon bem ©utbünfen be§ 
Biföofi abhängig fein fotlte; 

2. baß an ber tf>eologifa)en gacultät gu iöonn fein ^rofeffor ernannt . 
roerben fönnc außer mit oorgängiger 3uftimmung be3 ©ifa)of8, unb baß 



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— 302 — 



ber ©mannte gehalten fein joffe, noch auSbrürflidt) bie Approbation be§ 
$5ifchofeä nachjufuchen — bie missio canonica; baß bie ^rofefjoren bie 
Verpflichtung haben f ollen, beim Anfange jebeS 6emefter3 eine furje Snhaltfc 
angabe it)rer Vorlefungen ber Approbation be§ JÖifchofä gu unterbreiten; 
baB ber ©ifdrof baS Ücedjt ^abe, bie gacuttät gu oifitiren, roann er roiD, 
bie Soctrin gu überwachen, ben Sßrofefforen SBarnungen gu ertt)eilen unb 
ihnen bie missio canonica gu entgtehen, roenn er eä für nötfjig t)ätt, nie 
auc^ * m Allgemeinen bie ^rofefforen in tr)rcr ©igenfdjaft als ©eiftlict)e ber 
canonifajen Auffielt beö 23tfdt)ofc3 unterroorfen fein muffen unb ü)m nach 
ben GanoneS nerantroortlich finb; 

3. ba& alles, roaS oon ben ^rofefforen in S3onn gefagt ift, fich auetj 
auf bie 9^ctigionStcr)rer an ben ©omnaften unb ßehrerfeminarien benenn 
muffe; 

4. baß Der $)iöcefancleru§ bem 23ifa)ofe oöttig unterroorfen fein muß 
in allem, roas bie SDoctrm, bie ©itten unb bie ©eelforge betrifft, unb baB 
eS biejem erlaubt fei, bie canonifche ©teeiplin nach ^en brei Snftangen auf: 
red)t gu halten, ohne ba& bie Regierung fich J«nftt3 bareinmifche, noa? einen 
SSiberfe^ltchen gegen bie bifchöfliche ©eroalt fdjüfce, aufgenommen ben ein: 
gigen galt, roenu ein ©etftlicher appellatio tamquam ab abusu einlegt, 
unb biefeä nur bann, wenn er bie brei canonifa)en 3nftangeit burdjlfi& 
fen hat; 

5. baß bie Ernennung gu ben ^rdbenben im Kapitel gu ^öln genau 
nach ben in btt 93uttc De salute animarum aufgehellten Regeln geja)ct>e ( 
unb bajj bie bort für ben SBifd^of auäbebungenen fechte bemfelben frei 
garanrirt feien; 

6. bafe man bie freie Ausübung ber bifcfpflichen ©eroalt $ugefte$e unb 
groar namentlich 5i"fidr>tttdt) ber gemifchten ©h cn unb ber burch ben ty\l\$tn 
v^tuhl oerurtheilten hermefifdjen Doctrin, foroie bafj man bie £ermefianer 
. in feiner SBeife gegen baS Vorgehen befchüfce, roelcheS, um fie gur gefunben 
fcet)re ber Äircr)e gurüefguführen, oielleicht notljroenbig roirb. 

3ch legte biefe SDenffdjrift §errn ©idjhorn am 6. cor unb befpradt) 
biefelbe aua) noch münblich mit ihm. Gr äußerte fich UDcr Die nerfchiebenen 
fünfte giemlich günftig, unb al§ ich ba§ fah/ machte ich ü) m Den $orfd)lag 
mir eine artifelroeife abgefaßte fchriftltche Antwort gu geben. Qv fagte mir 
eine fotdt)e gu unb fd)icfte fie auch am 8., roie fie unten unter Wto. 1 bei= 
gefügt ift *. 

§infichtlich biefer ©rflärung be§ TOnifterS Eichhorn ift im Aü> 
meinen gu bemerfen, bajj in berfelben bie fünfte, welche ich aufgehellt 



' <5ht)t (5. 230—234. 



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- 303 — 



fjatte, entroeber völlig unb ohne Dieftriction gugeftanben werben, roie g. 23. 
baS auf baä «Seminar 23egügtid)e , ober boch roenigftenä in einer au& 
reia)enben SBeife, fo bafe biefe ®runblage mir bie ©arantie gewährt, bie 
Herroaltung mit (h'folg führen gu fönnen. Aufcerbem ift nod) (peciett gu 
wmerren : 

1. bajj bie „missio canonica fc , oon melier im groeiten fünfte bie 
:Kebe ift, bi^eran in ^reutfen unbefannt mar. §err (Lehhorn wollte fic 
auc^ nicht gugeftehen, inbem er behauptete, eö fei §inreidjenb, baji ber 53ifdjof 
cor ber, Ernennung eines ^rofefforä gehört roerbe. 34 f c fo* c ll J m a ^ ev 
auäeinanber, bafe bie ^rofefforen ber fatfyoliföen J^eologie, reelle berufen 
juft, bie 2)octrin ber JUrche gu lehren, auch bie fpecielle Approbation biefer 
flirre ^aben müßten, um in ihrem tarnen lehren gu fönnen, unb ich tytlt 
feit baran, bas Stecht gu f orbern, ihnen biefe Approbation, bie canonifd&e 
3enbung, gu erteilen; benn jonft gäbe eä &hrer ber f Schlichen SDoctrin 
neben bem Söifdjofe unb unabhängig oon ber fira)lia)en fiehrgeroalt, roaö 
ebtnfo unnatürlia) atd fchäblid) für bie Stettin, roie für bie (Sonftitutiou 
WrÄira)e roäre, in ber s Jüemanb ohne ihre Approbation unb ihre Sen= 
iung lehren fönne. SUaa) langen S>i3cufjionen rourbe befchloffen, bajj eä 
mir jugeftanben roerbe, biefe canonijche Senbung gu ertheilen unb im 93e« 
bürfniBfaHe $u roiberrufen, biefer SSiberruf folle aber an unb für (ich 
wd) nicht ben Söcrluft ber ^rofeffur nach P4 gieh*n. 34 9 alD h n ^ e f cr 
^ingung meine 3 u ftimmung, weil bie ^auptfadje, baö 9ted)t, bie missio 
canonica gu geben unb gu roiberrufen, mir gugeftanben rourbe unb biefeö 
tär ben beabfidjtigten ,3roecf Ö c ""Ö* t *> a *k Auctorität ber Jtirche immer= 
jn geroahrt ift ; benn roenn auch ber 93ifa)of einen fchlechten gSrofeffor nicht 
tonet abfegen rann, fo fann er ihm, roenn er eä oerbient, bie missio 
Konica entgehen, unb bann fann ber ^rofeffor nicht mehr an feiner 
-teile bleiben, roeil er feine <5djüler mehr haben roirb. (£ben be&hctlb fann 
biefe (Eonceffion, bie missio canonica gu geben unb gu roiberrufen, alä ein 
tat oon 23ebeutung angejehen roerben, unb ich war bamit um fo mehr 
trieben, alö bie missio canonica biä jefct in Greußen, reo Aflefi burch 
bie ausfchlieBliche Allgeroalt beö Staateä geregelt ift, unbefannt roar. (*ö 
W gu bemerfen, 

2. bajj rücffichtlic^ ber Söieberherftellung beä theologifchen Stubiumä 
bie gacultät gu ©onn , roelche §ermeftfcher 3*rt&ü mer oerbächtig ift unb 
in bem fatyolifdhen SDeutfchlanb alleS «ertrauen oerloren hat, attmälig fo 
oiel als möglich roieber auf einen guten gujj gebraut roerben fott. 3 U 
bem 3roecfe fameu roir münblia) überein , bajj ber ^rofef jor Acf)terfelb in 
fürjefter grift gu anbern Functionen berufen roerben folle. (*r roirb eine 
Stelle in einem Gapttel erhalten, roo er nicht mehr fct)aben fann, unb man 



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- 304 — 



hat fd)on Stritte getrau, ir)n in baS Sapitel 511 fünfter z" bringen. 
2Senn baS nid^t ger)t, wirb man ihm eine Pfarrei geben. 3°) machte aud) 
große Anftrengungen , ben ^rofeffor ©raun loS z u werben, aber ba traf 
id) auf unüberfteigliche §inberniffe. (fr t)at hohe 23efcr)üfrer in Berlin; ei 
fdjeint mir, baß man fict) feiner in ber Kölner ©efdjidjte bebient hat, unb 
baß man nun Enthüllungen feinerfeitS befürchtet, roenn man ir)n opfert, 
^can befürchtet feine 3nbiScretion , unb baS hält ihn. $)a ich ungeachtet 
beffen nicht aufhörte, feine Entfernung §u forbern, würbe enblich münblich 
oereinbart, baß ich sunächft juchen fotle, ihn ju gerainnen unb ju ber ge-- 
funben £et)re ber &ir<he jurücfjuführen; raenn itt) aber naef) einiger &t\\ 
bie Ueber$cugung geroinne, baß feine ©efinnungen ficr) nicr)t beffem, foQ er 
auch wiber i e i nen SGBiffen gu anbern Functionen berufen werben. SSkiter* 
hin ftnb roir übereingefommen, baß eS mir zur SGöieberbelebung beS ttyeofogü 
fehen 6tubiumS erlaubt fein fott, einen ober jroei für eine folcbe Stelle 
geeignete ^riefter als ißrofefforeit ber Rheologie an bie Jacuttät Sonn 
berufen, welche ict) auS bem preufeifchen EleruS unb felbft im Auslage 
auswählen barf. 9)ttt biefen 3 u 3 € f t önbniffen hoffe ich allmälig eine Stau 
geftaltung ber gacultät 33onn, biefer biSt)eran traurigen Duette uon Behren 
unb Sntriguen, welche bie guten jtatr)olifen betrübten, anzubahnen. Eä 
ju bemerfen, 

3. baß r)infict)tlicr) ber biSciplinären Ueberwachung beS EleruS, oon 
welcher in ber Antwort beS TOnifterS unter Vivo. 3 1 ftebe ift , Alle« in 
guter Orbnung fich befinbet. $)ie canonifäje $)iSciplin ift attein oom 
fchofe abhängig, unb ber Staat mifcr)t fich g^r nicht ein. 9hir forbert er 
baS Utecht, ben Appell tamquam ab abusu anzunehmen. 3ct) glaubte midi 
hinuchtlich biefeS fünftes nicht unbeugfam geigen 311 fotten, unb gwar auS 
mehreren ©rünben; benn a) baS 3ted)t zum Appell tamquam ab abusu an 
bie fiaieugcwalt, welche eine Erftnbung ber moberneu StaatScanoniften ift, 
ift immerhin nichts, als eine praftifch bebeutungSlofe Jiction, welche 5« 
nichts führt; b) nach bem franjöfifchen Eoncorbat oon 1801, melcr)e3 in 
J^öln noch in Äraft, ift eine folche Appellation ex abusu guläffig, aber'fu 
ift weiter nichts, als eine reine gormalität, welche nur in ber Xtyoxit fce* 
fteht, ba feine EJefefcgebung ba ift, fte auszuführen; c) auch h a * n" r §* n 
Eichhorn geftanben, bafe oon 1816 bis r)eute in ganz Greußen fein söetfpiel 
einer folgen Appellation oorgefommen ift. 3$ beßtjalb bem ^taa\t 
biefe juriftifcr)e gictiou als ein fleineS Spielzeug ohne folgen, um befto 
ficherer bie ^runblage ber 6adr)e, nämlich W« N< canonifche SDiSciplin, 511 
haben. §infidr)tltdh biefer aber befteht in ber S)i8cefe £ötn noch ein fonber^ 



■ eiche eette 233. 



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- 305 - 

bartä iöcr^ättnife. £)ie $riefter bcr Succurfalpfarreien finb ad nutum 
episcopi, unb barin f>at man ein fcör roirffameä Wittel, bie SDiScipUn auf* 
red)t gu ermatten. Glicht fo oerf)ält eä fid) aber mit ben Pfarrern ber 
Viantonalpfarreien nnb benen beö regten 9tt)einuferä, roelche inoeftirt finb 
unb folglich nur auf bem 2öege beö canoniidjen ^ßroceffeS biäciplinirt toer- 
ben fönnen. (£in folcher $roceß ift aber unmöglich, roeil in ber geit oon 
1816 bis Ijeute bie gerichtlichen 3nftangen noct) nict)t organiftrt roorben finb, 
roie beim auch groifchen bem Metropoliten unb ben <5uffraganbijd)öfen nicht 
bic geringfte canonifche 93erbinbung befteht. Daher rührt e8 auch, ba& bie 
flachen ohne ^rineipien unb Regeln behanbelt ober ben einfachen Pfarrern 
ü&erlaffen werben. Da biefer jjuftanb oiele Unguträglict)feiten mit ftch 
ffijrt unb felbft bie ©eroiffen berührt, oerhanbelte ich Mer bieten ^unft 
aril öerrn Eichhorn, unb mir famen enblidt) überein, baß bie canonifche 
Crbnung roieberhergefteQt roerben foüe, unb baß ich S u btefem &mdt bie 
gerichtlichen 3nftangen einzurichten fyabt, bamit bie Diäciplin unb bie 
lachen nach firdr)ttdc)en Ö>efe^en behanbelt roerben unb eine canonijche 
ßerbinbung groifchen bem <$rgbifdjof unb ben ©uffraganen t)erfleftctlt roerbe, 
mie biefeö Hfleö auch m Den anbern fatholifchen fidnbern ber ift. 
Siefeö roirb alfo ein ®egenftanb meiner fünftigen ih^tigfeit fein, ber Sliifc 
rea)tha(tung ber firchltchen Diäciplin bie canonifche Orbnnng unb bie S5Mrf= 
ianrfcit gu geben, roelche ihr biäheran fehlte. 

4. ^infichtlich ber ftro. 4 (@. 234) in ber Hntroort beö MinifterS ift gu 
bemerfen, bafe im Kapitel gu Jftöln oier '©teilen oacant finb, unb baß eä oon 
ber größten 6ebeutung ift, gu benfelben talentoolle unb gutgefinnte Männer 
W ernennen, um gegen bie anbern Domherren, roelche fiel) in ber 2lngelegen= 
§eit mit bem (§rgbi|chof bloßgefteUt haben, ein ($egengeroicht gu befityen. 
MerbingS h a * bit 9ftegierung fd)on oor groei 3 a !) ren f" r h mi Ganonicate 
Ernennungen oorgenommen, ohne baß ber ^eilt^e iüater btö jefct ben (£r= 
nannten bie canonifche ^rooifton gegeben f)at. ^Diefe Steigerung fyat iefct 
bie glücflichfien folgen; benn e8 ift jefct oon ber größten ^ebeutung, baß 
ber heilige öruhl biefe ^rooifion nicht gebe, biö ich üoer biefen $uittt oon 
Rettern Bericht erftattet habe. Die jefcigen Mitglieder beS (iapitelö finb 
folche, ba& eS fchroer fein roirb, auä ihnen einen ©eneraloicar gu nehmen; 
beBhalfc h anDC « e $ f ia ) barum, einen fenntnißreichen Mann uon erprobtem 
©anbei gu finben, roetchem man eine Stelle als Domherr im Kapitel gibt, 
um ihn bann fpäter gum (^eneraloicar gu ernennen. Die beiben burch bie 
.'Regierung Ernannten finb bagu nicht geeignet; ber eine oon ifynen ift, roie 
man mir fagte, ein brauer $eiftlichcr , aber ohne Jfenntniffe in ber 93er: 
rualtung, unb ber anbere ein heftiger §ermcfianer. (£fl roäre alfo ein Uns 
glücf, roenn biefe beiben Ernannten bie 2lpoftoli|'che ^rooifion erhielten. 

3of>. b. QMfftf. 20 



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— 306 — 



§err <£icfjc)orn unb idt) finb übereingefommen, bafj idj gunäd^ft bie 93efannt: 
fd^aft biefer beiben Männer machen foll, unb ba§ man, wenn id) biefelben 
geeignet ftnbe, it)rc Approbation in Sftom ©erfolgen werbe, im entgegen* 
gefegten galle aber oon ber ^rooifion abfegen unb gwei Anbere ernennen 
mürbe, meldte idt) begeid&nen fönnte. Unter folgen Umftänben ift Ijöcfy't 
wefentlidj, bajj ber fettige 6tufjl feine ^rooifion erteile, beoor er Don mir 
einen neuen 23erid)t über biefe Angelegenheit erhalten l)at. (£8 ift biefeS 
ein §auptpunft, oon weldjem bie Söiebergeburt beä Kapitels abfängt unb 
in gemiffem ©inne audj ber Erfolg ber $fjätigfeit beä GtoabjutorS. 

5. 2öa8 bie 5ttro. 5 (©. 234) in ber Antwort beS TOnifterS betrifft, roo e$ 
fidt) um bie §ermeftaner, bie gemifdjten <£l)en, bie freie Ausübung ber bifööf: 
lidtjen ©emalt u. f. ro. ^anbelt, fo ift ba3 AlleS gut geregelt. SDtc ^rarts 
bei ben gemifdfjten <5$cn fte$t bereit« in ber SDiöcefe feft in ber 2öeife, ba§, 
roenn bie Verlobten nidjt bie Abfidfjt §aben, äffe itinber in ber fatljoUfd&en 
Religion gu ergießen, fte bie Afftfteng beä fattjolifdjen «Pfarrerä nicf)t naä> 
fudjen, fonbern gum proteftantifdt)en ^ßrebiger gefjen. Die Regierung lä%t 
ben Verlobten bie greift, gu mahlen, ma8 fte motten, unb ben ^farrero, 
nad) ben canonifdjen Vorfdjriften gu tjonbeln. $)a3 ©ange ift eine reine 
®ewiffen3fadt)e, meldte buret) bie fird£jlid)en 93orfdf)riften geregelt roirb. ftm- 
ftdjtlidfj ber £ermefianer ^at mir £err (£id)f)orn oerfprodjen, benfelben gegen 
bie Jlirdjje feinen 23eiftanb gu geraderen, nur fmt er mtd) gebeten, midi 
gunädjft gu bemühen, biefelben mit 9cad)fidjt gu betyanbeln, um fte ju ge^ 
roinnen; für ben gall aber, bajj fie ber SRilbe ungugänglta) fmb, roirb er 
bie nötige §ülfe leiten, um biefelben, roenn e8 nötr)ig ift, bura) energiföe 
Littel gur Orbnung gu führen. 3n allem liefern aber roünfd)ten #err 
(Sid)f)orn unb audjj ber jtönig, mit welchem idj biefen $unft in meiner 
groetten Aubieng oer^anbelt Ijabe, bafj bie £ermeftaner unter bem (Herus 
allmälig mit Umftdjt laljm gelegt roerben, unb bafj oor Allem jeber 3 die:;-, 
oon 9teaction unb Verfolgung oermieben roerbe. 2Öa8 bie freie Ausübung 
ber bifcljöflidjen (gemalt betrifft, fo t)aben ber TOnifter unb ber Zottig mir 
mehrere Wale bie VerftdEjerung , ba& idj in nidt)t3 gefjinbert werben würbe, 
gegeben, fowie bafj bie Regierung felbft wünf<$e, bafj id) auf bem Gebiete 
ber Äirdje mit ber gangen Energie eineä fat$olifd)cn 23ifdt)ofe3 Rubele, unb 
bafj man midf) in allem, wa3 idt) für ben Erfolg meiner Aufgabe forbem 
fönnte, unterftüfcen würbe. 

3n affem tiefem glaubte id) alfo fowof)l fcfjriftlid) alö münbtidj fola>e 
(Garantien unb (Joncefftonen erhalten gu fjaben, bafj idf) baraug bie §offnung 
fdjöpfte, bie SDiöcefe tföln mit §ülfe ©otteö gum 2öof)le ber iliraV oer= 
walten gu fönnen. 2)ejjf)alb erflärte iti) naa) nochmaliger reiflicher (Jrwcl- 
gung aller fünfte, baß bie gegebenen ®runblagen mir auäreia^enb fd>tenen 



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— 307 - 

unter bcr SorauSfefcung, baß baS Vertrauen beS tfönigS unb feines Otitis 
fterö mir bic §änbe frei Hefe, banad) gu $anbeln. ^an gab mir in 
btefer 33egielmng förmliche 2$erfprea)en , unb idj glaubte, mid) barüber be= 
ruhigen gu fönnen. 

3nbeffen mar noct) ein anberer $unft oorljanben, begüglid) beffen id) 
auf fo otele §inberni|fe ftiefj, bafj bie gange €>adje nal;e baran mar, ba* 
burd) gu fdjettern. (£S mar baS ber SBiberruf beS ^ublicanbumS. 

<Scfjon am erften £age unferer (Sonfereng erflärte idj, bafj id) of>ne 
einen Hirtenbrief oon Seiten beS (£rgbifchofS nidjt naa) $öln gehen fönnte; 
man erfldrte mir aber, eS fei unmöglich, baS gugugeftefjen. SIS ©rünbe 
tüt biefe Steigerung braute man oor: a) ba ber ^eilige ©tu§t einen 
Jpoftolifd)en Slbminiftrator ernannt hat, meinem auSfchlie&lich alle gaculr 
täten gegeben fmb, fann ber (£rgbifä)of noch religiöfe gunetionen, aber feine 
3uriäbiction§afte mehr oornehmen — folglich Fann er feinen Hirtenbrief 
mehr ertaffen; b) eS ift gu befürchten, bafj, roenn man bem (Srgbifdjofe bie 
Veröffentlichung eineS Hirtenbriefes n0( § erlaubt, berfelbe aud) anbere 3uriS= 
bicttonSafte ausüben motte, roaS gu neuen Söirren führen mürbe; c) roeiters 
$in ift gu befürchten, bafj ber @rgbifd)of bie Gelegenheit, roeld)e ihm ber 
Hirtenbrief bietet, baju benüfce, feine Jtlagepunfte gegen bic Regierung unb 
baS Kapitel gu oeröfientlichen. SDarauf erroieberte idj: ad a) obroof)l alle 
Mmad&ten bem Slbminiftrator übertragen finb, Ijat ber heilige ©tu^l bem 
$r$bijcf>ofe, abgefehen dou ber (Srlaubnifj ber Ausübung religtöfer gunctio= 
neu, auänalmtSroeife bie Vefugnijj norbeljalten, einen Hirtenbrief gu erlaffen. 
6r hat alfo bagu baS JRed)t ; ad b) aber, eben roeil eS fich babei um eine 
SluSnahme ^anbelt, fann er feine anberen Slfte ausüben, als biefe beiben 
allein, bie Veröffentlichung eineS ^trtcrtbricfcä unb meine Ernennung gum 
§eä)anten beS <Sapttetd ; ba biefer testete 5lft gang in ber H anD beS O'oabr 
jutorS liegt, roeil Herr &rofte mir biefeS gang freigeftellt h<", fo bleibt 
nur ber erfte; eS ift nicht gu befürchten, bog ber (Jrgbifdrof nodj anbere 
anfprüdje mache; ad c) id) bin gu ber (Srflärung autorifirt, baj$ ber Hirten* 
brief beS (SrgbifchofS fi$ darauf befa^ränfen roirb, bie SDiöcefanen gum ®e* 
t)orfam unb gur Ehrerbietung gegen ben Goabjutor gu ermahnen, unb bafe 
berfelbe für Wiemanb etroaS VerfefcenbeS enthalten roirb; überbieS bin id) 
beoollmäajtigt, gu fagen, bog H crr ®rofte feinen Hirtenbrief oorljer gur 
Erlangung beS 3mprimatur bem Herrn SRinifter einfenben roirb; e$ ift 
alfo uon feiner ©eite etroaS gu befürchten, ©iefe Argumente blieben nia)t 
erfolglos, unb roir famen überein, bafj bie Veröffentlichung beS Hirtenbriefes 
^ugeftanben roerbe. 3$ fachte fogar bie Uebergeugung angubahnen, bajj 
biefer Hirtenbrief nicht als eine bem Ergbifdjofe gemachte (Sonceffton an= 
gefehen roerben müffe, fonbern als eine ®efätligfeit oon feiner (Seite, roeldje 

20* 



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— 308 - 

ebenfo oortfjeilr)aft für mid) als für bie Regierung fei — unb man fa( 
baS ein. 

2113 id) fo roeit gefommen roar, gab id) bie (Jrflärung ab, bafe ber 
(£r$biidjof biefen Hirtenbrief nur unter ber einen unb auSbrücflidjen 
bingung erlaffen werbe, wenn baS ^ublicanbnm oon 1837 in atten feinen 
Jrjeilen roiberrufen roerbe, unb id) madjte ben SJorjdjlag, biejeS $u t^un. 
$>a err)ob man aber gewaltigen Söiberfprud) unb Jagte mir runbroeg : JM 
ift unmöglid), niemals!'' 3^ fe^tc barauf auäeinanber, bafj e$ mir ebenfo 
unmöglidj fei , ofjne ben Hirtenbrief nad) jlöln ju gefjen , roeil ia) bann 
außer ben un$ät)ligen §inberniffen, meiere bort meiner roarten, auaj nodj «ine 
«rt ©erläugnung unb TOjtfilligung beS <Sr$bifcr)of$ $u tragen ptte, unb 
e3 mir unmöglich fein mürbe, bort bie 93erroaltung gu füfjren, ba idj mir 
baS Vertrauen be8 GteruS unb beS «BotfeS nid)t erroerben fönnte. 3* 
fdjtoß biefe 2lu§für)rung mit ber SBemerfung: „Cime ben Hirtenbrief be* 
(SrjbifdjofS ift eS mir abfolut unmöglich, bie jöerroaltung in Äöln ju über: 
nehmen, baS ift Kar, unb id) r)alte baran feft. 3Benn id) or)ne biefw nad> 
Min gefje, fo fe§e id) oorauS, bafj id) bort nidjtS tt)un fann; id) mürbe 
immer als ein Jrember angefer)en roerbeu, als ein (Jinbringling gegen ben 
^Bitten beS (frrjbifdjofS. ($r wirb immer bie ganje $eret)rung ber $)iöceiaurc 
Ijaben, unb mir roirb nur iljre ganje Abneigung jufatlen. Unb roelifa 
$ortf)eil roerben Sie bann oon allen ben fo müfjfam beredteren Maßregeln 
Ijaben? SSaS roirb eS 3t)nen Reifen, einen ßoabjutor in £öln $u $a6en, 
roelefjer auS Langel an ©ertrauen ofme Einfluß beim $olfe ift? &t 
Goabjutor ift für Sie or)ne iöebeurung, roenn 8ie baS Söolf nidjt gewinnen, 
unb btefeä fönnen ©ie niemals geroinnen, roeit feine Abneigung gegen ben 
(Joabjutor aud) 8ie treffen roirb. $)aS ift flar; ber H trtcnDr * e f W Äne 
conditio sine qua non, unb folgtidj ift ber 2öiberruf unuermeiblidj." Sta 
füllte root)l baS 3Durdjfct)lagenbe meiner 93eroeiSfüt)rung , unb nad) fort= 
gefegten 93efprecr)ungen erbot man fidj, "eine 2lrt Söibervuf burdj ©eröffent- 
lidjung beS ©riefeS, roeldjen ber itönig an ben (Srjbifdjof gefd)riebeu $atie, 
jujugeftetjen. 3d) tiefe aber roiffen, ba§ ict) burd) Herrn $)rofte autorifm 
roar, in feinem tarnen $u erflären, bafj bie 33eröffentlid)ung biefeä SricfeS 
it)n in feiner «Öeife jufriebenftellen roürbe, baß er oielmeljr ben oollftänbigen 
SStberruf beS ^ublicanbumS oon 1837 in atten feinen Sfjeilen forberte. 
flflan erroteberte, baS fei unmöglich). SDeSgleidjen roar au ben folgenben 
lagen ba^ ^efnltat ber r)inficr)t(icr) biefeS fünftes fortgefe^ten «Ber^an^ 
lungen immer: „ber SSiberruf ift unmöglid)"; unb oon meiner ©eite: 
„or)ne Jpit*tcnbt-tcf Fann ict) nid)t nad) ^öln ger)en." %H iaj faf), baß auf 
biefe Söeife bie £>acr)e gar nia^t oorauging, brachte iaj enblia) ba§ ^roject 
einer Orbonnan$ oor, roelct)e in ber ©efe^fammtung ber jHt)cinprooin; wr= 



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— 309 — • 



öffentlidjt werben fotltc unb in roelajer gefaxt ift: „Huf S8efef)l ©einer 9)iaje= 
[tat bcä JtönigS wirb ba3 ipublicanbum oom 15. ftooember 1837, bie Aus- 
weitung beä (£r$bifchofä oon £5ln berreffenb, in allen feinen Reifen roiber; 
rufen/ ©leichseitig erftärte ich, bafe ich glaube, ber <£r$bifa)of roütbe jus 
trieben fein, roenn ber äBiberruf beö ^ublicanbumö in allgemeinen &uä= 
Drücfen, roie mein (httrourf fic enthält, ftattfänbe, er roürbe nicht auf einem 
betoiHirten SGöiberruf, $unft für ^unft, befielen. $>err (£id)horn befpracr) 
mit mir biefen Sßorfchlag unb holte barüber bie Anficht von vier fatholiidien 
Käthen beö $RinifteriumS ein; aber alle oier erflärten einftitnmig, bajj bie 
^nna^me beäfelben unmöglich fei. Xrofcbem fuhr ber £»err TOnifter fort, 
mit mir ben SBorfajtag ber Orbonnanj ju bi&utiren, unb fdjtiefclidj bot er 
Wlaenbeä Ausfunftärnittel an: er roottte eine Art oon Söiberruf beö *Publi* 
«tnbumä oon 1837 mit ber Orbonnang uerbinben, roelaje bezüglich meine« 
(hntritteS in bie Herroaltung oon äöln am Sage metner Anfunft in biefer 
otabt offtcieO publicirt roerben füllte. 3a? ga& ä u biefer Söerbinbung meine 
3uftimmung, unb roir oer^anbelten jufammen über ben SSiberruf. Sftach 
langen Ausführungen von beibeu Seiten tarnen roir fehliefelich bmjidnlid) 
eineö ©iberruf überein; baä töefultat roar eine Orbonnanj, roelaje id) 
für auäreidjenb ^ielt. 3$ f "9 tc n °ü) ©ebingung ^inju , bafj ber erftc 
Storjdjlag, roelcher gemacht roorben roar unb roeldjer ben ©rief beö itönigä 
w$errn $)rofte betraf, beibehalten unb biefer 33rief officiell publicirt roerbe. 
%m Eichhorn gab feine 3 u f ltmmun 9' % m onbern £age aber erhob er 
neue 3roeifel. 2)ie uier fat^oltfct)en SRäthe roollten ba$ Orbonnan^project 
niö)t gutheißen, inbem fie behaupteten , bafe atle$ , roaä ben Anfchein eineö 
SiberrufeS $abe, bie Regierung blo^ftellen unb bie ^roteftanten aufbringen 
mürbe, einer biefer 9tätf)e, §err edjmebbing, fd&rieb felbft einen befonbem 
$rief an §errn (Eichhorn, um ihm oon ber oerabrebeten Orbonnanj ah 
surattjen, aus *yurrf)t, bie ^roteftanten motten gegen ben J^önig auffchreien, 
wenn er bie SJcafmahuten feinet SßaterS gurürfnehme. Ütoburä) fam §err 
&i(hhorn in Verlegenheit, 2Bie ich mo W f a §/ roar er nu $t abgeneigt, eine 
Srt oon ÜEöiberruf gu gerotteten, aber er fürchtete bie golgen, roenn er $u 
•W jugeftanb. <£r legte mir bie grage nor, ob eö nicht hiuteiäjenb roäre, 
bie Orbonnanj in folgenben Auöbrücfen abjuf äffen: „baä ^ublicanbum 
oon 1827 nebft ben in bemfelben enthaltenen SJcapregeln ift pon jefct ab 
außer ßraft gefefct". 3$ erroieberte aber, ba& baä feineäroegä genügen 
roürbe, roeil ber (Srjbifchof oor Ottern auf bem Auöbtucte „roiberrufen" be* 
ftehen roürbe, unb ohne biefen AuSbtucf allcö Anbere überpffig rodre. — 
$>err (Jichhorn antroortete, bafe e8 bann hinfichtlich biefcä fünfte« !eine 
s SerftänbigungSmittel gebe, roeil ber Sluöbrucf ^roibertufen" gu gefährlich 
roäre; ber (Srjbifchof fönne in biefem SluSbrucfe eine oollftdnbige TOb* 



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Billigung atfco beffen, roaä bie Regierung getrau babc, ftnben. J)a id) aljo 
fa$, bafj roir in biefem fünfte gu feinem 9ftefultate famen, fagte id): ,,3d) 
bin nia)t gefommen, 3$"™ ©a)roterigfeiten gu machen; wenn ©ie ben SBtber« 
ruf beä ^ublicanbumä , roie roir benfelben abgefaßt $aben, nid)t gerodeten 
fönnen, fo roitt id) nia)t brängen, aber ©ie roerben mid) aud) ma)t brängtit, 
meine gange fünftige ©irffamfeit aufS ©piel gu fefcen. 2)a e§ groeifellos 
ift, bafe id) of)ne einen §irtenbrief beä <£rgbifa)ofä in £öln nichts mafyn 
fann, unb bo ber (5rgbifa)of biefen Hirtenbrief niemals erlaffen wirb, wenn 
baä ^ublicaubum nia)t roiberrufen roirb, fo roiff id) offen fpredjen: i$ 
roerbe naa) ©pener gurücffef)ren , btö biefe ftrage entf Rieben ift, unb tö(u> 
renb biefer 3eit oerljanbeln «Sie über biefe 2lngetegenl)eit entroeber mit bau 
(Srgbifdjofe ober mit bem ^eiligen ©tu$(e. 3$ erfläre, bafe id) ju 3^er 
Verfügung fte§e, fobalb biefeä §inbemi& gehoben ift, unb noa) me$r, i$ 
oerfprea)e 3$™"» naa) Äötn gu gel)en, fobalb ©ie oom <£rgbiftt>t ben 
Hirtenbrief erlangt Ijaben mit ober ol)ne Söiberruf , ober fobalb ber ^eilige 
©tuf)t mir naa) £öln gu gef)en befiehlt, mit ober o§ne einen Hirtenbrief. 
SBenn ber ^eilige 33ater mir befiehlt, felbft olme Hirtenbrief oorangugel)en, 
fo fürd)te tdr) nia)t3 — feine Autorität bietet mir ©d)ufc gegen äffe $ös 
roilligfeit. $5a§ ift alles, raaä id) tfmn fann." — H*rr (Eidjfjorn erroieberff. 
„2öir freuen un8 über 3§re Offenheit unb ßonalitdt; mir erfe^en barans, 
ba§ ©ie eS gut mit unS meinen, aber 3$r 23orfa)lag ift unau3fü§rbai. 
(£ine 93erf)anblung mit bem <5rgbtfd)ofe ift unmöglia), ba3 mürbe gu nifyi 
führen, mit ifmt mürben roir nie gu (£nbe fommen, unb ebenjo roenig fönwn 
roir neue 33er^anbümgen mit bem fertigen ©tufjle eröffnen ; baä mürbe ß 
lange bauem unb bie gange ©aa)e gu feljr in bie fiänge gießen. 2öir finb 
gu roeit oorangegangen; äffe 3eitungen finb oott oon 3§rer Steife na<fi 
33er(tn; alle 2öe(t roeife, gu roeldjem ^roeefe ©ie f)ier finb, unb erwartet bas 
(Jnbe; roaS roirb man fagen, roenn ©ie naa) ©pener gurücffef)ren , o$ne 
ben (Sib geteiftet gu J)aben?" — 3d) antwortete: „Um Sfintn meine Slufritfc 
tigfeit gu beraeifen unb meine gange looale ©eftnnung, roiff id) noa) einen 
©abritt roeiter getyen; ia) erfläre mia) bereit, ben ©ib gu leiften, bamit in 
bie ©ad)e ein fefter ißunft fommt, aber unter bem SBorbefjalte, bafe ber §i& 
mia) gu nia)t§ oerpflidjtet , unb ba& ia) nad) ©peoer gurüeffe^re, bi§ ber 
^eilige 33ater erflärt f)at, bafe id) naa) ^öln ge^en mu§, mit ober or)nt 
Hirtenbrief. Huf biefe äöeife ift 9tffe3 in Orbnung. ©ie fönnen in W 
Leitung fefeen, bafe ia) ben (£ib geteiftet ^abe, unb ba baä ^ublifum nio^ts 
oon bem Jßorbeljatt roeife, fönnen roir meine norläufige JHücffe§r mit guten 
©rünben motioiren unb roarten bann bie (Jrflärung be8 ^eiligen ©ru^l», 
bie roir in einigen 2Bod)en erhalten fönnen, ab." — „30r 93orfajlag ma<fct 
mir greube," antroortete H^rr (*iä}&orn, M roei( er mia) immer me^r oon 



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- 311 - 

3|rer Hufrtßtigfeit übergcugt ; aber alles baS gef>t nißt, eS bauert 511 lange, 
mir muffen gu ©nbe fommen." — 3$ erroieberte: „Söenn baS fein mujj, fo 
gefteljen Sie ben ©iberruf beS ^ublicanbumö gu; bann ift 9ltle3 in Orbs 
nimg." — „3ß roilt über biefen «fünft bem Könige 23erißt erftatten," fagte 
.perr £ißf)orn, „unb bann werben roir fe^en." Am anbern Sage teilte 
er mir mit, baß ber Söiberruf genehmigt fei, ba& er aber erft am Sage 
meiner Anfunft in ßötn oeröffentlißt »erbe. 3ß erflärte miß bamit ein* 
oerftanben, forberte aber, bajj ein ©remplar ber Orbonnang, roelße roir 
jufammen abgefafjt Ratten, mir in bie §anb gegeben roerbe, um etroaä 
5idjere§ gu haben; £err (Sißhorn ließ mir ein (*remplar gufteHen. 2)ie 
^pie beäfelben ift unter 9lro. 2 1 beigefügt. Am Abenbe befugte miß 
riner ber fatlrolifßen Sftätlje beä 9Kinifterium8, §err Sßmebbing, unb er* 
feilte mir ben JHatr), oon ber Sebingung beö SBiberrufeS abgufteljen, roeil 
bie ^roteftanten, fagte er, roenn bie Orbonnang erjßeint, über ben 2öiber= 
ruf im r)öcr)ften ©rabe aufgebraßt fein roerben; benn fie roerben benfelben 
als eine ©eteibigung für ben oerftorbenen Äönig anfe^en, unb baS wirb 
bem ßaßoliciSmuä merjr fßaben, als iljm ber 2Biberruf jemals nüfcen fann. 
3$ $örte biefe Ausführungen beS §errn Sßmebbing an; gum Sßtuffe 
aber fagte iß ßm, eS fei AtleS fßon abgefßlofjen, unb iß hielt miß nißt 
rüt berufen, etroaS baoon gurücfguneljmen, ba, bei ßißt betraßtet, aHeS, roaS 
man gugefte^e, noß fefjr roenig fei, bie ber itirße unb bem (Srgbifßofe gus 
gefixten ©eteibigungen einigermaßen roieber gut gu maßen. 

2113 roir fo gu einem für beibe Seiten gufriebenfteßenben SRejultate 
gtfommen ruaren, fpraßen roir über bie Art unb Söeife, roie ber sörief beS 
ÄönigS au ben <£rgbifßof oeröffentlißt roerben folle, roie auß über bie 
Stöfe, roie baS ^ublifum oon ben gur ©eenbigung ber religiöfen Streitig^ 
feiten getroffenen $ia&regetn unb oon ber neuen Orbnung ber $)inge in 
Äenntnijj gefegt roerben fotte. 2öir Tarnen überein, bajj biefeS burß einen 
officiellen Artifel in ber StaatSgeirung gefßehen folle, unb §err (£ißhorn 
bot miß, felbft einen folßen Arttfel abgufaffen unb benfelben gang in caw>; 
niftifßer Spraße gu holten, um ben ^eiligen Stuf>l unb bie Äatljolifen 
iufriebenguftellen. 3°) f a B te a tf° c ' ncn folßen Arttfel ab; ba aber £eri 
&icf)f)orn meinte, baß berfelbe eine gu firßliße gärbung höbe, unb er ben= 
leiben objectioer roollc, roie er fagte, fo biScutirten roir barüber, bis roir 
unä über bie föebaction einigten , roelße biefer Artifet jefct in ber Staats^ 
geirung com 10. 3<™uar h a *- 3°) erftärte miß bamit gufrieben, roeil iß 
tyn für genügenb ehrenooH für bie itirße unb ben ßrgbifßof ^»telt , mit 
Ausnahme etneS eingigen bort aufgenommenen ^affuä, roelßer nißt oon 



1 ©ie$e Seite 235. 



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— 312 — 

mir I>errüf)rt unb roo Diebe ift oon „ber getreuen ©orge, roelße bas 
Kapitel uon Stbln immer für baä SBohl ber Siöcefe an ben £ag gelegt 
bat". 3ß machte alle Slnftrengungen , §errn Uißhorn gu Überreben, bief< 
©teile roeggulaffen; er behauptete aber, bafe bie Regierung fiß gejroungo: 
fehe, biefe roenigen 3öorte gum £rofte bes ZapitelS beizufügen, roelßeä bunt 
äffe getroffenen 9fta§naf)men fßon gang aufgebraßt fei unb fiß fßroer übn 
bie Regierung beflage; — (entere mürbe fiß arg blofjfieffen, roenn fie bas 
Kapitel gang im ©tiße ließe. %xot$ biefer ©rünbe proteftirte iß gegen bie 
©teile, inbem iß bagegen bemerfte, baß, roeil ber ^eilige 5öater bie 9tod): 
fißt gehabt f)abe, über baö große Unreßt be$ Zapitelä gu fßroeigen, bie 
Regierung ebenfo Rubeln müffe. £err (Sißhom beftanb baraüf ; id) aber 
fonnte, ba iß feine Genfur gu üben ^atte, nißtS tt)un, ben ^afüiä ju 
unrerbrüefen. 

2113 alleä SDicfe^ in ber angegebenen Söeife georbnet mar, fragte mid) 
£err Zißhorn roieber, ob iß bereit fei, ben <£ib gu leiften, unb iß bejaht 
biefeä. ($3 fjanbelte fiß jefct um bie (Stbeäformel, naß roelßer iß jdjroören 
follte. §err Zißhorn legte mir Diejenige oor, roelße bie (£rgbifßöfe Spiegel 
unb ©rofte unb ber Söifßof ©eblnifcfo befßrooren Ratten. $)a iß aber 
barin ©teilen fanb , roelße mir gar nißt gefielen , erflärte iß , ben 6 
in biefer Jorm nißt fßroören gu rooffen, unb ba bie Söuöc De salat^ 
animarum über biefen $unft nißtä enthält, fßlug iß bie in bem Hrtifel 
be3 iöanerifßen Goncorbateö enthaltene gormel oor. £err Zißt)orn roat 
bamit einoerftanben , unb auf biefer ©runblage fafeten roir guiamimn bie 
©ibeSformel ab , roie fie abfßriftliß tytv unter Wro. 3 1 beigefügt ift. 
darauf hanbelte eS ftß um bas Zeremonielle , mit roelßem bie &be* 
leiftung umgeben roerben follte. S)a iß gebort hatte , baß bie £errtn 
©piegel, 2)rofte, $)unin unb ©eblnifcfo bei ihrer (Ernennung gu 5)ifa)öfen 
fiß alle TOlje gegeben unb felbft bie Dranbe bei allen TOniftem gemaaji 
Ratten , um beren Jürfpraße gu erbitten , baß eö ihnen geftattet werben 
mößte, ben Zib in ©egenroart beä ÄönigS gu leiften, bafe aber ber oet= 
ftorbene jlönig ftetä mit einer geroiffen geringfßäfcenben SBeraßtung fwfc 
geweigert, perfönliß biefen 5lct auäguüben, unb immer einen föatf) beauf= 
tragt hatte , bie f atholifßen Eifßöfe gu oereiben , fo ftellte iß bie »ittr, 
ben Zib in ©egenroart ©einer Wajeftät gu leiften, unb erflärte gugleitb, 
baß iß gu biefer Zeremonie in «nbetraßt ihre« religiöfen Gbarafter* w 
©outane, föoßet unb «Sttojetta fommen roürbe. §err Zißhorn roar bamit 
fehr gufrieben unb befrag miß über baö fonftige Zeremonien. 3ß M*> 
ihm auSeinanber, baß in TOnßen ©eine SJcajeftät ber &önig oon SBapem 



1 Sich« ©citc 238. 



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- 313 - 



bie ernannten iöifdjöfe gu biefer Zeremonie im Sfyronfale, umgeben oon ben 
OJWniftern unb feinem (befolge, empfange; e$ rourbe ba^et oerabrebet, batf 
in ©erlin baSfelbe gefdt)ehen fotle, unb fo gefdjaf) eä aucir). 3 ur feftgefefcten 
Shmbe rourbe ich burd) ben TOnifter (£ichfrorn unb einen ©taatärath in 
ben ©aal geführt, roo idi ben jtßnig unter einem ©albadt)in aufregt ftefjen 
jab; gu feiner fechten ftanb ber ßronpring unb gu beiben ©eiten alle 
Äifter, bie Staatsrat^, bie jtammerherren unb 5lbjutanten be3 &ftnigd 
unb unter biefen and) ber ©raf oon 33rüc)l. $)er s 3)cinifter <£icr)horn [teilte 
mitt) mit einigen ©orten ©einer s 3ftajeftät als ben oom ^eiligen 33ater er= 
nannten (Soabjutor oon ,uöln oor. 2)ann richtete idf) an ben ^dnig eine 
Snrebe, roelche meineä <£rachren3 bem Slugenblicfe unb bem roidjtigen Slcte 
angemeffeu roar, unb barauf fprach ich ben (Sib ©a& für ©afc nach, toie 
ber fünfter benfelben laS. SDer Äönig fprach einige fet)r root)troolIenbe 
©orte , in roeldjen er mir 'sütath einflößte unb feine £ülfe für meine 
rostige Aufgabe oer^ieß unb gleichzeitig feiner roo^lrooßenben (Sefinnung 
gegen meine $ird>e unb mich 2lu§brucf oerlier). darauf fam er gu mir, 
bröefte mir bie £anb unb fprach feine S3efriebigung barüber auö , midt) an 
ber Spi^e b«$ JR^einifc^en (Sleruö gu fef)en, roooon er gute grüßte für 
bie fcixfyt unb ben ©taat erroarte. 9tadj ihm fam auch ber v $ring oon 
Greußen gu mir, brüefte mir bie £>anb unb oerftcherte feine ^uf™ 0 ™^** 
mit meiner Ernennung; begleichen reiften mir alle URiniftcr bie £anb 
wfo Riegen mich roiüfommen im $reu&if$en ©taate. 5)er Jtönig unb ber 
§in\ waren äu&erft fjulbooll unb alle anroefenben Herren fet)r guoor* 
tonmenb gegen mict) , befonberS berotefen mir ber «Btinifter (Sidjhorn unb 
kr ®raf £rüf)l ein ^ergtidt)cö SSo^lrooHen. S)ie gange Zeremonie oerlief an 
Üfmeffen unb roürbeooll, ja, fie roar fogar einigermaßen prunfhaft. 3<h 
<t&er lebhaft beroegt burd) bie 2Btd)tigfeit be3 Sütgenblicf eä , ich nmfete, baß 
id) am Eingänge einer für bic Jtircr)e bebeutungSoollen unb für mein gangeä 
leben entfdt)eibenbcn 3ufunft ftanb, unb baä, roaö ich meiner 9lnrebe 
an ben Äönig fagte, fam auS bem ©runbe meines §ergen$. 2lud) fonnte 
icf) bemerfen, bafc ba3, roaä ich f «flte , einen guten (£inbrucf machte, unb 
aß bie s )fttnifter mir bie §anb reichten, fah ich $h™ nen in ben Stugen 
oon brei ober oier unter ihnen. SDcr Bericht über biefe (Zeremonie rourbe 
fogleich in ber ©tobt oerbreitet, unb bie jtatholifen roaren baburdt) unge= 
neulich befriebigt, weit, roie man bemerfte, biefeä, feitbem bie ^reufnfehe 
Monarchie befteht, ber erfte gaH roar, bafc ein fatholifcher SBtfchof fo im 
königlichen ©chloffe aufgenommen roorben fei unb ben @ib mit folgern 
Geremoniett unb in ©egenroart beö «RönigS geleiftet habe. 9ttan betrachtete 
alles 5)iefeö alä eine öffentliche Slnerfennung ber fathotifchen Jtirche unb 
glaubte günftige golgen für bie 3 u tu n ft oorauäfehen gu fönnen. flftöge 



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— 314 — 

©Ott ber £err biefe Haltungen $um §eile fetner tfirdje in (SrfüHung gefjen 
laffen. 

«m 93orabenbe ber ^ibegtciftung fjatte ber tfönig ben üRinifter $u 
mir getieft, mia) gu oeranlaffen, fdjon am 20. 3<*nu<tt, an roeldjem ln$t 
©eine SRajeftät bie ©tabt £öln auf einer föeife nadj (Snglanb paffirnt 
müßte, bort anroefenb gu fein. 3<$ & at a ^ er ' m ^ baoon gu bidpenfirm, 
ba e3 mir unmöglid) roäre, meinen Umgug in einer fo Furjen grift ju not 
gießen, auä) ber (Jrgbifdrof bis gu biefem $age feinen Hirtenbrief, oljne ben 
id) in jtöln nidjt eintreten rooHte, niajt fönnte erlaffen fjaben. 

3Jtan far) ba3 ein unb ftanb oon bem $lane ab. ?tm folgenben Sage 
feilte mir aber ber TOtntftcr mit, ©eine SKajcftät roünfdje, ba§ ia) roenigftenä 
am 10. gebruar in Min fei, an bem Xage, roo ber ÄÖnig oon ßönbon 
jurücFFommen unb groei $age in jtöln bleiben mürbe. 3$ erroieberte aber, 
bafj id), um an ber ©pi&e beä (Sapitelä ben Äönig bei feiner ftürffc^i oon 
ßonbon am gegebenen Sage begrüfjen ju Fönnen, fdjon jroifdfen bem 6. unb 
8. gebruar naa) Äöln fommen müfjte , biefe« aber gerabe bie Jage bes 
darneoatö feien, eine für ba3 erfte Stuf treten eineS 23ifa)ofe3 roenig geeignet? 
3eit. (Jbenfo mürbe ber 9. gebruar, melier gerabe ber 2ff$ermtttn>od) fei 
für meine ÄnFunft roenig paffenb fein. UeberbieS roürbe, roenn iaj jroijttVn 
bem 6. unb 8. gebruar naa) Röhl ginge, oielleidjt ein Kölner ©pajjma&r 
(bie Kölner lieben ©pötteleien unb Bon-mots) e§ fia) einfallen laffen, $ 
jagen: ber (Sarneoal Ijat un§ einen neuen Bifdjof gebraut; baö ift ber 
Warrenbtfcfjof, unb biefer ©pottname roürbe mir mein ßeben lang anfleben. 
Ääme idj am 9. gebruar an, am 2lfd)ermittroodj, fo Fönnte man tagen: fr 
bringt unä ©ujje in ©aef unb 2lfcf)e. §err (5id)f}orn übermittelte biefe 
(Srflärung ©einer TOajeftät, unb roie er mir fpäter fagte, roar ber tfönig, 
gan§ bamit einoerftanben unb erroieberte läajelnb: „3a, ber S3ifa>f &at 
9^ea)t, nidjt roäfjrenb be3 (JarneoalS naa) $öln \u gef>en; er Fennt meine 
Kölner fefjr gut; ir)re 3 un 9 cn f* nD J um Spotten unb $öfmen roie gemalt; 
id) roill nidjt meljr, bajj er in $öln fein foU, roenn idj bei meiner 9iü(fc 
Feljr bort burdjreife." Daoon roar alfo Feine 9ftebe metjr. s Jiad)bem i4 
aber ben (5ib geleiftet rjatte, Fam £err (£id)!jorn nodjmalä gu mir, um mit 
äu fagen, ©eine ^lajeftät roünfdje, id) follc biä gum 18. 3 anuar » 
3af)re$tage ber ©rünbung ber ^reumfajen sjflonardne, roo jäljrlia) bat 
unter bem Warnen „baä grofje Orbenäfeft" beFannte geft ftattftnbe, in 
Berlin bleiben unb bem gefte beiroof>nen. 3a) fragte ben TOnifter, roaruns 
itt) biefem gefte beiroo^nen foffte, ba ia) nitt)t roiffe, road iaj bort tjw 
foffte , unb barauf erroieberte er, gefjeimnifjooll läajelnb: „©eine ^ajeftä 
läfet ©te §u biefer geterlidfjFeit einlaben unb rennet fta)er barauf, ©ie bort 
ju fefjen." darauf gab ia) Feine Slntroort; ba ia) aber roußte, baB ?« 



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- 315 — 



biefer geier nur ©ola)e eingelaben roerben, roeldje fa)on preujjifa)e Orben 
^aben ober bereit empfangen follen, merftc ia) rooljl, bafc ber £önig bic 
2tbfia)t §atte, mir einen Orben gu geben, Da befanb ia) mia) in einer 
feljr $eifeln Sage, unb in meiner 33erlegen§eit nafjm id) gu bem ©rafen 
©rityl meine 3 u fl u $t« 3d) Ö a ^ $ m oon ^er (Jintabung gum Orbenäfefte, 
meiere £err £td)§orn mir gebradjt |)atte, ^enntnifj unb bemerfte, bafe id) 
mir ntc^t beuten tonne, roarum id) bort fein foffte. Der §err ®raf fagte 
mir: „'Der ®runb ift einfad) unb flar; ber $önig roiU 3ü"en einen 
*Preufjifd)en Slblerorben oerlei^en." Da id) alfo falj, ba§ meine ^ermutljung 
begrünbet mar, befdjroor id) ben ©rafen, mir mit feinem gangen (£influffe 
beigufte^en, auf eine garte Söeife biefer Decoration gu entgegen. 3$ fagte 
t$m: „SBenn ©eine ÜKajeftüt bie «bfia)t $at, mir ben <preu&ifa)en Hbler* 
orben gu oerleiljen, fo bin ia) babura) fe$r gerührt, benn ia) fef>e barin mit 
greuben ein !jod#ergige3 3«^ en f* mcg uatertia)en 2öo$lroo&enö gegen bie 
fatljolifdje £ird)e unb feiner tföniglia)en £ulb gegen mid); ia) füfjle mid) 
babura) fef)r geehrt unb gefd)meia)elt unb banfe ©einer SRajeftät oon gangem 
Jpergen. Sßöenn aber ber Äonig bie 5Hbftd)t §at, mid) bei meiner Aufgabe 
gu unterftüfcen , inbem er mir eine $u3geid)nung ©erleiden roill, baburd) 
feine ^"friebenljeit m ^ m ^ r auägubrücfen unb mir bad 3utrauen De ^ 
9ftl>etmfa)en 5$olfe8 guguroenben, fo roage id) gu fagen, ba& biefeä mir eine 
imridjtige 5ftajjnaljme gu fein fd)eint; fte wirb iljren £md nia)t erreichen, 
ja welmeljr ben entgegengefefoten Erfolg Imben; benn roenn id) nad) tföln 
ronrate mit bem $reuj?ifa)en Slbler auf ber ©ruft, fo roirb man fagen, ia) 
$abe mia) für einen Orben an bie Regierung oerfauft; man roirb mia) mit 
oerbädjtigen Stugen ober gar mit offenem ©iberroiHen, roie einen Regierung«* 
bifdjof, empfangen, unb id) roare oon Anfang an oerforen, ba id) mir fein 
SBertrauen mefjr erroerben tonnte. (58 ift alfo eben fo feljr im 3utereffe beä 
Königs, als in bem meinigen unb in jenem ber guten ©ad)e, mid) nirfu 
;u becoriren. 2öenn id) einmal einige 3 a § re ^ an 9 me 33erroaltung geführt 
habe, unb ed mir mit ©otteä §ülfe gelingt, meine bi|d)öflia)en $flia)ten 
gut gu erfüllen unb mir gleid)geitig bie ®unft beä JtönigS gu erroerben, 
unb roenn bann ber Äönig mit mir gufrieben ift unb mid) bura) SBer* 
letfjung eineä Orbenä auögeidjnen roiU, fo roerbe ia) biefeS 3eid)en *> cg 
fdmgudjen 2öo$lroollen3 mit bem größten Danfe in Empfang nehmen. 3efet 
würbe biefe Wca&regel Sltleä oerberben." §err oon ©rityl billigte alle biefc 
33emerfungen gang unb gar unb übernahm eä, fogleia) §errn £ia)Irorn unb 
ben Äönig aufgufud)en, tynen meine 3lbfid)t über bie fraglia)e Singelegens 
fjeit oorgutragen; bei ber SRüctfe^r teilte er mir mit, bajj ©eine flflajeftät 
meine ©emerfungen f)infid)tlia) ber Orben3oerleu)ung fe^r ^ulbooll beurteilt 
unb gejagt ^atte: „Der 93ifd)of ^at 9ted)t, er roeiß bie ßage rid)tig gu be= 



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- 316 - 



urteilen; er urteilt barüber richtig nach allen Seiten Jin; ich bin bamit 
aufrieben «nb will nicht mehr, ba& er jum gefte hier bleibe." ?ln bemfelben 
Slbeubc fogte mir #erv ©ichhorn gleichfalls: „$er £önig befteljt nicht mehr 
barauf, batf Sie baS OrbenSfeft abwarten, unb er lagt Sie bitten, feinen 
SHunfct) fnnfichtlich 3^reä #ierbleiben§ nur als ein Beiden feinet befonbera 
Wohlwollens gegen Sie git betrachten; er will jefct 3h rc Äbreife nidit mer: 
oergögern." — 3$ erwieberte, ich fei tief gerührt über biefeS fjödjft fehäfcens: 
wertt)e Reichen, unD & fl t ^nxn ©ichhorn, bem Könige meinen lebhafteren 
£>anf bafür aussprechen. 

s Jtadjbem ich enblid) 5ltTcö georbnet hatte unb allen ^ringen unb ^ßrin; 
Äffinnen be£ königlichen $>aufe3 wie auet) allen TOniftern unb anbern 
hol)en Beamten meine Sefuche gemacht hatte, bat ich am 12. 3 a nuar n <>ch 
um eine Slubieng beim Könige, mich g" oerabfehieben. (5r empfing mich in 
ber hulbuonften unb wot)lwotIenbften SBeife, liefe mich in einem Sefiel fidj 
gegenüber nieberfifcen unb unterhielt fich mit mir mit oerrraulicher Offem 
heit. benu^te biefen 5TugenbIicf f ihm gu fagen: „$)a ich ber Unter-- 
than (£urer SDcajeftät bin, wage ich 3& nen e ' nc 2M* tc unD fme ©emerfung 
oorgurragen; bie Sitte bcftclit barin, bajj Sie mir erlauben wollen, tmctj 
in fehr wichtigen Angelegenheiten, wenn eS fich um große 3 ntcrc ff cn kr 
$5iöcefe jtöln hanbelt, birect an (Sure SHajeftät perfönlich gu wenben, %f)m 
ben wahren Sachoerhalt oorgurragen, wie ich & biät)eran bei Seiner 
9)?ajeftät bem Könige oon dauern in benfetben fällen gethan habe, wo ich 
immer baS ©lud gehabt habe, baburch mit gutem Erfolg bie wahren 3 ni 
tereffen ber üirche unb beö Staates gu oermitteln — unb bie Seuierfung 
ift biefe: ich roage gu fagen, baj? eä, um (Surer Wajcftdt baS ooUe $öcr= 
trauen beS fatholifchen SBolfeS ber töfjeinlanbe guguwenben unb folglich in 
3hvem eigenen wofjloerftanbenen Sntereffc 1)bä))t wünfdjenSwerth unb felbft 
nott)n>enbig ift , §errn 9M)fueS , ben (Jurator ber Unioerfität Sonn , ;u 
anbern Functionen abzuberufen; benn biefem ^Beamten finb bie katholifen 
abgeneigt; ja er ift bei ihnen allgemein oerffafet, er ift ihnen ber Sünbcn= 
boef." — Der Jtönig erwieberte: „2SaS 3^ SHttC betrifft, fo geftet)e ich 
biefelbe gu; ich werbe immer gufrieben fein, etwas oon 3h»«n gu erhalten; 
meine Beamten werben 3^"^ gegenüber ihre Pflicht erfüllen, Sie werben 
fich barüber, wie ich ^offe , nicht gu beflagen haben; wenn Sie inbeffen 
etwa§ SSichtigeS haben , fo wenben Sie fich birect an mich — aber ber 
§err 9tet)fueS, warum ift ber benn fo oerhafet bei ben atbolifen, waä W 
er gethan ?" — 3$ erwieberte: „$r ift oerhafet bei ben Jtatholifen, weil man 
feinen offenen £>a& gegen ben katboliciSmuä fennt. £r hat biefen £ojj 
bei oielen (Gelegenheiten gegeigt; benn er hat ftdt) nicht allein in bie Hfr 
gelegenheiten ber $ermefianer eingemifcht, inbem er biefelben gegen bie frret)* 



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— 317 — 

üd)t 2fuctorität münblicf) unb f cf) v t f t i i cf i gefc^u^t unb fctbft biefe 5(iictoritdt 
in ber gehäjfigften 2öeife angegriffen fyat, fonbern er §at aud) feit langer 
3eit bie fatholifche Religion bnra) feine uon ihm oeröffentlichten Fontane 
&efdjimpft." „$)urch Romane," fragte ber jtönig, „unb roie baä benn?" 
„3" mehreren Romanen, roelaje ich fctbft gelefen §abe," erroieberte id), „hat 
fitt) £err jRehfueä über bie fatfjolifdjen SDogmen unb 9iiten perbreitet, unb 
anftatt biefelbcn gu befa)reiben, roie fie finb, $at er barauä abfdjrecfenbe 
unb lächerliche (Saricaturen gemalt, unb nad)betn er fie in feiner $$an= 
tafte mit wohlüberlegter Soweit entftettt, f)at er fie mit «Spott unb bitterem 
§o$n überhäuft, fo bafe atfe $att)olifen, roelaje biefe unroürbigeu unb oer= 
(tumberifdjen hoffen lefen, bariiber empört roerben muffen. ift traurig 
nir bie katr)olifen, baä ©tubium ihrer X^eologie unter bem Zuratet eineä fo 
erbitterten $einbe§ beS ÄatboticiSmuS ju roiffen." — ,,3d) roujjte ba8 nicht," 
erroieberte ber $önig , ,,idj roill bem aber abhelfen — id) roerbe §emi 
:Kef)fue3 $u anbem Functionen berufen — fpredjen Sie nicht mehr baoon, 
bie (Sache ift abgemalt." — 3$ banfte ©einer "üftajeftät im tarnen ber 
iKfjetnifdjen tfatfroliFen , unb inbem ich mich feiner königlichen §ulb etm 
pfaf)l , nahm id) oon ©einer s 3)iaieftät 9lbfd)ieb , roobei ich nod) bie me^r- 
mutige 23erfid)erung feiner ©üte unb feine« <Sd)ufce3 erhielt. 

91m 13. 3<*nuar, «nem Aufenthalte oon fedjjefm Jagen, ©erliefe 
\ö) Bertin, fefjr befriebigt über ba8 erjiefte ftefultat. 3W ^nnte mir fagen, 
ba& ade biefe in fo tjofyem Dränge ftehenben Herren mir ein Üöohlrootlen 
unb eine Offenheit beroiefeu Ratten , roie id) e3 nid)t beffer fyätte roünfdjen 
formen. 99efonber3 roaren mir ber itönig, ber Jtronprinj unb ber TOnifter 
$rd)horn mit einer roohlrooüeuben Sichtung unb felbft mit uertraulid)er 9luf= 
riajtigFeit entgegengefommen. ©er Jtönig ift ein einnefjmenber Jürft, roeld)er 
bei einem Haren, tebenbigen unb bitrdjbringenben SJerftanb ein ebteS £erj 
unb einen fefjr liebenSroürbigeu Gharafter r)at. <£benfo ift ber TOnifter 
(Tiefem e in (Staatsmann oon t)ober ©infidjt unb eblen ©efinnungen. 3$ 
glaube, baf? er bie bcften 9lbftd)ten hat ; er t)at mich fo $u fagen alä greunb 
6ef)anbett. SDiefen gtücflichen (hfolg uerbanfe ich jum O r °ft en Dcm 
(Hnfiuffe be3 §crrn ©rafen oon 93rühl, roeld)er mir als treuer Mentor 
oon unermeßlichem 93ortI)eil geroefen ift. 3$ rc ^ te nD imt einem, roenigftenä 
roa§ biefe (Seite betrifft, $itifi<$f(i<$ ber Beilegung oieler <Sd)roierigfeiten 
beruhigten .§erjen unb in ber §offnnng, mit (Rottes §ülfe als fathotifdjer 
3Mfd)of höubeln ju fönnen. 3°) ^ a ^ e 9 u ^ en "ißuth, unb ungeachtet einer 
Ädtte oon 14 ®rab Farn ich ohne ben geringften Unfall ju 5?aufe an. 

f 3ohö"««ö oon ©eiffel, 
8ifchof oon Speoer. 



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318 - 



69. Sofanne« öon ©eiffel, ©tfdjof oon «yetjcr, an fcen Cbcrpräftbentcn Jvreibcrrn 

VOit sflobclfrf)U>inn,b *u Noblem. 

©pcijcr, ben 2. gebnior 1841. 

§oa)roofjlgeborner §err ©eljeimratr) unb Oberpräfibent ! 
ßrceffeng! 

3n gotge einer befonberen gn>ifdr)cn ©einer (Srceffeng bem §erm 9Jfo 
nifter ber geiftlid)en Slngetegentjeiten unb mir getroffenen SBerabrebung ^abe 
ia) micr) nodj oor meiner ^urüctreife °ön 23erlin neuerbingS fdjriftlitt) an 
ben Herrn (Srgbifdjof geroenbet unb bemfelben unter 93erfia)erung, baß (eine 
tynfi4tti<$ ber Sßublication eineä ^trtenbrtefeä gefefrten Bebingungcn $u 
feiner 3eit bie geroünfajte Erfüllung finben mürben, baä gmetfaaje ©eftnnen 
geftettt, mir biefen feinen beabfidjtigten Hirtenbrief nadj eingeholtem 3mprü 
motur gur gemeinfcfjaftliajen unb gleidjgeitigen 29efanntmad)ung mit bem 
meinigen gugufenben unb mir bie 93eroor)nung be§ ifjm noa) guftc^enben crj= 
bifd^öflid^cn $aufe§ mietfjginSlic!) gu geroäljren. 

3113 9lntroort hierauf r)at mir nun ber §err (£rgbifdjiof unter bem 
23. Januar r)ierr}er erroiebert, baß er mir ba3 ergbifdjfiflidje JpauS mit ton 
bagu gefjörenben ©arten gu meiner SBenufcung übertaffe, babei aber bie & 
bingung fefce, ba& id) bie bem Sftufcnie&er obliegenben 93erbinbtia)feiten in 
Untergattung ber ©ebäulidjFeiten unb ber bamit oerbunbenen inoentarifirten 
SRobilien gegen bie rjiergu oon ber tföniglicfjen Regierung angeroiejene unb 
bem geitliajen ©rgbifdjof sur SDiSpofition fteljenbe jär^rlidje Summe oon 
300 Jätern gu übernehmen §abe. 3ugleid> f e fe* er n0 $ ^ö^najt bei, 
baö er bereite bie nötigen SBeifungen naa) jtöln gur <S):trabition bes 
HaufeS an mid) erlaffen Ijabe unb mir ba8 3noentarium nad) meiner 5In^ 
fünft bafetbft gufenben werbe. — §inftcbttia) meines weiteren i§m gemalten 
93orfd)lage8 aber, mir feinen Hirtenbrief gugufdjicfen , um benfelben gemein; 
fdjaftlia) mit bem meinigen gu publiciren, erflärt fief) ber §err (Jrgbijdjof 
oorläupg bafjin, bafc er feinen Hirtenbrief bereits an ben H errn STOW* 
$ur (Jrtfjeilung beö 3mprin™tor eingefenbet f)abe unb ftdr) oorbe^alte, mit 
ba3 ©eitere herüber gu feiner 3eit mitgut§eiten. 

3$ beehre midj nun, (Surer <£rcelleng bie oorfteijenbe ftücfäufjerung 
beg $txvn ©rgbifdjof* gur ^enntnifc gu bringen, unb ba Hoajfelbe bie ©fite 
gehabt fjaben , mir bei meiner 2lnn>efenf)eit in (Sobleng ba3 Verbieten ju 
madjen, im gaffe mir ba8 ergbifdjöftia)e ©ebäube gur ftufentefjung abgetreten 
mürbe, bafür forgen gu motten, bafj bie§ feit mehreren S^rcn M# beroo^nte 
Hau8 tjtnreidjenb l)ergerid>tet roerbe, fo erlaube icr) mir bie ergebende Sitte. 
mmmerjr ba$ gu bem <5nbe (£rforberlia)e gefällig anjuorbnen. ©ereits 



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- 319 — 

ic§ einen grofjen $$eit ber gur Uebergabe ber $)iöcefe 6pener nothroenbigen 
Arbeiten erlebigt unb hoffe baS noa) Uebvige balbigft gu beenbigen. 9Jcittler= 
roeile wirb bann roohl auch ber Hirtenbrief be3 §errn ErgbifchofS mir gu= 
ge$en, unb ich werbe mir fobann bie Ehre geben, Eurer Ercelleng aud) ben 
meinigen, welcher auf jenen beä §errn ErgbifdjofS 93egug gu nehmen Ijat, 
ungefäumt oorgulegen. 

9ttit Vergnügen ergreife idj biefe Gelegenheit, Eurer Ercelleng bie Söers 
u^erung ber auägegeiehnetften Hochachtung unb Ergebenheit gu erneuern, 
mit melier i% bic Ehre habe, mid) gu geidjnen 

Eurer Ercelleng 

gehorfamfter Liener 
f 3o$anne8 oon ©eiffel, 
23ifct)of oon ©pener. 

70. Clemens Huguft Freiherr tum Xroftc gu öifflerfoa, (Srgbifojof Don «bin 
gu fünfter, an 3o&onne3 Don Griffel, »ifchof Don ©Detter. 

fünfter, ben 4. gebruar 1842 K 

Eure 33if (höflichen ©naben 

benachrichtige ich nun, baß ber 9)<inifter mir ba§ bewußte 9tunbfchreiben 
mit bfr Söemerfung gurücf gefct)icft hat » e ^ f« *>on ©taatSroegen nichts ba= 
riröer gu erinnern. Einige anbere ©emerfungen ftellte er mir anheim. 3°) 
ober bin erttfcr)ieben , baSfelbe gar nicht ober fo , roie e3 ba ift, gu erlaffen. 
fotrer 33ijct)öflichen ©naben gefchieht barin feine anbere Ermahnung, al§ 
boburch, bafs ict) tyatfaty , ber $apft habe 6ie gu meinem Eoabjutor 
cum iure succedendi ernannt unb 3h«« n Slbminiftration meiner Erg= 
btöccfc übertragen, anführe, unb roo ich S«m ©ehorfam ermahne, inSbcfonbere 
3|nen, roic bie §eerbe bem guten Birten folgt, gu gehorchen empfehle. 

©leicfjgeittg mit %f)xtm Slntritte fann baS föunbfehreiben nicht erlaffen 
werben; benn ber SJcinifter fchreibt mir, baä ^ublicanbum oom 15. 9co= 
oember 1837 roerbe gurüefgenommen , aber ein anbereS erlaffen werben. 
$iefe§ anbere ^ublicanbum mufj ich oorläufig fer)en , unb groar nicht, roie 
& erlaffen roerben foll, fonbern roie eS erlaffen roorben ift. 3$ &i tte 
tafyer, mir baä gebruefte ^ßublicanbum, fo roie e§ unb nachbem e8 erlaffen 
roorben ift, überfenben gu rootlen; erft nachbem ich baSfelbe gefchen haben 



1 $ie (^reiben be3 eTjbtfd&ofS (Siemens Stuguft unb beS 93ifd^ofS 3o$anne§ 
wn Oeiffel »om 4., 8., 12. unb 13. ftebruar, ben beregten <*egenftanb betreffend 
frtujten ft$, wie auS bem £>atum unb bem 3n$aUe berfeften erhellt. 



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- 320 



roerbe, farnt icr) beurteilen , ob ict) baS 9tunbfd)reiben erlafjen roerbe, ober 
ob nia)t. UebrigenS bin idj nidjt fo gar begierig, ba8 9tunbfdjreiben jn 
erraffen, unb fjalte e3 jroar für nü&Udj, aber nidjt für nöt^ig. 

SSJlit meiner föeife naa) jtöln mag fid) bie ©adje geftalten , wie fte 
immer roitt. 3$ °ia oöllig cntfd)iebcn , auf feinen ftaH in meinem etv 
6ifc^öfltd)en §aufe einjufer)ren. 3Barum nidjt, ba3 gu erpliciren ifl ni 
roeitläuftg. 3 m Slttgemeinen fann iä) nur tagen, baf? e3 mit metner %rit>\- 
oibuatität jufammenfjängt , einer 3nbioibuaiitfit , bie ftdj roäljrenb eines 
69iäfjrigen fiebenä gebitbet §at, unb bie in meinem 70. !$af)xt JU dnbern, 
ict) nia)t oerfucr)en roerbe. (£3 roürbe audj faum für unä SSeibe bafelbft 
ftaum fein, befonberS ba ber untere ©toef mit 3Tuöna^me be§ ©peifejimmerS 
eigentlich nia)t jum täglichen @ebraucr)e beftimmt ift. 

©a§ ba3 $eroäd)3l)auS , Jansen in meinem ©arten in Jtöln, bie 
Slnanaö, bie Orangerie betrifft, fo fdjeint mir bei roeitem baS Jttfi§fltfH 
fein, bafj baä Sllleä, je et)er befto beffer, oerfauft roerbe. (£3 bringt roetuci 
Vergnügen unb ©enufc, forbert pflege, maerjt iloften unb bringt nid)t$ ein. 
(53 gehört aber baju meine (£inrotHigung , bie hiermit erteilt roirb, unb 
bie (Sinroittigung be§ £>omcapite(3 unb ber ©taatöbet)örbe. SÖBenn nun Sie 
meine 3Infidr)t teilen unb fia) bie (Jinroiffigung be3 SDomcapitelä unb ber 
StaatSberjörbe oerfdjaffen fönnen — benn iä) roill mit bieten lieben fieuttü 
nidjtö ju tt)un Ijaben — , fo ift bie ©adje in 9tid)tigfeit. 

3a) ber)arre mit ber oolttommenften §ocr)acr)tung 
eurer $ifd)öflia)en Knaben 

gerjorfamfter Liener 
(Siemens 21 u g u ft , 
(Srjbifdjof oon Jlöln. 

71. 3o&aiiue$ oon töciffel, »ifd>of oon Soeoer, an ben EberOräftOeBtcn greifrerrn 

oon 9o5elfd)kDtngo \\i doblena. 

©peper, ben 8. gebruar 1842. 

Ajodfjrooljlgeborener §err @er)eimratf) unb Oberpräfibent, 
GrceUenj ! 

Eon »Seite ©einer ©rcetten,} beä Jtöniglidjen ©ernennen (Sabinen unb 
©taatöminifterS ber geiftlict)en Slngelegenfjeiten, §errn Dr. <Jia)f>orn, ift mir 
bie üWttfjeilung jugegangen, bafj ber£err (*r$bifcr)of basGircular, roclajeS ber= 
felbe bei meinem Antritte ber $)iöcefanoerroattung an ben Gleruö ju erlafien 
beabftdjtigt, jur (Sinfjolung be§ 3 m P l " natllr f)öct)ften Crteä oorgelegt unb 
baäfelbe bereite mit ber ^ublication3gener)migung gurücfertjalten t)abe. 



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— 321 — 

Vei biefer Gelegenheit haben ©eine ©rcelleng gugleidj mich barouf aufs 
merffam gemacht, bat? eS wohl gur Vemahrung ber mir burdj baö Slpofto^ 
lifa)e Vreoe com 24. September oorigen SaljreS gugemiefenen Stellung 
towie gur Vefeitigung jeber Folgerung, weld)e auS ber ^ßuMtcation jeneS 
QirculareS gegen bie 9fteä)te ber Regierung jefct ober tunftig gegogen werben 
tonnte, angetneffen fein bürfte , wenn jenes Gircular nur burdj mid), an 
roelchen bereits alle gacultäten übergegangen ftnb, ben Pfarrern mitgeteilt 
unb in meinem Hirtenbriefe, melden ia) bei meinem Amtsantritte gu oer-- 
öffentlid)en gebente, auf jeneS SRunbfdjreiben Vegug genommen mürbe. 

SDabei roirb mir auch weiter nod) aufgetragen, mich mit (Surer (£rcelleng 
in Benehmen gu fefcen , um gemeinfam barauf gu fefjen , bafj fowoljl baS 
(Fircular beS §erm ©rgbif dwfS , als aud) mein Hirtenbrief mit jener Ve= 
famttmadjung , meldte Chire (JrceHeng ebenfalls in Vegiefjung auf meinen 
Amtsantritt ertaffen werben, in (Sinflang gefefct, inSbefonbere bie 3)aten ber 
oon breien Seiten erfolgenben Veröffentlichungen in Uebereinfh'mmung ge? 
braa)t unb baburd) ber Söunfdj beS §errn ChrgbifdjofS hinfichtlich ber ißuMi* 
cation feines föunbfdjreibenS auf eine aOfeitig genugt^uenbe SSBeife auSge= 
fü^rt werbe. 

3u biefer TOttheilung erlaube id) mir nun bie unmafegeblidje Vemcr* 
folg, bafj ich glaube, bie Vebenflichfeit über bie ©efd^rbung meiner Stellung, 
in welker ich allerbingS bie Ausübung aller gacultäten auSfd)liefelich für 
mia) allein gu behaupten habe, unb über bie Beeinträchtigung ber fechte 
ber königlichen Regierung, welche auS ber Veröffentlichung beS beabfict)tig s 
ten §trcutareS je$t ober fünftig gefolgert werben fönnte, nicht feilen gu 
füllen, inbem einerfettS biefe Veröffentlichung bem ©errn (Jrgbifchof gwar 
als ein erceptioneller Act gugeftanben ift, aber bc6r)alb eben als foldt)cr gu* 
gleich aua ) völlige SuSpenbirung aller weiteren auS gleicher Steife in 
fofpruch genommenen SuriSbictionSübungen in fich einfchliefjt , unb inbem 
anberfeitS folcherlei ^rütenftonen fünftighin oon Seite beS Herrn (SrgbifdjofS 
nicht gu fürchten fein werben, ba er mir in ber beftimmteften 2Beife erflärt 
$at, ftd) oom Stage meines Amtsantrittes an niemals mehr mit SDiöcefan* 
gefcfjSften im ©eringften befaffen gu wollen. £>abei aber trete ich ber An= 
ficht beS Herrn TOntfterS oollfommen bei, baß eS gweefmdfeig fei, bie brei 
Veröffentlichungen in gemeinfamem einoerftembniffe gu oeranftalten unb 
beten 3)aten in Uebereinftimmung gu bringen, unb gwar auS bem anbem 
©runbe, weil eS überhaupt für meine fünftige Verwaltung oon wefentlichem 
(Sinfluffe ift, baß ber H crr ^rjbifdjof ein folcheS (Sircular erlaffe, um mir 
baburch baS Vertrauen ber $>iöcefanen gu gewinnen, unb weil auch in^ 5 
befonberc biefeS fogleich bei meinem Amtsantritte gef drehen mufj, um baburdj 
baS böswillige ober unoerftänbige ©erebe aller SDerer, welche, mit bem gangen 

3ok b. «riffef. 21 



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— 322 - 

Arrangement nicf>t guirieben, lieber ben £errn (Srgbifchof felbft um jeben 
s $retä Ratten gurütfgeführt ^aben wollen, auf eine fchlagenbe ©eife bur^ 
beffen eigene Söeitrittäerftärung gu befeitigen. <5ä ift bejjroegen ebenjo 
wichtig für mich unb meine fünftige Söirf famf eit , baß ber §err Gqbiftf 
ein Gircular ueröffentltaje , in welkem er bie ©iöcefanen gum canonij<jra 
©eljorfam gegen mich, feinen <5tettoertreter , ermahnt, als e§ gugletch aud) 
f)bä) ft münfchenöwerth ift, bajj biefe Veröffentlichung jdjon bei meinem 
Eintreten, unb wenn möglich, gemeinfam mit meinem eigenen Hirtenbriefe 
unb ber Sefanntmad)ung ber königlichen Regierung ober bod) roenigften* 
gleichseitig mit ßefoterem üorgenommen werbe. 

3n biefem ©eftchtSpunfte ^abe ich bereite oon SBerlin auS ben §emt 
(Srgbifchof ba^in gu bewegen gefugt, mir fein (Sircular gur gemeinfamen 
^ublication guguf Riefen, unb oon ihm unterm 23. 3<*nuar bie (*rtuieberung 
empfangen, baß er fid) oorbehalte, mir nach eingeholtem 3mprimatm bas 
©eitere herüber mitzuteilen. SDa jeboch SefctereS bis jefct nicht itffr* 
ift, fo ^abe id) unter bem heutigen neuerbingg an ben §errn fcrgbiföoj 
gefdjrieben unb ihm folche unb reifliche @rünbe oorgelegt, welche wohl ge- 
eignet finb, i^n balnn gu oermögen, mir fein Girculare gur gemeinjamen 
unb gleichzeitigen Veröffentlichung mit bem meinigen gugufenben. 3$ ¥Ä 
nun, in kurgem hierüber ein günftigeä Sftefultat ergielt gu fet)en, unb merk 
mich bann beeilen, (Sure (Srceueng oon bem ©rfolge ungefäumt in kennte 
gu fefcen foroie auch meinen Hirtenbrief oorgulegen, um baä 2öeitere |b 
fichtlich ber SDatirung ber brei ©efanntmadjungen gemeinfam gu beftinraitn. 
Ungleich erlaube ich mir, noch einen anbem ©egenftanb gur <5praä)e ju 
bringen. 23erett3 unterm 12. 9cooember u. 3- h at mir #err @raf oon 
Vrüf>l oon Gobleng auö bie TOttheilung gemacht , ba& (£ure (Srceflenj bie 
Vemerfung gegen ihn auägefprochen fyabt, mie eS wünfdjenSroerth )«, M 
bie amtlichen (Eröffnungen, welche an bog ÜRetropolitancapüet unb bas 
©eneratoicariat in köln ^inftc^tlidt) meiner Ernennung gum Goabjutor [* 
wohl oon (Seiten ber königlichen Oftegierung, alä auch ber meinigen gu rify 
ten fein toerben, gleia)geitig ftattfinben, unb ich $ aoe mich barauf in meinem 
ergebenden ©djreiben an (hire (Srcetleng oom 17. 9looember bahin erfldtt, 
bafe ich me f er 3liificht ootffommen beiftimme unb bemgemäfj nicht oerfehle? 
roerbe, mich gu feiner 3«t hierüber mit §ochfelben, in ^Benehmen gu jefces- 
©iefer 3«tpunft fcheint mir nun gekommen, unb ich ^f ann cä nun W0 W 
länger oerfchieben, bem ©omcapitel unb ©eneraloicatiate meine <£rnenmm§ 
unb bemnächfiige Uebernahme ber 3lbminiftration amtlich angugeigen. 3* 
gebente baher, bie beSfallftgen Schreiben am 10. biefe^^nach köln oon tyer 
abgehen gu taffen, unb ba e$ crroünfcht roäre, bajj bk officiellen flfötüjei- 
tungen oon (Seiten ber königlichen Regierung gleichgeitip mit ben meiniger 

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— 323 - 

ftattf änben, fo beefjre idj midj, (Sure Ercelleng Ijieroon mit ber ergebenden 
Sitte gu benadjridjtigen, nun aua), roenn tfjunlia), in biefen Stagen bcn bcü 
ben ©teilen bie amtliajen Eröffnungen oon ©eiten ber Äöniglidjen Regierung 
juge^en gu taffen. $)en £ag meines Amtsantrittes gu j^öln, roeldjer jeben: 
falls nod) im Saufe beS 9RonatS gebruar ftattfinben wirb, fann id) bem 
©omcapitel noa) nidjt benennen unb behalte mir baljer beoor, benfelben 
jpäter nodj uadjträglid) in beftimmter Angabe gu begeidjnen. 

(genehmigen Eure Ercelleng bie roieber^olte 93erfte$erung ber auSge= 
jeidjnetftcn §od)ac$tung unb Ergebenheit, mit melden ia) bie E$re habe gu 
oerbleiben 

Eurer Ercelleng 

geborfamfter SDiener 
f 3o§anneS oon ©eiffel, 
SBifdjof oon ©peoer. 

72. 3ooonne« Oon ©eiffel, «ifflof Don ©Wer, an Siemen« Auanft ftreüjerrn 
oon 2>rofte gn ©ifa^rtna, <£rgbffa)of oon «bin, gn SRünfter. 

♦ 

©pajer, bcn 12. ftebruar 1842. 

§od)roürbtgfter §err Erjbifapof! 
Ergbifd)Öftid)e ©naben! 

ÜRetn ergebendes ©abreiben oom 8. biefeS mar bereits an Eure Ergs 
Kfööflid&en ©naben abgegangen, als mir oerehrte 3uf($rift 4. 
f>e6änbia,t rourbe, auS roeldjer id) mit einigem 33ebauern erfat) , bafj $?ody- 
l'elbe 3^ r SHunbfa^reiben erft nadj meinem Antritte gu $öln gu ertaffen ge^ 
tonnen feien. $)enno$ aber gebe id) bie Hoffnung nicht auf, ba& roieberholte 
3nbetrad)tgiehung beS jefcigen ©tanbeS ber $)inge, roie id) benfelben genau 
unb offen in meinem erft fpäter 3$ n *n gugefommenen ©djreiben oom 4. bar* 
gelegt fyaU, ©ie bewegen werbe, 3h r Eircular gleidjgeitig mit bem meinigen 
gu publictren, unb baS um fo mehr, als, roie eS mir fdjeint, nur ein Wfc 
oerftänbnifi ©ie beroegt, 3hr SRunbfa^reiben oor ber §anb gurüdguhalten. 
3$ finbe midj ba^er gebrungen, biefeS SHifroerftänbnifc nadhftehenb auf* 
guHären. 

Eure Ergbifchöflidjen ©naben fagen: „ber TOnifter f abreibt mir: baS 
^ßublicanbum oom 15. 9looember 1837 roerbe gurücf genommen , aber ein 
anbereS erlaffen roerben" — unb biefeS anbere fct)cint 3hr 9Jct&trauen 
erregt gu höben. Allein ber ©inn biefer Aeufjerung beS flftinifterS ift offene 
bar fein anberer, als ber: baS ^ublicanbum oon 1837 roirb officiett burdj 
eine ebenfalls roie jene oon 1837 im 93erorbnungSblatt oeröffentlidjtc Er* 

21* 



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— 324 — 

flärung gurücf genommen , unb biefe ift feine anbere, als jene, roelä)e man 
mir bei meiner Slnroefenheit in Berlin gugefagt, unb oon melier man mir 
eine 2lbfcr)rift gugeftellt t)at, bie ict) in $anben habe. $)en wörtlichen 6d)luji 
biefer 95er5ffentlicr)ung r)abe ict) ©urer ©naben in meinem ©abreiben Dom 
8. b. SSR. oollftanbig mitgeteilt , inbem biefer ©ct)tu6 in SBegug auf $r 
gorberung ber 3 uruc tn a t) mc gerabe bie eigentliche §auptfact)e enthält, unb 
©ie roerben barauS erfer)en, ba& er 35rer gorberung ganglict) gemäfj ift, 
inbem er mit ber 3 ur "^ na ^ mc ^ ^ublicanbumS oon 1837 fogar aud) 
bie 3 uru änar)me aller barin enthaltenen Änorbnungen auSfpri$t. 
$5er anbere oorau3ger)enbe Streit biefer 93eröffentlidjung enthält nichts aiu 
bereS, als bafe „auf königlichen Stfferrjödjften 33efer)l gur JtenntniB gebraut 
roirb, bafe ©eine #eiligfeit ber ^apft mit 3"ftimmung be8 tfönigä ben 
5Mfd)of oon ©perjer gum (Joabjutor beS §errn <Srgbifcr}ofS (Siemens Sfugufl 
5reit)errn SDroftc gu 5Bifcr)ering mit bem fechte ber <TCact)folge unb jutn 
afpoftolifajen Stbminiftrator ber <£rgbiöcefe tföln ernannt hat, unb ba§ ber 
Goabjutor bereits ben $omagialeib geleiftet unb nunmehr laut 3n$alt be« 
oon bemfelben unter bem feurigen erlaffenen 9ftunb|cr)retbenS , auf Toelä)e4 
man ftdt) befcroegen begietje, bie 33erroaltung ber ©rgbiöcefe übernommen t>at, 
Töe6^alb fortan alle, bie eS anget)t, fia) in Angelegenheiten, toetdje bie gfift ; 
(tdt)e 93erroaltung betreffen, an benfelben gu roenben tjaben". 2luS büi« 
fummarifä^en, fafl toörtlidjen 3nt)alt8angabe beS gangen ^ßublicanbumS mögen 
nun (£ure (Srgbifdjöf liehen ©naben toot)t bie Uebcrgeugung gewinnen, baB 
eS nichts enthält, roaS nicr)t ben Umftänben conform unb 3§xtt Spmfi 
forberung ber 3« r ötfnar)me oottfommen entfpredjenb ift. 

eure (5rgbifa)oflia)en ©naben fagen femer: ,,©ie feien übrigens nicht jo 
gar begierig, baä föunbfdjreiben gu erlaffen, unb galten eS groar für nü&licb, 
aber nidjt für nöt^ig." £iergu erlaube ict) mir mit aller <£hrfurct)t gu be-- 
merfen, baß ict) biefer Slnfiajt nict)t beitreten fann, fonbern im ©egentheik 
ein folct)eS 9hmbfct)reiben nict)t bloS für nüfetict), fonbern auet) geroiffenna&en 
für nott)roenbig t)alte unb groar in ber Dreifachen 99cgier)ung: für ©ie, für 
mict) unb bie gute ©aetje. — Jür ©ie; benn bie ^ublication etneS folgen 
Sftunbfä)reibenS ift bie fräftigfte Wanifeftation , bafj ©ie (Srgbifdjof finb 
unb bleiben, unb bafc ict) nur 3h* ©telloertreter bin, roäfjrenb ©ie ot)ne 
ein folcfjeS 9hmbfct)reiben in ben $intergrunb treten, ohne bafj baS Soß 
3h« eigentliche ©tellung erfährt; benn ©ie oerfct)lie6en buret) 3hr fct)nx* 
genbeS 3urücftreten auch mix geroi ff ermaßen ben flftunb in meinem (Jtrcutarc, 
ba ict) mich alSbann in biefem nicht auf baä 3^9* begiehen fönnte. 3* 
bin berjroegen ber Uebergeugung, bafj eS für bie @hre 3h wr ergbifct)öflich«t 
©tellung nothroenbig fei, bafe ©ie ein JRunbfajreiben erlaffen, wenn auc& 
nur in roenigen ©orten, roelche 3h rc ^iöcefanen über 3h« ©tellung 



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- 325 — 

le$ren unb gum canonifdjen ©efjorfam gegen 31"" (Eoabjutor anroeifen. — 
pr mia); benn trete ia) bie SBerroaltung ot)ne i$r föunbf abreiben an, fo 
werben Sßiele glauben, ©ie oorentfH'elten mir 3t)r Vertrauen unb werben 
mir e&enfalB fein Vertrauen fdjenfen, unb eS roirb baburd) meine 2öirffam= 
feit fdjon beim ^Beginne gelähmt roerben. ÜRan roirb fogar in Syrern 
©a)roeigen eine Slnbeutung 3fym Abneigung unb 3& re S Mißtrauens gegen 
mia) nnbeii unb mir eine gleite mtßtrautfa)e Abneigung geigen, rooburdj 
meine reblia)ften 2lbfiä)ten unb ©emütyungen gum 93orauS oereitelt roerben. 
3$ weiß groar mttfl, baß id) nia)t forbern fann, baß ©ie mir 3^ r u « 5 
bebingteS ©ertrauen fdjenfen; allein ta) glaube ^f)ntn bei meiner Änroefen* 
teit in fünfter eine fola)e Offenheit gegeigt gu $aben, bie 3t>nen rao$l 
taoeifen Tonnte, baß co mir niajt barum gu t&un ift, 3t)ren <piafc eingu* 
nehmen. 2öoHte ©Ott, id> bürfte ben meinigen behalten unb bleiben, roo 
id) bin! — gür bie gute ©aaje enblia); benn wenn mir ntd)t baS 
Vertrauen bura) ©ie angebahnt roirb, unb id) baburdj mein Söirfen oon 
Änfong an gelähmt felje, fo muß bie £irdje bamnter leiben, unb beren 
Jeinbe roerben ftä) barüber freuen unb barin ftatt ^Incx $eiftimmung nur 
3$ren SBerbruß pnben unb ftatt ber ($int)eit beS (JptfcopateS nur einen 
neuen 3roiefpalt, unb fie roerben biefen Umftanb gum ©djaben ber Jtira)e 
p erbeuten fudt)en , inbem fie uielleidjt oon mir fagen , baß mia) nur ber 
nadg einem ergbifa)öfliet)en ©tabc nad> Äflln füt)re unb id) ©ie oer* 
top §elfe, unb oießeiajt oon ^ntn, baß ©ie mir abgeneigt feien, roeil 
Sie niajt baS Opfer 3t)rer ©mpfinblidjreit bringen mögen, einen Hnbern 
in3^rer ©teile oerroaltcn gu fefcen. <£S ift beßroegen geroiß, baß forootjl 
Sftt Stellung unb <5t)re, als auefj bie meinige, roie baS 2Sot)l ber 9Migion 
rä foldjeS Curcular nöt§ig maa)en, unb irf) erlaube mir bie 9lnfiä)t auägu* 
fprtd)en f boß bie itirdje unb idj oon (Surer ©naben baS Opfer forbern 
Wrfen, baß ©ie immerhin ein folä}eS (Jircular erlaffen, roie aud) ein foldjeS 
jtbcnfallo oon allen guten $att)olifen mit 3uoerfiü)t erroartet roirb. 

Daß aber nid)t eine fpätere, fonbern eine gleidjgeitige <£rlaffung 
^«feä (SircularS ftattfinbe, baS madjt außer ben bereits in meinen beiben 
^reiben oom IL 3onu<tt unb 8. ftebruar fd)on angeführten ^otioeu 
auo) noaj befonberS ein weiterer ©runb bringenb notfnoenbig, unb biefer 
®mnb oerbient bie emftlia)fte ©eaa^tung. 3a) $abe namliä), bamit einer* 
f«td 3^r ergbifdtfftidjeS töeajt unb Hnfe$en geroat)rt unb bem 93ol?e 3t)re 
Stellung Kar gemacht, unb anbererfeitS mir bura) 3t)re TOtroirfung baS 
Vertrauen Sfoxtv $)iöcefanen erroorben unb meine 95>irffamfeit angebahnt 
werbe, bei ben (Sonferengen in SBerlin eS gu einem §auptpunfte gemalt 
unb barauf gebrungen, baß eS 3^ ncn fleftottet bleiben muffe, einen §irten* 
^rief an 3$« $)i3cefe gu erlaffen. $5aoon roollte man aber aus mancherlei 



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— 326 - 

uorgeblict)en Urfadjen lange nicfjto roiffcn. ^cbod) td) beftanb fcft barauf 
unb fefcte e3 naa) mehrtägigen 93erljanblungen mit grojjer 2Rür)e bura), bafe 
man eine foldje ^ublication gugab. hierauf erftörte tä) roeiter, unfern in 
fünfter getroffenen SBerabrebung gufolge, bafe cor «Hern audj ba8 $ub(ü 
canbum oon 1837 gurüefgenommen werben mü&te, fanb aber hierbei ben 
entfdjiebenften SBiberftanb, inbem man erroieberte, baß biefeS nier)t gefaVfai 
fÖnne. 3 u 9^ ia ) bemerfte man mir, ba& 3^nen bereits burd) ben 33rief be$ 
Königs an (Sie eine ooHe (£hrenerFlärung gefa)er)en fei, roela^e genügt, 
dagegen aber erflärte id) in 3§ rem tarnen, bafj <5te biefen Brief bura)au3 
nidjt atä genügenb anerFennen, ba e3 feine öffentlidje ^renerflärung fei, 
fonbern bafe berfetbe bierju aud) amtlid) pubticirt unb übevbics baju nom 
baö ^3ublicanbum amtlict) jurüefgenommen roerben muffe. ®egen biefe 3 Hi 
mutrjung aber ftemmte man fidj mit allem SBiberfprudje , unb faft nerjiwi: 
feite id), etroaä ju erreidjen. 3a) mußte ben ©oben fojufagen ©abritt nor 
Stritt erobern, unb erft nad) fiebentägigen ©err)anblungen unb mit einer 
unfägticr)en 9Rüt)e gelang e3 mir enblicr), bie ©oppelforberung burdjjufefcen, 
baß ber ©rief be$ tfönigS an Sie amtlict) publicirt unb ba8 ^ublicanbum 
amtlid) jurücf genommen roerbe. £>infidjtlidr) ber erften gorberung Famen 
mir überein, bafe ber ©rief beä Königs gugleict) mit ber ©eFanntmatyng 
über meine Aufteilung als 3& r ßoabjutor, unb jroar fogleta) nad) meiner 
$creibigung alo amtlicher ArtiFel in ber ©taatSgettung publicirt roerbe; unb 
r)iufidr)tlia) ber jroeiten gorberung festen roir gemeinfam feft, baß bie jjaM 
natjme beä public an bumd oon 1837 mit allen Darin enthaltenen Änorfe 
nungen jugletd) mit ber amtlichen ©eröffentlidjung über meinen 2lbmimftra: 
tionäantritt am Sage biefeS Antrittes felbft im ©erorbnungäblatte ber 9tyein : 
prooing auägefprodjen roerbe. (£3 rourbe babei aud) noa) roeiter gemeinfam 
ftiputirt, bar} bie brei ©eFanntmacr)ungen , bie ber Regierung, %tyt unb 
meine, an bemfelben Sage oon einem SDatum ftattfinben unb mein (Sircular 
fict) auf baä 3l)rige unb bie ^ublication ber Regierung auf bie meinige 
fict) begießen fottte. Sttan überliefe eä mir, micr) beß^alb mit 3*> nen * u bt: 
nehmen, unb id) übernahm e3, 3§ r ßircular gu bem (£nbe bei 3§ nfn c ' n: 
$uf>olen, roaS Sie, roie id) nadt) unferer ©erabrebung glaubte oerjidjern ju 
Fönnen, nid)t oerroeigern roürben. Um aber überall auf fixerem ©oben \u 
fufeen, ließ tdt) mir, beoor id) ben @ib ablegte, foroor)l ben für bie 6taat* 
jeitung beftimmten ArtiFel, als aua) bie für ba§ ©erorbnungSblatt beftimmfe 
Veröffentlichung in aut^enHfct)ev Ausfertigung aufteilen. SDer ArriFel ift ffr- 
bann aua) mit bem ©riefe beä tfönigS an <Sie roörtlia) in ber <8taat$$eitung 
abgebrueft roorben , unb ebenfo mirb audr) bie jtoeite 93eröffentli(hung mit 
ber 3urücfnat)me be3 ^ublicanbumS , roie ia) fola)e8 oben angegeben $abe, 
in bem SßerorbnungSblatte am Jage meineä Amtsantritte« erfreuten. 



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- 327 — 

«us biefcr Darlegung mögen (Jure (£rgbifd)öflid)en ©naben erfetjen, 
roie ia) mir bie 3§ncn unb ber Jtird>e gebüfjrenbe (ffjrenreparation angelegen 
(ein liefe, gong roie roir eg oerabrebet Ratten. (£3 märe nun aber fet)r gu 
bebauern, roenn gerabe bie mistigere #alfte beä gewonnenen 3ftefultateä, 
eines» Jtefuttatcö, roeldjeS geroife als mögtiebft befriebigenb gelten fanu, unb 
für beffen (5rreict)ung ief) 2Weä aufgeboten habe, nunmehr bnvcf) und fetbft 
roieber oereitelt mürbe; unb biefeS wirb, roie nur gu jeljr gu befürchten ftefjt, 
fietjer gefctjefjen, roenn <5ie fict) roeigern, 30 r ßircular bei meinem Antritte 
gleichzeitig mit bem meinigen befannt gu madjen. Sßenn ict) mein Otunbfdjreibcn 
ber Otegierung gur (Srtljetlung be§ 3mprimatur oorlege, unb fie gelangt 
babet gur tfenntnifj, ba& ict) mict; barin ntdt)t auf ba§ 3^rige begielje, unb 
bafe fonaa) Sie 3t»r Gircular erft fpater ober oielleictjt aua) gar nia)t er* 
taffen motten, fo roirb fic biefen Umftanb mit beiben §änben als SBorroanb 
ergreifen, aua) itjre 3urücfnaljme beS gkblicanbumS gu retractiren, unb fte 
roirb fict) alSbann barauf befcr)ränTen, bloß meine SluffteHung al§ Soabjutor 
$u t>eröffentlict)en. 2lHe meine in 33erlin angeroanbte 9)cüf)e, bic 3urücfnaf)me 
beS $ublicanbum£ burctjgujefcen , roäre bann mit einem 9Jcale roieber oer? 
loren; benn ict) müfjte ein folct)eS SIbfpringen oon ber geleifteten 3 u ? a S e > 
baS ^ublicanbum gurücfguneljmen, of>ne £tnfpract)e bagegen gefct)eljen lafjen, 
roeil ba§ §auptaTgument , roelct)e§ ict) gur jDurdjfefcung ber 3 ur "tf na (> me 
bt$ *publicanbum8 anfüt)rte, unb roelct)e3 ict) alfo formulirte: „3$ befiele 
batauf, bafj ber §err ©rgbifajof am Sage meines Eintrittes ein (Sircular er= 
loffen bürfe, unb ba berfelbe mir erfldrt $at, bafj er ein foldjeS erlafjen roerbe, 
abtx nur unter ber alleinigen ©ebingung, bafe aua) baö ^ublicanbum oon 
1837 gurüefgenommen roerbe, fo muß biefeS ^ublicanbum gurüefgenommen 
werben" — gänglidj Jinroegfällt. Senn (Sure ©naben fein föunbfctjreiben 
geben, fo roirb aud) bie Regierung bie ftipulirte 3 ur "^ na ^ mc oerroeigern. 
SMcfen Sluägang febe ia) als unfehlbar ooraud, roenn ©ie bie gleichzeitige 
ipublication 3^^ dircularS mit bem meinigen oerfagen; unb fo fefjr biefer 
StuSgang mid) fctjmergen roürbe, fönnte id) ü)n bennodj nidjt oerf)üten. $>ie 
•Regierung roürbe fict) gratuliren, fo rooljlfeilen jtaufeS au8 biefer ifu* ot)nes 
bteä fo oerbriefjlidjen <5act)e gu fommen, unb bie ßirdje unb ©ie roürben 
um eine St)renerfldrung gebracht, bie ict) fo müf)fam errungen §abe, unb 
roe(ct)e aufrect)t gu erhalten alSbann nict)t me$r in meiner ©eroalt fte&t, 
roenn ©ie mict) nict)t burd) 3& r Gircular unterftüfcen. 

SMefe (Sachlage roottte ict) Gurer ©rgbtfdt)öftic^en ©naben noa) uir 
ÄenntniB bringen, bamit ©ie baä ©ange nact) allen leiten Aberfctjauen 
fönnen. 3^ öberlaffe e8 nun %1)m 5öetör)ett , einen <£ntf<$lujj gu faffen, 
unb befct)eibe mict) babet gerne, irgenb lU'an geben gu rootlen, glaube aber 
auet) barauf Anbeuten gu bürfen, bafe ia), roenn bie äu^etnahme be§ ^ubli« 



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— 328 — 

canbumd auf ©umb ber Verroetgerung $f)x& (SircularS unterbleibt, hierfür 
nid)t refponfabel bin. 3°) würbe biefeä fthmerglicfc) bef lagen, babet aber 
feine 3rf)itlb haben, fonbern mir jagen bürfen, bau ich alleä getrau liabc r 
roaä an mir lag. Sftir rotll c§ naa) reiflicher Ueberlegung aller Umftänbe 
unb geftüfct auf baä für baä äöohl feiner Äira)e unb bie <5t)rc (Sum 
©naben lebhaft beforgte ©efüt)l eineä fatl)olifa)en SMfajofS bebünfen, ba? 
c§ fct)r gu roünfa)en wäre, roenn ©ie 3h* (Sircular entroeber mir ober bem 
§errn ©eneraloicar gufchieften, um eä unter bem gleiten SDatum gleichzeitig 
mit bem meinigen gu publiciren, unb ba& ©ie hierbei nid>t8 riäfiren würben, 
ba fein ©runb gu Mißtrauen obmaltet. 3$ toieberhole jeboct) babei, bafe 
ia) e3 Syrern weifen (£rmeffen an^eimftelle, baä beliebige gu befchliejjen. 

2lujjerbem erlaube iä) mir noch eine weitere 5öittc oorgutragen. £a 
Sie ßrgbifchof oon ilöln finb unb bleiben, unb id) nur als 3§ r ßoabjutor 
unb an 3h*er ©teile fungtre, fo bleibt 3h nen au # ber thronus archi- 
episcopalis in ber .Hat Cebrale unb ber ergbif (höfliche Stutjl im Ciljore ber* 
felben oorbehalten, unb id) bin bat)er ftreng genommeu nidt)t befugt, btn 
einen ober anbern bei gotteäbienftlidjen Verrichtungen gu benufoen. Xu 
ich ober in ben gall fomme, Sßontificalamter abgalten ober bei fonftiejen 
gotteäbienftlichen §anblungen in ber £at$ebrale erfdt)cinen gu foHen, fo Ijaflr 
ia) aläbann roeber einen ©albachin, noch einen ©tuht gu meiner SDiäpofttifin. 
3ch richte baher bie ergebenfte Bitte an ©ie, mir bie <£rlaubni& gu ern)eilw. 
bei gotteöbienftlichen gunetionen 3hren thronus unb ©tuhl benufren $u 
bärfen, unb ich würbe bem ©omeapitet eigenä münblich ober fd)riftlicb er« 
öffnen, baß biefe Venufoung nur burdt) 30 r e auöbrücflich oon mir eingeholte 
unb oon 3^ nen gemährte (Sonceffion ftattfinbe. SBolIten ©ie aber au$ mir 
unbefannten ©rünben biefe Benufoung nicht geftatten, fo mü&te gletdjroobl 
bie ©omfabrica mir einen eigenen 33albaa)in unb ©tuhl gur 2lbhaltiing 
oon Sßontificalämtern unb fonftigen gotteSbienftlichen gunetionen herriajten, 
unb ich würbe bann (Sure ©naben bitten, mir biefe Beuufcung roenififtenfi 
oorberhanb unb auf fo lange gu geftatten , bis bie ©omfabrica jene $ei* 
richtung beroerffteUigt habe, ©ang biefelbe Bitte richte i<h auch an 6ie in 
Begug auf ben bifdjöflichen ©tab unb fonftige fcpifcopatrequifiten , ba }i» 
fichtlich biefer ein gleiche* Verhältnis ftattfinbet. Vielleicht märe e* an* 
gemeffen, roenn ©ie bie ©üte hatten, mir eine befonbere <£rlaubni&urfunb< 
gu ber oon mir erbetenen Benufcung gugeljen gu laffen, welche ich fobann 
bem $)omcapttel officteH mittheilen würbe. 

3nbem ich nun 30 r er gütigen Eröffnung über biefen lefctem ^ua^ 
foroie auch einer nochmaligen, befchleunigten (Srflärung über ben oon 3$ nö1 
hinfichtlich 3h«$ Gircularä gefaxten ©ntfchluB mit ©ehnfucht entgegen)* 
fefee ich mir noch ^inju, ba& ich für »en freunblichen Söinf rücffi<htlia? ber 



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— 329 - 

ÄnanaS unb ber Orangerie in 3&™m ©arten (über roeldje id) 3^re ge= 
äußerten Slnfidjten oofffommen theile, ba aud) ich fein greunb oon folgen 
opulenten Singen bin) meinen herglichften £anr mit bem kenterten abftatte, 
öa6 id) gütigen 93orfa)(ag [einer 3eit mit 3hrer Einwilligung oer= 

folgen roerbe, unb oerbinbe bamit jugteia) bie erneuerte 93er[ta)erung meiner 
tiefinnigften Serehrung unb §erjliä)en Ergebenheit, mit melier id), 3$retn 
frommen ©ebete mich cmprefjlenb, affgeit uerharre 

Surer Ergbifchöflidjen ©naben 

getjorfamfter 

t 3°^ anneg oon ©eiffel, 
93ifa>f oon ©peoer. 

73. 3obanne« Don Oktffel, »ifdiof Don 6peöer, an ba3 SRettopoHtancapltel jn Äöln. 

©peper, ben 12. fttbruat 1842. 

$)a8 £ochroürbigfte SRerropolitancapitel ift bereits auf einem anbern 
s Bege uir ilenntnifc ber SKa&regeln geTommen, roeldje bura) ba8 Oberhaupt 
ber jtira> auf ben Antrag ©einer TOajcftät beä ßönigö unb im Einoer= 
ftänbniffe Seiner ©naben beä §ochroürbigften £erm ErgbifdjofS gur beftnu 
ftoen SRegultrung ber SDiöcefanoerroaltung beö bortigen ErgbiäthumS finb 
anaeorbnet roorben ; unb 2Sir finben Xln§ nun oeranlafjt, auch oon Unferer 
Seite SSohlbemfetben folgenbe amtliche Eröffnung gugehen gu Iaffen. 

$)urd) ein UnS gugetommeneS , unter bem gifdjerringe auSgefteflteä 
^äpftlidjeS 33reue oom 24. ©eptember oorigen 3 a ^ re ^ f inD ® ir DOm ^P 0; 
ftolifc^en ©tuhle gum Eoabjutor ©einer ©naben be3 $oajroürbigften £errn 
ErgbifchofS oon £öln, Element STuguft greifjerrn $)rofte gu Achering, mit 
bem 3Red)tc ber Stachfolge unb gum Slpoftolifdjen Slbminiftrator beS Er3» 
bidt^umS Min mit äffen unb jeben bagu nothroenbigen unb angemeffenen 
Jacuttdten ernannt unb aufgeftefft roorben. 2lu<h haben 2Bir babei jugteiet) 
ben roeiteren Huftrag ermatten, Und bemnää)ft nad) .Köln gu begeben unb 
bie Slbminiftration ber Ergbiöcefe fofort angutreten. 

3n Jolge biefer apoftolifdjen Ernennung finb Sir fobann bura; baä 
königliche ©taatöminifterium ber geifttiä}en Angelegenheiten eingelaben roor= 
ben , Und an ba3 königliche £>oflager gu Berlin gur ßeiftung be§ Jgonta 
gtaleibeS gu begeben, unb haben auch, biefer Einlabung entfprechenb, bafelbft 
ben genannten Eib in ber Un8 übertragenen 9lmtäeigenfct)aft eineä erg* 
bifdjöflichen Eoabjutorä mit bem Stechte ber Nachfolge unb Hpoftoltfchen 
Slbminiftratorä be3 Ergbtöthumä ßöln am 10. Sanuar laufenben 3afre8 
in bie #änbe ©einer 2Jtajeftät be3 tfönig* abgelegt. 

2öir beehren Unä baher, baä §ochroürbigfte ^cetropolitancapitel oon 



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— 330 - 

biefen Vorgängen mit bem ergebenden &emerfen in ßenntnife ju fe$en, bafc 
9Bir gefonnen finb, bie Un8 übertragene öerroaltung beä ©rjbiät^unt« nodj 
im Saufe beä 3flonat§ gebruar anzutreten, jebodj ben Sag biefeS Antrittes 
erft atSbann beftimmen fönnen, roenn 2öir bie $ur abminiftration Unferö 
93i8tfjum3 ©pener erforbcrtia)en SRafjnafnnen, beren Slnorbnung Unä jur 
3ett nodj basier jurücf r)ält r roerben beenbigt fjaben. 2Bir behalten Unä 
bejjroegen oor, gu feiner Qtit bicfcn Jag Unfere3 UebertritteS naef) Köln 
genauer ju bejeidjnen. 

3«bem 2ötr burdfj gegenwärtige oortäufige TOttfjeitung mit bem £oa> 
nnirbigftcn $)omcapitel in amtliche 93crbinbung treten, benufcen 3öir gerne 
biefe erfte Gelegenheit, ©o^bemfelben baä aduungäoofle SBo^lrooHen au* 
$ufpred)en, mit roetdjem 2öir oerbteiben 

$e$ §oa)toürbigften ÜRetropotitancapitelä 
ganj ergebenfter 
7 3o$anne8 oon ©eiffef, 
39i)d)of oon ©pener, 
(Soabjutor unb 3Tpofto(ifcf)er STbminiftrator be§ (Srjbtetfnnnö £öln. 

74. £ber*räftbci!t ^reiben üon 8obelf4©iiig& an &a« SRerropolttoiicttJJttci jb 

Äöln, ben 12. ftebruat 184t 

2Iuf 2tflcrr)6c^ftcn S3efe$t ©einer flKajeftät beä Jtönigg , meine« 
gnäbigften $errn, eröffne idj einem §od)roürbigen SRerropolttancapitcl jb 
Stbln ergebenft, baft in golge einer jroifdfen ©einer Sftajeftät unb bem 
föflmifdjen ©tuljte feit bem oorigen 3at)re geführten Unter^anblung ber 
§err 23ifdt)of oon ©pener, 3o$anncS oon ©eiffet, tum (Soabjutor be$ §errn 
@r$bifcf|ofä oon #öln, greifjerrn oon $)rofte, cum futura suecessione 
foroie jum Slbminiftrator ber (^rjbiöcefe ernannt raorben ift unb bie 8er- 
roaltung in Jlurgem antreten roirb. 

9Rad) ben 33eroeifen, roela^e ein $odjroürbige8 Sftetropolitaucapitel feit« 
her oon feinem reblichen SBeftreben, ein frieblidjeS (Jinoerftänbnij? groil'djen 
bem ©taate unb ber Jtird)e unb mit biefem baä S3efte ber ©rgbiöcefe na<& 
straften ju förbern, gegeben r)at, gewärtigen ©eine 3Rajeftät, bafj ein $oa> 
roürbigeä Sfletropotitancapitel biefer oon 2ttter^öa)ftbenfetben um be3 griebrns 
ber Jtirct>c roiffen herbeigeführten Waferegel fidt) roiü*ig fügen roerbe, erteilen 
©ohlbemfelben jebod) gerne bie 93erfid>erung , baö baburch ba8 bureb bie 
SBuffe De salute animarum ben SDomcapiteln erteilte 2Bahlrea)t für 
fünftige gaffe in feiner 8rt gefchmälert roerben fofl. 

£>er Oberpräftbent ber SHr>ctnprooinj 
oon Sobclfchroingh- 



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- 331 — 

75. Johanne« bon (griffet, ^ifdjof oon S^rocr, an Da* (?r,bifcqoWcbc (generale 

gHcartat 311 Köln. 

©peger, ben 12. ftebruar 1842. 

iöercitö unterm 24. (September oorigen Sahreg ^aben ©eine ißäpfttiche 
^eiligfeit ftd) beroogen gefunben, bura) SlpoftoltfcheS SBreoe com nämlichen 
läge gur bepnitioen föegulirung ber $)iöcefanüerroaltung be$ ©rjbiäthumä 
£öln, auf ben Antrag ©einer SKajeftät be3 tfönigä unb im (Sinoerftänb* 
niffe beS £odjroürbigften §errn (ErjWföofä (Siemens Sluguft , UnS gum 
Goabjutor beä genannten §odjroürbigften Prälaten mit bem Dtedjte ber s Jiach* 
folge unb 2Ipoftolifcf)en 2lbminiftrator beä (£r$bi3tf)umä ^ö(n mit allen unb 
(eben bagu notf>n>enbigen unb angemeffenen gacultäten gu ernennen unb aufs 
uifteden, unb haben Und gugleicf) ben Auftrag erteilt, bie Slbminiftration 
ber (Srgbiöccfc fofort gu übernehmen. 2hict) haben beä Königs ^ajeftät in 
jjolge jener 2lpoftolifa)en Ernennung Unä buref) ba§ ©taatSminifterium ber 
geiftlichen Angelegenheiten einlaben laffen, Un8 gu Söcrlin gur fieiftung be§ 
§omagialeibe§ eingufinben, unb mir haben, jener (£inlabung entfpredjenb, 
ben genannten (£ib am 10. 3anuar laufenben 3 a !)"8 in bie §anbe ©einer 
fltajeftät be3 ßönigä abgelegt. 

©ir beehren ttttS nun, baS §oa)nmrbigfte ©eneraloicariat oon bieten 
Vorgängen in ßenntnijj gu fefccn, unb bemerfen babei, bafj 2ötr gefonnen 
fmb, bie Unä übertragene ftbminiftratton beö @r$biöthum3 noa) im Saufe 
bfefeä WonatS gebruar gu übernehmen, uorberhanb jeboch ben £ag biefer 
llebernahme noa) nicht gu bezeichnen üermögen, inbem Söir bi§ jefct Unö 
noa) Dun § mehrfache gur 9cegulirung ber £)iöcefanabmtniftration Unfereö 
8i3t§um3 ©pener erforberliche Arbeiten auf furge £e\t basier gurütfgehalten 
feljen. 9kd) bereu nahem 9lbfd)luffe roerben 2£ir fobann nicht anftehen, 
biefen_$ag UnfereS Amtsantrittes gu ilötn noch genauer gu beftimmen. 

3nbem 2öir bem ^ochrcüvbigften ©eneraloicariate oorläurig biefe WiU 
theilung machen, ergreifen 2öir gerne biefe Gelegenheit, SBohlbemfelben baS 
aa}tung§ooOfte SSohlmoöen au^ubrüefen, mit meinem SSir üerbleiben 

be§ ^oc&roürbtgften ©eneraluicariatS 
ergebender 

t 3o^ a " nc ^ °<> n ®eiffe(, 
söifdjof oon ©peuer, 
Goabjutor unb Apofiolifcfjer Abminiftrator be§ (5r$bisthum3 Min. 



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332 



76. Cbewönociit ftreioerr Hon «obclfcbürinab in tfobkni an bo$ GrtfjtföjbÜidit 

09cntrol ; !Öicoriüt ju 0oln» 

tfötn, ben 12. gtbruar 1842. 

3Tuf 2Wert)ö$ften 93efet)l ©einer TOajeftät beä tfönigä, meineä Bflen 
gnäbigften §errn, eröffne ia) einem §oa)roürbtgen ©eneratoicariate ergebend 
ba& in golge einer sroifdjcn ©einer Sflajeftät unb bem föömifdjen Sru^e 
feit bem oorigen 3ar)re geführten Unterr)anblung ber §err 93ifä>f oon 
©pener, 3o§anne3 üon ©eiffel, jum ßoabjutor be3 £erm <£r$bifa)of3 oon 
ßöln, grei^errn non SDroftc f cum futura successione, foroie jum 9H>= 
miniftrator ber (Srjbiöcefe ernannt roorben ift unb bie 93erroaltung in tfurjem 
antreten roirb. 

£)er Oberpräfibcnt ber 9ftr)einprot)inj 
oon ©obelfajroingc). 

77. Giemen« Hugufll $rei|err oon Profit *n Sifajennfl, <Erabifö)of Don Stob, 
*u fünfter, an 3o*anne3 oon ®eiffel, «ifflof oon 80toer. 

SRünfUr, ben 13. ftebruar 184t 

fcurer 93ifd)öflici)en ©naben 

©abreiben uom 8. laufenben Sftonatä t)abe idj geftern erhalten unb werbe 
midj in ^Beantwortung beSfelben furj f äffen , um bie SIntroort nidjt ju m- 
SÖgern. 

SGßenn idj auf ber 3 u rötfnar)me beS ^ublicanbumä com 15. ftooem: 
ber 1837 beftanben t)abe, fo t)abe id) auf ber 3urücfna$me eine$ $uMü 
canbumä beftanben, roeldjeS niemals erlaffen werben burfte, unb roel^w 
äurütf$une§men baä ©ouoernement ft^ in 9Rom oerpflictjtet §at. ©ie feinen 
e3 alä eine befonbere 93egünfiigung an^ufetjen, bafe man in SBerlin erlaubt 
Jjabe, ba& id) ein 9>tunbfdjreiben erlaffe; e3 liegt aber aujjer bem Söereify 
ber roeltlidjen ©eroalt, einem Söifdjofe eine 2lmt3r)anblung ju erlauben ober 
ju ©erbieten. 

2öaS nun bie (Jrlaffung meines iRunbfd)reiben3 betrifft, fo oerlafjen 
©ie ftet) feft barauf, bafj idj baäfelbe nid)t et)er rrom ©tapel laffe, bis 
ict) bie j&urüdnafymt be3 ^ublicanbumS oom 15. Wouember 1837 unb ba§ 
neue ^ublicanbum gefer)en fjabe, nad) roeldjem idj mid) entfdjeiben werbe, 
ob icr) überhaupt ein SRunbfdjreiben erlaffen roerbe ober nidjt. (£3 bleibt 
alfo nityä übrig, alä bafc ©ie 3r)re ©efanntmadjung bemgemäß einriajten. 
Senn ©ie nodj ferner in ©e$ug auf biefen ©egenftanb bringen, fo nxrbe 



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— 333 — 

io) gar nidjt mefjr barauf antworten. ©ie fagen, mein föunbfdjreiben , bei 
fpäterer <£rtaffung , möajte etroa als überffuffig erfajeinen ; nun , fo mag e§ 
gang unterlaffen Metben. 3°) § a & e 3D ncn i a M on gefcfjrieben, bag id) eö 
$roar für nüfcliä), aber nidjt für nötyig fjalte, unb bafe id) nia)t fo gar 
fcljr ©erlange, ein 9ftunbfd)reiben gu erlaffen. 

3a) ^abe bie (Sfjre, mit bcr uottfommenften §od)ad)tung gu befjarren 
^iircr ©ifdjöflia)en Knaben 

geljorfamfrer Liener 

Giern eng Sluguft, 
(£rgbifa)of oon £5ln. 

78. ra^ Wetropolitaitcnpitcl 311 «bin an Ootjaimcif öon @eiffei , »ifdjof 

bon Steuer. 

Jtotn, ben 15. fcbrwar 1842. 

^urer 23ifa)öflia)en (Strafen 

beehren mir un3, ben empfang be8 ^od)ocre§rlid)en biefen borgen unö gu= 
gegangenen ©a)reibenä 00m 12. biefeä Monats gang geljorfamft angugeigen. 

ber 9Ritt$eitung be$ unä burd) eine Eröffnung be$ tföniglidjen Ober? 
pxafibenten ber föfjeinprooing, §errn greiljerrn oon ©obetfd&roingf) , ercel* 
kq, ebenfalls oom 12. btefeö Monats un8 guerft berannt geworbenen 
&genftanbe3 oerbinbet baSfelbe bie STeufcerung #odjberfelben 2öof>ln>oHenä 
gegen un3, roeldje unS gu erfreulidj ift, atS bafe mir ben STuäbrucf unferer 
banfbaren empfmbungen unb unferer ®lüc?nmnfd)e gu bem neuen unb roia> 
tigen SötrfungSFreife jurücf galten fönnten. 9Bir roerben eurer 29ifa)öflid)en 
@naben Geneigtheit burd) ein fo unbefangenes al§ oertrauenäooHeS ent= 
gegenfommen einriebe™, ^odjiljnen audj immerhin, roo un§ Gelegenheit 
geboten wirb, nadj beftem ©ermögen bie überfommene fernere 93ürbe auä 
unb in lauterem 3 ntcre fc für bie ©acfje unferer ^eiligen #ird)e unb baä 
Sefte ber ergbiöcefe gu erleidjtern unb bie 28af)rfjeit unferer ©efinnung 
überhaupt unb unferer eljrerbietigften Ergebenheit gegen §od)fie inSbefonbere 
}u betätigen un8 beftreben. 

3)a§ 3^etropotitan=5)omcapiteI : 

Dr. Sdjroeifcer. Dr. gilj. Dr. Kuller. Dr. 3^cn, ©eneratoicar. 

Dr. TOndjen. Dr. ©eife. 



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334 — 



79. $a$ «letropolitaiicapitcl 511 Hein an ben Cbcrpräfibcntcu ftreiberrn . 

tum 9obelfcb»ingb }u Noblen). 

Äöln, ben 15. ftebniar 1841 

©urcr Srceflenj 

fäumen roir nict)t, ben Smpfang ber r)ocr)r>eret)rlicf}en Eröffnung Dom 12. 
biefeä 9Jconatä über bie enbliaje Diegulirung ber (Jrgbiöcefanoerroaltung afc 
rjorfamft anzeigen unb in ber Slnlage bie 9lbfcr)rift unferer heutigen pro: 
tocotTarifd^en 93ert)anblung über ben 3n$alt berfelben mit bem ganj e^t: 
erbietigen Srfudjen mitteilen, biefetbe mit ber 93erftcr)erung unjercr aller: 
untertyämgften unb treueften ©efinnungen gu ben güfjeu ©einer IBlajcftät, 
unfereä Hllergnäbigften JlJnigg, fjodjgeneigteft gelangen gu laffen. 

(Surer (SrceUenj beehren roir unS $ugleicr) get)orfamft $u berieten, bOB 
biefen borgen unS au$ ein (Schreiben be3 §ocr}roürbigften Sifajofä oon 
©pener, £>errn von ©eiffel, com 12. biefeä Monats über ben nämUdjm 
(iJegenftanb gugegangen ift. $)emfelben lag ber Slpoftolifctje @rlafc, beflen 
Üimidn unb Prüfung im Originale naefj firdjlidjer ©ejdjäftSorbnung erfor 
bevli er) roäre , niet)t bei ; boä) roerben roir ben Empfang anzeigen unb 
Steuerung unferer guten ©efinnung unb unfereS pertrauenänoflen Sntgegct 
fommeng beifügen. 2(m ©djluffe ift jroar ba3 ©abreiben ali eine oorläufigt 
9Ritt§eilung begeidjnet, ma$ ber 2lnnac)me JRaum gibt, bie Vorlage ber 
Originalausfertigungen roerbe nod) erfolgen. $)amit unö injroifdjen r)ieT0U9 
nidjt eine ißerlegen^eit entftelje, erfuc^en ßure <£rcelleng roir ge^orfamft, ben 
§ocr)roürbigften §errn 93ifc$öf, falls eS notr^roenbig fein foHte , $od>geneigtei*t 
barauf conpbentiett aufmerffam gu machen, roaS roir auä mehreren ttüct-- 
fidt)tcn nidjt tr)un 51t bürfen glaubten. 

£>a§ 2Ketropolitan*S)omcapitel. 

23ff(fifu^ ber 5i|tttt0 be* WtixopotitancapUets }n £dfn vom 15. ^eßruar 1841 

S)a8 ©abreiben ©einer Qfrcelleng beS königlichen Oberpräfibenten ber 
Sft^einprorjinj, §errn greir)errn rron 8obelfcr)roingc), uom 12. biefeö Monats 
über baS (Srgebnijj ber 93ert)anblungen roegen SRegulirung ber (£r$biöcef ön: 
33erroa(tung , roeldjeä bereite in Umlauf gefefct unb gur kenntnijj ber ein= 
jelnen TOglieber gebracht roorben roar, rourbe jur nähern ©rroägung bes 
3n$alte3 unb ber etroa als golge notljroenbigen ©dritte roieberum w- 
getragen. SDaöfetbc tljeilt 1) bem Gapitel bie erfte amtliche 9*ac$ria)t bc= 
rüber mit, bafj in golge einer groifdjen ©einer flftajeftat unb bem SKömiföen 
©tu$le feit bem oorigen 3 a *> rc geführten Unterfjanblung ber $err ©ifäof 



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- 335 - 



« 



oon Speoer, 3<>$anne$ oon ©eiffel, gum ßoabjutor be8 §errn Ergbifdjofä 
oon Jtöln, greiherrn oon SDroftc, cum futura auccessione, fomie gum 
Äbmmiftrator ber ©rjbiöcefc ernannt worben tft unb bic Verwaltung balb 
antreten wirb; eä gibt 2) gu erfennen, bafj Seine SJcajeftdt, nad) ben 23e= 
weifen, welche ba3 (Japitel feiger oon feinem rebliajen 23eftreben, ein frieb* 
(ia)e« Einoerftänbnijj gwifchen bem ©taate unb ber Jtirdje unb mit biefem 
baä 23efte ber Ergbiöcefe nadt) Gräften gu förbern, flegeben, gewärtigen, batf 
baäfelbe biefer' oon 2lflerhöchftbenfelben um beä griebenä ber R\xd)t willen 
herbeigeführten SKafjregel fid) willig fügen werbe, unb erteilt 3) bie SItCcrs 
• i)'od)üe SBerftcherung , bajj baburd) baö bem ßapitel guftehenbe 2öahlred)t 
für fünftige gälle in feiner %xt gejehmälert werben fott. 

Obgleich nun ba§ Kapitel nodj nicht in ben ©tanb gefefet worben tft, 
ben spdpftlichen Erlap, wie erforberlia) märe, im Originale f)infta)tlia) ber 
%tä)tf)t\t gu prüfen unb baoon einficht unb ßenntnijj gu nehmen, waö ber 
fjeilige SBater angeorbnet unb als 93erf>altung3norm oorgegeidjnet, ba^er ftdj 
eigentlich jebeö Einlaffen in ba3 ©efdjäft oorläuftg nod) ©erjagen müfjte; 
fo ift boä) au§ biefer amtlichen SRittfeituitg gur (genüge fia^er, ba& ©id) 
©eine £eiligfeit über bie 23eftettung eineä (Soabjutorä mit bem fechte ber 
9tac^folge befinitio au3gefprod)en §aben. 33ei biefer oollenbeten Sthatfa<$e 
geben und bie Oefinnungen pfTichtmäBigen ©efjorfameä unb finb(ia)er (51)^ 
iutdjt unb Ergebenheit gegen ben heiligen 93ater bie 23afm unfeves Söers 
baltens an. $)iefe x^a^n wollen mir um fo lieber einhalten, al$ mir ba= 
bura) ber Erwartung Seiner 2Jcajefidt unfereä Slllergnäbigften jtönigä enU 
fprechen unb gur Beruhigung ber aufgeregten ©emüt^er unb bamit auch 
ferner gur Erhaltung unb görberung ber öffentlichen 9ftuhe unb beä griebenä 
bettragen. 

£>a3 allergnabigft gedujjerte Vertrauen ferner beruht auf ber 2Wer* 
hofften Slnerfennung unfereö pflichttreuen Benehmend, unb bie allergndbigfte 
3ufia)erung, ba{* baä wohlerworbene unb oerfaffungSmäjjig bem Eapitel 
uiftehenbe 2öafjlreä)t für füuftige galle in feiner 9lrt gefdjmälert roerben 
lotf , fefct ein bem Eapitcl bei bem ootlgogenen ©efajäfte guftdnbigeS iKedjt 
unb bie Nichtbeachtung beSfelben in bem jefct gegebenen gatt oorauS. ^eue 
Slncrfennung oon ©eiten unfereS fo hodjoerehrten unb gndbigen §errn fann 
und um fo weniger gleichgültig fein, alä ber wohltätige unb erheiternbe 
Einbrucf, welchen bie gleichartigen atlergndbigften Sleußerungen beö r)oc^= 
feiigen tfönigä SRajeftdt auf un8 in trüben iagen machten, noch in banf= 
barer Erinnerung fortlebt, unb wir un§ felbft ein beruhigenbeä 3euguife 
nicht oerfagen fönnen. ^nbeffen glauben wir eine Serwahrung unfereä 
9lechteä, fo weit eä unä gufteht, auäbrücflich auSfprechen unb gu ^rotocoll 
hinterlegen gu bürfen unb gu follen. 



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— 336 — 

<8on biefer 93erathung fott ©einer Erceffeng bem §errn Oberprdfibenten 
2lbfchrift mit bem gehorfamen Erfuä)en mitgeteilt werben, biefelbe mit ber 
$erfid)erung unferer allerunterthänigften Ergebenheit, welche mir burdj bie 
£f)at gu bewahrheiten nie unterlagen werben, ju ben güjjen ©einer 9ftajf= 
ftät gelangen gu laffen. 

Slufeerbem mürbe ein biefen borgen eingetroffenes ©djreiben beS §odt}: 
roürbigften §errn S3ifd)ofS oon ©pener, 3oh& nn non (Seiffei, com 12. bie= 
feS SRouatS oorgelegt. 2)aSfelbe betrifft ben nämlichen ©egenftanb unb tft 
mit bem erften Steile beS oben Befproä)enen ©chreibenS gleichartigen 3" 5 
halteS. ES fünbigt fi<h am ©äjluffe als oortäuftge TOttheilung an unb 
oerfid)ert baS Eapitel beS acfjtungSöolIen SBohtwoHenS beS #crrn 93ifd)of8. 
95on bemfclben tft ber (Smpfang mit bem SluSbrucfe oertrauenSooUen &nU 
gegenromment unb unerfdjütterlid) treuer Ergebenheit an bie Ijeilige ©aö)e 
unferer kirdje ehrerbietig angugeigen. 

80. SopanneS tum ©ciffel, «iföof oon SOeüer, an Äönia. Subtoig L non »attera. 

®pei)<r, ben 15. fte&ruar 1842. 
2lHerburä)lauä)tigfter, Slttergnäbigfter könig unb §err! 

Eure königliche ^ftajeftät fyaUn mir in bem allergnäbigften £anb-- 
fd)reiben 00m 30. fcecember unb nom 5. Januar lcfetr)in aufgetragen, bie 
betben gragen: „Ob Eure königliche Sttajeftät gu erwarten berechtigt mären, 
im Joffe SriTerhöchftbiefelben ben SDombedjanten SEÖetS gu meinem Nachfolger 
im SMSthum ©pener ernennen, ba& er in meine gujtftapfen treten unb fein 
ben in ber $falg greiften katholtfen unb ^roteftanten beftehenben grieben 
ftörenber ganatifer fein werbe?" — - unb ferner: „3m galle SöeiS gu mtU 
nem Nachfolger nicht geeignet, raer bann auf beiben SR^cinufcm unb im 
Königreiche?" — nach meinem beften SOÖiffen unb ©emtffen gu beantworten, 
unb ich m *fy & m ir S ur (rfßftOI Pßdjt, Eurer königlichen ^ajeftät hier* 
über nachfolgenbe beuotefte Erflarung oorgulegen, wie fte mir fowohl bie 
banftarfte Sreue unb Verehrung gegen meinen innigftgeliebten könig, al§ 
auch Religion unb Patriotismus bictiren, unb wie ich bereinft h# 
nerantworten gu fönnen, in Wahrheit, treu unb offen, nor meinem könig 
unb oor ©Ott. 

<8or STtlcm muß ich bemerfen , bafe ich lanbeSnäterliche Heujjerung, 
„eS würbe traurig fein, ben in ber ^falg gwifdtjen katholften unb ^rotfc 
ftanten beftehenben grieben geftört gu fehen", oon ganger ©eele theite; benn 
bie $falg ift ja mein §eimatl)lanb, für welä)eS ich, roenn auc § DOn 
getrennt, lebenslänglich bie wärmfte %ty\lt\a1)mt bewahre, unb baS SBföt^unt 



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— 337 — 



spener bleibt mir ftetö fjocfjroertfj ; benu ict) habe ja in bemfelben unb für 
basjelbe unter ©otteS SBeiftanbe unb memeS Königs Sajufce feit neunzehn 
3a$ren in oerfä)iebencn Stellungen gemirft. 2)arum jage auch ich mit 
eurer königlichen flftajeftät: 3a, e8 rodre traurig, wenn in biefem ßanbe 
unb in biefem 23iätf)ume ber griebe geftört mürbe. 2M3r)er ift eö gelungen, 
trofc ber großen 3Rtfc$ung beö fianbeS ben religiö[en §rieben gu bewahren; 
ts ift bar)er bie Aufgabe be3 fünftigen SötfdjofS, it)n aua) ferner ;u erhalten, 
roaä ifnn aber bei ber eigentümlichen vage bco 2anbeö unb ber bejonbern 
Stellung ber CSonfejjionen nur bann gelingen mirb, wenn er fjierju bie 
allein tauglichen Littel fennt unb anwenbet. 

ödjon bei einer anbern Gelegenheit r)abe ict) bie (5r)re gehabt, (Surer 
Königlichen Waicftat einen iRücfblicf auf bie eigentümliche religiöfe t&nU 
roicflung ber $falj allergeh orjamft barjutegen. 28är)renb ber grangofeiu 
krrfdjaft befaub fia) bie fat^oltfc^e tfircr)e in ber ^falg in bem armjeligfteu 
3uftanbe; benn in allen Slcmtern oom ußräfecten biä gum legten 2)orf= 
Kaire fafjen nur ^roteftanten unb Freimaurer; bie £atr)olifen far)en jidj 
überall jurücf gebrängt. £>ie $roteftanten r)atten alle Waajt in §änben 
unb beherr(cr)ten ba§ ßanb, unb bie jtathotifen farjen fiel) faft nur tolertrt 
unb f>atten nia)t ben Wutt), gleite 3iecr)tc ansprechen. @rft al§ bie Sßro* 
wn$ roieber banerifer) würbe unb eine Sßerfaffung unb ein Goncorbat erhielt, 
roatb auch ben fatr)olifcr)en 3 nte refjen ein befjereS i'ooö. 

Jnsbeionbere blühte bie fatr)olifcr)e Äiraje fegenäreid) empor, feitbem 
C% §ure .ftönigliche ÜRajeftät auf ben Xfyxon berufen. 3)aS <5dml- unb 
&ra)enroefen ber Äatlwlifen gebier) , wie niemals oorr)er. J)ie £atr)oltfen 
nahmen nacr) unb nacr) eine gleite bürgerliche Stellung mit ben ^roteflaiu 
t« ein, wa3 aber in ben erften «on 1816 biä 1826 mannen ^anf 

in £ira)ens unb S<r)ulfacr)en heroor brachte, weil bie ^roteftanten nur wiber= 
Itre&enb ficr) baran gewönnen fonnten, bie Äatholifen fidt) gleict) ju benfen, 
fte oon lange her gewohnt waren, überall allein )ti (ehalten unb gu 
roalten, wdrjrenb bie ilatr)olifen nur gefcr)ehen liefen unb fchwiegen. £)aä 
förte nun auf, machte aber ben ^roteftanten manchen söerbrujj unb brachte 
manage örtliche Reibungen heroor. iöon fatholijeher Seite würbe jeboef) ba* 
&ei ein größerer religiöser Ärieg ftetä baburet) oerr)ütet, baß man immer 
nur ba3 anjprach, ™tö ba3 ftrenge $ecr)t garantirte, unb jugteich ftreng bie 
fechte ber ^roteftanten refpectirte. $cau oerlangte gefefcltche Sichtung für 
bie fatholifche £ircr)e unb erwieS fola)e auch ftetö ber proteftantifchen (Son* 
Mfion. 3ttan machte e$ fich sunt feften ©runbfafre, nie etwaä Ungefe^ticheä 
ober auch nur Unbilliges gu ©erlangen, unb baä Orbinariat f)W biefeu 
®runbfa|j gewiffenhaft ein unb belehrte hiernach auch ftetS bie fattjolifchen 
Starrer unb ©emeinben, wann Reibungen entftanben. $5aburch entwicfelte 

Oe«>. o. OktffcC. 22 



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— 338 — 

fiel) nact) unb nach ein erfreulicher ,3uftanb. $)ie Fatholifdjen 3 ntcr effen 
gebieten glücflich in Jtircrje unb (Schule, unb bie bürgerliche Gintracht grot= 
fc^cn ben ßonfeffionen rourbe erhalten. 2luch blieb biefer erfreuliche 3u= 
ftanb felbft bann noch, als baS Kölner Greignij? allenthalben unb fo aueö 
in ber $falg bie 2lufmerFfamFeit erregte. Unb roenn auch fytx guroeilenbie 
gemifchten &h en locale (Streitigfeiten httoorriefen, fo gelang eS bennoeb, 
ftetS, biefelben roieber nach ©efefc unb Stecht unb 33iHigFeit gu fdjlichten unb 
ben allgemeinen ^rieben ju beroahren. Seit meiner bifcböflidjen SÖerroaltung 
hielt id) ftreng barauf, bafc oon Fatholifdjer Seite nichts verlangt mürbe, 
als roaS ©efefc unb Stecht oollFommen ben JtatfjoliFen jujprach, unb ich 
nahm felbft auch bie ©ittigFeit niemals in Slnfprucr), ohne biefelbe zugleich 
auch burctjauS unb ganj in bemfelben SJcajje für bie ^3roteftanten geltenb 
gu machen. 

©o roaren ©efefr unb Stecht unb SBittigreit bisher bie Littel, ben reti= 
giöfen grieben in ber <Pfal$ $u pflegen, unb fie allein Fönnen eS auch nur 
in 3 uu,n f* f e * n / Wen 3 rieDen 8 U «'halten. SDamit aber ber SBifd^of einer* 
feitS bie fechte ber Fatholifdjen Kirche mahre unb beren ©ebeiben förbere, 
unb anberfeitS bie Siechte ber ^roteftanten achte unb bie SöiHtgFeit einhalte, 
fo mujj er eine genaue ifenntniß ber ©efefcgebung beS ßanbeS, ber ©enfung* 
art unb beS SBolFSdjaraFterS h aDcn - 

$)iefe finb aber in ber $fal$ fo eigentümlich, ba§ ein frember S3ifchoi, 
ber nicht in ber ^falj geboren ift, fie niemals in ber Söeife Fennen lernt, 
um burch fie mit Erfolg ju roirFen. SDcan mufj fidt) in biefe ©efefcgebung 
hineingelebt haben unb in ber pfälgifchen SluffaffungSroeife aufgemachten 
fein, um auf bie 33croor)ner <5influ& gu geroinnen unb bei beiben Sonfef* 
fionen baS Vertrauen unb ben grieben gu förbern. Um bie Söahrheit 
biefer Behauptung ju ermeffen, barf man nur auf bie Sßerroaltung ber 
beiben früheren 23ifct)öfe oon @hanbelle unb Sflanl jurürfblicFen. 

5)em (öfteren, ber erft mit 76 SebenSjahren gum 23ifchofSfifce geFom* 
men roar, blieben feine $)iöcefe unb ihre roichtigften 3ntereffen fremb bis 
$u feinem £obe. $)er alte $Rann roar nicht im <5tanbe, etroaS ©ingreü 
fenbeS unb 33leibenbeS ju fd)affen. öbenfo blieb 33ifdr)of 9Ranl, obgleich er 
noch in befferem Silier ftanb unb mit manchen jtenntuiffen ben beften unb 
eifrigften SBillen oerbanb, ftetS ein Jrembling in feiner SDiScefe; benn er 
Fonnte fich niemals in ben ©eift unferer ©efefcgebung unb in ben lebhaften, 
aber leia)t lenFbaren <£r)araFter unferes SBolFeS finben. <£r ftanb nicht bloS 
ben ^roteftanten, fonbern auch ben JtatholiFen ferne unb gewann bei feinem 
eigenen Klerus nur roenig Vertrauen, roeil er mit bem beften Söitten, eben 
auS UnFenntnift ber ©efefce roie ber ßoealien unb <ßerfonalien , manche 
TOfjgrtffe beging. 9luch roaren jene beiben Männer fchon gu fel)r in 3ah«n 



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— 339 - 

oorgerücft; fic mußten baf>er manche 9ttüf>en tyreS Slmteä freuen, fonnteu 
bamm aber aua? roeniger auf baä 93olf mixten. §eutgutage mu& ein 
SöiWof fnnauä unter [eine §eerbe, in bie abgelegenften SDörfcr feineö ©pren= 
gelö, unb barf feinen nodt) fo befdjioerlidjen 2Beg fürchten, um an Ort unb 
©teile felbft gu fefjen unb auf bie fieute buvaj baö Iebenbige 2Sort ein? 
guroirfen. 3$ $ a & c öftcrä erlebt, roeta)en tiefen unb anljaltenben (Jinbrucf 
e§ madjt, roenn ber Obcrljirt gur SSifitation in einem abgelegenen SDorfe 
erfd&cint, in roeta)em feit 100 biä 200 3«(jren Wn SBifd&of me^r mar, um 
bort bie ©laubigen gur Religion unb ©iitftyfcit , gur fiiebe gegen ben tfö* 
nig unb gum ©e^orfame gegen bie Obrigfeit gu ermahnen, greilia) gehört 
ju folgen fef>r anftrengenben 93ifttationgreifen ein rüftigeS Sllter unb au3* 
bauernbe Jtörperf raft , um bie $Bef$roerli<$!eiten gu ertragen. SlUein biefe 
Steifen finb ein gang oorgüglidjeä Littel, auf bie Seute gu roirfen, unb 
nidjt feiten gelingt e3 bann, buref) ernfte unb freunbliaje 93ele^rung bie 
glücflid)ften (Erfolge ^eroorgurufen unb fogar in einer furgen ©tunbe jal)re= 
lange groifdtjen ben beiben (Sonfeffionen beftet)enbe 3wifttgfeiten gu bef eiligen, 
fo bafe bie sproteftanten oon bem (Jrfcfjeinen beS 93ifdt)of$ ebenfo wie bie 
tfat&olifen erbaut werben. 

Stil bem ©efagten treten bie beiben §aupteigenfc$aften fferoor, meiere 
nad) meiner feften Uebergeugung ein SBifcfcof oor 2lllem in ber $falg Ijaben 
tmife. SDtefe finb: baß berfelbe eine genaue tfeuntnifj ber eigentümlichen 
®efefcgebung be3 £anbe§ foroie ber $)enfungSart unb bed ©olfSdjarafterä 
fafifce, roaS 2ltte§ rooljl nur bei einem eingeborenen in ^inreidjenbem SRafje 
gefunben werben fann, ba nur ein foldjer ©efefce unb ©ebröudje, ßanb unb 
ftute unb beren ©eift, Gfmrafter unb 33ef)anblung fennt, unb bafj berfelbe 
nod) in einem folgen Älter ftetje, roeld)eä bie 9Jcuf)en befcfjroerlidjer Sßifitas 
ttonäreifen gu ertragen oermag. 

Leiter nod) mufj audt) ein 23ifdt)of in ber ^Pfalg groei anbere ©igen= 

fdjaften haben, roeldje fidc) gu roiberfpred)en fdjeinen, aber gerabe in biefem 

fianbe oereinigt fein muffen, unb biefe finb: er rnujj ein roarmer unb roaü> 

famer Jpirte feiner §eerbe mit grünbtidjem fatf)olifd)em Ernfte unb (£ifer, 

unb babei aud> ein frieblidfjer unb bulbfamer SRann oon liebeooHer WlxlU 

unb 93erträglidjfeit im gefdfjäftlichen unb bürgerlichen 93erfe$r mit ben ^rote= 

ftanten fein. $)a8 93i8tljum ©peoer bebarf eineä road&famen, roarm Fatf)0= 

lifdjen unb fräftigen Sifa)of8; benn bie ratyolifdje Stivty bebarf in ber 

*pfalg ber roadjfamen Pflege, roenn fic ben ^roteftanten gegenüber beftefjen 

unb gebeten foU. 9luf ©eite ber Settern liegt nicht nur baö Uebergeroidt}t 

ber Sßotfägahl, fonbern aud) meiftenS bnä ber materiellen Wittel, unb baö 

33erou§tfein biefeS boppelten Uebergeroia)teö fü^lt fia) niajt feiten oerfua)t, 

ben ^at^olifeu gegenüber gum ©c^aben i^rer Äira)e fic^ 2lnma§ungen unb 

22 • 



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— 340 - 

Uebergriffe $u ertauben, gür mandje engherzige ^roteftanten beftefit bie 
oon ihnen angerufene £oteran* ^Supg nad) ihrer §anbtung8wetfe nur barin, 
bafe bie tfathotifen bie ^roteftanten allein geraderen (äffen unb SltteS, roaä 
biefe anorbnen, gebulbig hinnehmen, unb SUeä, wa§ fie ilmen gumuthen, 
fdjmeigenb ertragen follen. 

©oldje proteftantifdje SlnmaBungen fommen nidjt fetten unb fogar in 
greller $öeife in ber s $fat$ oor, unb jum Söemeife erinnere id) nur an bie 
früheren gewaltfamen €>d)uloereinigungen , an ben langen (Streit über bie 
Kirchhöfe unb (Errichtung ber tfreuge, an bie ebenfo giftigen al3 unfinnigen 
33efa)roerben ber JtaiferSlauterer ^roteftanten u. f. tu. 

(£3 ift überhaupt in ber neuern £tit ein ^unftgriff mancher $rote* 
ftanten in SBanern, mitunter bebenflidje Söorte oon ©efafjr, bie ihrem $e* 
fenntniffe brofje, fallen gu laffen unb ein ®efcf}rei über fatholifche 3n*o^ a "v 
^rofelntenmacherei , ganattömuS unb UltramontaniSmuS }« ergeben, wty 
renb fie niemals eine £fmt)ad)e angeben tonnen, ihre 33ebenftichFett unb $ren 
§ülferuf 511 rechtfertigen , fo baf? it)re SSebcnriicftfeit ftc§ ntlefct tebiglich aU 
bie gurcr)t erweist, eS motten bie jtatr)olifen recht treue unb warme Jtau> 
lifen werben. $)abei reben fie ^äuftg mit Salbung oon religiöfem grieben 
unb oon ber djrifttidjen Siebe, bie man erhalten muffe. ($3 foll aber bunfl 
jenes ®efcr)rei unb jene 9teben eigentlich nur bie fatrjolifche ^raft uib 
Ü©ärmc gebämpft werben, bamit fie oor ber proteftantifdjen Jtätte unb 3» 
bifferenj nichts oorauSfjabe. 9lucf) ift eS noct) ein jmeiter .funftgriff, bie 
93efürcr)tung über geftörten grieben unb über fogenannte fatholifche lieber; 
treibungen mit Oftentation $ur ©cfjau ju tragen, um hinter biefen aus- 
gehängten 33eforgniffen anbere ^roeefe $u oerfolgen. ©ie fürchten, roo nichts 
gu fürchten ift, um biefe gurcht ju ihrem «Bortheil auszubeuten. 8ie reben 
oon fatfjolifdjen Uebertreibungen , weit ilmen baS ^attjottfe^e felbft eine 
Uebertreibung ift; fie möchten einfehüchtern , um «t erobern, unb fie rufen 
ben grieben an, um gu beherrfdjen. Solche ^bfiehten, $ldne unb ^unft« 
griffe geben ftdr) hie unb ba auch in ber ^Jfalj 31t erfennen. 3)iefe $unft= 
griffe mufe aber ein SBifdjof in ber $fal$ burchfehauen unb ihnen , wie ben 
offenen Uebergriffen unb Slnmafeungen entgegentreten. <5r muB waa^fam 
fein unb tr)ärig, unb mit flugem (Eifer unb warmer ©orgfalt bie fechte 
feiner .Hivehe ©erfechten, offen unb treu, unb feine §eerbc gegen Singriffe 
fdjüfcen mit tfraft unb (Srnft. $)aS ®ebeif>en beS tatholifchen glauben* 
mu& ihm am #erjen liegen, unb atä treueifriger Oberhirt muß er bie 
ratholifaVn Elemente pflegen unb förbern. (Sin fchwacher, muthtojer unb 
gleichgiltiger SBifc^of wdre für baS ©penerer 5MStr)um eine Kalamität ; benn 
baS fatholifche würbe unter ihm, ben <ßroteftanten gegenüber, balb unter; 
liegen. $>ie alte $tit ber fatr)otifchen Unterbrücfung unb ber proteftan- J 



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- 341 - 



tifdjen Meinherrfchaft würbe balb gurücttehren. £>ie ßatholifen würben 
lau unb gleidjgiltig werben. (£ö würbe gwar grieben fein gwijajen ben 
@onfejfionen , aber ber griebe beö religiösen Sobeö; unb ich nehme feinen 
Slnftanb, ;u jagen, bajj, wenn eä traurig wäre, ben grieben gwifdjen ben 
(Sonfeffionen geftört gu fefum, e§ nod) weit trauriger wäre, wenn biefer 
griebe burd) ben Verfall beä ,Hatboli|d)cn erfauft würbe. 

Dabei fann aber unb foll ber Sötfc^of ungeachtet beä tatf>olifchen <£nu 
fteö unb ^ifcrS auch ein frieblidjer, bulbfamcr SMfdjof fein ; unb eä ift biefe 
ledere <Sigenfä)aft in ber $falg ebenfo nötfng, alä erftere. Sin ©ifchof 
uon 6peper fommt, bei ber gro&en Stiftung beä ßanbeS, mit jebem Sage in 
gefcr)äfttichen unb bürgerlichen SBerfebr mit ben ^roteftanten , unb er barf 
bef? wegen fein 9flann fein, welker fidt) in ifolirter Stellung abjchlie&t ober 
gegen anbere ßonfejfionägenoffen fich abftoßenb, rauh unb hart benimmt, 
©ine ftarre, fdmeibenbe Orthoborie unb ein finftereä, gurücfftofjenbeö 33ers 
fahren würbe in ber % $fal$ ben Jtatfyoliciämuä wenig förbern unb bie 5ßros 
teftanten nur erbittern unb gu SHepreffalicu aufreihen. Der Söifdjof muB 
bef$megen emft unb feft fatholifch, babei aber aud) gugletd) flug unb um; 
fiefcrig unb milb unb freunblid) gegen bie ^roteftanten fein; unb eä gefchiet)t 
nidjt feiten, bafc er burd) freunblidjen Söerfehr unb milbe ^ufpradje bei ben 
^roteftanten mehr nüfct, alä burd) ein ftarreä £erauäfehren erclufio fatf)0: 
Ui^er £enben$en. Söefonberö aber mujj er eine gemiffenhaftc Haftung ber 
pwteftantifajen dltfyk fid) eigen machen unb niemals etwas ©erlangen, waä 
irefen 9*ed)ten gu nahe treten ober aud) nur bie SBilligfeit oerlefceu fönnte. 
Jlucf; muß er alle Uebergrifje, welche bie if)tn untergebenen ©eiftlia^en in 
bie proteftantifdjen ©erea)tfame fia) erlauben möchten, mit ^a^bruef gurüefs 
weifen unb ftetä bereit fein, im ©inoerftänbniffe mit ber föniglia)en Plegie* 
rung unb bem föniglicheu (Eonfiftorium bie localen Differenzen gu befeitigen 
unb ben religiösen grieben gu erhalten, ©in einfeitigeS Söertheibigen unb 
©tüfcen fatholifdjer Uebergrifje unb ein oerfefcernber ganatiämuS wäre nidt)t 
ebriftlia) unb in ber fo feljr gemifchten Sßfalg nia)t einmal flug. Der 33U 
fajof oon ©peoer Ijalte bafjer wohl feft an ben fatfcolifdjen Sßrincipien unb 
pflege bie fatfjolifdjen ^ntereffen treu unb warm; beim 55eibeä tyut in ber 
*Pfalg fefjr Scott); aber er fei aud) ein frieblid)er, bulbfamer 9cad>bar gegen 
bie Sßroteftanten unb gebe feinen Diöcejanen baä SBeifpiel bürgerlicher (£in= 
traebt unb djriftlicrjer Siebe. 

SBenn ich mir nun einerjeitä bie eben bejprodienen (frigenfdjaften gufatm 
menfteüe, welche ein 33ifchof in ber $Pfalg befonberd haben mufj, unb babei 
noch bie allgemeinen drforberniffe hingugähle, welche bei einem 3Mfd)of in 
unferen Sagen überhaupt oerlangt werben, alä ba finb: ein reiner unb 
burdjauä flecfenlofer SSanbel, frommer, für ©Ott unb feine Jtirche warm 



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begeifterter Sinn, roiffenfajaftlioje allgemeine unb befonbere tfjeotogifdje ©tl* 
bung unb ©efa)äft§Fenntni& , fllugfjeit unb SlrbeitfamFeit , SKäjjigFeit unb 
2öof)ltf)ätigFeit , logale Sreue unb 2lnr)änglicf)Feit an äönig unb itaterlanb, 
unb trenn icfi anberfeitä bamit äffe (Seiftlidjen, roeldje icti im ganzen jtönigreidje 
fcnnc, oergleidje, fo mujj idj offen auf ^flia)t unb (&eroiffen fagen , ba& id) 
feinen Fenne, roeldjer alle jene allgemeinen unb befonbern (Sigenfajaften in 
fo rjofjem ©rabe befifct unb befjroegen eineä 33i)cr)of3ftuf)le3 überhaupt unb 
jenes oon Speyer fo umring roäre, als ber $)ombed)ant m Speoer, Dr. 2&ei$. 
3ö) Fenne biefen Wann, ber eine 3ierbe Wi Fatfjolifdjen (SleruS in 3)eutfa> 
lanb genannt werben Fann, feit fünfunbjroanjtg Sauren unb roiff irjn nur 
in Furien 3ügen nö ^ er fcjeidjncn. 

SDer ©ombedjant basier, Dr. SGÖeiö, ftejt im 46. ßebenSjafjre unb ge* 
niefet eine fcr)r rüftige, äffen ©trapajen geroadjfene ®efunbljeit. (Bein ©an* 
bei als ^riefter roar oon jer)er burdjauS ffecfentoS unb raar)rf)aft erempla= 
rifa); eS Ijaftet auf if)tn aua) nia)t ein §aua) unpriefterlia)en 53enef>menä. 
©eine grömmtgFeit unb feine ©egeifterung für bie Religion unb bie itirdje 
finb jeben OpferS fäfu'g, unb fein SöoljltrjätigFeitSfmn ift ben Firmen in 
(2>peoer unb in weiterem UmFreife roofjlbeFannt; benn eS gibt roenige ®eift; 
lidje oon foldjer uneigennüfciger 9täcf)ftenliebe, roie er fie übt. 3)abet ift er 
ein flftann oon ausgebreiteter affgemeiner 2öiffenfcr)aftlia)Feit, unb über feine 
tr)eotogifa)e ©etefjrfamFeit , roeldje er in gafjlreidjen $)rucfjdjriften beurFunbft 
r)at, ift im Fatr)olifa)en £>eutfa)lanb nur eine@timme; benn biefeS jä^lt ifm 
$u ben anerFannten ^otabilitäten in ber beutfdjen fat^otifcr)en Geologie. 
SRtt biefer ©eter)r)amFeit oerbinbet er eine geroanbte @ef<W«FenntniB, bie 
er feit neungerjn 3 a d vcn a ^ geifttidjer föatf) unb alö ©eneraloicar bei bem 
Orbinariate beroiefen Ijat, bei beffen 93erat§ungen er, roie man roo^l fagen 
Fann, bie Seele roar. Sludj ift feine loyale Sreue unb 9Inf)änglidjfeit an 
(Sure &önigtid)e Wajeftät erprobt; benn ia) Fann e$ offen in $Ba§r$ett 
fagen, bafj im 3 a § re 1832, alö bie proteftantifa)e ®eiftlia)Feit ftd) oietfaa) 
oom liberalen ©ajroinbel l)inrei&en lief? unb bie 9ftad)t ber liberalen i8er= 
füljrung aua) bei bem Fat§oltfa)en GleruS fitir) äußern rooffte, befonbcrS er 
eö roar, ber, roie ia), bie Fatljolifdjen ©eiftliajen in SGBort unb ©djrift oor 
reoolutionären Umtrieben roarnte unb bura) feinen <Stnflu§ unb fein 93eu 
fpiel in £reue unb ©eljorfam erhielt, tiefer <£influj5 auf ben Gleruä ift 
feit jener 3eit noa) ftärFer geroorben; benn bie meiften jungen ®eifilid>en 
oerbanFen ifjm in ifjren ©tubienjaljren unb feit ifjrer ^Pfarranfteffung fef>r 
roefentlidje Unterftüfcungen in ©elb unb 93üdjern; er fteljt befjroegen bei ber 
ganzen $)iöcefangeiftlia)feit in affgemeiner unb rjober 9(a)tung. (yine gleite 
^rfnnnq geniest er aua) bei ben Fat^olifa)en Saien unb felbft bei allen $ro* 
teftanten, roela)e i^n näfjer Fennen. 'üJiit allen biefen <5igenfa)aften oereinigt 



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- 343 — 



er eine grojje £ebenäflug§eit unb mit einem mannen (*ifer für bic fatfjo; 
lifdje Religion unb Äirdje einen geroiffenljaften ®ered)tigfeitöfinn für bie 
3^cct)te anberer ©laubenägenoffen unb mit einem feften fatfmlifdjen (£rnfte 
eine bulbjame $Rilbe gegen bie s $roteftanten. <£r märe unfähig , gegen 
lefctere jemals ungerecht ober aud) nur unbillig \u fein, unb biefes groar 
auö purer ©eroiffen^aftigfeit. 2Bo eS galt, fatr)oltfcr)c 9fteä)te gu oerujeibigen 
unb proteftantijdje ?lnmajwngen gurütfutroeifen , ftanb er ftetö unter ben 
ihften ; allein er t^at eä ftetS mit fluger Umfielt unb fefcte nie bie t'iebe au3 
ben 2lugen. <5r tft ein marmer itaü)olif, aber ganatiömuS ift ifjm gängliä) 
fremb. ,3n ber ^falg geboren, Fennt er genau bie ©efefcgebung, bie iDeiu 
fungäart unb ben Geratter unfercS ©olfeä, unb mit reger 2Bad)famfeit für 
ba3 ©ebenen ber fatr>olifdr)en 3ntereffen roeig er aua) bie Jörberung ber 
Gmtraajt unb be$ griebenä gu oerbinben. Seit %af)xen f)at befonberä er 
bei ben Orbinariatäoerfjanblungen baö frieblidje ^erfjältniB gu ben $rote= 
ftanten burdj fluge Umjtdjt beförbert, inbem befonberö er eä mar, ber ftetä 
burcr) feine ebenfo grünblta>en, alö roofyl befonnenen ®utad)ten allgeit jene 
Maßregeln {jeroorrufen Ijalf, meldte leben religiöfen £ant grotfdjen ben (Son* 
fefftonen 51t oerpten ober beizulegen unb bie roeajfelfeirige t*intradjt gu er* 
galten geeignet roaren. 

3u biefer getreuen unb in allen Xljeilen roafjrljaften (Sfjarafteriftif beä 
£ombedjanten 38ei8 muß idj noa) einige befonbere ©emerfungen gufügen. 
Bdt idj 93ifdr>of bin, mar ber Dombedmnt 2öciä mein oertrauter iftatljgeber 
in allen mistigen SDiöcefanangelegenfjeiten unb bei allen Maßregeln, bie ta) 
im 3ntereffe beS ©iätljumä anorbnete, ein treuer ÜÄttljelfer. £>abura) ift er 
in bie gange ©erroaltung ebenfo genau eingeroeifjt, roic ia) felbft, unb ba§ 
So^l ber IHöcefe liegt iljm fo nafye an, alä mir. 3 n 3f> c f<mbere §abe ia) 
e$ feiner fräftigen ÜBeiljülfe burd) 9tatf) unb Xljat gu oerbanfen, baß mir 
mehrere fef>r roidjtige unb fä)roierige SInorbnungen fo gut gelungen ftnb. 
2113 ©eifpiel bjergu nenne iä) ba$ f)iefige Softer, roeldjeö oor fünf 3 a *) ven 
nur oier Jtlofterfrauen oljne ^enfionat gäf)lte unb nun auS breige^n Jtlofter* 
frauen mit einer f)öf)ern Xödjterfdjule oon fünfunbgroangig ^enfionären unb 
breifeig erternen Sdjülerinnen au3 allen feilen ber ^falg befteljt. 3a) 
nenne ferner baä ^nabenfeminar, roeldjeS bereits naa) erft groeijäfjrigem 
©efte&en fünfgig Knaben §u unterhalten im ©tanbe ift, unb weiter nod) 
ba3 3nftitut ber <5a)ulfdjroeftem, roelajeö fo weit eingeleitet ift, bafe eS im 
nä(f)ften ©ommer inS ßeben treten fann. — ©ei allen biefen 3«f ntutcn 
roar ber 2)ombed)ant Söeiä ein marmer TOtbef örberer , unb feine feitfyerige 
lebenbige Teilnahme bietet bie oerläffigfte ©ürgfdjaft, bajj er benfelben 
aud) fünftig eine gleite Obforge guroenben mürbe, roä^renb gu befürd)ten 
fte^t, bafe ein 9lnberer aus ber 6penerer ober einer jenfeitigen 2)iocefe oiel= 



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leicht biefe 3nftitute roieber uerfalfen laffe, ober bod) jebenfaUS h*nfichtlich 
beö KnabenfeminarS bei bem $)iöcef ander uä nicht jeneä Vertrauen unb jene 
©etyülfe ftnben roürbe, auf roelche beffen (Spaltung atiein gegrünbet unb 
bie für baäfelbe eine SebenSfrage ift. 93et 2Sei3 bin ia) aber feiner leb* 
hafteften Obforge für biefe 3nftitute unb befonberä für ba3 Knabenfeminar 
jum 33orau3 geroifj. 

s Jtact) ädern $)iefem mujj id) bie roohlbegrünbete Ueberjeugung au& 
fpred)en, baß id) feinen ©eiftlidjen im ganzen Königreiche fenne, nieder in 
bem ©rabe für ba3 ©tetfjum Spener geeignet märe, roie $)ombedjant 2Beiö r 
unb ba3 um fo mehr, roenn id) babei erroäge, ba& einerfeitg in ber $fal$ 
fein ©eifttidjer ftcr) befinbet, roelcher aud) nur oon ferne mit 2öei3 coneur* 
riren fönnte, unb baß anbererfeitS ein ©eiftlidjer au« einer jenfeitigen 2)iö- 
cefe niegt fianb unb ßeute unb nidjt ©efefce unb ©ebräudje fennt, unb befr 
rocgen erft nad) oielen Sauren, üieUeicrjt niemals ganj in feiner Siöceie 
einheimifd) roerben mürbe, roaS ein roa^reä Unglücf für bie $)iöcefe rodre. 
2öei3 fennt Meä im ötStJum fo genau, roie id) felbft. (Sr ift burd) mid) 
in 2We§ "eingeroeif)t , ^at gleiche 9lnfic^ten unb ©runbfäfce , roie id) , unb 
roürbe als 33ifd)of gerabe fo fortfahren, roie id) bisher oerroaltet habe. Qr 
geniest bie allgemeine 5ld)tung beiber (Eonfeffionen unb bie ßiebe be3 ganzen 
fatf)olifd)en ßleruä, roelcher, roie id) gan$ geroiß roeifj, feine <£rnennuti$ 
allgemein hofft unb tr>n mit allgemeiner greube als ©ifdjof begrüben roürbe. 

(Jine (Störung be§ griebenS ift oon if}m nia)t 31t fürchten. 3a) fenne 
biejen SJiann fett fünfunbjroanjig $a\)xen unb fenne ifjn ganj genau, unb 
roenn man überhaupt für 3*ntanb garantiren fann, fo fann id) mein 2£ort 
einfefcen, baß (Sure Königlidje 'üftajeftät einen r)öcr)ft tüchtigen, geift- unb 
fenntnißreichen , gelehrten , eifrigen unb frommen unb babei flugen unb 
ruhigen, bulbfamen unb friebfertigen unb (£urer Königlichen 9)tajeftät oon 
ganzer <5eele ergebenen Söifct)of in biefem flftaune ^aben roürben. — 3$ 
erlau6e mir ba^er $roar nia)t, (£ure Königliche "Qttajeftät ju bitten, ben 
©ombedjanten 2öei3 $u meinem 9tad)folger ju ernennen, roeil ich midj btvo- 
teft befdjeibe, bem roeifeften (Jrmeffen meined Königä unb §errn ooqugreifcn; 
allein ba3 erlaube id) mir offen 31t fagen, baß e3 mir ba§ große Opfer, 
roeldjeS id) in meinem ©Reiben oon ber ^fal$ bringen muß, fcr)r erleichtern 
roürbe, roenn id) meinen Stab in eine §anb abgeben bürfte, oon roeldjer 
id) roeife, bafj fie 2llle§, roa§ id) gepflanjt fjabe, aud) nad) mir im gleichen 
©eifte unb mit gleicher £iebe pflegen, unb bafc mein allergnäbigfter König unb 
§err in bem $)ombed)anten 2öei3 einen ebenfo innig ergebenen unb treuen 
23ifdjof ^aben roürbe, al§ id) felbft ftetS geroefen $u fein mir beroußt bin. 

3n 3}orfte§enbem l)aU id) (Surer Königlichen Wajeftät meine wohl- 
überlegte 2Tnficr>t mit jener Offenheit unb ©eroiffeuhaftigfeit , roela>e biefe 



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wichtige Sache oerbient unb bie märmfte Sorge für mein 58i3ttmm unb bie 
treucftc Siebe für meinen ßönig mir gebietet, bargelegt, unb inbem ich bie= 
felbe anmit gefjorfamft überreiche, erneuere icf) $ugleich bie 2Mtte, bafe 2lller= 
hödjftbiefelben gerufen motten, bie Erbringung beä tiefften SRefpcftcä unb 
ber innigften 2tnf)änglia)feit ju genehmigen, mit melier icf) aßjeit geharre 

(Jurer königlichen 9Jcajeftät 

allerunterthämgfter 
t 3of>anne3 oon ©eiffel, 
©ifdjof oon Speuer. 

81. 2)aä (.vrjbiicbdflidjc töcncrnlüiairiat ju fiöhi an öcu Cbcrpröuocnicn iyrciijcrnt 

Don ^obcl(rfmJiHfjl) ju (.\obleuj. 

Äoln, ben 16. Februar 1842. 

(htrer (Srcettenj 

§ochoeretirütt)eä Schreiben uom 12. biefeä 9)conatö über bie $eftellung be$ 
hochroürbigften 93ifa)ofö oon Speoer, §erm oon ®eifjel, jum (Soabjutor 
unfereS ^oc^roürbigftcii §errn (Srjbifchofeä 6temenS Sluguft foroie jum 9lb= 
miniftrator ber (Jrjbiöcefe unb über beö)elben batbigen Antritt bcr iBerroal; 
tung ^ben mir ju erhalten bie Jreube gehabt. Urlauben Chtre ßrceflenj, mit 
biejer gehorfamften Chnpfangöanjeige bie Sleujjerung unfered gefüllten 2)anFeä 
für bie SJcittheitung biefer hochwichtigen Angelegenheit oerbinben $u bürfen. 

$)aä (Jrsbifchöfliche ©eneraloicariat 
3»en. 

82. ttöiiifl l'iiotota. I. bou dauern an 3ofymneä oon ©etfftl, «ifdjof beut efietjer. 

SRünfyn, ben 22. ftebruar 1842. 

§err 5Mfd)of! 3h r Schreiben oom 15. bie[e3 ift recht geeignet, baä 
Opfer, mag ich braute, Sie für äöln oorfchlagenb, auf§ 9icue tief empftn= 
ben ju maajen, aber auch £roft gemährt eä, 3*)* feg enäo olle ä Sßirfeu 
fortgelegt $u fcr)en , roeun 2£ei§ 23ifcf)of oon Speuer roirb. Sajj ich oor= 
Ijabe, ihn $u ernennen, biefeS ihm ju üerfunbigen , biefe greube folleu Sie 
Epaben, raenn gegenroärtiger 33rief Sie noch in Speuer trifft, ba icfjS morgen 
erft meinem Sttinifter be§ 3 uncrn mttt^eilen roerbe 1 

2 u b rc i g. 

1 Uebcr ®lf$of Don 3BciS ftc^e : „WifoIauS oon 2Bet3, 33ifd^of ju ©peoet, im 
geben unb ©irfen oon £>omcapltutar Dr. Pentling ju ©pcqev. 3toct SSanbe fammt 
llrfunbenbuch. ©petjer, Äleebcrgcr, 1871. 



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- 346 - 



83. 3oi>anne3 öon ©ctfitl, «ifdjof oon Söcoer, an ben JDbertoräftocntcn greisem 

Don 9obelfdjtotngl) *n Koblcir,. 

©pener, ben 23. ftebruar 1842. 
§odjroof>lgeborner §crr ©eljeimratr) unb Oberpräfibent ! 

3nbem id) (Surer ©rcelleng für bic gefällige TOtttjeilung com 20. biefeö, 
binfidjtlid) ber Jperftellung be§ ergbifct)öftt(^cn £aufc§, meinen ergebenden 
$5anf abftatte, beehre icr) mia), in ber Seilage guglcia) ben Hirtenbrief, 
roeldjen idj bei meinem Antritte gu ßöln gu erlaffen gebenfe, gur (htljeilung 
beä 3mprimatur eingufenben, unb bitte, biefeS üftanufeript bi$ gu meiner 
3lnfunft in (Sobleng gurücfber)alten gu motten, mo id) bann baSfelbe oon 
@urer ©rceffen^ roieber in Empfang nehmen fann. — 2tud) bin ia) enbtid), 
nad) einer mit bem §errn (*rgbifd)of lebhaft gepflogenen Gorrefponbeng, 
roeldje inbeffen nur gu einem falben Stcfultate geführt fjat, unb nadjbem id> 
meine bringenbften ©efdjäfte basier gum 9lbfd)luffe gebraut r)abe, im €>tanbe, 
ben £ag meiner Ueberftebelung gu firiren. 3<D werbe nämlid), um niebf 
am «Sonntage reifen gu müffen, am Montag, ben 28. gebruar, §ier abgeben 
unb am $)ienftag, ben 1. Sftärg, s Jtad)mittag3 in (Sobleng eintreffen, unb jfc 
bann bie (£§re rjaben, (Surer ©rcetleng meinen 93efud) abguftalten. ?lm 
Sftiitrood) gebenfe id) bann roeiter nad) ÄMn 511 gefjen unb bafelbft am 
borgen be$ anbern SageS, 3. TOrg, bie Slbminiftration ber (Srgbtöcefe 
angutreten. <Bon fieserem roerbe id) baä S)omcapitet unb General oicariat 
mit ber nädjften $oft ebenfalls in Äenntniß fefcen. 

Öebt)aft freue idj mid), (Jure (Srcelleng roiebergufefjen unb bann münbs 
lid) bie 93erjid)eruug ber au3gegeid)netften §oa)aa)tung gu toieberr)olen , mit 
roeld)er id) oerbleibe 

@urer (Srcelleng 

gej)orfamfter Liener 
f 3or)anne3 DOn ®eijfel, 
33ifd)of oon ©peoer. 

P. S. gür ben 2(u8bau be§ Kölner SDomeä, für roeldjen aud) ber 
^önig oon S3aoern fia) lebhaft au3gefprod)en r)at, §abe id) r)ier unb in ber 
©peoerer SMöcefe nod) nadjbrücflid) gemirft. J)ie ©ad>e gef)t fe!)r gut, unb 
e§ finb Beiträge gu fjoffen. 



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— 347 — 



84. 3o*onne« oon ©eiffcl, $tf(W udh SOcüer, an baS aHetropolitancapttel 

SU ftdln. 

©pcger, ben 26. ft«bruar 1842. 

$)a§ oerehrliche Schreiben beS ^oc^rourbigften ^Jcetropolitancapitelä oom 
15. biefeS ift UnS am 22. richtig ^gegangen, unb mit Vergnügen ^aben 
SMr barin bic Un3 auägefprochenen ©lücftoünfche gu Unferem neuen 2Bir= 
fungöfreife foroie bie $erfic$erung , UnS bie überfommene fernere Söürbe 
uir gorberung ber Sache unferer ^eiligen jtirche unb jum 33eften ber @rj= 
biöcefe bura) ein oertrauenäuolleS (Sntgegenfommen erleichtern 51t roollcn, 
roa^rgenommen. 3£ir entftefjeu bafjer nidjt, hierfür Unfern aufrichtigen 
Danf mit ber Sßerftajeruug auSjubrücfen, Daß auet) 2öir oon Unferer Seite, 
gerne geneigt, Vertrauen mit Vertrauen $u erroiebern, auf bie tätige unb 
einfidrjtäDoCfc Mithülfe beS #od)n)ürbigften 3fletropolitancapitel3 sägten unb 
Un3 ber §ofjnung ^nge6en r ba§ e3 Und im Vereine mit 2öof)lbemfefben 
unb unter $otte3 5öciftanbe geliugen roerbe, ben gemeinfamen fo hochwichtigen 
3u)ecf in gebeit)liajer 2öeife ju förbern. 

3n biefer angenehmen (Erwartung finben üßir nun, nadjbem 2Sir bic 
$ur Verwaltung Uniereä JöiäthumS Speyer erforbertic^en Maßnahmen getroffen 
toben, Und im Staube, ben Xag Unfereä UebertritteS nach Ä6In genauer 
anjugeben, unb 2öir bezeichnen hierut $onnerftag, ben 3. SJcära, an welchem 
läge Sir Borgens um 9 ober 10 Uhr bie weiteren nötigen Ecittheilungen 
im oerfammelten (Japitel ju machen bie ®1)xt fa^n «"b ^gleich bie 9Ib= 
mimftration ber (Srjbiöcefe antreten werben. 2öir fefcen fonach fytxvon ba§ 
#ochroürbigfte '•Ücetropolttancapitet in geeignete jtenntnifj unb oerbleiben 
©ohlbemfctben mit achtungSoollem 2Bohfa>ollen jugetjan. 

f 3oh a uneä oon ®eiffel, 
23ifd)of oon Speuer, 
Goabjutor unb 9(poftolifct)er 51bminiftrator beS @r)bt8i$um3 Äöln. 

85. 3obannc« Don (öetffel, Wfdjof oon Söcötr, an Da* <SrjMfa)öfliö)e WcntraU- 

Söicariat SU Äbüt. 

©pegev, ben 25. $ebruar 1842. 

2Jcit befonberer 33efriebigung haben 5Öir auS bem Und unterm 17. bie* 
feä ^onatd gugefommenen Derehrlidjen Schreiben beS ftochmitrbigften ©eneraU 
m'cariateS bie Söereitwilltgfeit erfehen, mit welcher Un3 2öof}iba§feIbe bei ber 
fünfttgen SBerwaltung ber (Jrgbiöcefe gu unterftüfcen oerfpridjt. 93ei ber 
fdjroeren Sürbe, welche auf Unfere Schultern gelegt ift, gereicht e8 Unä 



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— 348 — 

$um Xrofte, auf bie beroäbrte unb einftdjtSoolle Mitroirfung be$ §o<$ioür: 
bigften ©eneraloicartatcS jagten ju bärfett. 2öir finbcn Un§ belegen gerne 
beroogen, für bic geletftete Un3 erfreuliche 3ufage Unfern oerbinblia)en 
$)anf au§$ufpredt)en, unb fyegen bie §offnung, bafc ber §err ben oereimen 
Gräften gur görberung feiner (£f)re, jum 2Bof)le feiner Ijeiligen toaje unb 
$um §eile ber Seelen feinen Segen nid)t oerfagen toerbe. $)ie 9lnorbnungtn, 
roefdje 25Mr jur 93erroaltung UnfereS 2M§tfmmä Spener basier nod) ju treffen 
Ratten, finb nun beenbigt; unb ba 25Mr in beffen golge UnS im 6tanbe 
fefjen, ben £ag Unfereä UebertritteS nac$ Jtöln ju beftimmen, fo begetc^nen 
2Bir |terju SDonnerätag, ben 3. «Diärj. 2öir roerben an bem genannten 
Sage Morgens um 9 ober 10 ll^r im oerfammetten Gapitel bie roeiteren 
nötigen Mitteilungen maa)en unb jugleia) bie 9lbminiftration bei Crty 
btdtyumS antreten. 

SBir nerbleiben bem £ocf)roürbigften ©eneraloicartate mit adjtungsDOÜem 
©ofjliuollen guget^an. 

t 3o$attneS oou (^ctffel, 
S3ifdt)of oon Speuer, 
(Joabjutor unb 2lpoftolifa)er Slbminiftrator bc§ (*r$bi§tfjumä Äölit. 

86. 3ohn iinrt? Don ©etffcl, ^tfdjof tum Speyer, an Hon in 2ubtt>ig I. uon $wi- 

©petjer, ben 27. ftebruar 1842. 

2ltlerburd)laua)tigfter, Mergnäbigfier König unb £err! 

S)ie Stunbe be§ Sdtjeibenö , uon mir bis jum äufccrften Termine wr^ 
$ögert, roeil id) fie nur mit SSefmiutf) Ijeranrücfen faty, ift enblid) gefomnten. 
Morgen oerlaffe id) Speuer, um mid) uad) Äöln ju begeben unb meinen 
neuen SSirfungäfreiä anzutreten. 3$ oerlaffe Speuer, bie ^falj, 33aoero; 
ia) bin für meine f eiterige Stellung unb 2Sirf*famfeit roie ein Sterbenber; 
Stcrbenbe fpvedjen 2£afjrf)eit ; aud) id) roill ©abr^eit reben auö beö ft« s 
genä S'üde. 

eure jtönigliaje Majeftät baben midj in 3*>rer £ulb uor £au(enber 
meineä StanbeS anägejeid^net , tyaben midf) ju <Sf>ren unb SBürbe berufen 
baben mir fo oiele 23eioeife 3^es Äöniglicben 2Bof)lroolIen3 unb 3111er. 
nodt) baS GomtfmrFreuj ?ltler^öct)fti^reä Orbemfl oom §1. Mia)ael gefdjenf: 
baben mid) in eine Stellung oerfefct, in roeldjer ia) für (Rottes Qfyxt, ba§ 
©ebenen uuferer ^eiligen Jtirdt)c, bie Söoblfabrt unferes SJatcrlanbeS mit 
bie religiöfe 3Mlbung meiner fianböleute roirfen Fonnte, fyaben 5ur ^ 
3^r bocbljerjigeö ©ertrauen beglücft unb mir mein 2Birfen babureb fo (♦ 
erletcbtert. tttöeä £iefe3 fü^le icb fo rief, unb e3 brängt mic^ bei meinen: 



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- 349 - 



©Reiben, eä auS ber £iefe heg ©emütheä aussprechen, roie eg mir ba§ 
banfbarfte £>er$ gebietet. 

Jreubig habe ich alä Söifcfrof oon Speyer mit aller straft be8 ®eifte§ 
imb ber ©eele gcroirft; id) burfte ja roirfen für meine kirche unb in meineä 
frommen Königs frodjhergigem ©tnne, nnb ich tm'rfte nicht ofme (Segen; 
benn bie roärmfte 33egeifterung unb bie lauterfte ©anfbarfeit befeeltcn mid)> 
unb gaben mir 3Rut$ unb 3luäbauer. 9iäd)ft ©otteä 33eiftanbe roaren meis 
ne§ Königs Söoblroollen unb Vertrauen meine ©tärfe unb 3 UDcr P^^ Das 
für roar id) aud) allezeit meinem butbootten könig tiefinnig ergeben. $Jiei= 
neS Jtönigg (£f)re unb SKufnn waren mir f)Od) treuer, roie ba§ ©ebenen 
meiner kirche, unb jefet, ba ich au§ iöaoern fdjeibe, barf ich eä offen fagen : 
„(hire königliche Sttajeftät ^aben in 3hrem deiche Sßenige, meldte Mer= 
bödtftihrer $erfon mit fo treuinniger, banfbarcr Siebe anhänglich finb, als 
d biefeS ber 33i}ct)of oon ©peoer attgeit geroefen ift." 

SllleS Siefeg foH nun anberg werben, üflein 33eruf für)rt mid) hinroeg 
in einen anbern Söirfungäfreiö , in ein £anb, roo id) 9liemanb fenne unb 
oon Wemanben gefannt bin, roo bie 93erf)ältniffe fo gang anberö fidj geftaU 
ten. (Sure königliche $ftaieftät ^aben eS fo geroollt; ict) folge. 3 roar 
fdjeibe id) nur mit Söefjmutl) ; benn roaä id) aufgebe unb oerltere, baS roeifc 
id); roa§ aber bie ,3ufunft mir bringen roirb, roeift nur ®ott. $)ie 5Iu§= 
ftäjten finb trüb. $)och roill ich auf iljn oertrauen, ber mid) burcr) (Sure 
königliche Sftajeftät unb 3h«n königlichen iyreunb oon ^reujjen berufen 
unb buret) ba§ Oberhaupt ber kirche gefenbet t)at ; er roirb mir ja beiftefjen, 
baß id) nicht gu ©ct)anben roerbe. 

Einern ©djeibenben ift eine SBitte erlaubt, unb ich roage ©ie an baS 
Äöniglia)e $erj: „SKögen (*ure königliche ^ajeftät 2Merf)öchftihrem 2Biegen= 
lanbe, 3$ rer fd)önen s $fal$, aud) ferner königlich geroogen bleiben unb inS; 
befonbere ber pfälgifdjen fatholifdjen kirche auch in 3 u ^ un f t Dcn oäterlichcn 
©djufc guroenben, beffen fie fich btä^ei* fo glüeflich )it erfreuen ^atte. $)ie 
fatr)olifche kirche in ber ^falj, bie früher oerfümmerte, ftefjt fiä) unter Dcm 
©cepter (Surer königlichen ^ajeftät $u neuem C'eben erroacht, gefdjüfct unb 
geachtet. ©ie blüht auf unb gebebt, roeil unter bem ©djilbe it)rcä ©djirms 
Ijerrn ihr unoerrummerteä Utecht gu Ztyii roirb, unb fie lebt in Eintracht 
mit anberen (SJtaubenägenoffen, roeil fte beren fechte achtet, roie ihre eigenen 
geachtet roerben. ©ie lebt mit Slnberen in grieben, roeil ihr griebe gefd)ü^t 
roirb. Wit ber bantbarften 3lnerfennung roirb fie ben Warnen könig fiub= 
rotg in ihre 9Innalen eintragen für fommenbe ©efchlechter. 

WUt biefen tiefgefühlten ©cheiberoorten lege ich aua ^ ^"9^^ meint (£r= 
nennung gum 93i§thum ©pener in bie königlichen §änbe nieber unb über= 
reiche anburch meine Sftefignation biefeä 23iöthum§ in ber SBeife, baß biefe 



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— 350 — 

Wieberlegung unb Dieftgnation an jenem Sage in Äraft trete, an welkem 
idj bura) ben ppftttdjen (5tuf)t im nädjften Gonfiftorium in canonifäer 
Söeife oon bemfelben werbe enu)oben unb auf einen 93ift$ofäfifc in partibus 
tranäferirt werben. Sötd ju jenem Dermin fa^re id) bem mir in bem Bpc* 
ftolifdjen ©reue oom 24. ©eptember oorigen 3 a ^ Teä gegebenen Auftrage 
gemäß fort, mein iBidt^um ©pener burdj einen ©eneraloicar unter meiner 
föefpicienj ju abminiftriren , unb Ijabe $u bem (Snbe meinem ©eneraloicar, 
©ombeäjanten Dr. $öci§, bie nötigen 93ollmacf)tcn fubbelegirt. 

3u(e^t ertaube idj mir nod) ben tiefinnigen SBunfdj: 3)cögen (hire 
Äönigtia)e ^ajeftät bem fernen 23ifd)of, wenn idj aucf) nidjt mefjr ba3 ©lud 
^abe, unter 2lllerf)öct)fti§rer unmittelbaren Obljut ju wirren, bie mir fo foft- 
bare §ulb unb ©nabe audj in ,3ufunft bemalen unb mir, ba idj burcr) 
ben attergnftbigft gewahrten 93orbe$alt beä baacrifdjen 3nbtgenate$ Gurer 
Äöntglidjen ^cajeftät al8 Untertan ocrpflicr)tet bleibe, weldjer SBorbe^alt 
midj wat)rr)aft glücflidj gemalt $at, r)ulboollft geftatten, bafe idj midj ju= 
weilen fct)riftlicr) bem Äöniglidjen ©ebäajiniffe werbe §urücf rufen bürfen. 
3a) lege bagegen bie erjrfurdjtöoollfte $erfict)erung nieber, ba& idj audj in 
ber gerne, fo oft id) ben 2Utar betrete, wie idj biefeS biöfjer allgeit getrau 
$abe, niemals aufhören werbe, für (shirer.Äöniglidjen 'DKajeftdt 2Bor)lergei»wr 
bie innigften ©ebete ju ©Ott gu rieten. 3 a » ® ott erhalte (*ure Äönigudje 
^ttajeftät! (£r taffe ©ie $um §eile ber Äircrje unb 23agern3 nodj lange, 
lange glorreict) regieren, wie biö^er! ©Ott füfjre ©ie! ©Ott fa)üfce ©ie! 
®ott fegne ©ie unb maa> ©ie gtücflidr) r)ier unb bort! 

SJcit nie ertö)'cr)enber £r)rfurdjt, ÜDantbarfeit, Streue unb $lnr)änglicr)reit 
aü>it unmanbelbar 

Guter Äöniglidjen Sftajeftät 

aöeruntertfjänigfter 
f 3ot)anneä oon @etffe(, 
93i[djof oon ©peper. 

87. ^rotofoU btt @i*ung m aWctropolitonaipftcl« ju Köln t>om 4. 2»ärg 1842. 

Slnwefenb waren bie 2öirftict)en SDomcapitularen §erren: 1. $eter 
©ajweifcer, SDoctor ber Geologie unb ©eiftlia)er unb ©a)ulrau) bei bei 
königlichen Regierung ju Äöln, bitter beö rotten BbterorbenS III. Jtfftffe; 
2. £einridj gilg, SDoctor ber Geologie, SDompfarrer unb ©eajant beS 5)tta-- 
natä ber ©tobt Äöln; 3. 3o$ann 3ofep$ Mütter, SDoctor ber Geologie 
unb ^önitentiariuä; 4. 3or)ann 3afob 3oen, fcoctor ber Geologie, ©eneraU 
oicar beö §errn <£r$bifcr)ofiS oon Äöln, dlemenö 2luguft grei^erm Stoffe 
SBifdjering; 5. 9cifolauä München, 2)octor ber Geologie unb beiber föe<$te, 



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— 351 - 

königlicher (Mtltdjer ^atf), be3 rotten Slblcrorbenö III. klaffe, be§ 3äh- 
ringer fiöroenorbenä unb bcö ^äpftlichen Orbenä com ©regoriuä bitter; 
6. 3^ann flJcartin &uguft <Sc^otg , S)octor bcr Geologie unb orbentlicher 
^rofeffor an bcr tt$einifd&en Unioerfität gu ©onn; 7. 3ohann Lambert 
©eoerin SBeifc, SDoctor ber Rheologie unb ^räfeä beä ©rjbifc^öfttdt)cn Gtericak 
feminarä ; 8. 3ofeph t>on ©roote, Rangier beä Grgftifti köln , königlicher 
£onftftorialrath, be3 rotten StblerorbenS III. klaffe bitter, als gu biefer 
©erljanblung befonberö erbetener ^rotocollführer ; ber §oehroürbigfte §err 
©ompropft unb 2öeihbifcf)of greir)err DOn war roegen kranfheit unb 
?llterö)cf)H)rtcl)c \\i en'tfieiiicn uerfiinbcrt. 

9cadf>bem (Seine ©ifchöflichen ©nobcn bcr §ocbroürbigfte §err 3<>h a " ne ä 
oon ©ciffel, ©ifdjof oon ©pener, beö §ochroürbigften £errn (Srjbtfc^ofö 
oon köln, dlemenä Äuguft greifen SDroftesSBifc^crtng , Goabjutor unb 
2lpoftolifa)er 9lbminiftrator be§ ©rjbidt^untS köln, burct) ein (Schreiben, 
de dato ©pener ben 12. gebruar 1842, baS £ochroürbige SJcetropoli* 
tancapitel baoon benachrichtigt hotten, bafe burdj ein £od)benfclben gu= 
gerommeneä, unter bem gifdjerringe auSgefteUteS ^äpftlicheä ©reoe com 
24. ©eptember oorigen %af)T& ©ie oom Slpoftolifchen Stuhle gum <£oabjutor 
©einer ©naben beS $ochroürbigften £errn ©rgbifchofö oon köln, (Siemens 
Huguft greiherrn $rofte;©ifchering, mit bem fechte ber Nachfolge unb gum 
^poftotifchen Wbminiftrator beS GrgbiSthumS köln mit allen unb jeben 
bagu notfjioenbigen gacultäten ernannt roorben feien unb zugleich ben 2luf= 
trag erhalten hoben, ftd) nach J u begeben unb bie Slbminiftration ber 
$rgbtöcefe fofort anzutreten; bafe §ochbiefelben ftdj in golge biefer Slpofto? 
lifchen Ernennung auf ergangene (£inlabung be3 königlichen ©taatäminiftes 
riumö ber ©eiftlichen x. Angelegenheiten gu ©erlin an ba$ königliche 
£oflager gu ©erlin gur l'eiftung beö §omagialeibes begeben unb biefen (Jib 
in ber 3hnen übertragenen Amtäeigenjchaft eine« <£rgbifchöflichen Goabjutorä 
mit bem fechte ber Nachfolge unb Slpoftolifchen Abminiftratorä beä <£rg= 
btäthumS köln am 10. 3anuar biefeä 3o^c3 in bie §änbe ©einer 9Jcaje* 
ftät beä königS abgelegt ho&en; bat? §ocf)biefelben biefemnach gefonnen 
feien, bie 3h ncn übertragene ©erroaltung beä C^v^biottuniio binnen k urgent 
angutreten, jeboch ben $ag biefeä Antritts roegen ber für bie Slbminiftration 
3h reä ©iStfwmS ©peoer noch gu treffenben Anorbnungen nä^r beftimmen 
werben : 

9tad)bem burch ein Schreiben ©einer (JrceHeng beö 28irflid>en könig* 
liehen ©eheimen Natt)* unb ©berpraftbenten ber üth«nprooing, Jwm oon 
©obelfchroingh*©elmebe, de dato köln ben 12. gebmar 1842, baö ^ochroür* 
bige ^Jcetropolitancapitel oon ben ermähnten ©orgängen in gleicher Söeife be= 
nachrichtigt roorben roar, unb naebbem ©eine ©ifchöflichen ©naben burc^ «n 



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352 — 



©abreiben, de dato ©peoer bcn 25. gebruar 1842, bcn $ag biefeS Antritts 
oorläufig auf ben 3. laufenben Monats "Dftärg anberaumt, jeboa) fpäter 
bem ,$odjroürbig,en TOctropotitancapitcl bura) ben $)omcapitular unb (£rg= 
bifdjöfticfjen ©eneraloicar §errn Dr. 3. 3. 3oen münblia) haben anjeifleit 
(äffen, baß ber £ag unb bie ©tunbe bcr Uebernafjme ber 93enoaltung ber 
<£rgbiöcefe Äöln auf ben 4. be§ laufenben SRonatä 9När$, ^orgenö 10 Uhr, 
im (Japitelhaufe ber hohen $)omfira)e feft beftimmt fei: 

$erfammelte fidj an biefem Sage baS §od)ioürbige $ftetropo(itancapitel 
im (Sapitelhaufe unb crfud)te jroet feiner $Äitglieber , nämlich ben £)om* 
capilular unb königlichen ©eiftlidjen unb ©djulrath ^perrn Dr. Schweiber 
unb ben $)omcapitular unb (*r$bifchöflid)en ©eneratoicar £errn Dr. 3- 3- 
3oen, fid) in bie 2Bof)nung beö §errn 23ifdjof8 oon ©peuer, GoabjutorS 
be3 £errn <Sr&bifchofä oon $öln, (Siemens 9Iuguft greiherrn S)rofte=33ifd|ering, 
unb Slpoftolifchen Slbminiftratorö ber 6'rgbiöcefe $u begeben , unb £ochben* 
felben $ur (Sapiteläfifcung einjulaben unb $u begleiten. 

$)a3 §odjroürbige Sttetropolitancapitel empfing ©eine iöifa)öftio^en ©na* 
ben an bem Eingänge jur SDomfiraje unb führte §oa)biefetben in ba§ 
(JapitelfjauS, roo <Sie bem oerfammelten SDomcapttel ba§ obenerwähnte unter 
bem gifdjerringe auägeftettte Slpoftotifaje S3reoe 00m 24. September uorigen 
3a§re§ oorjeigten, baSfelbe (Sinfieht unb Äenntnifc baoon ju nehmen er« 
fudjten unb ben bängter beS ©rjftiftS, $errn oon ©roote, beauftragten, 
folcfjeS feinem wörtlichen 3 n ^ a ^ c naa ) I au * oorjulefen. 

?caa) gesehener SBorlefung nahmen bie einjelnen §crren ©omcapiiulare 
(£infia)t beä ermähnten ^äpfttiajen 33reoe, ernannten bie 2lecf)theit beäfelben 
an, unb ber <5rfte ber Somcapitulare, ber königliche ©eiftliche unb Sa)ul= 
ratfj §err Dr. Schweiber, erftärte im tarnen unb mit au8brücflia)er 33ei= 
ftimmung färnrntlicljer oerfammelten (Sapitularen, baß fie fid) mit aller <£f?r ; 
furcht unb ©efwrfam ben im $äpftlid)en Söreoe enthaltenen 2lnorbnungen 
unterwerfen, bajj fie ©eine 93ifa)öflia)en ©naben, ben §errn 3°h Qn " c 3 °on 
©eiffel, 93iftt)of oon ©peoer, als (Soabjutor beS ^rjbtfa^ofä oon «Köln, 
greiljerrn 3)roftes33ifa)ering , mit bem 9tedjte ber 9ead)fotge unb al§ 9lpo= 
ftolifd^en Slbminiftrator ber (Srgbiöcefe köln anerfennen unb aufnehmen, 
§oajbenfelben in biefer (ftgenfdjaft mit ooHem Vertrauen unb mit benfelben 
©efinnungen, welche fie in bem Schreiben com 15. oorigen SJionatä gebruar 
bereits au3$ubrütfen fid) beehrten, entgegenfommen unb bie Sitte hinzufügen, 
bafe Seine 33ifcf>öf liefen ©naben in gleicher Söeife auch ba§ SJJetropolitan* 
capitel mit Syrern Vertrauen ju beehren gerufen motten. 

Sobann rourbe befd)loffen, baß eine oon iämmtlia)cn Slnioefenben be= 
glaubigte 2Ibfdjrift beä obenerroähnten 5päpftlia)en 93reoe bem gegenroärtigcn 
^rotocotte alä Anlage beigefügt unb angeheftet werben fotte. 



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— 353 — 

(Beine 93ifcf)öflidjen ©naben entgegneten hierauf, baß ©ie jene ©rtlärung 
be3 oerfammelten (SapifelS über bie ehrfurchtdootte Aufnahme beS Slpoftoli* 
fd)en 33reoe unb in beffen golge über 3hre äfaerrennung als (Soabjutor 
beö ^oc^roürbigflen #errn <Jr$bifdjof3 oon $ötn, Glemenä STnguft grei^errn 
£rofte4*ifchering, mit bem ftedjte ber Nachfolge nnb alä Slbminiftrator ber 
Grjbiöcefe mit Söohlgefatlen aufnehmen unb aßen TOtgliebern be§ Gapitelä 
mit gleichem Vertrauen entgegenfommen werben, mit ber ferneren (£rflärung, 
bafj ©ie oon bem gegenroärtigen Hugenblicfe an bie gefammte SSenoaltung 
ber (*rjbiöcefe mit allen fechten unb ©efugniffen, reelle 3h ncn burd) baS 
ermähnte 23reoe als (Soabjutor beä §erm Grgbifdjofö oon Rbln mit bem 
9ted)te ber Sftadjfolge unb alö 9lpoftolifcfjer Slbminiftrator ber ©rgbiöcefe 
Min auftefjen, übernehmen unb in ßraft ber 3$"™ übertragenen attge= 
meinen unb befonbern, nothtoenbigen unb angewiesenen gacultäten antreten 
unb babei bie §offnung auäfpred)en, bie (Jrabiöcefe mit ©otieS ©nabe unb 
ber SBcir)ütfc ber §ochnntrbigen £>omcapitulare junt §eile ber ^iraje unb 
$ur 5öo^tfar)rt ber £)iöcefanen oerroalten gu fönnen. 

93on gegenwärtigem ^rotofolle fott eine boppelte oon fämmtlichen 2ln= 
roefenben untergeidmete SluSfertigung oolljogen unb eine gu §änben deiner 
Sifdjöflidjen ©naben beS §errn S9tfajofä uon ©peoer unb (Soabjutorä beä 
§od^n)ürbigften §errn ChrjbifchofS uon Äöln, (Element Sluguft, abgegeben, 
bic anbere in baä Slrdjio be3 2Jtetropotitancapitel§ hinterlegt werben. 

9tadj gefct)cr)cncr Sorlefung rourbe obige 93erfjanblung gefd)loffen unb 
von fämmtlichen Slnroefenben unterjeiajnet. 

©o gefdjehen itöln, roie oben. 

Unterzeichnet: f 3°?> antlc 3 DOn ©eiffel. 
Dr. ©chroeifcer. Dr. gilj. Dr. Füller. Dr. %mn. Dr. München. 
Dr. ©djolg. Dr. 2öeifc. 3. oon ©roote. 

88. «elönutmaajmiß be« Äöntßlit&en Dberpräftbiumä 511 doble»3, bic Seraaltung 

btt GnMöccfc ftöln betreffenb. 

Köln, ben 4. 3Rarj 1842. 

2luf 3ltterhöa)ften 33efcf>l meiner 9ttajeftät beö jtÖnigä wirb hierbura) 
jur öffentlichen jtenntnife gebradjt, bafe bie $ur SQtMeberhcrfteßung einer 
regelmäßigen Eerioaltung ber <Jr$biöccfe £öln jrotfe^en ber königlichen 
otaatäregierung unb bem SRömifchen ©tuhle gepflogenen 93erhanbluugen 
$u bem enoünfdjten 3iele geführt haben, inbem mit ^uftimmung ©einer 
Sttajeftät beä königä ©eine §eiligreit ber $apft ben ©iföof oon ©pener, 
£erra SohanneS oon ©ei ff et, gum (Soabjutor be3 §errn <Sr$bifchof3 



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— 354 — 

(Slemenä Sluguft Jreiljerrn SD r o ft c gu S8 tf gering mit bcm föedjtc 
ber SlmtSnaajfolge ernannt unb gugleic§ gum Slpoftolifdjen Söerroalter ber 
(hrgbiöceje tföln befallt fmt. 

SDcr £err S3tfc^of oon ©ei fiel Ijat, naa)bem er ©einer Sflaieftät 
bem Könige ben (Sib ber Untertyämgjfeit unb £reue geleiftet, mit bem 
heutigen Sage bie SBerroaltung ber <£rgbifd)öflicr)en SDioccfc übernommen 
unb folajeS burdj ein tßaftorat&udföreften ber ®ciftlidE»fcit unb fämmtluften 
©iöcefanen uerfünbigt. 

9tatf)bem fonaä) ba3 Oberhaupt ber fatf>olifdjen Äiraje im dinoer: 
ftänbniB unb mit ©enefjmigung ©einer ^Jiajeftät beS jtönigä bie oberljirt: 
lid)c Sßerroaltung beä (Srgbiätljumä jtötn burdj bie Ernennung unb ©ns 
fefcung eines Goabjutorä beö §errn (£rgbifd)of3 mit bem 9ted)te ber 9iaa)= 
folge unb Slpoftoliidjen SlbminiftratorS ber genannten (Srgbiöcefe in ber 
^ßerfon beS {eiterigen 33ifa)of3 oon ©pener, §erm 3o§anneS uon 
® ei [fei, an roeldjen fortan Sllle, bie e§ angef)t, ftd? in Angelegenheiten 
ber geiftlidjen $8errt>altung ber ©rgbiöcefe gu roenben J)aben, canonifd) ge^ 
orbnet ijat, fo roirb gugleiaj mit ^erfünbigung be3 gegenroärtigen (Maffes 
baä ^ublicanbum oom 15. Stooember 1837 mit aßen barin enthaltenen 
Slnorbnungen gurüefgenommen 

$er ©berpräfibent ber Sftfjeinprooinj 
oon SBobelfc^roingr). 

89. 3obanne« Don (Seiffei, tutrdj ©otte« und be« ft. Hpoftolifflen ©tnble« Gmabe $tf*tf 
öon Speüer, ©einer ©neben be* $od)tourbiaften Gerrit ergbiftofti oon ftöln Girmen« 
Sluauft Arctbcrrn öon trotte au iötfdjerina (£oabiutor mit bem 9ied)te ber Wadjiolqc, 
«poftolildjer Slbminiftrator be« Grgbi«tbum« «bin, Goramentbur be* ftonialüt 
^ancriidicit Söerbienftorben« Dom beiliaen ^Üiidjacl , Mitter be« ^cröicnft-- 
orben« ber »aoerifflen «rotte unb ber ftönigliÄjen ftfabemte ber Riffen» 
fünften gu 9Jtüntben correfponbirenbe« 9RiinUcb, 

affm ^eidfi^«t unb $«tteiflett ber ^rjbldrefe jWfn $rnft unb £ege * ! 

Unfere §ülfe ift im tarnen be8 §errn, ber §immel unb (Jrbc gemalt 
t)at ; barum fei fein 9lame gepriefen oon nun an bi§ in ©roigfeit (^Pf. 123, 
8; 71, 17). SDer §err ift na^e 2lllen, bie ir)n in m^eit anrufen; benr. 
er erfjört baä ©ebet berer, bie il)n fürajten, unb madjt fie feiig. ©eine 
Augen ftitb offen über ben ©eredjten, unb feine O^ren Ijören auf ifjre SBiiten. 
©ie rufen gu i§m aug ifjrer Strübfal mit bebrängtem ^ergen unb gebeugtem 



1 Die „allgemeine $reufeii'c$c (ötaata^ettung" oom 11. Sanuar ^attc unter bei 
SCubrif: „amtliche 5nad)ric^ten" ben @. 235-237 gebrueften «rtifcl bereits mitgtt^cilL 



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— 355 — 

©eifte; aber ber §err ift tfjncn jur Seite unb erhört fic — er errettet jie 
auS allen i^ren »etrübniffen CPf. 144, 18—19; 33, 16—20). ©r rebet 
grieben über fein 93olF; unb com $immel fjerabblicfenb, tagt er auf Arbeit 
bie W\t\>t unb 2öal)r^eit fta) begegnen unb ©ereajtigfeit unb grieben ben 
$unb fdjliefeen. $)en ©einen roenbet er fidj ju unb gibt i&nen ein neueä 
tfeben, bannt fein 93olf fidj in U)in erfreue. ?luö ber Ijeiligen Stabt fenbet 
er iljnen fein §eil, unb auf einen gelfen ftellt er i$re güjje, bamit 93iele e$ 
fe^en unb auf i$n ^offen 84, 7—13; 19, 3; 39, 3). <£r fäicft feine 
Söoten au§, bamit fie feine (Mute prebigen unb fein §eil oerfünben unb bie 
freubige 53otfa)aft feineä griebeng (3f.' 52, 7). 

(Sin foldjer Söote be3 §eilä unb be§ griebenä oom §errn erfdjeinen 
aud) mx unter ßua), geliebte SDiöcefanen beä ^rgbiät^umä Mini 93on 
ifrni berufen, ber in bie 9£ett tarn, feinen grieben ju oerfünben Sitten, bie 
i$m naljen, unb ber ba ftart ift in ben Sdjroadjen, unb gefenbet oon feinem 
Statthalter auf (Srben, bem er bie Ob$ut feiner §eerbe anoertraut fwt 
($p$. 2, 17. 2 tfor. 12, 9. 3o&. 21, 17), fommen 2ötr $u (Sutt), bie 
frol)e 33otfdmft (Sud) annifagen, bav? er fein 2lngefid)t (Sud) gugeroenbet unb 
(Sure ©ebete erhört fjat mit oäterlidjer (Srbarmung. Üange trauertet 3& r 
in tiefer 93efümmerniö, unb fdjmerjlidj beroegten fidt) (Sure £>er$en in bangen 
jßeforgniffen. 3§ r trauertet mit ber roetnenben SBraut beä £enn; benn bed 
£etligtf>um3 l)of>er ^riefter roar ferne, unb feine fegnenbe Stimme mürbe 
nia}t oernommen an ber gemeinten Statte. $>a frobet 3^ <Sure §erjen 
empor §um guten §irten, bem SMfdrof (Surer Seelen, ber ba nun Raupte 
gegeben ift über bie ganje £ird&e (1 $etr. 2, 25. <Spl>. 1, 22); unb ftanfc 
!)aft im (Glauben an ir)n, ber oerfproa)en Ijat, bei ben Seinigen ju bleiben 
bis an ber Seit (£nbe, unb unerfdjüttert in ber Hoffnung beä (SoangeliumS, 
baS (Sud) oerfünbet roorben, fdjicftet 3^' inbrunftige ©ebete gu ©Ott, bajj 
er fein oerlaffeneä §eiligtf)um in ©naben anfeile unb feine 93raut tröfte, 
Vit er mit feinem 33lute fid) erfauft $at (^att§. 28, 20. (Sol. 1, 23. 
(Spl>. 5, 26. 2lpgfd). 20, 28). (Suer ©laube aber unb (Sure Streue mürben 
oerfünbet in ber ganjen 9Belt, (Suer Sdjmerg rourbe mitempfunben unter 
allen Golfern am ^eiligen fieibe beS §errn (0t6m. 1, 8; 12, 5. 1 Äor. 
12, 27), unb unter allen jungen ftiegen unaufbörlia) ©ebete mit ben (Su* 
rigen oereint jum §tmmel, auf baß be3 ßeibeS §aupt Sure Söetrübnijj roenbe 
unb (Suer Sdjmerä in greube oerroanbelt roerbc. 

Unb fie$e, ber #err §at (Suer gießen unb ba3 ©ebet (Surcr fat$o= 
Uferen 9Hitd)riften erhört, ©er barmherzige ©Ott, ber bie §erjen ber Stb* 
ntge lenft, roie 2öaffcvbdct)e, unb fie neiget, roofjin er mill (Sprüa)ro. 21, 1), 
fyat bie Seele eineä roeifen, milben unb geregten ^önigä beroegt, baß er 
gerührt rourbe oon (Surem Sa^merje unb Sure Trauer mitempfanb. !öom 

23* 



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- 356 - 

§errn bcr $eerfdjaaren gum £(jrone feiner SBäter berufen, toenbete er feinen 
weifen SBlicf mit wofjlwotlenber Obforge auf (Suer oerlaffeneä §eütgt$inn; 
unb feine lanbeäfjerrlidje ©ereajtigfeit wollte, bajj <£uer £oaja(tar nify 
ferner me$r oereinfamt fte$e. ©ein tföniglidjeä §erg öffnete fia) ben (eigen 
2Bünfa)en feiner tatf)olifcf)en Untertanen, unb feine TOlbe befdjlop, in 
gemeinfamer 93er$anblung mit bem Ober^aupte ber (eiligen ßirdje ben 
grieben gurücfgufüfjren. Unb ber ©Ott beä griebenS fegnete ba§ fa)6ne 
SBerf. ©ein ©etft goß wectjfelfeitigeS Vertrauen in bie oerförjnlidjen Qet* 
gen, unb ber 33licf feiner ©nabe oon ber §Ör)e bereitete ben fegensreia)en 
©unb ber ©ereajtigfeit unb beä ftriebenä (2 Sljeff- 3, 16. $f. 74, 11-12). 
— Un§ aber, feinem unwürbigen Liener, erteilt er bie ©enbung, 
bie frofje 93otftt)aft gu oerfünben, unb ba§ fjolje ©otteSwerf fortan in (hirer 
$flitte gu pflegen unb gu förbern in bemfelben (Seifte ber glaubenden 
Sreue unb ber oerförjnenben Siebe, in bem e§ fo gnabenreid) begonnen, jum 
§ei(e (5urer ©eelen. 

Unb alfo f)at e3 ber £err in feinem föatljfajluffe georbuet: 
Wadjbem ba3 Oberhaupt unferer (eiligen Äirdr)e, Spapft ©regor XVI., 
welchen ©ott gu feinem ©tattfjatter unb oberften §irten auf bem ©tu^Ie 
beg (eiligen ^ßetruä beftettt (at, in feiner apoftolifd)en Obforge für bk 
betrübte Jtirdje oon $öln, beren Sage fein oätertiajeS §erg fortwäfrcmb 
tief bewegte, oon bem geneigten SBiffen ©einer URajeftät beS ^önigä, Wi 
ba§ 2Bo(l be§ (£rgbtöt(um8 in bauember Seife georbnet werbe, unterrichtet 
mar, unb gugleid) nähere tfenntnijj genommen (arte, bafj ber fjodjroürbigfa 
burd) fo oiele £ugenben auögegeidjnete unb fowo(l um bie .ftirdje oon Äöln, 
aU aua) um bie faüjolifdje Religion (oa>erbiente #err ©rjbifdjof Glc 
menS STuguft, Jrei(err SDrofte gu 93ifc(ering, an bem Ungemadj einer 
fränfelnben ©efunb(eit gu leiben (abe, unb ba& bejjmegen bemfelben bie 
SBerwaltung feiner £>iöcefe gegenwärtig nic(t wenig befdjwerltdj unb müljr 
ooU fein mürbe: fo (aben ©eine §eiligfeit, nadj eingeholter Meinung unb 
3uftimmung bc§ (oebwürbigften §ervn (£rgbifc(of3, cS für eine angemejfcne 
^Kafjregel erachtet, ba(in 3}orfe(ung gu treffen, bafe biefem e(rwürbia,en 
Ober(irten ein (Soabjutor mit bem SRedjte ber -ftadjfolge gegeben roerbe, 
roeldjer gugleia) bie (Srgbiöcefe im apoftolifdfjen Auftrage gu nerroalten (abe, 
jeboer) in ber 2öeife, bag ber (odjwürbigfte GlemenS 9Iuguft, grei(err £>roft< 
gu SBifd^ering , Srgbifdjof ber genannten Kölner jtirdje oerbleibe. Siefer 
apoftotifdr)en 9Ka&na(me erteilten beS tfönigS Sttajeftät bie lanbe3(errlicbf 
©ene(m(altung unb geluvten gugleict), Un8 gur Ueberna(me jene« widrigen 
flmteS attergnäbigft oorgufcf)Iagen. £}emgemä§ ^aben fobann (Seine ^äpfr 
liaje §ei(igreit, nacfjbem auet) ©eine ^oniglia^e ^ajeftat oon 93anern i^re 
roor)lrootTenbe ©inroittigung rjiegu gegeben Ratten, burdr) ein unter bem jyif<$tf : 



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— 357 - 



ringe audgeftellted 33reoe oom 24. ©eptember bed porigen Safjreä, traft 
apoftolifcher ^achtoollfommenheit , Und gum (Soabjutor bed fjochwürbigften 
£errn (Srsbijchofd oon tföln, Glemend Sluguft, mit bem 9^cd>te ber 9taa> 
folge unb $um 2lpoftoliid)en 9lbminiftrator ber <5r$biöcefe erwählt, eingefefct 
unb abgeorbnet, unb Und babei ade unb jebe lne$u notljwenbigen unb an- 
gemeffenen gacultäten übertragen, jeboa) in ber Söeife, bafj ber hoajwürbigfte 
ßlemend Sluguft, greifen* $)rofte gu Sßifchering, ©rgbifcr)of Don tföln oer= 
bleibe; mit ber weiteren oberftf)irttta)en Srflärung, bajj für ben gall, wenn 
ber Ijodjroürbigfte .§err (Jrjbi|a)of aud biefem fieben (Reiben, ober bad (h$= 
bidtfjum in irgenb anberer SEÖeife erlebigt mürbe, ©eine $eiligfeit Und an 
beffen ©teile, Traft berfelben apoftolifajen ^cachtooUfommenheit , fajon jefct 
ju einem (Srjbifchof oon £öln ernennen unb einfefoen (Slpoftol. 23reoe oom 
24. ©ept. 1841). 3ugleia) ^aben ©eine ^eiligfrit Und ben Auftrag 311* 
gehen (äffen, bie Verwaltung ber (Srjbiöcefe ohne 93erjug ju übernehmen. 

2öir nervten (^ud) nicht, geliebte SMöcefanen bed <5rgbidtf)umd Jtöln, 
bafe biefer apoftolifche Auftrag und ebenfo unermartet, als unermünfeht 
getroffen habe. 2örnn 2Öir auch bidfjer, ohne Unfer 9?erbienft jum ^eilig* 
tfjum berufen, auf bem SBijchofdftuhle oon ©pener ben §irtenftab unter bem 
Seiftanbe ©otted — bem allein $reid unb ©hre fei Qub. 25) — jum 
<$ebeihen Unferer anoertrauten treuem £>eerbe ju führen Und beftrebt haben, 
io mußten 2öir bennodf) in bem bemüthigen ©efühle Unfrer ©ajroäaje 8e* 
benfen tragen, ob Und bie erforberliaje raft gegeben fei, einem audgebehn* 
/ern tfirchenfprengel , ber uralten, in allen 3o Wunberten buraj fo Diele 
audgejeichneten <5r$bifchöfe unb sulefct burdj ben hodjehrwürbigen 2?efenner 
ziemend Sluguft oerherrlichten .uird)e oon ftöln oorjuftehen. 2ötr erwogen 
baber ben hoa^micfttiani npoftolijdien Auftrag in innigem lebete oor bem 
Singefichte ©otted unb mit bem Söeiratfje treuer, für bad §eil unferer Ätrd)e 
marmbeforgter iörüber. ©of)l erfannten ©ir bie ganje ©ärmere ber Und 
$ua,ebad)ten 93ürbe ; aber 2öir erfannten auch bie Pflicht, fie $u übernehmen. 
3n bem an Und ergangenen SHufe jweier ^odj^cr^igen Könige oere^rten 
©ir ©otted 9^at^fd)lu6 f unb in ber Und oom ©tatthalter Ghrifti über= 
tragenen ©enbung Ritten 2öir bed §eilanbed ©timme: „©ehe hin unb 
oerfünbe bad 9Rcid> ©otted — fürdjtc bid) nia)t, ich werbe bem ©türme 
unb ben SSogen gebieten; ich will mit bir fein unb bid) $um ^enfajen» 
flfäer maa>n (2uf. 9, 60. Etarf. 1, 17. SRattl). 8, 26)." ©ir fügten 
ed in gläubiger SDemutf>: ©Ott hat Und gerufen buraj feinen Slpoftelfürften 
^ßetrud — SKom hatte gefprodjen — an Und mar ed, bem apoftolifchen 
Hudfpruay gehorfam gu folgen. 

Äber nicht wollten 2Btr Unfere ©enbung beginnen, beoor $Bir nicht 
auch ben ©egen bed ho$pcitffrten £urtenfürften Und geholt, welcher (Juer 



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— 358 — 



Ch-jbifdjof ift unb bleibt, unb beffcn ©teile 2öir ^infort oertreten beftimmt 
roaren. Sßtr gingen baher, ben greifen §or)enpriefter, toeldfjer Chief) btärjev 
ein guter, treuer £irt Qoh- 10, 11) geroefen, in feiner 3"™cfge$ogenrjeit 
aufgufuchen unb ju be8 eljrroürbigen 95ater§ Jüfeen bie bittet fennen ju 
lernen, reelle bem £eile £urer ktrehe nott) tt)un. Unb in reifem Sftafee 
fanben 3Bir Un§ burch feine uäterlichen Mitteilungen belehrt unb gefeflet. 
©ein roeifer 9tatf) erleuchtete, feine begeifterte ©emüthSfraft ftärfte, feine 
Sufpradje ermunterte UnS, unb nact)bem 2öir ju bem ferneren, Un§ erroar: 
tenben ©erfe feinen üätertidt)cn ©egen erbeten unb mit bem SBerfpredjen 
feiner frommen gürbttten ermatten, folgten 2Bir, getröftet unb gefräftigt, bei 
Un§ ^gegangenen (Sinlabung an ba§ königliche §oflager, ben £ib ber 
Untertr)anentreue abzulegen. Wlxt gütiger §ulb bort aufgenommen, empfingen 
58ir au8 königlichem 3Runbe bie gnäbige SBerftcljerung be3 ranbc§^errliä)en 
Sohlrooflen§, mit roeldfjem be§ könig§ Sflajeftät ba§ ©lücf atterhöajftifirer 
fatf)olifdfjen 9th em ^nber unb ba§ in roieber jurüefgeführtem grieben ouj- 
blühenbe ©ebeitjen ir)rcr ktrcfje ©elterlich röünfdjen, foroie bie groBmütyige 
3ufage beS rräftigen ©chufceS für Unfer bifchöflicheä ©irren $um #eile 
unferer ^eiligen Religion, $)urcfj folct) hoghtrgtgrd ©ort erhoben, leifteten 
Söir bar)er ben »mtöeib in bie königlichen £änbe unb gelobten mit # 
richtigem, in bem (Gefühle ber ©röfje Unferer ©enbung tiefbewegten $erj», 
für jefct unb rünftig, roie <5uch ein treufatholifcher ©ifchof, fo auch bem 
könige ein treuer Unterthan ju fein, naa) ganzem Vermögen , roie ©Ott e* 
gebietet (1 $etr. 2, 13). Hudt) fprachen 2Bir in jenem für <£ud) unb Un* 
fo feierlichen Slugenblicfe bie fefte Ueberjeugung au§, bafj e3 Un8 rtidit 
fdjroer fallen roerbe, bie Pflichten eineä treufatholifchen SBifdjofS unb cineS 
treuen Unterthanen ju oereinen, ba ©ir als ßoabjutor unb Vermalter be$ 
(5r$bi3thumS an ber ©pifce eineä burdt) 3ßiffenfcf)aft, ©eftnnung unb 95>anbe! 
gleich nmrbigen (SleruS unb eineä mit regem ©inne für Stecht unb ¥fli$t 
begabten, gläubigen <8olfe8 ftehen werben; eine« ßleruS unb Eotteä, benen 
ihr uralter ©laube unb ihre oou ben Tätern ererbte einige, heilige, att 9 f: 
meine unb apoftolifdje itirerje ein foftbarer ©chafc ftnb, unb benen auch bie 
treuefte Siebe $u bem ihnen oon ©Ott gegebenen gerechten unb milben Könige 
tief im #erjen lebt. S)iefe Ueberjeugung mar eS auch, Unö fe,c 
öürbe Unferer ©enbung burch Such gu erleichtem uerhiefe, unb auf 
geftüfct glaubten 5öir , ein fegenoolleS ©ebenen ber UnS übertragenen $er- 
roaltung gu ©otteS tyrt, ju ber kirche 2öor)tfac)rt unb jum §eile ber 
©eelen erhoffen gu bürfen. $>emgemäf3 fyaUn $öir benn, unter Anrufung 
bc3 breieinigen ©otteä unb ber ^oc^gebenebeiten , unbeflecften ©otteSmutter, 
ber (Srjbiöcefe gnabenreichen Patronin, bie SSerroaltung be3 (Srjbiötbums 
in ©egenroart beS hochwürbigften ^etropolitancapitel«, nach 3«$ aIt w 




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- 359 



Unä zugegangenen oberhirtlichen Auftrages, alä (Joabjutor beä ^oa)roürbig- 
ften #errn (£rgbifa)ofä (Jlemenä Slugufi mit bem töedjte ber ftad&folge unb 
alä Stpoftotifc^er ftbminiftrator beä (Srgbtäthumä MUx, am heutigen Sage 
förntlia) übernommen, unb finb oon f)eute an in alle baran gefnüpften 
9fce<$te, ^flidjten unb Mmtäbefugniffe mit ben Unä übertragenen allgemeinen 
unb befonbem gacultäten oollftänbig eingetreten. 28ir beeilen Unä baf>er, 
(hidj, geliebte 2)iöceianen beä (Jrgbiäthumä &öln, biefe Vorgänge befannt 
gu mad)en, unb eröffnen &ud) gugleidj, bafe baS Oberhaupt ber Äirdje allen 
unb jeben, roeldje eä angebt unb gur £tit angeben roirb, in jtraft beä \)tu 
ligen ©eljorfamä ben 93efef)l erteilt, Unä gu bem Hmte eineä Soabjutorä 
unb Slpoftolifdjen SlbminiftratorS unb gu feiner >$tit gu jenem etne^ (*rv 
bifchofä oon &bln, foroie gu biefeä Slmteä freier Sluäübung gugulaffen unb 
aufzunehmen, unb oon nun an in allen Singen, roeldje bie SBerroaltung 
beä <£rgbiäthumä betreffen unb Unferer 2lmtäroirriamfeit unterteilt finb, 
Unferer Reifungen unb SSerorbnungen in ©ehorfam unb ©^rerbietung naä) 
firdjlidjer 93orfd)rift geroärtig gu fein (9lpoftol. 93reoe com 24. ©ept. 1841). 

2öof)l ^at ber Jperr in biefem neuen, oon Unä angetretenen tlmte eine 
fernere sBnvbc auf Unfere Schultern gelegt, geliebte Diöcefanen ! 2Bir ^aben 
bie fjofje SBtajtigfeit Unferer ©enbung reiflich erwogen; 2öir Fennen fic in 
ihrem gangen Umfange: allein 5Bir oertrauen auf (5ure oereinte unb ctf* 
riajte Mithülfe, hochroürbige unb eljrroürbige ©rüber unb Mitarbeiter im 
Seinberge beä §errn, bie 3hr unä in ber Pflege beä JReidjeä ©otteä gur 
©fite fte^t, unb bie ber §eilanb cor feinem Slngeftchte ^ergefenbet hat in 
©täbte unb Dörfer, fein göttlicheä 2öort auägufäen unb feine (Srnte gu 
bereiten; unb SQBtr oertrauen auf bie tf)ätigf*e Mitroirfung $uer Slttcr, ges 
liebte SMöcefanen! Unb Unfer Vertrauen ift ein freubigeä; benn (Jure 
©laubenätreue unb (hier ftanbhafteä SBefenntnijj ift in ber gangen ffielt 
oerfünbet roorben; 3^r roaret (Sureä £>irten greube unb ihone; bamm 
fommen SSBir gu (£ucf), Uni mitgufreucn in £urer greubc; benn 3h r fte^et 
feft im ©lauben (fiuf. 8, 5; 10, 1. 2. JRöm. 1, 8. $l>iupp. 4, l. 1 tfor. 
1, 23). 93or 2Wem aber unb inäbefonbere oertrauen 2öir auf bie unter: 
ftüfcenbe tfraft Neffen, bet mit bem 2öolIen aud) baä Vollbringen gibt, 
unb 2Bir blitfen mit hoffenber 3uoerfia)t gum Sater ber Sinter, oon bem 
jebe gute ©abe fommt unb jebe ooHfornmene ©abe (^^ilipp. 2, 3. 3af. 1, 
17). Unfere £ülfe ift im tarnen beä £errn, ber Jpimmet unb (Srbe gemalt 
hat! — 9cid>t mx §aben 3f)n ermä^lt, fonbern (5r hat Unä berufen, unb 
hat Unä ©eroalt gegeben, gleia) feinen fettigen ^roölfboten, bie frohe 93ot= 
fchaft feineä ^immelreiajeä unter 6uo) gu oerfünben ( s ^f. 123, 8. 3oh- 15, 
16. Matth. 10, 1); unb ber Unä, ohne Unfer 3utl)un, berufen, roirb aud), 
fo oertrauen 2öir in gläubiger $)emuth, Unä bie ©nabe fajenfen, feinem 



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- 360 — 



göttlichen [Rufe gu genügen. 9Bir roiffen, roaä baä Oberhaupt ber ^eiligen 
£ircr)e oon Un3 »erlangt, roaä ber tfönig oon Unä ^offt, roaS 3t)r oon 
Un§ erroartet; unb 2öir haben ben feften Sßitten, unter ©otteä ©eiftanbe, 
bie <ßflia)ten, bie 2öir ber Zeitigen Äirdje unb ihrem Oberhaupte, bem 
nige unb bem 93atcrlanbe, (Sud) unb (Surem Seelenheile fehulbig jinb, gu 
erfüllen nach aßen Unfern Gräften. 5öir foUen (£ud) fortan ein güfjrer 
auf bem 3Bege be§ $eil3, ein Setjrer in ber djriftfatholtfchen SBahrljeit, ein 
3Bäct)ter im §eiligtfmme ChireS altehrroürbigen ©laubenä, ein 93ortämpfer 
im Streite gegen Unglauben, Unroahrtjeit unb Unftttlichteit, ein Steuermann 
im Scr)iffe (Surer ^eiligen itirdje, ein Sluäfpenber ber ©ehetmniffe ©otteä 
tu bem fiebenfadjen ©nabenbrunuen ber heiligen Sacramente (2 Zim. 4, 5. 
1 #or. 4, 1), ein §irt unb <8ater fein — ein rreutatholifcher 33ifchof (offen 
9Bir (Such fein. Söohlan benn, gär>It auf Unä — 3öir motten (Sud) biefeä 
fein mit aller raft be3 ©eifteä unb atter Sluäbauer eineä gottentfchlofjencn 
©emütheS. ©ir motten (Such uorangefjen in ©laubenStreue, ^offnungsfreu* 
bigfeit unb Jtampfeämutb; SGBir motten (Sud) ba§ Jtreug, be§ £eilanbe3 6treit: 
unb Siegesfahne gegen Satan unb Sünbe, gegen $ob unb §ötte, gu gleichem 
Streite oorantragen; SÖir motten beS ^eiligt^umä forgfamer Söäajter fein, 
furd)tlo3 unb treu, bamit ber in ifmt niebetgelegte Sd)afc ber apoftolijfyn 
Seljre unoerfe^rt bemat)rt bleibe; 2Bir motten feftftehen ofme SCÖanfen auf bra 
gelfen, auf ben ber §err Unfere güjje geftettt, auf bem gelfen $etri, auf ben 
er feine Äirdje gebaut, bamit fie nimmermehr überroältigt werbe; unb 2Bhr 
motten (Sudt) ein treuer £au§&ate ©otteä in ber ©emeinbe fein, in melier 
feine ©nabenfcr)ä&e hinterlegt p"b, mit beren SluSfpenbung er UnS betraut 
hat, gur 93efeftigung be3 ©laubenä unb ber Siebe ÖP("KPP- 2, 8—9. 1 Jim. 
6, 20. 39, 3. OTattr). 16, 18. £it. 2, 7). SDenn Unfere Senbuna, 
ift aud) eine Senbung be§ griebenö unb ber Siebe; unb barum fommen 
3öir gu (Sudt) in ber Siebe unb im ©eifte beö griebenä. $)ie Siebe ift e$, 
bie ba aufbaut; benn ©Ott ift bie Siebe. Unb ob SBir aud) mit (Sngek 
gungen rebeten unb hatten bie Siebe nicht, 2Bir mären nur ein tönenbeä 
(Srg unb eine flingenbe Schelle. Unb ob 3öir audfc) roeiSfagten unb alle 
©iffenfdjaft unb alle ©laubenäfraft hätten, alfo bajj 3Bir Söerge oerfffcten, 
fo mären 2öir niajtö ohne bie Siebe. SDie Siebe ift be3 ©efefceS Erfüllung. 
Darum motten 2öir (Sud) auch oorangehen, mie in unoerf&lfchtem ©lauben 
unb in unerfdjütterlidjer Hoffnung be$ (Soangeliumä, fo audh in ber brüber* 
liehen Siebe unb im grieben. SDen grieben motten Söir (Such oerfünben, 
mie ber §err ihn gibt, bamit 3hr bie (gin^eit beS ©eifteä beroahret, im 
Öanbe beä griebenS. ©laube, Hoffnung unb Siebe, biefe brei bleiben; aber 
bie gröjjie unter ihnen ift bie Siebe. iDarum motten 2Bir biefe auch pflegen 
unter (5udt) mit ber Sorgfalt eineS guten fürten, unb ©ud) Sitten einlote 



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— 361 — 



fein beä griebenä unb ber Siebe (1 Jtor. 8, 1; 13, 1—13. 1 3ol>. 4, 16. 
1 Stirn. 1, 5. Gol. 1, 23. £ebr. 13, 1. 3oh- 14, 27. (Sph- 4, 3). 

2öenn SGBir aber Unfere Pflichten, bic Unferc ©enbung Un3 auferlegt, 
oor bem 2lngefichte beä §errn in3 tluge faffen unb fie bei bem (Eintritte 
in (Sure TOtte offen auSfprechen, fo haben 2öir auch baä dltty, (Such an 
bie (hingen gu erinnern , geliebte SDiöcefanen ; benn ntc^t roirb eä Un3 ge= 
iingen, (Such, roie 2öir follen unb wollen, ein treuer £irt gu fein, roenn 
ntc^t auch 3tjr Unferem Sötrfen in freubiger eintragt mitroirfet. ©in 
griebenS* unb greubenbote erfa^einen SGÖir unter (Such, benn 2öir bringen 
auä bem Sftunbe Unfereä geregten unb tnilben ßönigö bie ^oa^^erjige 
Serfic^erung ©eines lanbeäoäterlichen Söohlmollenö für (Sud) unb (Sure 
£irdfc)e, unb ©eines königlichen <5ä)u|je3 für (Sure unb Unfere iöeftrebungen 
jum ©ebeifjen UnfereS ^eiligen ©laubcnä. 2lud) ^at ©eine königliche ©rofc 
muth ©id) in befonberer £mlb (Surem e^noürbigen roeltberü^mten ©otte& 
Ijaujc gugeroenbet unb gu beffen Ausbaue eine jährliche IanbeS^errlia)e ©abe 
bef^Ioffen — roofür ©ott 3h n fegnen wolle! 3 n gleicher ©eife ^at auct) 
ber SSanern Äönig, wie ©eine fromme gürforge für ben grieben (Surer 
Ätra)e roirffam betätigt, fo auä Siebe für ben SSunberbau (Sureö SDomeS 
©eine großmütige Unterftüfcung gu beffen SSoflenbung unb 2luäfa)mücfung 
auägefprochen. 3n allen beutfdjen ©auen erwacht bie lebenbigfte 5£^eilna^me 
m freunbliajen ©penben für baä gro&artigfte 23auwerf ber ältoorbern, für 
ba3 uralte hehre fünfter ber heiligen ©tobt Jtöln; unb 3hr felbft fteuert 
freubig gu bem fdjönen Unternehmen. — Söoljlan benn, geliebte $>iöcefanen! 
©ort fegne bas ihm gefallige 2Berf ; benn ee> gilt ben Sludbau eines feiner 
^errliajften Tempel in allen (Srbtfjeilen, be3 berebten 3eugen Dcr grömmig* 
feit (Surer SBoroäter, (Sureä Sanbeä alteljrwürbiger ^utterfirdje. 2lber eä 
gilt aud) bie 93oHenbung eines noch weit herrlicheren 33aueä, e3 gilt ben 
getftigeu Sluäbau (Jurer oon ben Gütern ererbten ^eiligen jtirche auf bem 
gunbamente ber Propheten unb Slpoftel, auf bem ©runbfteiu 3efu3 <£1)tu 
ftuö, auf welkem allein gefeftet jeber S3au emporwächst gu einem Eiligen 
Stempel im Jperm ; e8 gilt ben Sluäbau biefeä ©otteär)aufeä unter Sud) unb 
in £ud) felber. — SDarum fagen 2Bir (hid) mit bem Slpoftel: 33auet ben 
Stempel ©otteS in (Such im ©eifte, unb bauet nid>t mit £olg, #eit unb 
©toppein, fonbern bauet mit ©olb, ©ilber unb ebeln ©teinen, bamit (Suer 
S8au bie ^ßrobe befte^e; bauet &ud) felbft al§ lebenbtge ©tetne auf ben 
©runbftein in bie heilige ^ira)e beS §errn ein, bamit 3h r emporroachfet gu 
einem auöerroählten ©efchlechte, einem Zeitigen 93olfe, einem 93olfe ber 
Werbung unb einem föniglidjen ^riefterthume , bamit 3$ r ^ ra f* Neffen 
beurfunbet, ber ©ua) aud ber ginfternife berufen X)at gu feinem rounberbaren 
Sichte (<Sph. 2, 20. 22. 1 #or. 3, 12. 1 $etr. 2, 5-9). ©iffet 3hr 



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- 362 — 

nidjt, bafj 3fjr ein £empel 0$ottcS feib? 60 erbauet ©ud) benn felbft gu 
einem tebenbigen ©otte3f)aufe, gu einer Söofmung be3 ^eiligen ©eifteS, unb 
traget ©Ott in (£uä). geiget, 3*> r Dem Öenrn unb feiner ^eiligen 
ilirct)e angehört in ©efinnung, $öort unb Söanbcl; benfet unb rebet nie 
©otteS £au§genoffen ; roanbelt roie Mitbürger ber ^eiligen, roie (Böfme beä 
ßia^teä (1 ßor. 3, 16; 6, 19—20. 6pf). 2, 19; 5 ; 8). 5Saa)et, ftef>et feft 
im ©tauben, unb feib ftarf. galtet feft an ber uralten unDerfätfdjten ßefjre, 
roetdje ber §err in feiner Jttra)e niebergelegt für alle JaWunberte, bis bafc 
er roieberfomme, unb nertrauet auf ben gelfen, auf ben er feine tfirdje 
gebaut, bamit fte nimmer überroätttgt roerbe. gotget treu tt)rer mütterlichen 
güfjrung auf bem Söege be§ £eile§, unb empfanget au8 if)ien fegnenben 
£änben bic ©ct)äfce ber ©rbarmungeu ©otteä im ©nabenbrunnen , roeldjen 
3efuS @t)riftu8 mit feinem ©tute gu einem 93orne geheiligt $at, beffen 
©affer fort unb fort (hörnen gum ewigen Ceben. ©eib unerfdjütterliä) in 
ber Hoffnung be3 (Soangeliumä ; benn mißt ja, roeldjeö bie Hoffnung 
ift (Jurer ©erufung unb bie Üteidjttjümer @ure§ ßrbtfjeilä : bie ©lorie 3 e f u 
(Sfjrifti in (hidj gur erotgen «Seligreit. Darum galtet ba§ ©efenntnifc (hirer 
Hoffnung feft unroanbelbar (1 £or. 16, 13. 3ot). 4, 14. (Sol. 1, 23—27. 
<5pt). 1, 18. £ebr. 10, 23). <Seib, roa8 3§ r Reißet: ©efenner ber einigen, 
tjettigen, apoftolifa>n, fattjolifdjen Jtiraje. gürdjtet ©ort, unb roanbelt cor 
feinem Slngefidjte in ber ©erea)tigfeit , 2öat)rt)eit unb £eiligfeit. fcljrct ben 
Äönig, unb feib untertt)an feinen ©eroalttjabern , um ©otteä roillen; benn 
ber §err ift eö, ber ben Jtönig geiefct f)at, atS feinen Diener, unb §at it)m 
ba§ <5djroert ber ©ered)tigFeit in bie £anb gegeben, ben ©uten gum ©djufce, 
ben ©Öfen gur Vergeltung, (£rroeifet (£uä) überaß als foldje, roeldje, ber 
@ünbe tobt, ©ort leben, at8 beffen roatjrfjafte Diener in 2Wem (1 ^etr. 2, 
13—17. (Splj. 4, 24. tööm. 6, 11; 13, 1—4. 2 tfor. 6, 4). Unb in& 
befonbere, Jtinber, liebet (Sud) unter einanber in ber ^eiligen Siebe be3 
£erm, unb erroeifet (Sure Siebe nidjt mit bem 2Sorte unb ber 3unge, fons 
bem mit ber iljat in 95kt)rf)eit. 2ßer feinen ©ruber nidjt liebt, ift mc§t 
auö ©Ott unb roanbelt in ginfternij*; benn ©Ott ift ein ©atcr be§ SidjteS 
unb ber Siebe, gern jet oon (htdj §aber unb (Siferfudjt, $lufgeblafent)ett 
unb Empörung, 3 0rn unD 3 roictr aa)t; benn ©Ott ift nidjt ein ©Ott ber 
3roietraa}t, fonbern be8 griebenS. Darum t)abet grieben unter (Sua) unb 
fjaltet grieben mit 2Wen. Damm ertraget einanber in ©ebulb, (Sanftmut^ 
unb Siebe, befliffen, bie öinigteit bc8 ©eifteS gu beroa^ren buraj ba8 ©anb 
beS griebenS, bamit 3§ r ^ n unD ^ n ®wf* f e * et * n ^tnen 
©tauben unb in ber (Jinen Hoffnung auf ben ©inen ©Ott unb SBater, ber 
ba ift über 3llle (1 3ot). 3, 10. 11. 18. 3af. 1, 17. 2 tfor. 12, 20. 
1 £or. 14, 33. «ättarf. 9, 49. ^ebr. 12, 14. fcp&. 4, 2-6). 



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— 363 — 



Unb fo möge benn ber ©Ott beö griebenS Unfern Eingang unter (£ua) 
fegnen — fegnen für bie Ijeilige Jttrd)e, für (5udj unb Und! — gür bie 
fjeilige $ird)e, bamit fie, bie ber §err mit feinem Stute erfaufte, itjre 
raeltgefajidjtlidje Senbung, bie SööCfer ber (Srbe burrt) ben göttlichen ©o§n 
$um 33ater &u führen, in Chidj immer meljr erfülle unb unter (Jud) blülje, 
eine f>eilige, flecfenlofe, gtorreid) ftrat)lenbe ©raut be3 $errn (6pt). 5, 27). 
— gür (5ucfj, ba& 3ftr, atä treue eöljne biefer (hirer UebeooHen Butter 
unb U)r anf>angenb mit £er$ unb 3Runb, iljre ßefnren nidt>t bloö befennet, 
fonbern fu aud) lebet, unb baburd) gu einem ^eiligen 93otfe roerbet, in roek 
djem ba3 ftcicfj ©otteä roo^nt. — gür Unö aber, bamit 2ötr ein n)aa> 
iamer 93erroatter in bem £aufe ©otte§ feien, furajtloS unb treu; bamit 
2öir @udt) al8 guter §trt auf gute SBeibe führen, unb (£ud), mit ©otteS 
Öciftanbe, üorangefyen, gtctdt) ^ßetruä im ©tauben, gteid) ^auluö in ber 
Hoffnung unb gleidj 3°^ annc ^ * n Der Ctcbe. 

3^m aber, ber ben ©tauben in Une anfangt unb oollenbet, ber bic 
Hoffnung in Un3 befeftigt unb erfüllt, ber bie Siebe in Un8 ausgießt unb 
oerme^rt (§ebr. 12, 2; 3, 6. SRöm. 5, 5), bem 93ater, bem <5of)ne unb 
bem ^eiligen ©eifte, fei $reiä unb <*$re! — ©elobt fei 3efu3 (S$riftu3 in 
(Sroigfeit! 5lmen. 

©egeben $u Jtdfa , am läge beä ^eiligen flttartorerä unb ^apfteä 
auä, ben 4. ^ärj 1842 

t 30 Cannes. 

»0. <£oa* jntor 3o|anue8 tum Wciffcl, «ifdjof öon S^cr, ju Stola an König 

Srricbriöj mWm IV. öou Greußen. 

Äoln, ben 6. 2Jcärj 1842. 

2töerburd)taua)tigfter, Slttergnäbigfter .Röntg unb $err! 

3n Sluäfüfyrung beä ^päpftlidjen 93reoeä com 24. (September oorigen 
3af)reä, roeldjeS mid) auf bie allergnäbigfte ©efignation (Jurer ilöniglidjen 



1 £er Hirtenbrief routbe mit nad)ftef)cnbem 9tunbfd)rciben an bie ©tabu unb 
Sanbbcdjanten ber Cfrjbiöcefc »erfanbt. 

tfoln, ben 5. Wlax$ 1842. 

(Huer $od)töürben erhalten in ber Anlage bie erforberlid)e Hnjafyl ber äbbrüde 
be8 »on mir ertaffenen ^aftoral*2lu8f<I)reiben8. €ie rooflen baSfelbe ben Herren Pfarrern 
be8 IDefanate« ungefäumt mit ber ©elfung juge^en laffen, bafe fte ed am Sonntage 
nad) bem (Smpfange beim öffentlichen @otte«bienfle auf ber Äanjel ablefen. Öuer #oa> 
mürben unb bie fämmtlidKn Herren @eifUia)en entnehmen barauä, baf? icf> in ber 
gefxrigen ©tfcung be8 £oa)ioürbigfien Wetropolttan * Kapitels in J^olge ber «uorb* 



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— 364 — 

s Diajeftät gum (Soabjutor beä #errn (SrgbifdjofS oon Äöln unb 2lpoftoliftt)en 
Slbminißrator beä (£rgbiötljum3 ernannt, r)abe i$ am oorgeftrigeu Sage bie 
93erroaltung ber (£rgbiöcefc in ©egenroart bc§ fytxpi oerfammelten SÜletr* 
politancapitelS angetreten unb bie Uebernar)me ber @efd)äfte burd) ein 
^aftoralfajreiben forooljl ber ©eiftlidjfeit , al3 aud) ben SMöcefanen Mannt 
gegeben. 

3$ erlaube mir nun, ©urer königlichen ^Rajeftät biejen meinen 2lm& 
antritt atferuntertljänigft gur fd)ulbigen Slngeige gu bringen unb mein bei 
biefer ©elegenfjeit ausgegebenes $aftoral)d)reiben fner angefügt mit ber 
beuoteften Sitte oorgulegen, baäfetbe als ben Sluäbrucf meiner c^rfurajtd-- 
üoffften Jpulbigung genehmigten gu motten. 

93ei biefem für mia) fo mistigen Hnlaffe, roeldjer mir, feitbcin id) 
(furer königlichen Sttajeftät burd) meinen geleiteten (Sib oerpflidjtet bin, 
gum erften 3Rate in meiner neuen 2(mt3eigenfchaft meinem Könige unb 
§errn gu nahen geftattet, fann id) nur jene lauteren ©ejinnungen unb ©fc 
fühle roieber^olen, roeld)e id) bamald, als id) bie &f)vt hafte, ben ftintäeib 
in bie königlichen §änbe abgulegen, mit bewegtem §ergen auägejprofyn 
habe, unb für beren ungeljeudfjelte 5öaf)rheit bie tiefe fltührung bürgen 
möd)te, oon melier id) in jenem mir unnerge&lidjen Slugenblicf burdjbrungm 
mar. 3^/ i$ werbe ©urer Jtöniglid)en ^ajeftät ein iunigft ergebener treuer 
Untertan fein, wie id) ben meiner überörtlichen ßeitung untergebenen 
cefanen atö ein geroiff en^after , roarmbeforgter ißermalter oorguftehen mic$ 
beftreben roerbe. pflögen bafür Eure königliche SRajeftät mich mit Silier 
hödjftihrem ©ohlrooHen unb Vertrauen beglüefen, roelajeä für meine ©irt% 
famfeit in fo Ijofjem ®rabe förberlidt) ift. 3°) werbe mich beetfern, meines 
^önigä 23o^lrooHen unb 93ertrauen, fo oiet nur immer in mir ift, mit 
reblicher Slnftrengung gu oerbienen. 

3nbem id) mid) unb bie (Srgbiöcefe köln ber lanbeäoäterlidjen §ulb 
unb ®nabe beooteft gu empfehlen roage, erlaube ict) mir, bie lauterften Gte 
fühle ber tiefften e^rfurajt unb treueften Ergebenheit bargubringen , mit 
roeldjen id) allgeit geharre 

©urer königlichen TOajeftät 

aUerunterthänigft * treugehorf amfter 
(Soabjutor unb Slbminiftrator beä ©tjbiltjumfi kölu 

f 3ot)anneö. 

niingen be« bdiigen BpoftoHfönt ©tuble« bie »etrooltung ber erjbiocefe Äoln all 
Goabjutor beä #ocfcn)ürbia.fien $errn örjMftbof« Giemen! «ugufi $TeibcTrn Profit jn 
SHf<$ering mit bem Steckte ber Wacbfolge unb atd Slpoftoliftber abmimffrator angetreten 
babe, babev fortbin alle Gingaben in finfclid&en Mmt8}aä)en an tni$ ju rieten ftnb. 

f 3o$anneS oon ©eiffel. 



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— 365 — 

91. Goabjutor 3oljannt« üon (griff cl, »ifdiof oon &mtt, \u ftoin an öch Staate 

miniflcr C^idjljoru 311 $crliu. 

Äöln, bcn 6. 9Rarj 1842. 

(xurer ©jrceHenj 

beehre idj tnief) bic ergebenfte 2ln&eige gu erftatten, ba& c3 mir nad) mefjr-- 
toödjentlidjen ununterbrochenen 2lnftrengungen gelungen ift, bic jur SBertoaU 
tung beä 33i§t§umä ©peoer erforberlidjen Maßregeln ju beenbigen unb mief) 
auf ben mir übertragenen Soften $u $öln ju begeben. SCm 8. biefeS bin 
idj basier eingetroffen unb t)abe oorgeftern Borgens* 10 Uljr in ©egemoart 
beä oerfammelten 3Ketropolitancapitel3 , reellem icf) baS ^äpfttidje Söreoe 
com 24. ©eptetnber 1841 oorlegte, bie Slbminiftration ber (£r$biöcefe #öln 
al3 (Soabjutor beä §errn @rgbifd)ofä mit bem SHeajte ber 9taä)folge unb 
atö STpoftotifajer Slbminiftrator angetreten. 3ur ßonftatirung biefeä SIcteä 
fjabe icf) ein oon mir unb oon allen anroefenben Gapitularen unterzeichnetes 
^rotofoff aufnehmen laffen; unb um audj bie ©eiftlidjfeit unb bie $)iö* 
cefanen oon ber gtoifdjen be3 JtonigS ^ajeftät unb bem ^apfte jur regel= 
mäßigen 93enoaltung be8 (JrjbiStljumä getroffeneu Hnorbnung unb oon 
meiner canonifa^en Uebernafjme biefer Senoaltnng in geeignete Jtenntnijj $u 
icfcen, Ijabe icf) ein Spaftoralfdjieiben 00m gleiten $age ergeben laffen, 
rocldjeS r)eutc an bie ©efane unb Pfarrer jur $ublication oon ber Langel 
oerfenbet toirb. 3$ beehre mid) baf)er, (*urer Chcellenj oon biefen SBor* 
gangen gan$ ergebenft 9tad)ridjt gu geben unb einige (Srremplare meinet 8fa8* 
fdjreibenS in ber Slnlage $ur gefälligen ©infidjt beizufügen. 

2lu3 bem gkftoralfdjreiben roerben (*ure (SrceHenj eiferen, bafe idj in 
bemfelben feinen iBegug auf ba3 (Sircular be3 §errn ©rgbifajofö genommen 
Ijabe, obgleia^ biefeä mit bemfelben in STcünfter fo befprodjen mar. Ja? 
hatte nid)t gejtoeifelt, baß er mir fein föücff abreiben jur gleichzeitigen <Publi* 
cation mit bem Peinigen mitteilen roerbe, unb er fdjien atidj bereits hierju 
aanj geneigt, inbem er fein beabfidjtigteä Girculare jur ©rtfjeilung be$ 3 ms 
primatur oorlegte. Slllein, feitbem iljm ba§ Schreiben (5urer (Srcellenz oom 
23. 3Gnimr in 23etrefj beS 3 m P™ matur S^Sangen ift, hat er feine s lKeinung 
roieber geänbert. (*§ fdjeint mir, baß bie barin oorFommenbe ^leujjerung, 
„eö roerbe an bie ©teile be3 $ublicanbum3 oom 15. 9eooember 1837 ein 
anbereä treten", fein SRitf trauen rege gemalt §at; benn er fdjrieb mir un= 
term 4. gebruar, baß „er biefeä anbere ^ublicanbum oorläufig fefjen 
muffe, beoor er fein ftunbidjreiben erlaffen toerbe". — 3$ f"^^ ty m M*f<* 
WiBtrauen in mehreren bie ©aaje fe^r bringliaj barftellenben ©abreiben ju 
benehmen; allein alle oorgebraa)ten @rünbe führten ju feinem ftefultate, 



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— 366 — 

inbem er mir gulefot unterm 13. gebruar fdjrieb: „ich fotlc mich feft barauf 
oerlaffen, baß er fein 9btnbf abreiben nicht eher oom Stapel lafje, bis er 
bie 3 ur "^ na ^ me Dcä ^publicanbumä com 15. 9tooember 1837 gefehen; — 
roenn id) nod) ferner in ©egiefmng auf biefen ©egenflanb in ihn bringe, 
roerbe er mir gar nicht mehr antroorten". — ES blieb atfo gutefct ntdjö 
übrig, alä ihm feinen unbeugfamen SBiKen gu laffen unb ohne ihn ooratu 
gugehen. 3a) ^abe nun unter bem heutigen bie vom $errn Oberpräftbenten 
oerdffentlichte SBefanntmachung bem £errn Ergbifchof gugefchieft unb (jofie 
Daraufhin bie cnblid)e 3 u f enDun 9 f eineö EirculareS in wenigen Jagen, 
lieber beu Erfolg biefeä nochmaligen ©chritteS toerbe id) nach eingegan: 
gener Erroieberung beä £>errn Ergbifchofä Eurer Ercclleng unoergüglia)en 
33eria)t gu erftatten nid)t oerfehlen. 3 nöem i*S fonaej biefen erften amfe 
liehen Bericht oorgulegen mid) beehre, benüfoe icf) biefe (Gelegenheit, mia) 
unb bie Ergbiöcefe bem gütigen Söohltootten Eurer Ercelleng angelegen!* 
lia)ft gu empfehlen. 

SRögeu £oa)felbc mir bie freunbltche ©üte, roeldje Sie mir in Min 
beroiefen ^ben, aud) fernerhin in meiner neu übernommenen SSirffamfeü 
beiPahren unb bagegen bie 33erfia)erung genehmigen, bafj id) mit banfbarer 
Verehrung unb hoct)acf)tungSüofler Ergebenheit oerbleibe 

Eurer Ercelleng 

gehorfamfter Liener 
f 3ohanneä oon ©eiffel. 

92. (Sternen« Hnguft ftretoerr oon Sroftc ju ©if djering, Grjbttäiof oon ftöln, Ji 
fünfter an Den Gooojutor 3obanne« oon (Betffel, »ifajof 
oon Spcucr, 3n »bin. 

SRünftcr, bert 10. Tlaxi 1842. 

Eurer ©ifchöflichen Knaben 

Schreiben auä Min erhielt ich Qcftern nebft ben Anlagen, für bereu lieber 
fenbung ich oerbinblichft banfe. 3^ Deei ^ e mic *>f anliegenb bie 3« DCntar ' a 
oorläufig gu überfenben, benen mein föunbf abreiben fehr balb folgen wirb, 
unb habe bie Ehre mit ber oollfommenften Hochachtung gu beharren 

Eurer ©ifdjöflichen ©naben 

gehorfamfter Liener 

Element 31 u g u ft , 
Ergbifctjof oon Ä'öln. 



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— 367 — 

93. CHemen« Hnguft, imrd) (Botted Erbarm min unb burdj bie Wim De be« (eiltgen 
Vlpo)'tolifd)cn Stuhlet (Fnbtfdjof öon ftöln unb Legatus natu» beä (eiligen 
römifdjcit Stublä, Freiherr $rofte jn 8if$ering. 

2Rünfter, ben 9. ÜRärj 1842. 

deinen lieben Mitarbeitern im ©einberge beS §errn unb aUen meinen 
lieben £iöce[anen (ei ©nabe unb griebe oon ®ott, unfernt $ater, unb bem 
§errn 3*[u 6$rifto! 

£)aS Oberhaupt ber 5lird)e fyat auS hödjft mistigen, baS bei 
£ird)e betreffenben ©rünben, inbem 3$ mtm Chr$biStl)um Jtöln behalte, 
euer (Jr$biid)ot bleibe, mir, roie eud) befannt ift, einen (Joabjutor in ber 
^perfon beS §od)roürbigften iperrn SBtfc^ofd oon ©peoer, #errn oon ©eiffel, 
unb jroar mit bem SRecfitc ber 9taa)folge, baS r)eißt # fo ernennet, baß ber: 
jelbe bei meinem Sobe unmittelbar, of)ne 2BeitereS, als Qhjbtföof oon Jtöln 
eintritt, unb biefen meinen (Soabjutor hat ©eine ^etligfeit, roie eudj ebem 
jaHS befannt ift, fd)on jefct gum Slbminiftrator meiner ^r^biöccfc angeftetlt, 
auef» bemjelben alle baut nötige ©eroalt uerlie^en. 

SDicfer (Seitens beS Oberhauptes ber Kirche getroffenen Ma&reget mich 
unterroerfenb , roerbe 3$ min / 1° Diel meine ©djroachhflt geftattet, bem 
MorjfeS, bem greunbe ©otteS, nachahmenb, meine §önbe für eud) betenb 
gum §immel ergeben; 3$ r aDCr » meine geliebten Mitarbeiter im SBeinberge 
beS §errn! muffet meine 5lrme unterftüfoen, bamit fte nicht ermüben unb 
fmfen, bamit ber $ampf, ben roir Slle ohne Unterlaß ju beftehen haben, 
ber ßampf roiber bie ©egierlia^Feit beS gleifdjeS, roiber bie 2Selt unb roiber 
ben Seufel, tapfer unb bis jum oollftänbigen ©iege burchgefampft roerbe. 

Meine lieben Mitarbeiter im SBeinberge beS ©erat! meine lieben £>iö s 
cefaneu ! 3$ r 3uT*i galtet feft an bem gelfen ^etruS in 9iom, auf reellem 
ber §eilanb (Seine jtircfje gebaut r)at ; galtet feft an ber fiefjre beS §errn, 
rDetdje <5r burd) ©eine Kirche unS uerfünbigen lagt , unb geiget burd) bie 
X§at, burd) einen acht gottfeligen S&anbet,, baß i^r ber Eefrrc beS §errn 
treu )eib. 

©eib euren Obrigteiten ge^orfam; gehorchet in fira)licf)en fingen ber 
gei filia^en Obrigfeit, inSbef onbere , roie bie £eerbe bem guten §irten folget, 
meinem ©eitenS beS Oberhauptes ber Jttrd)e gur 93erroaltung meiner (5rg= 
biöcefe angeordneten (Soabjutor, unb in weltlichen fingen get)orcr)el eurer 
Ti>ctttict)en Obrigfeit, unb $roar nid)t allein auS {yurdjt uor ©träfe, fonbern 
um ©otteSroiöen. 

Unb 3h r > ^enen bie (*r$iefjung ber 3 u 9 en & obliegt, ©eiftlia^e unb 
Altern, &hrer unb Lehrerinnen, oergeffet niemals, bafe bie jtinber, baß bie 



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— 368 — 

3ugenb ein eudj anoertrauteS itleinob finb, roetdheä ®ott oon euren £än= 
ben $urücfforbern roirb. 

ßiebet eudfj etnanber, rote (Sfjriftuä eud) geliebet hat; bavan werben 
naa) bem ©orte be3 §errn Sitte erfennen, bafj tfjr 6eine 3önger feib. 

E3 fomme nun über eua) Sitte, unb bleibe attegeit bei eud) ber (Segen 
©otteS, be§ SSaterä unb be8 ©ofmeä unb be§ ^eiligen ©eifte«. Slmen. 

£>a8 oorftehenbe föunbfdjreiben fott in atten Jttrd&en metner Er$- 
biöcefe am erften nad) bem Eingang beSfelben folgettben ©onn* ober 
geiertage oon ben tfan$eln oerffmbtgt roerben. 

Glemenä Sluguft, 
Eqbifchof oon Jlöln. 

94. ftönig 3rricbrid> ©ilbdm IV. oon qjrcn&en an ba* SHetrooolttancaoitel 

ju Äb'ln. 

SBctlin, ben 13. Warj 1842. 

ES ftnb ÜJcir oon bem Sftinifter ber geiftlidjen Angelegenheiten bie 
33efd)tüffe 1 eingereiht roovben , roelche baä 3Ketropolitancapitel in feiner 
©tfcung oom 15. oorigen 9ttonat3 in gotge be§ ihm mitgeteilten Ergek 
niffeS ber 93erhanblungett mit bem föömtfdjen ©titele über bie Skrroaltun*? 
ber Erjbiöcefe jtöln buref) ben $um Eoabjtttor be3 <5rabifc^ofä greifjerni 
oon ©rofte cum futura successione ernannten ©ifdfrof oon ©pener, 3^ 
hann oon ©eiffel, gefafet Ijat. S)iefe ©efajlüffc entfpredjen gang deinem 
alten SSertrauen in bie roürbige ©eftnnung beS 3ftetropotttancapitel8 unb 
3cf) nehme bafjer um fo lieber bie 93eranlaffung roaljr, biefe (SJeftnnung unb 
bie treue Ergebenheit beä Eapitelä anjuerfennen unb baSfelbe deines 
befonberä gnäbigen 2öof>lgefallenä unb SReiner tanbeäüätevüd^en §ulb \u 
oerftdjern, alß beffen lobenäroerthe $altung roä^renb ber ganjen Gatter 
ber obenerroö^nten 23erl)anblungen unb feit ber Entfernung be3 Erjbifd)of$ 
greiherrn SDrofte ju ©ifdjering oon £öln bemfelben einen geregten Stnfprud) 
barauf erroorben hat. 

griebria) ©ilhelm. 

95. Staatfratniftcr (Stybom ju Serltn an ben <£oabjntor Soljannc« oon Griffel, 

»ifflof oon 6*eoer, ju ftöta. 

Scrttn, ben 20. 2Nqtj 1842. 

TOt Vergnügen §abt id) au3 Eurer 23ifd)öflidjen $odjroürbett gefällU 
gern ©abreiben oom 6. biejeä Sftonatö oon ben bei 3D m ' Änfunft in Jtöln 

■ ©ie$e S. 334-336. 



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— 369 - 

getroffenen oorbereitenben »norbuungen Äenntnijj genommen nnb ermangle 
nidjt, für bie gefällige TOn)eilung be§ erlaffenen $aftoraI&u*f($rrifetö 
meinen oerbinblidjften ©anf abguftatten. 

3nbem td) <£urer SBifdfjöflidjen £oa)n)ürben gu ber Uebernaljme ber 
$)iöcefait;58erroaltiing oon £ergen ©lücf toünjdje, fcr)c ia) mit guoerfid)t* 
lidjem Vertrauen bem Erfolge Sfim nunmehr begonnenen 2öirffamfeit ent- 
gegen, bei melier SMefelben fietS auf eine bereitroiHtge Unterftüfcung oon 
leiten ber ©taatSbefjörbcn rennen bürfen, foioie e§ mir yerfönlid) jebergeit 
gur befonberen ©enugtljuung gereichen wirb, biefelbe meinerfeitä nadj Gräften 
förbern gu fönnen. 

©idjljorn. 

96. «diiifl Sriebridj SBityrlm IV. uoit $ren&en an ben Goabjutor 3ofowne« 
oon ©eiffc I, Wfitjof Don rpc urr, gu »öln. 

$ot8bam, ben 30. TOrj 1842. 

3dj r)abe au§ 3ljrer Hngeige oom 6. biefeS Monats mit Vergnügen 
bie erfolgte Uebernaljme ber 3$eriüaltung ber (£rgbiöcefe Sthin erfcr)cu unb 
in bem beigefügten $aftoralfa)reiben ben StuSbrucf beseitigen (Mefinnungen 
errannt, ineldje in W\x nur bie Uebergeugung befeftigen fönnen, in 3^er 
fttfoil für Weine fatffolifdjen Untertanen ber meftlidjen gSrooingen ben 
nmvbigften Dberf)irten geroonnen gu fyaben. 3 n Vertrauen, baft eö 
3tyrem lebenbigen (Jifer für bie tjeilige €>ad)e ber ^Religion gelingen roerbe, 
3>f)re $)iöcefanen fern oon tobter ©laubenälofigfeit , wie oon JanatiSmuS 
unb ©dnoärmeret auf ber richtigen 93af>n mafjrljaft dn-iftliajer ftrömmigfeit 
ju leiten, münfdje idj 3{j"en gu bem eintritt 3^rcS ^odjioidjtigcn STmteS 
oon bergen ©lücf unb bitte ©Ott, 3$ nc " 5" 3*1™" Sötrfen feinen reiben 
©egen gu oerleü)en. 

griebri* SBtl^elm. 

97. 3tQQttfmintftfr Gifhorn gu »erlin an ben (foabiutor 3obanne« Don ©eiffel, 

^iirtiof oon Spener, gn Äöln. 

Berlin, ben 4. Hpril 1842. 

eurer 93ifd)öflid>en £odjtoürben 

ermangle id) nidjt, auf ba3 gefällige ©djreiben oom 22. *Diärg c. für bie 
TOtHjeilung beä oon bem £>errn @rgbifd)ofe oon Jtöln unter bem 9. be& 
felben 9föonat8 erlaffenen Hirtenbriefes meinen oerbinblidjften $>anf mit 
bem 2öun[a)e auSgufpredjen , bafc berfelbe bagu beitragen möge, audj bie 

3<*. o. awffd. 24 



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— 370 — 



legten Hemmungen, roefdje fic3^ 3h* cr ©trffomfeit noch entgegenftellen fönn* 
ten, berufngenb ju befeitigen. 

3d) ^abe nie an bem glücflicr}en Erfolge gezweifelt, rocla)cn Eurer 
©ifchöflichen ^ochroürben milbeä unb ump^ttgeä ^Benehmen auf baö roaa> 
fenbe Vertrauen ber SDiöcefanen bereits auf eine fo erfreuliche Seife äu&ert, 
unb ber ju ber $uüer[idjtlta>u §offnung berechtigt, bajj (Sure 93ifa)öflichen 
§ocr)ioürben bie |rf)öne Aufgabe beS griebenS unb ber SBerföhmmg gur 
greube affer ©utgeftnnten nmrbig löfen werben. 

Eichhorn. 

98. Staat^minifler (fidtfoni \i\ «erlin au beit tvoaöjutor 3ofanne« uon (Bcfffel, 

(«Tjbtfdjof uoii 3fontum, jh ftöüt. 

»erlin, ben 1. 3uü 1842. 

ßurer Erjbifchöflichen §ochtoürben beehre ich mich, antiegenb bie auf 
3§re Erhebung uim Ergbifcfjofe oon Senium in partibus bezüglichen ju 
ftom ausgefertigten Urfunben, welche mir burch Sßermittelung beS Königs 
liehen TOnifteriumS bev AuSroärtigen Angelegenheiten jugegangen fwb, 
namentlich : 

1) bie 3nftitutionS=53utle (oom 14. 9Jcai 1842), 2) bie forma 
professionis fidei, 3) bie forma iuramenti, 4) ben £ranSfumpt 
ber 3 ,l ftitution3s33ulIe, 5) einen Abbrucf ber forma professionis 
fidei, 6) einen Abbrucf ber forma iuramenti unb 7) ben com- 
putus expensarum 
ergebenft ju überfenben. 3«^m ich ß""* Erjbifchöflichen §od)roürben $u 
biefer ef)renuotlen Erhebung aufrichtig ©tücf nrnnfetje unb mich f r€Ue » *> as 
bura) 3§ re $erbinbung mit ber Äölnifchen Ergbiöcefe noch inniger befeftigt 
gu fehen, füge ich ^ c 33emerfung h m J u » Da ft Dcr Ausführung ber in ben 
gebachten Urfunben enthaltenen Söeftimmungen unb ber Annahme beS burcr) 
biefelben Surer Erjbifchöflichen $o<htoürben oerliehenen XitelS, unter 93or* 
behalt ber laubcSr)errlicr)eu fechte ©einer tDcajeftät beS Königs, oon Staatfc 
megen fein SBebenfen entgegenfteht. 

SBenngleidt) in fold}en götten, roo oon Seiten beS ppftlichen Stuhle« 
eine 28iebert)olung beS bemfelben $u leiftenben EibeS oerlangt roirb, brr 
SKegel nach auch eine Erneuerung beS StaatSeibeS ftattftnben mufe, fo 
nehme id> boct) im oollen Vertrauen $u Eurer ©ifchöflichen fcochroürben bt- 
mährter Anhänglichfeit au Seine Sttajeftät ben Jcönig feinen Anftanb, unter 
Jpinuerroeifung auf ben AUerhöchftbenfelben oon 3h nen bereits geteifteteti 
Eib oon beffen 2fiieberholung abuifefjen. 



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— 371 — 

empfangen eure ergbi [(höflichen §odjroürben bie erneuerte 33erfiü>rung 
meiner ausgezeichneten $oa)aa)tung. 

eictjhorn. 

99. Cottbjutor 3o^nne« Don (Beiffel, (frsbif^of Don 3fonimn, )u «öl» an ben 

©taatämttiifter (Hdjgorn 311 »erltn. 

tföln, bfn 14. 3uli 1842. 

(Surer ercellenj beeile ich mich, für bie gefällige TOttheilung ber mir 
mittels (jod)üere$rten ©Treibens com 1. biefeS ^gegangenen fieben <&$xtfU 
ftücfe, in betreff metner <Jkäconifation als ergbifdjof oon 3fonium, meinen 
gang ergebenden SDanf abguftatten. SDie roohlroollenben 2öün[<hc, roelche 
eure ercetteng mir bei biefer erljebung gu äußern fo gütig finb, haben 
mid) bod) etfreut, unb ber freunblia)e 2luSbrucl 3^rer Su [nebenbei t , bura) 
jene ^räconifation meine ißerbinbung mit ber Kölner ergbiöcefe nod) inniger 
befefligt gu feljen, §at einen oerft&rften 3öieberhall in mir t)eroorgerufen. 
SDurd) bie Uebergabe ber genannten Schriften ift nun meine canonifdje 
Verpflichtung gegen baS 33iSthum «Speyer uofffommen gelöft; mein gangeö 
ßcbenSlooS ift fortan unroiberrufTid) an bie #ira)e oon öln gefnüpft. SDie 
Vergangenheit ift oollftänbig hinter mir abgef Stoffen, unb alle meine SBe* 
flrebungen liegen fortan oor mir in ber üufunfr. eine neue tfirdje unb 
ein neued ©aterlanb haben mid) aufgenommen. Reiben roenbe idj mid) antfj 
mit aller jfraft bcS ©eifteS unb ber ©eele gu. TOögc eS mir gelingen, für 
bie eine unb baS anbere mit jenem erfolge gu roirfen, luic iä) eS aufrichtig 
roünfcr)e. $)ie[co SöunfdjeS erfütlung aber toirb, fo f;ofic id) gu ®ott, 
nidjt hinter bem reblichen Söiflen gurücf bleiben , roenn ich fo güicflid) bin, 
baS lanbeSoäterliche Vertrauen meines aUergnäbigflen ÄönigS unb £errn, 
welchem fortan meine looalfte Unterthanentreue unb innigfte ehrfurdjtSoollfte 
2ftthänglid)feit geroibmet ift, gu geroinnen unb gu bewahren, unb roenn auch 
eure erceHenj bie ©eroogenheit haben, mid) mit jenem gütigen SöohlrooHen 
gu unterftüfcen, beffen erfreuliche erinnerung oon meinem Aufenthalte in 
Berlin her bem banrbaren ©ebächtniffe lebhaft eingeprägt bleibt. 

©letdj erfreulich roar mir auch Me »eitere gütige 5leu|erimg eurer 
(rrcellen*, baft §o<hfelbe, obgleich eis Siegel fei, in foldt)en Jällen, in welchen 
ber ^äpftlidje Stuhl eine 2Bieberholung beö bemfelben gu letftenben eibeS 
oerlangt, ebenfalls and) eine Erneuerung bco <5taatSeibcS oornehmen gu 
(äffen , oon biefer erneuerung unter §inroeifung auf baS oon mir bereits 
oeiner Sftajeftät bem Könige geleiftete ^omagium abfehen toollen. e§ 
gilt mir biefeS als ein Reichen f° ehrenoollcn Vertrauend, baß ich mtdt) 

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- 372 — 

freubig gebrungen fühle, bemfelben oon meiner ©eite aufrichtig $u enU 
fprea)en. @ä enthält $war bie oom ^eiligen Stufte oon mir geforberte 
„Forma iuramenti* fc^on fctbft bie (Slaufel: „nihil in illis contineri, 
quod iuramento fidelitatis meae erga Serenissimum Borussiae Regem 
eiusque ad thronum successores debitae adversari possit"; uub e3 
jiub fouad) fa)tm fjierin bem ©taate bie geeigneten ©arantien gegeben. 
jDeffenungead)tet nehme id) feinen Slnftanb, auf ben formellen 6ib, melden 
id) am 10. 3önuar c. in bie §dnbe ©einer ^Jcajeftät beä Königs abzulegen 
bie (Jfjre r)attc, gurücfjufommen unb benfelben, wie hiermit gefdjieht, in aßen 
feinen Steilen auäbrücflich erneuern. 9Ba8 id) aber bamalä oon §er$en 
getobt unb hiermit mieberholt gelobe, werbe id) aua) mit reblia)em ©inne 
galten, fo mir ©Ott Ijelfe. 

3n biefem ©inne §abe id) aua) biö jefet auf meinem neuen Soften 
gewirrt unb, roie ia) glaube, nicht ohne Erfolg. S)a3 fathotifdje SJoll be= 
weiät mir, fo oiel idj wahrnehmen fann, Zutrauen unb 2la)tung, unb ein 
großer $fjeil be3 $)iöcefancleru3 fdjlie&t ftd) offen unb oertrauenb an miä) 
an. $)iefe günftigeu Anfänge benufee ich, naa) allen Dichtungen l)iu als 
griebenäbote ben grieben an$ubat)nen unb ju pflegen, ju oerföhnen unb \u 
oereinen; unb roenn mid) nicht 21 lies trügt, ift ed mit $um Ityilt )'a)on 
gelungen, naa) oer[a)iebenen ©eiten bei 3Rana)en ben früheren ©roll gu be= 
fd)midjtigen unb eine ruhigere milbere Stimmung unb Anficht gurücfjuführen. 
3d) $eige mia) Hillen $ugängtia) unb fprea)e mid) bei jeber Gelegenheit offen 
alä tatholifa)er ©ifa)of unb alä ein treuer, meinem Könige innig ergebener 
unb ©einer Regierung aufrichtig oertrauenber Untertan gegen ©eiftliche 
unb ©elttiche aller ©tänbe auö. 2tua) glaube id) behaupten $u fönnen, 
bafc biefeS offene Programm meiner 2ln= unb 2lbfia)ten feine Söirfung bei 
SDteiM^en nid)t oerfehtt habe. Sitf&efonbere barf id) fagen, bafe id) auf ben 
in ber @r$biöcefe anfäffigen Abel fpecieK eingewirkt ^abe, unb baf* bie ©e= 
finnuug unb Anfld)ten einiger güfjrer biefeö ©tanbeS einer Belehrung unb 
merflia)en Aenberung jugängtid) geworben feien, gretlid) gibt eä nod) un= 
cnblia) SMeleä gu fa)lid)ten unb ju orbnen, unb oon allen ©eiten ift man 
in gefpannter Erwartung, was id) tljun werbe, um btefeä auszuführen. 
Aua) jeigen fia) oon ber einen unb anbern ©eite nod) Elemente, bie nicht 
erfreulia) jtnb. Befangenheit unb eigenfinn, ©trettluft unb Böäwilligfeit, 
fleine Ambitionen unb 3"triö»cn möchten immer noch fytv unb bort ben 
■Ham pi unterhatten; unb wenn fic aud) nicht mehr in gefchtoffenen Weihen 
unter einer gähne ftchen, fo ftreiten boa) 9Jiand)e noch alä Parteigänger 
auf eigene Rechnung unb freibeutern Ii tc unb ba mit falfd)em 9tumor bin d) 
©erüdjte unb in ben 3eitungcn. 3d) h c 9 c i CDoa ) Öffnung, baß auch 
biefe Elemente ertöfchen ober ju befferer ©timmung Ha) umgeftatten werben, 



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373 



roemt id) langfam unb rut)ig, mit llmftdjt unb 9^ad^brurf , mit (Srnft unb 
TOilbc oorangelje. 

©crne hätte id) feiger fd^on geroünfdjt, (Surer (Srcettenj einen ooll= 
(laubigen unb genauen 33ertd)t über bie jefeigen 3 u f^nbe ber (Srjbiöcefe 
foroie über meine eigene ^ßofttion oorgulegen; allein bie enorme ÜRaffe mt 
oerfdjieblidjer ©efetjäfte unb ber bis jur (Srfd)öpfung ge^enbe 3ubrang 
23efud)e unb münb(ia)en SBerfjanblungen fjat eS mir bis jefct unmöglid) gc- 
madjt. $5iefe3 ift aud) ber ©runb, roef#alb id) mit ber (Srlebigung einiger 
dou (Surer (Srcelleng mir jugegangenen Aufträge nodj gurücf bin. 3nbeffen 
t)abe idj meine £t\t nidjt im ©eringften oerloren. 34 § a & c S^Ngt unb 
gcforfdjt, gehört unb gefeljen, beobachtet unb mir guredjt gelegt, unb idj 
fange an, über 93ieleS mich ju oerftänbigen , unb über SJcandjeS ^abe ich 
bereits eine flare Slnfdjauung gewonnen. 9cadj oerfdjiebenen SRidjtungcn 
roeiji id} bereits, roaS 9coth t^ut unb roaä gefdjehen mujj, roenn meine 
üDiöcefanoerroaltung S3ertrauen einflößen unb Vertrauen geroinnen unb ba; 
burdj eine erfpriefjlidj roirffame roerben fotf. lieber einige ®egenflänbe höbe 
idj bereits bie Sftefuttate meiner äBahrneljmungen gufammengeftellt , unb id) 
behalte mir oor, biefe (Surer (Srcelleng bemnädjft gang ergebeuft barlegen 
Sil bürfen, foroie einen erfdjöpfenben 33eria)t über bie jjuftänbe ber (Srg= 
biöccfe in SBälbc abguftatten. 

s JJttd) bem gütigen Söofjtroollen (Surer ©rcelleng auf baä ftngclegent= 
liet)fte empfehlenb, ergreife id) mit Vergnügen biefe Gelegenheit , £od)felben 
bie 33erfid)erung ber auägegeidjnetften Verehrung 31t erneuern, mit roeldjer 
idj bin 

(Surer GrceHeng 

gang ergebenfter Liener 
f SoljanneS uon ©eiffel, 
(Srgbifdjof oon ^onium, 
(Soabjutor unb 2Ipoftolifdjer Hbminiftrator beö (SrgbiStljumä £öln. 



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Reifte 



Johanne* 3 an (Ten. 



©efdjiojtc m bcntfdjcn Voltes feit bem Hirfflang be* Mittelalter*. 

I. öanb : Deutfd&lanb* allgemeine äuflänbe beim HuSgang be§ Mittelalters. SedjSte 
«nflage. gr. 8« (XL u. 020 e.) M. 6.60; elegant geb. in 2einwanb 
mit (golbbetfenpreffung M. 7.80. 
II. 8anb: SBom Peqlnn ber poUtif^firajU^en JÄcDolution liB jum Ausgang ber 
focialen Revolution oon 1525. SetMter öerbefferter Wbbrucf. gr. 8°. (XXVIII 
u. 587 ©.) M. 6.80; elegant geb. in Selnmanb mit ©olbberfenpreffung M. 7.60. 

' erf« 



(Hnbanbbetfen k M. 1. pro 
SBoQiiänbig In etwa feä)8 $3nben. 3eber $anb wirb eine beftimmte Verlobe umfaffen 
unb einjeln fauflta) fein. 

granff urt$ ffletdjscorrcfoonbciu SftSÖfir"*" 

I. Sanb. «uS ber 3eit König Gauels bis ^um I obe Äöntg 9übrca)tB II. 1876 

bis 1439. gt. 8°. (X u. 818 6.) M. 9. 
II. 9anb. 1. äbt$eüung: BuS ber Seit jtaijor 3riebri$ft III. M8 jur SBaftt Äoniq 
<D?arimilian8 t 1440—1486. gr. 8*. (445 6.) M. 5. 

II. Canb. 2. «ottjeilung: «u8 ber Seit Jtaifer 9Harimilian8 I. 1486-1610. 

gr. 8°. (XL u. 554 §.) AT. 9. 
3)aS ooüfiänbige SScTf, jmet 995nbe in brei Abteilungen: M. 28. 

3ut ©enefis ber erften Teilung Wen*. 5 ö? u 189 8 } 
Bett» unb Seknsbtlber. ^SftfÄ^: 
griebriö) Schott ©ruf u Stolbera, SgSTSSft^ 

ftamlliennaAlafc bargeftellt. ßmei feänbe. 8°. 

I. »anb: ©tolberg bis ju feiner »ütffe^r jur fat^olif^en Jciraje. 1750-1800. 
(XXIV IL 509 6.) M 6. elegant geb. in engl. Seinroanb M. 7.50. 

II. öanb: ©tolberg feit feinet »ütffebr jur fat$olifo}en Jttwfc. 1800— 1819. (XX 



u. 516 ©.) M 6. elegant geb. in engl. Äeinwanb M. 7.50. 

S^ifler als $t|toriter. SfcfÜT** mnt - m (vm u 
3of). griebritij ^öijntcr's Selten, ©riefe unb Heinere 

St^riftCIt ' Jii ' "" b $ a( f imUc ' ZlRl Mute. flt. 8°. (LXin u. 

3ol). griebritfp iööljntcr'ö Seien unb Hnfdiauungen. 

Gearbeitet naa) bei SerfafferS gröfcerm ü«crf : 3o$ann ftriebria) &öl)iner , s sieben, 
Briefe unb fltinere ed&riftrn. 2Mt $ortrit unb ftacftmUe. 8°. (XII u. 368 6.) 
Jf. 2.40; geb. M. 3.20. 

?lu« bem Mtü eines latljolifdp Srfntlmaiuicö unb 
©ehrten mtttm Qb: 

greibarg im 93rei3gau. 



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3n ber Untcrjeid)iteien ift erfc&tenen unb bind) alle S3ud)f)anblungen ju bejie^en : 

$erber$ 

Surje aber beutltyc 

(Erklärung hts WifitMWttWm 

au§ bcin @ e 6 t e t e 

bet 3tefiat<m, ^tfofo^ie, ^ef^te, §eoflrap(|te, £pttti$e, 
rittnaht, «Ättttff, Statur- imb 6e»erfle&ttttbe, bes «Äattbefe, 

ber ^rembwörter etc. 

Joelte, gäujlidi RMgearbelletc Auflage. 

= Weue Subjcriptton in 25 2)op^cl=jpeftcn a M. I = 

begonnen im December 1879. ülnnotlid) «fdjfiucu jwei Doppelhefte ä 8 9 Bogen, 
fo i>a& liefe neue äubfeription im December 1880 beenbet fein irirö. 

^offnänbig in vier (larfkn Wanten gr. 8°. M. 25. — Gfegant gefl. in üar&Tcber 
mit reidjflfr Slümcngöroprcfrung 3/. 32. <Hn6aubbfdmi pro 33ano Af. 1. 

„Bearbeiter unb Verleger tyaben fid) mit glücflid)em <5rfolge bemüht, biefem 
(SoitüerfationB * fierifon ju rclatio l)öd)fter SSottcnbmig ju oerbelfcn unb tbm eine 
fold^e ©eflaltungju oerletyen, bafe e§ foroot)! allen bittiger 3£eife ju fleflenben »n^ 
forbentngen in ©ejie^ung auf Snljalt unb HuSftattung genüae, al« baö im Xitel 
getriftete $erfpred)en erfülle, furj unb beutlld) ju fein. #8 ift fafi jum (Jrftaunen, 
meld)' eine ftüHe roiffenSroertljer ©mge auf bem engen ftaum biefer Sanbe, unb 

8 oar in fd)arfem, gut leferlid)em ©ruefe unb mit Slnroenbung nur ber gen>ö§nlld)ften 
bbreoiaturen, aeboten wirb. Die ©c^anblung ifl gleidjma&ig, tjarmoniid) abgerunbet, 
bünbig unb gebiegen. <&rünblid)fett bei reiajem Sn^alt empfiehlt biefr fierifon für 
ben allgemeineren @ebraud) vor ben übrigen <*ner»flopäbicn, bereit SBenufeung megen 
ber 3Rcnge oon 8änben unb ber SBeitlSufigfeit ber Hrttfel bem ©injelnen oft ju 
befajroerlfa) unb umftänblid) ift, ba bei bem Eebürfnife augenblie!!id)er Belehrung 
über bem :Rad)fd)lagen unb buchen bie (iJebuIb uerloren gelten fann. ©o&ltyuenb 
ift überbieg bie ftrenge Cbieaioität, mit meld)er bie S$atfad)cn unb $erfonen be- 
handelt ftnb. (58 ifl ba8 aanje ©erf »on burd)au8 djrifllicbem GJeifte burd)roef)t, 
»äljrenb btfannilid) bie meijten Derartigen 2erifa, oon benen tn jöngfier £eit eben: 
faQ8 oiele unb gerabe bie oerbreitetfiett eine Neubearbeitung erfuhren, in einem bem 
Gfyrifientljum fetnblicben ober bod) gegen baSfelbe inbifjerenten, ber Kiraje, iUrou 
Snfiituten, fiebren unb ^erfonen abfolut nld)t gered)t roerbenben ©innc gehalten finb. 

^orjüalidje (Smpfer)lung oetbient überbtefi Da8 2erifon in feinet £igenfd)af» al8 
ftrembroorterbud). Gine cnblofc Wetye oon SluSbriicfen unb StebenSarten, W 
mortem u. bgl. au8 fremben ©pradjen ftnb barin erflSrt, aud) bie in ©üdu unb 
@d)riften geroö^nlid)en «bbreoiaturen; fogar bie Grflarung alter 3Jfün33etd>en, wie 
Ant., B. A., C. C, D. O. M., ifl nid)t oergeffen. 

«Eonad) präfentirt fidj ba8 .^erbcv'fdje (ionoerfationS^Sa-iton in feiner neuen 
(Meftalt aTs ein föerf, ba8 ftd) an 9teid)^altigrett mit vielen feiner beleibte«« $ ruber 
redfrt loobl meffen rann, an praftifdjer 33raud)barrelt aber unb innerer «ottenbung 
unbebingt bie bisher oor^anbenen übertrifft." 

(2iterarifd)er ^anbroeifer. 1879. Nr. 238.) 

gretburfl im 33rci«gau. 



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